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Familienrestaurants in Möhringen - Knickbein

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Seite 1<br />

KINDER UND FAMILIEN IM STADTTEIL<br />

Möhr<strong>in</strong>ger Familienmagaz<strong>in</strong> entsteht 2<br />

K<strong>in</strong>der und Fahrrad 3<br />

Stuttgart k<strong>in</strong>derfreundlich? 4<br />

Porträt: Eisdiele Cort<strong>in</strong>a 6<br />

Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>derbeauftragte 9<br />

Schüler-Freizeittipps <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen 10<br />

Aktion „Gute Fee“ 15<br />

Studie „Familienfreundliche Restaurants“ 17<br />

K<strong>in</strong>derstimmen zum Restaurantbesuch 22<br />

AUS DEN KINDERGÄRTEN<br />

Uni-Pilotstudie Ernährung und Bewegung 7<br />

Englisch im K<strong>in</strong>dergarten 12<br />

Schriftzeichen dieser Welt 26<br />

K<strong>in</strong>di Widmaierstraße ausgezeichnet 27<br />

Neues von E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita: Portfolio 28<br />

RIEDSEESCHULE INFORMIERT<br />

„Faustlos“ <strong>in</strong> Schulen<br />

Kooperation mit Jugendhaus<br />

PÄDAGOGISCHES UND MEHR<br />

Friedhof der Kuscheltiere<br />

Geschwister-Beziehungen<br />

Essstörungen<br />

Der ultimative K<strong>in</strong>dergeburtstag<br />

EINBLICK KINDERGARTEN WINTERLINGER WEG<br />

Jungen bauen Schiffe 8<br />

Suche nach Frühl<strong>in</strong>gsboten 13<br />

Rettungsaktion für Kröten 14<br />

Farbendisco 20<br />

Mädchen-Werkstatt 21<br />

Geheimnisvolle Spurensuche 28<br />

Ernährung und Bewegung 30<br />

LETZTE SEITE<br />

Quergefragt - Aktuelles aus Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Impressum<br />

24<br />

25<br />

5<br />

16<br />

21<br />

29<br />

32<br />

32<br />

Preis 2,- Euro Nr. 8 / 4. Jg. Herbst 2006<br />

DAS MÖHRINGER FAMILIENMAGAZIN<br />

Für alle K<strong>in</strong>der, Eltern, Großeltern und Interessierte<br />

unabhängig, halbjährlich, <strong>in</strong>formativ, mit vielen Bildern<br />

<strong>Familienrestaurants</strong><br />

<strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Was K<strong>in</strong>der<br />

vom Restaurantbesuch<br />

mit Familie halten<br />

� Fahrrad fahren<br />

Ohne Helm<br />

droht<br />

Lebensgefahr<br />

� Faustlos<br />

Was geschieht zur<br />

Gewaltprävention an<br />

Möhr<strong>in</strong>ger Schulen<br />

� Gute Fee<br />

Schutzzonen<br />

für K<strong>in</strong>der<br />

<strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen


Seite 2<br />

Editorial<br />

Knickbe<strong>in</strong> für alle<br />

E<strong>in</strong> Familienmagaz<strong>in</strong> für Möhr<strong>in</strong>gen entsteht<br />

Vor mehr als 3 Jahren, im April 2003, erschien zum<br />

ersten Mal Knickbe<strong>in</strong>, getitelt mit großen Lettern<br />

„Wir machen e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dergartenzeitung“. Von nun<br />

an berichteten jedes halbe Jahr Eltern und<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg 22 geme<strong>in</strong>sam von<br />

den großen und kle<strong>in</strong>en Ereignissen im Alltag e<strong>in</strong>es<br />

K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>des sowie von den großen und<br />

kle<strong>in</strong>en Projekten der Erzieher<strong>in</strong>nen, die diesen<br />

Alltag gestalten. Es wurden Interviews geführt - mit<br />

den K<strong>in</strong>dern, mit deren Eltern, mit den Erziehern.<br />

Es wurde von Festen und Ausflügen geschwärmt<br />

und mit vielen Bildern der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>s<br />

Lesevergnügen auf 32 Seiten erleichtert.<br />

Die Zeitung Knickbe<strong>in</strong> heute<br />

Knickbe<strong>in</strong> als Zeitung entwickelte sich im Laufe der<br />

Jahre immer weiter. Knickbe<strong>in</strong> ist bereits heute e<strong>in</strong><br />

Magaz<strong>in</strong>, das viele lobende Worte weit über die<br />

Elternschaft des K<strong>in</strong>dergartens im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

h<strong>in</strong>aus erfährt und dessen Kreis <strong>in</strong>teressierter Leser<br />

sich immer mehr ausweitet. Nach außen ersche<strong>in</strong>t<br />

Knickbe<strong>in</strong> heute engagiert, <strong>in</strong>formativ und zugleich<br />

charmant aufgemacht. Themen aus der Schule<br />

oder über Angebote für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ganz Möhr<strong>in</strong>gen<br />

wurden immer wieder <strong>in</strong> den Ausgaben<br />

aufgenommen.<br />

Knickbe<strong>in</strong> <strong>in</strong> Zukunft – e<strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>ger<br />

Familienmagaz<strong>in</strong><br />

Nun ist es an der Zeit, den Schritt ganz zu gehen<br />

und die vielen ermutigenden Worte umzusetzen.<br />

Knickbe<strong>in</strong> soll als Familienmagaz<strong>in</strong> für ganz<br />

Möhr<strong>in</strong>gen geschrieben werden. Ab Januar 2007 ist<br />

es soweit. Geplant ist es, das Familienmagaz<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

allen Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten und Schulen im<br />

Stadtbezirk sowie an e<strong>in</strong>igen Auslegestellen zu<br />

verteilen. Hierfür wird die Auflage stark erhöht.<br />

Dabei soll Knickbe<strong>in</strong> nicht e<strong>in</strong> weiteres<br />

Anzeigenblatt unter vielen anderen werden,<br />

sondern es soll vor allem Raum geben, um über<br />

Angebote und Aktivitäten für und von Familien mit<br />

K<strong>in</strong>dern aller Altersgruppen <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen zu<br />

<strong>in</strong>formieren. E<strong>in</strong> ehrgeiziges Ziel, das vom<br />

Engagement vieler abhängt. Bereits heute<br />

recherchieren, schreiben und gestalten Möhr<strong>in</strong>ger<br />

Eltern, K<strong>in</strong>der und Jugendliche sowie Akteure der<br />

sozialen und pädagogischen E<strong>in</strong>richtungen aus<br />

(noch nicht ganz) Möhr<strong>in</strong>gen die Artikel und Seiten<br />

von Knickbe<strong>in</strong>. Mit dieser Ausgabe liegt e<strong>in</strong>e<br />

pubertierende Mischung aus K<strong>in</strong>dergarten- und<br />

Familienzeitung vor. An der Vielfalt der<br />

Informationen wird gearbeitet. Auch wenn sich<br />

vieles ändern wird, bleibt auf jeden Fall folgendes:<br />

auch als Möhr<strong>in</strong>ger Familienmagaz<strong>in</strong> wird<br />

Knickbe<strong>in</strong> von Ehrenamtlichen mit hohem<br />

Qualitätsanspruch gemacht. Ebenfalls wie bisher<br />

wird Knickbe<strong>in</strong> im halbjährlichen Abstand mit e<strong>in</strong>er<br />

Frühjahrsausgabe sowie e<strong>in</strong>er Herbstausgabe<br />

ersche<strong>in</strong>en.<br />

Beteiligung am Familienmagaz<strong>in</strong> erwünscht<br />

E<strong>in</strong> buntes Bild von Möhr<strong>in</strong>gen, das für viele<br />

<strong>in</strong>teressante Informationsmöglichkeiten bietet, kann<br />

dann entstehen, wenn möglichst viele zum<br />

Familienmagaz<strong>in</strong> beitragen. Wir wünschen uns e<strong>in</strong>e<br />

hohe Beteiligung von Eltern, K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen wie auch von pädagogischen oder<br />

sozialen Experten der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendarbeit (geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d z.B. Lehrer, Erzieher,<br />

Sozialpädagogen, Jugendleiter etc.). Unsere<br />

Erfahrung mit unprofessionellen Journalisten gleich<br />

ob jung oder alt zeigt, alle können schreiben,<br />

berichten oder fotografieren, auch wenn sie es<br />

vorher nicht für möglich hielten. Die Vielfalt der<br />

Stimmen macht den Charme e<strong>in</strong>er solchen Zeitung<br />

aus. Erst so kann Knickbe<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Blatt werden, das<br />

auch die Interessen und Wünsche von Familien <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen verdeutlicht und vielleicht auch<br />

geme<strong>in</strong>same Bezugspunkte der verschiedenen<br />

Menschen und E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen aufzeigt<br />

und stärkt. Es lohnt sich mitzumachen!<br />

Zur aktuellen Ausgabe<br />

Auf e<strong>in</strong> paar Themen im vorliegenden Heft, die<br />

ganz Möhr<strong>in</strong>gen betreffen, möchte ich noch<br />

h<strong>in</strong>weisen:<br />

� Ke<strong>in</strong> Star, aber starkes Mittelfeld - Ergebnisse<br />

unserer Umfrage vom Januar 2006 „Gesucht:<br />

Familienfreundliche Restaurants <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen“.<br />

� „Freizeittipps <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen...“ – Von Schülern<br />

der 3. Klasse für K<strong>in</strong>der.<br />

� Weniger Verkehr – Was Möhr<strong>in</strong>ger Bürger sich für<br />

e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>derfreundliches Möhr<strong>in</strong>gen wünschen.<br />

� K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung – E<strong>in</strong>e Aktion der<br />

Stadtbezirksrunde Möhr<strong>in</strong>gen.<br />

In anderen Beiträgen schauen wir genau h<strong>in</strong>, wie<br />

was gemacht wird. Zum Beispiel: Wie gestaltet sich<br />

der Alltag <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten, die das<br />

E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>-Konzept der Stadt Stuttgart umsetzen.<br />

Oder was wird bei dem Programm „Faustlos“, das<br />

sowohl <strong>in</strong> der Riedseeschule als auch <strong>in</strong> der<br />

Salzäckerschule angeboten wird, mit den K<strong>in</strong>dern<br />

zur Gewaltprävention erarbeitet. Und wer hat schon<br />

mal e<strong>in</strong>en Aufkleber der Aktion „Gute Fee“ <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen gesehen? Was bedeutet der überhaupt?<br />

Und auch dieses Geheimnis wird <strong>in</strong> dieser Ausgabe<br />

von Knickbe<strong>in</strong> gelüftet: Woh<strong>in</strong> geht die Eisdiele<br />

Cort<strong>in</strong>a im W<strong>in</strong>ter?<br />

Mit der aktuellen Ausgabe von Knickbe<strong>in</strong> wünsche<br />

ich allen viel Vergnügen beim Lesen.<br />

Beate Gebhardt<br />

Zur Person<br />

Gestatten: Knickbe<strong>in</strong><br />

Knickbe<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e Phantasiegestalt. Er sieht<br />

wie gar ke<strong>in</strong> Tier aus oder wie e<strong>in</strong>e Mischung<br />

aus vielen. Knickbe<strong>in</strong> heißt die grüne Puppe<br />

mit dem froschähnlichen Gesicht, weil ihre<br />

Be<strong>in</strong>e eben so abknicken.<br />

Knickbe<strong>in</strong><br />

Knickbe<strong>in</strong> besucht die K<strong>in</strong>der im Möhr<strong>in</strong>ger<br />

K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg, wenn es Zeit<br />

ist für e<strong>in</strong>e kollektive Aufgabe. Zum Beispiel,<br />

wenn aufgeräumt werden muss oder e<strong>in</strong>e<br />

Besprechungsrunde <strong>in</strong> der Halle stattf<strong>in</strong>den<br />

soll, geht Knickbe<strong>in</strong> durch die Spielecken und<br />

ruft die K<strong>in</strong>der zusammen.<br />

[entnommen: Knickbe<strong>in</strong> Nr.1 vom April 2003]<br />

[bg] Das Kommunizieren, Informieren und<br />

Zusammenkommen, das mit der Puppe Knickbe<strong>in</strong><br />

bis heute im K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

praktiziert wird, war Anlass dies auch als S<strong>in</strong>nbild<br />

und als Namen für die Elternzeitung dieser<br />

E<strong>in</strong>richtung zu verwenden. Wenn Knickbe<strong>in</strong> - die<br />

Zeitung - kommt, gibt es etwas zu sagen. Zu<br />

sagen haben sowohl die Eltern, die Pädagogen<br />

wie auch die K<strong>in</strong>der etwas.<br />

Wenn Knickbe<strong>in</strong> nun als Familienmagaz<strong>in</strong> aus<br />

dem K<strong>in</strong>dergarten geht, kommt se<strong>in</strong>e<br />

Stellvertreter<strong>in</strong> Toni. Toni – die Puppe – hat die<br />

gleichen Aufgaben wie Knickbe<strong>in</strong>. Toni – die<br />

Zeitung – wird weiterh<strong>in</strong> halbjährlich die Eltern im<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg über Wissenswertes aus dieser<br />

E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong>formieren. Sicher im Möhr<strong>in</strong>ger<br />

Familienmagaz<strong>in</strong> verpackt wird Toni dort <strong>in</strong> Zukunft<br />

verteilt.<br />

Toni


K<strong>in</strong>der und Familien im Stadtteil<br />

Ohne Helm droht<br />

Lebensgefahr<br />

Unfälle <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />

[bg] Innerhalb von zwei Wochen ist es zwei Möhr<strong>in</strong>ger<br />

K<strong>in</strong>dern passiert. Sie waren mit dem Fahrrad<br />

unterwegs – <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen. Sie hatten ke<strong>in</strong>en Helm auf.<br />

Und sie wurden vom Auto erfasst. Zum Teil schwer<br />

verletzt mussten beide K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>s Krankenhaus<br />

transportiert werden. Das war im April. Die<br />

Tageszeitungen berichteten davon. E<strong>in</strong> grüner<br />

Pappmensch zeugte am Ort des Unfallgeschehens<br />

von der Tragödie. Den hat die Polizei aufgestellt – zum<br />

Er<strong>in</strong>nern und zum Achtgeben <strong>in</strong> Zukunft. Zwei K<strong>in</strong>der,<br />

beide jünger als 10 Jahre und beide hatten Glück.<br />

Innerhalb kurzer Zeit wurden sie wieder aus dem<br />

Krankenhaus entlassen.<br />

Kopfverletzungen aus<br />

unfallärztlicher Sicht<br />

[mm] Wenn sich e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d am Kopf angestoßen hat<br />

oder auf den Kopf gefallen ist, ist das aus<br />

unfallärztlicher Sicht e<strong>in</strong> wichtigstes, da<br />

lebensgefährliches Thema. Bei K<strong>in</strong>dern ist der Kopf<br />

im Vergleich zum Restkörper prozentual wesentlich<br />

größer als bei Erwachsenen und damit auch häufiger<br />

Verletzungen ausgesetzt. Gleichzeitig ist er der Ort<br />

der wichtigsten S<strong>in</strong>nesorgane und des Gehirns und<br />

deswegen vor Verletzungen besonders zu schützen<br />

(z.B. Helm auf dem Fahrrad)!!! Bei Kopfverletzungen<br />

ist wichtig zwischen leichter Prellung mit z.B. Beule,<br />

relativ harmloser Gehirnerschütterung und<br />

lebensbedrohlicher Schädel-Hirn-Verletzung (z.B.<br />

Hirnblutung) zu unterscheiden.<br />

Was tun? ? ?<br />

Kopfverletzung<br />

� Ist das K<strong>in</strong>d wach und munter (das<br />

heißt auch es schreit !!!) ist von e<strong>in</strong>er<br />

leichteren Verletzung auszugehen:<br />

Kühlung, Beobachten des K<strong>in</strong>des, wird<br />

es schläfrig / müde (außerhalb der<br />

üblichen Schlafenszeit des K<strong>in</strong>des)<br />

oder übergibt es sich gar, sollte sofort<br />

e<strong>in</strong> Arzt aufgesucht werden.<br />

� Ist das K<strong>in</strong>d sofort desorientiert, hat<br />

gespuckt, kann sich nicht an Sturz<br />

er<strong>in</strong>nern oder ist gar bewusstlos:<br />

sofort notfallmäßiger Arzt / Krankenhausbesuch<br />

(bei Bewusstlosigkeit auch<br />

mit Rettungswagen) !!!<br />

Wichtig bei Auffälligkeiten:<br />

K<strong>in</strong>d nicht essen oder tr<strong>in</strong>ken lassen<br />

(wegen möglichem Erbrechen).<br />

� Empfehlung nach Kopfverletzung<br />

mit Beule / kle<strong>in</strong>er Platzwunde:<br />

K<strong>in</strong>d überwachen, speziell <strong>in</strong> der ersten<br />

Nacht mehrmals nach dem K<strong>in</strong>d<br />

schauen: Atmung kontrollieren, K<strong>in</strong>d<br />

aufwecken (Erweckbarkeit ist wichtiges<br />

Zeichen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>takten Gehirns!!). Mit<br />

der Taschenlampe <strong>in</strong> Pupillen leuchten<br />

– wenn Pupille sofort mit Licht kle<strong>in</strong>er<br />

wird und ke<strong>in</strong> Seitenunterschied<br />

besteht ist meist alles okay.<br />

Dr. Mathias Mutzek, Orthopäde<br />

Immer weniger K<strong>in</strong>der tragen Helm<br />

Seite 3<br />

[bg] Der schützende Fahrradhelm sche<strong>in</strong>t bei den<br />

Kids aus der Mode zu kommen. Nur 37 Prozent der<br />

unter 10-jährigen schützen sich auf dem Fahrrad mit<br />

e<strong>in</strong>em Helm. Vor zwei Jahren waren es noch 10<br />

Prozent mehr. Die deutschen Versicherer raten,<br />

K<strong>in</strong>der erst ab dem 10. Lebensjahr - am besten erst<br />

nach der Fahrradprüfung - alle<strong>in</strong> im Straßenverkehr<br />

Rad fahren zu lassen. Rechtlich müssen K<strong>in</strong>der bis<br />

zum vollendeten 8. Lebensjahr den Gehweg<br />

benutzen und beim Überqueren e<strong>in</strong>er Fahrbahn<br />

absteigen.<br />

Fahrradhelme schützen!<br />

Bei e<strong>in</strong>em Unfall erleiden 86% der Fahrradfahrer<br />

Kopfverletzungen (Universität München). Und<br />

Kopfverletzungen s<strong>in</strong>d – auch mit modernsten<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Mitteln – schwer oder gar nicht<br />

heilbar.<br />

Wie leicht man sich, und vor allem KIND, davor<br />

schützen kann, weiß Herr Gora vom Polizeirevier<br />

Vaih<strong>in</strong>gen-Möhr<strong>in</strong>gen zu berichten: FAHRRAD-<br />

HELME SCHÜTZEN! E<strong>in</strong> Helm dämpft den Aufprall<br />

und verh<strong>in</strong>dert damit schwere Verletzungen des<br />

Gehirns.<br />

„Nur kurz zum Bäcker“ oder „Wir fahren ja im Park<br />

oder auf dem Radweg“ – wer e<strong>in</strong>mal vom Rad<br />

gefallen ist (oft passen auch die anderen nicht auf,<br />

auch wenn man selbst vorsichtig ist!) weiß, welche<br />

Kräfte da wirken und wie machtlos man der<br />

Anziehungskraft des Asphalts ausgeliefert ist.<br />

Knochenbrüche, Prellungen, Aufschürfungen heilen<br />

zum Glück wieder, aber Kopfverletzungen...<br />

Gerade K<strong>in</strong>der sollten daher NIE ohne Helm fahren.<br />

Am besten gehen wir Eltern mit gutem Beispiel<br />

voran. Schließlich gibt es <strong>in</strong>zwischen tolle<br />

sportliche, coole und auch leichte und gut belüftete<br />

Helme <strong>in</strong> großer Auswahl!<br />

Zum Schluss noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Test: Mit den<br />

F<strong>in</strong>gerknöcheln fest auf den Kopf klopfen – ke<strong>in</strong><br />

Vergleich zu e<strong>in</strong>er Gehwegkante, tut aber auch<br />

schon weh!<br />

Claudia Strobel


Seite 4<br />

Glossar<br />

K<strong>in</strong>derfreundlichkeit<br />

„Was k<strong>in</strong>derfreundlich ist, unterliegt dem<br />

zeitlichen Wandel und kann im Grunde<br />

genommen nur aus der Perspektive der e<strong>in</strong>zelnen<br />

K<strong>in</strong>der und der jeweiligen Situation an Konkretheit<br />

gew<strong>in</strong>nen“, so das deutsche K<strong>in</strong>derhilfswerk <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e-Bibliothek zum Stichwort<br />

„K<strong>in</strong>derfreundlichkeit“. K<strong>in</strong>dern gegenüber<br />

freundlich ges<strong>in</strong>nt zu se<strong>in</strong> bedeutet jedoch nicht<br />

zw<strong>in</strong>gend, dass e<strong>in</strong>e Handlung oder E<strong>in</strong>stellung<br />

K<strong>in</strong>dern auch gerecht wird. Die K<strong>in</strong>derliebe der<br />

Erwachsenen alle<strong>in</strong>e reicht hierzu nicht.<br />

„Der Begriff der K<strong>in</strong>dgerechtigkeit trifft das<br />

eigentlich geme<strong>in</strong>te viel mehr, hat jedoch nicht <strong>in</strong><br />

diesem Maße E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> den Sprachgebrauch<br />

gefunden“, setzt das K<strong>in</strong>derhilfswerk se<strong>in</strong>e<br />

Ausführungen fort und verweist dabei auf die<br />

Rechte der K<strong>in</strong>der, die zum Beispiel <strong>in</strong> der UN-<br />

K<strong>in</strong>derrechtskonvention oder im K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendhilfegesetz (KJHG) festgeschrieben s<strong>in</strong>d.<br />

Familienfreundlichkeit<br />

Familienfreundlichkeit ist als Begriff populärer als<br />

der der K<strong>in</strong>derfreundlichkeit (außer vielleicht <strong>in</strong><br />

Stuttgart). Familienfreundliche Arbeitszeiten <strong>in</strong><br />

den Betrieben oder familienfreundliche<br />

Öffnungszeiten von Betreuungse<strong>in</strong>richtungen<br />

werden damit meist <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht.<br />

Beides verweist auf die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf<br />

und Familie – also auf die ökonomischen<br />

Wünsche der Erwachsenen (vor allem der<br />

Frauen) <strong>in</strong> ihrer gesellschaftlichen Rollenvielfalt.<br />

Auch die Anforderungen und Anstrengungen des<br />

Familienalltags gehören dazu. Die Bedürfnisse<br />

von K<strong>in</strong>dern h<strong>in</strong>gegen stehen nicht im Mittelpunkt.<br />

Familienfreundlichkeit gilt <strong>in</strong>zwischen als<br />

Standortfaktor, wird zertifiziert und „zahlt sich<br />

aus“, wie verschiedene Studien nachweisen.<br />

Quelle: Infostelle K<strong>in</strong>derpolitik des Deutschen<br />

K<strong>in</strong>derhilfswerkes www.k<strong>in</strong>derpolitik.de<br />

Aus dem Stadtteil<br />

Ist Stuttgart<br />

k<strong>in</strong>derfreundlich?<br />

Über zwei Jahre lang führte die Prognos AG im<br />

Auftrag der Stadt Stuttgart e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme<br />

durch: "Wie k<strong>in</strong>derfreundlich ist<br />

Stuttgart heute?" Mitte Juni legten die<br />

Wissenschaftler nun erste Ergebnisse vor.<br />

Von Beate Gebhardt<br />

Noch s<strong>in</strong>d die Ergebnisse nicht veröffentlicht,<br />

sondern alle<strong>in</strong>e der Stadt Stuttgart als Auftraggeber<br />

vorgelegt worden. Doch die Spannung steigt um die<br />

Frage: „Ist Stuttgart heute schon k<strong>in</strong>derfreundlich –<br />

oder erst <strong>in</strong> Zukunft?“ Das Arbeitsprogramm<br />

„K<strong>in</strong>derfreundliches Stuttgart“ von Oberbürgermeister<br />

Dr. Wolfgang Schuster zeigt den Weg, an<br />

dem sich auch die Wissenschaftler der Baseler<br />

Prognos AG von 2005 bis 2006 orientierten. Die<br />

Auswahl ihrer Indikatoren, mit denen die<br />

K<strong>in</strong>derfreundlichkeit Stuttgarts überprüft wurde,<br />

folgt den dort aufgeführten Zielen und Themen wie<br />

"Förderung und Bildung für alle K<strong>in</strong>der",<br />

"Wohnraum für Familien und Freiräume für K<strong>in</strong>der"<br />

sowie "Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf". Dies<br />

geschah nicht bevor geme<strong>in</strong>sam mit Stuttgarter<br />

Eltern und Fachleuten über die Auswahl möglicher<br />

Messgrößen diskutiert wurde sowie die Möglichkeit<br />

überprüft wurde, ob für solche Messgrößen <strong>in</strong><br />

Stuttgart überhaupt Daten zur Verfügung stehen.<br />

Denn immerh<strong>in</strong> soll ganz Stuttgart mit all se<strong>in</strong>en<br />

Stadtbezirken heute und auch <strong>in</strong> Zukunft immer<br />

wieder auf se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derfreundlichkeit<br />

durchgecheckt werden.<br />

Hieraus wollen die Wissenschaftler ableiten, so<br />

Klaudia Lehmann von der Prognos AG, ob und <strong>in</strong><br />

welchem Ausmaß Stuttgart <strong>in</strong> Zukunft noch k<strong>in</strong>derund<br />

familienfreundlicher geworden ist oder welcher<br />

Handlungsbedarf gegebenenfalls noch besteht.<br />

Insgesamt 30 Indikatoren, bei denen sowohl<br />

städtische wie auch private Angebote betrachtet<br />

werden, bündelten die Forscher. Beispielsweise:<br />

� Verbreitung von Sprachstandsmessungen<br />

� Anteil der Schulen mit Ganztagsbetreuung<br />

� Verbreitung von K<strong>in</strong>derversammlungen<br />

� K<strong>in</strong>derfreundliche Aspekte <strong>in</strong> der Bauleitplanung<br />

� Zahl der Spielplatzpatenschaften<br />

� Anteil der sanierungsbedürftigen Spielflächen<br />

� Versorgung mit Krippenplätzen oder<br />

� ungedeckter Bedarf an Betreuungsplätzen.<br />

Wo dies möglich ist, soll die so gemessene<br />

K<strong>in</strong>derfreundlichkeit Stuttgarts auch für die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Stadtbezirke unterschieden werden,<br />

erklärt Klaudia Lehmann weiter. Möglicherweise<br />

liegen dann auch für Möhr<strong>in</strong>gen umfassende<br />

Ergebnisse vor, anhand denen man nach zwei<br />

weiteren Untersuchungen <strong>in</strong> den Jahren 2007 und<br />

2009 sagen kann: "Hier hat sich <strong>in</strong> zwei bzw. vier<br />

Jahren sehr viel getan" oder aber "Die gesetzten<br />

Ziele wurden nicht erreicht".<br />

Doch ist K<strong>in</strong>derfreundlichkeit für die Menschen, die<br />

<strong>in</strong> Stuttgart leben, überhaupt e<strong>in</strong> wichtiges Thema?<br />

Das weiß bislang noch ke<strong>in</strong>er. Weder aus der<br />

Bestandsaufnahme der Prognos AG noch aus den<br />

Ergebnissen der Bürgerumfrage, die die Stadt<br />

Stuttgart alle 2 Jahre durchführt, lässt sich dies<br />

ablesen. Die nächste Gelegenheit, Stuttgarter<br />

Bürger umfassend zum Thema K<strong>in</strong>derfreundlichkeit<br />

zu Wort kommen zu lassen, bietet sich vermutlich<br />

erst bei der Bürgerumfrage im Jahr 2007. Anders <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen. Während der Autoschau Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Mobil im Mai 2006 konnten Möhr<strong>in</strong>ger Bürger drei<br />

Wünsche für e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>derfreundliches Möhr<strong>in</strong>gen<br />

äußern (siehe Artikel auf Seite 11).


