Familienrestaurants in Möhringen - Knickbein
Familienrestaurants in Möhringen - Knickbein
Familienrestaurants in Möhringen - Knickbein
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Seite 1<br />
KINDER UND FAMILIEN IM STADTTEIL<br />
Möhr<strong>in</strong>ger Familienmagaz<strong>in</strong> entsteht 2<br />
K<strong>in</strong>der und Fahrrad 3<br />
Stuttgart k<strong>in</strong>derfreundlich? 4<br />
Porträt: Eisdiele Cort<strong>in</strong>a 6<br />
Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>derbeauftragte 9<br />
Schüler-Freizeittipps <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen 10<br />
Aktion „Gute Fee“ 15<br />
Studie „Familienfreundliche Restaurants“ 17<br />
K<strong>in</strong>derstimmen zum Restaurantbesuch 22<br />
AUS DEN KINDERGÄRTEN<br />
Uni-Pilotstudie Ernährung und Bewegung 7<br />
Englisch im K<strong>in</strong>dergarten 12<br />
Schriftzeichen dieser Welt 26<br />
K<strong>in</strong>di Widmaierstraße ausgezeichnet 27<br />
Neues von E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita: Portfolio 28<br />
RIEDSEESCHULE INFORMIERT<br />
„Faustlos“ <strong>in</strong> Schulen<br />
Kooperation mit Jugendhaus<br />
PÄDAGOGISCHES UND MEHR<br />
Friedhof der Kuscheltiere<br />
Geschwister-Beziehungen<br />
Essstörungen<br />
Der ultimative K<strong>in</strong>dergeburtstag<br />
EINBLICK KINDERGARTEN WINTERLINGER WEG<br />
Jungen bauen Schiffe 8<br />
Suche nach Frühl<strong>in</strong>gsboten 13<br />
Rettungsaktion für Kröten 14<br />
Farbendisco 20<br />
Mädchen-Werkstatt 21<br />
Geheimnisvolle Spurensuche 28<br />
Ernährung und Bewegung 30<br />
LETZTE SEITE<br />
Quergefragt - Aktuelles aus Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Impressum<br />
24<br />
25<br />
5<br />
16<br />
21<br />
29<br />
32<br />
32<br />
Preis 2,- Euro Nr. 8 / 4. Jg. Herbst 2006<br />
DAS MÖHRINGER FAMILIENMAGAZIN<br />
Für alle K<strong>in</strong>der, Eltern, Großeltern und Interessierte<br />
unabhängig, halbjährlich, <strong>in</strong>formativ, mit vielen Bildern<br />
<strong>Familienrestaurants</strong><br />
<strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Was K<strong>in</strong>der<br />
vom Restaurantbesuch<br />
mit Familie halten<br />
� Fahrrad fahren<br />
Ohne Helm<br />
droht<br />
Lebensgefahr<br />
� Faustlos<br />
Was geschieht zur<br />
Gewaltprävention an<br />
Möhr<strong>in</strong>ger Schulen<br />
� Gute Fee<br />
Schutzzonen<br />
für K<strong>in</strong>der<br />
<strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen
Seite 2<br />
Editorial<br />
Knickbe<strong>in</strong> für alle<br />
E<strong>in</strong> Familienmagaz<strong>in</strong> für Möhr<strong>in</strong>gen entsteht<br />
Vor mehr als 3 Jahren, im April 2003, erschien zum<br />
ersten Mal Knickbe<strong>in</strong>, getitelt mit großen Lettern<br />
„Wir machen e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dergartenzeitung“. Von nun<br />
an berichteten jedes halbe Jahr Eltern und<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />
im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg 22 geme<strong>in</strong>sam von<br />
den großen und kle<strong>in</strong>en Ereignissen im Alltag e<strong>in</strong>es<br />
K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>des sowie von den großen und<br />
kle<strong>in</strong>en Projekten der Erzieher<strong>in</strong>nen, die diesen<br />
Alltag gestalten. Es wurden Interviews geführt - mit<br />
den K<strong>in</strong>dern, mit deren Eltern, mit den Erziehern.<br />
Es wurde von Festen und Ausflügen geschwärmt<br />
und mit vielen Bildern der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>s<br />
Lesevergnügen auf 32 Seiten erleichtert.<br />
Die Zeitung Knickbe<strong>in</strong> heute<br />
Knickbe<strong>in</strong> als Zeitung entwickelte sich im Laufe der<br />
Jahre immer weiter. Knickbe<strong>in</strong> ist bereits heute e<strong>in</strong><br />
Magaz<strong>in</strong>, das viele lobende Worte weit über die<br />
Elternschaft des K<strong>in</strong>dergartens im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
h<strong>in</strong>aus erfährt und dessen Kreis <strong>in</strong>teressierter Leser<br />
sich immer mehr ausweitet. Nach außen ersche<strong>in</strong>t<br />
Knickbe<strong>in</strong> heute engagiert, <strong>in</strong>formativ und zugleich<br />
charmant aufgemacht. Themen aus der Schule<br />
oder über Angebote für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ganz Möhr<strong>in</strong>gen<br />
wurden immer wieder <strong>in</strong> den Ausgaben<br />
aufgenommen.<br />
Knickbe<strong>in</strong> <strong>in</strong> Zukunft – e<strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>ger<br />
Familienmagaz<strong>in</strong><br />
Nun ist es an der Zeit, den Schritt ganz zu gehen<br />
und die vielen ermutigenden Worte umzusetzen.<br />
Knickbe<strong>in</strong> soll als Familienmagaz<strong>in</strong> für ganz<br />
Möhr<strong>in</strong>gen geschrieben werden. Ab Januar 2007 ist<br />
es soweit. Geplant ist es, das Familienmagaz<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
allen Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten und Schulen im<br />
Stadtbezirk sowie an e<strong>in</strong>igen Auslegestellen zu<br />
verteilen. Hierfür wird die Auflage stark erhöht.<br />
Dabei soll Knickbe<strong>in</strong> nicht e<strong>in</strong> weiteres<br />
Anzeigenblatt unter vielen anderen werden,<br />
sondern es soll vor allem Raum geben, um über<br />
Angebote und Aktivitäten für und von Familien mit<br />
K<strong>in</strong>dern aller Altersgruppen <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen zu<br />
<strong>in</strong>formieren. E<strong>in</strong> ehrgeiziges Ziel, das vom<br />
Engagement vieler abhängt. Bereits heute<br />
recherchieren, schreiben und gestalten Möhr<strong>in</strong>ger<br />
Eltern, K<strong>in</strong>der und Jugendliche sowie Akteure der<br />
sozialen und pädagogischen E<strong>in</strong>richtungen aus<br />
(noch nicht ganz) Möhr<strong>in</strong>gen die Artikel und Seiten<br />
von Knickbe<strong>in</strong>. Mit dieser Ausgabe liegt e<strong>in</strong>e<br />
pubertierende Mischung aus K<strong>in</strong>dergarten- und<br />
Familienzeitung vor. An der Vielfalt der<br />
Informationen wird gearbeitet. Auch wenn sich<br />
vieles ändern wird, bleibt auf jeden Fall folgendes:<br />
auch als Möhr<strong>in</strong>ger Familienmagaz<strong>in</strong> wird<br />
Knickbe<strong>in</strong> von Ehrenamtlichen mit hohem<br />
Qualitätsanspruch gemacht. Ebenfalls wie bisher<br />
wird Knickbe<strong>in</strong> im halbjährlichen Abstand mit e<strong>in</strong>er<br />
Frühjahrsausgabe sowie e<strong>in</strong>er Herbstausgabe<br />
ersche<strong>in</strong>en.<br />
Beteiligung am Familienmagaz<strong>in</strong> erwünscht<br />
E<strong>in</strong> buntes Bild von Möhr<strong>in</strong>gen, das für viele<br />
<strong>in</strong>teressante Informationsmöglichkeiten bietet, kann<br />
dann entstehen, wenn möglichst viele zum<br />
Familienmagaz<strong>in</strong> beitragen. Wir wünschen uns e<strong>in</strong>e<br />
hohe Beteiligung von Eltern, K<strong>in</strong>dern und<br />
Jugendlichen wie auch von pädagogischen oder<br />
sozialen Experten der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>der- und<br />
Jugendarbeit (geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d z.B. Lehrer, Erzieher,<br />
Sozialpädagogen, Jugendleiter etc.). Unsere<br />
Erfahrung mit unprofessionellen Journalisten gleich<br />
ob jung oder alt zeigt, alle können schreiben,<br />
berichten oder fotografieren, auch wenn sie es<br />
vorher nicht für möglich hielten. Die Vielfalt der<br />
Stimmen macht den Charme e<strong>in</strong>er solchen Zeitung<br />
aus. Erst so kann Knickbe<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Blatt werden, das<br />
auch die Interessen und Wünsche von Familien <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen verdeutlicht und vielleicht auch<br />
geme<strong>in</strong>same Bezugspunkte der verschiedenen<br />
Menschen und E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen aufzeigt<br />
und stärkt. Es lohnt sich mitzumachen!<br />
Zur aktuellen Ausgabe<br />
Auf e<strong>in</strong> paar Themen im vorliegenden Heft, die<br />
ganz Möhr<strong>in</strong>gen betreffen, möchte ich noch<br />
h<strong>in</strong>weisen:<br />
� Ke<strong>in</strong> Star, aber starkes Mittelfeld - Ergebnisse<br />
unserer Umfrage vom Januar 2006 „Gesucht:<br />
Familienfreundliche Restaurants <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen“.<br />
� „Freizeittipps <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen...“ – Von Schülern<br />
der 3. Klasse für K<strong>in</strong>der.<br />
� Weniger Verkehr – Was Möhr<strong>in</strong>ger Bürger sich für<br />
e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>derfreundliches Möhr<strong>in</strong>gen wünschen.<br />
� K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung – E<strong>in</strong>e Aktion der<br />
Stadtbezirksrunde Möhr<strong>in</strong>gen.<br />
In anderen Beiträgen schauen wir genau h<strong>in</strong>, wie<br />
was gemacht wird. Zum Beispiel: Wie gestaltet sich<br />
der Alltag <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten, die das<br />
E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>-Konzept der Stadt Stuttgart umsetzen.<br />
Oder was wird bei dem Programm „Faustlos“, das<br />
sowohl <strong>in</strong> der Riedseeschule als auch <strong>in</strong> der<br />
Salzäckerschule angeboten wird, mit den K<strong>in</strong>dern<br />
zur Gewaltprävention erarbeitet. Und wer hat schon<br />
mal e<strong>in</strong>en Aufkleber der Aktion „Gute Fee“ <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen gesehen? Was bedeutet der überhaupt?<br />
Und auch dieses Geheimnis wird <strong>in</strong> dieser Ausgabe<br />
von Knickbe<strong>in</strong> gelüftet: Woh<strong>in</strong> geht die Eisdiele<br />
Cort<strong>in</strong>a im W<strong>in</strong>ter?<br />
Mit der aktuellen Ausgabe von Knickbe<strong>in</strong> wünsche<br />
ich allen viel Vergnügen beim Lesen.<br />
Beate Gebhardt<br />
Zur Person<br />
Gestatten: Knickbe<strong>in</strong><br />
Knickbe<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e Phantasiegestalt. Er sieht<br />
wie gar ke<strong>in</strong> Tier aus oder wie e<strong>in</strong>e Mischung<br />
aus vielen. Knickbe<strong>in</strong> heißt die grüne Puppe<br />
mit dem froschähnlichen Gesicht, weil ihre<br />
Be<strong>in</strong>e eben so abknicken.<br />
Knickbe<strong>in</strong><br />
Knickbe<strong>in</strong> besucht die K<strong>in</strong>der im Möhr<strong>in</strong>ger<br />
K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg, wenn es Zeit<br />
ist für e<strong>in</strong>e kollektive Aufgabe. Zum Beispiel,<br />
wenn aufgeräumt werden muss oder e<strong>in</strong>e<br />
Besprechungsrunde <strong>in</strong> der Halle stattf<strong>in</strong>den<br />
soll, geht Knickbe<strong>in</strong> durch die Spielecken und<br />
ruft die K<strong>in</strong>der zusammen.<br />
[entnommen: Knickbe<strong>in</strong> Nr.1 vom April 2003]<br />
[bg] Das Kommunizieren, Informieren und<br />
Zusammenkommen, das mit der Puppe Knickbe<strong>in</strong><br />
bis heute im K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
praktiziert wird, war Anlass dies auch als S<strong>in</strong>nbild<br />
und als Namen für die Elternzeitung dieser<br />
E<strong>in</strong>richtung zu verwenden. Wenn Knickbe<strong>in</strong> - die<br />
Zeitung - kommt, gibt es etwas zu sagen. Zu<br />
sagen haben sowohl die Eltern, die Pädagogen<br />
wie auch die K<strong>in</strong>der etwas.<br />
Wenn Knickbe<strong>in</strong> nun als Familienmagaz<strong>in</strong> aus<br />
dem K<strong>in</strong>dergarten geht, kommt se<strong>in</strong>e<br />
Stellvertreter<strong>in</strong> Toni. Toni – die Puppe – hat die<br />
gleichen Aufgaben wie Knickbe<strong>in</strong>. Toni – die<br />
Zeitung – wird weiterh<strong>in</strong> halbjährlich die Eltern im<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg über Wissenswertes aus dieser<br />
E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong>formieren. Sicher im Möhr<strong>in</strong>ger<br />
Familienmagaz<strong>in</strong> verpackt wird Toni dort <strong>in</strong> Zukunft<br />
verteilt.<br />
Toni
K<strong>in</strong>der und Familien im Stadtteil<br />
Ohne Helm droht<br />
Lebensgefahr<br />
Unfälle <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />
[bg] Innerhalb von zwei Wochen ist es zwei Möhr<strong>in</strong>ger<br />
K<strong>in</strong>dern passiert. Sie waren mit dem Fahrrad<br />
unterwegs – <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen. Sie hatten ke<strong>in</strong>en Helm auf.<br />
Und sie wurden vom Auto erfasst. Zum Teil schwer<br />
verletzt mussten beide K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>s Krankenhaus<br />
transportiert werden. Das war im April. Die<br />
Tageszeitungen berichteten davon. E<strong>in</strong> grüner<br />
Pappmensch zeugte am Ort des Unfallgeschehens<br />
von der Tragödie. Den hat die Polizei aufgestellt – zum<br />
Er<strong>in</strong>nern und zum Achtgeben <strong>in</strong> Zukunft. Zwei K<strong>in</strong>der,<br />
beide jünger als 10 Jahre und beide hatten Glück.<br />
Innerhalb kurzer Zeit wurden sie wieder aus dem<br />
Krankenhaus entlassen.<br />
Kopfverletzungen aus<br />
unfallärztlicher Sicht<br />
[mm] Wenn sich e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d am Kopf angestoßen hat<br />
oder auf den Kopf gefallen ist, ist das aus<br />
unfallärztlicher Sicht e<strong>in</strong> wichtigstes, da<br />
lebensgefährliches Thema. Bei K<strong>in</strong>dern ist der Kopf<br />
im Vergleich zum Restkörper prozentual wesentlich<br />
größer als bei Erwachsenen und damit auch häufiger<br />
Verletzungen ausgesetzt. Gleichzeitig ist er der Ort<br />
der wichtigsten S<strong>in</strong>nesorgane und des Gehirns und<br />
deswegen vor Verletzungen besonders zu schützen<br />
(z.B. Helm auf dem Fahrrad)!!! Bei Kopfverletzungen<br />
ist wichtig zwischen leichter Prellung mit z.B. Beule,<br />
relativ harmloser Gehirnerschütterung und<br />
lebensbedrohlicher Schädel-Hirn-Verletzung (z.B.<br />
Hirnblutung) zu unterscheiden.<br />
Was tun? ? ?<br />
Kopfverletzung<br />
� Ist das K<strong>in</strong>d wach und munter (das<br />
heißt auch es schreit !!!) ist von e<strong>in</strong>er<br />
leichteren Verletzung auszugehen:<br />
Kühlung, Beobachten des K<strong>in</strong>des, wird<br />
es schläfrig / müde (außerhalb der<br />
üblichen Schlafenszeit des K<strong>in</strong>des)<br />
oder übergibt es sich gar, sollte sofort<br />
e<strong>in</strong> Arzt aufgesucht werden.<br />
� Ist das K<strong>in</strong>d sofort desorientiert, hat<br />
gespuckt, kann sich nicht an Sturz<br />
er<strong>in</strong>nern oder ist gar bewusstlos:<br />
sofort notfallmäßiger Arzt / Krankenhausbesuch<br />
(bei Bewusstlosigkeit auch<br />
mit Rettungswagen) !!!<br />
Wichtig bei Auffälligkeiten:<br />
K<strong>in</strong>d nicht essen oder tr<strong>in</strong>ken lassen<br />
(wegen möglichem Erbrechen).<br />
� Empfehlung nach Kopfverletzung<br />
mit Beule / kle<strong>in</strong>er Platzwunde:<br />
K<strong>in</strong>d überwachen, speziell <strong>in</strong> der ersten<br />
Nacht mehrmals nach dem K<strong>in</strong>d<br />
schauen: Atmung kontrollieren, K<strong>in</strong>d<br />
aufwecken (Erweckbarkeit ist wichtiges<br />
Zeichen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>takten Gehirns!!). Mit<br />
der Taschenlampe <strong>in</strong> Pupillen leuchten<br />
– wenn Pupille sofort mit Licht kle<strong>in</strong>er<br />
wird und ke<strong>in</strong> Seitenunterschied<br />
besteht ist meist alles okay.<br />
Dr. Mathias Mutzek, Orthopäde<br />
Immer weniger K<strong>in</strong>der tragen Helm<br />
Seite 3<br />
[bg] Der schützende Fahrradhelm sche<strong>in</strong>t bei den<br />
Kids aus der Mode zu kommen. Nur 37 Prozent der<br />
unter 10-jährigen schützen sich auf dem Fahrrad mit<br />
e<strong>in</strong>em Helm. Vor zwei Jahren waren es noch 10<br />
Prozent mehr. Die deutschen Versicherer raten,<br />
K<strong>in</strong>der erst ab dem 10. Lebensjahr - am besten erst<br />
nach der Fahrradprüfung - alle<strong>in</strong> im Straßenverkehr<br />
Rad fahren zu lassen. Rechtlich müssen K<strong>in</strong>der bis<br />
zum vollendeten 8. Lebensjahr den Gehweg<br />
benutzen und beim Überqueren e<strong>in</strong>er Fahrbahn<br />
absteigen.<br />
Fahrradhelme schützen!<br />
Bei e<strong>in</strong>em Unfall erleiden 86% der Fahrradfahrer<br />
Kopfverletzungen (Universität München). Und<br />
Kopfverletzungen s<strong>in</strong>d – auch mit modernsten<br />
mediz<strong>in</strong>ischen Mitteln – schwer oder gar nicht<br />
heilbar.<br />
Wie leicht man sich, und vor allem KIND, davor<br />
schützen kann, weiß Herr Gora vom Polizeirevier<br />
Vaih<strong>in</strong>gen-Möhr<strong>in</strong>gen zu berichten: FAHRRAD-<br />
HELME SCHÜTZEN! E<strong>in</strong> Helm dämpft den Aufprall<br />
und verh<strong>in</strong>dert damit schwere Verletzungen des<br />
Gehirns.<br />
„Nur kurz zum Bäcker“ oder „Wir fahren ja im Park<br />
oder auf dem Radweg“ – wer e<strong>in</strong>mal vom Rad<br />
gefallen ist (oft passen auch die anderen nicht auf,<br />
auch wenn man selbst vorsichtig ist!) weiß, welche<br />
Kräfte da wirken und wie machtlos man der<br />
Anziehungskraft des Asphalts ausgeliefert ist.<br />
Knochenbrüche, Prellungen, Aufschürfungen heilen<br />
zum Glück wieder, aber Kopfverletzungen...<br />
Gerade K<strong>in</strong>der sollten daher NIE ohne Helm fahren.<br />
Am besten gehen wir Eltern mit gutem Beispiel<br />
voran. Schließlich gibt es <strong>in</strong>zwischen tolle<br />
sportliche, coole und auch leichte und gut belüftete<br />
Helme <strong>in</strong> großer Auswahl!<br />
Zum Schluss noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Test: Mit den<br />
F<strong>in</strong>gerknöcheln fest auf den Kopf klopfen – ke<strong>in</strong><br />
Vergleich zu e<strong>in</strong>er Gehwegkante, tut aber auch<br />
schon weh!<br />
Claudia Strobel
Seite 4<br />
Glossar<br />
K<strong>in</strong>derfreundlichkeit<br />
„Was k<strong>in</strong>derfreundlich ist, unterliegt dem<br />
zeitlichen Wandel und kann im Grunde<br />
genommen nur aus der Perspektive der e<strong>in</strong>zelnen<br />
K<strong>in</strong>der und der jeweiligen Situation an Konkretheit<br />
gew<strong>in</strong>nen“, so das deutsche K<strong>in</strong>derhilfswerk <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e-Bibliothek zum Stichwort<br />
„K<strong>in</strong>derfreundlichkeit“. K<strong>in</strong>dern gegenüber<br />
freundlich ges<strong>in</strong>nt zu se<strong>in</strong> bedeutet jedoch nicht<br />
zw<strong>in</strong>gend, dass e<strong>in</strong>e Handlung oder E<strong>in</strong>stellung<br />
K<strong>in</strong>dern auch gerecht wird. Die K<strong>in</strong>derliebe der<br />
Erwachsenen alle<strong>in</strong>e reicht hierzu nicht.<br />
„Der Begriff der K<strong>in</strong>dgerechtigkeit trifft das<br />
eigentlich geme<strong>in</strong>te viel mehr, hat jedoch nicht <strong>in</strong><br />
diesem Maße E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> den Sprachgebrauch<br />
gefunden“, setzt das K<strong>in</strong>derhilfswerk se<strong>in</strong>e<br />
Ausführungen fort und verweist dabei auf die<br />
Rechte der K<strong>in</strong>der, die zum Beispiel <strong>in</strong> der UN-<br />
K<strong>in</strong>derrechtskonvention oder im K<strong>in</strong>der- und<br />
Jugendhilfegesetz (KJHG) festgeschrieben s<strong>in</strong>d.<br />
Familienfreundlichkeit<br />
Familienfreundlichkeit ist als Begriff populärer als<br />
der der K<strong>in</strong>derfreundlichkeit (außer vielleicht <strong>in</strong><br />
Stuttgart). Familienfreundliche Arbeitszeiten <strong>in</strong><br />
den Betrieben oder familienfreundliche<br />
Öffnungszeiten von Betreuungse<strong>in</strong>richtungen<br />
werden damit meist <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht.<br />
Beides verweist auf die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf<br />
und Familie – also auf die ökonomischen<br />
Wünsche der Erwachsenen (vor allem der<br />
Frauen) <strong>in</strong> ihrer gesellschaftlichen Rollenvielfalt.<br />
Auch die Anforderungen und Anstrengungen des<br />
Familienalltags gehören dazu. Die Bedürfnisse<br />
von K<strong>in</strong>dern h<strong>in</strong>gegen stehen nicht im Mittelpunkt.<br />
Familienfreundlichkeit gilt <strong>in</strong>zwischen als<br />
Standortfaktor, wird zertifiziert und „zahlt sich<br />
aus“, wie verschiedene Studien nachweisen.<br />
Quelle: Infostelle K<strong>in</strong>derpolitik des Deutschen<br />
K<strong>in</strong>derhilfswerkes www.k<strong>in</strong>derpolitik.de<br />
Aus dem Stadtteil<br />
Ist Stuttgart<br />
k<strong>in</strong>derfreundlich?<br />
Über zwei Jahre lang führte die Prognos AG im<br />
Auftrag der Stadt Stuttgart e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme<br />
durch: "Wie k<strong>in</strong>derfreundlich ist<br />
Stuttgart heute?" Mitte Juni legten die<br />
Wissenschaftler nun erste Ergebnisse vor.<br />
Von Beate Gebhardt<br />
Noch s<strong>in</strong>d die Ergebnisse nicht veröffentlicht,<br />
sondern alle<strong>in</strong>e der Stadt Stuttgart als Auftraggeber<br />
vorgelegt worden. Doch die Spannung steigt um die<br />
Frage: „Ist Stuttgart heute schon k<strong>in</strong>derfreundlich –<br />
oder erst <strong>in</strong> Zukunft?“ Das Arbeitsprogramm<br />
„K<strong>in</strong>derfreundliches Stuttgart“ von Oberbürgermeister<br />
Dr. Wolfgang Schuster zeigt den Weg, an<br />
dem sich auch die Wissenschaftler der Baseler<br />
Prognos AG von 2005 bis 2006 orientierten. Die<br />
Auswahl ihrer Indikatoren, mit denen die<br />
K<strong>in</strong>derfreundlichkeit Stuttgarts überprüft wurde,<br />
folgt den dort aufgeführten Zielen und Themen wie<br />
"Förderung und Bildung für alle K<strong>in</strong>der",<br />
"Wohnraum für Familien und Freiräume für K<strong>in</strong>der"<br />
sowie "Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf". Dies<br />
geschah nicht bevor geme<strong>in</strong>sam mit Stuttgarter<br />
Eltern und Fachleuten über die Auswahl möglicher<br />
Messgrößen diskutiert wurde sowie die Möglichkeit<br />
überprüft wurde, ob für solche Messgrößen <strong>in</strong><br />
Stuttgart überhaupt Daten zur Verfügung stehen.<br />
Denn immerh<strong>in</strong> soll ganz Stuttgart mit all se<strong>in</strong>en<br />
Stadtbezirken heute und auch <strong>in</strong> Zukunft immer<br />
wieder auf se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derfreundlichkeit<br />
durchgecheckt werden.<br />
Hieraus wollen die Wissenschaftler ableiten, so<br />
Klaudia Lehmann von der Prognos AG, ob und <strong>in</strong><br />
welchem Ausmaß Stuttgart <strong>in</strong> Zukunft noch k<strong>in</strong>derund<br />
familienfreundlicher geworden ist oder welcher<br />
Handlungsbedarf gegebenenfalls noch besteht.<br />
Insgesamt 30 Indikatoren, bei denen sowohl<br />
städtische wie auch private Angebote betrachtet<br />
werden, bündelten die Forscher. Beispielsweise:<br />
� Verbreitung von Sprachstandsmessungen<br />
� Anteil der Schulen mit Ganztagsbetreuung<br />
� Verbreitung von K<strong>in</strong>derversammlungen<br />
� K<strong>in</strong>derfreundliche Aspekte <strong>in</strong> der Bauleitplanung<br />
� Zahl der Spielplatzpatenschaften<br />
� Anteil der sanierungsbedürftigen Spielflächen<br />
� Versorgung mit Krippenplätzen oder<br />
� ungedeckter Bedarf an Betreuungsplätzen.<br />
Wo dies möglich ist, soll die so gemessene<br />
K<strong>in</strong>derfreundlichkeit Stuttgarts auch für die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Stadtbezirke unterschieden werden,<br />
erklärt Klaudia Lehmann weiter. Möglicherweise<br />
liegen dann auch für Möhr<strong>in</strong>gen umfassende<br />
Ergebnisse vor, anhand denen man nach zwei<br />
weiteren Untersuchungen <strong>in</strong> den Jahren 2007 und<br />
2009 sagen kann: "Hier hat sich <strong>in</strong> zwei bzw. vier<br />
Jahren sehr viel getan" oder aber "Die gesetzten<br />
Ziele wurden nicht erreicht".<br />
Doch ist K<strong>in</strong>derfreundlichkeit für die Menschen, die<br />
<strong>in</strong> Stuttgart leben, überhaupt e<strong>in</strong> wichtiges Thema?<br />
Das weiß bislang noch ke<strong>in</strong>er. Weder aus der<br />
Bestandsaufnahme der Prognos AG noch aus den<br />
Ergebnissen der Bürgerumfrage, die die Stadt<br />
Stuttgart alle 2 Jahre durchführt, lässt sich dies<br />
ablesen. Die nächste Gelegenheit, Stuttgarter<br />
Bürger umfassend zum Thema K<strong>in</strong>derfreundlichkeit<br />
zu Wort kommen zu lassen, bietet sich vermutlich<br />
erst bei der Bürgerumfrage im Jahr 2007. Anders <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen. Während der Autoschau Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Mobil im Mai 2006 konnten Möhr<strong>in</strong>ger Bürger drei<br />
Wünsche für e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>derfreundliches Möhr<strong>in</strong>gen<br />
äußern (siehe Artikel auf Seite 11).
