22.09.2012 Aufrufe

DANKE - Stadtgemeinde Imst

DANKE - Stadtgemeinde Imst

DANKE - Stadtgemeinde Imst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN<br />

GURGLTAL<br />

Jahresbericht 2010<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

1


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

Zusammenfassung<br />

Im „Internationalen Jahr der Biodiversität 2010“ konzentrierten sich die Aktivitäten des<br />

Landschaftserhaltungsvereines auf den Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Schwerpunktprojekte<br />

waren die Ausstellung „Gurgltaler VOGELPERSPEKTIVEN“, und die Auflage des<br />

gleichnamigen Fotokalenders.<br />

Das Projekt „Kleiner Tag der Artenvielfalt“, an dem 4 Gurgltaler Schulklassen teilnahmen,<br />

war als Aktionsbeitrag der Erforschung von Artenvielfalt im Tal gewidmet – Schlechtwetter im<br />

Mai verhinderte allerdings die Umsetzung.<br />

Auch das Exkursionsangebot des mit der Schutzgebietsbetreuung gemeinsam beworbenen<br />

Sommerprogramms stand ganz im Zeichen der Biodiversität.<br />

Einige Artenschutzprojekte wurden abgeschlossen, neue Lebensraumprojekte geplant.<br />

Der verregnete Spätsommer und Herbst erschwerte heuer die<br />

Landschaftspflegemaßnahmen beträchtlich, so dass die Streu nur von wenigen Flächen<br />

trocken eingebracht werden konnte. Insgesamt konnten die Pflegeflächen allerdings<br />

erweitert werden.<br />

Flächenzustandskontrollen zeigten Handlungsbedarf im Bereich Förderwerbung und<br />

Regelung von Nutzungseingriffen auf, die den Fortbestand der ökologisch hochwertigen<br />

Flächen massiv gefährden. Damit ist der Tätigkeitsschwerpunkt für das Jahr 2011<br />

vorgegeben.<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

2


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

Inhalt<br />

1. Vereinsinterne Aktivitäten............................................................................................................. 3<br />

1.1. Kommunikation ...................................................................................................................... 3<br />

1.2. Finanzen ................................................................................................................................ 3<br />

2. Umweltbildung / Öffentlichkeitsarbeit.......................................................................................... 4<br />

2.1. Sommerprogramm ................................................................................................................. 4<br />

2.2. Schulveranstaltungen ............................................................................................................ 4<br />

2.2.1. Kleiner Tag der Artenvielfalt ........................................................................................ 4<br />

2.2.2. Weitere Schulveranstaltungen..................................................................................... 5<br />

2.2.3. Projekt Jugend aktiv <strong>Imst</strong> Gurgltal............................................................................... 6<br />

2.3. Sonstige Führungen............................................................................................................... 6<br />

2.4. Projekt Fotokalender Gurgltaler Vogelperspektiven .............................................................. 6<br />

2.5. Projekt Ausstellung Vogelperspektiven – gefiederte Juwelen im Gurgltal ............................ 6<br />

2.6. Fortbildung ............................................................................................................................. 7<br />

2.7. Medien ................................................................................................................................... 7<br />

2.7.1. Presse / Radio ............................................................................................................. 7<br />

2.7.2. Homepage ................................................................................................................... 8<br />

3. Naturschutz / Landschaftspflege................................................................................................. 8<br />

3.1. Landschaftspflege Feuchtwiesen........................................................................................... 8<br />

3.1.1. Bestandesaufnahme.................................................................................................... 8<br />

3.1.2. Feuchtwiesenmahd...................................................................................................... 9<br />

3.1.3. Entbuschung und Wiedererstellung……………………………………………………. ...10<br />

3.1.4. Feuchtflächenpflege durch Beweidung .......................................................................10<br />

3.1.5. Moorerhaltung Kooperation mit ÖBF...........................................................................10<br />

3.2. Lebensraumschutz.................................................................................................................10<br />

3.2.1. Lebensraumverbesserung am Piger ...........................................................................10<br />

3.2.2. Landschaftsteiche........................................................................................................12<br />

3.2.3. Moore Sinnesbrunn .....................................................................................................12<br />

3.2.4. Gräben Gurgltal ...........................................................................................................12<br />

3.3. Artenschutzprojekte ...............................................................................................................12<br />

3.3.1. Gelbbauchunke............................................................................................................12<br />

3.3.2. Eisvogel, Libellen, Edelkrebs.......................................................................................13<br />

3.3.3. Wiedehopf....................................................................................................................13<br />

4. Forschung.......................................................................................................................................13<br />

4.1. Monitoring Pflegeflächen .......................................................................................................13<br />

5. sonstige Aktivitäten .......................................................................................................................13<br />

6. Vorschau 2011 ................................................................................................................................14<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

3


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

Für die Arbeit als GF des LEV stehen mir 10 Stunden wöchentlich zur Verfügung. Aktivitäten im<br />

Bereich Öffentlichkeitsarbeit sind verknüpft mit den an die Schutzgebietsbetreuung (LSG Mieminger<br />

Plateau, RG Muttekopf, GLT Rosengartenschlucht, NSG Antelsberg) gekoppelten Tätigkeiten.<br />

1. Vereinsinterne Aktivitäten<br />

1.1. Kommunikation<br />

• Mitglieder-Brief Rückblick 2009<br />

• Juni 2010: Newsletter, Vereinsangelegenheiten<br />

• Aussendung aller Veranstaltungsankündigungen per mail<br />

• Aussendung Sommerprogramm per Post<br />

• Aussendung Einladung Vernissage Ausstellung „VogelPerspektiven“ mail und Post<br />

Im Juni-Brief wurde allen Beitrag-zahlenden Unterstützern berichtet, dass die Vereinsarbeit auf Eis<br />

liegt. Grund dafür sind die unsicheren Finanzierungsverhältnisse der Geschäftsstelle. Ohne<br />

langfristige Planbarkeit ist eine nachhaltige und langfristige Organisation der Pflegearbeiten nicht<br />

möglich. Die 2010 laut Statuten notwendige Generalversammlung mit Neuwahl des Vorstandes wurde<br />

auf Anraten Mag. Leiners ausgesetzt, da die Wirksamkeit der Vereinsstruktur evaluiert werden sollte.<br />

