Genießen und Staunen - Orpheus - internationale Opern

Dogenpalast © sxc
Venedig
Trug & Traum
Ungezählte Dichter und Musiker haben sie bedichtet,
besungen und beschworen. Thomas Mann nannte sie
die „unwahrscheinlichste aller Städte“, der amerikanische
Schriftsteller Harold Brodkey beschrieb sie als „Teil von
nichts, verankert in seinen eigenen Wollen, inmitten seiner
Kuppeln und Campanile, im Herzen unabhängig.“
Sie gilt als Ruhepol für stressgeplagte Menschen, die Stadt
der Brücken, Gondeln und Kanäle, der alten Palazzi und
Kirchen. Venedig, die verehrenswürdige Serenissima, ist
eine ganz besondere Stadt. Manchmal scheint sie Trauer
zu tragen, denn die Zeit nagt am Fundament der Stadt und
Venedig versinkt jedes Jahr ein Stückchen tiefer im Meer.
Entdecken Sie auf einer Gondelfahrt das leicht morbide,
melancholisch-faszinierende Flair, wenn Sie der Gondoliere
lautlos durch die Kanäle führt.
Solange sie jedoch noch tapfer Wasser und Wellen trotzt,
sollte man sich einen Besuch Venedigs nicht entgehen lassen.
So viel Kunstgeschichte aus den vergangenen Jahrhunderten
auf so wenig Raum findet man selten auf der Welt.
Das Teatro La Fenice bestimmt heute das musikalische
Leben der Stadt. Die legendäre Akustik des Hauses, das
mit der Mailänder Scala und dem Gran Teatre del Liceu
um den Ruf des schönsten Opernhauses der Welt streitet,
entführt interessierte Musikliebhaber in der neuen Saison
2012 in selten aufgeführte, aber nicht minder spannende
Werke. Erfreuen Sie sich an Giuseppe Sinopolis Oper über
den Lebensrückblick von „Lou Andreas-Salome“ und Kurt
Weills „Dreigroschenoper“ ebenso wie an Mozarts Klassiker
und am italienischen Repertoire in diesen geschichtsträchtigen
Mauern.
32|Orpheus