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<strong>Wilhelm</strong> <strong>Fink</strong><br />
Frühjahr 2013<br />
Neu er schei nun gen
Inhalt<br />
Neuerscheinungen<br />
Programmauswahl<br />
Frühjahr 2013<br />
Geschichte. . . . . . . . . .21, 27, 35, 37<br />
Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 18,<br />
35-37, 44<br />
Kunst. . . . . . . . . . . . . 10, 11, 14, 15,<br />
17, 23, 24, 28-33,<br />
40, 45<br />
Literatur . . . . . . . . . . . 16, 18, 20, 22,<br />
24-26, 29, 32,<br />
39, 40-42<br />
Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Philosophie. . . . . . . . . . . . 3-9, 13, 17,<br />
19-22, 25, 26,<br />
34, 38, 43<br />
Recht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Religion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Soziologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
UTB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Programmauswahl . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Umschlagabbildung:<br />
Claude Monet, Frau mit Sonnenschirm.<br />
Madame Monet mit ihrem Sohn, 1875.<br />
Liebe Freundinnen und Freunde unseres <strong>Verlag</strong>s,<br />
Monets Frau mit dem Sonnenschirm führt Sie durch »Wind und Wetter«<br />
(S. 29) in einen Bücherfrühling, der es, weiß Gott, in sich hat. Ist »Ratlosigkeit«<br />
(Peter Strasser) die einzige Antwort, wenn die ökonomische und<br />
gesellschaftliche Krise permanent wird? Befinden wir uns bereits in einem<br />
Weltwirtschaftskrieg (Heiner Mühlmann)? Versagt die »Invisible Hand« in<br />
den neuen Märkten, muß man also dran glauben, wenn man an sie<br />
glaubt (Jochen Hörisch)? Finden wir Weltvertrauen nur noch im Kino (Josef<br />
Früchtl)? Helfen vielleicht Marx oder Heidegger weiter (Ansgar Lorenz<br />
und Reiner Ruffing)?<br />
Bücher, <strong>Fink</strong>-Bücher, werden vielleicht »Das Rätsel des Humanen« (Christoph<br />
Wulf) nicht lösen, aber sie geben doch bedenkenswerte Einsichten<br />
und Antworten, die anderswo nicht zu bekommen sind. Sie laden aber<br />
auch ein zu Entdeckungsreisen, für die Sie Ihren Gartenstuhl, Ihren Arbeitsplatz,<br />
Ihr Bett oder Ihre Badewanne gar nicht erst verlassen müssen.<br />
So führt unser »Kanon Kunstgeschichte« Studierende und Liebhaber durch<br />
alle Epochen, zu den großen Werken und zum lebendigen Austausch mit<br />
Kunst. Was überhaupt ein Bild ist, das erfahren Sie entlang von 89 Bildern<br />
und von den zur Zeit schlichtweg maßgeblichen Wissenschaftlern<br />
und Kennern (S. 15). In einen kleinen kulturwissenschaftlichen Tierpark<br />
lädt Sie das »Zoologicon« ein, in dem sich nicht nur die Kuh, das Schaf<br />
oder die Motte tummeln, sondern auch so merkwürdige Geschöpfe wie<br />
Godzilla, Medusa oder der Mensch selbst, das wunderlichste Tier von allen<br />
(S. 18). Und Eva Eßlinger stellt einen prekären Eindringling in die bürgerliche<br />
Familie vor, der die sexuellen Phantasien ganzer Generationen<br />
entzündet hat: das Dienstmädchen.<br />
Eröffnet aber wird unser Programm durch das neue Buch von Gernot Böhme<br />
über Bewußtseinsformen, das zeigt, daß das wache, intentionale Bewußtsein<br />
von etwas, das die Philosophiegeschichte bisher so privilegiert<br />
hat, eher die Ausnahme ist. Philosophie, Kultur-, Bild- und Literaturwissenschaft<br />
bleiben also nach wie vor unsere Schwerpunkte, aber unsere Bücher<br />
führen nicht nur durch Seminarräume und Zahnarztpraxen (Hartmut<br />
Böhme, Beate Slominski) sondern auch durch Wind und Wetter. Und<br />
durch die milde Frühlingsluft, von der wir Ihnen gar nicht genug wünschen<br />
können.<br />
Herzlich<br />
Ihr<br />
Rai mar Zons
Weitere Titel von Gernot Böhme:<br />
Ich-Selbst<br />
Über die Formation des Subjekts<br />
2012. 250 Seiten,<br />
Festeinband mit Schutzumschlag<br />
€ 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5386-0<br />
Architektur und Atmosphäre<br />
2006. 182 Seiten, Kart.<br />
€ 29,90/sFr 41,90<br />
ISBN 978-3-7705-4343-4<br />
Gernot Böhme<br />
Bewußtseinsformen<br />
2013. ca. 200 Seiten,<br />
Festeinband mit Schutzumschlag<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5530-7<br />
Philosophie<br />
Die europäischen Bewußtseinstheorien werden auf dem Hintergrund von Meditationserfahrungen,<br />
insbesondere des Zazen, kritisch in den Blick genommen und ergänzt.<br />
Es ist quasi ein Dogma der europäischen Philosophie: Bewußtsein ist reflexiv und intentional,<br />
d.h. Bewußtsein ist immer Bewußtsein von etwas. Dieses Vorurteil wird in diesem Buch mit den<br />
Erfahrungen aus der Meditationspraxis konfrontiert. Übungen des Zazen lassen eine ganz andere<br />
Bewußtseinsform entstehen: die leere, nichtreflexive Bewußtheit. Es könnte sein, dass diese<br />
als ein Urphänomen die Familie der Bewußtseinsformen zusammenhält, also Präsenzbewußtsein,<br />
Leibbewußtsein, Selbstbewußtsein, Gegenstandsbewußtsein, Zeitbewußtsein.<br />
Besonders nützlich ist das Kapitel über Bewußtseinstypen. Hier werden die Formen des europäischen<br />
Bewußtseins an charakteristischen Gestalten der Literatur plastisch vor Augen geführt,<br />
etwa an Sartres Monsieur Roquentin und an Benns Rönne. Ferner wird das literarische<br />
Erscheinen des inneren Menschen in der Bekenntnisliteratur dargestellt.<br />
Dies ist ein theoretisches Buch über Bewusstseinsformen, es erinnert jedoch immer wieder daran,<br />
dass die darin mitgeteilten Einsichten nicht ohne Übungen anzueignen sind.<br />
Gernot Böhme studierte Mathematik, Physik<br />
und Philosophie. 1978–2002 war er<br />
Professor für Philosophie an der TU Darmstadt.<br />
Seit 2005 ist er Direktor des Instituts<br />
für Praxis der Philosophie e.V., IPPh.. Seit<br />
2011 zudem 1. Vorsitzender der Darmstädter<br />
Goethe-Gesellschaft.<br />
3<br />
Foto: Fotostudio<br />
Brigitte Dorrinck (CC BY-SA 3.0)
Philosophie<br />
Die Waffen des Landkriegs waren Kanonen und Bomben. Die Waffen des Weltwirtschaftskriegs<br />
sind CDS-Verträge und OTC-Geschäfte.<br />
Credit-default-swaps (CDS) versichern unvorhersehbare Zufallsrisiken bei der Vergabe von Krediten,<br />
und zwar nach dem Motto: Je höher das Risiko, desto größer der Zufall, desto höher der<br />
Gewinn, desto wichtiger, rechtzeitig auszusteigen, desto größer der Schaden für die Anderen.<br />
Over-the-Counter-Geschäfte (OTC) verabschieden sich völlig von den Börsen und finden nur<br />
noch kriegstaktisch zwischen den Finanzmarktteilnehmern selbst statt. CDS-Handel erzeugt also<br />
eine Zerstörung, bei der es ausschließlich darauf ankommt, selbst nicht in der Nähe zu sein.<br />
Heiner Mühlmanns Buch verdankt solchem geldwirtschaftlichen Kriegshandwerk sein Leitmotiv.<br />
Es heißt »Tychetechnik«. Ein Neologismus, der Techniken beschreibt, die mit dem Werkstoff<br />
»Zufall« (gr. tyche) arbeiten. Seine Kriegsstrategien sind freilich nur kurzfristig kontrollierbar und<br />
erzeugen danach unkontrollierbares Zufallschaos.<br />
Europa war im Mittelalter eine einheitliche Kultur, spaltete sich danach in Nationalstaaten auf,<br />
erfand das Kriegsrecht, machte damit Krieg im Innenraum seiner einst einheitlichen Kultur zum<br />
Normalfall und versucht jetzt, in Zeiten eines wütenden Weltwirtschaftskriegs, mit hilflosen Mitteln<br />
zu seiner Einheit zurück zu finden. Aber die internationalen und global operierenden Finanzmärkte<br />
sind nicht mehr zu bannen.<br />
4<br />
Heiner Mühlmann, Prof. Dr., ist Leiter des<br />
Labors für kognitive Neurophysiologie an<br />
der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe<br />
und lehrt am Institut für Design und Technologie<br />
der Zürcher Hochschule der Künste.<br />
Heiner Mühlmann<br />
Europa im<br />
Weltwirtschaftskrieg<br />
Philosophie der Blasenwirtschaft<br />
2013. ca. 150 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5421-8<br />
Weitere Titel von Heiner Mühlmann:<br />
Die Natur der Kulturen<br />
Entwurf einer kulturgenetischen Theorie<br />
2011. 247 Seiten,<br />
2 s/w Abb., Festeinband<br />
€ 29,90/sFr 41,90<br />
ISBN 978-3-7705- 5182-8<br />
Die Natur der arabischen Kultur<br />
2011. 152 Seiten, Kart.<br />
€ 19,90/sFr 28,90<br />
ISBN 978-3-7705- 5235-1
Weitere Titel von Jochen Hörisch:<br />
Das Wissen der Literatur<br />
2007. 224 Seiten, Kart.<br />
€ 23,90/sFr 34,50<br />
ISBN 978-3-7705-4520-9<br />
Das Tier, das es nicht gibt<br />
Eine Text- und Bild-Collage über das Einhorn<br />
2005. 240 Seiten,<br />
17 s/w Abb., Kart.<br />
€ 16,90/sFr 24,90<br />
ISBN 978-3-7705-3983-3<br />
Jochen Hörisch<br />
Man muss dran glauben<br />
Die Theologie der Märkte<br />
2013. ca. 116 Seiten, Kart.<br />
ca. € 16,90/sFr 23,50<br />
ISBN 978-3-7705-5483-6<br />
Philosophie<br />
Der Gottes- und Geldglauben sind struktur- und funktionsverwandt. Gott und Geld stehen<br />
vor ähnlichen Problemen, wenn ihnen der Glaube bzw. die Beglaubigung verwehrt wird.<br />
Theoriegeschichtlich fällt auf, dass die ökonomietheoretische Debattenlage seit dem ›Finanzbeben‹<br />
heute wieder vor dem Theodizee-Problem steht. Damals fragten sich etwa Diderot<br />
und Voltaire: Wenn die Hand des Gottes, der, wie behauptet, gütig und allmächtig ist, alles<br />
so herrlich regieret, wie kann er dann ein solches Schrecknis zulassen, das die Gerechten<br />
wie die Ungerechten trifft? – Zweihundertfünfzig Jahre später haben die aktuellen Diskussionen<br />
der Ökonomen allenfalls in Randbezirken das Niveau der Theologie in der Mitte des<br />
18. Jahrhunderts erreicht. – Die invisible hand des Marktes, die alles so herrlich wenn nicht<br />
regieret, so doch regelt, in Frage zu stellen, ist unter den meisten Ökonomen noch heute ein<br />
tabubewehrtes Sakrileg – selbst wenn sie über Fälle von Marktversagen nachdenken. Nach<br />
dem Finanzbeben (welche begriffliche Nähe zum Erdbeben von Lissabon!) zu beten »Invisible<br />
hand, wenn es dich gibt, rette meine Guthaben, wenn ich noch welches habe«, kommt<br />
kaum einer Wirtschaftslehre in den Sinn; ihr Glauben ist dogmatisch unerschütterlich. Man<br />
muss dran glauben versucht, die ökonomische Aufklärung auf das Niveau der religiösen Aufklärung<br />
zu bringen.<br />
Jochen Hörisch ist Professor für Neuere<br />
Germanistik und Medienanalyse an der<br />
Universität Mannheim.<br />
5<br />
Foto: Dietrich Bechtel
Philosophie<br />
Ansgar Lorenz,<br />
Reiner Ruffing<br />
Karl Marx<br />
Philosophie für Einsteiger<br />
2013. ca. 90 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5485-0<br />
Reihe: Philosophie für Einsteiger<br />
Marx ist wohl niemals aus der Mode gekommen, heute ist er wieder allgegenwärtig. Politiker,<br />
Philosophen, Wissenschaftler, Revolutionäre – alle beziehen sie sich auf den großen<br />
Denker des 19. Jahrhunderts. Das erstaunliche dabei: Marx scheint trotz der historischen<br />
Distanz aktueller denn je. In Zeiten von Wirtschaftskrise, Globalisierung und<br />
ausgeprägtem Kapitalismus lohnt es sich, seine Theorien einer immer neuen Lektüre zu<br />
unterziehen.<br />
Wer nun nicht gleich Das Kapital wälzen mag, erhält hier, unterhaltsam und klar verständlich<br />
geschrieben, Antworten auf die wichtigsten Fragen. Die liebevoll angefertigten Illustrationen<br />
unterstützen das Textverständnis. Was ist und wie funktioniert der historische Materialismus?<br />
Wie vereinigen sich eigentlich Proletarier? Religion als Opium – wie war das gleich? Neben<br />
grundlegenden Erläuterungen lernen wir, in welchem Verhältnis Marx zur Philosophie Hegels<br />
steht, wie er die nationalökonomischen Theorien von Adam Smith beurteilt und worin eigentlich<br />
der Unterschied zwischen Marxismus, Sozialismus, Kommunismus, Leninismus, Stalinismus,<br />
Maoismus etc. besteht.<br />
6
Ansgar Lorenz,<br />
Reiner Ruffing<br />
Martin Heidegger<br />
Philosophie für Einsteiger<br />
2013. ca. 90 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5507-9<br />
Reihe: Philosophie für Einsteiger<br />
Bereits erschienene Titel<br />
aus der Reihe<br />
Philosophie für Einsteiger:<br />
Philosophie<br />
Martin Heidegger ist einer der wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Das Interesse<br />
an seinem Denken und seiner Person ist nach wie vor ungebrochen. Derrida,<br />
Foucault, Adorno, Blumenberg, Deleuze – all diese selbst berühmt gewordenen Denker<br />
haben sich intensiv und kritisch mit dem Werk Heideggers auseinander gesetzt.<br />
Heideggers Werk gehört allein durch seine sprachliche Verfasstheit zu den komplexesten.<br />
Wer nicht gleich Sein und Zeit durcharbeiten möchte, erhält hier, unterhaltsam und klar verständlich<br />
geschrieben, Antworten auf die wichtigsten Fragen. Wie unterscheiden sich Sein<br />
und Dasein? Welche Rolle spielt der Tod bei Heidegger? Welche Rolle spielt die Technik, die<br />
Heidegger mit dem Wort »Gestell« als grundlegende Auffassung zur Welt verstand? Warum<br />
kollaborierte er mit den Nationalsozialisten? Neben diesen grundlegenden Erläuterungen<br />
stoßen wir auf viel Anekdotisches und Unterhaltsames.<br />
ISBN 978-3-7705-5233-7<br />
€ 19,10/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5329-7<br />
€ 19,10/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5330-3<br />
€ 19,10/sFr 26,90<br />
7
Philosophie<br />
Peter Strasser<br />
Ratlosigkeit<br />
2013. ca. 160 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5525-3<br />
Ob die Krise akut ist oder nicht, wir leben mit ihr. Darauf wurde politisch reagiert, indem<br />
sich die Partei der »Piraten« als ratlos präsentierte. Das brachte ihr anfänglich keine Zurückweisung,<br />
sondern im Gegenteil Sympathie. Ein Paradox? Nein, vorausgesetzt, der<br />
einbekannten Ratlosigkeit eignet eine Tiefensymbolik.<br />
Strassers Stimmungsbericht entschlüsselt diese Symbolik, nahe Heideggers »Stimmung«, als typische<br />
Erlebnisform der Spätmoderne. Die Klage dahinter ist nicht neu. Nach dem Zusammenbruch<br />
der Heilsgeschichte und dem Triumph des Naturalismus sind wir – allesamt dekonstruierte<br />
Abendländer – außerstande, uns selbst noch als »beseelt« zu erfahren: als Träger eines<br />
Schicksals und Hüter eines Wegs.<br />
Neu hingegen ist die Utopie der Ratlosigkeit. Wo es nichts mehr zu retten, nichts zu erobern<br />
gibt (höchstens die Eiswüsten des Mars), dort beginnt man innezuhalten. Man beginnt, dem<br />
Gemurmel aus der Tiefe der Zeiten nachzulauschen. Dem Bewusstsein des Verlusts mag<br />
Neues entspringen, weniger besitzergreifend, weniger fortschrittsbesessen, weniger ausgebrannt.<br />
So wird die Ratlosigkeit zum Seelentrost in der entseelten Welt.<br />
8<br />
Peter Strasser, Prof. Dr., geb. 1950, unterrichtet<br />
an der Karl-Franzens-Universität in<br />
Graz Philosophie und Rechtsphilosophie.<br />
Außerdem ist er seit 1999 Lektor und<br />
Gastprofessor am Institut für Philosophie<br />
der Universität Klagenfurt.<br />
Weitere Titel von Peter Strasser:<br />
Wie es ist, ein Philosoph zu sein<br />
Strebers Erzählungen<br />
