DANKE - Stadtgemeinde Imst
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LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />
Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />
LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN<br />
GURGLTAL<br />
Jahresbericht 2010<br />
GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />
Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />
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LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />
Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />
Zusammenfassung<br />
Im „Internationalen Jahr der Biodiversität 2010“ konzentrierten sich die Aktivitäten des<br />
Landschaftserhaltungsvereines auf den Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Schwerpunktprojekte<br />
waren die Ausstellung „Gurgltaler VOGELPERSPEKTIVEN“, und die Auflage des<br />
gleichnamigen Fotokalenders.<br />
Das Projekt „Kleiner Tag der Artenvielfalt“, an dem 4 Gurgltaler Schulklassen teilnahmen,<br />
war als Aktionsbeitrag der Erforschung von Artenvielfalt im Tal gewidmet – Schlechtwetter im<br />
Mai verhinderte allerdings die Umsetzung.<br />
Auch das Exkursionsangebot des mit der Schutzgebietsbetreuung gemeinsam beworbenen<br />
Sommerprogramms stand ganz im Zeichen der Biodiversität.<br />
Einige Artenschutzprojekte wurden abgeschlossen, neue Lebensraumprojekte geplant.<br />
Der verregnete Spätsommer und Herbst erschwerte heuer die<br />
Landschaftspflegemaßnahmen beträchtlich, so dass die Streu nur von wenigen Flächen<br />
trocken eingebracht werden konnte. Insgesamt konnten die Pflegeflächen allerdings<br />
erweitert werden.<br />
Flächenzustandskontrollen zeigten Handlungsbedarf im Bereich Förderwerbung und<br />
Regelung von Nutzungseingriffen auf, die den Fortbestand der ökologisch hochwertigen<br />
Flächen massiv gefährden. Damit ist der Tätigkeitsschwerpunkt für das Jahr 2011<br />
vorgegeben.<br />
GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />
Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />
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LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />
Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />
Inhalt<br />
1. Vereinsinterne Aktivitäten............................................................................................................. 3<br />
1.1. Kommunikation ...................................................................................................................... 3<br />
1.2. Finanzen ................................................................................................................................ 3<br />
2. Umweltbildung / Öffentlichkeitsarbeit.......................................................................................... 4<br />
2.1. Sommerprogramm ................................................................................................................. 4<br />
2.2. Schulveranstaltungen ............................................................................................................ 4<br />
2.2.1. Kleiner Tag der Artenvielfalt ........................................................................................ 4<br />
2.2.2. Weitere Schulveranstaltungen..................................................................................... 5<br />
2.2.3. Projekt Jugend aktiv <strong>Imst</strong> Gurgltal............................................................................... 6<br />
2.3. Sonstige Führungen............................................................................................................... 6<br />
2.4. Projekt Fotokalender Gurgltaler Vogelperspektiven .............................................................. 6<br />
2.5. Projekt Ausstellung Vogelperspektiven – gefiederte Juwelen im Gurgltal ............................ 6<br />
2.6. Fortbildung ............................................................................................................................. 7<br />
2.7. Medien ................................................................................................................................... 7<br />
2.7.1. Presse / Radio ............................................................................................................. 7<br />
2.7.2. Homepage ................................................................................................................... 8<br />
3. Naturschutz / Landschaftspflege................................................................................................. 8<br />
3.1. Landschaftspflege Feuchtwiesen........................................................................................... 8<br />
3.1.1. Bestandesaufnahme.................................................................................................... 8<br />
3.1.2. Feuchtwiesenmahd...................................................................................................... 9<br />
3.1.3. Entbuschung und Wiedererstellung……………………………………………………. ...10<br />
3.1.4. Feuchtflächenpflege durch Beweidung .......................................................................10<br />
3.1.5. Moorerhaltung Kooperation mit ÖBF...........................................................................10<br />
