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REGJO Leipzig / Halle<br />

Das Regional-Journal <strong>für</strong> Mitteldeutschland<br />

Stopp !<br />

2/2010 4 EUR<br />

ISSN 1614-2837<br />

www.regjo-leipzighalle.de


Gute Gr<strong>und</strong>lage. Made in Germany.<br />

Für den Mittelstand in Mitteldeutschland.<br />

Ein Bierdeckel bietet zugleich eine gute Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> einen zuverlässigen<br />

Schutz <strong>für</strong> ein Bier. Eine sichere Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> ganzheitliche<br />

Finanzlösungen bietet Ihnen die Sachsen Bank – unabhängig davon,<br />

wie komplex die Aufgabe ist. Als Unternehmen der LBBW-Gruppe stellt<br />

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Bierdeckel<br />

Erfinder: Robert Sputh<br />

Deutschland, Mittelndorf<br />

(Sächsische Schweiz), 1892<br />

sie Ihnen das umfassende Leistungsspektrum eines erfahrenen,<br />

flexiblen Finanzdienstleisters zur Verfügung, gepaart mit der<br />

individuellen K<strong>und</strong>enbetreuung einer eigenständig agierenden<br />

Regionalbank. Weitere Informationen unter www.sachsenbank.de


C M Y CM MY CY CMY K<br />

Zeit <strong>für</strong> Freiräume<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

regjo LeIPZIg/HALLe editorial 1<br />

erst freie Zeit ermöglicht das Nachdenken über viele Dinge. Zum<br />

Beispiel darüber, was man mit der freien Zeit überhaupt anfängt.<br />

1865 tauchte der Begriff „Freizeit” erstmals in einem deutschen Wörterbuch<br />

auf. Freizeit als arbeitsfreie Zeit, über die der Einzelne frei –<br />

von bindenden Verpflichtungen – verfügen kann, ist ein relativ neues<br />

Phänomen, das eine völlig neue Herausforderung mit sich bringt: Wie<br />

verbringt man die ganze freie Zeit?<br />

In dieser Sommerausgabe stellen wir<br />

Ihnen viele Möglichkeiten vor, in der<br />

Region Ihre freie Zeit zu gestalten. Vom<br />

Gleitschirmfliegen über Reiten <strong>und</strong> Radwandern<br />

an Elbe <strong>und</strong> Saale <strong>und</strong> dem entspannten<br />

Urlaub in einem Biohotel bis<br />

zum Segeln auf den mitteldeutschen Seen.<br />

Doch zuerst suchen wir in unserem Essay<br />

einen persönlichen Zugang zum sich verändernden<br />

Umgang mit freier Zeit <strong>und</strong> zu<br />

der Frage, was dies <strong>für</strong> unsere Gesellschaft<br />

bedeutet.<br />

Für die einen gehört Sport zur Freizeit,<br />

<strong>für</strong> die anderen ist es ihr Beruf. Und der will bezahlt sein. Sponsoring<br />

ist aus dem Leistungssport deshalb nicht mehr wegzudenken.<br />

REGJO besuchte Vereine <strong>und</strong> Unternehmen <strong>und</strong> fragte nach den<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken des Engagements.<br />

Wie Friedrich Böttger <strong>und</strong> Ehrenfried Walther von Tschirnhaus<br />

ihre freie Zeit verbrachten, steht in den Geschichtsbüchern. 1708<br />

produzierten sie in Meißen das erste europäische Porzellan. REGJO<br />

hat sich anlässlich des 300. Geburtstages der zwei Jahre später<br />

gegründeten, berühmten Manufaktur mit der Geschichte <strong>und</strong> Gegenwart<br />

des „weißen Goldes“ in Sachsen <strong>und</strong> Thüringen beschäftigt.<br />

Eine wichtige strukturelle Neuerung möchten wir Ihnen nicht<br />

vorenthalten: ab sofort unterliegen Auflage <strong>und</strong> Verbreitung des<br />

REGJO der Prüfung durch die IVW (Informationsgemeinschaft zur<br />

Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.). Viel Spaß beim<br />

Lesen <strong>und</strong> möglichst viel freie Zeit wünscht Ihnen<br />

Ihr Kai Bieler<br />

Chefredakteur, E-Mail: k.bieler@regjo-leipzig.de<br />

Die Ziele des regjo: Der Wettbewerb zwischen den Standorten in europa<br />

wird schärfer. Die klare Positionierung <strong>und</strong> Profilierung einer region sichert<br />

das Bestehen in diesem Wettbewerb. regjo berichtet mit überregionaler<br />

Präsenz über Wirtschaft, Kultur <strong>und</strong> Leben aus der Wirtschaftsregion Leipzig-Halle.<br />

Mit kompetenten Beiträgen <strong>und</strong> einprägsamen <strong>Bild</strong>ern erhöht<br />

regjo die Identifikation der Menschen mit der region. So gewinnt die<br />

region als Standort weiter an Attraktivität. Bei Bewohnern <strong>und</strong> Investoren.


2 inhalt regjo LeIPZIg/HALLe<br />

14<br />

17<br />

21<br />

22<br />

32<br />

35<br />

24 Die Schürzen meiner Großmutter<br />

oder warum freie Zeit nicht gleich Freizeit<br />

bedeutet. ein essay in vier Aufzügen.<br />

Thema<br />

Vier Sterne <strong>für</strong> die Umwelt: In Mitteldeutschland<br />

wetteifern vier Hotels um<br />

das beste Nachhaltigkeitskonzept.<br />

Interview: Die Reiterin <strong>und</strong> Pferdezüchterin<br />

Susanne Rowehl vom Gestüt<br />

in Radegast über ein Leben zwischen<br />

Berufung <strong>und</strong> Beruf.<br />

Seglerparadies: Immer eine Handbreit<br />

Wasser unter dem Kiel: Die Segelreviere<br />

Mitteldeutschlands bieten weitaus mehr.<br />

SACHSEN Sail – Zehn Jahre im Wind:<br />

Sächsische Unternehmer <strong>und</strong> Führungskräfte<br />

gehen <strong>für</strong> den Freistaat auf Tour,<br />

genauer gesagt: auf Törn.<br />

So weit die Füße tragen: Vielfältige<br />

Urlaubsangebote in Mitteldeutschland:<br />

Geocaching, ein Spaziergang in den<br />

Baumwipfeln oder einfach nur Wandern.<br />

Service: Netzplan des Mitteldeutschen<br />

Verkehrsverb<strong>und</strong>es (MDV)<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: Christian Hüller, LSoD gmbH; Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen gmbH; Flughafen Leipzig/Halle gmbH; Dieter gr<strong>und</strong>mann<br />

39<br />

41<br />

43<br />

44<br />

46<br />

Die Messlatte ist der Erfolg: Ein Ausflug<br />

in die Welt des Sportsponsorings.<br />

Meine Region, meine Sparkasse: Die<br />

Sparkasse gehört zu den größten Unterstützern<br />

des Sports in der Region.<br />

Warum, erklärt Diana Petters von der<br />

Sparkasse Leipzig.<br />

Alles im Fluss: Wer Sport treibt, lebt<br />

aktiver. Das jedenfalls sagt Thomas<br />

Prochnow, Geschäftsführer des Universitätssportvereins<br />

(USV) Halle, des größten<br />

Breitensportvereins der Stadt.<br />

Jedermann-Lauf: Tausende Läufer werden<br />

zum Mitteldeutschen Marathon im<br />

September in Sachsen-Anhalt erwartet.<br />

Initiiert wurde er 2002 von Olympia-<br />

Sieger Waldemar Cierpinski.<br />

Sechseinhalb Minuten Freiheit: „Gleitschirmfliegen<br />

ist eine Grenzerfahrung“,<br />

sagt Fluglehrer Thomas Post. Ein Selbsterfahrungsbericht<br />

von REGJO-Redakteurin<br />

Nadine Juschkat.<br />

08<br />

11<br />

12<br />

34<br />

64<br />

93<br />

95<br />

66 Kreatives Plagwitz<br />

Kreatives Leipzig als Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

<strong>Bild</strong>ungsfaktor – gründergedanken zur<br />

Leipzig School of Design.<br />

Wirtschaft<br />

Sachsen innovativ: Wirtschaftsminister<br />

Sven Morlok lobt 16. Innovationspreis<br />

Sachsens aus.<br />

Wettbewerbsverzerrung beseitigen!<br />

Biogas darf nicht regional Erdgas verteuern.<br />

Ein Wälzungsbetrag soll daher<br />

von allen Verbrauchern getragen werden.<br />

Beach & Boat: Die Leipziger Messe geht<br />

wieder ins <strong>und</strong> aufs Wasser.<br />

Wirtschaftsförderer: Übersicht von<br />

Kommunen <strong>und</strong> Institutionen<br />

Schmuck-Stück <strong>für</strong> Stück: Nach jahrelangem<br />

Leerstand saniert die Leipziger<br />

Stadtbau AG das Hôtel de Pologne in der<br />

Innenstadt.<br />

Messekalender: Messen <strong>und</strong> Kongresse<br />

in Mitteldeutschland<br />

Kolumne: Klaus Wurpts, Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsinitiative <strong>für</strong><br />

Mitteldeutschland, über mitteldeutsche<br />

Unternehmen, die mit Innovationen der<br />

Krise trotzen.


65<br />

75<br />

76<br />

88<br />

92<br />

80 Sachsens Glanz<br />

Der Siegeszug des „Weißen goldes“<br />

begann vor 300 jahren auf der<br />

Albrechtsburg zu Meißen.<br />

Kultur & Gesellschaft<br />

Der Letzte macht das Licht aus: Kein<br />

B<strong>und</strong>esland leidet so stark unter Bevölkerungsschw<strong>und</strong><br />

wie Sachsen-Anhalt.<br />

Dass weniger auch mehr sein kann, zeigt<br />

die IBA Stadtumbau 2010.<br />

Lust oder Frust – Kunst als Geldanlage?<br />

Ein Gespräch über den Kunstmarkt mit<br />

Detlef Bischoff, Geschäftsführer der<br />

Connex Steuer- <strong>und</strong> Wirtschaftsberatung<br />

GmbH.<br />

Es brennt in Aschersleben: Im Rahmen<br />

der Landesgartenschau 2010 zeigt<br />

die Stadt in der Ausstellung „Von Vorn“<br />

Arbeiten von 17 Meisterschülern des<br />

Malerstars Neo Rauch.<br />

Wo hört der Spaß auf? Dieser Frage geht<br />

die Wechselausstellung „Spaß beiseite.<br />

Humor <strong>und</strong> Politik in Deutschland“ im<br />

Zeitgeschichtlichen Forum noch bis zum<br />

24. Oktober nach.<br />

Kulturkalender: Tipps <strong>und</strong> Termine aus<br />

Mitteldeutschland<br />

60<br />

63<br />

90<br />

50 Flughafen-Feuerwehr<br />

Steffen Ludewig, stellvertretender Leiter<br />

der Werkfeuerwehr des Flughafens<br />

Leipzig/Halle, im gespräch.<br />

Technik & Wissenschaft<br />

Schöner arbeiten: Office 2010 ist die<br />

neueste Version der Bürosoftware von<br />

Microsoft. Dank besserer Übersichtlichkeit,<br />

sinnvoller neuer Features <strong>und</strong> der<br />

Möglichkeit des gemeinsamen Arbeitens<br />

per Internet lohnt sich der Wechsel. Aber<br />

nicht <strong>für</strong> jeden.<br />

Willkommen in der 3. Dimension! Das<br />

Innovationsforum 3D-Cinema <strong>und</strong><br />

Stereoskopische Medienproduktionen<br />

beschäftigt sich mit den Potenzialen der<br />

3D-Technologie <strong>für</strong> Kino, Musikindustrie,<br />

TV <strong>und</strong> Computerspiele.<br />

Ottos Gemahlin: Forscher sind sich<br />

sicher: Die Gebeine aus dem Magdeburger<br />

Dom stammen von Königin Editha.<br />

53<br />

54<br />

58<br />

69<br />

70<br />

regjo LeIPZIg/HALLe inhalt 3<br />

36 Freizeitpark Belantis<br />

Mehr als eine halbe Million gäste pro jahr –<br />

Belantis als wirtschaftlicher <strong>und</strong> touristischer<br />

Motor Mitteldeutschlands.<br />

Advertorial<br />

Es entwickelt sich was: Der Geiseltalsee<br />

als unbekanntes Naherholungsparadies –<br />

das soll anders werden, meint Roland<br />

Karge von der Geiseltaler Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Touristikgesellschaft.<br />

Drehkreuz im Mittelmeer: Alan Camilleri,<br />

Leiter der maltesischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Malta Enterprise<br />

Corporation, im Gespräch.<br />

Eine (Gourm-)Etage <strong>für</strong> Feinschmecker:<br />

Das Wein- <strong>und</strong> Spirituosen Kontor aus<br />

dem Leipziger Umland bietet alles, was<br />

des Gourmets Herz begehrt – in speziellen<br />

„Gourmetagen“.<br />

Hotel mit Zwinger-Blick: Die TLG<br />

IMMOBILIEN errichtet am Dresdner<br />

Postplatz das Zwinger-Forum, in das<br />

unter anderem das Motel One einzieht.<br />

Fitnessprogramm <strong>für</strong> Demografiewandel:<br />

Mit <strong>Bild</strong>ung <strong>und</strong> Kreativität junge<br />

Leute gewinnen <strong>und</strong> die Stadt Halle als<br />

Stadt der Wissenschaft 2012 zukunftsfähig<br />

machen.


Breuninger – Anders als die Anderen<br />

Der Zeit sagt man nach, sie sei der wahre Luxus – vergänglich, kostbar <strong>und</strong> durch nichts zu ersetzen. Breuninger<br />

schenkt Ihnen diesen Luxus: mit dem Breuninger Personal Shopping, dem einkaufserlebnis der besonderen Art.<br />

e. Breuninger gmbH & Co., Markt 12, D-04109 Leipzig, Tel.: +49 (0) 341/24 39-0, www.breuninger.com<br />

k<strong>und</strong>enservice@breuninger.de, Öffnungszeiten Mo.-Sa. 10.00 - 20.00 Uhr


Zeitlose Eleganz<br />

Breuninger – das bedeutet, die schönen Dinge des Lebens genießen:<br />

Mode, Lifestyle <strong>und</strong> einen exzellenten Service. Diese Expertise<br />

bewährt sich seit nun mehr als 125 Jahren. Mit zehn Häusern<br />

<strong>und</strong> über 4.500 Mitarbeitern hat sich Breuninger als<br />

bedeutendstes Fashion- <strong>und</strong> Lifestylehaus Deutschlands etabliert.<br />

Service par excellence<br />

Über 125 Jahre Tradition vereint Breuninger in seiner Expertise.<br />

K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Serviceorientierung stehen dabei an erster Stelle. So<br />

bietet Breuninger in Leipzig im zweiten Obergeschoss anspruchsvollen<br />

K<strong>und</strong>en die Möglichkeit, vor ihrem Besuch von Stilberatern<br />

eine persönliche Wunschkollektion auf Basis von Konfektionsgröße,<br />

Stilvorlieben <strong>und</strong> Farbwünschen zusammenstellen zu lassen.<br />

Diese kann dann in privater <strong>und</strong> exklusiver Atmosphäre erlebt<br />

werden. Das Breuninger Personal Shopping – das Einkaufserlebnis<br />

der besonderen Art <strong>für</strong> Sie <strong>und</strong> Ihn. Umfassend, unverbindlich<br />

<strong>und</strong> kostenlos. Terminvereinbarung unter Tel. 0341 / 24 39 222<br />

Individueller Stil<br />

Breuninger, als ein Haus der Begehrlichkeiten, bietet das Besondere<br />

<strong>und</strong> ist Ausdruck <strong>und</strong> Ausweis eines ausgeprägten<br />

Geschmacks <strong>und</strong> eines hohen Stilempfindens. In Leipzig vereinen<br />

sich Mode, Parfümerie, Accessoires, Lingerie <strong>und</strong> Schuhe auf über<br />

7.500 Quadratmetern zu einem einzigartigen Shoppingerlebnis.<br />

Die unvergleichliche Markenauswahl von Breuninger kann auch<br />

online unter www.breuninger.com erlebt werden.<br />

Maßgeschneiderte Looks<br />

Darüber hinaus verfügt das Fashion- <strong>und</strong> Lifestyle-Unternehmen<br />

Breuninger europaweit über das einzige hauseigene Maßatelier:<br />

Hier werden aus den edelsten Stoffen von Pal Zileri <strong>und</strong> Scabal<br />

Businessgarderoben <strong>für</strong> Herren angefertigt. Die Maßabteilung bei<br />

Breuninger in Leipzig befindet sich ebenso im zweiten Obergeschoss.<br />

(Tel. 0341 / 24 39 251)


1 3 5<br />

2 4 6<br />

In der Trainingspause ...<br />

1. andrea henkel, Biathlon-Olympiasiegerin<br />

<strong>und</strong> Weltmeisterin: „Weil ich<br />

während meines Trainings viel Zeit in<br />

den Wäldern dieser Welt verbringe,<br />

mache ich sehr gern mal einen Ausflug<br />

nach Erfurt. Die Stadt ist w<strong>und</strong>erschön<br />

geworden zum Bummeln, um in<br />

einem der netten, kleinen Cafés zu sitzen<br />

oder um am Abend sehr gut essen<br />

zu gehen, zum Beispiel Sushi ... So ein<br />

Ausflug bietet mir die nötige Entspannung,<br />

um am nächsten Tag im Training<br />

wieder vollen Einsatz zu bringen.“<br />

2. robert Förstemann, Bahnradsportler<br />

<strong>und</strong> Weltmeister im Teamsprint 2010:<br />

„Wenn es mir mein enger Trainings-<br />

<strong>und</strong> Wettkampfkalender erlaubt, dann<br />

verbringe ich gern ein paar freie Tage<br />

an der Bleilochtalsperre, einem der<br />

„Thüringer Meere“ <strong>und</strong> dem größten<br />

Stausee Deutschlands. Ich besuche<br />

dort die Familie meiner Tante, genieße<br />

gute Thüringer Küche, pure Natur, viel<br />

Ruhe, Wald, herrliche sternenklare<br />

Nächte <strong>und</strong> im Winter richtig viel<br />

Schnee. Das Thüringer Schiefergebirge<br />

bietet mir außerdem Gelegenheit zu<br />

bergigen <strong>und</strong> damit intensiven Trainingseinheiten<br />

auf dem Rad.“<br />

3. theresa Michalak, deutsche Schwimmerin<br />

<strong>und</strong> amtierende Deutsche Meisterin<br />

im Kurzbahn-Schwimmen: „Mein<br />

liebstes Ausflugsziel in der Region ist<br />

Halle/Saale. Allgemein der im Zentrum<br />

der Stadt liegende Markt mit all seinen<br />

schönen, kleinen Gassen. Wie zum Beispiel<br />

die Kleine Ulrichstraße <strong>und</strong> das<br />

dazu gehörende Café „Roter Horizont“,<br />

in dem man die beste Trinkschokolade<br />

in ganz Halle genießen kann. Außerdem<br />

ist auch die Kulturinsel Halle<br />

erwähnens- <strong>und</strong> ebenfalls immer wieder<br />

einen Ausflug wert ...“<br />

4. Sebastian Keiner, Mittelstreckenläufer<br />

beim Erfurter Leichtathletik-Center<br />

e. V. (ELAC) <strong>und</strong> amtierender Vizemeister<br />

über 800 Meter bei den Deutschen<br />

Hallenmeisterschaften: „Mein liebstes<br />

Ausflugsziel in Mitteldeutschland ist<br />

Leipzig. Eine besonders schöne Stadt<br />

mit netten Menschen, die durch die<br />

Olympia-Bewerbung noch attraktiver<br />

geworden ist. Leipzig lebt durch die<br />

Universität <strong>und</strong> wirkt dadurch sehr<br />

jung. In der Innenstadt ist immer etwas<br />

los. Außerdem gibt es gute Möglichkeiten<br />

zum Shoppen sowie fast malerische<br />

Laufstrecken entlang der Elster.“<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Meinung 7<br />

regjo fragt seine Leserinnen <strong>und</strong> Leser: In dieser Ausgabe beantworten Sportler aus der region die<br />

Frage nach ihrem liebsten Ausflugsziel in Mitteldeutschland.<br />

5. rico Schmitt, Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten<br />

FC Erzgebirge Aue<br />

e. V.: „Einen ganz speziellen Ausflugsfavoriten<br />

habe ich nicht. Gerade im<br />

Erzgebirge <strong>und</strong> ebenfalls in der Chemnitzer<br />

Region gibt es meiner Meinung<br />

nach viele schöne Anlaufpunkte zum<br />

Entspannen <strong>und</strong> Erholen. Und da ich<br />

durch den Fußball sehr viel auf Achse<br />

bin, geht es bei den Ausflügen mit meiner<br />

Familie auch meistens eher zu<br />

nahe gelegenen Zielen.“<br />

6. tina dietze, Sportsoldatin der B<strong>und</strong>eswehr<br />

in der Sportart Kanu-Rennsport:<br />

„Da ich sehr viel mit der deutschen<br />

Nationalmannschaft unterwegs<br />

bin, bin ich dann doch daheim immer<br />

am liebsten <strong>und</strong> da kommt mir der<br />

Cospudener See bei Leipzig sehr gelegen.<br />

Bei einem Eis oder am Strand in<br />

der Sonne lasse ich am liebsten meine<br />

Seele baumeln. Im Wassersportzentrum<br />

bleibe ich zudem meinem Element,<br />

dem Wasser, treu <strong>und</strong> somit sind<br />

die täglichen Strapazen schnell vergessen.<br />

Mit seiner Vielfalt an Angeboten<br />

lädt der See einfach zu einem kleinen<br />

Urlaub neben meinen umfangreichen<br />

Trainingseinheiten ein.“<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: Niessing; privat; Mirko Seifert; Marcus Schöfisch; Foto-Atelier Lorenz, Zschorlau; Lydia Weber


8 <strong>Magazin</strong> regjo LeIPZIg/HALLe<br />

thomas Schindler,<br />

geschäftsführer der Firma<br />

Asmus in Markranstädt,<br />

nahm in Chicago den Merlin<br />

Award in der Kategorie<br />

„Best german Innovator“ entgegen. Das<br />

sächsische Unternehmen wurde im Mai<br />

von der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer<br />

<strong>für</strong> die entwicklung einer<br />

rotorblattbefahranlage <strong>für</strong> Windkrafträder<br />

ausgezeichnet.<br />

Witri lestari erhielt in diesem<br />

jahr als einzige Studentin<br />

in Deutschland ein<br />

Stipendium der Schlumberger<br />

Fo<strong>und</strong>ation. Die<br />

Indonesierin arbeitet als Doktorandin<br />

bei Prof. Dr. evamaria Hey-Hawkins am<br />

Institut <strong>für</strong> Anorganische Chemie der<br />

Universität Leipzig. Die Stipendien werden<br />

von der renommierten Faculty for<br />

the Future vergeben.<br />

dr. thomas Brockmeier<br />

wurde im juni als Nachfolger<br />

<strong>für</strong> den derzeitigen<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

IHK Halle-Dessau, Dr.<br />

Peter Heimann, gewählt. Der promovierte<br />

Volkswirt ist bereits seit gut zehn<br />

jahren als geschäftsführer des<br />

geschäftsfeldes Standortpolitik bei der<br />

IHK tätig. Brockmeier wird das Amt ab<br />

januar 2011 übernehmen.<br />

dr. Jens trepte wurde am<br />

22. juni als neuer Vorstandsvorsitzender<br />

des<br />

gemeinnützigen Vereins<br />

rKW Sachsen rationalisierungs-<br />

<strong>und</strong> Innovationszentrum e. V.<br />

in radebeul bestimmt. Der gebürtige<br />

Chemnitzer ist zudem seit Anfang des<br />

jahres 2010 geschäftsführer der imk<br />

automotive gmbH <strong>und</strong> seit 2006 im<br />

Vorstand des rKW Sachsen e. V.<br />

Peter höhne wurde zum<br />

neuen Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK ostthüringen<br />

gewählt <strong>und</strong> vertritt künftig<br />

die IHK im Vorstand der<br />

Wirtschaftsinitiative <strong>für</strong> Mitteldeutschland.<br />

Der 50-jährige Thüringer ist<br />

gelernter Instandhaltungsmechaniker<br />

<strong>und</strong> löst mit der Übernahme des Amtes<br />

Dr. Peter Heimann ab.<br />

P r / M A r K e T I N g<br />

„Klappe HHL“<br />

Die Handelshochschule Leipzig wirbt<br />

international mit innovativem Imagefilm.<br />

Seit Anfang des Jahres liefen die Vorbereitungen<br />

<strong>für</strong> den ersten Imagefilm der Handelshochschule<br />

Leipzig. In Zusammenarbeit<br />

mit der commlab GmbH entstand ein Film,<br />

der Studierende aus dem In- <strong>und</strong> Ausland<br />

informieren soll. Dabei geht es nicht nur um<br />

das Studium an der HHL, sondern auch um<br />

die Stadt Leipzig als Wohnort. Man wolle<br />

Lust auf Leipzig machen, da die Stadt vielen<br />

Studieninteressierten unbekannt sei, erklärt<br />

Jana Vogel, die Marketingleiterin der Handelshochschule<br />

Leipzig.<br />

Der Film besteht aus sechs kurzen Episoden,<br />

in denen jeweils ein studentischer<br />

Protagonist zu Wort kommt. Die Besonderheit<br />

des Projektes besteht darin, dass jeder<br />

im Internet ein eigenes Foto in den Film einbinden<br />

kann. Es erscheint dann im Video als<br />

Zeitschriftencover oder in einem <strong>Bild</strong>errahmen.<br />

Für den Dreh waren die Studenten<br />

<strong>und</strong> Studentinnen in ganz Leipzig unterwegs.<br />

Gedreht wurde unter anderem auf<br />

dem Uniriesen, in der Kletterhalle No Limit,<br />

in der Straßenbahn, am Flughafen Halle/<br />

Leipzig <strong>und</strong> im Richard-Wagner-Hain. DS<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet<br />

unter www.hhl.de<br />

I N N o V A T I o N<br />

Sachsen innovativ<br />

Wirtschaftsminister Sven Morlok lobt<br />

16. Innovationspreis Sachsens aus.<br />

Sachsen sucht auch 2010 die innovativsten<br />

Firmen. Bereits zum 16. Mal können sich<br />

Mittelständler mit neuen Verfahren <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen bewerben. Schirmherr <strong>für</strong><br />

den Innovationspreis des Freistaats ist Staatsminister<br />

Sven Morlok. Die Unterlagen sind<br />

bei den IHK, den Handwerkskammern <strong>und</strong><br />

unter www.innovationspreis.sachsen.de<br />

abrufbar. Einsendeschluss ist der 15. November<br />

2010.<br />

Bewerbungsberechtigt sind sächsische<br />

Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten.<br />

Die eingereichten Innovationen sollten<br />

innerhalb der vergangenen zwei Jahre erfolgreich<br />

am Markt eingeführt worden sein. Über<br />

die Preise im Umfang von 50.000 Euro entscheidet<br />

eine Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Politik. Erstmals vergeben die<br />

Handwerkskammern einen 5.000 Euro-Sonderpreis.<br />

Der Wettbewerb wird von ADT –<br />

B<strong>und</strong>esverband Deutscher Innovations-,<br />

Technologie- <strong>und</strong> Gründerzentren, Fraunhofer<br />

Gesellschaft, Commerzbank, KPMG, Roth<br />

& Rau, Silicon Saxony <strong>und</strong> VON ARDENNE<br />

Anlagentechnik unterstützt.<br />

Sig<br />

Weitere Infos finden Sie im Internet unter<br />

www.innovationspreis.sachsen.de.


K o N g r e S S<br />

Euregia<br />

euregia 2010: globale Umbrüche,<br />

regionale Lösungen.<br />

Europa steht vor großen Herausforderungen:<br />

Die aktuellen Entwicklungen erfordern innovative<br />

<strong>und</strong> regionale Lösungen. Lösungen, die<br />

nur in Kooperation mit Experten über alle<br />

Grenzen hinweg erarbeitet werden können.<br />

Vom 25. bis 27. Oktober treffen sich daher<br />

zum 7. Mal internationale Standort- <strong>und</strong><br />

Regionalentwickler zur euregia. Im Kongress<br />

<strong>und</strong> auf der Fachmesse können sich die Fachleute<br />

einen Überblick über aktuelle Projekte,<br />

Finanzierungsmodelle, Netzwerke <strong>und</strong> Initiativen<br />

sowie EU-Programmlinien verschaffen.<br />

Europäische Bürgerinitiativen <strong>und</strong> Vereine,<br />

die sich <strong>für</strong> die Entwicklung ihrer Regionen<br />

einsetzen, erhalten 2010 erstmals die<br />

Chance, ihr Know-how zur euregia zu präsentieren.<br />

Premiere hat zudem die Kontaktbörse<br />

„Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis“. Experten<br />

aus Hochschulen <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Instituten finden hier <strong>für</strong> ihre anwendungsorientierten<br />

Themen erfahrene Gegenparts<br />

aus der Praxis. Interessierte können sich<br />

über das ausführliche Kongressprogramm ab<br />

sofort unter www.euregia-leipzig.de/kongressprogramm<br />

informieren. rj<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.euregia-leipzig.de.<br />

F A M I L I e<br />

Familienbewusst<br />

Die VNg mit Sitz in Leipzig hat <strong>für</strong> ihr<br />

Handeln ein Qualitätssiegel bekommen.<br />

Dass die VNG Verb<strong>und</strong>netz Gas Aktiengesellschaft<br />

familienfre<strong>und</strong>lich arbeitet, wurde ihr<br />

in diesem Jahr von Staatsseite bestätigt. B<strong>und</strong>esfamilienministerin<br />

Kristina Schröder <strong>und</strong><br />

Peter Hintze, Staatssekretär im B<strong>und</strong>eswirtschaftsministerium,<br />

überreichten den Leipzigern<br />

im Juni die Urk<strong>und</strong>e. Gr<strong>und</strong>: VNG<br />

bietet flexible Arbeitszeiten <strong>und</strong> fördert die<br />

Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiter durch ein betriebliches<br />

Programm. Des Weiteren wurde erfasst,<br />

worin Mitarbeiter noch mehr unterstützt<br />

werden wollen. Die konkreten Maßnahmen<br />

da<strong>für</strong> flossen in eine Zielvereinbarung ein.<br />

Jährliche Berichte dokumentieren, inwieweit<br />

diese erfüllt werden. Nach drei Jahren werden<br />

Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen neu definiert.<br />

Die Verb<strong>und</strong>netz Gas Aktiengesellschaft<br />

ist eine internationale Unternehmensgruppe,<br />

die aus Russland, Norwegen <strong>und</strong><br />

anderen Quellen Großk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kommunen<br />

mit Erdgas versorgt. In Deutschland ist<br />

VNG unter den Erdgasimporteuren die<br />

Nummer drei. 2009 erzielte sie mit r<strong>und</strong> 700<br />

Mitarbeitern einen Umsatz von 4,8 Milliarden<br />

Euro. FM<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.vng.de.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe regionale WirtSchaFt 9<br />

leipzig bei Wohnqualität ganz vorne<br />

eine Studie im Auftrag der eU ergab,<br />

dass Leipzig europaweit den besten<br />

Wohnungsmarkt zu bieten hat.<br />

Im Test waren insgesamt 75 Städte aus<br />

den 27 eU-Staaten sowie Kroatien <strong>und</strong><br />

die Türkei. Zu den Bewertungskriterien<br />

gehörten neben gebäudezustand, Qualität<br />

des Umfeldes <strong>und</strong> Mietpreis auch<br />

das Sicherheitsgefühl der Bewohner <strong>und</strong><br />

die Sauberkeit der Stadt. obwohl der<br />

Leerstand in Leipzig kontinuierlich sinkt,<br />

punktet die Stadt vor allem mit einem<br />

breiten Angebot an Wohnungen <strong>und</strong> den<br />

seit jahren relativ stabilen Preisen.<br />

Mit Dortm<strong>und</strong> (Platz 7), Berlin (Platz 10),<br />

essen (Platz 11) <strong>und</strong> rostock (Platz 13)<br />

befinden sich noch weitere vier der sieben<br />

bewerteten Städte aus Deutschland<br />

unter den Spitzenreitern. Berlin ist<br />

zugleich die einzige Hauptstadt, die es<br />

unter die Top 20 in Sachen Wohnungsqualität<br />

geschafft hat.<br />

B<strong>und</strong>esland Mitteldeutschland<br />

Sowohl Leipzigs oberbürgermeister Burkhard<br />

jung (SPD) als auch die oberbürgermeisterin<br />

der Stadt Halle/Saale Dagmar<br />

Szabados (SPD) fordern eine Fusion<br />

der drei Länder Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt <strong>und</strong> Thüringen zu einem einzigen<br />

B<strong>und</strong>esland.<br />

gründe <strong>für</strong> die Forderung sind der<br />

demografische Wandel <strong>und</strong> der damit<br />

verb<strong>und</strong>ene rückgang der Bevölkerung<br />

in der region. Zudem bestehen bereits<br />

Kooperationen über Ländergrenzen hinweg,<br />

die zum Teil durch uneinheitliche<br />

Bürokratie behindert werden. Und<br />

schließlich könnten durch ein B<strong>und</strong>esland<br />

Mitteldeutschland erhebliche<br />

Kosten gespart werden, so Szabados.<br />

Als Hauptstadt schlug die Politikerin aufgr<strong>und</strong><br />

der Lage <strong>und</strong> der bestehenden<br />

wirtschaftlichen Kooperation die Kombination<br />

Leipzig-Halle-Merseburg vor.<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: ASMUS Ag; Universität Leipzig; IHK Halle; BN; Wirtschaftsinitiative Mitteldeutschland; Dieter gr<strong>und</strong>mann/Westend; Paarman Promotion; Mese Leipzig; VNg/Dirk Brzoska; Holger Karas


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e N e r g I e<br />

Wettbewerbsverzerrung beseitigen!<br />

Damit Biogaskosten nicht das erdgas regional verteuern, sollte ein b<strong>und</strong>eseinheitlicher<br />

Wälzungsbetrag solidarisch von der gemeinschaft aller Verbraucher getragen werden.<br />

Ralph Bahke, ONTRAS-Geschäftsführer<br />

Netzvermarktung, ist beileibe kein Biogasgegner.<br />

Für ihn <strong>und</strong> die Erdgasexperten der<br />

ONTRAS GmbH in Leipzig ist klar, dass jeder<br />

Kubikmeter Biogas im Netz anstelle von Erdgas<br />

die Importabhängigkeit verringert <strong>und</strong><br />

vor allem die CO ² -Emissionen mindert.<br />

Trotzdem bereitet ihm der perspektivisch<br />

steigende Biogasanteil im Erdgas Sorgen.<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung will bis 2020 bis<br />

zu sechs Milliarden Kubikmeter Biogas ins<br />

Erdgasnetz einspeisen. Die Netzbetreiber tragen<br />

die Hälfte der Anschluss- sowie die<br />

gesamten Wartungskosten, können diese<br />

aber innerhalb ihres Marktgebietes wälzen.<br />

Besonders viele Biogasanschlüsse entstehen<br />

aufgr<strong>und</strong> struktureller Vorteile in den<br />

neuen B<strong>und</strong>esländern. Bis zum 30. April<br />

hatte der Ferngasnetzbetreiber ONTRAS r<strong>und</strong><br />

110 Anfragen zu einem Biogasanschluss an<br />

sein Netz <strong>und</strong> davon r<strong>und</strong> 50 offizielle Netzanschlussbegehren<br />

vorliegen. Mit NAWARO<br />

in Güstrow (unser <strong>Bild</strong>) ist das erste Vorhaben<br />

bereits umgesetzt. Fünf weitere Erdgasanschlüsse<br />

entstehen derzeit. Durch Biogaskosten<br />

verteuertes Erdgas verzerrt jedoch den<br />

Wettbewerb zwischen den Marktgebieten <strong>und</strong><br />

zu anderen Energieträgern. Zudem wird der<br />

Biogas-Wälzungsbetrag in einigen Jahren<br />

höher sein als die regulierten Ausspeisentgelte<br />

der Ferngasnetzbetreiber.<br />

All dies konterkariert mehrere energiepolitische<br />

Ziele. Die Anreizregulierung soll<br />

sinkende Netzkosten bewirken. Doch ein<br />

steigender Biogasanteil beim Erdgas verteuert<br />

den Transport <strong>und</strong> damit das Produkt. Die<br />

Verbraucher weichen auf andere Energieträger<br />

aus, der Gasverbrauch sinkt. Dadurch<br />

steigen die spezifischen Netzkosten. Dies<br />

steht dem politischen Ziel einer preiswerten<br />

Gasversorgung entgegen. Zudem bringt ein<br />

sinkender Gasverbrauch die Ziele <strong>für</strong> Klimaschutz<br />

<strong>und</strong> Versorgungssicherheit in<br />

Bedrängnis. Deshalb meint Ralph Bahke:<br />

„Um all diesen potenziellen Folgen entgegenzuwirken<br />

<strong>und</strong> die Wettbewerbsverzerrung im<br />

Markt zu beseitigen, muss die B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>für</strong> einen b<strong>und</strong>esweit einheitlichen<br />

Biogas-Wälzungsbetrag sorgen. Idealerweise<br />

sollte dieser analog zum Strom solidarisch<br />

von der Gemeinschaft aller Verbraucher in<br />

Deutschland getragen werden.“<br />

Sig<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet unter www.ontras.com.de.<br />

P r / M A r K e T I N g<br />

regjo LeIPZIg/HALLe advertorial 11<br />

Good news<br />

Westend. Public relations gmbH aus<br />

Leipzig weiter auf erfolgskurs.<br />

Mit aktuellen Erfolgen untermauert die Leipziger<br />

Westend. Public Relations GmbH ihre<br />

Position unter den führenden PR-<strong>Agentur</strong>en<br />

Mitteldeutschlands. Seit Jahresbeginn konnten<br />

die Leipziger Kommunikationsprofis<br />

neue K<strong>und</strong>en wie den Freizeitpark BELAN-<br />

TIS (Leitagentur), die Kommunalen Wasserwerke<br />

Leipzig (Corporate Publishing) <strong>und</strong><br />

die Solarion AG gewinnen. Als Projektaufträge<br />

kamen das WM-Public-Viewing im<br />

Zentralstadion, die Neo-Rauch-Ausstellung<br />

<strong>und</strong> die Mendelssohn-Gala hinzu.<br />

Unter dem Leitsatz „Kreative Kommunikation<br />

auf allen Kanälen“ bietet die PR-<br />

<strong>Agentur</strong> Westend maßgeschneiderte Kommunikationslösungen,<br />

ganz nach den individuellen<br />

Anforderungen der einzelnen<br />

K<strong>und</strong>en – von der strategischen Konzeption<br />

bis zur operativen Umsetzung. Zu den Kernkompetenzen<br />

zählen Public & Media Relations,<br />

crossmediale Kampagnen, Unternehmenskommunikation,<br />

Social Media, Event-<br />

PR sowie Corporate Publishing (K<strong>und</strong>en-<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitermagazine, Geschäftsberichte,<br />

ePaper etc.). MM<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet<br />

unter www.westend-pr.de.<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: ontras gmbH; Westend. Public relations gmbH


12 advertorial regjo LeIPZIg/HALLe<br />

K U N S T<br />

Keine Spinnerei<br />

Die alte Leipziger Baumwollspinnerei als<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

Die Spinnerei ist im fünften Jahr ihrer „Auferstehung“<br />

auf Erfolgskurs. Das belegen die<br />

Besucherzahlen des Frühjahrsr<strong>und</strong>gangs:<br />

15.000 Kunstinteressierte kamen, um die<br />

aktuelle Produktion der zahlreichen Galerien<br />

zu erleben. Ein Gr<strong>und</strong> zum Freuen. Geschäftsführer<br />

Bertram Schultze ist dabei <strong>für</strong> die<br />

Unterstützung durch die Sparkasse Leipzig<br />

dankbar: „Wir haben dort einen Kredit zu<br />

regulären Konditionen aufgenommen. Aber<br />

auch das ist nicht selbstverständlich, schließlich<br />

winken viele Banken ab, wenn sie hören,<br />

dass es um ein Kulturprojekt geht“. Natürlich<br />

sei man als GmbH gewinnorientiert. „Aber ich<br />

kenne keine Einrichtung dieser Art, die der<br />

Allgemeinheit derart viel bietet wie die Leipziger<br />

Baumwollspinnerei“, ergänzt Schultze<br />

– <strong>und</strong> das in vielen Fällen kostenlos, wie zum<br />

Beispiel die oben genannten Galerier<strong>und</strong>gänge<br />

im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst eines jeden<br />

Jahres. 2005 zogen die wichtigsten Galerien<br />

der Stadt auf das Gelände der ehemals größten<br />

Spinnerei der Welt. Inzwischen ist der<br />

Kulturort einer der angesagtesten Umschlagplätze<br />

<strong>für</strong> Gegenwartskunst.<br />

FM<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.spinnerei.de.<br />

S P o r T + F r e I Z e I T<br />

Beach & Boat<br />

Die Leipziger Messe geht wieder ins <strong>und</strong><br />

aufs Wasser.<br />

Die Sachsen lieben das Wasser. Das zeigt sich<br />

auch auf der Beach & Boat, die vom 17. bis 20.<br />

Februar 2011 zum dritten Mal auf der Leipziger<br />

Messe veranstaltet wird. Im Mittelpunkt<br />

stehen die neuen Seenlandschaften r<strong>und</strong> um<br />

Leipzig <strong>und</strong> in der Lausitz. R<strong>und</strong> 150 Aussteller<br />

zeigen Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen <strong>für</strong><br />

Erholung, Sport <strong>und</strong> Touristik am Wasser.<br />

Zudem präsentieren zahlreiche Vereine ihre<br />

Angebote, beispielsweise zum Segeln, Tauchen,<br />

Angeln oder Kanufahren. Ein Höhepunkt<br />

der Messe wird erneut der 550 qm<br />

große Pool sein, auf dem verschiedene Wassersportdisziplinen<br />

wie Surfen, Wakeboarden,<br />

Opti-Segeln oder Stand-up-Paddling demonstriert<br />

werden. Mitmachen ist erwünscht – im<br />

Pool ebenso wie im Tauchturm, einem Novum<br />

der Beach & Boat 2011. Unternehmer, Investoren<br />

<strong>und</strong> Tourismusverbände sind eingeladen,<br />

ihre Erfahrungen <strong>und</strong> Ideen in den Seenland-Kongress<br />

„Beach & Boat Business“ einzubringen.<br />

Der Kongress am 17. Februar 2010<br />

lotet Chancen <strong>für</strong> Unternehmertum, Vermarktung<br />

<strong>und</strong> Projektförderung in den<br />

neuen Seenlandschaften aus. FM<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.beach-and-boat.de.<br />

F r e I Z e I T<br />

Es grünt so grün<br />

Für die Landesgartenschau 2010 hat sich<br />

ganz Aschersleben herausgeputzt.<br />

Vom 24. April bis zum 10. Oktober wird<br />

Aschersleben zum Mekka aller Pflanzenfre<strong>und</strong>e.<br />

Während der 170 Tage hat die Kasse<br />

von 9 bis 18 Uhr <strong>für</strong> alle Besucher geöffnet.<br />

Im Vorfeld des Ereignisses hat die Stadt<br />

r<strong>und</strong> 40 Millionen Euro investiert. Neue<br />

Landschaftsgärten wurden angelegt,<br />

moderne Gebäude errichtet sowie historische<br />

Bauten restauriert. Der berühmte Forschungsreisende<br />

Adam Olearis, selbst gebürtiger<br />

Ascherslebener, bereichert die Landesgartenschau<br />

mit Pflanzungen nach Tierkreiszeichen,<br />

kuriosen Spielskulpturen <strong>und</strong><br />

künstlerischen Installationen.<br />

Eine weitere Besonderheit der diesjährigen<br />

Landesgartenschau ist die zentrale<br />

Lage mitten in der Innenstadt. Verteilt auf<br />

mehrere Grünflächen, wird sie nicht nur <strong>für</strong><br />

die Dauer der Ausstellung eine Bereicherung<br />

<strong>für</strong> das Stadtbild. Unter dem Motto Erinnern,<br />

Erlernen <strong>und</strong> Erholen kann Aschersleben<br />

diesen Sommer neu entdeckt werden.<br />

R<strong>und</strong> um die Flora- <strong>und</strong> Faunaschau des<br />

Jahres finden zahlreiche Veranstaltungen<br />

wie Konzerte, Kabarett <strong>und</strong> Feste statt. FM<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter<br />

www.landesgartenschauaschersleben2010.de.