2012. 243 Seiten, Kart.<br />
€ 24,90 /sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5405-8<br />
Unschuld<br />
Das verfolgte Ideal<br />
2012. 184 Seiten, Kart.<br />
1 s/w Abb.,<br />
€ 19,90/sFr 28,90<br />
ISBN 978-3-7705-5297-9
Josef Früchtl<br />
Vertrauen in die Welt<br />
Eine Philosophie des Films<br />
2013. ca. 200 Seiten, Kart.,<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5506-2<br />
Reihe: Film Denken<br />
NEUE REIHE:<br />
Film Denken<br />
siehe weitere Titel<br />
Seite 23<br />
Philosophie<br />
Nichts geht ohne Vertrauen. Aber so fundamental es ist, so unsicher ist es auch. In diese<br />
Doppelperspektive übt die Kunst schon lange ein. Speziell der Film hat dazu aber als<br />
Medium der Moderne eine eigene Variante entwickelt.<br />
Das Vertrauen ist zunächst in der Moral-, Sozial- und Politischen Philosophie zuhause. Die vorliegende<br />
Arbeit richtet demgegenüber das Augenmerk auf die ontologische und existenzielle<br />
Dimension. Und sie tut dies aus der Perspektive einer Philosophie des Films. Sie versucht zu<br />
zeigen, in welchem Sinne der Film den zweifelnden Zeitgenossen der Moderne die Gewissheit<br />
zurückgeben kann, dass sie ›in die Welt passen‹. Dazu muss man nicht im neufranzösischen<br />
Stil die Metaphysik zu neuen Ehren kommen lassen. Es reicht vielmehr, Kant als Theoretiker<br />
der ästhetischen Erfahrung mit dem philosophischen Pragmatismus zusammenzubringen.<br />
Der Film erweist sich dann als zeitgemäße Variante einer ›rückhaltlosen‹ Lebensbejahung.<br />
Er bietet Evidenzerfahrung der Existenz.<br />
Josef Früchtl, Prof. Dr., studierte Philosophie,<br />
Germanistik und Soziologie in Frankfurt<br />
a.M. und Paris. Von 2007–2012 war<br />
er Head of Department of Philosophy an<br />
der Universität Amsterdam.<br />
9
Kristin Marek,<br />
Martin Schulz, Hrsg.<br />
Kanon Kunstgeschichte 1<br />
Einführung in Werke, Methoden<br />
und Epochen<br />
Mittelalter<br />
2013. ca. 280 Seiten,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5462-1<br />
Eine neuartige Einführungsreihe in vier Bänden (I. Mittelalter, II. Neuzeit, III. Moderne, IV. Gegenwart)<br />
für Studierende und alle Kunstinteressierten. Anhand herausragender Werke aus der gesamten Kunstgeschichte<br />
geben namhafte Expert/-innen in anregenden Analysen einen fundierten und abwechslungsreichen<br />
Überblick über den heutigen Umgang mit Kunst.<br />
Die eine, richtige Geschichte der Kunst gibt es nicht. Wohl aber viele einzigartige Werke und etliche Möglichkeiten,<br />
sie ebenso unterschiedlich wie spannend zu analysieren. Und genau darum macht es auch Spaß und<br />
Sinn, sich immer wieder neu mit Kunst zu beschäftigen, nicht nur mit der aktuellen, sondern auch der alten. Die<br />
vier Bände der Einführungsreihe stellen jeweils etwa 20 einzelne Kunstwerke einer Epoche in den Mittelpunkt,<br />
anhand derer ausgewiesene Spezialist/-innen des Fachs zeigen, wie lebendig und überraschend Kunstgeschichte<br />
sein kann, wie bunt die Vielstimmigkeit des Kanon Kunstgeschichte ist. Diese intensiven Fallstudien dienen<br />
Studierenden und allen Kunstinteressierten dazu, die unterschiedlichsten und doch nie einzig richtigen, aber<br />
immer begründeten und methodisch wie theoretisch reflektierten Möglichkeiten des Umgangs mit Kunst kennen<br />
zu lernen. Denn schließlich geht es darum, sich am Ende selbst eine Meinung zu bilden und die Geschichte(n)<br />
der Kunst weiter zu erzählen.<br />
10<br />
Kunst<br />
Kristin Marek,<br />
Martin Schulz, Hrsg.<br />
Kanon Kunstgeschichte 2<br />
Einführung in Werke, Methoden<br />
und Epochen<br />
Neuzeit<br />
2013. ca. 280 Seiten,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5463-8
Kristin Marek,<br />
Martin Schulz, Hrsg.<br />
Kanon Kunstgeschichte 3<br />
Einführung in Werke, Methoden<br />
und Epochen<br />
Moderne<br />
2013. ca. 280 Seiten,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5464-5<br />
Kristin Marek, Dr., ist Kunsthistorikerin.<br />
Seit 2011 lehrt und forscht sie an der HfG<br />
Karlsruhe im Fachbereich Kunstwissenschaft<br />
und Medienphilosophie.<br />
Kristin Marek,<br />
Martin Schulz, Hrsg.<br />
Kanon Kunstgeschichte 4<br />
Einführung in Werke, Methoden<br />
und Epochen<br />
Gegenwart<br />
2013. ca. 280 Seiten,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5465-2<br />
Die gesamte Edition<br />
Kanon Kunstgeschichte<br />
zum Paketpreis von € 89, –<br />
4 Bd. zusammen,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 89, –/sFr 111,—<br />
ISBN 978-3-7705-5533-8<br />
Martin Schulz, PD Dr., ist Kunsthistoriker<br />
und lehrt am Kunsthistorischen Institut des<br />
KIT Karlsruhe.<br />
Kunst<br />
11
Kultur<br />
Hartmut Böhme,<br />
Beate Slominski, Hrsg.<br />
Das Orale<br />
Die Mundhöhle in Kulturgeschichte<br />
und Zahnmedizin<br />
2013. ca. 352 Seiten,<br />
ca. 20 farb. Abb, 50s/w Abb.,<br />
Festeinband mit Schutzumschlag<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5512-3<br />
Das Buch zur kulturellen und medizinischen Bedeutung des Oralen und des Dentalen ist<br />
die erste Publikation dieser Art. Es ist der Versuch, den Bedeutungswandel zahnmedizinischer<br />
Praxis im Zusammenhang mit aktuellen gesellschaftlichen Strömungen und Umbrüchen<br />
sowie im historischen Kontext darzustellen. Geboten wird eine integrale Gesamtansicht<br />
nicht nur der Zahnmedizin sondern auch der anthropologischen, kulturellen,<br />
ästhetischen, linguistischen, künstlerischen und psychodynamischen Dimension des<br />
›Mundwerks‹ vom Mythos bis zur neuesten Gegenwart.<br />
Die kulturgeschichtliche, medizinische und praxisanalytische Ausrichtung des Buches ist nicht<br />
nur an Zahnärzte gerichtet, für die das Buch eine Erweiterung ihres fachlichen Horizonts und<br />
zugleich eine spannende Lektüre und Augenweide ist. Vielmehr ist der Band aufgrund seiner<br />
kulturwissenschaftlichen Ausrichtung (Körperforschung, Bild- und Wissenschaftsgeschichte,<br />
cultural studies, Psychoanalyse) auch an Leser mit geisteswissenschaftlichem oder kulturinteressiertem<br />
Hintergrund adressiert. Namhafte Künstler und Schriftsteller ergänzen die wissenschaftlichen<br />
Perspektiven auf das einzigartig multiple Organ des Menschen – seinen Mund.<br />
12<br />
Hartmut Böhme, Prof. Dr., studierte Germanistik,<br />
Philosophie, Theologie und Pädagogik.<br />
Bis 2012 war er Professor für<br />
Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte an<br />
der Humboldt-Universität zu Berlin.<br />
Beate Slominski, studierte Zahnmedizin<br />
in Marburg und Berlin. Sie ist Zahnärztin<br />
in eigener Praxis (Berlin-Wilmersdorf)<br />
und Gründerin und Leiterin des Instituts für<br />
zahnärztliche Fortbildung »Wissenschaft<br />
und Kultur«.
Christoph Wulf<br />
Das Rätsel des<br />
Humanen<br />
Einführung in die historische<br />
Anthropologie<br />
2013. ca. 200 Seiten, Kart.<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5541-3<br />
Weitere Titel von Christoph Wulf:<br />
Christoph Wulf,<br />
Anja Hänsch,<br />
Micha Brumlik, Hrsg.<br />
Das Imaginäre der Geburt<br />
Praktiken, Narrationen und Bilder<br />
2008. 304 Seiten, Kart.<br />
€ 41,90/sFr 56,50<br />
ISBN 978-3-7705-4718-0<br />
Philosophie<br />
Anders als ihre Vorgängerin ist historische Anthropologie nicht »jene Deutung des Menschen,<br />
die im Grunde schon weiß, was der Mensch ist und daher nie fragen kann, wer er<br />
sei.« (Heidegger).<br />
Der Rätselcharakter des Humanen erwächst vielmehr aus der je unvollständigen Verständlichkeit<br />
des Menschen für den Menschen. Er entsteht z. B. im Zusammen- und Gegenspiel von Körper<br />
und Geist, Seele und Liebe, Mensch und Welt.<br />
Wie Menschen mit dieser Rätselhaftigkeit umgehen, ist in verschiedenen Kulturen und historischen<br />
Epochen sehr unterschiedlich. Heute kann die historische Anthropologie aber plausibel<br />
machen, dass Seele, Geist und Liebe keine vom Körper unabhängige Existenz haben,<br />
dass sich aber entlang solcher unhintergehbaren Körperlichkeit eigenständige Phänomene<br />
des Imaginären gebildet haben, die mit Begriffen wie »Seele«, »Geist« und »Liebe« historisch<br />
je unterschiedlich umschrieben werden.<br />
Christoph Wulf, Prof. Dr., ist Professor für<br />
Anthropologie und Erziehung, Mitglied des<br />
Interdisziplinären Zentrums für Historische<br />
Anthropologie, des Sonderforschungsbereichs<br />
»Kulturen des Performativen«, des<br />
Clusters »Languages of Emotion« und des<br />
Graduiertenkollegs »InterArts Studies« an<br />
der Freien Universität Berlin.<br />
13
Kunst<br />
Susanne Kaul, Jean-Pierre Palmier<br />
Quentin Tarantino<br />
Einführung in seine Filme<br />
und Filmästhetik<br />
2013. ca. 160 Seiten, Kart.<br />
ca. € 16,90/sFr 23,50<br />
ISBN 978-3-7705-5276-4<br />
Reihe: directed by<br />
Sind Tarantinos Filme bloß Zitatcollagen oder zeichnen sie sich durch eine eigene, charakteristische<br />
Ästhetik aus?<br />
Tarantino ist bekannt dafür, zahlreiche Filmstellen und Filmgenres in seinen Filmen zu zitieren.<br />
Seine spezielle Komik besteht darin, Genremuster zu bedienen und der Handlung dann eine<br />
unerwartete Wendung zu geben. Alltäglichen und scherzhaften Dialogen lässt er dabei viel<br />
Raum. Dieses Buch erklärt Tarantinos Filmästhetik und stellt sich auch der Frage nach der Ästhetisierung<br />
von Gewalt.<br />
Es werden alle Filme Tarantinos analysiert: Reservoir Dogs, Pulp Fiction, Jackie Brown, Kill<br />
Bill: Vol. 1, Kill Bill: Vol. 2, Death Proof, Inglourious Basterds und Django Unchained. Darüber<br />
hinaus werden auch Filme in den Blick genommen, bei denen Tarantino am Drehbuch<br />
oder an der Regie beteiligt war wie True Romance, Natural Born Killers, From Dusk till Dawn<br />
oder Sin City. Die Interpretationen liefern Informationen zu den Produktions- und Rezeptionshintergründen<br />
der Filme sowie eingehende Analysen der Handlung (einschließlich der wesentlichen<br />
Referenzen auf die Vorläuferfilme) und der audiovisuellen Gestaltung. Jedes Film-<br />
Kapitel wird zudem mit einer detaillierten Szenenanalyse abgeschlossen.<br />
14<br />
Susanne Kaul, PD Dr., ist Akademische<br />
Oberrätin an der Fakultät für Linguistik und<br />
Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld.<br />
Aus der Reihe directed by:<br />
Susanne Kaul, Jean-Pierre Palmier<br />
David Lynch<br />
Einführung in seine Filme und Filmästhetik<br />
2011. 158 Seiten,<br />
24 s/w Abb., Kart.<br />
€ 16,90/sFr 24,90<br />
ISBN 978-3-7705-5098-2<br />
Susanne Kaul, Jean-Pierre Palmier<br />
Stanley Kubrick<br />
Einführung in seine Filme und Filmästhetik<br />
2010, 146 Seiten, Kart.<br />
€ 16,90/sFr 24,90<br />
ISBN 978-3-7705-4752-4<br />
Jean-Pierre Palmier, M.A., ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter im Fach Literaturwissenschaft<br />
an der Universität Bielefeld.
Sebastian Egenhofer,<br />
Inge Hinterwaldner,<br />
Christian Spies, Hrsg.<br />
Was ist ein Bild?<br />
Antworten in Bildern<br />
Gottfried Boehm zum 70. Geburtstag<br />
2012. 383 Seiten,<br />
64 farb., 24 s/w Abb.,<br />
Festeinband mit Schutzumschlag<br />
€ 69,00/sFr 86,90<br />
ISBN 978-3-7705-5460-7<br />
Reihe: eikones<br />
Weitere Titel von Gottfried Boehm:<br />
Was ist ein Bild?<br />
4. Aufl. 2006. 460 Seiten,<br />
54 s/w Abb., Franz. Broschur.<br />
€ 34,90/sFr 47,90<br />
ISBN 978-3-7705-2920-9<br />
Gottfried Boehm, Horst Bredekamp, Hrsg.<br />
Ikonologie der Gegenwart<br />
2009. 180 Seiten,<br />
56 s/w Abb.,<br />
Festeinband mit Schutzumschlag<br />
€ 25,90/sFr 36,90<br />
ISBN 978-3-7705-4726-5<br />
Kunst<br />
Gottfried Boehms Frage, was ein Bild sei, hat für nachhaltige Unruhe in der kunsthistorischen<br />
Forschung und über ihre Grenzen hinaus gesorgt.<br />
Diese intellektuelle Irritation war der Ausgangspunkt für den Jubiläumsband, in dem Freunde,<br />
Weggefährten, Kollegen und Schüler oder Gottfried Boehm anderweitig verbundene Autorinnen<br />
und Autoren je ein prägnantes Beispiel für das, was ein Bild sein kann, präsentieren. Die<br />
Vielstimmigkeit des hier vorgelegten Bandes spiegelt so die weitreichende Resonanz, die die<br />
Bildfrage in den letzten Jahrzehnten gefunden hat. Neben Gemälden, Skulpturen, Fotografien<br />
oder Mosaiken werden auch Werke und Objekte angesprochen, die traditionell seltener unter<br />
dem Vorzeichen von Bildlichkeit diskutiert wurden. Die Bandbreite reicht von der Architektur<br />
über Installationen, Filme, Theateraufführungen, Performances und literarische Erzeugnisse bis<br />
hin zu Computeranimationen, die jeweils auf ihre spezifisch ikonischen Momente hin befragt<br />
werden. Hinzu kommen Beispiele, die dezidiert nicht dem Bereich der Künste entstammen –<br />
vom Faustkeil über das Werbeplakat bis hin zur Google-Bildsuche.<br />
Was ist ein Bild? 89 Autorinnen und Autoren geben Gottfried Boehm anhand eines von Ihnen<br />
gewählten Beispiels eine wie immer auch provisorische Antwort.<br />
15
Literatur<br />
Eva Eßlinger<br />
Das Dienstmädchen,<br />
die Familie und der Sex<br />
Zur Geschichte einer irregulären<br />
Beziehung in der europäischen<br />
Literatur<br />
2013. ca. 440 Seiten,<br />
ca. 15 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 53,90<br />
ISBN 978-3-7705-5491-1<br />
Die prekäre Existenz weiblicher Hausangestellter in Küchen, Kinderzimmern und Ehebetten<br />
hat eine Vorgeschichte, die so alt ist wie die Geschichte des modernen Romans.<br />
Mit Richardsons Erfolgsroman Pamela (1740) betritt eine Figur, die bis dahin eine Randexistenz<br />
in der Komödie zu fristen hatte, die Bühne des modernen Romans: das Dienstmädchen.<br />
Ihre Karriere führt sie durch alle Gesellschaftsschichten und literarischen Gattungen.<br />
Man begegnet ihr als soziale Aufsteigerin bei Richardson, als gepeinigte Unschuld bei de<br />
Sade, frömmelnde Alte und »einfaches Herz« bei Flaubert, hysterische Magd, schließlich als<br />
Ehemonster bei Elias Canetti – bevor sie in der Angestelltenwelt des modernen Films untergeht.<br />
Über zweihundert Jahre ist sie die Verkörperung einer bis heute unaufgelösten Paradoxie:<br />
nämlich dass die Welt der bürgerlichen Familie sich zu einem intimen Binnenraum<br />
schließt, strukturell aber von der Dauerpräsenz familienfremder Personen abhängig bleibt.<br />
Das Buch analysiert den bürgerlichen Familiendiskurs von seinen Rändern und Ausgrenzungen<br />
her – in prominenter Weise bei Sigmund Freud, dessen Fallstudien vielfach von weiblichen<br />
Dienstboten handeln, die im Vater-Mutter-Kind-Mythos der Psychoanalyse keinen Platz<br />
finden.<br />
16<br />
Eva Eßlinger ist seit Oktober 2011 wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin an der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität München. Sie war<br />
zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin am<br />
Exzellenzcluster »Kulturelle Grundlagen von<br />
Integration« an der Universität Konstanz.