Pädagogisches und mehr<br />
Friedhof der<br />
Kuscheltiere<br />
Wer kennt sie nicht: Kuscheltiere. Darüber<br />
freuen sich K<strong>in</strong>der besonders. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />
beliebtes, spontanes Mitbr<strong>in</strong>gsel für K<strong>in</strong>der.<br />
Und was häuft sich im K<strong>in</strong>derzimmer?<br />
Richtig, Kuscheltiere! Und dann? S<strong>in</strong>d sie<br />
auf e<strong>in</strong>mal wertlos und ke<strong>in</strong>er will sie mehr?<br />
Kuscheltiere und ihre Entsorgung. E<strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>ger Vater hat da so se<strong>in</strong>e<br />
Erfahrungen gesammelt...<br />
Von Udo Hartenste<strong>in</strong><br />
Als erstes denkt man bei diesem Titel an den fast<br />
gleichnamigen Roman von Stephen K<strong>in</strong>g; aber<br />
ne<strong>in</strong>, es geht hier um e<strong>in</strong> ganz eigenes Thema, das<br />
<strong>in</strong> fast ke<strong>in</strong>erlei Beziehung zu dem Roman steht.<br />
Oder doch?<br />
Gerade die Mütter haben früher e<strong>in</strong>en Mon-Chi-Chi<br />
gehabt. Und vielleicht haben die heutigen Omas<br />
dieses Kuscheltier – zusammen mit anderen<br />
Kuscheltieren – aufbewahrt. Nun tauchen diese<br />
Kuscheltiere wieder auf: Die Oma br<strong>in</strong>gt den Karton<br />
mit und.... – sie werden zu neuem Leben erweckt.<br />
Als neues Liebl<strong>in</strong>gskuscheltier wird Mon-Chi-Chi<br />
sofort adoptiert und es vergeht fast ke<strong>in</strong> Abend, an<br />
dem nicht e<strong>in</strong> Kügelchen aus dem Bauch des<br />
unauff<strong>in</strong>dbaren Loches verschw<strong>in</strong>det. Der aufmerksame<br />
Leser merkt, dass wir es hier bereits mit zwei<br />
Friedhöfen zu tun haben: Der Verlust der „Inneren<br />
Werte“ e<strong>in</strong>es Kuscheltieres, der für das natürliche<br />
Aus e<strong>in</strong>es geliebten Schlafgenossen sorgt, sowie<br />
der Karton zum Aufbewahren für die Nachfahren.<br />
Wenn wir uns aber den Friedhöfen der Kuscheltiere<br />
zuwenden, müssen wir auch andere Fragen stellen.<br />
Spielt es e<strong>in</strong>e Rolle, ob das Kuscheltier mit e<strong>in</strong>em<br />
Jungen oder Mädchen zusammenlebt? Aus me<strong>in</strong>er<br />
Erfahrung der letzten Jahre, muss dies bejaht<br />
werden! Der coole Junge beschränkt <strong>in</strong>sgeheim<br />
se<strong>in</strong>e Favoriten auf e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Anzahl und ist<br />
damit zufrieden, dass die <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Umgebung s<strong>in</strong>d.<br />
Aber wehe, e<strong>in</strong>es der Schlafgenossen ist abends<br />
nicht an se<strong>in</strong>em Platz.<br />
Die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> h<strong>in</strong>gegen f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> ihrem Bett kaum<br />
Platz, weil alle Kuscheltiere, alle Puppen und alles<br />
was sonst noch so wichtig ist, im Bett platziert<br />
werden muss. Abends werden dann die Puppen<br />
und Tiere e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Betrachtung und e<strong>in</strong>er<br />
noch <strong>in</strong>tensiveren Konversation unterzogen, bis alle<br />
e<strong>in</strong>geschlafen s<strong>in</strong>d. Also haben wir hier e<strong>in</strong>en<br />
dritten Friedhof gefunden: Das Zimmer des K<strong>in</strong>des<br />
und hier <strong>in</strong>sbesondere das Bett.<br />
Kommt e<strong>in</strong> teures Kuscheltier, à la Steiff-Bär,<br />
schneller <strong>in</strong> den Friedhof als e<strong>in</strong> günstigeres von<br />
IKEA – oder umgekehrt? Nach me<strong>in</strong>er Erfahrung<br />
spielt dies ke<strong>in</strong>e Rolle, bislang habe ich hier noch<br />
ke<strong>in</strong>erlei Verb<strong>in</strong>dung gefunden, auch nicht wenn<br />
das Geschlecht des k<strong>in</strong>dlichen Friedhofwärters als<br />
E<strong>in</strong>flussfaktor berücksichtigt wird. Und wenn wir uns<br />
an den Mon-Chi-Chi er<strong>in</strong>nern, ist auch das Alter des<br />
Kuscheltieres e<strong>in</strong> verschw<strong>in</strong>dend ger<strong>in</strong>ger E<strong>in</strong>flussfaktor<br />
auf die Halbwertszeit e<strong>in</strong>es Kuscheltieres.<br />
Über Geschmack kann man sich streiten, und wenn<br />
es um Kuscheltiere aus der Sicht von K<strong>in</strong>dern geht<br />
allemal. So können wir hier also auch von e<strong>in</strong>em<br />
ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>flussfaktor auf die Lebensdauer e<strong>in</strong>es<br />
Kuscheltieres ausgehen.<br />
Bleibt nur die Frage: Wo ist der Friedhof der<br />
Kuscheltiere? Woh<strong>in</strong> verschw<strong>in</strong>den die Kuscheltiere?<br />
Wie lange kann man Kuscheltiere überhaupt<br />
aufheben? Fragen über Fragen! E<strong>in</strong>e Antwort<br />
hierzu kann ich Ihnen auch nicht geben. Aber,<br />
fragen Sie doch mal e<strong>in</strong>e Oma!<br />
Noch mehr zum Thema<br />
Seite 5<br />
So e<strong>in</strong> Kruscht<br />
K<strong>in</strong>der lieben Kruscht. Me<strong>in</strong>e zum<strong>in</strong>dest.<br />
Kruscht, hochdeutsch vielleicht mit<br />
Krimskrams zu übersetzen, ist oft kle<strong>in</strong>,<br />
kitschig und geht schnell kaputt. Er staubt,<br />
liegt häufig auf dem Fußboden verstreut<br />
und ist e<strong>in</strong> potentieller Staubsaugerkiller.<br />
Kruscht wird aber auch <strong>in</strong> Döschen<br />
gesammelt und dann benutzt um<br />
Kunstwerke phantasievoll zu verzieren.<br />
Kruscht wird täglich h<strong>in</strong>- und hergeräumt,<br />
darf aber NIEMALS weggeräumt,<br />
geschweige denn weggeschmissen<br />
werden, denn er hat e<strong>in</strong>e immense<br />
Bedeutung. So werden kle<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>chen zu<br />
kostbaren Glitzerperlen, morsche<br />
Stöckchen zu edlen Ritterschwertern,<br />
kle<strong>in</strong>e Schneckenhäuschen zu Muscheln<br />
für die imag<strong>in</strong>äre Muschelpizza,<br />
Tempotaschentücher zu „Waffeln“ bzw.<br />
geknüllte, mit Wasser angefeuchtete<br />
Tempotaschentücher zu „Knödeln“, kurze<br />
Lederbandstücke zu „Nudeln“ usw. Diese<br />
Form von Kruscht könnte man ja noch als<br />
pädagogisch s<strong>in</strong>nvoll ansehen - fördert das<br />
Ganze doch die k<strong>in</strong>dliche Phantasie.<br />
Schlimmer ist Überraschungsei-Kruscht.<br />
„Ü-Ei-Kruscht“ ist zum<strong>in</strong>dest für K<strong>in</strong>der<br />
zwischen drei und fünf Jahren nicht alle<strong>in</strong><br />
zusammenzubauen. Sprich: die Mama soll<br />
das machen und zwar SOFORT. Der<br />
mühsam konstruierte Plastik-Kruscht fällt<br />
spätestens nach fünf M<strong>in</strong>uten ause<strong>in</strong>ander,<br />
die K<strong>in</strong>der heulen und die Kle<strong>in</strong>teile, die<br />
unbemerkt auf dem Fußboden liegen<br />
bleiben, s<strong>in</strong>d - wie bereits erwähnt -<br />
potentielle Staubsaugerkiller.<br />
K<strong>in</strong>der lieben also Kruscht. Und Großeltern<br />
lieben ihre Enkelk<strong>in</strong>der. Um also Enkelk<strong>in</strong>dern<br />
e<strong>in</strong>e große Freude zu machen<br />
eignen sich gelegentlich mitgebrachte<br />
Kruscht-Geschenke hervorragend. Dieser<br />
Kruscht ist ke<strong>in</strong> richtiges Geschenk,<br />
sondern nur e<strong>in</strong> Mitbr<strong>in</strong>gsel und wird auch<br />
nicht extra gekauft, sondern, sofern<br />
vorhanden, aus dem Spielzeugantiquariat<br />
des eigenen Sohnes / der eigenen Tochter<br />
genommen. E<strong>in</strong> Kruscht mit Geschichte<br />
sozusagen, verbunden mit Er<strong>in</strong>nerungen<br />
an die eigene Zeit mit den lieben K<strong>in</strong>derle<strong>in</strong><br />
- <strong>in</strong>sofern wertvoll. Wertvoll natürlich auch<br />
für die K<strong>in</strong>der, denn dieser Kruscht ist<br />
schließlich e<strong>in</strong> GESCHENK und e<strong>in</strong><br />
Geschenk darf bekanntlich niemand<br />
wegnehmen. So bleiben wir also alle auf<br />
unserem Kruscht sitzen. So e<strong>in</strong> Kruscht,<br />
oder?!<br />
Nad<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>
Seite 6<br />
Aus dem Stadtteil<br />
Sommer, Sonne:<br />
EisCort<strong>in</strong>a<br />
E<strong>in</strong> Unternehmensporträt<br />
Von Daniela Rüsseler<br />
Wenn im Februar die ersten Schneeglöckchen das<br />
Ende e<strong>in</strong>es langen W<strong>in</strong>ters ankündigen, weiß man,<br />
es ist nicht mehr lange h<strong>in</strong> und das Möhr<strong>in</strong>ger<br />
Eiscafé Cort<strong>in</strong>a lockt wieder mit herrlichen<br />
Eissorten, Espresso, Cappucc<strong>in</strong>o, Eisbechern und<br />
Milchshakes.<br />
An Sonn- und Feiertagen, aber auch an heißen<br />
Wochentagen, sieht man schon von weitem die<br />
lange Schlange der Eishungrigen, und die Frage<br />
nach der Anzahl der Kugeln tritt schnell <strong>in</strong> den<br />
H<strong>in</strong>tergrund, wenn man die leckere Auswahl von<br />
ca. 20 Eissorten sieht.<br />
Seit nunmehr 46 Jahren lebt der Inhaber Herr<br />
Giuseppe Granziera <strong>in</strong> Deutschland und hat das<br />
Handwerk des Eiskonditors von se<strong>in</strong>em Vater<br />
gelernt. Er kam mit se<strong>in</strong>en Eltern 1960 nach<br />
Melsungen bei Kassel, wo heute se<strong>in</strong> Bruder e<strong>in</strong><br />
Eiscafé betreibt und führt zusammen mit se<strong>in</strong>er<br />
Frau Carol<strong>in</strong>a und se<strong>in</strong>em Sohn Dennis seit 1992<br />
das Möhr<strong>in</strong>ger Eiscafé Cort<strong>in</strong>a <strong>in</strong> der<br />
Filderbahnstraße.<br />
Die sympathische Familie stammt aus dem 50 km<br />
nördlich von Venedig gelegenen Ort Susegana bei<br />
Treviso und von dort reist auch jeden Sommer<br />
Verstärkung aus der Verwandtschaft an, um beim<br />
Verkauf der Eisleckereien zu helfen.<br />
Auf die Frage, welche Eissorten denn besonders<br />
beliebt seien, me<strong>in</strong>te Herr Granziera: „Vanille,<br />
Schokolade und Nuss“, aber auch Sorten wie<br />
Joghurt und Kokosnuss s<strong>in</strong>d sehr gefragt. K<strong>in</strong>der<br />
mögen es gerne bunt, dafür stehen neue Eissorten<br />
<strong>in</strong> kräftigen Farben zur Auswahl: Engelblau,<br />
Melone, Erdbeere und After Eight werden sicher<br />
häufig gewählt.<br />
Alle drei bis vier Wochen werden zwei neue Sorten<br />
hergestellt, so dass es immer wieder neue<br />
Geschmacksrichtungen zu probieren gibt. Fast<br />
schon legendär ist der Espresso: schwarz, stark<br />
und mit e<strong>in</strong>er herrlichen Crema, aber auch die<br />
vielen Eisbecher wie z.B. der Klassiker „Spaghetti-<br />
Eis“ s<strong>in</strong>d zu empfehlen. Für e<strong>in</strong>e Kugel Eis<br />
(wahlweise <strong>in</strong> der Waffel oder im Becher) s<strong>in</strong>d 70<br />
Cent zu bezahlen. Es gibt aber auch die<br />
sogenannte „1-Eurokugel“, an der man etwas mehr<br />
zu schlecken hat und die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er größeren Waffel<br />
verkauft wird.<br />
Ende Oktober ist die Eissaison leider vorbei, was<br />
mit e<strong>in</strong>em lachenden und we<strong>in</strong>enden Auge<br />
aufgenommen wird, denn am letzten Tag heißt es:<br />
„Alles muss raus“ und jeder bekommt e<strong>in</strong>e Kugel<br />
Eis umsonst. Dann müssen die Möhr<strong>in</strong>ger von der<br />
Familie Granziera Abschied nehmen und sich bis<br />
zum nächsten Frühjahr gedulden.<br />
In Italien haben sie dann aber nicht nur Urlaub,<br />
sondern ernten die Früchte ihrer 450 Olivenbäume<br />
und stellen daraus e<strong>in</strong> herrliches Olivenöl her. Auch<br />
e<strong>in</strong> eigener We<strong>in</strong>berg verlangt Pflege und bei guter<br />
Ernte füllen sie ihren eigenen Prosecco ab - Prost<br />
bis zum nächsten Jahr liebes EisCort<strong>in</strong>a!!
Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />
Leichte K<strong>in</strong>der -<br />
k<strong>in</strong>derleicht?<br />
Pilotstudie der Universität Hohenheim zum<br />
Thema Ernährung und Bewegung wurde im Mai<br />
an zwei Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten gestartet.<br />
Von Beate Gebhardt<br />
„Geben Sie Ihrem K<strong>in</strong>d doch Obst und Gemüse vor<br />
dem Essen – roh, das mögen K<strong>in</strong>der lieber als<br />
gekocht!“ empfiehlt Frau Dr. Zimmermann, Fachfrau<br />
für bewusste K<strong>in</strong>derernährung (BeKi) des<br />
M<strong>in</strong>isteriums für Ernährung <strong>in</strong> Baden-Württemberg.<br />
Denn Obst und Gemüse nehmen e<strong>in</strong>en Großteil<br />
des täglichen Bedarfs an Lebensmittel e<strong>in</strong>, den<br />
K<strong>in</strong>der zu sich nehmen sollten. Süßigkeiten s<strong>in</strong>d im<br />
Ernährungskreis, den die Beki-Fachfrau den<br />
<strong>in</strong>teressierten Eltern der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />
im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg vorstellt, h<strong>in</strong>gegen<br />
ke<strong>in</strong>e enthalten. Doch Dr. Zimmermann weiß um<br />
die alltäglichen Vorlieben der K<strong>in</strong>der jenseits der<br />
Empfehlungen. „10% des täglichen Bedarfs dürfen<br />
auch durch Süßies gedeckt werden.“ 10 Prozent,<br />
das ist zum Beispiel e<strong>in</strong>e Handvoll Gummibärchen.<br />
Fettsucht bei K<strong>in</strong>dern nimmt dramatisch zu<br />
10 Prozent, dass ist auch die Zahl die Prof.<br />
Cristiane Bode, Ernährungsphysiolog<strong>in</strong> der<br />
Universität Hohenheim, nennt. 10% aller 3- bis 6jährigen<br />
K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Deutschland s<strong>in</strong>d fettsüchtig.<br />
Tendenz zunehmend. Höchste Zeit sich diesem<br />
Problem anzunehmen. Hierfür startet die<br />
Professor<strong>in</strong> zusammen mit ihren Diplomand<strong>in</strong>nen<br />
e<strong>in</strong>e Pilotstudie <strong>in</strong> Stuttgarter K<strong>in</strong>dergärten.<br />
Unterstützt wird sie dabei vom Kuratorium „K<strong>in</strong>derfreundliches<br />
Stuttgart“. Ziel ist es, den K<strong>in</strong>dern<br />
Wissen um Lebensmittel und gesunde Ernährung<br />
zu vermitteln und deren Freude an Bewegung zu<br />
steigern. Denn neben e<strong>in</strong>er gewissen genetischen<br />
Disposition, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e zu fetthaltige Ernährung und<br />
Bewegungsmangel diejenigen Gründe, die schon<br />
bei K<strong>in</strong>dern zur Fettsucht führen. Heute ist es<br />
gerade noch e<strong>in</strong>e Stunde pro Tag, <strong>in</strong> der sich<br />
K<strong>in</strong>der tatsächlich bewegen. Fehlende Spielräume<br />
<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerstädtischen Wohnlagen, ke<strong>in</strong>e Spielpartner<br />
und dafür zuviel multimediale Angebote wie<br />
Fernsehen, PC oder Spielkonsolen führen zur<br />
k<strong>in</strong>dlichen Bewegungsarmut. Zudem verbr<strong>in</strong>gen<br />
K<strong>in</strong>der 90% ihrer Zeit <strong>in</strong> Räumen, Zimmern oder <strong>in</strong><br />
Transportmitteln für Wege <strong>in</strong>s Innere. Tendenz<br />
steigend. Wieder s<strong>in</strong>d es 10 Prozent. Knappe Zeit<br />
für den Aufenthalt <strong>in</strong> der freien Natur.<br />
Pilotprojekt an Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten<br />
Wie es nun im e<strong>in</strong>zelnen, um die K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der<br />
<strong>in</strong> den beiden Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten<br />
im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg und im ev. Mart<strong>in</strong>sk<strong>in</strong>dergarten<br />
ernährungs- und bewegungsmäßig bestellt ist,<br />
erfassen die Forscher<strong>in</strong>nen der Universität<br />
Hohenheim <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pilotprojekt, zu dem vier<br />
weitere K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Zuffenhausen<br />
und <strong>in</strong> Mühlhausen ausgewählt wurden. Nach der<br />
ersten Phase, die im Juli 2006 endet, sollen im<br />
Rahmen des Forschungsprogramms „K<strong>in</strong>derleicht<br />
k<strong>in</strong>derleicht“ des Bundesernährungsm<strong>in</strong>isteriums<br />
weitere K<strong>in</strong>dergärten, aber auch Stadtplaner u.a.<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Wie gehen die Wissenschaftler vor?<br />
Umfangreiche Befragungen der Erzieher<strong>in</strong>nen und<br />
der Eltern wie auch der K<strong>in</strong>der sollen im Pilotprojekt<br />
Aufschluss über das Ernährungsverhalten der<br />
K<strong>in</strong>der geben (z.B. über das Liebl<strong>in</strong>gsessen des<br />
K<strong>in</strong>des). Außerdem konnten die Forscher<strong>in</strong>nen der<br />
Uni Hohenheim anhand verschiedener Messungen<br />
(Gewicht, Größe und Körperfett) auf den<br />
Ernährungszustand der K<strong>in</strong>der schließen. Doch<br />
nicht nur messen und zählen wollen die<br />
Wissenschaftler<strong>in</strong>nen, sondern auch anregen,<br />
Impulse setzen. Dafür haben sie 8 Themenblöcke<br />
geschnürt (siehe Infokasten) und mit beispielhaften<br />
Bauste<strong>in</strong>en gefüllt. Diese setzten die Erzieher<strong>in</strong>nen<br />
im K<strong>in</strong>dergartenalltag um und dokumentierten ihr<br />
Vorgehen für die Wissenschaft. Denn dies war von<br />
Anfang an klar, das Team um Prof. Bode hat nichts<br />
Neues erfunden, sondern will auf den<br />
Erfahrungsschatz der Erzieher<strong>in</strong>nen im Umgang mit<br />
K<strong>in</strong>dern und deren pädagogischen Ideenreichtum<br />
zugreifen.<br />
Wenn demnächst <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen viele K<strong>in</strong>der beim<br />
Bäcker anzutreffen s<strong>in</strong>d oder genussvoll Erdbeeren<br />
testen oder freudig e<strong>in</strong> Gemüselied s<strong>in</strong>gen, dann<br />
hat der wissenschaftlich angeregte Bauste<strong>in</strong> Erfolg<br />
gezeigt. Oder hätten Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>der sowieso ... ?<br />
Zur Info<br />
Themenblöcke im Pilotprojekt<br />
Block 1: Was essen wir?<br />
(Lebensmittelangebot, E<strong>in</strong>kauf, Vielfalt von<br />
Ernährungsformen, Kulturen, Lebensmitte,<br />
Mahlzeiten und Anlässen)<br />
Block 2: Warum essen wir?<br />
(Lebensmittel<strong>in</strong>haltsstoffe, Hunger-Appetit, Essen<br />
und Bewegung, ...)<br />
Block 3: Essen schmeckt!<br />
(Umgang mit Lebensmitteln - Lagern und<br />
Verarbeiten, Sensorik, ...)<br />
Block 4: Essen macht Spaß!<br />
(Tisch decken, geme<strong>in</strong>sam essen, Regeln am<br />
Esstisch, Tischset, ...)<br />
Block 5: Bewegung macht Spaß!<br />
(Bewegungsspiele im Raum und im Freien, ...)<br />
Seite 7<br />
Block 6: Körpergefühl<br />
(Bewegungsspiele und Körperwahrnehmungsspiele)<br />
Block 7: Abenteuer und Wissenserweiterung<br />
(Waldspaziergang, Schnitzeljagd, Stadtrallye, ...)<br />
Block 8: Eltern-K<strong>in</strong>d-Aktivität
Seite 8<br />
E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
Konstruktionen<br />
im Schiffsbau<br />
Dieses Projekt begann mit dem Bau e<strong>in</strong>es<br />
Luxusl<strong>in</strong>ers mit viel Platz für Entspannung,<br />
Körpermassagen, Medienräume und e<strong>in</strong>er<br />
Kaffeebar. Inzwischen gibt es im K<strong>in</strong>dergarten<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg e<strong>in</strong>e ganze Reihe gut<br />
ausgebildeter Schiffkonstrukteure, große und<br />
kle<strong>in</strong>e Schiffe und sogar e<strong>in</strong>en beleuchteten<br />
Hafen. Jetzt ist es an der Zeit, dafür berühmt zu<br />
werden.<br />
Von Jolanta Rosenberg<br />
Der Schiffskonstrukteur Tarkan Drozd sorgte bei<br />
se<strong>in</strong>em Luxusl<strong>in</strong>er <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie für das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
der Passagiere. Erst im zweiten Schritt<br />
entstanden weitere wichtige Elemente des<br />
Schiffbaus, wie Antrieb, Rel<strong>in</strong>g, Schiffsschraube<br />
und vieles mehr.<br />
Das weitere von Erziehern begleitete Angebot,<br />
Schiffe zu bauen, ließ nicht lange auf sich warten.<br />
Seitdem bildete die K<strong>in</strong>dergartenwerkstatt im<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg zwei weitere Schiffskonstrukteure<br />
aus: Julian Hartenste<strong>in</strong> und Nikita Kutsevalov.<br />
Nun waren sie zu dritt. Mit e<strong>in</strong>em Werkstattsche<strong>in</strong>,<br />
e<strong>in</strong> paar Erfahrungen, Mut, Interesse und viel<br />
Motivation ausgestattet, nahmen sie sich vor, durch<br />
ihre Innovationen <strong>in</strong> der Schiffsbaubranche berühmt<br />
zu werden. Sie riefen die Elternzeitung an, um dort<br />
ihr Anliegen darzustellen. Die Zeit war jedoch zu<br />
knapp, um e<strong>in</strong>e angemessene Präsentation <strong>in</strong> die<br />
Elternzeitung zu setzen. Der Juli sollte es se<strong>in</strong> – der<br />
Monat berühmt zu werden. Vergeblich warteten alle<br />
geduldig auf die Presse, die aber nicht kam. Nun,<br />
wenn die Presse nicht zu uns kommt, kommen wir<br />
halt zur Presse.<br />
Im Laufe der Zeit arbeiteten immer mehr K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />
der Werkstatt. Dort entstand e<strong>in</strong> Schiff nach dem<br />
anderen. Es wurden große und kle<strong>in</strong>e Schiffe<br />
gebaut, je nach Holzgröße. Boote, Passagierschiffe<br />
und Segler wurden <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dergartenwerft<br />
erschaffen. Im l<strong>in</strong>ken Zimmer wurden die<br />
Hammerschläge, das Geräusch des Sägens und<br />
Schleifens immer vertrauter. Auch die Menge der<br />
Schiffe machte sich im l<strong>in</strong>ken Zimmer bemerkbar.<br />
Es gab kaum noch e<strong>in</strong>en Abstellplatz für andere<br />
Ausstellungsstücke. Überall standen Schiffe, die auf<br />
ihren Weiterbau warteten. Leider nur im<br />
„Trockenen“. Nun wurde es an der Zeit e<strong>in</strong>en Hafen<br />
zu bauen. E<strong>in</strong>e Hängematte wurde an der Decke<br />
befestigt, so dass die K<strong>in</strong>der den Hafen problemlos<br />
erreichen konnten, falls ihre Schiffe aus dem<br />
Wasser <strong>in</strong> die Werft mussten. Der Hafen wurde mit<br />
e<strong>in</strong>er Lichterkette beleuchtet und mit Bildern und<br />
Schildern ausgestattet.<br />
Heute kann man noch ke<strong>in</strong>e Auskunft darüber<br />
geben, wie es mit dem Schiffsbau im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger<br />
Weg weiter geht. Fakt ist, dass es immer neue<br />
Anreize gibt, um das Projekt weiter zu entwickeln.<br />
Aber etwas ist aus Sicht der Erzieher<strong>in</strong><br />
bemerkenswert: es gibt so viele Möglichkeiten <strong>in</strong><br />
der Werkstatt etwas entstehen zu lassen – aber<br />
dieses K<strong>in</strong>dergartenjahr ist e<strong>in</strong>deutig das Schiffsjahr<br />
<strong>in</strong> der Werkstatt.
Aus dem Stadtteil<br />
„Auch Möhr<strong>in</strong>gen<br />
soll k<strong>in</strong>derfreundlich se<strong>in</strong>!“<br />
Von Beate Gebhardt<br />
Dass Stuttgart Deutschlands k<strong>in</strong>derfreundlichste<br />
Stadt werden soll, ist <strong>in</strong>zwischen vielen bekannt.<br />
Auch die Forderung von M<strong>in</strong>isterpräsident Oett<strong>in</strong>ger<br />
nach e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>derland Baden-Württemberg<br />
machte im Landtagswahlkampf die Runde. Doch<br />
bisher schienen diese Slogans weit weg vom<br />
Alltagsleben und den Erfahrungen der Familien <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen. Damit ist nun Schluss!! Denn mitten <strong>in</strong><br />
der Stadtbezirksrunde Möhr<strong>in</strong>gen wurde die<br />
Forderung laut: „Dann soll auch Möhr<strong>in</strong>gen k<strong>in</strong>derfreundlich<br />
se<strong>in</strong>!“ Die Möhr<strong>in</strong>ger Stadtbezirksrunde<br />
ist e<strong>in</strong> Netzwerk aller Organisationen, Institutionen<br />
oder Interessierten im Stadtbezirk Möhr<strong>in</strong>gen, die<br />
sich mit K<strong>in</strong>dern, Familie und Sozialem befassen.<br />
E<strong>in</strong> Anfang <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen:<br />
K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung<br />
Was nun aber K<strong>in</strong>derfreundlichkeit <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />
ausmachen könnte, dies gilt es zunächst<br />
festzustellen. E<strong>in</strong> Team aus der Stadtbezirksrunde<br />
hat sich bereits für die ersten Schritte gefunden. Die<br />
E<strong>in</strong>richtungsleiter<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung im<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg, Jolanta Rosenberg, erklärte sich<br />
bereit, die Anfänge der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung<br />
vorzubereiten. So könnte sie es sich<br />
zum Beispiel vorstellen, geme<strong>in</strong>sam mit ihren<br />
K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern Spielplätze vor Ort zu<br />
betrachten und zu bewerten. Nach Rosenberg soll<br />
die K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung vor allem e<strong>in</strong><br />
Ansatz se<strong>in</strong>, der die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>bezieht: also e<strong>in</strong>e<br />
Prüfung nicht nur für K<strong>in</strong>der, sondern mit diesen.<br />
Unterstützt wird sie hierbei neben der Möhr<strong>in</strong>ger<br />
K<strong>in</strong>derbeauftragten Iska Dürr auch von Dieter<br />
Kerstan von der Möhr<strong>in</strong>ger Jugendfarm und e<strong>in</strong>em<br />
Vertreter des italienischen Sport- und Kulturvere<strong>in</strong>s<br />
ARCES.<br />
Die Sichtweise der K<strong>in</strong>der berücksichtigen<br />
Die Nähe zu den konkreten Wünschen der K<strong>in</strong>der<br />
und deren Sichtweise zu halten, ist nicht nur bei der<br />
Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>derfreundlichkeitsprüfung e<strong>in</strong><br />
wichtiger Punkt. Auch die Organisatoren der Aktion<br />
„Die Stuttgarter K<strong>in</strong>der beraten ihren<br />
Oberbürgermeister“ legen vor allem auf die<br />
Teilnahme der K<strong>in</strong>der Wert. E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> ganz<br />
Stuttgart, auch die Möhr<strong>in</strong>ger Stadtbezirksrunde,<br />
wurden im März zur Teilnahme aufgerufen. Alle<strong>in</strong>e<br />
die Tagese<strong>in</strong>richtung für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Vaih<strong>in</strong>ger<br />
Straße folgte dem Aufruf. Während dem<br />
Weltk<strong>in</strong>dertag am 20. September 2006 sollen<br />
K<strong>in</strong>der zum Thema „Mobilität - K<strong>in</strong>der bewegen sich<br />
<strong>in</strong> Stuttgart“ zu Wort kommen. In Form von Bildern,<br />
Collagen, Fotos oder Filmen können K<strong>in</strong>der ihre<br />
Probleme oder Wünsche, die ihnen besonders am<br />
Herzen liegen oder Sorgen bereiten,<br />
Oberbürgermeister Schuster präsentieren. Die<br />
Initiatoren rund um die gesamtstädtische<br />
K<strong>in</strong>derbeauftragte Roswitha Wenzel hoffen auf<br />
kreative Vorschläge und Ideen von Seiten der<br />
K<strong>in</strong>der: „Spielen ums Haus – geht das?“ oder „Zu<br />
Fuß zur Schule – zum Hort“ oder „Wie kann me<strong>in</strong>e<br />
Straße aussehen?“ oder zu ganz anderen Fragen –<br />
eben was die K<strong>in</strong>der bewegt. Es ist zudem<br />
vorgesehen die Arbeiten der Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>der im<br />
Bezirksrathaus auszustellen. Außerdem besteht die<br />
Möglichkeit, die Wünsche der K<strong>in</strong>der auch im<br />
Rahmen der <strong>in</strong>ternationalen Veranstaltung<br />
„Child <strong>in</strong> the City“ zu präsentieren, die vom<br />
16. bis 18.10.2006 zum dritten Mal und diesmal <strong>in</strong><br />
Stuttgart stattf<strong>in</strong>den wird.<br />
Weitere Ansätze und Ideen für Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Bereits etabliert ist im Stadtbezirk Möhr<strong>in</strong>gen die<br />
Aktion „Gute Fee“. Jeder, der e<strong>in</strong>en „Gute Fee“-<br />
Aufkleber an die Tür hängt, signalisiert K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong><br />
Notfällen Hilfe zu leisten. Da aber viele K<strong>in</strong>der - und<br />
vermutlich auch deren Eltern - gar nichts von dieser<br />
Aktion und von diesem Aufkleber wissen, wäre die<br />
Aufklärung hierzu auch e<strong>in</strong> Thema, dem sich e<strong>in</strong><br />
k<strong>in</strong>derfreundliches Möhr<strong>in</strong>gen stellen sollte, so die<br />
Möhr<strong>in</strong>ger Stadtbezirksrunde. Weitere Ideen s<strong>in</strong>d<br />
z.B. e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derzeitung herauszugeben oder e<strong>in</strong><br />
Senioren-K<strong>in</strong>dertag mit verschiedenen Programmpunkten<br />
zu veranstalten. Auch die Weiterentwicklung<br />
der Elternzeitung Knickbe<strong>in</strong> zum<br />
Familienmagaz<strong>in</strong> für ganz Möhr<strong>in</strong>gen greift die<br />
Stadtbezirksrunde als weiteren Bauste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es<br />
k<strong>in</strong>derfreundlichen Möhr<strong>in</strong>gens auf.<br />
MEHR INFO<br />
Child <strong>in</strong> the city www.europo<strong>in</strong>t-bv.com/child2006<br />
>> Ich freue mich,<br />
wenn Mütter und Väter<br />
mit ihren Anliegen zu mir kommen.<br />
Ich kümmere mich<br />
gerne darum.