Eine Evaluation fand 2010 nicht statt und wurde auf 2011 verschoben. Somit sind die<br />

Vereinsstrukturen derzeit offen.<br />

1.2. Finanzen<br />

Ausgaben<br />

Betrag [€]<br />

Personalkosten 17.317,64<br />

Büro – Aufwand u. Anschaffungskosten<br />

Zwischenfinanzierungen Landschaftspflege, Projekte<br />

Artenschutzmaßnahmen<br />

Kontoführung inkl. KESt<br />

SUMME AUSGABEN<br />

Einnahmen<br />

Eigenmittel Überhang aus 2009<br />

Eigenmittel (MGB, Unterstützungsbeiträge TVB und Gemeinden)<br />

Förderung Personalkosten LE<br />

Förderung Landschaftspflege und Projekte aus<br />

Naturschutz-Fonds und LE<br />

Einnahmen Kalender<br />

Zinsen Konto<br />

SUMME EINNAHMEN<br />

128,28<br />

19.126,96<br />

1.300,00<br />

48,59<br />

37.921,47<br />

1.500,00<br />

5.435,00<br />

17.280,00<br />

19.126,65<br />

750,00<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

4<br />

7,72<br />

43.977,37


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

2. Umweltbildung / Öffentlichkeitsarbeit<br />

2.1. Sommerprogramm<br />

Von der Schutzgebietsbetreuung und dem LEV wurde ein gemeinsames Naturerlebnis-<br />

Sommerprogramm angeboten. Das Sommerprogramm wurde von verschiedenen<br />

Kooperationspartnern mitgetragen oder beworben, wie Alpinpark Mieminger Plateau, TVBs, Fotoclub<br />

<strong>Imst</strong>, Geozentrum. Heuer waren 17 Themenführungen geplant.<br />

Statistik:<br />

Kooperation LEV,<br />

SGB, Alpinpark,<br />

TVBs<br />

Geplante<br />

Veranstaltungen<br />

Termine<br />

durchgeführt<br />

TN insgesamt<br />

Schnitt TN pro<br />

Veranstaltung<br />

Themenführungen 17 10 125 12,5<br />

2.2. Schulveranstaltungen<br />

2.2.1. Kleiner Tag der Artenvielfalt<br />

Der LEV thematisierte das internationale Jahr der Biodiversität mit dem Projektangebot „Kleiner Tag<br />

der Artenvielfalt“ für Schulen im Gurgltal. Dieses Projekt wurde Fernpass-übergreifend in<br />

Zusammenarbeit mit der Schutzgebietsbetreuung NSG Ehrwalder Becken erarbeitet und beworben.<br />

Der kleine Tag der Artenvielfalt wurde als regionale Variante des Geotages der Artenvielfalt konzipiert.<br />

Volksschüler der Regionen sollten unter professioneller Anleitung als Forscher Artenvielfalt vor der<br />

Haustüre erkunden. Im Gurgltal beteiligten sich 4 Volksschulklassen am Projekt. Der Projektablauf<br />

war in drei Teile gegliedert:<br />

Teil 1: Vorbereitung • Projektplanung mit den Lehrern<br />

• Gestaltung einer Folders<br />

• Einschulung der Gruppenführer (Naturpädagogen)<br />

• Vorbereitungsunterricht in den Klassen<br />

Teil 2: Projekttag • 4 h Geländearbeit in unterschiedlichen Lebensräumen:<br />

Artenerfassung<br />

Teil 3: Präsentation • Aufarbeitung der Ergebnisse mit den Schülern<br />

• Öffentliche Präsentationsveranstaltung, Medien<br />

• Bauernbuffet<br />

Sommerprogramm-Führungen<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

5


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

Im Gurgltal wurde das Projekt gut vorbereitet, aufgrund des schlechten Wetters aber von den Lehrern<br />

abgesagt. Im Ehrwalder Becken konnte das Projekt planmäßig durchgeführt werden.<br />

2.2.2. Weitere Schulveranstaltungen<br />

Für heimische Schulklassen wurde 2010 die Projekte „Kleiner Tag der Artenvielfalt“ und<br />

„Gurgltaler VogelPerspektiven“ angeboten. Weitere Führungen wurden auf Anfrage durchgeführt.<br />

Eine seit 2010 eingegangene Kooperation mit der Knappenwelt Gurgltal ermöglicht Schulklassen eine<br />

Buchung von Führungen im Gurgltal in Kombination mit dem Bergbauerlebnis Knappenwelt.<br />

Statistik<br />

Veranstaltung Programm Schulen Stunden TN<br />

(Schüler)<br />

Projekt Kleiner Tag der<br />

Artenvielfalt<br />

Artenvielfalt durch<br />

Landschaftspflege<br />

Vorbereitungsunterricht auf<br />

Projekttag<br />

Wiesentypen in der<br />

Kulturlandschaft<br />

Landschaftspflegeeinsatz<br />

Der Natur auf der Spur 1 Naturerlebnisexkursion Gurgltal Verein Tiroler Talente-<br />

Förderung<br />

(Hochbegabtenförderung)<br />

Naturerlebnis Gurgltal Kombiprogramm mit<br />

Knappenwelt<br />

Gurgltaler<br />

Vogelperspektiven<br />

Kleiner Tag der Artenvielftalt: Aktionstag Ehrwalder Becken<br />

Führung zur Ausstellung HS Zams<br />

VS Tarrenz VS Nassereith 4 ca. 70<br />

LLA <strong>Imst</strong> Mobilitätswoche 4 8<br />

4 6<br />

VS Seefeld 3 11<br />

HS <strong>Imst</strong><br />

SUMME ca. 147<br />

Schulführungen<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

6<br />

2<br />

2<br />

ca. 25<br />

ca. 25


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

2.2.3. Projekt Jugend aktiv <strong>Imst</strong> Gurgltal<br />

Unter dem Schirm der UBUNTU-Kulturinitiative von SOS Kinderdorf wurde vom TVB <strong>Imst</strong> Gurgltal<br />

eine Baustein-Angebotspalette für Kinder- und Jugendgruppen erarbeitet. Der LEV beteiligt sich in<br />

