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Literatur<br />

Eva Eßlinger<br />

Das Dienstmädchen,<br />

die Familie und der Sex<br />

Zur Geschichte einer irregulären<br />

Beziehung in der europäischen<br />

Literatur<br />

2013. ca. 440 Seiten,<br />

ca. 15 s/w Abb., Kart.<br />

ca. € 39,90/sFr 53,90<br />

ISBN 978-3-7705-5491-1<br />

Die prekäre Existenz weiblicher Hausangestellter in Küchen, Kinderzimmern und Ehebetten<br />

hat eine Vorgeschichte, die so alt ist wie die Geschichte des modernen Romans.<br />

Mit Richardsons Erfolgsroman Pamela (1740) betritt eine Figur, die bis dahin eine Randexistenz<br />

in der Komödie zu fristen hatte, die Bühne des modernen Romans: das Dienstmädchen.<br />

Ihre Karriere führt sie durch alle Gesellschaftsschichten und literarischen Gattungen.<br />

Man begegnet ihr als soziale Aufsteigerin bei Richardson, als gepeinigte Unschuld bei de<br />

Sade, frömmelnde Alte und »einfaches Herz« bei Flaubert, hysterische Magd, schließlich als<br />

Ehemonster bei Elias Canetti – bevor sie in der Angestelltenwelt des modernen Films untergeht.<br />

Über zweihundert Jahre ist sie die Verkörperung einer bis heute unaufgelösten Paradoxie:<br />

nämlich dass die Welt der bürgerlichen Familie sich zu einem intimen Binnenraum<br />

schließt, strukturell aber von der Dauerpräsenz familienfremder Personen abhängig bleibt.<br />

Das Buch analysiert den bürgerlichen Familiendiskurs von seinen Rändern und Ausgrenzungen<br />

her – in prominenter Weise bei Sigmund Freud, dessen Fallstudien vielfach von weiblichen<br />

Dienstboten handeln, die im Vater-Mutter-Kind-Mythos der Psychoanalyse keinen Platz<br />

finden.<br />

16<br />

Eva Eßlinger ist seit Oktober 2011 wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin an der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität München. Sie war<br />

zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin am<br />

Exzellenzcluster »Kulturelle Grundlagen von<br />

Integration« an der Universität Konstanz.

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