Aleida Assmann,<br />
Jan Assmann, Hrsg.<br />
Schweigen<br />
2013. ca. 320 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 28,90<br />
ISBN 978-3-7705-5542-0<br />
Reihe: Archäologie der literarischen Kommunikation<br />
»Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen«<br />
– so Wittgensteins berühmtes Postulat. Gewöhnlich<br />
fasst man das »Worüber« des Schweigens im mystischen<br />
Sinne auf: als das, was jenseits des menschlichem Erkennen<br />
Zugänglichen und mit sprachlichen Mitteln Artikulierbaren<br />
liegt.<br />
Man kann aber auch an das Jenseits des Kommunizierbaren<br />
denken, was durchaus erkennbar ist, aber sich jeder Mitteilung<br />
versperrt: weil es niemand gern hören, weil es der Sache,<br />
dem Redner oder dem Hörer schaden würde und was der<br />
Gründe mehr sind, lieber »darüber« zu schweigen. In politischhistorischer<br />
Hinsicht geht es hier um das Schweigen unter den<br />
Nachwirkungen traumatischer Leiderfahrungen und dem Druck<br />
von Scham und Schuld, das als Form des Verdrängens und Vergessens,<br />
aber auch als Mittel zur Überwindung von Gewalt im<br />
Interesse der Zukunft und Versöhnung interpretiert wurde. In ästhetischer<br />
Hinsicht wird ein reichhaltiges Repertoire an Formen<br />
der Nicht-Repräsentation vorgestellt wie Pause, Lücke, Leerstelle,<br />
insgesamt negative Verfahren, die Schweigen durch entsprechende<br />
Rahmung paradoxerweise zur Erscheinung bringen.<br />
Philosophie/Kunst<br />
Gundolf Winter<br />
Bilderräume<br />
Schriften zu Skulptur und Architektur<br />
herausgegeben von Christian Spies und<br />
Martina Dobbe<br />
2013. ca. 240 Seiten,<br />
80 s/w Abb., Franz. Broschur<br />
ca. € 34,90/sFr 44,90<br />
ISBN 978-3-7705-5400-3<br />
Reihe: Bild und Text<br />
Skulptur und Architektur spielen in den jüngeren bildwissenschaftlichen<br />
Diskussionen der Kunstgeschichte allenfalls<br />
eine untergeordnete Rolle. Zu Unrecht, wie Gundolf<br />
Winters Schriften zeigen, in denen er die Frage nach dem<br />
Ikonischen in der Auseinandersetzung mit dreidimensionalen<br />
Bildern aufgeworfen hat.<br />
Während das Nachdenken über das Bild im Sinne des Flächenbildes<br />
eine dichte kunsttheoretische und ästhetische Tradition<br />
besitzt, können medien- und bildästhetische Bestimmungen<br />
der Skulptur und der Architektur weniger aus der Theorie, als<br />
in der intensiven Auseinandersetzung mit diesen Bildformen<br />
gewonnen werden. Das zentrale Anliegen der hier versammelten<br />
Texte Gundolf Winters ist es, den Prozess des Sehens von<br />
Skulptur und Architektur als bildstiftenden Akt zu rekonstruieren.<br />
Skulptur und Architektur – als dreidimensionale Bilder verstanden<br />
– waren für Winter in besonderer Weise geeignet, die<br />
eigene Disziplin auf ein bildliches Sehen zu verpflichten.<br />
17
Christian Kassung,<br />
Jasmin Mersmann,<br />
Olaf B. Rader, Hrsg.<br />
Zoologicon<br />
Ein kulturhistorisches Wörterbuch der Tiere<br />
2012. 491 Seiten,<br />
90 s/w Abb., Festeinband mit Schutzumschlag<br />
€ 49,90/sFr 62,50<br />
ISBN 978-3-7705-5454-6<br />
Wer über eine Kulturgeschichte von Tieren nachdenkt,<br />
wird schnell feststellen, dass diese auch immer mit uns<br />
selbst zu tun haben: mit unseren Selbstentwürfen und<br />
Erfahrungen, unseren Utopien und Realitätsaneignungen.<br />
Und versteht man unter zoon eher »Lebewesen« als<br />
»Tiere«, dann scheinen »Zoologiken« Wissensordnungen<br />
und Typologien, die Mensch und Tier in bestimmte, historisch<br />
und kulturell unterschiedliche Verhältnisse setzen.<br />
Das Buch bietet in diesem Sinne eine Sammlung kurzer, essayistischer<br />
Texte, in denen jeweils ein Tier in seinem kulturellen<br />
Kontext beleuchtet wird. Darunter sind solche, die wir für gewöhnlich<br />
als normale Tiere ansehen, wie etwa die Kuh, das<br />
Schaf oder das Pferd, oder auch die Fliege, die Motte und der<br />
Silberfisch. Es sind aber auch wundersame Geschöpfe darunter,<br />
wie etwa Godzilla, Pink Panther oder Medusa; und das vielleicht<br />
wundersamste von allen: der Mensch selbst. Damit ist das<br />
»Zoologicon« weniger ein modernes Gehege als eine barocke<br />
Wunderkammer, voll von Geschichten und Überraschungen.<br />
18<br />
Kultur/Literatur<br />
Peter Utz<br />
Kultivierung der Katastrophe<br />
Literarische Untergangsszenarien aus der Schweiz<br />
2013. ca. 320 Seiten,<br />
32 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5458-4<br />
An der Grenzlinie von Natur und Kultur treten jene Einbrüche<br />
auf, welche die Kultur als »Katastrophe« versteht.<br />
Um sie wahrnehmen, darstellen und deuten zu können,<br />
mobilisiert sie alle Spielformen der Kreativität, auch die<br />
der Literatur.<br />
Dies lässt sich exemplarisch an der modernen Schweiz verfolgen.<br />
Denn diese kultiviert, als Rückseite der alpinen Idylle,<br />
die Naturkatastrophen, um sich in ihrer Identität als Willensnation<br />
zu stärken. Die Literatur aus der Schweiz trägt mit vielfältigen<br />
Untergangsszenarien zu dieser spezifischen Kultivierung<br />
der Katastrophe bei. In jenem Stillhalteabkommen, in das sich<br />
die Schweiz einmauert, spürt die Literatur jedoch auch eine<br />
heimliche Unruhe auf. Sie hört die Misstöne im Einheitschor,<br />
sieht Brandstifter umgehen im Hotel Schweiz und spiegelt der<br />
Schweiz ihre Zuschauerrolle bei den Weltkatastrophen zurück.<br />
So setzt sie die Energie, mit der die Katastrophe alle politischen,<br />
medialen und ästhetischen Grenzen sprengt, als ästhetische<br />
Kreativität frei.
Wolfgang Müller-Funk<br />
Die Dichter der Philosophen<br />
Essays über den Zwischenraum von<br />
Denken und Dichten<br />
2013. ca. 224 Seiten, Kart.<br />
ca. € 26,90/sFr 35,90<br />
ISBN 978-3-7705-5470-6<br />
Dort, wo Philosophie an ihre Grenze stößt, wird die Begegnung<br />
mit ihrem Anderen, der Sprache von Dichtung<br />
und Literatur, attraktiv. In zwölf Essays untersucht Wolfgang<br />
Müller-Funk exemplarische Konstellationen von<br />
dichterischen Denkern und denkerischen Dichtern.<br />
Entgegen dem traditionsreichen Misstrauen, das die Philosophie<br />
gegenüber der Dichtung hegt, besteht zwischen beiden Disziplinen<br />
ein oftmals verschwiegener, doch tiefgreifender Austausch.<br />
Diesem komplexen Verhältnis wechselseitiger Einflussnahme<br />
sind die Essays dieser Studie gewidmet, die von Schellings<br />
Zwiesprache mit Cervantes bis hin zu Hannah Arendt und Hermann<br />
Broch oder Paul Celan und Emmanuel Lévinas reichen.<br />
Im essayistischen Zwischenbereich von Philosophie und Literatur<br />
lassen sich so Verständigungen nachzeichnen, die alternative<br />
Freiräume der Sagbarkeit sondieren.<br />
Christoph Jamme<br />
Mythos als Aufklärung<br />
Dichten und Denken um 1800<br />
2013. ca. 320 Seiten, Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5553-6<br />
Philosophie<br />
Der Band zeigt Kontinuitäten und Distanzen in der Umbruchszeit<br />
um 1800 zwischen den literarhistorischen und<br />
philosophiehistorischen Epochen von Aufklärung, Idealismus,<br />
Klassik und Romantik.<br />
Er beleuchtet auch das gerade um 1800 sich intensivierende<br />
Gespräch zwischen Philosophie und Literatur. Katalysator ist<br />
dabei die Auffassung des Mythos: Insgesamt läßt sich, paradigmatisch<br />
beim jungen Hegel, der Versuch beobachten, die<br />
Aufklärung wahrhaft allgemein zu machen, d.h. sie mithilfe der<br />
Mythologie auch den »Unaufgeklärten« zugänglich zu machen.<br />
Kritisch wird, etwa von Hölderlin, eine »höhere Aufklärung«<br />
gegen die »eisernen Begriffe« bloßer Rationalität gesetzt. Bei<br />
Goethe wiederum läßt sich ein mythopoietisches Verfahren beobachten,<br />
das den alten Mythos produktiv anverwandelt und<br />
ihn gemäß den Standards des Wissens der (aufgeklärten) Zeit<br />
künstlerisch präsentiert. All das fällt in eine Zeit der explosionsartigen<br />
Ausdifferenzierung des Wissens und der Wissenschaften,<br />
was am Beispiel der Universität Jena demonstriert wird.<br />
19
Heiner Mühlmann<br />
Kants Irrtum<br />
Kritik der Neuroästhetik<br />
2013. ca. 172 Seiten,<br />
29 s/w Abb., 3 Grafiken, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5522-2<br />
Man hört das Wort »Neuroästhetik« und denkt, jetzt<br />
erklären uns die Hirnforscher endlich genau, was die<br />
Philosophen in ihren Ästhetikbüchern und die Kunstwissenschaftler<br />
an den Universitäten und Hochschulen lehren.<br />
Doch bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass die<br />
Lehrgebäude von Philosophie und Kunstwissenschaft zusammenbrechen<br />
wie Kartenhäuser. Dieser Eindruck ergibt<br />
sich nach der Analyse einiger Experimente, mit deren Hilfe<br />
die Arbeit des Gehirns bei der Wahrnehmung von Kunstwerken<br />
untersucht wird.<br />
Wie ein Bild aus dem Unbewussten wird in einem zweiten<br />
Analyseansatz eine andere, mächtigere Welt der ästhetischen<br />
Gestaltung sichtbar. Sie gehorcht den Regeln des decorum. Es<br />
ist die Welt, die alles umfasst, was in Europa von der Antike bis<br />
zur Schwelle der Moderne geredet, gemalt, gebaut, geschrieben,<br />
vertont und geschauspielt wurde. Ja, es stellt sich heraus,<br />
dass die Macht des decorum wie ein flash-back aus dem Unbewussten<br />
in die Kultur der Gegenwart hineinwirkt.<br />
20<br />
Philosophie/Literatur<br />
Nicola Gess<br />
Primitives Denken<br />
Wilde, Kinder und Wahnsinnige in der literarischen<br />
Moderne (Müller, Musil, Benn, Benjamin)<br />
2012. ca. 460 Seiten, Kart.<br />
ca. € 59,–/sFr 73,90<br />
ISBN 978-3-7705-5469-0<br />
Nicola Gess liefert eine beeindruckende Explikation des<br />
»primitiven Denkens« im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft,<br />
Kunsttheorie und Literatur und entlang der Figuren<br />
des »Wilden«, des Kindes und des »Wahnsinnigen«.<br />
Sie rekonstruiert erstens die Geschichte des Diskurses vom primitiven<br />
Denken in Ethnologie, Entwicklungspsychologie und<br />
Psychopathologie um und nach 1900, sie arbeitet zweitens<br />
die Bedeutung dieses Diskurses für Theorien der Kunst und der<br />
künstlerischen Sprache heraus und untersucht drittens an Robert<br />
Müller, Robert Musil, Gottfried Benn und Walter Benjamin das<br />
Phänomen eines literarischen Primitivismus, der das primitive<br />
Denken wiederzugewinnen, kritisch zu reflektieren oder im<br />
Sinne einer »anderen Rationalität« produktiv weiterzuentwickeln<br />
trachtet.
Gerhard M. Buurman,<br />
Stephan Trüby, Hrsg.<br />
Geldkulturen<br />
Ökonomische, philosophische und<br />
kulturtheoretische Perspektiven<br />
2013. ca. 360 Seiten, Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5461-4<br />
Welche nationalen bzw. territorialen Unterschiede im Umgang<br />
mit Geld, Kredit und Verschuldung gibt es?<br />
Wir wissen viel über die Geschichte des Geldes, die Geschichte<br />
der Wirtschaft und der Spekulation; wir sind bestens<br />
informiert über Globalisierungsgrade, Wirtschaftszyklen und<br />
einzelne Bilanzen. Doch betrachtet man die jüngeren Diskussionen<br />
um die Konflikte innerhalb der Eurozone oder der Eurozone<br />
zum Rest der Welt, so scheint es, als wüssten wir noch<br />
zu wenig über den kulturellen Aspekt des Geldes. Welche nationalen<br />
bzw. territorialen Unterschiede im Umgang mit Geld,<br />
Kredit und Verschuldung gibt es? Zu welchen Potentialen, aber<br />
auch Konflikten führen diese? Wirken sich geldkulturelle Unterschiede<br />
auf kulturelle Erzeugnisse im engeren Sinne aus: auf<br />
Designprodukte, auf Architekturen, auf die Gestaltung von Interaktionsprozessen<br />
etc.? Sechzehn renommierte Autoren geben<br />
darauf Antworten.<br />
Philosophie/Geschichte<br />
Wolfgang Ernst<br />
Signale aus der Vergangenheit<br />
Eine kleine Geschichtskritik<br />
2013. ca. 120 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5477-5<br />
Wie entsteht historische Information? Wie verschiebt sich<br />
der Blick auf die Technologien der Tradition, wenn er von<br />
der Geschichts- in die Medienwissenschaft wandelt? Es<br />
lohnt, sich für einen Moment von der Befangenheit im historischen<br />
Diskurs suspendieren und damit in Bereitschaft<br />
versetzen zu lassen, Signale aus der Vergangenheit mit<br />
anderen Sinnen zu empfangen.<br />
Wolfgang Ernst befasst sich mit den materiellen, technischen<br />
und symbolischen Operatoren der historischen Zeit und interpretiert<br />
deren Zeitweisen zugleich als Herausforderung des<br />
Begriffs der Geschichte selbst. Emphatische Zeitfiguren lösen<br />
sich bei genauem Hinsehen in diskrete Operationen auf; an<br />
die Stelle großer Geschichtsbilder tritt konkreter Symbol- und<br />
Signalvollzug, der an paradigmatischen, gelegentlich auch anekdotischen<br />
Szenarien anschaulich gemacht wird.<br />
21
Perla Chincilla Pawling,<br />
Aldo Mazzucchelli,<br />
Hans Ulrich Gumbrecht, Hrsg.<br />
Beobachtung zweiter Ordnung<br />
im historischen Kontext<br />
Niklas Luhmann in Amerika<br />
2013. ca. 280 Seiten, Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5500-0<br />
Dieses Buch stellt Niklas Luhmanns weithin bekannten<br />
Begriff der Beobachtung zweiter Ordnung auf detaillierte<br />
und innovative Weise in den Zusammenhang der historischen<br />
Forschung.<br />
Obwohl der Begriff der Beobachtung zweiter Ordnung in Luhmanns<br />
deduktivem Gedankengebäude einen ausschließlich<br />
theoretischen (genauer gesagt epistemologischen) Status hatte,<br />
wurde er vor allem von Kulturhistorikern als Instrument für das<br />
Verständnis und die Aufbereitung vergangener Situationen genutzt.<br />
Der vorliegende Band hebt derartige Ansätze auf eine<br />
neue, systematische Ebene. Er bietet nicht nur eine tiefgehende<br />
philosophische Kritik des Begriffs der Beobachtung zweiter Ordnung<br />
an und für sich, sondern präsentiert erste vergleichende<br />
Studien zur Geschichte der Beobachtung zweiter Ordnung in<br />
Europa und Südamerika seit der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts.<br />
22<br />
Philosophie/Literatur<br />
Hans Ulrich Gumbrecht,<br />
Friederike Knüpling, Hrsg.<br />
Kleist revisited<br />
2013. ca. 256 Seiten, Kart.<br />
ca. € 36,90/sFr 46,90<br />
ISBN 978-3-7705-5468-3<br />
Warum fasziniert uns Kleist mit neuer Intensität? Was ist das<br />
Besondere am Kleist-Erlebnis; wie lässt es sich beschreiben?<br />
Welche Affinitäten und Konvergenzen bestehen zwischen<br />
Kleists eigentümlichen Darstellungen und unserer Gegenwartskultur?<br />
Der Rezeptionsboom, den die Texte Kleists in den letzten<br />
Jahren erfahren haben, scheint sich nicht primär überraschenden<br />
Funden, neuen Anschlüssen an gegenwärtige Theorieformen<br />
oder anderen Möglichkeiten ihrer Aktualisierung<br />
zu verdanken, sondern Kleists ganz eigentümlichen Denkformen<br />
und Schreibweisen. Die Beobachtungen und Beschreibungen<br />
seiner Intensität, seiner Plötzlichkeit, seiner eigentümlichen<br />
Textwelten und Haltungen erregen darüber hinaus<br />
auch kulturdiagnostisches Interesse: auf welche kulturelle Disposition<br />
treffen Kleists Texte mit neuer Wucht? Mit Beiträgen von<br />
Günter Blamberger, Karl Heinz Bohrer, Hans Ulrich Gumbrecht,<br />
<strong>Wilhelm</strong> Voßkamp, David E. Wellbery u. a..