M U S I K<br />

„Schwarzgeld“<br />

Das 19. Leipziger Wave-gotik-Treffen zieht<br />

über 20.000 zahlende gäste in die Stadt.<br />

Jedes Jahr zu Pfingsten wird Leipzig schwarz<br />

– wenn das WGT Besucherscharen aus der<br />

ganzen Welt nach Sachsen lockt. Doch nicht<br />

nur wegen ihres friedfertigen <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lichen<br />

Benehmens werden die Anhänger der<br />

dunklen Subkultur geschätzt; sie bringen<br />

auch jede Menge Bares mit; Schätzungen<br />

des DEHOGA zufolge zwischen 200 <strong>und</strong> 300<br />

Euro pro Person bei über 20.000 Besuchern.<br />

Axel Hüpkes, Vorstand des sächsischen<br />

Hotel- <strong>und</strong> Gaststättenverbandes, weiß zu<br />

berichten, dass alle 308 Zimmer des von ihm<br />

als Geschäftsführer betreuten NH Hotels<br />

ausgebucht waren, obwohl das Haus an der<br />

Messe eher zentrumsfern liegt: „Fast alle<br />

Hotels in Leipzig sind über Pfingsten ausgebucht“,<br />

so Hüpkes, „<strong>und</strong> die K<strong>und</strong>schaft<br />

kommt aus aller Welt: Wir hatten Gäste aus<br />

Oslo, Kanada, sogar Neuseeland. Das sind<br />

auch Leute im fortgeschrittenen Alter, die<br />

nicht mehr auf dem Zeltplatz übernachten<br />

wollen.“ Doch auch der Einzelhandel profitiert<br />

von den Besuchern; so manches Unternehmen<br />

würde sich einen verkaufsoffenen<br />

Pfingstsonntag wünschen. DS<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet<br />

unter www.wave-gotik-treffen.de.<br />

K U L T U r<br />

Weltkultur<br />

Feierlichkeiten zum 10. jahrestag im Weltkulturerbe-gartenreich<br />

Dessau-Wörlitz.<br />

Seit November 2000 zählt das Gartenreich<br />

Dessau-Wörlitz zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Auf circa 142 Quadratkilometern vereinen<br />

sich Schlösser, Parkanlagen, Gartenplastiken<br />

<strong>und</strong> weitere Kleinarchitekturen zu<br />

einem einmaligen Ensemble. Dieses Gesamtkunstwerk<br />

geht vor allem auf das Wirken<br />

von Fürst Franz von Anhalt-Dessau zurück.<br />

Für Pflege <strong>und</strong> Erhalt der Anlagen ist<br />

die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz zuständig.<br />

Zusammen mit ihren Kooperationspartnern<br />

bietet sie vielvältige Unterhaltung während<br />

des „Gartenreichsommers 2010“. Von Mai<br />

bis September wird das zehnjährige Jubiläum<br />

begangen. Die Schlösser <strong>und</strong> Gärten<br />

werden zu Bühnen <strong>für</strong> Konzerte, Theater<br />

<strong>und</strong> andere Darbietungen. Am 21. <strong>und</strong> 22.<br />

August erreicht das „Fest der Sinne“ mit<br />

dem offiziellen Festakt seinen Höhepunkt.<br />

An beiden Tagen finden Kremserfahrten,<br />

Konzerte <strong>und</strong> Sonderführungen durch die<br />

Parkanlagen <strong>und</strong> Gebäude statt. Gekrönt<br />

werden die Feierlichkeiten am Abend durch<br />

die Eruption des künstlichen Vulkans auf<br />

der Insel „Stein“. DS<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet<br />

unter www.gartenreich.com.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Freizeit 13<br />

Schönes, historisches leipzig!<br />

Die Kulturstiftung Leipzig, der Passage-<br />

Verlag <strong>und</strong> die Leipzig Tourismus <strong>und</strong><br />

Marketing gmbH haben in Kooperation<br />

einen historischen Stadtplan <strong>für</strong> Leipzig<br />

erstellt. Insgesamt wurden 82 Häuser<br />

<strong>und</strong> gebäudeensembles aus den jahren<br />

1871 bis 1918 in den Architekturstadtplan<br />

aufgenommen. er spiegelt alle<br />

Facetten des gründerzeitlichen Lebens<br />

wider. Touristen <strong>und</strong> einheimische<br />

haben so die Möglichkeit, die verschiedenen<br />

Stadtviertel abseits der üblichen<br />

touristischen routen zu erk<strong>und</strong>en: die<br />

Arbeiterunterkünfte im osten, das bürgerliche<br />

Wohnen im Waldstraßenviertel<br />

oder die Industriearchitektur in Plagwitz.<br />

Der Stadtplan informiert über die<br />

gebäude mit <strong>Bild</strong>ern <strong>und</strong> kurzen, prägnanten<br />

<strong>Text</strong>en. Der historische Stadtplan<br />

ist in vielen Buchhandlungen der<br />

Stadt sowie in der Leipzig-Information in<br />

der richard-Wagner-Straße 1 erhältlich.<br />

Familienfre<strong>und</strong>liche Metropolregion<br />

Die Metropolregion Mitteldeutschland<br />

engagiert sich <strong>für</strong> ein attraktives <strong>und</strong> vor<br />

allem familienfre<strong>und</strong>liches Umfeld.<br />

Dazu hat die Ag „Familienfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

der Metropolregion Mitteldeutschland“<br />

18 Leitlinien als Handlungsorientierung<br />

erarbeitet. Da gute Bedingungen ein entscheidener<br />

Standortfaktor sind, soll das<br />

Angebot in den Bereichen „Kommunikation,<br />

Beteiligung <strong>und</strong> Qualität“, „Vereinbarkeit<br />

von Familie <strong>und</strong> Beruf“, „Wohnsituation<br />

<strong>und</strong> -umfeld“, „<strong>Bild</strong>ung <strong>und</strong><br />

Ausbildung“ sowie „Freizeit, Sport <strong>und</strong><br />

Kultur“ ausgebaut werden.<br />

Die Leitlinien richten sich sowohl an politische<br />

entscheidungsträger <strong>und</strong> Kommunen<br />

als auch an öffentliche <strong>und</strong> private<br />

<strong>Bild</strong>ungsträger <strong>und</strong><br />

Wohnungsanbieter. Für Interessierte findet<br />

am 20 oktober 2010 in Leipzig im<br />

Neuen rathaus eine kostenlose Fachtagung<br />

statt<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: Thomas riese; Messe Leipzig; Laga; KsDW<strong>Bild</strong>archiv, Heinz Fräßdorf; Stadtarchiv Dessau-roßlau / Sven Hertel


Vier Sterne <strong>für</strong> die Umwelt<br />

In Mitteldeutschland wetteifern vier Hotels um das bessere Bio- bzw. Nachhaltigkeitskonzept. Umweltverträglich <strong>und</strong> in<br />

schöner Lage sind sie alle.<br />

<strong>Text</strong>: Marko T. Hinz<br />

Fotografie: Naturresort Schindelbruch, Bio-Seehotel Zeulenroda, Bio- & Nationalparkhotel Helvetia<br />

„Der Zimmerfernseher sollte mit dem Hauptschalter ein- <strong>und</strong> ausgeschaltet<br />

werden“, bittet die Rezeptionistin des „Schindelbruch“ den<br />

Gast. Dieser lässt gern den roten Knopf auf der Fernbedienung unberührt<br />

– schließlich vermeidet er so den stromverschwendenden Dauerbetrieb<br />

des teuren Flachbildschirms. Und die vielen Broschüren<br />

über das Hotel <strong>und</strong> die Umgebung können natürlich dem Empfang<br />

zurückgegeben werden, „wenn man sie nicht mehr braucht“. Das<br />

Naturresort unterhalb des Auerbergs in Sachsen-Anhalt achtet auch<br />

bei solchen Details auf Nachhaltigkeit. Zu Planwirtschaftszeiten war<br />

das heutige Vier-Sterne-Superior ein Betriebsferienobjekt. 2008<br />

wurde es nach kompletter Sanierung ein weitläufiges Resort – <strong>und</strong><br />

Das „Schindelbruch“ liegt inmitten des Biosphärenreservats Karstlandschaft<br />

Südharz – <strong>und</strong> will seinen Teil zum Schutz der Umwelt beitragen.<br />

nicht nur das. Die Eigentümer, die Jagd- <strong>und</strong> Forstgesellschaft Stolberg/Harz<br />

mbH, ließen sich von der Hochschule <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung<br />

im brandenburgischen Eberswalde bei der klimaneutralen<br />

Umgestaltung unterstützen. Die Professoren des Studiengangs Nachhaltiges<br />

Tourismusmanagement entwickelten ein Konzept, wie der<br />

Ausstoß des Treibhausgases CO ² verringert bzw. durch den Erwerb<br />

von Zertifikaten <strong>für</strong> klimaschützende Projekte kompensiert werden<br />

kann. Dieses Konzept führte zu messbaren Erfolgen, wie Hoteldirektorin<br />

Sabine Waske stolz berichtet: „Bis zur Sanierung wurden vom<br />

‚Schindelbruch‘ 500 Tonnen Kohlendioxid jährlich ausgestoßen, seit<br />

2009 sind es nur 160 bis 170 Tonnen!“ Und das bei doppelter Fläche,<br />

wie Waske betont. „Wir verbrennen Holzpellets statt Heizöl <strong>und</strong> setzen<br />

auf Öko- statt Atomstrom“, zählt die Direktorin auf. Seit Mai ist<br />

auch von außen ein wichtiger Schritt hin zur autarken Elektroenergieerzeugung<br />

zu sehen: die Photovoltaik-Anlage mit einer sogenannten<br />

elektrischen Scheinleistung von 100 Kilovoltampere. Damit will<br />

man bis zu 65 Prozent des benötigten Stroms vor Ort produzieren. Die<br />

Selbstversorgung geht noch weiter: „Wir bereiten unser Trinkwasser<br />

aus Oberflächenwasser auf, Abwasser wird in einer hauseigenen<br />

Anlage geklärt“, erläutert die Leiterin des Naturresorts. Auch bei den<br />

Lieferanten achtet man auf umweltschonendes Wirtschaften. In der<br />

Leipziger Wäscherei zum Beispiel, die <strong>für</strong> saubere Laken im „Schindelbruch“<br />

sorgt, wurden in den vergangenen zwei Jahren 3,5 Millionen<br />

Euro in neue Technik investiert. Ergebnis: ein um 600.000 Kilo-


Nachhaltig übernachten<br />

Für umweltfre<strong>und</strong>liches reisen (ob mit oder<br />

ohne Bioverpflegung) muss niemand mehr auf<br />

Annehmlichkeiten verzichten. Sowohl das<br />

„Naturresort Schindelbruch“ bei Stolberg als<br />

auch das „Bio-Seehotel Zeulenroda“ <strong>und</strong> das<br />

„Bio- & Nationalparkhotel Helvetia“ können<br />

mindestens vier Sterne vorweisen(v.l.n.r.). Das<br />

„Schindelbruch“ ist sogar ein Superior-Haus.<br />

gramm geringerer Kohlendioxidausstoß pro<br />

Jahr, 20 Prozent weniger Heizkosten, Elektroenergie-<br />

<strong>und</strong> Erdgasverbrauch <strong>und</strong> ein<br />

ebenso stark verringerter Waschmitteleinsatz.<br />

Wichtig ist Waske bei allen klimaneutralen<br />

Maßnahmen, dass kein Gast auf etwas<br />

verzichten muss, was er an Luxus von einem<br />

Oberklasse-Hotel erwarten kann.<br />

Die aufwendigen Maßnahmen wurden<br />

vom Land Sachsen-Anhalt gewürdigt – es<br />

hat das „Schindelbruch“ im August 2009 als<br />

erstes klimaneutrales Hotel des B<strong>und</strong>eslandes<br />

(<strong>und</strong> sogar Mitteldeutschlands) ausgezeichnet.<br />

Sachsen-Anhalts erstes Biohotel heißt<br />

„Erbprinzenpalais“ <strong>und</strong> befindet sich ebenfalls<br />

im Harz, in Wernigerode. Das familiär<br />

geführte Haus bietet wie das „Schindelbruch“<br />

Wellness mit Naturkosmetik. Da in<br />

Wernigerode der Bioaspekt im Vordergr<strong>und</strong><br />

steht, stammen alle Speisen aus biologischer<br />

Landwirtschaft oder aus Wildfang bzw.<br />

Wildsammlung. Das „Erbprinzenpalais“ ist<br />

Mitglied des im österreichischen Tirol ansässigen<br />

Vereins „Bio-Hotels“. Auf Nachhaltigkeit<br />

wird auch im ehemaligen Wohnsitz der<br />

Fürsten zu Stolberg-Wernigerode geschaut,<br />

das heißt, sich möglichst von ortsansässigen<br />

Biolandwirten beliefern zu lassen. Dies fördert<br />

den Betreibern des jetzigen Vier-Sterne-<br />

Hotels zufolge regionale Eigenheiten <strong>und</strong><br />

schont die Ressourcen durch kurze Transportwege.<br />

Um den strengen Kriterien der<br />

„Bio-Hotels“ Genüge zu tun, muss jeder Einsatz<br />

von nicht biologisch erzeugten Lebensmitteln<br />

genehmigt werden. „Für Hasseröder<br />

Bier <strong>und</strong> Rotkäppchensekt mussten wir<br />

einen Antrag stellen“, sagt Hoteldirektor<br />

Lothar Schmidt. „Aber natürlich schenken<br />

wir auch Neumarkter Lammsbräu aus, wenn<br />

jemand Biobier wünscht.“ Wie haben sich<br />

die Buchungszahlen verändert? „Positiv!<br />

Ungefähr zehn Prozent unserer Gäste legen<br />

Wert auf das Biosiegel“, freut sich Schmidt.<br />

Das einzige Biohotel im Freistaat Sachsen<br />

liegt im Elbsandsteingebirge, im Bad<br />

Schandauer Ortsteil Schmilka, <strong>und</strong> nennt<br />

sich „Bio- & Nationalparkhotel Helvetia“.<br />

1894 als Wirtschafts- <strong>und</strong> Schankhaus der<br />

benachbarten „Villa Waldfrieden“ errichtet,<br />

wurde es 2009 Mitglied bei „Bio-Hotels“. Hat<br />

sich der Umbau gelohnt? „Ja, es gab im Jahresvergleich<br />

11 Prozent mehr Buchungen,<br />

obwohl wir erst seit März 2009 Gäste nach<br />

dem neuen Konzept empfangen“, sagt Anne<br />

Jungowitz, beim Vier-Sterne-Haus <strong>für</strong> Pressearbeit<br />

zuständig. Das von der ortsansässigen<br />

Albergo GmbH betriebene „Helvetia“<br />

Für das „Bio-Seehotel Zeulenroda“ steht Nachhaltigkeit<br />

auf drei Säulen: Ökonomie, Ökologie<br />

<strong>und</strong> soziales engagement.<br />

hat seit der Umwidmung die Zimmerpreise<br />

erhöht. Aber: „Da<strong>für</strong> bekommt der Gast mehr<br />

Leistungen. Das Frühstück ist jetzt reichhaltiger,<br />

abends gibt es ein Vier-Gänge-Menü,<br />

die hoteleigene Sauna ist auch kostenlos“, so<br />

Jungowitz. Die meisten Stammgäste seien<br />

geblieben <strong>und</strong> fänden das neue Konzept gut.<br />

Auch der Freistaat Thüringen kann eine<br />

nachhaltig wirtschaftende Herberge auf Vier-<br />

Sterne-Niveau vorweisen: das „Bio-Seehotel<br />

Zeulenroda“, betrieben von der – ebenfalls in<br />

Zeulenroda ansässigen – Bauerfeind AG,<br />

einem Hersteller medizinischer Hilfsmittel<br />

wie Kompressionsstrümpfen, Bandagen <strong>und</strong><br />

Orthesen. Direktor Oliver Hasert betont, dass<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Freizeit 15<br />

Zeulenroda das erste Biohotel in Deutschland<br />

sei, das zugleich klimaneutral arbeite.<br />

Als Messgröße dient dabei der sogenannte<br />

„touristische Fußabdruck“ – so wie in anderen<br />

klimaneutral wirtschaftenden Hotels. Er<br />

beschreibt, wie viel Kohlendioxid durchs<br />

Reisen entsteht. Dazu zählen das <strong>für</strong> die An-<br />

<strong>und</strong> Abreise gewählte Verkehrsmittel, die<br />

Beherbergung, die Verpflegung <strong>und</strong> die Aktivitäten<br />

am Urlaubs- oder Tagungsort. Die<br />

nicht vermeidbaren Restemissionen werden<br />

schließlich durch den Kauf von CO ² - Zertifikaten<br />

<strong>für</strong> Klimaschutzprojekte kompensiert.<br />

Auf die angebotene Klimaneutralität legten<br />

vor allem die Tagungsgäste Wert, erläutert<br />

der Hotelchef: „Jeder Teilnehmer erhält von<br />

uns eine Urk<strong>und</strong>e, in der die eingesparte<br />

Menge Kohlendioxid aufgeführt ist. Ihre<br />

Arbeitgeber können so eine bessere Klimabilanz<br />

vorweisen.“ Das „Bio-Hotels“-Mitglied<br />

habe <strong>für</strong> einen möglichst kleinen Klima-<br />

Fußabdruck alle Prozesse im Blick. Dazu<br />

gehörten Lebens- <strong>und</strong> Reinigungsmittel bzw.<br />

Körperpflegeprodukte, des Weiteren die von<br />

den Mitarbeitern auf ihren Arbeitswegen<br />

benutzten Verkehrsmittel sowie die Logistik<br />

der angelieferten Ware. „Wir kennen auch<br />

den Kuhtransport unserer Lieferanten“,<br />

beteuert Hasert. Die Kuh kommt natürlich<br />

vom Biobauern, denn „Bio ist aktiver<br />

Umweltschutz“. Und die lässt sich schützen,<br />

indem man zum Beispiel den Fernseher<br />

ordentlich ausschaltet – egal, ob zu Hause<br />

oder im Hotel.<br />

Weitere Infos unter www.schindelbruch.de,<br />

www.erbprinzenpalais.de, www.hotelhelvetia.de<br />

<strong>und</strong> www.bio-seehotel-zeulenroda.de.


Interview: regine Aselmann Fotografie: Christian Hüller<br />

regjo LeIPZIg/HALLe intervieW 17<br />

»Ohne Leidenschaft geht es nicht.«<br />

Die reiterin Susanne rowehl über ihr Leben zwischen Berufung <strong>und</strong> Beruf auf dem gestüt in radegast. Verantwortlich <strong>für</strong><br />

die Pflege <strong>und</strong> Ausbildung der Pferde ist <strong>für</strong> sie die grenze zwischen Arbeit <strong>und</strong> Freizeit oftmals fließend.<br />

Das glück der erde liegt auf dem rücken der Pferde, sagt man. Sind<br />

Sie glücklich?<br />

Seit ich zwölf Jahr alt bin, kann ich mir eigentlich nichts anderes<br />

vorstellen, als mit Pferden zusammen zu sein <strong>und</strong> zu arbeiten. Neun<br />

Jahre lang haben mein Lebensgefährte <strong>und</strong> ich das Gestüt gemeinsam<br />

betrieben. Seit dem Unfalltod meines Lebensgefährte im vergangenen<br />

Jahr bin ich nun zusammen mit der Familie Vogel <strong>für</strong> die Zucht<br />

verantwortlich, <strong>und</strong> das ist manchmal schon auch hart. So sehr ich<br />

die Arbeit mit den Tieren auch liebe, ist der Arbeitsalltag meist doch<br />

eher von der Konzentration auf die Notwendigkeiten geprägt. Trotzdem<br />

kann ich mir nur schwer etwas anderes vorstellen. Das hier ist<br />

mein Leben. Und ich erfahre unglaublich viel Unterstützung, vor<br />

allem in der Familie.<br />

Das gestüt ist das ehemalige Landesgestüt von Sachsen-Anhalt.<br />

Wie ist es zu dem Kauf gekommen?<br />

Ursprünglich bestand das Landesgestüt aus zwei Betrieben: Radegast<br />

<strong>und</strong> Prussendorf, wobei Prussendorf damals gar nicht dem Land<br />

gehörte. Beide Betriebe aufrecht zu erhalten wurde irgendwann zu<br />

teuer. Man beschloss Prussendorf zu kaufen <strong>und</strong> Radegast wegen<br />

seiner Größe zu verkaufen. Neben den Hofgebäuden <strong>und</strong> standen in<br />

der Ausschreibung auch 300 Hektar Land. Das rief natürlich auch<br />

Spekulanten auf den Plan, aber letztendlich hat man sich dann <strong>für</strong><br />

die Familie Vogel, entschieden. Sie brachten nicht nur die notwendige<br />

Erfahrung, sowohl im Bereich der Pferdezucht als auch in der Landwirtschaft,<br />

sondern auch das ausreichende Herzblut mit. Das hat am<br />

Ende wohl den Ausschlag gegeben. Vor allem die Zucht von Trakehnern<br />

hat in der Familie Tradition. Ralph hat die Zucht von seinem<br />

Vater quasi übernommen <strong>und</strong> ein paar richtig gute Pferde mitgebracht.<br />

Und sein Vater stand uns immer mit seinem Rat zur Seite,<br />

wenn wir mal nicht weiter wussten.<br />

Seit etwa zehn jahren betreiben Sie nun das gestüt – <strong>und</strong> das mit<br />

einigem erfolg…<br />

Es lief <strong>und</strong> es läuft tatsächlich ganz gut <strong>für</strong> uns. Ich denke, wir haben<br />

uns im Laufe der Jahre einige schöne Erfolge erarbeitet. Erst vor<br />

einigen Monaten wurde unser zweiter Hengst gekört, also Zuchtzulassung,<br />

gebracht. Das bringt uns weiteres Renomee <strong>und</strong> macht selbst-<br />

verständlich auch ein bisschen stolz. Natürlich kostet es auch viel<br />

Geld, das alles aufrecht zu erhalten, <strong>und</strong> immerhin stehen zu den<br />

Hochzeiten um die 150 Pferde auf dem Hof - natürlich nicht alles<br />

unsere. Reich kann man davon nicht werden, <strong>und</strong> ab <strong>und</strong> zu gehört<br />

eben auch etwas Glück dazu. Es ist ein jahrelanger Prozess, bis die<br />

Pferde verkauft werden können, da muss man schon auch einen<br />

langen Atem haben. Erst nach drei Jahren, wenn wir sie zum ersten<br />

mal reiten <strong>und</strong> fühlen, offenbart sich das tatsächliche Potenzial eines<br />

Pferdes. Natürlich hat man sie drei Jahre lang im Auge, aber man<br />

schaut sie sich bis dahin dann doch nicht so intensiv an. Und nicht<br />

jedes Pferd, das die physischen Voraussetzungen mit sich bringt, ist<br />

am Ende auch ein gutes Reitpferd. Es gehört ja nicht nur dazu, wie<br />

gut es sich bewegt oder wie gut es springen kann, sondern auch, wie<br />

gut es reitbar ist. Es gibt welche, die sich toll bewegen können, aber<br />

schwer zu reiten sind. Andere haben einen ganz normalen Gang,<br />

sind da<strong>für</strong> aber super zu reiten. Die Kombination aus beiden positiven<br />

Eigenschaften ist selten.<br />

Haben Sie ein Lieblingspferd?<br />

Das ist derzeit die Ostia. Auf ihr bin ich die letzten Turniere geritten.<br />

Die Namensfindung war gar nicht so leicht. Die Trakehner werden<br />

ja alle nach der Mutter benannt. Deswegen muss es immer was mit<br />

„O“ sein. Manchmal ist es gar nicht so einfach, sich da noch was<br />

einfallen zu lassen.<br />

Ist es schwer, sich dann wieder von einem Pferd zu trennen?<br />

Das versuchen wir professionell zu sehen. Schließlich geht es in der<br />

Pferdezucht genau darum: Großziehen <strong>und</strong> Verkaufen. Wir haben<br />

uns zudem immer darum bemüht, die Pferde, die wir gezüchtet<br />

haben, auch selber in den Sport zu bringen, <strong>und</strong> dann so schnell wie<br />

möglich zu verkaufen. Vor allem die Wallache <strong>und</strong> die Hengste, bei<br />

denen man absehen kann, dass es <strong>für</strong> die Körung nicht reicht. Die<br />

Stuten behalten wir. Die reiten wir erstmal ein bisschen <strong>und</strong> züchten,<br />

<strong>und</strong> gucken uns die Ergebnisse an. Erst dann stellt sich die Frage:<br />

weitermachen oder verkaufen.<br />

Das Ausbilden <strong>und</strong> reiten ist dabei Ihr Teil der Aufgabe?<br />

Ja, aber ich versuche mich ein bisschen daraus zurück zu ziehen. Für


mich steht nicht das Turnier im Mittelpunkt,<br />

sondern die Ausbildung der Pferde. Und wir<br />

haben zwei wirklich tolle Lehrlinge, die mir<br />

eine große Hilfe sind: Kenneth Domdey ist<br />

bereits fertig, <strong>und</strong> ich hoffe dass er bleibt. Es<br />

ist gar nicht so leicht talentierten männlichen<br />

Nachwuchs zu finden. Seine Sparte ist die<br />

Zucht. Er hat in den vergangenen Monaten<br />

viel Verantwortung übernommen. Er ist erst<br />

19, aber er macht das wirklich gut. Stefanie<br />

Piep reitet sehr gut <strong>und</strong> ich habe ihr da jetzt<br />

auch schon viel überlassen. Wir teilen uns<br />

das. Ich reite zu Hause <strong>und</strong> sie reitet auf dem<br />

Turnier. Ich mache das ja nun schon so lange,<br />

<strong>und</strong> sie kann es auch, <strong>und</strong> soll <strong>und</strong> muss es<br />

ja auch lernen. Ich freue mich <strong>für</strong> sie, wenn<br />

sie Erfolge hat. Ich sehe mich da manchmal<br />

selber vor 20 Jahren, als ich genauso gefördert<br />

wurde.<br />

Wie <strong>und</strong> wo haben Sie reiten gelernt?<br />

Durch Learning by doing. Mit 12 Jahren hat<br />

es angefangen. Schon damals war ich mich<br />

ständig auf einem Hof in der Nähe unseres<br />

Hauses, so ähnlich wie dieser hier. Meine<br />

Eltern haben das nie verstanden, in unserer<br />

Familie hat eben niemand etwas mit Pferden<br />

zu tun. Ich habe trotzdem so gut wie meine<br />

gesamte freie Zeit dort verbracht. So hat sich<br />

das ergeben. Ich war wohl auch irgendwie<br />

talentiert - <strong>und</strong> ich hatte Glück: durfte<br />

anfangs mal ein Pferd putzen <strong>und</strong> dann ab<br />

<strong>und</strong> zu auch mal reiten. So bin ich dazu<br />

gekommen. Ich habe das einfach durchgezogen.<br />

Mein Mentor, <strong>für</strong> den ich damals geritten<br />

bin, hat irgendwann zu mir gesagt, ich<br />

solle eine Ausbildung machen, aber nichts<br />

mit Pferden, sondern einen richtigen Beruf<br />

<strong>und</strong> dann solle ich mir das noch mal überlegen.<br />

Ich habe dann bei einem Bekannten<br />

eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau<br />

gemacht, in diesem Beruf aber nie gearbeitet.<br />

Ich bin immer irgendwo geritten, habe die<br />

Pferde anderer Leute bewegt <strong>und</strong> ausgebildet<br />

<strong>und</strong> mir damit mein Geld verdient.<br />

Lange galt reiten ja als ein eher elitärer Sport.<br />

Hat sich das geändert?<br />

Der Reitsport ist inzwischen auch im Breitensport<br />

angekommen. Viele Leute halten<br />

sich hier ihre Pferde, auf einer kleinen Wiese<br />

oder in einem Stall hinterm Haus, dadurch<br />

ist das Pferd erschwinglich geworden. Von<br />

Zuhause kenne ich das so gar nicht. Es gibt<br />

hier einige, die ernsthaft Turniersport betreiben.<br />

Die bezahlen <strong>für</strong> ein gut ausgebildetes<br />

Pferd auch ein bißchen Geld. Wenn man Turniere<br />

reiten will, dann spielt Qualität eben<br />

eine Rolle, auch reiterlich.<br />

Was unterscheidet diesen Sport von anderen<br />

Sportarten?<br />

Reiten bedeutet auch immer Verantwortung.<br />

Wenn ich heute keine Lust habe Tennis oder<br />

Fußball zu spielen, dann lasse ich es. Aber<br />

wenn ich keine Lust habe, mein Pferd raus<br />

zu holen, das geht eben nicht. Und am<br />

Wochenende geht es dann auf die Turniere,<br />

was ja auch mit Aufwand verb<strong>und</strong>en ist. Man<br />

muss immer dran bleiben. Natürlich ab <strong>und</strong><br />

zu auch unter Anleitung. Mir ist ganz wichtig,<br />

auch jetzt noch, dass immer mal einer<br />

mit hinschaut. Früher hat das auch Ralph<br />

gemacht. Da hab ich schon mal Mecker<br />

gekriegt, aber es hilft. Und es ist gut, Leute<br />

zu haben, zu denen man ab <strong>und</strong> zu zum Training<br />

fährt. Das kommt allerdings selten vor,<br />

vielleicht einmal im Jahr.


eiten Sie auch mal einfach aus oder fahren in den Urlaub?<br />

Ich bin überhaupt kein Fre<strong>und</strong> von „ins Gelände reiten“. Ich weiß<br />

daher kaum, wie es hier r<strong>und</strong>herum so aussieht. Ich höre von vielen,<br />

dass es ein paar sehr schöne Reitgegenden gibt, aber ich nutze das so<br />

gut wie nie. Ich war mal an der Nordsee zum reiten, am Strand.<br />

Herrlich. Ansonsten gab es jahrelang <strong>für</strong> uns eigentlich nichts anderes<br />

als die Arbeit. Es war einfach selbstverständlich. Wir haben jede freie<br />

Minute in den Hof gesteckt. Irgendwann haben wir uns dann auch<br />

mal Zeit <strong>für</strong> Urlaub genommen <strong>und</strong> sind ein bisschen herumgekommen:<br />

Österreich, Ungarn, Schweiz, Frankreich - aber meist nur<br />

wenige Tage <strong>und</strong> auch das hatte meistens mit Pferden zu tun. Jetzt<br />

versuche ich mir mehr <strong>und</strong> mehr ein paar Freiräume zu schaffen.<br />

Mit einer Fre<strong>und</strong>in war ich bereits drei mal in New York. Im Februar,<br />

wenn es hier ein bisschen ruhiger ist. Ich liebe diese Stadt.<br />

Nächstes jahr werden in Leipzig die Weltcup-Finals im Springreiten,<br />

Dressurreiten <strong>und</strong> gespannfahren ausgetragen. Ist das <strong>für</strong> Sie etwas<br />

besonderes? Und wie wichtig ist das <strong>für</strong> die region?<br />

Das ist was ganz besonderes. Vor allem, weil dort alle Disziplinen<br />

ausgetragen werden. Das gab es noch gar nicht. Wir haben auch<br />

schon Karten <strong>und</strong> freuen uns schon sehr. Wichtig war <strong>und</strong> ist aber<br />

auch immer das Turnier im Januar im Rahmen der Partner Pferd. Da<br />

trifft man alle, die etwas mit Reitsport zu tun haben - nicht nur aus<br />

der Region. Man redet viel <strong>und</strong> tauscht sich aus, die Halle ist immer<br />

voll <strong>und</strong> es herrscht eine ganz tolle Stimmung. Das gehört irgendwie<br />

einfach dazu.<br />

Susanne Rowehl<br />

regjo LeIPZIg/HALLe intervieW 19<br />

wurde 1967 in osnabrück geboren. Als 12jährige entdeckte sie ihre Liebe<br />

zu den Pferden. Auch eine Ausbildung als großhandelskauffrau hielt sie<br />

nicht davon ab, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. 1995 kam sie auf<br />

das gestüt in radegast - damals noch Landesgestüt von Sachsen-Anhalt.<br />

Hier lernte sie Ihren späteren Lebensgefährten, den Pferdezüchter ralph<br />

Vogel, kennen, der 1999 zusammen mit seinem Bruder Carsten das gestüt<br />

übernahm. gemeinsam bewirtschaften sie das gestüt <strong>und</strong> züchten seither<br />

erfolgreich Trakehner <strong>und</strong> Deutsche Sportpferde. Neben der Arbeit auf dem<br />

Hof ist sie <strong>für</strong> die Pflege <strong>und</strong> Ausbildung der Pferde verantwortlich <strong>und</strong> präsentiert<br />

diese auf Turnieren.<br />

Sie verdienen bis heute Ihr geld mit dem, was andere als Hobby<br />

betreiben <strong>und</strong> wovon Millionen junge Leute träumen. Aber Ist das<br />

alles nicht auch manchmal einfach anstrengend?<br />

Natürlich ist es manchmal belastend, wenn man auch am Sonntag<br />

früh um 4 Uhr aufstehen muss, um auf die Turniere zu fahren, <strong>und</strong><br />

draußen gießt es in Strömen. Das ist schon manchmal eine Überwindung.<br />

Es gab auch mal Tage, an denen wir zu Hause geblieben sind.<br />

Aber das passiert vielleicht in einem von 50 Fällen. Das alles kostet<br />

ja auch eine Stange Geld. Man muss Nenngeld bezahlen, die ganze<br />

Vorbereitung, die Fahrerei <strong>und</strong> das Equipement - das muss man schon<br />

auch rechtfertigen können. Jetzt im Sommer kutschiere ich am<br />

Wochenende unsere Auszubildende, die Stefanie, zu den Turnieren,<br />

schaue mir das an, helfe <strong>und</strong> gebe ihr Tipps, wie es zu machen ist.<br />

Das ist dann unsere Freizeit. Wir Reiter untereinander sagen manchmal:<br />

Wir sind so doof, wir rackern jeden Tag von morgens 6.30 Uhr<br />

bis eigentlich um 16 Uhr, aber vor 18 Uhr geht eh keiner heim. Und<br />

am Wochenende noch die Turniere… Der Lohn ist die Freude, durch<br />

die Erfolge bestätigt zu sehen, dass die Arbeit hier während der Woche<br />

richtig war.<br />

Was machen Sie, wenn Sie einmal wirklich freie Zeit haben?<br />

Wenn ich mal wirklich frei habe, dann beschäftige ich mich mit Hausputz,<br />

Bügeln, Waschen, auf dem Sofa liegen <strong>und</strong> Fernsehen schauen.<br />

Oder wir sitzen alle, die wir hier wohnen, zusammen <strong>und</strong> reden – wie<br />

könnte es anders sein - über Pferde (lacht). Ohne Leidenschaft geht<br />

es wohl nicht.


Reiheins<br />

MUSICAL LANDSCAPES<br />

SÜDAMERIKA<br />

6. FEBRUAR 2011<br />

USA<br />

10. APRIL 2011<br />

KARTEN & INFO: 0341.14 14 14<br />

www.mdr-sinfonieorchester.de | www.mdr-r<strong>und</strong>funkchor.de<br />

POLEN<br />

15. JANUAR 2011<br />

ITALIEN 11. SEPTEMBER 2010 JAPAN 2. OKTOBER 2010<br />

INDIEN 20. MÄRZ 2011<br />

30. APRIL 2011<br />

CHINA<br />

4. JUNI 2011<br />

SCHWEIZ


Seglerparadies<br />

regjo LeIPZIg/HALLe theMa 21<br />

Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Die Segelreviere Mitteldeutschlands bieten weitaus mehr <strong>und</strong><br />

lenken die Aufmerksamkeit der Segelgemeinschaft auch mit internationalen Wettbewerben auf die region.<br />

<strong>Text</strong>: Doris Schumann Fotografie: regine Aselmann<br />

Mitteldeutschland entwickelt sich immer mehr zu einem<br />

Paradies <strong>für</strong> Segler. Die Auswahl an bereits befahrbaren<br />

Flüssen <strong>und</strong> Seen lässt das Seglerherz höher schlagen <strong>und</strong><br />

durch die ständig fortschreitende Umnutzung ehemaliger<br />

Tagebaugebiete entstehen in den kommenden Jahren noch<br />

weitere Reviere. In Thüringen lässt sich das Segeln mit dem<br />

Genuß der Bergwelt verbinden. Eingebettet zwischen den<br />

Hügeln des Thüringer Landes laden viele Talsperren zum<br />

„Gebirgssegeln“ ein. Die Elbe ist das längste Segelrevier<br />

Sachsens <strong>und</strong> Sachsen-Anhalts <strong>und</strong> ergänzt das große Segelangebot<br />

der Seenlandschaften.<br />

Im Lausitzer Seenland in Sachsen bietet der Senftenberger<br />

See auf 13 Quadratkilometern hervorragende Segelbedingungen.<br />

Das dortige Wassersportzentrum verfügt über<br />

ca. 50 Land- <strong>und</strong> 34 Wasserliegeplätze. Einer der größten<br />

Seen Mitteldeutschlands mit 12 Quadratkilometern ist der<br />

Goitzschesee bei Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Dreh- <strong>und</strong><br />

Angelpunkt des Segelgeschehens ist die Marina Bernsteinsee<br />

am östlichen Ufer. Über die 100 Wasser- <strong>und</strong> 40 Landliegeplätze<br />

hinaus bietet die Marina noch Liegeplätze <strong>für</strong> Gäste<br />

an. Seit 2008 existiert zudem eine Kooperation der ganz<br />

besonderen Art, das sogenannte Seen-Hopping. Jeder, der<br />

einen Liegeplatz bei der Marina Bernsteinsee oder am Cospudener<br />

See gemietet hat, kann <strong>für</strong> vier Wochen im Jahr<br />

sein Boot an den jeweils anderen See verlegen <strong>und</strong> ohne<br />

weitere Liegekosten ein neues Revier befahren. Der ebenfalls<br />

als Tagebaufolgelandschaft entstandene Cospudener See<br />

im Süden von Leipzig ist mit 4,4 Quadratkilometern Was-<br />

serfläche kleiner. Dennoch ist der See <strong>für</strong> Segler so gut<br />

geeignet, dass er seit 2007 auch eine Wettkampfstätte des<br />

internationalen BMW Sailing Cups bildet. Im Hafen am<br />

Ostufer erwarten den Segelfre<strong>und</strong> 130 Wasser-, 100 Landliegeplätze,<br />

Gästeplätze <strong>und</strong> weitere Freizeitangebote. Wie<br />

auch die beiden anderen Marinas, bietet das Pier1 umfassende<br />

Dienstleistungen r<strong>und</strong> um das Segeln. Dazu gehören<br />

Reparaturen, Segelkurse, Strom- <strong>und</strong> Wasseranschlüsse an<br />

den Liegeplätzen, Entsorgungsanlagen <strong>und</strong> ein gutes gastronomisches<br />

Angebot. Die Leistungen der Krananlagen an den<br />

drei Seen liegen zwischen 3,3 <strong>und</strong> 4 Tonnen. Mit der Erwei-<br />

Das Seen-Hopping stellt eine kostengünstige Möglichkeit dar,<br />

benachbarte Segelreviere kennen zu lernen.<br />

terung des Leipziger Gewässerverb<strong>und</strong>es ab 2014 wird der<br />

südlich gelegene Zwenkauer See in das Segelrevier mit eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Ein weiterer Blick in die Zukunft zeigt das Entwicklungspotential<br />

der Region im Bereich Wassersport. Noch in<br />

diesem Jahr wird der größte künstliche See Deutschlands,<br />

der Geiseltalsee bei Mücheln, nutzbar. Die Marina Mücheln<br />

wird künftig Seglern ein großes Serviceangebot <strong>und</strong> 200<br />

Wasserliegeplätze zur Verfügung stellen.<br />

Weitere Info finden Sie im Internet unter www.segeln-tsv.de,<br />

www.segeln-sachsen.de <strong>und</strong> www.lsv-sa.de.


SACHSEN Sail – Zehn Jahre im Wind<br />

eine Seefahrt, die ist lustig ... Das wissen auch sächsische Unternehmer <strong>und</strong> Führungskräfte <strong>und</strong> gehen <strong>für</strong> den<br />

Freistaat auf Tour, genauer gesagt: auf Törn.<br />

<strong>Text</strong>: Frank Mayer Fotografie: Sachsen Sail Club Leipzig e. V.<br />

In diesem Jahr wird es sie zum zehnten Mal geben: die SACHSEN<br />

Sail. Seit 2000 bildet sich einmal im Jahr eine hochkarätige Mann-<br />

bzw. Frauschaft aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport <strong>und</strong> Medien.<br />

Die Segelfre<strong>und</strong>e gehen an Bord eines Windjammers, um den weißgrünen<br />

Freistaat national <strong>und</strong> international bekannter zu machen –<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt, um neue nützliche Kontakte zu knüpfen.<br />

Die diesjährige Seereise findet r<strong>und</strong> um das schwedisch-deutsche<br />

Wirtschaftstreffen vom 31. Juli bis 2. August statt. Weitere Ziele<br />

Schweden ist <strong>und</strong> bleibt ein wichtiger Absatzmarkt <strong>für</strong> die deutsche<br />

Wirtschaft.<br />

des viertägigen Segeltörns sind das Businessforum zur 20. Hanse Sail<br />

<strong>und</strong> das Baltic-Forum in Rostock-Warnemünde. Die Schirmherrschaft<br />

über die segelnden Sachsen übernimmt Leipzigs Oberbürgermeister<br />

Burkhard Jung, der auch beim Wirtschaftstreffen in Stockholm<br />

dabei sein wird. Als eine der außergewöhnlichsten Plattformen<br />

<strong>für</strong> kulturelles <strong>und</strong> ökonomisches Netzwerken in der Ostseeregion<br />

bietet der renommierte Wirtschaftsclub Briggen Tre Kronor den<br />

sächsischen Unternehmern sowie zahlreichen Persönlichkeiten aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft, Politik <strong>und</strong> Kultur anlässlich eines mariti-<br />

men Abendempfangs am 1. August Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.<br />

Einen Tag später ist ein Empfang im markantesten Wahrzeichen<br />

Stockholms, dem repräsentativen Rathaus „Stadshuset“ <strong>und</strong><br />

Ort der alljährlichen Nobelpreisfeierlichkeiten, geplant. Am selben<br />

Tag geht’s dann endlich an Bord – in diesem Jahr ist es die „Krusenstern“<br />

(weltweit bekannt unter der englischen Transkription: „Kruzenshtern“,<br />

siehe auch Infokasten).<br />

Warum widmet sich die SACHSEN Sail 2010 einem nordeuropäischen<br />

Markt? Einerseits ist <strong>und</strong> bleibt Schweden ein wichtiger<br />

Absatzmarkt <strong>für</strong> die deutsche Wirtschaft. Andererseits ist Deutschland<br />

sowohl Schwedens wichtigster Importeur als auch Exporteur.<br />

Deutsche Unternehmen schätzen den Ostseeanrainer aufgr<strong>und</strong> der<br />

industriellen Nachfrage, der Aufgeschlossenheit <strong>und</strong> der hohen<br />

Kaufkraft der Abnehmer. Als Wachstumsbranchen <strong>und</strong> -märkte gelten<br />

neben dem Energiesektor die Verkehrs- <strong>und</strong> Gebäudetechnik,<br />

Medizintechnik, Pharmaindustrie, außerdem administrative, IT- <strong>und</strong><br />

technische Dienstleistungen. In der Energiebranche ist Schweden<br />

besonders in der Netz- <strong>und</strong> Anlagenmodernisierung, bei erneuerbaren<br />

Energien sowie mit Maßnahmen zur Energieeffizienz führend.<br />

Dass Politik <strong>und</strong> Wirtschaft an einem Strang ziehen können,<br />

beweisen „Kapitäne“ wie Hans-Jürgen Zetsche, Geschäftsführer von


Leinen los !<br />

Sobald das Schiff von nichts als Wasser umgeben ist, wird der Kopf<br />

frei <strong>für</strong> neue Visionen <strong>und</strong> der Blick <strong>für</strong> neue Horizonte geöffnet.<br />

Taxi 4884 <strong>und</strong> Präsident des Sachsen Sail<br />

Club Leipzig e.V. oder Hartmut Bunsen,<br />

Geschäftsführer der Messeprojekt-Gruppe,<br />

Präsident des Unternehmerverbands Sach-<br />

Der Sachsen Sail Club Leipzig e. V. kümmert<br />

sich um einen erlebnisreichen Törn.<br />

sen <strong>und</strong> Vizepräsident der Industrie- <strong>und</strong><br />

Handelskammer zu Leipzig. Zetsche über die<br />

SACHSEN Sail: „Die wesentliche Triebkraft<br />

der SACHSEN Sail ist seit Jahren nicht nur<br />

der Wind, auch wenn wir mit Segelschiffen<br />

unterwegs sind. Sondern es sind in besonderem<br />

Maße auch das Engagement, der Wille<br />

<strong>und</strong> das Ziel der Teilnehmer aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Kultur, Medien <strong>und</strong> Politik,<br />

neue Erfahrungen zu sammeln <strong>und</strong> neue<br />

Kontakte zu knüpfen oder bestehende zu<br />

vertiefen.“ Die SACHSEN Sail biete dazu<br />

eine belastbare Plattform, so der Clubpräsi-<br />

dent. Was daraus entsteht, könne <strong>und</strong> müsse<br />

jeder Teilnehmer selbst gestalten. „Insofern<br />

ist jede SACHSEN Sail von Einmaligkeit<br />

geprägt <strong>und</strong> das nicht nur am jeweiligen Ziel<br />

der Reise, sondern eben auch durch das entstehende<br />

Netzwerk <strong>und</strong> die Fre<strong>und</strong>schaften<br />

während einer Tour.“<br />

Kein W<strong>und</strong>er, dass auf so einer Tour<br />

zahlreiche Geschäftsbeziehungen <strong>und</strong> Projektideen<br />

ihren Anfang nahmen <strong>und</strong> erfolgreich<br />

zum Abschluss gebracht wurden. Zehn<br />

Jahre im Wind bedeuten auch unvergessliche<br />

Momente an Bord zwischen Takelage,<br />

rauer See <strong>und</strong> stimmungsvollen Sonnenuntergängen.<br />

Und der Sachsen Sail Club Leipzig<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass auch die Segeltour nach<br />

Schweden zu einem Erfolg wird.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.sachsensail.de.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe theMa 23<br />

Die „Krusenstern“ wurde 1926 als<br />

„Padua“ auf der Werft j. C. Tecklenborg<br />

in Bremerhaven-geestemünde als letzte<br />

frachtfahrende Viermastbark gebaut.<br />

1946 musste sie als Kriegsreparation der<br />

Sowjetunion überlassen werden <strong>und</strong><br />

trägt seitdem ihren jetzigen Namen. Der<br />

Viermaster wurde nach johann Adam<br />

von Krusenstern benannt, einem russisch-baltendeutschen<br />

Admiral <strong>und</strong> Leiter<br />

der ersten russischen Weltexpedition.<br />

Die 44 Teilnehmer segeln als<br />

„Trainees“ zusammen mit 200 Kadetten.<br />

Das bedeutet, sich an Bord eines militärischen<br />

Schiffes zu befinden <strong>und</strong> sich<br />

damit gewissen einschränkungen zu<br />

unterwerfen wie dem restriktiven<br />

Umgang mit Alkohol <strong>und</strong> festen Crew-<br />

Mahlzeiten (vier pro Tag). Laut Veranstalter<br />

haben aber sowohl der Kapitän<br />

Michail Nawikow als auch der eigner,<br />

die Baltische Staatliche Akademie der<br />

Fischereiflotte Kaliningrad, ein „enormes<br />

entgegenkommen“ zugesichert.<br />

technische daten<br />

Schiffstyp: Viermastbark<br />

rufzeichen: UCVK<br />

IMo-Kennung: 6822979<br />

MMSI-Nummer: 273243700<br />

Werft: j. C. Tecklenborg,<br />

Wesermünde/<br />

geestemünde<br />

(jetzt Bremerhaven)<br />

Baujahr: 1926<br />

Flagge: russland<br />

Heimathafen: Kaliningrad<br />

Klassifikation: KM*[1], Special<br />

Purpose Ship<br />

Lüa: 114,50 m<br />

rumpflänge: 104,30 m<br />

LL: 95,15 m<br />

Büa: 14,05 m<br />

Breite auf Spanten: 14,02 m<br />

Seitenhöhe: 8,48 m<br />

Tiefgang: 7,17 m<br />

Vermessung: 3.141 gT, 942 NT<br />

Tragfähigkeit: 1.645 tdw<br />

Segelfläche: 3.655 m²<br />

Antrieb: zwei Festpropeller<br />

geschwindigkeit: 15,2 kn<br />

Schiffsrumpf: Stahl<br />

Maschine: zwei SKL-8-<br />

Zylinder-Motoren<br />

mit je 1000 PS


Die Schürzen meiner Großmutter<br />

oder warum freie Zeit nicht gleich Freizeit bedeutet. Der Versuch des Nachdenkens über Arbeit <strong>und</strong><br />

Urlaub, reisen <strong>und</strong> revolution, geld <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft – ein essay in vier Aufzügen.


egjo LeIPZIg/HALLe theMa 25


<strong>Text</strong>: Susanne Schulz Fotografie: Christian Hüller; iofoto – fotolia.com<br />

regjo LeIPZIg/HALLe theMa 27<br />

Es gab selten die Gelegenheit, meine Großmutter ohne eine ihrer<br />

Schürzen zu sehen. Sie besaß sie in allen Farben, mit Blumenmuster,<br />

gepunktet, vorne zum Knöpfen, hinten zum Binden, in Polyester<br />

<strong>und</strong> Baumwolle. Die Schürze war ihre Arbeitskleidung. Gemessen<br />

an der Zeit, die sie sie trug, arbeitete sie eigentlich immer. Zog sie die<br />

Schürze aus, so war dies eine symbolische Handlung, die Arbeit klar<br />

von Freizeit trennte. Zum Kaffeetrinken, bei Friedhofsbesuchen, auf<br />

festlichen Anlässen <strong>und</strong> beim Friseur wurde keine Arbeitsmontur<br />

getragen. Ansonsten schlief sie meist abends vor dem Fernseher in<br />

der Schürze ein, um nach einer kurzen Weile im Nachthemd, bei<br />

Tagesanbruch wieder in einer Schürze zu erscheinen. Sie verschlief<br />

die Zeit, in der sie eigentlich frei hatte. Nun könnte man sagen, als<br />

Hausfrau hat man eben nie frei. Aber wann hat wer überhaupt frei?<br />

Ist man angestellt, traut man sich, angstgetrieben, angesichts<br />

düsterer Überlebensprognosen jenseits dieses Arbeitsplatzes nicht<br />

mehr, auf seiner gewerkschaflich erkämpften Freizeit zu beharren.<br />

Hat man sie dann doch, muss man in dieser Zeit sein restliches Leben<br />

<strong>und</strong> seine sozialen Kontakte organisieren. Ist man hingegen beruflich<br />

wahnsinnig gut im Geschäft, heißt, in der Gehaltshierarchie im<br />

oberen Bereich, sieht es meist knapp aus mit freier Zeit. Die muss<br />

man dann effektiv nutzen <strong>und</strong> möglichst viel Geld dabei ausgeben.<br />

Ansonsten hat man ja nie Zeit, das Geld, welches man die ganze Zeit<br />

macht, auch mal richtig zu genießen. Dabei hat man sich seine Freizeit<br />

hart verdient. Als kreativer Freiberufler mit freier Arbeitszeiteinteilung<br />

arbeitet man auch immer. Selbst Kaffeetrinken wird zu einer<br />

geschäftlichen Unternehmung, genauso wie abendliche Ausstellungseröffnungen,<br />

weil man netzwerken muss, um neue Jobs zu<br />

akquirieren. Oft macht man nebenher noch einen Brotjob, der so<br />

heißt, weil er den Kühlschrank füllt. Die langen To-do-Listen wallen<br />

nicht endend wollend über sämtliche Schreibtische.<br />

Die Zeit hat sich verflüssigt, ist <strong>für</strong> viele zur gefühlten Zeitnot<br />

verkommen. Die Frage ist nur, ob wir diesen Zeitmangel spüren, weil<br />

er einem tatsächlichen Fehlen von freier Zeit entspringt, oder vielmehr<br />

dem Leistungsdruck, den wir uns machen, Freizeit zu schaffen.<br />

Was in den 1950er Jahren noch als Erholung nach getaner Arbeit<br />

gesehen wurde, entwickelte sich immer mehr zu einer Begrifflichkeit,<br />

die mit Konsum <strong>und</strong> sozialer Selbstdarstellung (1960/70er<br />

Jahre), Ausdruck individuellen Lebenstils (1980er), oder mit Zeit der<br />

inneren Einkehr <strong>und</strong> Selbstfindung gleichgesetzt wurde. Erholung


als Aufgabe, um schnell <strong>und</strong> effizient wieder<br />

fit zum Arbeiten zu sein? Freizeitgestaltung<br />

als Statusgewinn?<br />

Traum<br />

Ausflug zur Legende der Vergnügungsparks<br />

Vor mir liegt ein großes Stück Strand.<br />

Verdreckt. Fette Möwen gehen spazieren.<br />

Hier am Ende von Brooklyn, auf der Kanincheninsel<br />

– Coney Island – rottet ein ehemaliger<br />

Ort des Vergnügens. Keine Massen<br />

mehr, die Freizeit verbringen. Eigentlich gar<br />

niemand, denn es ist wochentags <strong>und</strong><br />

bewölktes Wetter. Aber das macht nichts,<br />

denn die Ödnis passt zu dem, was ich mir<br />

vorstelle, hier hätte finden zu können, wenn<br />

ich viele Jahre früher gekommen wäre. Violetta,<br />

die Frau ohne Gliedmaßen, Zwergenmenschen,<br />

kettensprengende Männer, geiles<br />

Fleisch, Nervenkitzel, kriminelle Energie.<br />

Ich streune unschlüssig umher <strong>und</strong> setze<br />

mich dann neben dem WONDER WHEEL in<br />

den feuchten Sand. Ein Ort der keine Erwartungshaltung<br />

mehr erfüllt, ist sehr beruhigend.<br />

Reisen ist kein Urlaub<br />

Warum eigentlich weg?<br />

Der Schwarzwald ist, das kann man in<br />

der aktuellen, mittlerweile „26. Deutschen<br />

Tourismusanalyse“ nachlesen, im „deutschen<br />

Verteilungskampf“ um die Urlaubsziele<br />

in Deutschland als klarer Gewinner hervorgegangen.<br />

Reisten 2008 noch 2,9 Inlandsurlauber<br />

in diesen Wald, waren es 2009 schon<br />

3,7. Bayern <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />

mussten Verluste hinnehmen, sind aber<br />

immer noch die beliebtesten Urlaubsziele<br />

der Deutschen in Deutschland. Überhaupt<br />

reisen die Deutschen am liebsten in Deutschland.<br />

Zwei von fünf Reisen bewegen sich in<br />

unseren Grenzen.<br />

Was sagt uns dieser Trend, den die Forscher<br />

der BAT Stiftung <strong>für</strong> Zukunftsfragen<br />

erhoben haben? – eine Stiftung die übrigens<br />

auf Initiative von British American Tobacco<br />

forscht, was man bezüglich eines allumfassenden<br />

Blickes auf die Nutzung von freier<br />

Zeit nicht unter den Tisch fallen lassen sollte.<br />

Natürlich steht er <strong>für</strong> ökonomische Gegebenheiten.<br />

Die Forscher sprechen von einer<br />

„Spaltung der Gesellschaft“ in „die Mobilen“<br />

<strong>und</strong> „die Immobilen“, gleichzusetzen mit<br />

„Besserverdienenden“ <strong>und</strong> „Geringverdienern“.<br />

Was man so interpretieren könnte,<br />

dass der flexible, mobile Mensch, weil er<br />

mehr verdient, in seiner freien Zeit wegfahren<br />

kann, während der, der sich dem flexiblen<br />

Arbeitsmarkt gewollt oder ungewollt<br />

verweigert, nur nach „Bad Meingarten“<br />

darf, wie die Forscher das Zuhauseurlauben<br />

getauft haben.<br />

Davon abgesehen, dass Geldknappheit<br />

einen unbestrittenen Einfluss auf jegliches<br />

Freizeitverhalten hat <strong>und</strong> die zunehmende<br />

Beliebtheit des Schwarzwaldes auch als<br />

Synonym <strong>für</strong> die Überalterung der deutschen<br />

Bevölkerung gelesen werden kann –<br />

auch stecken Ruheständler neben kinderlosen<br />

Paaren das meiste Geld in ihren Urlaub<br />

– steht der Hang zum Heimaturlaub vielleicht<br />

ebenfalls <strong>für</strong> eine, fast revolutionär<br />

aufkeimende Faulheit der Deutschen. Mal<br />

angenommen, diese „neue Faulheit“ würde<br />

regjo LeIPZIg/HALLe theMa 29<br />

der Verweigerungshaltung entspringen, sich<br />

immer wieder mit nicht abreißenden<br />

Finanz- <strong>und</strong> Politikkrisen auseinanderzusetzen,<br />

die keiner umfassend begreifen kann.<br />

Anstatt also mühsam ein, der gefühlt kritischen<br />

Lage angemessenes Urlaubsbudget<br />

herauszufiltrieren, bleibt man Zuhause. Da<br />

muss man nicht erst hinfliegen <strong>und</strong> man<br />

muss sich auch auf nichts Unerwartetes einstellen.<br />

Betrachtet man den Schwarzwald als<br />

verlängerten Arm des Urlaubens in den eigenen<br />

vier Wänden, dann ist er das Paradies.<br />

Die roten Geranien, die sich so schön von<br />

den knallweißen Wänden <strong>und</strong> dem dunklen<br />

Braun der Fachwerkhäuschen absetzen, sind<br />

die Perfektion dessen, was auf durchschnittlichen<br />

deutschen Balkonen zu finden ist.<br />

Kein Graffiti stört das Auge, die Straßen sind<br />

stubenrein, kein H<strong>und</strong>ekot nirgends – ein<br />

Nirvana unwirklicher Heimat strahlt aus<br />

allen Ecken. Und dann noch dieser gemütliche<br />

Sprachfluss der Bewohner, die uns in<br />

urigen Schürzen ein neues Getränk herbeibringen.<br />

Das ist Urlaub: Wenn wir uns wie<br />

Zuhause fühlen müssen <strong>und</strong> andere <strong>für</strong> uns<br />

arbeiten – immerhin arbeitet jeder Fünfte<br />

bereits <strong>für</strong> das Wohl des daheim gebliebenen<br />

Urlaubers, Tendenz steigend.<br />

Wenn man weit reist, ist es anders. Eine<br />

Reise muss man sich in jeglicher Hinsicht<br />

erarbeiten, bedingt sie doch neben den<br />

finanziellen Mitteln auch strategische Planung<br />

<strong>und</strong> birgt oft den Anspruch des <strong>Bild</strong>ungszugewinns<br />

in sich. Reiserouten müssen<br />

eruiert <strong>und</strong> Reiseführer beschafft <strong>und</strong><br />

gelesen werden. Oft bedarf es der Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />

einer neuen Sprache, um sich


selbst die Sicherheit zu geben, nicht völlig unterzugehen in der<br />

Ferne. Und befindet man sich dann endlich in Neu-Dehli, kann von<br />

Erholung keine Rede sein. Horizonterweiterung, andere Kultur kennenlernen,<br />

fremdes Essen, Exotismus tanken: Ja! Urlaub nein!<br />

Denn aktive Erholung ist ein Widerspruch in sich. Die Wurzeln<br />

dieses Paradoxes liegen schon im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert, als man begann,<br />

Zeit mit Leistung gleichzusetzen. Was heute vor allem bedeutet, dass<br />

man freie Zeit auf keinen Fall verschwenden darf. Müßiggang als<br />

aller Laster Anfang. Selbst ein Kurzurlaub auf <strong>Bild</strong>ungsstädtereise,<br />

Mini-Auszeiten im Spa-Ressort, Wildwasserrafting am Wochenende<br />

<strong>und</strong> zwischen zwei Terminen gequetschte Ayurvedamassagen<br />

machen da keine Ausnahme. Auch sie werden nach Kosten-Nutzen-<br />

Faktoren geplant.<br />

Deshalb ist vor allem auch der bei den Deutschen so beliebte<br />

Urlaub im „All-inclusive-Segment“ mit Erfolgsdruck behaftet. DIE<br />

zwei Wochen müssen die besten des Jahres werden. Hans-Werner<br />

Prahl, Zukunftsforscher <strong>und</strong> Professor <strong>für</strong> Soziologie an der Universität<br />

Kiel, spricht von zu leistender „Bräunungsarbeit“. Ein Begriff,<br />

der ihm einfiel, als er auf dem Balkon des 15. Stocks eines auf der<br />

Urlaubsinsel Rhodos stehenden Hotels seinen Blick schweifen ließ.<br />

Der fiel auf halbnackte Menschen, die morgens nach dem Frühstücksbuffet<br />

am Strand angetreten waren, ihren Nachweis zu erarbeiten,<br />

im Urlaub gewesen zu sein. In wellenförmigen Bewegungen<br />

drehte sich vor Prahls Auge alles, wie von Zauberhand geführt,<br />

immer wieder von Bauch- auf Rückenseite <strong>und</strong> zurück.<br />

Gartenzwerge<br />

Der Kleingarten als ort der revolution<br />

Prahl hat auch viel zur Geschichte der Gartenzwerge geforscht.<br />

Wenn man so will, lässt sich die halbe Weltgeschichte als Geschichte<br />

dieser Zwerge erzählen. Zum Beispiel waren die bezipfelmützten<br />

Wesen ab 1947 in der DDR verboten, weil man sie als Relikt des<br />

Kleinbürgertums aus den sozialistischen Kleingärten bannen<br />

wollte. Interessant daran ist nicht nur, dass man sie trotzdem produzierte,<br />

um sie im Westen gegen Devisen einzutauschen, sondern<br />

auch, dass man nicht den Kleingarten an sich abschaffen wollte.<br />

Wahrscheinlich, weil man bewusst oder unterbewusst schon<br />

wusste, dass es volkswirtschaftlich nicht schlecht war, wenn der<br />

Bürger seine Speicher mit selbst angebautem Gemüse <strong>und</strong> Obst<br />

füllte, das im Laden nicht zu kriegen war. Nur ein mit Vitaminen<br />

versorgtes Mitglied der Gesellschaft ist ein leistungsfähiges. Aber<br />

vor allem hätte der mentale Zusammenbruch der DDR wohl schon<br />

viel eher stattgef<strong>und</strong>en, wenn es nicht den beschaulichen Hort der<br />

Kleingartensparten gegeben hätte. Nischen, in die man sich in der<br />

arbeitsfreien Zeit zurückziehen konnte. Denn Urlaub woanders war<br />

ein wertvolles Gut, das nicht jedem vergönnt war. Da gab es die<br />

Mauer, welche die Zahl der Urlaubsziele gehörig einschränkte, zu<br />

wenige Plätze in den FDGB-Heimen <strong>und</strong> nur wenige hatten das<br />

Geld, ins <strong>für</strong> ostdeutsche Verhältnisse teure Ungarn oder auf die<br />

Krim zu fahren.