3.2. Lebensraumschutz.................................................................................................................10<br />
3.2.1. Lebensraumverbesserung am Piger ...........................................................................10<br />
3.2.2. Landschaftsteiche........................................................................................................12<br />
3.2.3. Moore Sinnesbrunn .....................................................................................................12<br />
3.2.4. Gräben Gurgltal ...........................................................................................................12<br />
3.3. Artenschutzprojekte ...............................................................................................................12<br />
3.3.1. Gelbbauchunke............................................................................................................12<br />
3.3.2. Eisvogel, Libellen, Edelkrebs.......................................................................................13<br />
3.3.3. Wiedehopf....................................................................................................................13<br />
4. Forschung.......................................................................................................................................13<br />
4.1. Monitoring Pflegeflächen .......................................................................................................13<br />
5. sonstige Aktivitäten .......................................................................................................................13<br />
6. Vorschau 2011 ................................................................................................................................14<br />
GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />
Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />
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LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />
Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />
Für die Arbeit als GF des LEV stehen mir 10 Stunden wöchentlich zur Verfügung. Aktivitäten im<br />
Bereich Öffentlichkeitsarbeit sind verknüpft mit den an die Schutzgebietsbetreuung (LSG Mieminger<br />
Plateau, RG Muttekopf, GLT Rosengartenschlucht, NSG Antelsberg) gekoppelten Tätigkeiten.<br />
1. Vereinsinterne Aktivitäten<br />
1.1. Kommunikation<br />
• Mitglieder-Brief Rückblick 2009<br />
• Juni 2010: Newsletter, Vereinsangelegenheiten<br />
• Aussendung aller Veranstaltungsankündigungen per mail<br />
• Aussendung Sommerprogramm per Post<br />
• Aussendung Einladung Vernissage Ausstellung „VogelPerspektiven“ mail und Post<br />
Im Juni-Brief wurde allen Beitrag-zahlenden Unterstützern berichtet, dass die Vereinsarbeit auf Eis<br />
liegt. Grund dafür sind die unsicheren Finanzierungsverhältnisse der Geschäftsstelle. Ohne<br />
langfristige Planbarkeit ist eine nachhaltige und langfristige Organisation der Pflegearbeiten nicht<br />
möglich. Die 2010 laut Statuten notwendige Generalversammlung mit Neuwahl des Vorstandes wurde<br />
auf Anraten Mag. Leiners ausgesetzt, da die Wirksamkeit der Vereinsstruktur evaluiert werden sollte.<br />
Eine Evaluation fand 2010 nicht statt und wurde auf 2011 verschoben. Somit sind die<br />
Vereinsstrukturen derzeit offen.<br />
1.2. Finanzen<br />
Ausgaben<br />
Betrag [€]<br />
Personalkosten 17.317,64<br />
Büro – Aufwand u. Anschaffungskosten<br />
Zwischenfinanzierungen Landschaftspflege, Projekte<br />
Artenschutzmaßnahmen<br />
Kontoführung inkl. KESt<br />
SUMME AUSGABEN<br />
Einnahmen<br />
Eigenmittel Überhang aus 2009<br />
Eigenmittel (MGB, Unterstützungsbeiträge TVB und Gemeinden)<br />
Förderung Personalkosten LE<br />
Förderung Landschaftspflege und Projekte aus<br />
Naturschutz-Fonds und LE<br />
Einnahmen Kalender<br />
Zinsen Konto<br />
SUMME EINNAHMEN<br />
128,28<br />
19.126,96<br />
1.300,00<br />
48,59<br />
37.921,47<br />
1.500,00<br />
5.435,00<br />
17.280,00<br />
19.126,65<br />
750,00<br />
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4<br />
7,72<br />
43.977,37
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2. Umweltbildung / Öffentlichkeitsarbeit<br />
2.1. Sommerprogramm<br />
Von der Schutzgebietsbetreuung und dem LEV wurde ein gemeinsames Naturerlebnis-<br />
Sommerprogramm angeboten. Das Sommerprogramm wurde von verschiedenen<br />
Kooperationspartnern mitgetragen oder beworben, wie Alpinpark Mieminger Plateau, TVBs, Fotoclub<br />
<strong>Imst</strong>, Geozentrum. Heuer waren 17 Themenführungen geplant.<br />
Statistik:<br />
Kooperation LEV,<br />
SGB, Alpinpark,<br />
TVBs<br />
Geplante<br />
Veranstaltungen<br />
Termine<br />
durchgeführt<br />
TN insgesamt<br />
Schnitt TN pro<br />
Veranstaltung<br />
Themenführungen 17 10 125 12,5<br />
2.2. Schulveranstaltungen<br />
2.2.1. Kleiner Tag der Artenvielfalt<br />
Der LEV thematisierte das internationale Jahr der Biodiversität mit dem Projektangebot „Kleiner Tag<br />
der Artenvielfalt“ für Schulen im Gurgltal. Dieses Projekt wurde Fernpass-übergreifend in<br />
Zusammenarbeit mit der Schutzgebietsbetreuung NSG Ehrwalder Becken erarbeitet und beworben.<br />
Der kleine Tag der Artenvielfalt wurde als regionale Variante des Geotages der Artenvielfalt konzipiert.<br />
