Die 100 peinlichsten Berliner - Tip Berlin

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überholt
Thilo Thilo Sarrazin
Sarrazin
• Harald Ehlert, Gründer und ehemaliger Geschäftsführer der Treberhilfe, ist
peinlichster Berliner des Jahres 2010
• Größtes Stadtmagazin Deutschlands veröffentlicht jährliches Ranking
Berlin, Berlin, den den 20. 20. Dezember Dezember 2010 2010: 2010 Seit nunmehr zehn Jahren ist es Tradition, dass die
Redakteure des tip-Magazins zum Jahresende ein Ranking der 100 peinlichsten Berliner
veröffentlichen. Auch diesmal sind Personen des öffentlichen Lebens vertreten, die sich im
Laufe des Jahres durch Fehltritte, Entgleisungen oder sonstige Ausrutscher besonders
hervorgetan haben. Das Ranking hat einen klaren Spitzenreiter: Harald Ehlert, Gründer und
ehemaliger Geschäftsführer der Treberhilfe, ist der peinlichste Berliner 2010.
Ehlert war vor der Maserati-Affäre vor allem den Obdachlosen in Berlin bekannt. Im
vergangenen Jahr kamen fast 4.000 Menschen in seinen 28 Notunterkünften und
Obdachlosenheimen unter - Frauen, die zu Hause schwere Gewalt durch ihre Männer erfahren
haben, Herumtreiber, die einen Schlafplatz brauchten oder Junkies, die sich auf dem
Straßenstrich verkauften. Die Durchschnittsbevölkerung nahm davon wenig Notiz, bis im
Februar 2010 herauskam, dass Ehlert auf Kosten seiner Firma einen Maserati fuhr und sich
zudem 332.000 Euro Jahresgehalt und eine Sonderzahlung von 90.000 Euro zusprach. Also
422.000 Euro insgesamt – fast doppelt so viel wie Angela Merkel als Bundeskanzlerin verdient.
Der Gründer und Geschäftsführer einer gemeinnützigen Vereinigung, die sich um Obdachlose
und bedürftige Menschen kümmert, gönnt sich ein High Society-Leben? „ Eine Villa mit Kamin,
Whirlpool und Bootshaus, Hummer, Jakobsmuscheln und Entenbrust für Tausende Euro – Herr
Ehlert hat jedes Gespür dafür verloren, was sich für den Chef einer Wohlfahrtseinrichtung
gehört,“, sagt tip-Chefredakteur Heiko Zwirner. „Um Spendengelder einzusammeln, braucht
man keinen Maserati.“
Platz zwei der Liste wird vom S-Bahn-Chef Peter Buchner besetzt, der leider wieder nicht Wort
halten konnte. “Berlins S-Bahn-Züge sollen künftig unter schwierigen Witterungsbedingungen
zuverlässiger unterwegs sein als bisher“, hatte er den Fahrgästen versprochen. Zu allem
Überfluss lederte Buchner gegen den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, dessen Warnung
vor einem neuen Winterchaos „die Kunden unnötig alarmiert“ habe. Unnötig? Kaum fällt der
erste Schnee, gibt es massive Einschränkungen und Tausende Berliner warten täglich bei
Minustemperaturen auf verspätete Züge.
Was wäre ein tip-Ranking ohne Ex-Finanzberater und Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo
Sarrazin? Nach dem zweiten Platz 2008 und dem Siegertreppchen 2009, nimmt er dieses Jahr
den dritten Platz der Top 100 ein. In den letzten Wochen und Monaten verging kaum ein Tag,
an dem Sarrazin nicht die Zeitungen der Nation füllte. „Sein Buch „Deutschland schafft sich ab“
hat die Debatte um Migration und Integration mit islamfeindlichen Klischees und rassistischen
Tönen vergiftet“, sagt Heiko Zwirner. „Das ist mehr als peinlich.“

In der aktuellen Liste sind auch Hauptstadtpersönlichkeiten wie Guido Westerwelle, Stephanie
zu Guttenberg, Bushido, Eckart von Hirschhausen und Klaus Wowereit vertreten. Das
vollständige tip-Ranking der 100 Peinlichsten Berliner erscheint in der neuen Ausgabe des
Magazins am Dienstag, dem 21. Dezember und ist an jedem Hauptstadt-Kiosk erhältlich.
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