Im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung<br />

mit deutschem Freizeitverhalten<br />

ist dies auch <strong>für</strong> unser jetziges Gesellschaftsmodell<br />

relevant: der Trend geht metaphorisch<br />

<strong>und</strong> praktisch wieder Richtung Kleingarten.<br />

Oder wie die Forscher sagen zum „Cocooning.<br />

Edition 4.0“. Anders als in den 1980ern<br />

<strong>und</strong> 90ern, in denen man die Wohnstätte als<br />

narzisstischen Ausdruck eines Lebensstils<br />

zelebrierte, <strong>und</strong> auch anders als nach dem 11.<br />

September 2001, wo der Rückzug ins Private<br />

als gesteigertes Schutzbedürfnis interpretiert<br />

worden war, gehen die Forscher 2010 von<br />

einem „erzwungenen Cocooning“ aus. Die<br />

Freizeitaktivitäten, die die Deutschen am<br />

häufigsten betreiben, finden deshalb daheim<br />

statt: Zeitunglesen mit 79 Prozent, gefolgt<br />

von Zeit mit Familie mit 72 Prozent <strong>und</strong> Partner<br />

(67 %) verbringen. Es wird Gedanken<br />

nachgehangen, ausgeschlafen <strong>und</strong> nichts<br />

getan, was die befragten Forschungsobjekte,<br />

mit „Faulenzen“ beschrieben.<br />

Die Rezession treibt uns also dazu, Zeit<br />

mit den uns nächsten Menschen zu verbringen<br />

<strong>und</strong> tatsächlich mal gar nichts zu<br />

machen. Auch haben die Forscher herausgef<strong>und</strong>en,<br />

dass die Geringverdienenden – unter<br />

1.000 Euro monatliches Nettoeinkommen –<br />

deutlich stärker innerhalb ihres sozialen<br />

Netzes agieren als Leute mit höherem Einkommen.<br />

Sie haben mehr Kontakt zu ihren<br />

Nachbarn, treffen sich häufiger mit Fre<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> helfen sich verstärkt untereinander.<br />

Außerdem fahren sie öfter Rad, Wandern<br />

mehr <strong>und</strong> achten stärker auf ihre Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Sie sind also, wenn man die ganzen Statistiken<br />

zusammenstreicht, die Menschen,<br />

die mehr bei sich sind, auf sich selbst achten<br />

<strong>und</strong> ihr Wohnumfeld verbessern. Und in<br />

ihrem Kleingarten nicht nur Fre<strong>und</strong>e begrillen<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Kräuter züchten, sondern<br />

Nachdenken. Auf dieser Basis könnten neue<br />

friedliche Revolutionen passieren. Denn nur<br />

wer wirklich freie Zeit hat, kann, nachdem<br />

er an sich <strong>und</strong> seine Nächsten gedacht hat,<br />

auch mal an das große Ganze denken.<br />

Erzwungene Faulheit als Chance?<br />

Was sollen nun aber die machen, die<br />

sich immer noch glücklich am oberen Ende<br />

der arbeitsmarkttechnischen Nahrungskette<br />

regjo LeIPZIg/HALLe theMa 31<br />

wähnen? Sie könnten sich neue Vorbilder<br />

suchen <strong>und</strong> ihre Ressourcen teilen. Und was<br />

wäre, wenn wir nicht so hart darauf hinarbeiten<br />

würden, uns zu entspannen, sondern<br />

die freie Zeit nehmen, wie sie kommt?<br />

Schon lange gilt es als eher billig denn<br />

schick, mit Vermögenswerten zu protzen.<br />

Und auch ein ökologisches Bewusstsein<br />

beim Nachdenken über Urlaub sowie der<br />

Auswahl seiner Freizeitaktivitäten ist vielen<br />

sowieso schon lange nicht mehr fremd.<br />

Wenn sich dies zu einem großflächigen<br />

Umdenken ausweiten würde, träfen sich<br />

bald alle im Schwarzwald. Natürlich nicht<br />

auf den Hotelgängen, aber beim Wandern.<br />

Dann würden sie feststellen, dass sie in der<br />

gleichen Stadt wohnen <strong>und</strong> sich zum Grillen<br />

einladen. Ihre Kinder sprängen gemeinsam<br />

über den Rasen eines Kleingartens <strong>und</strong><br />

spielten mit den Gartenzwergen, Schneewittchen<br />

<strong>und</strong> Bambi. Utopie?<br />

Als meine Großmutter starb, habe ich<br />

ihre Schürzen aus dem Lumpensack gerettet.<br />

Sie liegen jetzt in einer Truhe <strong>und</strong> warten<br />

darauf, getragen zu werden.


32 touriSMuS regjo LeIPZIg/HALLe<br />

So weit die Füße tragen<br />

Vielfältige Urlaubsangebote in Mitteldeutschland: Schatzsuche mit geocaching, ein Spaziergang in den Baumwipfeln<br />

oder einfach nur Wandern <strong>und</strong> dabei Natur <strong>und</strong> Kultur erleben.<br />

<strong>Text</strong>: Doris Schumann Fotografie: rüdiger Biehl<br />

Längst hat das Wandern seinen Status als<br />

„langweilige Rentneraktivität“ verloren. So<br />

unternahmen 2009 nach Angaben des Deutschen<br />

Wanderinstituts 12 Millionen Deutsche<br />

einen Wanderurlaub. Diese Entwicklung nutzen<br />

auch die Wanderregionen Mitteldeutschlands.<br />

Sie locken mit sehenswerten Natur-<br />

<strong>und</strong> Kulturlandschaften sowie einem breiten<br />

Spektrum an Attraktionen <strong>und</strong> Aktivitäten.<br />

Von dem Trend zu nachhaltigem Tourismus<br />

profitieren neben bekannten Wandergebieten<br />

wie Harz, Rennsteig oder Sächsische<br />

Schweiz zunehmend auch andere<br />

Ausflugszielen. So lädt das zum Nationalen<br />

Naturerbe erklärte „Grüne Band“ entlang<br />

der früheren innerdeutschen Grenze auf<br />

knapp 1.400 Kilometern zu Entdeckungstouren<br />

ein. Auch das Biosphärenreservat<br />

Mittelelbe in Sachsen-Anhalt oder die 13<br />

Naturparks Mitteldeutschlands entführen<br />

den Erholungssuchenden in naturnahe<br />

Landschaften <strong>und</strong> bieten ein großes Angebot<br />

an Exkursionen <strong>und</strong> Veranstaltungen.<br />

Bei solch großer Auswahl an Wandergebieten<br />

<strong>und</strong> -routen fällt die Entscheidung<br />

nicht leicht. Orientierung verspricht das<br />

„Qualitätssiegel Wanderbares Deutschland“.<br />

Das Prädikat erhalten nur Wege, die über 30<br />

Kriterien erfüllen. Dazu gehören die Qualität<br />

<strong>und</strong> Naturbelassenheit der Wege, die<br />

Beschilderung oder das Erlebnispotenzial.<br />

Thüringen, das „Grüne Herz" Deutschlands,<br />

lockt den Wanderer mit r<strong>und</strong> 16.000<br />

Kilometern Wanderwege, darunter auch<br />

viele zertifizierte Strecken. So erwarten den<br />

Wanderer unter anderem entlang des „Vogtland<br />

Panorama Wegs“ <strong>und</strong> des „Kyffhäuserwegs“<br />

sehenswerte Landschaften <strong>und</strong> Baudenkmäler,<br />

zum Beispiel die weltgrößte Zie-<br />

Das Vorkommen der seltenen Wildkatze zeigt,<br />

wie naturnah Thüringens Wälder sind.<br />

gelsteinbrücke über das Göltzschtal oder das<br />

Bauhaus-Ensemble in Ruhla. Das Angebot<br />

an Unterkünften reicht von Campingplätzen<br />

<strong>und</strong> Pensionen bis hin zum Luxushotel <strong>und</strong><br />

extravaganten Quartieren wie der Burg<br />

Großfurra oder dem ehemaligen Gefängnis<br />

„Altes Knasthaus Fronveste“.<br />

Ein Naturerlebnis der ganz besonderen<br />

Art hält der Nationalpark Hainich bereit. Das<br />

als UNESCO-Weltnaturerbe nominierte<br />

Buchenwaldareal kann individuell oder im<br />

Rahmen von Führungen erk<strong>und</strong>et werden.<br />

Empfehlenswert ist der Besuch des Baum-<br />

kronenpfades, der in einer Höhe von über<br />

40 Metern ein einzigartiges Panorama <strong>und</strong><br />

unbekannte Einblicke in das Ökosystem<br />

Wald bietet. „Zu den schönsten Zeiten<br />

gehört die Bärlauch-Blüte im Frühling. Und<br />

im Herbst die Laubfärbung“, findet der Nationalpark-Ranger<br />

Helge Graßhoff. Ein Aufzug<br />

ermöglicht auch Senioren <strong>und</strong> Rollstuhlfahrern<br />

dieses Höhenabenteuer.<br />

Wer das traditionelle Wandern mit den<br />

Errungenschaften der Technik kombinieren<br />

möchte, sollte die moderne Form der Schnitzeljagd<br />

ausprobieren: das Geocaching. Mittels<br />

eines GPS-Empfängers <strong>und</strong> der entsprechenden<br />

Koordinaten können entlang der<br />

Strecken versteckte „Schätze“ gehoben werden.<br />

Entsprechend präparierte Routen gibt<br />

es zum Beispiel in Erfurt <strong>und</strong> Gera, im Hainich<br />

oder r<strong>und</strong> um Oberhof. Weitere Informationen<br />

hält die Tourist Information Thüringen<br />

in Erfurt bereit. Bei Bedarf können<br />

hier auch GPS-Geräte gegen eine geringe<br />

Gebühr ausgeliehen werden.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.thueringen-tourismus.de <strong>und</strong><br />

www.nationalpark-hainich.de


Von der Quelle bis zur Bake<br />

<strong>Text</strong>: Doris Schumann Fotografie: Christian Hüller<br />

„Aufgr<strong>und</strong> seiner abwechslungsreichen Landschaft <strong>und</strong> vieler kultureller<br />

Highlights ist der Elberadweg laut einer Umfrage des Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrrad-Clubs bereits zum 6. Mal in Folge der<br />

beliebteste Radfernweg Deutschlands“, erklärt Ina Kische vom Tourismusverband<br />

Sächsische Schweiz. Jährlich nutzen r<strong>und</strong> 220.000<br />

Fahrradfahrer diesen Radweg. Auch die Strecke entlang der Saale<br />

wird stark frequentiert. Die AG Saale-Radwanderweg geht von etwa<br />

300.000 Radtouristen jährlich aus. Ob Erholungssuchende eine<br />

Tagestour oder eine längere Radreise planen, ob sie der sportliche<br />

Ehrgeiz packt oder ein gemütlicher Familienausflug ansteht: die gut<br />

beschilderten Radwege entlang der Flüsse Elbe <strong>und</strong> Saale bieten da<strong>für</strong><br />

optimale Voraussetzungen.<br />

Startet die Reise an der Quelle der Saale in Oberfranken, so führt<br />

der Weg zunächst durch anspruchsvolles Gelände vorbei an Stauseen<br />

<strong>und</strong> durch tiefe Schluchten bis nach Saalfeld mit seiner berühmten<br />

Feengrotte. Ab hier ist die Route auch familientauglich, da es größtenteils<br />

flach weitergeht. Das jungsteinzeitliche Sonnenobservatorium<br />

Goseck zwischen Naumburg <strong>und</strong> Weißenfels ist ebenso einen Abstecher<br />

wert wie die Kur- <strong>und</strong> Weinstadt Bad Kösen. Es lohnt sich, die<br />

noch funktionierende Salineanlage aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert zu<br />

besichtigen <strong>und</strong> die heilenden Dämpfe der Sole einzuatmen. Gestärkt<br />

geht es zu Fuß bergauf zu den benachbarten Burgen Saaleck <strong>und</strong><br />

Rudelsburg oberhalb des Kurortes. Zur Belohnung genießt man einen<br />

weiten Blick über das burgenreiche Saaletal. Nach dem Abstieg folgt<br />

der Urlauber dem Flusslauf durch das idyllische Weinbaugebiet Saale-<br />

Unstrut. Vorbei an Halle/Saale <strong>und</strong> Bernburg gelangt er nach 427<br />

Kilometern zur Mündung in Barby <strong>und</strong> dem dort kreuzenden Elberadweg.<br />

Nun muss er sich <strong>für</strong> eine Richtung entscheiden.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe touriSMuS 33<br />

Mit dem Drahtesel von den Bergen bis ans offene Meer: Kaum eine andere reiseform ist so flexibel <strong>und</strong> ermöglicht die<br />

Kombination aus erholung in der Natur, sportlicher Freizeitgestaltung <strong>und</strong> dem Besuch von Sehenswürdigkeiten.<br />

Wählt der Radreisende die nordwärts führende Route, so begleitet<br />

ihn die naturnahe Auenlandschaft des UNESCO-Biosphärenreservats<br />

Flusslandschaft Elbe über Wittenberge bis nach Geesthacht. Doch<br />

bereits zuvor erreicht der Urlauber das erste Highlight auf dem Weg<br />

zur Nordsee: Europas größtes Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg.<br />

Besichtigungen sind zu Fuß oder per Boot möglich. Einen guten Blick<br />

von oben bietet die höchste Erhebung der Gegend, die Salzhalde<br />

„Kalimandscharo" bei Zielitz. Weiter geht es Richtung Tangermünde,<br />

dessen mittelalterliche Altstadt zum Bummeln einlädt. Anschließend<br />

führt der Weg in Richtung Hamburg. Hinter der Hansestadt radelt der<br />

Reisende durch die flache Gegend des Alten Landes bis in das von<br />

reizvolle Landschaften <strong>und</strong> viele Sehenswürdigkeiten laden entlang von<br />

elbe <strong>und</strong> Saale zum Verweilen ein.<br />

Backsteinarchitektur geprägte Städtchen Stade. Nach knapp 500 Kilometern<br />

entlang der Elbe erreicht der Radler die Kugelbake an der<br />

Mündung zur Nordsee, das Wahrzeichen Cuxhavens.<br />

Der Radtourismus erfreut sich steigender Beliebtheit. Dementsprechend<br />

groß ist das Angebot an individuellen <strong>und</strong> geführten<br />

Radreisen. „Den Elberadweg kann ich nur empfehlen <strong>und</strong> würde ihn<br />

jederzeit wieder befahren“, so das Fazit der begeisterten Radfahrerin<br />

Sabine Langkau (25) aus Leipzig. Sie fuhr die 800 Kilometer von Bad<br />

Schandau bis Cuxhaven in nur elf Tagen.<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.elberadweg.de <strong>und</strong><br />

www.saale-radwanderweg.de


Wirtschaft in Mitteldeutschland<br />

Stadt Leipzig<br />

Stadt Leipzig Wirtschaftsförderung<br />

Dr. Michael Schimansky<br />

Martin-Luther-ring 4-6, 04109 Leipzig<br />

Tel.: 0341/ 123 58 10, Fax: 0341/ 123 58 25<br />

wirtschaft@leipzig.de<br />

www.leipzig.de<br />

Stadt Halle (Saale) Wirtschaftsförderung<br />

Dr. Heinz Friedrich Franke<br />

Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale)<br />

Tel.: 0345 / 221- 47 60, Fax.: 03 45 / 221- 47 76<br />

wirtschaftsfoerderung@halle.de<br />

www.wifoe.halle.de<br />

Landeshauptstadt Magdeburg –<br />

Dezernat <strong>für</strong> Wirtschaft, Tourismus<br />

<strong>und</strong> regionale Zusammenarbeit<br />

rainer Nitsche<br />

julius-Bremer-Straße 10, 39104 Magdeburg<br />

Tel.: +49 391/ 540 2543,<br />

Fax: +49 (0) 391/ 540 2619<br />

rainer.nitsche@ob.magdeburg.de<br />

www.magdeburg.de<br />

Burgenlandkreis Naumburg-<br />

Weißenfels-Zeitz Wirtschaftsförderung<br />

Amtsleiter Thomas Böhm<br />

Schönburger Straße 41, 06618 Naumburg<br />

Tel.: 03445 / 73 13 08<br />

geschäftsführer WFg mbH günther Wienhold<br />

Tel.: 03442 / 261720<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Jena GmbH<br />

Wilfried röpke<br />

Markt 16, 07743 jena<br />

Tel.: 03641/87300-30, Fax: 03641/87300-59<br />

wifoe@jena.de<br />

www.jena.de<br />

Landkreis Saalekreis<br />

Leiter referat Landrat/Wirtschaftsförderung<br />

Uwe Lehmann<br />

Domplatz 9, 06217 Merseburg<br />

Tel.: 03461/ 40 10 05, Fax: 03461/ 40 10 12<br />

uwe.lehmann@saalekreis.de<br />

www.saalekreis.de<br />

Landeshauptstädte<br />

Sitz der Wirtschaftsförderer<br />

Flughafen<br />

Autobahn<br />

mdv-Bereich<br />

Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit. Wenn Sie den regjo-Lesern Ihre<br />

Kommune oder Institution auf der regjo-Karte der<br />

mitteldeutschen Wirtschaftsförderer präsentieren<br />

möchten, nennen wir Ihnen gern die Konditionen <strong>für</strong><br />

die kostenpflichtigen einträge. Unsere Kontaktdaten<br />

finden Sie im Impressum dieser Ausgabe oder unter<br />

www.regjo-leipzig.de.<br />

Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH<br />

Christoph ellsel<br />

Fleischerstraße 19, 02826 görlitz<br />

Tel.: 03581/47 57-12, Fax: 03581/47 57-47<br />

c.ellsel@europastadt-goerlitz.de<br />

www.europastadt-goerlitz.de<br />

Wirtschaftsförderung Stadt Aschersleben<br />

Amtsleiter Matthias May<br />

Markt 1, 06449 Aschersleben<br />

Tel.: 03473 / 95 89 80, Fax: 03473 / 95 89 20<br />

wirtschaft@aschersleben.de<br />

www.aschersleben.de


Nebra<br />

Zone Leipzig 110 bzw.<br />

Zone Halle 210<br />

Querfurt<br />

Gültigkeit des neuen<br />

Semestertickets im MDV<br />

Saalekreis<br />

Bad Kösen<br />

Auswahl an Zugverbindungen<br />

mit Bahnhof <strong>und</strong><br />

letzter Bahnhof im MDV<br />

Domnitz<br />

Naumburg<br />

In Mitteldeutschland<br />

gilt Ihr Verb<strong>und</strong>ticket <strong>für</strong><br />

Halle<br />

Weißenfels<br />

Niemberg<br />

Burgenlandkreis<br />

Merseburg<br />

Markranstädt<br />

Breitenbach<br />

Landsberg<br />

Mitteldeutscher Verkehrsverb<strong>und</strong> GmbH<br />

Prager Straße 8<br />

04103 Leipzig<br />

Tel: 01803 - 22 33 99<br />

(0,09 / Min. inkl. Mwst. aus dem dt. Festnetz,<br />

Mobilfunktarif max. 0,42 / Min.)<br />

post@mdv.de<br />

www.mdv.de<br />

Zeitz<br />

Schkeuditz<br />

Pegau<br />

Delitzsch<br />

Altenburger<br />

Land<br />

Schmölln<br />

Nöbdenitz<br />

Leipzig<br />

Landkreis<br />

Leipzig<br />

Borna<br />

Altenburg<br />

Ponitz<br />

Nordsachsen<br />

Grimma<br />

Eilenburg<br />

Bad Lausick<br />

Geithain<br />

Narsdorf<br />

Wurzen<br />

Beilrode<br />

Torgau<br />

Oschatz<br />

Mittelsachsen<br />

IMG Investitions- <strong>und</strong> Marketing gesellschaft Sachsen-Anhalt mbh<br />

Die IMg Investitions- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH ist die Ansiedlungs- <strong>und</strong><br />

Marketingagentur des Landes. Unsere Mitarbeiter bieten alle Leistungen r<strong>und</strong> um die Ansiedlung<br />

von Unternehmen. Von der Standortsuche über die Investitionsberatung bis zum Behörden- <strong>und</strong><br />

Projektmanagement. Außerdem vermarkten wir das Land nach außen <strong>und</strong> entwickeln touristische<br />

Konzepte. Überzeugen Sie sich selbst: Wir stehen früher auf!<br />

IMg Investitions- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH<br />

Am Alten Theater 6, 039104 Magdeburg<br />

Tel.: 0391/56 89 90, Fax: 0391/568 99 50<br />

welcome@img-sachsen-anhalt.de<br />

www.investieren-in-sachsen-anhalt.de<br />

Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH<br />

Die landeseigene Wirtschaftsförderung Sachsen gmbH (WFS) baut Brücken: Für Investoren auf<br />

ihrem Weg nach Sachsen <strong>und</strong> <strong>für</strong> sächsische Unternehmen auf ihrem Weg in die Welt. Wir bieten<br />

stets aktuelle Angaben zu Wirtschaftsdaten, unternehmensbezogene Standortangebote, Kontakte zu<br />

regionalen entscheidern, Zugang zu Branchennetzwerken sowie Hilfestellung bei der erschließung<br />

neuer Märkte <strong>und</strong> der Anbahnung von Kooperationen.<br />

Wirtschaftsförderung Sachsen gmbH (WFS)<br />

Bertolt-Brecht-Allee 22, 01309 Dresden<br />

Tel.: 0351/213 80, Fax: 0351/213 83 99<br />

info@wfs.saxony.de<br />

www.wfs.sachsen.de<br />

Waldheim<br />

Döbeln<br />

Gleisberg-<br />

Marbach<br />

Naturpark „Saale-Unstrut-Triasland“ e.V.<br />

Unter der Altenburg 1<br />

06642 Nebra<br />

Tel.: 034461/22086<br />

Fax: 034461/22026<br />

www.naturpark-saale-unstrut.de<br />

info@naturpark-saale-unstrut.de<br />

www.triasworld.de<br />

Tourismus<br />

Besucherzentrum zur Himmelscheibe von Nebra – Arche Nebra<br />

residenzschloss Altenburg<br />

Altenburger Tourismus GmbH<br />

Friedrich-ebert-Str. 14<br />

04600 Altenburg<br />

Tel: 03447 / 51 13 40<br />

Fax: 03447 / 51 99 94<br />

e-Mail: info@altenburg-tourismus.de<br />

Internet: www.altenburg-tourismus.de


Wirtschaftsfaktor Freizeitpark<br />

jährlich mehr als eine halbe Million gäste, 300 Arbeitsplätze, 65 Millionen euro Investitionsvolumen – längst hat sich der<br />

Freizeitpark BeLANTIS als wirtschaftlicher <strong>und</strong> touristischer Motor Mitteldeutschlands etabliert.<br />

<strong>Text</strong>: Ulrike gierth Foto: Dieter gr<strong>und</strong>mann


Erfolgreicher Testlauf<br />

BeLANTIS-Chef Nikolaus job (rechts) ist<br />

großer Achterbahn-Fan <strong>und</strong> glücklich<br />

über die neue Investition „HUrACAN“.<br />

Mit der Eröffnung der größten Neuattraktion<br />

des Jahres unter allen 75 deutschen<br />

Freizeitparks setzt BELANTIS nun ein mehr<br />

als deutliches Zeichen <strong>für</strong> seine Region. Die<br />

Mega-Achterbahn HURACAN ist die größte<br />

Investition seit dem siebenjährigen Bestehen.<br />

Als nationales Novum zeichnet sich<br />

HURACAN durch die erstmalige Kombination<br />

aus einem senkrechten Anstieg auf 32<br />

Meter, dem anschließenden freien Fall aus<br />

dieser Höhe <strong>und</strong> insgesamt fünf Überschlägen<br />

aus. Dank des Liftturms mit seiner Nei-<br />

Potential <strong>für</strong> eine ganze region<br />

gung von 95 Grad, steiler als senkrecht, ist<br />

der Rollercoaster eine der zehn steilsten<br />

Achterbahnen weltweit. Und mit Beschleunigungskräften<br />

vom bis zu Fünfeinhalbfachen<br />

des eigenen Körpergewichts ist die<br />

Attraktion die härteste Achterbahn Deutschlands.<br />

„Alle Befragungen der letzten Jahre<br />

waren eindeutig: Mehr als 90 Prozent<br />

unserer Gäste wünschen sich als nächsten<br />

Entwicklungsschritt eine große Achterbahn“,<br />

so BELANTIS-Chef Nikolaus Job, der<br />

mit 300 Beschäftigten zu den größten touristischen<br />

Arbeitgebern Mitteldeutschlands<br />

zählt. Dass solche Investitionen großes<br />

Potential <strong>für</strong> eine gesamte Region birgt, zeigt<br />

ein Blick auf die Freizeitpark-Branche. 28<br />

Millionen Gäste begrüßen die 75 deutschen<br />

Freizeitparks jedes Jahr, weltweit sind es<br />

einige H<strong>und</strong>ert Millionen. Mit mehr als<br />

500.000 Gästen im Jahr (vgl. 2009: 560.000)<br />

ist BELANTIS bereits heute der größte Freizeitpark<br />

Ostdeutschlands, b<strong>und</strong>esweit zählt<br />

er zu den zehn größten. Das Einzugsgebiet<br />

erstreckt sich, auch dank der hervorra-<br />

genden Lage direkt an der Autobahn A38,<br />

mittlerweile weit über die neuen B<strong>und</strong>esländer<br />

hinaus: Von Berlin bis Nürnberg, von<br />

Göttingen bis Prag steht BELANTIS als Ausflugsziel<br />

auf der Agenda vieler Familien.<br />

Drei von vier reisen inzwischen aus einem<br />

Umkreis von mehr als 50 Kilometern an. Die<br />

neue Mega-Achterbahn wird die magnetische<br />

Kraft des Freizeitparks weiter verstärken<br />

<strong>und</strong> neue Zielgruppen erschließen,<br />

davon ist Sachsens Staatsminister <strong>für</strong> Wirtschaft,<br />

Arbeit <strong>und</strong> Verkehr, Sven Morlok,<br />

überzeugt: „Wir haben das Projekt von<br />

Anfang an unterstützt, da BELANTIS als<br />

wirtschaftlicher Motor des Leipziger Neuseenlandes,<br />

als Arbeitgeber <strong>und</strong> als Spitzen-<br />

Destination der Freizeit- <strong>und</strong> Tourismuswirtschaft<br />

<strong>für</strong> ganz Sachsen von großer Bedeutung<br />

ist.“<br />

Was viele nicht wissen: Der Freizeitpark<br />

ist der größte Gastronom Leipzigs. Da<br />

verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass der Freizeitpark<br />

gern als Eventlocation gebucht wird. In den<br />

Themenwelten lassen sich Veranstaltungen<br />

jeder Art umsetzen – von der spanischen<br />

rollercoaster als neue attraktive eventlocation<br />

Nacht an der „Küste der Entdecker“ über das<br />

magische Mittelalterfest im „Land der Grafen“<br />

bis hin zum Mitarbeiter-Incentive auf<br />

dem gesamten Areal. Im Zuge der Deutschland-Premiere<br />

der neuen Achterbahn hat<br />

BELANTIS <strong>für</strong> kurze Zeit einen Knüller im<br />

Angebot: Unternehmen, Verbände, Vereine<br />

<strong>und</strong> private Gruppen haben während der<br />

Sommermonate die Möglichkeit, den Event-<br />

<strong>und</strong> Gastronomie-Bereich in direkter Nachbarschaft<br />

des Rollercoasters exklusiv anzumieten.<br />

Die Gruppen von acht bis 200 Per-<br />

regjo LeIPZIg/HALLe advertorial 37<br />

sonen erwartet Achterbahn fahren nonstop,<br />

Barbecue, Musik <strong>und</strong> Entertainment. Das<br />

Ticket kostet pro Person 19,90 Euro, darin ist<br />

das gesamte Programm bereits enthalten.<br />

Informationen erhalten Interessenten unter<br />

der Telefon-Hotline 0341/91 03 41 20.<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter<br />

www.BeLANTIS.de, bei XINg oder bei Facebook<br />

unter www.facebook.com/freizeitparkbelantis.<br />

eine Weltreise voller abenteuer<br />

Ein Besuch bei BELANTIS ist eine<br />

Reise durch Raum <strong>und</strong> Zeit. Egal, ob<br />

man sich <strong>für</strong> Antike, Mittelalter oder<br />

das Leben der Indianer Nordamerikas<br />

interessiert. Für Jung <strong>und</strong> Alt gibt es<br />

etwas zu entdecken. Verschiedene<br />

Themenwelten gruppieren sich mit<br />

mehr als 60 Attraktionen r<strong>und</strong> um<br />

ein kleines „Mittelmeer“ <strong>und</strong> den<br />

„Atlantik“. Neben Klassikern wie<br />

einer Wildwasserfahrt in Europas<br />

größter Pyramide wartet mit dem<br />

Götterflug eine Attraktion, die 2009<br />

als Weltneuheit eröffnet wurde. Mit<br />

der neuesten Investition bietet der<br />

Freizeitpark zudem nun zwei Achterbahnen:<br />

Adrenalin- <strong>und</strong> Geschwindigkeitsfans<br />

kommen auf der härtesten<br />

Achterbahn Deutschlands,<br />

HURACAN, voll auf ihre Kosten, in<br />

der Familien-Achterbahn „Drachenritt“<br />

hingegen geht’s etwas gemütlicher<br />

zu.


Treffer<br />

Ohne die zahlreichen Sponsoren<br />

wäre sie wohl nicht Deutscher<br />

Meister. Katja Schülke vom HC<br />

Leipzig.


Die Messlatte ist der Erfolg<br />

RB Leipzig ist etwas ganz Neues. Nicht nur<br />

eine ganz neue Mannschaft mit neuem<br />

Management, <strong>und</strong> neuen Trainern <strong>und</strong><br />

Spielern, auch das Projekt „RB Leipzig“ ist<br />

bislang einzigartig in der (deutschen) Welt<br />

des Rasenballsports. RB ist der erste Marketingclub<br />

der Republik. Denn anders als bei<br />

den nahestehenden Vorbildern wie der TSG<br />

Hoffenheim arbeitet Red Bull rein marktorientiert,<br />

da er nicht nur durch einen Mäzen<br />

oder eine Produktionsstätte („Werkself“)<br />

unterstützt wird. RB Leipzig ist ein Hybrid,<br />

Prototyp, dem nach Angaben des Herstellers<br />

zehn Jahre <strong>und</strong> 100 Millionen Euro gegeben<br />

werden <strong>für</strong> das Erreichen der Erstklassigkeit<br />

<strong>und</strong> des internationalen Geschäfts. Eine<br />

Chance <strong>für</strong> die Region? Ein reines Rechenspiel?<br />

„Für den Leipziger Fußball ist das der<br />

einzig gangbare Weg“, sagt einer, der es mit<br />

einer anderen Ballsportart in diese Dimensionen<br />

bereits geschafft hat. Kay-Sven Hähner<br />

ist Manager des HCL (Handballclub Leipzig).<br />

Die Damen gewannen in der gerade abgelaufenen<br />

Saison zum 21. Mal die Deutsche<br />

Meisterschaft (zum sechsten Mal seit 1998)<br />

<strong>und</strong> verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr<br />

erfolgreich.<br />

Seit 11 Jahren gibt es den HC Leipzig,<br />

1999 löste sich der Verein vom damaligen<br />

VfB <strong>und</strong> orientierte sich mit professionellen<br />

Strukturen neu. „Hauptamt, nicht Ehrenamt“<br />

lautete die Devise. Gut 120 Sponsoren<br />

stützen <strong>und</strong> finanzieren den Top-Club.<br />

„Davon ist jeder einzelne wichtig“, sagt Hähner.<br />

Die zehn Top-Sponsoren zahlen sechsstellige<br />

Summen. Dabei geht es beim Sponsoring<br />

nicht darum, dass einmal im Jahr zur<br />

Kasse gebeten wird. Das Management strebt<br />

eine längerfristige Bindung an <strong>und</strong> bietet<br />

da<strong>für</strong> verlässliche Strukturen, eine professionelle<br />

Präsentation der Sponsoren <strong>und</strong> ein<br />

Umfeld, „in dem sich unsere Förderer wie-<br />

derfinden können“. Eine „Einbindung ins<br />

System“ nennt das Hähner, <strong>und</strong> der wirtschaftliche<br />

Erfolg gibt ihm recht. Dabei orientiert<br />

der sich immer auch am sportlichen<br />

Erfolg.<br />

„Für das Unternehmen muss es sinnvoll<br />

sein, Geld in Sponsoring zu investieren“,<br />

sagt Anja Franck, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Lehrstuhl <strong>für</strong> Marketing an der<br />

TU Dresden. „Das Geld muss gewinnbringend<br />

eingesetzt sein.“ Ein großes Problem in<br />

der Praxis ist – wie auch in der klassischen<br />

Werbung – die Messbarkeit des Erfolgs von<br />

Sponsoring. „Zumeist wollen Unternehmen<br />

wissen, wie sich ‚harte‘ Zahlen wie Absatz<br />

<strong>und</strong> Umsatz durch ihr Sponsoring verändert<br />

haben“, meint Franck. Ein Umsatzplus muss<br />

allerdings nicht ausschließlich durch den<br />

Effekt des Sponsorings bedingt sein, denn<br />

zeitgleich können andere Marketing-Maßnahmen<br />

gewirkt haben. Mit anderen Worten:<br />

Der Sponsoring-Effekt lässt sich nicht<br />

isolieren (sog. Zurechenbarkeitsproblematik).<br />

Der Sponsoring-Navigator, ein von der<br />

TU Dresden, Lehrstuhl <strong>für</strong> Marketing entwickeltes<br />

Instrument zur Messung des Sponsoring-Erfolgs,<br />

greift deshalb unter anderem<br />

auf „weiche“ Erfolgskriterien wie Sympathie<br />

<strong>und</strong> Nutzungsabsicht zurück.<br />

Ob Sponsoring erfolgreich ist, hängt<br />

von mehreren Faktoren ab. Zum einen sollte<br />

das Produkt im Großen <strong>und</strong> Ganzen zum<br />

Sport passen, der sog. „Produkt-Fit“ muss<br />

stimmen. Wesentlich sind jedoch der „Zielgruppen-Fit“<br />

<strong>und</strong> der „Image-Fit“. Bevor ein<br />

Unternehmen sich <strong>für</strong> einen Sponsor-Nehmer<br />

entscheidet, sollte es daher eingehend<br />

prüfen, ob sich seine Zielgruppe unter den<br />

Anhängern des Sports befindet <strong>und</strong> ob der<br />

Sponsor-Nehmer über ein inhaltlich passendes<br />

Image verfügt. Dies alles vorausgesetzt,<br />

entscheidet schließlich der Auftritt des<br />

Sponsors über Erfolg <strong>und</strong> Misserfolg. Im Idealfall<br />

werden positive Imagemerkmale der<br />

Sportart auf den Sponsor übertragen. Bei<br />

einer Krise des Sponsor-Nehmers sieht die<br />

Sache ganz anders aus.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe SPort 39<br />

100 Millionen euro in zehn jahren <strong>und</strong> dann Champions-League-Sieger? Der Fußball spielt zumindest finanziell in Leipzig<br />

wieder in den oberen Ligen. Kommt mit dem geld auch der erfolg? ein Ausflug in die Welt des Sportsponsorings.<br />

<strong>Text</strong>: Thomas Magosch Fotografie: HCL, bluechip Computer Ag, Wolfgang Schoppe<br />

„jeder einzelne Sponsor ist wichtig.“ Der HC<br />

Leipzig wird von 120 Unternehmen unterstützt.<br />

In so einer Krise befindet sich derzeit<br />

der Radsport. Zwar werden die großen Touren<br />

weiter betrieben als sei nichts gewesen,<br />

aber in Deutschland <strong>und</strong> speziell in Sachsen<br />

„läuft so gut wie nichts mehr“, wie Wolfgang<br />

Schoppe, Vizepräsident im B<strong>und</strong> deutscher<br />

Radfahrer <strong>und</strong> Vorsitzender des Sächsischen<br />

Radfahrerb<strong>und</strong>es etwas verbittert äußert.<br />

„Radsport ist im Moment nicht in. Bis auf<br />

wenige langjährige Partner sind alle Sponsoren<br />

weggebrochen, ohne Begründung“,<br />

sagt Schoppe. Die Gründe liegen offensichtlich<br />

in den Dopingfällen von Ullrich & Co.<br />

<strong>und</strong> der daraus resultierenden negativen<br />

Die Leipziger radrennbahn modert trotz<br />

Zusagen der Stadt weiter vor sich hin.<br />

Berichterstattung, speziell in Deutschland.<br />

Vor nicht allzu langer Zeit genügte ein Wort,<br />

so Schoppe, <strong>und</strong> es interessierten sich Firmen<br />

aus allen möglichen Bereichen <strong>für</strong> ein<br />

Sponsoring. Und obgleich der Landesverband<br />

ein ehrgeiziges Anti-Doping-Programm<br />

aufgelegt hat <strong>und</strong> die Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

so erfolgreich wie noch nie zuvor ist,<br />

findet sich kein Hauptsponsor. Selbst die<br />

Leipziger Radrennbahn, deren Sanierung <strong>für</strong><br />

dieses Jahr von der Stadt zugesagt gewesen<br />

sei, modert weiter vor sich hin. Am 1. März<br />

sollte Baubeginn sein, bis heute ist nichts<br />

passiert. Kleinsponsoren seien noch vorhanden,<br />

kleinere Sportfeste könnten durchgeführt<br />

werden, aber <strong>für</strong> eine solide Partnerschaft<br />

gibt es derzeit keine Interessenten.<br />

Von vielen vor allem kleineren Unternehmen<br />

wird Sponsoring noch immer als<br />

„Spende“ angesehen, die aufgr<strong>und</strong> persönlicher<br />

Beziehung zum Verein oder einfach<br />

„aus dem Bauch heraus“ passiere, meint die<br />

Marketing-Expertin Franck. Erfolgreiches<br />

Sponsoring braucht allerdings eine durchdachte<br />

Strategie <strong>und</strong> diversifizierte Angebote,<br />

Voraussetzungen also, die bisher oft<br />

nur größere Vereine schaffen können.<br />

Dem ZFC Meuselwitz ist so ein kleiner<br />

Aufstieg gelungen. 1992, als das Engage-


40 SPort regjo LeIPZIg/HALLe<br />

Der Mix macht´s<br />

Während man in der bluechip-Arena in richtung B<strong>und</strong>esliga kickt, sitzt der<br />

radsport in Sachen Sponsoring derzeit eher auf dem Trockenen. Doch<br />

BDr-Vorstandsmitglied Wolfgang Schoppe gibt die Hoffnung nicht auf.<br />

ment der bluechip AG begann, kickten die Meuselwitzer noch in der<br />

Kreisliga. Ohne „Herzblut“, wie es Vorstandsmitglied Jan Vollrath<br />

nennt, sei so ein Engagement nicht zu stemmen. „Neben der Unterstützung<br />

des Leistungssports Fußball fühlen wir uns auch verpflichtet,<br />

uns sozial in der Region zu engagieren.“ Neben der Sanierung<br />

Ziel in der Meuselwitzer bluechip Arena ist die Stabilisierung in der regionalliga<br />

– <strong>und</strong> vielleicht ja bald die 3. B<strong>und</strong>esliga.<br />

des Zipsendorfer Stadions, die insgesamt auf 3,3 Millionen Euro veranschlagt<br />

wurde, lässt sich die bluechip AG die Namensrechte an der<br />

Arena pro Jahr ca. 150.000 Euro kosten. Dabei geht es der Firma<br />

aber nicht um „Eitelkeiten“ wie Vollrath das nennt. Der Verein wird<br />

von 80 bis 90 Sponsoren getragen <strong>und</strong> könnte auch bestehen, falls<br />

es bluechip einmal nicht mehr geben sollte. Doch davon spricht in<br />

Meuselwitz niemand. In den nächsten Jahren steht die Stabilisierung<br />

an, der ZFC spielt mittlerweile in der Regionalliga (vierthöchste<br />

Klasse), <strong>und</strong> vielleicht ist ja bald auch mal die 3. B<strong>und</strong>esliga drin.<br />

„Nicht nur in Beine investieren, sondern auch in Köpfe“ nennt<br />

das Hähner. Es sei relativ einfach, kurzfristig Erfolg zu haben, „aber<br />

sich langfristig an der Spitze zu etablieren, das ist ein hartes Stück<br />

Arbeit“. Und dieser Erfolg gründet sich beim HCL auf professionelle<br />

Strukturen, Kontinuität in der Führung <strong>und</strong> eine Top-Spielstätte. In<br />

den Pausen werden Nudelpakete ins Volk geworfen, ein Bärchen<br />

verteilt Traubenzucker, es gibt den obligatorischen VIP-Bereich <strong>und</strong><br />

die Halle ist in allen möglichen Farben der Sponsoren geschmückt.<br />

Ausschlaggebend ist der „richtige Mix“, so Hähner.<br />

Der Unterhaltungsmaschinerie sind in Sachen Sponsoring<br />

kaum Grenzen gesetzt. Vor allem bei den Publikumsmagneten wie<br />

Fußball wird sich die Diversifizierung weiter fortsetzen. Mit Bandenwerbung<br />

<strong>und</strong> Trikotsponsoring hat es angefangen, bei der Stadionbezeichnung<br />

ist noch lange nicht Schluss. Sponsoring fördert den<br />

Einfallsreichtum in Sachen Werbeträger. So gibt es ab der nächsten<br />

B<strong>und</strong>esligasaison auch in Deutschland einen einheitlichen „Ballsponsor“.<br />

Gegen Werbung auf Hosen <strong>und</strong> Stutzen wehrt man sich bislang<br />

erfolgreich. In Österreich ist das seit Jahren ganz normal. Im Wesentlichen<br />

werden sich im Sponsoringbereich in Zukunft aber nur „technische<br />

Dinge“ ändern, meint Hähner <strong>für</strong> seinen Verein. Anzeigensysteme,<br />

Ausstattung, Komfort, eine Art Ausbau <strong>und</strong> zeitgemäße<br />

Modernisierung der Infrastruktur.<br />

Die Wissenschaftlerin Franck betont den derzeitigen Trend zum<br />

Corporate Citizenship. Soziale Verantwortung wird zunehmend als<br />

Beweggr<strong>und</strong> <strong>für</strong> Sponsoringengagement angegeben. Dieser Bereich<br />

habe Zukunft, meint sie. Von einer immer größeren Einflussnahme<br />

von Firmen auf das Sportgeschehen selbst nimmt sie Abstand. Diese<br />

könne sich nur auf die Planung <strong>und</strong> die Zusammenarbeit beispielsweise<br />

bei Events beschränken. Eine systematische „Abramowitschaftisierung“,<br />

bei der der Clubeigner eigenständig Lieblingsspieler<br />

einkauft, sieht sie nicht.<br />

RB Leipzig als Einzelfall? Womöglich. Aber gesetzt den Fall, dass<br />

Real Madrid oder Manchester United sich regelmäßig in der Red<br />

Bull-Arena Leipzig ein Stelldichein geben werden, spätestens dann<br />

wird das Beispiel Schule machen. Erfolg ist zumindest kalkulierbar,<br />

keine Frage.<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.hc-leipzig.de,<br />

www.s-r-b.de <strong>und</strong> www.marketingverein.de.


Meine Region, meine Sparkasse<br />

regjo LeIPZIg/HALLe SPort 41<br />

Die Sparkasse gehört zu den größten Unterstützern des Sports in der region. Sie fördert auch <strong>und</strong> vor allem den<br />

Breitensport. ein gespräch mit Diana Petters, stellvertretende Pressesprecherin der Sparkasse Leipzig.<br />

Interview: Thomas Magosch Fotografie: Sparkasse Leipzig<br />

Nach welchen Kriterien sucht sich die Sparkasse<br />

Leipzig Werbeträger im Sport?<br />

Als regional verankertes Kreditinstitut legen<br />

wir bei unserem gesellschaftlichen Engagement<br />

ein ganz besonderes Augenmerk<br />

darauf, dass der Sponsoringpartner seinen<br />

Sitz in unserem Geschäftsgebiet hat oder das<br />

Projekt hier seine Hauptwirkung entfaltet.<br />

Ebenso prüfen wir, ob das Vorhaben zum<br />

Image der Sparkasse Leipzig passt. Viele Projekte<br />

sind – <strong>und</strong> auch das ist ein Auswahlkriterium<br />

– ein Aushängeschild <strong>für</strong> unsere<br />

Region, von dem die hiesige Wirtschaft profitiert,<br />

sei es durch zusätzliche Touristen oder<br />

eine reichweitenstarke Standortwerbung in<br />

den Medien. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist Deutschlands<br />

größte Pferdesportveranstaltung PART-<br />

NER PFERD, bei der wir Sponsor der ersten<br />

St<strong>und</strong>e sind.<br />

Wie kommt so eine Zusammenarbeit dann<br />

zustande?<br />

Entweder wird die Sparkasse Leipzig angesprochen,<br />

was sehr häufig der Fall ist, da wir<br />

einer der größten Sportförderer in der Region<br />

sind. Oder wir sprechen gezielt Projektpartner<br />

an, weil wir kontinuierlich beobachten,<br />

was die Menschen in unserem Geschäftsgebiet<br />

begeistert <strong>und</strong> bewegt. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

sehen wir uns nicht nur als Sponsor, sondern<br />

auch als Partner <strong>und</strong> bringen neben finanziellen<br />

Mitteln häufig auch Know-how ein,<br />

um ein Projekt weiterzuentwickeln.<br />

Wie wird dabei Spitzensport vs. Breitensport<br />

gewichtet? Wie würden Sie die unterschiedliche<br />

Zielsetzung der beiden Segmente<br />

beschreiben?<br />

R<strong>und</strong> 90 Prozent unserer Sportförderung<br />

kommt dem Breitensport zugute. Nur aus<br />

einem gut entwickelten Breitensport können<br />

Spitzensportler hervorgehen. Diese wiederum<br />

sind Vorbilder <strong>und</strong> motivieren den<br />

Nachwuchs. Seit 2008 ist die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe – <strong>und</strong> damit auch die Sparkasse<br />

Leipzig – offizieller Olympia-Partner<br />

des Deutschen Olympischen Sportb<strong>und</strong>es<br />

(DOSB). Darüber hinaus haben wir es uns<br />

zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung junger<br />

Talente langfristig <strong>und</strong> systematisch zu<br />

begleiten. Als Hauptförderer der Eliteschule<br />

des Sports in Leipzig leisten wir einen nachhaltigen<br />

Beitrag <strong>für</strong> die Nachwuchsförderung<br />

in unserem Olympia-Team.<br />

Warum ist die sehr ausgeprägte regionale<br />

Förderung <strong>für</strong> die Sparkasse so wichtig?<br />

Wir sind fest in unserem Geschäftsgebiet verwurzelt:<br />

in der Stadt <strong>und</strong> dem Landkreis<br />

Leipzig ebenso wie in Nordsachsen. Diese<br />

Region wollen wir nachhaltig attraktiver <strong>für</strong><br />

die Menschen <strong>und</strong> die Wirtschaft gestalten.<br />

Denn nur wenn es den Menschen gut geht,<br />

geht es auch der Sparkasse Leipzig gut.<br />

„Identifikation“ ist ein wesentlicher Begriff<br />

beim Sponsoring. Wie identifiziert man sich<br />

mit der Sparkasse Leipzig am besten?<br />

Die Sparkasse Leipzig möchte ein zuverlässiger,<br />

kompetenter, authentischer <strong>und</strong> vertrauensvoller<br />

Partner <strong>und</strong> Förderer des<br />

gesellschaftlichen Lebens in ihrem Geschäftsgebiet<br />

sein – diese Werte verkörpern wir <strong>und</strong><br />

so möchten wir wahrgenommen werden.<br />

Die Bandbreite unseres Engagements reicht<br />

weit über die Förderung des Sports hinaus<br />

<strong>und</strong> umfasst zusätzlich die Bereiche Kultur,<br />

Kunst, Soziales <strong>und</strong> <strong>Bild</strong>ung. Unser Ziel ist<br />

es, dass <strong>für</strong> Einwohner unseres Geschäftsgebietes<br />

ihre Heimat <strong>und</strong> die Sparkasse Leipzig<br />

untrennbar zusammengehören: „Meine<br />

Region, meine Sparkasse.“<br />

Wie messen Sie den erfolg von Sponsoring?<br />

Als Wirtschaftsunternehmen haben wir eine<br />

sehr große Verantwortung gegenüber<br />

unseren K<strong>und</strong>en, ebenso wie als Arbeitgeber.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> kontrollieren <strong>und</strong> bewerten<br />

wir regelmäßig alle Sponsorings anhand<br />

verschiedener Methoden. Durch unsere regionale<br />

Präsenz machen wir uns gern vor Ort<br />

ein <strong>Bild</strong> <strong>und</strong> sammeln persönliche Eindrücke.<br />

Zudem stützen wir uns auf Ergebnisse<br />

der Marktforschung. Aber der wertvollste<br />

Gradmesser sind <strong>für</strong> uns die Rückmeldungen,<br />

die wir von unseren K<strong>und</strong>en erhalten.<br />

Wann <strong>und</strong> warum werden Sponsortätigkeiten<br />

beendet, beispielsweise beim regionalen<br />

radsport?<br />

Trotz anhaltender Dopingproblematik im<br />

Radsport <strong>und</strong> dem Rückzug vieler Sponsoren<br />

hat die Sparkasse Leipzig ihr Engagement<br />

ausgebaut <strong>und</strong> das Titelsponsoring <strong>für</strong> die<br />

„Sparkassen neuseen classics – r<strong>und</strong> um die<br />

braunkohle“ übernommen. Wir sind von<br />

diesem Projekt überzeugt, weil es dem Neuseenland<br />

guttut, den Menschen <strong>und</strong> der<br />

Wirtschaft.<br />

Auf der anderen Seite müssen wir – wie bei<br />

der Sachsentour – manchmal auch schmerzhafte<br />

Entscheidungen treffen <strong>und</strong> uns von<br />

Partnern trennen. Das ist dann der Fall, wenn<br />

ein Projekt trotz aller Unterstützung nicht<br />

mehr an alte Erfolge anknüpfen kann. Im<br />

Gegenzug geben wir neuen Projekten eine<br />

Chance, da wir im Interesse unserer K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> der Menschen in der Region bestrebt<br />

sind, unsere Sportförderung so breit wie<br />

möglich aufzustellen.