Pädagogisches und mehr<br />

Friedhof der<br />

Kuscheltiere<br />

Wer kennt sie nicht: Kuscheltiere. Darüber<br />

freuen sich K<strong>in</strong>der besonders. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

beliebtes, spontanes Mitbr<strong>in</strong>gsel für K<strong>in</strong>der.<br />

Und was häuft sich im K<strong>in</strong>derzimmer?<br />

Richtig, Kuscheltiere! Und dann? S<strong>in</strong>d sie<br />

auf e<strong>in</strong>mal wertlos und ke<strong>in</strong>er will sie mehr?<br />

Kuscheltiere und ihre Entsorgung. E<strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>ger Vater hat da so se<strong>in</strong>e<br />

Erfahrungen gesammelt...<br />

Von Udo Hartenste<strong>in</strong><br />

Als erstes denkt man bei diesem Titel an den fast<br />

gleichnamigen Roman von Stephen K<strong>in</strong>g; aber<br />

ne<strong>in</strong>, es geht hier um e<strong>in</strong> ganz eigenes Thema, das<br />

<strong>in</strong> fast ke<strong>in</strong>erlei Beziehung zu dem Roman steht.<br />

Oder doch?<br />

Gerade die Mütter haben früher e<strong>in</strong>en Mon-Chi-Chi<br />

gehabt. Und vielleicht haben die heutigen Omas<br />

dieses Kuscheltier – zusammen mit anderen<br />

Kuscheltieren – aufbewahrt. Nun tauchen diese<br />

Kuscheltiere wieder auf: Die Oma br<strong>in</strong>gt den Karton<br />

mit und.... – sie werden zu neuem Leben erweckt.<br />

Als neues Liebl<strong>in</strong>gskuscheltier wird Mon-Chi-Chi<br />

sofort adoptiert und es vergeht fast ke<strong>in</strong> Abend, an<br />

dem nicht e<strong>in</strong> Kügelchen aus dem Bauch des<br />

unauff<strong>in</strong>dbaren Loches verschw<strong>in</strong>det. Der aufmerksame<br />

Leser merkt, dass wir es hier bereits mit zwei<br />

Friedhöfen zu tun haben: Der Verlust der „Inneren<br />

Werte“ e<strong>in</strong>es Kuscheltieres, der für das natürliche<br />

Aus e<strong>in</strong>es geliebten Schlafgenossen sorgt, sowie<br />

der Karton zum Aufbewahren für die Nachfahren.<br />

Wenn wir uns aber den Friedhöfen der Kuscheltiere<br />

zuwenden, müssen wir auch andere Fragen stellen.<br />

Spielt es e<strong>in</strong>e Rolle, ob das Kuscheltier mit e<strong>in</strong>em<br />

Jungen oder Mädchen zusammenlebt? Aus me<strong>in</strong>er<br />

Erfahrung der letzten Jahre, muss dies bejaht<br />

werden! Der coole Junge beschränkt <strong>in</strong>sgeheim<br />

se<strong>in</strong>e Favoriten auf e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Anzahl und ist<br />

damit zufrieden, dass die <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Umgebung s<strong>in</strong>d.<br />

Aber wehe, e<strong>in</strong>es der Schlafgenossen ist abends<br />

nicht an se<strong>in</strong>em Platz.<br />

Die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> h<strong>in</strong>gegen f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> ihrem Bett kaum<br />

Platz, weil alle Kuscheltiere, alle Puppen und alles<br />

was sonst noch so wichtig ist, im Bett platziert<br />

werden muss. Abends werden dann die Puppen<br />

und Tiere e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Betrachtung und e<strong>in</strong>er<br />

noch <strong>in</strong>tensiveren Konversation unterzogen, bis alle<br />

e<strong>in</strong>geschlafen s<strong>in</strong>d. Also haben wir hier e<strong>in</strong>en<br />

dritten Friedhof gefunden: Das Zimmer des K<strong>in</strong>des<br />

und hier <strong>in</strong>sbesondere das Bett.<br />

Kommt e<strong>in</strong> teures Kuscheltier, à la Steiff-Bär,<br />

schneller <strong>in</strong> den Friedhof als e<strong>in</strong> günstigeres von<br />

IKEA – oder umgekehrt? Nach me<strong>in</strong>er Erfahrung<br />

spielt dies ke<strong>in</strong>e Rolle, bislang habe ich hier noch<br />

ke<strong>in</strong>erlei Verb<strong>in</strong>dung gefunden, auch nicht wenn<br />

das Geschlecht des k<strong>in</strong>dlichen Friedhofwärters als<br />

E<strong>in</strong>flussfaktor berücksichtigt wird. Und wenn wir uns<br />

an den Mon-Chi-Chi er<strong>in</strong>nern, ist auch das Alter des<br />

Kuscheltieres e<strong>in</strong> verschw<strong>in</strong>dend ger<strong>in</strong>ger E<strong>in</strong>flussfaktor<br />

auf die Halbwertszeit e<strong>in</strong>es Kuscheltieres.<br />

Über Geschmack kann man sich streiten, und wenn<br />

es um Kuscheltiere aus der Sicht von K<strong>in</strong>dern geht<br />

allemal. So können wir hier also auch von e<strong>in</strong>em<br />

ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>flussfaktor auf die Lebensdauer e<strong>in</strong>es<br />

Kuscheltieres ausgehen.<br />

Bleibt nur die Frage: Wo ist der Friedhof der<br />

Kuscheltiere? Woh<strong>in</strong> verschw<strong>in</strong>den die Kuscheltiere?<br />

Wie lange kann man Kuscheltiere überhaupt<br />

aufheben? Fragen über Fragen! E<strong>in</strong>e Antwort<br />

hierzu kann ich Ihnen auch nicht geben. Aber,<br />

fragen Sie doch mal e<strong>in</strong>e Oma!<br />

Noch mehr zum Thema<br />

Seite 5<br />

So e<strong>in</strong> Kruscht<br />

K<strong>in</strong>der lieben Kruscht. Me<strong>in</strong>e zum<strong>in</strong>dest.<br />

Kruscht, hochdeutsch vielleicht mit<br />

Krimskrams zu übersetzen, ist oft kle<strong>in</strong>,<br />

kitschig und geht schnell kaputt. Er staubt,<br />

liegt häufig auf dem Fußboden verstreut<br />

und ist e<strong>in</strong> potentieller Staubsaugerkiller.<br />

Kruscht wird aber auch <strong>in</strong> Döschen<br />

gesammelt und dann benutzt um<br />

Kunstwerke phantasievoll zu verzieren.<br />

Kruscht wird täglich h<strong>in</strong>- und hergeräumt,<br />

darf aber NIEMALS weggeräumt,<br />

geschweige denn weggeschmissen<br />

werden, denn er hat e<strong>in</strong>e immense<br />

Bedeutung. So werden kle<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>chen zu<br />

kostbaren Glitzerperlen, morsche<br />

Stöckchen zu edlen Ritterschwertern,<br />

kle<strong>in</strong>e Schneckenhäuschen zu Muscheln<br />

für die imag<strong>in</strong>äre Muschelpizza,<br />

Tempotaschentücher zu „Waffeln“ bzw.<br />

geknüllte, mit Wasser angefeuchtete<br />

Tempotaschentücher zu „Knödeln“, kurze<br />

Lederbandstücke zu „Nudeln“ usw. Diese<br />

Form von Kruscht könnte man ja noch als<br />

pädagogisch s<strong>in</strong>nvoll ansehen - fördert das<br />

Ganze doch die k<strong>in</strong>dliche Phantasie.<br />

Schlimmer ist Überraschungsei-Kruscht.<br />

„Ü-Ei-Kruscht“ ist zum<strong>in</strong>dest für K<strong>in</strong>der<br />

zwischen drei und fünf Jahren nicht alle<strong>in</strong><br />

zusammenzubauen. Sprich: die Mama soll<br />

das machen und zwar SOFORT. Der<br />

mühsam konstruierte Plastik-Kruscht fällt<br />

spätestens nach fünf M<strong>in</strong>uten ause<strong>in</strong>ander,<br />

die K<strong>in</strong>der heulen und die Kle<strong>in</strong>teile, die<br />

unbemerkt auf dem Fußboden liegen<br />

bleiben, s<strong>in</strong>d - wie bereits erwähnt -<br />

potentielle Staubsaugerkiller.<br />

K<strong>in</strong>der lieben also Kruscht. Und Großeltern<br />

lieben ihre Enkelk<strong>in</strong>der. Um also Enkelk<strong>in</strong>dern<br />

e<strong>in</strong>e große Freude zu machen<br />

eignen sich gelegentlich mitgebrachte<br />

Kruscht-Geschenke hervorragend. Dieser<br />

Kruscht ist ke<strong>in</strong> richtiges Geschenk,<br />

sondern nur e<strong>in</strong> Mitbr<strong>in</strong>gsel und wird auch<br />

nicht extra gekauft, sondern, sofern<br />

vorhanden, aus dem Spielzeugantiquariat<br />

des eigenen Sohnes / der eigenen Tochter<br />

genommen. E<strong>in</strong> Kruscht mit Geschichte<br />

sozusagen, verbunden mit Er<strong>in</strong>nerungen<br />

an die eigene Zeit mit den lieben K<strong>in</strong>derle<strong>in</strong><br />

- <strong>in</strong>sofern wertvoll. Wertvoll natürlich auch<br />

für die K<strong>in</strong>der, denn dieser Kruscht ist<br />

schließlich e<strong>in</strong> GESCHENK und e<strong>in</strong><br />

Geschenk darf bekanntlich niemand<br />

wegnehmen. So bleiben wir also alle auf<br />

unserem Kruscht sitzen. So e<strong>in</strong> Kruscht,<br />

oder?!<br />

Nad<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>


Seite 6<br />

Aus dem Stadtteil<br />

Sommer, Sonne:<br />

EisCort<strong>in</strong>a<br />

E<strong>in</strong> Unternehmensporträt<br />

Von Daniela Rüsseler<br />

Wenn im Februar die ersten Schneeglöckchen das<br />

Ende e<strong>in</strong>es langen W<strong>in</strong>ters ankündigen, weiß man,<br />

es ist nicht mehr lange h<strong>in</strong> und das Möhr<strong>in</strong>ger<br />

Eiscafé Cort<strong>in</strong>a lockt wieder mit herrlichen<br />

Eissorten, Espresso, Cappucc<strong>in</strong>o, Eisbechern und<br />

Milchshakes.<br />

An Sonn- und Feiertagen, aber auch an heißen<br />

Wochentagen, sieht man schon von weitem die<br />

lange Schlange der Eishungrigen, und die Frage<br />

nach der Anzahl der Kugeln tritt schnell <strong>in</strong> den<br />

H<strong>in</strong>tergrund, wenn man die leckere Auswahl von<br />

ca. 20 Eissorten sieht.<br />

Seit nunmehr 46 Jahren lebt der Inhaber Herr<br />

Giuseppe Granziera <strong>in</strong> Deutschland und hat das<br />

Handwerk des Eiskonditors von se<strong>in</strong>em Vater<br />

gelernt. Er kam mit se<strong>in</strong>en Eltern 1960 nach<br />

Melsungen bei Kassel, wo heute se<strong>in</strong> Bruder e<strong>in</strong><br />

Eiscafé betreibt und führt zusammen mit se<strong>in</strong>er<br />

Frau Carol<strong>in</strong>a und se<strong>in</strong>em Sohn Dennis seit 1992<br />

das Möhr<strong>in</strong>ger Eiscafé Cort<strong>in</strong>a <strong>in</strong> der<br />

Filderbahnstraße.<br />

Die sympathische Familie stammt aus dem 50 km<br />

nördlich von Venedig gelegenen Ort Susegana bei<br />

Treviso und von dort reist auch jeden Sommer<br />

Verstärkung aus der Verwandtschaft an, um beim<br />

Verkauf der Eisleckereien zu helfen.<br />

Auf die Frage, welche Eissorten denn besonders<br />

beliebt seien, me<strong>in</strong>te Herr Granziera: „Vanille,<br />

Schokolade und Nuss“, aber auch Sorten wie<br />

Joghurt und Kokosnuss s<strong>in</strong>d sehr gefragt. K<strong>in</strong>der<br />

mögen es gerne bunt, dafür stehen neue Eissorten<br />

<strong>in</strong> kräftigen Farben zur Auswahl: Engelblau,<br />

Melone, Erdbeere und After Eight werden sicher<br />

häufig gewählt.<br />

Alle drei bis vier Wochen werden zwei neue Sorten<br />

hergestellt, so dass es immer wieder neue<br />

Geschmacksrichtungen zu probieren gibt. Fast<br />

schon legendär ist der Espresso: schwarz, stark<br />

und mit e<strong>in</strong>er herrlichen Crema, aber auch die<br />

vielen Eisbecher wie z.B. der Klassiker „Spaghetti-<br />

Eis“ s<strong>in</strong>d zu empfehlen. Für e<strong>in</strong>e Kugel Eis<br />

(wahlweise <strong>in</strong> der Waffel oder im Becher) s<strong>in</strong>d 70<br />

Cent zu bezahlen. Es gibt aber auch die<br />

sogenannte „1-Eurokugel“, an der man etwas mehr<br />

zu schlecken hat und die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er größeren Waffel<br />

verkauft wird.<br />

Ende Oktober ist die Eissaison leider vorbei, was<br />

mit e<strong>in</strong>em lachenden und we<strong>in</strong>enden Auge<br />

aufgenommen wird, denn am letzten Tag heißt es:<br />

„Alles muss raus“ und jeder bekommt e<strong>in</strong>e Kugel<br />

Eis umsonst. Dann müssen die Möhr<strong>in</strong>ger von der<br />

Familie Granziera Abschied nehmen und sich bis<br />

zum nächsten Frühjahr gedulden.<br />

In Italien haben sie dann aber nicht nur Urlaub,<br />

sondern ernten die Früchte ihrer 450 Olivenbäume<br />

und stellen daraus e<strong>in</strong> herrliches Olivenöl her. Auch<br />

e<strong>in</strong> eigener We<strong>in</strong>berg verlangt Pflege und bei guter<br />

Ernte füllen sie ihren eigenen Prosecco ab - Prost<br />

bis zum nächsten Jahr liebes EisCort<strong>in</strong>a!!


Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />

Leichte K<strong>in</strong>der -<br />

k<strong>in</strong>derleicht?<br />

Pilotstudie der Universität Hohenheim zum<br />

Thema Ernährung und Bewegung wurde im Mai<br />

an zwei Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten gestartet.<br />

Von Beate Gebhardt<br />

„Geben Sie Ihrem K<strong>in</strong>d doch Obst und Gemüse vor<br />

dem Essen – roh, das mögen K<strong>in</strong>der lieber als<br />

gekocht!“ empfiehlt Frau Dr. Zimmermann, Fachfrau<br />

für bewusste K<strong>in</strong>derernährung (BeKi) des<br />

M<strong>in</strong>isteriums für Ernährung <strong>in</strong> Baden-Württemberg.<br />

Denn Obst und Gemüse nehmen e<strong>in</strong>en Großteil<br />

des täglichen Bedarfs an Lebensmittel e<strong>in</strong>, den<br />

K<strong>in</strong>der zu sich nehmen sollten. Süßigkeiten s<strong>in</strong>d im<br />

Ernährungskreis, den die Beki-Fachfrau den<br />

<strong>in</strong>teressierten Eltern der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg vorstellt, h<strong>in</strong>gegen<br />

ke<strong>in</strong>e enthalten. Doch Dr. Zimmermann weiß um<br />

die alltäglichen Vorlieben der K<strong>in</strong>der jenseits der<br />

Empfehlungen. „10% des täglichen Bedarfs dürfen<br />

auch durch Süßies gedeckt werden.“ 10 Prozent,<br />

das ist zum Beispiel e<strong>in</strong>e Handvoll Gummibärchen.<br />

Fettsucht bei K<strong>in</strong>dern nimmt dramatisch zu<br />

10 Prozent, dass ist auch die Zahl die Prof.<br />

Cristiane Bode, Ernährungsphysiolog<strong>in</strong> der<br />

Universität Hohenheim, nennt. 10% aller 3- bis 6jährigen<br />

K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Deutschland s<strong>in</strong>d fettsüchtig.<br />

Tendenz zunehmend. Höchste Zeit sich diesem<br />

Problem anzunehmen. Hierfür startet die<br />

Professor<strong>in</strong> zusammen mit ihren Diplomand<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>e Pilotstudie <strong>in</strong> Stuttgarter K<strong>in</strong>dergärten.<br />

Unterstützt wird sie dabei vom Kuratorium „K<strong>in</strong>derfreundliches<br />

Stuttgart“. Ziel ist es, den K<strong>in</strong>dern<br />

Wissen um Lebensmittel und gesunde Ernährung<br />

zu vermitteln und deren Freude an Bewegung zu<br />

steigern. Denn neben e<strong>in</strong>er gewissen genetischen<br />

Disposition, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e zu fetthaltige Ernährung und<br />

Bewegungsmangel diejenigen Gründe, die schon<br />

bei K<strong>in</strong>dern zur Fettsucht führen. Heute ist es<br />

gerade noch e<strong>in</strong>e Stunde pro Tag, <strong>in</strong> der sich<br />

K<strong>in</strong>der tatsächlich bewegen. Fehlende Spielräume<br />

<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerstädtischen Wohnlagen, ke<strong>in</strong>e Spielpartner<br />

und dafür zuviel multimediale Angebote wie<br />

Fernsehen, PC oder Spielkonsolen führen zur<br />

k<strong>in</strong>dlichen Bewegungsarmut. Zudem verbr<strong>in</strong>gen<br />

K<strong>in</strong>der 90% ihrer Zeit <strong>in</strong> Räumen, Zimmern oder <strong>in</strong><br />

Transportmitteln für Wege <strong>in</strong>s Innere. Tendenz<br />

steigend. Wieder s<strong>in</strong>d es 10 Prozent. Knappe Zeit<br />

für den Aufenthalt <strong>in</strong> der freien Natur.<br />

Pilotprojekt an Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten<br />

Wie es nun im e<strong>in</strong>zelnen, um die K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der<br />

<strong>in</strong> den beiden Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten<br />

im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg und im ev. Mart<strong>in</strong>sk<strong>in</strong>dergarten<br />

ernährungs- und bewegungsmäßig bestellt ist,<br />

erfassen die Forscher<strong>in</strong>nen der Universität<br />

Hohenheim <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pilotprojekt, zu dem vier<br />

weitere K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Zuffenhausen<br />

und <strong>in</strong> Mühlhausen ausgewählt wurden. Nach der<br />

ersten Phase, die im Juli 2006 endet, sollen im<br />

Rahmen des Forschungsprogramms „K<strong>in</strong>derleicht<br />

k<strong>in</strong>derleicht“ des Bundesernährungsm<strong>in</strong>isteriums<br />

weitere K<strong>in</strong>dergärten, aber auch Stadtplaner u.a.<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Wie gehen die Wissenschaftler vor?<br />

Umfangreiche Befragungen der Erzieher<strong>in</strong>nen und<br />

der Eltern wie auch der K<strong>in</strong>der sollen im Pilotprojekt<br />

Aufschluss über das Ernährungsverhalten der<br />

K<strong>in</strong>der geben (z.B. über das Liebl<strong>in</strong>gsessen des<br />

K<strong>in</strong>des). Außerdem konnten die Forscher<strong>in</strong>nen der<br />

Uni Hohenheim anhand verschiedener Messungen<br />

(Gewicht, Größe und Körperfett) auf den<br />

Ernährungszustand der K<strong>in</strong>der schließen. Doch<br />

nicht nur messen und zählen wollen die<br />

Wissenschaftler<strong>in</strong>nen, sondern auch anregen,<br />

Impulse setzen. Dafür haben sie 8 Themenblöcke<br />

geschnürt (siehe Infokasten) und mit beispielhaften<br />

Bauste<strong>in</strong>en gefüllt. Diese setzten die Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

im K<strong>in</strong>dergartenalltag um und dokumentierten ihr<br />

Vorgehen für die Wissenschaft. Denn dies war von<br />

Anfang an klar, das Team um Prof. Bode hat nichts<br />

Neues erfunden, sondern will auf den<br />

Erfahrungsschatz der Erzieher<strong>in</strong>nen im Umgang mit<br />

K<strong>in</strong>dern und deren pädagogischen Ideenreichtum<br />

zugreifen.<br />

Wenn demnächst <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen viele K<strong>in</strong>der beim<br />

Bäcker anzutreffen s<strong>in</strong>d oder genussvoll Erdbeeren<br />

testen oder freudig e<strong>in</strong> Gemüselied s<strong>in</strong>gen, dann<br />

hat der wissenschaftlich angeregte Bauste<strong>in</strong> Erfolg<br />

gezeigt. Oder hätten Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>der sowieso ... ?<br />

Zur Info<br />

Themenblöcke im Pilotprojekt<br />

Block 1: Was essen wir?<br />

(Lebensmittelangebot, E<strong>in</strong>kauf, Vielfalt von<br />

Ernährungsformen, Kulturen, Lebensmitte,<br />

Mahlzeiten und Anlässen)<br />

Block 2: Warum essen wir?<br />

(Lebensmittel<strong>in</strong>haltsstoffe, Hunger-Appetit, Essen<br />

und Bewegung, ...)<br />

Block 3: Essen schmeckt!<br />

(Umgang mit Lebensmitteln - Lagern und<br />

Verarbeiten, Sensorik, ...)<br />

Block 4: Essen macht Spaß!<br />

(Tisch decken, geme<strong>in</strong>sam essen, Regeln am<br />

Esstisch, Tischset, ...)<br />

Block 5: Bewegung macht Spaß!<br />

(Bewegungsspiele im Raum und im Freien, ...)<br />

Seite 7<br />

Block 6: Körpergefühl<br />

(Bewegungsspiele und Körperwahrnehmungsspiele)<br />

Block 7: Abenteuer und Wissenserweiterung<br />

(Waldspaziergang, Schnitzeljagd, Stadtrallye, ...)<br />

Block 8: Eltern-K<strong>in</strong>d-Aktivität


Seite 8<br />

E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

Konstruktionen<br />

im Schiffsbau<br />

Dieses Projekt begann mit dem Bau e<strong>in</strong>es<br />

Luxusl<strong>in</strong>ers mit viel Platz für Entspannung,<br />

Körpermassagen, Medienräume und e<strong>in</strong>er<br />

Kaffeebar. Inzwischen gibt es im K<strong>in</strong>dergarten<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg e<strong>in</strong>e ganze Reihe gut<br />

ausgebildeter Schiffkonstrukteure, große und<br />

kle<strong>in</strong>e Schiffe und sogar e<strong>in</strong>en beleuchteten<br />

Hafen. Jetzt ist es an der Zeit, dafür berühmt zu<br />

werden.<br />

Von Jolanta Rosenberg<br />

Der Schiffskonstrukteur Tarkan Drozd sorgte bei<br />

se<strong>in</strong>em Luxusl<strong>in</strong>er <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie für das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

der Passagiere. Erst im zweiten Schritt<br />

entstanden weitere wichtige Elemente des<br />

Schiffbaus, wie Antrieb, Rel<strong>in</strong>g, Schiffsschraube<br />

und vieles mehr.<br />

Das weitere von Erziehern begleitete Angebot,<br />

Schiffe zu bauen, ließ nicht lange auf sich warten.<br />

Seitdem bildete die K<strong>in</strong>dergartenwerkstatt im<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg zwei weitere Schiffskonstrukteure<br />

aus: Julian Hartenste<strong>in</strong> und Nikita Kutsevalov.<br />

Nun waren sie zu dritt. Mit e<strong>in</strong>em Werkstattsche<strong>in</strong>,<br />

e<strong>in</strong> paar Erfahrungen, Mut, Interesse und viel<br />

Motivation ausgestattet, nahmen sie sich vor, durch<br />

ihre Innovationen <strong>in</strong> der Schiffsbaubranche berühmt<br />

zu werden. Sie riefen die Elternzeitung an, um dort<br />

ihr Anliegen darzustellen. Die Zeit war jedoch zu<br />

knapp, um e<strong>in</strong>e angemessene Präsentation <strong>in</strong> die<br />

Elternzeitung zu setzen. Der Juli sollte es se<strong>in</strong> – der<br />

Monat berühmt zu werden. Vergeblich warteten alle<br />

geduldig auf die Presse, die aber nicht kam. Nun,<br />

wenn die Presse nicht zu uns kommt, kommen wir<br />

halt zur Presse.<br />

Im Laufe der Zeit arbeiteten immer mehr K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

der Werkstatt. Dort entstand e<strong>in</strong> Schiff nach dem<br />

anderen. Es wurden große und kle<strong>in</strong>e Schiffe<br />

gebaut, je nach Holzgröße. Boote, Passagierschiffe<br />

und Segler wurden <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dergartenwerft<br />

erschaffen. Im l<strong>in</strong>ken Zimmer wurden die<br />

Hammerschläge, das Geräusch des Sägens und<br />

Schleifens immer vertrauter. Auch die Menge der<br />

Schiffe machte sich im l<strong>in</strong>ken Zimmer bemerkbar.<br />

Es gab kaum noch e<strong>in</strong>en Abstellplatz für andere<br />

Ausstellungsstücke. Überall standen Schiffe, die auf<br />

ihren Weiterbau warteten. Leider nur im<br />

„Trockenen“. Nun wurde es an der Zeit e<strong>in</strong>en Hafen<br />

zu bauen. E<strong>in</strong>e Hängematte wurde an der Decke<br />

befestigt, so dass die K<strong>in</strong>der den Hafen problemlos<br />

erreichen konnten, falls ihre Schiffe aus dem<br />

Wasser <strong>in</strong> die Werft mussten. Der Hafen wurde mit<br />

e<strong>in</strong>er Lichterkette beleuchtet und mit Bildern und<br />

Schildern ausgestattet.<br />

Heute kann man noch ke<strong>in</strong>e Auskunft darüber<br />

geben, wie es mit dem Schiffsbau im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger<br />

Weg weiter geht. Fakt ist, dass es immer neue<br />

Anreize gibt, um das Projekt weiter zu entwickeln.<br />

Aber etwas ist aus Sicht der Erzieher<strong>in</strong><br />

bemerkenswert: es gibt so viele Möglichkeiten <strong>in</strong><br />

der Werkstatt etwas entstehen zu lassen – aber<br />

dieses K<strong>in</strong>dergartenjahr ist e<strong>in</strong>deutig das Schiffsjahr<br />

<strong>in</strong> der Werkstatt.


Aus dem Stadtteil<br />

„Auch Möhr<strong>in</strong>gen<br />

soll k<strong>in</strong>derfreundlich se<strong>in</strong>!“<br />

Von Beate Gebhardt<br />

Dass Stuttgart Deutschlands k<strong>in</strong>derfreundlichste<br />

Stadt werden soll, ist <strong>in</strong>zwischen vielen bekannt.<br />

Auch die Forderung von M<strong>in</strong>isterpräsident Oett<strong>in</strong>ger<br />

nach e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>derland Baden-Württemberg<br />

machte im Landtagswahlkampf die Runde. Doch<br />

bisher schienen diese Slogans weit weg vom<br />

Alltagsleben und den Erfahrungen der Familien <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen. Damit ist nun Schluss!! Denn mitten <strong>in</strong><br />

der Stadtbezirksrunde Möhr<strong>in</strong>gen wurde die<br />

Forderung laut: „Dann soll auch Möhr<strong>in</strong>gen k<strong>in</strong>derfreundlich<br />

se<strong>in</strong>!“ Die Möhr<strong>in</strong>ger Stadtbezirksrunde<br />

ist e<strong>in</strong> Netzwerk aller Organisationen, Institutionen<br />

oder Interessierten im Stadtbezirk Möhr<strong>in</strong>gen, die<br />

sich mit K<strong>in</strong>dern, Familie und Sozialem befassen.<br />

E<strong>in</strong> Anfang <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen:<br />

K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung<br />

Was nun aber K<strong>in</strong>derfreundlichkeit <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />

ausmachen könnte, dies gilt es zunächst<br />

festzustellen. E<strong>in</strong> Team aus der Stadtbezirksrunde<br />

hat sich bereits für die ersten Schritte gefunden. Die<br />

E<strong>in</strong>richtungsleiter<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung im<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg, Jolanta Rosenberg, erklärte sich<br />

bereit, die Anfänge der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung<br />

vorzubereiten. So könnte sie es sich<br />

zum Beispiel vorstellen, geme<strong>in</strong>sam mit ihren<br />

K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern Spielplätze vor Ort zu<br />

betrachten und zu bewerten. Nach Rosenberg soll<br />

die K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung vor allem e<strong>in</strong><br />

Ansatz se<strong>in</strong>, der die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>bezieht: also e<strong>in</strong>e<br />

Prüfung nicht nur für K<strong>in</strong>der, sondern mit diesen.<br />

Unterstützt wird sie hierbei neben der Möhr<strong>in</strong>ger<br />

K<strong>in</strong>derbeauftragten Iska Dürr auch von Dieter<br />

Kerstan von der Möhr<strong>in</strong>ger Jugendfarm und e<strong>in</strong>em<br />

Vertreter des italienischen Sport- und Kulturvere<strong>in</strong>s<br />

ARCES.<br />

Die Sichtweise der K<strong>in</strong>der berücksichtigen<br />

Die Nähe zu den konkreten Wünschen der K<strong>in</strong>der<br />

und deren Sichtweise zu halten, ist nicht nur bei der<br />

Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung e<strong>in</strong><br />

wichtiger Punkt. Auch die Organisatoren der Aktion<br />

„Die Stuttgarter K<strong>in</strong>der beraten ihren<br />

Oberbürgermeister“ legen vor allem auf die<br />

Teilnahme der K<strong>in</strong>der Wert. E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> ganz<br />

Stuttgart, auch die Möhr<strong>in</strong>ger Stadtbezirksrunde,<br />

wurden im März zur Teilnahme aufgerufen. Alle<strong>in</strong>e<br />

die Tagese<strong>in</strong>richtung für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Vaih<strong>in</strong>ger<br />

Straße folgte dem Aufruf. Während dem<br />

Weltk<strong>in</strong>dertag am 20. September 2006 sollen<br />

K<strong>in</strong>der zum Thema „Mobilität - K<strong>in</strong>der bewegen sich<br />

<strong>in</strong> Stuttgart“ zu Wort kommen. In Form von Bildern,<br />

Collagen, Fotos oder Filmen können K<strong>in</strong>der ihre<br />

Probleme oder Wünsche, die ihnen besonders am<br />

Herzen liegen oder Sorgen bereiten,<br />

Oberbürgermeister Schuster präsentieren. Die<br />

Initiatoren rund um die gesamtstädtische<br />

K<strong>in</strong>derbeauftragte Roswitha Wenzel hoffen auf<br />

kreative Vorschläge und Ideen von Seiten der<br />

K<strong>in</strong>der: „Spielen ums Haus – geht das?“ oder „Zu<br />

Fuß zur Schule – zum Hort“ oder „Wie kann me<strong>in</strong>e<br />

Straße aussehen?“ oder zu ganz anderen Fragen –<br />

eben was die K<strong>in</strong>der bewegt. Es ist zudem<br />

vorgesehen die Arbeiten der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>der im<br />

Bezirksrathaus auszustellen. Außerdem besteht die<br />

Möglichkeit, die Wünsche der K<strong>in</strong>der auch im<br />

Rahmen der <strong>in</strong>ternationalen Veranstaltung<br />

„Child <strong>in</strong> the City“ zu präsentieren, die vom<br />

16. bis 18.10.2006 zum dritten Mal und diesmal <strong>in</strong><br />

Stuttgart stattf<strong>in</strong>den wird.<br />

Weitere Ansätze und Ideen für Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Bereits etabliert ist im Stadtbezirk Möhr<strong>in</strong>gen die<br />

Aktion „Gute Fee“. Jeder, der e<strong>in</strong>en „Gute Fee“-<br />

Aufkleber an die Tür hängt, signalisiert K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong><br />

Notfällen Hilfe zu leisten. Da aber viele K<strong>in</strong>der - und<br />

vermutlich auch deren Eltern - gar nichts von dieser<br />

Aktion und von diesem Aufkleber wissen, wäre die<br />

Aufklärung hierzu auch e<strong>in</strong> Thema, dem sich e<strong>in</strong><br />

k<strong>in</strong>derfreundliches Möhr<strong>in</strong>gen stellen sollte, so die<br />

Möhr<strong>in</strong>ger Stadtbezirksrunde. Weitere Ideen s<strong>in</strong>d<br />

z.B. e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derzeitung herauszugeben oder e<strong>in</strong><br />

Senioren-K<strong>in</strong>dertag mit verschiedenen Programmpunkten<br />

zu veranstalten. Auch die Weiterentwicklung<br />

der Elternzeitung Knickbe<strong>in</strong> zum<br />

Familienmagaz<strong>in</strong> für ganz Möhr<strong>in</strong>gen greift die<br />

Stadtbezirksrunde als weiteren Bauste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es<br />

k<strong>in</strong>derfreundlichen Möhr<strong>in</strong>gens auf.<br />

MEHR INFO<br />

Child <strong>in</strong> the city www.europo<strong>in</strong>t-bv.com/child2006<br />

>> Ich freue mich,<br />

wenn Mütter und Väter<br />

mit ihren Anliegen zu mir kommen.<br />

Ich kümmere mich<br />

gerne darum.