Kooperation mit natopia mit einem Programmangebot zum Thema Artenvielfalt im Gurgltal.<br />

2.3. Sonstige Führungen<br />

Auf Anfrage vom Hotel Pitztaler Hof wurden 2 Naturerlebnistage mit Familien durchgeführt, ca. 70<br />

Gäste konnten bei diesen Veranstaltungen im Gurgltal begrüßt werden.<br />

2.4. Projekt Fotokalender „GURGLTALER VOGELPERSPEKTIVEN“<br />

Der LEV griff im internationalen Jahr der Biodiversität ganz<br />

bewusst die Thematik „Sympathieträger Vogel als Botschafter<br />

für den Erhalt von Artenvielfalt“ auf, um auf den unschätzbaren<br />

Wert der reich strukturierten Kulturlandschaft im Gurgltal hinzu<br />

weisen. In Zusammenarbeit mit zwei ambitionierten Gurgltaler<br />

Vogelfotografen und dem Echo-Verlag konnten wir einen<br />

großformatigen Fotokalender für 2011 auflegen. Es wurden<br />

Vogelarten ausgewählt, die als besondere Indikatoren für<br />

Lebensraumqualität gelten. Kalendertexte informieren über den<br />

Wert der Landschaftselemente für den Erhalt der Artenvielfalt im<br />

Gurgltal.<br />

Das Projekt wurde vollständig durch Sponsoring finanziert. Mit<br />

einem Teil des Kauferlöses werden Projekte des LEV<br />

unterstützt. Der Kalender wurde im Rahmen der<br />

Ausstellungseröffnung (2.4.) präsentiert.<br />

2.5. Projekt Ausstellung „VOGELPERSPEKTIVEN“ – Gefiederte Juwelen im Gurgltal<br />

Der Landschaftserhaltungsverein Gurgltal veranstaltete vom 11. bis 25. September 2010 eine<br />

Fotoausstellung unter dem Titel „VOGELPERSPEKTIVEN“ – Gefiederte Juwelen im Gurgltal. Die<br />

Ausstellung fand in den Räumlichkeiten der KNAPPENWELT Gurgltal statt, im Rahmen der<br />

Vernissage wurde auch der Fotokalender zum gleichen Thema präsentiert.<br />

Aufgrund der Bedeutung des Gurgltals für die Vogelwelt (bisher ca. 200 Arten nachgewiesen im Tal,<br />

davon ca. 100 Brutvogelarten) wurde das Thema als Beitrag zum internationalen Jahr der<br />

Biodiversität ausgewählt. Der anhaltende besorgniserregende Schwund an Lebensräumen und Arten<br />

betrifft auch das Gurgltal.<br />

Die Ausstellung bemühte sich über die Ästhetik ihrer Bildmotive die Wichtigkeit des Erhaltes von<br />

Landschaftselementen und Lebensraumvielfalt näher ins Bewusstsein zu rücken. Der LEV<br />

präsentierte im Ausstellungsbereich informative Texte rund um die Thematik Vogel und Mensch –<br />

Lebensräume – Gefährdung – Schutz.<br />

Aufgrund der zahlreichen Pressemeldungen (mind. 10 Presseberichte) und Radioauftritte, der<br />

Plakatierung, Einladungen sowie der Internetankündigungen war die Resonanz auf die Ausstellung<br />

sehr positiv. Cirka 200 Besucher konnten auf der Vernissage begrüßt werden. Die Laufzeit der<br />

Ausstellung war zu kurz, konnte in der Knappenwelt aber nicht länger ausgedehnt werden.<br />

Für 2011 ist soll die Ausstellung nochmals im Pflegezentrum Gurgltal gezeigt werden.<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

7


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

2.6. Fortbildung<br />

Auf Einladung der Bergwacht / Ortsgruppe Tarrenz gestaltete der LEV gemeinsam mit dem Geologen<br />

Mag. Magnus Lantschner eine Fortbildung zum Thema Landschaftsgeschichte,<br />

Kulturlandschaftsentwicklung und Naturschutzwerte von Landschaftselementen im Gurgltal.<br />

2.7. Medien<br />

2.7.1.Presse / Radio<br />

Vernissage Fotoausstellung „VOGELPERSPEKTIVEN“<br />

Schwerpunktthemen der Pressearbeit waren Beiträge zum internationalen Jahr der Biodiversität,<br />

Veranstaltungsankündigungen und Artikel zu Ausstellung und Kalender.<br />

Die Statistik ist eine Zusammenfassung von den Presseauftritten, Ankündigungen und initiierten<br />

Artikeln.<br />

Pressespiegel 2010 (leider nicht vollständig, weil ich die Zeitungen selbst nicht bekomme);<br />

es wurden einige weitere Artikel gedruckt<br />

Datum Medium Veranstalter/Gebiet Titel Thema<br />

08.05.2010 TT LEV/Gurgltal Exkursion in die Welt der Vögel SP Vogelexkursion<br />

homepage<br />

Veranstaltungsankündigung ind er<br />

Mai 2010 vielfaltleben LEV/Gurgltal Forschungstag Kleiner Tag der Artenvielfalt Woche der Artenvielfalt<br />

homepage<br />

Veranstaltungsankündigung ind er<br />

Mai 2010 vielfaltleben LSG Mieminger Plateau Forschungstag Kleiner Tag der Artenvielfalt<br />

Juwele der Landschaft - Moorwanderung<br />

Woche der Artenvielfalt<br />

23.06.2010 Bezirklätter LEV/Sinnesbrunn<br />

Sinnebrunn<br />

Juwele der Landschaft - Moorwanderung nach<br />

SP Moorexkursion<br />

24.06.2010 Rundschau LEV/Sinnesbrunn<br />

Sinnebrunn<br />

Juwele im Gurgltal - Wanderung zu den<br />

SP Moorexkursion<br />

01.07.2010 Rundschau LEV/Gurgltal<br />

Feuchtbiotopen am Sonnntag 4.juli<br />

Veranstaltungskalender LEV-Gurgltal -<br />

SP Exkursion Feuchtgebiete<br />

Natura 2000 Afrigal / TVB Miem. Zauberhafte Bergsturzlandschaft; Almrausch<br />

08.07.2010 Rundschau Pl./ Alpinpark / SGB<br />

und Läusekraut<br />

Moor bei Sinnesbrunn - Fotoexkursion des LEV<br />

SP Afrigal und Muttegebiet Botanik<br />

15.07.2010 Rundschau LEV/Sinnesbrunn<br />

Gurgltal<br />

Menschen im Gespräch - "… Zeit zum Handeln<br />

SP Foto-Moorexkursion<br />

…" Warum das Gurgltal unbedingt Gegenstand Wert des Gurgltals aus Sicht eines<br />

