Dominikaner St. Andreas
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<strong>St</strong>. <strong>Andreas</strong> - Offene Kirche der <strong>Dominikaner</strong><br />
meinen heute zahlreiche Christen, sie könnten ohne diese<br />
Hoffnung sein? – Nun ganz einfach deshalb, weil Paulus<br />
im Tod den letzten Feind des Menschen sah (den Christus<br />
besiegt hat), während zahlreiche heutige Christen den<br />
Tod als die natürlichste Sache der Welt sehen.<br />
a) Die Rede vom »natürlichen Tod« - oder<br />
ist der Tod noch der letzte Feind des Men-<br />
schen (1 Kor 15,26)<br />
Hören wir diesen Christen, die nicht mehr auf die Auferstehung<br />
der Toten hoffen, ein wenig zu. Sie sagen ungefähr<br />
dieses:<br />
Zur Zeit des Apostel Paulus sind die Menschen jung gestorben:<br />
50 % erreichten nicht das 15. Lebensjahr und<br />
von den anderen 50 % erreichte wieder die Hälfte nicht<br />
das 35. Lebensjahr. Weil der Tod so vieler junger Menschen<br />
unerträglich war, ist es nicht verwunderlich, wenn<br />
Paulus den Tod als Feind, gar als letzten Feind des Menschen<br />
betrachten konnte und das frühe Christentum mit<br />
der Botschaft von der Auferweckung der Toten so viel<br />
Erfolg hatte; es konnte Trost spenden in der grausamen<br />
Welt der jungen Toten.<br />
Heute aber (dank Hygiene, Medizin und Ernährungswissenschaften)<br />
sterben – jedenfalls in den entwickelten<br />
Industrienationen – die Menschen sehr oft an natürlicher<br />
Altersschwäche: wenn die Sinne schwächer werden, die<br />
Interessen und das Gedächtnis schwinden und der alte<br />
Mensch wieder zum Kind wird, ist der Tod kein Feind<br />
mehr. Im Gegenteil, er ist eine Wohltat. Eine Japanerin<br />
wird heute durchschnittlich 82 Jahre alt, und es ist nur eine<br />
Frage der Zeit, bis alle Menschen eines natürlichen Alters-<br />
todes sterben. Damit verliert die Auferstehungsbotschaft