Seite 10<br />

Aus dem Stadtteil<br />

Freizeittipps <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Von K<strong>in</strong>dern für K<strong>in</strong>der<br />

Die Klasse 3b der Riedseeschule Möhr<strong>in</strong>gen<br />

stellt ihre Liebl<strong>in</strong>gsplätze des angehenden<br />

Sommers 2006 vor.<br />

Der Probstseespielplatz<br />

Von der Riedseeschule (Karlschule) biegt man <strong>in</strong><br />

die Vaih<strong>in</strong>ger Straße und von dort <strong>in</strong> die Bal<strong>in</strong>ger<br />

Straße ab. Danach geht es <strong>in</strong> die Probststraße. Es<br />

s<strong>in</strong>d immer K<strong>in</strong>der da. Donnerstags treffen wir uns<br />

immer zum Fußball spielen. Es gibt e<strong>in</strong>en<br />

Fußballplatz, e<strong>in</strong>e Schwebebahn, e<strong>in</strong> Karussell,<br />

zwei Türme und zwei Rutschen, sowie drei<br />

Sandkästen.<br />

Felix, Felix, Niklas<br />

Der Probstseespielplatz hat e<strong>in</strong>e Rutsche, e<strong>in</strong><br />

Klettergerüst, e<strong>in</strong>e Seilbahn, e<strong>in</strong>en großen Platz<br />

zum Fußball spielen und zwei Tischtennisplatten.<br />

Aus der Bal<strong>in</strong>ger Straße muss man zur<br />

Probststraße abbiegen, dann geht es nach rechts.<br />

Bald sieht man auf der l<strong>in</strong>ken Seite e<strong>in</strong>en Zaun und<br />

da ist man schon auf dem Spielplatz. Man geht<br />

über den Sand und sieht l<strong>in</strong>ks e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derschaukel.<br />

E<strong>in</strong> bisschen weiter sieht man das Klettergerüst und<br />

das Karussell.<br />

Wir gehen gern auf den Probstseespielplatz, weil<br />

dort fast immer jemand zum Spielen da ist. Wir<br />

spielen Fangen beim Klettergerüst. Auf der<br />

Seilbahn macht das Spielen auch viel Spaß, da<br />

sitzen wir nämlich zu fünft drauf.<br />

Laura, Gabrysia<br />

Der Probstsee<br />

Der Probstsee liegt im Norden von Möhr<strong>in</strong>gen<br />

zwischen dem Weilstetter Weg und der Vaih<strong>in</strong>ger<br />

Straße. Wir waren beim Schilf und haben<br />

Wassertiere gefischt. Wir spielten Detektiv und<br />

suchten die Menschen, die den See verschmutzt<br />

haben.<br />

Baran, Uwe, Didi<br />

Der Probstsee ist größer als der Riedsee und ist<br />

auch sehr tief. Am Probstsee gibt es e<strong>in</strong>en<br />

Spielplatz und ganz viele Tiere. Der See ist ganz<br />

nah an der U-Bahn Haltestelle „Vaih<strong>in</strong>ger Straße“.<br />

Ich empfehle mal an den Probstsee zu gehen, da<br />

gibt es viel frische Luft.<br />

Giuseppe<br />

Die Jugendfarm<br />

Die Jugendfarm ist am nördlichen Rand von<br />

Möhr<strong>in</strong>gen. Sie ist e<strong>in</strong> Ort, an dem K<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong> der<br />

1. Klasse s<strong>in</strong>d, alle<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>gehen können. Dort kann<br />

man, wenn e<strong>in</strong>e Hütte frei ist, sich bei e<strong>in</strong>em Haus<br />

anmelden (z.B. kann man e<strong>in</strong>en Tisch bauen und<br />

ihn <strong>in</strong>s Haus stellen). Es gibt auch e<strong>in</strong>e Feuerstelle,<br />

an der man mit Feuerholz, Glut oder Streichhölzern<br />

Feuer machen kann. Wenn man rostige Nägel<br />

f<strong>in</strong>det, kann man sie gegen neue Nägel<br />

e<strong>in</strong>tauschen oder die neuen Nägel auf se<strong>in</strong> Konto<br />

tun.<br />

Sie hat von 14 Uhr bis 18 Uhr auf, aber nur am<br />

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag.<br />

Wenn man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ferienbetreuung ist, beg<strong>in</strong>nt es<br />

morgens um 10 Uhr und man kann die Tiere füttern.<br />

Ich gehe gerne auf die Jugendfarm, weil ich dort<br />

bauen kann.<br />

Paul<strong>in</strong>e<br />

Ich gehe gerne auf die Jugendfarm, weil ich mich<br />

gerne um Tiere kümmere.<br />

Johanna<br />

Ich gehe gerne auf die Jugendfarm, weil ich dort<br />

bauen und im Ofen oder am großen Feuer Feuer<br />

machen kann.<br />

Dajana<br />

Auf der Jugendfarm kann man viele tolle Sachen<br />

machen, z.B. aufs große Netz gehen und dar<strong>in</strong><br />

herum hüpfen. Man kann von der großen Rutsche<br />

rutschen oder mit Taschenlampe <strong>in</strong> den Bunker<br />

gehen. Man kann Holzhäuser bauen und auf dem<br />

Trojanischen Pferd reiten, auf dem Pferdeplatz<br />

kicken oder Billard spielen. Man kann auch auf<br />

Pferden reiten und Tiere pflegen, z.B. Ziegen, Esel,<br />

Pferde oder auf dem Traktorreifen schaukeln.<br />

Dom<strong>in</strong>ik, Johannes, Crissi


Der S<strong>in</strong>delbachspielplatz<br />

Der S<strong>in</strong>delbachspielplatz ist unser Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen. Immer wieder, wenn wir Zeit haben,<br />

gehen wir gerne dorth<strong>in</strong>.<br />

Der S<strong>in</strong>delbachspielplatz ist <strong>in</strong> der Nähe der<br />

Neuapostolischen Kirche.<br />

Auf dem Spielplatz gibt es e<strong>in</strong> Klettergerüst. Es gibt<br />

noch e<strong>in</strong> weiteres Klettergerät mit Treppen, Haus<br />

und Rutsche. Es gibt noch e<strong>in</strong>e Hängemattenschaukel,<br />

e<strong>in</strong>en Sandkasten und zwei Schaukelpferde.<br />

Wir gehen gerne h<strong>in</strong>, weil wir oft auf der<br />

Hängemattenschaukel schaukeln, aber wir klettern<br />

auch auf dem Klettergerüst und haben gewaltig viel<br />

Spaß.<br />

Fabiana, Jessica<br />

Das Freibad<br />

Im Freibad kann man tolle Sachen erleben. Es ist <strong>in</strong><br />

Stuttgart Möhr<strong>in</strong>gen und heißt „Freibad Möhr<strong>in</strong>gen“.<br />

Viele K<strong>in</strong>der gehen dorth<strong>in</strong>, wenn es heiß ist, weil<br />

es Spaß macht. Es gibt für Babys e<strong>in</strong>e Rutsche im<br />

Babybecken und e<strong>in</strong> großes Schwimmbecken für<br />

Erwachsene.<br />

Nathalie, Yllka<br />

Kurzumfrage<br />

Seite 11<br />

Drei Wünsche frei<br />

für e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>derfreundliches<br />

Möhr<strong>in</strong>gen<br />

„Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was<br />

würden Sie sich für e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>derfreundliches<br />

Möhr<strong>in</strong>gen wünschen?“ Dies fragten wir<br />

im Mai 43 Besucher während der<br />

Autoschau „Möhr<strong>in</strong>gen mobil“.<br />

[bg] Passend zum Thema der Autopräsentation<br />

„Gas geben“ nannten die meisten Befragten aus<br />

Möhr<strong>in</strong>gen vor allem Wünsche rund ums „Gas<br />

nehmen“: weniger Verkehr <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen und der<br />

Bau e<strong>in</strong>er Umgehungsstraße, die Filderbahnstraße<br />

als Fußgängerzone und mehr Radwege und<br />

Fußgängerüberwege forderten sowohl jung als alt<br />

mit Blick auf ihre K<strong>in</strong>der. Im e<strong>in</strong>zelnen sehen die<br />

Möhr<strong>in</strong>ger Beiträge zur K<strong>in</strong>derfreundlichkeit vor Ort<br />

<strong>in</strong> folgenden Punkten:<br />

Verkehr<br />

(<strong>in</strong>sgesamt 13 Nennungen)<br />

� Weniger Verkehr <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen, damit sich<br />

K<strong>in</strong>der alle<strong>in</strong>e bewegen können<br />

� Umgehungsstraße<br />

� Mehr Radwege (z.B. Filderbahnstraße)<br />

� Mehr Fußgängerübergänge oder<br />

Zebrastreifen<br />

� Schnellere Ampelschaltungen, längere<br />

Grünphasen für Fußgänger<br />

� Fußgängerzone für den entspannten E<strong>in</strong>kauf<br />

Schule und K<strong>in</strong>dergarten<br />

(<strong>in</strong>sgesamt 7 Nennungen)<br />

� Ganztagesschule mit Mittagessen (für<br />

Berufstätige)<br />

� Mehr Geld <strong>in</strong> Schulen <strong>in</strong>vestieren<br />

� Bessere Lernbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Schulen<br />

schaffen<br />

� Kurze Schulwege ermöglichen<br />

� Mehr Plätze <strong>in</strong> Ganztagesk<strong>in</strong>dergarten<br />

� Alter Schulname (Karl- und Wilhelmschule)<br />

Kultur und Sport<br />

(<strong>in</strong>sgesamt 6 Nennungen)<br />

� Mehr Veranstaltungsräume für K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendliche (z.B. Musikschule)<br />

� Mehr kulturelle Angebote für K<strong>in</strong>der (z.B.<br />

VHS-Kurse, Kunst)<br />

� Mehr für Jugendliche anbieten, außer<br />

Jugendhaus (z.B. Inl<strong>in</strong>er- / Skaterbahn)<br />

� Ferienprogramm verbessern<br />

� Mehr Treffs für Mutter und K<strong>in</strong>d<br />

Freiräume und Spielplätze<br />

(<strong>in</strong>sgesamt 6 Nennungen)<br />

� Mehr und schönere Spielplätze mit mehr<br />

Spielmöglichkeiten, ohne Straße, mit<br />

Freiraum aber auch im Stadtbereich gelegen<br />

� Pflege der vernachlässigten Spielplätze<br />

Zusammenleben<br />

(<strong>in</strong>sgesamt 3 Nennungen)<br />

� Mehr Zeit für K<strong>in</strong>der<br />

� K<strong>in</strong>der stärker e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den<br />

� K<strong>in</strong>derfreundliche E<strong>in</strong>zelhändler<br />

Kommerzielles Angebot<br />

(<strong>in</strong>sgesamt 2 Nennungen)<br />

� Mehr Spielzeugläden<br />

� Ke<strong>in</strong>e Spielhalle


Seite 12<br />

Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />

Englisch im<br />

K<strong>in</strong>dergarten -<br />

pro und contra<br />

Von Anna Schweighardt<br />

„Me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d soll erstmal Deutsch lernen. Warum soll<br />

es noch e<strong>in</strong>e zweite Sprache lernen?“ ist e<strong>in</strong>e<br />

häufige Aussage zum Thema Englisch bei<br />

Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern. Br<strong>in</strong>gt es was - e<strong>in</strong>e halbe Stunde pro<br />

Woche e<strong>in</strong> bisschen spielen und e<strong>in</strong> paar Worte<br />

lernen? Folgt man den Erkenntnissen der<br />

Wissenschaft br<strong>in</strong>gt das schon etwas. Haben sich<br />

Eltern entschlossen, ihren K<strong>in</strong>dern Sprachenunterricht<br />

angedeihen zu lassen, ist die nächste<br />

Frage wo und wie. Warum nicht gleich im<br />

K<strong>in</strong>dergarten, wo die K<strong>in</strong>der sowieso schon e<strong>in</strong>ige<br />

Stunden pro Tag verbr<strong>in</strong>gen? K<strong>in</strong>dern, die ganztags<br />

im K<strong>in</strong>dergarten s<strong>in</strong>d, bleibt sowieso nur die<br />

Chance dort unterrichtet zu werden.<br />

Formen von Englisch im K<strong>in</strong>dergarten<br />

Haben sich genügend Eltern gefunden und ist die<br />

K<strong>in</strong>dergartenleitung e<strong>in</strong>verstanden, gibt es zwei<br />

Möglichkeiten, den Unterricht zu bewerkstelligen:<br />

Die e<strong>in</strong>fachste Lösung ist e<strong>in</strong>e muttersprachliche<br />

Erzieher<strong>in</strong>, die mit den K<strong>in</strong>dern übt. Dabei<br />

entstehen auch ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Kosten. Leider<br />

besteht diese Möglichkeit nur selten.<br />

Die häufigste Lösung ist daher e<strong>in</strong>e externe<br />

Englischlehrer<strong>in</strong>, die wöchentlich vorbeikommt.<br />

Dabei wird <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen von max. 12 K<strong>in</strong>dern<br />

unterrichtet. Da die Kosten für den Unterricht nur<br />

selten vom K<strong>in</strong>dergartenträger übernommen<br />

werden, müssen die Eltern dafür aufkommen. Mit<br />

ca. 30 Euro im Monat pro K<strong>in</strong>d und zusätzlichen<br />

Kosten für CDs muss man rechnen.<br />

E<strong>in</strong>e Befragung <strong>in</strong> zwei Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten<br />

(Kita Holdermannstraße und St. Hedwig), die<br />

Englischunterricht anbieten, hat folgende<br />

Anregungen ergeben, was organisatorisch zu<br />

beachten ist oder vielleicht auch zu Schwierigkeiten<br />

führen kann.<br />

Pro<br />

� Es ist e<strong>in</strong>e wertvolle Ergänzung des<br />

Sprachförderangebots der K<strong>in</strong>dergärten, vor<br />

allem für e<strong>in</strong>sprachig aufwachsende K<strong>in</strong>der.<br />

� E<strong>in</strong>ig s<strong>in</strong>d sich alle: Der Unterricht macht den<br />

K<strong>in</strong>dern großen Spaß.<br />

� Es bleibt mehr freie Spielzeit für die K<strong>in</strong>der am<br />

Nachmittag und die Eltern müssen nicht als<br />

Chauffeure tätig werden. Vor allem für K<strong>in</strong>der,<br />

die ganztags im K<strong>in</strong>dergarten s<strong>in</strong>d, ist es die<br />

e<strong>in</strong>zige Möglichkeit <strong>in</strong> den Genuss des<br />

Unterrichts zu kommen.<br />

� Sie lernen <strong>in</strong> der gewohnten Gruppe ohne Eltern<br />

im H<strong>in</strong>tergrund.<br />

Contra<br />

In der Englisch-Schule (Helen Doron):<br />

Sheep, cow and other animals<br />

Traffic lights<br />

In the house, out of the house<br />

� E<strong>in</strong> Raum für den Unterricht muss gefunden<br />

werden, da die Englischgruppe e<strong>in</strong>en<br />

abgeschlossenen Raum braucht.<br />

� Probleme mit dem K<strong>in</strong>dergarten-Träger: E<strong>in</strong><br />

wirtschaftliches Unternehmen nutzt den Raum<br />

des K<strong>in</strong>dergartens während der Betreuungszeit<br />

der Erzieher<strong>in</strong>nen. Zu klären ist dabei: Ist „Miete“<br />

zu zahlen? Kann der Unterricht auf „Randzeiten“<br />

mit wenigen K<strong>in</strong>dern ausweichen oder ganz<br />

außerhalb der Betreuungszeiten stattf<strong>in</strong>den?<br />

� In K<strong>in</strong>dergärten mit hohem Anteil an<br />

zweisprachigen K<strong>in</strong>dern besteht wenig Interesse<br />

an weiterem (teuren!) Sprachunterricht.<br />

� Trennung der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> „Zwei-Klassen-<br />

Gesellschaft“. Die, deren Eltern den Unterricht<br />

bezahlen können und wollen und die, deren<br />

Eltern das nicht machen. Unterschiedliche<br />

Erfahrungen gibt es dazu: Manche K<strong>in</strong>der haben<br />

ihre Eltern genötigt, sie auch mitmachen zu<br />

lassen. In e<strong>in</strong>em anderen K<strong>in</strong>dergarten haben<br />

die K<strong>in</strong>der akzeptiert, dass nur manche Englisch<br />

haben.<br />

Mehr Infos<br />

Warum Sprachunterricht für<br />

Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der?<br />

„Langjährige Studien amerikanischer<br />

Hirnforscher haben ergeben, dass das<br />

frühzeitige Erlernen e<strong>in</strong>er weiteren Sprache<br />

deshalb so erfolgreich ist, weil bis zum Alter<br />

von ca. 7 Jahren beide (oder mehrere)<br />

Sprachen, die <strong>in</strong> diesen jungen Jahren erlernt<br />

werden, <strong>in</strong> derselben Hirnregion gespeichert<br />

werden. Später wird für jede erlernte Sprache<br />

e<strong>in</strong> eigenes sog. neuronales Netz gebildet, was<br />

e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>- und Herschalten (Übersetzen)<br />

zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Netzen erfordert – also<br />

e<strong>in</strong>e zusätzliche Schwierigkeit.<br />

Führende Sprachwissenschaftler empfehlen<br />

deshalb, mit dem Erlernen e<strong>in</strong>er weiteren<br />

Sprache – neben der Muttersprache – so früh<br />

wie möglich zu beg<strong>in</strong>nen. Dies hat auch auf die<br />

Aussprachefähigkeit e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />

E<strong>in</strong>fluss.“<br />

Wie funktioniert es?<br />

Stamps<br />

Nach dem „Muttersprachen-Pr<strong>in</strong>zip“. Also<br />

ausschließlich Englisch sprechen, Lieder<br />

s<strong>in</strong>gen, Spiele machen, jede neue Vokabel wird<br />

mit e<strong>in</strong>em Spiel e<strong>in</strong>geführt, jedes neue Wort ist<br />

- wenn immer möglich - zum Anfassen<br />

(Stofftiere, Bastelarbeiten, Zeichnungen,<br />

Tanzen, ...). Da e<strong>in</strong>e halbe bis e<strong>in</strong>e Stunde pro<br />

Woche mit der Lehrer<strong>in</strong> wirklich ke<strong>in</strong>en Erfolg<br />

br<strong>in</strong>gen kann, müssen CDs mit den Liedern<br />

und Geschichten täglich zu Hause e<strong>in</strong>- bis<br />

zweimal angehört werden. E<strong>in</strong> Großteil des<br />

Erfolgs liegt also bei den Eltern. Abfragen oder<br />

Korrigieren der Aussprache ist dabei strikt<br />

verboten. Es soll Spaß machen und ke<strong>in</strong>en<br />

Druck erzeugen.<br />

(Quelle: Helen Doron Early English, www.hdee.de)


E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

Frühl<strong>in</strong>gsboten<br />

Vom ersten Natur- und<br />

Waldtag im K<strong>in</strong>dergarten<br />

Regelmäßige Natur- und Waldtage f<strong>in</strong>den seit<br />

März im K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg großen<br />

Anklang bei den K<strong>in</strong>dern. In spielerischer Weise<br />

werden wöchentlich die Augen der K<strong>in</strong>der auf<br />

die kle<strong>in</strong>en und großen D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> der Natur<br />

gelenkt. Frühl<strong>in</strong>gsboten, Krötenwanderung oder<br />

Spurensuche s<strong>in</strong>d Themen, die unter<br />

fachfraulicher Anleitung der Biolog<strong>in</strong> und<br />

K<strong>in</strong>dergartenmutter Imke Hörmiller erkundet<br />

werden.<br />

Von Imke Hörmiller<br />

Das Thema des ersten Natur- und Waldtages im<br />

K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg lautete „Frühl<strong>in</strong>gsboten“.<br />

Das war nach dem langen W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr mit relativ tiefen Temperaturen e<strong>in</strong> fast<br />

gewagtes Unterfangen.<br />

Was s<strong>in</strong>d Frühl<strong>in</strong>gsboten? Frühl<strong>in</strong>gsboten s<strong>in</strong>d die<br />

Vorboten des lang ersehnten Frühl<strong>in</strong>gs und können<br />

sowohl die ersten Pflanzen als auch Tiere se<strong>in</strong>, die<br />

wir den W<strong>in</strong>ter über kaum zu Gesicht bekamen –<br />

außer vielleicht an der Futterstelle. Ferner wollten<br />

wir uns auf die Spurensuche von Tieren machen,<br />

denn die K<strong>in</strong>der waren bereits mit Tierspuren<br />

vertraut und wussten, wonach sie Ausschau zu<br />

halten hatten.<br />

Mit der begleitenden Erzieher<strong>in</strong> Julia Sprang setzte<br />

ich mich e<strong>in</strong> paar mal vor dem großen Tag<br />

zusammen und wir besprachen die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Abschnitte des Tages. Wir planten, mit e<strong>in</strong>em<br />

Anfangskreis die K<strong>in</strong>der auf den Tag e<strong>in</strong>zustimmen.<br />

Der ideale Ort hierfür: die aus Ästen und Zweigen<br />

von den K<strong>in</strong>dern selbst konstruierte „Laube“ auf<br />

dem K<strong>in</strong>dergartengelände. Danach sollte e<strong>in</strong><br />

Reimspiel mit Farbentücher sowie e<strong>in</strong> Farbenlied<br />

die Frühl<strong>in</strong>gsboten herbeirufen. Es folgte gut<br />

e<strong>in</strong>gestimmt die Suche nach dem ersten Grün und<br />

den ersten Farbtupfern im Schnee – oder vielleicht<br />

auch nach dem ersten Tier. Zum Abschluss des<br />

Ausfluges, wenn wir zurück auf dem K<strong>in</strong>dergartengelände<br />

s<strong>in</strong>d, planten wir e<strong>in</strong> Spurenspiel sowie<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Bastelaktion, bei der sich jedes K<strong>in</strong>d<br />

se<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gstier aussuchen und e<strong>in</strong>e Medaille mit<br />

Foto und Fußspur anfertigen konnte. Unsere<br />

Planung g<strong>in</strong>g gut auf und die Durchführung der<br />

Programmpunkte verlief reibungslos. Alle K<strong>in</strong>der<br />

waren sehr <strong>in</strong>teressiert und auch vorsichtig zugleich<br />

mit den D<strong>in</strong>gen, die wir ihnen zeigten.<br />

Es hat schon etwas von Detektivarbeit, wenn man<br />

sich auf die Suche nach Frühl<strong>in</strong>gsboten macht und<br />

entsprechend aufgeregt waren wir auch alle.<br />

Jubelnd wurden die W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ge und die<br />

Buschw<strong>in</strong>dröschen begrüßt. Die Krokusse wagten<br />

sich gerade erst heraus und die Narzissen hatten<br />

nahezu alle noch geschlossene Knospen. Dennoch:<br />

auf e<strong>in</strong>mal sahen wir sie alle, die Frühl<strong>in</strong>gsboten <strong>in</strong><br />

ihrem zarten Hellgrün mit den vorsichtig hervorschauenden<br />

manchmal auch nur erahnbaren<br />

weißen, lila oder gelben Blütenblättern... Das<br />

Spurenspiel am Ende des Ausfluges und die<br />

Medaille mit dem Liebl<strong>in</strong>gstier waren noch e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong> runder Abschluss und spannten den Bogen<br />

über den erlebnisreichen Vormittag. Die Resonanz<br />

e<strong>in</strong>iger K<strong>in</strong>der:<br />

Rana: „Ich kenne dich. Du hast gestern das<br />

gemacht. Das war sehr schön!“<br />

Maureens Mutter: „Maureen hat mir alles erzählt<br />

und wir s<strong>in</strong>d den Weg noch e<strong>in</strong>mal<br />

abgegangen und sie hat mir alles gezeigt,<br />

von den Blumen bis zum Spechtloch im<br />

Baum.“<br />

Ich war sehr angetan von der Offenheit und der<br />

gleichzeitigen Umsicht aller K<strong>in</strong>der. Es hat mir<br />

großen Spaß gemacht zu sehen, mit wie viel<br />

Freude und Begeisterungsfähigkeit die K<strong>in</strong>der dabei<br />

waren, die Natur zu erkunden. Für den nächsten<br />

Wald- und Naturtag möchten Julia Sprang und ich<br />

noch mehr Zeit e<strong>in</strong>planen, damit die K<strong>in</strong>der und wir<br />

den Tag <strong>in</strong> vollen Zügen auskosten können. Ich b<strong>in</strong><br />

jetzt schon sehr gespannt, was uns dazu e<strong>in</strong>fallen<br />

wird.<br />

Seite 13<br />

Zur INFO<br />

Der Natur- und Waldtag im K<strong>in</strong>dergarten<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg f<strong>in</strong>det jeden letzten Montag im<br />

Monat statt.<br />

Welche K<strong>in</strong>der mitgehen, hängt vom<br />

Schwierigkeitsgrad des Themas und von den<br />

Interessen und Bedürfnissen der K<strong>in</strong>der ab.<br />

Die Eltern der teilnehmenden K<strong>in</strong>der werden<br />

rechtzeitig <strong>in</strong>formiert.<br />

Fotos (v.o.):<br />

K<strong>in</strong>der f<strong>in</strong>den den Frühl<strong>in</strong>g<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>g (Eranthis hyemalis)<br />

Natur- und Waldtag-Medaille


Seite 14<br />

E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

Rettungsaktion<br />

für Kröten<br />

Waldtag mit K<strong>in</strong>dern<br />

Für den zweiten Waldtag im K<strong>in</strong>dergarten<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg wählte die Biolog<strong>in</strong> Imke<br />