Seite 10<br />
Aus dem Stadtteil<br />
Freizeittipps <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Von K<strong>in</strong>dern für K<strong>in</strong>der<br />
Die Klasse 3b der Riedseeschule Möhr<strong>in</strong>gen<br />
stellt ihre Liebl<strong>in</strong>gsplätze des angehenden<br />
Sommers 2006 vor.<br />
Der Probstseespielplatz<br />
Von der Riedseeschule (Karlschule) biegt man <strong>in</strong><br />
die Vaih<strong>in</strong>ger Straße und von dort <strong>in</strong> die Bal<strong>in</strong>ger<br />
Straße ab. Danach geht es <strong>in</strong> die Probststraße. Es<br />
s<strong>in</strong>d immer K<strong>in</strong>der da. Donnerstags treffen wir uns<br />
immer zum Fußball spielen. Es gibt e<strong>in</strong>en<br />
Fußballplatz, e<strong>in</strong>e Schwebebahn, e<strong>in</strong> Karussell,<br />
zwei Türme und zwei Rutschen, sowie drei<br />
Sandkästen.<br />
Felix, Felix, Niklas<br />
Der Probstseespielplatz hat e<strong>in</strong>e Rutsche, e<strong>in</strong><br />
Klettergerüst, e<strong>in</strong>e Seilbahn, e<strong>in</strong>en großen Platz<br />
zum Fußball spielen und zwei Tischtennisplatten.<br />
Aus der Bal<strong>in</strong>ger Straße muss man zur<br />
Probststraße abbiegen, dann geht es nach rechts.<br />
Bald sieht man auf der l<strong>in</strong>ken Seite e<strong>in</strong>en Zaun und<br />
da ist man schon auf dem Spielplatz. Man geht<br />
über den Sand und sieht l<strong>in</strong>ks e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derschaukel.<br />
E<strong>in</strong> bisschen weiter sieht man das Klettergerüst und<br />
das Karussell.<br />
Wir gehen gern auf den Probstseespielplatz, weil<br />
dort fast immer jemand zum Spielen da ist. Wir<br />
spielen Fangen beim Klettergerüst. Auf der<br />
Seilbahn macht das Spielen auch viel Spaß, da<br />
sitzen wir nämlich zu fünft drauf.<br />
Laura, Gabrysia<br />
Der Probstsee<br />
Der Probstsee liegt im Norden von Möhr<strong>in</strong>gen<br />
zwischen dem Weilstetter Weg und der Vaih<strong>in</strong>ger<br />
Straße. Wir waren beim Schilf und haben<br />
Wassertiere gefischt. Wir spielten Detektiv und<br />
suchten die Menschen, die den See verschmutzt<br />
haben.<br />
Baran, Uwe, Didi<br />
Der Probstsee ist größer als der Riedsee und ist<br />
auch sehr tief. Am Probstsee gibt es e<strong>in</strong>en<br />
Spielplatz und ganz viele Tiere. Der See ist ganz<br />
nah an der U-Bahn Haltestelle „Vaih<strong>in</strong>ger Straße“.<br />
Ich empfehle mal an den Probstsee zu gehen, da<br />
gibt es viel frische Luft.<br />
Giuseppe<br />
Die Jugendfarm<br />
Die Jugendfarm ist am nördlichen Rand von<br />
Möhr<strong>in</strong>gen. Sie ist e<strong>in</strong> Ort, an dem K<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong> der<br />
1. Klasse s<strong>in</strong>d, alle<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>gehen können. Dort kann<br />
man, wenn e<strong>in</strong>e Hütte frei ist, sich bei e<strong>in</strong>em Haus<br />
anmelden (z.B. kann man e<strong>in</strong>en Tisch bauen und<br />
ihn <strong>in</strong>s Haus stellen). Es gibt auch e<strong>in</strong>e Feuerstelle,<br />
an der man mit Feuerholz, Glut oder Streichhölzern<br />
Feuer machen kann. Wenn man rostige Nägel<br />
f<strong>in</strong>det, kann man sie gegen neue Nägel<br />
e<strong>in</strong>tauschen oder die neuen Nägel auf se<strong>in</strong> Konto<br />
tun.<br />
Sie hat von 14 Uhr bis 18 Uhr auf, aber nur am<br />
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag.<br />
Wenn man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ferienbetreuung ist, beg<strong>in</strong>nt es<br />
morgens um 10 Uhr und man kann die Tiere füttern.<br />
Ich gehe gerne auf die Jugendfarm, weil ich dort<br />
bauen kann.<br />
Paul<strong>in</strong>e<br />
Ich gehe gerne auf die Jugendfarm, weil ich mich<br />
gerne um Tiere kümmere.<br />
Johanna<br />
Ich gehe gerne auf die Jugendfarm, weil ich dort<br />
bauen und im Ofen oder am großen Feuer Feuer<br />
machen kann.<br />
Dajana<br />
Auf der Jugendfarm kann man viele tolle Sachen<br />
machen, z.B. aufs große Netz gehen und dar<strong>in</strong><br />
herum hüpfen. Man kann von der großen Rutsche<br />
rutschen oder mit Taschenlampe <strong>in</strong> den Bunker<br />
gehen. Man kann Holzhäuser bauen und auf dem<br />
Trojanischen Pferd reiten, auf dem Pferdeplatz<br />
kicken oder Billard spielen. Man kann auch auf<br />
Pferden reiten und Tiere pflegen, z.B. Ziegen, Esel,<br />
Pferde oder auf dem Traktorreifen schaukeln.<br />
Dom<strong>in</strong>ik, Johannes, Crissi
Der S<strong>in</strong>delbachspielplatz<br />
Der S<strong>in</strong>delbachspielplatz ist unser Liebl<strong>in</strong>gsplatz <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen. Immer wieder, wenn wir Zeit haben,<br />
gehen wir gerne dorth<strong>in</strong>.<br />
Der S<strong>in</strong>delbachspielplatz ist <strong>in</strong> der Nähe der<br />
Neuapostolischen Kirche.<br />
Auf dem Spielplatz gibt es e<strong>in</strong> Klettergerüst. Es gibt<br />
noch e<strong>in</strong> weiteres Klettergerät mit Treppen, Haus<br />
und Rutsche. Es gibt noch e<strong>in</strong>e Hängemattenschaukel,<br />
e<strong>in</strong>en Sandkasten und zwei Schaukelpferde.<br />
Wir gehen gerne h<strong>in</strong>, weil wir oft auf der<br />
Hängemattenschaukel schaukeln, aber wir klettern<br />
auch auf dem Klettergerüst und haben gewaltig viel<br />
Spaß.<br />
Fabiana, Jessica<br />
Das Freibad<br />
Im Freibad kann man tolle Sachen erleben. Es ist <strong>in</strong><br />
Stuttgart Möhr<strong>in</strong>gen und heißt „Freibad Möhr<strong>in</strong>gen“.<br />
Viele K<strong>in</strong>der gehen dorth<strong>in</strong>, wenn es heiß ist, weil<br />
es Spaß macht. Es gibt für Babys e<strong>in</strong>e Rutsche im<br />
Babybecken und e<strong>in</strong> großes Schwimmbecken für<br />
Erwachsene.<br />
Nathalie, Yllka<br />
Kurzumfrage<br />
Seite 11<br />
Drei Wünsche frei<br />
für e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>derfreundliches<br />
Möhr<strong>in</strong>gen<br />
„Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was<br />
würden Sie sich für e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>derfreundliches<br />
Möhr<strong>in</strong>gen wünschen?“ Dies fragten wir<br />
im Mai 43 Besucher während der<br />
Autoschau „Möhr<strong>in</strong>gen mobil“.<br />
[bg] Passend zum Thema der Autopräsentation<br />
„Gas geben“ nannten die meisten Befragten aus<br />
Möhr<strong>in</strong>gen vor allem Wünsche rund ums „Gas<br />
nehmen“: weniger Verkehr <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen und der<br />
Bau e<strong>in</strong>er Umgehungsstraße, die Filderbahnstraße<br />
als Fußgängerzone und mehr Radwege und<br />
Fußgängerüberwege forderten sowohl jung als alt<br />
mit Blick auf ihre K<strong>in</strong>der. Im e<strong>in</strong>zelnen sehen die<br />
Möhr<strong>in</strong>ger Beiträge zur K<strong>in</strong>derfreundlichkeit vor Ort<br />
<strong>in</strong> folgenden Punkten:<br />
Verkehr<br />
(<strong>in</strong>sgesamt 13 Nennungen)<br />
� Weniger Verkehr <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen, damit sich<br />
K<strong>in</strong>der alle<strong>in</strong>e bewegen können<br />
� Umgehungsstraße<br />
� Mehr Radwege (z.B. Filderbahnstraße)<br />
� Mehr Fußgängerübergänge oder<br />
Zebrastreifen<br />
� Schnellere Ampelschaltungen, längere<br />
Grünphasen für Fußgänger<br />
� Fußgängerzone für den entspannten E<strong>in</strong>kauf<br />
Schule und K<strong>in</strong>dergarten<br />
(<strong>in</strong>sgesamt 7 Nennungen)<br />
� Ganztagesschule mit Mittagessen (für<br />
Berufstätige)<br />
� Mehr Geld <strong>in</strong> Schulen <strong>in</strong>vestieren<br />
� Bessere Lernbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Schulen<br />
schaffen<br />
� Kurze Schulwege ermöglichen<br />
� Mehr Plätze <strong>in</strong> Ganztagesk<strong>in</strong>dergarten<br />
� Alter Schulname (Karl- und Wilhelmschule)<br />
Kultur und Sport<br />
(<strong>in</strong>sgesamt 6 Nennungen)<br />
� Mehr Veranstaltungsräume für K<strong>in</strong>der und<br />
Jugendliche (z.B. Musikschule)<br />
� Mehr kulturelle Angebote für K<strong>in</strong>der (z.B.<br />
VHS-Kurse, Kunst)<br />
� Mehr für Jugendliche anbieten, außer<br />
Jugendhaus (z.B. Inl<strong>in</strong>er- / Skaterbahn)<br />
� Ferienprogramm verbessern<br />
� Mehr Treffs für Mutter und K<strong>in</strong>d<br />
Freiräume und Spielplätze<br />
(<strong>in</strong>sgesamt 6 Nennungen)<br />
� Mehr und schönere Spielplätze mit mehr<br />
Spielmöglichkeiten, ohne Straße, mit<br />
Freiraum aber auch im Stadtbereich gelegen<br />
� Pflege der vernachlässigten Spielplätze<br />
Zusammenleben<br />
(<strong>in</strong>sgesamt 3 Nennungen)<br />
� Mehr Zeit für K<strong>in</strong>der<br />
� K<strong>in</strong>der stärker e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den<br />
� K<strong>in</strong>derfreundliche E<strong>in</strong>zelhändler<br />
Kommerzielles Angebot<br />
(<strong>in</strong>sgesamt 2 Nennungen)<br />
� Mehr Spielzeugläden<br />
� Ke<strong>in</strong>e Spielhalle
Seite 12<br />
Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />
Englisch im<br />
K<strong>in</strong>dergarten -<br />
pro und contra<br />
Von Anna Schweighardt<br />
„Me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d soll erstmal Deutsch lernen. Warum soll<br />
es noch e<strong>in</strong>e zweite Sprache lernen?“ ist e<strong>in</strong>e<br />
häufige Aussage zum Thema Englisch bei<br />
Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern. Br<strong>in</strong>gt es was - e<strong>in</strong>e halbe Stunde pro<br />
Woche e<strong>in</strong> bisschen spielen und e<strong>in</strong> paar Worte<br />
lernen? Folgt man den Erkenntnissen der<br />
Wissenschaft br<strong>in</strong>gt das schon etwas. Haben sich<br />
Eltern entschlossen, ihren K<strong>in</strong>dern Sprachenunterricht<br />
angedeihen zu lassen, ist die nächste<br />
Frage wo und wie. Warum nicht gleich im<br />
K<strong>in</strong>dergarten, wo die K<strong>in</strong>der sowieso schon e<strong>in</strong>ige<br />
Stunden pro Tag verbr<strong>in</strong>gen? K<strong>in</strong>dern, die ganztags<br />
im K<strong>in</strong>dergarten s<strong>in</strong>d, bleibt sowieso nur die<br />
Chance dort unterrichtet zu werden.<br />
Formen von Englisch im K<strong>in</strong>dergarten<br />
Haben sich genügend Eltern gefunden und ist die<br />
K<strong>in</strong>dergartenleitung e<strong>in</strong>verstanden, gibt es zwei<br />
Möglichkeiten, den Unterricht zu bewerkstelligen:<br />
Die e<strong>in</strong>fachste Lösung ist e<strong>in</strong>e muttersprachliche<br />
Erzieher<strong>in</strong>, die mit den K<strong>in</strong>dern übt. Dabei<br />
entstehen auch ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Kosten. Leider<br />
besteht diese Möglichkeit nur selten.<br />
Die häufigste Lösung ist daher e<strong>in</strong>e externe<br />
Englischlehrer<strong>in</strong>, die wöchentlich vorbeikommt.<br />
Dabei wird <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen von max. 12 K<strong>in</strong>dern<br />
unterrichtet. Da die Kosten für den Unterricht nur<br />
selten vom K<strong>in</strong>dergartenträger übernommen<br />
werden, müssen die Eltern dafür aufkommen. Mit<br />
ca. 30 Euro im Monat pro K<strong>in</strong>d und zusätzlichen<br />
Kosten für CDs muss man rechnen.<br />
E<strong>in</strong>e Befragung <strong>in</strong> zwei Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergärten<br />
(Kita Holdermannstraße und St. Hedwig), die<br />
Englischunterricht anbieten, hat folgende<br />
Anregungen ergeben, was organisatorisch zu<br />
beachten ist oder vielleicht auch zu Schwierigkeiten<br />
führen kann.<br />
Pro<br />
� Es ist e<strong>in</strong>e wertvolle Ergänzung des<br />
Sprachförderangebots der K<strong>in</strong>dergärten, vor<br />
allem für e<strong>in</strong>sprachig aufwachsende K<strong>in</strong>der.<br />
� E<strong>in</strong>ig s<strong>in</strong>d sich alle: Der Unterricht macht den<br />
K<strong>in</strong>dern großen Spaß.<br />
� Es bleibt mehr freie Spielzeit für die K<strong>in</strong>der am<br />
Nachmittag und die Eltern müssen nicht als<br />
Chauffeure tätig werden. Vor allem für K<strong>in</strong>der,<br />
die ganztags im K<strong>in</strong>dergarten s<strong>in</strong>d, ist es die<br />
e<strong>in</strong>zige Möglichkeit <strong>in</strong> den Genuss des<br />
Unterrichts zu kommen.<br />
� Sie lernen <strong>in</strong> der gewohnten Gruppe ohne Eltern<br />
im H<strong>in</strong>tergrund.<br />
Contra<br />
In der Englisch-Schule (Helen Doron):<br />
Sheep, cow and other animals<br />
Traffic lights<br />
In the house, out of the house<br />
� E<strong>in</strong> Raum für den Unterricht muss gefunden<br />
werden, da die Englischgruppe e<strong>in</strong>en<br />
abgeschlossenen Raum braucht.<br />
� Probleme mit dem K<strong>in</strong>dergarten-Träger: E<strong>in</strong><br />
wirtschaftliches Unternehmen nutzt den Raum<br />
des K<strong>in</strong>dergartens während der Betreuungszeit<br />
der Erzieher<strong>in</strong>nen. Zu klären ist dabei: Ist „Miete“<br />
zu zahlen? Kann der Unterricht auf „Randzeiten“<br />
mit wenigen K<strong>in</strong>dern ausweichen oder ganz<br />
außerhalb der Betreuungszeiten stattf<strong>in</strong>den?<br />
� In K<strong>in</strong>dergärten mit hohem Anteil an<br />
zweisprachigen K<strong>in</strong>dern besteht wenig Interesse<br />
an weiterem (teuren!) Sprachunterricht.<br />
� Trennung der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> „Zwei-Klassen-<br />
Gesellschaft“. Die, deren Eltern den Unterricht<br />
bezahlen können und wollen und die, deren<br />
Eltern das nicht machen. Unterschiedliche<br />
Erfahrungen gibt es dazu: Manche K<strong>in</strong>der haben<br />
ihre Eltern genötigt, sie auch mitmachen zu<br />
lassen. In e<strong>in</strong>em anderen K<strong>in</strong>dergarten haben<br />
die K<strong>in</strong>der akzeptiert, dass nur manche Englisch<br />
haben.<br />
Mehr Infos<br />
Warum Sprachunterricht für<br />
Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der?<br />
„Langjährige Studien amerikanischer<br />
Hirnforscher haben ergeben, dass das<br />
frühzeitige Erlernen e<strong>in</strong>er weiteren Sprache<br />
deshalb so erfolgreich ist, weil bis zum Alter<br />
von ca. 7 Jahren beide (oder mehrere)<br />
Sprachen, die <strong>in</strong> diesen jungen Jahren erlernt<br />
werden, <strong>in</strong> derselben Hirnregion gespeichert<br />
werden. Später wird für jede erlernte Sprache<br />
e<strong>in</strong> eigenes sog. neuronales Netz gebildet, was<br />
e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>- und Herschalten (Übersetzen)<br />
zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Netzen erfordert – also<br />
e<strong>in</strong>e zusätzliche Schwierigkeit.<br />
Führende Sprachwissenschaftler empfehlen<br />
deshalb, mit dem Erlernen e<strong>in</strong>er weiteren<br />
Sprache – neben der Muttersprache – so früh<br />
wie möglich zu beg<strong>in</strong>nen. Dies hat auch auf die<br />
Aussprachefähigkeit e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />
E<strong>in</strong>fluss.“<br />
Wie funktioniert es?<br />
Stamps<br />
Nach dem „Muttersprachen-Pr<strong>in</strong>zip“. Also<br />
ausschließlich Englisch sprechen, Lieder<br />
s<strong>in</strong>gen, Spiele machen, jede neue Vokabel wird<br />
mit e<strong>in</strong>em Spiel e<strong>in</strong>geführt, jedes neue Wort ist<br />
- wenn immer möglich - zum Anfassen<br />
(Stofftiere, Bastelarbeiten, Zeichnungen,<br />
Tanzen, ...). Da e<strong>in</strong>e halbe bis e<strong>in</strong>e Stunde pro<br />
Woche mit der Lehrer<strong>in</strong> wirklich ke<strong>in</strong>en Erfolg<br />
br<strong>in</strong>gen kann, müssen CDs mit den Liedern<br />
und Geschichten täglich zu Hause e<strong>in</strong>- bis<br />
zweimal angehört werden. E<strong>in</strong> Großteil des<br />
Erfolgs liegt also bei den Eltern. Abfragen oder<br />
Korrigieren der Aussprache ist dabei strikt<br />
verboten. Es soll Spaß machen und ke<strong>in</strong>en<br />
Druck erzeugen.<br />
(Quelle: Helen Doron Early English, www.hdee.de)
E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
Frühl<strong>in</strong>gsboten<br />
Vom ersten Natur- und<br />
Waldtag im K<strong>in</strong>dergarten<br />
Regelmäßige Natur- und Waldtage f<strong>in</strong>den seit<br />
März im K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg großen<br />
Anklang bei den K<strong>in</strong>dern. In spielerischer Weise<br />
werden wöchentlich die Augen der K<strong>in</strong>der auf<br />
die kle<strong>in</strong>en und großen D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> der Natur<br />
gelenkt. Frühl<strong>in</strong>gsboten, Krötenwanderung oder<br />
Spurensuche s<strong>in</strong>d Themen, die unter<br />
fachfraulicher Anleitung der Biolog<strong>in</strong> und<br />
K<strong>in</strong>dergartenmutter Imke Hörmiller erkundet<br />
werden.<br />
Von Imke Hörmiller<br />
Das Thema des ersten Natur- und Waldtages im<br />
K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg lautete „Frühl<strong>in</strong>gsboten“.<br />
Das war nach dem langen W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr mit relativ tiefen Temperaturen e<strong>in</strong> fast<br />
gewagtes Unterfangen.<br />
Was s<strong>in</strong>d Frühl<strong>in</strong>gsboten? Frühl<strong>in</strong>gsboten s<strong>in</strong>d die<br />
Vorboten des lang ersehnten Frühl<strong>in</strong>gs und können<br />
sowohl die ersten Pflanzen als auch Tiere se<strong>in</strong>, die<br />
wir den W<strong>in</strong>ter über kaum zu Gesicht bekamen –<br />
außer vielleicht an der Futterstelle. Ferner wollten<br />
wir uns auf die Spurensuche von Tieren machen,<br />
denn die K<strong>in</strong>der waren bereits mit Tierspuren<br />
vertraut und wussten, wonach sie Ausschau zu<br />
halten hatten.<br />
Mit der begleitenden Erzieher<strong>in</strong> Julia Sprang setzte<br />
ich mich e<strong>in</strong> paar mal vor dem großen Tag<br />
zusammen und wir besprachen die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Abschnitte des Tages. Wir planten, mit e<strong>in</strong>em<br />
Anfangskreis die K<strong>in</strong>der auf den Tag e<strong>in</strong>zustimmen.<br />
Der ideale Ort hierfür: die aus Ästen und Zweigen<br />
von den K<strong>in</strong>dern selbst konstruierte „Laube“ auf<br />
dem K<strong>in</strong>dergartengelände. Danach sollte e<strong>in</strong><br />
Reimspiel mit Farbentücher sowie e<strong>in</strong> Farbenlied<br />
die Frühl<strong>in</strong>gsboten herbeirufen. Es folgte gut<br />
e<strong>in</strong>gestimmt die Suche nach dem ersten Grün und<br />
den ersten Farbtupfern im Schnee – oder vielleicht<br />
auch nach dem ersten Tier. Zum Abschluss des<br />
Ausfluges, wenn wir zurück auf dem K<strong>in</strong>dergartengelände<br />
s<strong>in</strong>d, planten wir e<strong>in</strong> Spurenspiel sowie<br />
e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Bastelaktion, bei der sich jedes K<strong>in</strong>d<br />
se<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gstier aussuchen und e<strong>in</strong>e Medaille mit<br />
Foto und Fußspur anfertigen konnte. Unsere<br />
Planung g<strong>in</strong>g gut auf und die Durchführung der<br />
Programmpunkte verlief reibungslos. Alle K<strong>in</strong>der<br />
waren sehr <strong>in</strong>teressiert und auch vorsichtig zugleich<br />
mit den D<strong>in</strong>gen, die wir ihnen zeigten.<br />
Es hat schon etwas von Detektivarbeit, wenn man<br />
sich auf die Suche nach Frühl<strong>in</strong>gsboten macht und<br />
entsprechend aufgeregt waren wir auch alle.<br />
Jubelnd wurden die W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ge und die<br />
Buschw<strong>in</strong>dröschen begrüßt. Die Krokusse wagten<br />
sich gerade erst heraus und die Narzissen hatten<br />
nahezu alle noch geschlossene Knospen. Dennoch:<br />
auf e<strong>in</strong>mal sahen wir sie alle, die Frühl<strong>in</strong>gsboten <strong>in</strong><br />
ihrem zarten Hellgrün mit den vorsichtig hervorschauenden<br />
manchmal auch nur erahnbaren<br />
weißen, lila oder gelben Blütenblättern... Das<br />
Spurenspiel am Ende des Ausfluges und die<br />
Medaille mit dem Liebl<strong>in</strong>gstier waren noch e<strong>in</strong>mal<br />
e<strong>in</strong> runder Abschluss und spannten den Bogen<br />
über den erlebnisreichen Vormittag. Die Resonanz<br />
e<strong>in</strong>iger K<strong>in</strong>der:<br />
Rana: „Ich kenne dich. Du hast gestern das<br />
gemacht. Das war sehr schön!“<br />
Maureens Mutter: „Maureen hat mir alles erzählt<br />
und wir s<strong>in</strong>d den Weg noch e<strong>in</strong>mal<br />
abgegangen und sie hat mir alles gezeigt,<br />
von den Blumen bis zum Spechtloch im<br />
Baum.“<br />
Ich war sehr angetan von der Offenheit und der<br />
gleichzeitigen Umsicht aller K<strong>in</strong>der. Es hat mir<br />
großen Spaß gemacht zu sehen, mit wie viel<br />
Freude und Begeisterungsfähigkeit die K<strong>in</strong>der dabei<br />
waren, die Natur zu erkunden. Für den nächsten<br />
Wald- und Naturtag möchten Julia Sprang und ich<br />
noch mehr Zeit e<strong>in</strong>planen, damit die K<strong>in</strong>der und wir<br />
den Tag <strong>in</strong> vollen Zügen auskosten können. Ich b<strong>in</strong><br />
jetzt schon sehr gespannt, was uns dazu e<strong>in</strong>fallen<br />
wird.<br />
Seite 13<br />
Zur INFO<br />
Der Natur- und Waldtag im K<strong>in</strong>dergarten<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg f<strong>in</strong>det jeden letzten Montag im<br />
Monat statt.<br />
Welche K<strong>in</strong>der mitgehen, hängt vom<br />
Schwierigkeitsgrad des Themas und von den<br />
Interessen und Bedürfnissen der K<strong>in</strong>der ab.<br />
Die Eltern der teilnehmenden K<strong>in</strong>der werden<br />
rechtzeitig <strong>in</strong>formiert.<br />
Fotos (v.o.):<br />
K<strong>in</strong>der f<strong>in</strong>den den Frühl<strong>in</strong>g<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>g (Eranthis hyemalis)<br />
Natur- und Waldtag-Medaille
Seite 14<br />
E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
Rettungsaktion<br />
für Kröten<br />
Waldtag mit K<strong>in</strong>dern<br />
Für den zweiten Waldtag im K<strong>in</strong>dergarten<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg wählte die Biolog<strong>in</strong> Imke<br />
Hörmiller den Sonnenberger Wald und die<br />
Amphibien-Auffangeimer unterhalb der Straße.<br />
Es wurde e<strong>in</strong>e Rettungsaktion für Kröten.<br />
Von Imke Hörmiller<br />
Krötenwanderungen erfolgen von Ende Februar /<br />
Anfang März bis Anfang Mai. In dieser Zeit werden<br />
die Auffangeimer an den Amphibienschutzzäunen<br />
täglich auf Kröten, Unken, Molche und andere Tiere<br />
h<strong>in</strong> kontrolliert, dokumentiert und abschließend<br />
geleert. Kröten wandern zum Ablaichen stets <strong>in</strong> ihr<br />
Geburtsgewässer zurück. Die Auffangeimer dienen<br />
dazu, die Tiere bei ihren nächtlichen Wanderungen<br />
zu ihren Laichgebieten e<strong>in</strong>zufangen, damit sie beim<br />
Überqueren der Strasse vom Autoverkehr nicht<br />
überfahren werden. Außerdem sollen sie zum<br />
Ablaichen zukünftig das Amphibienschutzgewässer<br />
vorziehen, <strong>in</strong> das sie ausgesetzt werden. Nur so<br />
kann sichergestellt werden, dass die nachfolgenden<br />
Generationen <strong>in</strong> das Amphibienschutzgewässer<br />
zum Laichen wandern und nicht <strong>in</strong> die Gartenteiche<br />
auf der anderen Straßenseite.<br />
Tipp<br />
Der NABU Stuttgart sucht immer und gerne freiwillige<br />
Helfer für se<strong>in</strong> Amphibienschutzprogramm. Wer<br />
Interesse hat, sich dafür e<strong>in</strong>zusetzen und beitragen<br />
möchte, dass Amphibienpopulationen wie z.B. die<br />
der Erdkröte (Bufo bufo) durch konsequente<br />
Schutzmaßnahmen wieder ansteigen, kann sich an<br />
folgende Adresse wenden:<br />
NABU Stuttgart e.V.<br />
Charlottenplatz 17<br />
70173 Stuttgart<br />
Es gibt ke<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Entschädigung, dafür aber<br />
e<strong>in</strong>e ideelle: Wer e<strong>in</strong>mal den Wald am frühen Morgen<br />
mit se<strong>in</strong>er unverwechselbaren Stimmung erlebt hat<br />
und dann noch das Glück hat, Erdkröten, Unken und<br />
Molche zu entdecken, wird es sicherlich sehr gerne<br />
wieder machen.<br />
So kam es, dass die Erzieher<strong>in</strong> der<br />
K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg Julia<br />
Sprang und ich „Krötenwanderung“ zum Thema des<br />
zweiten Natur- und Waldtages machten.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit den K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern<br />
besuchten wir den Amphibienschutzzaun im<br />
Haldenwald <strong>in</strong> Sonnenberg. Vielleicht können wir<br />
die e<strong>in</strong>e oder andere Erdkröte von ihren nächtlichen<br />
Wanderungen <strong>in</strong> die Eimer befreien und im<br />
nahegelegenen Amphibienteich aussetzen. Dieser<br />
Waldtag fand dann am 24. April statt. Damit wir<br />
nicht zu spät im Haldenwald ankommen,<br />
entschieden wir uns, gleich früh um 8.00 Uhr<br />
loszugehen. Denn der Weg ist schon e<strong>in</strong>e ganz<br />
schöne Strecke für die K<strong>in</strong>der!<br />
Beim Amphibienschutzzaun angekommen, zeigte<br />
ich, wo die Eimer s<strong>in</strong>d und wie man diese vorsichtig<br />
hochhebt, damit darunter liegende Tiere nicht<br />
zerdrückt werden. Das Hochheben der Eimer ist zur<br />
Kontrolle gedacht, denn es hatte sich<br />
herausgestellt, dass Molche und Unken sich gerne<br />
darunter verstecken, wenn der Eimer nicht plan mit<br />
der Erde abschließt. Die K<strong>in</strong>der kamen<br />
nache<strong>in</strong>ander an die Reihe und alle waren sehr<br />
vorsichtig beim Eimer hochheben. Leider fanden wir<br />
ke<strong>in</strong>e Erdkröte, dafür aber drei Bergmolche, die wir<br />
zum Teich trugen und dort aussetzten. Es ist schon<br />
erstaunlich, wie kle<strong>in</strong> und gut getarnt diese Tiere<br />
s<strong>in</strong>d. Das war e<strong>in</strong> tolles Erlebnis!<br />
Vor dem Frühstück im Wald wuschen wir uns die<br />
Hände mit feuchten Waschlappen und dem<br />
"Händewaschlied":<br />
"Händewaschen, Händewaschen muss e<strong>in</strong><br />
jeder Mensch. Doch es ist ke<strong>in</strong> Handtuch da.<br />
Darum müssen wir sie schütteln, schütteln,<br />
schütteln, bis sie trocken s<strong>in</strong>d."<br />
Zur Abrundung des Waldtages bastelten wir noch<br />
e<strong>in</strong>en Luftballon-Frosch, der hüpfen kann und<br />
immer wieder „auf den Füßen“ landet.<br />
Der Rückweg zum K<strong>in</strong>dergarten wurde zu me<strong>in</strong>em<br />
großen Erstaunen recht flott erledigt. Ich war wie<br />
beim ersten Mal angetan von der<br />
Begeisterungsfähigkeit und Aufmerksamkeit<br />
unserer K<strong>in</strong>der! Es machte mir wieder sehr viel<br />
Spaß und ich b<strong>in</strong> jetzt schon auf das nächste Mal<br />
gespannt, bei dem es um "Farbe bekennen – wie<br />
kommen die Farben <strong>in</strong> die Pflanzen?“ geht.
