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02 Schwanger in Krefeld.indd - Barbara Schnell

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von ca. zwanzig M<strong>in</strong>uten der gesamte Körperbereich unterhalb der Taille zwar nicht<br />

bewegungsunfähig, aber doch fühllos wird, ohne dass das Bewusstse<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

wird. Bei Frauen, denen die Geburtsschmerzen sehr zu schaffen machen oder<br />

die sehr verspannt s<strong>in</strong>d, sodass der Geburtsverlauf <strong>in</strong>s Stocken kommt, kann damit<br />

e<strong>in</strong> normales Weiterlaufen der Wehen bewirkt werden. Bei e<strong>in</strong>er langandauernden<br />

Geburt bekommt die Frau e<strong>in</strong>e Chance, neue Kraft zu schöpfen. Nicht zuletzt<br />

können auch Kaiserschnitte unter PDA durchgeführt werden, was den Vorteil hat,<br />

dass die Mutter ihr K<strong>in</strong>d sofort <strong>in</strong> Empfang nehmen kann und nach der Operation<br />

nicht so benebelt ist wie nach e<strong>in</strong>er Vollnarkose.<br />

Da die PDA relativ lange zur Entfaltung ihrer Wirkung braucht, ist es kaum s<strong>in</strong>nvoll,<br />

sie z.B. noch <strong>in</strong> der Übergangsphase zu setzen, wenn zwar die Schmerzen<br />

mögli cherweise am heftigsten s<strong>in</strong>d, ihr Ende aber absehbar ist und wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

schneller kommt als die Betäubung.<br />

Die PDA erfordert e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Kontrolle der Wehentätigkeit und der k<strong>in</strong>dlichen<br />

Herztöne durch das CTG. Häufi g wird hierzu die <strong>in</strong>terne Ableitung verwandt,<br />

die im Kapitel „Überwachung der k<strong>in</strong>dlichen Herztöne“ beschrieben ist.<br />

Die Eröffnungsphase der Geburt wird durch den E<strong>in</strong>satz der PDA nicht nur<br />

schmerzfrei, sondern oft auch erheblich verkürzt. Die Austreibungsphase dagegen<br />

gestaltet sich oft schwierig, da die Intensität des Pressdranges fehlt und<br />

viele Frauen auch Koord<strong>in</strong>ationsschwierigkeiten beim Pressen haben, also nicht<br />

wissen „woh<strong>in</strong>“. Meistens wird zur Erleichterung e<strong>in</strong> Dammschnitt, im Extremfall<br />

auch e<strong>in</strong>e Beendigung der Geburt durch Zange oder Saugglocke erforderlich. Die<br />

Wahr sche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es solchen E<strong>in</strong>griffes ist deutlich erhöht. Deshalb ist es<br />

s<strong>in</strong>nvoller, die Wirkung gegen Ende der Geburt abfl auen zu lassen und vor der<br />

Austreibungs phase nicht mehr nachzuspritzen.<br />

In ca. 3 Prozent der PDA-Anwendungen kommt es beim Legen der Anästhesie zum<br />

Durchstechen der Rückenmarkshaut. Hierdurch kann es zum Austreten von Liquor<br />

kommen, e<strong>in</strong>er das Rückenmark umgebenden Flüssigkeit, was wiederum starke<br />

Kopfschmerzen nach sich ziehen kann. Wird dieses Durchstechen nicht bemerkt<br />

und das Mittel <strong>in</strong> den Rückenmarkskanal e<strong>in</strong>gespritzt, so kann dies als schlimmste<br />

Komplikation zu Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Atemnot und Herzstillstand<br />

führen.<br />

Die Neugeborenen s<strong>in</strong>d durch diese Anästhesie oft träge und vor allem tr<strong>in</strong>kfaul.<br />

Treten also <strong>in</strong> den ersten Tagen Stillprobleme auf, so ist das ke<strong>in</strong> Grund zum Abstillen,<br />

denn es liegt nicht an mangelnder Milch, sondern mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

an den langsam abkl<strong>in</strong>genden Folgen der Anästhesie.<br />

Sp<strong>in</strong>alanästhesie ist ebenfalls e<strong>in</strong>e lokale Betäubung der unteren Körperregionen.<br />

Anders als bei der PDA, bei der e<strong>in</strong>e Kanüle gelegt wird, wird hier das Mittel nur<br />

e<strong>in</strong>malig gespritzt, und zwar direkt <strong>in</strong> die Rückenmarksfl üssigkeit. Hierzu muss die<br />

Frau e<strong>in</strong>e sitzende Haltung e<strong>in</strong>nehmen, so dass die Schwerkraft das Mittel nach<br />

unten verteilt. Die Wirkung dieser e<strong>in</strong>maligen Betäubungsspritze setzt nach etwa 5<br />

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