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Wahlnachtbericht der Wahl zum 15. Landtag von Baden

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<strong>Wahl</strong>beteiligung erstmals seit 1988 wie<strong>der</strong> gestiegen<br />

Nachdem die <strong>Wahl</strong>beteiligung bei <strong>der</strong> <strong>Landtag</strong>swahl<br />

2006 ihren historischen Tiefststand erreicht hatte, ist die<br />

Beteiligungsquote erstmals seit 1988 wie<strong>der</strong> gestiegen.<br />

Mit 66,2 % lag die <strong>Wahl</strong>beteiligung um 12,8 Prozentpunkte<br />

über <strong>der</strong> Marke <strong>von</strong> 2006 (53,4 %).<br />

Die Sitzverteilung im <strong>15.</strong> <strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg<br />

Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis gehören dem<br />

<strong>15.</strong> <strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg insgesamt 138<br />

Abgeordnete an. Das ist ein Abgeordneter weniger als in<br />

<strong>der</strong> vergangenen Legislaturperiode. So sind im neuen<br />

<strong>Landtag</strong> insgesamt 60 Abgeordnete <strong>der</strong> CDU (– 9 gegenüber<br />

<strong>der</strong> <strong>Landtag</strong>swahl 2006) und 7 Abgeordnete <strong>der</strong><br />

FDP (– 8) vertreten. Die SPD kommt auf 35 Mandate<br />

(– 3) und musste somit ihre Position als zweitstärkste<br />

Kraft im <strong>Landtag</strong> an die GRÜNEN abgeben. Die stark<br />

angewachsene Fraktion <strong>der</strong> GRÜNEN wird aus 36 Parlamentariern<br />

bestehen (+ 19). Damit erhalten die bisherigen<br />

Regierungsfraktionen <strong>von</strong> CDU und FDP insgesamt<br />

67 Sitze, womit sie nach dem vorläufigen Ergebnis keine<br />

gemeinsame Mehrheit mehr im <strong>Landtag</strong> haben. Die bisherigen<br />

Oppositionsfraktionen <strong>von</strong> SPD und GRÜNEN<br />

kommen auf insgesamt 71 Sitze und haben damit eine<br />

rechnerische Mehrheit <strong>der</strong> Abgeordneten im <strong>15.</strong> <strong>Landtag</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Wie haben die Spitzenkandidaten in ihren <strong>Wahl</strong>kreisen<br />

abgeschnitten<br />

Der Spitzenkandidat <strong>der</strong> CDU, Ministerpräsident Stefan<br />

Mappus, erzielte 44,5 % <strong>der</strong> Stimmen in seinem <strong>Wahl</strong>kreis<br />

42 Pforzheim. Er gewann damit das Erstmandat mit<br />

einem Ergebnis, das deutlich über dem CDU-<br />

Landesdurchschnitt liegt. Sein persönliches Resultat <strong>von</strong><br />

2006 (45,9 %) verfehlte er um 1,4 Prozentpunkte. Auf<br />

das Konto <strong>von</strong> SPD-Herausfor<strong>der</strong>er Nils Schmid, <strong>der</strong> im<br />

<strong>Wahl</strong>kreis 60 Reutlingen antrat, gingen 24,7 % <strong>der</strong> gültigen<br />

abgegebenen Stimmen. Er konnte mit diesem für die<br />

SPD überdurchschnittlichen Ergebnis aber nicht das<br />

Direktmandat erringen, welches an den CDU-Bewerber<br />

Dieter Hillebrand ging. Schmid erhält jedoch ein Zweit-<br />

mandat und wird ebenfalls dem kommenden <strong>Landtag</strong><br />

angehören.<br />

In Schmids ehemaligem <strong>Wahl</strong>kreis 09 Nürtingen trat zur<br />

gestrigen <strong>Landtag</strong>swahl Winfried Kretschmann an: Der<br />

Spitzenkandidat <strong>der</strong> GRÜNEN verfehlte das Direktmandat<br />

jedoch mit 25,6 % <strong>der</strong> gültigen Stimmen. Dieses ging<br />

an den CDU-Kandidaten Thaddäus Kunzmann (39,7 %).<br />

Gegenüber <strong>der</strong> <strong>Landtag</strong>swahl 2006 (13,8 %) konnte<br />

Kretschmann sein persönliches Ergebnis dennoch um<br />

11,8 Prozentpunkte steigern und zieht über ein Zweitmandat<br />

in den <strong>15.</strong> <strong>Landtag</strong> ein. FDP-Spitzenkandidat<br />