Aus dem Stadtteil<br />
„Die Gute Fee“<br />
Hilfe für unsere K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Seit 2004 gibt es die Aktion „Gute Fee“ <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen. Sie bietet K<strong>in</strong>dern Schutz auf dem<br />
Schulweg, <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>kaufszone oder auf dem<br />
Weg zur Eisdiele. Wo immer K<strong>in</strong>der das Zeichen<br />
der „Guten Fee“ auf E<strong>in</strong>gangstüren und<br />
Schaufenstern von Geschäften oder <strong>in</strong><br />
Fahrzeugen der Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
sehen, können sie auf Hilfe vertrauen. Leider<br />
wissen nur sehr wenig Eltern, dass die „Gute<br />
Fee“ existiert. Deshalb möchten wir Sie mit<br />
diesem Artikel kurz über die Aktion und ihre<br />
Entstehung <strong>in</strong>formieren.<br />
Von Christiane Riedel<br />
Wer oder Was ist die Aktion „Gute Fee“<br />
Gerade <strong>in</strong> Großstädten wie Stuttgart ist es für<br />
K<strong>in</strong>der wichtig Ansprechpartner bei Problemen zu<br />
haben. Auf dem Weg zum K<strong>in</strong>dergarten, zur Schule<br />
oder beim Spielen s<strong>in</strong>d sie auf Personen und Orte<br />
angewiesen, an denen sie unkomplizierte Hilfe und<br />
Ratschläge bekommen können. D<strong>in</strong>ge, wie etwa e<strong>in</strong><br />
Pflaster bei e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Schramme, e<strong>in</strong> kurzes<br />
Telefonat, e<strong>in</strong> Glas Wasser, e<strong>in</strong> gutes Wort und e<strong>in</strong><br />
wenig Mithilfe bei den kle<strong>in</strong>en Problemen des<br />
Alltags. Es s<strong>in</strong>d Kle<strong>in</strong>igkeiten und e<strong>in</strong>fache Gesten,<br />
die <strong>in</strong> unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr<br />
selbstverständlich s<strong>in</strong>d. Hier möchte die „Gute Fee“<br />
ansetzen. Mit mehr Menschlichkeit, Gefühl und<br />
Toleranz.<br />
Ob es die dr<strong>in</strong>gende Suche nach e<strong>in</strong>er Toilette ist<br />
oder die verlorengegangenen 10 Cent zum<br />
Busfahren s<strong>in</strong>d. Wir-Gefühl und Geme<strong>in</strong>schaftss<strong>in</strong>n,<br />
die Anonymität aufbrechen, dafür steht die „Gute<br />
Fee“.<br />
Die Entstehung<br />
Die Geme<strong>in</strong>schafts<strong>in</strong>itiative „Sicheres und<br />
Sauberes Stuttgart“ wurde im Jahr 1997 von der<br />
Landeshauptstadt Stuttgart und der Landespolizeidirektion<br />
Stuttgart II gegründet. Seit 1999 gibt<br />
es die „Gute Fee“ im Stuttgarter Westen. Die Idee<br />
dazu entstand <strong>in</strong> der Quartierswerkstatt<br />
Augustenstraße e.V., die sich vor allem um die<br />
Stadtteilentwicklung im Stuttgarter Westen Gedanken<br />
machte.<br />
H<strong>in</strong>tergrund der Initiative waren die bekannten<br />
Probleme <strong>in</strong> dichtbesiedelten Gebieten. Es galt die<br />
Anonymität und Gleichgültigkeit aufzubrechen und<br />
e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>schaftliches Gefühl entstehen zu lassen.<br />
Mit Erfolg. Aufgrund der guten Erfahrungen fand bis<br />
2004 e<strong>in</strong>e flächendeckende Ausweitung der „Guten<br />
Fee“ <strong>in</strong> allen 23 Stuttgarter Stadtbezirken statt.<br />
Durch die positive Resonanz wurden auch andere<br />
Bundesländer aufmerksam, wodurch diese<br />
Bürgeraktion mittlerweile auch <strong>in</strong> anderen Städten<br />
umgesetzt werden konnte.<br />
In Möhr<strong>in</strong>gen beteiligen sich seit 2004 rund 37<br />
E<strong>in</strong>zelhändler, Gewerbetreibende sowie die<br />
Fahrer<strong>in</strong>nen und Fahrer der Stuttgarter Straßenbahnen<br />
AG an der Aktion. Auch wenn e<strong>in</strong>e<br />
Befragung e<strong>in</strong>iger der Beteiligten ergab, dass die<br />
Hilfe nur selten <strong>in</strong> Anspruch genommen wurde, ist<br />
doch der Blick geschärft, sich den Problemen oder<br />
Nöten der kle<strong>in</strong>en Menschen anzunehmen.<br />
Unterstützt wird die Aktion „Gute Fee“ auch durch<br />
die Polizei und die Bezirks- und Sicherheitsbeiräte.<br />
Bitte helfen Sie mit diese Idee weiterzutragen<br />
Und so können Sie sich beteiligen:<br />
� Inhaber und Mitarbeiter von E<strong>in</strong>zelhandel und<br />
Gastronomie können kostenlos<br />
Aktionsaufkleber bestellen und <strong>in</strong> Augenhöhe<br />
der K<strong>in</strong>der an E<strong>in</strong>gangstüren oder Schaufenstern<br />
anbr<strong>in</strong>gen.<br />
� Eltern sollten ihre K<strong>in</strong>der über die<br />
Hilfsmöglichkeit <strong>in</strong>formieren sowie Jacken und<br />
Rucksäcke mit Namen und Adressdaten<br />
ausstatten.<br />
� S<strong>in</strong>nvoll wäre auch e<strong>in</strong>e Ausweitung von<br />
Aktionstagen <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten, K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />
und Schulen, um den K<strong>in</strong>dern zu<br />
zeigen, wo sie Hilfe f<strong>in</strong>den können.<br />
Seite 15<br />
KONTAKT<br />
Edgar Hemmerich<br />
Stabsstelle des Oberbürgermeisters,<br />
Stabsabteilung Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention<br />
edgar.hemmerich@stuttgart.de<br />
www.stuttgart.de/krim<strong>in</strong>alpraevention<br />
Axel Fricke<br />
Quartierswerkstatt Augustenstaße e.V.<br />
planzeit@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
An der Aktion beteiligte Firmen im<br />
Stadtteil Möhr<strong>in</strong>gen<br />
(<strong>in</strong>sgesamt beteiligen sich 37 Firmen und<br />
Filialen <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen, Sonnenberg und<br />
Fasanenhof)<br />
� Bäckerei Konditorei Schrade<br />
� Bäckerei Veit<br />
� Bezirksrathaus Möhr<strong>in</strong>gen<br />
� Blumen-Wurst<br />
� Buchhandlung Ebert<br />
� Foto-Butik<br />
� Gessler Mann und Mode<br />
� Haug – Ste<strong>in</strong>metz<br />
� Kauper – Uhren<br />
� Kern – Haushaltswaren<br />
� Landhaus Apotheke<br />
� BW-Bank<br />
� Mohrenapotheke<br />
� Schuhmacherei Knödler<br />
� Schuhparadies Kussmaul<br />
� Shell Tankstelle Uebele<br />
� Sonnenapotheke<br />
� Spitalhof-Apotheke<br />
� SSB Reisen<br />
� Werbebüro Stöferle<br />
� Wolf-Reformhaus
Seite 16<br />
Pädagogisches und mehr<br />
Geschwister –<br />
e<strong>in</strong>e spannende<br />
Beziehung<br />
Von Nad<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong><br />
Die Ersten – der Stolz der ganzen Familie<br />
Sie s<strong>in</strong>d die Ersten: Mamas und Papas großer<br />
Stolz, die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>, der Pr<strong>in</strong>z, Omas und Opas<br />
Liebl<strong>in</strong>g. Sie s<strong>in</strong>d die Ersten, die <strong>in</strong> Mamas Bauch<br />
s<strong>in</strong>d, die Ersten, die geboren werden, die Ersten,<br />
deren erstes Lächeln allgeme<strong>in</strong>es Entzücken<br />
auslöst, deren erste Schritte Begeisterungsstürme<br />
hervorrufen. Sie s<strong>in</strong>d diejenigen, deren Eltern noch<br />
unerfahren, ungeübt s<strong>in</strong>d, zum<strong>in</strong>dest was<br />
Erziehungsfragen betrifft. Sie s<strong>in</strong>d die Vorreiter <strong>in</strong><br />
allen Bereichen: Schulprobleme, Freunde,<br />
Freizeitaktivitäten, die erste große Liebe usw. Sie<br />
s<strong>in</strong>d der Maßstab, an dem die Geschwister von<br />
Seiten der Eltern häufig gemessen werden.<br />
Die Anderen – wenn Geschwister dazukommen<br />
Überhaupt - die Geschwister. Sie entthronen die<br />
Erstgeborenen nach e<strong>in</strong>em, zwei, drei Jahren -<br />
vielleicht auch später. Die Mama erzählt was von<br />
e<strong>in</strong>em Baby im Bauch, zeigt wunderliche Bücher<br />
mit seltsamen Wesen, die das ungeborene<br />
Geschwisterchen darstellen sollen. Der Bauch<br />
wächst, die Mama wird schon jetzt von diesem<br />
neuen Menschen <strong>in</strong> Beschlag genommen. Dann ist<br />
auf e<strong>in</strong>mal das Baby da, und die Welt verändert<br />
sich komplett. Permanent hängt dieses neue K<strong>in</strong>d<br />
an Mamas Brust oder wird herumgetragen - die Zeit<br />
für die Ersten wird knapper. Auf e<strong>in</strong>mal müssen sie<br />
warten lernen, die Aufmerksamkeit der Eltern teilen,<br />
die sie gerne wieder ganz haben würden. Die<br />
Strategien, die gewünschte Zuwendung zu<br />
erlangen, s<strong>in</strong>d unterschiedlich. Die e<strong>in</strong>en werden<br />
auch wieder zum Baby, andere werden laut, wollen<br />
auf e<strong>in</strong>mal ganz wichtige D<strong>in</strong>ge besprechen oder<br />
müssen <strong>in</strong> den unmöglichsten Momenten Pipi -<br />
aber bitte nur mit Hilfe. Mama schimpft öfter, ist<br />
genervt und zu dem Baby soll man bitteschön<br />
immer nur lieb se<strong>in</strong>. Eigentlich ziemlich viel<br />
verlangt, vor allem wenn das Geschwisterchen<br />
mobil wird und mit freudigem Juchzen die mühsam<br />
konstruierten Bauklotztürme umwirft.<br />
Spannender wird das Ganze erst, wenn aus der<br />
Nervensäge auch e<strong>in</strong> Spielkamerad wird, mit dem<br />
man kommunizieren, Streiche aushecken kann, um<br />
sich dann unschuldig vor den Eltern zu verbünden.<br />
Die K<strong>in</strong>der haben nun nicht mehr nur die Eltern als<br />
Bezugsperson, sondern bee<strong>in</strong>flussen sich <strong>in</strong> ihrer<br />
Entwicklung gegenseitig. Interessant ist es dabei<br />
sicherlich die „Rangfolge“ der Geschwister etwas<br />
genauer zu betrachten, die Stellung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des <strong>in</strong><br />
der Familie. Dabei kommt es natürlich darauf an,<br />
wie der Altersabstand bzw. die Geschlechteraufteilung<br />
ist. Sicherlich ist es für e<strong>in</strong>en Jungen mit<br />
zwei Brüdern anders als mit zwei Schwestern<br />
aufzuwachsen und die Konkurrenz zwischen zwei<br />
K<strong>in</strong>dern mit ger<strong>in</strong>gem Altersabstand ist wohl<br />
wesentlich größer als wenn nach sechs Jahren<br />
noch e<strong>in</strong> Nachzügler geboren wird.<br />
Erst e<strong>in</strong>s...<br />
Was zeichnet die Erstgeborenen aus? Sie s<strong>in</strong>d die<br />
Ältesten, die Anführer im Spiel, vielleicht auch noch<br />
als Erwachsener. Haben es die Ersten immer<br />
schwerer, weil sie bei allem den Anfang machen<br />
müssen und das Augenmerk der Eltern dabei<br />
immer auf sie gerichtet ist? Weil sie immer die<br />
vernünftigen se<strong>in</strong> müssen?<br />
MEHR INFO<br />
Onl<strong>in</strong>e-Familienhandbuch<br />
des Münchner Staatsm<strong>in</strong>isteriums für Frühpädagogik<br />
www.familienhandbuch.de<br />
Zum Thema Geschwisterbeziehungen: Stichwort K<strong>in</strong>dheitsforschung<br />
... dann zwei...<br />
Die Zweiten lernen vieles früher und schneller, weil<br />
die Motivation so viel zu können wie die Älteren<br />
sehr, sehr groß ist. Daher ist natürlich auch die<br />
Frustration größer, weil vieles nicht wie gewünscht<br />
klappt. Das ist wahrsche<strong>in</strong>lich generell das Los der<br />
Spätgeborenen. Das lebenslange Nacheifern, was<br />
sowohl motivierend als auch frustrierend ist. Zudem<br />
haben die Eltern von Anfang an weniger Zeit: beim<br />
Vorlesen, Spielen, Hausaufgaben machen, zuhören<br />
etc. Zweite K<strong>in</strong>der laufen mehr nebenher – und<br />
leiden auch oft darunter. Besonders, wenn sie e<strong>in</strong><br />
Problem haben und mehr Zuwendung bräuchten.<br />
Die Zuwendung der Eltern, um die viele<br />
Geschwister oft e<strong>in</strong> Leben lang buhlen. Immer<br />
ersche<strong>in</strong>t der andere viel wichtiger, vor allem wenn<br />
e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d aus welchen Gründen auch immer mehr<br />
Beachtung f<strong>in</strong>det.<br />
... und dann noch e<strong>in</strong> drittes!<br />
Kommt dann noch e<strong>in</strong> drittes K<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>zu, wird das<br />
Ganze noch komplexer. Für die Ersten ändert sich<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich nicht allzu viel – ihre „Führungsrolle“<br />
bleibt. Die Zweiten werden zum „Sandwich-K<strong>in</strong>d“,<br />
s<strong>in</strong>d nicht mehr die Kle<strong>in</strong>sten, aber auch nicht die<br />
Größten, müssen nun nicht mehr die Mama / den<br />
Papa teilen, sondern auch noch den älteren Bruder,<br />
die ältere Schwester. Doch je nach Altersabstand<br />
haben sie jeweils e<strong>in</strong>en älteren Spielkameraden,<br />
von dem sie lernen können bzw. e<strong>in</strong>en jüngeren,<br />
dem sie auch Vorbild se<strong>in</strong>, etwas beibr<strong>in</strong>gen<br />
können.<br />
Schließlich das Nesthäkchen. Das süße kle<strong>in</strong>ste<br />
Familienmitglied, von allen verwöhnt oder das K<strong>in</strong>d,<br />
das zu den Term<strong>in</strong>en der Großen überall h<strong>in</strong><br />
mitgeschleppt und fast vergessen wird, weil man<br />
mit so vielen anderen D<strong>in</strong>gen beschäftigt ist?<br />
Persönlichkeit abhängig von der<br />
Geschwisterfolge?<br />
Die Beziehung zur Schwester / zum Bruder ist wohl<br />
die längste im Leben. E<strong>in</strong>e Beziehung voller Liebe,<br />
aber auch Abneigung, Eifersucht, Vertrauen und<br />
Konkurrenz. Stellt sich nun also die Frage, welchen<br />
E<strong>in</strong>fluss die Geschwisterbeziehung bzw. die<br />
„Stellung“ <strong>in</strong> der Familie auf die persönliche<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>es Menschen hat. S<strong>in</strong>d<br />
Erstgeborene immer Vorbilder und Beschützer,<br />
mittlere K<strong>in</strong>der die besseren Diplomaten und die<br />
kle<strong>in</strong>sten lebenslang die Verwöhnten? Wohl gibt es<br />
Tendenzen, dass bestimmte Eigenschaften mit<br />
Geschwisterpositionen verbunden s<strong>in</strong>d, doch e<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>facher Zusammenhang zwischen Geschwisterfolge<br />
und Persönlichkeit existiert wohl nicht. So hat<br />
jede Stellung ihre eigenen Vor- und Nachteile und<br />
letztendlich haben doch auch der Erziehungsstil der<br />
Eltern bzw. diverse andere Faktoren (die so<br />
genannte „peer group“ wie soziales Umfeld oder<br />
Freunde usw.) ihren E<strong>in</strong>fluss.