22.07.2010 Rundschau LEV Gurgltal<br />

der Gemeindepolitik werden sollte<br />

Natur-Fotogrsfen<br />

04.08.2010 Bezirklätter RG Muttekopf Geologische Exkursion in die Kreidezeit SP Geol. Exkursion<br />

05.08.2010 Rundschau RG Muttekopf Geologische Exkursion in die Kreidezeit SP Geol. Exkursion<br />

Artenvielfalt ist Lebensqualität - die diplomierte Artikel zur Biodiversität und der<br />

Biologin Kerstin Blasssnig klärt über<br />

Bedeutung des Gurgltals ökologisch<br />

12.08.2010 Rundschau LEV Gurgltal<br />

Natura 2000 Afrigal / TVB Miem.<br />

Biodiversität auf<br />

wertvoller Landschaftsraum<br />

25.08.2010 Bezirklätter Pl./ Alpinpark / SGB Geologische Erkundung am Fernpaß<br />

Vogelperspektiven - Gefiederte Juwelen im<br />

SP Geol. Exkursion<br />

25.08.2010 Bezirklätter LEV Gurgltal<br />

Gurgltal Artikel zur Ausstellung, Vernissage<br />

Natura 2000 Afrigal / TVB Miem. Geologie mit Phantasie - Geologische<br />

26.08.2010 Rundschau Pl./ Alpinpark / SGB<br />

Exkursion Fernpass-Bergsturz SP Geol. Exkursion<br />

Interview über Bedeutung<br />

Interview über Bedeutung Landschaftspflege, Landschaftspflege, LEV, Zukunft<br />

Anf. Sept. ORF Radio Tirol LEV Gurgltal<br />

LEV, Zukunft Gurgltal, Ausstellung<br />

Gefiederte Sympathieträger - im Jahr der<br />

biologischen Vielfalt wird in der Knappenwelt<br />

eine Vogel-Fotoausstellung über das Gurgltal<br />

Gurgltal, Ausstellung<br />

08.09.2010 TT LEV Gurgltal<br />

gezeigt Artikel zur Ausstellung, Vernissage<br />

Vogelperspektiven - Fotoausstellung in der Artikel zur Ausstellung, Vernissage,;<br />

09.09.2010 Rundschau LEV Gurgltal<br />

Knappenwelt<br />

Kalenderpräsent.<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

8


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

12.09.2010 ORF Radio Tirol LEV Gurgltal Radiointerview<br />

Auf der Spur der gefiederten Juwelen des<br />

Aufhänger Ausstellung, ökolog. Wert<br />

Gurgltal, Bedeutung Landschaftspflege,<br />

LEV, Persepektiven Gurgltal,<br />

Ausstellung<br />

15.09.2010 TT LEV Gurgltal<br />

Gurgltals Artikel zur Ausstellung, Vernissage<br />

15.09.2010 Bezirksblätter LEV Gurgltal Begnadete Naturfotografen Fotoausstellung<br />

16.09.2010 Rundschau LEV Gurgltal (Noch)Vogelparadies Gurgltal<br />

Lärchenwiesenfest - Einweihung Gschwenter<br />

Artikel zur Ausstellung, Vernissage<br />

16.09.2010 Rundschau LSG Mieminger Plateau<br />

Hohlweg Lärchenwiesenfest und Hohlweg<br />

16.09.2010 TT LSG Mieminger Plateau Fest rund um die Lärchenwiesen Lärchenwiesenfest und Hohlweg<br />

05.10.2010 TT LEV Gurgltal Die Scherenritter erobern das Gurgltal zurück Krebsprojekt<br />

Fotokalender mit Text über Gurgltal<br />

15.10.2010 <strong>Imst</strong>er Stadtzeitung<br />

Hitte Hatte /<br />

LEV Gurgltal Indikatoren für Lebensqualität<br />

Lebensraumvielfalt<br />

Gemeindezeitung<br />

Fotoausstellung "Vogelperspektiven" -<br />

24.10.2010 Tarrenz<br />

Stadtzeitung <strong>Imst</strong><br />

LEV Gurgltal<br />

Gefiederte Juwelen im Gurgltal Bericht Ausstellung<br />

diverse und homepage<br />

Hitte Hatte /<br />

Gemeindezeitung<br />

LEV Gurg diverse Themen<br />

diverse Tarrenz LEV diverse Themen<br />

2.7.2. Homepage<br />

Der TVB <strong>Imst</strong> hat 2009 auf Anfrage des LEV und der SGB einen eigenen NATUR-Button auf<br />

www.imst.at eingerichtet. Heuer wurde diverse Texte zum Naturraum Gurgltal für die homepage<br />

erarbeitet.<br />

Der LEV hat leider keine eigene homepage. Eine Projektidee (Maturaprojekt) konnte nicht umgesetzt<br />

werden, weil die Zukunft des Vereins offen und ungeklärt ist.<br />

3. Landschaftspflege / Naturschutz<br />

3.1. Landschaftspflege Feuchtwiesen<br />

3.1.1. Bestandesaufnahme<br />

Die Biotopkartierung im Rahmen des Piger-Hochwasserschutzprojektes (2004) diente als eine der<br />

Grundlagen für die Erstellung des Landschaftsplanes. Die Erfassung nach BIK-Codes erlaubt leider<br />

keine genauen Rückschlüsse auf den Zustand der Flächen zum Aufnahmezeitpunkt<br />

(Nutzungsauflassung, Gefährdung durch frühe Schnittzeitpunkte, Intensivierung, Tieferlegen der<br />

