Vae victis! oder das Nürnberger Unrechts-Tribunal: - dullophob
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3. (im weitesten Sinne dazugehörend) der Reichsjugendführer Baldur von<br />
Schirach (Anklagepunkte 1, 4)<br />
Die Urteile<br />
Nach fast einem Jahr Verhandlungsdauer wurden am 30. September und<br />
1. Oktober 1946, 12 der 24 Angeklagten zum Tode verurteilt; sieben<br />
Angeklagte erhielten langjährige <strong>oder</strong> lebenslange Haftstrafen. In drei<br />
Fällen lautete <strong>das</strong> Urteil auf Freispruch.<br />
Die Vollstreckung<br />
Die Richter verkündeten gegen die Besiegten den Tod durch Erhängen. In<br />
Form eines Gesuches beantragte Hermann Göring deshalb vor einem<br />
Erschießungskommando zu sterben. Nachdem dies vom Gericht abgelehnt<br />
wurde beging Göring ca. drei Stunden vor der geplanten Hinrichtung<br />
Suizid.<br />
Die zehn Todesurteile wurden am 16. Oktober 1946 zwischen 1,00<br />
und 2,57 Uhr in der Sporthalle des <strong>Nürnberger</strong> Gefängnisses vollstreckt.<br />
Die Hinrichtungen vollzog der US-amerikanische Henker John C. Woods,<br />
assistiert von Joseph Malta. Den Verurteilten wurden Hände und Füße<br />
gefesselt und eine schwarze Kapuze über den Kopf gezogen nachdem die<br />
Schlinge umgelegt wurde, öffneten die Henker die Falltür. Da Göring<br />
bereits tot war, mußte Joachim von Ribbentrop als erster sterben. Die<br />
Größe der Falltür und die Stricklänge wurde so gering bemessen, daß der<br />
Tod nach langen Qualen eintrat. Durch den zu kurzen Strick reichte die<br />
Fallgeschwindigkeit nicht aus um <strong>das</strong> Genick zu brechen. Die meisten<br />
Verurteilten mußten also einen langen Todeskampf durchmachen. Von<br />
Alfred Jodl ist überliefert, daß er erst nach qualvollen 16 Minuten<br />
verstorben ist. Joachim von Ribbentrop quälte sich 15 Minuten am Strick.<br />
Noch während sich Joachim von Ribbentrop am Galgen im Todeskampf<br />
befand, wurde Wilhelm Keitel zum Galgen geführt. Die Hinrichtungen<br />
wurden von diversen Zuschauern verfolgt. Als Deutsche waren der<br />
bayerische Ministerpräsident, Wilhelm Hoegner und der<br />
Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Nürnberg, Friedrich Leistner<br />
anwesend.<br />
Nach den Hinrichtungen wurden die 11 Leichen im Krematorium des<br />
Münchner Ostfriedhofs eingeäschert. Die Asche wurde in München in der<br />
Nähe der Conwentzstraße in den Wenzbach gestreut. Die Stelle befindet<br />
sich in etwa 150 Meter vor der Einmündung des Baches in den Floßkanal.<br />
Nachdem US-Offiziere die Urnen im Wenzbach entleert hatten,<br />
zerschlugen sie die Urnen mit Äxten und traten <strong>das</strong> zerfetzte Blech mit<br />
ihren Stiefeln platt.