Christiane Voss<br />
Der Leihkörper<br />
Erkenntnis und Ästhetik der Illusion<br />
2013. ca. 296 Seiten, Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5494-2<br />
Reihe: Film Denken<br />
Das Zeitalter der Illusionskritik ist zu Ende. Die Befreiung<br />
des schönen Scheins aus dem Geist der humorlosen Vernunft<br />
gebiert vor allem im Kino heutzutage Abenteuer, die<br />
es auch philosophisch neu zu erkunden gilt. Diesen Pfaden<br />
folgt das Buch.<br />
Die Monografie beleuchtet aus philosophischer Sicht die<br />
längst totgeglaubte ästhetische Illusion neu anhand des Kinofilms.<br />
Dabei wird den Spuren der affektiven Verführung ebenso<br />
analytisch nachgegangen, wie der resistenten Freude an der<br />
Verstrickung mit der Fiktion. Eine Philosophie des Kinos wird<br />
hier ausformuliert, die zugleich eine Philosophie des Körpers<br />
und seiner polymorphen Wandlungsfreiheit ist. Anstatt Illusion<br />
als zu entlarvende Täuschung abzuwehren, gilt es vielmehr, so<br />
das Credo des Buches, die Bereitschaft zur Hingabe an die<br />
durchschaute Fiktion im Sinne einer ästhetischen Freiheit auch<br />
philosophisch neu zu verteidigen.<br />
Lorenz Engell, Oliver Fahle,<br />
Vinzenz Hediger, Christiane Voss<br />
Essays zur Film-Philosophie<br />
2013. ca. 150 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5535-2<br />
Reihe: Film Denken<br />
Kunst<br />
Vier Leitkonzepte der Film-Philosophie werden vorgestellt:<br />
der Affekt, die Agentur, die Aufhebung und das Außen.<br />
Entwickelt und erprobt werden diese Konzepte in der Auseinandersetzung<br />
mit verschiedenen Filmen, insbesondere<br />
mit einer der spektakulärsten Filminstallationen der letzten<br />
Jahre, Christian Marclays »The Clock«.<br />
Film-Philosophie hat es mit zweierlei Problemstellung zu tun.<br />
Zum einen mit Fragen, die den Status des bewegten Bildes<br />
als eines eigenwilligen Gegenstands der Wahrnehmung und<br />
der Erfahrung betreffen sowie die Natur des kinematographischen<br />
Raums und der filmischen Zeit, die Spezifik der filmischen<br />
Logik oder der audiovisuellen Argumentation. Zum anderen mit<br />
weiter ausgreifenden Fragen, wie derjenigen nach dem Menschen,<br />
nach dem Ästhetischen, nach dem Wissen oder der<br />
Geschichte, nach der Ordnung der Dinge. Am Kreuzungspunkt<br />
dieser beiden Tendenzen sind die hier versammelten Essays und<br />
ihre Leitkonzepte situiert.<br />
23
Jan Söffner<br />
Partizipation<br />
Metapher, Mimesis, Musik – und die Kunst,<br />
Texte bewohnbar zu machen<br />
2013. ca. 420 Seiten, Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5411-9<br />
Dieses Buch legt Grundlagen für ein neues Verständnis von<br />
Literatur. Ausgehend von dem, was Leser nur als körperliche<br />
Wesen können, eröffnet es neue Fragen zum Sinn von<br />
Texten und zur literarischen Ästhetik.<br />
Literatur kann das Herz rasen, den Atem stocken, die vorlesende<br />
Stimme zittern lassen. Sie hat an der Körperlichkeit der<br />
Menschen teil. Aber auf welche Weise? Anhand von linguistischen,<br />
phänomenologischen, evolutionstheoretischen, medienphilosophischen<br />
und neurowissenschaftlichen Untersuchungen<br />
geht Jan Söffner dieser Frage nach. Er setzt bei dem gleichermaßen<br />
kulturell und evolutionär geformten Menschen an und<br />
versucht, seine Relation mit der Sprache zu bestimmen. Dabei<br />
wird das Paradigma sprachlicher Partizipation demjenigen der<br />
Referentialität zur Seite gestellt: Literatur nimmt nicht nur auf die<br />
körperliche Welt der Leser Bezug, sie hat an ihr auch teil.<br />
24<br />
Literatur/Kunst<br />
Herbert Lachmayer<br />
Staging Knowledge<br />
Inszenierung von Wissensräumen als<br />
Forschungsstrategie und Ausstellungsformat<br />
2013. ca. 320 Seiten,<br />
zahlr. farb. Abb., mit Zusatzmaterial zum <strong>Download</strong>,<br />
Festeinband mit Schutzumschlag,<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5213-9<br />
Die künstlerisch-wissenschaftliche Kulturtechnik »Staging<br />
Knowledge« manifestiert sich in Ausstellungen, wobei<br />
die Vermittlungsstrategie immer auch Forschungsstrategie<br />
ist – wie umgekehrt. Einer dabei entwickelbaren<br />
Geschmacksintelligenz wird die kreative Funktion zugeschrieben,<br />
ästhetische Erfahrung und Imaginationskraft<br />
gegenüber der Deutungsmacht von Theoriediskursen als<br />
sensualistische Erkenntnisform sui generis zu entwickeln.<br />
Dieser, auch an Aby Warburg orientierte Erkenntnisprozeß<br />
»sinnlichen Begreifens« von Kultur versucht der Tendenz<br />
entgegenzuwirken, man könne sich den »cultural content«<br />
einfach »reinziehen« oder »runterladen«.<br />
Der Text-/Bildband dokumentiert die bisherigen Ausstellungen:<br />
u.a. GUSTAV MAHLER – Produktive Dekadenz in Wien<br />
um 1900 (2011), Schwarz|Rot|Gold-die deutschen Farben<br />
aus Jena (2010); Haydn Explosiv – eine europäische Karriere<br />
am Fürstenhof der Esterházy (2009); Wozu braucht Carl<br />
August einen Goethe? (2008); Mozart. Experiment Aufklärung<br />
(2006); Wolfgang Amadé. Ein ganz normales Wunderkind<br />
(Wien 2006).
Olaf Breidbach<br />
Neuronale Ästhetik<br />
Zur Morpho-Logik des Anschauens<br />
2013. ca. 240 Seiten,<br />
1 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5544-4<br />
Was wir sehen, bestimmt sich durch das, was wir im Kopf<br />
haben. Dies ist aber nicht einfach Resultat unserer Gene,<br />
sondern immer auch Ausfluss unserer Kultur: Die neuronale<br />
Ästhetik erschließt die hier nötige Abstimmung von<br />
Natur- und Kulturgeschichte.<br />
Olaf Breidbach geht es um eine neue Phänomenologie, die<br />
Natur und Kultur nicht in zwei Bereiche teilt, denkt oder die<br />
eine auf die andere Seite zurück bricht. Unsere Art und Weise<br />
die Dinge zu sehen, wird durch die Kultivierung bestimmt, die<br />
eben auch unseren Kopf ausrichtet. Das Neuronale ist nicht<br />
einfach nur Effekt einer Evolution, es ist Reflex einer Kultur und<br />
in diesem Doppelsinne als Einheit zu deuten. Es geht hier um<br />
eine neue integrative Phänomenologie, die unser Erfahren auf<br />
unsere Körperlichkeit zurück bindet, diesen Körper aber immer<br />
auch in seiner Kultur und damit seine über die bloße Natur<br />
hinausweisende Geschichte begreift.<br />
Philosophie/Literatur<br />
Edi Zollinger<br />
Proust – Flaubert – Ovid<br />
Der Stoff, aus dem Erinnerungen sind<br />
2013. ca. 208 Seiten, Kart.<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5499-7<br />
A la recherche du temps perdu ist ein gigantischer Wörterteppich,<br />
dem Proust die stärksten Erzählfäden der europäischen<br />
Literatur eingewoben hat. Von Anakreon bis<br />
Zola – alle haben sie ihr Garn zur Recherche beigetragen.<br />
Ausgehend von einer dicht gewobenen Szene hoch oben im<br />
Haus von Combray, die im Versteckten berichtet, wie Marcel<br />
zum Schriftsteller wird, verfolgt Edi Zollinger feinste Webfäden<br />
der Recherche über die »Madeleine-Episode« und die Beschreibungen<br />
der Weissdornblüten im Park von Tansonville in die<br />
Werke unterschiedlichster Autoren zurück: in Andersens Märchen,<br />
in den Roman de la Rose oder in Sainte-Beuves heute<br />
kaum mehr gelesenen Roman Volupté etwa. Bis schließlich ans<br />
Licht kommt, dass Prousts schillerndste Fäden auch schon durch<br />
das Auge in Flauberts Webschiffchen gelaufen sind – und sie<br />
sich endlich alle wiederfinden auf der Spindel in Ovids Hand.<br />
25
Peter Uwe Hohendahl<br />
Erfundene Welten<br />
Experiment und Zeitstruktur in Ernst Jüngers<br />
erzählender Prosa<br />
2013. ca. 196 Seiten, Kart.<br />
ca. € 26,90/sFr 35,90<br />
ISBN 978-3-7705-5496-6<br />
Der Erzähler Ernst Jünger hat bisher im Schatten des Soldaten<br />
und konservativen Denkers gestanden. Diese Untersuchung<br />
gilt daher nicht seiner Weltanschauung, sondern<br />
der Struktur seiner Romane im Kontext der literarischen<br />
Moderne.<br />
Hohendahl beschäftigt sich mit der Erzählstruktur von Jüngers<br />
Hauptwerken; Auf den Marmorklippen, Heliopolis, Gläserne<br />
Bienen und Eumeswil. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Erzählhaltung,<br />
z. B. der Relation von Erzähler und Autor, der Beziehung<br />
von erfundener Welt und historischer Realität sowie der<br />
Gestaltung von Zeitverhältnissen innerhalb der Romane. Besonderes<br />
Interesse gilt der Konzeption von fiktionaler Zukunft und<br />
ihrer narrativen Verflechtung mit einer imaginierten Vergangenheitsperspektive,<br />
d.h. der Figur der Zukunft als Vergangenheit.<br />
Die Romane erweisen gerade in dieser Hinsicht ihre Eigenheit<br />
gegenüber Jüngers diskursiver Prosa. Als Erzähler gelingt es Jünger,<br />
zumal in seinem Spätwerk, sich von der eigenen Weltsicht<br />
zu lösen und sie in Frage zu stellen.<br />
26<br />
Literatur/Philosophie<br />
Lars Friedrich, Eva Geulen,<br />
Kirk Wetters, Hrsg.<br />
Das Dämonische<br />
Schicksale einer Kategorie der Zweideutigkeit<br />
2013. ca. 352 Seiten, Kart.<br />
ca. € 44,90/sFr 56,50<br />
ISBN 978-3-7705-5488-1<br />
Großer Beliebtheit und Aktualität erfreut sich das Dämonische<br />
gegenwärtig im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur<br />
sowie in der Architektur von Computerspielwelten.<br />
Hier wie dort erscheinen Dämonen als Zwischenwesen,<br />
die weder der göttlichen noch der menschlichen Sphäre<br />
eindeutig zuzuordnen sind, aber gerade dadurch beide<br />
Bereiche in Kontakt bringen können – häufig mit fatalen<br />
Folgen.<br />
In solchen Zwischenzonen und Schwellenbereichen sind dämonische<br />
Figuren auch in theologisch-philosophischen und kulturhistorischen<br />
Kontexten von jeher heimisch gewesen. Angesichts<br />
der derzeitigen Konjunktur von Ambivalenztheorien, eines neu<br />
erwachten Interesses am politisch-theologischen Erbe (Sloterdijk,<br />
Agamben, Žižek) und genereller Neugier gegenüber Mischwesen<br />
(Engel, Androide, Monster und andere ›Hybride‹) muss verwundern,<br />
dass das Dämonische bisher unbefragt geblieben ist,<br />
obwohl gerade diese Kategorie in der Moderne immer wieder<br />
aufgenommen wurde und, gewissermaßen selbst dämonisch,<br />
ihr Wesen oder Unwesen in der Literatur und der Theoriebildung<br />
getrieben hat.
Thomas Hausmanninger<br />
Verschwörung und Religion<br />
Aspekte der Postsäkularität in den<br />
franco-belgischen Comics<br />
2013. ca. 520 Seiten,<br />
ca. 20 s/w Abb.,<br />
Festeinband<br />
ca. € 59,90/sFr 73,90<br />
ISBN 978-3-7705-5508-6<br />
Nicht erst Dan Brown hat sie erfunden: Verschwörungstheoretische<br />
Erzählungen über Religion feiern schon seit den<br />
1990er Jahren Massenerfolge in den französischen und<br />
belgischen Comics. Nun sind sie zum ersten Mal wissenschaftlich<br />
untersucht worden.<br />
Seit den 1990er Jahren rollt eine Welle von Religion durch die<br />
franco-belgischen Comics. Ein großer Teil der Erfolgreichsten<br />
unter ihnen sind verschwörungstheoretische Erzählungen, vorgetragen<br />
von Autoren, die sich zumeist selbst als nicht religiös<br />
bezeichnen. Das Buch widmet sich erstmals den religionsbezogenen<br />
verschwörungstheoretischen Erzählungen der franco-belgischen<br />
Comics in repräsentativen exemplarischen Analysen.<br />
Es interpretiert seine Ergebnisse im Rahmen der Diskussion über<br />
die Rückkehr der Religion in den modernen Gesellschaften. Auf<br />
diese Weise gewinnt es empirisch fundierte Profile populärmedial<br />
generierter Postsäkularität und erarbeitet die Gründe für<br />
die Attraktivität religionsbezogener verschwörungstheoretischer<br />
Erzählungen.<br />
Religion/Geschichte<br />
Julian Strube<br />
Vril<br />
Eine okkulte Urkraft in Theosophie und<br />
esoterischem Neonazismus<br />
2013. ca. 240 Seiten, Kart.<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5515-4<br />
Wie die Fiktion eines erfolgreichen viktorianischen Autors<br />
zu einem der Hauptmotive esoterisch ausgerichteter Neonazis<br />
werden konnte, und was dies über unsere Wissenschafts-<br />
und Religionsgeschichte aussagen kann.<br />
Die geheimnisvolle Energie »Vril«, erdacht von Edward Bulwer-<br />
Lytton (1803–1873), sollte eigentlich eine satirische Metapher<br />
sein. Aufgegriffen und ausgeschmückt von Theosophen und Okkultisten,<br />
wurde sie jedoch – in Verbindung mit der »Schwarzen<br />
Sonne« – eines der zentralen Motive esoterischer Neonazis. In<br />
millionenfach verkaufter populärer Literatur steht »Vril« seit den<br />
60ern zudem für die angeblichen okkulten Machenschaften der<br />
Nationalsozialisten.<br />
Die erste seriöse Aufarbeitung dieser Geschichte ist nicht nur<br />
für das Verständnis des zeitgenössischen Rechtsextremismus<br />
und Topoi der populären Kultur wichtig, sondern ermöglicht<br />
auch aufschlussreiche Einblicke in die europäische Ideengeschichte.<br />
27
Kunst<br />
Sabine Ammon,<br />
Eva Maria Froschauer, Hrsg.<br />
Wissenschaft entwerfen<br />
2013. ca. 400 Seiten,<br />
Leinen mit Schutzumschlag<br />
ca. € 49,90/sFr 62,50<br />
ISBN 978-3-7705-5521-5<br />
Reihe: eikones<br />
Kann Entwerfen eine Wissenschaft<br />
sein und wie lässt sich Entwerfen wissenschaftlich<br />
erforschen oder vermitteln?<br />
In der Suche nach Antworten versammelt<br />
der Band Untersuchungen aus Architektur,<br />
Bauinformatik, Technikgeschichte,<br />
Philosophie, Ethnographie, Kunst- und<br />
Kulturwissenschaft, die sowohl praxisorientierte<br />
Überlegungen als auch systematische<br />
und historische Betrachtungen<br />
des Architekturentwurfs einbeziehen. Die<br />
unterschiedlichen Zugangsweisen können<br />
zeigen, dass Entwerfen nicht nur neue<br />
Artefakte hervorbringt, sondern zugleich<br />
neues Wissen generiert. Auf diese Weise<br />
wird das Entwerfen weit mehr als ein Gegenstand<br />
der Forschung. Erkannt als Mittel<br />
der Erkenntnisgewinnung, führt er auch<br />
zu einer überfälligen Neubewertung des<br />
Entwurfshandelns.<br />
28<br />
Andreas Beyer,<br />
Ralf Simon,<br />
Martino Stierli, Hrsg.<br />
Zwischen Architektur und<br />
literarischer Imagination<br />
2013. ca. 370 Seiten,<br />
ca. 62 s/w Abb.,<br />
Leinen mit Schutzumschlag<br />
ca. € 56,00/sFr 70,50<br />
ISBN 978-3-7705-5514-7<br />
Reihe: eikones<br />
Inwiefern ist die Architektur imaginär?<br />
Welche Spielräume des Imaginären<br />
werden durch Gebautes oder durch<br />
Baupläne eröffnet? Von der anderen<br />
Seite her: Ist die literarische Imagination<br />
architektonisch? Bedarf sie stets<br />
eines gestalteten Chronotopos, einer<br />
Formierung des Imaginierten? Da<br />
Räume, Gebäude, Städte in der Literatur<br />
nicht nur entworfen, sondern<br />
imaginär begangen werden: Kann<br />
man diese Innenansicht des imaginär<br />
Gebauten ›Bildkritik‹ nennen?<br />
Die in diesem Band vorliegenden Beiträge<br />
widmen sich in einem interdisziplinären<br />
Parcours nicht nur den Überschneidungen<br />
und Wechselbeziehungen, sondern auch<br />
der gemeinsamen Basis von Architektur<br />
und literarischer Imagination. Raumsemantik<br />
und Bildlichkeit erweisen sich<br />
dabei als Kristallisationspunkte.<br />
Fabiana Cazzola<br />
Im Akt des Malens<br />
Aspekte von Zeitlichkeit in<br />
Selbstporträts der italienischen<br />
Frühen Neuzeit<br />
2013. ca. 320 Seiten,<br />
ca. 26 farb. Abb.,<br />
Leinen mit Schutzumschlag<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5543-7<br />
Reihe: eikones<br />
Cazzola beleuchtet die Möglichkeiten<br />
der Erfahrung und Visualisierung von<br />
Zeitlichkeit anhand einer Auswahl<br />
von Selbstporträts ›im Akt des Malens‹<br />
der frühen italienischen Neuzeit.<br />
Auf welche Art und Weise visualisieren<br />
Bilder Zeitlichkeit? Um welche Aspekte<br />
der Zeitlichkeit handelt es sich? Die malerische<br />
Handlung wird bildhaft und das<br />
scheinbar statische Selbstporträt somit<br />
durch eine Handlung belebt. In einem<br />
weiteren Schritt wird analysiert, wie Zeitlichkeit<br />
durch den körperlichen Ausdruck<br />
der dargestellten Figur des praktizierenden<br />
Künstlers entsteht. Befragt werden<br />
die Mechanismen der zeiträumlichen Dynamisierung<br />
der Darstellung. Es wird auf<br />
das Thema der Zeitlichkeit eingegangen,<br />
um eine These zur zeitlich-prozessualen<br />
Dimension dieser Bildauswahl zu entwickeln.
