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Ich will das Taxi-Journal abonnieren! - Taxi-Vereinigung Frankfurt ...

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TAXI-JOURNAL • TAXI-VEREINIGUNG FRANKFURT AM MAIN E.V.<br />

Bericht von der Mitgliederversammlung des BZP in Köln<br />

Apps waren <strong>das</strong> alles beherrschende Thema der Sitzung des <strong>Taxi</strong>-Bundesverbandes<br />

Der von BZP-Präsident Michael Müller<br />

gehaltene Vortrag beinhaltete leider<br />

nur wenige positive Nachrichten.<br />

Für <strong>das</strong> laufende Jahr berichtete Müller<br />

von einem stabilen Geschäft im <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />

allerdings von weiter steigenden<br />

Kosten. Für <strong>das</strong> nächste Jahr rechnet<br />

der Verband mit einer Eintrübung<br />

der Konjunktur und einem Rückgang<br />

des Geschäftsreiseverkehrs.<br />

Eine große Gefahr sieht der BZP in<br />

der für ihn überraschenden Änderung<br />

des PBefG (Personen-Beförderungs-Gesetz).<br />

In Zukunft wird sich unser Gewerbe<br />

mit Personenbeförderungsformen<br />

auseinandersetzen müssen, die wir uns<br />

möglicherweise noch gar nicht vorstellen<br />

können (§ 1 PBefG). Beispielsweise<br />

„Bürger-<strong>Taxi</strong>“ oder „Mobilfalt“, bei denen<br />

normale, private Autofahrer den<br />

ÖPNV ersetzen sollen, sind erst der Anfang.<br />

Sobald mit diesen Beförderungen<br />

keine Gewinnerzielungsabsicht besteht<br />

unterliegen sie nicht mehr den strengen<br />

Vorschriften des PBefG (§ 2 Absatz 6)!<br />

Da allerdings niemand „für nüscht“<br />

Fahrten anbieten kann werden die Gewinne<br />

durch ein Kombiangebot erzielt,<br />

in dem ausgerechnet die Personenbeförderung<br />

„kostenlos“ ist, siehe Butterfahrten,<br />

Seniorenfahrten mit Rheumadeckenverkauf,<br />

„kostenlose“ Fahrten zu<br />

Hotels, Ein kaufs zentren etc.<br />

Die „Entdeckung“ einer Hamburger<br />

Behörde, <strong>das</strong>s die prozentuale Umsatzbeteiligung<br />

angeblich nicht mit dem<br />

Fahr personalgesetz vereinbar ist, könnte<br />

große Probleme im Gewerbe aufwerfen.<br />

Die Klage eines Mietwagenunternehmers<br />

vor dem Europäischen Gerichtshof<br />

(EuGH) auf Gleichbehandlung bei der<br />

Mehrwertsteuer mit den <strong>Taxi</strong>s birgt Ri-<br />

Seite 6 · November 2012<br />

siken. Denn im Zweifelsfall, so die Erfahrung,<br />

werden immer erstmal „Privilegien“<br />

abgeschafft, statt sich differenziert<br />

mit den Gründen für sie auseinander<br />

zu setzen.<br />

Danach kam Michael Müller auf die<br />

Herausforderungen des Marktes zu sprechen,<br />

car2go, moovel und my<strong>Taxi</strong> waren<br />

die Stichworte. Nachdem die großen <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