Alles im Fluss<br />

Wer Sport treibt, lebt aktiver. Das jedenfalls sagt Thomas Prochnow, geschäftsführer des<br />

Universitätssportvereins (USV) Halle, des größten Breitensportvereins der Stadt.<br />

<strong>Text</strong>: Dajana Trapp Fotografie: USV, Ulrike Haller<br />

Schon Joseph von Eichendorff ist in<br />

der Saale geschwommen. 100 Jahre<br />

später fanden in dem Hallenser Fluss<br />

die natio nalen Meisterschaften im<br />

Langstreckenschwimmen statt. Und<br />

auch heute gibt es sie wieder: die Freizeit-<br />

<strong>und</strong> Profisportler, die beim Saaleschwimmen<br />

einmal im Jahr dem Wetter<br />

trotzen <strong>und</strong> 2.250 Meter <strong>für</strong> den<br />

„Eichendorff-Pokal“ zurücklegen. „Wir<br />

möchten zeigen, dass man in unserem<br />

Fluss wieder schwimmen kann“,<br />

erzählt der Organisator Klaus-Dieter<br />

Gerlang.<br />

Der 64-jährige Gerlang, der<br />

zuletzt 13 Kilometer von Hildesheim<br />

bis zur Mündung in den Mittellandkanal<br />

schwamm, trainiert Triathleten im<br />

Universitätssportverein (USV) Halle.<br />

Von den Wurzeln des Vereins in der<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

kündet heute nur noch der<br />

Name. Seit der Hochschulreform 1990<br />

ist der Sportverein eigenständig <strong>und</strong><br />

widmet sich heute vorrangig dem Breitensport.<br />

Die knapp 3000 Mitglieder<br />

kommen aus allen Altersgruppen. Kinder<br />

lernen hier schwimmen, Jugendliche<br />

spielen Frisbee, Sportler mit Handicap<br />

trainieren Leichtathletik <strong>und</strong><br />

Senioren betreiben Rehabilitations-<br />

Im vergangenen jahr feierte der Universitätssportverein sein<br />

60jähriges Bestehen.<br />

sport. Der Verein nutzt über 60 Sportstätten<br />

in Halle. „Das ist eine logistische<br />

Herausforderung“, erzählt der Ge-<br />

schäftsführer Thomas Prochnow. Die<br />

einfacher zu handhaben sei, seitdem<br />

man im vergangenen Jahr ein eigenes<br />

Sport- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszentrum eröffnet<br />

habe.<br />

Seit zwei Jahren organisiert ein<br />

Hallenser Reiseunternehmen, einer<br />

der Sponsoren des Vereins, auch Reisen<br />

<strong>für</strong> aktive Mitglieder <strong>und</strong> Interes-<br />

senten. Die kostengünstigen Sportreisen<br />

„fördern das Vereinsleben <strong>und</strong><br />

wecken auch bei Menschen mit einem<br />

kleinen Budget die Lust am Sport“,<br />

erklärt Thomas Prochnow. Das sei<br />

nicht zuletzt auch ein Anliegen des<br />

Sportvereins.<br />

Trotz seiner Größe muss der Verein<br />

derzeit sparen. „In den vergangenen<br />

Jahren sind unsere Einnahmen stetig<br />

gesunken, die Ausgaben aber gestiegen.“<br />

So strich die Stadt Halle ihre<br />

Zuwendungen zu Veranstaltungen des<br />

USV. Das neue Ges<strong>und</strong>heitszentrum<br />

hinterließ ein Defizit in der ohnehin<br />

geschwächten Vereinskasse. „Inzwischen<br />

ist es vollständig abbezahlt“,<br />

erzählt der Vereinschef erleichtert. Ein<br />

ausgeglichener Haushalt ist auch <strong>für</strong><br />

die geplante Fusion mit dem Sportverein<br />

(SV) Halle notwendig. Anfang des<br />

regjo LeIPZIg/HALLe SPort 43<br />

Jahres unterzeichneten die Vorstände<br />

eine entsprechende Absichtserklärung.<br />

„Wenn sich die beiden größten Sportvereine<br />

der Stadt zusammenschließen,<br />

liegen die Vorteile auf der Hand,“ meint<br />

Prochnow. Die Strukturen könnten<br />

gestrafft, der Service verbessert <strong>und</strong><br />

weitere Sportstätten erworben werden.<br />

Wenn die Mitglieder den Zusammenschluss<br />

absegnen, ist es im Frühjahr<br />

2011 soweit. Unstrittig ist, dass ein solcher<br />

Großverein politisch an Einfluss<br />

gewinnen wird. Damit kann auch der<br />

Breitensport in Halle weiter ausgebaut<br />

werden – auf das in Zukunft immer<br />

mehr Hallenser den Sprung in die Saale<br />

wagen.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.usv-halle.de.


Der Jedermann-Lauf<br />

Tausende Läufer werden zum Mitteldeutschen Marathon im September in Sachsen-Anhalt erwartet. er hat sich in den<br />

vergangenen jahren zu einer der größten Laufveranstaltungen in der region entwickelt.<br />

<strong>Text</strong>: Ines Christ Fotografie: run e.V.<br />

Zehn Jahre war Waldemar Cierpinski alt, als er das erste Mal an eine<br />

Teilnahme bei den Olympischen Spielen dachte. Da saß er vor dem<br />

Fernseher, als der Äthiopier Abebe Bikila 1960 barfuß den Marathon<br />

in Rom lief <strong>und</strong> wenig später die Goldmedaille gewann. „Da will ich<br />

auch mal hinkommen“, dachte ich. „Aber nicht gerade als Läufer –<br />

das war ja anstrengend“, erinnert er sich lächelnd. Aber irgendwann<br />

kam sie doch, seine Begeisterung <strong>für</strong> das Laufen, <strong>und</strong> sie ist heute,<br />

50 Jahre <strong>und</strong> zwei eigene olympische Goldmedaillen später, noch<br />

immer ungebrochen.<br />

Das wird besonders in seinem Engagement bei unzähligen Laufveranstaltungen<br />

in Mitteldeutschland deutlich. Herzstück ist der<br />

Mitteldeutsche Marathon, den Cierpinski 2002 im Rahmen der Leipziger<br />

Olympiabewerbung auf der Strecke Leipzig – Halle initiierte.<br />

„Dahinter stand ein einfacher Gedanke: einen Marathon in der<br />

Region zu etablieren“, sagt der 59-Jährige, der in Neugattersleben in<br />

Sachsen-Anhalt geboren wurde <strong>und</strong> seit mehreren Jahrzehnten in<br />

Halle lebt. Und das Vorhaben gelang: „Wir erfahren hier eine wirklich<br />

große Unterstützung.“ In diesem Jahr findet der Mitteldeutsche<br />

Marathon bereits zum neunten Mal statt, die Veranstalter rechnen<br />

am 4. <strong>und</strong> 5. September mit mehr als 5000 Teilnehmern.<br />

Der Marathon orientiert sich dabei am historischen Vorbild: Im<br />

Gegensatz zu vielen anderen Läufen werden keine R<strong>und</strong>en in einer<br />

Stadt absolviert, sondern wird wie einst von Marathon nach Athen<br />

von einem Ort zum anderen gelaufen. In den Anfangsjahren hieß das<br />

zunächst von Leipzig nach Halle, „von Bach zu Händel“, so Cierpinski.<br />

Auf dieser Strecke fanden 1925 die ersten Deutschen Meisterschaften<br />

im Marathon statt, sie erwies sich jedoch aufgr<strong>und</strong> ihres<br />

Profils als unzeitgemäß. Die neue Strecke führt quer durch das südliche<br />

Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> die mitteldeutsche Chemie-Region von<br />

Spergau nach Halle. Entlang der Saale werden 15 Gemeinden passiert,<br />

in denen die Läufer bei kleinen Volksfesten lautstark unterstützt<br />

Die Stimmung an der Strecke <strong>und</strong> ein vielfältiges Programm sind Teil des<br />

Konzeptes, eine Veranstaltung <strong>für</strong> alle Sportinteressierten zu bieten.<br />

werden. Diese Stimmung <strong>und</strong> ein vielfältiges Programm sind Teil des<br />

Konzeptes, eine Veranstaltung <strong>für</strong> alle Sportinteressierten zu bieten.<br />

Der Marathon ist dabei nur eine Strecke, die gelaufen werden<br />

kann. Ein Schnupperlauf über 1,3 Kilometer, ein Viertelmarathon <strong>und</strong><br />

verschiedene Staffeln sollen auch <strong>für</strong> ungeübte Läufer Anreiz sein, die


Turnschuhe zu schnüren <strong>und</strong> die Freude an<br />

der Bewegung zu entdecken. Das fängt schon<br />

bei den Kleinsten an, die beim Kita-Lauf parallel<br />

zu den großen Sportlern kurze Staffelläufe<br />

absolvieren. „Dieses Ereignis ist da<strong>für</strong><br />

ein neues Projekt wird 2011 verwirklicht: Der<br />

Himmelswege-Lauf in Sachsen-Anhalt.<br />

prädestiniert, Lust am Sport zu machen“, ist<br />

Cierpinski überzeugt. Dazu gehören auch<br />

regelmäßige Neuerungen, in diesem Jahr ist<br />

das neben dem Viertelmarathon der Total<br />

Inline Race. „Für viele Skater wird das Rennen<br />

auf der Original-Marathonstrecke von<br />

Spergau bis Merseburg eine große Herausforderung“,<br />

glaubt der Olympia-Sieger.<br />

Eigentlich wollte er in diesem Jahr<br />

beim Mitteldeutschen Marathon selbst über<br />

42 Kilometer an den Start gehen <strong>und</strong> damit<br />

gleich zwei Jubiläen feiern: „Ich werde kurz<br />

vorher 60, außerdem ist mein zweiter Olympiasieg<br />

von Moskau genau 30 Jahre her“,<br />

erzählt der ehemalige Langstreckenläufer.<br />

Die Zeit <strong>für</strong> ausreichendes Training fehlt ihm<br />

jedoch, denn Cierpinski ist heute nicht nur<br />

Geschäftsführer der gleichnamigen Sport<br />

GmbH. Mit der deutschen Marathon-Nationalmannschaft<br />

war er gerade drei Wochen<br />

im Höhen-Trainingslager, <strong>und</strong> auch neue<br />

Lauf-Projekte warten auf ihre Verwirklichung.<br />

Eines hat bereits konkrete Formen<br />

angenommen: Der Himmelswege-Lauf. „Er<br />

wird im kommenden Jahr stattfinden <strong>und</strong> ist<br />

eine riesige Chance <strong>für</strong> Sachsen-Anhalt,<br />

denn Sport <strong>und</strong> Kultur werden auf außergewöhnliche<br />

Art verb<strong>und</strong>en.“ Während Sportler<br />

einen Dreifach-Marathon absolvieren,<br />

können Senioren ebenfalls auf Tour gehen.<br />

Sie sammeln ihre 42 „Punkte“ auf Burgen<br />

Lauf-Vergnügen<br />

Der Spaß an der Bewegung steht beim Mitteldeutschen<br />

Marathon im Vordergr<strong>und</strong>, ob<br />

es nun in Begleitung von olympia-Sieger<br />

Waldemar Cierpinski (linkes <strong>Bild</strong>, Mitte)<br />

über die Halbmarathon-Distanz oder als<br />

große gemeinschaft auf eine der vielen<br />

anderen Strecken geht.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe SPort 45<br />

<strong>und</strong> Schlössern, wo sie kleine sportliche<br />

Aufgaben lösen <strong>und</strong> ihre Kenntnisse der<br />

Region unter Beweis stellen müssen. Am<br />

Ende gibt es eine gemeinsame Siegerehrung.<br />

Trotz des vollen Terminplanes wird<br />

Waldemar Cierpinski auf einen Start beim<br />

Mitteldeutschen Marathon nicht verzichten.<br />

„Ich laufe wie im vergangenen Jahr den<br />

Halbmarathon. Die Strecke führt unter<br />

anderem an der Burg Giebichenstein vorbei<br />

<strong>und</strong> ist einfach idyllisch.“ Gleichzeitig hofft<br />

Cierpinski, dass möglichst viele Menschen<br />

aus der Umgebung zum Mitteldeutschen<br />

Marathon kommen. Schließlich sei jede Teilnahme<br />

auch ein Sympathiebekenntnis zur<br />

Region.<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet<br />

unter www.mitteldeutscher-marathon.de.


Sechseinhalb Minuten Freiheit<br />

Ich hab die Hosen voll <strong>und</strong> schuld daran ist<br />

mein Kumpel Christian. Er ist seit gut fünf<br />

Jahren begeisterter Gleitschirmflieger. Und<br />

neulich fragte er mich: „Willst du nicht mal<br />

mitfliegen?“ Ich weiß nicht warum, aber<br />

mein M<strong>und</strong> antwortete einfach: „Super<br />

Idee.“<br />

Und jetzt habe ich den Schlamassel.<br />

Festgegurtet an einen riesigen Sitzrucksack,<br />

dem sogenannten Gurtzeug, auf dem Kopf<br />

einen Helm, auf meiner Schulter ein piepen-<br />

der Höhenmesser stehe ich hier. Hinter mir<br />

auf der Wiese ausgebreitet liegt der Gleitschirm.<br />

An meiner Hüfte zerrt ein kaum fünf<br />

Millimeter dickes Seil. Christian sitzt am<br />

anderen Ende, 1,2 Kilometer entfernt, auf<br />

einer brummenden Seilwinde <strong>und</strong> wartet<br />

auf das Startsignal. Gleich wird er das Seil<br />

einfahren <strong>und</strong> mich so in die Luft ziehen.<br />

Von wegen „super Idee“, denke ich<br />

jetzt. Warum habe ich nur ja gesagt? Ich <strong>und</strong><br />

fliegen, das ist ganz <strong>und</strong> gar keine „super<br />

Idee“. Vögel gehören in die Luft, Menschen<br />

wie ich auf den Boden – da bin ich mir jetzt<br />

ganz sicher. Doch was soll ich machen?<br />

Kneifen gilt nicht.<br />

Zum Glück muss ich nicht allein fliegen.<br />

Thomas Post nimmt mich als Tandempartner<br />

mit. Er ist ein erfahrener Gleitschirmpilot.<br />

Vor über 20 Jahren ist er diesem<br />

Sport in seiner Heimat Baden-Württemberg<br />

verfallen. Damals war er noch Student,<br />

Landschaftsarchitektur sein Fachgebiet.<br />

Nebenbei arbeitete er als Fluglehrer. Ende<br />

der 1990er Jahre kam er nach Leipzig. Hier<br />

flatterte ihm 2004 die Ausschreibung <strong>für</strong><br />

den Zukunftspreis Südraum Leipzig auf den<br />

Tisch. Thomas Post horchte auf. Denn schon<br />

in seiner Diplomarbeit hatte er sich mit der<br />

Freizeitnutzung der Bergbaufolgelandschaft<br />

im Südraum von Leipzig beschäftigt. „Ich<br />

habe die Arbeit wieder aus der Schublade<br />

geholt, neu aufbereitet <strong>und</strong> das Projekt<br />

‚Luftsportzentrum Neuseenland Leipzig‘ eingereicht.“<br />

Er gewann, bekam Öffentlichkeit,<br />

ein kleines Preisgeld <strong>und</strong> Unternehmensberatung.<br />

Ein Jahr später eröffnete er seine<br />

Flugschule. Das war gleichzeitig die Geburtsst<strong>und</strong>e<br />

des Luftsportvereins Neuseenland<br />

Leipzig <strong>und</strong> von Christians Flugleidenschaft.<br />

Schließlich war er hier einer seiner ersten<br />

Flugschüler.<br />

„Wollen wir loslegen?“, fragt Thomas<br />

Post. Er steht in voller Montur dicht hinter<br />

mir. Durch Karabiner ist unser Gurtzeug<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en. In den Händen hält<br />

er die Leinen, an denen das große Stück<br />

Stoff befestigt ist, das uns gleich in der Luft<br />

tragen soll. Neben uns wartet der Starthelfer<br />

mit dem Walkie-Talkie auf unser Startsignal,<br />

um es an Christian auf der Winde durchzugeben.<br />

„Oh mein Gott“, denke ich <strong>und</strong> sage:<br />

„Okay, was muss ich tun?“ Thomas Post<br />

erklärt es mir: „Jetzt kommt gleich noch ein<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Freizeit 47<br />

„gleitschirmfliegen ist eine grenzerfahrung“, sagt Fluglehrer Thomas Post. regjo redakteurin Nadine jukschat hat sich<br />

an ihre grenzen gewagt <strong>und</strong> es ausprobiert. ein Selbsterfahrungsbericht.<br />

<strong>Text</strong>: Nadine jukschat Fotografie: Tom Schulze<br />

Fliegen ist etwas <strong>für</strong> Vögel. Wie konnte ich auf<br />

die Idee kommen, das auch zu können?<br />

Der schnellste Fahrstuhl der Welt: Mit fünf<br />

Metern pro Sek<strong>und</strong>e geht die Fahrt gen Himmel.<br />

bisschen mehr Zug auf das Seil. Wir bleiben<br />

so lange stehen, bis es nicht mehr geht <strong>und</strong><br />

dann musst du laufen, laufen, laufen. Wenn<br />

du aus Versehen ins Sitzen kommst, steh<br />

wieder auf <strong>und</strong> laufe wieder. Ich sage dir,<br />

wenn du aufhören darfst. Also wenn der<br />

Boden weg ist, weiterlaufen.“ Na gut, denke<br />

ich. Das kann ja nicht so schwer sein.<br />

Dann geht es los. „Fertig“ ruft Thomas<br />

Post dem Starthelfer zu. „Fertig“ spricht der<br />

in das Walkie-Talkie. Und Christian bringt<br />

mit der Winde Zug auf das Seil. „Und jetzt<br />

lauf, lauf, lauf!“ Ich setze zum Sprint an <strong>und</strong><br />

kaum drei Schritte später zappeln meine<br />

Beine bereits in der Luft. Es geht nach oben.<br />

Warme Luft trägt den gleitschirm nach oben. Bis<br />

zu den Wolken.<br />

Tatsächlich, wir heben ab! Der Wind rauscht<br />

<strong>und</strong> knattert laut in meinen Ohren.<br />

„Jetzt kannst du dich reinsetzen <strong>und</strong><br />

genießen“, sagt Thomas Post. Ich versuche<br />

es mir gemütlich zu machen <strong>und</strong> zu entspannen,<br />

während wir mit fünf Metern pro<br />

Sek<strong>und</strong>e in Richtung Wolken steigen. Meinen<br />

Ohren geht die Fahrt zu schnell. Thomas<br />

Post scheint meine Gedanken zu erraten<br />

<strong>und</strong> sagt: „Schlucken hilft gegen den<br />

Druck.“ Ein guter Tipp, doch mein M<strong>und</strong> ist<br />

vor Aufregung völlig trocken <strong>und</strong> will einfach<br />

keinen Speichel produzieren. Ich versuche<br />

es mit exzessivem Gähnen. Es klappt,<br />

der Druck weicht. Die Anspannung bleibt.<br />

Da<strong>für</strong> ist die Aussicht phänomenal.<br />

Unter uns erstrecken sich knallig gelbe Raps-


felder, dunkelgrüne Wiesen, kleine Waldstücke <strong>und</strong> der blaugrün<br />

glitzernde Hainer See. In der Ferne rauchen die Schlote des Kraftwerks<br />

Lippendorf. Bei gutem Wetter, sagt Thomas Post, kann man<br />

bis ins Erzgebirge schauen. Heute reicht die Sicht allerdings gerade<br />

einmal bis nach Leipzig.<br />

Noch immer hängen wir an dem dünnen Seil. R<strong>und</strong> 500 Meter<br />

kann uns Christian damit hochziehen. Gut zwei Minuten nach dem<br />

Start erreichen wir diese Höhe. Und Thomas Post fordert mich auf,<br />

uns auszuklinken. Da<strong>für</strong> muss ich an einem kleinen, roten, T-förmigen<br />

Griff an meiner Hüfte ziehen. „Wirklich jetzt?“, frage ich <strong>und</strong><br />

Auf dem Weg nach oben wird es frisch. Pro 100 Meter Höhe sinkt die Temperatur<br />

um je ein grad.<br />

zögere einen Moment. „Ja, zieh.“ Die Schlaufe löst sich, das Seil fällt<br />

ab <strong>und</strong> sinkt getragen von einem kleinen, sich im Flug wie ein Fallschirm<br />

aufspannenden Stück Stoff langsam nach unten. Uns trägt<br />

jetzt nur noch die Luft. Und die ist schon merklich kühler, als am<br />

Boden. Denn mit jeden 100 Metern, die wir an Höhe gewinnen,<br />

sinkt die Temperatur um ein Grad.<br />

Um noch weiter nach oben zu gelangen, müssen wir jetzt Thermik<br />

finden, warme aufsteigende Luft, die uns mitnehmen kann. Bei<br />

guten Bedingungen können Gleitschirmflieger so bis zu 3.000 Meter<br />

hoch fliegen – je nachdem, wie hoch die Wolken hängen. Denn an<br />

der Wolkendecke ist Schluss. „Wenn man oben angekommen ist,<br />

fliegt man hier im Flachland am besten mit Rückenwind so lange<br />

geradeaus, bis es wieder hoch geht“, erklärt Thomas Post. Auf diese<br />

Weise lassen sich weite Strecken zurücklegen. Flüge von über 100<br />

Kilometern sind <strong>für</strong> geübte Piloten keine Seltenheit. Den Weltrekord<br />

im motorlosen Gleitschirmfliegen hält der südafrikanische Pilot Nevil<br />

Hullet. Am 14. Dezember 2008 flog er in Copperton, Südafrika,<br />

501,1 Kilometer. „Es ist einfach irre, nur mit ein paar Leinen unter<br />

so einem Stoff zu hängen <strong>und</strong> st<strong>und</strong>enlang zu fliegen. So weit, dass<br />

man hinterher einen halben Tag braucht, bis man wieder zu Hause<br />

ist“, beschreibt Thomas Post die Faszination des Gleitschirmfliegens.<br />

Ich glaube, ich weiß, was er meint. Auf meinem Gesicht hat<br />

sich inzwischen ein breites Grinsen eingemeißelt. Hat mich der Gleitschirmvirus<br />

etwa auch gepackt? Ich könnte noch St<strong>und</strong>en hier oben<br />

bleiben.<br />

Leider ist uns dieses Glück heut nicht beschieden. Die Wolken<br />

sind dicht <strong>und</strong> hängen tief in knapp 1.000 Metern Höhe. Nur vereinzelt<br />

zeigt sich ein bisschen blauer Himmel – nicht die besten<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> einen langen Flug. „Ohne Sonne gibt es weniger<br />

Thermik“, erklärt Thomas Post <strong>und</strong> zieht an den linken Brems-<br />

14 Arbeitstage dauert die Ausbildung zum gleitschirmpiloten. Kosten: circa<br />

1.200 euro. Die eigene Ausrüstung gibt es <strong>für</strong> 2.000 bis 4.000 euro.<br />

leinen. Der Schirm dreht <strong>und</strong> wir fliegen zurück Richtung Startplatz.<br />

Doch bevor wir zur Landung ansetzen, zeigt Thomas Post mir<br />

noch ein paar Flugmanöver <strong>für</strong> fortgeschrittene Gleitschirmflieger.<br />

Nicken <strong>und</strong> Rollen heißt das erste, bei dem er den Schirm vor <strong>und</strong>


zurück wippen lässt. Es ist eine Trainingsmaßnahme,<br />

die dazu dient, ein besseres<br />

Gefühl <strong>für</strong> den Gleitschirm zu bekommen.<br />

Bei mir verursacht das Vor- <strong>und</strong> Rückwärtsschaukeln<br />

ein wohlig-flaues Gefühl in der<br />

Wie im Karussel: Zum Abschluss zeigt mir Thomas<br />

Post Flugmanöver <strong>für</strong> Fortgeschrittene.<br />

Magengegend, wie ich es zuletzt vor vielen<br />

Jahren beim Breakdance fahren auf dem<br />

Rummelplatz hatte.<br />

Wie im Karussell fühle ich mich auch<br />

bei der Steilspirale. Sie hilft beim Fliegen,<br />

schnell Höhe abzubauen. In kleinen, engen<br />

Kreisen bewegen wir uns abwärts. Dabei<br />

scheint die schmale Gleitschirmseite fast den<br />

Horizont zu berühren. Diese Flugfigur ist<br />

nicht nur etwas <strong>für</strong> fortgeschrittene Piloten,<br />

sondern auch <strong>für</strong> flugsichere Tandempartner<br />

– denke ich <strong>und</strong> merke, wie mir langsam<br />

schwindelig wird.<br />

Wir sind inzwischen so weit gesunken,<br />

dass ich die Gesichter der anderen Gleitschirmflieger<br />

erkennen kann, die am Boden<br />

auf ihren Start warten oder mit ihren Schir-<br />

men Trockenübungen machen. Thomas Post<br />

nimmt Kurs auf die Landebahn – den ins<br />

Feld gemähten, etwa 50 Meter breiten<br />

Grünstreifen, von dem wir zuvor auch<br />

gestartet sind. Hätte ich die Steuerleinen in<br />

der Hand, würden wir mit Sicherheit mitten<br />

im kniehohen Raps direkt daneben landen.<br />

Staunend beobachte ich, wie Thomas Post<br />

uns zielsicher auf der Wiese zwischen den<br />

Wartenden herunterbringt. Ganz sanft setzen<br />

meine Füße auf dem Boden auf.<br />

Ein Blick auf das Höhenmessgerät verrät,<br />

wie lange wir in der Luft waren: exakt<br />

sechseinhalb Minuten. Gerade lange genug,<br />

um von dem Flugfieber angesteckt zu werden.<br />

„Und wie war’s?“, fragt mich Christian,<br />

der inzwischen von der Winde geklettert<br />

<strong>und</strong> zum Startplatz gekommen ist, mit verschmitztem<br />

Lächeln. Ich brauche nicht zu<br />

antworten. Er hat das Leuchten in meinen<br />

Augen längst gesehen.<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet<br />

unter www.klink-dich-aus.de sowie unter www.<br />

luftsportverein-neuseenland.de.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Freizeit 49<br />

Dem Himmel so nah<br />

„es ist einfach irre nur mit ein paar Leinen unter so<br />

einem Stoff zu hängen <strong>und</strong> st<strong>und</strong>enlang zu fliegen.<br />

So weit, dass man hinterher einen halben Tag<br />

braucht, bis man wieder zu Hause ist“, beschreibt<br />

Fluglehrer Thomas Post die Faszination des gleitschirmfliegens.<br />

(<strong>Bild</strong> links)<br />

Schlange stehen mit System<br />

Warten gehört beim gleitschirmfliegen im flachen<br />

Land dazu. Denn an der Winde können immer nur<br />

zwei gleitschirmflieger starten. Die Zeit, bis die<br />

Seile neu ausgelegt sind, überbrücken sie gern mit<br />

Bodenübungen. Damit sie ihren Startplatz dabei<br />

nicht verlieren, gibt es die Helmreihe. Sie ersetzt<br />

das Schlange stehen.<br />

gleitschirmfliegen als incentive-event<br />

„gleitschirmfliegen ist auch <strong>für</strong> Unternehmen<br />

interessant“, sagt Thomas Post.<br />

Der erfahrene Fluglehrer bietet Firmen<br />

mit seinen Kursen ein unvergessliches<br />

Incentive-event zur Mitarbeitermotivation,<br />

Persönlichkeitsbildung oder Teamfindung.<br />

Das Spektrum reicht von halbtägigen<br />

Schnupperkursen bis hin zu<br />

einem ganzen Flugwochenende – erster<br />

eigener Flug inklusive.<br />

Die physischen Voraussetzungen sind<br />

gering, denn beim gleitschirmfliegen<br />

geht es nicht um Kraft <strong>und</strong> Motorik. Auf<br />

gutes Teamwork, Konzentration <strong>und</strong><br />

Selbstbeherrschung kommt es an. Und<br />

darauf, die eigenen Ängste in den griff<br />

zu bekommen. „Sie nur wegzudrücken<br />

funktioniert nicht, sondern man muss<br />

damit arbeiten.“ Insofern ist gleitschirmfliegen<br />

auch eine grenzerfahrung. es<br />

formt die Persönlichkeit <strong>und</strong> es schweißt<br />

die gruppe zusammen. „Und es ist<br />

natürlich ein tolles erlebnis.“


Hier bringen wir jeden an seine Grenzen<br />

Steffen Ludewig, stellvertretender Leiter der Werkfeuerwehr des Flughafens Leipzig/Halle, im gespräch über das neue<br />

Ausbildungszentrum, den erweiterten Fuhrpark <strong>und</strong> über den Alltag der Airport-Feuerwehr.<br />

Interview: Kai Bieler Fotografie: Flughafen Leipzig/Halle gmbH<br />

Anfang juni wurde das neue Feuerwehrausbildungszentrum des<br />

Flughafen Leipzig/Halle eröffnet. Wo liegen dessen Vorteile?<br />

Die ICAO, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation, schreibt vor,<br />

dass jeder Feuerwehrangehörige eines zivilen Flughafens jährlich an<br />

zwei Übungen unter realistischen Bedingungen teilnehmen muss.<br />

Bislang besuchten wir andere Ausbildungszentren, etwa in Berlin,<br />

in Holland oder in Großbritannien, um dies sicherzustellen. Mit der<br />

Einrichtung des Trainingszentrums wurden jetzt optimale Ausbildungsbedingungen<br />

hier am Standort geschaffen.<br />

Welche Möglichkeiten bietet es <strong>für</strong> die r<strong>und</strong> 160 hauptberuflichen<br />

<strong>und</strong> freiwilligen Angehörigen der Werkfeuerwehr des Flughafens?<br />

Wir haben hier auf 5000 Quadratmetern vier Übungsstationen. Die<br />

spektakulärste ist sicherlich unsere gasbefeuerte Boeing 747-Übungsattrappe.<br />

Sie ist 35 Meter lang <strong>und</strong> verfügt mit dem Cargobereich,<br />

dem Passagierdeck <strong>und</strong> dem Upperdeck über drei Ebenen. Die zweite<br />

Station ist der holzbefeuerte mobile Brandcontainer, der ein realitätsnahes<br />

Training der Brandbekämpfung in Gebäuden ermöglicht.<br />

Hier können die Kollegen das gefährliche Phänomen des sogenannten<br />

Flashover live erleben. Dabei entzünden sich durch Sauerstoffzufuhr<br />

explosionsartig die in einem Raum vorhandenen Rauchgase.<br />

Und sie lernen natürlich, das gezielt zu verhindern.<br />

Die dritte Station ist unsere 50 Meter lange Kriechstrecke inklusive<br />

Schrägen <strong>und</strong> Rohren. Diese müssen die Kameraden bei null Sicht<br />

<strong>und</strong> unter Atemschutz durchqueren. Sie müssen sich gegenseitig<br />

unterstützen, um als Team dort ordentlich durchzukommen. Dabei<br />

werden sie permanent mit Wärmebildkameras überwacht, was nicht<br />

nur die Sicherheit garantiert, sondern auch eine detaillierte Auswertung<br />

ermöglicht. Das 14 Quadratmeter große Handfeuerlöscherbecken,<br />

wo an Brandpuppen die schnelle Hilfe an Personen per Handfeuerlöscher<br />

oder Löschdecke geübt wird, komplettiert die<br />

Ausbildungsstationen unseres Zentrums.<br />

Was ist das Besondere an der neuen Boeing 747-Attrappe?<br />

An der Anlage können wir r<strong>und</strong> 25 Szenarien durchspielen, von der<br />

Brandbekämpfung an Trieb- <strong>und</strong> Fahrwerken <strong>und</strong> der Flugzeugkabine<br />

bis zum Flächenbrand <strong>und</strong> der Evakuierung von Passagieren.<br />

Und das alles sehr realitätsnah <strong>und</strong> computergesteuert. So ist eine<br />

detaillierte Auswertung möglich. Wie lange hat das Team <strong>für</strong> die<br />

Erfüllung der Aufgabe gebraucht? Wie viel Löschmittel wurde verwendet?<br />

Ist es an den richtigen Stellen aufgebracht worden? Das<br />

Innere ist originalgetreu gestaltet, mit einem 120 Sitzplätze umfassenden<br />

Zwischendeck <strong>und</strong> allen Einbauten wie Küchen <strong>und</strong> WCs.<br />

Auch können wir einen Flashover <strong>und</strong> verschiedene Feuerstellen<br />

zünden. Mit der Hitze <strong>und</strong> Rauchentwicklung sowie der baulichen<br />

Enge sind das absolut realistische Bedingungen. So können wir jeden<br />

unserer Leute wirklich bis an seine Grenzen bringen.<br />

Auf der internationalen Leitmesse INTerSCHUTZ 2010 haben Sie<br />

die Anlage erstmals öffentlich vorgestellt. Wie war die resonanz?<br />

Das Interesse an der deutschlandweit einzigartigen Anlage ist immens.<br />

Wir haben bereits sehr viele Nutzungsanfragen erhalten. Wenn alles


entsprechend eingerichtet ist <strong>und</strong> reibungslos<br />

funktioniert, sind wir gern bereit, solche<br />

Übungen auch extern anzubieten. Ich denke,<br />

dass dies im Frühjahr nächsten Jahres der<br />

Fall sein kann.<br />

ebenfalls im juni wurden die beiden neuen<br />

Feuerwachen West <strong>und</strong> ost in Betrieb genommen.<br />

Warum war deren Bau notwendig?<br />

Der Flughafen Leipzig/Halle ist als Verkehrsflughafen<br />

in die höchste Kategorie 10 eingestuft,<br />

da hier die größten Maschinen starten<br />

<strong>und</strong> landen können. In dieser Kategorie muss<br />

die Feuerwehr jeden Punkt des Flughafens<br />

in maximal drei Minuten erreichen. Das ist<br />

der Zeitraum, in welchem die Außenhaut der<br />

Flugzeugkabine brennendem Kerosin standhält.<br />

Mit den neuen Feuerwachen direkt an<br />

den Rollbrücken erreichen wir diese Vorgabe.<br />

Außerdem verfügen wir nun über genügend<br />

Stellplätze <strong>für</strong> unsere neuen Fahrzeuge <strong>und</strong><br />

die gesamte Technik.<br />

Auch beim Fuhrpark der Feuerwehr hat sich<br />

ja einiges getan …<br />

Ja, wir haben zwei Flugfeldlöschfahrzeuge<br />

„Panther“ der neuesten Generation bekommen.<br />

Diese sind mit Wärmebildkameras <strong>und</strong><br />

dem neuartigen Lösch-Arm „Stinger“ ausgerüstet,<br />

der dreidimensionales Löschen, zum<br />

Beispiel unter dem Flugzeugrumpf, erlaubt.<br />

Außerdem verfügen sie über ein Piercing-<br />

Tool. Damit können wir die Außenhaut des<br />

Flugzeuges durchstechen <strong>und</strong> einen feinen<br />

Nebel aus Wasser <strong>und</strong> Löschmittel einspritzen.<br />

Und dank der 1.000-PS-Motoren können<br />

wir überall sehr schnell vor Ort sein.<br />

Zudem bekommen wir noch eine Rettungstreppe<br />

<strong>für</strong> die schnelle Evakuierung von Passagieren.<br />

Bei r<strong>und</strong> 4800 einsätzen pro jahr spielt die<br />

Brandbekämpfung im Alltag der Flughafenfeuerwehr<br />

aber eine untergeordnete rolle …<br />

Ja, die Flugzeugbrandbekämpfung ist die<br />

absolute Ausnahme. Aber sobald ein Pilot<br />

einen technischen Defekt meldet, fahren wir<br />

sofort in Stand-by-Position <strong>und</strong> sichern das<br />

Flugzeug ab. Das kann schon eine kleine<br />

Diode im Cockpit sein, die nicht leuchtet. Ein<br />

Großteil unserer Einsätze entfällt auf den<br />

Rettungsdienst. Dazu kommen unter ande-<br />

regjo LeIPZIg/HALLe techniK 51<br />

Steffen Ludewig<br />

vor der neuen Boeing 747-Brandsimulationsanlage<br />

am Flughafen Leipzig/Halle. Der gelernte<br />

Kfz-Schlosser, Verwaltungsangestellte <strong>und</strong> studierte<br />

Brandschutz-Ingenieur kam 1984 zur<br />

Werkfeuerwehr im Petrolchemischen Kombinat<br />

Böhlen. Nach Stationen bei der Berufsfeuerwehr<br />

Leipzig <strong>und</strong> als Kreisbrandmeister im<br />

Landratsamt Leipziger Land ging er 1997 zur<br />

Werkfeuerwehr des Flughafens Leipzig/Halle.<br />

Der 46-jährige Vater zweier Kinder ist seit 2007<br />

stellver tretender Leiter der Flughafenfeuerwehr<br />

<strong>und</strong> seit Kurzem Projektverantwortlicher <strong>für</strong><br />

das Fire-Training.<br />

rem noch die intensive Ausbildung <strong>und</strong> die<br />

typischen Brandmelde-Alarme. Sobald einer<br />

der 3.770 Brandmelder in den Gebäuden des<br />

Flughafens eine Störung meldet, rücken wir<br />

aus.<br />

jeder junge träumt davon, Feuerwehrmann<br />

zu werden. Wie verwirklicht man diesen<br />

Traum?<br />

Mein Vater war 17 Jahre lang Wehrleiter in<br />

einer kleinen, dörflichen Feuerwehr. Das hat<br />

mir einfach gefallen. Ja, vielleicht war auch<br />

ein Interesse <strong>für</strong> Technik <strong>und</strong> das Hilfleistungssystem<br />

dabei. Ich wollte mich einfach<br />

einbringen <strong>und</strong> fand die ganze Geschichte<br />

gut. Durch meine Ausbildung als Kfz-Schlosser<br />

hatte ich auch ein Faible <strong>für</strong> die Technik.<br />

Nach meinen ersten Erfahrungen bei der<br />

Werkfeuerwehr im PCK Böhlen wusste ich<br />

sofort: Das ist mein Beruf <strong>und</strong> in dem möchte<br />

ich weiterkommen. Daran hat sich bis heute<br />

nichts geändert.<br />

Mehr Informationen hierzu finden Sie im Internet<br />

unter www.leipzig-halle-airport.de


52 advertorial regjo LeIPZIg/HALLe<br />

Gewinne ein Kinderlachen<br />

Das Deutsche Institut <strong>für</strong> Humor hat einen Wettbewerb übers Kinderlachen ins Leben gerufen. Die ergebnisse sind noch<br />

bis ende juli in Leipzig zu sehen.<br />

<strong>Text</strong>: Frank Mayer Fotografie: Carmen jasmyn Hoffmann<br />

Kinder lachen 400 Mal am Tag, Erwachsene<br />

zwölf Mal – <strong>und</strong> Tote gar nicht. „Selbst der<br />

Laie erkennt da eine Tendenz“, wie Eckart<br />

von Hirschhausen treffend sagt. Je besser<br />

man über die Entwicklung von Humor<br />

Bescheid weiß, desto gezielter kann man ihn<br />

als Stärke bei Kindern ausbauen, weiß Eva<br />

Ullmann, Gründerin des Deutschen Instituts<br />

<strong>für</strong> Humor in Leipzig: „Kinder werden<br />

selbstbewusster <strong>und</strong> handlungskompetenter,<br />

wenn sie viel lachen dürfen“. Je mehr man<br />

über konstruktiven Humor in der Weltsicht<br />

<strong>und</strong> in der Kommunikation weiß, umso<br />

gezielter kann man ihn einsetzen. Dies<br />

beginnt schon in frühen Jahren. Das Deutsche<br />

Institut <strong>für</strong> Humor nimmt diese<br />

menschliche Verhaltensweise genauer unter<br />

die Lupe, schließlich ist sie bisher eher wenig<br />

erforscht worden, vor allem bei Menschen<br />

unter 18. Worüber lachen Kinder in welchem<br />

Alter? Wo hilft ihnen Humor, das<br />

Leben <strong>und</strong> sich selbst nicht zu ernst zu nehmen?<br />

Wann wirkt Komisches als „Lernbeschleuniger“,<br />

<strong>und</strong> wie kann es unseren Kleinen<br />

dabei helfen, mit Niederlagen fertig zu<br />

werden? Wirkt Humor auch bei kranken<br />

Kindern, so dass sie schneller ges<strong>und</strong> werden?<br />

Unterstützt von den Wirtschaftsjunioren<br />

Leipzig hat das Deutsche Institut <strong>für</strong><br />

Humor einen Wettbewerb zur humorvollsten<br />

Kinderanekdote ausgelobt. Zusammen<br />

mit der Fotografin Carmen Jasmyn<br />

Hoffmann wurden Geschichten, Anekdoten<br />

<strong>und</strong> Fotos gesammelt. Einer Jury fiel die<br />

schwere Aufgabe zu, aus über 70 Einsendungen<br />

die vier besten auszuwählen.<br />

Gewonnen haben: ein Mädchen mit einer<br />

Creme-Aktion, ein Geschwisterpaar mit<br />

einem Bett voller gestapeltem Spielzeug, die<br />

Strafarbeit eines Fünftklässlers <strong>und</strong> die<br />

Zeichnung einer Fünfjährigen.<br />

Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind<br />

seit dem 01. Juni 2010 im Café Kowalski im<br />

Leipziger Musikviertel zu sehen – noch bis<br />

Ende Juli. Während der Ausstellungsdauer<br />

werden „Humortagebücher“ verteilt, damit<br />

das Projekt weitergehen kann. Damit auch<br />

die Kleinen ihren Spaß haben konnten, gab<br />

es zur Ausstellungseröffnung – passend zum<br />

Internationalen Kindertag – eine Comic-<br />

Station, einen Maskentisch <strong>und</strong> den größten<br />

Kinder werden selbstbewusster <strong>und</strong> handlungskompetenter,<br />

wenn sie viel lachen dürfen.<br />

Zauberer der Welt (mit 2,05 Meter Körpergröße)<br />

zu erleben. Und natürlich Eckart von<br />

Hirschhausen, den bekannten Kabarettisten<br />

im Arztkittel. Die stolzen Gewinner freuten<br />

sich über ein Fotoshooting mit der ganzen<br />

Familie, über zweimal hochwertiges Kinderspielzeug<br />

<strong>und</strong> über drei Humortrainings <strong>für</strong><br />

je eine Person bei der Cornelsen Akademie<br />

mitsamt einem Humorbuch von Eva Ullmann.<br />

Wer ist eigentlich Eva Ullmann? Die<br />

Gründerin des Deutschen Instituts <strong>für</strong><br />

Humor trainiert Firmen, wie z. B. die Sachsenbank<br />

<strong>und</strong> die Uniklinik Leipzig, <strong>und</strong> sie<br />

hält Impulsvorträge in Netzwerken, wissenschaftlichen<br />

Instituten <strong>und</strong> der freien Wirtschaft.<br />

Außerdem unterrichtet die Humorexpertin<br />

an der Universität Leipzig Medizinstudenten<br />

im Fach Gesprächsführung, in<br />

praxis orientierter Umsetzung zu Themen<br />

wie Aktivem Zuhören <strong>und</strong> Ich-Befinden,<br />

mit Rollenbeispielen zu Arzt-Patienten-<br />

Schwerpunkten. Dabei geht es um die<br />

Erweiterung der Handlungskompetenzen<br />

der Teilnehmer, nicht um bloße Wissensvermittlung.<br />

Denn Ullmann zufolge gibt es<br />

nichts Produktiveres „als das Lachen der<br />

Teilnehmer“.<br />

Weitere Infos unter www.humorinstitut.de <strong>und</strong><br />

www.gewinneeinkinderlachen.de.


Es entwickelt sich was<br />

<strong>Text</strong>: Frank Mayer Fotografie: geT geiseltaler entwicklungs- <strong>und</strong> Touristikgesellschaft Ug(hb)<br />

Wer in der Touristik erfolgreich sein will, sollte sein Zielgebiet<br />

mögen. Oder zumindest von dort stammen. Roland Karge kann<br />

beides <strong>für</strong> sich beanspruchen. „Ich bin in der Region, dem ehemaligen<br />

Braunkohlenrevier, verwurzelt“, so der 51-jährige Gründer der<br />

GET Geiseltaler Entwicklungs- <strong>und</strong> Touristikgesellschaft UG (haftungsbeschränkt).<br />

Warum hat er – zusammen mit seiner Frau <strong>und</strong><br />

einer Marketinggesellschaft, mit der er seit Jahren kooperiert – eine<br />

Entwicklungsgesellschaft gegründet? „Weil man etwas <strong>für</strong> die Region<br />

tun muss, <strong>und</strong> wenn den Kommunen das Geld fehlt, sollten eben<br />

Unternehmer die Initiative ergreifen.“<br />

Karges GET rückt den ehemaligen Braunkohlentagebau in den<br />

Blickpunkt, auch als Teil der neu entstandenen Seenlandschaft des 50<br />

Kilometer entfernten Leipzig. Dort kennt man inzwischen den Cospudener,<br />

den Markkleeberger <strong>und</strong> auch den (noch nicht vollends<br />

gefluteten) Störmthaler See. Aber ins Geiseltal kamen bisher meist<br />

nur die Bewohner des dortigen Umlands <strong>und</strong> radelten die eine oder<br />

andere R<strong>und</strong>e um den See. Den gibt es zwar schon, er wird aber erst<br />

Ende 2010 vollständig mit Wasser vollgelaufen sein. Um jetzt schon<br />

touristische Attraktionen zu bieten, hat Roland Karge mit seinen<br />

Geschäftsfre<strong>und</strong>en einen alten Robur aufgearbeitet <strong>und</strong> in Airbrush-<br />

Technik lackieren lassen. „Der geht <strong>für</strong> das Geiseltal auf Tour.“ Mit<br />

rollenden Werbeträgern kennt sich Karge aus: Der Geiseltalexpress ist<br />

eine Bahn, die keine Schienen braucht <strong>und</strong> fünfmal täglich um den<br />

See rollt. „Mit dem Express haben wir unsere Erwartungen weit übertroffen“,<br />

freut sich der Sachsen-Anhalter. „Von April bis Mitte Juni<br />

sind damit schon circa 4.500 Menschen gefahren.“ Die Bahn wurde<br />

über einen regulären Kredit finanziert, ohne staatliche Beihilfen.<br />

Karge betont, wie wichtig ihm die Zusammenarbeit mit den<br />

Städten <strong>und</strong> Gemeinden der Umgebung ist. „Es gibt genug Fälle, in<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Freizeit 53<br />

Der geiseltalsee als noch unbekanntes Naherholungsparadies – das soll anders werden, meint roland Karge von der<br />

geiseltaler entwicklungs- <strong>und</strong> Touristikgesellschaft.<br />

denen Entwicklungsgesellschaften an den Kommunen vorbeigearbeitet<br />

haben <strong>und</strong> damit auf die Nase gefallen sind.“<br />

Das soll der GET nicht passieren, daher arbeitet die Gesellschaft<br />

zum Beispiel mit dem Interessen- <strong>und</strong> Förderverein „Geiseltalsee“<br />

e. V. zusammen. Am 17. August 1990 wurde der IFV von zwanzig<br />

Bergleuten, Verwaltungsangestellten <strong>und</strong> engagierten Bürgern<br />

gegründet, also noch vor der Deutschen Einheit. Ein wichtiger Partner<br />

ist auch Winzer Lars Reifert, der einen Weinberg direkt am See<br />

bewirtschaftet – <strong>und</strong> das nach 300 Jahren Bergbau. Reifert nutzt die<br />

südliche Ausrichtung, die 30-prozentige Steigung <strong>und</strong> die Spiegelung<br />

des Sees als ein Qualitätsmerkmal, das in Deutschland wohl<br />

kein zweites Mal auftritt. Neben der Entwicklung der Gegend als<br />

Der geiseltalexpress ist nur eine der Attraktionen, die von der geT geplant<br />

beziehungsweise bereits umgesetzt sind.<br />

touristisches Zielgebiet vermarktet Karge Häuser am Geiseltalsee,<br />

über die GEB Geiseltaler Entwicklungs- <strong>und</strong> Bauträgergesellschaft<br />

mbH. Das sei aber nicht der Hauptgr<strong>und</strong> <strong>für</strong> Karges Engagement:<br />

„Wir wollen der Jugend eine Perspektive geben, damit sie hier Arbeit<br />

findet <strong>und</strong> nicht wegziehen muss.“ Er selbst geht mit gutem Beispiel<br />

voran <strong>und</strong> bietet so auch in seiner Hauptfirma, der ARS Anlagen <strong>und</strong><br />

Rohrsysteme Betriebsführung & Service GmbH in Merseburg, Praktika<br />

<strong>und</strong> Ausbildungsplätze an. Denn Karge ist jemand, der seine<br />

Region mag.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet unter<br />

www.get-geiseltal.de <strong>und</strong> www.weinbau-am-geiseltalsee.de.