Das ist Möhr<strong>in</strong>ger Familien wichtig<br />
für e<strong>in</strong>en angenehmen Restaurantbesuch<br />
Zur Methodik<br />
Vorgehensweise der<br />
Umfrage<br />
Freundliche<br />
Bedienung,<br />
aufgeschlossen<br />
und tolerant<br />
gegenüber K<strong>in</strong>dern<br />
[bg] Die Ausgangsfrage der Erhebung lautet:<br />
„Woh<strong>in</strong> gehen Möhr<strong>in</strong>ger als Familie gerne<br />
essen?“ Dafür wurden im Januar 2006<br />
<strong>in</strong>sgesamt 262 Fragebögen <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>ger<br />
Schulen (Riedseeschule, Salzäckerschule, Freie<br />
ev. Schule), K<strong>in</strong>dergärten (Tagese<strong>in</strong>richtung im<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg, <strong>in</strong> der Widmaierstraße,<br />
Mart<strong>in</strong>sk<strong>in</strong>dergarten), im E<strong>in</strong>zelhandel und<br />
Dienstleistungsgewerbe sowie <strong>in</strong> der<br />
Stadtbücherei ausgeteilt bzw. ausgelegt. 72<br />
Fragebögen kamen bis 31. Januar 2006<br />
ausgefüllt zurück und dienen der statistischen<br />
Auswertung. Die Rücklaufquote liegt damit bei<br />
26%. E<strong>in</strong> beachtliches Ergebnis <strong>in</strong> Anbetracht<br />
von Erfahrungswerte von 10 bis 15 Prozent<br />
Rücklauf bei e<strong>in</strong>er Erhebung ganz ohne<br />
Nachfassaktionen. Im E<strong>in</strong>zelnen setzt sich der<br />
Rücklauf folgendermaßen zusammen:<br />
Ausgabe Rückgabe Quote<br />
K<strong>in</strong>dergärten 88 23 26%<br />
Schulen 108 36 33%<br />
Handel, DL und<br />
Institutionen<br />
66 13 20%<br />
<strong>in</strong>sgesamt 262 72 26%<br />
Als No-Budget-Umfrage waren sowohl<br />
f<strong>in</strong>anzielle (z.B. Anzahl der Fragen und damit<br />
der Druckseiten) als auch zeitliche<br />
Komponenten (Arbeitsaufwand bei der<br />
Erhebungsdurchführung wie auch bei der<br />
Auswertung) ger<strong>in</strong>g zu halten. Sieben Fragen<br />
wurden gestellt, die sich auf die Bewertung des<br />
letzten Restaurantbesuchs mit der Familie <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen oder Empfehlungen von Restaurants<br />
oder Biergärten <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen bzw. <strong>in</strong> Stuttgart<br />
bezogen. Außerdem sollten verschiedene<br />
vorgegebene Aspekte beurteilt werden, die<br />
e<strong>in</strong>en angenehmen Restaurantbesuch der<br />
Familie unterstützen könnten. Diese Punkte<br />
bezogen sich auf Indikatoren, die von der<br />
DEHOGA als Dachverband der Gaststätten und<br />
Hotel sowie der Tourismus- und Market<strong>in</strong>g<br />
Verband Baden-Württemberg für ihre<br />
Wettbewerbe und Lizenzierungen z.B.<br />
„Familienfreundliche Gaststätten“ festgelegt<br />
s<strong>in</strong>d. Da hierbei nicht die Me<strong>in</strong>ungsvielfalt der<br />
Gäste im Vordergrund steht, sondern die<br />
Bewertung über Art der Ausstattung und<br />
Angebote der Restaurants durch Kontrolleure<br />
bzw. den Aussagen der Betreiber, bietet die<br />
Möhr<strong>in</strong>ger Umfrage e<strong>in</strong>e neue Betrachtungsweise<br />
der Branche.<br />
Spezial: Knickbe<strong>in</strong>-Umfrage 2006<br />
Ke<strong>in</strong> Star, aber<br />
starkes Mittelfeld<br />
Studie „Familienfreundliche<br />
Restaurants <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen“<br />
Von Beate Gebhardt<br />
Nichtraucher-<br />
Raum,<br />
besser noch<br />
Rauchverbot im<br />
Restaurant<br />
Essen gehen mit K<strong>in</strong>dern ist nicht immer ganz<br />
e<strong>in</strong>fach, vor allem wenn unterschiedliche Wünsche<br />
wie die der Erwachsenen nach gepflegter<br />
Unterhaltung und kul<strong>in</strong>arischem Genuss, mit denen<br />
der K<strong>in</strong>der nach Bewegung und schnellem Service<br />
sowie der häufigen k<strong>in</strong>dlichen Unbeholfenheit mit<br />
Messer und Gabel oder anderen Ansprüchen an die<br />
Restaurantetikette unter e<strong>in</strong>en Hut gebracht werden<br />
sollen. Viele Eltern sparen sich den Stress und<br />
gehen – außer im Urlaub – erst gar nicht<br />
zusammen mit ihren K<strong>in</strong>dern essen.<br />
Dies sagen auch viele Eltern aus Möhr<strong>in</strong>gen. Fast<br />
15% aller Möhr<strong>in</strong>ger Familien, die an unserer<br />
Umfrage im Januar 2006 teilnahmen, gehen mit<br />
ihren K<strong>in</strong>dern nicht <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen essen. Und viele<br />
andere Eltern berichten, dass sie nur aus diesem<br />
Grund – da sie eben nicht mit ihren K<strong>in</strong>dern essen<br />
gehen – nicht unsere Fragen beantwortet hätten.<br />
Die Quote der Nicht-Restaurantgänger <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />
liegt also noch viel höher.<br />
Sehr hilfreich für e<strong>in</strong>en angenehmen Restaurantbesuch<br />
für Familien mit K<strong>in</strong>der im Alter von...<br />
unter 3 Jahren zwischen 3 und 6 Jahren über 6 Jahren<br />
1. k<strong>in</strong>derfreundliches Personal 1. k<strong>in</strong>derfreundliches Personal 1. k<strong>in</strong>derfreundliches Personal<br />
Nichtraucherraum / Rauchverbot 2. Nichtraucherraum / Rauchverbot 2. günstige Preise<br />
2. Familientische / viel Platz 3. Outdoor Spielmöglichkeit 3. Outdoor Spielmöglichkeit<br />
3. Ausstattung der Gasträume 4. K<strong>in</strong>dergerichte 4. Nichtraucherraum / Rauchverbot<br />
4. günstige Preise 5. Familientische / viel Platz 5. weitere Familien als Gäste<br />
5. K<strong>in</strong>dergerichte 6. Beschäftigungsangebot am Tisch 6. K<strong>in</strong>dergerichte<br />
6. Outdoor Spielmöglichkeit 7. Indoor Spielmöglichkeit<br />
7. Barrierefreier Zugang oder Hilfe 8. günstige Preise<br />
8. Sanitärbereich für K<strong>in</strong>der<br />
9. ernährungsphysiologisch s<strong>in</strong>nvolle<br />
K<strong>in</strong>dergerichte<br />
9. weitere Familien als Gäste 10. Ausstattung der Gasträume<br />
Outdoor-<br />
Spielmöglichkeit<br />
auf Spielplatz oder<br />
im Biergarten<br />
Legende: Rank<strong>in</strong>g der Antwortauswahl „1= sehr hilfreich“ für e<strong>in</strong>en angenehmen Restaurantbesuch, N=72<br />
Seite 17<br />
In welches Möhr<strong>in</strong>ger Restaurant geht man aber<br />
nun am besten, wenn man doch zusammen mit der<br />
Familie auswärts essen möchte? Was empfehlen<br />
andere Familien? Dieser Frage g<strong>in</strong>gen wir im<br />
Januar 2006 <strong>in</strong> unserer Umfrage „Gesucht:<br />
Familienfreundliche Restaurants <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen“<br />
nach. Geantwortet hatten 72 Familien mit K<strong>in</strong>dern<br />
im Alter zwischen 2 Monaten und 18 Jahren. Bei<br />
über 90% war der letzte Restaurantbesuch nicht<br />
länger als 6 Monate her, bei 50% lag dieser sogar<br />
<strong>in</strong>nerhalb des letzten Monats vor der Befragung.<br />
Feste wie Weihnachten und Silvester waren hier<br />
wohl für viele Anlass mit ihrer Familie essen zu<br />
gehen. Geantwortet haben viele erfahrene Restaurantgänger:<br />
15% gehen über 25 mal im Jahr mit<br />
K<strong>in</strong>dern essen, das bedeutet im Schnitt m<strong>in</strong>destens<br />
e<strong>in</strong>en Restaurantbesuch alle zwei Wochen. Weitere<br />
18% der Familien gaben an zwischen 13 bis 24 mal<br />
im Jahr Essen zu gehen und 29% essen im Schnitt<br />
alle e<strong>in</strong> bis zwei Monate mit ihrer Familie im<br />
Restaurant (also 6 bis 12 mal pro Jahr). Dies zeigt:<br />
an der Umfrage haben solche Familien<br />
teilgenommen, die wissen was ihnen wichtig ist,<br />
wenn sie mit K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Restaurant gehen,<br />
welche D<strong>in</strong>ge den Aufenthalt für alle angenehm<br />
werden lässt und was sie sich als Eltern nicht<br />
wünschen.<br />
So stellten fast alle Eltern – unabhängig vom Alter<br />
ihrer K<strong>in</strong>der – fest, dass vor allem e<strong>in</strong><br />
k<strong>in</strong>derfreundliches Personal besonders hilfreich ist,<br />
den Restaurantbesuch angenehm werden zu<br />
lassen. E<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>derfreundliche Bedienung zeichnet<br />
sich durch den netten und toleranten Umgang mit
Seite 18<br />
besonders angenehm f<strong>in</strong>den Familien hier... (E<strong>in</strong>zelaussagen) Restaurant<br />
Freundlich, junges Personal, haben selbst Familie, hat e<strong>in</strong>en Spielplatz,<br />
großen Biergarten und ist gemütlich.<br />
Besitzer haben selbst e<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d, das sich dort bewegt hat, Personal war<br />
den K<strong>in</strong>dern gegenüber freundlich und offen.<br />
Sehr guter Service und total nette Bedienung, sehr zuvorkommend,<br />
ausgesprochen k<strong>in</strong>derfreundlich und tolerant, K<strong>in</strong>derportionen, Essen nach<br />
K<strong>in</strong>derwunsch, moderate Preise, Aquarium und viel Platz.<br />
E<strong>in</strong> Familienbetrieb, und die wissen wie man mit Familien umgeht.<br />
Griechische Gastfreundschaft eben, Bedienung ist freundlich, tolerant und<br />
geduldig, Malangebot, Spielecken und Platz, K<strong>in</strong>derwunsch wird<br />
entsprochen (Getränke, selbstkreierte Menüs), K<strong>in</strong>deressen.<br />
Nette Bedienung, freundlicher, guter Service auch mit K<strong>in</strong>dern, tolerant,<br />
E<strong>in</strong>gehen auf K<strong>in</strong>der, K<strong>in</strong>dergerichte, Gerichte für K<strong>in</strong>der auf Wunsch, auch<br />
wenn nicht auf der Karte, kle<strong>in</strong>e Portionen, teilweise Auslauf auf der<br />
Terrasse.<br />
Jedes Gericht auch als K<strong>in</strong>derteller erhältlich, Fleisch wurde geschnitten<br />
gebracht, K<strong>in</strong>der fühlten sich wohl, dürfen auch mal etwas lauter se<strong>in</strong>.<br />
K<strong>in</strong>der bekommen als erstes zu essen unabhängig von den Eltern,<br />
Spielecke mit etwas für jedes Alter ist vorhanden.<br />
Bevorzugte Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants<br />
von Familien mit K<strong>in</strong>der im Alter von...<br />
unter 3 Jahren zwischen 3 und 6 Jahren über 6 Jahren<br />
Note Anzahl Note Anzahl Note Anzahl<br />
Canton 1,0 1 Ch<strong>in</strong>apalast 1,3 2 L<strong>in</strong>denhof 1,0 1<br />
Il Terrazz<strong>in</strong>o 1,6 2 Riedsee 1,5 2 Möhr<strong>in</strong>ger Hexle 1,0 1<br />
Hirsch 1,7 2 Lamm 1,5 3 SVM Gaststätte 1,1 2<br />
Ch<strong>in</strong>apalast 2,0 1 Hirsch 1,6 4 Lamm 1,2 1<br />
Märzenbaum 2,0 3 Il Terrazz<strong>in</strong>o 1,9 3 Mona Lisa 1,2 1<br />
L<strong>in</strong>denhof 2,8 1 Canton 2,4 1<br />
Anno 1897<br />
Canton<br />
Ch<strong>in</strong>apalast<br />
Hirsch<br />
Il Terrazz<strong>in</strong>o<br />
Lamm<br />
Landgasthof<br />
Riedsee<br />
Sehr nette Gastfamilie, freundlich zu K<strong>in</strong>dern, gute Qualität!! La Piazetta<br />
Service k<strong>in</strong>derfreundlich. L<strong>in</strong>denhof<br />
Schnelle Vorab-Bedienung der K<strong>in</strong>der, Essecke, Sonderwünsche der K<strong>in</strong>der<br />
möglich, Tische im Freien, K<strong>in</strong>der können sich frei bewegen, draußen<br />
spielen, Spielmöglichkeiten.<br />
Bedienung ist super freundlich, Malstifte und<br />
Ausmalbilder für K<strong>in</strong>der, K<strong>in</strong>derspeisekarte.<br />
Der Inhaber hat auch K<strong>in</strong>der, er weiß wie es manchmal ist mit K<strong>in</strong>dern. Es<br />
läuft nicht immer wie man es sich vorstellt. Das Personal ist geduldig.<br />
Märzenbaum<br />
Ste<strong>in</strong>bach-<br />
Stüble<br />
SVM<br />
Gaststätte<br />
Ste<strong>in</strong>bach-<br />
Stüble 1,2 1<br />
SVM Gaststätte 3,4 1 Il Terrazz<strong>in</strong>o 1,4 3<br />
Zur L<strong>in</strong>de 3,7 2 Ch<strong>in</strong>apalast 1,5 4<br />
Canton 1,6 4<br />
La Piazetta 1,7 2<br />
Hirsch 1,7 3<br />
Riedsee 1,8 1<br />
Anno 1897 2,0 2<br />
Märzenbaum 2,2 1<br />
SI-Zentrum 2,2 1<br />
Hotel Fora 3,0 1<br />
Legende: Gemittelter Index aus 6 Statements zum letzten Restaurantbesuch mit Familie von 1= „voll und ganz zutreffend“<br />
bis 6= „überhaupt nicht zutreffend“, N=72<br />
Bitte beachten Sie, dass viele E<strong>in</strong>zelaussagen die Restaurants <strong>in</strong> dieser Aufteilung bewerten. Ausreißer im positiven wie<br />
im negativen S<strong>in</strong>ne können e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Ergebnis verzerrt haben. Um Ihnen dies zu verdeutlichen, wurde <strong>in</strong> der obigen<br />
Tabelle neben die Restaurantbewertung auch die Anzahl der Nennungen, die zu dieser Bewertung führt, vermerkt.<br />
K<strong>in</strong>dern aus, die (auch wenn es mal etwas lauter<br />
wird) geduldig bleibt und e<strong>in</strong>e Atmosphäre schafft,<br />
<strong>in</strong> der sich auch K<strong>in</strong>der wohl fühlen. Das<br />
Rauchverbot im Restaurant oder zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong><br />
Nichtraucherzimmer ist für Familien e<strong>in</strong> weiteres<br />
wichtiges Kriterium e<strong>in</strong>es angenehmen<br />
Restaurantbesuchs. Besonders deutlich fordern<br />
dies Eltern mit jüngeren K<strong>in</strong>dern. E<strong>in</strong>e Forderung,<br />
der man <strong>in</strong> vielen europäischen Ländern längst<br />
nachgekommen ist, wie Möhr<strong>in</strong>ger Familien aus<br />
eigenen Urlaubserfahrungen zu schätzen wissen. In<br />
Deutschland tut man sich weiterh<strong>in</strong> schwer, die<br />
Zigaretten, Zigarillos und Zigarren aus den<br />
Restaurants zu verbannen. So gibt es auch <strong>in</strong> den<br />
meisten Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants ke<strong>in</strong>e rauchfreien<br />
Zonen oder gar e<strong>in</strong> generelles Rauchverbot.<br />
Spielmöglichkeiten im Freien s<strong>in</strong>d dann sicherlich<br />
e<strong>in</strong> Ausweg, K<strong>in</strong>der aus dem verrauchten Inneren<br />
zu lotsen. E<strong>in</strong>e Option, die besonders Familien mit<br />
K<strong>in</strong>dern ab 3 Jahren bevorzugen. S<strong>in</strong>d die K<strong>in</strong>der<br />
noch kle<strong>in</strong>er, wünschen sich die Familien vor allem<br />
e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dgerechte Ausstattung der Gasträume mit<br />
genügend Platz am und um den Tisch oder<br />
Hochstuhl & Co. Auch für K<strong>in</strong>der geeignete<br />
Sanitätsbereiche mit Wickeltisch oder K<strong>in</strong>derklos<br />
ebenso wie e<strong>in</strong> barrierefreier Zugang zum<br />
Restaurant s<strong>in</strong>d Angebote, die besonders hilfreich<br />
für Familien mit kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern s<strong>in</strong>d. Größere<br />
K<strong>in</strong>der essen mehr, häufig schon ganze Portionen,<br />
die auch den vollen Preis kosten. Die Kosten für<br />
e<strong>in</strong>e Mahlzeit mit der ganzen Familien im<br />
Restaurant s<strong>in</strong>d dann schon beachtlich. Günstige<br />
Preise, s<strong>in</strong>d daher gerade von Familien mit K<strong>in</strong>dern<br />
über 6 Jahren e<strong>in</strong> wichtiges Kriterium für die<br />
Restaurantwahl. Gerade bei Familien mit älteren<br />
K<strong>in</strong>dern s<strong>in</strong>d nur noch wenige der vom deutschen<br />
Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA)<br />
vorgegebenen Kriterien für e<strong>in</strong> familienfreundliches<br />
Restaurant sehr wichtig. Umso vielfältiger ist <strong>in</strong><br />
dieser Altersklasse daher die Liste derjenigen<br />
Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants, die gerne mit K<strong>in</strong>d und<br />
Kegel besucht werden. Denn das zeigte die<br />
Umfrage ganz deutlich: e<strong>in</strong>en Shoot<strong>in</strong>g-Star<br />
unter den Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants - d a s<br />
Familienrestaurant - haben die Familien <strong>in</strong><br />
Möhr<strong>in</strong>gen noch nicht entdeckt.<br />
Das was <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen angeboten wird ist e<strong>in</strong><br />
breites Feld an passablen Restaurants, die von den<br />
Familien gerne aufgesucht und anderen Familien<br />
weiterempfohlen werden. Laut unserer Umfrage<br />
gehen besonders viele Möhr<strong>in</strong>ger Familien zum<br />
Griechen „Dionyssos“ im Hirsch, Meierstr. 3 (9), <strong>in</strong>s<br />
italienische Restaurant „Il Terrazz<strong>in</strong>o“ an der<br />
Vaih<strong>in</strong>ger Str. 63 (8) sowie <strong>in</strong> die beiden<br />
ch<strong>in</strong>esischen Restaurants „Canton“ <strong>in</strong> der Vaih<strong>in</strong>ger<br />
Str. 49 (6) und „Ch<strong>in</strong>apalast“, Widmaierstr. 111 (6).<br />
In der Beliebtheit der Speisekarte wird von<br />
Möhr<strong>in</strong>ger Familien <strong>in</strong>sgesamt die deutsche Küche<br />
bevorzugt, dicht gefolgt von ch<strong>in</strong>esischen<br />
Köstlichkeiten. Italienisches und griechisches<br />
Essen liegen auf Platz 3 und 4 - gemessen an der<br />
Häufigkeit der Wahl e<strong>in</strong>es Restaurants<br />
entsprechender Nationalität.<br />
Während Familien mit kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern nur sechs<br />
verschiedene Möhr<strong>in</strong>ger Restaurants favorisieren,<br />
probieren Familien, deren K<strong>in</strong>der älter als sechs<br />
Jahre alt s<strong>in</strong>d, deutlich mehr Lokalitäten aus. Deren<br />
Ansprüche an spezielle familienbezogene<br />
Eigenschaften dieser Restaurants stehen immer<br />
weniger im Vordergrund.<br />
weiter auf Seite 20
Kommentar zur Umfrage<br />
Was ist überhaupt<br />
„familienfreundlich“?<br />
Die Aussagen über familienfreundliche Restaurants s<strong>in</strong>d sehr von der<br />
Anzahl der K<strong>in</strong>der, deren Alter und von den f<strong>in</strong>anziellen Verhältnissen<br />
der Eltern abhängig. Wir haben das Glück, dass unser 6-jähriger Sohn<br />
sehr gerne essen geht und besuchen die verschiedensten Restaurants<br />
<strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen und Umgebung. Unser Sohn nimmt se<strong>in</strong>en Rucksack mit<br />
Mal- und Rechenbüchern und weiterem Spielzeug mit und genießt die<br />
Essen. Manchmal gibt es ke<strong>in</strong>en Wickeltisch, dennoch ist man auch mit<br />
K<strong>in</strong>d gerne willkommen. Ist das Lokal dadurch k<strong>in</strong>derfreundlich?<br />
Und was ist überhaupt familienfreundlich? Wenn K<strong>in</strong>der machen dürfen<br />
was sie wollen? E<strong>in</strong>e Spielecke, so dass man sie nicht mehr sieht und <strong>in</strong><br />
Ruhe essen kann? E<strong>in</strong> Videorecorder der Trickfilme oder was immer<br />
zeigt? Interessant wären sicher auch Videospiele für die K<strong>in</strong>der. Das<br />
würde ihnen gefallen. Ist es wesentlich, ob man e<strong>in</strong>e Kopie e<strong>in</strong>es<br />
Malbogens und e<strong>in</strong> paar Stifte erhält? S<strong>in</strong>d die Preise auf der<br />
K<strong>in</strong>derkarte zu bewerten? Ist es wichtig, ob man als K<strong>in</strong>d zum<br />
Abschluss e<strong>in</strong>e Schokolade oder Gummibärchen erhält? Sicher gibt es<br />
K<strong>in</strong>der, die sich darüber freuen. Wie ist e<strong>in</strong> „Lokal“ zu bewerten, <strong>in</strong> dem<br />
es e<strong>in</strong>en „Streichelzoo“ gibt. Die K<strong>in</strong>der kommen gelegentlich an den<br />
Tisch und s<strong>in</strong>d dann wieder verschwunden. Ist das familienfreundlich?<br />
Ra<strong>in</strong>er Meyer<br />
Seite 19
Seite 20<br />
Restaurant-Geheimtipps von Möhr<strong>in</strong>ger Familien<br />
Biergärten<br />
Biergarten Schwabengarten, Le<strong>in</strong>felden<br />
Bella Barba, Kle<strong>in</strong>gärtnervere<strong>in</strong>, Oberaichen<br />
Katzenbacher Hof<br />
Waldheim Heslach<br />
Biergarten Anno 1894, Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Biergarten der Bahnhofsgaststätte, Oberaichen<br />
Biergarten im Schlossgarten, Stuttgart-Mitte<br />
Biergarten Zillertal, Plien<strong>in</strong>gen<br />
Seebrückenmühle, im Siebenmühlental<br />
Waldheim Botnang<br />
Restaurants <strong>in</strong> Stuttgart<br />
Asemwald<br />
Straße<br />
Hannibal, Höhenrestaurant Im Asemwald 54<br />
Büsnau<br />
Da Franco Magstadter Strasse<br />
Degerloch<br />
Da Nunzio und Schnecki Julius-Hölder-Str. 43<br />
He<strong>in</strong>rich-Kaun-Haus Guts-Muths-Weg<br />
HTC Stuttgarter Kickers,<br />
Clubrestaurant<br />
Luftbad, Der Grieche im<br />
Grünen<br />
Dürrlewang / Rohr<br />
Bopseräcker 1<br />
Georgiiweg 16<br />
La Molisana Osterbronnstr. 82<br />
Clubgaststätte Blau-Weiß Heßbrühlstr. 36<br />
Fasanenhof<br />
Homöopathisches<br />
Vere<strong>in</strong>shaus<br />
Zettachr<strong>in</strong>g 5<br />
Sportplatz Fasanenhof Logauweg 21<br />
Möhr<strong>in</strong>gen (weitere)<br />
Kaffeekultur Mona Lisa Hech<strong>in</strong>ger Str. 2<br />
Momentos Filderbahnstr. 2<br />
Pizzeria Arces Lohäckerstr.11<br />
Sillenbuch<br />
Beij<strong>in</strong>g Garden Kirchheimer Str. 126<br />
Stuttgart-Zentrum (Mitte, Ost, Süd, West)<br />
Ochs'n Willi Kl. Schlossplatz 4<br />
Andalusia Tüb<strong>in</strong>ger Straße<br />
Block House Eberhardstr. 10<br />
Café-Restaurant Fresko,<br />
Staatsgalerie<br />
Konrad-Adenauer-Str. 28<br />
Rosenau (Sonntagsbrunch) Rotebühlstr. 109 B<br />
Schles<strong>in</strong>ger International Schlossstr. 28<br />
Musica è (Italiener) Neckarstr. 160<br />
Vaih<strong>in</strong>gen<br />
K<strong>in</strong>g’s Palace Schafsgasse 3<br />
da Michele Rathausplatz 6<br />
Fremd Gambr<strong>in</strong>us Möhr<strong>in</strong>ger Landstr. 26<br />
Harmonie, Pizzeria Österfeldstr. 3<br />
Neuer Ochsen Schwabenplatz 3<br />
außerhalb Stuttgarts<br />
Wok-House, Bernhausen Plien<strong>in</strong>ger Str. 63<br />
Traube, Plattenhard Stuttgarter Str. 31<br />
E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>di W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
„Es gibt Maler, die die Sonne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en gelben Fleck<br />
verwandeln.<br />
Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und<br />
Intelligenz e<strong>in</strong>en gelben Fleck <strong>in</strong> die Sonne<br />
verwandeln.“ Pablo Picasso<br />
Diese Worte kann ich nur bestätigen. Unsere<br />
K<strong>in</strong>der verwandeln auch Flecken <strong>in</strong> Häuser,<br />
Gegenstände oder Personen. Es gibt aber auch<br />
K<strong>in</strong>der, die sagen: „Ich kann das nicht“. Ist es<br />
dennoch nicht so, dass es „Kunst ist, wenn man<br />
es nicht kann, denn wenn man es kann, ist es<br />
ke<strong>in</strong>e Kunst“ (Johan Nestroy).<br />
Nun aber zur Sache. Was geschah <strong>in</strong> diesem<br />
K<strong>in</strong>dergartenjahr im Kunstbereich? Über längere<br />
Zeit wurden die K<strong>in</strong>der mit der Thematik<br />
„Drucken“ beschäftigt. Die K<strong>in</strong>der konnten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>zelnen Angeboten mit verschiedensten<br />
Materialien die Drucktechniken erproben.<br />
Hierzu Beispiele:<br />
� Stempeldruck – Stempeln mit verschiedenen<br />
Materialien (Korken, Holztiere,<br />
Moosgummistücke, Holz);<br />
� Hand-, Fuß- und F<strong>in</strong>gerdruck – bemalte<br />
Körperteile bedrucken das Papier;<br />
� Schnurdruck – aus der Schnur klebten die<br />
K<strong>in</strong>der auf e<strong>in</strong>e Pappe Bildmotive, diese<br />
wurden angemalt und auf weißem Papier<br />
abgedruckt;<br />
� Stoffdruck – grob gemusterte Stoffe wurden<br />
angemalt und auf weißem Papier abgedruckt;<br />
� Tapetendruck – grob gemusterte Tapeten<br />
wurden mit schwarzer Farbe angemalt und auf<br />
weißem Papier abgedruckt;<br />
� Mandalabilder – stempeln und ausmalen;<br />
Unvergesslicher Spaß bei der Farbendisco<br />
„Wenn die Farben Freunde werden“<br />
Kunsterziehung im K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
� Mischen und Auftragen – auch diese<br />
Begriffe begleiteten die K<strong>in</strong>der über längere<br />
Zeit im Kunstbereich im praktischen S<strong>in</strong>ne.<br />
Hier e<strong>in</strong>ige Beispiele aus der Praxis:<br />
Kleister und Sand, Kleister und<br />
Papierschnipsel, Kleisterbilder und Farbe<br />
spachteln.<br />
Wenn Farben Freundschaft schließen<br />
In der Gruppe der Drei- bis Vierjährigen entstand<br />
zum Thema „Farbe mischen“ e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Projekt.<br />
Der Anknüpfungspunkt ergab sich aus dem<br />
Thema „Freundschaft“ und der Frage: Was<br />
entsteht, wenn die Farben Freundschaft<br />
schließen?<br />
Im Farblabor mischten die K<strong>in</strong>der Wasserfarben.<br />
In Reagenzgläsern wurden die entstandenen<br />
Mischungen gut sichtbar. Mit Hilfe e<strong>in</strong>er Pipette<br />
trugen die K<strong>in</strong>der die Farbe auf dem Papier<br />
tropfenweise auf. Auf dem Papier bildeten auch<br />
die Tropfen Freundschaften und die getropfte<br />
Farbe mischte sich erneut. Aus diesem Projekt<br />
entwickelte sich e<strong>in</strong>e weitere Idee – das Kennen<br />
lernen des Farbkreises. Unvergesslich bleibt für<br />
manche K<strong>in</strong>der mit Sicherheit die Farbendisco,<br />
wo die Farbe überwiegend durch die tanzenden<br />
Füße der K<strong>in</strong>der auf die Papierdiscofläche<br />
aufgetragen wurde (Fußabdruck).<br />
Im Rahmen des Kunsttages f<strong>in</strong>den auch die<br />
schöpferischen Vorbereitungen auf folgende<br />
Feste statt: Laternenfest, Nikolaus, Weihnachten,<br />
Fasch<strong>in</strong>g, Ostern und Muttertag. Die<br />
Vorbereitungen brauchen viel Zeit, Aufwand und<br />
oft e<strong>in</strong>zelne Anleitungen. Für diese Feste erstellt<br />
jedes K<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Werk. Und nun<br />
multiplizieren Sie diese sechs Feste mit unseren<br />
43 K<strong>in</strong>dern, so ergibt dies e<strong>in</strong>e Summe von 258<br />
Werken, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>dergartenjahr<br />
entstehen. Erweitern Sie dies um die<br />
Unendlichkeit, multiplizieren Sie es mit der<br />
Ewigkeit und Sie haben den Hauch e<strong>in</strong>er<br />
Ahnung, wie viel Fleiß dah<strong>in</strong>ter steckt.<br />
Jolanta Rosenberg
Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />
Wenn wir <strong>in</strong> die<br />
Werkstatt gehen<br />
Mädchentage <strong>in</strong> der<br />
Werkstatt<br />
Hätte man vor e<strong>in</strong>em halben Jahr die Erzieher<strong>in</strong>nen<br />
gefragt, welche K<strong>in</strong>der sich <strong>in</strong> der Werkstatt<br />
aufhalten, würde die Antwort bei allen gleich<br />
ausfallen – Jungen, die Mädchen s<strong>in</strong>d eher für das<br />
Malen und Basteln.<br />
Im Allgeme<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d wir Erzieher<strong>in</strong>nen darum<br />
bemüht, möglichst geschlechtsneutral zu erziehen,<br />
zu denken und zu sehen. Schließlich soll der<br />
K<strong>in</strong>dergarten für beide Geschlechter die besten<br />
Möglichkeiten bieten. Die Fachzeitschriften,<br />
Magaz<strong>in</strong>e und Bücher berichten nicht selten<br />
darüber, wie anders die Jungen- und<br />
Mädchenwelten jedoch s<strong>in</strong>d.<br />
In unserem K<strong>in</strong>dergarten im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
erlebe ich unterschiedliche Mädchen- und Jungenbilder.<br />
So gibt es Mädchen, die durch ihr Verhalten<br />
ihr Geschlecht deutlich manifestieren. Es gibt aber<br />
auch welche die unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen,<br />
auch diesen, die eher den Jungen zugeschrieben<br />
werden.<br />
In der Werkstatt hatten unsere Mädchen jedoch<br />
ke<strong>in</strong>e Chance ihre Möglichkeiten auszuprobieren.<br />
Diese war ständig besetzt, da die Jungen direkt<br />
nach ihrer Ankunft im K<strong>in</strong>dergarten den Weg<br />
dorth<strong>in</strong> genommen haben. Das Werkzeug wurde<br />
von Hand zu Hand gereicht – es waren aber immer<br />
die Hände der Jungen.<br />
Die Mädchen schauten voller Bewunderung zu, wie<br />
die Jungen ihre Werke entstehen ließen. In ihren<br />
Augen konnte man die unausgesprochene<br />
Sehnsucht nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der<br />
Jungenwerkstatt sehen. Selbstverständlich nahmen<br />
die Mädchen auch die Lobworte, die Anerkennung<br />
und Begeisterung, die den Jungen für ihre Werke<br />
von allen Beobachtern (Eltern, Erzieher<strong>in</strong>nen,<br />
Praktikanten, Besucher) entgegengebracht wurden,<br />
wahr.<br />
Mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Frage: „Möchtet ihr<br />
Mädchentage <strong>in</strong> der Werkstatt haben?“ wurde das<br />
Geheimnis gelüftet und e<strong>in</strong> großer Mädchenwunsch<br />
g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Erfüllung. Die Vorschulgruppe e<strong>in</strong>igte sich<br />
für folgende Regelung:<br />
� Montag und Dienstag – Mädchenwerkstatt<br />