Prof. Dr. Ulrich Goll kam bei <strong>der</strong> <strong>Landtag</strong>swahl 2011<br />

zwar auf ein für seine Partei überdurchschnittliches Ergebnis<br />

<strong>von</strong> 8,0 % im <strong>Wahl</strong>kreis 15 Waiblingen, lag damit<br />

aber unter seinem Ergebnis <strong>von</strong> 2006 (14,1 %). Wie die<br />

Spitzenkandidaten <strong>von</strong> SPD und GRÜNEN erhält auch<br />

er ein Zweitmandat. Die beiden Spitzenkandidaten <strong>der</strong><br />

LINKEN, Marta Aparicio de Eckelmann und Roland<br />

Hamm erzielten in ihren <strong>Wahl</strong>kreisen 4 Stuttgart IV und<br />

26 Aalen mit 4,0 % bzw. 4,5 % jeweils überdurchschnittlich<br />

hohe Stimmenanteile für ihre Partei. Da die LINKE<br />

jedoch an <strong>der</strong> 5 %-Hürde scheiterte, werden die beiden<br />

Kandidaten nicht dem <strong>15.</strong> <strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg angehören.<br />

Anteil <strong>der</strong> Frauen im <strong>Landtag</strong> gegenüber <strong>der</strong> letzten<br />

Legislaturperiode gesunken<br />

Unter den <strong>Wahl</strong>berechtigten in <strong>Baden</strong>-Württemberg sind<br />

Frauen, wenn auch nur geringfügig, in <strong>der</strong> Überzahl.<br />

Dennoch bilden sie sowohl unter den Kandidaten als<br />

auch unter den <strong>Landtag</strong>sabgeordneten eine Min<strong>der</strong>heit.<br />

Von den insgesamt 684 <strong>Wahl</strong>vorschlägen <strong>der</strong> 19 zur<br />

<strong>Landtag</strong>swahl 2011 zugelassenen Parteien sowie den 6<br />

Einzelbewerbern waren lediglich 121 Frauen, was einem<br />

Anteil <strong>von</strong> gut 17,5 % (2006: 20,1 %) entspricht. Mit 25<br />

gewählten Frauen unter den 138 Abgeordneten des <strong>15.</strong><br />

<strong>Landtag</strong>s <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg ging auch <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Frauen an den Gewählten bei <strong>der</strong> <strong>Landtag</strong>swahl<br />

2011 zurück. Gegenüber <strong>der</strong> <strong>Landtag</strong>swahl 2006<br />

(23,7 %) sinkt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Frauen an den <strong>Landtag</strong>sabgeordneten<br />

2011 um 5,6 Prozentpunkte auf 18,1 %.<br />

1.2 Regionale Beson<strong>der</strong>heiten: Hochburgen und Diasporagebiete <strong>der</strong> Parteien<br />

i<br />

Hochburgen und Diasporagebiete<br />

Hochburgen<br />

einer Partei bzw. <strong>der</strong> <strong>Wahl</strong>beteili-<br />

gung<br />

sind die 10 <strong>Landtag</strong>swahlkreise, in denen<br />

diese<br />

Partei bei <strong>der</strong> <strong>Landtag</strong>swahl 2011 die<br />

höchsten Stimmenanteile erzielt hat bzw. die <strong>Wahl</strong>beteiligung<br />

am höchsten war.<br />

Diasporagebiete einer Partei bzw. <strong>der</strong> <strong>Wahl</strong>beteiligung<br />

sind hingegen die 10 <strong>Landtag</strong>swahlkreise, in<br />

denen diese Partei bei <strong>der</strong> <strong>Landtag</strong>swahl 2011 die<br />

niedrigsten Stimmenanteile erzielt hat bzw. die<br />

<strong>Wahl</strong>beteiligung am niedrigsten war<br />

(Siehe hierzu Tabelle 3.5)<br />

- 6 -<br />

Stimmenvorsprung <strong>der</strong> CDU deutlich verringert,<br />

GRÜNE überholen die SPD<br />

Die CDU ging aus allen bisherigen Parlamentswahlen in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg als stärkste Kraft hervor. Der Stimmenvorsprung<br />

<strong>der</strong> Christdemokraten vor den nächstplatzierten<br />

Parteien ist daher immer <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>em Interesse<br />

gewesen. Auch bei <strong>der</strong> <strong>Landtag</strong>swahl 2011 entfiel<br />

<strong>der</strong> höchste Stimmenanteil auf die Christdemokraten. Die<br />

GRÜNEN verdrängten erstmals die SPD – wenn auch<br />

relativ knapp – als zweitplazierte Partei.<br />

Nach dem vorläufigen Ergebnis beträgt <strong>der</strong> Vorsprung<br />

<strong>der</strong> CDU auf die GRÜNEN knapp 737 000 Stimmen.<br />

Damit schrumpfte <strong>der</strong> Abstand zwischen Christdemokraten<br />

und GRÜNEN <strong>von</strong> rund 1,29 Mill. Stimmen bei <strong>der</strong><br />

<strong>Landtag</strong>swahl 2006 spürbar. Die GRÜNEN erzielten am

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