Emmanuel Alloa,<br />
Francesca Falk, Hrsg.<br />
BildÖkonomie<br />
Haushalten mit Sichtbarkeiten<br />
2013. ca. 500 Seiten,<br />
75 s/w Abb.,<br />
Leinen mit Schutzumschlag<br />
ca. € 59, –/sFr 73,90<br />
ISBN 978-3-7705-5532-1<br />
Reihe: eikones<br />
Auf welche Weise verschwistern sich<br />
in der Moderne Sichtbarkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit? Welchen Gesetzen<br />
gehorcht die Visualität des Kapitals,<br />
welchen Logiken die Visualität als Kapital?<br />
Das sind einige der Fragen, auf<br />
die dieser Band Antworten zu geben<br />
versucht.<br />
Bilder sind, was sie uns gelten. Ihr Wert<br />
entsteht durch den Blick, der sich auf sie<br />
richtet und hat nur solange Bestand, wie<br />
ihnen Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />
Doch Bilder sind nicht nur Waren, sie<br />
folgen einer immanenten Ökonomie, die<br />
bereits auf der Bildfläche beginnt: Wer<br />
ein Bild herstellt, muss seine pikturalen<br />
Mittel sorgfältig austarieren, mit Farben<br />
und Formen haushalten, um jene Aufmerksamkeit<br />
zu erlangen, die – wie schon die<br />
Bildfläche – immer nur begrenzt sein<br />
kann.<br />
Mit Texten von Jacques Derrida, Emmanuel<br />
Alloa, Matthias Bruhn, Kathrin Busch,<br />
Martina Dobbe, Francesca Falk, Georg<br />
Frank, Marie-José Mondzain, Alexander<br />
Nützenadel, Michael Renner u.a..<br />
Emmanuel Alloa, Hrsg.<br />
Erscheinung und Ereignis<br />
Zur Zeitlichkeit des Bildes<br />
2013. ca. 240 Seiten,<br />
39 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5504-8<br />
Bilder sind, anders als es eine hartnäckige<br />
ästhetische Tradition will, nicht<br />
bloß Raumkünste, sondern gehorchen<br />
einer ganz eigenen Zeitlichkeit.<br />
Was auf der Bildoberfläche liegt, ist<br />
bereits mit einem Blick zu erfassen, und<br />
doch entfaltet sich der ganze Detailreichtum<br />
der Bilderscheinung erst ganz<br />
allmählich. Diesem langsamen In-Erscheinung-Treten<br />
der Bilder steht die Plötzlichkeit<br />
gegenüber, mit der sie auftauchen<br />
und wieder verschwinden. Sie bannen<br />
einzelne Augenblicke, wirken dadurch<br />
oft schockhaft, traumatisch, überfordernd;<br />
selbst in filmischen Sequenzen tritt dieses<br />
Plötzliche auf, in Momenten der Montage<br />
und des Blickwechsels. Erscheinung und<br />
Ereignis versammelt 10 Beiträge aus<br />
Philosophie und Kunstwissenschaft, die<br />
aus verschiedener Perspektive nach den<br />
eigentümlichen Rhythmen, Chronologien<br />
und Zeitläufen des Ikonischen fragen.<br />
Kunst/Literatur<br />
Georg Braungart,<br />
Urs Büttner, Hrsg.<br />
Wind und Wetter<br />
Kultur – Wissen – Ästhetik<br />
2013. ca. 320 Seiten,<br />
43 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5552-9<br />
Sonne, Regen, Wind und Kälte gehören<br />
zu den elementaren Umgebungsbedingungen<br />
von Kultur. Als<br />
Gegenstände kulturwissenschaftlicher<br />
Forschung können sie nur im interdisziplinären<br />
Zugriff analysiert werden.<br />
Dabei ist von einem Spektrum<br />
von Aggregatzuständen des Wetter-<br />
Wissens und der Wahrnehmung von<br />
Atmosphäre und Stimmung auszugehen:<br />
von implizitem, unbegrifflichem<br />
und praxeologischem ›Wissen‹ über<br />
symbolische Anverwandlungen bis<br />
hin zu ästhetischen Bearbeitungen<br />
und abstrakten Formatierungen.<br />
In diesem Band sind u.a. Beiträge aus<br />
den Literaturwissenschaften, aus Kunstgeschichte<br />
und Musikwissenschaft sowie<br />
aus Ideen-, Kultur- und Wissensgeschichte<br />
versammelt. Das Themenspektrum reicht<br />
von theoretischen Überlegungen zur<br />
›Stimmung‹ über Wettertopoi in der<br />
Musik, den Regen in der Malerei bis hin<br />
zum Schiffbruch im Barockdrama, dem<br />
Nordlicht in Wissenschaft und Literatur<br />
oder den Mittagsdämon als einer kulturellen<br />
Krisenmetapher.<br />
29
Kunst<br />
Carolin Behrmann,<br />
Elisabeth Priedl, Hrsg.<br />
Autopsia: Blut- und<br />
Augenzeugen<br />
Extreme Repräsentationsformen<br />
des christlichen Martyriums<br />
2013. ca. 320 Seiten,<br />
80 s/w Abb.,<br />
Festeinband mit Schutzumschlag<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5493-5<br />
In den jüngsten bildtheoretischen Debatten<br />
hat die Idee der Zeugenschaft<br />
eine Konjunktur erlebt. Bilder sind<br />
»stumme Zeugen«, halten die Aussagen<br />
von Augenzeugen fest, und werden<br />
so zu historischen Quellen.<br />
Bilder und ihre Betrachter werden selbst<br />
zu »Augenzeugen« eines Ereignisses und<br />
das Sehen mit den eigenen Augen wird<br />
zu einem Kriterium von Evidenz. Die vorliegenden<br />
Beiträge setzen sich mit der<br />
Bildgeschichte des Martyriums als Zeugenschaft<br />
auseinander. Sie tragen bei<br />
zu einer Untersuchung des Zeugen, der<br />
meist auf den Sehenden reduziert, und<br />
selten als unmittelbar am eigenen Leibe<br />
Erfahrender in seiner martyriologischen<br />
Tradition verortet wurde. Die Bedeutung<br />
des »testimonium« für die Funktion von<br />
Bildern wird somit vielschichtig diskutiert.<br />
30<br />
Manuela de Giorgi,<br />
Annette Hoffmann,<br />
Nicola Suthor, Hrsg.<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Laura Veneskey<br />
Synergies in<br />
Visual Culture /<br />
Bildkulturen im Dialog<br />
Festschrift für Gerhard Wolf<br />
2013. ca. 480 Seiten,<br />
251 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 59,–/sFr 73,90<br />
ISBN 978-3-7705-5466-9<br />
Einundvierzig Einzelstudien widmen<br />
sich Synergieeffekten zwischen Bildkulturen<br />
von der Spätantike bis ins<br />
20. Jahrhundert. Geographisch behandeln<br />
sie westeuropäische Themen<br />
ebenso wie solche des Nahen Ostens,<br />
des Kaukasus, Süd- und Ostasiens,<br />
Afrikas oder der Neuen Welt. Fokussiert<br />
werden dabei sowohl kultur- als<br />
auch bildanthropologische Gesichtspunkte.<br />
Anstelle eines globalen Anspruchs stellt<br />
der Band Mikrogeschichten vor, in<br />
denen analysiert wird, wie sich im Zwiegespräch<br />
geschaffene Beziehungen im<br />
Kunstwerk konkret manifestieren und visualisieren.<br />
In den Zwischenräumen von Begegnung<br />
entstehen »Energiefelder«, die<br />
die Kategorien der Einordnung und des<br />
Begreifens ins Schwanken bringen und<br />
neue Sichtweisen und Fragen eröffnen.<br />
Yana Milev, Hrsg.<br />
Design Kulturen<br />
Der erweiterte Designbegriff im<br />
Entwurfsfeld der Kulturwissenschaft<br />
2013. ca. 144 Seiten,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 17,90/sFr 24,90<br />
ISBN 978-3-7705-5534-5<br />
Reihe: HfG Forschung<br />
Design ist heute nicht mehr nur Produkt-<br />
oder Grafikdesign, sondern<br />
auch Wissens- und Handlungsdesign.<br />
In Anlehnung an Beuys’ erweiterten<br />
Kunstbegriff impliziert der erweiterte<br />
Designbegriff soziale Prozesse als<br />
Designprozesse. Nach Beuys ist der<br />
Status: »Jeder Mensch ist ein Künstler/<br />
Designer« nicht mehr nur eine Forderung,<br />
sondern in den gesellschaftlichen<br />
und Alltagspraxen angekommen.<br />
Die lexikonartige Anordnung der Designkulturen<br />
von A-Z steht symbolisch<br />
für deren unüberblickbare empirische<br />
Vielfalt. Mit Beiträgen von Volker Albus,<br />
Ruedi Baur, Friedrich von Borries, Yana<br />
Milev, Heiner Mühlmann, Stephan Trüby,<br />
Jens Badura, Christiane Heibach, Philipp<br />
Ruch, Michael Makropoulus, Elize Bisanz<br />
u.v.a.
Jörn Glasenapp<br />
Abschied vom Aktionsbild<br />
Der italienische Neorealismus und<br />
das Kino der Moderne<br />
2013. ca. 128 Seiten,<br />
64 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5538-3<br />
Als erste und bedeutendste der kinematografischenErneuerungsbewegungen<br />
der Nachkriegszeit sorgte der<br />
italienische Neorealismus ab Mitte<br />
der 1940er Jahre für die, so Gilles<br />
Deleuze, »Krise des Aktionsbildes«<br />
bzw. Abkehr vom klassischen Handlungskino,<br />
aus der schon nach kurzer<br />
Zeit die filmische Moderne hervorgehen<br />
sollte.<br />
Der Band widmet sich diesem Umbruch,<br />
indem er den Neorealismus zunächst<br />
als Objekt der Filmtheorie in den Blick<br />
nimmt, die durch ihn wie durch keine<br />
andere filmische Strömung zum Nachdenken<br />
speziell über den ontologischen<br />
Status des Films angeregt wurde. Allen<br />
voran André Bazin leitete aus der Antwort<br />
auf diese Frage ab, was der Film<br />
zu tun habe – und zwar das, was Filme<br />
wie Vittorio De Sicas Ladri di biciclette,<br />
Luchino Viscontis La terra trema oder Roberto<br />
Rossellinis Viaggio in Italia taten.<br />
Catharina Graf<br />
Der fotografische Essay<br />
Ein Hybrid aus Bild, Text und Film<br />
2013. ca. 240 Seiten,<br />
58 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5440-9<br />
Das Phänomen des Bildes ist in vieler<br />
Munde – und vor aller Augen.<br />
Bilder, insbesondere Fotografien, sind in<br />
der heutigen Gesellschaft allgegenwärtig.<br />
Ermöglicht hat dies das Genre des<br />
fotografischen Essays. Die Erfindung der<br />
Fotografie hat zur Erschaffung einer riesigen<br />
Industrie geführt, der sich alleine<br />
der Produktion und Verbreitung von Bildern<br />
widmet. Dieser Industrie entspringt<br />
ein Bildvolumen, das in der Geschichte<br />
seinesgleichen sucht – Bildagenturen<br />
verarbeiten jeden Tag mehrere Tausend<br />
Fotografien, in digitalen und analogen<br />
Archiven weltweit lagern Milliarden von<br />
Bildern. Diese Bilder sind in den Alltag<br />
der heutigen Menschen integriert. Ermöglicht<br />
hat diesen Siegeszug des Bildes das<br />
Genre des fotografischen Essays, ein<br />
Genre, das Bild und Text mit filmischen<br />
Mitteln zu einem unschlagbaren Ausdrucksmittel<br />
kombiniert.<br />
Kunst<br />
Marc Glöde<br />
Farbige Lichträume<br />
(Filmische) Manifestationen<br />
einer Veränderung des<br />
Bild-Raumdenkens<br />
2013. ca. 336 Seiten,<br />
71 farb. Abb, 32 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5497-3<br />
Dies ist eine neue grundlegende Studie<br />
zum Thema Farbe im Film, die<br />
sich insbesondere dem Zusammenspiel<br />
von Bild-, Raum- und Wahrnehmungsfragen<br />
widmet.<br />
Das Buch widmet sich einem Gegenstand,<br />
der in Bezug auf Film so selbstverständlich<br />
erscheint, dass es üblicherweise<br />
kaum auffällt, wie wenig und wie wenig<br />
angemessen dieser in der Filmwissenschaft<br />
bisher reflektiert worden ist: der<br />
Farbe im Film. Das Interesse ist auf die<br />
Frage gerichtet, was sich ändert, wenn<br />
nicht mehr die Farbe ausschließlich<br />
funktional in Bezug auf dramaturgische<br />
oder symbolisch-semantische Effekte hin<br />
analysiert wird, sondern selbst ins Zentrum<br />
rückt als primäre Komponente eines<br />
insgesamt synästhetisch zu begreifenden<br />
Wirkkomplexes Film.<br />
Der Titel der Arbeit ist also Programm: es<br />
geht um die Veränderung des Bild-<br />
Raumdenkens, die dadurch eintritt, dass<br />
Lichträume farbig sind.<br />
31
Kunst/Literatur<br />
Stefanie Stallschus<br />
Im Zwischenraum<br />
der Bilder<br />
Der Film als Experimentalfeld<br />
der Pop Art<br />
2013. ca. 280 Seiten,<br />
ca. 10 farb. Abb, 62 s/w Abb.,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 34,90/sFr 44,90<br />
ISBN 978-3-7705-5539-0<br />
Reihe: Berliner Schriften zur Kunst<br />
In den sechziger Jahren wird der<br />
Film für viele bildende Künstler zur<br />
Ausdrucksform der Gegenwart. In<br />
welchem Verhältnis stehen die Filmexperimente<br />
zum künstlerischen<br />
Gesamtwerk, welchen Bedingungen<br />
unterliegt die Arbeit zwischen den Institutionen<br />
Kunst und Kino?<br />
In einer exemplarischen Auswahl werden<br />
Filme von europäischen und amerikanischen<br />
bildenden Künstlern vorgestellt,<br />
die im weiteren Umfeld der Pop Art verortet<br />
werden können. Untersucht werden<br />
neben den Filmen und den Umständen<br />
ihrer Produktion und Aufführung auch die<br />
Wechselbeziehungen zwischen filmischen<br />
und künstlerischen Praktiken. Diese<br />
gegenstandsbezogene historische Darstellung<br />
ist eingebettet in grundlegendere<br />
theoretische Fragestellungen hinsichtlich<br />
der intermedialen Verfasstheit der popkulturellen<br />
Wende in der Kunst und ihrer<br />
bildwissenschaftlichen Konsequenzen.<br />
32<br />
Ingrid Mössinger,<br />
Sabine Tauscher, Hrsg.<br />
Karl-Heinz Adler<br />
Werke von 1942-2010<br />
2012. 496 Seiten,<br />
Festeinband mit Schutzumschlag<br />
€ 78,–/sFr 97,70<br />
ISBN 978-3-7705-5453-9<br />
Reihe: Phantasos<br />
Nonkonformistische künstlerische<br />
Entwicklungen, haben in den Ländern<br />
des östlichen Mitteleuropa seit Ende<br />
der friedlichen Revolution im Jahre<br />
1989 ihre Bestandsaufnahme und<br />
Würdigung in Übersichtsausstellungen<br />
erfahren, auch der Bereich der<br />
Konkreten Kunst.<br />
Als eine der innovativsten Persönlichkeiten<br />
auf hohem internationalem Niveau<br />
behauptete sich hier der Dresdner Karl-<br />
Heinz Adler. Der vorliegende Band erschließt<br />
erstmals mit einem umfassenden<br />
Werkverzeichnis das Gesamtwerk, seine<br />
Entwicklung und seine Zusammenhänge.<br />
Beginnend mit dem gegenständlichen<br />
Frühwerk über das freie konkrete und<br />
angewandt konkrete Schaffen bis hin zu<br />
den Systementwicklungen auf dem Gebiet<br />
der ästhetischen Umweltgestaltung<br />
analysiert ein Team namhafter Autoren<br />
die einzelnen Werksphasen und stellt<br />
diese in ihren zeitgenössischen Kontext.<br />
Florian Schneider<br />
Vor der Natur<br />
Ästhetische Landschaft und<br />
lyrische Form im 18. Jahrhundert<br />
2013. ca. 384 Seiten, Kart.<br />
ca. € 49,90/sFr 62,50<br />
ISBN 978-3-7705-5503-1<br />
Reihe: Periplous, Münchener Studien zur<br />
Literaturwissenschaft<br />
Florian Schneider untersucht die Entstehung<br />
und Entwicklung der Landschaftsästhetik<br />
in der deutschen<br />
Literatur des 18. Jahrhunderts vor<br />
dem Hintergrund jener theologischen,<br />
epistemologischen und philosophischen<br />
Umbrüche, die später als Charakteristika<br />
der Moderne angesehen<br />
werden.<br />
Nicht nur, weil Landschaft im Ausschnitt<br />
der Natur jeweils die Totalität der Welt<br />
repräsentieren soll, sondern auch, weil<br />
sie als exemplarisches ästhetisches Objekt<br />
an der Herausbildung einer allgemeinen<br />
Ästhetik partizipiert, wird sie zum<br />
Modellfall des Anbruchs der Moderne.