Hörmiller den Sonnenberger Wald und die<br />

Amphibien-Auffangeimer unterhalb der Straße.<br />

Es wurde e<strong>in</strong>e Rettungsaktion für Kröten.<br />

Von Imke Hörmiller<br />

Krötenwanderungen erfolgen von Ende Februar /<br />

Anfang März bis Anfang Mai. In dieser Zeit werden<br />

die Auffangeimer an den Amphibienschutzzäunen<br />

täglich auf Kröten, Unken, Molche und andere Tiere<br />

h<strong>in</strong> kontrolliert, dokumentiert und abschließend<br />

geleert. Kröten wandern zum Ablaichen stets <strong>in</strong> ihr<br />

Geburtsgewässer zurück. Die Auffangeimer dienen<br />

dazu, die Tiere bei ihren nächtlichen Wanderungen<br />

zu ihren Laichgebieten e<strong>in</strong>zufangen, damit sie beim<br />

Überqueren der Strasse vom Autoverkehr nicht<br />

überfahren werden. Außerdem sollen sie zum<br />

Ablaichen zukünftig das Amphibienschutzgewässer<br />

vorziehen, <strong>in</strong> das sie ausgesetzt werden. Nur so<br />

kann sichergestellt werden, dass die nachfolgenden<br />

Generationen <strong>in</strong> das Amphibienschutzgewässer<br />

zum Laichen wandern und nicht <strong>in</strong> die Gartenteiche<br />

auf der anderen Straßenseite.<br />

Tipp<br />

Der NABU Stuttgart sucht immer und gerne freiwillige<br />

Helfer für se<strong>in</strong> Amphibienschutzprogramm. Wer<br />

Interesse hat, sich dafür e<strong>in</strong>zusetzen und beitragen<br />

möchte, dass Amphibienpopulationen wie z.B. die<br />

der Erdkröte (Bufo bufo) durch konsequente<br />

Schutzmaßnahmen wieder ansteigen, kann sich an<br />

folgende Adresse wenden:<br />

NABU Stuttgart e.V.<br />

Charlottenplatz 17<br />

70173 Stuttgart<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Entschädigung, dafür aber<br />

e<strong>in</strong>e ideelle: Wer e<strong>in</strong>mal den Wald am frühen Morgen<br />

mit se<strong>in</strong>er unverwechselbaren Stimmung erlebt hat<br />

und dann noch das Glück hat, Erdkröten, Unken und<br />

Molche zu entdecken, wird es sicherlich sehr gerne<br />

wieder machen.<br />

So kam es, dass die Erzieher<strong>in</strong> der<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg Julia<br />

Sprang und ich „Krötenwanderung“ zum Thema des<br />

zweiten Natur- und Waldtages machten.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit den K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern<br />

besuchten wir den Amphibienschutzzaun im<br />

Haldenwald <strong>in</strong> Sonnenberg. Vielleicht können wir<br />

die e<strong>in</strong>e oder andere Erdkröte von ihren nächtlichen<br />

Wanderungen <strong>in</strong> die Eimer befreien und im<br />

nahegelegenen Amphibienteich aussetzen. Dieser<br />

Waldtag fand dann am 24. April statt. Damit wir<br />

nicht zu spät im Haldenwald ankommen,<br />

entschieden wir uns, gleich früh um 8.00 Uhr<br />

loszugehen. Denn der Weg ist schon e<strong>in</strong>e ganz<br />

schöne Strecke für die K<strong>in</strong>der!<br />

Beim Amphibienschutzzaun angekommen, zeigte<br />

ich, wo die Eimer s<strong>in</strong>d und wie man diese vorsichtig<br />

hochhebt, damit darunter liegende Tiere nicht<br />

zerdrückt werden. Das Hochheben der Eimer ist zur<br />

Kontrolle gedacht, denn es hatte sich<br />

herausgestellt, dass Molche und Unken sich gerne<br />

darunter verstecken, wenn der Eimer nicht plan mit<br />

der Erde abschließt. Die K<strong>in</strong>der kamen<br />

nache<strong>in</strong>ander an die Reihe und alle waren sehr<br />

vorsichtig beim Eimer hochheben. Leider fanden wir<br />

ke<strong>in</strong>e Erdkröte, dafür aber drei Bergmolche, die wir<br />

zum Teich trugen und dort aussetzten. Es ist schon<br />

erstaunlich, wie kle<strong>in</strong> und gut getarnt diese Tiere<br />

s<strong>in</strong>d. Das war e<strong>in</strong> tolles Erlebnis!<br />

Vor dem Frühstück im Wald wuschen wir uns die<br />

Hände mit feuchten Waschlappen und dem<br />

"Händewaschlied":<br />

"Händewaschen, Händewaschen muss e<strong>in</strong><br />

jeder Mensch. Doch es ist ke<strong>in</strong> Handtuch da.<br />

Darum müssen wir sie schütteln, schütteln,<br />

schütteln, bis sie trocken s<strong>in</strong>d."<br />

Zur Abrundung des Waldtages bastelten wir noch<br />

e<strong>in</strong>en Luftballon-Frosch, der hüpfen kann und<br />

immer wieder „auf den Füßen“ landet.<br />

Der Rückweg zum K<strong>in</strong>dergarten wurde zu me<strong>in</strong>em<br />

großen Erstaunen recht flott erledigt. Ich war wie<br />

beim ersten Mal angetan von der<br />

Begeisterungsfähigkeit und Aufmerksamkeit<br />

unserer K<strong>in</strong>der! Es machte mir wieder sehr viel<br />

Spaß und ich b<strong>in</strong> jetzt schon auf das nächste Mal<br />

gespannt, bei dem es um "Farbe bekennen – wie<br />

kommen die Farben <strong>in</strong> die Pflanzen?“ geht.


Aus dem Stadtteil<br />

„Die Gute Fee“<br />

Hilfe für unsere K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Seit 2004 gibt es die Aktion „Gute Fee“ <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen. Sie bietet K<strong>in</strong>dern Schutz auf dem<br />

Schulweg, <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>kaufszone oder auf dem<br />

Weg zur Eisdiele. Wo immer K<strong>in</strong>der das Zeichen<br />

der „Guten Fee“ auf E<strong>in</strong>gangstüren und<br />

Schaufenstern von Geschäften oder <strong>in</strong><br />

Fahrzeugen der Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

sehen, können sie auf Hilfe vertrauen. Leider<br />

wissen nur sehr wenig Eltern, dass die „Gute<br />

Fee“ existiert. Deshalb möchten wir Sie mit<br />

diesem Artikel kurz über die Aktion und ihre<br />

Entstehung <strong>in</strong>formieren.<br />

Von Christiane Riedel<br />

Wer oder Was ist die Aktion „Gute Fee“<br />

Gerade <strong>in</strong> Großstädten wie Stuttgart ist es für<br />

K<strong>in</strong>der wichtig Ansprechpartner bei Problemen zu<br />

haben. Auf dem Weg zum K<strong>in</strong>dergarten, zur Schule<br />

oder beim Spielen s<strong>in</strong>d sie auf Personen und Orte<br />

angewiesen, an denen sie unkomplizierte Hilfe und<br />

Ratschläge bekommen können. D<strong>in</strong>ge, wie etwa e<strong>in</strong><br />

Pflaster bei e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Schramme, e<strong>in</strong> kurzes<br />

Telefonat, e<strong>in</strong> Glas Wasser, e<strong>in</strong> gutes Wort und e<strong>in</strong><br />

wenig Mithilfe bei den kle<strong>in</strong>en Problemen des<br />

Alltags. Es s<strong>in</strong>d Kle<strong>in</strong>igkeiten und e<strong>in</strong>fache Gesten,<br />

die <strong>in</strong> unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr<br />

selbstverständlich s<strong>in</strong>d. Hier möchte die „Gute Fee“<br />

ansetzen. Mit mehr Menschlichkeit, Gefühl und<br />

Toleranz.<br />

Ob es die dr<strong>in</strong>gende Suche nach e<strong>in</strong>er Toilette ist<br />

oder die verlorengegangenen 10 Cent zum<br />

Busfahren s<strong>in</strong>d. Wir-Gefühl und Geme<strong>in</strong>schaftss<strong>in</strong>n,<br />

die Anonymität aufbrechen, dafür steht die „Gute<br />

Fee“.<br />

Die Entstehung<br />

Die Geme<strong>in</strong>schafts<strong>in</strong>itiative „Sicheres und<br />

Sauberes Stuttgart“ wurde im Jahr 1997 von der<br />

Landeshauptstadt Stuttgart und der Landespolizeidirektion<br />

Stuttgart II gegründet. Seit 1999 gibt<br />

es die „Gute Fee“ im Stuttgarter Westen. Die Idee<br />

dazu entstand <strong>in</strong> der Quartierswerkstatt<br />

Augustenstraße e.V., die sich vor allem um die<br />

Stadtteilentwicklung im Stuttgarter Westen Gedanken<br />

machte.<br />

H<strong>in</strong>tergrund der Initiative waren die bekannten<br />

Probleme <strong>in</strong> dichtbesiedelten Gebieten. Es galt die<br />

Anonymität und Gleichgültigkeit aufzubrechen und<br />

e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>schaftliches Gefühl entstehen zu lassen.<br />

Mit Erfolg. Aufgrund der guten Erfahrungen fand bis<br />

2004 e<strong>in</strong>e flächendeckende Ausweitung der „Guten<br />

Fee“ <strong>in</strong> allen 23 Stuttgarter Stadtbezirken statt.<br />

Durch die positive Resonanz wurden auch andere<br />

Bundesländer aufmerksam, wodurch diese<br />

Bürgeraktion mittlerweile auch <strong>in</strong> anderen Städten<br />

umgesetzt werden konnte.<br />

In Möhr<strong>in</strong>gen beteiligen sich seit 2004 rund 37<br />

E<strong>in</strong>zelhändler, Gewerbetreibende sowie die<br />

Fahrer<strong>in</strong>nen und Fahrer der Stuttgarter Straßenbahnen<br />

AG an der Aktion. Auch wenn e<strong>in</strong>e<br />

Befragung e<strong>in</strong>iger der Beteiligten ergab, dass die<br />

Hilfe nur selten <strong>in</strong> Anspruch genommen wurde, ist<br />

doch der Blick geschärft, sich den Problemen oder<br />

Nöten der kle<strong>in</strong>en Menschen anzunehmen.<br />

Unterstützt wird die Aktion „Gute Fee“ auch durch<br />

die Polizei und die Bezirks- und Sicherheitsbeiräte.<br />

Bitte helfen Sie mit diese Idee weiterzutragen<br />

Und so können Sie sich beteiligen:<br />

� Inhaber und Mitarbeiter von E<strong>in</strong>zelhandel und<br />

Gastronomie können kostenlos<br />

Aktionsaufkleber bestellen und <strong>in</strong> Augenhöhe<br />

der K<strong>in</strong>der an E<strong>in</strong>gangstüren oder Schaufenstern<br />

anbr<strong>in</strong>gen.<br />

� Eltern sollten ihre K<strong>in</strong>der über die<br />

Hilfsmöglichkeit <strong>in</strong>formieren sowie Jacken und<br />

Rucksäcke mit Namen und Adressdaten<br />

ausstatten.<br />

� S<strong>in</strong>nvoll wäre auch e<strong>in</strong>e Ausweitung von<br />

Aktionstagen <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten, K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

und Schulen, um den K<strong>in</strong>dern zu<br />

zeigen, wo sie Hilfe f<strong>in</strong>den können.<br />

Seite 15<br />

KONTAKT<br />

Edgar Hemmerich<br />

Stabsstelle des Oberbürgermeisters,<br />

Stabsabteilung Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention<br />

edgar.hemmerich@stuttgart.de<br />

www.stuttgart.de/krim<strong>in</strong>alpraevention<br />

Axel Fricke<br />

Quartierswerkstatt Augustenstaße e.V.<br />

planzeit@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

An der Aktion beteiligte Firmen im<br />

Stadtteil Möhr<strong>in</strong>gen<br />

(<strong>in</strong>sgesamt beteiligen sich 37 Firmen und<br />

Filialen <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen, Sonnenberg und<br />

Fasanenhof)<br />

� Bäckerei Konditorei Schrade<br />

� Bäckerei Veit<br />

� Bezirksrathaus Möhr<strong>in</strong>gen<br />

� Blumen-Wurst<br />

� Buchhandlung Ebert<br />

� Foto-Butik<br />

� Gessler Mann und Mode<br />

� Haug – Ste<strong>in</strong>metz<br />

� Kauper – Uhren<br />

� Kern – Haushaltswaren<br />

� Landhaus Apotheke<br />

� BW-Bank<br />

� Mohrenapotheke<br />

� Schuhmacherei Knödler<br />

� Schuhparadies Kussmaul<br />

� Shell Tankstelle Uebele<br />

� Sonnenapotheke<br />

� Spitalhof-Apotheke<br />

� SSB Reisen<br />

� Werbebüro Stöferle<br />

� Wolf-Reformhaus


Seite 16<br />

Pädagogisches und mehr<br />

Geschwister –<br />

e<strong>in</strong>e spannende<br />

Beziehung<br />

Von Nad<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong><br />

Die Ersten – der Stolz der ganzen Familie<br />

Sie s<strong>in</strong>d die Ersten: Mamas und Papas großer<br />

Stolz, die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>, der Pr<strong>in</strong>z, Omas und Opas<br />

Liebl<strong>in</strong>g. Sie s<strong>in</strong>d die Ersten, die <strong>in</strong> Mamas Bauch<br />

s<strong>in</strong>d, die Ersten, die geboren werden, die Ersten,<br />

deren erstes Lächeln allgeme<strong>in</strong>es Entzücken<br />

auslöst, deren erste Schritte Begeisterungsstürme<br />

hervorrufen. Sie s<strong>in</strong>d diejenigen, deren Eltern noch<br />

unerfahren, ungeübt s<strong>in</strong>d, zum<strong>in</strong>dest was<br />

Erziehungsfragen betrifft. Sie s<strong>in</strong>d die Vorreiter <strong>in</strong><br />

allen Bereichen: Schulprobleme, Freunde,<br />

Freizeitaktivitäten, die erste große Liebe usw. Sie<br />

s<strong>in</strong>d der Maßstab, an dem die Geschwister von<br />

Seiten der Eltern häufig gemessen werden.<br />

Die Anderen – wenn Geschwister dazukommen<br />

Überhaupt - die Geschwister. Sie entthronen die<br />

Erstgeborenen nach e<strong>in</strong>em, zwei, drei Jahren -<br />

vielleicht auch später. Die Mama erzählt was von<br />

e<strong>in</strong>em Baby im Bauch, zeigt wunderliche Bücher<br />

mit seltsamen Wesen, die das ungeborene<br />

Geschwisterchen darstellen sollen. Der Bauch<br />

wächst, die Mama wird schon jetzt von diesem<br />

neuen Menschen <strong>in</strong> Beschlag genommen. Dann ist<br />

auf e<strong>in</strong>mal das Baby da, und die Welt verändert<br />

sich komplett. Permanent hängt dieses neue K<strong>in</strong>d<br />

an Mamas Brust oder wird herumgetragen - die Zeit<br />

für die Ersten wird knapper. Auf e<strong>in</strong>mal müssen sie<br />

warten lernen, die Aufmerksamkeit der Eltern teilen,<br />

die sie gerne wieder ganz haben würden. Die<br />

Strategien, die gewünschte Zuwendung zu<br />

erlangen, s<strong>in</strong>d unterschiedlich. Die e<strong>in</strong>en werden<br />

auch wieder zum Baby, andere werden laut, wollen<br />

auf e<strong>in</strong>mal ganz wichtige D<strong>in</strong>ge besprechen oder<br />

müssen <strong>in</strong> den unmöglichsten Momenten Pipi -<br />

aber bitte nur mit Hilfe. Mama schimpft öfter, ist<br />

genervt und zu dem Baby soll man bitteschön<br />

immer nur lieb se<strong>in</strong>. Eigentlich ziemlich viel<br />

verlangt, vor allem wenn das Geschwisterchen<br />

mobil wird und mit freudigem Juchzen die mühsam<br />

konstruierten Bauklotztürme umwirft.<br />

Spannender wird das Ganze erst, wenn aus der<br />

Nervensäge auch e<strong>in</strong> Spielkamerad wird, mit dem<br />

man kommunizieren, Streiche aushecken kann, um<br />

sich dann unschuldig vor den Eltern zu verbünden.<br />

Die K<strong>in</strong>der haben nun nicht mehr nur die Eltern als<br />

Bezugsperson, sondern bee<strong>in</strong>flussen sich <strong>in</strong> ihrer<br />

Entwicklung gegenseitig. Interessant ist es dabei<br />

sicherlich die „Rangfolge“ der Geschwister etwas<br />

genauer zu betrachten, die Stellung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des <strong>in</strong><br />

der Familie. Dabei kommt es natürlich darauf an,<br />

wie der Altersabstand bzw. die Geschlechteraufteilung<br />

ist. Sicherlich ist es für e<strong>in</strong>en Jungen mit<br />

zwei Brüdern anders als mit zwei Schwestern<br />

aufzuwachsen und die Konkurrenz zwischen zwei<br />

K<strong>in</strong>dern mit ger<strong>in</strong>gem Altersabstand ist wohl<br />

wesentlich größer als wenn nach sechs Jahren<br />

noch e<strong>in</strong> Nachzügler geboren wird.<br />

Erst e<strong>in</strong>s...<br />

Was zeichnet die Erstgeborenen aus? Sie s<strong>in</strong>d die<br />

Ältesten, die Anführer im Spiel, vielleicht auch noch<br />

als Erwachsener. Haben es die Ersten immer<br />

schwerer, weil sie bei allem den Anfang machen<br />

müssen und das Augenmerk der Eltern dabei<br />

immer auf sie gerichtet ist? Weil sie immer die<br />

vernünftigen se<strong>in</strong> müssen?<br />

MEHR INFO<br />

Onl<strong>in</strong>e-Familienhandbuch<br />

des Münchner Staatsm<strong>in</strong>isteriums für Frühpädagogik<br />

www.familienhandbuch.de<br />

Zum Thema Geschwisterbeziehungen: Stichwort K<strong>in</strong>dheitsforschung<br />

... dann zwei...<br />

Die Zweiten lernen vieles früher und schneller, weil<br />

die Motivation so viel zu können wie die Älteren<br />

sehr, sehr groß ist. Daher ist natürlich auch die<br />

Frustration größer, weil vieles nicht wie gewünscht<br />

klappt. Das ist wahrsche<strong>in</strong>lich generell das Los der<br />

Spätgeborenen. Das lebenslange Nacheifern, was<br />

sowohl motivierend als auch frustrierend ist. Zudem<br />

haben die Eltern von Anfang an weniger Zeit: beim<br />

Vorlesen, Spielen, Hausaufgaben machen, zuhören<br />

etc. Zweite K<strong>in</strong>der laufen mehr nebenher – und<br />

leiden auch oft darunter. Besonders, wenn sie e<strong>in</strong><br />

Problem haben und mehr Zuwendung bräuchten.<br />

Die Zuwendung der Eltern, um die viele<br />

Geschwister oft e<strong>in</strong> Leben lang buhlen. Immer<br />

ersche<strong>in</strong>t der andere viel wichtiger, vor allem wenn<br />

e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d aus welchen Gründen auch immer mehr<br />

Beachtung f<strong>in</strong>det.<br />

... und dann noch e<strong>in</strong> drittes!<br />

Kommt dann noch e<strong>in</strong> drittes K<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>zu, wird das<br />

Ganze noch komplexer. Für die Ersten ändert sich<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich nicht allzu viel – ihre „Führungsrolle“<br />

bleibt. Die Zweiten werden zum „Sandwich-K<strong>in</strong>d“,<br />

s<strong>in</strong>d nicht mehr die Kle<strong>in</strong>sten, aber auch nicht die<br />

Größten, müssen nun nicht mehr die Mama / den<br />

Papa teilen, sondern auch noch den älteren Bruder,<br />

die ältere Schwester. Doch je nach Altersabstand<br />

haben sie jeweils e<strong>in</strong>en älteren Spielkameraden,<br />

von dem sie lernen können bzw. e<strong>in</strong>en jüngeren,<br />

dem sie auch Vorbild se<strong>in</strong>, etwas beibr<strong>in</strong>gen<br />

können.<br />

Schließlich das Nesthäkchen. Das süße kle<strong>in</strong>ste<br />

Familienmitglied, von allen verwöhnt oder das K<strong>in</strong>d,<br />

das zu den Term<strong>in</strong>en der Großen überall h<strong>in</strong><br />

mitgeschleppt und fast vergessen wird, weil man<br />

mit so vielen anderen D<strong>in</strong>gen beschäftigt ist?<br />

Persönlichkeit abhängig von der<br />

Geschwisterfolge?<br />

Die Beziehung zur Schwester / zum Bruder ist wohl<br />

die längste im Leben. E<strong>in</strong>e Beziehung voller Liebe,<br />

aber auch Abneigung, Eifersucht, Vertrauen und<br />

Konkurrenz. Stellt sich nun also die Frage, welchen<br />

E<strong>in</strong>fluss die Geschwisterbeziehung bzw. die<br />

„Stellung“ <strong>in</strong> der Familie auf die persönliche<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>es Menschen hat. S<strong>in</strong>d<br />

Erstgeborene immer Vorbilder und Beschützer,<br />

mittlere K<strong>in</strong>der die besseren Diplomaten und die<br />

kle<strong>in</strong>sten lebenslang die Verwöhnten? Wohl gibt es<br />

Tendenzen, dass bestimmte Eigenschaften mit<br />

Geschwisterpositionen verbunden s<strong>in</strong>d, doch e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>facher Zusammenhang zwischen Geschwisterfolge<br />

und Persönlichkeit existiert wohl nicht. So hat<br />

jede Stellung ihre eigenen Vor- und Nachteile und<br />

letztendlich haben doch auch der Erziehungsstil der<br />

Eltern bzw. diverse andere Faktoren (die so<br />

genannte „peer group“ wie soziales Umfeld oder<br />

Freunde usw.) ihren E<strong>in</strong>fluss.


Das ist Möhr<strong>in</strong>ger Familien wichtig<br />

für e<strong>in</strong>en angenehmen Restaurantbesuch<br />

Zur Methodik<br />

Vorgehensweise der<br />

Umfrage<br />

Freundliche<br />

Bedienung,<br />

aufgeschlossen<br />

und tolerant<br />

gegenüber K<strong>in</strong>dern<br />

[bg] Die Ausgangsfrage der Erhebung lautet:<br />

„Woh<strong>in</strong> gehen Möhr<strong>in</strong>ger als Familie gerne<br />

essen?“ Dafür wurden im Januar 2006<br />

<strong>in</strong>sgesamt 262 Fragebögen <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>ger<br />

Schulen (Riedseeschule, Salzäckerschule, Freie<br />

ev. Schule), K<strong>in</strong>dergärten (Tagese<strong>in</strong>richtung im<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg, <strong>in</strong> der Widmaierstraße,<br />

Mart<strong>in</strong>sk<strong>in</strong>dergarten), im E<strong>in</strong>zelhandel und<br />

Dienstleistungsgewerbe sowie <strong>in</strong> der<br />

Stadtbücherei ausgeteilt bzw. ausgelegt. 72<br />

Fragebögen kamen bis 31. Januar 2006<br />

ausgefüllt zurück und dienen der statistischen<br />

Auswertung. Die Rücklaufquote liegt damit bei<br />

26%. E<strong>in</strong> beachtliches Ergebnis <strong>in</strong> Anbetracht<br />

von Erfahrungswerte von 10 bis 15 Prozent<br />

Rücklauf bei e<strong>in</strong>er Erhebung ganz ohne<br />

Nachfassaktionen. Im E<strong>in</strong>zelnen setzt sich der<br />

Rücklauf folgendermaßen zusammen:<br />

Ausgabe Rückgabe Quote<br />

K<strong>in</strong>dergärten 88 23 26%<br />

Schulen 108 36 33%<br />

Handel, DL und<br />

Institutionen<br />

66 13 20%<br />

<strong>in</strong>sgesamt 262 72 26%<br />

Als No-Budget-Umfrage waren sowohl<br />

f<strong>in</strong>anzielle (z.B. Anzahl der Fragen und damit<br />

der Druckseiten) als auch zeitliche<br />

Komponenten (Arbeitsaufwand bei der<br />

Erhebungsdurchführung wie auch bei der<br />

Auswertung) ger<strong>in</strong>g zu halten. Sieben Fragen<br />

wurden gestellt, die sich auf die Bewertung des<br />

letzten Restaurantbesuchs mit der Familie <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen oder Empfehlungen von Restaurants<br />

oder Biergärten <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen bzw. <strong>in</strong> Stuttgart<br />

bezogen. Außerdem sollten verschiedene<br />

vorgegebene Aspekte beurteilt werden, die<br />

e<strong>in</strong>en angenehmen Restaurantbesuch der<br />

Familie unterstützen könnten. Diese Punkte<br />

bezogen sich auf Indikatoren, die von der<br />

DEHOGA als Dachverband der Gaststätten und<br />

Hotel sowie der Tourismus- und Market<strong>in</strong>g<br />

Verband Baden-Württemberg für ihre<br />

Wettbewerbe und Lizenzierungen z.B.<br />

„Familienfreundliche Gaststätten“ festgelegt<br />

s<strong>in</strong>d. Da hierbei nicht die Me<strong>in</strong>ungsvielfalt der<br />

Gäste im Vordergrund steht, sondern die<br />

Bewertung über Art der Ausstattung und<br />

Angebote der Restaurants durch Kontrolleure<br />

bzw. den Aussagen der Betreiber, bietet die<br />

Möhr<strong>in</strong>ger Umfrage e<strong>in</strong>e neue Betrachtungsweise<br />

der Branche.<br />

Spezial: Knickbe<strong>in</strong>-Umfrage 2006<br />

Ke<strong>in</strong> Star, aber<br />

starkes Mittelfeld<br />

Studie „Familienfreundliche<br />

Restaurants <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen“<br />

Von Beate Gebhardt<br />

Nichtraucher-<br />

Raum,<br />

besser noch<br />

Rauchverbot im<br />

Restaurant<br />

Essen gehen mit K<strong>in</strong>dern ist nicht immer ganz<br />

e<strong>in</strong>fach, vor allem wenn unterschiedliche Wünsche<br />

wie die der Erwachsenen nach gepflegter<br />

Unterhaltung und kul<strong>in</strong>arischem Genuss, mit denen<br />

der K<strong>in</strong>der nach Bewegung und schnellem Service<br />

sowie der häufigen k<strong>in</strong>dlichen Unbeholfenheit mit<br />

Messer und Gabel oder anderen Ansprüchen an die<br />

Restaurantetikette unter e<strong>in</strong>en Hut gebracht werden<br />

sollen. Viele Eltern sparen sich den Stress und<br />

gehen – außer im Urlaub – erst gar nicht<br />

zusammen mit ihren K<strong>in</strong>dern essen.<br />

Dies sagen auch viele Eltern aus Möhr<strong>in</strong>gen. Fast<br />

15% aller Möhr<strong>in</strong>ger Familien, die an unserer<br />

Umfrage im Januar 2006 teilnahmen, gehen mit<br />

ihren K<strong>in</strong>dern nicht <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen essen. Und viele<br />

andere Eltern berichten, dass sie nur aus diesem<br />

Grund – da sie eben nicht mit ihren K<strong>in</strong>dern essen<br />

gehen – nicht unsere Fragen beantwortet hätten.<br />

Die Quote der Nicht-Restaurantgänger <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />

liegt also noch viel höher.<br />

Sehr hilfreich für e<strong>in</strong>en angenehmen Restaurantbesuch<br />

für Familien mit K<strong>in</strong>der im Alter von...<br />

unter 3 Jahren zwischen 3 und 6 Jahren über 6 Jahren<br />

1. k<strong>in</strong>derfreundliches Personal 1. k<strong>in</strong>derfreundliches Personal 1. k<strong>in</strong>derfreundliches Personal<br />

Nichtraucherraum / Rauchverbot 2. Nichtraucherraum / Rauchverbot 2. günstige Preise<br />

2. Familientische / viel Platz 3. Outdoor Spielmöglichkeit 3. Outdoor Spielmöglichkeit<br />

3. Ausstattung der Gasträume 4. K<strong>in</strong>dergerichte 4. Nichtraucherraum / Rauchverbot<br />

4. günstige Preise 5. Familientische / viel Platz 5. weitere Familien als Gäste<br />

5. K<strong>in</strong>dergerichte 6. Beschäftigungsangebot am Tisch 6. K<strong>in</strong>dergerichte<br />

6. Outdoor Spielmöglichkeit 7. Indoor Spielmöglichkeit<br />

7. Barrierefreier Zugang oder Hilfe 8. günstige Preise<br />

8. Sanitärbereich für K<strong>in</strong>der<br />

9. ernährungsphysiologisch s<strong>in</strong>nvolle<br />

K<strong>in</strong>dergerichte<br />

9. weitere Familien als Gäste 10. Ausstattung der Gasträume<br />

Outdoor-<br />

Spielmöglichkeit<br />

auf Spielplatz oder<br />

im Biergarten<br />

Legende: Rank<strong>in</strong>g der Antwortauswahl „1= sehr hilfreich“ für e<strong>in</strong>en angenehmen Restaurantbesuch, N=72<br />

Seite 17<br />

In welches Möhr<strong>in</strong>ger Restaurant geht man aber<br />

nun am besten, wenn man doch zusammen mit der<br />

Familie auswärts essen möchte? Was empfehlen<br />

andere Familien? Dieser Frage g<strong>in</strong>gen wir im<br />

Januar 2006 <strong>in</strong> unserer Umfrage „Gesucht:<br />

Familienfreundliche Restaurants <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen“<br />

nach. Geantwortet hatten 72 Familien mit K<strong>in</strong>dern<br />

im Alter zwischen 2 Monaten und 18 Jahren. Bei<br />

über 90% war der letzte Restaurantbesuch nicht<br />

länger als 6 Monate her, bei 50% lag dieser sogar<br />

<strong>in</strong>nerhalb des letzten Monats vor der Befragung.<br />

Feste wie Weihnachten und Silvester waren hier<br />

wohl für viele Anlass mit ihrer Familie essen zu<br />

gehen. Geantwortet haben viele erfahrene Restaurantgänger:<br />

15% gehen über 25 mal im Jahr mit<br />

K<strong>in</strong>dern essen, das bedeutet im Schnitt m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>en Restaurantbesuch alle zwei Wochen. Weitere<br />

