Dezember 2011 - Krankenhaus Barmherzige Brüder
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4 intern 12/11 · 1/12<br />
Bürgerkulturpreis für KUNO<br />
Wir wissen: Die Abkürzung „KUNO“<br />
steht für Kinder-Uniklinik Ostbayern.<br />
Diese Einrichtung, welche sowohl an<br />
unserem Haus als auch am Uniklinikum<br />
verortet ist, haben Bürgerinnen und Bürger<br />
aus der Region Ostbayern und die<br />
regionale Wirtschaft in einer vorbildlichen<br />
Gemeinschaftsaktion auf den Weg<br />
gebracht - und die Politik in Zugzwang.<br />
Daher hat KUNO den 2. Platz des Bürgerkulturpreises<br />
des Bayerischen Landtages<br />
gewonnen. Landtagspräsidentin<br />
Barbara Stamm zeichnete KUNO am 5.<br />
<strong>Dezember</strong> im Rahmen eines Festaktes<br />
im Maximilian aus.<br />
Zur KUNO-Geschichte<br />
Am Universitätsklinikum Regensburg,<br />
das 1992/93 in Betrieb ging, gab es keine<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,<br />
was massive Proteste in der Bevölkerung<br />
auslöste. „Nun hat Ostbayern<br />
endlich die medizinische Höchstversorgung,<br />
aber nur für Erwachsene – was ist<br />
mit den Kindern?“, wurden die politisch<br />
Verantwortlichen gefragt. 2003 konnte<br />
endlich eine tragfähige Planung verabschiedet<br />
werden. Diese sah den Ausbau<br />
der Kinderklinik St. Hedwig auf universitäres<br />
Niveau vor und ergänzend dazu<br />
den Neubau einer hoch spezialisierten<br />
Pädiatrie an der Uniklinik. Beide Häuser<br />
sollten als „Kinderklinik auf zwei Beinen“<br />
von einem Universitätsprofessor<br />
für Kinder und Jugendmedizin geleitet<br />
werden. Die Pläne drohten jedoch an<br />
den leeren Staatskassen zu scheitern.<br />
In dieser Situation wurde die Stiftung<br />
„Kinder-Universitätsklinik Ostbayern“<br />
gegründet. Das Motto lautete: „Wir Ostbayern<br />
packen’s an – wir bauen unsere<br />
Kinder-Universitätsklinik selbst.“ Im<br />
Jahre 2004 startete die Spendenaktion<br />
KUNO, begleitet von ihrem Maskottchen,<br />
einem blauen Raben mit einem<br />
Flügel in der Schlinge und einem Pflaster<br />
auf dem Schnabel. Eine regelrechte<br />
Bürger-Kultur-Bewegung entstand, die<br />
sich wie eine Lawine ausbreitete. Bereits<br />
im ersten Jahr wurden dreieinhalb<br />
Millionen Euro gesammelt – ein riesiger<br />
Erfolg, der auch die Bayerische Staats-<br />
Die Verantwortlichen der KUNO-Stiftung zusammen mit Vertretern der MAV Karlheinz<br />
Kuhn und Bettina Beck sowie einigen Krankenschwestern aus der Klinik St. Hedwig<br />
auf der Preisverleihung. Landtagspräsidentin Barbara Stamm ist die 2. von rechts<br />
ganz vorne.<br />
regierung überzeugte. Zusammen mit<br />
KUNO finanzierte sie den Neubau an<br />
der Uniklinik Regensburg, der im Januar<br />
2010 in Betrieb ging. Die Gesamtkosten<br />
inklusive Einrichtung betrugen 20, 5<br />
Millionen Euro – sechseinhalb Millionen<br />
Euro steuerte KUNO bei.<br />
KUNO-Klinik St. Hedwig<br />
Zwei Projekte in der Klinik St. Hedwig,<br />
stemmte die Stiftung KUNO ganz<br />
allein. Für 3,5 Millionen Euro wurden<br />
das Mutter-Kind-Zentrum umgebaut<br />
und mit einem Kernspintomographen<br />
ausgerüstet sowie das KUNO Kinder-<br />
Notfallzentrum völlig neu gestaltet.<br />
Damit ist die „Kinderklinik auf zwei<br />
Beinen“ Wirklichkeit! Sie steht inzwischen<br />
für Spitzenmedizin: Am KUNO-<br />
Standort Uniklinikum befindet sich das<br />
größte Zentrum für Lebertransplantationen<br />
in ganz Süddeutschland. Sogar<br />
winzige Babys bekommen eine Chance<br />
für ein normales Leben. Regensburg hat<br />
außerdem mit dem Perinatalzentrum der<br />
KUNO-Klinik St. Hedwig das zweitgrößte<br />
Zentrum für Frühgeburten nach<br />
der Klinik Großhadern in München.<br />
Eine einzigartige Bürgerbewegung hat<br />
das alles möglich gemacht: Über elf<br />
Millionen Euro gingen für KUNO an<br />
Geld- und Sachspenden ein, Tausende<br />
von Menschen jeden Alters haben sich<br />
für das gemeinsame Anliegen begeistert<br />
und mitgemacht.<br />
KUNO macht weiter<br />
Jetzt richtet sich das Augenmerk der<br />
Stiftung auf den Betrieb der KUNO-<br />
Kliniken: KUNO finanziert Dinge, die<br />
anderweitig nicht bezahlt werden oder<br />
bezahlt werden können. Dazu gehören<br />
die psychosoziale Betreuung von Eltern<br />
mit Früh- und Risikogeborenen<br />
an der KUNO-Klinik St. Hedwig und<br />
im Einzelfall auch die finanzielle Unterstützung<br />
von Familien mit schwer<br />
erkrankten Kindern sowie die kindgerechte<br />
Gestaltung der beiden Häuser und<br />
ihres Umfeldes. KUNO beschafft, wenn<br />
es nötig ist, auf die Schnelle medizinisches<br />
Gerät und fördert die pädiatrische<br />
Forschung. 25 Menschen im Alter von<br />
20 bis 70 Jahren kümmern sich ehrenamtlich<br />
um die Stiftung, die bis heute<br />
keinerlei „Fundraising“ im üblichen<br />
Sinn betreibt: Dieses beispielhafte Engagement<br />
„von der Region, für die Region“<br />
belohnt der Bayerische Landtag<br />
mit dem Bürgerkulturpreis <strong>2011</strong>.<br />
Pressemeldung<br />
des Bayerischen Landtages,<br />
Svenja Uihlein