Volksschüler der Regionen sollten unter professioneller Anleitung als Forscher Artenvielfalt vor der<br />
Haustüre erkunden. Im Gurgltal beteiligten sich 4 Volksschulklassen am Projekt. Der Projektablauf<br />
war in drei Teile gegliedert:<br />
Teil 1: Vorbereitung • Projektplanung mit den Lehrern<br />
• Gestaltung einer Folders<br />
• Einschulung der Gruppenführer (Naturpädagogen)<br />
• Vorbereitungsunterricht in den Klassen<br />
Teil 2: Projekttag • 4 h Geländearbeit in unterschiedlichen Lebensräumen:<br />
Artenerfassung<br />
Teil 3: Präsentation • Aufarbeitung der Ergebnisse mit den Schülern<br />
• Öffentliche Präsentationsveranstaltung, Medien<br />
• Bauernbuffet<br />
Sommerprogramm-Führungen<br />
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Im Gurgltal wurde das Projekt gut vorbereitet, aufgrund des schlechten Wetters aber von den Lehrern<br />
abgesagt. Im Ehrwalder Becken konnte das Projekt planmäßig durchgeführt werden.<br />
2.2.2. Weitere Schulveranstaltungen<br />
Für heimische Schulklassen wurde 2010 die Projekte „Kleiner Tag der Artenvielfalt“ und<br />
„Gurgltaler VogelPerspektiven“ angeboten. Weitere Führungen wurden auf Anfrage durchgeführt.<br />
Eine seit 2010 eingegangene Kooperation mit der Knappenwelt Gurgltal ermöglicht Schulklassen eine<br />
Buchung von Führungen im Gurgltal in Kombination mit dem Bergbauerlebnis Knappenwelt.<br />
Statistik<br />
Veranstaltung Programm Schulen Stunden TN<br />
(Schüler)<br />
Projekt Kleiner Tag der<br />
Artenvielfalt<br />
Artenvielfalt durch<br />
Landschaftspflege<br />
Vorbereitungsunterricht auf<br />
Projekttag<br />
Wiesentypen in der<br />
Kulturlandschaft<br />
Landschaftspflegeeinsatz<br />
Der Natur auf der Spur 1 Naturerlebnisexkursion Gurgltal Verein Tiroler Talente-<br />
Förderung<br />
(Hochbegabtenförderung)<br />
Naturerlebnis Gurgltal Kombiprogramm mit<br />
Knappenwelt<br />
Gurgltaler<br />
Vogelperspektiven<br />
Kleiner Tag der Artenvielftalt: Aktionstag Ehrwalder Becken<br />
Führung zur Ausstellung HS Zams<br />
VS Tarrenz VS Nassereith 4 ca. 70<br />
LLA <strong>Imst</strong> Mobilitätswoche 4 8<br />
4 6<br />
VS Seefeld 3 11<br />
HS <strong>Imst</strong><br />
SUMME ca. 147<br />
Schulführungen<br />
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6<br />
2<br />
2<br />
ca. 25<br />
ca. 25
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2.2.3. Projekt Jugend aktiv <strong>Imst</strong> Gurgltal<br />
Unter dem Schirm der UBUNTU-Kulturinitiative von SOS Kinderdorf wurde vom TVB <strong>Imst</strong> Gurgltal<br />
eine Baustein-Angebotspalette für Kinder- und Jugendgruppen erarbeitet. Der LEV beteiligt sich in<br />
Kooperation mit natopia mit einem Programmangebot zum Thema Artenvielfalt im Gurgltal.<br />
2.3. Sonstige Führungen<br />
Auf Anfrage vom Hotel Pitztaler Hof wurden 2 Naturerlebnistage mit Familien durchgeführt, ca. 70<br />
Gäste konnten bei diesen Veranstaltungen im Gurgltal begrüßt werden.<br />
2.4. Projekt Fotokalender „GURGLTALER VOGELPERSPEKTIVEN“<br />
Der LEV griff im internationalen Jahr der Biodiversität ganz<br />
bewusst die Thematik „Sympathieträger Vogel als Botschafter<br />
für den Erhalt von Artenvielfalt“ auf, um auf den unschätzbaren<br />
Wert der reich strukturierten Kulturlandschaft im Gurgltal hinzu<br />
weisen. In Zusammenarbeit mit zwei ambitionierten Gurgltaler<br />
Vogelfotografen und dem Echo-Verlag konnten wir einen<br />
großformatigen Fotokalender für 2011 auflegen. Es wurden<br />
Vogelarten ausgewählt, die als besondere Indikatoren für<br />
Lebensraumqualität gelten. Kalendertexte informieren über den<br />
Wert der Landschaftselemente für den Erhalt der Artenvielfalt im<br />
Gurgltal.<br />
Das Projekt wurde vollständig durch Sponsoring finanziert. Mit<br />
einem Teil des Kauferlöses werden Projekte des LEV<br />
unterstützt. Der Kalender wurde im Rahmen der<br />
Ausstellungseröffnung (2.4.) präsentiert.<br />
2.5. Projekt Ausstellung „VOGELPERSPEKTIVEN“ – Gefiederte Juwelen im Gurgltal<br />
Der Landschaftserhaltungsverein Gurgltal veranstaltete vom 11. bis 25. September 2010 eine<br />
Fotoausstellung unter dem Titel „VOGELPERSPEKTIVEN“ – Gefiederte Juwelen im Gurgltal. Die<br />
Ausstellung fand in den Räumlichkeiten der KNAPPENWELT Gurgltal statt, im Rahmen der<br />
Vernissage wurde auch der Fotokalender zum gleichen Thema präsentiert.<br />
Aufgrund der Bedeutung des Gurgltals für die Vogelwelt (bisher ca. 200 Arten nachgewiesen im Tal,<br />
davon ca. 100 Brutvogelarten) wurde das Thema als Beitrag zum internationalen Jahr der<br />
Biodiversität ausgewählt. Der anhaltende besorgniserregende Schwund an Lebensräumen und Arten<br />
betrifft auch das Gurgltal.<br />
Die Ausstellung bemühte sich über die Ästhetik ihrer Bildmotive die Wichtigkeit des Erhaltes von<br />
Landschaftselementen und Lebensraumvielfalt näher ins Bewusstsein zu rücken. Der LEV<br />
präsentierte im Ausstellungsbereich informative Texte rund um die Thematik Vogel und Mensch –<br />
Lebensräume – Gefährdung – Schutz.<br />
Aufgrund der zahlreichen Pressemeldungen (mind. 10 Presseberichte) und Radioauftritte, der<br />
Plakatierung, Einladungen sowie der Internetankündigungen war die Resonanz auf die Ausstellung<br />
sehr positiv. Cirka 200 Besucher konnten auf der Vernissage begrüßt werden. Die Laufzeit der<br />