18% der Familien gaben an zwischen 13 bis 24 mal<br />

im Jahr Essen zu gehen und 29% essen im Schnitt<br />

alle e<strong>in</strong> bis zwei Monate mit ihrer Familie im<br />

Restaurant (also 6 bis 12 mal pro Jahr). Dies zeigt:<br />

an der Umfrage haben solche Familien<br />

teilgenommen, die wissen was ihnen wichtig ist,<br />

wenn sie mit K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Restaurant gehen,<br />

welche D<strong>in</strong>ge den Aufenthalt für alle angenehm<br />

werden lässt und was sie sich als Eltern nicht<br />

wünschen.<br />

So stellten fast alle Eltern – unabhängig vom Alter<br />

ihrer K<strong>in</strong>der – fest, dass vor allem e<strong>in</strong><br />

k<strong>in</strong>derfreundliches Personal besonders hilfreich ist,<br />

den Restaurantbesuch angenehm werden zu<br />

lassen. E<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>derfreundliche Bedienung zeichnet<br />

sich durch den netten und toleranten Umgang mit


Seite 18<br />

besonders angenehm f<strong>in</strong>den Familien hier... (E<strong>in</strong>zelaussagen) Restaurant<br />

Freundlich, junges Personal, haben selbst Familie, hat e<strong>in</strong>en Spielplatz,<br />

großen Biergarten und ist gemütlich.<br />

Besitzer haben selbst e<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d, das sich dort bewegt hat, Personal war<br />

den K<strong>in</strong>dern gegenüber freundlich und offen.<br />

Sehr guter Service und total nette Bedienung, sehr zuvorkommend,<br />

ausgesprochen k<strong>in</strong>derfreundlich und tolerant, K<strong>in</strong>derportionen, Essen nach<br />

K<strong>in</strong>derwunsch, moderate Preise, Aquarium und viel Platz.<br />

E<strong>in</strong> Familienbetrieb, und die wissen wie man mit Familien umgeht.<br />

Griechische Gastfreundschaft eben, Bedienung ist freundlich, tolerant und<br />

geduldig, Malangebot, Spielecken und Platz, K<strong>in</strong>derwunsch wird<br />

entsprochen (Getränke, selbstkreierte Menüs), K<strong>in</strong>deressen.<br />

Nette Bedienung, freundlicher, guter Service auch mit K<strong>in</strong>dern, tolerant,<br />

E<strong>in</strong>gehen auf K<strong>in</strong>der, K<strong>in</strong>dergerichte, Gerichte für K<strong>in</strong>der auf Wunsch, auch<br />

wenn nicht auf der Karte, kle<strong>in</strong>e Portionen, teilweise Auslauf auf der<br />

Terrasse.<br />

Jedes Gericht auch als K<strong>in</strong>derteller erhältlich, Fleisch wurde geschnitten<br />

gebracht, K<strong>in</strong>der fühlten sich wohl, dürfen auch mal etwas lauter se<strong>in</strong>.<br />

K<strong>in</strong>der bekommen als erstes zu essen unabhängig von den Eltern,<br />

Spielecke mit etwas für jedes Alter ist vorhanden.<br />

Bevorzugte Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants<br />

von Familien mit K<strong>in</strong>der im Alter von...<br />

unter 3 Jahren zwischen 3 und 6 Jahren über 6 Jahren<br />

Note Anzahl Note Anzahl Note Anzahl<br />

Canton 1,0 1 Ch<strong>in</strong>apalast 1,3 2 L<strong>in</strong>denhof 1,0 1<br />

Il Terrazz<strong>in</strong>o 1,6 2 Riedsee 1,5 2 Möhr<strong>in</strong>ger Hexle 1,0 1<br />

Hirsch 1,7 2 Lamm 1,5 3 SVM Gaststätte 1,1 2<br />

Ch<strong>in</strong>apalast 2,0 1 Hirsch 1,6 4 Lamm 1,2 1<br />

Märzenbaum 2,0 3 Il Terrazz<strong>in</strong>o 1,9 3 Mona Lisa 1,2 1<br />

L<strong>in</strong>denhof 2,8 1 Canton 2,4 1<br />

Anno 1897<br />

Canton<br />

Ch<strong>in</strong>apalast<br />

Hirsch<br />

Il Terrazz<strong>in</strong>o<br />

Lamm<br />

Landgasthof<br />

Riedsee<br />

Sehr nette Gastfamilie, freundlich zu K<strong>in</strong>dern, gute Qualität!! La Piazetta<br />

Service k<strong>in</strong>derfreundlich. L<strong>in</strong>denhof<br />

Schnelle Vorab-Bedienung der K<strong>in</strong>der, Essecke, Sonderwünsche der K<strong>in</strong>der<br />

möglich, Tische im Freien, K<strong>in</strong>der können sich frei bewegen, draußen<br />

spielen, Spielmöglichkeiten.<br />

Bedienung ist super freundlich, Malstifte und<br />

Ausmalbilder für K<strong>in</strong>der, K<strong>in</strong>derspeisekarte.<br />

Der Inhaber hat auch K<strong>in</strong>der, er weiß wie es manchmal ist mit K<strong>in</strong>dern. Es<br />

läuft nicht immer wie man es sich vorstellt. Das Personal ist geduldig.<br />

Märzenbaum<br />

Ste<strong>in</strong>bach-<br />

Stüble<br />

SVM<br />

Gaststätte<br />

Ste<strong>in</strong>bach-<br />

Stüble 1,2 1<br />

SVM Gaststätte 3,4 1 Il Terrazz<strong>in</strong>o 1,4 3<br />

Zur L<strong>in</strong>de 3,7 2 Ch<strong>in</strong>apalast 1,5 4<br />

Canton 1,6 4<br />

La Piazetta 1,7 2<br />

Hirsch 1,7 3<br />

Riedsee 1,8 1<br />

Anno 1897 2,0 2<br />

Märzenbaum 2,2 1<br />

SI-Zentrum 2,2 1<br />

Hotel Fora 3,0 1<br />

Legende: Gemittelter Index aus 6 Statements zum letzten Restaurantbesuch mit Familie von 1= „voll und ganz zutreffend“<br />

bis 6= „überhaupt nicht zutreffend“, N=72<br />

Bitte beachten Sie, dass viele E<strong>in</strong>zelaussagen die Restaurants <strong>in</strong> dieser Aufteilung bewerten. Ausreißer im positiven wie<br />

im negativen S<strong>in</strong>ne können e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Ergebnis verzerrt haben. Um Ihnen dies zu verdeutlichen, wurde <strong>in</strong> der obigen<br />

Tabelle neben die Restaurantbewertung auch die Anzahl der Nennungen, die zu dieser Bewertung führt, vermerkt.<br />

K<strong>in</strong>dern aus, die (auch wenn es mal etwas lauter<br />

wird) geduldig bleibt und e<strong>in</strong>e Atmosphäre schafft,<br />

<strong>in</strong> der sich auch K<strong>in</strong>der wohl fühlen. Das<br />

Rauchverbot im Restaurant oder zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong><br />

Nichtraucherzimmer ist für Familien e<strong>in</strong> weiteres<br />

wichtiges Kriterium e<strong>in</strong>es angenehmen<br />

Restaurantbesuchs. Besonders deutlich fordern<br />

dies Eltern mit jüngeren K<strong>in</strong>dern. E<strong>in</strong>e Forderung,<br />

der man <strong>in</strong> vielen europäischen Ländern längst<br />

nachgekommen ist, wie Möhr<strong>in</strong>ger Familien aus<br />

eigenen Urlaubserfahrungen zu schätzen wissen. In<br />

Deutschland tut man sich weiterh<strong>in</strong> schwer, die<br />

Zigaretten, Zigarillos und Zigarren aus den<br />

Restaurants zu verbannen. So gibt es auch <strong>in</strong> den<br />

meisten Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants ke<strong>in</strong>e rauchfreien<br />

Zonen oder gar e<strong>in</strong> generelles Rauchverbot.<br />

Spielmöglichkeiten im Freien s<strong>in</strong>d dann sicherlich<br />

e<strong>in</strong> Ausweg, K<strong>in</strong>der aus dem verrauchten Inneren<br />

zu lotsen. E<strong>in</strong>e Option, die besonders Familien mit<br />

K<strong>in</strong>dern ab 3 Jahren bevorzugen. S<strong>in</strong>d die K<strong>in</strong>der<br />

noch kle<strong>in</strong>er, wünschen sich die Familien vor allem<br />

e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dgerechte Ausstattung der Gasträume mit<br />

genügend Platz am und um den Tisch oder<br />

Hochstuhl & Co. Auch für K<strong>in</strong>der geeignete<br />

Sanitätsbereiche mit Wickeltisch oder K<strong>in</strong>derklos<br />

ebenso wie e<strong>in</strong> barrierefreier Zugang zum<br />

Restaurant s<strong>in</strong>d Angebote, die besonders hilfreich<br />

für Familien mit kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern s<strong>in</strong>d. Größere<br />

K<strong>in</strong>der essen mehr, häufig schon ganze Portionen,<br />

die auch den vollen Preis kosten. Die Kosten für<br />

e<strong>in</strong>e Mahlzeit mit der ganzen Familien im<br />

Restaurant s<strong>in</strong>d dann schon beachtlich. Günstige<br />

Preise, s<strong>in</strong>d daher gerade von Familien mit K<strong>in</strong>dern<br />

über 6 Jahren e<strong>in</strong> wichtiges Kriterium für die<br />

Restaurantwahl. Gerade bei Familien mit älteren<br />

K<strong>in</strong>dern s<strong>in</strong>d nur noch wenige der vom deutschen<br />

Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA)<br />

vorgegebenen Kriterien für e<strong>in</strong> familienfreundliches<br />

Restaurant sehr wichtig. Umso vielfältiger ist <strong>in</strong><br />

dieser Altersklasse daher die Liste derjenigen<br />

Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants, die gerne mit K<strong>in</strong>d und<br />

Kegel besucht werden. Denn das zeigte die<br />

Umfrage ganz deutlich: e<strong>in</strong>en Shoot<strong>in</strong>g-Star<br />

unter den Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants - d a s<br />

Familienrestaurant - haben die Familien <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen noch nicht entdeckt.<br />

Das was <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen angeboten wird ist e<strong>in</strong><br />

breites Feld an passablen Restaurants, die von den<br />

Familien gerne aufgesucht und anderen Familien<br />

weiterempfohlen werden. Laut unserer Umfrage<br />

gehen besonders viele Möhr<strong>in</strong>ger Familien zum<br />

Griechen „Dionyssos“ im Hirsch, Meierstr. 3 (9), <strong>in</strong>s<br />

italienische Restaurant „Il Terrazz<strong>in</strong>o“ an der<br />

Vaih<strong>in</strong>ger Str. 63 (8) sowie <strong>in</strong> die beiden<br />

ch<strong>in</strong>esischen Restaurants „Canton“ <strong>in</strong> der Vaih<strong>in</strong>ger<br />

Str. 49 (6) und „Ch<strong>in</strong>apalast“, Widmaierstr. 111 (6).<br />

In der Beliebtheit der Speisekarte wird von<br />

Möhr<strong>in</strong>ger Familien <strong>in</strong>sgesamt die deutsche Küche<br />

bevorzugt, dicht gefolgt von ch<strong>in</strong>esischen<br />

Köstlichkeiten. Italienisches und griechisches<br />

Essen liegen auf Platz 3 und 4 - gemessen an der<br />

Häufigkeit der Wahl e<strong>in</strong>es Restaurants<br />

entsprechender Nationalität.<br />

Während Familien mit kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern nur sechs<br />

verschiedene Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants favorisieren,<br />

probieren Familien, deren K<strong>in</strong>der älter als sechs<br />

Jahre alt s<strong>in</strong>d, deutlich mehr Lokalitäten aus. Deren<br />

Ansprüche an spezielle familienbezogene<br />

Eigenschaften dieser Restaurants stehen immer<br />

weniger im Vordergrund.<br />

weiter auf Seite 20


Kommentar zur Umfrage<br />

Was ist überhaupt<br />

„familienfreundlich“?<br />

Die Aussagen über familienfreundliche Restaurants s<strong>in</strong>d sehr von der<br />

Anzahl der K<strong>in</strong>der, deren Alter und von den f<strong>in</strong>anziellen Verhältnissen<br />

der Eltern abhängig. Wir haben das Glück, dass unser 6-jähriger Sohn<br />

sehr gerne essen geht und besuchen die verschiedensten Restaurants<br />

<strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen und Umgebung. Unser Sohn nimmt se<strong>in</strong>en Rucksack mit<br />

Mal- und Rechenbüchern und weiterem Spielzeug mit und genießt die<br />

Essen. Manchmal gibt es ke<strong>in</strong>en Wickeltisch, dennoch ist man auch mit<br />

K<strong>in</strong>d gerne willkommen. Ist das Lokal dadurch k<strong>in</strong>derfreundlich?<br />

Und was ist überhaupt familienfreundlich? Wenn K<strong>in</strong>der machen dürfen<br />

was sie wollen? E<strong>in</strong>e Spielecke, so dass man sie nicht mehr sieht und <strong>in</strong><br />

Ruhe essen kann? E<strong>in</strong> Videorecorder der Trickfilme oder was immer<br />

zeigt? Interessant wären sicher auch Videospiele für die K<strong>in</strong>der. Das<br />

würde ihnen gefallen. Ist es wesentlich, ob man e<strong>in</strong>e Kopie e<strong>in</strong>es<br />

Malbogens und e<strong>in</strong> paar Stifte erhält? S<strong>in</strong>d die Preise auf der<br />

K<strong>in</strong>derkarte zu bewerten? Ist es wichtig, ob man als K<strong>in</strong>d zum<br />

Abschluss e<strong>in</strong>e Schokolade oder Gummibärchen erhält? Sicher gibt es<br />

K<strong>in</strong>der, die sich darüber freuen. Wie ist e<strong>in</strong> „Lokal“ zu bewerten, <strong>in</strong> dem<br />

es e<strong>in</strong>en „Streichelzoo“ gibt. Die K<strong>in</strong>der kommen gelegentlich an den<br />

Tisch und s<strong>in</strong>d dann wieder verschwunden. Ist das familienfreundlich?<br />

Ra<strong>in</strong>er Meyer<br />

Seite 19


Seite 20<br />

Restaurant-Geheimtipps von Möhr<strong>in</strong>ger Familien<br />

Biergärten<br />

Biergarten Schwabengarten, Le<strong>in</strong>felden<br />

Bella Barba, Kle<strong>in</strong>gärtnervere<strong>in</strong>, Oberaichen<br />

Katzenbacher Hof<br />

Waldheim Heslach<br />

Biergarten Anno 1894, Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Biergarten der Bahnhofsgaststätte, Oberaichen<br />

Biergarten im Schlossgarten, Stuttgart-Mitte<br />

Biergarten Zillertal, Plien<strong>in</strong>gen<br />

Seebrückenmühle, im Siebenmühlental<br />

Waldheim Botnang<br />

Restaurants <strong>in</strong> Stuttgart<br />

Asemwald<br />

Straße<br />

Hannibal, Höhenrestaurant Im Asemwald 54<br />

Büsnau<br />

Da Franco Magstadter Strasse<br />

Degerloch<br />

Da Nunzio und Schnecki Julius-Hölder-Str. 43<br />

He<strong>in</strong>rich-Kaun-Haus Guts-Muths-Weg<br />

HTC Stuttgarter Kickers,<br />

Clubrestaurant<br />

Luftbad, Der Grieche im<br />

Grünen<br />

Dürrlewang / Rohr<br />

Bopseräcker 1<br />

Georgiiweg 16<br />

La Molisana Osterbronnstr. 82<br />

Clubgaststätte Blau-Weiß Heßbrühlstr. 36<br />

Fasanenhof<br />

Homöopathisches<br />

Vere<strong>in</strong>shaus<br />

Zettachr<strong>in</strong>g 5<br />

Sportplatz Fasanenhof Logauweg 21<br />

Möhr<strong>in</strong>gen (weitere)<br />

Kaffeekultur Mona Lisa Hech<strong>in</strong>ger Str. 2<br />

Momentos Filderbahnstr. 2<br />

Pizzeria Arces Lohäckerstr.11<br />

Sillenbuch<br />

Beij<strong>in</strong>g Garden Kirchheimer Str. 126<br />

Stuttgart-Zentrum (Mitte, Ost, Süd, West)<br />

Ochs'n Willi Kl. Schlossplatz 4<br />

Andalusia Tüb<strong>in</strong>ger Straße<br />

Block House Eberhardstr. 10<br />

Café-Restaurant Fresko,<br />

Staatsgalerie<br />

Konrad-Adenauer-Str. 28<br />

Rosenau (Sonntagsbrunch) Rotebühlstr. 109 B<br />

Schles<strong>in</strong>ger International Schlossstr. 28<br />

Musica è (Italiener) Neckarstr. 160<br />

Vaih<strong>in</strong>gen<br />

K<strong>in</strong>g’s Palace Schafsgasse 3<br />

da Michele Rathausplatz 6<br />

Fremd Gambr<strong>in</strong>us Möhr<strong>in</strong>ger Landstr. 26<br />

Harmonie, Pizzeria Österfeldstr. 3<br />

Neuer Ochsen Schwabenplatz 3<br />

außerhalb Stuttgarts<br />

Wok-House, Bernhausen Plien<strong>in</strong>ger Str. 63<br />

Traube, Plattenhard Stuttgarter Str. 31<br />

E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>di W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

„Es gibt Maler, die die Sonne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en gelben Fleck<br />

verwandeln.<br />

Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und<br />

Intelligenz e<strong>in</strong>en gelben Fleck <strong>in</strong> die Sonne<br />

verwandeln.“ Pablo Picasso<br />

Diese Worte kann ich nur bestätigen. Unsere<br />

K<strong>in</strong>der verwandeln auch Flecken <strong>in</strong> Häuser,<br />

Gegenstände oder Personen. Es gibt aber auch<br />

K<strong>in</strong>der, die sagen: „Ich kann das nicht“. Ist es<br />

dennoch nicht so, dass es „Kunst ist, wenn man<br />

es nicht kann, denn wenn man es kann, ist es<br />

ke<strong>in</strong>e Kunst“ (Johan Nestroy).<br />

Nun aber zur Sache. Was geschah <strong>in</strong> diesem<br />

K<strong>in</strong>dergartenjahr im Kunstbereich? Über längere<br />

Zeit wurden die K<strong>in</strong>der mit der Thematik<br />

„Drucken“ beschäftigt. Die K<strong>in</strong>der konnten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Angeboten mit verschiedensten<br />

Materialien die Drucktechniken erproben.<br />

Hierzu Beispiele:<br />

� Stempeldruck – Stempeln mit verschiedenen<br />

Materialien (Korken, Holztiere,<br />

Moosgummistücke, Holz);<br />

� Hand-, Fuß- und F<strong>in</strong>gerdruck – bemalte<br />

Körperteile bedrucken das Papier;<br />

� Schnurdruck – aus der Schnur klebten die<br />

K<strong>in</strong>der auf e<strong>in</strong>e Pappe Bildmotive, diese<br />

wurden angemalt und auf weißem Papier<br />

abgedruckt;<br />

� Stoffdruck – grob gemusterte Stoffe wurden<br />

angemalt und auf weißem Papier abgedruckt;<br />

� Tapetendruck – grob gemusterte Tapeten<br />

wurden mit schwarzer Farbe angemalt und auf<br />

weißem Papier abgedruckt;<br />

� Mandalabilder – stempeln und ausmalen;<br />

Unvergesslicher Spaß bei der Farbendisco<br />

„Wenn die Farben Freunde werden“<br />

Kunsterziehung im K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

� Mischen und Auftragen – auch diese<br />

Begriffe begleiteten die K<strong>in</strong>der über längere<br />

Zeit im Kunstbereich im praktischen S<strong>in</strong>ne.<br />

Hier e<strong>in</strong>ige Beispiele aus der Praxis:<br />

Kleister und Sand, Kleister und<br />

Papierschnipsel, Kleisterbilder und Farbe<br />

spachteln.<br />

Wenn Farben Freundschaft schließen<br />

In der Gruppe der Drei- bis Vierjährigen entstand<br />

zum Thema „Farbe mischen“ e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Projekt.<br />

Der Anknüpfungspunkt ergab sich aus dem<br />

Thema „Freundschaft“ und der Frage: Was<br />

entsteht, wenn die Farben Freundschaft<br />

schließen?<br />

Im Farblabor mischten die K<strong>in</strong>der Wasserfarben.<br />

In Reagenzgläsern wurden die entstandenen<br />

Mischungen gut sichtbar. Mit Hilfe e<strong>in</strong>er Pipette<br />

trugen die K<strong>in</strong>der die Farbe auf dem Papier<br />

tropfenweise auf. Auf dem Papier bildeten auch<br />

die Tropfen Freundschaften und die getropfte<br />

Farbe mischte sich erneut. Aus diesem Projekt<br />

entwickelte sich e<strong>in</strong>e weitere Idee – das Kennen<br />

lernen des Farbkreises. Unvergesslich bleibt für<br />

manche K<strong>in</strong>der mit Sicherheit die Farbendisco,<br />

wo die Farbe überwiegend durch die tanzenden<br />

Füße der K<strong>in</strong>der auf die Papierdiscofläche<br />

aufgetragen wurde (Fußabdruck).<br />

Im Rahmen des Kunsttages f<strong>in</strong>den auch die<br />

schöpferischen Vorbereitungen auf folgende<br />

Feste statt: Laternenfest, Nikolaus, Weihnachten,<br />

Fasch<strong>in</strong>g, Ostern und Muttertag. Die<br />

Vorbereitungen brauchen viel Zeit, Aufwand und<br />

oft e<strong>in</strong>zelne Anleitungen. Für diese Feste erstellt<br />

jedes K<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Werk. Und nun<br />

multiplizieren Sie diese sechs Feste mit unseren<br />

43 K<strong>in</strong>dern, so ergibt dies e<strong>in</strong>e Summe von 258<br />

Werken, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>dergartenjahr<br />

entstehen. Erweitern Sie dies um die<br />

Unendlichkeit, multiplizieren Sie es mit der<br />

Ewigkeit und Sie haben den Hauch e<strong>in</strong>er<br />

Ahnung, wie viel Fleiß dah<strong>in</strong>ter steckt.<br />

Jolanta Rosenberg


Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />

Wenn wir <strong>in</strong> die<br />

Werkstatt gehen<br />

Mädchentage <strong>in</strong> der<br />

Werkstatt<br />

Hätte man vor e<strong>in</strong>em halben Jahr die Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

gefragt, welche K<strong>in</strong>der sich <strong>in</strong> der Werkstatt<br />

aufhalten, würde die Antwort bei allen gleich<br />

ausfallen – Jungen, die Mädchen s<strong>in</strong>d eher für das<br />

Malen und Basteln.<br />

Im Allgeme<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d wir Erzieher<strong>in</strong>nen darum<br />

bemüht, möglichst geschlechtsneutral zu erziehen,<br />

zu denken und zu sehen. Schließlich soll der<br />

K<strong>in</strong>dergarten für beide Geschlechter die besten<br />

Möglichkeiten bieten. Die Fachzeitschriften,<br />

Magaz<strong>in</strong>e und Bücher berichten nicht selten<br />

darüber, wie anders die Jungen- und<br />

Mädchenwelten jedoch s<strong>in</strong>d.<br />

In unserem K<strong>in</strong>dergarten im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

erlebe ich unterschiedliche Mädchen- und Jungenbilder.<br />

So gibt es Mädchen, die durch ihr Verhalten<br />

ihr Geschlecht deutlich manifestieren. Es gibt aber<br />

auch welche die unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen,<br />

auch diesen, die eher den Jungen zugeschrieben<br />

werden.<br />

In der Werkstatt hatten unsere Mädchen jedoch<br />

ke<strong>in</strong>e Chance ihre Möglichkeiten auszuprobieren.<br />

Diese war ständig besetzt, da die Jungen direkt<br />

nach ihrer Ankunft im K<strong>in</strong>dergarten den Weg<br />

dorth<strong>in</strong> genommen haben. Das Werkzeug wurde<br />

von Hand zu Hand gereicht – es waren aber immer<br />

die Hände der Jungen.<br />

Die Mädchen schauten voller Bewunderung zu, wie<br />

die Jungen ihre Werke entstehen ließen. In ihren<br />

Augen konnte man die unausgesprochene<br />

Sehnsucht nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der<br />

Jungenwerkstatt sehen. Selbstverständlich nahmen<br />

die Mädchen auch die Lobworte, die Anerkennung<br />

und Begeisterung, die den Jungen für ihre Werke<br />

von allen Beobachtern (Eltern, Erzieher<strong>in</strong>nen,<br />

Praktikanten, Besucher) entgegengebracht wurden,<br />

wahr.<br />

Mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Frage: „Möchtet ihr<br />

Mädchentage <strong>in</strong> der Werkstatt haben?“ wurde das<br />

Geheimnis gelüftet und e<strong>in</strong> großer Mädchenwunsch<br />

g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Erfüllung. Die Vorschulgruppe e<strong>in</strong>igte sich<br />

für folgende Regelung:<br />

� Montag und Dienstag – Mädchenwerkstatt<br />

� Mittwoch – Werkstatt für Mädchen und<br />

Jungen<br />

� Donnerstag und Freitag – Jungenwerkstatt.<br />

Zu dieser Regelung wurden Informationsschilder<br />

angefertigt und der Beschluss wurde <strong>in</strong> der<br />

K<strong>in</strong>derrunde zur Freude aller K<strong>in</strong>der vorgestellt.<br />

Die Werkstatt ist während der Mädchentage nicht<br />

ständig besetzt, aber die Mädchen haben somit die<br />

Möglichkeit bekommen, diesen Bereich zu nutzen.<br />

Sie können ihren Aktivitäten Prioritäten setzen,<br />

ohne Bedenken zu haben, ob die Werkstatt dann<br />

noch frei ist, wenn sie ihr Bild gemalt haben. Es gibt<br />

e<strong>in</strong>ige Mädchen, die sich über die Mädchentage <strong>in</strong><br />

der Werkstatt immer wieder freuen und diese richtig<br />

nutzen. Manche Mädchen haben sogar den<br />

Werkstattsche<strong>in</strong> <strong>in</strong> Angriff genommen. Ich freue<br />

mich sehr darüber, dass es mir gelungen ist, die<br />

Mädchen für diesen Bereich zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Jolanta Rosenberg<br />

Pädagogisches und mehr<br />

Seite 21<br />

„Essstörungen“<br />

Themenabend der<br />

Riedseeschule<br />

[dr] Die beiden Referent<strong>in</strong>nen Frau Keefer,<br />

Sozialpädagog<strong>in</strong> mit Schwerpunkt Suchtprävention<br />

und Frau Dr. Dahl, praktische Ärzt<strong>in</strong> <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen,<br />

führten abwechselnd mit e<strong>in</strong>er anschaulichen<br />

PowerPo<strong>in</strong>t-Präsentation durch den Abend. Die<br />

verschiedenen Formen e<strong>in</strong>er Essstörung, deren<br />

Symptomatik und H<strong>in</strong>tergründe waren Thema des<br />

ersten Themenabends der Riedseeschule.<br />

Als bekannteste Störung des Essverhaltens gelten:<br />

Magersucht, Ess-Brechsucht (Bulimie) und<br />

Esssucht. Zu den Sonderformen gehört die<br />

sogenannte Orthorexia (krankhaftes Essen<br />

gesunder Nahrung), die immer häufiger auftritt. Bei<br />

e<strong>in</strong>er Essstörung liegt e<strong>in</strong>e Wahrnehmungsstörung<br />

nach <strong>in</strong>nen und außen vor, e<strong>in</strong>e Störung des<br />

gesamten Körperbildes.<br />

Es sei e<strong>in</strong>e „typische Krankheit der Wohlstandsgesellschaft“,<br />

me<strong>in</strong>te Frau Dr. Dahl, die e<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik im<br />

Urwald von Peru gegründet und dieses<br />

Krankheitsbild so dort noch nicht vorgefunden hat.<br />

Die Bedeutung des Essens wurde bei Erkrankten oft<br />

schon <strong>in</strong> der frühen K<strong>in</strong>dheit fehlgesteuert. Essen soll<br />

nicht bloße Kalorienzufuhr se<strong>in</strong>, sondern auch<br />

Gefühle wie: Geborgenheit, Versorgung und<br />

Geme<strong>in</strong>schaft vermitteln. Allerd<strong>in</strong>gs wäre es falsch,<br />

es als Trost, Belohnung oder gar Bestrafung <strong>in</strong> der<br />

Erziehung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des e<strong>in</strong>zusetzen. Dies würde<br />

evtl. <strong>in</strong> labileren Phasen des Lebens (z.B. Pubertät)<br />

dazu führen, Essen als Ersatzbefriedigung anzusehen<br />

und e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Die Erkrankten s<strong>in</strong>d oft sehr leistungsorientiert –<br />

häufig im Sport – haben hohe Ansprüche und ihre<br />

Gedanken kreisen unablässig um das Thema Essen.<br />

Sie nehmen es nur nicht zu sich oder verr<strong>in</strong>gern es<br />

durch selbst herbeigeführtes Erbrechen.<br />

Essstörungen s<strong>in</strong>d sehr ernst zu nehmen, da sie mit<br />

schweren gesundheitlichen und seelischen<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen e<strong>in</strong>hergehen.<br />