Entwässerungsgräben etc.). Im Zuge von Begehungen wurde heuer der aktuelle Zustand der als<br />

wertvolle Feuchtflächen kartierten Bereiche beurteilt. Nur wenige Flächen können als derzeit in ihrem<br />

Fortbestand nicht gefährdet eingestuft werden. Ein erheblicher Anteil der Biotopflächen ist durch<br />

Ersatzaufforstungen gänzlich verloren (Standortpotential in den meisten Fällen noch gegeben). Für<br />

die BFI sind diese Ersatzaufforstungen nicht angreifbar. Somit kann auch das Ziel des<br />

Landschaftsplanes, das auf den Erhalt ökologisch wertvoller Lebensräume und die Verhinderung der<br />

Verwaldung der Kulturlandschaft fokussiert, bezogen auf diese Flächen, nicht umgesetzt werden.<br />

Viele als ökologisch hochwertige Feuchtflächen dokumentierte Bereiche sind durch die auf<br />

Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Nutzung in ihrem Fortbestand gefährdet und verlieren den<br />

Biotopstatus. Für eine 1-mähdige Wiese erhält der Bewirtschafter nur 60 % Prozent der<br />

Standardförderung einer zweimähdigen Wiese. Wenn die Betriebsstruktur hochwertiges Futter<br />

erfordert (Mast- und Michviehhaltung), dann ist der Landwirt zwingend an einer Intensivierung<br />

(Trockenlegung, Düngung) interessiert und nicht an der höheren Naturschutzförderung. Auf diese<br />

Weise sind die meisten der noch bewirtschafteten Flächen im Tal gefährdet: Pflanzengesellschaften<br />

verändern sich, frühe Schnittzeitpunkte unterbrechen die Entwicklungszyklen von Insekten,<br />

insbesondere der Schmetterlingen. Eine Kontrolle der Referenzflächen von LECHNER und ORTNER<br />

(2001, Zoologische Bewertung des Gurgltal) ergab, dass sich 5 der 7 Flächen deutlich bis massiv<br />

verschlechtert haben.<br />

Schlussfolgerung: Im Jahr 2011 soll Kontakt mit allen Bewirtschaftern gefährdeter Biotopflächen<br />

aufgenommen werden. Eine Regelung der Eingrifftiefe im Rahmen von Maßnahmen zur Offenhaltung<br />

von Entwässerungsgräben soll heuer vom Naturkundefachlichen Amtssachverständigen der BH <strong>Imst</strong><br />

erarbeitet werden.<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

9


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

3.1.2. Feuchtwiesenmahd<br />

Sommer und Spätsommer des Jahres 2010 waren außerordentlich nass. Anfang September war an<br />

eine Feuchtflächenmahd nicht zu denken, die Flächen waren unbefahrbar. Im Oktober konnten<br />

während einer Schönwetterperiode die ersten Flächen gemäht und das Mähgut trocken in Ballen<br />

gepresst und abtransportiert werden. Die Mahd erstreckte sich bis in den November. Mähgut kann<br />

allerdings im November nicht mehr vollständig trocknen und wurde zum Teil kompostiert.<br />

Heuer wurden 5,75 ha durch Vermittlung des LEV von Landwirten gemäht. Im Rindertalmoor konnten<br />

erstmals wieder 1 ha Fläche gemäht werden. Der LEV vermittelte den Auftrag an den Maschinenring.<br />

Das Mähgut wurde von den Grundbesitzern und Freiwilligen Helfern auf Planen aus der Fläche<br />

gezogen, die Mähgutverwertung von dieser Fläche ist bisher noch ein ungelöstes Problem. Biowärme<br />

und andere Biomasseverwerter konnten das Material heuer nicht mehr verwenden. Nach eine<br />

dauerhaften Lösung wird gesucht. Gespräche mit einem interessierten Landwirt aus dem Bezirk<br />

Landeck wurden geführt und die Fläche besichtigt.<br />

Um die Mahd rund um den Modellflugplatz problemlos durchführen zu können, musste vom LEV<br />

Grabenaushub aus der Fläche entfernt werden. Der Modellflugklub hatte die durch die Pflegeflächen<br />

verlaufenden Entwässerungsgräben tief ausgehoben und das Aushubmaterial auf die Pflegeflächen<br />

entsorgt (ohne Rücksprache mit dem LEV, der die Nutzungsüberlassung für die Pflegemaßnahmen<br />

auf diesen Flächen besitzt). Zweimalige Bitten, das Material zu entfernen, hatten keinen Erfolg.<br />

Notwendige Mulcharbeiten zur Wiederherstellung der Mähbarkeit konnten heuer nicht mehr<br />

durchgeführt werden, da das geeignete Gerät und Fahrer des Maschinenrings im Herbst ausgebucht<br />

waren.<br />

Flächenpflege im Überblick:<br />

ha<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Landschaftspflege<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Entbuschung<br />

Mulchen<br />

Mahd<br />

Der LEV vermittelte auch im Jahr 2010 einige Flächen für die Feuchtflächenförderung bzw, das<br />

ÖPUL-Naturschutzprogramm.<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

10


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

3.1.3. Entbuschung und Wiedererstellung<br />

Auf Anfrage eines Nassereither Grundbesitzers wurden mehrere Begehungen mit Waldaufseher und<br />

ÖPUL-Förder-Bearbeiter durchgeführt. Eine Feuchtfläche soll freigestellt und wieder gemäht werden.<br />

Die Arbeiten wurden leider noch nicht durchgeführt.<br />

3.1.4. Feuchtflächenpflege durch Beweidung<br />

Beweidung von schlecht mähbaren Feuchtflächen stellt häufig eine kostengünstige und weniger<br />

arbeitsaufwendige Alternative zu den üblichen Mäharbeiten dar. Beweidungskonzepte wären auch für<br />

Teile des Gurgltales sinnvolle Alternativen. Bisherige Bemühungen vom LEV, ersatzaufgeforstete<br />

Feuchtflächen zu beweiden, um sie als Offenland wiederherzustellen und zu erhalten, wurden von der<br />