Ausstellung war zu kurz, konnte in der Knappenwelt aber nicht länger ausgedehnt werden.<br />
Für 2011 ist soll die Ausstellung nochmals im Pflegezentrum Gurgltal gezeigt werden.<br />
GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />
Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />
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Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />
2.6. Fortbildung<br />
Auf Einladung der Bergwacht / Ortsgruppe Tarrenz gestaltete der LEV gemeinsam mit dem Geologen<br />
Mag. Magnus Lantschner eine Fortbildung zum Thema Landschaftsgeschichte,<br />
Kulturlandschaftsentwicklung und Naturschutzwerte von Landschaftselementen im Gurgltal.<br />
2.7. Medien<br />
2.7.1.Presse / Radio<br />
Vernissage Fotoausstellung „VOGELPERSPEKTIVEN“<br />
Schwerpunktthemen der Pressearbeit waren Beiträge zum internationalen Jahr der Biodiversität,<br />
Veranstaltungsankündigungen und Artikel zu Ausstellung und Kalender.<br />
Die Statistik ist eine Zusammenfassung von den Presseauftritten, Ankündigungen und initiierten<br />
Artikeln.<br />
Pressespiegel 2010 (leider nicht vollständig, weil ich die Zeitungen selbst nicht bekomme);<br />
es wurden einige weitere Artikel gedruckt<br />
Datum Medium Veranstalter/Gebiet Titel Thema<br />
08.05.2010 TT LEV/Gurgltal Exkursion in die Welt der Vögel SP Vogelexkursion<br />
homepage<br />
Veranstaltungsankündigung ind er<br />
Mai 2010 vielfaltleben LEV/Gurgltal Forschungstag Kleiner Tag der Artenvielfalt Woche der Artenvielfalt<br />
homepage<br />
Veranstaltungsankündigung ind er<br />
Mai 2010 vielfaltleben LSG Mieminger Plateau Forschungstag Kleiner Tag der Artenvielfalt<br />
Juwele der Landschaft - Moorwanderung<br />
Woche der Artenvielfalt<br />
23.06.2010 Bezirklätter LEV/Sinnesbrunn<br />
Sinnebrunn<br />
Juwele der Landschaft - Moorwanderung nach<br />
SP Moorexkursion<br />
24.06.2010 Rundschau LEV/Sinnesbrunn<br />
Sinnebrunn<br />
Juwele im Gurgltal - Wanderung zu den<br />
SP Moorexkursion<br />
01.07.2010 Rundschau LEV/Gurgltal<br />
Feuchtbiotopen am Sonnntag 4.juli<br />
Veranstaltungskalender LEV-Gurgltal -<br />
SP Exkursion Feuchtgebiete<br />
Natura 2000 Afrigal / TVB Miem. Zauberhafte Bergsturzlandschaft; Almrausch<br />
08.07.2010 Rundschau Pl./ Alpinpark / SGB<br />
und Läusekraut<br />
Moor bei Sinnesbrunn - Fotoexkursion des LEV<br />
SP Afrigal und Muttegebiet Botanik<br />
15.07.2010 Rundschau LEV/Sinnesbrunn<br />
Gurgltal<br />
Menschen im Gespräch - "… Zeit zum Handeln<br />
SP Foto-Moorexkursion<br />
…" Warum das Gurgltal unbedingt Gegenstand Wert des Gurgltals aus Sicht eines<br />
22.07.2010 Rundschau LEV Gurgltal<br />
der Gemeindepolitik werden sollte<br />
Natur-Fotogrsfen<br />
04.08.2010 Bezirklätter RG Muttekopf Geologische Exkursion in die Kreidezeit SP Geol. Exkursion<br />
05.08.2010 Rundschau RG Muttekopf Geologische Exkursion in die Kreidezeit SP Geol. Exkursion<br />
Artenvielfalt ist Lebensqualität - die diplomierte Artikel zur Biodiversität und der<br />
Biologin Kerstin Blasssnig klärt über<br />
Bedeutung des Gurgltals ökologisch<br />
12.08.2010 Rundschau LEV Gurgltal<br />
Natura 2000 Afrigal / TVB Miem.<br />
Biodiversität auf<br />
wertvoller Landschaftsraum<br />
25.08.2010 Bezirklätter Pl./ Alpinpark / SGB Geologische Erkundung am Fernpaß<br />
Vogelperspektiven - Gefiederte Juwelen im<br />
SP Geol. Exkursion<br />
25.08.2010 Bezirklätter LEV Gurgltal<br />
Gurgltal Artikel zur Ausstellung, Vernissage<br />
Natura 2000 Afrigal / TVB Miem. Geologie mit Phantasie - Geologische<br />
26.08.2010 Rundschau Pl./ Alpinpark / SGB<br />
Exkursion Fernpass-Bergsturz SP Geol. Exkursion<br />
Interview über Bedeutung<br />
Interview über Bedeutung Landschaftspflege, Landschaftspflege, LEV, Zukunft<br />
Anf. Sept. ORF Radio Tirol LEV Gurgltal<br />
LEV, Zukunft Gurgltal, Ausstellung<br />
Gefiederte Sympathieträger - im Jahr der<br />
biologischen Vielfalt wird in der Knappenwelt<br />
eine Vogel-Fotoausstellung über das Gurgltal<br />
Gurgltal, Ausstellung<br />
08.09.2010 TT LEV Gurgltal<br />
gezeigt Artikel zur Ausstellung, Vernissage<br />
Vogelperspektiven - Fotoausstellung in der Artikel zur Ausstellung, Vernissage,;<br />
09.09.2010 Rundschau LEV Gurgltal<br />
Knappenwelt<br />
Kalenderpräsent.<br />
GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />
Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />
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Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />
12.09.2010 ORF Radio Tirol LEV Gurgltal Radiointerview<br />
Auf der Spur der gefiederten Juwelen des<br />
Aufhänger Ausstellung, ökolog. Wert<br />
Gurgltal, Bedeutung Landschaftspflege,<br />
LEV, Persepektiven Gurgltal,<br />
Ausstellung<br />
15.09.2010 TT LEV Gurgltal<br />
Gurgltals Artikel zur Ausstellung, Vernissage<br />
15.09.2010 Bezirksblätter LEV Gurgltal Begnadete Naturfotografen Fotoausstellung<br />
16.09.2010 Rundschau LEV Gurgltal (Noch)Vogelparadies Gurgltal<br />
Lärchenwiesenfest - Einweihung Gschwenter<br />
Artikel zur Ausstellung, Vernissage<br />
16.09.2010 Rundschau LSG Mieminger Plateau<br />
Hohlweg Lärchenwiesenfest und Hohlweg<br />
16.09.2010 TT LSG Mieminger Plateau Fest rund um die Lärchenwiesen Lärchenwiesenfest und Hohlweg<br />
05.10.2010 TT LEV Gurgltal Die Scherenritter erobern das Gurgltal zurück Krebsprojekt<br />