Norbert Otto Eke,<br />
Ulrike Haß,<br />
Irina Kaldrack, Hrsg.<br />
Bühne: Raumbildende<br />
Prozesse im Theater<br />
2013. ca. 320 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5536-9<br />
Reihe: Schriftenreihe des Graduiertenkollegs<br />
»Automatismen«<br />
Der vorliegende Band fragt nach dem<br />
Begriff der »Bühne« als Übergangszone<br />
par excellence, ihrer experimentellen<br />
Entgrenzung, Umformulierung<br />
bzw. ihres möglichen Verschwindens<br />
in der Gegenwart medialer Figurationen.<br />
Historisch betrachtet wird die Bühne des<br />
Theaters im 18. Jahrhundert zunächst<br />
als Bild/Tableau definiert und erst in<br />
den Avantgardebewegungen des frühen<br />
20. Jahrhunderts als Raum entdeckt und<br />
begriffen. Zwar bilden Bild und Raum<br />
dabei ein Gegensatzpaar, die Vorstellung<br />
des Raums als Container allerdings<br />
bleibt davon unberührt. Die Bühne bleibt<br />
der Alternative von Nacheinander und<br />
Nebeneinander unterstellt und wird bis<br />
heute fast ausschließlich unter dem Aspekt<br />
der Zwei- oder Dreidimensionalität<br />
diskutiert. Demgegenüber beleuchtet der<br />
Band, welche Kategorien von Bühne zeitgenössische<br />
Theater- und Tanzperformances<br />
nahe legen.<br />
Frédéric Döhl,<br />
Daniel Martin Feige,<br />
Thomas Hilgers,<br />
Fiona McGovern, Hrsg.<br />
Konturen des Kunstwerks<br />
Zur Frage von Relevanz und<br />
Kontingenz<br />
2013. ca. 240 Seiten, Kart.<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5456-0<br />
Welche Eigenschaften eines Kunstwerks<br />
sind relevant? Wer entscheidet<br />
hierüber? Und welchen Status haben<br />
dabei flüchtige Prozesse und Zufälle,<br />
die auf den ersten Blick durch nichts<br />
Kunstrelevantes bedingt zu sein scheinen?<br />
Der Band widmet sich der Frage, wie<br />
die Unterscheidungen zwischen beidem<br />
in der Auseinandersetzung mit künstlerischen<br />
Objekten und Ereignissen zustande<br />
kommen, wie sie gerechtfertigt werden<br />
können und auf welche Instanzen man<br />
sich bei diesen Bestimmungen beruft<br />
bzw. berufen sollte. Besonderes Augenmerk<br />
gilt dabei, dass seit der Moderne<br />
Kontingenzen – flüchtige Prozesse und<br />
Zufälle, die durch nichts Kunstrelevantes<br />
bedingt zu sein scheinen – häufig zu den<br />
relevanten Eigenschaften eines Kunstwerks<br />
erklärt werden.<br />
Ute Engel<br />
Stil und Nation<br />
Barockforschung und<br />
deutsche Kunstgeschichte<br />
(ca.1830 bis 1933)<br />
2013. ca. 800 Seiten,<br />
6 farb. Abb., 190 s/w Abb.,<br />
Festeinband<br />
ca. € 99,–/sFr 122<br />
ISBN 978-3-7705-5492-8<br />
Kunst<br />
Lange als schwülstig abgelehnt, wurde<br />
der Barock erst in den 1870/80er Jahren<br />
als eigenwertiger Stil in die kunsthistorische<br />
Stilsystematik eingefügt.<br />
Bald darauf setzten die Versuche ein,<br />
gerade den deutschen Barock unter<br />
dem Vorzeichen des Gesamtkunstwerks<br />
als Höhepunkt der abendländischen<br />
Kunstgeschichte nationalistisch<br />
zu vereinnahmen.<br />
Diese Verschränkung von Stildebatte und<br />
Nationaldiskurs wird erstmals auf einer<br />
breiten Quellenbasis analysiert. Es kann<br />
gezeigt werden, wie Heinrich Wölfflin,<br />
August Schmarsow, Alois Riegl, <strong>Wilhelm</strong><br />
Pinder u.a. im intertextuellen Austausch<br />
Denk- und Deutungsmuster des Barock<br />
als Stil und des spezifisch Deutschen in<br />
der deutschen Kunst prägten. So trug die<br />
Kunstgeschichte entscheidend dazu bei,<br />
bis 1933 ein nationales Identitätskonstrukt<br />
zu liefern, dessen sich die Nationalsozialisten<br />
nur noch bedienen mussten.<br />
33
Philosophie<br />
Thiemo Breyer<br />
Grenzen der Empathie<br />
Philosophische, psychologische<br />
und anthropologische<br />
Perspektiven<br />
2013. ca. 400 Seiten,<br />
Festeinband<br />
ca. € 49,90/sFr 62,50<br />
ISBN 978-3-7705-5516-1<br />
Reihe: Übergänge<br />
Wie verstehen wir andere Personen?<br />
Was erlaubt uns, Aussagen über ihre<br />
psychischen Zustände wie Emotionen,<br />
Gedanken, Absichten und Wünsche<br />
zu treffen? Unter dem Begriff der<br />
Empathie werden diese menschlichen<br />
Fähigkeiten phänomenologisch beschrieben<br />
und interdisziplinär diskutiert.<br />
Empathie ist in den letzten Jahren zu<br />
einem zentralen Begriff der Philosophie<br />
des Geistes, der Kognitionswissenschaften<br />
und der Kulturwissenschaften geworden,<br />
mit dem unterschiedliche Formen<br />
zwischenmenschlicher Begegnung und<br />
Grade des interaktionalen Verstehens beschrieben<br />
werden. Der Band gibt einen<br />
Überblick über aktuelle Ansätze in der<br />
Empathieforschung, geht aber über diese<br />
insofern hinaus, als explizit die Frage erörtert<br />
wird, was die Bedingungen sein<br />
können, unter denen das Fremdverstehen<br />
und die Einfühlung in eine andere Person<br />
nicht gelingen.<br />
34<br />
Thomas Alkemeyer,<br />
Andreas Gelhard,<br />
Norbert Ricken, Hrsg.<br />
Techniken der<br />
Subjektivierung<br />
2013. ca. 295 Seiten, Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5484-3<br />
Subjektivität entsteht draußen – sie<br />
ist Produkt von Anerkennungs- und<br />
Bildungsprozessen, von Disziplinar-<br />
und Kontrollregimen, von Test- und<br />
Trainingstechniken.<br />
Das Subjekt gilt schon lange nicht mehr<br />
als Inbegriff der Innerlichkeit. Bereits<br />
Hegel griff gegen Kant auf die antike<br />
Überlieferung zurück, um zu zeigen, dass<br />
Subjektivität nicht einfach »da«, sondern<br />
Produkt eines komplexen Bildungsprozesses<br />
ist. Autoren wie Althusser, Foucault,<br />
Butler und Bourdieu haben diese Einsicht<br />
unter vollständig veränderten Bedingungen<br />
wieder aufgenommen und weiter<br />
gedacht. Erst die empirischen Erkenntnisse<br />
der Ethnologie, Kulturwissenschaft,<br />
Ökonomie, Psychologie und Soziologie<br />
öffnen den Blick für spezifische Techniken<br />
der Subjektivierung: für Verfahren der Disziplinierung<br />
und Kontrolle, der Intelligenz-<br />
und Kompetenzprüfung, des Trainings<br />
und der Selbststeuerung.<br />
Arthur Kok<br />
Kant, Hegel, und die<br />
Frage der Metaphysik<br />
Über die Möglichkeit der<br />
Philosophie nach der<br />
kopernikanischen Wende<br />
2013. ca. 280 Seiten, Kart.<br />
ca. € 34,90/sFr 44,90<br />
ISBN 978-3-7705-5547-5<br />
Reihe: HegelForum, Studien<br />
Arthur Kok klärt systematisch über<br />
das Grundverhältnis von Wissenschaft<br />
und Metaphysik auf, indem er<br />
zwei Schlüsseltexte der philosophischen<br />
Tradition einander gegenüberstellt:<br />
die ersten Teile von Kants Kritik<br />
der reinen Vernunft und Hegels Phänomenologie<br />
des Geistes.<br />
Das Buch stellt die Frage nach dem Absoluten<br />
vorurteilslos und rekonstruiert, wie<br />
sie bei Kant und Hegel grundsätzlich<br />
abgehandelt wird. Die in ihren Augen<br />
notwendige Verwissenschaftlichung der<br />
Metaphysik wird sowohl bei Kant als<br />
auch bei Hegel mit einer ›Wende zum<br />
Subjekt‹ verknüpft. Wie jedoch das Moment<br />
der Subjektivität im Wesen unseres<br />
Daseins genau gedacht werden soll, und<br />
wie ihre Explikation als Bedingung für die<br />
Möglichkeit der Metaphysik fungiert, darüber<br />
sind sich beide Denker nicht einig.<br />
Hier setzt Koks eigene Lösung des Problems<br />
an.
Robert Feustel<br />
Grenzgänge<br />
Kulturen des Rauschs seit<br />
der Renaissance<br />
2013. ca. 336 Seiten,<br />
5 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5475-1<br />
Ob Rauscherfahrungen gut oder<br />
schlecht sind, wird viel diskutiert. Was<br />
es jedoch heißt, »berauscht« zu sein,<br />
spielt zumeist keine Rolle – es scheint<br />
immer schon klar. Ein Blick in die<br />
Kulturgeschichte des Rauschs zeigt:<br />
Es gibt keinen echten oder authentischen<br />
Rausch. Der Rausch kann viele<br />
Gesichter haben.<br />
Drogenerfahrungen gelten als bedeutsamer<br />
Ausdruck verwirrter oder erleuchteter<br />
Seelen, als basale Sinnestäuschung eines<br />
»angebrannten Gehirns«, als Möglichkeitsbedingung<br />
absoluter Selbsterkenntnis<br />
oder als Modus, das »Unaussprechliche«<br />
auszusprechen. Von Drogen provozierte<br />
Grenzüberschreitungen sind also substantiell<br />
unterschiedlich. Die üblicherweise<br />
angenommene Authentizität der Erfahrung<br />
erodiert im Moment des historischen<br />
Vergleichs, und Rausch zeigt sich als Konzept<br />
oder »epistemisches Ding«, das erst<br />
im Verlauf des 18. Jahrhunderts das Licht<br />
der Welt erblickte.<br />
Hubert Roeder,<br />
Frank Röpke, Hrsg.<br />
Zwischen Schein und Sein<br />
Die Magieproblematik aus der<br />
Perspektive früher Hochkulturen<br />
2013. ca. 280 Seiten, Kart.<br />
ca. € 34,90/sFr 44,90<br />
ISBN 978-3-7705-4834-7<br />
Reihe: Ägyptologie und Kulturwissenschaft<br />
Inwieweit ist »Magie« eine tragfähige<br />
Kategorie für Altertumswissenschaften?<br />
Kann die Ägyptologie ohne<br />
einen solchen Begriff auskommen?<br />
Was vermag eine solche Kategorie für<br />
die Erforschung neuzeitlich-moderner<br />
Texte zu leisten?<br />
Vorbelastet durch die ethisch-religiösen<br />
Ideale der antiken Traditionen ist<br />
»Magie« eine ebenso populäre wie diffuse<br />
Kategorie. Obwohl die jüngere Forschung<br />
betont, dass es sich bei »Magie«<br />
nur bedingt um eine eigenständige operative<br />
Kategorie handelt und die Rede<br />
davon oftmals nur ein Zugeständnis an<br />
den konventionellen Sprachgebrauch ist,<br />
wird »Magie« in der Ägyptologie und<br />
anderen Altertumswissenschaften weiterhin<br />
inflationär und undifferenziert bemüht.<br />
Ziel des vorliegenden Tagungsbandes ist<br />
eine kritische interdisziplinäre Diskussion<br />
insbesondere des traditionellen ägyptologischen<br />
Magiebegriffes.<br />
Geschichte/Kultur<br />
Martin Fitzenreiter<br />
Tierkulte im pharaonischen<br />
Ägypten<br />
2013. ca. 180 Seiten,<br />
30 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 22,90/sFr 30,90<br />
ISBN 978-3-7705-5545-1<br />
Reihe: Ägyptologie und Kulturwissenschaft<br />
Seit der Antike faszinieren die Tierkulte<br />
der Ägypter, wie sehr sie<br />
bisweilen auch abstoßen mögen:<br />
Hundsköpfige Götter, Tiere im Tempel<br />
und die Mumifzierung von hunderttausenden<br />
Exemplaren – wie soll das<br />
mit dem Bild von Ägypten als Land uralter<br />
Weisheit zusammenpassen? Das<br />
Buch begibt sich auf Spurensuche; im<br />
Staub archäologischer Befunde und<br />
im Dickicht der Interpretationen.<br />
Die Beschreibung der ägyptischen Religion<br />
aus der Perspektive der Tierkulte<br />
ist der Versuch, neues Licht auf die Religion<br />
einer vergangenen Gesellschaft zu<br />
werfen. Der Schwerpunkt wird auf das<br />
Fremdartige, oft Unerklärliche dieser Religion<br />
gelegt. Diese Betrachtungsweise<br />
soll als Ergänzung der »verstehenden«<br />
Zugänge zu antiken Religionen gesehen<br />
werden, als ein Korrelativ, durch den<br />
der Begriff der »Fremdheit« etwas Farbe<br />
erhält. Wie können wir Phänomene beschreiben,<br />
die wir nicht verstehen?<br />
35
Kultur<br />
Die Reihe<br />
Kulturen der Gerechtigkeit:<br />
Die Frage ›Was ist gerecht?‹ wird nicht<br />
allein in der Sphäre der Ökonomie oder<br />
des Rechts entschieden. Zu ihrer Beantwortung<br />
bedarf es normativer Diskurse<br />
innerhalb der symbolischen Systeme von<br />
Sprache, Kunst, Religion und Philosophie.<br />
In diesen Diskursen werden Maßstäbe<br />
und Kriterien der Gerechtigkeit<br />
ausbuchstabiert und reflektiert. In ihrem<br />
Zusammenhang bilden sie eine ›Kultur<br />
der Gerechtigkeit‹, d.h. eine bestimmte<br />
Art und Weise, wie in einer Gesellschaft<br />
oder einer Epoche soziale Konflikte thematisiert<br />
und diskutiert werden.<br />
Am Beispiel Russlands stellt die Reihe<br />
Untersuchungen dessen vor, wie sich<br />
die unterschiedlichen Kulturen der Gerechtigkeit<br />
herausbilden und in der Gegenwart<br />
funktionieren. Diese Studien<br />
aus den Bereichen der Philosophie,<br />
Theologie, Sprach-, Literatur- und Geschichtswissenschaft<br />
machen die zentralen<br />
Aspekte der Gerechtigkeitsdiskurse<br />
in der russischen Geschichte und Gegenwart<br />
zum Thema. Sie zeigen, wie<br />
sich die Zusammenwirkung philosophischer,<br />
religiöser und literarischer Vorstellungen<br />
von der Gerechtigkeit vollzieht<br />
und die alltäglichen sowie die öffentlich-politischen<br />
Diskurse in Russland<br />
prägt.<br />
Die Reihe ist aus dem durch das BMBF<br />
geförderten Verbundprojekt »Kulturen<br />
der Gerechtigkeit. Normative Diskurse<br />
im Transfer zwischen Westeuropa und<br />
Russland« (2009–2012) hervorgegangen.<br />
Die Reihe Kulturen der Gerechtigkeit<br />
wird herausgegeben von:<br />
Thomas Bremer, Alexander Haardt,<br />
Holger Kuße, Stefan Plaggenborg,<br />
Nikolaj Plotnikov und Alfred Sproede.<br />
36<br />
Claudia Woldt<br />
Normativität als<br />
linguistische Schnittstelle<br />
Untersuchungen zum russischen<br />
Gerechtigkeitsdiskurs<br />
2013. ca. 192 Seiten, Kart.<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5473-7<br />
Reihe: Kulturen der Gerechtigkeit<br />
Kooperation mit dem<br />
Ferdinand Schöningh <strong>Verlag</strong><br />
Normativität wird meist als rechtliches<br />
oder philosophisches Problem<br />
erforscht. Anhand russischer Gerechtigkeitsdebatten<br />
wird dagegen in<br />
diesem Buch gezeigt, welche sprachlichen<br />
Phänomene zur Entstehung normativer<br />
Äußerungen beitragen.<br />
Gerechtigkeit scheint ein »ewiges Thema«<br />
zu sein. Bereits in der Antike schieden<br />
sich an ihr die Geister, und bis heute<br />
streitet man darüber, was getan werden<br />
muss, kann oder soll, damit Gerechtigkeit<br />
herrscht. Solche normativen Äußerungen<br />
stehen im Zentrum des Buches, das nicht<br />
nur ein theoretisches Modell für die Entstehung<br />
von Normativität durch Sprache<br />
entwirft, sondern auch anhand der russischen<br />
Gerechtigkeitsdebatten der letzten<br />
200 Jahre zahlreiche Beispiele für das<br />
Zusammenwirken argumentativer, modaler<br />
und evaluativer sprachlicher Verfahren<br />
anführt und damit ein Stück russischer Kulturgeschichte<br />
beleuchtet.<br />
Alexander Haardt,<br />
Nikolaj Plotnikov, Hrsg.<br />
Gerechtigkeit in Russland<br />
Sprachen, Konzepte, Praktiken<br />
2013. ca. 464 Seiten, Kart.<br />
ca. € 59,00/sFr 73,90<br />
ISBN 978-3-7705-5478-2<br />
Reihe: Kulturen der Gerechtigkeit<br />
Kooperation mit dem<br />
Ferdinand Schöningh <strong>Verlag</strong><br />
Die aktuellen Nachrichten in den Medien<br />
bringen fast täglich Meldungen<br />
aus Russland über staatliche Willkür<br />
und Unrecht, aber auch über die Proteste<br />
der Menschen gegen die herrschende<br />
Ungerechtigkeit. Wie denken<br />
jedoch die Menschen in Russland<br />
über die Gerechtigkeit nach? Und wie<br />
wurde in der Geschichte Russlands<br />
über die Idee der Gerechtigkeit nachgedacht?<br />
In den Beiträgen des Bandes setzen sich<br />
ausgewiesene Russland-Spezialisten mit<br />
der Stellung von Gerechtigkeitsvorstellungen<br />
in der Geschichte und Gegenwart<br />
Russlands auseinander. Aus der Perspektive<br />
verschiedener Disziplinen wird<br />
das Zusammenspiel sprachlicher Artikulationen,<br />
literarischer Inszenierungen,<br />
philosophischer und religiöser Diskurse<br />
sowie politischer und gesellschaftlicher<br />
Praktiken untersucht. In diesem Kontext<br />
werden auch die gegenwärtigen Defizite<br />
an Rechtstaatlichkeit in Russland problematisiert.