� Mittwoch – Werkstatt für Mädchen und<br />
Jungen<br />
� Donnerstag und Freitag – Jungenwerkstatt.<br />
Zu dieser Regelung wurden Informationsschilder<br />
angefertigt und der Beschluss wurde <strong>in</strong> der<br />
K<strong>in</strong>derrunde zur Freude aller K<strong>in</strong>der vorgestellt.<br />
Die Werkstatt ist während der Mädchentage nicht<br />
ständig besetzt, aber die Mädchen haben somit die<br />
Möglichkeit bekommen, diesen Bereich zu nutzen.<br />
Sie können ihren Aktivitäten Prioritäten setzen,<br />
ohne Bedenken zu haben, ob die Werkstatt dann<br />
noch frei ist, wenn sie ihr Bild gemalt haben. Es gibt<br />
e<strong>in</strong>ige Mädchen, die sich über die Mädchentage <strong>in</strong><br />
der Werkstatt immer wieder freuen und diese richtig<br />
nutzen. Manche Mädchen haben sogar den<br />
Werkstattsche<strong>in</strong> <strong>in</strong> Angriff genommen. Ich freue<br />
mich sehr darüber, dass es mir gelungen ist, die<br />
Mädchen für diesen Bereich zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Jolanta Rosenberg<br />
Pädagogisches und mehr<br />
Seite 21<br />
„Essstörungen“<br />
Themenabend der<br />
Riedseeschule<br />
[dr] Die beiden Referent<strong>in</strong>nen Frau Keefer,<br />
Sozialpädagog<strong>in</strong> mit Schwerpunkt Suchtprävention<br />
und Frau Dr. Dahl, praktische Ärzt<strong>in</strong> <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen,<br />
führten abwechselnd mit e<strong>in</strong>er anschaulichen<br />
PowerPo<strong>in</strong>t-Präsentation durch den Abend. Die<br />
verschiedenen Formen e<strong>in</strong>er Essstörung, deren<br />
Symptomatik und H<strong>in</strong>tergründe waren Thema des<br />
ersten Themenabends der Riedseeschule.<br />
Als bekannteste Störung des Essverhaltens gelten:<br />
Magersucht, Ess-Brechsucht (Bulimie) und<br />
Esssucht. Zu den Sonderformen gehört die<br />
sogenannte Orthorexia (krankhaftes Essen<br />
gesunder Nahrung), die immer häufiger auftritt. Bei<br />
e<strong>in</strong>er Essstörung liegt e<strong>in</strong>e Wahrnehmungsstörung<br />
nach <strong>in</strong>nen und außen vor, e<strong>in</strong>e Störung des<br />
gesamten Körperbildes.<br />
Es sei e<strong>in</strong>e „typische Krankheit der Wohlstandsgesellschaft“,<br />
me<strong>in</strong>te Frau Dr. Dahl, die e<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik im<br />
Urwald von Peru gegründet und dieses<br />
Krankheitsbild so dort noch nicht vorgefunden hat.<br />
Die Bedeutung des Essens wurde bei Erkrankten oft<br />
schon <strong>in</strong> der frühen K<strong>in</strong>dheit fehlgesteuert. Essen soll<br />
nicht bloße Kalorienzufuhr se<strong>in</strong>, sondern auch<br />
Gefühle wie: Geborgenheit, Versorgung und<br />
Geme<strong>in</strong>schaft vermitteln. Allerd<strong>in</strong>gs wäre es falsch,<br />
es als Trost, Belohnung oder gar Bestrafung <strong>in</strong> der<br />
Erziehung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des e<strong>in</strong>zusetzen. Dies würde<br />
evtl. <strong>in</strong> labileren Phasen des Lebens (z.B. Pubertät)<br />
dazu führen, Essen als Ersatzbefriedigung anzusehen<br />
und e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
Die Erkrankten s<strong>in</strong>d oft sehr leistungsorientiert –<br />
häufig im Sport – haben hohe Ansprüche und ihre<br />
Gedanken kreisen unablässig um das Thema Essen.<br />
Sie nehmen es nur nicht zu sich oder verr<strong>in</strong>gern es<br />
durch selbst herbeigeführtes Erbrechen.<br />
Essstörungen s<strong>in</strong>d sehr ernst zu nehmen, da sie mit<br />
schweren gesundheitlichen und seelischen<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigungen e<strong>in</strong>hergehen.<br />
Hilfemöglichkeiten bei Essstörungen<br />
� Anlaufstelle bei Essstörungen „ABAS“,<br />
Lerchenstr. 79; Tel.: 12006990<br />
� Frauensuchtberatungsstelle LAGAYA,<br />
Hohenstauffenstr.17B; Tel.: 6405490<br />
� Pro Familia, Schlossstr.60; Tel.: 656790-6<br />
� MädchenGesundheitsladen, Lerchenstr. 54;<br />
Tel.: 2239982<br />
� und alle niedergelassenen Ärzte/<strong>in</strong>nen.<br />
Thema des nächsten Themenabends<br />
der Riedseeschule am 16.11.2006:<br />
Grenzen setzen<br />
Angemessene Konsequenzen statt ohnmächtiger<br />
Erziehungswut<br />
Referent: Hermann Liebenow<br />
Beg<strong>in</strong>n: 20 Uhr <strong>in</strong> der Riedseeschule
Seite 22<br />
Die K<strong>in</strong>der sprechen<br />
„Hurra!? E<strong>in</strong> Restaurantbesuch mit der Familie“<br />
Weißt du was e<strong>in</strong> Restaurant ist?<br />
Maureen: Wo man Essen bestellen kann. Wo alle Leute h<strong>in</strong>gehen können.<br />
Maurice: Es ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus. Dort kann man viele verschiedene Sachen<br />
essen. Die Sachen werden gleich dort gemacht.<br />
Isst du lieber zuhause oder im Restaurant?<br />
Maurice: Im Restaurant – da kann man verschiedene Sachen wählen, zu<br />
Hause muss man die erst kaufen!<br />
Maureen: Im Restaurant, weil man aus der Liste Essen raussuchen darf<br />
und zuhause isst man was es heute zum Essen gibt.<br />
In welches Restaurant gehst du am liebsten zum Essen?<br />
Maurice: Zu unserem „alten“ Italiener <strong>in</strong> der Stadt, weil ich zuschauen<br />
kann, wie das Essen gemacht und gebacken wird.<br />
Maureen: Ich habe dort schon e<strong>in</strong>e Pizza gebacken!<br />
Welches Gericht isst du am liebsten im Restaurant?<br />
Maurice: Nudeln mit Bolognese Sauce.<br />
Maureen: Schnitzel mit Pommes und Salat (... mit vielen Tomaten).<br />
Und zuhause?<br />
Maurice: Das Gleiche.<br />
Maureen: Gemüsestäbchen und Pfannkuchen.<br />
Was (oder wer) stört dich im Restaurant?<br />
Maurice: Wenn jemand laut telefoniert und raucht.<br />
Maureen: Ich mag es auch nicht, wenn die Leute rauchen.<br />
Was denkst du gefällt den Erwachsen am besten, wenn sie <strong>in</strong>s<br />
Restaurant gehen?<br />
Maurice: Dass sie nicht kochen müssen und sich bedienen lassen<br />
können.<br />
Maureen: Dass die Eltern mal alle<strong>in</strong>e Ruhe haben.<br />
Was sollen die K<strong>in</strong>der im Restaurant machen, damit alle zufrieden s<strong>in</strong>d?<br />
Beide laut rufend: Brav se<strong>in</strong>!<br />
Maurice fügt h<strong>in</strong>zu: ...und soviel wie möglich vom Teller aufessen...<br />
E<strong>in</strong> Restaurant ist e<strong>in</strong><br />
„Haus, woh<strong>in</strong> man Essen<br />
geht.“ Und „im Restaurant<br />
f<strong>in</strong>de ich cooler“ als<br />
zuhause zu essen, am<br />
liebsten beim „Italiener“.<br />
Philipp bevorzugt „im<br />
Restaurant: Pommes,<br />
Schnitzel, Salat, Pizza;<br />
Zuhause: Reis,<br />
Fleischbällchen mit<br />
Tomatensauce“. Was ihn<br />
stört, s<strong>in</strong>d Raucher. Er<br />
f<strong>in</strong>det es nicht langweilig:<br />
„Ne<strong>in</strong>, ich laufe dann rum<br />
und schaue mir alles an“.<br />
„Dass Mama nicht selber<br />
kochen muss“, ist toll am<br />
Auswärtsessen.<br />
Philipp (8 Jahre)<br />
Maureen (6 Jahre)<br />
und<br />
Maurice (7 Jahre)<br />
Weißt du was e<strong>in</strong> Restaurant ist?<br />
Carol<strong>in</strong>: Ja, ich weiß es. In e<strong>in</strong> Restaurant kann man gehen um zu essen.<br />
Johannes: In e<strong>in</strong> Restaurant geht man, wenn man essen will und sich dabei bedienen<br />
lassen will.<br />
Wo isst du lieber?<br />
Carol<strong>in</strong>: Ich esse lieber zuhause.<br />
Johannes: Lieber zuhause.<br />
In welches Restaurant gehst du gerne?<br />
Carol<strong>in</strong>: Ins Hexle, da gibt es so leckere Pommes.<br />
Johannes: Es gibt viele Restaurants, wo ich es gut f<strong>in</strong>de. In Möhr<strong>in</strong>gen gefällt es mir am<br />
besten im Hirsch.<br />
Was gefällt dir am Restaurantbesuch?<br />
Johannes: Wir gehen meistens mit Freunden oder Bekannten essen, da gefällt es mir,<br />
dass wir zusammen s<strong>in</strong>d und zusammen essen.<br />
Carol<strong>in</strong>: Dass die K<strong>in</strong>der dort manchmal was zum Malen bekommen.<br />
Nennt eure Liebl<strong>in</strong>gsgerichte.<br />
Johannes: Schnitzel mit Pommes, zuhause am liebsten L<strong>in</strong>sen mit Spätzle.<br />
Carol<strong>in</strong>: Im Restaurant esse ich am liebsten Schnitzel mit Pommes, daheim<br />
Fernrohrnudeln (=Penne) mit Tomatensoße.<br />
Was stört dich im Restaurant?<br />
Carol<strong>in</strong>: Dass man auf den Spätzlen manchmal diese braunen Brösel drauf hat.<br />
Johannes: Es gefällt mir nicht, wenn die Bedienung genervt ist. Mich stören Raucher.<br />
F<strong>in</strong>dest du es dort manchmal langweilig? Was machst du dagegen?<br />
Johannes: Manchmal f<strong>in</strong>de ich es schon langweilig, dann höre ich den Erwachsenen zu.<br />
Meistens nehmen wir ja extra Malsachen oder Spiele mit.<br />
Carol<strong>in</strong>: Ich f<strong>in</strong>de es schon manchmal langweilig, deshalb nehme ich meistens e<strong>in</strong>en<br />
Block und Stifte oder e<strong>in</strong> Mandala-Malbuch mit oder e<strong>in</strong> Buch.<br />
Was me<strong>in</strong>st du gefällt den Erwachsenen im Restaurant?<br />
Johannes: Dass die Auswahl auf der Speisekarte so groß ist.<br />
Carol<strong>in</strong>: Weiß ich nicht.<br />
Habt ihr gute Ratschläge, damit e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Restaurantbesuch schön wird?<br />
Carol<strong>in</strong>: Du (Mama) sollst das Essen für mich bestellen, weil ich mich selber nicht<br />
traue. Später sollen die Erwachsenen mit den K<strong>in</strong>dern auch mal was spielen.<br />
Die K<strong>in</strong>der dürfen nicht frech se<strong>in</strong> und sollen gehorchen. Und sie sollen den<br />
Teller leer essen, das schaffe ich aber nie.<br />
Johannes: Sie sollen nicht nur mite<strong>in</strong>ander tratschen, sie sollen auch mal beim Spielen<br />
mitmachen oder mit den K<strong>in</strong>dern reden. Die K<strong>in</strong>der sollten nicht laut se<strong>in</strong>, nicht<br />
mite<strong>in</strong>ander streiten und zum Essen Messer und Gabel benutzen.<br />
Carol<strong>in</strong> (7 Jahre)<br />
und<br />
Johannes (11 Jahre)
Daniel weiß ganz genau, was e<strong>in</strong> Restaurant ist: „E<strong>in</strong><br />
Haus, wo Kellner s<strong>in</strong>d und fragen, was man zum Essen<br />
und zum Tr<strong>in</strong>ken haben möchte. Man bestellt das Essen<br />
und es wird gekocht und gebracht.“ Im Restaurant isst<br />
er auch lieber als zuhause, besonders <strong>in</strong> „Eddies<br />
Fischerhütte <strong>in</strong> der Rhön oder Ochs’n Willi <strong>in</strong> der<br />
Innenstadt“. Das Schöne am Restaurant ist, „dass man<br />
bedient wird. Man kann sich e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>setzen, ohne<br />
den Tisch zu decken.“ Die Liebl<strong>in</strong>gsgerichte von Daniel:<br />
„Wiener Schnitzel mit Pommes frites, Klöße mit Soße,<br />
Chicken McNuggets, Pommes frites.“ Beim Besuch<br />
e<strong>in</strong>es Restaurants stört ihn, „wenn welche rumrennen,<br />
wenn Leute schwätzen, oder verschmutzte Toiletten.“<br />
„Ich f<strong>in</strong>de es nicht langweilig [im Restaurant], ich gehe<br />
raus, ich nehme mir Spielsachen mit oder ich male.“<br />
Den Erwachsenen gefällt es, weil sie „nicht selber<br />
kochen müssen.“ E<strong>in</strong> Tipp für die Erwachsenen hat<br />
Daniel auch parat: „Uns K<strong>in</strong>der rausgehen und spielen<br />
lassen“.<br />
„Im Restaurant kann man essen. Köche kochen was und<br />
Diener br<strong>in</strong>gen’s an den Tisch. Ich ess lieber im Restaurant<br />
als zuhause.“ Am liebsten geht Sarah <strong>in</strong> das Restaurant am<br />
Urlaubsort. Gut gefällt Sarah am Restaurantbesuch: „Die<br />
Eltern s<strong>in</strong>d nett und ich krieg was Leckeres, Eis oder so!“<br />
Das Leibgericht im Restaurant s<strong>in</strong>d Chicken Nuggets,<br />
zuhause isst Sarah am liebsten Nudeln oder Pfannkuchen.<br />
Ob sie auch etwas stört beim Restaurantbesuch? „Mir<br />
gefällt’s nicht, wenn me<strong>in</strong> Bruder mich ärgert und wenn viele<br />
Leute rauchen.“ „Nö, ich f<strong>in</strong>d’s nicht langweilig. Manchmal<br />
nehm’ ich was zum Malen mit.“ Die Wünsche der<br />
Erwachsenen sieht Sarah so: „Eltern gefällt am besten, dass<br />
die Familie zusammen ist. Eltern wollen reden, die K<strong>in</strong>der<br />
sollen nicht stören.“ Ihr Tipp für Erwachsene: „Die Eltern<br />
sollen ‚als Überraschung’ mit den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong>s Restaurant<br />
gehen und die K<strong>in</strong>der sollen nicht so hampeln!“<br />
Felix (10 Jahre)<br />
„Im Restaurant ist es mir<br />
manchmal langweilig, wenn ich<br />
auf das Essen warten muss, oder<br />
ich fertig b<strong>in</strong> und die<br />
Erwachsenen noch reden. Am<br />
liebsten gehe ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Restaurant, bei dem man<br />
draußen sitzen oder zum<strong>in</strong>dest<br />
draußen spielen kann. Dort esse<br />
ich am liebsten Pommes und<br />
Fleisch und tr<strong>in</strong>ke e<strong>in</strong><br />
Apfelsaftschorle. Gerne gehe ich<br />
zu McDonalds, weil die<br />
ChickenW<strong>in</strong>gs so lecker s<strong>in</strong>d.“<br />
Daniel (8 Jahre)<br />
Maya (4 Jahre)<br />
Sarah (7 Jahre) und Almuth (7 Jahre)<br />
Isabel (8 Jahre), Sebastian (11 Jahre) und Anne (12 Jahre)<br />
Am Restaurantbesuch – „am liebsten beim<br />
Ch<strong>in</strong>esen“ - gefällt Maya am besten „das<br />
Essen“ und zwar „Fischstäbchen!“<br />
Manchmal ist es langweilig im Restaurant,<br />
wenn man „da rumhockt“, me<strong>in</strong>t sie. Aber<br />
„wenn ich zu den Fischen gucke, ist mir<br />
nicht langweilig.“ Außerdem nimmt Maya<br />
e<strong>in</strong>e Kuschelgiraffe von zuhause mit und<br />
dann ist es schon so <strong>in</strong> Ordnung: die<br />
Erwachsenen sollen e<strong>in</strong>fach „essen, und<br />
ich nehme e<strong>in</strong> Kuscheltier mit!“<br />
Seite 23<br />
„Im Restaurant kann man abends essen<br />
gehen, feiern und quatschen. Die Mama<br />
geht manchmal mit der Krabbelgruppe!<br />
Ich ess lieber im Restaurant als zuhause.<br />
Am liebsten im Hirsch“. Toll ist, „dass man<br />
da Cola manchmal kriegt und man darf<br />
was Leckeres essen - Pommes mit<br />
Schnitzel!“ Me<strong>in</strong> Leibgericht im<br />
Restaurant: Pommes mit Schnitzel,<br />
zuhause: Pfannkuchen, Grießbrei oder<br />
Pizza. „Manchmal st<strong>in</strong>kt’s im Restaurant<br />
nach Zigaretten, man soll e<strong>in</strong> Schild<br />
h<strong>in</strong>machen „Rauchen verboten!“<br />
Manchmal gibt’s e<strong>in</strong>e Spielecke, da geh<br />
ich h<strong>in</strong>, wenn ich aufstehen darf“.<br />
E<strong>in</strong> Restaurant ist da „wo Leute essen gehen. Sie müssen nix kochen, können bestellen und müssen dafür<br />
bezahlen.“ Felix isst aber lieber zuhause. Wenn es dann doch e<strong>in</strong> Restaurantbesuch se<strong>in</strong> muss, dann am liebsten<br />
beim Italiener Da Nunzio und Schnecki. Pizza ist se<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gsessen, zuhause übrigens auch. Eigentlich stört<br />
Felix am Restaurantbesuch „nix“, aber manchmal f<strong>in</strong>det er es dort schon langweilig. Was Erwachsenen am<br />
Restaurant so gefällt, kann Felix nicht sagen: „Ke<strong>in</strong>e Ahnung“. Gegen die Langeweile nimmt er sich was zum<br />
Spielen mit, z.B. Kniffel. Wenn K<strong>in</strong>der „nicht beim Essen rumzappeln“, kann es e<strong>in</strong> Restaurantbesuch werden, der<br />
für fast alle schön wird. Wenn er nur wüsste, was e<strong>in</strong>em überhaupt am Restaurantbesuch gefallen kann!<br />
„Ich gehe gerne <strong>in</strong>s Restaurant, doch nicht gerne zum Griechen und <strong>in</strong>s<br />
Ch<strong>in</strong>arestaurant. Am liebsten gehe ich zum Ochs’n Willi, dort schmeckt mir<br />
das Essen ganz gut. Langweilig wird es mir, wenn es ewig dauert, bis das<br />
Essen kommt. Bei McDonalds gefällt es mir auch gut. Erwachsene gehen<br />
am liebsten alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong>s Restaurant, dann können sie besser reden.“<br />
„Zuhause gehen wir fast nie <strong>in</strong>s<br />
Restaurant, meistens gehen<br />
wir im Urlaub essen. Oft ist es<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Restaurant langweilig.<br />
Am besten ist es, wenn man<br />
nach dem Essen raus gehen<br />
und dort etwas spielen kann.<br />
Ich sitze nicht gerne so lange<br />
am Tisch. Ich mag auswärts<br />
essen nicht so, außer wenn<br />
e<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> dabei ist.“
Seite 24<br />
Riedseeschule <strong>in</strong>formiert<br />
Gewaltprävention<br />
Grundschule arbeitet mit<br />
„Faustlos“ – Programm<br />
Seit Herbst 2004 wird mit allen Grundschülern<br />
der Riedseeschule systematisch an der<br />
Gewaltprävention gearbeitet. Faustlos ist e<strong>in</strong><br />
Programm über die gesamte Grundschulzeit.<br />
Zeit dieses Programm, mit dem auch die<br />
Salzäckerschule arbeitet, genauer vorzustellen.<br />
Von Abella Stefan<br />
Lehrer<strong>in</strong> der Riedseeschule<br />
Was ist „Faustlos“?<br />
Faustlos ist die deutsche Version des amerikanischen<br />
Programms „Second Step“, das dort<br />
erfolgreich Anwendung f<strong>in</strong>det. Die deutschsprachige<br />
Version des Programms wurde unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. Manfred Cierpka entwickelt.<br />
Faustlos ist e<strong>in</strong> für die Grundschule entwickeltes<br />
Curriculum zur Gewaltprävention. Es wird angewendet,<br />
um K<strong>in</strong>dern prosoziale Fähigkeiten zu<br />
vermitteln und um ihr impulsiv-aggressives Verhalten<br />
zu reduzieren.<br />
An wen wendet sich Faustlos ?<br />
Faustlos wendet sich an alle Schüler e<strong>in</strong>er Klasse.<br />
K<strong>in</strong>der, die zur Gewaltbereitschaft und aggressivem<br />
Verhalten neigen, bleiben im Klassenverband und<br />
werden nicht ausgegrenzt oder stigmatisiert. Sie<br />
profitieren <strong>in</strong> besonderem Maße von den neu<br />
gewonnenen prosozialen Kompetenzen. Dies gilt<br />
auch für sozial unsichere und von Gleichaltrigen<br />
wenig beachtete K<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong> ihrer sozialen<br />
Entwicklung und Integration durch Faustlos<br />
gefördert werden.<br />
Wie wird Faustlos <strong>in</strong> der Schule umgesetzt ?<br />
Das Grundschulkollegium der Riedseeschule hat<br />
sich im Schuljahr 2004/2005 geme<strong>in</strong>sam für den<br />
E<strong>in</strong>satz von Faustlos entschieden. Die E<strong>in</strong>führung<br />
von Faustlos <strong>in</strong> der ganzen Grundschule hat den<br />
Vorteil, dass das Gelernte eher von den Schülern<br />
angewendet wird, wenn es ihnen bei allen <strong>in</strong> der<br />
Schule Tätigen begegnet, z.B. bei der Pausenaufsicht<br />
und bei Fachlehrern. Faustlos wird <strong>in</strong> der<br />
Regel von der Klassenlehrer<strong>in</strong> unterrichtet, weil sie<br />
am häufigsten <strong>in</strong> der Klasse ist und besser für die<br />
Übertragung des Gelernten sorgen kann.<br />
Das Programm ist am erfolgreichsten, wenn es<br />
während der gesamten Grundschulzeit angewendet<br />
wird. Das vorliegende Curriculum ist für die<br />
Klassenstufen 1–3 konzipiert worden. Ausgewählte<br />
E<strong>in</strong>heiten können <strong>in</strong> Klasse 4 wiederholt oder um<br />
altersangemessene Beispiele und Methoden<br />
ergänzt werden.<br />
E<strong>in</strong>e Lektion „Faustlos“ <strong>in</strong> Klasse 1<br />
In jeder Klassenstufe werden verschiedene<br />
Lektionen aus allen drei Bereichen (Empathie,<br />
Impulskontrolle und Umgang mit Ärger und Wut)<br />
unterrichtet.<br />
Beispiel:<br />
E<strong>in</strong>heit III – Umgang mit Ärger und Wut / Lektion 1 –<br />
E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den Umgang mit Ärger und Wut<br />
Lernziele:<br />
Die Schüler sollen lernen…<br />
� physische Anzeichen, die mit Ärger und Wut<br />
e<strong>in</strong>hergehen, zu erkennen.<br />
� Gründe dafür zu benennen, Ärger und Wut zu<br />
kontrollieren.<br />
Es ist wichtig, e<strong>in</strong>en Unterschied zwischen ärgerlichen /<br />
wütenden Gefühlen und ärgerlichen / wütenden<br />
Handlungen zu machen.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n projiziert die Lehrer<strong>in</strong>, die zu dieser<br />
Lektion gehörende Farbfolie mit e<strong>in</strong>em Foto e<strong>in</strong>es<br />
Jungens, der Jonas heißt, an die Wand, während<br />
sie den Schülern kurz Informationen zur<br />
dargestellten Szene mitteilt. Zunächst äußern sich<br />
die Schüler frei zu dem Bild, bevor die Lehrer<strong>in</strong><br />
ihnen Diskussionsfragen stellt. Diese s<strong>in</strong>d<br />
anregend, weil sie <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen<br />
Ja/Ne<strong>in</strong> - Antworten zulassen.<br />
„Was denkt ihr, wie fühlt sich Jonas?“<br />
„Woran erkennt ihr, dass Jonas ärgerlich ist?“<br />
Mehr Infos<br />
Welche sozialen Kompetenzen<br />
vermittelt „Faustlos“?<br />
Aggressives und gewaltbereites Verhalten<br />
resultiert wesentlich aus e<strong>in</strong>em Mangel an<br />
sozialen Kompetenzen, der e<strong>in</strong>e konstruktive<br />
Form der Problem- und Konfliktbewältigung<br />
nicht zulässt. Dementsprechend vermittelt<br />
Faustlos alters- und entwicklungsadäquate<br />
prosoziale Kenntnisse und Fähigkeiten <strong>in</strong><br />
den Bereichen Empathie, Impulskontrolle<br />
und Umgang mit Ärger und Wut.<br />
1. Empathie<br />
Hier lernen die K<strong>in</strong>der, eigene Gefühle und<br />
die anderer Menschen wahrzunehmen und<br />
erfahren Möglichkeiten, eigene Gefühle<br />
gegenüber anderen auszudrücken.<br />
Empathie dient als wichtigste Grundlage zur<br />
Prävention von Gewalt und zur Steigerung<br />
der sozialen Kompetenzen.<br />
2. Impulskontrolle<br />
Hier lernen die K<strong>in</strong>der Möglichkeiten kennen,<br />
wie sie ihre Probleme selber lösen können,<br />
z.B. wie man sich entschuldigt, wie man<br />
andere höflich unterbricht und wie man neue<br />
Freunde gew<strong>in</strong>nt.<br />
3. Strategien zum Umgang mit Ärger und<br />
Wut<br />
Hier lernen die K<strong>in</strong>der, mit ihrem Ärger und<br />
ihrer Wut so umzugehen, dass sie sich und<br />
andere nicht verletzen.<br />
Alle drei Bereiche werden <strong>in</strong> jeder Klassenstufe<br />
abgedeckt und durch e<strong>in</strong>zelne<br />
Lektionen erarbeitet.<br />
JONAS<br />
„Wie fühlt sich euer Körper an, wenn ihr wütend<br />
seid?“<br />
„Habt ihr schon e<strong>in</strong>mal beobachtet, wie sich<br />
Menschen verhalten, wenn sie ärgerlich oder<br />
wütend s<strong>in</strong>d?“<br />
Die Diskussion der Geschichte stellt e<strong>in</strong>en<br />
zentralen Bestandteil e<strong>in</strong>er jeden Lektion dar. Die<br />
Schüler versuchen nun e<strong>in</strong>mal selbst wütend zu<br />
schauen (siehe Fotos oben). Die anderen K<strong>in</strong>der<br />
beschreiben, woran sie dies erkennen.
Anschließend malen die Schüler e<strong>in</strong> Bild von e<strong>in</strong>er<br />
Situation, <strong>in</strong> der sie wütend oder ärgerlich waren.<br />
Dazu sollen sie ihre Auslöser von Ärger und Wut<br />
aufschreiben, <strong>in</strong>dem sie „Ich“-Botschaften verwenden,<br />
z.B. „Ich b<strong>in</strong> wütend, wenn…“.<br />
Dann dürfen die Schüler ihre Bilder an die Tafel<br />
hängen und von ihrem Erlebnis erzählen. Dabei<br />
sollen sie beschreiben wie sich ihr Körper dabei<br />
angefühlt hat und wie sie sich verhalten haben.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit bieten Rollenspiele.<br />
Vertiefung und Übertragung des Gelernten<br />
Damit die K<strong>in</strong>der die neuen Fähigkeiten <strong>in</strong> realen<br />
Lebenssituationen gebrauchen können, ist es<br />
wichtig, dass Lehrer und Eltern die Übertragung<br />
des Gelernten fördern. Beispiel: Wenn sie den Tag<br />
Revue passieren lassen, fragen sie die K<strong>in</strong>der, wer<br />
von ihnen ärgerlich und wütend gewesen ist und<br />
woran sie dies gemerkt haben.<br />
Heute haben die Schüler gelernt, wie sie mitteilen<br />
können, wenn sie ärgerlich und wütend s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>dem<br />
sie auf die Anzeichen ihres Körpers achten. In den<br />
nächsten Lektionen dieser E<strong>in</strong>heit werden sie<br />
lernen, welche Auslöser von Ärger und Wut es gibt<br />
und welche Möglichkeiten es gibt mit ärgerlichen<br />
und wütenden Gefühlen umzugehen.<br />
Riedseeschule <strong>in</strong>formiert<br />
Geme<strong>in</strong>same Sache<br />
Das Hauptschulkollegium der Riedseeschule<br />
arbeitet geme<strong>in</strong>sam mit dem Jugendhaus<br />
Möhr<strong>in</strong>gen an der Stärkung der Schülerpersönlichkeit<br />
und der sozialen Kompetenz.<br />
Von Ingrid Willemsen<br />
Schulleiter<strong>in</strong> der Riedseeschule<br />
Grundidee ist, dass starke Persönlichkeiten, die<br />
sich <strong>in</strong> Klasse, Schule und Stadtbezirk wohlfühlen<br />
und engagieren, ke<strong>in</strong>e Langeweile haben und<br />
weniger zu Gewalt neigen. Geme<strong>in</strong>sam mit dem<br />
Jugendhaus Möhr<strong>in</strong>gen hat deshalb das Hauptschulkollegium<br />
der Riedseeschule e<strong>in</strong> Programm<br />
entwickelt, dessen Bauste<strong>in</strong>e aufe<strong>in</strong>ander aufbauen<br />
und an dem alle Schüler teilnehmen.<br />
In Klasse 5<br />
lernen die Schüler zunächst ihre neue Klasse, ihre<br />
neue Schule und das Angebot des Jugendhauses<br />
<strong>in</strong>tensiv kennen und nutzen. Im Sommer dürfen sie<br />
sich e<strong>in</strong>e Woche lang im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszelt des „Circus<br />
Circuli“ als Artisten fühlen und betätigen. Daraus<br />
entsteht e<strong>in</strong>e tolle Zirkusvorstellung für den<br />
Stadtbezirk.<br />
In Klasse 6<br />
ist das erste Projekt dem Thema Erwachsenwerden,<br />
Selbstf<strong>in</strong>dung und Gesundheit gewidmet.<br />
Das zweite Projekt ist das sprachlich orientierte<br />
Pendant zum Zirkusprojekt: Die Schüler erarbeiten<br />
e<strong>in</strong> Theaterstück, führen es anderen Klassen und<br />
schließlich den neuen Fünftklässlern bei deren<br />
Schulaufnahmefeier im September vor.<br />
In Klasse 7<br />
wird das Thema „Gewaltprävention“ direkt<br />
angegangen. Geme<strong>in</strong>sam mit Polizei, Jugendhaus<br />
und anderen E<strong>in</strong>richtungen werden Arten von<br />
Gewalt, deren Vermeidung und Selbstverteidigung<br />
thematisiert und praktisch umgesetzt.<br />
Das Projekt <strong>in</strong> Klasse 8<br />
widmet sich der Drogenprävention. Polizei und<br />
andere E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong>formieren geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Jugendhaus und Schule über die gängigen Drogen,<br />
zu denen auch Alkohol und Zigaretten gehören,<br />
deren Wirkung auf Jugendliche und die Folgen von<br />
Missbrauch. Den Abschluss bildete auch hier im<br />
letzten Jahr e<strong>in</strong> erlebnispädagogisches Angebot.<br />
In Klasse 8 und 9<br />
wird alles daran gesetzt, den Schülern möglichst<br />
vor Ort e<strong>in</strong>e Lehrstelle zu vermitteln. Betriebserkundungen,<br />
Praktika, Lehrstellenbörse geme<strong>in</strong>sam<br />
mit dem GHV Möhr<strong>in</strong>gen sowie persönliche<br />
Begleitung e<strong>in</strong>zelner Schüler durch Jugendhausmitarbeiter<br />
und engagierte Bürger, so genannte<br />
„Berufspaten“, entfalten ihre Wirkung.<br />
Stärkung der Schülerpersönlichkeit über alle<br />
Klassenstufen h<strong>in</strong>weg<br />
Lernen lernen, Hausaufgabenbetreuung und<br />
Förderunterricht helfen den Schülern ihre Lernfähigkeit<br />
zu verbessern. E<strong>in</strong> breit gefächertes AG-<br />
Angebot bietet Möglichkeiten und Anregungen zu<br />
s<strong>in</strong>nvoller Freizeitgestaltung. Die Jugendlichen<br />
können hier z.B. Museen besuchen, Sport treiben,<br />
Gesellschaftsspiele machen, Gartenarbeiten<br />
erledigen, Geschenke nähen und vieles mehr.<br />
Neben den o.g. Projekten gibt es weitere<br />
geme<strong>in</strong>same Aktionen der Riedseeschule und des<br />
Seite 25<br />
5. Klässler als Artisten des „Circus Circuli“<br />
Jugendhauses, die s<strong>in</strong>nvolle Freizeitgestaltung für<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendliche ermöglichen. Hier sollen<br />
nur e<strong>in</strong>ige Beispiele genannt werden:<br />
Für die Grundschüler gibt es die Weihnachtsbastelwerkstatt,<br />
Ferienbetreuung, Spielmobil auf<br />
dem Grundschulgelände, Rollenrutsche bei<br />
Schulveranstaltungen sowie wechselnde Aktionen<br />
des Jugendhauses, für die <strong>in</strong> der Schule geworben<br />
wird. Die Räumlichkeiten des Jugendhauses<br />
können von Seiten der Schule auch für Feiern oder<br />
Übernachtungen genutzt werden.