Fotokalender mit Text über Gurgltal<br />
15.10.2010 <strong>Imst</strong>er Stadtzeitung<br />
Hitte Hatte /<br />
LEV Gurgltal Indikatoren für Lebensqualität<br />
Lebensraumvielfalt<br />
Gemeindezeitung<br />
Fotoausstellung "Vogelperspektiven" -<br />
24.10.2010 Tarrenz<br />
Stadtzeitung <strong>Imst</strong><br />
LEV Gurgltal<br />
Gefiederte Juwelen im Gurgltal Bericht Ausstellung<br />
diverse und homepage<br />
Hitte Hatte /<br />
Gemeindezeitung<br />
LEV Gurg diverse Themen<br />
diverse Tarrenz LEV diverse Themen<br />
2.7.2. Homepage<br />
Der TVB <strong>Imst</strong> hat 2009 auf Anfrage des LEV und der SGB einen eigenen NATUR-Button auf<br />
www.imst.at eingerichtet. Heuer wurde diverse Texte zum Naturraum Gurgltal für die homepage<br />
erarbeitet.<br />
Der LEV hat leider keine eigene homepage. Eine Projektidee (Maturaprojekt) konnte nicht umgesetzt<br />
werden, weil die Zukunft des Vereins offen und ungeklärt ist.<br />
3. Landschaftspflege / Naturschutz<br />
3.1. Landschaftspflege Feuchtwiesen<br />
3.1.1. Bestandesaufnahme<br />
Die Biotopkartierung im Rahmen des Piger-Hochwasserschutzprojektes (2004) diente als eine der<br />
Grundlagen für die Erstellung des Landschaftsplanes. Die Erfassung nach BIK-Codes erlaubt leider<br />
keine genauen Rückschlüsse auf den Zustand der Flächen zum Aufnahmezeitpunkt<br />
(Nutzungsauflassung, Gefährdung durch frühe Schnittzeitpunkte, Intensivierung, Tieferlegen der<br />
Entwässerungsgräben etc.). Im Zuge von Begehungen wurde heuer der aktuelle Zustand der als<br />
wertvolle Feuchtflächen kartierten Bereiche beurteilt. Nur wenige Flächen können als derzeit in ihrem<br />
Fortbestand nicht gefährdet eingestuft werden. Ein erheblicher Anteil der Biotopflächen ist durch<br />
Ersatzaufforstungen gänzlich verloren (Standortpotential in den meisten Fällen noch gegeben). Für<br />
die BFI sind diese Ersatzaufforstungen nicht angreifbar. Somit kann auch das Ziel des<br />
Landschaftsplanes, das auf den Erhalt ökologisch wertvoller Lebensräume und die Verhinderung der<br />
Verwaldung der Kulturlandschaft fokussiert, bezogen auf diese Flächen, nicht umgesetzt werden.<br />
Viele als ökologisch hochwertige Feuchtflächen dokumentierte Bereiche sind durch die auf<br />
Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Nutzung in ihrem Fortbestand gefährdet und verlieren den<br />
Biotopstatus. Für eine 1-mähdige Wiese erhält der Bewirtschafter nur 60 % Prozent der<br />
Standardförderung einer zweimähdigen Wiese. Wenn die Betriebsstruktur hochwertiges Futter<br />
erfordert (Mast- und Michviehhaltung), dann ist der Landwirt zwingend an einer Intensivierung<br />
(Trockenlegung, Düngung) interessiert und nicht an der höheren Naturschutzförderung. Auf diese<br />
Weise sind die meisten der noch bewirtschafteten Flächen im Tal gefährdet: Pflanzengesellschaften<br />
verändern sich, frühe Schnittzeitpunkte unterbrechen die Entwicklungszyklen von Insekten,<br />
insbesondere der Schmetterlingen. Eine Kontrolle der Referenzflächen von LECHNER und ORTNER<br />
(2001, Zoologische Bewertung des Gurgltal) ergab, dass sich 5 der 7 Flächen deutlich bis massiv<br />
verschlechtert haben.<br />
Schlussfolgerung: Im Jahr 2011 soll Kontakt mit allen Bewirtschaftern gefährdeter Biotopflächen<br />
aufgenommen werden. Eine Regelung der Eingrifftiefe im Rahmen von Maßnahmen zur Offenhaltung<br />
von Entwässerungsgräben soll heuer vom Naturkundefachlichen Amtssachverständigen der BH <strong>Imst</strong><br />
erarbeitet werden.<br />
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3.1.2. Feuchtwiesenmahd<br />
Sommer und Spätsommer des Jahres 2010 waren außerordentlich nass. Anfang September war an<br />
eine Feuchtflächenmahd nicht zu denken, die Flächen waren unbefahrbar. Im Oktober konnten<br />
während einer Schönwetterperiode die ersten Flächen gemäht und das Mähgut trocken in Ballen<br />
gepresst und abtransportiert werden. Die Mahd erstreckte sich bis in den November. Mähgut kann<br />
allerdings im November nicht mehr vollständig trocknen und wurde zum Teil kompostiert.<br />
Heuer wurden 5,75 ha durch Vermittlung des LEV von Landwirten gemäht. Im Rindertalmoor konnten<br />
erstmals wieder 1 ha Fläche gemäht werden. Der LEV vermittelte den Auftrag an den Maschinenring.<br />
Das Mähgut wurde von den Grundbesitzern und Freiwilligen Helfern auf Planen aus der Fläche<br />
gezogen, die Mähgutverwertung von dieser Fläche ist bisher noch ein ungelöstes Problem. Biowärme<br />
und andere Biomasseverwerter konnten das Material heuer nicht mehr verwenden. Nach eine<br />
dauerhaften Lösung wird gesucht. Gespräche mit einem interessierten Landwirt aus dem Bezirk<br />
Landeck wurden geführt und die Fläche besichtigt.<br />
Um die Mahd rund um den Modellflugplatz problemlos durchführen zu können, musste vom LEV<br />
Grabenaushub aus der Fläche entfernt werden. Der Modellflugklub hatte die durch die Pflegeflächen<br />
verlaufenden Entwässerungsgräben tief ausgehoben und das Aushubmaterial auf die Pflegeflächen<br />
entsorgt (ohne Rücksprache mit dem LEV, der die Nutzungsüberlassung für die Pflegemaßnahmen<br />
auf diesen Flächen besitzt). Zweimalige Bitten, das Material zu entfernen, hatten keinen Erfolg.<br />
Notwendige Mulcharbeiten zur Wiederherstellung der Mähbarkeit konnten heuer nicht mehr<br />