Hilfemöglichkeiten bei Essstörungen<br />

� Anlaufstelle bei Essstörungen „ABAS“,<br />

Lerchenstr. 79; Tel.: 12006990<br />

� Frauensuchtberatungsstelle LAGAYA,<br />

Hohenstauffenstr.17B; Tel.: 6405490<br />

� Pro Familia, Schlossstr.60; Tel.: 656790-6<br />

� MädchenGesundheitsladen, Lerchenstr. 54;<br />

Tel.: 2239982<br />

� und alle niedergelassenen Ärzte/<strong>in</strong>nen.<br />

Thema des nächsten Themenabends<br />

der Riedseeschule am 16.11.2006:<br />

Grenzen setzen<br />

Angemessene Konsequenzen statt ohnmächtiger<br />

Erziehungswut<br />

Referent: Hermann Liebenow<br />

Beg<strong>in</strong>n: 20 Uhr <strong>in</strong> der Riedseeschule


Seite 22<br />

Die K<strong>in</strong>der sprechen<br />

„Hurra!? E<strong>in</strong> Restaurantbesuch mit der Familie“<br />

Weißt du was e<strong>in</strong> Restaurant ist?<br />

Maureen: Wo man Essen bestellen kann. Wo alle Leute h<strong>in</strong>gehen können.<br />

Maurice: Es ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus. Dort kann man viele verschiedene Sachen<br />

essen. Die Sachen werden gleich dort gemacht.<br />

Isst du lieber zuhause oder im Restaurant?<br />

Maurice: Im Restaurant – da kann man verschiedene Sachen wählen, zu<br />

Hause muss man die erst kaufen!<br />

Maureen: Im Restaurant, weil man aus der Liste Essen raussuchen darf<br />

und zuhause isst man was es heute zum Essen gibt.<br />

In welches Restaurant gehst du am liebsten zum Essen?<br />

Maurice: Zu unserem „alten“ Italiener <strong>in</strong> der Stadt, weil ich zuschauen<br />

kann, wie das Essen gemacht und gebacken wird.<br />

Maureen: Ich habe dort schon e<strong>in</strong>e Pizza gebacken!<br />

Welches Gericht isst du am liebsten im Restaurant?<br />

Maurice: Nudeln mit Bolognese Sauce.<br />

Maureen: Schnitzel mit Pommes und Salat (... mit vielen Tomaten).<br />

Und zuhause?<br />

Maurice: Das Gleiche.<br />

Maureen: Gemüsestäbchen und Pfannkuchen.<br />

Was (oder wer) stört dich im Restaurant?<br />

Maurice: Wenn jemand laut telefoniert und raucht.<br />

Maureen: Ich mag es auch nicht, wenn die Leute rauchen.<br />

Was denkst du gefällt den Erwachsen am besten, wenn sie <strong>in</strong>s<br />

Restaurant gehen?<br />

Maurice: Dass sie nicht kochen müssen und sich bedienen lassen<br />

können.<br />

Maureen: Dass die Eltern mal alle<strong>in</strong>e Ruhe haben.<br />

Was sollen die K<strong>in</strong>der im Restaurant machen, damit alle zufrieden s<strong>in</strong>d?<br />

Beide laut rufend: Brav se<strong>in</strong>!<br />

Maurice fügt h<strong>in</strong>zu: ...und soviel wie möglich vom Teller aufessen...<br />

E<strong>in</strong> Restaurant ist e<strong>in</strong><br />

„Haus, woh<strong>in</strong> man Essen<br />

geht.“ Und „im Restaurant<br />

f<strong>in</strong>de ich cooler“ als<br />

zuhause zu essen, am<br />

liebsten beim „Italiener“.<br />

Philipp bevorzugt „im<br />

Restaurant: Pommes,<br />

Schnitzel, Salat, Pizza;<br />

Zuhause: Reis,<br />

Fleischbällchen mit<br />

Tomatensauce“. Was ihn<br />

stört, s<strong>in</strong>d Raucher. Er<br />

f<strong>in</strong>det es nicht langweilig:<br />

„Ne<strong>in</strong>, ich laufe dann rum<br />

und schaue mir alles an“.<br />

„Dass Mama nicht selber<br />

kochen muss“, ist toll am<br />

Auswärtsessen.<br />

Philipp (8 Jahre)<br />

Maureen (6 Jahre)<br />

und<br />

Maurice (7 Jahre)<br />

Weißt du was e<strong>in</strong> Restaurant ist?<br />

Carol<strong>in</strong>: Ja, ich weiß es. In e<strong>in</strong> Restaurant kann man gehen um zu essen.<br />

Johannes: In e<strong>in</strong> Restaurant geht man, wenn man essen will und sich dabei bedienen<br />

lassen will.<br />

Wo isst du lieber?<br />

Carol<strong>in</strong>: Ich esse lieber zuhause.<br />

Johannes: Lieber zuhause.<br />

In welches Restaurant gehst du gerne?<br />

Carol<strong>in</strong>: Ins Hexle, da gibt es so leckere Pommes.<br />

Johannes: Es gibt viele Restaurants, wo ich es gut f<strong>in</strong>de. In Möhr<strong>in</strong>gen gefällt es mir am<br />

besten im Hirsch.<br />

Was gefällt dir am Restaurantbesuch?<br />

Johannes: Wir gehen meistens mit Freunden oder Bekannten essen, da gefällt es mir,<br />

dass wir zusammen s<strong>in</strong>d und zusammen essen.<br />

Carol<strong>in</strong>: Dass die K<strong>in</strong>der dort manchmal was zum Malen bekommen.<br />

Nennt eure Liebl<strong>in</strong>gsgerichte.<br />

Johannes: Schnitzel mit Pommes, zuhause am liebsten L<strong>in</strong>sen mit Spätzle.<br />

Carol<strong>in</strong>: Im Restaurant esse ich am liebsten Schnitzel mit Pommes, daheim<br />

Fernrohrnudeln (=Penne) mit Tomatensoße.<br />

Was stört dich im Restaurant?<br />

Carol<strong>in</strong>: Dass man auf den Spätzlen manchmal diese braunen Brösel drauf hat.<br />

Johannes: Es gefällt mir nicht, wenn die Bedienung genervt ist. Mich stören Raucher.<br />

F<strong>in</strong>dest du es dort manchmal langweilig? Was machst du dagegen?<br />

Johannes: Manchmal f<strong>in</strong>de ich es schon langweilig, dann höre ich den Erwachsenen zu.<br />

Meistens nehmen wir ja extra Malsachen oder Spiele mit.<br />

Carol<strong>in</strong>: Ich f<strong>in</strong>de es schon manchmal langweilig, deshalb nehme ich meistens e<strong>in</strong>en<br />

Block und Stifte oder e<strong>in</strong> Mandala-Malbuch mit oder e<strong>in</strong> Buch.<br />

Was me<strong>in</strong>st du gefällt den Erwachsenen im Restaurant?<br />

Johannes: Dass die Auswahl auf der Speisekarte so groß ist.<br />

Carol<strong>in</strong>: Weiß ich nicht.<br />

Habt ihr gute Ratschläge, damit e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Restaurantbesuch schön wird?<br />

Carol<strong>in</strong>: Du (Mama) sollst das Essen für mich bestellen, weil ich mich selber nicht<br />

traue. Später sollen die Erwachsenen mit den K<strong>in</strong>dern auch mal was spielen.<br />

Die K<strong>in</strong>der dürfen nicht frech se<strong>in</strong> und sollen gehorchen. Und sie sollen den<br />

Teller leer essen, das schaffe ich aber nie.<br />

Johannes: Sie sollen nicht nur mite<strong>in</strong>ander tratschen, sie sollen auch mal beim Spielen<br />

mitmachen oder mit den K<strong>in</strong>dern reden. Die K<strong>in</strong>der sollten nicht laut se<strong>in</strong>, nicht<br />

mite<strong>in</strong>ander streiten und zum Essen Messer und Gabel benutzen.<br />

Carol<strong>in</strong> (7 Jahre)<br />

und<br />

Johannes (11 Jahre)


Daniel weiß ganz genau, was e<strong>in</strong> Restaurant ist: „E<strong>in</strong><br />

Haus, wo Kellner s<strong>in</strong>d und fragen, was man zum Essen<br />

und zum Tr<strong>in</strong>ken haben möchte. Man bestellt das Essen<br />

und es wird gekocht und gebracht.“ Im Restaurant isst<br />

er auch lieber als zuhause, besonders <strong>in</strong> „Eddies<br />

Fischerhütte <strong>in</strong> der Rhön oder Ochs’n Willi <strong>in</strong> der<br />

Innenstadt“. Das Schöne am Restaurant ist, „dass man<br />

bedient wird. Man kann sich e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>setzen, ohne<br />

den Tisch zu decken.“ Die Liebl<strong>in</strong>gsgerichte von Daniel:<br />

„Wiener Schnitzel mit Pommes frites, Klöße mit Soße,<br />

Chicken McNuggets, Pommes frites.“ Beim Besuch<br />

e<strong>in</strong>es Restaurants stört ihn, „wenn welche rumrennen,<br />

wenn Leute schwätzen, oder verschmutzte Toiletten.“<br />

„Ich f<strong>in</strong>de es nicht langweilig [im Restaurant], ich gehe<br />

raus, ich nehme mir Spielsachen mit oder ich male.“<br />

Den Erwachsenen gefällt es, weil sie „nicht selber<br />

kochen müssen.“ E<strong>in</strong> Tipp für die Erwachsenen hat<br />

Daniel auch parat: „Uns K<strong>in</strong>der rausgehen und spielen<br />

lassen“.<br />

„Im Restaurant kann man essen. Köche kochen was und<br />

Diener br<strong>in</strong>gen’s an den Tisch. Ich ess lieber im Restaurant<br />

als zuhause.“ Am liebsten geht Sarah <strong>in</strong> das Restaurant am<br />

Urlaubsort. Gut gefällt Sarah am Restaurantbesuch: „Die<br />

Eltern s<strong>in</strong>d nett und ich krieg was Leckeres, Eis oder so!“<br />

Das Leibgericht im Restaurant s<strong>in</strong>d Chicken Nuggets,<br />

zuhause isst Sarah am liebsten Nudeln oder Pfannkuchen.<br />

Ob sie auch etwas stört beim Restaurantbesuch? „Mir<br />

gefällt’s nicht, wenn me<strong>in</strong> Bruder mich ärgert und wenn viele<br />

Leute rauchen.“ „Nö, ich f<strong>in</strong>d’s nicht langweilig. Manchmal<br />

nehm’ ich was zum Malen mit.“ Die Wünsche der<br />

Erwachsenen sieht Sarah so: „Eltern gefällt am besten, dass<br />

die Familie zusammen ist. Eltern wollen reden, die K<strong>in</strong>der<br />

sollen nicht stören.“ Ihr Tipp für Erwachsene: „Die Eltern<br />

sollen ‚als Überraschung’ mit den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong>s Restaurant<br />

gehen und die K<strong>in</strong>der sollen nicht so hampeln!“<br />

Felix (10 Jahre)<br />

„Im Restaurant ist es mir<br />

manchmal langweilig, wenn ich<br />

auf das Essen warten muss, oder<br />

ich fertig b<strong>in</strong> und die<br />

Erwachsenen noch reden. Am<br />

liebsten gehe ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Restaurant, bei dem man<br />

draußen sitzen oder zum<strong>in</strong>dest<br />

draußen spielen kann. Dort esse<br />

ich am liebsten Pommes und<br />

Fleisch und tr<strong>in</strong>ke e<strong>in</strong><br />

Apfelsaftschorle. Gerne gehe ich<br />

zu McDonalds, weil die<br />

ChickenW<strong>in</strong>gs so lecker s<strong>in</strong>d.“<br />

Daniel (8 Jahre)<br />

Maya (4 Jahre)<br />

Sarah (7 Jahre) und Almuth (7 Jahre)<br />

Isabel (8 Jahre), Sebastian (11 Jahre) und Anne (12 Jahre)<br />

Am Restaurantbesuch – „am liebsten beim<br />

Ch<strong>in</strong>esen“ - gefällt Maya am besten „das<br />

Essen“ und zwar „Fischstäbchen!“<br />

Manchmal ist es langweilig im Restaurant,<br />

wenn man „da rumhockt“, me<strong>in</strong>t sie. Aber<br />

„wenn ich zu den Fischen gucke, ist mir<br />

nicht langweilig.“ Außerdem nimmt Maya<br />

e<strong>in</strong>e Kuschelgiraffe von zuhause mit und<br />

dann ist es schon so <strong>in</strong> Ordnung: die<br />

Erwachsenen sollen e<strong>in</strong>fach „essen, und<br />

ich nehme e<strong>in</strong> Kuscheltier mit!“<br />

Seite 23<br />

„Im Restaurant kann man abends essen<br />

gehen, feiern und quatschen. Die Mama<br />

geht manchmal mit der Krabbelgruppe!<br />

Ich ess lieber im Restaurant als zuhause.<br />

Am liebsten im Hirsch“. Toll ist, „dass man<br />

da Cola manchmal kriegt und man darf<br />

was Leckeres essen - Pommes mit<br />

Schnitzel!“ Me<strong>in</strong> Leibgericht im<br />

Restaurant: Pommes mit Schnitzel,<br />

zuhause: Pfannkuchen, Grießbrei oder<br />

Pizza. „Manchmal st<strong>in</strong>kt’s im Restaurant<br />

nach Zigaretten, man soll e<strong>in</strong> Schild<br />

h<strong>in</strong>machen „Rauchen verboten!“<br />

Manchmal gibt’s e<strong>in</strong>e Spielecke, da geh<br />

ich h<strong>in</strong>, wenn ich aufstehen darf“.<br />

E<strong>in</strong> Restaurant ist da „wo Leute essen gehen. Sie müssen nix kochen, können bestellen und müssen dafür<br />

bezahlen.“ Felix isst aber lieber zuhause. Wenn es dann doch e<strong>in</strong> Restaurantbesuch se<strong>in</strong> muss, dann am liebsten<br />

beim Italiener Da Nunzio und Schnecki. Pizza ist se<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gsessen, zuhause übrigens auch. Eigentlich stört<br />

Felix am Restaurantbesuch „nix“, aber manchmal f<strong>in</strong>det er es dort schon langweilig. Was Erwachsenen am<br />

Restaurant so gefällt, kann Felix nicht sagen: „Ke<strong>in</strong>e Ahnung“. Gegen die Langeweile nimmt er sich was zum<br />

Spielen mit, z.B. Kniffel. Wenn K<strong>in</strong>der „nicht beim Essen rumzappeln“, kann es e<strong>in</strong> Restaurantbesuch werden, der<br />

für fast alle schön wird. Wenn er nur wüsste, was e<strong>in</strong>em überhaupt am Restaurantbesuch gefallen kann!<br />

„Ich gehe gerne <strong>in</strong>s Restaurant, doch nicht gerne zum Griechen und <strong>in</strong>s<br />

Ch<strong>in</strong>arestaurant. Am liebsten gehe ich zum Ochs’n Willi, dort schmeckt mir<br />

das Essen ganz gut. Langweilig wird es mir, wenn es ewig dauert, bis das<br />

Essen kommt. Bei McDonalds gefällt es mir auch gut. Erwachsene gehen<br />

am liebsten alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong>s Restaurant, dann können sie besser reden.“<br />

„Zuhause gehen wir fast nie <strong>in</strong>s<br />

Restaurant, meistens gehen<br />

wir im Urlaub essen. Oft ist es<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Restaurant langweilig.<br />

Am besten ist es, wenn man<br />

nach dem Essen raus gehen<br />

und dort etwas spielen kann.<br />

Ich sitze nicht gerne so lange<br />

am Tisch. Ich mag auswärts<br />

essen nicht so, außer wenn<br />

e<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> dabei ist.“


Seite 24<br />

Riedseeschule <strong>in</strong>formiert<br />

Gewaltprävention<br />

Grundschule arbeitet mit<br />

„Faustlos“ – Programm<br />

Seit Herbst 2004 wird mit allen Grundschülern<br />

der Riedseeschule systematisch an der<br />

Gewaltprävention gearbeitet. Faustlos ist e<strong>in</strong><br />

Programm über die gesamte Grundschulzeit.<br />

Zeit dieses Programm, mit dem auch die<br />

Salzäckerschule arbeitet, genauer vorzustellen.<br />

Von Abella Stefan<br />

Lehrer<strong>in</strong> der Riedseeschule<br />

Was ist „Faustlos“?<br />

Faustlos ist die deutsche Version des amerikanischen<br />

Programms „Second Step“, das dort<br />

erfolgreich Anwendung f<strong>in</strong>det. Die deutschsprachige<br />

Version des Programms wurde unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Manfred Cierpka entwickelt.<br />

Faustlos ist e<strong>in</strong> für die Grundschule entwickeltes<br />

Curriculum zur Gewaltprävention. Es wird angewendet,<br />

um K<strong>in</strong>dern prosoziale Fähigkeiten zu<br />

vermitteln und um ihr impulsiv-aggressives Verhalten<br />

zu reduzieren.<br />

An wen wendet sich Faustlos ?<br />

Faustlos wendet sich an alle Schüler e<strong>in</strong>er Klasse.<br />

K<strong>in</strong>der, die zur Gewaltbereitschaft und aggressivem<br />

Verhalten neigen, bleiben im Klassenverband und<br />

werden nicht ausgegrenzt oder stigmatisiert. Sie<br />

profitieren <strong>in</strong> besonderem Maße von den neu<br />

gewonnenen prosozialen Kompetenzen. Dies gilt<br />

auch für sozial unsichere und von Gleichaltrigen<br />

wenig beachtete K<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong> ihrer sozialen<br />

Entwicklung und Integration durch Faustlos<br />

gefördert werden.<br />

Wie wird Faustlos <strong>in</strong> der Schule umgesetzt ?<br />

Das Grundschulkollegium der Riedseeschule hat<br />

sich im Schuljahr 2004/2005 geme<strong>in</strong>sam für den<br />

E<strong>in</strong>satz von Faustlos entschieden. Die E<strong>in</strong>führung<br />

von Faustlos <strong>in</strong> der ganzen Grundschule hat den<br />

Vorteil, dass das Gelernte eher von den Schülern<br />

angewendet wird, wenn es ihnen bei allen <strong>in</strong> der<br />

Schule Tätigen begegnet, z.B. bei der Pausenaufsicht<br />

und bei Fachlehrern. Faustlos wird <strong>in</strong> der<br />

Regel von der Klassenlehrer<strong>in</strong> unterrichtet, weil sie<br />

am häufigsten <strong>in</strong> der Klasse ist und besser für die<br />

Übertragung des Gelernten sorgen kann.<br />

Das Programm ist am erfolgreichsten, wenn es<br />

während der gesamten Grundschulzeit angewendet<br />

wird. Das vorliegende Curriculum ist für die<br />

Klassenstufen 1–3 konzipiert worden. Ausgewählte<br />

E<strong>in</strong>heiten können <strong>in</strong> Klasse 4 wiederholt oder um<br />

altersangemessene Beispiele und Methoden<br />

ergänzt werden.<br />

E<strong>in</strong>e Lektion „Faustlos“ <strong>in</strong> Klasse 1<br />

In jeder Klassenstufe werden verschiedene<br />

Lektionen aus allen drei Bereichen (Empathie,<br />

Impulskontrolle und Umgang mit Ärger und Wut)<br />

unterrichtet.<br />

Beispiel:<br />

E<strong>in</strong>heit III – Umgang mit Ärger und Wut / Lektion 1 –<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den Umgang mit Ärger und Wut<br />

Lernziele:<br />

Die Schüler sollen lernen…<br />

� physische Anzeichen, die mit Ärger und Wut<br />

e<strong>in</strong>hergehen, zu erkennen.<br />

� Gründe dafür zu benennen, Ärger und Wut zu<br />

kontrollieren.<br />

Es ist wichtig, e<strong>in</strong>en Unterschied zwischen ärgerlichen /<br />

wütenden Gefühlen und ärgerlichen / wütenden<br />

Handlungen zu machen.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n projiziert die Lehrer<strong>in</strong>, die zu dieser<br />

Lektion gehörende Farbfolie mit e<strong>in</strong>em Foto e<strong>in</strong>es<br />

Jungens, der Jonas heißt, an die Wand, während<br />

sie den Schülern kurz Informationen zur<br />

dargestellten Szene mitteilt. Zunächst äußern sich<br />

die Schüler frei zu dem Bild, bevor die Lehrer<strong>in</strong><br />

ihnen Diskussionsfragen stellt. Diese s<strong>in</strong>d<br />

anregend, weil sie <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen<br />

Ja/Ne<strong>in</strong> - Antworten zulassen.<br />

„Was denkt ihr, wie fühlt sich Jonas?“<br />

„Woran erkennt ihr, dass Jonas ärgerlich ist?“<br />

Mehr Infos<br />

Welche sozialen Kompetenzen<br />

vermittelt „Faustlos“?<br />

Aggressives und gewaltbereites Verhalten<br />

resultiert wesentlich aus e<strong>in</strong>em Mangel an<br />

sozialen Kompetenzen, der e<strong>in</strong>e konstruktive<br />

Form der Problem- und Konfliktbewältigung<br />

nicht zulässt. Dementsprechend vermittelt<br />

Faustlos alters- und entwicklungsadäquate<br />

prosoziale Kenntnisse und Fähigkeiten <strong>in</strong><br />

den Bereichen Empathie, Impulskontrolle<br />

und Umgang mit Ärger und Wut.<br />

1. Empathie<br />

Hier lernen die K<strong>in</strong>der, eigene Gefühle und<br />

die anderer Menschen wahrzunehmen und<br />

erfahren Möglichkeiten, eigene Gefühle<br />

gegenüber anderen auszudrücken.<br />

Empathie dient als wichtigste Grundlage zur<br />

Prävention von Gewalt und zur Steigerung<br />

der sozialen Kompetenzen.<br />

2. Impulskontrolle<br />

Hier lernen die K<strong>in</strong>der Möglichkeiten kennen,<br />

wie sie ihre Probleme selber lösen können,<br />

z.B. wie man sich entschuldigt, wie man<br />

andere höflich unterbricht und wie man neue<br />

Freunde gew<strong>in</strong>nt.<br />

3. Strategien zum Umgang mit Ärger und<br />

Wut<br />

Hier lernen die K<strong>in</strong>der, mit ihrem Ärger und<br />

ihrer Wut so umzugehen, dass sie sich und<br />

andere nicht verletzen.<br />

Alle drei Bereiche werden <strong>in</strong> jeder Klassenstufe<br />

abgedeckt und durch e<strong>in</strong>zelne<br />

Lektionen erarbeitet.<br />

JONAS<br />

„Wie fühlt sich euer Körper an, wenn ihr wütend<br />

seid?“<br />

„Habt ihr schon e<strong>in</strong>mal beobachtet, wie sich<br />

Menschen verhalten, wenn sie ärgerlich oder<br />

wütend s<strong>in</strong>d?“<br />

Die Diskussion der Geschichte stellt e<strong>in</strong>en<br />

zentralen Bestandteil e<strong>in</strong>er jeden Lektion dar. Die<br />

Schüler versuchen nun e<strong>in</strong>mal selbst wütend zu<br />

schauen (siehe Fotos oben). Die anderen K<strong>in</strong>der<br />

beschreiben, woran sie dies erkennen.


Anschließend malen die Schüler e<strong>in</strong> Bild von e<strong>in</strong>er<br />

Situation, <strong>in</strong> der sie wütend oder ärgerlich waren.<br />

Dazu sollen sie ihre Auslöser von Ärger und Wut<br />

aufschreiben, <strong>in</strong>dem sie „Ich“-Botschaften verwenden,<br />

z.B. „Ich b<strong>in</strong> wütend, wenn…“.<br />

Dann dürfen die Schüler ihre Bilder an die Tafel<br />

hängen und von ihrem Erlebnis erzählen. Dabei<br />

sollen sie beschreiben wie sich ihr Körper dabei<br />

angefühlt hat und wie sie sich verhalten haben.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit bieten Rollenspiele.<br />

Vertiefung und Übertragung des Gelernten<br />

Damit die K<strong>in</strong>der die neuen Fähigkeiten <strong>in</strong> realen<br />

Lebenssituationen gebrauchen können, ist es<br />

wichtig, dass Lehrer und Eltern die Übertragung<br />

des Gelernten fördern. Beispiel: Wenn sie den Tag<br />

Revue passieren lassen, fragen sie die K<strong>in</strong>der, wer<br />

von ihnen ärgerlich und wütend gewesen ist und<br />

woran sie dies gemerkt haben.<br />

Heute haben die Schüler gelernt, wie sie mitteilen<br />

können, wenn sie ärgerlich und wütend s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>dem<br />

sie auf die Anzeichen ihres Körpers achten. In den<br />

nächsten Lektionen dieser E<strong>in</strong>heit werden sie<br />

lernen, welche Auslöser von Ärger und Wut es gibt<br />

und welche Möglichkeiten es gibt mit ärgerlichen<br />

und wütenden Gefühlen umzugehen.<br />

Riedseeschule <strong>in</strong>formiert<br />

Geme<strong>in</strong>same Sache<br />

Das Hauptschulkollegium der Riedseeschule<br />

arbeitet geme<strong>in</strong>sam mit dem Jugendhaus<br />

Möhr<strong>in</strong>gen an der Stärkung der Schülerpersönlichkeit<br />

und der sozialen Kompetenz.<br />

Von Ingrid Willemsen<br />

Schulleiter<strong>in</strong> der Riedseeschule<br />

Grundidee ist, dass starke Persönlichkeiten, die<br />

sich <strong>in</strong> Klasse, Schule und Stadtbezirk wohlfühlen<br />

und engagieren, ke<strong>in</strong>e Langeweile haben und<br />

weniger zu Gewalt neigen. Geme<strong>in</strong>sam mit dem<br />

Jugendhaus Möhr<strong>in</strong>gen hat deshalb das Hauptschulkollegium<br />

der Riedseeschule e<strong>in</strong> Programm<br />

entwickelt, dessen Bauste<strong>in</strong>e aufe<strong>in</strong>ander aufbauen<br />

und an dem alle Schüler teilnehmen.<br />

In Klasse 5<br />

lernen die Schüler zunächst ihre neue Klasse, ihre<br />

neue Schule und das Angebot des Jugendhauses<br />

<strong>in</strong>tensiv kennen und nutzen. Im Sommer dürfen sie<br />

sich e<strong>in</strong>e Woche lang im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszelt des „Circus<br />

Circuli“ als Artisten fühlen und betätigen. Daraus<br />

entsteht e<strong>in</strong>e tolle Zirkusvorstellung für den<br />

Stadtbezirk.<br />

In Klasse 6<br />

ist das erste Projekt dem Thema Erwachsenwerden,<br />

Selbstf<strong>in</strong>dung und Gesundheit gewidmet.<br />

Das zweite Projekt ist das sprachlich orientierte<br />

Pendant zum Zirkusprojekt: Die Schüler erarbeiten<br />

e<strong>in</strong> Theaterstück, führen es anderen Klassen und<br />

schließlich den neuen Fünftklässlern bei deren<br />

Schulaufnahmefeier im September vor.<br />

In Klasse 7<br />

wird das Thema „Gewaltprävention“ direkt<br />

angegangen. Geme<strong>in</strong>sam mit Polizei, Jugendhaus<br />

und anderen E<strong>in</strong>richtungen werden Arten von<br />

Gewalt, deren Vermeidung und Selbstverteidigung<br />

thematisiert und praktisch umgesetzt.<br />

Das Projekt <strong>in</strong> Klasse 8<br />

widmet sich der Drogenprävention. Polizei und<br />

andere E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong>formieren geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Jugendhaus und Schule über die gängigen Drogen,<br />

zu denen auch Alkohol und Zigaretten gehören,<br />

deren Wirkung auf Jugendliche und die Folgen von<br />

Missbrauch. Den Abschluss bildete auch hier im<br />

letzten Jahr e<strong>in</strong> erlebnispädagogisches Angebot.<br />

In Klasse 8 und 9<br />

wird alles daran gesetzt, den Schülern möglichst<br />

vor Ort e<strong>in</strong>e Lehrstelle zu vermitteln. Betriebserkundungen,<br />

Praktika, Lehrstellenbörse geme<strong>in</strong>sam<br />

mit dem GHV Möhr<strong>in</strong>gen sowie persönliche<br />

Begleitung e<strong>in</strong>zelner Schüler durch Jugendhausmitarbeiter<br />

und engagierte Bürger, so genannte<br />

„Berufspaten“, entfalten ihre Wirkung.<br />

Stärkung der Schülerpersönlichkeit über alle<br />

Klassenstufen h<strong>in</strong>weg<br />

Lernen lernen, Hausaufgabenbetreuung und<br />

Förderunterricht helfen den Schülern ihre Lernfähigkeit<br />

zu verbessern. E<strong>in</strong> breit gefächertes AG-<br />

Angebot bietet Möglichkeiten und Anregungen zu<br />

s<strong>in</strong>nvoller Freizeitgestaltung. Die Jugendlichen<br />

können hier z.B. Museen besuchen, Sport treiben,<br />

Gesellschaftsspiele machen, Gartenarbeiten<br />

erledigen, Geschenke nähen und vieles mehr.<br />

Neben den o.g. Projekten gibt es weitere<br />

geme<strong>in</strong>same Aktionen der Riedseeschule und des<br />

Seite 25<br />

5. Klässler als Artisten des „Circus Circuli“<br />

Jugendhauses, die s<strong>in</strong>nvolle Freizeitgestaltung für<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendliche ermöglichen. Hier sollen<br />

nur e<strong>in</strong>ige Beispiele genannt werden:<br />

Für die Grundschüler gibt es die Weihnachtsbastelwerkstatt,<br />

Ferienbetreuung, Spielmobil auf<br />

dem Grundschulgelände, Rollenrutsche bei<br />

Schulveranstaltungen sowie wechselnde Aktionen<br />

des Jugendhauses, für die <strong>in</strong> der Schule geworben<br />

wird. Die Räumlichkeiten des Jugendhauses<br />

können von Seiten der Schule auch für Feiern oder<br />

Übernachtungen genutzt werden.