BFI abgelehnt (Bacher 2006). Viele Managementprojekte in Feuchtland-Schutzgebieten sehen aber in<br />

der extensiven Beweidung ein geeignetes Mittel zur Offenhaltung der Landschaft. Die Ergebnisse<br />

durch Beweidung sind andere als mit traditioneller Mahd erzielte. Nach Abwägung von Zielstellungen<br />

und Kostenaufwand kann extensive Beweidung aber eine wichtige Naturschutzmaßnahme darstellen.<br />

Es wurde über einen Vorweideversuch zur Schilfaushagerung mit Schafen auf den Pflegeflächen<br />

östlich Modellflugplatz nachgedacht, wegen der Einwände des ortsansässigen Tierarztes aber davon<br />

Abstand genommen. Prof. Steiner hingegen hält die Befürchtungen von Leberegelbefall bei<br />

Hochlandrindern, Galloways oder Schafen durch Beweidung von Mooren und verschilften<br />

Feuchtwiesen für unbegründet (mündl. Mitteilung bei Begehung im Ehrwalder Becken).<br />

Neue Gespräche mit Hochlandrinderhaltern sollten geführt werden. In einer aufgelassenen<br />

Fischzuchtanlage sollen die Feuchtwiesen 2011 wieder mit Schafen beweidet werden.<br />

3.1.5. Moorerhaltung Kooperation mit ÖBF<br />

Zur Sicherung und Verbesserung zweier Quellmoorbereiche im Besitz der ÖBF am Hangfuß des<br />

Tschirgant wurden Begehungen mit dem Verantwortlichen für die Feuchtflächen des Landes und mit<br />

dem Moorschutzbeauftragten der ÖBF durchgeführt und Pflegemaßnahmen vereinbart.<br />

3.2. Lebensraumschutz<br />

3.2.1. Lebensraumverbesserung am Piger<br />

Entbuschungsbedarf<br />

Aus den aufgeschlossenen Kontakten zu DI Kropfitsch vom Wasserverband Westtirol im<br />

Zusammenhang mit den Biotoppflegemaßnahmen am Piger (Landschaftsteiche Strader Brücke)<br />

entwickelten sich weitere Ideen zu Lebensraumverbesserungen am Piger. Nach Vorgesprächen und<br />

Begehungen mit dem Wasserbauamt, den BGM des Gurgltals, dem Amtssachverständigen für<br />

Naturschutz und einem Ökologen konkretisierten sich einige Vorstellungen:<br />

(1) Schaffung eines kleinen rückläufigen Totarmes durch Waldparzellen 1563, 1557/4, 1557/1 mit<br />

Aushebung mehrer kleinerer Hohlformen (Amphibiengewässer) und einer strukturierten<br />

größeren offenen Wasserfläche im Bereich der Schilffläche 1563<br />

(2) Anlage eines Amphibiengewässers in Gst. 1564/4 (Schilffläche bei Tschirgantbrücke)<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

11


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

(3) Schotterauffangbecken Nassereith: Verlegung des Pigers durch den zentralen Schotterkörper<br />

und den Schilfbestand; Anlage mehrerer Flachtümpel<br />

(4) Kanalisierter Pigerlauf Gem. Nassereith: Einbringung großer Fischsteine als Strukturelemente<br />

zur kleinräumigen Strömungsberuhigung<br />

Zu (1)<br />

Zustimmung der Gemeinden wurde bei Gemeinderatssitzugnen eingeholt.<br />

Das Projekt wird erst 2011 naturschutzrechtlich beantragt werden, um Förderung der ökologischen<br />

Bauaufsicht wird beim Naturschutzfonds angesucht. Im Jahr 2010 standen dem Baubezirksamt keine<br />

Mittel mehr zur Verfügung, da zahlreiche Katastropheneinsätze das Budget überlastet hatten. Auch<br />

2011 konnte wegen Überhängen das Vorhaben nicht in das Budget aufgenommen werden. Im Herbst<br />

2011 wird entschieden, ob noch Restgeld übrig ist. Kostenvoranschläge sind bei den<br />

Erdbewegungsunternehmen einzuholen.<br />

Projekt Piger-Totarm Tarrenz / <strong>Imst</strong> (Siehe Besprechungsprotokoll vom 04.02.2010)<br />

Zu (2)<br />

Die Maßnahme wurde von Gemeinde Tarrenz (KG) und der <strong>Stadtgemeinde</strong> <strong>Imst</strong> (Grundbesitzer),<br />

vertreten durch BGM Mantl, positiv beurteilt, konnte aber nicht umgesetzt werden (siehe (1).<br />

Zu (3)<br />

Im Februar wurde durch das Baubezirksamt im Schotterauffangbecken Nassereith der Pigerlauf<br />

verlegt und führt bahnte sich anschließend einen Weg durch das Schilfröhricht. Mehrere Flachtümpel<br />

wurden als Amphibienlaichgewässer angelegt.<br />

Zu (4)<br />

Im Rahmen des Projektes „Fischsteine“ wurde mit dem erfahrenen Hobby-Fischer Bernhard Kapeller<br />

eine Piger-Begehung durchgeführt, um geeignete Stellen für das Einbringen der Steine kartografisch<br />

zu verorten. Die Karten wurde an das Baubezirksamt übergeben. Wegen des budgetären Engpasses<br />

musste diese Maßnahme ebenfalls verschoben werden.<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

12


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

3.2.2. Landschaftsteiche Strader Brücke<br />

Die Landschaftsteiche (angelegt 2008) werden regelmäßig kontrolliert, dabei die Fischgitter der<br />

Zuflüssen gereinigt und im Frühjahr mehrmals der Algenteppich abgezogen. Dass massive<br />

Aufkommen des unerwünschten Neophyten Drüsiges Springkraut – Ausbreitung verursacht durch die<br />

Baggerarbeiten zur Neuverlegung der Zuflussrohre – wurde durch mehrmalige Ausreißaktionen<br />

bekämpft.<br />

3.2.3 Moore Sinnesbrunn<br />

In Kooperation mit der Bergwacht, Ortsgruppe Tarrenz, wurde das Kohlstatt-Moor vollständig<br />

ausgezäunt. Die Maßnahme geht auf Empfehlung des Moorkundlers Dr. Günter Haselwanter zurück<br />

und ist aufgrund der zunehmenden Pferdebeweidung im Gebiet notwendig geworden. Die tiefen<br />