durchgeführt werden, da das geeignete Gerät und Fahrer des Maschinenrings im Herbst ausgebucht<br />
waren.<br />
Flächenpflege im Überblick:<br />
ha<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Landschaftspflege<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Entbuschung<br />
Mulchen<br />
Mahd<br />
Der LEV vermittelte auch im Jahr 2010 einige Flächen für die Feuchtflächenförderung bzw, das<br />
ÖPUL-Naturschutzprogramm.<br />
GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />
Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />
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3.1.3. Entbuschung und Wiedererstellung<br />
Auf Anfrage eines Nassereither Grundbesitzers wurden mehrere Begehungen mit Waldaufseher und<br />
ÖPUL-Förder-Bearbeiter durchgeführt. Eine Feuchtfläche soll freigestellt und wieder gemäht werden.<br />
Die Arbeiten wurden leider noch nicht durchgeführt.<br />
3.1.4. Feuchtflächenpflege durch Beweidung<br />
Beweidung von schlecht mähbaren Feuchtflächen stellt häufig eine kostengünstige und weniger<br />
arbeitsaufwendige Alternative zu den üblichen Mäharbeiten dar. Beweidungskonzepte wären auch für<br />
Teile des Gurgltales sinnvolle Alternativen. Bisherige Bemühungen vom LEV, ersatzaufgeforstete<br />
Feuchtflächen zu beweiden, um sie als Offenland wiederherzustellen und zu erhalten, wurden von der<br />
BFI abgelehnt (Bacher 2006). Viele Managementprojekte in Feuchtland-Schutzgebieten sehen aber in<br />
der extensiven Beweidung ein geeignetes Mittel zur Offenhaltung der Landschaft. Die Ergebnisse<br />
durch Beweidung sind andere als mit traditioneller Mahd erzielte. Nach Abwägung von Zielstellungen<br />
und Kostenaufwand kann extensive Beweidung aber eine wichtige Naturschutzmaßnahme darstellen.<br />
Es wurde über einen Vorweideversuch zur Schilfaushagerung mit Schafen auf den Pflegeflächen<br />
östlich Modellflugplatz nachgedacht, wegen der Einwände des ortsansässigen Tierarztes aber davon<br />
Abstand genommen. Prof. Steiner hingegen hält die Befürchtungen von Leberegelbefall bei<br />
Hochlandrindern, Galloways oder Schafen durch Beweidung von Mooren und verschilften<br />
Feuchtwiesen für unbegründet (mündl. Mitteilung bei Begehung im Ehrwalder Becken).<br />
Neue Gespräche mit Hochlandrinderhaltern sollten geführt werden. In einer aufgelassenen<br />
Fischzuchtanlage sollen die Feuchtwiesen 2011 wieder mit Schafen beweidet werden.<br />
3.1.5. Moorerhaltung Kooperation mit ÖBF<br />
Zur Sicherung und Verbesserung zweier Quellmoorbereiche im Besitz der ÖBF am Hangfuß des<br />
Tschirgant wurden Begehungen mit dem Verantwortlichen für die Feuchtflächen des Landes und mit<br />
dem Moorschutzbeauftragten der ÖBF durchgeführt und Pflegemaßnahmen vereinbart.<br />
3.2. Lebensraumschutz<br />
3.2.1. Lebensraumverbesserung am Piger<br />
Entbuschungsbedarf<br />
Aus den aufgeschlossenen Kontakten zu DI Kropfitsch vom Wasserverband Westtirol im<br />
Zusammenhang mit den Biotoppflegemaßnahmen am Piger (Landschaftsteiche Strader Brücke)<br />
entwickelten sich weitere Ideen zu Lebensraumverbesserungen am Piger. Nach Vorgesprächen und<br />
Begehungen mit dem Wasserbauamt, den BGM des Gurgltals, dem Amtssachverständigen für<br />
Naturschutz und einem Ökologen konkretisierten sich einige Vorstellungen:<br />
(1) Schaffung eines kleinen rückläufigen Totarmes durch Waldparzellen 1563, 1557/4, 1557/1 mit<br />
Aushebung mehrer kleinerer Hohlformen (Amphibiengewässer) und einer strukturierten<br />
größeren offenen Wasserfläche im Bereich der Schilffläche 1563<br />
(2) Anlage eines Amphibiengewässers in Gst. 1564/4 (Schilffläche bei Tschirgantbrücke)<br />
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(3) Schotterauffangbecken Nassereith: Verlegung des Pigers durch den zentralen Schotterkörper<br />
und den Schilfbestand; Anlage mehrerer Flachtümpel<br />
(4) Kanalisierter Pigerlauf Gem. Nassereith: Einbringung großer Fischsteine als Strukturelemente<br />
zur kleinräumigen Strömungsberuhigung<br />
Zu (1)<br />
Zustimmung der Gemeinden wurde bei Gemeinderatssitzugnen eingeholt.<br />
Das Projekt wird erst 2011 naturschutzrechtlich beantragt werden, um Förderung der ökologischen<br />
Bauaufsicht wird beim Naturschutzfonds angesucht. Im Jahr 2010 standen dem Baubezirksamt keine<br />
Mittel mehr zur Verfügung, da zahlreiche Katastropheneinsätze das Budget überlastet hatten. Auch<br />
2011 konnte wegen Überhängen das Vorhaben nicht in das Budget aufgenommen werden. Im Herbst<br />
2011 wird entschieden, ob noch Restgeld übrig ist. Kostenvoranschläge sind bei den<br />
Erdbewegungsunternehmen einzuholen.<br />
Projekt Piger-Totarm Tarrenz / <strong>Imst</strong> (Siehe Besprechungsprotokoll vom 04.02.2010)<br />
Zu (2)<br />
Die Maßnahme wurde von Gemeinde Tarrenz (KG) und der <strong>Stadtgemeinde</strong> <strong>Imst</strong> (Grundbesitzer),<br />
vertreten durch BGM Mantl, positiv beurteilt, konnte aber nicht umgesetzt werden (siehe (1).<br />
Zu (3)<br />
Im Februar wurde durch das Baubezirksamt im Schotterauffangbecken Nassereith der Pigerlauf<br />
verlegt und führt bahnte sich anschließend einen Weg durch das Schilfröhricht. Mehrere Flachtümpel<br />
wurden als Amphibienlaichgewässer angelegt.<br />
Zu (4)<br />
Im Rahmen des Projektes „Fischsteine“ wurde mit dem erfahrenen Hobby-Fischer Bernhard Kapeller<br />