Drehkreuz im Mittelmeer<br />

Alan Camilleri, Leiter der maltesischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Malta enterprise Corporation, im gespräch<br />

über die Vorteile des Standortes Malta <strong>für</strong> deutsche Unternehmen <strong>und</strong> seine Aktivitäten in Mitteldeutschland.<br />

Interview: james Parsons Übersetzung: Manuela Kleindienst <strong>Bild</strong>er: Malta enterprise<br />

Wie geht es aktuell Maltas Wirtschaft? Werden<br />

wir in Zukunft ähnliche Schlagzeilen<br />

lesen müssen wie über griechenland?<br />

Trotz der internationalen Rezession entwickelt<br />

sich Maltas Wirtschaft stabil <strong>und</strong> nachhaltig.<br />

Dies hat mehrere Ursachen: Zuallererst<br />

haben wir einen ges<strong>und</strong>en Branchenmix aus<br />

verarbeitendem Gewerbe, Dienstleistungen,<br />

dem Finanzsektor, Handel <strong>und</strong> Tourismus.<br />

Darüber hinaus war Malta einer von nur zwei<br />

EU-Mitgliedstaaten, die es geschafft haben,<br />

ihr Defizit im Jahr 2009 auszugleichen – mitten<br />

in der Rezession. Zudem wurde das<br />

Außenhandelsdefizit in den vergangenen<br />

zwölf Monaten erheblich gesenkt. Möglich<br />

war dies durch gestiegene Exporte <strong>und</strong> durch<br />

Senkungen bei den Staatsausgaben.<br />

Die Arbeitslosigkeit liegt weiterhin auf einem<br />

stabilen Niveau <strong>und</strong> die Zahlen <strong>für</strong> das erste<br />

Quartal 2010 zeigen, dass unsere Wirtschaft<br />

weiter wächst. Dazu tragen natürlich auch<br />

ausländische Direktinvestitionen positiv bei.<br />

Was sind die Vorteile, die Malta <strong>für</strong> deutsche<br />

Unternehmen bietet?<br />

Unser Land kann bei Investoren mit einer<br />

Vielzahl an Vorzügen punkten. Dazu gehören<br />

unter anderem die mehrsprachigen, hoch<br />

motivierten <strong>und</strong> qualifizierten Arbeitskräfte,<br />

die EU-weit niedrigsten Sozialversicherungskosten,<br />

Lohnkosten, die nur r<strong>und</strong> 60 Prozent<br />

von denen in Westeuropa betragen sowie ein<br />

einfaches <strong>und</strong> transparentes Steuersystem.<br />

Durch seine Lage im Zentrum des Mittelmeers<br />

bildet Malta ein Drehkreuz in der<br />

internationalen Lager- <strong>und</strong> Logistikwirtschaft,<br />

mit sehr guten Geschäftskontakten in<br />

die Mittelmeerregion, nach Nordafrika <strong>und</strong><br />

in den Nahen Osten. Der Freihafen Malta,<br />

drittgrößter Umschlaghafen im Mittelmeer,<br />

ist mit 50 Mittelmeerhäfen <strong>und</strong> 100 Häfen<br />

weltweit verb<strong>und</strong>en. Die meisten europäischen<br />

Standorte sind über den Malta International<br />

Airport in nur zwei bis drei St<strong>und</strong>en<br />

mit dem Flugzeug erreichbar.<br />

Darüber hinaus unterstützt Malta die Ansiedlung<br />

von Investoren durch eine Vielzahl an<br />

Maßnahmen, wie finanzielle Unterstützung<br />

<strong>für</strong> Investitionen oder die Weiterbildung von<br />

Mitarbeitern.<br />

Welche Branchen sind heute führend bei den<br />

Direktinvestitionen in Malta?<br />

Malta ist ein attraktiver Investitionsstandort<br />

<strong>für</strong> eine Reihe von Branchen, besonders in<br />

den Bereichen der Hochtechnologie <strong>und</strong> der<br />

Dienstleistungen. Dazu gehören die Biotechnologie<br />

<strong>und</strong> Pharmawirtschaft, die Fahrzeu-<br />

gindustrie <strong>und</strong> die Luftfahrttechnik, die<br />

Geschäftsfelder E-Business <strong>und</strong> iGaming,<br />

Back-Office <strong>und</strong> Call-Center, Elektronik <strong>und</strong><br />

Software. Unter den Unternehmen, die sich<br />

heutzutage in Malta ansiedeln, sind ebenso<br />

Finanzdienstleister, <strong>Bild</strong>ungsträger oder Hersteller<br />

von hochwertigen elektronischen<br />

Bauteilen zu finden. Viele Hochtechnologieunternehmen<br />

sind in Malta mittlerweile<br />

auch mit ihren Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsabteilungen<br />

präsent.<br />

Welche rolle spielt dabei die Arbeit von<br />

Malta enterprise?<br />

Wir wollen die wirtschaftliche Entwicklung<br />

Maltas stärken durch die Anwerbung ausländischer<br />

Direktinvestitionen <strong>und</strong> durch die<br />

Unterstützung maltesischer Unternehmen bei<br />

ihren Internationalisierungsbestreben. Wir<br />

kennen unsere K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ihr Umfeld, wollen<br />

zu ihnen eine langfristige Beziehung aufbauen.<br />

Wir unterstützen Investoren auf allen<br />

Ebenen – ab dem ersten Kontakt <strong>und</strong> während<br />

ihrer Zeit in Malta. Dazu planen wir gerade,<br />

einen One-Stop-Business-Shop innerhalb des<br />

Unternehmens einzurichten. Unser Ziel ist es,<br />

den Anteil wissensbasierter Dienstleistungen<br />

innerhalb der Wirtschaft Maltas durch gezielte<br />

Ansiedlungen weiter auszubauen.


einer der Standortvorteile Maltas sind die niedrigen Steuersätze.<br />

Können Sie uns ein Beispiel geben, wie das in der Praxis aussieht?<br />

Wir haben in Malta keine Unternehmenssteuern, vergleichbar mit<br />

der deutschen Körperschaftssteuer. Unternehmen müssen 35 Prozent<br />

Steuern auf ihre Gewinne zahlen. Dieser Steuersatz kann sich aber<br />

durch ein Steuergutschriftensystem, das <strong>für</strong> eine Reihe von Branchen<br />

gilt, weiter reduzieren. Zudem gewährt unsere Gesetzgebung nichtansässigen<br />

Anteilseignern bei Dividendenausschüttung eine Steuerrückerstattung<br />

von bis zu 6/7 der gezahlten Steuer. Dadurch beträgt<br />

der tatsächliche Steuersatz oft nur fünf Prozent.<br />

In Malta ist bereits eine Vielzahl deutscher Unternehmen ansässig<br />

– welche sind Ihre Lieblingserfolgsgeschichten?<br />

Es gibt seit den 1960er Jahren einen kontinuierlichen Strom deutscher<br />

Direktinvestitionen. Über 50 deutsche Produktionsunternehmen<br />

arbeiten hier: von globalen Konzernen mit 1.500 Mitarbeitern<br />

bis hin zu kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen, die ein paar<br />

Dutzend Menschen beschäftigen. Es ist schwierig, „die“ Erfolgsgeschichten<br />

herauszuheben, da alle einen wesentlichen Beitrag zu<br />

unserer Wirtschaft leisten. Aber natürlich sprechen wir gern über<br />

Beispiele wie Playmobil <strong>und</strong> die Lufthansa Technik.<br />

Warum sind Sie mit Malta enterprise auch in Mitteldeutschland<br />

tätig?<br />

Mitteldeutschland ist ein äußerst interessanter Markt <strong>für</strong> uns. Ein<br />

besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

(IKT) <strong>und</strong> der Cleantech-Branche, also<br />

allem, was mit dem Einsatz erneuerbarer Energien <strong>und</strong> Energieeffizienztechnologien<br />

zu tun hat. Beide Wirtschaftszweige entwickeln<br />

Alan Camilleri<br />

regjo LeIPZIg/HALLe advertorial 55<br />

ist der Vorstandsvorsitzende von Malta enterprise <strong>und</strong> Malta Industrial<br />

Parks. 1998 wurde Alan Camilleri Kommunikationskoordinator<br />

beim Sozialministerium, vier jahre später wurde er außerdem zum<br />

Direktor der Informationsverwaltung ernannt. In dieser Zeit baute er<br />

die Abteilung <strong>für</strong> Informationsverwaltung <strong>und</strong> das Informationszentrum<br />

<strong>für</strong> Sozialpolitik auf. Von 2004 bis ende 2006 fungierte Alan<br />

Camilleri als Kommunikationskoordinator des Premierministers von<br />

Malta. Von 2006 bis 2008 gründete <strong>und</strong> leitete Alan das nationale<br />

Komitee zur euroumstellung. 2008 übernahm er die Position des<br />

Vorstandsvorsitzenden (Ceo) der Dhalia gruppe, die er im Februar<br />

2009 <strong>für</strong> seine derzeitige Stellung verließ.<br />

sich am Standort Malta sehr dynamisch. Aufgr<strong>und</strong> der besonderen<br />

Kompetenzen Mitteldeutschlands auf diesen Gebieten sind wir sehr<br />

an einem Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen interessiert.<br />

Welche aktuellen Projekte organisieren Sie zurzeit hier in der<br />

region?<br />

In Mitteldeutschland planen wir in Zusammenarbeit mit lokalen<br />

Institutionen einige Workshops mit speziellen Branchenschwerpunkten<br />

sowie die Teilnahme an Messen <strong>und</strong> die Organisation von<br />

Geschäftsdelegationen, die Raum <strong>für</strong> Networking zwischen maltesischen<br />

<strong>und</strong> deutschen Unternehmen schaffen. Wir verhandeln<br />

außerdem mit einer Reihe potenzieller Investoren.<br />

Unser Honorarkonsul <strong>für</strong> Sachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt, Detlef<br />

Bischoff, leistet dabei Großartiges im Raum Leipzig. Auch von Seiten<br />

des Leipziger Wirtschaftsbürgermeisters Uwe Albrecht erhalten wir<br />

tatkräftige Unterstützung bei der Organisation eines weiteren Workshops<br />

im Herbst diesen Jahres.<br />

Einen Schwerpunkt unserer Aktivitäten werden zukünftig die<br />

Bereiche Umwelttechnik <strong>und</strong> Biotechnologie bilden. Hier suchen wir<br />

den verstärkten Dialog mit Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />

aus der Metropolregion Mitteldeutschland. Wir hoffen, bald<br />

noch mehr Delegationen aus Wirtschaft <strong>und</strong> Politik in Malta begrüßen<br />

zu können, um eine dauerhafte Zusammenarbeit zu verwirklichen<br />

<strong>und</strong> das Zentrum des Mittelmeers <strong>und</strong> Mitteldeutschland einander<br />

näher zu bringen.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet unter<br />

www.maltaenterprise.com.


Investieren auf der Insel<br />

regjo LeIPZIg/HALLe advertorial 57<br />

Malta gehört seit jahrzehnten zu den wichtigsten Investitionsstandorten <strong>für</strong> deutsche Unternehmen. Die<br />

Wirtschaftsfördergesellschaft Malta enterprise will diese intensiven Beziehungen weiter ausbauen.<br />

<strong>Text</strong>: james Parsons Fotografie: Malta enterprise<br />

Die Geschichte deutscher Investitionen<br />

auf Malta begann bereits kurz nachdem<br />

die Mittelmeerinsel im Jahr 1964<br />

politisch unabhängig wurde. In den<br />

1960er <strong>und</strong> 1970er Jahren eröffneten<br />

deutsche Unternehmen wie der Brillenhersteller<br />

Rodenstock Produktionsstätten<br />

nach Malta. Playmobil, eines<br />

der weltweit führenden Unternehmen<br />

auf dem Spielzeugmarkt, errichtete seinen<br />

Standort in Malta in den frühen<br />

1970er Jahren <strong>und</strong> be-schäftigt heute<br />

etwa 800 Mitarbeiter.<br />

Die Aufnahme in die Europäische<br />

Union im Jahr 2004 <strong>und</strong> die vier Jahre<br />

später erfolgte Euroeinführung haben<br />

die Bedingungen <strong>für</strong> Investoren weiter<br />

verbessert. In jüngster Vergangenheit<br />

zog es vor allem Unternehmen aus<br />

dem Elektronik- <strong>und</strong> IKT-Bereich, der<br />

Medizintechnik, Pharmaindustrie <strong>und</strong><br />

der Feinmechanik auf die Mittelmeerinsel.<br />

Auch Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche<br />

haben sich hier<br />

angesiedelt. Darüber hinaus investierte<br />

auch die Lufthansa Technik in größerem<br />

Umfang am Standort. Das Unternehmen<br />

beschäftigt hier r<strong>und</strong> 500<br />

Vollzeitmitarbeiter.<br />

Insgesamt arbeiten aktuell über<br />

50 deutsche Herstellerfirmen in Malta<br />

sowie zahlreiche Dienstleistungsunter-<br />

Aktuell sind bereits über 50 deutsche Produktionsunternehmen<br />

in Malta registriert. Tendenz weiter steigend.<br />

nehmen. Der Bestand an deutschen<br />

Direktinvestitionen in Malta beträgt<br />

r<strong>und</strong> 24,5 Milliarden Euro (2007).<br />

Damit nimmt die nur 316 Quadratkilometer<br />

große Insel mit ihren 410.000<br />

Einwohnern den zehnten Platz weltweit<br />

ein.<br />

Entsprechend wichtig ist der<br />

deutsche Markt <strong>für</strong> Malta Enterprise.<br />

Die Beratungsagentur unterstützt<br />

deutsche Unternehmen bei Investiti-<br />

onen in Malta. Die K<strong>und</strong>enbetreuer<br />

von Malta Enterprise helfen bei der<br />

Wahl des richtigen Standortes, beraten<br />

zu Genehmigungsverfahren <strong>und</strong> informieren<br />

über aktuelle Förderprogramme.<br />

Darüber hinaus organisiert<br />

Malta Enterprise vierteljährlich zusammen<br />

mit der deutschen Botschaft in<br />

Malta einen Stammtisch <strong>für</strong> alle deutschen<br />

Unternehmer, die sich <strong>für</strong> Malta<br />

interessieren. Dieser findet im Gebäude<br />

der Deutsch-Maltesischen Gesellschaft<br />

in Valetta statt. Diese Treffen dienen als<br />

Networking-Events <strong>für</strong> die deutsche<br />

Geschäftswelt in Malta.<br />

Um neue FDI-Projekte (Foreign<br />

Direct Investment) in Malta zu realisieren,<br />

unterhält Malta Enterprise nicht<br />

nur ein Büro als Anlaufstelle <strong>für</strong> deutsche<br />

Investoren im Raum München.<br />

Auch persönliche Besuche in Unternehmen<br />

<strong>und</strong> eine neue Vortragsreihe<br />

dienen diesem Ziel. Dazu finden seit<br />

Anfang 2009 Workshops in Leipzig,<br />

Bochum, Hamburg, München, Dresden<br />

<strong>und</strong> Karlsruhe statt, an denen<br />

jeweils 20 bis 30 Unternehmen aus<br />

verschiedenen Branchen teilnehmen.<br />

Allein in den vergangenen fünf<br />

Jahren haben so 14 deutsche Unternehmen<br />

eine neue Geschäftstätigkeit<br />

in Malta aufgenommen. Darüber<br />

hinaus konnten 17 deutsche, bereits in<br />

Malta ansässige Unternehmen mithilfe<br />

von Fördergeldern durch Malta Enter-<br />

Malta enterprise berät Investoren zu allen<br />

Fragen r<strong>und</strong> um die Ansiedlung.<br />

prise ihre Tätigkeiten auf der Insel<br />

erweitern. Neue Investitionen aus<br />

Deutschland sind ständig in Vorbereitung.<br />

Das Unternehmen ist zuversichtlich,<br />

dass die Wettbewerbsfähigkeit des<br />

Standortes Malta auch in Zukunft dazu<br />

beitragen wird, mehr deutsche Investoren<br />

anzuziehen <strong>und</strong> so die bereits<br />

hervorragenden Geschäftsbeziehungen<br />

zwischen beiden Ländern weiter zu<br />

vertiefen.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.maltaenterprise.com.


Eine (Gourm-)Etage <strong>für</strong> Feinschmecker<br />

Die Wein- <strong>und</strong> Spirituosen Kontor gmbH aus dem Leipziger Umland bietet alles, was des gourmets Herz begehrt –<br />

in speziellen „gourmetagen“.<br />

<strong>Text</strong>: Frank Mayer Fotografie: goUrMÉTAge gmbH<br />

Gute Geschäfte reifen zuweilen wie gute<br />

Weine. Der gebürtige Badener Roland Hippler<br />

ist schon seit neun Jahren in Mitteldeutschland<br />

im Handel mit geistigen<br />

Getränken tätig. 1991 gründete er in Zwochau<br />

bei Leipzig die Wein- <strong>und</strong> Spirituosen<br />

Kontor GmbH (WSK). Und die wiederum<br />

hat seit 2006 einen Einzelhandelszweig, die<br />

Gourmétage.<br />

Der Name sagt es: Hier finden Feinschmecker<br />

alles, was sie <strong>für</strong> ihre Leidenschaft<br />

brauchen. Zum Selbstverständnis der<br />

Feinkostkette gehört, das K<strong>und</strong>en mit<br />

anspruchsvollen Gaumen aus einer Fülle<br />

feiner Speisen, hochwertiger Zutaten, Spitzenweinen<br />

auswählen können. Und dabei<br />

fachk<strong>und</strong>ig beraten werden. Egal ob es Serrano-,<br />

San Daniele- oder Parmaschinken<br />

sein soll, russischer oder iranischer Kaviar,<br />

edle Käsesorten, Enten- <strong>und</strong> Gänseleber,<br />

beste Olivenöle aus Italien, Griechenland<br />

Die experten der gourmétage halten auch echte<br />

raritäten vor, wie 30 jahre alten glennfiddich<br />

oder 25 jahre alten Macallan Fine oak.<br />

<strong>und</strong> Spanien, handgedrehte kubanische <strong>und</strong><br />

brasilianische Zigarren (aus dem begehbaren<br />

Humidor). Die Auswahl geht weiter mit<br />

einer Vielzahl an Kaffeespezialitäten wie die<br />

kleine, feine (direkt importierte) italienische<br />

Marke Compagnia del Caffé, oder die Eigenmarke<br />

Gourmétage, die nach Vorgaben des<br />

Hauses gemischt <strong>und</strong> geröstet wird <strong>und</strong><br />

höchste Ansprüche erfüllt. Teefre<strong>und</strong>e finden<br />

fast 50 verschiedene Sorten, vom Früchtetee<br />

über japanischen Grüntee hin zu ausgesuchten<br />

Schwarztees. Liebhaber erlesener<br />

Alkoholika finden hochwertigen deutschen<br />

Sekt, französischen Champagner, Weine aus<br />

den besten Anbaugebieten Europas <strong>und</strong> der<br />

Welt: Bei Gourmétage gibt es alles, was<br />

einen schönen Abend noch schöner macht.<br />

Dazu gehören natürlich auch Whiskys. Der<br />

Kenner bekommt nicht nur das Beste aus<br />

Irland, Schottland, Wales, USA <strong>und</strong> Kanada,<br />

sondern sogar aus Japan, <strong>und</strong> zwar (meist)<br />

Single wie Blended Whisk(e)ys. Nur eins gibt<br />

es nicht: Billigmarken wie im Supermarkt.<br />

Natürlich findet man auch Grappas,<br />

Liköre, Rum, Wodkas, Obstbrände in den<br />

Regalen – von rauchig bis vollm<strong>und</strong>ig, von<br />

sanft bis bitter, von regional bis international<br />

ist <strong>für</strong> jeden Geschmack etwas dabei. Apropos<br />

regional: Teile des Sortiments aus Mitteldeutschland<br />

zu beziehen, ist <strong>für</strong> Hippler<br />

Ehrensache. Beispiele gefällig? Als da wären:<br />

Beste Senfsorten in Bio-Qualität von der<br />

Senfmühle Jörg Hühndorf aus Halle an der<br />

Saale, Chursdorfer Käse <strong>und</strong> Salamispezialitäten<br />

von Wasserbüffel, Schaf <strong>und</strong> Ziege,<br />

Direktöle von Biowellfood (exklusiv in den<br />

Filialen in Erfurt, Leipzig, Dresden <strong>und</strong> Berlin),<br />

handwerklich hergestellte Nudeln der<br />

Nachtigall Nudelmanufaktur, bestes Rindfleisch<br />

von Limousin-Rindern aus dem Thüringer<br />

Wald von Naturfleisch Oberweißbach<br />

<strong>und</strong> (nicht aus der Region, aber ebenso fein)<br />

Salami- <strong>und</strong> andere Wurstspezialitäten von<br />

der Rügener Landschlachterei.<br />

Elf Weingüter aus der Saale-Unstrut-<br />

Region <strong>und</strong> dem Freistaat Sachsen liefern<br />

ihre Erzeugnisse an die WSK. Unter anderen<br />

gewährt das anerkannte Weingut Schloss<br />

Proschwitz von Georg Prinz zur Lippe seit<br />

1999 der WSK die alleinigen Vertriebsrechte<br />

<strong>für</strong> Sachsen, Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Thüringen.<br />

Firmengründer Roland Hippler hat<br />

damit Geschäft <strong>und</strong> persönliche Vorliebe<br />

verb<strong>und</strong>en, denn Weine aus Sachsen gehören<br />

zu seinen Favoriten. Ein Fachmagazin<br />

<strong>für</strong> Weinbau zitierte ihn mit den Worten:<br />

„Vollendeter Weingenuss hängt vor allem<br />

auch von der Stimmung <strong>und</strong> der Umgebung


egjo LeIPZIg/HALLe advertorial 59<br />

ab. Im Allgemeinen liebe ich aber füllige, körperreiche Weine.“ Da<br />

zum guten Tropfen passende Gläser gehören, hilft auch dabei die<br />

Gourmétage-Mannschaft. Vom schlichten Korkenzieher bis zur<br />

„Glasserie Libbey“ aus den USA reicht die Zubehörpalette.<br />

Der Lohn <strong>für</strong> hochwertige Auswahl <strong>und</strong> Beratung bei der Gourmétage<br />

sind Zertifikate renommierter Fachzeitschriften wie des<br />

Weinmagazins „Feinschmecker Wein Gourmet“, „Weinwirtschaft“<br />

oder „Der Whisky-Botschafter“. Häufig kommen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> lassen<br />

sich Weine empfehlen, nachdem sie den Gourmet-Experten beschrieben<br />

haben, was bei ihnen zu Weihnachten oder anderen Anlässen<br />

auf den Tisch kommt. Zur Beratung gehört das Einkaufserlebnis an<br />

einem besonderen Ort. Daher finden sich die „Gourmetagen“ auch<br />

immer nur in besten Lagen, bisher ausschließlich in ostdeutschen<br />

Städten: Berlin – Wilmersdorfer Arcaden, Dresden – Neustädter<br />

Markthalle, Erfurt – Breuninger-Haus, Halle – Stadtgalerie Rolltreppe,<br />

Leipzig – Mädler-Passage <strong>und</strong> Promenaden im Hauptbahnhof.<br />

Durch den Standort im Leipziger Hauptbahnhof brauchen Liebhaber<br />

guten Essens <strong>und</strong> Trinkens auch dann nicht mehr auf hohe<br />

Qualität zu verzichten, wenn sie auf Reisen – als in Eile sind. Die<br />

dortige Filiale lockt mit Crêpes (süß oder herzhaft gefüllt), Bouilla-<br />

Die gourmet-experten der gourmétage können Zertifikate renommierter<br />

Publikationen wie „Feinschmecker Wein gourmet“, „Weinwirtschaft“ oder<br />

„Der Whisky-Botschafter“ vorweisen.<br />

baisse oder Riesengarnelen mit Aioli. Nicht zu vergessen: der Serrano-Schinken,<br />

der <strong>für</strong> den Aufschnitt frisch vom Stück geschnitten<br />

wird.<br />

Für alle Filialen gilt, dass man die Köstlichkeiten an kleinen<br />

Tischen gleich kosten kann. Um die fast 2.000 Weine, ebenso an die<br />

2.000 Spirituosen, davon allein 500 Whiskysorten, zu probieren,<br />

müsste man aber schon Wochen in den geschmackvoll eingerichteten<br />

Filialen verbringen. Die Dependance in der Markthalle in Dresden-Neustadt<br />

bietet ihren K<strong>und</strong>en zusätzlich warme Spezialitäten.<br />

Wer nicht das Glück hat, in der Nähe einer der „Gourmetagen“<br />

zu wohnen, kann natürlich auch online bestellen: Ab 75 Euro kommen<br />

die Leckereien versandkostenfrei, bei geringeren Bestellwerten<br />

kosten Porto <strong>und</strong> Verpackung sechs Euro.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet unter<br />

www.gourmetage.de.


Schöner arbeiten<br />

office 2010 ist die neueste Version der Bürosoftware von Microsoft. Dank besserer Übersichtlichkeit, sinnvoller neuer Features<br />

<strong>und</strong> der Möglichkeit des gemeinsamen Arbeitens per Internet lohnt sich der Wechsel. Aber nicht <strong>für</strong> jeden.<br />

<strong>Text</strong>: Kai Bieler Fotografie: Microsoft Deutschland Ag<br />

Nach dem Start von Windows 7 <strong>und</strong> drei Jahre nach Office 2007 ist<br />

nun Microsoft Office 2010 auf dem Markt. Bislang scheint nach Einschätzung<br />

verschiedener IT-Dienstleister das Interesse der Anwender<br />

jedoch eher verhalten zu sein. Bevorzugen die einen die klare <strong>und</strong><br />

übersichtliche Oberfläche eines Office 2003, schwören die anderen<br />

auf die kostenlosen Open-Source-Alternativen ohne Lizenzdschungel.<br />

Doch anders als früher organisiert sich die moderne Arbeitswelt<br />

zunehmend durch auf Kommunikation, Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität<br />

ausgerichtete Strukturen über traditionelle Bürogrenzen hinweg.<br />

Wer also seinen PC nicht nur als Schreib- <strong>und</strong> Rechenmaschine<br />

benutzt, sondern auf Teamarbeit, unbegrenzte Erreichbarkeit, Cloudfähigkeit<br />

<strong>und</strong> auf ein professionelles Arbeiten in Grafik <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Wert legt, dem hat Office 2010 einiges zu bieten.<br />

Konsequent öffnet Microsoft mit Office 2010 den Weg ins Internet.<br />

So bieten die neuen Office-Web-Anwendungen (Web Apps)<br />

abgespeckte Varianten von Word, Excel, PowerPoint <strong>und</strong> OneNote<br />

<strong>und</strong> stehen damit in Konkurrenz zu Programmen wie Google Docs.<br />

Zu OpenOffice dürfte die kostenlose, aber eingeschränkte Starter-<br />

Version eine Alternative sein. Wer sich <strong>für</strong> eine lokale Installation<br />

von Office 2010 entscheidet, kann zwischen drei Editionen wählen,<br />

die Nutzung von Office Web Apps ist bei allen Versionen inbegriffen<br />

(Preise siehe Infokasten).<br />

In einem sind sich wohl alle einig: Der konsequent vereinheitlichte<br />

Look & Feel, der aufgeräumte Backstagebereich, neue Druck-,<br />

Speicher- <strong>und</strong> Versandoptionen bieten zwar längst überfällige, aber<br />

komfortable Neuerungen, die den Arbeitsablauf erleichtern <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

professionellere Ergebnisse sorgen. Speichern, Weitergeben, Drucken,<br />

Suchen <strong>und</strong> Veröffentlichen – über die Multifunktionsleiste<br />

wird ein schneller Zugriff auf alle Befehle <strong>und</strong> die Anpassung der<br />

Registerkarten an individuelle Arbeitsabläufe ermöglicht. Die meisten<br />

Anwendungen erlauben darüber hinaus, Inhalte direkt als E-<br />

Mail zu senden, im Internet zu veröffentlichen oder über Windows<br />

live virtuell zu speichern <strong>und</strong> anderen Anwendern freizugeben.<br />

Großgeschrieben ist in Office 2010 das Thema Teamarbeit. So<br />

können mehrere Benutzer Dokumente nun auch online bearbeiten:<br />

Von mehreren Orten <strong>und</strong> zur gleichen Zeit. Die Nutzung ist direkt<br />

im Browser möglich, ohne dass Office auf dem Rechner installiert<br />

sein muss. Auch über Office Mobile <strong>für</strong> Smartphones können<br />

Anwender ihre Dokumente via Internet anderen Nutzern zur Verfügung<br />

stellen, lesen <strong>und</strong> bearbeiten.<br />

Templates, verbesserte Grafikfunktionen <strong>und</strong> erweiterte <strong>Bild</strong>bearbeitung<br />

ermöglichen die selbstständige Erstellung von ansprechend<br />

gestalteten Dokumenten. Office bietet eine Vielzahl von Entwurfsoptionen<br />

<strong>und</strong> verbesserte <strong>Bild</strong>formatierungstools. Hinzu kommen<br />

viele vorgefertigte Designs <strong>und</strong> SmartArt-Layouts. Zwar ist<br />

office 2010 ist zwar kein ersatz <strong>für</strong> Adobe-Produkte, beeinhaltet aber<br />

erweiterte Möglichkeiten der <strong>Bild</strong>- <strong>und</strong> Videobearbeitung.<br />

Office 2010 kein Ersatz <strong>für</strong> Adobe Photoshop, doch auch hier erweitern<br />

zusätzliche Funktionen die <strong>Bild</strong>- <strong>und</strong> Videobearbeitung. Personalisierte<br />

Videos lassen sich in PowerPoint einfügen, anpassen,<br />

schneiden <strong>und</strong> umfänglich bearbeiten. Prinzipiell ist das Einfügen<br />

kopierter Inhalte durch zeitgleiche Vorschau komfortabler geworden.<br />

So kann der Nutzer entscheiden, ob der Inhalt in alter Formatierung,<br />

angepasst oder als reiner <strong>Text</strong> übernommen wird.


Auch Excel wurde um sinnvolle Visualisierungs-<br />

<strong>und</strong> Datenanalysefunktionen<br />

erweitert. So lassen sich mithilfe von Sparklines<br />

Daten mithilfe von Mini-Diagrammen<br />

klar <strong>und</strong> kompakt visualisieren, Trends ermitteln<br />

<strong>und</strong> hervorheben. Mit Slicer können<br />

eine unbeabsichtigte r<strong>und</strong>mail kann mit dem<br />

neuen outlook nicht mehr passieren.<br />

Pivot Tabellen in mehrere Schichten gefiltert,<br />

segmentiert oder über eine Datenschnittfunktion<br />

auf relevante Daten reduziert werden.<br />

Die überarbeitete Version von Outlook<br />

dürfte nun auch den letzten genervten<br />

Lotus-Notes-Benutzer überzeugen. Zusätzlich<br />

zu den besser strukturierten Funktionsleisten<br />

wird das neue Mailtipp zukünftig<br />

davon abhalten, eine R<strong>und</strong>mail an die ganze<br />

Firma zu schicken – der Mailtipp hat hier<strong>für</strong><br />

den Verteiler überprüft. Dies funktioniert<br />

aber nur bei Nutzung eines Exchange-Mailservers.<br />

Die neue Bearbeitung von Threadmails<br />

ist geradezu erfrischend. Kommentare<br />

auf eine Anfrage können ausgeblendet,<br />

komplett aus dem Posteingang entfernt oder<br />

zu einer gemeinsamen Konversation zusammengefasst<br />

werden. Damit wird das Postfach<br />

deutlich übersichtlicher <strong>und</strong> die Lesbarkeit<br />

<strong>und</strong> Archivierung verbessert. Und lang<br />

ersehnt: Outlook 2010 prüft die Sicherheit<br />

von Dateianhängen schon vor dem Öffnen.<br />

Fazit: Bei Unternehmen, die bereits<br />

Office 2007 nutzen, werden die Erweiterungen<br />

des neuen Office 2010 willkommen<br />

sein. Es ist gegenüber dem Vorgänger intuitiver,<br />

konsistenter <strong>und</strong> homogener. Die Integrationsfähigkeit<br />

mit zum Beispiel Exchange<br />

oder Sharepoint macht Office 2010 zur zen-<br />

Alles im Blick<br />

Lange e-Mail-Konversationen, sogenannte<br />

Threads, lassen sich im outlook 2010 nun<br />

deutlich übersichtlicher organisieren <strong>und</strong><br />

archivieren.<br />

tralen Informationsplattform <strong>und</strong> ermöglicht<br />

die verbesserte Zusammenarbeit über die<br />

Grenzen des Büro-Standortes hinaus. Wem<br />

die Gr<strong>und</strong>funktionen der <strong>Text</strong>verarbeitung<br />

oder Tabellenkalkulation im Arbeitsalltag<br />

reichen, kann dagegen bei Office 2003 oder<br />

OpenOffice bleiben. Generell läuft Office<br />

2010 unter Windows 7 am schnellsten. Die<br />

64-Bit-Version von Office 2010 bringt im<br />

Vergleich zur 32-Bit-Version zwar Vorteile,<br />

es ist aber zu klären, ob alle Makros, Add-<br />

Ins, ActiveX-Controls oder selbstprogrammierte<br />

Lösungen noch funktionieren. Das<br />

Lizenzmodell von Office 2010 wurde vereinfacht,<br />

allerdings lohnt sich ein genauer Blick<br />

auf die Kosten <strong>und</strong> Nutzungsbedingungen in<br />

virtualisierten Umgebungen.<br />

Ausführliche Videos zu office 2010 unter:<br />

www.youtube.com/user/Microsoftoffice2010<br />

office 2010 in drei editionen<br />

• office 2010 „Home and Student“ (Word,<br />

excel, PowerPoint, oneNote, drei Lizenzen,<br />

nur <strong>für</strong> Privatgebrauch): 139 euro<br />

• office 2010 „Home and Business“ (zwei<br />

Lizenzen, Word, excel, outlook, Power-<br />

Point <strong>und</strong> oneNote): 379 euro<br />

• office 2010 „Professional“ (zusätzlich<br />

Publisher, Access, zwei Lizenzen): 699 euro<br />

• Volumenlizenzen <strong>für</strong> Unternehmen in zwei<br />

Versionen als „Standard“ <strong>und</strong> als „Pro<br />

Plus“ (inklusive Nutzung von Access, Infopath,<br />

einsatz auf Terminal Server oder<br />

Sharepoint)<br />

regjo LeIPZIg/HALLe itK 61<br />

neues rechenzentrum<br />

Die Telekom-Tochter<br />

T-Systems wird in der<br />

Nähe von Magdeburg bis<br />

2015 das größte Hochsicherheits-rechenzentrum<br />

eines IT-<br />

Dienstleisters in Deutschland errichten.<br />

Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts<br />

2012 sollen im Salzlandkreis<br />

r<strong>und</strong> 70 neue Arbeitsplätze entstehen.<br />

„Cloud Computing ist ein Wachstumsmotor:<br />

Wenn die Intelligenz ins Netz<br />

wandert, beziehen K<strong>und</strong>en ICT-<br />

Leistungen flexibel nach Bedarf. Heute<br />

sind das überwiegend große Konzerne,<br />

langfristig werden verstärkt kleine Firmen<br />

<strong>und</strong> Privatk<strong>und</strong>en davon profitieren“,<br />

so Telekom-Chef rené obermann.<br />

innovation ausgezeichnet<br />

Den IQ Innovationspreis<br />

Mitteldeutschland 2010 im<br />

Cluster Informationstechnologie<br />

hat die ACX gmbH gewonnen.<br />

Das Unternehmen aus dem sächsischen<br />

Lichtenstein wurde <strong>für</strong> seine Softwarelösung<br />

zur gebäudeautomation prämiert,<br />

mit der sämtliche elektronisch kommunizierenden<br />

endgeräte wie Heizungen oder<br />

Klimaanlagen unabhängig vom Hersteller<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en werden können.<br />

Die grafische Benutzeroberfläche von<br />

„Vicione“ erlaubt die zentrale Konfiguration<br />

von Licht <strong>und</strong> Beschattung, Lüftungs-<br />

<strong>und</strong> Klimatechnik, Heizungsanlagen,<br />

Sensorik <strong>und</strong> Sicherheitstechik.<br />

it-gipfel in dresden<br />

Die Vorbereitungen zum 5.<br />

Nationalen IT-gipfel der<br />

B<strong>und</strong>esregierung, der am<br />

7. Dezember 2010 in Dresden<br />

stattfinden wird, sind angelaufen.<br />

Die Arbeitsgruppe regionales zum<br />

Thema „Mikroelektronik <strong>und</strong> IT-Cluster<br />

Sachsen“ hat sich Mitte juni in Dresden<br />

konstituiert. Die Arbeitsgruppe wird sich<br />

mit den technologischen Chancen <strong>und</strong><br />

den wirtschaftlichen rahmenbedingungen<br />

des Mikroelektronik- <strong>und</strong> IT-<br />

Clusters Sachsen beschäftigen. Sie ist<br />

mit hochrangigen Vertretern aus Industrie,<br />

Politik <strong>und</strong> Wissenschaft besetzt.<br />

Ihre ergebnisse wird sie im rahmen des<br />

IT-gipfels präsentieren.


62 ruBriK regjo LeIPZIg/HALLe<br />

Know how <strong>und</strong> Augenmaß <strong>für</strong> individuelle IT-Lösungen<br />

Informationstechnologien sollen helfen, Arbeitsabläufe zu vereinfachen, Fehler zu vermeiden,<br />

Ressourcen freizusetzen <strong>und</strong> Kosten zu sparen. Unser Anspruch ist es, diese Anforderungen im<br />

Sinne unserer K<strong>und</strong>en zu erfüllen. Deshalb legen wir Wert auf prozessorientierte Beratung,<br />

die benutzerfre<strong>und</strong>liche Implementierung <strong>und</strong> Integration von IT-Lösungen sowie den sicheren<br />

Betrieb k<strong>und</strong>eneigener oder ausgelagerter IT-Landschaften.<br />

Mit der Verbindung von Branchenkenntnis <strong>und</strong> Produktkompetenz schaffen wir bedarfsgerechte<br />

Softwarelösungen, die so einzigartig sind wie unsere K<strong>und</strong>en - zu ihrem Vorteil<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> unseren gemeinsamen Erfolg.<br />

perdata.de<br />

perdata Gesellschaft <strong>für</strong> Informationsverarbeitung mbH | Martin-Luther-Ring 7–9 | 04109 Leipzig | Telefon +49 341 35522-0 | info@perdata.de<br />

perdata - ein Unternehmen der Stadtwerke Leipzig Gruppe.


<strong>Text</strong>: Kai Bieler Fotografie: MMZ<br />

Vor fast 20 Jahren öffneten Smudo,<br />

Michi Beck, Thomas D <strong>und</strong> And.Ypsilon<br />

dem deutschsprachigen Hip-Hop<br />

die Tür in den kommerziell erfolgreichen<br />

Mainstream. Ende September<br />

werden die Fantastischen Vier erneut<br />

ein neues Kapitel in der Geschichte des<br />

Kinos <strong>und</strong> der Musikbranche in<br />

Deutschland aufschlagen.<br />

Dann findet anlässlich der Veröffentlichung<br />

ihres achten Studioalbums<br />

in Halle/Saale ein Sonderkonzert der<br />

Band statt, das live <strong>und</strong> in 3D per Satellit<br />

in r<strong>und</strong> 100 Kinos in Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> der Schweiz übertragen<br />

wird. Entstanden ist das deutschlandweit<br />

einmalige Projekt im Rahmen des<br />

Innovationsforums 3D-Cinema <strong>und</strong><br />

Stereoskopische Medienproduktionen,<br />

eines Netzwerks von Experten aus den<br />

Bereichen Kino, Film, R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong><br />

Forschung unter der Leitung des Mitteldeutschen<br />

Multimediazentrums<br />

(MMZ) in Halle/Saale.<br />

„Ziel ist, mit dem Konzert mehr<br />

als 50.000 Zuschauer in drei Ländern<br />

zu erreichen. Das verändert nicht nur<br />

den künstlerischen Prozess, sondern<br />

zeigt auch, wie sich das Kino der<br />

Zukunft über den Film hinaus <strong>für</strong><br />

alternativen Content öffnen kann“, so<br />

Katerina Hagen, Geschäftsführerin des<br />

MMZ (<strong>Bild</strong> ganz rechts). Ob 3D sich als<br />

Zukunftstechnologie durchsetzen wird,<br />

ist <strong>für</strong> sie längst keine Frage mehr. „Das<br />

ist im Kinobereich durch die Publikumserfolge<br />

von ‚Ice Age‘ <strong>und</strong> ‚Avatar‘<br />

beantwortet“, ist sich Katerina Hagen<br />

sicher. Das bestätigt ein Blick auf die<br />

Zahlen. Gab es Anfang 2009 deutschlandweit<br />

nur 18 Kinosäle, die über die<br />

digitale S3D-Projektionstechnik verfügten,<br />

waren es am Jahresende schon<br />

über 230. Mittlerweile sind Wartezeiten<br />

<strong>für</strong> Digitalprojektoren von<br />

einem halben Jahr keine Seltenheit.<br />

Auf dem eigenen Fernseher wird<br />

es dagegen noch etwas länger dauern,<br />

bis sich 3D durchsetzt. Der hohe Preis<br />

der ersten 3D-TV-Geräte ist dabei <strong>für</strong><br />

Nicht ob, sondern wie ist die große Frage<br />

zur dreidimensionalen Zukunft der Medien.<br />

Katerina Hagen nicht das entscheidende<br />

Hindernis. Wichtiger sei die<br />

Bereitstellung von entsprechendem<br />

3D-Content, sei es auf Blu-Ray oder im<br />

Fernsehprogramm. „Darüber hinaus<br />

wird sich im TV- <strong>und</strong> Home-Entertainment-Bereich<br />

vermutlich ein autostereoskopisches<br />

System durchsetzen,<br />

das die bisher notwendigen 3D-Brillen<br />

überflüssig macht“, glaubt die MMZ-<br />

Geschäftsführerin. Diese Technologie<br />

präsentierte Nintendo im Juni auf der<br />

Videospielmesse E3 erstmals <strong>für</strong> eine<br />

mobile Spielkonsole.<br />

Entsprechend wichtig ist <strong>für</strong><br />

Katerina Hagen, „dass wir in Europa<br />

<strong>und</strong> Deutschland diese Entwicklung<br />

nicht verschlafen, wie es im Kinobereich<br />

der Fall war“. So werden die<br />

ersten deutschen 3D-Produktionen frü-<br />

regjo LeIPZIg/HALLe itK 63<br />

Willkommen in der 3. Dimension!<br />

Das Innovationsforum 3D-Cinema <strong>und</strong> Stereoskopische Medienproduktionen beschäftigt sich mit den<br />

Potenzialen der 3D-Technologie <strong>für</strong> Kino, Musikindustrie, TV <strong>und</strong> Computerspiele.<br />

hestens Ende 2010 oder Anfang 2011<br />

in die Kinos kommen. Deshalb soll das<br />

im Januar 2010 gestartete Innovationsforum<br />

den Wissenstransfer zwischen<br />

Experten im wissenschaftlich-technischen<br />

<strong>und</strong> kreativen Bereich sowie<br />

regionalen Unternehmen fördern <strong>und</strong><br />

die regionalen Kompetenzen bei der<br />

3D-Technologie bündeln. Da<strong>für</strong> gibt es<br />

bereits zahlreiche Beispiele. So entstand<br />

der europäische Tanzfilm „Streetdance<br />

3D“, der Anfang Juni in die Kinos kam,<br />

unter Beteiligung des halleschen Postproduktionsstudios<br />

The Post Republic.<br />

„Doch es geht uns nicht nur um<br />

die Technologie, sondern auch um die<br />

Analyse möglicher neuer Geschäftsmodelle<br />

<strong>und</strong> das Erschließen weiterer<br />

marktfähiger Wachstumspotenziale <strong>für</strong><br />

die Region“, umschreibt Katerina<br />

Hagen die Zielstellung des Forums.<br />

Darüber werden Ende September auch<br />

Entscheider aus der Kino- <strong>und</strong> Filmbranche,<br />

der Musikindustrie sowie der<br />

Werbe- <strong>und</strong> Gamesbranche auf dem<br />

Zukunftskongress in Halle/Saale diskutieren,<br />

der den Abschluss des Innovationsforums<br />

bildet. Beim 3D-Konzert<br />

der Fantastischen Vier können sich die<br />

Kongressteilnehmer dann ein plastisches<br />

<strong>Bild</strong> von den Möglichkeiten<br />

der 3D-Technologie machen. Willkommen<br />

in der 3. Dimension!<br />

Weitergehende Informationen finden Sie<br />

im Internet unter www.3dif.de.


64 iMMoBilien regjo LeIPZIg/HALLe<br />

Schmuck-Stück <strong>für</strong> Stück<br />

Nach jahrelangem Leerstand wird ein fast vergessenes Schmuckstück der Innenstadt endlich herausgeputzt: Die<br />

Leipziger Stadtbau Ag saniert das Hôtel de Pologne. Voruntersuchungen fördern erste Schätze im großen Saal zu Tage.<br />

<strong>Text</strong>: Kristin Hensel Fotografie: Peter Franke/Punctum<br />

Liebhaber (neo)barocker Architektur wird es freuen – die Leipziger<br />

Stadtbau AG hat mit der Sanierung des traditionsreichen Hôtel de<br />

Pologne begonnen. Das Gebäude in der Hainstraße 16-18 wurde<br />

1847/48 errichtet <strong>und</strong> um 1890 umgestaltet. Bekannt geworden ist<br />

es vor allem wegen seiner drei prunkvollen Ballsäle. 2011 soll es<br />

wieder seiner eigentlichen Bestimmung – dem Hotelbetrieb – übergeben<br />

werden. Neben der Schaffung von 100 Zimmern sind zeitgemäße<br />

Einzelhandelsflächen geplant.<br />

Im Mittelpunkt der ersten Bauphase stehen die Sanierung des<br />

Großen Saals <strong>und</strong> die mit ihr einhergehenden Sicherungsmaß-<br />

nahmen an Dach, Decke <strong>und</strong> Fassade. Neben der restauratorischen<br />

Wiederherstellung der neobarocken Malereien <strong>und</strong> Stuckaturen an<br />

Wänden <strong>und</strong> Decke werden von Hausschwamm befallene Elemente<br />

im Bereich der Traufe <strong>und</strong> der Dachaufbauten erneuert. „Wir haben<br />

die anspruchsvolle Aufgabe übernommen, Leipzig ein einzigartiges<br />

Kulturdenkmal zurückzugeben“, sagt Patrik Fahrenkamp, Vorstandsvorsitzender<br />

des Projektentwicklers Leipziger Stadtbau AG,<br />

„Mit dem denkmalschutzgerecht restaurierten Großen Ballsaal wird<br />

das Hôtel de Pologne wieder eine der ersten Adressen <strong>für</strong> Festlichkeiten<br />

<strong>und</strong> Begegnungen von Bürgern <strong>und</strong> Gästen der Stadt sein.“<br />

Der Saal mit seinem historischen Ambiente wird am 12. September<br />

2010, dem Tag des offenen Denkmals, erstmals wieder der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Er steht danach <strong>für</strong> Veranstaltungen mit bis zu<br />

500 Besuchern zur Verfügung.<br />

Im Rahmen der restauratorischen Wiederherstellung finden seit<br />

Herbst 2009 umfangreiche Bef<strong>und</strong>untersuchungen im gesamten<br />

Haus statt. In enger Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden<br />

wurden von der Restaurierungs- <strong>und</strong> Kirchenmalerwerkstätte<br />

o.pfister gmbh im Großen Saal eine so genannte Musterachse freigelegt<br />

<strong>und</strong> erste kleine restauratorische Arbeiten an den Konsolen<br />

DIe Voruntersuchungen brachten Portraits sowie Tier- <strong>und</strong> Pflanzenbilder<br />

ans Tageslicht – zur großen Freude der restauratoren<br />

im Gesimsband vorgenommen. „Mit Hilfe von Schwarz-Weiß-Fotografien<br />

aus der Zeit um 1950 fanden wir unter fünf Farbschichten<br />

sehr gut erhaltene Portraits, Tier- <strong>und</strong> Pflanzendarstellungen auf<br />

elfenbein- <strong>und</strong> goldfarbenem Gr<strong>und</strong>“, informiert Marion Gustrau,<br />

Sprecherin der o.pfister gmbh, „Leider wurden bei der letzten<br />

Restaurierung 1953/54 dekorative Elemente wie vollplastische<br />

Figuren <strong>und</strong> gliedernde Stuckornamente vereinfacht oder komplett<br />

entfernt.“ Der um 1890 ausgeführte Saal-Entwurf des Berliner<br />

Architekten Ludwig Heim wurde auf Wunsch des Bauherren „auf<br />

ein vernünftiges Maß beschränkt“ (Quelle: Bauaktenarchiv Leipzig,<br />

Hainstraße 16-18, Band VI) <strong>und</strong> einfarbig überstrichen.<br />

In den kommenden Monaten soll Vorhandenes erhalten <strong>und</strong><br />

ergänzt werden. „Wir legen großen Wert auf eine denkmalschutzgerechte<br />

Sanierung der uns anvertrauten Objekte“, unterstreicht Fahrenkamp<br />

die Intention der von der Leipziger Stadtbau AG entwickelten<br />

Projekte, „Details <strong>und</strong> Schmuck prägen den Charakter eines<br />

Hauses, heben es aus der Masse heraus <strong>und</strong> bieten seinen Nutzern<br />

Möglichkeiten zur Identifikation.“ Da<strong>für</strong> investiert die Unternehmensgruppe<br />

finanzielle Mittel in einem Umfang, der über behördliche<br />

Auflagen hinausgeht.<br />

Mehr Informationen hierzu finden Sie im Internet unter www.stadtbau.com


Der Letzte macht das Licht aus<br />

regjo LeIPZIg/HALLe iMMoBilien 65<br />

Kein B<strong>und</strong>esland leidet so stark unter Bevölkerungsschw<strong>und</strong> wie Sachsen-Anhalt. Dass weniger auch mehr sein kann, zeigen<br />

jetzt 19 Städte auf der IBA Stadtumbau 2010 im Bauhaus Dessau.<br />

Interview: Dajana Trapp Fotografie: IBA-Büro gbr, Michael Uhlmann<br />

„Das Haus wird abgerissen!“ Ein Plakat mit<br />

dieser Aufschrift klebte an allen Häusern der<br />

Straße. Doch zunächst blieb eine Reaktion<br />

der Mieter aus. In der Ludwigstraße in<br />

Köthen sollten 15 Gründerzeithäuser abgerissen<br />

werden, da die Nachfrage fehlte. Eine<br />

Alternative zum Abriss fanden die Köthener<br />

Stadtplaner nun in der Homöopathie.<br />

Der Begründer der Homöopathie, Dr.<br />

Samuel Hahnemann, praktizierte vor r<strong>und</strong><br />

200 Jahren in Köthen. Er entdeckte, dass die<br />

kontrollierbare Verschlimmerung einer<br />

„Die Stadt ist ein stabiles System, wenn sie flexibel<br />

auf Störungen reagieren kann.“ (Ina rauer)<br />

Krankheit einen Selbstheilungsprozess in<br />

Gang setzen kann. Angenommen, der Patient<br />

sei eine Straße, dann müsse dort gezielt<br />

eine Krise hervorgerufen werden, um die<br />

Selbstheilungskraft der Straße <strong>und</strong> ihrer<br />

Bewohner zu aktivieren. Gemeinsam mit<br />

homöopathischen Ärzten entwickelten die<br />

Stadtplaner Maßnahmen, um die Ludwigstraße<br />

zu „behandeln“.<br />

Bei einer dieser Behandlungen schaltete<br />

die Stadt <strong>für</strong> 15 Minuten das Licht ab.<br />

Theaterscheinwerfer beleuchteten die Häuser,<br />

die abgerissen werden sollten. „Das war<br />

der Einstieg, um miteinander ins Gespräch<br />

zu kommen“, erklärt Köthens Baudezernentin<br />

Ina Rauer. An die 50 Vorschläge <strong>und</strong><br />

Anfragen zur Wiederbelebung der Straße<br />

seien nach der Aktion in der Stadt eingegangen.<br />

Die Ideen reichten von Nachbarschaftsgärten<br />

über ein Rucksackhotel bis zu einem<br />

Open-Air Kino. Anwohner kauften <strong>und</strong><br />

sanierten daraufhin Häuser.<br />

Dieser Beitrag Köthens zur Internationalen<br />

Bauaustellung (IBA) Stadtumbau<br />

Sachsen-Anhalt 2010 zeigt: Aus den Betroffenen<br />

wurden Beteiligte. Man habe nicht<br />

viel gebaut, aber doch viel bewegt, resümiert<br />

der Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander.<br />

Anders als bei den früheren Internationalen<br />

Bauausstellungen ist bei der IBA Sachsen-<br />

Anhalt tatsächlich weniger neu gebaut <strong>und</strong><br />

stattdessen mehr umgebaut <strong>und</strong> abgerissen<br />

worden. Insgesamt 171 Millionen Euro wurden<br />

investiert, um eine Strategie <strong>für</strong> ein ganzes<br />

B<strong>und</strong>esland zu entwickeln, dessen<br />

Bevölkerung langsam, aber stetig schrumpft.<br />

So entstand in Aschersleben eine Freiluftgalerie<br />

– wo ein Abriss notwendig war,<br />

füllt jetzt zeitgenössische Kunst die Lücke.<br />

Das Bauhaus Dessau präsentiert noch bis zum<br />

16. oktober 2010 die ergebnisse der IBA.<br />

Auch Halberstadt kultiviert die Leere. Um<br />

den Blick auf das Wahrzeichen der Stadt zu<br />

öffnen, holzte die Stadt den Domhang ab <strong>und</strong><br />

ließ ihn zum grünen Tableau umgestalten.<br />

„Wir setzen bewusst nicht auf Leuchttürme<br />

oder architektonische Ausrufezeichen“,<br />

erklärt IBA-Geschäftsführer <strong>und</strong><br />

Bauhaus-Direktor Philipp Oswalt. Vielmehr<br />

stehe die Beziehung der Menschen zu ihrer<br />

Stadt im Vordergr<strong>und</strong>. In den vergangenen<br />

acht Jahren haben die 19 beteiligten Städte<br />

ganz unterschiedliche Antworten auf die<br />

Frage gef<strong>und</strong>en: Wie geht es weiter in einer<br />

Stadt, wenn dauerhaft ein Fünftel der Bevölkerung<br />

ausbleibt? Eines ist allen Lösungsansätzen<br />

gemein: Sie konzentrieren sich auf<br />

das Wesentliche <strong>und</strong> auf die Menschen, die<br />

noch in den Städten leben. Einen Überblick<br />

über den gesamten Prozess gibt die zentrale<br />

Ausstellung im Bauhaus Dessau. Dort laden<br />

ein breites Veranstaltungsprogramm, darunter<br />

auch zahlreiche Fachkonferenzen, zu<br />

einem Blick in die Zukunft ein. Denn dass<br />

„weniger“ auch „Zukunft“ sein kann, ist<br />

nicht nur der Ausgangspunkt der IBA Sachsen-Anhalt,<br />

sondern auch die Botschaft<br />

eines ganzen B<strong>und</strong>eslandes an die Stadt von<br />

morgen.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.iba-stadtumbau.de.