Seite 26<br />

E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

„Es gibt auch ganz<br />

andere Buchstaben!“<br />

E<strong>in</strong>blick für K<strong>in</strong>der<br />

<strong>in</strong> die griechische und<br />

japanische Schrift<br />

Dass schon im K<strong>in</strong>dergarten an das Schreiben<br />

herangeführt wird, ist <strong>in</strong> Deutschland noch e<strong>in</strong>e<br />

relativ neue Idee. Doch <strong>in</strong>zwischen hat sich die<br />

Erkenntnis durchgesetzt, dass K<strong>in</strong>der schon<br />

früh ke<strong>in</strong>eswegs überfordert s<strong>in</strong>d, sondern im<br />

Gegenteil spielerisch und ohne Angst das<br />

Thema angehen können. Eltern des<br />

K<strong>in</strong>dergartens W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg g<strong>in</strong>gen noch<br />

e<strong>in</strong>en Schritt weiter: sie zeigten, dass es auf der<br />

Welt noch ganz andere Buchstaben gibt als die<br />

„normalen“!<br />

Von Stefan Schwarzfischer<br />

Die Idee entstand, als der Elternbeirat im Zuge des<br />

E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>projekts im Büchereck e<strong>in</strong> „Indianeralphabet“<br />

entdeckte, obwohl es doch unter den<br />

Kulturen der Eltern der K<strong>in</strong>der allerlei andere<br />

„echte“ Schriften gibt.<br />

Am 25. April 2006 durften nun die sieben Vor-<br />

„Schulk<strong>in</strong>der“ des K<strong>in</strong>dergartens im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger<br />

Weg Felix, Julian, Maureen, Maya, Nikita, Sophie<br />

und Wesley (für die ganz jungen war es doch etwas<br />

schwierig) zusammen mit den Erzieher<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>e Kulturreise erleben.<br />

Unsere Schrift kommt aus Griechenland<br />

Zuerst erklärte Theodora Blunt, K<strong>in</strong>dergartenmutter<br />

griechischer Herkunft, dass unsere Schrift sich aus<br />

dem noch älteren Alphabet der Griechen entwickelt<br />

hat und auch se<strong>in</strong>en Namen nach den ersten<br />

beiden Buchstaben hat: Alpha = A = α und Beta = B<br />

= β. Die Römer haben es übernommen und an ihre<br />

Sprache („Lat<strong>in</strong>“) angepasst - daher „Late<strong>in</strong>isches<br />

Alphabet“.<br />

Jedes K<strong>in</strong>d bekam dann se<strong>in</strong>en Namen <strong>in</strong><br />

Griechisch geschrieben und sah, dass sich die<br />

Großbuchstaben fast nicht unterscheiden. Bei den<br />

Kle<strong>in</strong>buchstaben ähneln sich e<strong>in</strong>ige zwar, manches<br />

war aber doch anders (z.B. das „ph“ von Sophie ist<br />

nur e<strong>in</strong> Buchstabe „φ“).<br />

Die Schrift verb<strong>in</strong>det Japan und Ch<strong>in</strong>a<br />

Frau Yuko Schwarzfischer verließ dann Europa und<br />

zeigte nicht nur die beiden Silbenalphabete<br />

Hiragana und Katakana ihrer Heimat Japan,<br />

sondern auch woher diese kamen: aus den<br />

ch<strong>in</strong>esischen Zeichen. Die waren ursprünglich e<strong>in</strong>e<br />

Bilderschrift, was sich an so elementaren D<strong>in</strong>gen<br />

wie den Zeichen für Berg, Fluss oder Baum gut<br />

nachvollziehen ließ. Auch <strong>in</strong> Japan nutzt man noch<br />

diese ch<strong>in</strong>esischen Zeichen („Kanji“). Die Schüler<br />

müssen m<strong>in</strong>destens 2.000 verschiedene<br />

„Buchstaben“ lernen! Das dauert ca. zehn Jahre.<br />

Meistens kann man aber eher 3.000 bis 5.000<br />

Zeichen - zum<strong>in</strong>dest lesen. Die E<strong>in</strong>richtungsleiter<strong>in</strong><br />

des K<strong>in</strong>dergartens im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg Frau<br />

Jolanta Rosenberg sorgte mit der Frage, ob man<br />

ihren Namen auch „re<strong>in</strong> ch<strong>in</strong>esisch“ schreiben<br />

könnte, für leichte Verlegenheit: Die Zeichen für<br />

„Rose“ s<strong>in</strong>d so selten, dass es e<strong>in</strong>e typische<br />

Quizfrage <strong>in</strong> Japan ist, wie man sie schreibt!<br />

Nach <strong>in</strong>sgesamt fast zwei Stunden, <strong>in</strong> denen die<br />

K<strong>in</strong>der mit Feuereifer bei der Sache waren,<br />

bekannten auch die Erzieher<strong>in</strong>nen, viel gelernt zu<br />

haben. Bei der kulturellen Vielfalt <strong>in</strong> der Elternschaft<br />

wird es sicher möglich se<strong>in</strong>, auch <strong>in</strong> Zukunft wieder<br />

ähnliche Veranstaltungen zu machen. Andere<br />

Schriften gibt es nämlich noch viele weitere...


Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />

Ausgezeichneter<br />

K<strong>in</strong>dergarten<br />

Die Stadt Stuttgart setzt e<strong>in</strong> neu<br />

entwickeltes Konzept „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita“<br />

<strong>in</strong> die Praxis um und gleichzeitig erprobt<br />

das Kultusm<strong>in</strong>isterium den<br />

„Orientierungsplan für Bildung und<br />

Erziehung für die K<strong>in</strong>dergärten“ <strong>in</strong> der<br />

Tagese<strong>in</strong>richtung für K<strong>in</strong>der<br />

„Widmaierstraße 100“ <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen.<br />

Von Barbara Jonischkeit<br />

Das Interesse der Verantwortlichen an der Arbeit <strong>in</strong><br />

den K<strong>in</strong>dergärten wächst. Vom e<strong>in</strong>stigen betreuten<br />

„K<strong>in</strong>dertreffpunkt mit Bastelangebot“ entwickeln sich<br />

die K<strong>in</strong>dergärten mehr und mehr zu<br />

Bildungsstätten. Dies ist jedenfalls das erklärte Ziel<br />

sowohl vom Kultusm<strong>in</strong>isterium Baden-Württemberg<br />

als auch vom Jugendamt der Stadt Stuttgart.<br />

Die Stadt Stuttgart hat mit „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita“ e<strong>in</strong><br />

Konzept entwickelt, das stark an den Interessen der<br />

K<strong>in</strong>der orientiert, ihre Entwicklung fördern und<br />

fordern soll. „Es gilt, die vielfältigen Talente der<br />

K<strong>in</strong>der frühzeitig und umfassend zu fördern, nicht<br />

nur ihr Weltwissen, sondern auch ihre emotionale<br />

und soziale Intelligenz. Sie sollen Team- und<br />

Forschergeist zugleich entwickeln können. Dabei<br />

hat jedes K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> eigenes Lern- und<br />

Bewegungstempo, se<strong>in</strong> eigenes Entwicklungsprofil.<br />

Es entsteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teraktiven Prozess mit<br />

anderen K<strong>in</strong>dern und Erwachsenen“ (1). Daneben<br />

s<strong>in</strong>d Sprachentwicklung und Sprachkompetenz im<br />

Fokus. Ausführliche Dokumentation und <strong>in</strong>tensiver<br />

Austausch mit den Eltern s<strong>in</strong>d wichtige Eckpfeiler.<br />

2006 wurde der K<strong>in</strong>dergarten Widmaierstraße 100<br />

<strong>in</strong> der zweiten Runde ausgewählt und setzt als e<strong>in</strong>e<br />

von 27 E<strong>in</strong>richtungen nun die Ideen von „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

der Kita“ <strong>in</strong> die Praxis um.<br />

Auch im Kultusm<strong>in</strong>isterium setzt man auf die<br />

K<strong>in</strong>dergärten, um das deutsche Bildungssystem<br />

besser und <strong>in</strong>ternational wettbewerbsfähiger zu<br />

machen. Der „Orientierungsplan für Bildung und<br />

Erziehung für die K<strong>in</strong>dergärten“ soll über die<br />

nächsten drei Jahre <strong>in</strong> der Widmaierstraße 100<br />

erprobt werden. Sie ist somit e<strong>in</strong>e von <strong>in</strong>sgesamt 40<br />

ausgewählten K<strong>in</strong>dertagesstätten <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg unter rund 1000 Bewerbern. Dies<br />

br<strong>in</strong>gt dem engagierten Erzieherteam nun die<br />

wissenschaftliche Begleitung als Erprobungsk<strong>in</strong>dergarten<br />

im Orientierungsplan und e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>tensives „Coach<strong>in</strong>g“ e<strong>in</strong>. Betreut werden die<br />

Möhr<strong>in</strong>ger von der Pädagogischen Hochschule<br />

Ludwigsburg.<br />

Ganz überraschend kamen die Auszeichnungen<br />

nicht. 1999 hat die Widmaierstraße 100 ihr<br />

pädagogisches Profil weiterentwickelt und durch<br />

e<strong>in</strong>e „<strong>in</strong>tegrierte Waldgruppe“ neue Wege<br />

beschritten. Von den 65 K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern gehen<br />

im monatlichen Wechsel stets 15 bis 20 Waldk<strong>in</strong>der<br />

zum Waldplätzchen des K<strong>in</strong>dergartens. Das<br />

Seite 27<br />

Spielen und Lernen unter freiem Himmel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

stabilen Kle<strong>in</strong>gruppe ermöglichen den K<strong>in</strong>dern<br />

S<strong>in</strong>nese<strong>in</strong>drücke und Erlebnisse ganz eigener Art.<br />

W<strong>in</strong>d und Wetter schrecken die K<strong>in</strong>der nicht und die<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten im Wald bieten e<strong>in</strong>en<br />

guten Gegenpol zum üblichen Plastik- und<br />

Elektronikangebot <strong>in</strong> deutschen K<strong>in</strong>derzimmern.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen gezielte Angebote für die jeweiligen<br />

Altersstufen, wie zum Beispiel das wöchentliche<br />

Bewegungsspiel <strong>in</strong> der Turnhalle für die mittleren<br />

K<strong>in</strong>der oder der ebenfalls wöchentliche Besuch des<br />

Sonnenberger Schwimmbades für die „Schulk<strong>in</strong>der“.<br />

Genaues Beobachten der K<strong>in</strong>der und das<br />

E<strong>in</strong>beziehen der Eltern, wie es bei „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />

Kita“ gefordert wird, s<strong>in</strong>d schon lange <strong>in</strong>tegraler<br />

Bestandteil des K<strong>in</strong>dergartenkonzeptes. Was wird<br />

sich also nun durch die Teilnahme an den beiden<br />

Programmen ändern? „Wir s<strong>in</strong>d selbst gespannt<br />

darauf, wie sich die neuen Konzepte auswirken“,<br />

sagt Ursula Joachimsthaler, die Leiter<strong>in</strong> des<br />

K<strong>in</strong>dergartens: „Gerade der hohe Dokumentationsaufwand<br />

bedeutet auch für uns e<strong>in</strong>e Umstellung.<br />

Die Programme ergänzen sich, so dass wir e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>heitliche L<strong>in</strong>ie für beide – E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> und<br />

Orientierungsplan – erarbeiten können“. Und auch<br />

wir Eltern s<strong>in</strong>d gespannt. E<strong>in</strong>e erste Veränderung<br />

ist schon sichtbar: die Neugestaltung der<br />

K<strong>in</strong>dergarten-Räume mit der E<strong>in</strong>führung von<br />

Bildungs<strong>in</strong>seln.<br />

(1) Aus der Infobroschüre des Jugendamts der Stadt<br />

Stuttgart „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung – von der<br />

Betreuungse<strong>in</strong>richtung zur Bildungse<strong>in</strong>richtung“.


Seite 28<br />

Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />

Portfolio<br />

Neu: Umfangreiche Beobachtungen und<br />

Dokumentationen im K<strong>in</strong>dergarten<br />

Im Zuge von „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita“ wird für jedes<br />

K<strong>in</strong>d von den Erziehern im K<strong>in</strong>dergarten e<strong>in</strong> Ordner<br />

angelegt. Dieser wird im Laufe der Jahre, die das<br />

K<strong>in</strong>d den K<strong>in</strong>dergarten besucht, geführt.<br />

In diesen Ordner werden die schriftlichen und<br />

gestalterischen „Werke“ e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des abgelegt,<br />

ebenso die Beobachtungen und Dokumentationen<br />

der Erzieher<strong>in</strong>nen oder auch freiwillig<br />

erstellte Berichte der Eltern. Diese Portfolios dienen<br />

dazu, sich e<strong>in</strong> Bild über das K<strong>in</strong>d und se<strong>in</strong>e Persönlichkeitsentwicklung<br />

zu machen. Oder zum<br />

Beispiel auch, wenn e<strong>in</strong>(e) neue(r) Erzieher(<strong>in</strong>) <strong>in</strong><br />

den K<strong>in</strong>dergarten kommt, kann er/sie sich anhand<br />

des Ordners orientieren, welche Stärken e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />

besitzt. Für die Eltern besteht jederzeit die Möglichkeit<br />

die Ordner ihrer K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>zusehen. Beim<br />

Austritt aus dem K<strong>in</strong>dergarten werden dem K<strong>in</strong>d<br />

diese Portfolios mitgegeben. So kann es auch nach<br />

Jahren sehen, wie es früher e<strong>in</strong>mal gemalt bzw.<br />

geschrieben hat.<br />

Ramazan Özd<strong>in</strong><br />

Zur Info<br />

[bg] Die Erzieher<strong>in</strong>nen des K<strong>in</strong>dergartens W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger<br />

Weg erprobten von Mai bis Juli die Handhabung der<br />

verschiedenen Fragebögen im Portfolio. Sie beobachteten<br />

dabei <strong>in</strong>tensiv je zwei ausgewählte K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der<br />

und reflektierten gleichzeitig ihre eigenen Gefühle -<br />

ebenfalls auf e<strong>in</strong>em Fragebogen. Nach den Sommerferien<br />

soll die Beobachtung auf alle K<strong>in</strong>der ausgeweitet werden.<br />

Der Aufwand für Beobachtung und Dokumentation bleibt<br />

<strong>in</strong> selbstbestimmten Umfang. Dies ist nur möglich, da die<br />

Teilnahme des K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg am Projekt<br />

„E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita“ noch auf freiwilliger Basis erfolgt.<br />

E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>di W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

Geheimnisvolle Spuren im<br />

K<strong>in</strong>dergarten<br />

Wie e<strong>in</strong> Projekt entstand und verg<strong>in</strong>g<br />

Es ist W<strong>in</strong>ter und zur Freude der K<strong>in</strong>der liegt<br />

draußen alles unter e<strong>in</strong>er dichten Schneedecke<br />

versteckt. Das wird natürlich gleich ausgenutzt<br />

und e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong>der holen ihren Schlitten, um den<br />

kle<strong>in</strong>en Hügel h<strong>in</strong>unterzufahren. Es dauert nicht<br />

lange, da kommt das erste K<strong>in</strong>d aufgeregt zu mir<br />

gerannt. „Ich habe e<strong>in</strong>e Spur gefunden. Komm<br />

schnell mit“. Geme<strong>in</strong>sam betrachten wir die<br />

kle<strong>in</strong>e Spur im Schnee und überlegen, von wem<br />

die wohl se<strong>in</strong> könnte. Die K<strong>in</strong>der schließen e<strong>in</strong>en<br />

menschlichen Abdruck gleich aus: „Der ist zu<br />

kle<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>en Menschen und außerdem sieht<br />

me<strong>in</strong> Fuß ganz anders aus.“ E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d kann uns<br />

dann doch noch weiterhelfen: „Das ist doch von<br />

e<strong>in</strong>er Katze. Das kann man ganz genau sehen.“<br />

So wurde das Spurenprojekt geboren.<br />

Wir entdeckten noch e<strong>in</strong>ige Spuren. Aber nicht<br />

jede konnten wir „lesen“ und so holten wir uns<br />

Hilfe über e<strong>in</strong> Spurenbuch. Die Neugier der<br />

K<strong>in</strong>der war geweckt. Am nächsten Morgen<br />

g<strong>in</strong>gen sie gleich mit dem Spurenbuch<br />

ausgerüstet <strong>in</strong> den Garten. Zu unserem<br />

Erstaunen fanden sie heraus, dass bei uns e<strong>in</strong><br />

Elch und e<strong>in</strong> Elefant durch den Garten gelaufen<br />

se<strong>in</strong> mussten. Dem g<strong>in</strong>gen wir dann doch noch<br />

e<strong>in</strong>mal auf den Grund und wir stellten fest, dass<br />

die Sonne den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>en Streich gespielt<br />

hatte. Sie hatte mehrere Löcher <strong>in</strong> den Schnee<br />

geschmolzen, die den Spuren dieser Tiere<br />

ähnelten. Wir mussten feststellen, dass es trotz<br />

Hilfe des Buches nicht gerade e<strong>in</strong>fach ist Spuren<br />

zu lesen. Doch die K<strong>in</strong>der ließen sich dadurch<br />

nicht entmutigen.<br />

Wir machten e<strong>in</strong>en Spaziergang, um weitere Spuren zu<br />

entdecken. Gerade zur richtigen Zeit kam e<strong>in</strong>e Frau mit<br />

ihrem Hund aus dem Haus. Bereitwillig demonstrierte sie<br />

den K<strong>in</strong>dern, welche Spuren ihr Tier im Schnee<br />

h<strong>in</strong>terlässt. Sie sahen fast genau so aus, wie die der<br />

Katze, doch man konnte bei genauem H<strong>in</strong>sehen e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Unterschied entdecken – die Krallenabdrücke. So<br />

erfuhren die K<strong>in</strong>der, dass im Gegensatz zur Katze der<br />

Hund se<strong>in</strong>e Krallen immer ausgefahren hat, denn er<br />

braucht sie weniger als die Katze. Er klettert nicht auf<br />

Bäume und er wehrt sich nur mit se<strong>in</strong>en scharfen Zähnen<br />

gegen se<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>de. Nach dieser <strong>in</strong>teressanten und<br />

lehrreichen Begegnung fanden wir noch Eichhörnchenspuren<br />

und Vogelspuren. Leider konnten wir nicht<br />

herausf<strong>in</strong>den, um welche Vögel es sich da handelte. Dazu<br />

braucht man dann doch mehr Kenntnis, Erfahrung und vor<br />

allem Übung.<br />

Wir vertieften unser Wissen weiter, <strong>in</strong>dem wir uns<br />

verschiedene Bücher über die Spurensuche anschauten.<br />

Die K<strong>in</strong>der suchten jetzt nicht nur nach Fuß- oder<br />

Pfotenabdrücken, sondern auch nach Fraß- und sogar<br />

Kotspuren. Geradezu überhäuft wurden wir von<br />

abgenagten Tannenzapfen, die von den zahlreichen<br />

Eichhörnchen <strong>in</strong> unserem Garten verspeist wurden. Für<br />

die Biologieecke entwarf ich das Spurenspiel, bei dem<br />

verschiedene Spuren dem passenden Tier zugeordnet<br />

werden müssen. Die K<strong>in</strong>der wurden mit der Zeit immer<br />

besser im Spurenlesen. Das Projekt wurde dann auch am<br />

Natur- und Waldtag aufgegriffen und vertieft.<br />

Julia Sprang<br />

Erzieher<strong>in</strong> im K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg


Pädagogisches und mehr<br />

Der ultimative<br />

K<strong>in</strong>dergeburtstag<br />

Oder: e<strong>in</strong> voller Erfolg zuhause<br />

Jedes Jahr aufs Neue machen sich Eltern<br />

Gedanken, wie sie den K<strong>in</strong>dergeburtstag des<br />

eigenen Sprössl<strong>in</strong>gs zum Highlight des Jahres<br />

werden lassen können. Warum nicht mal e<strong>in</strong><br />

Fest zuhause feiern, statt <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o, Theater oder<br />

sonst wo h<strong>in</strong> zu gehen?<br />

Von Diana Hartenste<strong>in</strong><br />

Beim Gedanken an den ultimativen<br />

K<strong>in</strong>dergeburtstag kam ich <strong>in</strong>s Grübeln, dachte an<br />

me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit zurück und an die vielen<br />

unvergesslichen Geburtstage. Wir haben mittags<br />

mit e<strong>in</strong> paar K<strong>in</strong>dern Kuchen gegessen und dann<br />

g<strong>in</strong>g es los mit ganz vielen, tollen Spielen, wie z.B.<br />

Topfschlagen, Mohrenkopfessen, Reise nach<br />

Jerusalem oder e<strong>in</strong> Schokoladenessen mit e<strong>in</strong>em<br />

Würfel. Das war jedes Mal e<strong>in</strong> Riesenspaß. Bei<br />

manch e<strong>in</strong>em Geburtstag im Sommer wurde auch<br />

mal e<strong>in</strong>e Schnitzeljagd oder e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Gartenfest<br />

organisiert. Ich er<strong>in</strong>nere mich gerne zurück, denn<br />

es war e<strong>in</strong>e sehr schöne Zeit.<br />

Als ich dann selber K<strong>in</strong>der bekommen habe, dachte<br />

ich an die gleichen Spiele wie damals, wurde aber<br />

schnell e<strong>in</strong>es Besseren belehrt. Da kamen dann<br />

E<strong>in</strong>ladungen <strong>in</strong> den Zirkus, <strong>in</strong> das K<strong>in</strong>o oder <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Indoorspielplatz, Theaterbesuche usw. Das<br />

wollte natürlich jeder andere überbieten. Ich setzte<br />

mich mit me<strong>in</strong>em Sohn Julian zusammen und wir<br />

besprachen se<strong>in</strong>en 6. Geburtstag. Er sagte: „Mama<br />

ich will bei uns zuhause e<strong>in</strong> Piratenfest“ (Piraten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Alter „echt cool“). Die Idee fand ich<br />

toll. Es freute mich, dass er se<strong>in</strong>en Geburtstag<br />

daheim feiern wollte. Nur kam ich <strong>in</strong>s Grübeln: wie<br />

und was macht man an e<strong>in</strong>em Piratenfest?<br />

Zum Glück gibt es ja das Internet und ich war<br />

erstaunt wie viele tolle Ideen da<br />

zusammengetragen werden. Nun konnte es los<br />

gehen. Als E<strong>in</strong>ladung machten wir e<strong>in</strong>e<br />

Flaschenpost natürlich mit echt vergilbtem Papier <strong>in</strong><br />

Schwarztee gefärbt und getrocknet. E<strong>in</strong> Totenkopf<br />

musste natürlich auch noch drauf. So, das hatten<br />

wir mal geschafft! Jetzt setzte ich mich h<strong>in</strong> und<br />

überlegte mir e<strong>in</strong> paar Spiele z.B. Schatztauchen<br />

(Apfel ohne Hände aus dem Wasser holen),<br />

Balancieren auf e<strong>in</strong>em Tau, Inselhüpfen mit<br />

Zeitungen als Insel und wenn die Musik aufhört,<br />

muss jeder auf e<strong>in</strong>e Insel hüpfen, Schatzsuche<br />

(quer durch die ganze Wohnung), Fernrohr (für die<br />

Jungs) und Ketten (für die Mädels) basteln,<br />

Wasserschöpfen usw. Zu guter Letzt gab es dann<br />

e<strong>in</strong> richtiges Piratenessen mit Fischstäbchen und<br />

Pommes. Natürlich wurde - wie es echte Piraten<br />

machen - mit den F<strong>in</strong>gern gegessen und es durfte<br />

auch mal gerülpst werden. Das war für die Jungs<br />

e<strong>in</strong> Riesenspaß. Abends fiel Julian, der große Pirat,<br />

total fertig <strong>in</strong>s Bett, umarmte mich und sagte:<br />

„Mama, das war echt e<strong>in</strong> tolles Fest!“. Ich war froh,<br />

dass ich diesen Tag überstanden hatte. Ich glaube,<br />

das geht jeder Mama so. Glück hatten wir natürlich,<br />

dass das Wetter mitmachte und wir alles im Garten<br />

feiern konnten. Aber genauso hätten diese Spiele<br />

auch <strong>in</strong> der Wohnung stattf<strong>in</strong>den können.<br />

In der Zwischenzeit kamen auch viele andere<br />

E<strong>in</strong>ladungen von Freunden und jeder Geburtstag<br />

war, egal was auf die Be<strong>in</strong>e gestellt wurde,<br />

trotzdem e<strong>in</strong> voller Erfolg. Vielleicht macht man sich<br />

selber zu viele Gedanken, was man tolles anstellen<br />

könnte mit den K<strong>in</strong>dern. Ich glaube das wichtigste<br />

an e<strong>in</strong>em solchen Tag ist, dass das K<strong>in</strong>d im<br />

Mittelpunkt steht und se<strong>in</strong>e Freude mit se<strong>in</strong>en<br />

Freunden teilen kann.<br />

Buchtipps:<br />

K<strong>in</strong>dergeburtstage feiern von Gisela Zimmermann<br />

Tolle K<strong>in</strong>derpartys von Sandra Blum<br />

K<strong>in</strong>derfeste von Adelheid Utters-Adam<br />

Und nicht zu vergessen das Internet, da gibt es auch<br />

ganz viele tolle Ideen.<br />

Seite 29


Seite 30<br />

E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />

„Gesünder essen,<br />

gern bewegen“<br />

Das Pilotprojekt „Gesund essen und gern<br />

bewegen“ der Universität Hohenheim startete<br />

Anfang Mai im Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergarten im<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg. Die vier beteiligten<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen berichten über ihre eigenen<br />

Erfahrungen und über die gewählten Aktivitäten<br />

<strong>in</strong> den Altersgruppen.<br />

Gruppe der 2-3 jährigen K<strong>in</strong>der<br />

Die Gruppe der 2-3 jährigen K<strong>in</strong>der, die „Papageien“ -<br />

Gruppe, beschäftigte sich mit dem Themenblock 3 „Essen<br />

schmeckt“ und Block 7 „Abenteuer und Wissenserweiterung“.<br />

E<strong>in</strong> geschmackvolles<br />

Abenteuer<br />

Von Julia Sprang<br />

E<strong>in</strong> Test der Geschmacksnerven<br />

Den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Projekt begann, <strong>in</strong> dem ich die K<strong>in</strong>der<br />

verschiedene Frucht- und Gemüsesorten schmecken ließ.<br />

Dazu erstellte ich e<strong>in</strong>en Fragebogen, auf dem ich die<br />

K<strong>in</strong>der nach dem Namen der Frucht und deren<br />

Geschmacksrichtung (süß, salzig, sauer, …) befragte.<br />

Dabei war mir nicht wichtig, richtige Antworten zu<br />

bekommen, denn die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d noch sehr jung. Sie<br />

lernen erst noch die geschmacklichen Unterschiede zu<br />

erkennen, zu differenzieren und e<strong>in</strong>zuordnen. Ich wollte<br />

mit dieser Aktivität ihre Geschmacksnerven anregen und<br />

die geschmacklichen Unterschiede aufzeigen. Mich<br />

<strong>in</strong>teressierte auch, welche Früchte die K<strong>in</strong>der am besten<br />

erkennen und bevorzugen würden und welche sie meiden.<br />

Jede Frucht wurde dann <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e mundgerechte Stücke<br />

geschnitten und getrennt <strong>in</strong> Schälchen gefüllt. Zu jedem<br />

Schälchen legte ich die passende ganze Frucht, damit die<br />

K<strong>in</strong>der sie auch am Aussehen erkennen konnten.<br />

Das Ergebnis des Geschmackstests<br />

Von den 7 teilnehmenden K<strong>in</strong>dern erkannten alle 7 den<br />

Apfel, 7 die Banane, 3 die Traube, 3 die Zitrone, 4 die<br />

Tomate und 6 die Gurke. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verwechselte die<br />