eine Piger-Begehung durchgeführt, um geeignete Stellen für das Einbringen der Steine kartografisch<br />
zu verorten. Die Karten wurde an das Baubezirksamt übergeben. Wegen des budgetären Engpasses<br />
musste diese Maßnahme ebenfalls verschoben werden.<br />
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3.2.2. Landschaftsteiche Strader Brücke<br />
Die Landschaftsteiche (angelegt 2008) werden regelmäßig kontrolliert, dabei die Fischgitter der<br />
Zuflüssen gereinigt und im Frühjahr mehrmals der Algenteppich abgezogen. Dass massive<br />
Aufkommen des unerwünschten Neophyten Drüsiges Springkraut – Ausbreitung verursacht durch die<br />
Baggerarbeiten zur Neuverlegung der Zuflussrohre – wurde durch mehrmalige Ausreißaktionen<br />
bekämpft.<br />
3.2.3 Moore Sinnesbrunn<br />
In Kooperation mit der Bergwacht, Ortsgruppe Tarrenz, wurde das Kohlstatt-Moor vollständig<br />
ausgezäunt. Die Maßnahme geht auf Empfehlung des Moorkundlers Dr. Günter Haselwanter zurück<br />
und ist aufgrund der zunehmenden Pferdebeweidung im Gebiet notwendig geworden. Die tiefen<br />
Trittsiegel und Hufschlag führen zur Drainage der Moorbereiche und zu bereits deutlich sichtbaren<br />
Veränderungen in der Moorökologie. Da die in vielerlei Hinsicht problematische Roßweide im Bereich<br />
Sinnesbrunn vom Grundbesitzer toleriert wird, kann ein Schutz der Moore derzeit nur durch die<br />
unattraktive Auszäunung erzielt werden.<br />
Die Moorerhaltungsprämie wird nun für das gesamte Kohlstatt-Moor ausbezahlt. Der<br />
Naturschutzfonds unterstützt das jährliche Aufstellen des Zaunes und die Kontrollgänge. Die Zäunung<br />
muss 2011 verbessert werden.<br />
Weitere Moore konnten aus Zeitmangel nicht weidefreigestellt werden. Die Ausdehnung des<br />
Moorschutzprojektes ist für 2011 geplant.<br />
3.2.4. Gräben Gurgltal<br />
Die Grabenpflege wird heute im Gurgltal fast ausschließlich maschinell durchgeführt. Dabei entstehen<br />
Gräben, die das Ausmaß der traditionellen Entwässerungsrinnen oft um ein vielfaches überschreiten.<br />
Metertiefe und breite Gräben können - wenn der Vorfluter wesentlich tiefer liegt - zu nachhaltiger,<br />
tiefer Entwässerung des Bodens führen und bedingen eine Mineralisation der torfigen Wiesenböden.<br />
Dadurch ändern sich Pflanzenbestände erheblich. Entwässerung macht intensivere Bewirtschaftung<br />
möglich. Bodenverdichtung und Nährstoffeinträge durch Düngung wandeln die geschützten Feucht-<br />
und Niedermoorweisen in Ertragsgrünland um. Diese Entwicklung läuft den Zielen des<br />
Landschaftsplanes entgegen. Der LEV wurde zur Umsetzung dieser Ziele gegründet und bemüht sich<br />
nun um die Regelung einer schonenden und lebensraumerhaltenden Pflege der<br />
Entwässerungssysteme. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung der geschützten<br />
Lebensraumtypen des Feuchtgrünlandes.<br />
Nach Auskunft des naturkundefachlichen Amtssachverständigen der BH wird das Gurgltal 2011 zum<br />
Schwerpunktjahr, in dem Regelungen für offene Sachverhalte gefunden werden müssen.<br />
Zu breit und zu tief gefräste Gräben / Trittbelastung Göfele See, Sinnesbrunn<br />
3.3. Artenschutzprojekte<br />
3.3.1. Gelbbauchunken<br />
Über das Monitoringprojekt, eine begleitende Erfolgskontrolle zu den in den letzten Jahren<br />
durchgeführten Gewässeranlagen für Gelbbauchunken, haben die Hauptakteure Bernhard Kapeller,<br />
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Stefan Kapeller und Florian Glaser einen Bericht vorgelegt. Daraus geht hervor, dass sich die<br />
Neunanlage diverser Kleingewässer in den letzten Jahren sehr positiv auf die kleine Unkenpopulation<br />
im Gurgltal ausgewirkt hat. Der Unkenbestand wird derzeit im Gurgltal auf ca. 40 Individuen geschätzt,<br />
die zweite kleine Teilpopulation am Egelsee wird auf 20 Individuen geschätzt.<br />
Die Entwicklung der Unkenpopulation wird auch in den nächsten Jahren kontrolliert werden. Die<br />
Anlage weiterer Gewässer und deren Pflege sind notwendig und geplant.<br />
3.3.2. Eisvogel, Libellen, Edelkrebs<br />
Unterstützt aus den Mittel der Ländlichen Entwicklung konnten im Frühjahr und Herbst 2010 die<br />
Baggerarbeiten an der Teichanlage Familie Dr. Braun bei Strad ausgeführt werden. Ziel der<br />
Maßnahmen ist die Lebensraumerhaltung und -verbesserung für Edelkrebs, die Bileks-Azurjungfer,<br />
Prachtlibelle und den Eisvogel. Der Eisvogel ist seit Jahren regelmäßiger Wintergast im Gurgltal.<br />
Durch Zurückdrängen des Schilfes an den Ufern der alten Fischteiche sollte das Gelände als<br />
mögliches Brutgebiet attraktiver gestaltet werden. Die vor zwei Jahren aufgestellte Brutwand ist jetzt<br />
wieder freigestellt. Für Edelkrebs und Prachtlibelle wurden Gumpen im Abflussgraben angelegt, für<br />
Amphibien ein flacher Laichtümpel ausgehoben. Auch am Bileks-Azurjungfergraben wurden<br />
Lebensraumverbesserungen vorgenommen.<br />
Das Setzen von Uferweiden (Ausschattung des Schilfbewuchses) und eine Nachbesetzung mit Pfrillen<br />
ist für das Frühjahr 2011 geplant.<br />
3.3.3. Wiedehopf<br />
Die Wiedehopf-Brutkästen, angefertigt von Schülern des BRG <strong>Imst</strong>, wurden im Frühjahr an<br />
geeigneten Plätzen mit Zustimmung der Grundbesitzer aufgehängt. Beobachtungen an einem in <strong>Imst</strong><br />