Trittsiegel und Hufschlag führen zur Drainage der Moorbereiche und zu bereits deutlich sichtbaren<br />

Veränderungen in der Moorökologie. Da die in vielerlei Hinsicht problematische Roßweide im Bereich<br />

Sinnesbrunn vom Grundbesitzer toleriert wird, kann ein Schutz der Moore derzeit nur durch die<br />

unattraktive Auszäunung erzielt werden.<br />

Die Moorerhaltungsprämie wird nun für das gesamte Kohlstatt-Moor ausbezahlt. Der<br />

Naturschutzfonds unterstützt das jährliche Aufstellen des Zaunes und die Kontrollgänge. Die Zäunung<br />

muss 2011 verbessert werden.<br />

Weitere Moore konnten aus Zeitmangel nicht weidefreigestellt werden. Die Ausdehnung des<br />

Moorschutzprojektes ist für 2011 geplant.<br />

3.2.4. Gräben Gurgltal<br />

Die Grabenpflege wird heute im Gurgltal fast ausschließlich maschinell durchgeführt. Dabei entstehen<br />

Gräben, die das Ausmaß der traditionellen Entwässerungsrinnen oft um ein vielfaches überschreiten.<br />

Metertiefe und breite Gräben können - wenn der Vorfluter wesentlich tiefer liegt - zu nachhaltiger,<br />

tiefer Entwässerung des Bodens führen und bedingen eine Mineralisation der torfigen Wiesenböden.<br />

Dadurch ändern sich Pflanzenbestände erheblich. Entwässerung macht intensivere Bewirtschaftung<br />

möglich. Bodenverdichtung und Nährstoffeinträge durch Düngung wandeln die geschützten Feucht-<br />

und Niedermoorweisen in Ertragsgrünland um. Diese Entwicklung läuft den Zielen des<br />

Landschaftsplanes entgegen. Der LEV wurde zur Umsetzung dieser Ziele gegründet und bemüht sich<br />

nun um die Regelung einer schonenden und lebensraumerhaltenden Pflege der<br />

Entwässerungssysteme. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung der geschützten<br />

Lebensraumtypen des Feuchtgrünlandes.<br />

Nach Auskunft des naturkundefachlichen Amtssachverständigen der BH wird das Gurgltal 2011 zum<br />

Schwerpunktjahr, in dem Regelungen für offene Sachverhalte gefunden werden müssen.<br />

Zu breit und zu tief gefräste Gräben / Trittbelastung Göfele See, Sinnesbrunn<br />

3.3. Artenschutzprojekte<br />

3.3.1. Gelbbauchunken<br />

Über das Monitoringprojekt, eine begleitende Erfolgskontrolle zu den in den letzten Jahren<br />

durchgeführten Gewässeranlagen für Gelbbauchunken, haben die Hauptakteure Bernhard Kapeller,<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

13


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

Stefan Kapeller und Florian Glaser einen Bericht vorgelegt. Daraus geht hervor, dass sich die<br />

Neunanlage diverser Kleingewässer in den letzten Jahren sehr positiv auf die kleine Unkenpopulation<br />

im Gurgltal ausgewirkt hat. Der Unkenbestand wird derzeit im Gurgltal auf ca. 40 Individuen geschätzt,<br />

die zweite kleine Teilpopulation am Egelsee wird auf 20 Individuen geschätzt.<br />

Die Entwicklung der Unkenpopulation wird auch in den nächsten Jahren kontrolliert werden. Die<br />

Anlage weiterer Gewässer und deren Pflege sind notwendig und geplant.<br />

3.3.2. Eisvogel, Libellen, Edelkrebs<br />

Unterstützt aus den Mittel der Ländlichen Entwicklung konnten im Frühjahr und Herbst 2010 die<br />

Baggerarbeiten an der Teichanlage Familie Dr. Braun bei Strad ausgeführt werden. Ziel der<br />

Maßnahmen ist die Lebensraumerhaltung und -verbesserung für Edelkrebs, die Bileks-Azurjungfer,<br />

Prachtlibelle und den Eisvogel. Der Eisvogel ist seit Jahren regelmäßiger Wintergast im Gurgltal.<br />

Durch Zurückdrängen des Schilfes an den Ufern der alten Fischteiche sollte das Gelände als<br />

mögliches Brutgebiet attraktiver gestaltet werden. Die vor zwei Jahren aufgestellte Brutwand ist jetzt<br />

wieder freigestellt. Für Edelkrebs und Prachtlibelle wurden Gumpen im Abflussgraben angelegt, für<br />

Amphibien ein flacher Laichtümpel ausgehoben. Auch am Bileks-Azurjungfergraben wurden<br />

Lebensraumverbesserungen vorgenommen.<br />

Das Setzen von Uferweiden (Ausschattung des Schilfbewuchses) und eine Nachbesetzung mit Pfrillen<br />

ist für das Frühjahr 2011 geplant.<br />

3.3.3. Wiedehopf<br />

Die Wiedehopf-Brutkästen, angefertigt von Schülern des BRG <strong>Imst</strong>, wurden im Frühjahr an<br />

geeigneten Plätzen mit Zustimmung der Grundbesitzer aufgehängt. Beobachtungen an einem in <strong>Imst</strong><br />

aufgehängten Kasten belegte großes Interesse der Vögel an der Nisthilfe. Die Brut erfolgte dann<br />

allerdings in einer Naturhöhle eines Obstpangerts. Auch in Tarrenz war aufgrund der zahlreichen<br />

Sichtungen eine Brut zu vermuten. Ein Kasten wurde wohl durch aufgrund zu späten Aufhängens<br />

nicht benutzt.<br />

4. Forschung<br />

4.1. Monitoring Pflegeflächen<br />

Artenschutzprojekte 2010<br />

Laut Dienstvertrag der Geschäftsführung des LEV Gurgtal werden Erfolgskontrollen (Monitoring) von<br />