Seite 26<br />
E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
„Es gibt auch ganz<br />
andere Buchstaben!“<br />
E<strong>in</strong>blick für K<strong>in</strong>der<br />
<strong>in</strong> die griechische und<br />
japanische Schrift<br />
Dass schon im K<strong>in</strong>dergarten an das Schreiben<br />
herangeführt wird, ist <strong>in</strong> Deutschland noch e<strong>in</strong>e<br />
relativ neue Idee. Doch <strong>in</strong>zwischen hat sich die<br />
Erkenntnis durchgesetzt, dass K<strong>in</strong>der schon<br />
früh ke<strong>in</strong>eswegs überfordert s<strong>in</strong>d, sondern im<br />
Gegenteil spielerisch und ohne Angst das<br />
Thema angehen können. Eltern des<br />
K<strong>in</strong>dergartens W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg g<strong>in</strong>gen noch<br />
e<strong>in</strong>en Schritt weiter: sie zeigten, dass es auf der<br />
Welt noch ganz andere Buchstaben gibt als die<br />
„normalen“!<br />
Von Stefan Schwarzfischer<br />
Die Idee entstand, als der Elternbeirat im Zuge des<br />
E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>projekts im Büchereck e<strong>in</strong> „Indianeralphabet“<br />
entdeckte, obwohl es doch unter den<br />
Kulturen der Eltern der K<strong>in</strong>der allerlei andere<br />
„echte“ Schriften gibt.<br />
Am 25. April 2006 durften nun die sieben Vor-<br />
„Schulk<strong>in</strong>der“ des K<strong>in</strong>dergartens im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger<br />
Weg Felix, Julian, Maureen, Maya, Nikita, Sophie<br />
und Wesley (für die ganz jungen war es doch etwas<br />
schwierig) zusammen mit den Erzieher<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Kulturreise erleben.<br />
Unsere Schrift kommt aus Griechenland<br />
Zuerst erklärte Theodora Blunt, K<strong>in</strong>dergartenmutter<br />
griechischer Herkunft, dass unsere Schrift sich aus<br />
dem noch älteren Alphabet der Griechen entwickelt<br />
hat und auch se<strong>in</strong>en Namen nach den ersten<br />
beiden Buchstaben hat: Alpha = A = α und Beta = B<br />
= β. Die Römer haben es übernommen und an ihre<br />
Sprache („Lat<strong>in</strong>“) angepasst - daher „Late<strong>in</strong>isches<br />
Alphabet“.<br />
Jedes K<strong>in</strong>d bekam dann se<strong>in</strong>en Namen <strong>in</strong><br />
Griechisch geschrieben und sah, dass sich die<br />
Großbuchstaben fast nicht unterscheiden. Bei den<br />
Kle<strong>in</strong>buchstaben ähneln sich e<strong>in</strong>ige zwar, manches<br />
war aber doch anders (z.B. das „ph“ von Sophie ist<br />
nur e<strong>in</strong> Buchstabe „φ“).<br />
Die Schrift verb<strong>in</strong>det Japan und Ch<strong>in</strong>a<br />
Frau Yuko Schwarzfischer verließ dann Europa und<br />
zeigte nicht nur die beiden Silbenalphabete<br />
Hiragana und Katakana ihrer Heimat Japan,<br />
sondern auch woher diese kamen: aus den<br />
ch<strong>in</strong>esischen Zeichen. Die waren ursprünglich e<strong>in</strong>e<br />
Bilderschrift, was sich an so elementaren D<strong>in</strong>gen<br />
wie den Zeichen für Berg, Fluss oder Baum gut<br />
nachvollziehen ließ. Auch <strong>in</strong> Japan nutzt man noch<br />
diese ch<strong>in</strong>esischen Zeichen („Kanji“). Die Schüler<br />
müssen m<strong>in</strong>destens 2.000 verschiedene<br />
„Buchstaben“ lernen! Das dauert ca. zehn Jahre.<br />
Meistens kann man aber eher 3.000 bis 5.000<br />
Zeichen - zum<strong>in</strong>dest lesen. Die E<strong>in</strong>richtungsleiter<strong>in</strong><br />
des K<strong>in</strong>dergartens im W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg Frau<br />
Jolanta Rosenberg sorgte mit der Frage, ob man<br />
ihren Namen auch „re<strong>in</strong> ch<strong>in</strong>esisch“ schreiben<br />
könnte, für leichte Verlegenheit: Die Zeichen für<br />
„Rose“ s<strong>in</strong>d so selten, dass es e<strong>in</strong>e typische<br />
Quizfrage <strong>in</strong> Japan ist, wie man sie schreibt!<br />
Nach <strong>in</strong>sgesamt fast zwei Stunden, <strong>in</strong> denen die<br />
K<strong>in</strong>der mit Feuereifer bei der Sache waren,<br />
bekannten auch die Erzieher<strong>in</strong>nen, viel gelernt zu<br />
haben. Bei der kulturellen Vielfalt <strong>in</strong> der Elternschaft<br />
wird es sicher möglich se<strong>in</strong>, auch <strong>in</strong> Zukunft wieder<br />
ähnliche Veranstaltungen zu machen. Andere<br />
Schriften gibt es nämlich noch viele weitere...
Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />
Ausgezeichneter<br />
K<strong>in</strong>dergarten<br />
Die Stadt Stuttgart setzt e<strong>in</strong> neu<br />
entwickeltes Konzept „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita“<br />
<strong>in</strong> die Praxis um und gleichzeitig erprobt<br />
das Kultusm<strong>in</strong>isterium den<br />
„Orientierungsplan für Bildung und<br />
Erziehung für die K<strong>in</strong>dergärten“ <strong>in</strong> der<br />
Tagese<strong>in</strong>richtung für K<strong>in</strong>der<br />
„Widmaierstraße 100“ <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen.<br />
Von Barbara Jonischkeit<br />
Das Interesse der Verantwortlichen an der Arbeit <strong>in</strong><br />
den K<strong>in</strong>dergärten wächst. Vom e<strong>in</strong>stigen betreuten<br />
„K<strong>in</strong>dertreffpunkt mit Bastelangebot“ entwickeln sich<br />
die K<strong>in</strong>dergärten mehr und mehr zu<br />
Bildungsstätten. Dies ist jedenfalls das erklärte Ziel<br />
sowohl vom Kultusm<strong>in</strong>isterium Baden-Württemberg<br />
als auch vom Jugendamt der Stadt Stuttgart.<br />
Die Stadt Stuttgart hat mit „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita“ e<strong>in</strong><br />
Konzept entwickelt, das stark an den Interessen der<br />
K<strong>in</strong>der orientiert, ihre Entwicklung fördern und<br />
fordern soll. „Es gilt, die vielfältigen Talente der<br />
K<strong>in</strong>der frühzeitig und umfassend zu fördern, nicht<br />
nur ihr Weltwissen, sondern auch ihre emotionale<br />
und soziale Intelligenz. Sie sollen Team- und<br />
Forschergeist zugleich entwickeln können. Dabei<br />
hat jedes K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> eigenes Lern- und<br />
Bewegungstempo, se<strong>in</strong> eigenes Entwicklungsprofil.<br />
Es entsteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teraktiven Prozess mit<br />
anderen K<strong>in</strong>dern und Erwachsenen“ (1). Daneben<br />
s<strong>in</strong>d Sprachentwicklung und Sprachkompetenz im<br />
Fokus. Ausführliche Dokumentation und <strong>in</strong>tensiver<br />
Austausch mit den Eltern s<strong>in</strong>d wichtige Eckpfeiler.<br />
2006 wurde der K<strong>in</strong>dergarten Widmaierstraße 100<br />
<strong>in</strong> der zweiten Runde ausgewählt und setzt als e<strong>in</strong>e<br />
von 27 E<strong>in</strong>richtungen nun die Ideen von „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
der Kita“ <strong>in</strong> die Praxis um.<br />
Auch im Kultusm<strong>in</strong>isterium setzt man auf die<br />
K<strong>in</strong>dergärten, um das deutsche Bildungssystem<br />
besser und <strong>in</strong>ternational wettbewerbsfähiger zu<br />
machen. Der „Orientierungsplan für Bildung und<br />
Erziehung für die K<strong>in</strong>dergärten“ soll über die<br />
nächsten drei Jahre <strong>in</strong> der Widmaierstraße 100<br />
erprobt werden. Sie ist somit e<strong>in</strong>e von <strong>in</strong>sgesamt 40<br />
ausgewählten K<strong>in</strong>dertagesstätten <strong>in</strong> Baden-<br />
Württemberg unter rund 1000 Bewerbern. Dies<br />
br<strong>in</strong>gt dem engagierten Erzieherteam nun die<br />
wissenschaftliche Begleitung als Erprobungsk<strong>in</strong>dergarten<br />
im Orientierungsplan und e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>tensives „Coach<strong>in</strong>g“ e<strong>in</strong>. Betreut werden die<br />
Möhr<strong>in</strong>ger von der Pädagogischen Hochschule<br />
Ludwigsburg.<br />
Ganz überraschend kamen die Auszeichnungen<br />
nicht. 1999 hat die Widmaierstraße 100 ihr<br />
pädagogisches Profil weiterentwickelt und durch<br />
e<strong>in</strong>e „<strong>in</strong>tegrierte Waldgruppe“ neue Wege<br />
beschritten. Von den 65 K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern gehen<br />
im monatlichen Wechsel stets 15 bis 20 Waldk<strong>in</strong>der<br />
zum Waldplätzchen des K<strong>in</strong>dergartens. Das<br />
Seite 27<br />
Spielen und Lernen unter freiem Himmel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
stabilen Kle<strong>in</strong>gruppe ermöglichen den K<strong>in</strong>dern<br />
S<strong>in</strong>nese<strong>in</strong>drücke und Erlebnisse ganz eigener Art.<br />
W<strong>in</strong>d und Wetter schrecken die K<strong>in</strong>der nicht und die<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten im Wald bieten e<strong>in</strong>en<br />
guten Gegenpol zum üblichen Plastik- und<br />
Elektronikangebot <strong>in</strong> deutschen K<strong>in</strong>derzimmern.<br />
H<strong>in</strong>zu kommen gezielte Angebote für die jeweiligen<br />
Altersstufen, wie zum Beispiel das wöchentliche<br />
Bewegungsspiel <strong>in</strong> der Turnhalle für die mittleren<br />
K<strong>in</strong>der oder der ebenfalls wöchentliche Besuch des<br />
Sonnenberger Schwimmbades für die „Schulk<strong>in</strong>der“.<br />
Genaues Beobachten der K<strong>in</strong>der und das<br />
E<strong>in</strong>beziehen der Eltern, wie es bei „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />
Kita“ gefordert wird, s<strong>in</strong>d schon lange <strong>in</strong>tegraler<br />
Bestandteil des K<strong>in</strong>dergartenkonzeptes. Was wird<br />
sich also nun durch die Teilnahme an den beiden<br />
Programmen ändern? „Wir s<strong>in</strong>d selbst gespannt<br />
darauf, wie sich die neuen Konzepte auswirken“,<br />
sagt Ursula Joachimsthaler, die Leiter<strong>in</strong> des<br />
K<strong>in</strong>dergartens: „Gerade der hohe Dokumentationsaufwand<br />
bedeutet auch für uns e<strong>in</strong>e Umstellung.<br />
Die Programme ergänzen sich, so dass wir e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>heitliche L<strong>in</strong>ie für beide – E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> und<br />
Orientierungsplan – erarbeiten können“. Und auch<br />
wir Eltern s<strong>in</strong>d gespannt. E<strong>in</strong>e erste Veränderung<br />
ist schon sichtbar: die Neugestaltung der<br />
K<strong>in</strong>dergarten-Räume mit der E<strong>in</strong>führung von<br />
Bildungs<strong>in</strong>seln.<br />
(1) Aus der Infobroschüre des Jugendamts der Stadt<br />
Stuttgart „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung – von der<br />
Betreuungse<strong>in</strong>richtung zur Bildungse<strong>in</strong>richtung“.
Seite 28<br />
Aus den K<strong>in</strong>dergärten<br />
Portfolio<br />
Neu: Umfangreiche Beobachtungen und<br />
Dokumentationen im K<strong>in</strong>dergarten<br />
Im Zuge von „E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita“ wird für jedes<br />
K<strong>in</strong>d von den Erziehern im K<strong>in</strong>dergarten e<strong>in</strong> Ordner<br />
angelegt. Dieser wird im Laufe der Jahre, die das<br />
K<strong>in</strong>d den K<strong>in</strong>dergarten besucht, geführt.<br />
In diesen Ordner werden die schriftlichen und<br />
gestalterischen „Werke“ e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des abgelegt,<br />
ebenso die Beobachtungen und Dokumentationen<br />
der Erzieher<strong>in</strong>nen oder auch freiwillig<br />
erstellte Berichte der Eltern. Diese Portfolios dienen<br />
dazu, sich e<strong>in</strong> Bild über das K<strong>in</strong>d und se<strong>in</strong>e Persönlichkeitsentwicklung<br />
zu machen. Oder zum<br />
Beispiel auch, wenn e<strong>in</strong>(e) neue(r) Erzieher(<strong>in</strong>) <strong>in</strong><br />
den K<strong>in</strong>dergarten kommt, kann er/sie sich anhand<br />
des Ordners orientieren, welche Stärken e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />
besitzt. Für die Eltern besteht jederzeit die Möglichkeit<br />
die Ordner ihrer K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>zusehen. Beim<br />
Austritt aus dem K<strong>in</strong>dergarten werden dem K<strong>in</strong>d<br />
diese Portfolios mitgegeben. So kann es auch nach<br />
Jahren sehen, wie es früher e<strong>in</strong>mal gemalt bzw.<br />
geschrieben hat.<br />
Ramazan Özd<strong>in</strong><br />
Zur Info<br />
[bg] Die Erzieher<strong>in</strong>nen des K<strong>in</strong>dergartens W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger<br />
Weg erprobten von Mai bis Juli die Handhabung der<br />
verschiedenen Fragebögen im Portfolio. Sie beobachteten<br />
dabei <strong>in</strong>tensiv je zwei ausgewählte K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der<br />
und reflektierten gleichzeitig ihre eigenen Gefühle -<br />
ebenfalls auf e<strong>in</strong>em Fragebogen. Nach den Sommerferien<br />
soll die Beobachtung auf alle K<strong>in</strong>der ausgeweitet werden.<br />
Der Aufwand für Beobachtung und Dokumentation bleibt<br />
<strong>in</strong> selbstbestimmten Umfang. Dies ist nur möglich, da die<br />
Teilnahme des K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg am Projekt<br />
„E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kita“ noch auf freiwilliger Basis erfolgt.<br />
E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>di W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
Geheimnisvolle Spuren im<br />
K<strong>in</strong>dergarten<br />
Wie e<strong>in</strong> Projekt entstand und verg<strong>in</strong>g<br />
Es ist W<strong>in</strong>ter und zur Freude der K<strong>in</strong>der liegt<br />
draußen alles unter e<strong>in</strong>er dichten Schneedecke<br />
versteckt. Das wird natürlich gleich ausgenutzt<br />
und e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong>der holen ihren Schlitten, um den<br />
kle<strong>in</strong>en Hügel h<strong>in</strong>unterzufahren. Es dauert nicht<br />
lange, da kommt das erste K<strong>in</strong>d aufgeregt zu mir<br />
gerannt. „Ich habe e<strong>in</strong>e Spur gefunden. Komm<br />
schnell mit“. Geme<strong>in</strong>sam betrachten wir die<br />
kle<strong>in</strong>e Spur im Schnee und überlegen, von wem<br />
die wohl se<strong>in</strong> könnte. Die K<strong>in</strong>der schließen e<strong>in</strong>en<br />
menschlichen Abdruck gleich aus: „Der ist zu<br />
kle<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>en Menschen und außerdem sieht<br />
me<strong>in</strong> Fuß ganz anders aus.“ E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d kann uns<br />
dann doch noch weiterhelfen: „Das ist doch von<br />
e<strong>in</strong>er Katze. Das kann man ganz genau sehen.“<br />
So wurde das Spurenprojekt geboren.<br />
Wir entdeckten noch e<strong>in</strong>ige Spuren. Aber nicht<br />
jede konnten wir „lesen“ und so holten wir uns<br />
Hilfe über e<strong>in</strong> Spurenbuch. Die Neugier der<br />
K<strong>in</strong>der war geweckt. Am nächsten Morgen<br />
g<strong>in</strong>gen sie gleich mit dem Spurenbuch<br />
ausgerüstet <strong>in</strong> den Garten. Zu unserem<br />
Erstaunen fanden sie heraus, dass bei uns e<strong>in</strong><br />
Elch und e<strong>in</strong> Elefant durch den Garten gelaufen<br />
se<strong>in</strong> mussten. Dem g<strong>in</strong>gen wir dann doch noch<br />
e<strong>in</strong>mal auf den Grund und wir stellten fest, dass<br />
die Sonne den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>en Streich gespielt<br />
hatte. Sie hatte mehrere Löcher <strong>in</strong> den Schnee<br />
geschmolzen, die den Spuren dieser Tiere<br />
ähnelten. Wir mussten feststellen, dass es trotz<br />
Hilfe des Buches nicht gerade e<strong>in</strong>fach ist Spuren<br />
zu lesen. Doch die K<strong>in</strong>der ließen sich dadurch<br />
nicht entmutigen.<br />
Wir machten e<strong>in</strong>en Spaziergang, um weitere Spuren zu<br />
entdecken. Gerade zur richtigen Zeit kam e<strong>in</strong>e Frau mit<br />
ihrem Hund aus dem Haus. Bereitwillig demonstrierte sie<br />
den K<strong>in</strong>dern, welche Spuren ihr Tier im Schnee<br />
h<strong>in</strong>terlässt. Sie sahen fast genau so aus, wie die der<br />
Katze, doch man konnte bei genauem H<strong>in</strong>sehen e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Unterschied entdecken – die Krallenabdrücke. So<br />
erfuhren die K<strong>in</strong>der, dass im Gegensatz zur Katze der<br />
Hund se<strong>in</strong>e Krallen immer ausgefahren hat, denn er<br />
braucht sie weniger als die Katze. Er klettert nicht auf<br />
Bäume und er wehrt sich nur mit se<strong>in</strong>en scharfen Zähnen<br />
gegen se<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>de. Nach dieser <strong>in</strong>teressanten und<br />
lehrreichen Begegnung fanden wir noch Eichhörnchenspuren<br />
und Vogelspuren. Leider konnten wir nicht<br />
herausf<strong>in</strong>den, um welche Vögel es sich da handelte. Dazu<br />
braucht man dann doch mehr Kenntnis, Erfahrung und vor<br />
allem Übung.<br />
Wir vertieften unser Wissen weiter, <strong>in</strong>dem wir uns<br />
verschiedene Bücher über die Spurensuche anschauten.<br />
Die K<strong>in</strong>der suchten jetzt nicht nur nach Fuß- oder<br />
Pfotenabdrücken, sondern auch nach Fraß- und sogar<br />
Kotspuren. Geradezu überhäuft wurden wir von<br />
abgenagten Tannenzapfen, die von den zahlreichen<br />
Eichhörnchen <strong>in</strong> unserem Garten verspeist wurden. Für<br />
die Biologieecke entwarf ich das Spurenspiel, bei dem<br />
verschiedene Spuren dem passenden Tier zugeordnet<br />
werden müssen. Die K<strong>in</strong>der wurden mit der Zeit immer<br />
besser im Spurenlesen. Das Projekt wurde dann auch am<br />
Natur- und Waldtag aufgegriffen und vertieft.<br />
Julia Sprang<br />
Erzieher<strong>in</strong> im K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg
Pädagogisches und mehr<br />
Der ultimative<br />
K<strong>in</strong>dergeburtstag<br />
Oder: e<strong>in</strong> voller Erfolg zuhause<br />
Jedes Jahr aufs Neue machen sich Eltern<br />
Gedanken, wie sie den K<strong>in</strong>dergeburtstag des<br />
eigenen Sprössl<strong>in</strong>gs zum Highlight des Jahres<br />
werden lassen können. Warum nicht mal e<strong>in</strong><br />
Fest zuhause feiern, statt <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o, Theater oder<br />
sonst wo h<strong>in</strong> zu gehen?<br />
Von Diana Hartenste<strong>in</strong><br />
Beim Gedanken an den ultimativen<br />
K<strong>in</strong>dergeburtstag kam ich <strong>in</strong>s Grübeln, dachte an<br />
me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit zurück und an die vielen<br />
unvergesslichen Geburtstage. Wir haben mittags<br />
mit e<strong>in</strong> paar K<strong>in</strong>dern Kuchen gegessen und dann<br />
g<strong>in</strong>g es los mit ganz vielen, tollen Spielen, wie z.B.<br />
Topfschlagen, Mohrenkopfessen, Reise nach<br />
Jerusalem oder e<strong>in</strong> Schokoladenessen mit e<strong>in</strong>em<br />
Würfel. Das war jedes Mal e<strong>in</strong> Riesenspaß. Bei<br />
manch e<strong>in</strong>em Geburtstag im Sommer wurde auch<br />
mal e<strong>in</strong>e Schnitzeljagd oder e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Gartenfest<br />
organisiert. Ich er<strong>in</strong>nere mich gerne zurück, denn<br />
es war e<strong>in</strong>e sehr schöne Zeit.<br />
Als ich dann selber K<strong>in</strong>der bekommen habe, dachte<br />
ich an die gleichen Spiele wie damals, wurde aber<br />
schnell e<strong>in</strong>es Besseren belehrt. Da kamen dann<br />
E<strong>in</strong>ladungen <strong>in</strong> den Zirkus, <strong>in</strong> das K<strong>in</strong>o oder <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Indoorspielplatz, Theaterbesuche usw. Das<br />
wollte natürlich jeder andere überbieten. Ich setzte<br />
mich mit me<strong>in</strong>em Sohn Julian zusammen und wir<br />
besprachen se<strong>in</strong>en 6. Geburtstag. Er sagte: „Mama<br />
ich will bei uns zuhause e<strong>in</strong> Piratenfest“ (Piraten<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Alter „echt cool“). Die Idee fand ich<br />
toll. Es freute mich, dass er se<strong>in</strong>en Geburtstag<br />
daheim feiern wollte. Nur kam ich <strong>in</strong>s Grübeln: wie<br />
und was macht man an e<strong>in</strong>em Piratenfest?<br />
Zum Glück gibt es ja das Internet und ich war<br />
erstaunt wie viele tolle Ideen da<br />
zusammengetragen werden. Nun konnte es los<br />
gehen. Als E<strong>in</strong>ladung machten wir e<strong>in</strong>e<br />
Flaschenpost natürlich mit echt vergilbtem Papier <strong>in</strong><br />
Schwarztee gefärbt und getrocknet. E<strong>in</strong> Totenkopf<br />
musste natürlich auch noch drauf. So, das hatten<br />
wir mal geschafft! Jetzt setzte ich mich h<strong>in</strong> und<br />
überlegte mir e<strong>in</strong> paar Spiele z.B. Schatztauchen<br />
(Apfel ohne Hände aus dem Wasser holen),<br />
Balancieren auf e<strong>in</strong>em Tau, Inselhüpfen mit<br />
Zeitungen als Insel und wenn die Musik aufhört,<br />
muss jeder auf e<strong>in</strong>e Insel hüpfen, Schatzsuche<br />
(quer durch die ganze Wohnung), Fernrohr (für die<br />
Jungs) und Ketten (für die Mädels) basteln,<br />
Wasserschöpfen usw. Zu guter Letzt gab es dann<br />
e<strong>in</strong> richtiges Piratenessen mit Fischstäbchen und<br />
Pommes. Natürlich wurde - wie es echte Piraten<br />
machen - mit den F<strong>in</strong>gern gegessen und es durfte<br />
auch mal gerülpst werden. Das war für die Jungs<br />
e<strong>in</strong> Riesenspaß. Abends fiel Julian, der große Pirat,<br />
total fertig <strong>in</strong>s Bett, umarmte mich und sagte:<br />
„Mama, das war echt e<strong>in</strong> tolles Fest!“. Ich war froh,<br />
dass ich diesen Tag überstanden hatte. Ich glaube,<br />
das geht jeder Mama so. Glück hatten wir natürlich,<br />
dass das Wetter mitmachte und wir alles im Garten<br />
feiern konnten. Aber genauso hätten diese Spiele<br />
auch <strong>in</strong> der Wohnung stattf<strong>in</strong>den können.<br />
In der Zwischenzeit kamen auch viele andere<br />
E<strong>in</strong>ladungen von Freunden und jeder Geburtstag<br />
war, egal was auf die Be<strong>in</strong>e gestellt wurde,<br />
trotzdem e<strong>in</strong> voller Erfolg. Vielleicht macht man sich<br />
selber zu viele Gedanken, was man tolles anstellen<br />
könnte mit den K<strong>in</strong>dern. Ich glaube das wichtigste<br />
an e<strong>in</strong>em solchen Tag ist, dass das K<strong>in</strong>d im<br />
Mittelpunkt steht und se<strong>in</strong>e Freude mit se<strong>in</strong>en<br />
Freunden teilen kann.<br />
Buchtipps:<br />
K<strong>in</strong>dergeburtstage feiern von Gisela Zimmermann<br />
Tolle K<strong>in</strong>derpartys von Sandra Blum<br />
K<strong>in</strong>derfeste von Adelheid Utters-Adam<br />
Und nicht zu vergessen das Internet, da gibt es auch<br />
ganz viele tolle Ideen.<br />
Seite 29
Seite 30<br />
E<strong>in</strong>blick K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg<br />
„Gesünder essen,<br />
gern bewegen“<br />
Das Pilotprojekt „Gesund essen und gern<br />
bewegen“ der Universität Hohenheim startete<br />
Anfang Mai im Möhr<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dergarten im<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg. Die vier beteiligten<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen berichten über ihre eigenen<br />
Erfahrungen und über die gewählten Aktivitäten<br />
<strong>in</strong> den Altersgruppen.<br />
Gruppe der 2-3 jährigen K<strong>in</strong>der<br />
Die Gruppe der 2-3 jährigen K<strong>in</strong>der, die „Papageien“ -<br />
Gruppe, beschäftigte sich mit dem Themenblock 3 „Essen<br />
schmeckt“ und Block 7 „Abenteuer und Wissenserweiterung“.<br />
E<strong>in</strong> geschmackvolles<br />
Abenteuer<br />
Von Julia Sprang<br />
E<strong>in</strong> Test der Geschmacksnerven<br />
Den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Projekt begann, <strong>in</strong> dem ich die K<strong>in</strong>der<br />
verschiedene Frucht- und Gemüsesorten schmecken ließ.<br />
Dazu erstellte ich e<strong>in</strong>en Fragebogen, auf dem ich die<br />
K<strong>in</strong>der nach dem Namen der Frucht und deren<br />
Geschmacksrichtung (süß, salzig, sauer, …) befragte.<br />
Dabei war mir nicht wichtig, richtige Antworten zu<br />
bekommen, denn die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d noch sehr jung. Sie<br />
lernen erst noch die geschmacklichen Unterschiede zu<br />
erkennen, zu differenzieren und e<strong>in</strong>zuordnen. Ich wollte<br />
mit dieser Aktivität ihre Geschmacksnerven anregen und<br />
die geschmacklichen Unterschiede aufzeigen. Mich<br />
<strong>in</strong>teressierte auch, welche Früchte die K<strong>in</strong>der am besten<br />
erkennen und bevorzugen würden und welche sie meiden.<br />
Jede Frucht wurde dann <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e mundgerechte Stücke<br />
geschnitten und getrennt <strong>in</strong> Schälchen gefüllt. Zu jedem<br />
Schälchen legte ich die passende ganze Frucht, damit die<br />
K<strong>in</strong>der sie auch am Aussehen erkennen konnten.<br />
Das Ergebnis des Geschmackstests<br />
Von den 7 teilnehmenden K<strong>in</strong>dern erkannten alle 7 den<br />
Apfel, 7 die Banane, 3 die Traube, 3 die Zitrone, 4 die<br />
Tomate und 6 die Gurke. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verwechselte die<br />
Tomate mit e<strong>in</strong>em Apfel und e<strong>in</strong> anderes die Zitrone mit<br />
e<strong>in</strong>er Orange. Beim Zuordnen der Geschmacksrichtung<br />
wurde es noch schwieriger. Da war der Apfel mal salzig,<br />
mal bitter und die meisten Früchte konnten geschmacklich<br />
gar nicht e<strong>in</strong>geordnet werden. Die Zitrone konnten vier<br />
K<strong>in</strong>der sofort der Geschmacksrichtung „sauer“ zuordnen,<br />
während sie lustige Grimassen zogen. Am besten kam der<br />
Apfel bei den K<strong>in</strong>dern an. Die Tomate wurde am<br />
häufigsten verweigert, an zweiter Stelle erst die Zitrone.<br />
Salz und Zucker<br />
Durch die Aussagen und Reaktionen der K<strong>in</strong>der griff ich <strong>in</strong><br />
den nächsten Aktivitäten die Geschmacksrichtungen<br />
„salzig“ und „süß“ auf. Wir verglichen Salz und Zucker<br />
mite<strong>in</strong>ander, <strong>in</strong>dem jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> paar Körnchen<br />
probierte. Der Zucker wurde sofort erkannt, während beim<br />
Salz nicht alle K<strong>in</strong>der auf den Namen kamen. Doch sie<br />
erkannten den Unterschied. Um den Geschmack noch zu<br />
<strong>in</strong>tensivieren, löste ich etwas Salz und etwas Zucker <strong>in</strong><br />
zwei Gläser M<strong>in</strong>eralwasser auf. Die Reaktionen waren<br />
unterschiedlich. Zwar war das Zuckerwasser bei der<br />
Mehrheit der K<strong>in</strong>der der Favorit, doch zwei K<strong>in</strong>der zogen<br />
das etwas salzige Wasser dem Süßen vor.<br />
Als nächstes unternahmen wir e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />
Frühstück, wobei jedes K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> eigenes Essen vorstellte<br />
und wir überlegten geme<strong>in</strong>sam, ob das Essen eher süß<br />
oder salzig ist.<br />
„K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d noch jung und nicht lange im K<strong>in</strong>di“<br />
Während der Durchführung des Projektes wurde mir<br />
bewusst, dass die verschiedenen Themenblöcke<br />
unweigerlich zusammenhängen und nicht zu trennen s<strong>in</strong>d.<br />
Durch e<strong>in</strong>e Aktivität werden manchmal gleich mehrere<br />
Module abgedeckt und so beschränkte ich mich nicht<br />
mehr auf me<strong>in</strong>e gewählten Module.<br />
Schwierig ist für mich bei diesem Projekt auch, dass die<br />
K<strong>in</strong>der noch sehr jung und viele auch noch nicht lange im<br />
K<strong>in</strong>dergarten s<strong>in</strong>d. Sie <strong>in</strong>teressieren sich momentan mehr<br />
für die E<strong>in</strong>richtung an sich. Sie wollen die Spielzeuge<br />
erkunden, mit den K<strong>in</strong>dern spielen, die E<strong>in</strong>richtung<br />
entdecken, e<strong>in</strong>fach erst e<strong>in</strong>mal ankommen. Da spielt das<br />
Essen für sie gerade e<strong>in</strong>e Nebenrolle. Ich versuche daher<br />
e<strong>in</strong>en gesunden Mittelweg zu f<strong>in</strong>den und das Projekt an<br />
die Bedürfnisse der K<strong>in</strong>der anzupassen, z.B. machte ich<br />
e<strong>in</strong> Bewegungsspiel mit der Gruppe, das mit<br />
verschiedenen Gemüsesorten gespielt wird: „Der<br />
Gemüsekorb fällt um…“. Bei diesem Spiel muss man<br />
schnell se<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong> Sitzplatz zu erwischen. Wichtig ist<br />
dabei zu wissen, welcher Gemüsesorte man angehört. Die<br />
K<strong>in</strong>der verstanden das Spiel recht schnell und hatten<br />
Spaß an der Umsetzung. So wurde u.a. Bewegung und<br />
Wissenserweiterung mit dieser Aktivität abgedeckt.<br />
Schmeckt die Traube süß, sauer oder salzig?<br />
Gruppe der 3-4 jährigen K<strong>in</strong>der<br />
In der Gruppe der 3-4 Jährigen („Schöne Giraffen“) arbeitet<br />
die Erzieher<strong>in</strong> Laeia Nekoufar mit den Themen „Was essen<br />
wir?“ (Block 1) und „Warum essen wir?“ (Block 2).<br />
Die blaue Banane<br />
Von Laeia Nekoufar<br />
Im ersten Schritt haben wir Lebensmittelfamilien<br />
gebildet:<br />
� Obst und Gemüse<br />
� Milch und Milchprodukte (Joghurt,….)<br />
� Getreide und Getreideprodukte (Brot,….)<br />
� Tierprodukte (Wurst, Eier, Fleisch…..)<br />
Zu diesem Thema haben wir e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />
Frühstück veranstaltet. Dabei unterhielten wir uns<br />
über den Inhalt der Frühstücksdosen der K<strong>in</strong>der<br />
und ordneten ihn den Lebensmittelfamilien zu.<br />
Natürlich wurden auch Fragen beantwortet: Wie<br />
schmecken Lebensmittel? Wo und wie wachsen<br />
Obst und Gemüse?<br />
Als Folgeaktivität und Vertiefung der bereits<br />
erworbenen Obst- und Gemüsekenntnisse der<br />
K<strong>in</strong>der wurde das Spiel „Me<strong>in</strong> rechter Platz ist leer“<br />
gespielt. In diesem Spiel riefen die K<strong>in</strong>der sich nicht<br />
per Namen herbei, sondern wurden zu Obst oder<br />
Gemüse. Viel Spaß hatten die K<strong>in</strong>der auch beim<br />
Rätseln. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d beschrieb e<strong>in</strong> Produkt (Farbe,<br />
Form, Geschmack) und die anderen K<strong>in</strong>der errieten<br />
es. In weiteren Aktivitäten entstanden kle<strong>in</strong>e<br />
Kunstwerke, z.B. „Die blaue Banane“.<br />
Die schönen Giraffenk<strong>in</strong>der und die Sonnenk<strong>in</strong>der<br />
kauften auf dem Markt Obst und Gemüse e<strong>in</strong> und<br />
veranstalteten für alle K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der e<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>sames gesundes Frühstück.<br />
Bis Juli wird sich die Gruppe der 3 bis 4 jährigen<br />
K<strong>in</strong>der mit dem Thema „Warum essen wir?“ weiter<br />
beschäftigen. Folgende E<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d für diesen<br />
Abschnitt geplant: Hungergefühl, Bewegungsspiele,<br />
Kunstaktivitäten, Geschichten wie „Der süße Brei“<br />
und „Der dicke, fette Pfannkuchen“, Kochen (wir<br />
kochen den süßen Brei), Musik (Lieder s<strong>in</strong>gen,<br />
Tanzen). Die K<strong>in</strong>der und ich hatten viel Freude an<br />
den durchgeführten Aktivitäten und ich b<strong>in</strong><br />
gespannt auf den weiteren Verlauf des Projektes.