die Gefahr der Apps für ihr<br />

Geschäft erst völlig verkannt hatten, um<br />

anschließend jeder eine eigene App zu<br />

stricken, kamen sie in diesem Jahr zu<br />

der Erkenntnis, <strong>das</strong>s damit dem „Gottseibeiuns“<br />

der <strong>Taxi</strong>zentralen, my<strong>Taxi</strong>,<br />

nicht beizukommen ist. Da es auch für<br />

die Hersteller der Datenfunksysteme<br />

und Apps um nichts weniger als die Zukunft<br />

(und ein möglicherweise zu erreichendes<br />

Monopol) ging, war eine Einigung<br />

äußerst schwierig. Dem BZP sei es<br />

jetzt gelungen wenigstens die drei wichtigsten<br />

taxiinternen Apps taxi.eu, <strong>Taxi</strong>-<br />

Deutschland und cab4me unter einen<br />

Hut zu bringen. Über die „BZP-Schnittstelle“<br />

wird es den Nutzern dieser Apps<br />

möglich sein auch außerhalb ihrer Heimatstadt<br />

ein <strong>Taxi</strong> zu rufen, da der Auftrag<br />

automatisch an die örtlich angeschlossene<br />

Zentrale weitergeleitet wird.<br />

Somit hätte der Fahrgast Zugriff auf<br />

80.000 <strong>Taxi</strong>s in ganz Europa.<br />

Vorletztes Thema im Vortrag des BZP-<br />

Präsidenten war die Qualifizierung des<br />

Fahrpersonals. Obwohl <strong>das</strong> Thema als<br />

entscheidend wichtig für die Zukunftsfähigkeit<br />

des <strong>Taxi</strong>gewerbes erkannt<br />

wird, ist hier keine bundesweite Aktivität<br />

geplant, man überlasse es weiterhin<br />

den regionalen Zentralen hier aktiv zu<br />

werden. Als Vorbild wurde <strong>Taxi</strong>-Köln<br />

genannt, über deren Ausbildungskon-<br />

„Ein ÖPNV ohne <strong>Taxi</strong>s ist nicht vorstellbar<br />

und kann niemals ein guter ÖPNV sein!“<br />

Sören Bartol (MdB)<br />

zept wir ja im <strong>Taxi</strong>-<strong>Journal</strong> September<br />

2012 ausführlich berichteten.<br />

Letzter Punkt des Rechenschaftsberichtes<br />

war die mangelnde öffentliche<br />

Wahrnehmung der <strong>Taxi</strong>s in Politik und<br />

Medien, obwohl sie für eine steigende<br />

Anzahl der Menschen im Lande unverzichtbar<br />

sind. Allerdings zeigte Müller<br />

auch hier keinen Lösungsweg auf.<br />

Mit einem Überblick über die Tätigkeit<br />

der „<strong>Taxi</strong>stiftung Deutschland“ endete<br />

der Bericht des BZP-Präsidenten.<br />

Hier ist Positives zu berichten. Innerhalb<br />

21 Jahre konnte die Stiftung Leistungen<br />

in Höhe von über 597.000 Euro<br />

an Überfallopfer und Hinterbliebene im<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe ausschütten. Trotzdem beträgt<br />

<strong>das</strong> Stiftungsvermögen, allein<br />

durch Spenden angespart, zurzeit über<br />

865.000 Euro!<br />

Die <strong>Taxi</strong>branche, Feind jeglicher Innovation<br />

Alle zwei Jahre findet in Köln die <strong>Taxi</strong>-Messe<br />

statt. Dabei gibt es in der Branche kaum Innovationen.<br />

Wer etwas Neues versucht, stößt auf große<br />

Widerstände – vor allem im Gewerbe selbst …<br />

(DIE WELT-Online am 10. 11. 2012)<br />

Leider muss man den Kollegen dieser<br />

angesehenen Tageszeitung recht geben!<br />

Weder auf der Messe noch bei den Sitzungen<br />

des BZP oder der IRU wurden<br />

nennenswerte Ideen und Initiativen<br />

aus dem Gewerbe heraus entwickelt.<br />

Wir lassen uns die Themen weiterhin<br />

von außen aufzwingen (PBefG-Änderung,<br />

my<strong>Taxi</strong>, neue Verkehrsformen,<br />

Datenschutz contra Video/Sicherheit).<br />

In Köln beschäftigte man sich viel zuviel<br />

mit den (teilweise selbstverschuldeten)<br />

Problemen der <strong>Taxi</strong>-Zentralen und<br />

viel zuwenig mit den riesigen Problemen<br />

der <strong>Taxi</strong>unternehmen. Dies muss<br />

wieder anders werden!<br />

Verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion<br />

während seines Vortrages bei der Abschlußkundgebung<br />

des Deutschen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverbandes BZP am 10. 11. 2012 in Köln

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