Alexander Haardt,<br />
Nikolaj Plotnikov,<br />
Meike Siegfried, Hrsg.<br />
Die Pluralität der<br />
Gerechtigkeit<br />
2013. ca. 176 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5479-9<br />
Reihe: Kulturen der Gerechtigkeit<br />
Kooperation mit dem<br />
Ferdinand Schöningh <strong>Verlag</strong><br />
Die Frage nach der Gerechtigkeit beschäftigt<br />
die Philosophie seit der Antike.<br />
Doch stellt sich mit Blick auf die<br />
Vielfalt der Gerechtigkeitsvorstellungen<br />
in historischer wie interkultureller<br />
Perspektive die Frage, ob die Suche<br />
nach einem universellen Prinzip des<br />
Gerechten angesichts der Vielschichtigkeit<br />
des Phänomens überhaupt erfolgreich<br />
sein kann.<br />
Inwiefern es daher sinnvoller erscheint,<br />
von einer irreduziblen Pluralität der Gerechtigkeit<br />
auszugehen, wird in den<br />
Beiträgen dieses Sammelbandes aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln heraus diskutiert.<br />
Im Fokus stehen die Suche nach<br />
einer interkulturellen Perspektive auf drängende<br />
Gerechtigkeitsprobleme unserer<br />
Zeit sowie die Frage nach dem Verhältnis<br />
der Gerechtigkeit zu anderen normativen<br />
Ansprüchen und deren Quellen wie Liebe<br />
oder Humanität.<br />
Julian Müller,<br />
Victoria von Groddeck, Hrsg.<br />
(Un)Bestimmtheit<br />
Praktische Problemkonstellationen<br />
2013. ca. 240 Seiten, Kart.<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5467-6<br />
Unbestimmtheit ist ein Signum der<br />
modernen Gesellschaft. Dieses Buch<br />
diskutiert diese These und lotet aus,<br />
inwiefern Unbestimmtheit nicht nur<br />
eine Herausforderung für die moderne<br />
Gesellschaft darstellt, sondern<br />
auch eine Ressource gesellschaftlicher<br />
Praxis ist.<br />
Die moderne Gesellschaft vor dem Hintergrund<br />
von Risiko, Unsicherheit oder<br />
Kontingenz zu beschreiben, ist ein soziologischer<br />
Allgemeinplatz. Der Band<br />
knüpft zwar an derartige Diagnosen<br />
an, es geht ihm aber um etwas anderes:<br />
darum, dass die Gesellschaft sich<br />
erstaunlicherweise an ganz unterschiedlichen<br />
Stellen Unbestimmtheiten zumutet.<br />
Dabei ist es interessant zu beobachten,<br />
dass Unbestimmtheit in vielen Fällen nicht<br />
etwa das Problem darstellt, sondern vielmehr<br />
eine Problemlösung. Was diese<br />
Konstellation über die moderne Gesellschaft<br />
verrät, dieser Frage will dieses<br />
Buch anhand unterschiedlicher Beispiele<br />
nachgehen.<br />
Kultur/Soziologie/Geschichte<br />
Georg Kalaitzoglou,<br />
Gundula Lüdorf, Hrsg.<br />
Petasos<br />
Festschrift für Hans Lohmann<br />
2013. ca. VIII + 432 Seiten,<br />
Festeinband<br />
ca. € 98,–/sFr 121,–<br />
ISBN 978-3-7705-5524-6<br />
Reihe: Mittelmeerstudien<br />
Kooperation mit dem<br />
Ferdinand Schöningh <strong>Verlag</strong><br />
Die Zwischenbilanz einer wissenschaftlichen<br />
Wanderung: Mit der<br />
Festschrift PETASOS wird mit Hans<br />
Lohmann ein international renommierter<br />
Archäologe von seinen<br />
Schülern, Freunden und Kollegen gewürdigt.<br />
Zur Würdigung der Verdienste des Geehrten<br />
in Forschung und Lehre enthält der<br />
Band eine Sammlung von 31 Beiträgen<br />
auch internationaler Archäologen, Historiker,<br />
Philologen und Naturwissenschaftler.<br />
Die in diesem Band versammelten Wissenschaftler<br />
schöpfen aus ihren aktuellen<br />
Forschungen zu Themen der Antikenrezeption,<br />
Geschichte und Epigraphik, der<br />
Kunstarchäologie und archäologischen<br />
Feldforschung sowie der Bauforschung,<br />
der Methodik und der angewandten Methoden<br />
in der Archäologie.<br />
37
Medien/Philosophie/Recht<br />
Mario Doulis,<br />
Peter Ott, Hrsg.<br />
REMEDIATE – an den<br />
Rändern von Film, Netz<br />
und Archiv<br />
2013. ca. 240 Seiten, Kart.<br />
Deutsch/Englisch<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5546-8<br />
Reihe: Merz Akademie<br />
Mit ihrer weitgehend abgeschlossenen<br />
Digitalisierung sind die Medien Film<br />
und Video fast gänzlich im Medium<br />
»Computer« aufgegangen.<br />
Auch unser Rezeptionsverhalten hat sich<br />
nachhaltig geändert: Wurden filmische<br />
Werke bislang hauptsächlich in Kino<br />
und Fernsehen gesehen, gewinnen jetzt<br />
die DVD und das Internet zunehmend an<br />
Bedeutung – Aspekte einer umfassenden<br />
Remediatisierung im Bereich der Audiovisionen.<br />
Filme und Videos werden tendenziell<br />
als simulierte Anwendungen auf dem<br />
Computer rezipiert. Aber die Ränder sind<br />
nach vielen Seiten offen: mit den Machinimas<br />
werden in Game-Umgebungen<br />
Filme gedreht, merkwürdige Mischformen<br />
aus Computerspiel, Film und Theater. Es<br />
wird über Zugänge zu Archiven nachgedacht,<br />
die sich filmischer Grammatiken<br />
bedienen. »Öffentlichkeit« ist ein Faktor,<br />
über den ganz anders nachgedacht werden<br />
muss als bisher.<br />
38<br />
Maria Muhle<br />
Eine Genealogie der<br />
Biopolitik<br />
Zum Begriff des Lebens bei<br />
Foucault und Canguilhem<br />
2013. ca. 280 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 34,90<br />
ISBN 978-3-7705-5540-6<br />
Reihe: Merz Akademie<br />
Eine Genealogie der Biopolitik muss<br />
über die Untersuchung der Macht- und<br />
Wissenstechniken geschrieben werden,<br />
die dasjenige Leben durchdringen, das<br />
laut Michel Foucault zum Gegenstand<br />
biopolitischer Macht wird.<br />
Das Leben ist dabei jedoch keine gegebene<br />
Entität, biologische Essenz oder<br />
vitalistisches Prinzip, sondern ein Korrelat<br />
von Macht- und Wissenstechniken,<br />
die »das Leben« zuallererst hervorbringen.<br />
Folglich muss ein angemessenes<br />
Verständnis dieses Lebens die wissenschaftshistorische<br />
Konstellation um 1800<br />
berücksichtigen, die in Georges Canguilhems<br />
Studien zum Lebensbegriff reflektiert<br />
und darin für Foucaults Machtanalyse anschlussfähig<br />
wird: So wird eine Einsicht<br />
in die spezifische Funktionsweise biopolitischer<br />
Machttechniken gewonnen,<br />
die sich nicht ausschließlich durch ihren<br />
Bezug auf das Leben bestimmen lassen,<br />
sondern vielmehr durch das Verständnis<br />
dieses Bezugs als ein mimetischer.<br />
Ralf Kitzberger<br />
Persönlichkeitsrechte in<br />
Kunst, Kultur und Werbung<br />
2013. ca. 80 Seiten, Kart.<br />
ca. € 12,90/sFr 17,90<br />
ISBN 978-3-7705-5555-0<br />
Reihe: Merz Akademie<br />
Persönlichkeitsrechte, vor allem in der<br />
besonderen Ausprägung des Namensrechts<br />
oder des Rechts am eigenen<br />
Bild, finden regelmäßig Verwendung<br />
in Werken der Kunst und Kultur, aber<br />
auch im Bereich der Werbung.<br />
Sie sind dabei wesentliches Gestaltungselement<br />
der einzelnen Darstellungen<br />
und daher für die Werkschaffenden von<br />
grundlegender Bedeutung. Aus dem<br />
Blickwinkel aller Beteiligten, also sowohl<br />
der Werkschaffenden als auch der Protagonisten,<br />
deren Persönlichkeitsrechte<br />
betroffen sein könnten, stellt sich daher<br />
die Frage, in welchem Umfang Persönlichkeitsrechte,<br />
wie zum Beispiel das Namensrecht<br />
oder das Recht am eigenen<br />
Bild im Bereich der Kunst, Kultur und Werbung,<br />
verwendet werden dürfen und mit<br />
welchen Konsequenzen bei einer nichtgerechtfertigten<br />
Nutzung zu rechnen ist.
Friedrich Balke,<br />
Bernhard Siegert,<br />
Joseph Vogl, Hrsg.<br />
Mimesis<br />
2013. ca. 239 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5519-2<br />
Reihe: Archiv für Mediengeschichte<br />
Die 12. Ausgabe des Archivs für Mediengeschichte<br />
möchte Ähnlichkeiten<br />
und Nachahmungen vielmehr in<br />
Theorien und Geschichten der Schauspielerei,<br />
des Serienmordes, des Mediumismus<br />
oder des Internets aufsuchen.<br />
Mimetisches Potenzial zeigt sich im Begehren<br />
nach Fotografien, Filmen und<br />
Tonaufnahmen und generiert hierin<br />
jene Vervielfältigung und Verwechselbarkeit,<br />
dessen Ketten und Epidemien<br />
nicht zuletzt die Unverwechselbarkeit<br />
des (menschlichen) Lebens selbst heraufbeschwört<br />
wie imitiert. Mimetische<br />
Fiktionen und Handlungsmächte sind<br />
damit nicht nur eine Funktion ›neuer‹<br />
Medien, sondern eine Qualität des Sozialen<br />
überhaupt.<br />
Mit Beiträgen von Kyung-Ho Cha, Iris<br />
Därmann, Monika Dommann, Bernhard<br />
J. Dotzler, Sophie Ehrmanntraut, Daniel<br />
Hornuff, Tobias Lander, Martina Leeker,<br />
Petra Löffler, Maria Muhle, Johanna Richter,<br />
Katja Rothe, Martin Jörg Schäfer,<br />
Franziska Sick, Adam Smith, Sarah Waterfeld,<br />
Burkhardt Wolf.<br />
Marie Lessing,<br />
Dorothee Wieser, Hrsg.<br />
Zugänge zu Metaphern –<br />
Übergänge durch<br />
Metaphern<br />
Kontrastierung aktueller<br />
disziplinärer Perspektiven<br />
2013. ca. 170 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5455-3<br />
Im Band »Zugänge zu Metaphern –<br />
Übergänge durch Metaphern« werden<br />
aktuelle theoretische und empirische<br />
Forschungsansätze aus Geistes-, Sozial-<br />
und Kognitionswissenschaften<br />
präsentiert und jeweils fachfremd kommentiert.<br />
Auf diese Weise werden einerseits die<br />
disziplinären Perspektiven auf metaphorische<br />
Strukturen konturiert. Andererseits<br />
treten im Vergleich Gemeinsamkeiten<br />
unterschiedlicher Domänen hervor, welche<br />
die Potentiale einer interdisziplinär<br />
ausgerichteten Metaphernforschung aufzeigen.<br />
Vor allem wird deutlich, dass die<br />
Komplexität der Metapher sowohl die<br />
Berücksichtigung struktureller Aspekte des<br />
textlichen Phänomens als auch die Fokussierung<br />
individueller Rezeptionsbedingungen<br />
erfordert.<br />
Literatur<br />
Florian Lippert<br />
Selbstreferenz in Literatur<br />
und Wissenschaft<br />
Kronauer, Grünbein, Maturana,<br />
Luhmann<br />
2013. ca. 224 Seiten, Kart.<br />
ca. € 28,90/sFr 37,90<br />
ISBN 978-3-7705-5526-0<br />
Moderne Wissenschaften tendieren<br />
dazu, nicht nur ihre Gegenstände zu<br />
untersuchen, sondern auch die jeweils<br />
eigenen Denk- und Wirkweisen.<br />
Solchen selbstreferenziellen, zuweilen paradoxalen<br />
Bewegungen geht Florian Lippert<br />
im biologischen Konstruktivismus und<br />
in der Systemsoziologie nach. Die Studie<br />
gibt prominente Beispiele für zeitgenössische<br />
Poetologien (Kronauer, Grünbein)<br />
und wendet sich dann der Frage zu,<br />
warum Selbstreferenz hier, als »typisch literarische«<br />
Eigenheit, gerade keine Ideologisierung<br />
zur Folge hat, sondern stets in<br />
Subversion und Selbstinfragestellung zu<br />
münden scheint.<br />
Die Gegenüberstellung von Formen der<br />
Selbstreferenz eröffnet somit eine neue<br />
Perspektive auf die diskursiven und gesellschaftlichen<br />
Ordnungen, denen Wissenschaft<br />
und Ästhetik heute unterliegen.<br />
39
Kunst/Literatur<br />
Ruth Heynen<br />
Erfahrung des<br />
Unmöglichen<br />
Zur Verfassung eines Theaters<br />
für Europa<br />
2013. ca. 192 Seiten, Kart.<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5459-1<br />
Europa formiert sich neu. Auf welcher<br />
Basis?<br />
Diese Schrift betrachtet verschiedene Versuche<br />
der Narration eines »Europa«: die<br />
politische Invention einer Europäischen<br />
Union, die kulturpolitische Erfindung einer<br />
Union des Théâtres de l´Europe und die<br />
besondere Aufgabe konkreter Theaterarbeiten<br />
innerhalb dieser Prozesse. Und sie<br />
behauptet, dass in »transkulturellen« Inszenierungen<br />
etwas möglich wird, von dem<br />
Maurice Merleau-Ponty als »réapprendre<br />
à voir le monde« spricht, und zwar in seiner<br />
ganzen Widersprüchlichkeit. Dass in<br />
diesen Inszenierungen, und nicht in Gesetzestexten<br />
oder kulturpolitischen Bemühungen,<br />
eine Möglichkeit der Erfahrung<br />
des Fremden liegt, die fähig sein könnte,<br />
bereits (voreilig) gesetzte Grenzen zu öffnen,<br />
die prinzipielle Unentscheidbarkeit,<br />
das Provisorische des Raumes sichtbar zu<br />
machen.<br />
40<br />
Karin Peters<br />
Der gespenstische<br />
Souverän<br />
Opfer und Autorschaft im<br />
20. Jahrhundert<br />
2013. 432 Seiten,<br />
8 s/w Abb., Festeinband<br />
ca. € 59,–/sFr 73,90<br />
ISBN 978-3-7705-5457-7<br />
Wieso ahmen moderne Autoren die<br />
Pragmatik und Semiotik des Opferrituals<br />
nach, wenn sie vom Verhältnis<br />
zwischen Autor und Text handeln?<br />
Karin Peters untersucht das Bezeugungsspiel<br />
literarischer ›Opfer‹ bei<br />
Paul Valéry, Georges Bataille und<br />
Adolfo Bioy Casares.<br />
Sakrifizielle Autorschaft ist eine Poetik, die<br />
den Paradoxien der ästhetischen Selbstbehauptung<br />
in der Moderne geschuldet<br />
ist. So verkündet Roland Barthes in den<br />
1960er Jahren, Literatur sei ein Opfer<br />
des Autors und Autorschaft ein selbstmörderisches<br />
Unterfangen. Die Literatur<br />
des 20. Jahrhunderts selbst allerdings<br />
weiß ›sakrifizielle Autorschaft‹ durchaus<br />
produktiv zu wenden. Im Wettstreit mit<br />
traditionellen Modellen von Autorschaft,<br />
mit Gattungen praktizierter Subjektivität<br />
wie der Autobiographie oder mit weltliterarischen<br />
Kanontexten setzt sie den Autor<br />
als Opfer des eigenen oder des fremden<br />
Textes in Szene.<br />
Amir Eshel,<br />
Yfaat Weiss, Hrsg.<br />
Kurz hinter der Wahrheit<br />
und dicht neben der Lüge<br />
Zum Werk Barbara Honigmanns<br />
2013. ca. 200 Seiten,<br />
10. farb. Abb., Kart.<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5523-9<br />
Reihe: Makom<br />
Barbara Honigmann ist eine der bedeutendsten<br />
deutschen Schriftstellerinnen<br />
unserer Zeit. Sie zeichnet in<br />
ihrem Werk die Konturen unserer Zeit<br />
nach: die Zäsur von 1945, die Frage<br />
nach der Literatur im Angesicht der<br />
Shoah, und das Leben in Europa nach<br />
der politischen Wende von 1989.<br />
Das Buch versammelt Beiträge von WissenschaftlerInnen,<br />
die in Deutschland,<br />
Israel und den USA die Literatur Honigmanns<br />
im Zusammenhang der deutschen<br />
Nachkriegsgeschichte und der zeitgenössischen<br />
deutsch-jüdischen Literatur<br />
lesen. Da sich Barbara Honigmann in<br />
ihrem Werk auch dem heutigen Amerika<br />
oder dem Leben im multikulturellen Europa<br />
zuwendet, umfassen diese Essays<br />
zudem Fragen der Literatur und Kultur im<br />
Zeitalter der wachsenden Globalisierung<br />
und Neuorientierung in Politik und Gesellschaft.
Harald Gschwandtner<br />
Ekstatisches Erleben<br />
Neomystische Konstellationen<br />
bei Robert Musil<br />
2013. ca. 160 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5476-8<br />
Reihe: Musil Studien<br />
Der ›andere Zustand‹ hat Leser und<br />
Forscher seit jeher fasziniert, nicht<br />
von ungefähr zählen die geschwisterlichen<br />
Gespräche im zweiten Band<br />
des »Mann ohne Eigenschaften« zu<br />
den eindrücklichsten Passagen der<br />
Klassischen Moderne.<br />
Harald Gschwandtner fragt nach den<br />
Spuren traditioneller Mystik in Musils<br />
vielstimmigem Konzept des ›anderen Zustands‹<br />
und richtet den Blick stärker als<br />
bisher auch auf den »Nachlaß zu Lebzeiten«.<br />
Er nähert sich Musils ›Neomystik‹<br />
mithilfe von sieben aspektgeleiteten Lektüredurchgängen,<br />
die diese in Bezug zu<br />
verschiedenen diskursiven Feldern stellen<br />
(Religion, Krieg, Ordnung, Glück etc.).<br />
Die Rückgriffe auf das metaphorische<br />
Reservoir der Mystik werden dabei als<br />
dezidiert modernes poetisches Projekt<br />
verstehbar, das in ständigem Bezug zu<br />
Musils vielzitiertem Pensum steht, Beiträge<br />
zur »geistigen Bewältigung der Welt« liefern<br />
zu wollen.<br />
Florian Kappeler<br />
Situiertes Geschlecht<br />
Organisation, Psychiatrie und<br />
Anthropologie in Robert Musils<br />
Roman »Der Mann ohne<br />
Eigenschaften«<br />
2012. 482 Seiten, Kart.<br />
€ 59,–/sFr 73,90<br />
ISBN 978-3-7705-5441-6<br />
Reihe: Musil Studien<br />
Robert Musils Roman »Der Mann<br />
ohne Eigenschaften« als Seismograph<br />
und Explikation wissens- und<br />
geschlechtergeschichtlichen Wandels.<br />
Diese Forschungshypothese ermöglicht<br />
nicht nur einen neuen Blick auf<br />
den epochalen Roman, sondern auch<br />
auf die Veränderungen der Wissens-<br />
und Geschlechterordnung im frühen<br />
20. Jahrhundert.<br />
Dabei wird anhand von Musils Schrift<br />
einerseits die Präsenz von Wissens- und<br />
Geschlechterordnungen in der Literatur<br />
und andererseits die konstitutive Funktion<br />
literarischer Darstellungsformen für diese<br />
Ordnungen selbst aufgezeigt.<br />
Literatur<br />
Lucas Marco Gisi,<br />
Urs Meyer,<br />
Reto Sorg, Hrsg.<br />
Medien der Autorschaft<br />
Formen literarischer (Selbst-)<br />
Inszenierung von Brief und Tagebuch<br />
bis Fotografie und Interview<br />
2013. ca. 280 Seiten,<br />
25 s/w. Abb., Franz. Broschur<br />
ca. € 34,50/sFr 43,90<br />
ISBN 978-3-7705-5518-5<br />
Was ist ein Autor?<br />
Kaum ein anderer Begriff wurde so sehr<br />
de- und rekonstruiert wie derjenige der<br />
Autorschaft. Autorschaft ist zwar primär<br />
ans Schreiben gebunden, konstituiert<br />
und inszeniert sich aber auch in anderen<br />
Medien wie Fotografie, Film, Interview,<br />
Preisrede, Vortrag, Brief, (Auto-)Biografie,<br />
Tagebuch und Nachlass. In chronologischer<br />
Folge beleuchtet dieser Band<br />
unterschiedliche Autorbilder und deren<br />
mediale Verfasstheit. Fallstudien vom<br />
18. Jahrhundert bis in die Gegenwart<br />
zeigen, wie sich das Selbst- und Fremdbild<br />
von Autorschaft im Laufe der Zeit<br />
wandelt und welchen Anteil daran der<br />
Mediengebrauch hat.<br />
41
Literatur<br />
Iuditha Balint,<br />
Sebastian Zilles, Hrsg.<br />
Literarische Ökonomik<br />
2013. ca. 240 Seiten, Kart.<br />
ca. € 19,90/sFr 26,90<br />
ISBN 978-3-7705-5498-0<br />
Pioniere des Forschungsfeldes melden<br />
sich zu Wort – ein Sammelband blickt<br />
auf 30 Jahre Forschung zurück.<br />
Der Band führt originelle Beiträge<br />
etablierter Forscher zusammen, die das<br />
Themenfeld der literarischen Ökonomik<br />
nachhaltig geprägt haben. Zum ersten<br />
Mal in der Fachgeschichte wird dabei<br />
die Verschränkung zwischen Literatur und<br />
Ökonomie historisch vom Barock bis zur<br />
Gegenwart nachgezeichnet, wobei der<br />
Schwerpunkt auf dem zeitgenössischen<br />
Diskurs liegt. Die Beiträge zeigen neben<br />
der Brisanz der Thematik auch die Relevanz<br />
der literarischen und literaturwissenschaftlichen<br />
Auseinandersetzung mit<br />
real- und finanzwirtschaftlichen Fragestellungen.<br />
42<br />
Hans Adler,<br />
Lynn L. Wolff, Hrsg.<br />
Aisthesis und Noesis<br />
Zwei Erkenntnis-Formen<br />
vom 18. Jahrhundert bis<br />
zur Gegenwart<br />
2013. ca. 238 Seiten,<br />
10 Tafeln, Kart.<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5472-0<br />
Dem immer wieder unternommenen<br />
Versuch, Literatur in den unverbindlichen<br />
Bereich der ›Unterhaltung‹ abzudrängen,<br />
liegt eine falsche Idee davon<br />
zugrunde, was menschliches Wissen<br />
und was Literatur ist.<br />
Literatur kann zwar Wissen begleiten, es<br />
auch illustrieren und transportieren, vor<br />
allem aber, so die These dieses Bandes,<br />
ist Literatur selbst ein Wissen eigener<br />
Art von den »Wüstenvätern«, Giordano<br />
Bruno, Nikolaus von Kues, Baumgarten,<br />
Goethe, Hamann und Mendelssohn,<br />
über Baudelaire und Pirandello bis zu<br />
Musil, Hans Henny Jahnn, <strong>Wilhelm</strong> Genazino<br />
und W.G. Sebald geben die<br />
Beiträge dem Thema ein präzise kontextualisiertes<br />
Profil.<br />
Jörg Jarnut,<br />
Jürgen Strothmann, Hrsg.<br />
Die Merowingischen<br />
Monetarmünzen als Quelle<br />
zum Verständnis des<br />
7. Jahrhunderts in Gallien<br />
2013. ca. 672 Seiten, Kart.<br />
ca. € 89,–/sFr 111,–<br />
ISBN 978-3-7705-5548-2<br />
Reihe: MittelalterStudien<br />
Münzen sind für das Mittelalter lange<br />
Zeit vor allem eine Sache der Numismatiker<br />
geblieben. Erstmalig wird<br />
nun mit einem großen Münzbestand<br />
eine zentrale Quelle zum Verständnis<br />
der europäischen Frühgeschichte<br />
aus den verschiedensten fachlichen<br />
Perspektiven und Forschungstraditionen<br />
heraus in einem gemeinsamen<br />
Unternehmen untersucht und für die<br />
weitere Forschung aufbereitet.<br />
Mehrere tausend merowingische Goldmünzen<br />
des 7. Jahrhunderts haben das<br />
Potential, unsere Sicht auf den Epochenwandel<br />
wesentlich zu verändern, und<br />
dies, obwohl die meisten von Ihnen seit<br />
über 100 Jahren gut bekannt sind. Es ist<br />
der Erkenntnisgewinn mehrerer Fächer,<br />
der es möglich macht, diesen einzigartigen<br />
Quellenbestand in seinem Wert für<br />
das Verständnis des 7. Jahrhunderts in<br />
Gallien neu zu bewerten.