Tomate mit e<strong>in</strong>em Apfel und e<strong>in</strong> anderes die Zitrone mit<br />

e<strong>in</strong>er Orange. Beim Zuordnen der Geschmacksrichtung<br />

wurde es noch schwieriger. Da war der Apfel mal salzig,<br />

mal bitter und die meisten Früchte konnten geschmacklich<br />

gar nicht e<strong>in</strong>geordnet werden. Die Zitrone konnten vier<br />

K<strong>in</strong>der sofort der Geschmacksrichtung „sauer“ zuordnen,<br />

während sie lustige Grimassen zogen. Am besten kam der<br />

Apfel bei den K<strong>in</strong>dern an. Die Tomate wurde am<br />

häufigsten verweigert, an zweiter Stelle erst die Zitrone.<br />

Salz und Zucker<br />

Durch die Aussagen und Reaktionen der K<strong>in</strong>der griff ich <strong>in</strong><br />

den nächsten Aktivitäten die Geschmacksrichtungen<br />

„salzig“ und „süß“ auf. Wir verglichen Salz und Zucker<br />

mite<strong>in</strong>ander, <strong>in</strong>dem jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> paar Körnchen<br />

probierte. Der Zucker wurde sofort erkannt, während beim<br />

Salz nicht alle K<strong>in</strong>der auf den Namen kamen. Doch sie<br />

erkannten den Unterschied. Um den Geschmack noch zu<br />

<strong>in</strong>tensivieren, löste ich etwas Salz und etwas Zucker <strong>in</strong><br />

zwei Gläser M<strong>in</strong>eralwasser auf. Die Reaktionen waren<br />

unterschiedlich. Zwar war das Zuckerwasser bei der<br />

Mehrheit der K<strong>in</strong>der der Favorit, doch zwei K<strong>in</strong>der zogen<br />

das etwas salzige Wasser dem Süßen vor.<br />

Als nächstes unternahmen wir e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Frühstück, wobei jedes K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> eigenes Essen vorstellte<br />

und wir überlegten geme<strong>in</strong>sam, ob das Essen eher süß<br />

oder salzig ist.<br />

„K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d noch jung und nicht lange im K<strong>in</strong>di“<br />

Während der Durchführung des Projektes wurde mir<br />

bewusst, dass die verschiedenen Themenblöcke<br />

unweigerlich zusammenhängen und nicht zu trennen s<strong>in</strong>d.<br />

Durch e<strong>in</strong>e Aktivität werden manchmal gleich mehrere<br />

Module abgedeckt und so beschränkte ich mich nicht<br />

mehr auf me<strong>in</strong>e gewählten Module.<br />

Schwierig ist für mich bei diesem Projekt auch, dass die<br />

K<strong>in</strong>der noch sehr jung und viele auch noch nicht lange im<br />

K<strong>in</strong>dergarten s<strong>in</strong>d. Sie <strong>in</strong>teressieren sich momentan mehr<br />

für die E<strong>in</strong>richtung an sich. Sie wollen die Spielzeuge<br />

erkunden, mit den K<strong>in</strong>dern spielen, die E<strong>in</strong>richtung<br />

entdecken, e<strong>in</strong>fach erst e<strong>in</strong>mal ankommen. Da spielt das<br />

Essen für sie gerade e<strong>in</strong>e Nebenrolle. Ich versuche daher<br />

e<strong>in</strong>en gesunden Mittelweg zu f<strong>in</strong>den und das Projekt an<br />

die Bedürfnisse der K<strong>in</strong>der anzupassen, z.B. machte ich<br />

e<strong>in</strong> Bewegungsspiel mit der Gruppe, das mit<br />

verschiedenen Gemüsesorten gespielt wird: „Der<br />

Gemüsekorb fällt um…“. Bei diesem Spiel muss man<br />

schnell se<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong> Sitzplatz zu erwischen. Wichtig ist<br />

dabei zu wissen, welcher Gemüsesorte man angehört. Die<br />

K<strong>in</strong>der verstanden das Spiel recht schnell und hatten<br />

Spaß an der Umsetzung. So wurde u.a. Bewegung und<br />

Wissenserweiterung mit dieser Aktivität abgedeckt.<br />

Schmeckt die Traube süß, sauer oder salzig?<br />

Gruppe der 3-4 jährigen K<strong>in</strong>der<br />

In der Gruppe der 3-4 Jährigen („Schöne Giraffen“) arbeitet<br />

die Erzieher<strong>in</strong> Laeia Nekoufar mit den Themen „Was essen<br />

wir?“ (Block 1) und „Warum essen wir?“ (Block 2).<br />

Die blaue Banane<br />

Von Laeia Nekoufar<br />

Im ersten Schritt haben wir Lebensmittelfamilien<br />

gebildet:<br />

� Obst und Gemüse<br />

� Milch und Milchprodukte (Joghurt,….)<br />

� Getreide und Getreideprodukte (Brot,….)<br />

� Tierprodukte (Wurst, Eier, Fleisch…..)<br />

Zu diesem Thema haben wir e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Frühstück veranstaltet. Dabei unterhielten wir uns<br />

über den Inhalt der Frühstücksdosen der K<strong>in</strong>der<br />

und ordneten ihn den Lebensmittelfamilien zu.<br />

Natürlich wurden auch Fragen beantwortet: Wie<br />

schmecken Lebensmittel? Wo und wie wachsen<br />

Obst und Gemüse?<br />

Als Folgeaktivität und Vertiefung der bereits<br />

erworbenen Obst- und Gemüsekenntnisse der<br />

K<strong>in</strong>der wurde das Spiel „Me<strong>in</strong> rechter Platz ist leer“<br />

gespielt. In diesem Spiel riefen die K<strong>in</strong>der sich nicht<br />

per Namen herbei, sondern wurden zu Obst oder<br />

Gemüse. Viel Spaß hatten die K<strong>in</strong>der auch beim<br />

Rätseln. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d beschrieb e<strong>in</strong> Produkt (Farbe,<br />

Form, Geschmack) und die anderen K<strong>in</strong>der errieten<br />

es. In weiteren Aktivitäten entstanden kle<strong>in</strong>e<br />

Kunstwerke, z.B. „Die blaue Banane“.<br />

Die schönen Giraffenk<strong>in</strong>der und die Sonnenk<strong>in</strong>der<br />

kauften auf dem Markt Obst und Gemüse e<strong>in</strong> und<br />

veranstalteten für alle K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames gesundes Frühstück.<br />

Bis Juli wird sich die Gruppe der 3 bis 4 jährigen<br />

K<strong>in</strong>der mit dem Thema „Warum essen wir?“ weiter<br />

beschäftigen. Folgende E<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d für diesen<br />

Abschnitt geplant: Hungergefühl, Bewegungsspiele,<br />

Kunstaktivitäten, Geschichten wie „Der süße Brei“<br />

und „Der dicke, fette Pfannkuchen“, Kochen (wir<br />

kochen den süßen Brei), Musik (Lieder s<strong>in</strong>gen,<br />

Tanzen). Die K<strong>in</strong>der und ich hatten viel Freude an<br />

den durchgeführten Aktivitäten und ich b<strong>in</strong><br />

gespannt auf den weiteren Verlauf des Projektes.


Gruppe der 4-5 jährigen K<strong>in</strong>der<br />

Die Sonnenk<strong>in</strong>der im Alter von 4 bis 5 Jahren beschäftigten<br />

sich im Projekt „Gesund essen, gern bewegen“ mit den<br />

Themenblöcken 1 „Was essen wir?“ und 4 „Essen macht<br />

Spaß!“<br />

Essen macht Spaß!<br />

Von Simone Heeg<br />

Bei der ersten Aktivität benannten die Sonnenk<strong>in</strong>der alle<br />

Lebensmittel, die sie kannten und malten sie auf e<strong>in</strong><br />

großes Plakat auf. Dabei teilten wir sie <strong>in</strong> die beiden<br />

Kategorien „gesund“ und „ungesund“ e<strong>in</strong>. Nun befragte ich<br />

die K<strong>in</strong>der, wie die e<strong>in</strong>zelnen Lebensmittel schmecken<br />

und was ihre Eigenschaften s<strong>in</strong>d. Diese Aktivität haben wir<br />

anhand von e<strong>in</strong>em Rätsel durchgeführt. Die K<strong>in</strong>der haben<br />

sich e<strong>in</strong> Lebensmittel ausgesucht und dieses solange<br />

beschrieben bis die anderen K<strong>in</strong>der erraten konnten was<br />

für e<strong>in</strong> Lebensmittel geme<strong>in</strong>t ist, z.B. „Es ist gelb und<br />

weich und sie ist krumm“. Antwort der K<strong>in</strong>der: „Die<br />

Banane“.<br />

Bei der Frage, wie die Banane schmeckt, kam als Antwort<br />

„sauer“. Diese Aussage habe ich aufgegriffen und e<strong>in</strong><br />

Angebot daraus gemacht, bei dem es darum g<strong>in</strong>g, den<br />

Unterschied zwischen süß, sauer, bitter, salzig und scharf<br />

wahrzunehmen und zu erkennen. Zitronen, Kaffeebohnen,<br />

Salz, Zucker und Radieschen wurden probiert. E<strong>in</strong>igen<br />

K<strong>in</strong>dern fiel es noch schwer, die richtige Geschmacksrichtung<br />

zu erkennen. Geme<strong>in</strong>sam überlegten wir uns<br />

Lebensmittel, die entweder süß, salzig, sauer, bitter oder<br />

scharf s<strong>in</strong>d. Auch die Lebensmittel auf unserem selbst<br />

gemalten Plakat ordneten wir den verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen zu. Wir machten noch e<strong>in</strong>en<br />

zweiten Durchgang mit den Lebensmitteln und die K<strong>in</strong>der<br />

konnten nun die Geschmacksrichtungen schon besser<br />

unterscheiden.<br />

Die Gruppe der Sonnenk<strong>in</strong>der und die Gruppe der<br />

schönen Giraffen trafen sich <strong>in</strong> der darauf folgenden<br />

Aktivität, um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>kauf von frischem Obst und<br />

Gemüse zu unternehmen. Zusammen liefen wir zu dem<br />

Obst- und Gemüsestand beim Bahnhof. Die K<strong>in</strong>der<br />

suchten sich jeweils e<strong>in</strong> Obst oder Gemüse aus, das sie<br />

selbständig auswählen und bestellen durften. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />

durfte auf Wunsch die Verantwortung übernehmen und<br />

den ganzen E<strong>in</strong>kauf bezahlen. Aus diesen Obst- und<br />

Gemüsesorten bereiteten wir e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Frühstück<br />

vor, an dem alle K<strong>in</strong>der des K<strong>in</strong>dergartens W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger<br />

Weg teilnahmen. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong>der halfen bei der<br />

Vorbereitung des Buffets. Das Obst und Gemüse wurde<br />

gewaschen und geschnitten, dazu gab es<br />

selbstgebackene Vollkornbrötchen, die die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en<br />

Tag zuvor im Projekt mit der Erzieher<strong>in</strong> Jolanta<br />

Rosenberg gebacken hatten. Es gab Kräuter und<br />

Paprikaquark und zwei selbstgemachte Marmeladen von<br />

Familie Hartenste<strong>in</strong>. Alle waren begeistert und satt. Das<br />

Buffet war „ratzeputz“ leer gegessen.<br />

Zur Zeit s<strong>in</strong>gen wir das Lied „Der Müller hat e<strong>in</strong><br />

Mühlenhaus.“ Hier wird erklärt wie e<strong>in</strong>ige Lebensmittel<br />

entstehen und was man dazu für Zutaten benötigt.<br />

Beispiele aus der Praxis: Bewegungsspiele<br />

� Spiel 1: „Familienausflug“<br />

Ziel: Schnelles Reagieren und Laufen; sich im Raum orientieren<br />

Die K<strong>in</strong>der teilten sich <strong>in</strong> drei Gruppen auf (Familien). Jede Familie hatte<br />

e<strong>in</strong>en Holzreifen auf dem Boden platziert und setzte sich re<strong>in</strong>. Die<br />

Kle<strong>in</strong>gruppen teilten die Rollen auf (Vater, Mutter, K<strong>in</strong>d, Hund). Die<br />

Erzieher<strong>in</strong> erzählte e<strong>in</strong>e Geschichte. Immer wenn „Vater“, „Mutter“,<br />

„K<strong>in</strong>d“ oder „Hund“ <strong>in</strong> der Geschichte vorkamen, sprangen die K<strong>in</strong>der<br />

jeder Gruppe, denen die jeweilige „Familienzugehörigkeit“ zugewiesen<br />

wurde, auf und umliefen den Holzreifen so lange bis e<strong>in</strong>e Glocke<br />

erklang. Diese Glocke war das Zeichen für die K<strong>in</strong>der, dass die<br />

Geschichte weitererzählt wird und die Familien sich im Holzreifen<br />

versammeln sollten. Die Geschichte wurde so erzählt, dass manchmal<br />

mehrere Familienmitglieder gleichzeitig rennen mussten.<br />

In der nächsten Geschichte haben die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e andere Art der<br />

Bewegung gewählt, nämlich das Hüpfen. In der dritten Geschichte<br />

wurden die Familienmitglieder nicht genannt, sondern per Zeichnung<br />

auf e<strong>in</strong>em Zettel gezeigt. In der vierten Geschichte wurden die<br />

Familienmitglieder mit Musik<strong>in</strong>strumenten angekündigt: Mutter –<br />

Metallophon, Vater – Becken, K<strong>in</strong>d – Tambur<strong>in</strong>, Hund – Kastagnetten.<br />

Die Variationen des Spiels haben das Spiel sehr spannend gemacht, so<br />

dass die Motivation der K<strong>in</strong>der durchgehend angehalten hat und die<br />

K<strong>in</strong>der sich das Spiel noch mal wünschten.<br />

� Spiel 2: „Würfel“<br />

Ziel: Kräftigung der Muskeln; Reagieren; Zuordnen der<br />

Würfelpunkte zu den entsprechenden Aufgaben<br />

Die K<strong>in</strong>der sitzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreis. Im Gespräch mit den K<strong>in</strong>dern wurden<br />

die Ziele genannt und durch Bewegungsbeispiele der K<strong>in</strong>der deutlich<br />

gemacht. Danach ordneten die K<strong>in</strong>der den Würfelzahlen verschiedene<br />

Bewegungsarten zu (auf e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong> hüpfen, auf zwei Be<strong>in</strong>en hüpfen,<br />

Liegestützen, Liegeposition halten, Tanz mit Drehung). Nun wurde der<br />

Reihe nach gewürfelt und die vorgeschlagenen Bewegungsarten dazu<br />

ausgeführt. In der nächsten Runde wählten die K<strong>in</strong>der andere<br />

Bewegungsarten.<br />

� Spiel 3: „Brücken bauen“<br />

Ziel: Reagieren; Orientierung; Kreativität; gegenseitiges Helfen;<br />

logisches Denken; S<strong>in</strong>neswahrnehmung<br />

Es wurden zwei Gruppen gebildet. Jede Gruppe baute aus gemischtem<br />

Material (weich, hart, rau, glatt) e<strong>in</strong>e Brücke zur „Gummibärchen<strong>in</strong>sel“.<br />

Jedes K<strong>in</strong>d war e<strong>in</strong>mal Architekt und Konstrukteur zugleich. Es baute<br />

e<strong>in</strong>e Brücke für die eigene Gruppe, die die Brücke nutzte, um e<strong>in</strong><br />

Gummibärchen „pflücken“ zu können. Zur zweiten Runde des Spiels<br />

wurden die jüngeren K<strong>in</strong>der (2-3 Jährigen) e<strong>in</strong>geladen. Die<br />

Vorschulk<strong>in</strong>der bauten für diese Gruppe erneut e<strong>in</strong>e Brücke. Sie zeigten<br />

dann den jüngeren K<strong>in</strong>dern die Regeln des Spiels, <strong>in</strong>dem sie e<strong>in</strong>fach die<br />

Strecke durchliefen. Dann wurden die Vorschulk<strong>in</strong>der zu Paten der<br />

jüngeren K<strong>in</strong>der und sie begleiteten diese zur Gummibärchen<strong>in</strong>sel.<br />

Die K<strong>in</strong>der waren sehr motiviert im Spiel. Die Brücken, die nache<strong>in</strong>ander<br />

wuchsen, wurden technisch immer durchdachter. Die K<strong>in</strong>der legten<br />

Wert darauf, dass die Brücke so konstruiert wurde, dass alle<br />

Gruppenmitglieder an e<strong>in</strong> Gummibärchen kommen konnten. Im zweiten<br />

Teil des Angebotes übernahmen die Vorschulk<strong>in</strong>der mit voller<br />

Verantwortung die Patenschaft und leiteten ihre jüngeren Freunde<br />

sensibel, achtsam und mit Erfolg an. Die Gummibärchen waren e<strong>in</strong>e<br />

sehr gute Motivation für die K<strong>in</strong>der, so dass ihre Mühe die Insel zu<br />

erreichen sehr groß war. Die Menge der Gummibärchen, die im Spiel an<br />

die K<strong>in</strong>der verteilt wurde, war ger<strong>in</strong>g, so dass man von e<strong>in</strong>em gezielten<br />

und kontrollierten Konsum der Süßigkeiten sprechen kann.<br />

Seite 31<br />

Gruppe der Vorschulk<strong>in</strong>der<br />

Der Themenblock 5 „Bewegung macht Spaß!“<br />

und Block 6 „Körpergefühl“ wurde mit den<br />

Vorschulk<strong>in</strong>dern durchgeführt. An manchen<br />

Angeboten nehmen auch K<strong>in</strong>der aus anderen<br />

Altersstufen teil.<br />

Körpergefühl und<br />

Bewegung<br />

Von Jolanta Rosenberg<br />

Nachdem den K<strong>in</strong>dern Ziel und<br />

Vorgehen e<strong>in</strong>es Bewegungsspiels<br />

erklärt bzw. vorgelesen wurden,<br />

wurden immer mehrere Spielvarianten<br />

durchgespielt. Danach wird<br />

jedes Spiel mit den K<strong>in</strong>dern<br />

reflektiert. „Hat euch das Spiel<br />

gefallen? Was war besonders leicht /<br />

schwer? Wo habt ihr euch<br />

gegenseitig helfen müssen? Wo war<br />

eure Reaktion sehr wichtig? usw. Die<br />

K<strong>in</strong>der klebten danach für die<br />

durchgeführte E<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong>en Punkt auf<br />

die von der Uni Hohenheim<br />

mitgebrachten Tischsets.<br />

Projekt macht K<strong>in</strong>dern großen<br />

Spaß<br />

Die Uni Hohenheim hat <strong>in</strong> der Tat mit<br />

den vorgeschlagenen Modulen nichts<br />

Neues erfunden. Mit hoher<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ist es auch so,<br />

dass die Erfahrungsschätze der<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen im Umgang mit<br />

K<strong>in</strong>dern zu bestimmten E<strong>in</strong>heiten der<br />

Wissenschaft dienen. Aber es ist<br />

auch Fakt, dass die Vorschulk<strong>in</strong>der<br />

sehr großen Spaß und viel Freude an<br />

den durchgeführten Aktivitäten<br />

haben. „Welches Spiel spielen wir<br />

heute?“ ist die tägliche Standardfrage<br />

der Vorschulk<strong>in</strong>der.<br />

Mit Sicherheit hat die Uni Hohenheim<br />

mit ihrem Pilotprojekt etwas <strong>in</strong><br />

Bewegung gesetzt. Die Frage ist nur,<br />

wie lassen sich solche E<strong>in</strong>heiten<br />

neben den anderen wichtigen<br />

Bauste<strong>in</strong>en <strong>in</strong> das tägliche Leben<br />

e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>dergartens mit den<br />

vorhandenen personellen Ressourcen<br />

<strong>in</strong>tegrieren. Fakt ist, dass<br />

durch das Gesundheitsprojekt andere<br />

Projekte im K<strong>in</strong>dergarten im<br />

ger<strong>in</strong>geren Umfang stattf<strong>in</strong>den.


Seite 32<br />

Die letzte Seite<br />

Quergefragt<br />

Neues aus Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Stadtteilbibliothek <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />

immer beliebter<br />

Die Ausleihzahlen <strong>in</strong> der Möhr<strong>in</strong>ger Stadtbibliothek<br />

s<strong>in</strong>d gestiegen – vor allem bei<br />

den ausländischen Mitbürgern. Bei K<strong>in</strong>dern<br />

ist vor allem das Thema „Feuerwehr“ sehr<br />

beliebt. Von Juli bis August bleibt die<br />

Bücherei wegen Sanierung geschlossen.<br />

Nächste Ausgabe von Knickbe<strong>in</strong> –<br />

Das Möhr<strong>in</strong>ger Familienmagaz<strong>in</strong><br />

ersche<strong>in</strong>t im<br />

Januar 2007<br />

Feueralarm im Schulhaus<br />

Der 4. Mai 2006 bleibt für viele Möhr<strong>in</strong>ger sicherlich als der<br />

Tag, an dem es auf der Filderbahnstraße haushoch brannte<br />

unvergessen. E<strong>in</strong>ige Wohnungen mussten aus Sicherheitsgründen<br />

geräumt werden und auch die Grundschüler der<br />

nahegelegenen Riedseeschule wurden mit Rufen „Es<br />

brennt“ oder gar „Der Schrade brennt“ aus den<br />

Klassenzimmern auf den Schulhof geholt. Der Schrecken<br />

saß bei e<strong>in</strong>igen tief. E<strong>in</strong> geregelter Unterricht war danach<br />

mit den teilweise verstörten K<strong>in</strong>dern, vor allem aus den<br />

ersten Klassen, nícht mehr möglich.<br />

Aufruf zum L E S E R F O R U M<br />

Liebe Eltern,<br />

liebe K<strong>in</strong>der und Jugendliche,<br />

Ihre / de<strong>in</strong>e eigene Me<strong>in</strong>ung zu folgendem<br />

Thema ist gefragt:<br />

„Wie k<strong>in</strong>derfreundlich<br />

ist Möhr<strong>in</strong>gen?“<br />

Was gefällt Familien gut <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />

und was sollte / könnte verändert werden.<br />

Alle konkreten Wünsche und Ideen als<br />

Leserbriefe<br />

bis 15. Oktober 2006<br />

unter Angabe von Namen und Alter an<br />

folgende Adresse:<br />

Knickbe<strong>in</strong><br />

Das Möhr<strong>in</strong>ger<br />

Familienmagaz<strong>in</strong><br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg 22<br />

70567 Stuttgart<br />

Aktionen, Term<strong>in</strong>e, Neuerungen an<br />

der Riedseeschule<br />

Monatslied<br />

E<strong>in</strong>mal monatlich treffen sich alle Grundschüler,<br />

um geme<strong>in</strong>sam das von allen Klassen zuvor<br />

e<strong>in</strong>geübte Monatslied zu s<strong>in</strong>gen, zu musizieren,<br />

zu spielen, zu tanzen.<br />

Chor-Kooperation mit der<br />

Bodelschw<strong>in</strong>ghschule<br />

Der Grundschulchor der Riedseeschule unter der<br />

Leitung von Frau Gänzle probt regelmäßig mit<br />

e<strong>in</strong>er Lehrkraft und mehreren Schüler der<br />

Bodelschw<strong>in</strong>ghschule. Geme<strong>in</strong>same<br />

Aufführungen krönen das Projekt und leisten<br />

e<strong>in</strong>en wichtigen aktiven Beitrag zur Integration<br />

geistig Beh<strong>in</strong>derter.<br />

Wanderweg „Rund um Stuttgart“<br />

Im Rahmen der Grundschulzeit soll jedes<br />

Grundschulk<strong>in</strong>d während der jährlichen<br />

Wandertage e<strong>in</strong>mal „komplett“ Stuttgart<br />

umrunden. Dabei die Vielfalt Stuttgarts zu erleben<br />

und die nähere und weitere Umgebung kennen zu<br />

lernen ist Ziel des Rundwanderweges.<br />

Erweiterte Schulk<strong>in</strong>dbetreuung<br />

Ab dem Schuljahr 06/07 wird es neben der gut<br />

angenommenen Betreuung bis 14.30 Uhr für e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe auch e<strong>in</strong>e Betreuung bis 17 Uhr geben.<br />

Für beide Versionen wird fakultativ auch e<strong>in</strong><br />

warmes Mittagessen sowie Ferienbetreuung an<br />

der Schule angeboten.<br />

Sanierung der bisherigen Turn- und<br />

Versammlungshalle<br />

Ab Januar 2007 wird die marode Halle von Grund<br />

auf saniert und mit <strong>in</strong>teressanten neuen Geräten<br />

ausgestattet. Die Bauzeit wird etwa 1 Jahr<br />

betragen, <strong>in</strong> dem dort ke<strong>in</strong> Sportunterricht<br />

stattf<strong>in</strong>den kann. Wo unsere Grundschüler <strong>in</strong><br />

dieser Zeit Sport haben, wird derzeit noch mit den<br />

zuständigen Ämtern geklärt. Nach der Sanierung,<br />

der leider unwiderruflich die Bühne zum Opfer<br />

fallen muss, wird die Halle von Schule und<br />

Vere<strong>in</strong>en ausschließlich für den Sport genutzt.<br />

Aufnahme der Schulneul<strong>in</strong>ge<br />

Informationsabend für die Eltern:<br />

Donnerstag, 21.09.06 um 19.30 Uhr im<br />

Zeichensaal, Vaih<strong>in</strong>ger Str. 30<br />

E<strong>in</strong>schulungsfeier:<br />

Samstag, 23.09.06 um 10 Uhr <strong>in</strong> der Turn- und<br />

Versammlungshalle, Vaih<strong>in</strong>ger Str. 35<br />

Neu:<br />

Beratungszentrum Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Die Vaih<strong>in</strong>ger Erziehungsberatungsstelle<br />

des Jugendamts der Stadt<br />

Stuttgart wird aufgelöst und mit der<br />

E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen, Vaih<strong>in</strong>ger<br />

Str. 49, zusammengelegt. Hieraus<br />

entsteht das erweiterte Beratungszentrum<br />

Möhr<strong>in</strong>gen mit<br />

Psychologen und anderen Fachberatern<br />

unter e<strong>in</strong>em Dach.<br />

Viel Lärm <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />

Der Lärmpegel <strong>in</strong> den Fildergeme<strong>in</strong>den<br />

von Vaih<strong>in</strong>gen über Möhr<strong>in</strong>gen bis<br />

Denkendorf ist <strong>in</strong> vielen Bereichen zu<br />

hoch. Die Nähe zum Flughafen und die<br />

parallel vorbeiführende Autobahntrasse<br />

sowie weitere stark genutzte Straßen- und<br />

Schienennetze führen zu Lärmbelästigungen<br />

der Wohnbevölkerung, die<br />

<strong>in</strong> Zukunft auch noch zunehmen sollen.<br />

Lärm wird heute als Umweltbelastung<br />

verstanden, der als Dauerzustand<br />

Menschen krank macht und deren<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den bee<strong>in</strong>trächtigt. E<strong>in</strong>e Studie<br />

des Umwelt- und Verkehrsm<strong>in</strong>isteriums<br />

Baden-Württemberg ermittelte bereits im<br />

Jahr 2000 im Stadtbezirk Möhr<strong>in</strong>gen zwei<br />

Konfliktbereiche, <strong>in</strong> denen die Wohnbevölkerung<br />

erheblich vom Lärm betroffen<br />

ist und für die e<strong>in</strong> Lärmm<strong>in</strong>derungsbedarf<br />

festgestellt wird. Neben dem gesamten<br />

Fasanenhof, betrifft dies auch das<br />

gesamte Gebiet <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen entlang der<br />

B27. Vorschläge wie Beschränkung der<br />

Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit auf 80 Stundenkilometer<br />

und Austausch des Straßenbelags<br />

mit Flüsterasphalt oder die<br />

Erhöhung sowie Vervollständigung des<br />

Lärmschutzwalls entlang der A8 warten<br />

allerd<strong>in</strong>gs nach wie vor auf entsprechende<br />

Umsetzung. Was bleibt ist wissenschaftlich<br />

ermittelte persönliche Betroffenheit.<br />

Weitere Infos: www.laermkarten.de<br />

Impressum<br />

Die K<strong>in</strong>dergartenzeitung „Knickbe<strong>in</strong>“ ersche<strong>in</strong>t 2 mal jährlich<br />

im Eigenverlag der Elternschaft des K<strong>in</strong>dergartens<br />

W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg. Kopien auch auszugsweise bedürfen der<br />

Genehmigung durch die Redaktion.<br />

Ansprechpartner:<br />

Beate Gebhardt, Tel.: (0711) 717801, Knickbe<strong>in</strong>@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Texte: Beate Gebhardt, Marzena Dolata-Kosiol,<br />

Diana Hartenste<strong>in</strong>, Udo Hartenste<strong>in</strong>,<br />

Simone Heeg, Imke Hörmiller, Barbara<br />

Jonischkeit, Nad<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>, Mathias Mutzek,<br />

Laeia Nekoufar, Ramazan Özd<strong>in</strong>, Christiane<br />

Riedel, Jolanta Rosenberg, Daniela<br />

Rüsseler, Stefan Schwarzfischer, Anna<br />

Schweighardt, Julia Sprang, Abella Stefan,<br />

Claudia Strobel, Ingrid Willemsen<br />

Fotos: Marzena Dolata-Kosiol, Beate Gebhardt,<br />

Imke Hörmiller, K<strong>in</strong>dergarten<br />

Layout: Marzena Dolata-Kosiol, Beate Gebhardt<br />

Verkaufsstellen:<br />

K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg, Buchhandlung Ebert,<br />

K<strong>in</strong>dermoden Merl<strong>in</strong>, K<strong>in</strong>dersecondhand Pippilotta<br />

<strong>in</strong> S-Vaih<strong>in</strong>gen.<br />

Vervielfältigung: E. Kurz&Co, Stuttgart<br />

Auflage: 200 Exemplare<br />

Preis: 2,- Euro (höhere Spenden s<strong>in</strong>d erwünscht)

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