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Politik beleben, Bürger beteiligen - Charakteristika neuer - BBE

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In der Regel wird ein 21st Century Town Meeting im Auftrag administrativer Institutionen (z. B.<br />

Kommunen, Ministerien) durchgeführt. Die eintägigen Veranstaltungen können dazu genutzt werden,<br />

um verbindliche Entscheidungen zu lokalen Fragen zu treffen. Sie können aber auch so organisiert<br />

sein, dass politische Repräsentanten ein generelles Feedback und Anregungen zu lokalen,<br />

regionalen oder nationalen Themen erhalten.<br />

Beispiele<br />

Seit 1998 werden in Washington D.C. regelmäßig 21st Century Town Meetings abgehalten, wobei<br />

der <strong>Bürger</strong>meister der Stadt als Auftraggeber fungiert. Bei bisher fünf Veranstaltungen zu lokalpolitischen<br />

Themen haben insgesamt etwa 13.000 <strong>Bürger</strong> teilgenommen. 5<br />

Im Rahmen einer umfangreichen <strong>Bürger</strong>beteiligung des britischen Gesundheitsministeriums nahmen<br />

2005 unter dem Motto „Your Health, Your Care, Your Say“ (YHYCYS) etwa 1.000 <strong>Bürger</strong> an<br />

einem nationalen Town Meeting in Birmingham teil. Im Vorfeld wurden fast 30.000 Briten online<br />

zum Thema befragt und <strong>Bürger</strong>beratungsgruppen, sog. Citizen Advisory Groups, zur Begleitung<br />

des Verfahrens initiiert. „Your Health, Your Care, Your Say“ zielte darauf ab, die Öffentlichkeit an<br />

der weiteren Entwicklung des Gesundheitssystems zu <strong>beteiligen</strong> und <strong>Bürger</strong> über die Verteilung<br />

von Investitionen abstimmen zu lassen. 6<br />

Ähnliche Verfahren<br />

Ein weiteres von AmericaSpeaks entwickeltes Verfahren ist der 21st Century Summit. Die Teilnehmer<br />

setzen sich dabei nicht aus einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung zusammen,<br />

sondern aus 50 bis 5.000 geladenen Vertretern bestimmter, für das jeweilige Thema relevante Interessengruppen.<br />

2.3 Appreciative Inquiry<br />

Verfahren und Methoden der <strong>Bürger</strong>beteiligung<br />

Appreciative Inquiry kann als „wertschätzende Reflektion“ übersetzt werden. Das Verfahren zielt<br />

darauf ab, Visionen für Veränderungen auf der Basis des Bestehenden zu entwickeln. Es wird bewusst<br />

und konsequent darauf verzichtet, die Lösungen aus Problembeschreibungen und Defiziten<br />

abzuleiten. So wird nicht danach gefragt, was nicht funktioniert, wer Schuld hat oder wie das Problem<br />

genauer umrissen werden kann. Vielmehr liegt der Fokus auf der Anerkennung der Aspekte,<br />

die in einer Organisation, einem Unternehmen oder einer Region bislang gut funktionierten und<br />

auf den Ursachen dieser Erfolgsgeschichten.<br />

Der Ansatz wurde in den 1980er Jahren an der Case Western Reserve University (USA) für das Management<br />

von Veränderungen in Organisationen entwickelt. Er wird in den USA und Europa (besonders<br />

in Großbritannien, den Niederlanden und Belgien) bereits seit Längerem verwendet, findet<br />

jedoch auch zunehmende Verbreitung im deutschsprachigen Raum.<br />

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