Pflegearbeiten bzw. Natur- und Artenschutzmaßnahmen in Anlehnung an das<br />

Schutzgebietsbetreuungskonzept und den Arbeitsaufträgen der Schutzgebietsbetreuer gefordert.<br />

Entsprechend wurde 2008 ein Monitoringkonzept zu den Pflegemaßnahmen im Gurgltal und im NSG<br />

Ehrwalder Becken auf Grundlage von diversen Vorarbeiten eingereicht. Da Rückmeldungen von der<br />

Abteilung U ausblieben wurde 2010 ein überarbeitetes Konzept eingereicht, aber nicht berücksichtigt.<br />

Auf Grundlage einer Arbeitsbesprechung mit Fachleuten und Mag. Leiner soll das<br />

Monitoringprogramm für 2011 nochmals überarbeitet und eingereicht werden.<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

14


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

5. Sonstige Aktivitäten<br />

� Kooperation und Zuarbeiten im Rahmen des Projektes Biotopverbund & Wildtierkorridor Via<br />

Claudia Augusta, mehrere Besprechungen, ein Workshop und Geländebegehungen<br />

� Beratungstreffen mit Allgäuer Landschaftspflegeverbänden bezüglich Streuverwertung und<br />

Streubörse<br />

� Moorpflegeexkursion mit Prof. G.-M. Steiner im Ehrwalder Becken<br />

� Teilnahme an diversen Fortbildungen des LUA<br />

� Teilnahme an 2 Workshops der Abt. U zum Thema Naturschutzziele<br />

6. Vorschau 2011<br />

Verein<br />

Laut Vereinsstatuten ist die 5 jährige Funktionsperiode mit Ende 2010 angelaufen. Nach Rücksprache<br />

mit dem Obmann wird eine Neuwahl des Vorstandes derzeit ausgesetzt, bis eine Stellungnahme vom<br />

Land zu weiteren Finanzierung der Geschäftsstelle eingegangen ist.<br />

• Jahreshauptversammlung, Beratung über Neuaufstellung des Vereines<br />

• Neuwahl des Vorstandes nach Stellungnahme vom Land<br />

• Mitgliederbetreuung<br />

Öffentlichkeitsarbeit / Umweltbildung<br />

Die begleitende Öffentlichkeitsarbeit soll wie bisher weitergeführt werden. Presseartikel informieren<br />

über den Wert der Landschaftspflege, Förderungen, naturkundliche Besonderheiten und<br />

Veranstaltungen.<br />

Liste der Aktivitäten und Projekte:<br />

• Presseaktivitäten,<br />

• Ausstellung VogelPerspektiven im Pflegezentrum Gurgltal<br />

• Sommerprogrammführungen in Kooperation mit dem NSG Ehrwalder Becken und anderen<br />

Partnern, Erstellung eines Veranstaltungsfolders<br />

• Sonderführungen auf Anfrage<br />

• Führungen im Rahmen des Gemeinschaftsangebotes mit der Knappenwelt Gurgltal<br />

• Bewerbung von Schulangeboten<br />

• Angestrebt wird Einbindung des LEV in die Planung der Aussichtsplattform Nassereith und in<br />

Planung eines Informationssystems nach Ausweitung des Radwegenetzes auf<br />

Gemeindegebiet Nassereith<br />

• Projekt Naturführer oder Erarbeitung von Ringmappeneinlagen zu naturkundlichen Themen<br />

über die Region<br />

Landschaftspflege / Naturschutz<br />

Der zentrale Vereinszweck ist die Umsetzung von Landschaftspflegemaßnahmen, Sicherung<br />

ökologisch wertvoller Nutzflächen durch Vermittlung von Naturschutz-Förderverträgen und<br />

Durchführung von Naturschutzprojekten.<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

15


LANDSCHAFTSERHALTUNGSVEREIN G U R G L T A L<br />

Tirols erster Verein zur Landschaftspflege<br />

Liste der Aktivitäten und Projekte:<br />

• Ausweitung von Landschaftspflegemaßnahmen auf weitere Flächen<br />

• Vortrag Naturschutzförderungen an der LK<br />

• Direkte Vermittlung von Förderverträgen<br />

• Klärung der Zukunft für jede einzelne Ersatzaufforstungsfläche<br />

• Regelung der Rahmenbedingungen für Pflege und Sanierung der Entwässerungsgräben<br />

• Einreichung, Anlage und Reaktivierung von stehenden Gewässerflächen als<br />

Amphibienlebensräume; Einreichung Projekt Lebensraumverbesserung am Piger<br />

• Ausweitung Weidefreistellung Moore Sinnesbrunn<br />

• Unterstützung von Grundbesitzern bei ökologischen Pflegemaßnahmen<br />

• Neophytenbekämpfung<br />

Forschung<br />

Zu den Vereinszwecken zählen auch die Evaluierung von Pflegemaßnahmen und die Beobachtung<br />

der Entwicklung von Zielarten.<br />

Vor 10 Jahren wurde eine umfangreiche zoologische Studie über den Zustand der Wiesen im Gurgltal<br />

vorgelegt. Eine Nachbegehung der Referenzflächen 2010 lieferte Hinweise auf markante<br />

Veränderungen im Bereich der Wirtschaftsflächen. Deutlich Auswirkungen auf das Vorkommen von<br />

Insektenarten und deren Abundanzwerte sind zu erwarten.<br />

• Einreichung und Beginn Monitoring-Projekt inklusive erneuter Erhebung von Daten auf den<br />

Referenzflächen (Gemeinschaftsprojekt Gurgltal und Ehrwalder Becken)<br />

<strong>DANKE</strong><br />

Der Landschaftserhaltungsverein bedankt sich bei den Projektpartnern für die gute Zusammenarbeit.<br />

Die Geschäftsstelle und einige Projekte wurden 2010 von Bund, Land und Europäischer Union<br />

finanziert. Wir danken der Abteilung Umweltschutz, den Gemeinden und dem TVB <strong>Imst</strong>-Gurgltal für<br />

die Unterstützung bei der Finanzierung unserer Projekte.<br />

GF Dipl.Biol Kerstin Blassnig �: +43 (0)676 88 508 7814<br />

Sachsengasse 81 a 6465 Nassereith �: lev-gurgltal@gmx.at<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!