Gruppe der 4-5 jährigen K<strong>in</strong>der<br />
Die Sonnenk<strong>in</strong>der im Alter von 4 bis 5 Jahren beschäftigten<br />
sich im Projekt „Gesund essen, gern bewegen“ mit den<br />
Themenblöcken 1 „Was essen wir?“ und 4 „Essen macht<br />
Spaß!“<br />
Essen macht Spaß!<br />
Von Simone Heeg<br />
Bei der ersten Aktivität benannten die Sonnenk<strong>in</strong>der alle<br />
Lebensmittel, die sie kannten und malten sie auf e<strong>in</strong><br />
großes Plakat auf. Dabei teilten wir sie <strong>in</strong> die beiden<br />
Kategorien „gesund“ und „ungesund“ e<strong>in</strong>. Nun befragte ich<br />
die K<strong>in</strong>der, wie die e<strong>in</strong>zelnen Lebensmittel schmecken<br />
und was ihre Eigenschaften s<strong>in</strong>d. Diese Aktivität haben wir<br />
anhand von e<strong>in</strong>em Rätsel durchgeführt. Die K<strong>in</strong>der haben<br />
sich e<strong>in</strong> Lebensmittel ausgesucht und dieses solange<br />
beschrieben bis die anderen K<strong>in</strong>der erraten konnten was<br />
für e<strong>in</strong> Lebensmittel geme<strong>in</strong>t ist, z.B. „Es ist gelb und<br />
weich und sie ist krumm“. Antwort der K<strong>in</strong>der: „Die<br />
Banane“.<br />
Bei der Frage, wie die Banane schmeckt, kam als Antwort<br />
„sauer“. Diese Aussage habe ich aufgegriffen und e<strong>in</strong><br />
Angebot daraus gemacht, bei dem es darum g<strong>in</strong>g, den<br />
Unterschied zwischen süß, sauer, bitter, salzig und scharf<br />
wahrzunehmen und zu erkennen. Zitronen, Kaffeebohnen,<br />
Salz, Zucker und Radieschen wurden probiert. E<strong>in</strong>igen<br />
K<strong>in</strong>dern fiel es noch schwer, die richtige Geschmacksrichtung<br />
zu erkennen. Geme<strong>in</strong>sam überlegten wir uns<br />
Lebensmittel, die entweder süß, salzig, sauer, bitter oder<br />
scharf s<strong>in</strong>d. Auch die Lebensmittel auf unserem selbst<br />
gemalten Plakat ordneten wir den verschiedenen<br />
Geschmacksrichtungen zu. Wir machten noch e<strong>in</strong>en<br />
zweiten Durchgang mit den Lebensmitteln und die K<strong>in</strong>der<br />
konnten nun die Geschmacksrichtungen schon besser<br />
unterscheiden.<br />
Die Gruppe der Sonnenk<strong>in</strong>der und die Gruppe der<br />
schönen Giraffen trafen sich <strong>in</strong> der darauf folgenden<br />
Aktivität, um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>kauf von frischem Obst und<br />
Gemüse zu unternehmen. Zusammen liefen wir zu dem<br />
Obst- und Gemüsestand beim Bahnhof. Die K<strong>in</strong>der<br />
suchten sich jeweils e<strong>in</strong> Obst oder Gemüse aus, das sie<br />
selbständig auswählen und bestellen durften. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />
durfte auf Wunsch die Verantwortung übernehmen und<br />
den ganzen E<strong>in</strong>kauf bezahlen. Aus diesen Obst- und<br />
Gemüsesorten bereiteten wir e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Frühstück<br />
vor, an dem alle K<strong>in</strong>der des K<strong>in</strong>dergartens W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger<br />
Weg teilnahmen. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong>der halfen bei der<br />
Vorbereitung des Buffets. Das Obst und Gemüse wurde<br />
gewaschen und geschnitten, dazu gab es<br />
selbstgebackene Vollkornbrötchen, die die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en<br />
Tag zuvor im Projekt mit der Erzieher<strong>in</strong> Jolanta<br />
Rosenberg gebacken hatten. Es gab Kräuter und<br />
Paprikaquark und zwei selbstgemachte Marmeladen von<br />
Familie Hartenste<strong>in</strong>. Alle waren begeistert und satt. Das<br />
Buffet war „ratzeputz“ leer gegessen.<br />
Zur Zeit s<strong>in</strong>gen wir das Lied „Der Müller hat e<strong>in</strong><br />
Mühlenhaus.“ Hier wird erklärt wie e<strong>in</strong>ige Lebensmittel<br />
entstehen und was man dazu für Zutaten benötigt.<br />
Beispiele aus der Praxis: Bewegungsspiele<br />
� Spiel 1: „Familienausflug“<br />
Ziel: Schnelles Reagieren und Laufen; sich im Raum orientieren<br />
Die K<strong>in</strong>der teilten sich <strong>in</strong> drei Gruppen auf (Familien). Jede Familie hatte<br />
e<strong>in</strong>en Holzreifen auf dem Boden platziert und setzte sich re<strong>in</strong>. Die<br />
Kle<strong>in</strong>gruppen teilten die Rollen auf (Vater, Mutter, K<strong>in</strong>d, Hund). Die<br />
Erzieher<strong>in</strong> erzählte e<strong>in</strong>e Geschichte. Immer wenn „Vater“, „Mutter“,<br />
„K<strong>in</strong>d“ oder „Hund“ <strong>in</strong> der Geschichte vorkamen, sprangen die K<strong>in</strong>der<br />
jeder Gruppe, denen die jeweilige „Familienzugehörigkeit“ zugewiesen<br />
wurde, auf und umliefen den Holzreifen so lange bis e<strong>in</strong>e Glocke<br />
erklang. Diese Glocke war das Zeichen für die K<strong>in</strong>der, dass die<br />
Geschichte weitererzählt wird und die Familien sich im Holzreifen<br />
versammeln sollten. Die Geschichte wurde so erzählt, dass manchmal<br />
mehrere Familienmitglieder gleichzeitig rennen mussten.<br />
In der nächsten Geschichte haben die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e andere Art der<br />
Bewegung gewählt, nämlich das Hüpfen. In der dritten Geschichte<br />
wurden die Familienmitglieder nicht genannt, sondern per Zeichnung<br />
auf e<strong>in</strong>em Zettel gezeigt. In der vierten Geschichte wurden die<br />
Familienmitglieder mit Musik<strong>in</strong>strumenten angekündigt: Mutter –<br />
Metallophon, Vater – Becken, K<strong>in</strong>d – Tambur<strong>in</strong>, Hund – Kastagnetten.<br />
Die Variationen des Spiels haben das Spiel sehr spannend gemacht, so<br />
dass die Motivation der K<strong>in</strong>der durchgehend angehalten hat und die<br />
K<strong>in</strong>der sich das Spiel noch mal wünschten.<br />
� Spiel 2: „Würfel“<br />
Ziel: Kräftigung der Muskeln; Reagieren; Zuordnen der<br />
Würfelpunkte zu den entsprechenden Aufgaben<br />
Die K<strong>in</strong>der sitzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreis. Im Gespräch mit den K<strong>in</strong>dern wurden<br />
die Ziele genannt und durch Bewegungsbeispiele der K<strong>in</strong>der deutlich<br />
gemacht. Danach ordneten die K<strong>in</strong>der den Würfelzahlen verschiedene<br />
Bewegungsarten zu (auf e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong> hüpfen, auf zwei Be<strong>in</strong>en hüpfen,<br />
Liegestützen, Liegeposition halten, Tanz mit Drehung). Nun wurde der<br />
Reihe nach gewürfelt und die vorgeschlagenen Bewegungsarten dazu<br />
ausgeführt. In der nächsten Runde wählten die K<strong>in</strong>der andere<br />
Bewegungsarten.<br />
� Spiel 3: „Brücken bauen“<br />
Ziel: Reagieren; Orientierung; Kreativität; gegenseitiges Helfen;<br />
logisches Denken; S<strong>in</strong>neswahrnehmung<br />
Es wurden zwei Gruppen gebildet. Jede Gruppe baute aus gemischtem<br />
Material (weich, hart, rau, glatt) e<strong>in</strong>e Brücke zur „Gummibärchen<strong>in</strong>sel“.<br />
Jedes K<strong>in</strong>d war e<strong>in</strong>mal Architekt und Konstrukteur zugleich. Es baute<br />
e<strong>in</strong>e Brücke für die eigene Gruppe, die die Brücke nutzte, um e<strong>in</strong><br />
Gummibärchen „pflücken“ zu können. Zur zweiten Runde des Spiels<br />
wurden die jüngeren K<strong>in</strong>der (2-3 Jährigen) e<strong>in</strong>geladen. Die<br />
Vorschulk<strong>in</strong>der bauten für diese Gruppe erneut e<strong>in</strong>e Brücke. Sie zeigten<br />
dann den jüngeren K<strong>in</strong>dern die Regeln des Spiels, <strong>in</strong>dem sie e<strong>in</strong>fach die<br />
Strecke durchliefen. Dann wurden die Vorschulk<strong>in</strong>der zu Paten der<br />
jüngeren K<strong>in</strong>der und sie begleiteten diese zur Gummibärchen<strong>in</strong>sel.<br />
Die K<strong>in</strong>der waren sehr motiviert im Spiel. Die Brücken, die nache<strong>in</strong>ander<br />
wuchsen, wurden technisch immer durchdachter. Die K<strong>in</strong>der legten<br />
Wert darauf, dass die Brücke so konstruiert wurde, dass alle<br />
Gruppenmitglieder an e<strong>in</strong> Gummibärchen kommen konnten. Im zweiten<br />
Teil des Angebotes übernahmen die Vorschulk<strong>in</strong>der mit voller<br />
Verantwortung die Patenschaft und leiteten ihre jüngeren Freunde<br />
sensibel, achtsam und mit Erfolg an. Die Gummibärchen waren e<strong>in</strong>e<br />
sehr gute Motivation für die K<strong>in</strong>der, so dass ihre Mühe die Insel zu<br />
erreichen sehr groß war. Die Menge der Gummibärchen, die im Spiel an<br />
die K<strong>in</strong>der verteilt wurde, war ger<strong>in</strong>g, so dass man von e<strong>in</strong>em gezielten<br />
und kontrollierten Konsum der Süßigkeiten sprechen kann.<br />
Seite 31<br />
Gruppe der Vorschulk<strong>in</strong>der<br />
Der Themenblock 5 „Bewegung macht Spaß!“<br />
und Block 6 „Körpergefühl“ wurde mit den<br />
Vorschulk<strong>in</strong>dern durchgeführt. An manchen<br />
Angeboten nehmen auch K<strong>in</strong>der aus anderen<br />
Altersstufen teil.<br />
Körpergefühl und<br />
Bewegung<br />
Von Jolanta Rosenberg<br />
Nachdem den K<strong>in</strong>dern Ziel und<br />
Vorgehen e<strong>in</strong>es Bewegungsspiels<br />
erklärt bzw. vorgelesen wurden,<br />
wurden immer mehrere Spielvarianten<br />
durchgespielt. Danach wird<br />
jedes Spiel mit den K<strong>in</strong>dern<br />
reflektiert. „Hat euch das Spiel<br />
gefallen? Was war besonders leicht /<br />
schwer? Wo habt ihr euch<br />
gegenseitig helfen müssen? Wo war<br />
eure Reaktion sehr wichtig? usw. Die<br />
K<strong>in</strong>der klebten danach für die<br />
durchgeführte E<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong>en Punkt auf<br />
die von der Uni Hohenheim<br />
mitgebrachten Tischsets.<br />
Projekt macht K<strong>in</strong>dern großen<br />
Spaß<br />
Die Uni Hohenheim hat <strong>in</strong> der Tat mit<br />
den vorgeschlagenen Modulen nichts<br />
Neues erfunden. Mit hoher<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ist es auch so,<br />
dass die Erfahrungsschätze der<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen im Umgang mit<br />
K<strong>in</strong>dern zu bestimmten E<strong>in</strong>heiten der<br />
Wissenschaft dienen. Aber es ist<br />
auch Fakt, dass die Vorschulk<strong>in</strong>der<br />
sehr großen Spaß und viel Freude an<br />
den durchgeführten Aktivitäten<br />
haben. „Welches Spiel spielen wir<br />
heute?“ ist die tägliche Standardfrage<br />
der Vorschulk<strong>in</strong>der.<br />
Mit Sicherheit hat die Uni Hohenheim<br />
mit ihrem Pilotprojekt etwas <strong>in</strong><br />
Bewegung gesetzt. Die Frage ist nur,<br />
wie lassen sich solche E<strong>in</strong>heiten<br />
neben den anderen wichtigen<br />
Bauste<strong>in</strong>en <strong>in</strong> das tägliche Leben<br />
e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>dergartens mit den<br />
vorhandenen personellen Ressourcen<br />
<strong>in</strong>tegrieren. Fakt ist, dass<br />
durch das Gesundheitsprojekt andere<br />
Projekte im K<strong>in</strong>dergarten im<br />
ger<strong>in</strong>geren Umfang stattf<strong>in</strong>den.
Seite 32<br />
Die letzte Seite<br />
Quergefragt<br />
Neues aus Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Stadtteilbibliothek <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />
immer beliebter<br />
Die Ausleihzahlen <strong>in</strong> der Möhr<strong>in</strong>ger Stadtbibliothek<br />
s<strong>in</strong>d gestiegen – vor allem bei<br />
den ausländischen Mitbürgern. Bei K<strong>in</strong>dern<br />
ist vor allem das Thema „Feuerwehr“ sehr<br />
beliebt. Von Juli bis August bleibt die<br />
Bücherei wegen Sanierung geschlossen.<br />
Nächste Ausgabe von Knickbe<strong>in</strong> –<br />
Das Möhr<strong>in</strong>ger Familienmagaz<strong>in</strong><br />
ersche<strong>in</strong>t im<br />
Januar 2007<br />
Feueralarm im Schulhaus<br />
Der 4. Mai 2006 bleibt für viele Möhr<strong>in</strong>ger sicherlich als der<br />
Tag, an dem es auf der Filderbahnstraße haushoch brannte<br />
unvergessen. E<strong>in</strong>ige Wohnungen mussten aus Sicherheitsgründen<br />
geräumt werden und auch die Grundschüler der<br />
nahegelegenen Riedseeschule wurden mit Rufen „Es<br />
brennt“ oder gar „Der Schrade brennt“ aus den<br />
Klassenzimmern auf den Schulhof geholt. Der Schrecken<br />
saß bei e<strong>in</strong>igen tief. E<strong>in</strong> geregelter Unterricht war danach<br />
mit den teilweise verstörten K<strong>in</strong>dern, vor allem aus den<br />
ersten Klassen, nícht mehr möglich.<br />
Aufruf zum L E S E R F O R U M<br />
Liebe Eltern,<br />
liebe K<strong>in</strong>der und Jugendliche,<br />
Ihre / de<strong>in</strong>e eigene Me<strong>in</strong>ung zu folgendem<br />
Thema ist gefragt:<br />
„Wie k<strong>in</strong>derfreundlich<br />
ist Möhr<strong>in</strong>gen?“<br />
Was gefällt Familien gut <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />
und was sollte / könnte verändert werden.<br />
Alle konkreten Wünsche und Ideen als<br />
Leserbriefe<br />
bis 15. Oktober 2006<br />
unter Angabe von Namen und Alter an<br />
folgende Adresse:<br />
Knickbe<strong>in</strong><br />
Das Möhr<strong>in</strong>ger<br />
Familienmagaz<strong>in</strong><br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg 22<br />
70567 Stuttgart<br />
Aktionen, Term<strong>in</strong>e, Neuerungen an<br />
der Riedseeschule<br />
Monatslied<br />
E<strong>in</strong>mal monatlich treffen sich alle Grundschüler,<br />
um geme<strong>in</strong>sam das von allen Klassen zuvor<br />
e<strong>in</strong>geübte Monatslied zu s<strong>in</strong>gen, zu musizieren,<br />
zu spielen, zu tanzen.<br />
Chor-Kooperation mit der<br />
Bodelschw<strong>in</strong>ghschule<br />
Der Grundschulchor der Riedseeschule unter der<br />
Leitung von Frau Gänzle probt regelmäßig mit<br />
e<strong>in</strong>er Lehrkraft und mehreren Schüler der<br />
Bodelschw<strong>in</strong>ghschule. Geme<strong>in</strong>same<br />
Aufführungen krönen das Projekt und leisten<br />
e<strong>in</strong>en wichtigen aktiven Beitrag zur Integration<br />
geistig Beh<strong>in</strong>derter.<br />
Wanderweg „Rund um Stuttgart“<br />
Im Rahmen der Grundschulzeit soll jedes<br />
Grundschulk<strong>in</strong>d während der jährlichen<br />
Wandertage e<strong>in</strong>mal „komplett“ Stuttgart<br />
umrunden. Dabei die Vielfalt Stuttgarts zu erleben<br />
und die nähere und weitere Umgebung kennen zu<br />
lernen ist Ziel des Rundwanderweges.<br />
Erweiterte Schulk<strong>in</strong>dbetreuung<br />
Ab dem Schuljahr 06/07 wird es neben der gut<br />
angenommenen Betreuung bis 14.30 Uhr für e<strong>in</strong>e<br />
Gruppe auch e<strong>in</strong>e Betreuung bis 17 Uhr geben.<br />
Für beide Versionen wird fakultativ auch e<strong>in</strong><br />
warmes Mittagessen sowie Ferienbetreuung an<br />
der Schule angeboten.<br />
Sanierung der bisherigen Turn- und<br />
Versammlungshalle<br />
Ab Januar 2007 wird die marode Halle von Grund<br />
auf saniert und mit <strong>in</strong>teressanten neuen Geräten<br />
ausgestattet. Die Bauzeit wird etwa 1 Jahr<br />
betragen, <strong>in</strong> dem dort ke<strong>in</strong> Sportunterricht<br />
stattf<strong>in</strong>den kann. Wo unsere Grundschüler <strong>in</strong><br />
dieser Zeit Sport haben, wird derzeit noch mit den<br />
zuständigen Ämtern geklärt. Nach der Sanierung,<br />
der leider unwiderruflich die Bühne zum Opfer<br />
fallen muss, wird die Halle von Schule und<br />
Vere<strong>in</strong>en ausschließlich für den Sport genutzt.<br />
Aufnahme der Schulneul<strong>in</strong>ge<br />
Informationsabend für die Eltern:<br />
Donnerstag, 21.09.06 um 19.30 Uhr im<br />
Zeichensaal, Vaih<strong>in</strong>ger Str. 30<br />
E<strong>in</strong>schulungsfeier:<br />
Samstag, 23.09.06 um 10 Uhr <strong>in</strong> der Turn- und<br />
Versammlungshalle, Vaih<strong>in</strong>ger Str. 35<br />
Neu:<br />
Beratungszentrum Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Die Vaih<strong>in</strong>ger Erziehungsberatungsstelle<br />
des Jugendamts der Stadt<br />
Stuttgart wird aufgelöst und mit der<br />
E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen, Vaih<strong>in</strong>ger<br />
Str. 49, zusammengelegt. Hieraus<br />
entsteht das erweiterte Beratungszentrum<br />
Möhr<strong>in</strong>gen mit<br />
Psychologen und anderen Fachberatern<br />
unter e<strong>in</strong>em Dach.<br />
Viel Lärm <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen<br />
Der Lärmpegel <strong>in</strong> den Fildergeme<strong>in</strong>den<br />
von Vaih<strong>in</strong>gen über Möhr<strong>in</strong>gen bis<br />
Denkendorf ist <strong>in</strong> vielen Bereichen zu<br />
hoch. Die Nähe zum Flughafen und die<br />
parallel vorbeiführende Autobahntrasse<br />
sowie weitere stark genutzte Straßen- und<br />
Schienennetze führen zu Lärmbelästigungen<br />
der Wohnbevölkerung, die<br />
<strong>in</strong> Zukunft auch noch zunehmen sollen.<br />
Lärm wird heute als Umweltbelastung<br />
verstanden, der als Dauerzustand<br />
Menschen krank macht und deren<br />
Wohlbef<strong>in</strong>den bee<strong>in</strong>trächtigt. E<strong>in</strong>e Studie<br />
des Umwelt- und Verkehrsm<strong>in</strong>isteriums<br />
Baden-Württemberg ermittelte bereits im<br />
Jahr 2000 im Stadtbezirk Möhr<strong>in</strong>gen zwei<br />
Konfliktbereiche, <strong>in</strong> denen die Wohnbevölkerung<br />
erheblich vom Lärm betroffen<br />
ist und für die e<strong>in</strong> Lärmm<strong>in</strong>derungsbedarf<br />
festgestellt wird. Neben dem gesamten<br />
Fasanenhof, betrifft dies auch das<br />
gesamte Gebiet <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen entlang der<br />
B27. Vorschläge wie Beschränkung der<br />
Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit auf 80 Stundenkilometer<br />
und Austausch des Straßenbelags<br />
mit Flüsterasphalt oder die<br />
Erhöhung sowie Vervollständigung des<br />
Lärmschutzwalls entlang der A8 warten<br />
allerd<strong>in</strong>gs nach wie vor auf entsprechende<br />
Umsetzung. Was bleibt ist wissenschaftlich<br />
ermittelte persönliche Betroffenheit.<br />
Weitere Infos: www.laermkarten.de<br />
Impressum<br />
Die K<strong>in</strong>dergartenzeitung „Knickbe<strong>in</strong>“ ersche<strong>in</strong>t 2 mal jährlich<br />
im Eigenverlag der Elternschaft des K<strong>in</strong>dergartens<br />
W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg. Kopien auch auszugsweise bedürfen der<br />
Genehmigung durch die Redaktion.<br />
Ansprechpartner:<br />
Beate Gebhardt, Tel.: (0711) 717801, Knickbe<strong>in</strong>@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Texte: Beate Gebhardt, Marzena Dolata-Kosiol,<br />
Diana Hartenste<strong>in</strong>, Udo Hartenste<strong>in</strong>,<br />
Simone Heeg, Imke Hörmiller, Barbara<br />
Jonischkeit, Nad<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>, Mathias Mutzek,<br />
Laeia Nekoufar, Ramazan Özd<strong>in</strong>, Christiane<br />
Riedel, Jolanta Rosenberg, Daniela<br />
Rüsseler, Stefan Schwarzfischer, Anna<br />
Schweighardt, Julia Sprang, Abella Stefan,<br />
Claudia Strobel, Ingrid Willemsen<br />
Fotos: Marzena Dolata-Kosiol, Beate Gebhardt,<br />
Imke Hörmiller, K<strong>in</strong>dergarten<br />
Layout: Marzena Dolata-Kosiol, Beate Gebhardt<br />
Verkaufsstellen:<br />
K<strong>in</strong>dergarten W<strong>in</strong>terl<strong>in</strong>ger Weg, Buchhandlung Ebert,<br />
K<strong>in</strong>dermoden Merl<strong>in</strong>, K<strong>in</strong>dersecondhand Pippilotta<br />
<strong>in</strong> S-Vaih<strong>in</strong>gen.<br />
Vervielfältigung: E. Kurz&Co, Stuttgart<br />
Auflage: 200 Exemplare<br />
Preis: 2,- Euro (höhere Spenden s<strong>in</strong>d erwünscht)