Leipzig kommt in Plagwitz<br />

Kreatives Leipzig als Wirtschafts- <strong>und</strong> <strong>Bild</strong>ungsfaktor – gründergedanken von Thomas Schneider <strong>und</strong> Steve Hauswald<br />

zur Leipzig School of Design in der Weißenfelser Strasse 84.<br />

Interview: Anette ehlers Fotografie:<br />

Leipzig nennt sich „creative city“ neben all den anderen Gesichtern<br />

dieser Stadt. Wie wird das gelebt, was passiert da? Ist es die Universität,<br />

sind es die Designers Open, die Kulturmeile der Karl-Heine-<br />

Straße oder die Notenspur in der Stadt? Was ist kreativ, was fasst<br />

man darunter, entstehen Wertschöpfung, Arbeitsplätze <strong>und</strong> eine<br />

wirtschaftlich tragende Säule <strong>für</strong> Leipzig? Es ist wohl die Mischung<br />

aus Lehrenden, Lernenden, Aktiven <strong>und</strong> der Wirtschaft selbst. Alles<br />

zusammen wollen Thomas Schneider (TH) <strong>und</strong> Steve Hauswald (SH)<br />

mit ihrer jüngst gegründeten School of Design in Plagwitz zusammenführen.<br />

Wir trafen beide <strong>und</strong> wollten einen Eindruck davon<br />

bekommen, was sie auf die Idee gebracht hat <strong>und</strong> was Plagwitz<br />

attraktiv gemacht hat. Und nicht zuletzt interessierte uns, wie sie als<br />

Gründer in dieser Stadt unterstützt worden sind.<br />

Wie haben Sie sich kennen gelernt?<br />

SH: Ich kam 2008 aus USA, Las Vegas, nach Leipzig <strong>und</strong> lernte Thomas<br />

zufällig kennen, als ich eine Kunstgalerie im WERK II <strong>für</strong> eine<br />

Kneipe hielt <strong>und</strong> ein Bier bestellte – ein paar Meter weiter, dann in<br />

einem Biergarten, kamen wir beim besagten Bier ins Gespräch <strong>und</strong><br />

stellten sehr schnell fest, dass wir dieselbe Idee in uns trugen <strong>und</strong><br />

beschlossen kurz darauf, diese gemeinsam in die Tat umzusetzen.<br />

Was war, respektive ist diese Idee?<br />

TS: Die Anfangsidee bestand darin, ein Vorstudium <strong>für</strong> Studieninteressierte<br />

im Bereich Design anzubieten. Wir wollen mehr als eine<br />

Mappenschule sein <strong>und</strong> unseren Schülern eine f<strong>und</strong>ierte Gr<strong>und</strong>lagenausbildung<br />

anbieten. Die Hochschulen beklagen seit Jahren die<br />

gesunkene Eignung der Bewerber <strong>und</strong> leiden unter den verkürzten<br />

Studienzeiten, weshalb einige Hochschulen eine Vorbildung voraus-<br />

setzen. Deshalb bieten wir den Schülern an, die Gr<strong>und</strong>lagen visueller<br />

Gestaltung um die Beziehungen zwischen Formen <strong>und</strong> deren Formcharakter<br />

methodisch zu ergründen, des weiteren werden die gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

handwerklichen Fähigkeiten vermittelt, vom Zeichnerischen<br />

bis hin zu den berufsspezifischen Softwareanwendungen.<br />

Abschließend entsteht auf dieser Gr<strong>und</strong>lage eine individuelle Bewerbungsmappe,<br />

um eine erfolgreiche Aufnahme an einer Kunst- <strong>und</strong><br />

Designhochschule zu ermöglichen <strong>und</strong> gut gerüstet zu beginnen.<br />

SH: Mittlerweile hat sich unser Angebot erweitert <strong>und</strong> parallel zum<br />

Vorstudium ist ein Weiterbildungsangebot <strong>für</strong> gestaltende Berufe aller<br />

Couleur entstanden. Angefangen bei den älteren Semestern, welche<br />

Kurse <strong>für</strong> den Einstieg in die digitale Welt von 2D bis 3D vorfinden.<br />

Bis hin zu komplexen Kombinationskursen zwischen Handwerk <strong>und</strong><br />

Hightech, zum Beispiel Markerzeichnen in Verbindung mit <strong>Bild</strong>- <strong>und</strong><br />

Grafiksoftware.<br />

Wie kommt man in der Ferne auf die Idee, nach Leipzig zu gehen?<br />

Und: Wo kommen Sie ursprünglich her, wie war Ihr Werdegang bis<br />

zu dieser Idee?<br />

SH: Meine Verträge in den USA wollte ich nicht mehr verlängern,<br />

diese Entscheidung ist über Jahre gereift. Eine erfolgreiche Karriere<br />

als Luftfahrttechniker aufzugeben, um noch einmal Industriedesign<br />

zu studieren, ist schließlich keine Alltagsentscheidung. Leipzig habe<br />

ich als geborener Zwickauer logistisch (mitten drin) <strong>und</strong> inhaltlich<br />

als noch unfertige Stadt gezielt ausgewählt.<br />

Herr Schneider, <strong>und</strong> was hat Sie nach Leipzig geführt <strong>und</strong> Sie zu der<br />

gründungsidee gebracht?<br />

TS: Ursprünglich stamme ich aus dem Bergischen Land <strong>und</strong> die Leip-


Am Puls der Zeit<br />

Stolz stehen beide da, in den hellen räumen ihrer Designschule; Thomas<br />

Schneider <strong>und</strong> Steve Hauswald – deutsch-deutsch-kreative<br />

Mischung vom Feinsten. Das Zuhause der Schule in Plagwitz neben<br />

dem Da Capo, wo das Flugzeug auf dem Dach steht, Motivation durchzustarten<br />

– denn der Blick aus dem obergeschoss geht auf den Flieger!<br />

ziger Freiheit Anfang der 90er Jahre führte<br />

mich her. Nach meinem Studium an der Burg<br />

Giebichenstein in Halle an der Saale gründete<br />

ich mit einigen ehemaligen Kommilitonen<br />

ein Designbüro in Leipzig. Nach einigen<br />

erfolgreichen Jahren löste sich diese Gemeinschaft<br />

auf, da sich die Interessen eines jeden<br />

anderweitig entwickelt hatten. Nach weiteren<br />

Jahren als „Einzelkämpfer“ lief mir<br />

Steve über den Weg <strong>und</strong> es war Zeit, das<br />

berufliche Eremitendasein aufzugeben <strong>und</strong><br />

die Leipzig School of Design zu gründen.<br />

Also eigentlich ein nicht ganz klassisches,<br />

aber dennoch ein Start Up aus Uni <strong>und</strong> Praxiserfahrung!<br />

Was bietet nun die LSoD an,<br />

ist es eine <strong>Bild</strong>ungseinrichtung oder mehr?<br />

TS: Ja klar, wir starten mit genau dieser<br />

Mischung aus Theorie, Praxis <strong>und</strong> Lebens-<br />

<strong>und</strong> Auslandserfahrung durch; das macht<br />

uns beide zusammen als Team auch aus! So<br />

wissen wir, dass es zusätzlich zum Vorstudium<br />

<strong>und</strong> der Weiterbildung fachbezogener<br />

Symposien <strong>und</strong> Vorträge bedarf. Wir stellen<br />

unsere Räume <strong>und</strong> Technik auch <strong>für</strong> Kursideen<br />

Dritter zur Verfügung. Neben den <strong>Bild</strong>ungsangeboten<br />

bearbeiten wir in Kooperation<br />

mit unseren Dozenten weiterhin<br />

Designaufträge aus Industrie <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />

um weiterhin den Puls der Zeit zu erspüren<br />

<strong>und</strong> eine den Erfordernissen des Berufs entsprechende<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung zu<br />

gewährleisten.<br />

SH: Und wir sind natürlich ziemlich großartig<br />

vernetzt mit der ganzen Palette der medialen<br />

<strong>und</strong> kreativen Szene weit über Leipzig<br />

<strong>und</strong> Deutschland hinaus! Wir sind sicher,<br />

dass Leipzig in Mitteldeutschland eingeb<strong>und</strong>en<br />

eine sehr durchsetzungsstarke Szene<br />

bilden wird; Ansätze sind schon vielfach vorhanden.<br />

gibt es Unterstützung? Wie sind private <strong>und</strong><br />

öffentliche Begleitungen; haben Sie derartiges<br />

in Anspruch genommen?<br />

TS: Das muss ich wohl als CFO; ich bin müde,<br />

Businesspläne zu schreiben; <strong>und</strong> das über<br />

neun Monate <strong>für</strong> minimale Kreditanfragen.<br />

Es ist sehr aufreibend mit den örtlichen Kreditinstituten,<br />

sie sind eben nicht unternehmerisch,<br />

sondern doch sehr bürokratisch<br />

unterwegs. Aber ich will nicht ungerecht sein,<br />

denn eine so intensive Beschäftigung mit sich<br />

selber ist ja wohl nie schädlich!<br />

SH: So waren wir auch sehr froh über das<br />

Angebot eines Mietvertrages in Plagwitz bei<br />

Floreijn, die uns neben dem deutlichen Entgegenkommen<br />

im Mietpreis fachliche <strong>und</strong><br />

regjo LeIPZIg/HALLe iMMoBilien 67<br />

personelle Unterstützung in enger Abstimmung<br />

mit der städtischen Wirtschaftsförderung<br />

haben zukommen lassen! Ein ganz<br />

wichtiger Gr<strong>und</strong>, uns dort einzumieten!<br />

TS: Und das Projekt „smile“ der Uni – ein<br />

Studentenprojekt, eine tolle Unterstützung<br />

nach einem Auswahlverfahren im gesamten<br />

Marketingbereich. Eine fantastische Erfahrung!<br />

Wann geht’s los <strong>und</strong> wo wollen Sie 2015 stehen?<br />

SH/TS: Start ist am 1. August, wir sind voller<br />

angespannter Freude auf diesen Tag! Unser<br />

Ziel bis 2015 ist es, überregional in der Designszene<br />

durch unser Angebot, die Qualität<br />

<strong>und</strong> Qualifikation anerkannt zu sein <strong>und</strong><br />

dieser mit Symposien <strong>und</strong> Vorträgen, ein<br />

neues Forum zu bieten. Speziell <strong>für</strong> Leipzig<br />

ist es unser Ziel, eine Plattform <strong>für</strong> die Vielfalt<br />

an Designern <strong>und</strong> deren Interessen zur Verfügung<br />

stellen zu können, im Sinne eines<br />

Mit- <strong>und</strong> nicht Gegeneinanders. Wir wollen<br />

mit unseren Möglichkeiten neue zukunftsweisende<br />

Projekte unterstützen <strong>und</strong> anstoßen.<br />

Mehr Informationen unter www.lsod.de.


68 advertorial / iMMoBilien regjo LeIPZIg/HALLe<br />

Form folgt Funktion<br />

Design-Trends bei Shopping Centern am Beispiel der Höfe am Brühl in Leipzig. K<strong>und</strong>enbedürfnisse prägen zunehmend<br />

die Innenarchitektur moderner einkaufszentren.<br />

<strong>Text</strong>: Dr. Marcus U. Hüttermann grafik: MfI Ag<br />

Wie soll das Einkaufszentrum von morgen aussehen? Die Form<br />

folgt heutzutage mehr <strong>und</strong> mehr der Funktion <strong>und</strong> steht dabei <strong>für</strong><br />

das Design <strong>und</strong> die Architektur. Bei der Funktion geht es im<br />

Wesentlichen darum, K<strong>und</strong>enbedürfnisse zu erfüllen, die sich<br />

zunehmend wandeln <strong>und</strong> immer vielfältiger werden. So gibt es<br />

inzwischen zahlreiche Ausgabeformate, die um die Gunst des Konsumenten<br />

<strong>und</strong> Käufers ringen. Internet <strong>und</strong> Handy zeigen ständig<br />

neue Möglichkeiten auf. Um aus den komplexer werdenden Anforderungen<br />

auch künftig ein entsprechendes Design ableiten zu können,<br />

müssen bei der Gestaltung von Shopping Centern neue Wege<br />

gegangen werden.<br />

Voraussetzung ist, dass die K<strong>und</strong>enbedürfnisse möglichst detailliert<br />

bekannt sind. Fest steht, dass die traditionellen Zielgruppenmerkmale<br />

wie Alter <strong>und</strong> Einkommen in den vergangenen Jahren<br />

stark an Bedeutung verloren haben. K<strong>und</strong>en verlangen in immer<br />

stärkerem Maße nach Produkte <strong>und</strong> Leistungen, die genau zu ihnen<br />

passen. Außerdem weisen viele K<strong>und</strong>en ein zunehmend hybrides<br />

Konsumverhalten auf – das heißt, dass sie einerseits bei den täglichen<br />

Lebensmitteln sparen, um sich auf der anderen Seite möglichst<br />

oft mit hochpreisigen oder sogar Luxusartikeln belohnen zu<br />

können. Ein weiterer Trend ist die Renaissance des Lokalen in der<br />

globalen Welt. Viele Konsumenten bevorzugen Produkte aus der<br />

jeweiligen Region <strong>und</strong> interessieren sich <strong>für</strong> die Herkunft der Produkte,<br />

die sie erwerben.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> die neue K<strong>und</strong>enansprache sind die geplanten<br />

Höfe am Brühl inmitten der Leipziger Altstadt – ein Konglomerat aus<br />

Gassen <strong>und</strong> Höfen, Glas <strong>und</strong> edlem Stein. Shop-Fassaden werden<br />

hier über mehrere Etagen gehen. Die Deckenhöhe dieses hochmodernen<br />

Einkaufszentrums beträgt fast 25 Meter. Geplant sind hier<br />

unterschiedliche Hofsituationen, die auf spezifische Zielgruppen<br />

fokussieren. Diese werden dabei nicht nach den herkömmlichen<br />

Attributen Alter <strong>und</strong> Einkommen segmentiert, sondern nach dem<br />

Selbstverständnis, der Mentalität <strong>und</strong> der Shopping-Kultur des K<strong>und</strong>en<br />

– <strong>und</strong> dabei Namen mit historischen Bezügen haben.<br />

So wird der Lattermanns Hof vor allem ein Fashion-, Glamour-<br />

<strong>und</strong> Stil-orientiertes Publikum ansprechen. Bei Modeveranstal-<br />

tungen kann die Dekoration während der Events variiert <strong>und</strong> an die<br />

Veranstaltung angepasst werden – die Inszenierung des Events wird<br />

damit so vielfältig wie die Mode selbst. Mit dem Modefokus wird die<br />

Historie des Orts aufgegriffen: Das Shopping Center befindet sich an<br />

einer der berühmtesten Handelsstraßen Europas, die seit Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

unter anderem <strong>für</strong> den Pelzhandel bekannt ist.<br />

Der Goethehof sowie der Plauensche Hof zielen auf ein Wellness-orientieres<br />

Publikum ab. Häufig handelt es sich dabei um wirtschaftlich<br />

gut situierte K<strong>und</strong>en im besten Alter, die sogenannten Best<br />

Ager – jedoch nicht ausschließlich. Die Interessen dieser Zielgruppe:<br />

Reisen, Sport, hochwertige Marken, auf Beratung <strong>und</strong> Service wird<br />

großer Wert gelegt. Ökologie spielt eine besonders wichtige Rolle.<br />

Dies spiegelt sich in einer Wasserwand mit Wasserbecken <strong>und</strong> integrierter<br />

Sitzinsel im Goethehof wider. Im Plauenschen Hof ist eine<br />

Grünwand geplant, die ebenfalls bis ins Obergeschoss ragen soll. Die<br />

Materialien entsprechen der Einstellung der Zielgruppe: Echtes Holz<br />

als Fahrtreppenverkleidung <strong>und</strong> Belag <strong>für</strong> die Sitzbereiche sowie<br />

Naturstein als Bodenbelag.<br />

Der Drey-Schwanen-Hof wiederum legt den Fokus auf trendige<br />

Events <strong>und</strong> Multimedia. Geplant ist eine Medienfassade, auf der u.a.<br />

Neuigkeiten oder Trends aus den angrenzenden Läden dargestellt<br />

werden. Weiße Sitzelemente <strong>und</strong> multifunktional einsetzbare<br />

Podeste im Hof werden vom Fußboden her blau angestrahlt. Die<br />

Podeste dienen als Andockstation <strong>für</strong> den interaktiven Austausch –<br />

so wird die gewohnte Netzwerk-Umgebung der Internet-Generation<br />

in das Gestaltungskonzept integriert.<br />

Die Fahrtreppe als verbindendes Element zwischen den<br />

Geschossen wird voraussichtlich mit weißen, hochglänzenden Acrylkassetten<br />

verkleidet, die in den Fugenbereichen ebenfalls blau hinterleuchtet<br />

sind. Die Stimmung wird durch Lichtprojektionen unterstützt,<br />

die den Hof insgesamt in eine Art Bühne mit wechselndem<br />

Bühnenbild verwandeln.<br />

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie im Internet unter www.mfi.eu<br />

oder www.phantastische-geschaefte.de.


Hotel mit Zwinger-Blick<br />

Wer ab Sommer 2012 im neuen Motel One<br />

am Dresdner Postplatz Quartier nimmt,<br />

bekommt einen w<strong>und</strong>erbaren Ausblick<br />

inklusive: Als Gast schaut man direkt auf<br />

den Dresdner Zwinger <strong>und</strong> damit auf eines<br />

der attraktivsten barocken Gebäudeensembles<br />

in der Landeshauptstadt. Noch in diesem<br />

Jahr beginnen die Bauarbeiten <strong>für</strong> das<br />

designorientierte Low-Budget-Haus in<br />

bester Citylage. Die TLG IMMOBILIEN<br />

inves tiert hier 35 Millionen Euro, wovon 20<br />

Millionen reine Baukosten sind. Das sechsgeschossige<br />

Zwinger-Forum wird 23 Meter<br />

hoch sein. Die Tiefgarage bietet 163 Plätze,<br />

eine Straßenbahnhaltestelle in unmittelbarer<br />

Nähe sorgt <strong>für</strong> die Anbindung an<br />

öffentliche Verkehrsmittel. Neben dem Hotel<br />

werden auch Büros sowie Einzelhandels-<br />

<strong>und</strong> Gastronomie-Einrichtungen in den<br />

Gebäudekomplex einziehen. Klaus-Dieter<br />

Schwensen, Leiter der Niederlassung Süd<br />

der TLG IMMOBILIEN: „Dresden als Wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> Kulturzentrum der Region ist<br />

ein idealer Standort <strong>für</strong> Motel One.“ In der<br />

exponierten Lage am Postplatz ist die Hotelkette<br />

mit dem frischen Hotelkonzept de facto<br />

ohne Konkurrenz. Angesichts der günstigen<br />

Zimmerpreise werden vor allem junge Gäste<br />

bei Motel One einchecken <strong>und</strong> so zur Belebung<br />

der Dresdner Altstadt beitragen. Mit<br />

dem Projekt zeigt sich die TLG IMMOBILIEN<br />

einmal mehr auf der Höhe der Zeit: Indem<br />

das Unternehmen einen innerstädtischen<br />

Bereich revitalisiert, trägt es dem Trend zur<br />

verstärkten Wiederbelebung der (Innen-)<br />

Städte Rechnung.<br />

Das Besondere des Gebäudekomplexes<br />

– entworfen vom Dresdner Architekturbüro<br />

Knerer & Lang – ist sein markant in den<br />

Postplatz hineinragender Riegel. Dieser steht<br />

auf fast zehn Meter hohen Säulen. Der<br />

Gr<strong>und</strong>riss des gesamten Quartiers ähnelt<br />

einem Dreieck <strong>und</strong> wurde 1999 im Bebauungsplan<br />

<strong>für</strong> den Postplatz, dem so genannten<br />

Schürmann-Plan, festgelegt. Die TLG<br />

IMMOBILIEN hatte mit dem Wilsdruffer<br />

Kubus, der 2008 fertiggestellt wurde, den<br />

Startschuss <strong>für</strong> die Bebauung des zentralen<br />

Platzes gegeben. Sie ist auch an der Alt-<br />

regjo LeIPZIg/HALLe advertorial / iMMoBilien 69<br />

Die TLg IMMoBILIeN errichtet am Dresdner Postplatz das Zwinger-Forum, in das unter anderem das Motel one einzieht.<br />

Damit wird nicht nur die City attraktiver, sondern es werden auch junge Menschen angezogen.<br />

<strong>Text</strong>: Dr. edith grether <strong>Bild</strong>: Visualisierung Knerer&Lang/TLg IMMoBILIeN<br />

287 Zimmer bieten viel Design <strong>für</strong> wenig geld.<br />

markt-Galerie beteiligt, die derzeit in Richtung<br />

Postplatz erweitert wird. „Mit der<br />

Errichtung von Motel One wird sich die weitere<br />

Bebauung des Postplatzes beschleunigen“,<br />

so Klaus-Dieter-Schwensen.<br />

Trotz des günstigen Preises wird die<br />

Ausstattung der 287 Zimmer im Motel One<br />

funktional <strong>und</strong> hochwertig sein. Die Gäste<br />

dürfen sich auf Flachbildfernseher mit iPod-/<br />

MP3-Anschluss, ARTEMIDE-Leuchten,<br />

Waschtischarmaturen von Dornbracht,<br />

einen mobilen Arbeitsplatz mit W-LAN-<br />

Zugang sowie eine Klimaanlage freuen. Die<br />

Münchner Motel One Group führt deutschlandweit<br />

27 Häuser <strong>und</strong> bietet ihren Gästen<br />

an exponierten Standorten viel Design <strong>für</strong><br />

wenig Geld. Im April 2009 eröffnete das<br />

Unternehmen im Herzen Leipzigs sein erstes<br />

Haus in Sachsen. Für den Bau des Hotels<br />

zeichnete sich ebenfalls die TLG IMMOBI-<br />

LIEN verantwortlich, die r<strong>und</strong> zehn Millionen<br />

Euro in das Projekt investierte.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet<br />

unter www.tlg.de.<br />

Zwinger-Forum<br />

Am Dresdner Postplatz entsteht ein<br />

Hotel- <strong>und</strong> Bürokomplex mit Motel one<br />

als Hauptmieter. eine Besonderheit ist die<br />

umlaufende Aufschrift auf dem Dach: „ein<br />

Leben ohne Freude ist wie eine weite<br />

reise ohne gasthaus.“


Fitnessprogramm <strong>für</strong> Demografiewandel<br />

eine neue Symbiose von Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft verändert Halle. Das Ziel ist klar: Mit <strong>Bild</strong>ung <strong>und</strong> Kreativität junge<br />

Leute gewinnen <strong>und</strong> die Stadt zukunftsfähig machen. Perspektive: Stadt der Wissenschaft 2012.<br />

<strong>Text</strong>: Inga gralow <strong>und</strong> olaf Kreße Fotografie: Falk Wenzel<br />

Im eher nüchternen Zweckbau verweist ein schlichtes Schild auf die<br />

Geschäftsräume der Elektrochemie Halle GmbH (ECH). Für deren<br />

Geschäftsführer Dr. Michael Hahn, von Haus aus promovierter Chemiker,<br />

ist die Arbeit mit jungen Leuten nicht nur Herzenssache, sondern<br />

Teil seiner Erfolgsstrategie: „Frühes Interessieren <strong>und</strong> Fördern<br />

hilft gemeinsam mit kreativem Klima <strong>und</strong> konkreten Angeboten<br />

dabei, vor Ort die eigenen Chancen zu erkennen <strong>und</strong> beim Schopf<br />

zu packen.“ Mit dieser Einstellung hat Hahn mehrmals Schülerteams<br />

auf das Siegertreppchen der Wettbewerbe „Jugend forscht“ <strong>und</strong><br />

„B<strong>und</strong>esumweltwettbewerb“ geführt <strong>und</strong> bislang selbst 15 eigenen<br />

Auszubildenden Türen <strong>für</strong> einen guten Berufsstart in der Heimat<br />

geöffnet.<br />

1992 vom wissenschaftlichen Mitarbeiter der Martin-Luther-<br />

Universität zum Unternehmer geworden, hat sich Dr. Michael Hahn<br />

mit seinem Team inzwischen verschiedene Standbeine aufgebaut.<br />

Eines davon ist das Anbieten von Lösungen <strong>für</strong> die Schwefelwasserstoffproblematik<br />

in Abwässern. Das Ergebnis: keine Geruchsbelästigung<br />

<strong>und</strong> keine Betonkorrosion mehr. „Ohne die enge Zusammenarbeit<br />

mit der Halleschen Wasser <strong>und</strong> Stadtwirtschaft GmbH hätten<br />

wir vieles nicht so zügig erreicht“, so Hahn.<br />

Sein Weg ist typisch <strong>für</strong> viele Akteure auf dem Weinberg-Campus.<br />

Im engen Zusammenwirken treiben Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg (MLU), Technologie- <strong>und</strong> Gründerzentrum (TGZ),<br />

Biozentrum <strong>und</strong> etliche renommierte Institute die technologische<br />

oberbürgermeisterin Dagmar Szabados will Halle kreativ an die Spitze führen.<br />

Entwicklung in Schwerpunktbereichen wie Materialwissenschaften<br />

oder Biotechnologie voran <strong>und</strong> ebnen Gründern den Weg in die<br />

berufliche Selbstständigkeit. Diese Netzwerke bringen Synergien <strong>und</strong><br />

Win-win Effekte.<br />

In der Philosophie passgenauer Services <strong>für</strong> innovative Mittelständler<br />

<strong>und</strong> Existenzgründer sieht TGZ-Chef Prof. Dr. Wolfgang<br />

Lukas neben der engen Verzahnung zur Wissenschaft vor Ort den<br />

Schlüssel, die Eigendynamik von Unternehmen wie ECH so zu fördern,<br />

dass deren Wachstum zunehmend auch regionalwirtschaftliche<br />

Effekte auslöst. Förderlich dabei: Sowohl die Investitionsbank<br />

des Landes Sachsen-Anhalt als auch die örtliche Saalesparkasse legen<br />

ihren Fokus seit Jahren intensiv auf die Optimierung der Infrastruktur<br />

<strong>für</strong> Spitzenforschung <strong>und</strong> Hightech-Produktion sowie eine bessere<br />

Verknüpfung verschiedenster Finanzierungsinstrumente.<br />

Gerade in Krisenzeiten ein großes Pf<strong>und</strong>. Heute ist der Technologiepark<br />

der größte in der Metropolregion Mitteldeutschland. Aber<br />

Lukas meint: „Die Größe ist nebensächlich, auf den Inhalt kommt es<br />

an. Vor allem haben wir das Risiko nicht gescheut, uns von Beginn<br />

an wissenschaftliche Herausforderungen heran zu wagen.“ Im Jahr<br />

20 der deutschen Einheit steht der Weinberg-Campus kurz vor dem<br />

Durchbrechen der Schallmauer von einer Milliarde Euro Investitionen.<br />

3.000 Arbeitsplätze sind hier entstanden, 5.000 Studenten <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter der MLU betreiben auf dem Campus Lehre <strong>und</strong> Forschung<br />

in naturwissenschaftlichen Disziplinen. Das Ganze eingebettet<br />

in ein wissenschaftliches Umfeld aus sieben Forschungsinstituten<br />

<strong>und</strong> r<strong>und</strong> 60 TGZ-Firmen. Dank dieser Verzahnung entsteht<br />

ein einmaliger Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfer, der zunehmend<br />

die gesamte Wertschöpfungskette von Gr<strong>und</strong>lagen- <strong>und</strong> angewandter<br />

Forschung bis hin zu Produktentwicklung <strong>und</strong> Hightech-<br />

Produktion abbildet.<br />

Das ist ganz nach dem Geschmack von Halles Oberbürgermeisterin<br />

Dagmar Szabados. Sie hat die Vision entwickelt, Halle zu einer<br />

der TOP-20-Städte Deutschlands zu machen, wenn es um wirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> soziale Kreativität geht. „Dabei brauchen wir die Köpfe<br />

<strong>und</strong> Herzen aller. Wir können es uns nicht leisten, Einzelne oder<br />

sogar ganze Gruppen im Abseits zu lassen. Wissen, <strong>Bild</strong>ung <strong>und</strong><br />

Motivation sind der Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt.“ Dagmar Szabados wird<br />

nicht müde, in Stadt <strong>und</strong> Region immer wieder Mitstreiter zu aktivieren<br />

<strong>und</strong> Halle als Stadt von <strong>Bild</strong>ung <strong>und</strong> Wissen zu positionieren.<br />

Lange bevor Familienfre<strong>und</strong>lichkeit in Mode kam, war Halle im<br />

Deutschlandvergleich in Sachen Kinderbetreuung Spitze. Immerhin<br />

besuchen 98 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen <strong>und</strong> über die Hälfte


der unter Dreijährigen Kindergarten <strong>und</strong> –<br />

krippe. Modellprojekte wie der „Kita-Frühling“<br />

mit McKinsey oder neue Wege der<br />

Sanierung von Kindertagesstätten <strong>und</strong><br />

Schulen als öffentlich-private Partnerschaft<br />

ziehen scharenweise Experten an, die diesen<br />

Weg anderswo nachvollziehen wollen.<br />

Rückenwind <strong>für</strong> die „Stadt der <strong>Bild</strong>ung <strong>und</strong><br />

Wissenschaft“ bekommt Halle darüber<br />

hinaus vom wissenschaftlichen Leben der<br />

Saalestadt. Bereits heute gilt sie unter Insidern<br />

als „heimliche Hauptstadt der gelehrten<br />

Republik“ <strong>für</strong> Wissenschaftler <strong>und</strong> innovatives<br />

Klima.<br />

Einen regelrechten Schub gab es mit<br />

der Ernennung der Leopoldina zur Nationalen<br />

Akademie der Wissenschaften im Jahr<br />

2008. Deren 1.300 Mitglieder bearbeiten<br />

wichtige gesellschaftliche Zukunftsthemen<br />

<strong>und</strong> vermitteln die Ergebnisse in Politik <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeit. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist die<br />

Solartechnik: Klimawandel <strong>und</strong> Energiepolitik<br />

sind Schwerpunkte der Leopoldina, auf<br />

dem Weinberg-Campus agiert ein Forschungszentrum<br />

<strong>für</strong> Silicium-Photovoltaik.<br />

Parallel dazu entstehen neue <strong>Bild</strong>ungsangebote<br />

an der Martin-Luther-Universität. Dass<br />

sich die größte Hochschule Sachsen-Anhalts<br />

<strong>und</strong> älteste deutschsprachige Universität<br />

Schub dank ernennung der Leopoldina zur Nationalen<br />

Akademie der Wissenschaften.<br />

erfolgreich in der deutschen Hochschullandschaft<br />

positioniert hat, wurde vor wenigen<br />

Wochen erneut deutlich. Halles Volluniversität<br />

gewann den Hochschulwettbewerb<br />

„Campus <strong>und</strong> Stadt erleben“. Auch dieser<br />

Erfolg basiert auf Ideen, Innovationen <strong>und</strong><br />

Kooperationen zwischen Universität, der<br />

Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH <strong>und</strong> der<br />

Burg Giebichenstein, Hochschule <strong>für</strong> Kunst<br />

<strong>und</strong> Design Halle. Mit messbarem Effekt:<br />

Heute verzeichnet die Universität im dritten<br />

Jahr nacheinander einen deutlichen Anstieg<br />

der Studierendenzahlen. Im Wintersemester<br />

regjo LeIPZIg/HALLe advertorial / StandortMarKeting 71<br />

2009/2010 lernten hier 18.600 junge Menschen.<br />

In die Stadt selbst <strong>und</strong> weit über die<br />

Grenzen des Landes hinaus strahlen auch die<br />

Franckeschen Stiftungen. 1698 gegründet,<br />

sind sie im Geiste des Pietisten August Hermann<br />

Francke heute wieder eine lebendige<br />

Kultur- <strong>und</strong> Wissenschaftseinrichtung. Auf<br />

dem 14 Hektar großen Areal des auf der Vorschlagsliste<br />

<strong>für</strong> das UNESCO-Welterbe stehenden<br />

historischen Gesamt-Ensembles versammeln<br />

sich mitten in Halle pädagogische,<br />

wissenschaftliche, soziale <strong>und</strong> kulturelle Einrichtungen,<br />

die die <strong>Bild</strong>ungsstufen von der<br />

Kinderkrippe bis zur Universität vertreten.<br />

<strong>Bild</strong>ung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kreativität auf<br />

Schritt <strong>und</strong> Tritt, die gebündelt einfließen in<br />

die Bewerbung Halles um den Titel „Stadt<br />

der Wissenschaft 2012“.<br />

Weitere Informationen unter www.uni-halle.de,<br />

www.stadtmarketing-halle.de <strong>und</strong> www.weinbergcampus.de<br />

Forschend wirtschaften<br />

Bei der Neupositionierung der Saalestadt als<br />

Stadt der <strong>Bild</strong>ung <strong>und</strong> Wissenschaft bildet die<br />

Martin-Luther-Universität (Foto links) den<br />

attraktiven Mittelpunkt einer Vision. Auf dem<br />

Weinberg-Campus finden Unternehmerinnen<br />

wie Katja Heppe (zweite von links auf dem <strong>Bild</strong><br />

rechts) modernste Infrastruktur von der Forschung<br />

bis zur Produktion.


72 advertorial regjo LeIPZIg/HALLe<br />

Stabil wie eine ideale Verpackung<br />

Der Weg in die Marktwirtschaft führte die Thüringer Fiber-Trommel gmbH rositz zu einer vielseitigen, interessanten<br />

Produktpalette <strong>und</strong> auf den Spitzenplatz.<br />

<strong>Text</strong>: Sigrid gaulrapp Fotografie: TFT gmbH<br />

Die Frage, ob an der Spitze eines Betriebes<br />

der Ingenieur auch der bessere Ökonom sei<br />

oder ob der Ökonom auch besser mit der<br />

Technik umgehen kann, wird wohl nie eine<br />

eindeutige Antwort finden. Sie kann nur von<br />

Fall zu Fall entschieden werden. Im Altenburger<br />

Land hätte die formale Entscheidung<br />

eines Bankers vor fast zwei Jahrzehnten beinahe<br />

die Entwicklung eines inzwischen hervorragenden<br />

Betriebes verhindert. Doch<br />

Ingenieur Rainer Pöhlmann blieb hartnäckig.<br />

So fand er das Vertrauen von weiteren<br />

Banken, die sein Vorhaben unterstützten.<br />

Damals war sein Betrieb der letzte <strong>und</strong><br />

schwächste unter acht Mitbewerbern, heute<br />

ist er der erste von drei noch verbliebenen.<br />

Doch der Reihe nach: Da gab es Ende<br />

der 80er in der sächsisch-thüringischen<br />

Kleinstadt Rositz einen volkseigenen<br />

Betrieb, der Pappeimer <strong>und</strong> Trommeln herstellte<br />

<strong>und</strong> sich auf Betreiben eines gewissen<br />

Ingenieurs Pöhlmann aus dem herrschenden<br />

Verpackungsmittelkombinat heraus gelöst<br />

hatte, um ein sinnvolles Konzept bedarfsnah<br />

durchzusetzen. Sonst war alles so, wie es<br />

ganz zu Anfang galt es, 57 Stellen im Dach<br />

abzudichten, durch die der regen tropfte.<br />

immer als DDR-typisch beschrieben wird:<br />

Veraltete, störanfällige Maschinen in heruntergewirtschafteten<br />

Gebäuden, permanente<br />

Materialprobleme bei übergroßem Bedarf<br />

<strong>und</strong> eine Belegschaft, die trotz aller Querelen<br />

zu ihrem Betrieb hielt.<br />

Mit diesem Aktivposten <strong>und</strong> <strong>für</strong> das<br />

wirtschaftliche Gepräge der Stadt <strong>und</strong> der<br />

Region lohnte sich der Einsatz. Und Ingenieur<br />

Pöhlmann spielte hoch, mit allem, was<br />

er <strong>und</strong> seine Frau sich mühsam ersparen<br />

konnten, einschließlich Einfamilienhaus.<br />

Seit er 1992 den Betrieb von der Treuhand<br />

kaufte, hat der Alleingesellschafter 30 Millionen<br />

Euro investiert, die von 80 auf 19<br />

herabgesunkene Beschäftigtenzahl auf 110<br />

im Jahre 2000 <strong>und</strong> jetzt 190 erhöht. Und<br />

natürlich den K<strong>und</strong>enstamm ausgebaut: Fir-<br />

men von Rang <strong>und</strong> Namen wie BASF, Dow<br />

Chemical, Henkel, Höchst, die belgische Solvay<br />

<strong>und</strong> Vattenfall zählen dazu.<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt galt es, den Maschinenpark<br />

zu modernisieren, die Produktpalette<br />

sinnvoll zu erweitern, die Arbeitsbedingungen<br />

<strong>für</strong> die Belegschaft spürbar zu verbessern,<br />

eine zweckmäßige Logistik auf die<br />

Beine zu stellen, Eigentum an Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Gebäuden als (Banken-)Sicherheit <strong>für</strong> den<br />

Betrieb zu erwerben, das Areal entsprechend<br />

dem angestrebten Absatz zu erweitern<br />

<strong>und</strong> die bröckelnde Bausubstanz zu<br />

sanieren. Die im Prinzip soliden Backsteinbauten<br />

lohnten den Aufwand <strong>und</strong> heben<br />

sich rein äußerlich von den zweckmäßiguniformen<br />

Industrieneubauten angenehm<br />

ab. Bis unters Dach mit seinem noch<br />

ursprünglich anmutenden Gebälk wurde<br />

jeder Quadratmeter sinnvoll genutzt, so <strong>für</strong><br />

den Produktschauraum (<strong>Bild</strong> oben), der wie<br />

ein Betriebsmuseum anmutet.<br />

Trommeln werden parallel oder spiralförmig<br />

aus mehreren übereinander verleimten<br />

Papierbahnen gewickelt <strong>und</strong> auf<br />

vernetzten Maschinenlinien mit unterschiedlichen<br />

Böden <strong>und</strong> Deckeln versehen.<br />

Ähnlich funktioniert das bei den Hülsen, sie<br />

können r<strong>und</strong> oder quadratisch <strong>und</strong> in verschiedensten<br />

Durchmessern, Querschnitten<br />

<strong>und</strong> Längen hergestellt werden.<br />

Rainer Pöhlmann, seit 1980 dem<br />

Betrieb verb<strong>und</strong>en, ist um r<strong>und</strong> zwanzig<br />

Jahre Bankenerfahrung reicher geworden<br />

<strong>und</strong> hat inzwischen in der einheimischen<br />

Sparkasse Altenburger Land auch einen<br />

Partner gef<strong>und</strong>en, der aus Erfahrung weiss,<br />

dass Ingenieure oft die besseren Ökonomen<br />

sind, weil sie ein direkteres Verhältnis zum<br />

Betrieb mit seinem Maschinenpark haben.<br />

Ingenieur Pöhlmann seinerseits ist mit der<br />

kommunalen Bank „sehr zufrieden. Sie bietet<br />

faire Konditionen, ist kontaktfreudig,<br />

berät gut, schätzt Klarheit <strong>und</strong> Mut.“<br />

Sein Unternehmen sieht er auf ein solides<br />

F<strong>und</strong>ament gegründet, das auch Krisenzeiten<br />

überstehen kann. Im Dezember soll<br />

eine neue Produktlinie in Betrieb gehen, <strong>für</strong><br />

das nächste Jahr ist eine neue Fertigungshalle<br />

geplant.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.TFT-Verpackungen.com.


egjo LeIPZIg/HALLe advertorial 73<br />

Das Umweltpaket zur Umweltzone<br />

Die Volksbank Leipzig bietet jetzt ein spezielles Paket <strong>für</strong> Unternehmer <strong>und</strong> Selbstständige an. Damit lassen sich die<br />

nötigen Investitionen in neue Fahrzeuge realisieren.<br />

<strong>Text</strong>: Frank Mayer Fotografie: Volksbank Leipzig<br />

Am 01. März 2011 kommt sie: die Umweltzone in Leipzig. Denn:<br />

Trotz großer Anstrengungen werden in der Messestadt die von der<br />

Europäischen Union vorgegebenen Grenzwerte <strong>für</strong> die Luftschadstoffe<br />

noch immer überschritten. Die Stadt hat deshalb einen neuen<br />

Luftreinhalteplan vorgelegt, der den alten Plan aus 2005 ersetzen<br />

soll. Der neue Plan <strong>für</strong> bessere Luft umfasst knapp 40 Maßnahmen,<br />

durch die die Schadstoffbelastung gesenkt werden soll. Neu sind<br />

unter anderem die Ergänzung der Fahrzeugflotte der Leipziger Verkehrsbetriebe<br />

(LVB) durch die Anschaffung von Hybridbussen <strong>und</strong><br />

die Aufforstung innerstädtischer Brachflächen.<br />

Die wohl wichtigste Maßnahme, die das neue Vorhaben vorsieht,<br />

ist die Einführung besagter Umweltzone. Ab dem Jahreswechsel<br />

dürfen Fahrzeuge mit besonders hohem Schadstoffausstoß das<br />

Gebiet der Umweltzone nicht mehr befahren. In der Leipziger<br />

Umweltzone sollen nur noch Fahrzeuge mit der Grünen Plakette<br />

unterwegs sein dürfen. Das heißt, alle Pkw mit Ottomotor inklusive<br />

geregeltem Katalysator sowie Dieselfahrzeuge mit Euro 4 <strong>und</strong> Euro<br />

3 mit Partikelfilter <strong>und</strong> Pkw ohne Verbrennungsmotor können eine<br />

Grüne Plakette bekommen.<br />

Nach einer Prognose <strong>für</strong> das Jahr 2011 betrifft das Fahrverbot<br />

in der Leipziger Umweltzone r<strong>und</strong> sechs Prozent der KfZ. Vom Fahrverbot<br />

in der Umweltzone wird besonders die Halter von Nutzfahrzeugen<br />

betroffen sein, denn r<strong>und</strong> 44 Prozent von ihnen dürfen dann<br />

Mit dem Umweltpaket der Volksbank Leipzig lassen sich die Kosten der<br />

Umweltzone leichter schultern.<br />

nicht mehr in der Umweltzone unterwegs sein.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Einführung der Umweltzone müssen viele Unternehmer<br />

Ersatzinvestitionen in ihrem Fuhrpark vornehmen bzw. ihre<br />

bestehenden Fahrzeuge teuer aufrüsten. Hier kommt die Volksbank<br />

Leipzig ins Spiel.<br />

Sie bietet ein spezielles Umweltpaket an. Darin enthalten sind:<br />

Fahrzeug-Finanzierung mit einem günstigen Hausbankdarlehen,<br />

easyCredit – jetzt auch <strong>für</strong> Selbstständige, eine ausführliche Beratung<br />

zu Fördermitteln, die Möglichkeit, eine Kfz-Versicherung abzuschließen<br />

<strong>und</strong> sich damit die Beitragsgarantie <strong>für</strong> 2011 zu sichern,<br />

sowie die Wahl zwischen Leasing oder Mietkauf.<br />

Mit Leasing investiert man, ohne Kapital zu binden – sogar<br />

bilanzneutral! Denn Eigentümer des geleasten Objektes ist die Leasing-Gesellschaft.<br />

Trotz zusätzlicher Investitionen bleiben Bilanz <strong>und</strong><br />

Eigenkapitalquote unverändert. Auch Kreditlinien <strong>und</strong> Sicherheiten<br />

werden nicht belastet. Die Leasingraten werden zu Vertragsbeginn<br />

vereinbart <strong>und</strong> während der Laufzeit nicht verändert. Sie sind als<br />

Betriebsausgaben steuerlich voll absetzbar. Die Volksbank Leipzig<br />

bietet zudem zusätzliche Services wie Maschinenversicherungen<br />

oder Fuhrparkverwaltung.<br />

Christoph Kothe – Vorstandssprecher der Volksbank Leipzig<br />

Im Unterschied zum Leasing geht bei einem Mietkauf das wirtschaftliche<br />

Eigentum sofort auf den Käufer über. Dies macht eine<br />

Aktivierung im Anlagevermögen notwendig. Das juristische Eigentum<br />

erwirbt der Käufer in der Regel nach der Zahlung der letzten<br />

Rate. Der Mietkauf ist ein Mietvertrag, bei welchem der Vermieter<br />

dem Mieter das Recht einräumt, innerhalb einer bestimmten Frist<br />

durch einseitige Erklärung die gemietete Sache zu einem vorher<br />

bestimmten Preis unter Anrechnung der bis dahin gezahlten Mieten<br />

käuflich zu erwerben. Vor der Erklärung findet also auf den Vertrag<br />

Mietrecht Anwendung. Nach der Erklärung handelt es sich um einen<br />

Kaufvertrag, auf den Kaufrecht Anwendung findet. Für den Käufer<br />

liegt der Anreiz zum Abschluss eines Mietkaufs in der leichteren<br />

Finanzierbarkeit gegenüber dem Sofortkauf. Die Volksbank Leipzig<br />

hilft gern bei der Entscheidung, welche Finanzierungsart die jeweils<br />

günstigere ist.<br />

Um das Umweltpaket der Volksbank Leipzig abzuschließen,<br />

sind folgende Unterlagen notwendig: Gewerbeschein, die letzten<br />

beiden Einkommenssteuerbescheide (der jüngste Bescheid darf nicht<br />

älter als 15 Monate sein), Fahrzeugscheine sowie die letzten Beitragsberechnungen.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet unter<br />

www.volksbank-leipzig.de.


74 advertorial regjo LeIPZIg/HALLe<br />

MUT-MACHER<br />

Mehr als 80% Weiterempfehlungsbereitschaft unter Teilnehmern, Ausstellern <strong>und</strong> Sponsoren sprechen <strong>für</strong> sich: Auch in<br />

diesem jahr wird der Mittelständische Unternehmertag Der Treff <strong>für</strong> die mitteldeutsche Wirtschaft werden.<br />

<strong>Text</strong> <strong>und</strong> Fotografie: Paarmann Promotion<br />

Bereits zum sechsten Mal wird der Mittelständische<br />

Unternehmertag am 7. Oktober<br />

2010 mehr als 2.500 Führungskräfte aus<br />

ganz Deutschland im Congress Center an der<br />

Leipziger Messe zusammenführen. Mit etwa<br />

70 Seminaren, Workshops <strong>und</strong> Vorträgen,<br />

Podiumsdiskussionen <strong>und</strong> offenen Diskussionsforen<br />

sowie einer Auswahl aktueller Top-<br />

Themen in den Kompetenzzentren bildet der<br />

MUT mittlerweile eine der bedeutendsten<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Informationsplattformen<br />

<strong>für</strong> den Mittelstand in Deutschland.<br />

MUTig – von Unternehmern <strong>für</strong> Unternehmer<br />

weiter optimiert<br />

Dabei sind die Teilnehmer <strong>und</strong> Aussteller<br />

selbst die wichtigsten MUT-Macher. Auf<br />

Basis einer zeitnah ausgewerteten Umfrage<br />

wird das erfolgreiche Konzept – neueste<br />

Informationen <strong>für</strong> Führungskräfte in kompakter<br />

Form <strong>und</strong> verschiedenen Kommunikationsformen<br />

– ständig weiter optimiert.<br />

Wesentliches Kriterium ist dabei der reale<br />

Nutzwert jedes Teilnehmers. Deswegen<br />

wurde in diesem Jahr die Datenbank – mehr<br />

als 25.000 Unternehmen werden jeweils<br />

direkt angesprochen – gezielt um Netzwerke<br />

produzierender Unternehmen, innovative<br />

oder in ihrer Branche besonders erfolgreiche<br />

Unternehmen erweitert, die anhand konkreter<br />

Angebote <strong>für</strong> ihre Branchen spezifisch<br />

angesprochen werden.<br />

MUT zu neuen Kontakten!<br />

Neben den bewährten Kontaktplattformen<br />

wie Plaza oder Speed Connection,<br />

wurde die Zahl der offenen Diskussionsforen<br />

auf vier erhöht, mehr Seminare <strong>und</strong> Podiumsdiskussionen<br />

finden so direkt in der Ausstellung<br />

statt. Ein zweiter Businessclub steht<br />

<strong>für</strong> individuelle Gespräche zur Verfügung.<br />

Daneben können die Teilnehmer online<br />

beziehungsweise direkt auf der Veranstaltung<br />

selbst zahlreiche Kontaktmöglichkeiten – von<br />

der Kommunikationsbörse bis zur direkten<br />

Kontaktvermittlung – nutzen. Für erfolgreiche<br />

Kontakte spricht der bereits jetzt hohe<br />

Anmeldestand, sogar die Zahlen des Rekord-<br />

jahres 2009 konnten übertroffen werden.<br />

Dabei konnten zahlreiche interessante, neue<br />

Partner – sowohl Unternehmen als auch<br />

ganze Netzwerke gewonnen werden.<br />

MUT wird anerkannt – AUMA Zertifizierung<br />

macht Ausstellerförderung möglich<br />

Erstmals in diesem Jahr können Aussteller<br />

beim 6. Mittelständischen Unternehmertag<br />

eine Messeförderung in ihrem B<strong>und</strong>esland<br />

beantragen. Mit der Anerkennung<br />

durch die AUMA, den Ausstellungs- <strong>und</strong><br />

Messeausschuss der deutschen Wirtschaft<br />

e.V., ist den MUT-Machern ein weiterer<br />

wichtiger Schritt, insbesondere im Sinne<br />

kleiner <strong>und</strong> mittelständischer Aussteller,<br />

gelungen. Über konkrete Fördermöglichkeiten<br />

der einzelnen B<strong>und</strong>esländer können<br />

sich Interessenten unter www.auma.de oder<br />

direkt beim MUT informieren.<br />

Weitere Infos hierzu finden Sie im Internet unter<br />

www.mittelstaendischer-unternehmertag.de.


egjo LeIPZIg/HALLe advertorial 75<br />

Lust oder Frust – Kunst als Geldanlage?<br />

ein gespräch mit rechtsanwalt Detlef Bischoff über Passion <strong>und</strong> Profit im Kunstmarkt. Dem mitteldeutschen Kunstmarkt<br />

prophezeit er eine große Zukunft.<br />

Interview: C. P. Paulus Fotografie: CoNNeX<br />

Wer <strong>Bild</strong>er sammelt, tut dies aus Leidenschaft.<br />

gibt es aber auch Sammler, die Kunst<br />

als reine geldanlage betrachten?<br />

Gewiss, sie werden jedoch statistisch kaum<br />

als Geldanleger erfasst. Andererseits liegen<br />

Sammeln <strong>und</strong> Investieren dicht beieinander.<br />

Verfolgt man die Geschichte, so waren Kunstgegenstände<br />

niemals nur Trophäen, sondern<br />

auch höchste Werte materieller Natur.<br />

Der klassische Sammler ist jedoch kein klassischer<br />

Investor. Er investiert in langfristige<br />

Werte wie Kunst <strong>und</strong> Immobilien, selten in<br />

Aktien <strong>und</strong> Fonds. Kunst als reines Investment<br />

erscheint schwierig, sie verlangt hohen<br />

Sachverstand <strong>und</strong> die Kenntnis der Hintergründe.<br />

Ist der Kunstmarkt überhaupt vergleichbar<br />

mit anderen Märkten?<br />

Beim Aktien- oder Edelmetallmarkt schlagen<br />

äußere Einflüsse direkt auf den Preis durch.<br />

Dies ist der entscheidende Unterschied zum<br />

Kunstmarkt, der trotz hoher Transparenz<br />

finanztechnisch gesprochen „ineffizient“ ist.<br />

Auf der Basis unverzichtbaren kunsthistorischen<br />

Wissens sowie der Kenntnis regional<br />

abgegrenzter Märkte können jedoch<br />

zukunftsträchtige „Investments“ erreicht<br />

werden.<br />

Dabei gibt es zwei Sammlertypen, den kurzfristig<br />

orientierten „Sammler“, der aus rein<br />

finanziellen Gesichtspunkten „sammelt“ <strong>und</strong><br />

versucht, Trends auszunutzen. Der langfristige<br />

Sammler geht antizyklisch vor: Er sucht<br />

vernachlässigte Kunstgenres, kauft günstig,<br />

um dann mit Gewinn zu verkaufen, wenn<br />

seine Ideen aufgehen.<br />

Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

Ein Beispiel aus der mitteldeutschen Kunstszene<br />

steht mir nicht zu unter Nennung des<br />

Künstlers. Allerdings ist die sprunghafte Entwicklung<br />

insbesondere der digital unterstützten<br />

Fotografie typisch <strong>für</strong> ein junges<br />

Gebiet, das seine Bewertungsmuster erst<br />

noch erarbeiten muss.<br />

Lässt sich ein Verhältnis zwischen ideellem<br />

Wert <strong>und</strong> Marktwert von Kunstwerken<br />

bestimmen?<br />

Es gibt keinen objektiven Wert <strong>für</strong> Kunst. So<br />

wurde der Jugendstil in Sammlerkreisen<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg als Kitsch angesehen,<br />

bis diese Auffassung durch die Spekulationswelle<br />

der Japaner in den 80er Jahren<br />

aufgelöst wurde. Keine Epoche, kein<br />

Künstler, hat einen vom Zeitgeist unabhängigen<br />

Wert.<br />

gibt es finanztechnische regeln, die der<br />

Sammler beachten sollte?<br />

Man sollte sich Gebiete suchen, die <strong>für</strong> den<br />

eigenen Geldbeutel bezahlbar bleiben <strong>und</strong><br />

antizyklisch kaufen, auch wenn man da<strong>für</strong><br />

belächelt wird. Der größte Vorteil der Kunst<br />

ist, dass man sich direkt an ihr erfreuen kann.<br />

Die Befriedigung dieser Passion steht <strong>für</strong><br />

nahezu alle Sammler vor allem anderen.<br />

Welchen einfluss haben äußere einflüsse,<br />

etwa Spekulationen aus dem Ausland, auf<br />

den Kunstmarkt?<br />

Gewinne an den Aktienmärkten wurden in<br />

den 80er <strong>und</strong> 90er Jahren auch in Kunst<br />

investiert. Man glaubte, dass der Kunstmarkt<br />

mit dem Aktienmarkt „mitläuft“.<br />

Heute weiß man, dass gerade dies nicht<br />

stimmt <strong>und</strong> beide Märkte mit leichter<br />

Gegenläufigkeit getrennt voneinander existieren.<br />

Bei hohen Investments der Aktienanleger<br />

in Kunst gerät im Fall eines Liquiditätsverlusts<br />

des Kapitalmarktes der<br />

Kunstmarkt – auch ein regionaler – zeitversetzt<br />

in Probleme.<br />

gibt es im Moment eine ähnliche gefahr?<br />

Im Augenblick ist der Markt nicht spekulativ<br />

überfrachtet, jedoch zumindest angeheizt –<br />

in der Breite des Marktes dominiert jedoch<br />

der Sammler. Das ist wichtig, denn Preise<br />

steigen nur dann, wenn das Verhältnis zwischen<br />

den Möglichkeiten der Sammler <strong>und</strong><br />

den Preisen stimmt.<br />

Detlef Bischoff<br />

ist rechtsanwalt <strong>und</strong> geschäftsführer der<br />

Connex Steuer- <strong>und</strong> Wirtschaftsberatung gmbH<br />

mit Hauptsitz in Halle (Saale) sowie Sprecher der<br />

rechtsanwaltskanzlei Hümmerich & Bischoff –<br />

<strong>und</strong> Kunstfre<strong>und</strong>.<br />

Deutschland ist ebenfalls wirtschaftlich unter<br />

Druck <strong>und</strong> staatlicherseits zumindest hoch<br />

verschuldet. Welche Chancen geben Sie<br />

dem Kunstmarkt vor diesem Hintergr<strong>und</strong>?<br />

Der Kunstmarkt ist in den letzten Jahren<br />

trotz Wirtschaftskrise erstaunlich stabil<br />

geblieben. Es scheint eine neue Qualität ins<br />

Spiel zu kommen: das Interesse <strong>für</strong> Kunst<br />

aus anderen als rein wirtschaftlichen Gründen.<br />

In schwachen Zeiten ist zwar wenig Geld<br />

vorhanden, die Menschen neigen aber dann<br />

eher dazu, sich zu verwirklichen – etwa mit<br />

Kunst. Kommt es zum wirtschaftlichen Aufschwung<br />

– <strong>und</strong> daran glaube ich fest – kann<br />

das <strong>für</strong> den Kunstmarkt große Gewinne<br />

bedeuten.<br />

Der Kunstmarkt Mitteldeutschlands hat unter<br />

diesem Gesichtspunkt eine große Zukunft,<br />

allerdings müssen noch mehr professionelle<br />

Vermarkter <strong>und</strong> Markteintrittskatalysatoren<br />

<strong>für</strong> die hervorragenden Künstler aus Leipzig,<br />

Halle <strong>und</strong> Dresden bereitstehen.


