Dezember 2011 - Krankenhaus Barmherzige Brüder

6 intern 12/11 · 1/12
7. Regensburger Lebergespräch
„Wir waren dabei“ – Krankenschwester Antje Warzecha und Pfleger Mathias Seidl
im Interview
Was war Ihre Motivation zu diesem
Patienten-Seminar im Oktober 2011
zu gehen ?
Das diesjährige Patientenseminar wurde
von 75 Zuhörern besucht. Drei Vorträge
wurde intensiv von Patienten und Interessierten,
z.B. Angehörigen diskutiert.
Wir wünschten uns, neue Informationen
zu Lebererkrankungen zu erhalten, mit
denen wir nahezu täglich zu tun haben.
Im weitesten Sinne war das eine Fortbildung,
bei der wir uns auf dem Laufenden
hielten und „altes Wissen“ auffrischten.
Interesse hatten wir auch an den Patientensorgen.
Letztlich hatten wir gehört,
dass diese Veranstaltung einfach interessant
ist.
Welche Vortragsinhalte haben Sie angesprochen?
Die Grundlagen zur Erkennung und Differentialdiagnose
von Lebererkrankungen,
über die Oberarzt Dr. Muehlenberg
referierte sind uns aus der täglichen Arbeit,
aber auch aus den Visiten mit den
Ärzten bekannt gewesen. Dieses Thema
wurde für die Patienten und Laien
prägnant dargestellt. Insbesondere ist
die Vermeidung einer Leberzirrhose,
egal welcher Ursache, Kernpunkt der
Aussage, warum Lebererkrankungen
rechtzeitig erkannt und behandelt werden
müssen.
Über neue Aspekte der Hepatitis E
sprach Dr. Brookman-Amissah, Facharzt
der Klinik für Innere Medizin II,
in seinem Beitrag. Die Hepatitis E Erkrankung
kommt inzwischen auch in
Schwierige Fragen, kontroverse Antworten
– Das Lebergespräch führten Dr. Brookman-Amissah,
Priv. Doz. Dr. Kirchner, Dr.
Muehlenberg, Prof. Gelbmann, Prof. Wiedmann
(v.l.n.r.)
Deutschlang als
nicht importierte
Erkrankung vor.
Risikokollektive –
darüber sprach Dr.
Brookman-Amissah
- sind Förster
und Jäger. Das
Virus wird zum
Beispiel über
Wildschweine
übertragen. Das
war neu für uns.
Die niedergelassene
Ärztin Frau
Prof. Gelbmann
aus Regensburg
informierte über
die brandneue
medikamentöse
Behandlung mit
einem 3. Medikament
bei der chronischen
Hepatitis
C. Hier waren wir
beeindruckt wie
aufwendig und
nicht selten nebenwirkungsreich die
neuen Therapien sein werden. Vor allem
bei der Einnahme der Medikamente
muß ein strenger 8-Stunden Rhythmus
eingehalten werden. Andererseits erfuhren
wir in der Diskussion der Leberspezialisten
mit den Zuhörern von der
hohen Motivation der Patienten, für die
diese Behandlung infrage kommt. Das
Virus mit diesen 3 Medikamenten loszuwerden
stellt eine ganz neue Chance
für infizierte Hepatitis C-Patienten dar.
Wie fanden Sie die Diskussion mit den
Leberspezialisten ?
Prof. Wiedmann war wie ein echter
Fernsehmoderator und steuerte die Diskussion
zusammen mit Privat-Dozentin
Dr. Gabriele Kirchner vom Universitätsklinikum
souverän. Interessant waren
durchaus kontroverse Ansichten der
Leberspezialisten zu Patientenfragen.
So zum Beispiel, ob Vitamin D, das sogar
in der Drogerie erhältlich ist, ein
Auf Station 17: Krankenschwester Antje Warzecha und Pfleger
Mathias Seidl
nützliches Medikament gegen Hepatitis
C darstellt.
Können Sie den Besuch dieser Veranstaltung
weiter empfehlen ?
Wir können das Patientenseminar „Lebergespräch“,
das auch für 2012 geplant
ist, für Kolleginnen und Kollegen
weiterempfehlen. Das diesjährige war
lehrreich und spannend, die Patientenbeiträge
teils emotional. Wir haben Wissen
aufgefrischt und Neues für unsere
praktische Tätigkeit mitgenommen.
Abschließend die Frage: Wie war das
anschließende kleine Buffet ?
Das war rasch abgeräumt. Wir haben
nichts davon probieren können.
Danke für das Gespräch.
Das Interview führte Dr. Klaus
Muehlenberg, Oberarzt,
Klinik für Innere Medizin II