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Liebe Schwestern, liebe Brüder in Jesus Christus ... - Wir sind Kirche

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selber sagen, was ich „gesehen und gehört habe und worüber ich unmöglich<br />

schweigen kann“. Es ist vor allem e<strong>in</strong>es, das mich immer mehr bewegt, anzieht,<br />

ergreift: das Erbarmen Jesu! Für mich ist Markus 6 e<strong>in</strong>e Schlüsselstelle. <strong>Jesus</strong> lädt<br />

se<strong>in</strong>e Jünger nach ihrer ersten Missionserfahrung e<strong>in</strong>, mit ihm an e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>samen Ort<br />

zu kommen, um e<strong>in</strong> wenig auszuruhen. Als sie mit dem Boot dort ankommen,<br />

erwartet sie statt der Ruhe e<strong>in</strong>e riesige Menschenmenge, weit über 5.000 Menschen.<br />

Von <strong>Jesus</strong> sagt nun Markus: „Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, war er<br />

von Mitleid über sie ergriffen, denn sie waren wie Schafe, die ke<strong>in</strong>en Hirten haben.<br />

Und er lehrte sie lange“ (Mk 6,34). Me<strong>in</strong>e Frage, me<strong>in</strong>e Bitte an den Herrn: „Herr, wie<br />

siehst du die Menschen? Wie ist de<strong>in</strong> Blick? De<strong>in</strong> Herz ihnen gegenüber?“ Es geht,<br />

so sehe ich das, vor allem darum, dass <strong>Jesus</strong> uns mit se<strong>in</strong>en Augen sehen, mit<br />

se<strong>in</strong>en Herzen <strong>liebe</strong>n lehrt. Das ist für mich der Kern der Mission! Diese Frage<br />

bewegt mich seit Jahren. Sie wurde mir zur Kernfrage me<strong>in</strong>es Lebens: ich möchte<br />

die Menschen (und mich selber) so sehen können wie <strong>Jesus</strong> sie (und mich) sieht! In<br />

me<strong>in</strong>er Erfahrung ist daraus e<strong>in</strong> fünffaches Ja geworden, das ich als das Ja Jesu<br />

sehe, das Ja Gottes zu uns, zu unserer Zeit, und das möchte ich Ihnen kurz <strong>in</strong><br />

Stichworten sagen.<br />

1. Ja sagen zu unserer Zeit<br />

Ja sagen zu unserer Zeit, zum Heute, <strong>in</strong> der wir leben. Gott liebt diese Zeit, die<br />

Menschen heute. Me<strong>in</strong> täglicher Liebl<strong>in</strong>gspsalm ist der Ps 95 (am Tagesbeg<strong>in</strong>n):<br />

„Heute, wenn ihr se<strong>in</strong>e Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht…“ Und dieses<br />

Liebl<strong>in</strong>gswort me<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsheiligen, Thérèse v. Lisieux: „Pour t’aimer je n’ai que<br />

aujourd’hui“ (um dich zu <strong>liebe</strong>n habe ich nur heute). Lassen wir die Nostalgie: wir<br />

leben nicht <strong>in</strong> den kirchenboomenden 50er Jahren, <strong>in</strong> den konzilsbegeisterten 60ern,<br />

<strong>in</strong> den stürmischen 68er Jahren. <strong>Wir</strong> leben heute. Sehen wir mit Jesu Augen diese<br />

Zeit. <strong>Liebe</strong>n wir sie im Heute Jesu!<br />

2. Ja sagen zu unserer Situation<br />

Ja sagen zu unserer Situation. <strong>Wir</strong> s<strong>in</strong>d, besonders <strong>in</strong> Wien, gewaltig geschrumpft.<br />

<strong>Wir</strong> werden weiter schrumpfen (schon re<strong>in</strong> aus demographischen Gründen). <strong>Wir</strong><br />

müssen Abschied nehmen von vielem, das uns lieb, wichtig, heilig war. Es wird vieles<br />

sterben. <strong>Wir</strong> müssen manches loslassen, was uns unersetzlich sche<strong>in</strong>t. Gott liebt uns<br />

<strong>in</strong> dieser unserer Situation. Ja sagen auch zu dem, was wächst, was Förderung<br />

braucht, und was uns Gottes Weg <strong>in</strong> dieser Zeit zeigt. Trauen wir uns, geme<strong>in</strong>sam

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