aufgehängten Kasten belegte großes Interesse der Vögel an der Nisthilfe. Die Brut erfolgte dann<br />
allerdings in einer Naturhöhle eines Obstpangerts. Auch in Tarrenz war aufgrund der zahlreichen<br />
Sichtungen eine Brut zu vermuten. Ein Kasten wurde wohl durch aufgrund zu späten Aufhängens<br />
nicht benutzt.<br />
4. Forschung<br />
4.1. Monitoring Pflegeflächen<br />
Artenschutzprojekte 2010<br />
Laut Dienstvertrag der Geschäftsführung des LEV Gurgtal werden Erfolgskontrollen (Monitoring) von<br />
Pflegearbeiten bzw. Natur- und Artenschutzmaßnahmen in Anlehnung an das<br />
Schutzgebietsbetreuungskonzept und den Arbeitsaufträgen der Schutzgebietsbetreuer gefordert.<br />
Entsprechend wurde 2008 ein Monitoringkonzept zu den Pflegemaßnahmen im Gurgltal und im NSG<br />
Ehrwalder Becken auf Grundlage von diversen Vorarbeiten eingereicht. Da Rückmeldungen von der<br />
Abteilung U ausblieben wurde 2010 ein überarbeitetes Konzept eingereicht, aber nicht berücksichtigt.<br />
Auf Grundlage einer Arbeitsbesprechung mit Fachleuten und Mag. Leiner soll das<br />
Monitoringprogramm für 2011 nochmals überarbeitet und eingereicht werden.<br />
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5. Sonstige Aktivitäten<br />
� Kooperation und Zuarbeiten im Rahmen des Projektes Biotopverbund & Wildtierkorridor Via<br />
Claudia Augusta, mehrere Besprechungen, ein Workshop und Geländebegehungen<br />
� Beratungstreffen mit Allgäuer Landschaftspflegeverbänden bezüglich Streuverwertung und<br />
Streubörse<br />
� Moorpflegeexkursion mit Prof. G.-M. Steiner im Ehrwalder Becken<br />
� Teilnahme an diversen Fortbildungen des LUA<br />
� Teilnahme an 2 Workshops der Abt. U zum Thema Naturschutzziele<br />
6. Vorschau 2011<br />
Verein<br />
Laut Vereinsstatuten ist die 5 jährige Funktionsperiode mit Ende 2010 angelaufen. Nach Rücksprache<br />
mit dem Obmann wird eine Neuwahl des Vorstandes derzeit ausgesetzt, bis eine Stellungnahme vom<br />
Land zu weiteren Finanzierung der Geschäftsstelle eingegangen ist.<br />
• Jahreshauptversammlung, Beratung über Neuaufstellung des Vereines<br />
• Neuwahl des Vorstandes nach Stellungnahme vom Land<br />
• Mitgliederbetreuung<br />
Öffentlichkeitsarbeit / Umweltbildung<br />
Die begleitende Öffentlichkeitsarbeit soll wie bisher weitergeführt werden. Presseartikel informieren<br />
über den Wert der Landschaftspflege, Förderungen, naturkundliche Besonderheiten und<br />
Veranstaltungen.<br />
Liste der Aktivitäten und Projekte:<br />
• Presseaktivitäten,<br />
• Ausstellung VogelPerspektiven im Pflegezentrum Gurgltal<br />
• Sommerprogrammführungen in Kooperation mit dem NSG Ehrwalder Becken und anderen<br />
Partnern, Erstellung eines Veranstaltungsfolders<br />
• Sonderführungen auf Anfrage<br />
• Führungen im Rahmen des Gemeinschaftsangebotes mit der Knappenwelt Gurgltal<br />
• Bewerbung von Schulangeboten<br />
• Angestrebt wird Einbindung des LEV in die Planung der Aussichtsplattform Nassereith und in<br />
Planung eines Informationssystems nach Ausweitung des Radwegenetzes auf<br />
Gemeindegebiet Nassereith<br />
• Projekt Naturführer oder Erarbeitung von Ringmappeneinlagen zu naturkundlichen Themen<br />
über die Region<br />
Landschaftspflege / Naturschutz<br />
Der zentrale Vereinszweck ist die Umsetzung von Landschaftspflegemaßnahmen, Sicherung<br />
ökologisch wertvoller Nutzflächen durch Vermittlung von Naturschutz-Förderverträgen und<br />
Durchführung von Naturschutzprojekten.<br />
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Liste der Aktivitäten und Projekte:<br />
• Ausweitung von Landschaftspflegemaßnahmen auf weitere Flächen<br />
• Vortrag Naturschutzförderungen an der LK<br />
• Direkte Vermittlung von Förderverträgen<br />
• Klärung der Zukunft für jede einzelne Ersatzaufforstungsfläche<br />
• Regelung der Rahmenbedingungen für Pflege und Sanierung der Entwässerungsgräben<br />
• Einreichung, Anlage und Reaktivierung von stehenden Gewässerflächen als<br />
Amphibienlebensräume; Einreichung Projekt Lebensraumverbesserung am Piger<br />
• Ausweitung Weidefreistellung Moore Sinnesbrunn<br />
• Unterstützung von Grundbesitzern bei ökologischen Pflegemaßnahmen<br />
• Neophytenbekämpfung<br />
Forschung<br />
Zu den Vereinszwecken zählen auch die Evaluierung von Pflegemaßnahmen und die Beobachtung<br />
der Entwicklung von Zielarten.<br />
Vor 10 Jahren wurde eine umfangreiche zoologische Studie über den Zustand der Wiesen im Gurgltal<br />
vorgelegt. Eine Nachbegehung der Referenzflächen 2010 lieferte Hinweise auf markante<br />
Veränderungen im Bereich der Wirtschaftsflächen. Deutlich Auswirkungen auf das Vorkommen von<br />
Insektenarten und deren Abundanzwerte sind zu erwarten.<br />
• Einreichung und Beginn Monitoring-Projekt inklusive erneuter Erhebung von Daten auf den<br />
Referenzflächen (Gemeinschaftsprojekt Gurgltal und Ehrwalder Becken)<br />
<strong>DANKE</strong><br />
Der Landschaftserhaltungsverein bedankt sich bei den Projektpartnern für die gute Zusammenarbeit.<br />
Die Geschäftsstelle und einige Projekte wurden 2010 von Bund, Land und Europäischer Union<br />
finanziert. Wir danken der Abteilung Umweltschutz, den Gemeinden und dem TVB <strong>Imst</strong>-Gurgltal für<br />
die Unterstützung bei der Finanzierung unserer Projekte.<br />
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