Konstanze Baron<br />
Diderots Erzählungen<br />
Aufgeklärte Charakterkunst<br />
im Spannungsfeld von Moralphilosophie<br />
und ästhetischer<br />
Praxis<br />
2013. ca. 320 Seiten, Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705- 5471-3<br />
Reihe: Laboratorium Aufklärung<br />
In den letzten Jahren seines Lebens<br />
hat der französische Aufklärer Denis<br />
Diderot eine Reihe von Erzählungen<br />
vorgelegt, die als ›Summe‹ seines<br />
moralphilosophischen Denkens gelten<br />
können. Hier werden sie erstmals im<br />
Zusammenhang dargestellt und interpretiert.<br />
Mit Diderot erreicht die aufklärerische<br />
Erzählkunst einen Höhepunkt; ging es<br />
bisher vor allem darum, philosophische<br />
Inhalte auf unterhaltsame Weise zu vermitteln,<br />
finden nun die ästhetischen Bedingungen<br />
und Kategorien des Erzählens<br />
selber Eingang in die moraltheoretische<br />
Überlegung. Wie die vorliegende Studie<br />
zeigt, ist dabei die Kategorie des Charakters<br />
von entscheidender Bedeutung:<br />
neben dem philosophischen Roman und<br />
der moralischen Erzählung etabliert sich<br />
die Charakternovelle als neue Form.<br />
Olaf Breidbach,<br />
Klaus Manger,<br />
Georg Schmidt, Hrsg.<br />
Ereignis Weimar-Jena.<br />
Kultur um 1800<br />
2013. ca. 320 Seiten, Kart.<br />
ca. € 39,90/sFr 50,50<br />
ISBN 978-3-7705-5186-6<br />
Reihe: Laboratorium Aufklärung<br />
Der Band dokumentiert die Arbeit<br />
eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
über 12 Jahre geförderten<br />
Großunternehmens, das sich dem zentralen<br />
Ereignis der Deutschen Kultur,<br />
der Periode um 1800 in Weimar/Jena<br />
widmete.<br />
Unter dem Begriff ›Ereignis‹ erfassen<br />
die Beiträge dieses Buchs einen zeitlich<br />
und räumlich lokalisierbaren Wirk- und<br />
Handlungsraum. Hier kulminierte die<br />
Aufklärung, weil bestehendes Gedankengut<br />
neu gedacht und experimentell in<br />
die soziale und wissenschaftliche Praxis<br />
überführt wurde. Jena, die »Stapelstadt<br />
des Wissens« machte dabei aus Wissen<br />
Kapital.<br />
Literatur/Philosophie<br />
Silke Förschler,<br />
Nina Hahne, Hrsg.<br />
Methoden der Aufklärung<br />
Ordnungen der Wissensvermittlung<br />
und Erkenntnisgenerierung<br />
im langen 18. Jahrhundert<br />
2013. ca. 230 Seiten,<br />
20 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5489-8<br />
Reihe: Laboratorium Aufklärung<br />
Der Band geht anhand von Fallbeispielen<br />
und Einzelanalysen der Frage<br />
nach, auf welche Art und Weise Wissen<br />
im langen 18. Jahrhundert erzeugt<br />
und vermittelt wurde.<br />
Dem Weg der Erkenntnisfindung wird<br />
im 18. Jahrhundert häufig ein beinahe<br />
größerer Wert zugesprochen als den<br />
gewonnenen Erkenntnissen selbst, und<br />
auch den Vermittlungsweisen spezifischer<br />
Inhalte in Lehrbüchern und Überblickswerken<br />
kommt dabei eine eigene Rolle und<br />
Bedeutungsebene zu.<br />
43
Kultur<br />
Dietrich Boschung,<br />
Sebastian Dohe, Hrsg.<br />
Das Meisterwerk als<br />
Autorität<br />
Zur Wirkmacht kultureller<br />
Figurationen<br />
2013. ca. 120 Seiten,<br />
18 s/w Abb., Franz. Broschur<br />
ca. € 14,90/sFr 20,90<br />
ISBN 978-3-7705-5528-4<br />
Reihe: Morphomata<br />
Meisterwerke sind allgegenwärtig:<br />
Obwohl der Begriff wissenschaftlich<br />
längst überholt erscheint, begegnet<br />
er uns doch tagtäglich. Museen,<br />
<strong>Verlag</strong>e und Konzerthäuser werben<br />
mit diesem Etikett für Werke als ausgezeichnete<br />
Vorbilder, die unsere<br />
Aufmerksamkeit verdienen und die<br />
Beschäftigung mit ihnen in besonderem<br />
Maße lohnen. Das wirft die Frage<br />
auf, welche Faktoren den Status von<br />
Artefakten als Meisterwerke begründen<br />
und tradieren.<br />
Auch Autorität ist allgegenwärtig: Als auszeichnende<br />
Eigenschaft strukturiert sie unsere<br />
Gesellschaft und ermöglicht, steuert<br />
oder verhindert soziales Handeln. Verbindet<br />
man den Meisterwerkbegriff mit dem<br />
der Autorität, eröffnen sich neue Perspektiven,<br />
um die Funktion und Dynamik von<br />
ästhetischen Vorbildern zu verstehen.<br />
44<br />
Thierry Greub, Hrsg.<br />
Das Bild der Jahreszeiten<br />
im Wandel der Kulturen<br />
und Zeiten<br />
2013. ca. 240 Seiten,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 29,90/sFr 38,90<br />
ISBN 978-3-7705-5527-7<br />
Reihe: Morphomata<br />
Warum gibt es vier Jahreszeiten? Gibt<br />
oder gab es Kulturen, bei denen nicht<br />
vier Jahreszeiten das Jahr ausmachen?<br />
Was bedeutet das wiederum<br />
für unsere fest verankerte Vorstellung<br />
von vier Jahreszeiten? Welche Zeitvorstellung<br />
steht hinter der Idee der<br />
Jahreszeiten? Und: was bedeutet eine<br />
solche Einteilung noch in Zeiten, in<br />
denen die Grenzen zwischen den Jahreszeiten<br />
zunehmend verschwimmen?<br />
So gab es etwa im Alten Ägypten nur<br />
drei Jahreszeiten, genannt »Überschwemmung«,<br />
»Herauskommen (der Saat)«<br />
sowie »Hitze«. Sie waren eng an die<br />
jährliche Nilüberschwemmung gebunden.<br />
Dass dieser natürliche Lauf der<br />
Jahreszeiten immer auch mit kosmologischen,<br />
politisch-rituellen und gesellschaftlichen<br />
Funktionen verbunden wurde, ist<br />
das Thema der oft verblüffenden Beiträge<br />
dieses Buchs.<br />
<strong>Wilhelm</strong> Voßkamp,<br />
Günter Blamberger,<br />
Martin Roussel, Hrsg.<br />
Möglichkeitsdenken<br />
Utopie und Dystopie in der<br />
Gegenwart<br />
2013. ca. 280 Seiten,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5554-3<br />
Reihe: Morphomata<br />
Gegenwärtig leben wir mit außerordentlich<br />
unsicheren Zukunftsperspektiven.<br />
Haben Utopien nur in Dystopien<br />
überlebt? Nach dem Ende des Utopismus-Verdachts<br />
am Beginn der 90er<br />
Jahre geht es heute um eine Bestandsaufnahme<br />
von Zukunftspotentialen.<br />
Utopien denken Möglichkeiten von<br />
Zukunft. Mit Beginn der historischen<br />
Moderne, in der die Erwartung an die<br />
Zukunft die Erfahrung der Vergangenheit<br />
übersteigt, entstehen in der je aktuellen<br />
Gegenwart Entwürfe, die Utopien genannt<br />
werden können. Die Temporalisierung<br />
der Erfahrung macht Projektionen in<br />
die Zukunft möglich (Reinhart Koselleck).<br />
Diese sind nie eindeutig. Sie liefern mehrdeutige<br />
Wunsch- und Schreckbilder auch<br />
in eigentümlichen Verschränkungen. Die<br />
Einsicht in diese Dialektik nimmt mit dem<br />
Grad der Selbstreferentialität von Zukunftsentwürfen<br />
zu; Utopie und Dystopie<br />
bedingen sich wechselseitig.
Dietrich Boschung,<br />
Julian Jachmann, Hrsg.<br />
Diagrammatik der<br />
Architektur<br />
2013. ca. 400 Seiten,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 49,90/sFr 62,50<br />
ISBN 978-3-7705-5520-8<br />
Reihe: Morphomata<br />
Ist das ›unruhige Enzephalogramm‹,<br />
mit dem James Graham Ballard 1975<br />
in seinem architekturkritischen Klassiker<br />
›High Rise‹ die Silhouette von<br />
London gleichsetzt, schon gelesen<br />
worden?<br />
Oder selbstkritischer gefragt: Warum<br />
kann das Diagramm einen wesentlichen<br />
Aspekt zeitgenössischer Bildtheorie darstellen,<br />
während diese Kategorie im architektonischen<br />
Diskurs immer noch von<br />
den komplexen, letztlich aber instrumentell<br />
ausgerichteten Ansätzen der 1990er<br />
Jahre bestimmt wird?<br />
Guo Yi,<br />
Sasa Josifovic,<br />
Asuman Lätzer-Lasar, Hrsg.<br />
Metaphysical Foundations<br />
of Knowledge and Ethics<br />
in Chinese and European<br />
Philosophy<br />
2013. ca. 200 Seiten,<br />
3 s/w Abb., Franz. Broschur<br />
ca. € 24,90/sFr 33,90<br />
ISBN 978-3-7705-5537-6<br />
Reihe: Morphomata<br />
In the history of Chinese and European<br />
philosophy, metaphysics has played<br />
an outstanding role: it is a theoretical<br />
framework which provides the basis<br />
for a philosophical understanding of<br />
the world and the self. A theory of the<br />
self is well integrated in a metaphysical<br />
understanding of the totality of nature<br />
as a dynamic process of continuous<br />
changes.<br />
Metaphysics has, however, suffered a<br />
loss of importance in current debates, especially<br />
in ethics. As a result, we observe<br />
the emergence of such philosophical<br />
views as moral skepticism and even nihilism.<br />
The consequence of this tendency<br />
has been the renunciation of a claim to<br />
understanding and to providing a solid<br />
ground for ethics.<br />
Die Reihe Morphomata:<br />
Kultur<br />
Jan Broch,<br />
Jörn Lang, Hrsg.<br />
Literatur der Archäologie<br />
Materialität und Rhetorik im 18. und<br />
19. Jahrhundert<br />
2012. 368 Seiten,<br />
32 s/w Abb., Franz. Broschur<br />
€ 44,90/sFr 56,60<br />
ISBN 978-3-7705-5347-1<br />
Dietrich Boschung,<br />
Corinna Wessels-Mevissen, Hrsg.<br />
Figurations of time in Asia<br />
2012. ca. 384 Seiten,<br />
32 farb. Abb, 73 s/w Abb.,<br />
Franz. Broschur<br />
€ 49,90/sFr 62,50<br />
978-3-7705-5447-8<br />
Die Reihe<br />
Morphomata<br />
Lectures Cologne:<br />
Péter Esterházy<br />
Literator 2011<br />
Dozentur für Weltliteratur<br />
2012. ca. 60 Seiten,<br />
Franz. Broschur<br />
ca. € 9,90/sFr 14,90<br />
ISBN 978-3-7705-5445-4<br />
Alan Shapiro<br />
Re-Fashioning Anakreon<br />
in Classical Athens<br />
2012. ca. 52 Seiten,<br />
6 farb. Abb, 12 s/w Abb.,<br />
Franz. Broschur<br />
€ 12,90/sFr 17,90<br />
978-3-7705-5449-2<br />
45
UTB<br />
Michael Hofmann<br />
Drama<br />
Grundlagen –<br />
Gattungsgeschichte –<br />
Perspektiven<br />
Literaturwissenschaft<br />
elementar<br />
UTB 3864 M<br />
2013. ca. 200 Seiten,<br />
30 s/w Abb., Kart.<br />
ca. € 16,99/sFr 23,50<br />
ISBN 978-3-8252-3864-3<br />
Wer »Eleos«, »Phobos« und »Katharsis«<br />
für griechische Dörfer hält, braucht Michael<br />
Hofmanns Einführung. Sie führt in<br />
zwölf Modulen unter Klärung aller wichtigen<br />
Begriffe in Dramenanalyse und Dramentheorie<br />
ein. Ein Durchgang durch die<br />
Gattungsgeschichte zeigt, wie man diese<br />
Basics in der Analysepraxis umsetzt. Testfragen<br />
mit Lösungen helfen beim Lernen –<br />
damit die Begriffe aus der aristotelischen<br />
Dramentheorie bald keine Fremdwörter<br />
mehr sind.<br />
Rainer Schützeichel<br />
Kultur- und<br />
Mediensoziologie<br />
Soziologie studieren<br />
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2013. ca. 256 Seiten,<br />
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46<br />
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Oliver W. Lembcke, Hg.<br />
Wörterbuch der Würde<br />
UTB 8517 L<br />
2013. ca. 500 Seiten, Geb.<br />
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ISBN 978-3-8252-8517-3<br />
Was ist Würde? In 241 Beiträgen bringt<br />
das »Wörterbuch der Würde« Transparenz<br />
in die vielfältigen Argumentationen<br />
und Diskurse eines zentralen Begriffs der<br />
Gegenwart: von der Antike bis zum 21.<br />
Jahrhundert und von Achtung bis Zweck.<br />
Als Referenzwerk bietet das Buch Hinweise<br />
für weitere Analysen, verzeichnet<br />
ideengeschichtliche Entwicklungen, erläutert<br />
Leitbegriffe und Theorien sowie<br />
zugehörige Problemfelder.<br />
Thomas Berg<br />
Anglistische<br />
Sprachwissenschaft<br />
UTB basics<br />
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Jochen Vogt, Hg.<br />
Literatur für die Schule<br />
Ein Handbuch<br />
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2013. ca. 650 Seiten, Geb.<br />
ca. € 32,99/sFr 42,90<br />
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Philipp Aumann, Frank Duerr<br />
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2013. ca. 200 Seiten,<br />
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Ob es um Kunst, Alltagsgegenstände<br />
oder historische Ereignisse geht: Eine<br />
Ausstellung zu konzipieren und zu realisieren,<br />
ist ein kreativer Akt und eine organisatorische<br />
Herausforderung. Dieses<br />
Buch zeigt, wie eine gute Präsentation im<br />
wissenschaftlichen Kontext entsteht: vom<br />
Konzept, über die Objektarbeit bis hin zu<br />
Finanzierung und Pressearbeit.<br />
Matthias Wille<br />
Frege<br />
Einführung und Texte<br />
Studium Philosophie<br />
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2013. ca. 200 Seiten, Kart.<br />
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Hans Jürgen Heringer<br />
Deutsche Grammatik<br />
Ein Arbeitsbuch für<br />
Studierende und Lehrende<br />
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2013. ca. 160 Seiten,<br />
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Friedrich Kittler,<br />
Hans Ulrich Gumbrecht<br />
Isolde al Sirene<br />
Tristans Narrheit als<br />
Wahrheitsereignis<br />
Mit einer Übersetzung der »Folie<br />
Tristan« aus dem Altfranzösischen<br />
von Friedrich Kittler<br />
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2012. 107 Seiten, Kart.<br />
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ISBN 978-3-7705-2881-3<br />
Friedrich Kittler<br />
Eine Kulturgeschichte der<br />
Kulturwissenschaft<br />
2. verbessert Aufl. 2001.<br />
260 Seiten, Franz. Broschur<br />
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Friedrich Kittler<br />
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Mit einem Vorwort von<br />
Hans Ulrich Gumbrecht<br />
2012. 87 Seiten, Kart.<br />
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ISBN 978-3-7705-5134-7<br />
Friedrich Kittler<br />
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Nachrufe, Erinnerungen,<br />
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2004. 150 Seiten, Kart.<br />
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der Poesie<br />
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2006. 314 Seiten,<br />
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47
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