Es brennt in Aschersleben<br />

Im rahmen der Landesgartenschau 2010 zeigt die Stadt vom 30. Mai bis zum 10. oktober 2010 in der Ausstellung<br />

„Von Vorn“ Arbeiten von 17 Meisterschülern des Malerstars Neo rauch.<br />

<strong>Text</strong>: esther Niebel grafik: Stadt Aschersleben, 2010<br />

„Sie sind alle schon groß“, sagt Neo Rauch über die Absolventen <strong>und</strong><br />

Studenten seiner Meisterklasse. Mit dieser Aussage bezieht er sich vor<br />

allem auf zwei Aspekte: Einerseits zeigt die Ausstellung „Von Vorn“<br />

17 Künstler, die bereits ihre eigene künstlerische Sprache gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> sich insofern bereits von ihrem Lehrmeister emanzipiert haben.<br />

Andererseits verweist er damit auf die Rolle, die er im Vorfeld als<br />

Kurator der Ausstellung gespielt hat. Inhaltlich habe er keine Vorgaben<br />

gegeben, lediglich zum Schluss sei er bei der <strong>Bild</strong>auswahl das<br />

Zünglein an der Waage gewesen. Und natürlich war er es, der seine<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nach Aschersleben geholt hat, an das ihn,<br />

wie er sagt, Vielfältiges bindet. Die Begeisterung der Meisterschüler<br />

<strong>und</strong> angehenden Meisterschüler <strong>für</strong> das Projekt kam dann bei der<br />

ersten Besichtigung der Ausstellungsfläche vor Ort. Der Bau des<br />

Architekten Arno Lederer, in dem von Mai bis Oktober die Ausstellung<br />

gezeigt wird, besticht durch seine schlichte Großzügigkeit. Auf<br />

zwei Etagen ist nicht nur reichlich Platz, sondern auch nichts was von<br />

den Exponaten ablenkt. Durch eingezogene Wände werden Abgrenzungen<br />

vorgenommen, um die Autonomie der einzelnen künstlerischen<br />

Positionen zu betonen. Gleichzeitig entstehen durch die<br />

Abtrennungen neue Sichtachsen, die die unterschiedlichen Werke<br />

wiederum in Beziehung zueinander setzen. So ergibt sich eine umfassende<br />

Schau der Studenten, die bei Neo Rauch die Meisterklasse<br />

besucht haben, beziehungsweise noch besuchen. Der erste Jahrgang<br />

von Meisterschülern bei Neo Rauch begann 2005 das Studium. Zu<br />

dieser ersten Generation, die 2008 ihren Abschluss machte <strong>und</strong> mittlerweile<br />

alle selbst schon von Galerien vertreten werden, gehören<br />

Ondrej Drescher, Katrin Heichel, Franziska Holstein, Kerstin Pfefferkorn<br />

<strong>und</strong> Jochen Plogsties. Ein Jahr danach nahmen Stefan Guggisberg,<br />

Irene Bisang, Maria Sainz Rueda, Johannes Rochhausen <strong>und</strong><br />

Kathrin Thiele ihren Abschied von der Hochschule, um als freischaffende<br />

Künstler Fuß zu fassen. Noch in der Ausbildung bei dem mitt-<br />

„Man muss sich als Künstler immer selbst behaupten, egal von wem man<br />

protegiert wird.“ (Maria Sainz rueda)<br />

lerweile als Honorarprofessor exklusiv Meisterklassen betreuenden<br />

Neo Rauch sind die restlichen 7 der insgesamt 17 Ausstellenden:<br />

Christian Bussenius, Martin Galle, Tino Geiß, Friederike Jokisch,<br />

Heide Nord, Robert Seidel <strong>und</strong> Mirjam Völker.<br />

Alle in der Ausstellung „Von Vorn“ zu sehenden Werke sind<br />

überwiegend in den Jahren 2009 <strong>und</strong> 2010, teilweise sogar gezielt <strong>für</strong><br />

diese Ausstellung, entstanden. Trotz der vielen teilnehmenden Künstler<br />

bietet der Riegel mit 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche ausreichend<br />

Platz, um von allen Beteiligten so viele Werke zeigen zu


können, dass der Besucher einen Eindruck<br />

der jeweiligen künstlerischen Handschrift<br />

vermittelt bekommt. Das macht die Ausstellung<br />

in Aschersleben so einzigartig. Während<br />

bei vielen Meisterschülerausstellungen nur<br />

ein Jahrgang zu sehen ist, <strong>und</strong> oft auch nur<br />

mit ein bis zwei Werken pro Künstler, zeigt<br />

Aschersleben eine umfassende Schau aller<br />

Rauch-Meisterschüler. Somit können hier<br />

besonders gut Schnittstellen beziehungsweise<br />

Eigen- <strong>und</strong> Besonderheiten der Schüler<br />

im Vergleich untereinander sowie auch in<br />

Bezug auf den gemeinsamen Lehrer aufgespürt<br />

<strong>und</strong> verfolgt werden.<br />

Der Titel der Ausstellung „Von Vorn“<br />

sei auf demokratischem Wege im Zuge der<br />

Ausstellungsvorbereitung entstanden, so<br />

Neo Rauch. „Von Vorne“ steht hierbei <strong>für</strong><br />

viele Aspekte der Gruppenausstellung.<br />

Zunächst ist es die frontale Begegnung mit<br />

dem <strong>Bild</strong>, der zweidimensionalen Leinwand<br />

oder einem anderen flachen <strong>Bild</strong>träger wie<br />

Im Dialog<br />

Meister <strong>und</strong> Meisterschülerinnen: Neo<br />

rauch unterhält sich am rande der<br />

Pressekonferenz mit Kathrin Heichel<br />

<strong>und</strong> Mirjam Völker, zwei Absolventinnen<br />

der Hochschule <strong>für</strong> grafik <strong>und</strong><br />

Buchkunst Leipzig.<br />

Papier oder Holz. Auf jeden Fall ist es ein<br />

Verweis auf Malerei als Kunstgattung, <strong>für</strong><br />

die Leipzig <strong>und</strong> besonders Neo Rauch<br />

bekanntlich berühmt geworden sind. „Von<br />

Vorne“ steht aber auch <strong>und</strong> in diesem Sinne<br />

immer wieder von neuem <strong>für</strong> einen Schöp-<br />

„es ist ein Idealzustand, wenn Malerei zu sich<br />

selbst findet.“ (Neo rauch)<br />

fungsakt. Eine Idee, die zunächst zu einem<br />

neuen <strong>Bild</strong> inspiriert, <strong>und</strong> wenn der Maler<br />

Glück hat, sich auch tatsächlich im fertigen<br />

Werk manifestiert. Egal ob dies gelingt oder<br />

nicht – die Arbeit geht nach Vollendung so<br />

oder so wieder von vorne los.<br />

Der dritte Aspekt ist der einer Vorhut,<br />

die Künstler gegenüber anderen Menschen<br />

einnehmen. Vorhut nicht nur im progressiven<br />

Sinne des Voranschreitens, sondern<br />

vielmehr in Hinblick einer medialen Vorreiterschaft<br />

an den „Grenzen des Wahrnehm-<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Kultur 77<br />

baren <strong>und</strong> des Übersinnlichen“, wie Neo<br />

Rauch es ausdrückt. Der zur Ausstellung<br />

erschienene Katalog gibt in dem von Neo<br />

Rauch selbst verfassten Vorwort detailliert<br />

Auskunft über die Hintergründe des Ausstellungstitels.<br />

Der grafisch ansprechende Katalog<br />

kann <strong>für</strong> 12 Euro vor Ort erworben werden.<br />

Hier kann man noch mal in Ruhe die<br />

einzelnen künstlerischen Positionen auf sich<br />

wirken lassen, vielleicht gemütlich auf einer<br />

Bank im Bestehornpark, der den Ausstellungsort<br />

umgibt.<br />

Der Eintrittspreis <strong>für</strong> die Ausstellung ist<br />

bereits im Preis <strong>für</strong> die Landesgartenschau<br />

Aschersleben 2010 enthalten. So kann der<br />

Besucher die Ausstellung bei einem Spaziergang<br />

durch die blühenden Gärten nachwirken<br />

lassen.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter<br />

www.landesgartenschauaschersleben2010.de.


Porzellan <strong>für</strong> die Sinne<br />

Führungen durch die moderne Porzellanproduktion<br />

Erleben Sie eine spannende<br />

Mischung aus Handarbeit<br />

<strong>und</strong> hochmoderner Technologie.<br />

Wagen Sie einen Blick in die Öfen.<br />

Führung jeden Freitag<br />

um 10.30 Uhr.<br />

Individuelle Gruppenführungen<br />

nach Voranmeldung möglich.<br />

Werksverkauf<br />

Vielfältiges Angebot an Porzellankollektionen<br />

<strong>und</strong> Geschenkartikeln<br />

zu Schnäppchenpreisen.<br />

Geöffnet Montag - Samstag<br />

9.30 bis 18.00 Uhr.<br />

Betriebsrestaurant mit 50 Plätzen,<br />

frische Thüringer Küche.<br />

KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH<br />

Christian-Eckardt-Str. 38<br />

07768 Kahla<br />

Tel. +49 (0) 3 64 24 / 79 - 200<br />

Fax +49 (0) 3 64 24 / 79 - 201<br />

contact-kahla@kahlaporzellan.com<br />

www.kahlaporzellan.com


B e N e D I K T B r A U N , P e e P I N o C C H I o , 2 0 1 0<br />

Verlängerung<br />

Wer hat eigentlich den Längsten? Das Spiel<br />

mit der Freiheit eines „artiste maudit“.<br />

„Kunst ist die bessere Art der Selbstbefriedigung.“<br />

Wieso? Benedikt Braun erlangt<br />

durch sie den permanenten Glückszustand.<br />

Unter dem Deckmäntelchen der Kunst darf<br />

er jederzeit alles. Aus der Videokunst kommend<br />

<strong>und</strong> in 25 <strong>Bild</strong>ern pro Sek<strong>und</strong>e arbeitend<br />

setzt Braun seine Ideen ohne Rücksicht<br />

auf Geschmack <strong>und</strong> Qualität um.<br />

Es ist ein Spiel mit Materialien <strong>und</strong> Alltäglichkeiten,<br />

die er verwendet, verdreht<br />

<strong>und</strong> zu neuen ironischen <strong>und</strong> bissigen Kommentaren<br />

verwandelt. Das Stilmittel der<br />

Verlängerung seiner Objekte nimmt nunmehr<br />

den Platz des Loops seiner früheren<br />

Videoarbeiten ein, die copy & paste-Arbeitsweise<br />

schwappt von der Virtualität in die<br />

Wirklichkeit. Inspiriert von Alfred Jarrys<br />

’Pataphysik sind Brauns Arbeiten Parodien<br />

auf alle <strong>und</strong> jeden, besonders aber auf sich,<br />

den Künstler, selbst.<br />

Benedikt Braun, 1979 geboren in Konstanz,<br />

2001 bis 2009 Studium der Visuellen<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Freien Kunst an der<br />

Bauhaus-Universität Weimar. Lebt <strong>und</strong><br />

arbeitet in Weimar. MN<br />

Weitere Informationen zu Benedikt Braun finden<br />

Sie im Internet unter www.benediktbraun.de.<br />

K A T H r I N H e N S C H L e r , N I C H T W e I T e r , 2 0 0 9<br />

Hinter Glas<br />

rätselhafte Szenen in einer Welt bestehend<br />

aus Licht <strong>und</strong> Schatten.<br />

Lichtblitze erhellen die dunklen, teerigen <strong>und</strong><br />

erdigen Welten von Kathrin Henschler. Einzelfiguren<br />

oder Personengruppen erscheinen<br />

schon beinahe bedroht von den einschneidend<br />

grellen Lichtkegeln. Mittels ungewöhnlicher<br />

Technik, der Hinterglasmalerei, steigert<br />

sie ihre mystischen <strong>und</strong> geheimnisvollen Szenen,<br />

bis dem Betrachter der Farbauftrag aus<br />

Teer schon fast haptisch erfahrbar wird.<br />

Hinter Glas malt sie, damit sich sowohl<br />

sie selbst als auch der Betrachter stets darin<br />

widerspiegeln. Das Glas bildet dabei gleichermaßen<br />

Projektionsfläche wie auch Barriere.<br />

Die Zeichnung ist <strong>für</strong> sie die maßgebende<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Malerei. So baut sie auch ihre<br />

Arbeiten zeichnerisch auf <strong>und</strong> verleiht den<br />

Figuren aufgebrochene Konturen. Die Zeichnung<br />

ist <strong>für</strong> sie ein unmittelbarer Weg, ihren<br />

<strong>Bild</strong>welten einen Raum zu schaffen.<br />

Kathrin Henschler, geboren 1980 in<br />

Naumburg/Saale, studierte 2002 bis 2005 an<br />

der Burg Giebichenstein in Halle Malerei,<br />

2005 bis 2009 an der HGB Grafik <strong>und</strong> Malerei,<br />

2008 am Camberwell College of Arts,<br />

London. Lebt <strong>und</strong> arbeitet in Leipzig. MN<br />

Weitere Informationen zu Kathrin Henschler<br />

finden Sie unter www.pilotenkueche.de.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe KunSt 79<br />

A N N - K r I S T I N H Ö r e N Z , F L U C H T , 2 0 0 9<br />

Zarte Zauberei<br />

eine äußerst sinnliche <strong>und</strong> feine Betrachtung<br />

der menschlichen Figur.<br />

Es geht Ann-Kristin Hörenz stets um den<br />

Menschen. So zart <strong>und</strong> sinnlich arbeitet sie<br />

ihre Figuren heraus, dass sie auf die Leinwand<br />

gehaucht zu sein scheinen. Sie sind zwar da,<br />

aber vielleicht flüchten sie auch gleich wieder<br />

vom <strong>Bild</strong>träger zurück in die Fantasie, der sie<br />

entsprungen sind. Einerseits stellt sie ihre<br />

Menschen in die Natur sich selbst be- <strong>und</strong><br />

hinterfragend, andererseits setzt sie sich in<br />

Porträts mit Individuen auseinander, deren<br />

seelische Ausdruckskraft sie zu finden, auszuloten<br />

<strong>und</strong> zu übersetzen versucht.<br />

Für Ann-Kristin ist die „Malerei als<br />

sinnliche Wiederverzauberung zu verstehen,<br />

welche unserem wissenschaftlich rationalisierten<br />

Zeitalter gegenübergestellt ist.“ So<br />

sammelt sie zwar Ideen aus ihrem Leben,<br />

zeichnerisch im Skizzenbuch oder fotografisch,<br />

doch die Malerei entsteht dann intuitiv<br />

<strong>und</strong> im Prozess.<br />

Ann-Kristin Hörenz, 1974 in Leipzig<br />

geboren, studierte von 2001-09 Malerei an<br />

der Hochschule <strong>für</strong> Grafik <strong>und</strong> Buchkunst<br />

Leipzig, Fachklasse Arno Rink <strong>und</strong> Neo<br />

Rauch. Lebt <strong>und</strong> arbeitet in Leipzig. MN<br />

Weitere Informationen zu Ann-Kristin Hörenz<br />

finden Sie unter www.moderne-kunst.de.


Sachsens Glanz<br />

Der Siegeszug des „weißen goldes“ begann vor 300 jahren auf der Albrechtsburg zu Meißen <strong>und</strong> bahnte<br />

sich über die Leipziger Messe weltweit den Weg auf die Tische <strong>und</strong> in die Vitrinen von Adel <strong>und</strong> Bürgertum.<br />

Die jubiläums-Kollektion zeugt von der ungebrochenen Schöpfungskraft der MeISSeN-Manufaktur.


egjo LeIPZIg/HALLe Kultur 81<br />

<strong>Text</strong>: Sigrid gaulrapp Fotografie: Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen gmbH<br />

Wer würde nicht gerne etwas besitzen, worum ihn sogar etliche<br />

Museen weltweit beneiden? An diesen Traum hat die Manufaktur<br />

Meissen mit ihrer Jubiläums-Kollektion zum 300. Geburtstag angeknüpft<br />

<strong>und</strong> 35 exquisite Stücke zusammengestellt, die in kleinen<br />

Auflagen in neuer Ausformung angeboten werden.<br />

Einer der skurrilsten Klassiker des Meissener Barocks ist die<br />

ursprünglich aus 21 Figuren bestehende Affenkapelle. An Haltung<br />

<strong>und</strong> Mimik der schon 1753 von Johann Joachim Kaendler geschaffenen<br />

(<strong>und</strong> 1765/66 zusammen mit dem Modelleur Peter Reinicke<br />

überarbeiteten) Figuren kann man bei jedem Hingucken wieder<br />

neue amüsante Details erkennen. Eine Satire, die aus antifeudaler<br />

Geisteshaltung geschaffen wurde <strong>und</strong> sich am vernünftigen freien<br />

Bürger orientiert. Im Jahr 2006, zu Kaendlers 300. Geburtstag,<br />

erhielt die Kapelle ihr 22., im Kaendlerschen Sinne von heutigen<br />

Manufaktur-Meistern geschaffenes Mitglied – einen Tamburinspie-<br />

Von Kaendler bis Danielczyk reicht die Palette der jubiläums-Kollektion zu<br />

Meissens 300. geburtstag.<br />

ler. Von der 300-er Auflage bewahrte die Manufaktur 30 Exemplare<br />

<strong>für</strong> ihr 300-jähriges Jubiläum auf. Sie ergänzen nun die Kapelle, die<br />

damit dreißigmal einmalig ist. Denn die Form wurde absichtsvoll<br />

zerschlagen, was absolut nicht Meissener Manier entspricht. R<strong>und</strong><br />

800.000 Formen aus der bewegten Geschichte des Hauses stehen <strong>für</strong><br />

neue Abformungen zur Verfügung.<br />

So können jetzt, einen entsprechenden Kontostand vorausgesetzt,<br />

ganz unterschiedliche Träume erfüllt werden. Das ausgefallenste<br />

<strong>und</strong> auch teuerste Stück ist „Chronos 300“; von den nur zehn<br />

Exemplaren haben schon viele ihren Liebhaber gef<strong>und</strong>en. Die<br />

Tischuhr in der architektonischen Form von 1728 zeigt Chronos als<br />

Figur der Vergänglichkeit auf der Erde, sie verweist auf die meisterliche<br />

Staffage Hörolds. Hier ist das künstlerische Erbe der Manufaktur<br />

bereit, mit der Zeit auf unsere Zukunft zu verweisen.<br />

Das Bestreben, das Schöne noch schöner, das nicht Vorstellbare<br />

vorstellbar zu verewigen, kommt auch im Mokkaservice mit Tulpenmuster<br />

zur Geltung. Es wurde 1736 <strong>für</strong> Graf von Brühl entworfen<br />

<strong>und</strong> stellt einen Höhepunkt der Blumenmalerei in Anlehnung an


kolorierte Kupferstiche von Maria Sybilla<br />

Merian dar. Das Mokkaservice wird im<br />

handgefertigten Lederkoffer insgesamt 25<br />

Mal zum Kauf angeboten. Wessen Traum die<br />

in mühsamer Handarbeit bossierten Schneeballblüten<br />

sind, wird sich eventuell <strong>für</strong> eine<br />

der fünfzig Teekannen mit Schneeballblüten<br />

erwärmen. Wer <strong>für</strong> mehr Gold schwärmt,<br />

kann sein Geld vielleicht <strong>für</strong> eines der fünfzig<br />

reich bemalten Tee-Dejeuners „Chinoiserien“<br />

ausgeben. Gerade in Krisenzeiten<br />

erkennen viel mehr Menschen als erwartet<br />

Kunst <strong>und</strong> Porzellan vom Meissener<br />

Anspruch als eine sichere Wertanlage mit<br />

markanten Steigerungsraten. Das gilt nicht<br />

nur <strong>für</strong> historisches Porzellan, sondern<br />

bereits <strong>für</strong> Ausformungen <strong>und</strong> Schöpfungen<br />

des letzten Jahrzehnts. Meissener Porzellan<br />

präsentiert sich heutzutage auf der Leipziger<br />

Messe „Le Gourmet“.<br />

Am 15. Januar 1708 konnten der Apothekergehilfe<br />

Johann Friedrich Böttger <strong>und</strong><br />

Über die Leipziger Messe gelangte das „weisse<br />

gold“ auch in die reichen Bürgerhäuser.<br />

der Wissenschaftler Walter Ehrenfried von<br />

Tschirnhaus nach jahrelangen systematischen<br />

Versuchen aus der Dresdner Jungfernbastei<br />

vom ersten gelungenen Brand<br />

eines weißen Porzellans berichten. Am 28.<br />

März 1709 meldete Böttger August dem<br />

Starken die Erfindung des „guthen weißen<br />

Porzellans sambt der allerfeinsten Glasur“.<br />

Schon ein knappes Jahr später, am 23.<br />

Januar 1710, teilt die sächsische Hofkanzlei<br />

in einem „allerhöchsten Dekret“ die Gründung<br />

einer Porzellan-Manufaktur mit.<br />

Bereits fünf Monate danach wird die Albrechtsburg<br />

zu Meißen erste Produktionsstätte<br />

europäischen Porzellans. Schon zur<br />

Ostermesse in Leipzig hatte es August der<br />

Starke der staunenden Weltöffentlichkeit<br />

präsentiert. Hier begann der Siegeszug<br />

ohnesgleichen.<br />

Vom „neuen“ weißen Porzellan waren<br />

allerdings vorerst nur Proben nach Leipzig<br />

gekommen. Verkauft wurde das rote Porzellan,<br />

das später sogenannte Böttgersteinzeug.<br />

Als die Manufaktur im selben Jahr aus<br />

Geheimhaltungsgründen von der Dresdner<br />

Jungfernbastei auf die Albrechtsburg in Meißen<br />

zog, war damit der Name geboren. Die<br />

gekreuzten Schwerter aus dem kur<strong>für</strong>stlichen<br />

Wappen in Kobaltblau als Marke gab<br />

es ab 1722. Zum Kauf wurde weißes Meissen-Porzellan<br />

erstmals auf einer Messe 1713<br />

in Leipzig angeboten.<br />

300 Jahre Meissener Porzellan bedeutet<br />

also auch 300 Jahre Handel mit dem<br />

„weißen Gold“ auf der Leipziger Messe. Diesem<br />

Thema widmet sich seit 30. April bis 5.<br />

September eine Ausstellung im Stadtgeschichtlichen<br />

Museum Leipzig (Neubau).<br />

Etwa 400 Exponate vermitteln dem Besucher<br />

einen lebendigen Eindruck von der Fas-<br />

zination des Meissener Porzellans. An dem<br />

umfangreichen Projekt beteiligten sich, jeder<br />

auf seine Art, neben der Meissen Manufaktur<br />

verständlicherweise die Leipziger Messe<br />

GmbH, die Verb<strong>und</strong>netz Gas AG <strong>und</strong> – last,<br />

not least Bodo Zeidler, Inhaber des autorisierten<br />

Fachgeschäftes Meissen Porzellan im<br />

Alten Rathaus zu Leipzig.<br />

Seit dem Ende des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

hatten vor allem holländische Kaufleute ostasiatisches<br />

Porzellan nach Europa gebracht.<br />

Asiatische Fürsten waren, ähnlich wie<br />

August der Starke „porzellansüchtig“ <strong>und</strong><br />

die neue Erfindung von der Albrechtsburg<br />

glich einer Sensation. Der Kur<strong>für</strong>st ließ es<br />

sich nicht nehmen, die Schau unter seine<br />

„Gnädigste Beobachtung“ zu stellen. Auch<br />

Auf der Albrechtsburg in Meißen: Ausstellung<br />

„Der Stein der Weis(s)en“ bis 31. oktober 2010.<br />

Katharina die Große ließ sich nach einigen<br />

Überlegungen nicht mehr davon abbringen,<br />

ihre Festtafel statt mit dem bis dato üblichen<br />

vergoldeten oder silbernen Geschirr zukünftig<br />

mit „weißem Gold“ aus Sachsen, dem<br />

Nachbarland ihrer anhaltinischen Heimat<br />

Zerbst, zu schmücken.<br />

1719, im Todesjahr Böttgers, der – so<br />

wäre unser heutiger Sprachgebrauch - die<br />

Überführung seiner gemeinsam mit Tschirnhaus<br />

getätigten Erfindung in die Produktion<br />

erfolgreich gemeistert hat, kommt Höroldt


1722 aus Wien nach Meissen <strong>und</strong> 1731 folgt der ebenso legendäre<br />

<strong>Bild</strong>hauer Kaendler in die Manufaktur. Das ist die Blütezeit an der<br />

Geburtsstätte des europäischen Porzellans, in der auch das berühmte<br />

Schwanenservice <strong>für</strong> Graf Brühl entsteht <strong>und</strong> 1739 das nicht minder<br />

berühmte „Zwiebelmuster“ in blauer Unterglasurmalerei kreiert<br />

wird. 1831 wird in Leipzig „am Markt unter dem Rathause im Erdgewölbe<br />

von der Grimmaischen Straße herein“ eine Niederlassung<br />

In Dresden lockt das japanische Palais bis 31. oktober 2010 mit dem<br />

"Triumph der blauen Schwerter" über die ersten 100 Manufakturjahre.<br />

der Manufaktur eingerichtet. 1863-65 zeiht die Manufaktur in die<br />

neuen Produktionsgebäude im Meißner Triebischtal um, wo sie noch<br />

heute ihren Sitz hat. Seit 1963 kassierte Meissen in Leipzig mit<br />

schöner Regelmäßigkeit „Messegold“. 1969 wird in die Rot<strong>und</strong>e der<br />

Mädlerpassage ein Glockenspiel aus Meissener Porzellan eingebaut.<br />

Obwohl auf die Prachtstücke der Jubiläums-Kollektion bewusst<br />

verzichtet wurde, wird in der Leipziger Ausstellung ein höchst anerkennenswerter<br />

Überblick über die Entwicklung des wertvollen Gutes<br />

gegeben. Die Ausstellung zeigt Leipziger Bodenf<strong>und</strong>e von chinesischen<br />

Reisschalen aus der späten Wan Li-Periode (bis etwa 1619),<br />

stellt Böttgersteinzeug vor, das als „Jaspisporzellan“ als Vorläufer der<br />

Erfindung gilt, verfolgt die Geschichte der gekreuzten blauen<br />

Schwerter als Markenzeichen <strong>und</strong> beleuchtet das Messegeschehen<br />

durch die Jahrh<strong>und</strong>erte. Weitere Kapitel in der Ausstellung befassen<br />

sich mit dem in Jena geborenen Johann Gregorius Höroldt, der als<br />

Chemiker <strong>und</strong> Porzellanmaler eine Glanzzeit in der Porzellanmalerei<br />

einleitete, sowie mit Johann Joachim Kaendler <strong>und</strong> der Marcolini-<br />

Zeit (1774–1813). In umfassender Weise werden in der Ausstellung<br />

die „Klassiker“ des Meissener Porzellans, wie etwa das Zwiebelmuster,<br />

Weinlaub <strong>und</strong> die Blumenmalerei gezeigt. Meissens Weg in die<br />

Moderne wird anhand der großartigen Schöpfern Richard Riemerschmid,<br />

Henry van de Velde, der Hentschel-Brüder, Max Esser, Paul<br />

Kostbarkeiten von reinem Weiß<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Kultur 83<br />

Die Meissener jubiläums-Kollektion bildet einen Streifzug durch die<br />

300-jährige geschichte des edelsten Porzellans. Aus der Kaendlerzeit<br />

stammt die Affenkapelle (vorige Seiten). Zu diesem Zeitpunkt<br />

war auch die Blumenmalerei, links am Moccaservice „Tulpen“<br />

ersichtlich, auf ihrem Höhepunkt. Den Harlekin mit dem goldenen<br />

Vögelchen fertigte der Plastiker jörg Danielczyk speziell <strong>für</strong> das<br />

jubiläum an. Historisch zitiert diese Figur sowohl die Hofnarren<br />

August des Starken als auch Peter Strangs „eulenpiegel“ vom ende<br />

des vorigen jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Für das „Sushi de Luxe“-Set dagegen wurde eine ältere Schreibschalenform<br />

verwendet <strong>und</strong> modern bemalt <strong>und</strong> mit r<strong>und</strong>en Soßenschälchen<br />

sowie Fischchen als Stäbchen-Ablage ergänzt. ganz im<br />

Sinne der jüngeren generation, die die japanische raffinesse in ihr<br />

Kultprogramm integriert hat. Zum gleichen Zeitpunkt, als das Meissener<br />

Porzellan entwickelt wurde, setzte sich auch das Sushi in edo,<br />

dem heutigen Tokio, durch.<br />

Scheurich, Paul Sommer <strong>und</strong> Gerhard Marcks, Willi Münch-Khe,<br />

Ernst Barlach sowie der Tierplastiker August Gaul, Erich Oehme <strong>und</strong><br />

Otto Pilz beschrieben. Eine Würdigung erfahren in der Ausstellung<br />

auch Ludwig Zepner, Peter Strang <strong>und</strong> Heinz Werner, die ab der<br />

Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts das <strong>Bild</strong> Meissens prägten <strong>und</strong> noch bis<br />

heute tätig sind. Ein weiteres Kapitel der Ausstellung befasst sich mit<br />

dem derzeitigen Design Chef Jörg Danielczyk, dem neuen Talent in<br />

der Porzellan-Malerei Silvia Klöde sowie dem Service „Wellenspiel“<br />

von Sabine Wachs.. Besonders liebenswert wird das Thema „Original<br />

Leipzig“ präsentiert. Neben einem Glanzstück, dem Preis der Dokfilmwoche<br />

„Goldene Taube“ (Jörg Danielczyk) wird hier die verdienstvolle<br />

Arbeit von Bodo Zeidler, dem autorisierten Fachhändler<br />

„Porzellan Meissen“ im Alten Rathaus verdeutlicht. Die meisten dieser<br />

Stücke entstanden nach seinen Ideen im Zusammenarbeit mit<br />

den Künstlern der Manufaktur, so die beiden Thomaner, ein Leipziger<br />

Löwe, ein witziger Bach, Figuren zu Goethes Faust, eine Schale<br />

<strong>für</strong> Leipziger Lerchen <strong>und</strong> vieles mehr. Bodo Zeidler, der gerne <strong>und</strong><br />

nicht ohne Stolz darauf hinweist, dass „wir Sachsen das Glück haben,<br />

dass speziell in unserer Region ein wesentlicher Beitrag zur europäischen<br />

Tisch- <strong>und</strong> Tafelkunst geleistet wurde“, meint, dass Meissener<br />

Porzellan in jedem sächsischen Haushalt seinen Platz finden könnte.<br />

Denn neben den höchstpreisigen Stücken der Jubiläums-Kollektion<br />

2010 gibt es durchaus erschwingliche Figuren (z.B. die Dreierkombination<br />

Faust, Mephisto, Gretchen <strong>für</strong> 49 Euro) <strong>und</strong> insbesondere<br />

die eleganten weißen Vasen, von r<strong>und</strong> 30 bis etwa 100 Euro, sowie<br />

als beliebtes 10-Euro-Souvenir Münzen <strong>und</strong> Medaillen in Böttgersteinzeug<br />

<strong>und</strong> klassischem Weiß. Mit dem „Landkartenverkäufer“<br />

hat der engagierte Händler mit einem Prachtstück zu der empfehlenswerten<br />

Ausstellung beigetragen.<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.meissen.com,<br />

www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de <strong>und</strong> www.bodo-zeidler.de.


Weißes Gold vom „grünen Herz“<br />

Innovation trifft Motivation – Spitzenrüschen <strong>und</strong> samtenes Porzellan, Kobalt-gold-Kombination <strong>und</strong> Schockfarben<br />

formen das Profil.<br />

<strong>Text</strong>: Sigrid gaulrapp Fotografie: jürgen Postel/Stadtmuseum Weimar, Schlossmuseum der Stadt eisfeld, Kahla/Thüringen Porzellan gmbH<br />

Heutzutage gilt der Rat, man solle das Rad<br />

nicht zweimal erfinden. Hätten die Thüringer<br />

Mitte des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts schon so<br />

gehandelt, gäbe es diesen schönen Gr<strong>und</strong><br />

zum Feiern jetzt nicht: 250 Jahre Thüringer<br />

Porzellan. 50 Jahre früher hatte der angebliche<br />

Goldmacher Johannes Böttger, zusammen<br />

mit dem Wissenschaftler Tschirnhaus,<br />

in Meißen das europäische Porzellan erf<strong>und</strong>en.<br />

Das Geheimnis seiner Herstellung<br />

wurde streng geschützt, in keiner der Thüringer<br />

Residenzen gelang es je, einen Arkanisten<br />

abzuwerben. Selbst Stöltzel, der Verräter,<br />

kam aus Wien zurück <strong>und</strong> brachte<br />

Höroldt, den Farben-Chemiker <strong>und</strong> Porzellanmaler,<br />

zur Versöhnung mit. In Gotha, wo<br />

der Beginn der Porzellanherstellung mit<br />

1757 angegeben wird, führte man den<br />

Weißegrad <strong>und</strong> die Reinheit des Scherbens<br />

erst später ein. Was die Gothaer nicht daran<br />

hinderte, im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert zu einer Blüte<br />

der Porzellankultur vorzustoßen, von der<br />

man sich im dortigen Schlossmuseum Friedenstein<br />

überzeugen kann.<br />

So hat es 50 Jahre gedauert, bis es Georg<br />

Heinrich Macheleid (1723 –1801), einem studierten<br />

Theologen <strong>und</strong> passionierten Naturforscher,<br />

nach jahrelangen Versuchen 1760<br />

gelungen war, Porzellan herzustellen. Dazu<br />

verwendete er „Sand“ aus einem Steinbruch<br />

bei Königsee. Glaubt man der Überlieferung,<br />

hatte ihm eine arme alte Frau diesen Sand<br />

Macheleids „Weißmacher“ Kaolin war „Sand“ aus<br />

einem Steinbruch im nahe gelegenen Königsee.<br />

verkauft. Noch im gleichen Jahr gründete er<br />

in Sitzendorf die erste Porzellanmanufaktur<br />

Thüringens, die schon wenige Jahre später<br />

nach Volkstedt bei Rudolstadt umzog – heute<br />

bekannt als Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur.<br />

Macheleid stand mit seiner<br />

Manufakturgründung bereits unter Konkurrenzdruck.<br />

Denn nahezu gleichzeitig mit ihm<br />

hatten weitere Thüringer den Dreh raus: im<br />

nahen Katzhütte Wolfgang Hammann<br />

(1713 –1785) <strong>und</strong> in Limbach am Rennsteig<br />

Johann Gotthelf Greiner (1732 –1792). Die<br />

Zeit war eben reif <strong>für</strong> diese Erfindung <strong>und</strong> das<br />

Glasmacherland mit seinen Bodenschätzen<br />

<strong>und</strong> kreativen Menschen da<strong>für</strong> prädestiniert.<br />

Macheleid hatte mit seinen Unternehmungen<br />

eine nicht immer glückliche Hand.<br />

Aber in seinem ersten Standort blüht das<br />

Gewerk in der 1850 gegründeten Sitzendorfer<br />

Porzellanmanufaktur immer noch dank<br />

einer Besonderheit – den Rüschenröckchen<br />

der Ballerinen aus in Porzellan getauchter<br />

hauchzarter Spitze, vor allem aus dem vogtländischen<br />

Plauen. Auf dem Gelände seiner<br />

nächsten Produktionsstätte, einem Fabrikgebäude<br />

aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert, haben sich<br />

die Werkstätten <strong>und</strong> Manufakturen Unterweissbach,<br />

Schwarzburg, Scheibe-Alsbach<br />

<strong>und</strong> Plaue zu einer „gläsernen Porzellanmanufaktur“<br />

zusammengeschlossen. Sie bietet


Touristen eine Führung <strong>und</strong> den Blick über die Schulter der Porzelliner<br />

bei ihrer Arbeit.<br />

Nach Macheleid benannt ist die Schauporzellanmanufaktur in<br />

Cursdorf, auch in der Porzellanmanufaktur Reichenbach gibt es eine<br />

gläserne Produktion. Porzellanhersteller, Tourismus <strong>und</strong> Kultur – die<br />

Thüringer Museen arbeiten eng zusammen <strong>und</strong> haben sich in diesem<br />

Jubiläumsjahr noch fester zusammengeschlossen. Davon zeugen<br />

viele Sonderausstellungen, aber auch beliebte Feste.<br />

Der Wermutstropfen im Freudenbecher ist die akut gefährdete<br />

Existenz der Firmen aus dem Lichtetal. Wallendorf mit seiner<br />

200-jährigen Tradition wurde durch seinen qualitätsvollen Scherben,<br />

schlichtes edles Design <strong>und</strong> hochwertiges figürliches Porzellan,<br />

wie auch durch die von Jürgen von Woyski gestaltete „St<strong>und</strong>e der<br />

Musik“ bekannt. Lichte Porzellan, 1822 gegründet, hat es als eigen-<br />

Mit seinen Dekoren in Kobalt <strong>und</strong> gold liegt Weimar-Porzellan immer noch<br />

ganz auf der Traditionslinie.<br />

ständige GmbH ehemaliger Mitarbeiter besonders schwer. Die Neue<br />

Porzellanfabrik Triptis konnte sich über Wasser halten, weil Eschenbach<br />

<strong>und</strong> Winterling aus Bavaria sowie Freiberger Porzellan aus<br />

Sachsen zu ihr stießen.<br />

Zwei Betriebe mit gegensätzlichen Firmengr<strong>und</strong>sätzen bewiesen<br />

dennoch, dass es auch beim hochsensiblen Produkt Porzellan ein<br />

Erfolgsrezept geben kann. Es heißt Tradition <strong>und</strong>/oder Innovation.<br />

Weimar-Porzellan, von 1790 bis heute in Blankenhain bei Weimar<br />

beheimatet, lässt den barocken Glanz auch heute wieder aufleben,<br />

z.B. mit seinem prachtvollen Service „Katharina“ in Kobalt <strong>und</strong><br />

Gold. Unter seinem Geschäftsführer Turpin Rosenthal, in der sechsten<br />

Generation in der Porzellanbranche tätig, hat sich das inzwischen<br />

zu Könitz Porzellan gehörende Unternehmen seinen Platz auf dem<br />

Markt gesichert mit hochwertigem Geschirr, teilweise in verschwenderischer<br />

Pracht <strong>und</strong> oftmals von passendem Besteck mit Porzellan-<br />

Starkes Design<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Kultur 85<br />

Links: Weimar-Porzellan extravagant mit<br />

dem Mokkaservice “St. Pauli“ aus dem<br />

jahr 1956, zu sehen im Stadtmuseum Weimar.<br />

Mitte: Wallendorfer Porzellanfabrik witzig<br />

zur „St<strong>und</strong>e der Musik – Sänger <strong>und</strong><br />

Pianist“ aus dem jahr 1963, modelliert von<br />

dem <strong>Bild</strong>hauer jürgen von Woyski. Ausgestellt<br />

im Schlossmuseum der Stadt eisfeld.<br />

griffen ergänzt.<br />

Die Kahla/Thüringen Porzellan GmbH wendet sich eher an<br />

junge Nutzer, mit ausgefallenen Formen <strong>und</strong> auch so genannten<br />

„Schockfarben“, wie beipsielsweise das Modell „Touch“. Mit seinem<br />

Zum Kahlaer Innovationsmarathon gehört neben Öko-Strategie auch samtbeschichtetes<br />

Porzellan.<br />

Hotelporzellan „Tao“ kann Kahla, gegründet 1844, besonders am<br />

Persischen Golf punkten. Das vor einem halben Jahr eröffnete<br />

Luxushotel „Formel Eins“ in Abu Dhabi, das sich durch seine ausgefallene<br />

Architektur auszeichnet, orderte <strong>für</strong> seine vier First-Class-<br />

Restaurants ganz selbstverständlich „Tao“. Zu Kahlas Firmenphilosophie<br />

gehört es nicht nur, „Porzellan mit Mehrwert“ zu produzieren,<br />

sondern auch „Porzellan <strong>für</strong> die Sinne“. Dabei zeigt sich „Kahla<br />

pro Öko“, mit Qualitätssiegel. Das Porzellan ist schadstoffgeprüft aus<br />

natürlichen Rohstoffen, hergestellt in Deutschland, fair <strong>und</strong> sozial.<br />

Ein verringerter CO ² -Ausstoß <strong>und</strong> die Einsparung von jährlich Millionen<br />

von Litern Wasser sind Ergebnis seiner Investitionen <strong>und</strong> Teil<br />

einer zukunftsorientierten Firmenstrategie.<br />

Eine nahezu unglaubliche Erfindung ist ein samtiges Kahla-<br />

Porzellan. Die dreidimensionale Oberfläche mildert Aufprall, isoliert<br />

gegen zu viel Wärme, dämpft Geräusche, ist lebensmittelecht, spülmaschinen-<br />

<strong>und</strong> mikrowellenfest. Und sieht dabei noch ganz toll aus,<br />

vor allem in Kombination mit Gold. Ideen muss man haben, am<br />

besten ein ganzes Feuerwerk davon, wie die Kahlaer von sich<br />

behaupten. Dann besteht man in der Marktwirtschaft, <strong>und</strong> kommt<br />

dennoch ins Museum. Die Leuchtenburg bei Kahla hat sich schon<br />

zu einem Porzellanmuseum entwickelt.<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kahlaporzellan.de,<br />

www.thueringer.porzellanstrasse.de <strong>und</strong> www.weimar-porzellan.de.


C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

MUT_Anzeige_REGJO.ai 1 25.06.10 13:07<br />

Eine Initiative des BVMW<br />

MACHER<br />

Dabei sein am 7. Oktober 2010,<br />

Congress Center Leipzig,<br />

Neue Messe<br />

- 200 Firmenpräsentationen<br />

- 70 Seminare <strong>und</strong> Workshops<br />

- 4 Podiumsdiskussionen<br />

- hochkarätiges Plenum<br />

- exklusive MUT-Party<br />

www.mittelstaendischer-unternehmertag.de


Hilfe zur Selbsthilfe<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Kultur 87<br />

Uwe Schmidt, geschäftsführer der Torpedo Leipzig - <strong>Agentur</strong> <strong>für</strong> Design <strong>und</strong> Kommunikation gmbH über<br />

die gründe <strong>für</strong> sein engagement bei den Leipziger Kulturpaten.<br />

<strong>Text</strong>: regine Aselmann Fotografie: Christian Hüller<br />

Mehr als 30 KulturPatenschaften gibt<br />

es bereits in Leipzig <strong>und</strong> täglich wächst<br />

dieses praktische Netzwerk zwischen<br />

Unternehmern <strong>und</strong> Künstlern. Die Initiative<br />

der Leipziger Kulturpaten setzt<br />

die einfache Idee „Tue Gutes <strong>und</strong> rede<br />

darüber!“ <strong>für</strong> den regionalen Mittelstand<br />

in die Tat um. Zahlreiche Kultureinrichtungen<br />

erhalten dadurch konkrete<br />

<strong>und</strong> vertrauenswürdige Unterstützung.<br />

Die Profis aus der Wirtschaft<br />

lieben die nachhaltige <strong>und</strong> kreative<br />

Paten-Arbeit <strong>für</strong> Kulturschaffende <strong>und</strong><br />

Kunstprojekte, auch die Wertschätzung<br />

<strong>und</strong> öffentliche Anerkennung ist<br />

motivierend. Langfristig profitieren die<br />

Stadt, der Wirtschaftsstandort <strong>und</strong> die<br />

Szene gleichermaßen. Gründer Jörg<br />

Müller (Ideenquartier) <strong>und</strong> Projektleiterin<br />

Gudula Kienem<strong>und</strong> akquirieren,<br />

vermitteln <strong>und</strong> beraten die Kulturpaten.<br />

Uwe Schmidt ist Mitinitiator <strong>und</strong><br />

Förderer der ersten St<strong>und</strong>e.<br />

Herr Schmidt, wie entstand die Idee<br />

<strong>und</strong> warum engagieren Sie sich bei den<br />

Leipziger Kulturpaten?<br />

In unserem Umfeld gab <strong>und</strong> gibt es eine<br />

ganze Reihe Kreativer <strong>und</strong> Projekte,<br />

denen es sicher nicht an guten Ideen,<br />

oft aber an Wissen <strong>und</strong> Know-How zur<br />

Umsetzung fehlt - besonders im Bereich<br />

der nichtkommerziellen Kultur. Die<br />

Idee, diese durch privates Engagement<br />

zu ermöglichen, ist ja nicht neu <strong>und</strong> lag<br />

angesichts dessen, dass von offizieller<br />

Seite immer weniger Hilfen zur Verfügung<br />

stehen, einfach nah. Auch Kulturbetriebe<br />

müssen mehr <strong>und</strong> mehr<br />

unternehmerisch funktionieren. Ziel ist<br />

es, die Selbstorganisation in diesem<br />

Bereich nachhaltig zu stärken. Mir<br />

gefällt, dass diese Initiative ganz ohne<br />

Zuschüsse auskommt, <strong>und</strong> abseits der<br />

öffentlichen Wege seine ganz eigenen<br />

Akzente innerhalb der Kulturszene setzen<br />

kann.<br />

Welche Vorteile ergeben sich aus Ihrer<br />

Sicht <strong>für</strong> die Unternehmen einerseits<br />

<strong>und</strong> die Kulturszene andererseits?<br />

Für die Unternehmen ist es eine schöne<br />

Möglichkeit, aktiv öffentliches Leben<br />

zu gestalten, <strong>und</strong> sich <strong>und</strong> seinen Mitarbeitern<br />

neue Sichtweisen <strong>und</strong> Handlungs-Perspektiven<br />

zu eröffnen. Der<br />

Austausch von Erfahrung <strong>und</strong> Wissen<br />

bildet den Kern jeder Patenschaft. Die<br />

Initiative führt Ideen <strong>und</strong> Menschen<br />

zusammen, die sich auf anderem Wege<br />

vielleicht niemals gef<strong>und</strong>en hätten. So<br />

erfahren auch solche Projekte Unterstützung,<br />

die nach herkömmlichen Kriterien<br />

keine Chance hätten, überhaupt<br />

wahrgenommen zu werden. Der Grad<br />

des persönlichen Interesses <strong>und</strong> die<br />

Intensität des Engagements jedes Einzelnen<br />

bilden dabei die Basis der<br />

Zusammenarbeit, <strong>und</strong> entscheidetnmaßgeblich<br />

über den Erfolg eines jeden<br />

Vorhabens.<br />

Was wünschen sie sich <strong>für</strong> die Zukunft<br />

der regionalen Kulturlandschaft?<br />

Ich wünsche mir ein wachsendes<br />

Bewußtsein darüber, was möglich ist,<br />

wenn man zusammenrückt. Im Optimalfall<br />

ensteht so ein selbstorganisiertes,<br />

kleinteiliges Netz aus Kreativen<br />

<strong>und</strong> Unterstützern, das von gegenseitigem<br />

Verständnis <strong>für</strong>einander, <strong>und</strong> im<br />

Ergebnis von einem breiten Kulturangebot,<br />

<strong>und</strong> somit mehr Lebensqualität<br />

<strong>für</strong> alle, geprägt ist.<br />

Mehr Infos unter www.torpedoleipzig.de<br />

oder www.leipzigerkulturpaten.de.


88 <strong>Magazin</strong> regjo LeIPZIg/HALLe<br />

Z e I T g e S C H I C H T e<br />

Wo hört der Spaß auf ?<br />

Dieser Frage geht die aktuelle Wechselausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig<br />

noch bis zum 24. oktober 2010 nach.<br />

Satire als Kritik- <strong>und</strong> Protestform, Satire als<br />

Instrument der Politik, Satire als Kunstform<br />

<strong>und</strong> Satire als Teil der Spaßgesellschaft: Die<br />

Austellung „Spaß beiseite. Humor <strong>und</strong> Politik<br />

in Deutschland“ präsentiert die verschiedenen<br />

Facetten dieser humoristischen Spielart.<br />

Über 800 Exponate erwarten den<br />

Besucher, darunter interaktive Installationen<br />

sowie viele Film- <strong>und</strong> Tondokumente.<br />

Das bekannte Zitat „Was darf Satire?<br />

Alles.“ von Kurt Tucholsky ist auch heute,<br />

fast 100 Jahre später noch aktuell. Die Besucher<br />

des Zeitgeschichtlichen Forums sehen<br />

sich mit dieser Fragestellung während des<br />

R<strong>und</strong>gangs konfrontiert. Die Ausstellung<br />

wirft einen Blick auf die Entwicklung satirischen<br />

Schaffens seit dem Zweiten Weltkrieg<br />

<strong>und</strong> der sich wandelnden Beziehung<br />

zur Politik. Sie zeigt die Versuche des SED-<br />

Regimes, die Satiriker des Landes <strong>für</strong> sich zu<br />

instrumentalisieren. Ebenso das Bestreben<br />

der Bevölkerung, sich mit den selben Mitteln<br />

zu wehren. Parallel dazu wird die Entwicklung<br />

in der BRD dargestellt. Nach der<br />

Wende wurde die unterschiedliche Auffassung<br />

von Humor in Ost <strong>und</strong> West deutlich.<br />

Die satirische Zeitreise nimmt den Besucher<br />

mit in die 1990er Jahre, als das Kabarett<br />

durch Shows im Privatfernsehen boomte. In<br />

dem Bestreben immer stärker zu provozieren<br />

oder auch immer höhere Einschaltquoten<br />

zu generieren, schien es bald keinerlei<br />

Tabus mehr zu geben. Doch sah sich die<br />

„Spaßgesellschaft“ spätestens 2006 mit<br />

neuen Tabus konfrontiert, als der Konflikt<br />

um die Karikaturen Mohammeds entbrannte.<br />

Diese neueren Tendenzen der<br />

Satire sind ebenso Bestandteil der Schau wie<br />

Kabarett <strong>und</strong> Karneval.<br />

Die Ausstellung macht deutlich, dass<br />

Satire mitunter ein Verfallsdatum besitzt<br />

oder auch ihre Form ändert. Wie etwa die<br />

einst als Kritik angelegte Erzählung „Gullivers<br />

Reisen“, die heute eher als Geschichte<br />

<strong>für</strong> Kinder betrachtet wird. Vielleicht werden<br />

auch einige Ausstellungsstücke gerade<br />

den jüngeren Besuchern nicht zwangsläufig<br />

ein Schmunzeln entlocken, weil ihnen die<br />

Protagonisten, der Anlass oder die Begleitumstände<br />

unbekannt sind. Die Ausstellung<br />

ist so zugleich ein Beitrag gegen das Vergessen.<br />

Denn da hört der Spaß auf. DS<br />

Der eintritt ist frei. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet unter www.hdg.de.<br />

o P e r<br />

Jubiläum der Oper<br />

Im oktober 2010 feiert das Leipziger<br />

opernhaus seinen 50. geburtstag.<br />

Am 9. Oktober 1960 wurde der Neubau der<br />

Leipziger Oper feierlich mit einer Premiere<br />

von Richard Wagners „Die Meistersinger<br />

von Nürnberg“ eröffnet. Anlässlich des 50.<br />

Jahrestages wird am 9. Oktober 2010 die<br />

Premiere einer Neuinszenierung der Meistersinger<br />

unter der Leitung von Axel Kober<br />

in der Oper erklingen. Einen Tag später feiert<br />

die Oper mit einem Jubiläumskonzert weiter<br />

<strong>und</strong> zeigt dazu historisches <strong>Bild</strong>- <strong>und</strong> Filmmaterial.<br />

Zudem erscheint im Herbst ein<br />

Jubiläumsband über fünf Jahrzehnte Leipziger<br />

Opernhaus.<br />

Gefeiert wurde bereits im März <strong>und</strong><br />

April mit den Premieren von G. F. Händels<br />

„Admeto, König von Thessalien“ <strong>und</strong> C. W.<br />

Glucks „Alkestis“. Eine Gegenüberstellung<br />

zweier Werke mit dem selben Thema – passend<br />

zum Leitmotiv „Veränderung“ in der<br />

Spielzeit 2010/2011. Die Premiere der Oper<br />

„Alkestis“ war zugleich der Auftakt eines<br />

Gluck-Zyklus mit insgesamt vier Opern.<br />

Anlässlich des 200. Geburtstags des Leipzigers<br />

Wagner soll ab 2013 „Der Ring des<br />

Nibelungen“ als Inszenierung folgen. DS<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.oper-leipzig.de.


A U S S T e L L U N g<br />

Glas <strong>für</strong> Dresden<br />

Dauerausstellung von gerhard richter im<br />

frisch renovierten Albertinum in Dresden.<br />

Mit der Wiedereröffnung des Dresdner Albertinums<br />

erfüllte sich <strong>für</strong> Gerhard Richter ein<br />

Traum. Ihm stehen in dem frisch renovierten<br />

Gebäude zwei Räume <strong>für</strong> eine Dauerausstellung<br />

zur Verfügung. Der Maler, <strong>Bild</strong>hauer<br />

<strong>und</strong> Fotograf gestaltete den <strong>für</strong> ihn reservierten<br />

Bereich höchstpersönlich. Einer der<br />

Räume zeigt mit zwölf ausgewählten Werken<br />

Richters einen Querschnitt seiner Arbeit seit<br />

1963. Die Ausstellungsstücke sind zum Teil<br />

Leihgaben des Künstlers selbst. Eine Glas-<br />

Stahl-Konstruktion von 2008 <strong>und</strong> eigens <strong>für</strong><br />

Dresden geschaffene Hinterglasbilder sind im<br />

zweiten „Richter-Raum“ platziert. Richters<br />

Engagement zeigt seine Verb<strong>und</strong>enheit mit<br />

seiner Geburtsstadt, die ihn bis heute in seinem<br />

künstlerischen Schaffen prägt.<br />

Anlass <strong>für</strong> die umfassende Renovierung<br />

des Albertinums war das Hochwasser von<br />

2002, das den wertvollen Bestand des Museums<br />

bedrohte. Der komplett neu konzipierte<br />

Komplex steht seit dem 20. Juni wieder <strong>für</strong><br />

Besucher offen. Das zweigeteilte Gebäude<br />

beherbergt die „Galerie Neue Meister“ <strong>und</strong><br />

die Skulpturensammlung.<br />

DS<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.skdmuseum.de.<br />

M U S I K S T A D T<br />

Musikstadt Halle<br />

Die Ausstellung „Musikstadt Halle“ ergänzt<br />

die Sammlung „Händel der europäer“.<br />

Die diesjährigen Händel-Festspiele vom 03.<br />

bis 13. Juni waren der passende Anlass <strong>für</strong><br />

die Eröffnung der neuen Dauerausstellung<br />

„Musikstadt Halle“. Samuel Scheidt, Georg<br />

Friedrich Händel, Robert Franz sowie Wilhelm<br />

Friedemann Bach <strong>und</strong> weitere Komponisten<br />

prägten die musikalische Vergangenheit<br />

<strong>und</strong> Gegenwart der Stadt Halle. Während<br />

der Festspiele wurde im Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus<br />

auf circa 150 Quadratmetern<br />

ein Stück von Halles Musikgeschichte<br />

wieder lebendig. Neben Exponaten aus dem<br />

Leben <strong>und</strong> Schaffen Hallenser Komponisten<br />

zeigt die Sammlung auch die Geschichte des<br />

Gebäudes aus dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Der frühere Hausherr Wilhelm Friedemann<br />

Bach wäre dieses Jahr 300 Jahre alt<br />

geworden. Die Stiftung „Händel-Haus Halle“<br />

nahm dies zum Anlass, das Gebäude zu<br />

sanieren. Um die Arbeiten abschließen zu<br />

können, wurde die Ausstellung nach dem 13.<br />

Juni nochmals geschlossen. Ab Herbst 2010<br />

wird sie ein fester Bestandteil der Museumslandschaft<br />

Halles sein <strong>und</strong> Besucher stets<br />

Freitags <strong>und</strong> Samstags empfangen. DS<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.halle.de.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe <strong>Magazin</strong> 89<br />

Michaela Schweiger, Vertretungsprofessorin<br />

an der<br />

Hochschule <strong>für</strong> Kunst <strong>und</strong><br />

Design Halle, erhielt den<br />

Marler Video-Kunst-Preis<br />

2010. Ihr Video „Begleiter“ setzt sich<br />

mit Arbeits- <strong>und</strong> Lebenswelten von<br />

Frauen verschiedener generationen<br />

auseinander. 2011 ist im Skulpturenmuseum<br />

Marl ihre einzelausstellung zu<br />

sehen.<br />

Jana richter <strong>und</strong> ricke<br />

holtz aus Magdeburg wurden<br />

<strong>für</strong> ihren Dokumentarfilm<br />

mit dem großen Preis<br />

der jury beim Filmfestival<br />

„Frauen im Focus“ in Argentinien ausgezeichnet.<br />

„Cholita Libre: Wer nicht<br />

kämpft, hat schon verloren“ thematisiert<br />

das Frauen-Wrestling in Bolivien. Die<br />

Produktion wurde von der Kunststiftung<br />

Sachsen-Anhalt gefördert.<br />

ingo garschke war Professor<br />

an der Hochschule<br />

<strong>für</strong> grafik <strong>und</strong> Buchkunst<br />

in Leipzig. Am 27. April<br />

2010 verstarb der gebürtige<br />

Thüringer. Nach Studium <strong>und</strong> Arbeit<br />

in Dresden wechselte er 1998 an die<br />

Leipziger HgB. Bekannt wurde er<br />

deutschlandweit durch die Bergung <strong>und</strong><br />

Montage eines Pottwallskeletts in den<br />

jahren 2002 bis 2004.<br />

guy Königstein gewann<br />

den Designpreis Halle<br />

2010. Der mit 5.000 euro<br />

dotierte Preis war diesmal<br />

zum Thema reisen ausgelobt.<br />

Der Niederländer überzeugte die<br />

jury mit seinem Film „Die rückreise“.<br />

Insgesamt standen 166 Beiträge aus 13<br />

Ländern zur Wahl. Der nächste Designpreis<br />

Halle wird 2013 verliehen.<br />

daniel heinze <strong>und</strong> Friederike<br />

ursprung wurden<br />

mit dem „r<strong>und</strong>funkpreis<br />

Mitteldeutschland - Hörfunk<br />

2010“ ausgezeichnet.<br />

Ihre Beiträge „Schuld <strong>und</strong> Sünde - Was<br />

bedeutet das heute?“ <strong>und</strong> „Das Paradies“<br />

gewannen in der Kategorie<br />

„Bester Beitrag“. Die Kirchenredakteure<br />

von radion PSr beleuchten jeden<br />

Sonntag Themen aus christlicher Sicht.<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: ZFL/CDS gromke e. K.; LTM-Andreas Schmidt; SKD, David Brandt; Händel-Haus/Thomas Ziegler; Matthias ritzmann; Patricia Vidangos Schulze; Sebastian Kissel & Sascha Hermann; Michael Deutsch; AML*


90 <strong>Magazin</strong> regjo LeIPZIg/HALLe<br />

A U S S T e L L U N g<br />

Werke von Beuys<br />

Sein Markenzeichen war ein Hut. eine Ausstellung<br />

in Halle zeigt Werke von Beuys.<br />

Mit dem „Phänomen des Raumes“ in der<br />

<strong>Bild</strong>hauerei des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts setzt sich<br />

das Jahresprogramm des Kunstvereins „Talstraße<br />

e. V.“ in Halle auseinander.<br />

Den Auftakt da<strong>für</strong> bildet die aktuelle<br />

Ausstellung über Joseph Beuys, deren<br />

Schirmherrschaft die Kultusministerin Sachsen-Anhalts,<br />

Prof. Dr. Brigitta Wolff, übernommen<br />

hat. Vom 24. Juni bis 29. August<br />

sind r<strong>und</strong> 100 Werke des bedeutenden<br />

Künstlers in den Räumlichkeiten des Kunstvereins<br />

zu sehen. Neben seinen grafischen<br />

Arbeiten werden auch Objekte <strong>und</strong> Fotografien<br />

von Joseph Beuys ausgestellt. Die Exponate<br />

stammen aus privaten Sammlungen<br />

<strong>und</strong> wurden <strong>für</strong> die Ausstellung zur Verfügung<br />

gestellt. Beuys beschäftigte sich in seinem<br />

Schaffen mit Fragestellungen des<br />

Humanismus, der Sozialphilosophie <strong>und</strong> der<br />

Anthroposophie. Ein Schwerpunkt seines<br />

politischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Engagements<br />

war die <strong>Bild</strong>ungspolitik. Auf ihn geht<br />

zudem eine Definition des „erweiterten<br />

Kunstbegriffs“ zurück, ebenso prägte er den<br />

Begriff der „plastischen Theorie“. DS<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.kunstverein-talstrasse.de.<br />

A U S S T e L L U N g<br />

Luther im Dom<br />

Die Lutherbibel von 1541 aus rudolstadt<br />

wird erstmals öffentlich präsentiert.<br />

Derzeit gastiert die Wanderausstellung<br />

„Durchs Wort sollen wir gewinnen“ im Dom<br />

zu Naumburg. Das Prunkstück der Ausstellung<br />

ist eine zweibändige Medianausgabe der<br />

Lutherbibel aus dem Jahr 1541. Die großformatige<br />

Bibel ist reich bebildert <strong>und</strong> einzigartig<br />

durch handschriftliche Eintragungen von<br />

Martin Luther, Philipp Melanchthon <strong>und</strong><br />

weiteren Wittenberger Reformatoren. Dieses<br />

Werk wird als Abschluss der Übersetzungsarbeit<br />

Luthers betrachtet <strong>und</strong> stammt aus den<br />

Beständen der historischen Bibliothek der<br />

Stadt Rudolstadt. Im Rahmen der Kabinettausstellung<br />

wird die Bibel erstmals außerhalb<br />

von Thüringen öffentlich präsentiert.<br />

Die Ausstellung wird als Kooperationsprojekt<br />

von den Vereinigten Domstiftern zu<br />

Merseburg <strong>und</strong> Naumburg, dem Kollegiatstift<br />

Zeitz, der Stiftung Luthergedenkstätten<br />

in Sachsen-Anhalt sowie den Städten Rudolstadt<br />

<strong>und</strong> Zeitz realisiert. Noch bis zum 1.<br />

August gastiert die Ausstellung im Naumburger<br />

Dom. Weitere Stationen bis 2010 sind<br />

das Geburtshaus Luthers in Eisleben <strong>und</strong> die<br />

Stiftsbibliothek Zeitz. DS<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.vereinigtedomstifter.de.<br />

A r C H Ä o L o g I e<br />

Ottos Gemahlin<br />

Forscher sind sich sicher: Die gebeine aus<br />

dem Magdeburger Dom gehören editha.<br />

Im November 2008 machten Archäologen<br />

im Dom zu Magdeburg eine erstaunliche<br />

Entdeckung. Sie fanden einen Bleisarg, der<br />

Knochen <strong>und</strong> <strong>Text</strong>ilien enthielt. Der Sarginschrift<br />

zufolge handelt es sich dabei um die<br />

sterblichen Überreste von Königin Editha.<br />

Die englische Königstochter heiratete im<br />

Jahr 929 den späteren deutschen Kaiser<br />

Otto I., den ersten ostfränkischen Kaiser.<br />

Eineinhalb Jahre nach dem F<strong>und</strong> sind<br />

sich die Forscher einig: Alle Indizien deuten<br />

darauf hin, dass der Sarg tatsächlich die<br />

letzte Ruhestätte der 946 verstorbenen<br />

Königin ist. Die Ergebnisse der in Mainz <strong>und</strong><br />

Bristol durchgeführten Knochen- <strong>und</strong><br />

Gewebeanalysen stimmen mit der Biographie<br />

Edithas überein. Ebenso deutet die<br />

prunkvolle Sargausstattung darauf hin, dass<br />

es sich um eine adlige Person handelt. Die<br />

letzte der mindestens vier Umbettungen des<br />

Leichnams fand 1510 statt. Magdeburgs<br />

Oberbürgermeister Lutz Trümper kündigte<br />

an, dass die Wiederbestattung der als mildtätig<br />

bekannten Königin noch in diesem<br />

Jahr im Dom erfolgen soll. DS<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie im<br />

Internet unter www.lda-lsa.de.


A r C H I T e K T U r<br />

Lauter Mäuse im Museumscafé<br />

Die Moritzburg Halle, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, erhielt Architekturpreis<br />

<strong>für</strong> „Beste atmosphärische Wirkung“ <strong>und</strong> wird Wohlfühlgehäuse auf Zeit <strong>für</strong> die Maus.<br />

Eine „Kleine Nike“, eine Nike-Zeichnung<br />

des <strong>Bild</strong>hauers Wieland Förster, schmückt<br />

seit kurzem den Eingangsbereich des Museums<br />

Moritzburg. Dr. Katja Schneider, Direktorin<br />

der Stiftung Moritzburg, <strong>und</strong> ihr Team<br />

fühlen sich durch den Architekturpreis des<br />

B<strong>und</strong>es Deutscher Architekten <strong>für</strong> die „Beste<br />

atmosphärische Wirkung“ bestärkt, mit<br />

ihrem Team „genau diese einmalige Atmosphäre<br />

unseres Hauses in die Öffentlichkeit<br />

zu tragen“. Die Moritzburg, seit dem 30-jährigen<br />

Krieg teilweise Ruine, war im Spätherbst<br />

2008 nach spektakulärer Rekonstruktion<br />

mit erweiterten Ausstellungen eröffnet<br />

worden. Sie ist in der deutschen Museumslandschaft<br />

ein wichtiges Zentrum <strong>für</strong> die<br />

expressionistische Kunst.<br />

Während in der ersten Etage Franz<br />

Marcs „Weiße Katze“, eines der populärsten<br />

Gemälde der Sammlung, seelenruhig auf<br />

ihrem gelben Kissen schläft, hat „Die Maus“,<br />

ein deutscher Fernsehstar, <strong>für</strong> die Zeit vom<br />

17. Juli bis 1. August ihr Quartier im Museumscafé<br />

im Erdgeschoss gebucht. Dort werden<br />

bei freiem Eintritt auch die Geheimnisse<br />

ihrer Geburt verraten. Denn sie hat hand-<br />

feste mitteldeutsche Wurzeln. Ihre Erfinderin<br />

Isolde Schmitt-Menzel wurde vor achtzig<br />

Jahren in Eisenach geboren <strong>und</strong> hat vor<br />

r<strong>und</strong> sechzig Jahren an der Burg Giebichenstein,<br />

Hochschule <strong>für</strong> Kunst <strong>und</strong> Design, in<br />

Halle studiert. Ihre ersten <strong>Bild</strong>ergeschichten<br />

zeichnete sie ab 1968 <strong>für</strong> den Hessischen<br />

R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> dann <strong>für</strong> den WDR, mit dem<br />

zusammen sie die „Sendung mit der Maus“<br />

entwickelte. 1971 erstmals ausgestrahlt,<br />

wurde sie weltweit populär wie kaum eine<br />

andere Kindersendung.<br />

Isolde Schmitt-Menzel schrieb <strong>und</strong> illustrierte<br />

über 35 Kinderbücher. 1998 setzte der<br />

Porzellanhersteller Rosenthal ihre Mausbilder<br />

in Porzellansets um. Sie lebt heute in<br />

Texas/USA. „Maus & Friends“ gibt nicht nur<br />

Einblick in das künstlerische Werk der Gestalterin,<br />

sondern zeigt auch an Entwürfen von<br />

Studierenden der Richtung Spiel- <strong>und</strong> Lerndesign,<br />

wie unverwechselbare Charaktere<br />

entstehen. Das Ausstellungsprojekt wurde<br />

von Burg-Professorin Karin Schmidt-Ruhland<br />

initiiert <strong>und</strong> betreut.<br />

Für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche bis 18 Jahren<br />

ist auch der Museumsbesuch frei. Sig<br />

Weitere informationen finden Sie im internet unter www.kunstmseum-moritzburg.de.<br />

regjo LeIPZIg/HALLe <strong>Magazin</strong> 91<br />

dresden zeigt sein weißes gold<br />

Im 300. jubiläumsjahr des Meißner Porzellans<br />

ist in Dresden neben der großen<br />

Porzellanausstellung der Staatlichen<br />

Kunstsammlung eine weitere Sammlung<br />

im japanischen Palais zu sehen. Die<br />

exponate von „Fragmente einer<br />

Legende. Weißes gold aus grabungen.“<br />

belegen die geschichte des sächsischen<br />

Porzellans. Dabei liegt einer der Schwerpunkte<br />

auf alltäglichen Stücken aus dem<br />

bürgerlichen Alltag. einen besonderen<br />

Stellenwert nehmen F<strong>und</strong>e aus jüngsten<br />

grabungen auf dem Meißner Burgberg<br />

ein. Neben der ursprünglichen Porzellanmanufaktur<br />

wurden Produktionsabfälle<br />

gef<strong>und</strong>en. Diese Fragmente veranschaulichen<br />

den Produktionsprozess im 18.<br />

<strong>und</strong> 19. jahrh<strong>und</strong>ert. Weitere gezeigte<br />

F<strong>und</strong>stücke stammen aus Dresdner Kaffeehäusern<br />

der Vorkriegszeit.<br />

www.skdmuseum.de.<br />

urgestein Manfred Martin<br />

Der Nestor der konkreten Malerei in<br />

Leipzig wurde 80. erst mit mehr als 60<br />

jahren konnte Manfred Martin die Aufmerksamkeit<br />

gewinnen, die ihm schon<br />

längst gebührt hätte. Aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

„dekadenten“ Kunstauffassung musste<br />

er 1950 sein Studium vorzeitig abbrechen.<br />

Seine Kunst beruht auf dem spielerischen<br />

Umgang mit geometrischen<br />

Formen, wobei der Farbe eine primäre<br />

Bedeutung zukommt. er lässt die Formen<br />

aber auch gestalt annehmen, Figur<br />

werden. Da<strong>für</strong> stehen seine gaukler,<br />

Harlekine <strong>und</strong> gekreuzigte ab ende der<br />

Achtziger. In den letzten jahren<br />

beschäftigen ihn vor allem Städtebilder.<br />

Die galerie Süd In Leipzig zeigt noch bis<br />

7. August Werke von Manfred Martin<br />

gemeinsam mit eberhard Hertwig. <strong>Bild</strong>nachweis: Vg <strong>Bild</strong>-Kunst, Bonn 2010; Uwe Köhn/Halle/Saale; Landesamt <strong>für</strong> Denkmalpflege <strong>und</strong> Archäologie Sachsen-Anhalt, juraj Lipták; Isolde Schmitt-Menzel; Dietmar Fischer


92 <strong>Magazin</strong> regjo LeIPZIg/HALLe<br />

22. August:<br />

„Late Night Jazz“<br />

gewinner des jazz-echo roy Hargrove<br />

spielt modernen jazz in der Semperoper<br />

Dresden. (www.semperoper.de)<br />

Musik, Theater & Tanz<br />

25. juni bis 20. August<br />

„Klassik in grün“<br />

open-Air-Konzertreihe am idyllischen Muldenufer<br />

mit zahlreichen europäischen gastspielen.<br />

grimma, Denkmalschmiede Höfgen<br />

www.hoefgen.de<br />

1. bis 4. juli<br />

„Faust ohne Worte“<br />

Show aus Pantomime, Clownerie, Tanz <strong>und</strong><br />

gesang zum beliebten Klassiker Faust.<br />

Dresden, kleines Haus<br />

www.staatsschauspiel-dresden.de<br />

2. juli<br />

„So<strong>und</strong>s of Hollywood“<br />

Musikalische Beiträge zu Filmausschnitten auf<br />

einer großleinwand <strong>und</strong> Höhenfeuerwerk.<br />

20 Uhr, Waldheim, Kreuzfelsen<br />

www.acappella-online.de<br />

5. juli bis 30. August<br />

„Montagskonzert am Bachdenkmal“<br />

Namhafte Solisten <strong>und</strong> ensembles spielen Musik<br />

von Bach bis Blues bei freiem eintritt.<br />

jeden Montag 19 Uhr, Leipzig, Bachdenkmal<br />

www.thomaskirche.org<br />

8. juli<br />

„Boogie Brothers“<br />

Die kleinste Big Band der Welt spielt Boogie<br />

Woogie, rock n roll, rhythm&Blues <strong>und</strong> Swing.<br />

20 Uhr, Machern, Schloß Machern<br />

www.boogies-leipzig.de<br />

19. August bis 10. September:<br />

„Mendelssohn-Festtage“<br />

Alljährlich wirft Leipzigs Mendelssohn-Fest<br />

neues Licht auf unterschiedliche Aspekte im<br />

Leben des Künstlers. (www.gewandhaus.de)<br />

8. bis 11. juli<br />

„4. Leipziger Straßentheatertage“<br />

Spannendes Theaterspiel r<strong>und</strong> um die Uhr unter<br />

freiem Himmel auf öffentlichen Plätzen.<br />

Leipzig, Leipziger Innenstadt<br />

www.knalltheater.de<br />

10. juli bis 22. August<br />

„Cabaret“<br />

große operettengala spielt „Best of“ aus<br />

klassischen operetten <strong>und</strong> Musicals.<br />

Kriebstein, Seebühne Kriebstein<br />

www.seebühne-kriebstein.de<br />

14. juli<br />

„Abba da Capo“<br />

Das Sommerspektakel lässt die 70er <strong>und</strong> 80er<br />

des letzten jahrh<strong>und</strong>erts wieder aufleben.<br />

19 Uhr, Borna, Marktplatz<br />

www.borna.de<br />

16. juli<br />

„Mondscheinfahrt auf der Mulde“<br />

Unvergessliche Augenblicke erleben bei Fahrten<br />

auf der Mulde mit romantischer Musik.<br />

Wurzen, Fähre Dehnitz<br />

www.meinmuldental.de<br />

6. August bis 3. September<br />

„Torgauer orgelsommer“<br />

Traditionelles orgelspiel auf klangvoller<br />

Schusterorgel von namhaften organisten gespielt.<br />

Freitags 19.30 Uhr, Torgau, Kirche St. Marien<br />

www.evkirchetorgau.de<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: Sächsische Staatsoper Dresden, Autor: Matthias Creutziger, gewandhaus zu Leipzig, Stiftung Bauhaus Dessau, Landesgartenschau Aschersleben 2010 gmbH<br />

27. August<br />

„Nacht der Kirchen“<br />

23 Kirchen in <strong>und</strong> um jena laden mit individuellem<br />

Programm zum Feiern ein.<br />

19 Uhr, jena, Stadtkirche „St. Michael“<br />

www.kirchenkreis-jena.de<br />

28. August<br />

12. Seekonzert – „Liebe <strong>und</strong> goethe“<br />

Aufgeführt vom Streicherensemble der<br />

Anhaltinischen Philharmonie <strong>und</strong> Schauspielern.<br />

18 Uhr, Dessau, Wörlitzer Anlagen<br />

www.anhaltisches-theater.de<br />

3. September<br />

„1. Magdeburger Taschenlampenkonzert“<br />

Swingendes Abendkonzert <strong>und</strong> Musiktheater<br />

<strong>für</strong> die ganze Familie.<br />

19.19 Uhr, Magdeburg, elbauenpark<br />

www.rumpelstil.de<br />

4. September<br />

„Volkssolidarität Halle-Saalekreis“<br />

Feiern <strong>für</strong> den guten Zweck – Klassische<br />

Benefizkonzerte zu gunsten der Stiftung.<br />

15 Uhr, Halle, Konzerthalle Ulrichskirche<br />

www.vshalle.de<br />

12. September<br />

„Konzert zum Tag des offenen Denkmals“<br />

Musikalischer gottesdienst im Naumburger Dom<br />

<strong>und</strong> in der Dorfkirche großjena.<br />

Ab 10 Uhr, Naumburg<br />

www.vereinigtedomstifter.de


8. Mai bis 16. Oktober: „Internationale Bauausstellung<br />

Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010“<br />

ganz Sachsen-Anhalt erprobt neue Werkzeuge<br />

<strong>und</strong> wird so zum Labor <strong>für</strong> die Stadt<br />

von morgen. (www.iba-stadtumbau.de)<br />

Messen, Kongresse & Tagungen<br />

10. April bis 16. oktober<br />

„Weniger ist Zukunft“<br />

Ausstellung im Bauhaus Dessau gibt einblicke<br />

in geschichte, gegenwart <strong>und</strong> Zukunft.<br />

10 bis 18 Uhr, Dessau, Bauhaus Dessau<br />

www.bauhaus-dessau.de<br />

2. juli<br />

„Lange Nacht der Wissenschaften“<br />

Verschiedene Forschungseinrichtungen laden<br />

in Labore, Institute, Museen <strong>und</strong> Kliniken ein.<br />

18 bis 2 Uhr, Halle<br />

www.wissenschaftsnacht-halle.de<br />

8. bis 11. juli<br />

„games Convention online“<br />

Alljährliche internationale Messe informiert über<br />

die Zukunft des Computerspiels.<br />

Leipzig, Leipziger Messe<br />

www.leipziger-messe.de<br />

11. juli<br />

„Fischmarkt“<br />

ein Marktbummel mit Schnäppchen <strong>und</strong> vielem<br />

anderen kann niemals langweilig sein.<br />

9 Uhr, Magdeburg, Stadthalle<br />

www.weisseflotte-magdeburg.de<br />

11. juli<br />

„13. Curbici Veterano“<br />

Das gut Mößlitz veranstaltet ein oldtimer-Treffen<br />

mit Wettbewerb <strong>und</strong> Siegerehrung.<br />

Zörbig, Marktplatz<br />

www.gut-moesslitz.de<br />

13. juli<br />

„Vortrag zu Karl gutbier“<br />

Thema: ein Leben <strong>für</strong> die Merseburger Häusergeschichte<br />

<strong>und</strong> Abschlusspräsentation der IBA.<br />

17 Uhr, Merseburg, Dom<br />

www.iba-stadtumbau.de<br />

12. August bis 19. September<br />

„So sehe ich das ...“<br />

Fotografien, Collagen <strong>und</strong> <strong>Text</strong>e über die<br />

Meinungen von Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstlern.<br />

Dresden, Dreikönigskirche<br />

www.hdk-dkk.de<br />

20. bis 22. August<br />

„Kunst <strong>und</strong> genuss an der elbe“<br />

Alljährliches Dresdner Stadtfest lädt zu<br />

kulinarischen <strong>und</strong> kulturellen Highlights ein.<br />

Dresden, verschiedene orte<br />

www.dresden.de<br />

27. bis 29. August<br />

„Laternenfest“<br />

größtes Volks- <strong>und</strong> Heimatfest Mitteldeutschlands<br />

an der durch Laternen beleuchteten Saale.<br />

Halle, Peißnitzinsel<br />

www.laternenfest-ev.de<br />

27. August bis 25. September<br />

„Magdeburger Literaturwochen“<br />

Zahlreiche Lesungen <strong>und</strong> Veranstaltungen unter<br />

dem Titel „Zeitlos im Literaturhaus“.<br />

Magdeburg, verschiedene orte<br />

www.magdeburg.de<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Kalender 93<br />

24. April bis 10. Oktober:<br />

„Landesgartenschau“<br />

Aschersleben veranstaltet verschiedene<br />

Ausstellungen zur gartenschau. (www.<br />

landesgartenschau-aschersleben.de)<br />

3. bis 5. September<br />

„Le gourmet – Der Treffpunkt <strong>für</strong> genießer“<br />

Die Messe zur neuesten Kochkunst <strong>und</strong> allem<br />

Anderen r<strong>und</strong> ums essen.<br />

Leipzig, Leipziger Messe<br />

www.gourmet-leipzig.de<br />

3. bis 5. September<br />

„AIr Magdeburg“<br />

Die Messe <strong>für</strong> Luftsport, Privat- <strong>und</strong> geschäftsluftfahrt<br />

zeigt spektakuläre Flugshows.<br />

Magdeburg, Messegelände<br />

www.air-magdeburg.de<br />

5. September<br />

„5 jahre jena Kultur – open-Air“<br />

Die jenaer Philharmonie spielt Beethoven <strong>und</strong><br />

Schumann unter dem Dirigenten Marco Cornin<br />

20 Uhr, jena, Marktplatz<br />

www.jenaer-philharmonie.de<br />

11. bis 13. September<br />

„Sachsenback“<br />

Fachmesse <strong>für</strong> das Konditor- <strong>und</strong> Bäckerhandwerk<br />

lädt gäste nicht nur zum Probieren ein.<br />

Dresden, Messegelände<br />

www.backwelt.de<br />

24. bis 26. September<br />

„Salzfest“<br />

Traditionelles Markt- <strong>und</strong> Kulturfest seit 1995<br />

spricht Alt <strong>und</strong> jung gleichermaßen an.<br />

Halle, Marktplatz<br />

www.halle.de


94 Kalender regjo LeIPZIg/HALLe<br />

24. bis 25. Juli:<br />

„Leipziger LVB Triathlon“<br />

27. Triathlon mit den klassischen Disziplinen:<br />

Schwimmen, radfahren <strong>und</strong> Laufen.<br />

(www.leipziger-triathlon.de)<br />

Freizeit & Sport<br />

2. bis 4. juli<br />

„Anglerfest“<br />

Mitmachaktionen <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> jugendliche<br />

des Angelvereins „Vergißmeinnicht“.<br />

Bitterfeld, Vereinsgelände Angelverein<br />

www.sandersdorf.de<br />

25. juli<br />

„5. race Day Dresden“<br />

radrennen mit bis zu 2.000 Teilnehmern auf 44,<br />

88 oder 122 Kilometer im elbsandsteingebirge.<br />

Dresden, elbsandsteingebirge<br />

www.raceday-dresden.de<br />

27. bis 28. August<br />

„Deutschland bewegt sich“<br />

open-Air-event mit Teilnahmegarantie, Informationsveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> experten-Tipps.<br />

Ab 14 Uhr, jena, eichplatz<br />

www.barmer.de<br />

4. September<br />

„Landessportspiele <strong>für</strong> Behinderte <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e“<br />

Behinderten- <strong>und</strong> rehabilitationsverband<br />

veranstaltet Wettkampf <strong>und</strong> Informationstag.<br />

Ab 10 Uhr, Magdeburg, elbauenpark<br />

www.bssa.de<br />

18. September<br />

„Kulturnacht – die Fünfte“<br />

Museen <strong>und</strong> Bibliotheken laden zu Spiel<br />

<strong>und</strong> Spaß in alten gemäuern ein.<br />

18 bis 24 Uhr, Naumburg<br />

www.mv-naumburg.de<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: oSTrALe, Wojciech Tracewski, Leipziger Triathlon e.V.<br />

27. August bis 13. September:<br />

„OSTRALE´010 – Dresden“<br />

Die renommierte internationale Ausstellung<br />

zeitgenössischer Künste zeigt Perspektiven<br />

von 150 Künstlern. (www.ostrale.de)<br />

<strong>Bild</strong>ende Kunst<br />

27. März bis 31. oktober<br />

„Vom Tode – Max Klinger 1920/2010“<br />

Anlässlich des 90. Todestages wird zum ersten<br />

Mal der Zyklus „Vom Tode. erster Teil.“ gezeigt.<br />

Naumburg, Max-Klinger-Haus<br />

www.mv-naumburg.de<br />

1. bis 24. juli<br />

„9. Kunstsommer & Quetzer Ferienspiele“<br />

Ferienspiele zwischen Atelier-Bühne <strong>und</strong><br />

Spielfeld geben Kulturlandschaft neue Impulse.<br />

Bitterfeld, Schloss <strong>und</strong> Dorf<br />

www.landlebenkunstwerk.de<br />

10. juli<br />

„Museums-Sommernacht-Dresden“<br />

46 Museen öffnen den gesamten Abend die Türen<br />

mit Sonderausstellungen <strong>und</strong> Führungen.<br />

Dresden, Museen <strong>und</strong> Sammlungen<br />

www.dresden.de<br />

15. juli<br />

„Kinder-Workshop mit Michael Nitsche“<br />

Unter Anleitung des Künstlers können Kinder<br />

eigene Tierplastiken bauen.<br />

15 Uhr, jena, Stadtmuseum<br />

www.stadtmuseum.jena.de<br />

25. juli bis 29. August<br />

„Dozentenausstellung“<br />

Dozenten der Leipziger Sommerakademie stellen<br />

aus: H. Aichinger, W. ebersbach, j. ernert, K.<br />

Kunert.<br />

Kaditzsch, Denkmalschmiede Höfgen, galerie<br />

www.hoefgen.de<br />

Bis 30. August<br />

„Hermann Haindl-Tarot“<br />

Die Ausstellung „Wege zur Weisheit“ zeigt<br />

originale des berühmten Tarot-Decks.<br />

Altenburg, Schloss Altenburg<br />

www.hermannhaindl.de<br />

3. September<br />

„Louise Bourgeois“<br />

Die New Yorker Künstlerin zeigt Personagen<br />

aus Bronze <strong>und</strong> Stoff sowie Papierarbeiten.<br />

20 Uhr, jena, Stadtmuseum<br />

www.stadtmuseum.jena.de<br />

10. bis 12. September<br />

„Tapetenwerkfest & galerienr<strong>und</strong>gang“<br />

Tapetenwerkfest <strong>und</strong> Vernissagen in allen<br />

galerien <strong>und</strong> Ateliers mit Musik, Tanz <strong>und</strong><br />

essen im Hof.<br />

Leipzig, Tapetenwerk<br />

www.tapetenwerk.de<br />

11. bis 12. September<br />

„Herbstr<strong>und</strong>gang der Spinnerei-galerien“<br />

Leipziger galerien gewähren exklusive einblicke<br />

<strong>und</strong> öffnen die Türen.<br />

Leipzig, Spinnereigelände<br />

www.spinnerei.de<br />

23. September bis 3. oktober<br />

„F/SToP“<br />

Das 4. internationale Fotografiefestival erforscht<br />

die entwicklungen der zeitgenössischen<br />

Fotografie.<br />

Leipzig, Tapetenwerk<br />

www.fstop.zwo-null.de


Innovationskraft macht Hoffnung<br />

Viele Unternehmen in Mitteldeutschland trotzen der Wirtschaftskrise mit neuen, erfolgversprechenden<br />

Produkten <strong>und</strong> Verfahren.<br />

Die schlimmste Phase der Wirtschaftskrise<br />

<strong>für</strong> die Region Mitteldeutschland scheint<br />

vorüber. Es geht wieder bergauf, ist man<br />

geneigt zu sagen, lässt man die unfassbaren<br />

politischen Querelen <strong>und</strong> die anhaltende<br />

Unsicherheit über die Entwicklung des Euro<br />

einmal außer Acht. Nein, es gibt gute<br />

Gründe <strong>für</strong> berechtigte Hoffnung. Und<br />

besonders zuversichtlich stimmt dabei, dass<br />

neben dem Wachstum in der Industrie vor<br />

allem die Innovationskraft der Unternehmen<br />

– trotz der nach wie vor kleinen Budgets<br />

<strong>für</strong> Forschung <strong>und</strong> Entwicklung – ungebrochen<br />

ist.<br />

Zwar wirkt sich das zögerliche Wirtschaftswachstum<br />

im Gegensatz zu westdeutschen<br />

Metropolregionen wie München noch<br />

nicht signifikant auf die Arbeitsmärkte aus.<br />

Auch ist noch nicht alles überstanden. Statistisch<br />

gesehen steigt die Kaufkraft zwar stärker<br />

als im Westen, doch gilt es vor zu frühen<br />

Jubelrufen zu warnen vor allem mit Blick<br />

auf die nach wie vor dünne Kapitaldecke<br />

zahlreicher Mittelständler. Zu Recht werden<br />

die Verbände nicht müde, auf die nach wie<br />

vor vorhandenen Finanzierungsprobleme<br />

einiger ihrer Mitglieder zu verweisen.<br />

Hoffnung <strong>für</strong> Mitteldeutschland aber<br />

macht die anhaltende Innovationskraft<br />

kleinerer <strong>und</strong> mittlerer Unternehmen. Jahr<br />

<strong>für</strong> Jahr bildet sich hier ein neuer deutscher<br />

Mittelstand heraus. Der Anteil ostdeutscher<br />

Unternehmen mit neuen Produkten am<br />

Markt – insbesondere in den strukturbestimmenden<br />

regionalen Clustern – ist hier zum<br />

Teil höher ist als in den westlichen B<strong>und</strong>esländern.<br />

Auch beim Wettbewerb um den IQ<br />

Innovationspreis Mitteldeutschland ist die<br />

Zahl der Bewerber – trotz Krise – in diesem<br />

Jahr mit immerhin 126 in etwa auf dem<br />

Niveau der Vorjahre geblieben. Dabei überzeugt<br />

nicht nur die Quantität – auch die<br />

Qualität der Bewerbungen zeigt, dass die<br />

Unternehmen die Zukunftsmärkte im Blick<br />

haben <strong>und</strong> marktorientiert agieren.<br />

Am meisten Zuversicht stiftet sicherlich<br />

der diesjährige Hauptpreisträger, das Biotech-Unternehmen<br />

Probiodrug. Man stelle<br />

sich vor: Das zukünftige Mittel gegen die<br />

Alzheimer-Krankheit wurde in Mitteldeutschland<br />

entwickelt. Immerhin: An Tieren<br />

konnten die Hallenser Forscher ihren<br />

neuartigen Therapie-Ansatz bereits nachweisen,<br />

das hat noch keiner vor ihnen<br />

geschafft. Ab dem Jahr 2012 soll der neue<br />

Ansatz erstmals am Menschen getestet werden,<br />

so dass in sechs bis acht Jahren ein<br />

Medikament zur Verfügung stehen könnte.<br />

Neben dieser herausragenden, weit<br />

über die Region hinweg wahrgenommenen<br />

Innovation machen aber auch die Gewinner<br />

aus den übrigen Clustern Mitteldeutschlands<br />

Hoffnung. So wurde in Jena ein neuartiges<br />

Konzept <strong>für</strong> die Rahmengestaltung <strong>für</strong><br />

zukünftige Elektroautos vorgestellt, das den<br />

schwierigen Spagat zwischen Sicherheitsanforderungen<br />

<strong>und</strong> Gewichts reduzierung meistert<br />

<strong>und</strong> in einem Jahr <strong>für</strong> unter zehntausend<br />

Euro auf der Straße stehen soll.<br />

Dank eines neuen Verfahrens zur Qualitätskontrolle<br />

von Silizium-Wafern, das im<br />

sächsischen Freiberg entwickelt wurde, können<br />

künftig in der Solar- <strong>und</strong> der Mikrochip-<br />

Industrie erhebliche Qualitätsverbesserungen<br />

<strong>und</strong> Kosteneinsparungen erzielt <strong>und</strong><br />

somit die Cluster in Mitteldeutschland insgesamt<br />

vorangebracht werden.<br />

In Halle wurde die weltweit leistungsstärkste<br />

Ultraschall-Parabolsonde zur Ermittlung<br />

von Leckagen in Rohrsystemen entwickelt,<br />

in Jena gewann ein Verfahren, mit<br />

dem Linsen oder Spiegel auf eine weltweit<br />

einmalige Genauigkeit von weniger als ein<br />

Nanometer (zehn Millionstel Millimeter)<br />

geschliffen werden können, <strong>und</strong> eine Lichtensteiner<br />

Firma hat eine Softwarelösung zur<br />

Gebäudeautomation entwickelt, mit der erst-<br />

Klaus Wurpts<br />

regjo LeIPZIg/HALLe Meingung 95<br />

ist geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative <strong>für</strong><br />

Mitteldeutschland. Darin engagieren sich strukturbestimmende<br />

Unternehmen sowie Kammern<br />

<strong>und</strong> Städte aus Sachsen, Sachsen-Anhalt <strong>und</strong><br />

Thüringen mit dem gemeinsamen Ziel einer<br />

nachhaltigen entwicklung <strong>und</strong> Vermarktung der<br />

Wirtschaftsregion Mitteldeutschland.<br />

(www.mitteldeutschland.com)<br />

mals sämtliche in Gebäuden integrierte,<br />

elektronisch kommunizierende Endgeräte<br />

wie Heizungen oder Klimaanlagen unabhängig<br />

vom Hersteller miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

werden können, um so Energiekosten zu<br />

sparen. Und so weiter <strong>und</strong> so fort… - Genügend<br />

Gr<strong>und</strong> zur Hoffnung in Mitteldeutschland…<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: Uwe Frauendorf


96 Kultur <strong>und</strong> geSellSchaFt regjo LeIPZIg/HALLe<br />

Wussten Sie, ...<br />

Denkwürdiges, Sonderbares <strong>und</strong> Wissenswertes – Schlafen im Koffer, königliche<br />

Pralinen, j. S. Bach nur „dritte Wahl“ <strong>und</strong> englisches gold in Nebra.<br />

... dass das kleinste hotel der Welt, das<br />

„Kofftel“, in Sachsen steht?<br />

In Lunzenau bei Chemnitz steht das Kofferhotel<br />

von Matthias Lehmann. Es bietet auf 3,36 (!)<br />

Quadratmetern Platz <strong>für</strong> zwei Übernachtungsgäste<br />

im Etagenbett. Zudem beeinhaltet die<br />

ungewöhnliche Unterkunft Waschbecken <strong>und</strong><br />

WC sowie Ablagen <strong>und</strong> einen kleinen Safe.<br />

Gefrühstückt wird auf der eigenen Terasse von<br />

original MITROPA-Geschirr <strong>und</strong> mit Blick auf<br />

die Mulde. Der Koffer zieht seit Jahren Touristen<br />

aus dem In- <strong>und</strong> Ausland an.<br />

... dass die hochzeitspralinen <strong>für</strong> die<br />

trauung von victoria von Schweden aus<br />

halle geliefert wurden?<br />

Monatelang hat die Halloren Schokoladenfabrik<br />

zusammen mit dem Hoflieferanten Cloetta<br />

die perfekten Das Logo Füllungen <strong>und</strong> Firmierung entwickelt. Seit April<br />

sind die Pralinen namens „The Wedding Chocolate“<br />

Die auf Größen dem skandinavischen Markt. Die<br />

Schachtel ist mit einem <strong>Bild</strong> des zukünfigen<br />

Königspaares verziert <strong>und</strong> enthält Pralinen in<br />

den Geschmacksrichtungen Blaubeer-Panacotta,<br />

Preiselbeer-Wodka <strong>und</strong> Nuss-Nougat.<br />

Das Logo liegt in zwei kleinen <strong>und</strong> einer mittleren Variante vor.<br />

Von einer Verwendung des Logos unter 8 mm Höhe ist abzusehen,<br />

da sonst die Bedeutung des weißen Schriftzuges auf<br />

rotem Fond verloren geht. Ab einer Logohöhe von 16 mm ist die<br />

mitgelieferte mittlere Variante zu benutzen.<br />

... dass Johann Sebastian Bach gar nicht<br />

<strong>für</strong> die Stelle als thomaskantor vorgesehen<br />

war? Gemeinsam mit der Firmierung wird das Logo als eine festste-<br />

Im Jahr hende 1722 Einheit musste eingesetzt. der Posten Zwei des Anordnungen Thomas- sind in der kleinen<br />

kantors Variante in Leipzig zulässig neu – unter besetzt dem werden. Logo <strong>und</strong> Nach rechts daneben.<br />

dem ersten Probespiel wurde einstimmig Georg<br />

Philipp Um Teleman Beispielsweise gewählt, Stifte der zu aber beschriften, aus finanzi- wird die längere Varianellen<br />

Gründen te, also bei ablehnte. der die Firmierung Favorit der rechts zweiten daneben angeordnet ist,<br />

Anhörung empfohlen. war Johann Diese kann Christoph aber wiederum Graupner. ungünstig bei Drucksa-<br />

Auch chen, er lehnte wie Flyern ab. So oder wurde Ähnlichem J. S. sein. Bach Dort als sollte die Variante<br />

dritte Wahl<br />

angewendet<br />

der neue<br />

werden,<br />

Thomaskantor.<br />

bei der die<br />

Diese<br />

Firmierung<br />

Stel-<br />

unter dem Logo<br />

lung machte ihn <strong>und</strong> Leipzig berühmt.<br />

steht.<br />

... dass das gold der himmelsscheibe von<br />

Der Zeilenumbruch ist notwendig, da die Firmierung immer,<br />

nebra englischer herkunft ist?<br />

Neueste auch Materialanalysen in sehr kleinen Größen, belegen, gut lesbar dass sein die muss, um das Logo<br />

Goldanteile zu ergänzen. der weltweit Die Schrift ältesten in der Sternenabbil-<br />

selben Größe, ohne einem Zeidung<br />

aus lenumbruch Cornwall in der stammen. Firmierung, Eine würde Forscher- nicht mehr eindeutig mit<br />

gruppe dem aus Logo Halle korrespondieren hatte r<strong>und</strong> 300 <strong>und</strong> Goldlagerstät- harmonieren.<br />

ten in ganz Europa untersucht. Demnach<br />

unterhielt Die mittlere Mitteldeutschland Variante des Logos bereits kann in stufenlos, der aber immer pro-<br />

Bronzezeit portional, engere vergrößert Beziehungen werden. mit Strecken England oder Stauchen ist nicht<br />

als bisher erlaubt. angenommen. Die 3.600 Jahre alte<br />

Himmelsscheibe gilt als einer der wichtigsten<br />

archäologischen F<strong>und</strong>e der Menschheit.<br />

Für die mittlere Variante wird zur werblichen Firmierung des<br />

Logos auch eine rechtliche Version mitgeliefert. Empfohlen<br />

wird diese Variante, aber nur wo diese Bezeichnung tatsächlich<br />

erforderlich ist.<br />

<strong>Bild</strong>nachweis: Wiegand Sturm; Halloren Schokoladenfabrik; LTM/Andreas Schmidt; Landesamt <strong>für</strong> Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, juraj Liptak<br />

impressum:<br />

6. jahrgang, Ausgabe 21<br />

ISSN 1614-2837<br />

Hauptredaktionsschluss: 18. juni 2010<br />

Anzeigenschluss: 21. juni 2010<br />

herausgeber: regjo – Verlag <strong>für</strong> regionales<br />

Marketing gmbH, Marbachstraße 2, reCLAM-<br />

Haus, 04155 Leipzig, Telefon: (0341) 975 32 44,<br />

Telefax: (0341) 590 38 59, www.regjo-leipzighalle.de,<br />

e-Mail: info@regjo-leipzighalle.de<br />

regjo ist eine eingetragene Marke (39867052) der<br />

regjo − Verlag <strong>für</strong> regionales Marketing gmbH<br />

chefredaktion: Kai Bieler (V.i.S.d.P.)<br />

(k.bieler@regjo-leipzighalle.de)<br />

redaktionsmanagement: regine Aselmann<br />

(r.aselmann@regjo-leipzighalle.de)<br />

autoren: regine Aselmann (rA), Nadine jukschat<br />

(Nj), Thomas Magosch (TM), Susanne Schulz,<br />

Sigrid gaulrapp (SIg), Klaus Wurpts, Anette ehlers,<br />

Kai Bieler, Doris Schumann (DS), Dajana Trapp<br />

(DT), Ines Christ (IC), Marko Hinz (MH), esther Niebel<br />

(eN), james Parsons (jP), Claus-Peter Paulus<br />

Kultur talente & Kalender: Carolin Modes &<br />

esther Niebel (MN)<br />

lektorat: André Hille, Manuela Winkler,<br />

Alexander Nym, Christine Fische<br />

art direction & layout: Astrid Stieler<br />

(layout@abcreativ.de)<br />

Fotografie: Christian Hüller, Tom Schulze,<br />

Sebastian Willnow<br />

titelfoto: Christian Hüller<br />

anzeigen/advertorials: Steffi emde,<br />

Philipp Thorwirth, Claus-Peter Paulus<br />

Projektmanagement: Christian Mascher<br />

(c.mascher@regjo-leipzighalle.de)<br />

Business development: Sven Liebetanz<br />

verlagsrepräsentanz: Kleine reinhard Variante Artus, des Steffi Logos<br />

emde<br />

internationale Beziehungen/Übersetzungen:<br />

james Parsons (ICC Sprachinstitut)<br />

verlagsassistenz: Katja 8 mmTrumpler<br />

(k.trumpler@regjo-leipzighalle.de)<br />

100 %<br />

geschäftsführung: Claus-Peter Paulus<br />

herstellung: AB-Creativ - <strong>Agentur</strong> <strong>für</strong> <strong>Text</strong> 23,5 <strong>und</strong> mm <strong>Bild</strong><br />

gbr, Dittrichring 17, 04109 21,5 Leipzig, mm Telefon: (0341)<br />

983 78-66/-67, Telefax: (0341) 350 54 99<br />

e-Mail post@abcreativ.de, www.abcreativ.de<br />

Richard -Wagner - Verband<br />

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www.druckhaus-dresden.de<br />

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