das Spielzeitheft als PDF-Dokument (ca. 8 MB - Niedersächsische ...
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Premieren 10/11<br />
Seite 102<br />
Was der Mond rot aufgeht. Wie ein blutig eisen.<br />
Pathologie eines Mikrokosmos – Gruppe Kulturfiliale<br />
Seite 66<br />
roMeo und Julia<br />
William Shakespeare<br />
05.09.10_<br />
Aussenspielort<br />
11.09.10_<br />
schAuspielhAus<br />
Seite 90<br />
eszter solyMosi von tiszaeszlÁr (uraufführung)<br />
Kornél Mundruczó / Yvette Biró nach Gyula Krudy<br />
17.09.10_<br />
cumberlAndsche<br />
Seite 116<br />
little boy – big taifoon<br />
(europäische erstaufführung)<br />
Hisashi Inoue<br />
bühne<br />
18.09.10_<br />
bAllhof eins<br />
Seite 118<br />
freie republik Wendland – reaktiviert<br />
Ein soziotheatrales Experiment<br />
18.09.10–<br />
26.09.10_<br />
Seite 120<br />
crux oder der heiland unterM bett (uraufführung)<br />
Anne Jentsch<br />
Seite 68<br />
der goldene drache<br />
Roland Schimmelpfennig<br />
bAllhofplAtz<br />
19.09.10_<br />
bAllhof zwei<br />
25.09.10_<br />
schAuspielhAus<br />
Seite 70<br />
kunst Wird Woanders gebraucht,<br />
<strong>als</strong> Wo sie ruMsteht<br />
Eine bunte Kunst-Wut-Show – Jürgen Kuttner<br />
23.10.10_<br />
schAuspielhAus<br />
Seite 122<br />
neverland (uraufführung)<br />
Popmärchenrecherche mit Jugendlichen aus Hannover<br />
Kooperationspartner: enercity<br />
24.10.10_<br />
bAllhof eins<br />
Seite 104<br />
die Welt ohne uns (iii): Wachsen oder Weichen<br />
Botanisches Langzeittheater<br />
Seite 92<br />
kaMpf des negers und der hunde<br />
Bernard-Marie Koltès<br />
Seite 72<br />
<strong>das</strong> doppelte lottchen<br />
Familienstück nach Erich Kästner<br />
Seite 94<br />
laWrence von arabien: die sieben säulen<br />
der Weisheit (uraufführung)<br />
T. E. Lawrence / Tom Kühnel<br />
Seite 74<br />
die bakchen<br />
oder der eindringling<br />
Euripides<br />
Seite 124<br />
kristus – Monster of Münster<br />
(uraufführung)<br />
Robert Schneider / Mirko Borscht<br />
Seite 76<br />
Seite 96<br />
don Juan<br />
Molière<br />
chronik eines angekündigten todes<br />
Gabriel García Márquez<br />
Seite 126<br />
clavigo<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
Okt. 2010_<br />
Aussenspielort<br />
30.10.10_<br />
cumberlAndsche<br />
bühne<br />
14.11.10_<br />
schAuspielhAus<br />
20.11.10_<br />
cumberlAndsche<br />
bühne<br />
05.12.10_<br />
foyer<br />
schAuspielhAus<br />
07.01.11_<br />
bAllhof eins<br />
08.01.11_<br />
schAuspielhAus<br />
09.01.11_<br />
cumberlAndsche<br />
bühne<br />
11.02.11_<br />
bAllhof eins<br />
12.02.11_<br />
schAuspielhAus<br />
26.02.11_<br />
bAllhof zwei<br />
19.03.11_<br />
schAuspielhAus<br />
März 2011_<br />
Aussenspielort<br />
15.04.11_<br />
bAllhof eins<br />
16.04.11_<br />
schAuspielhAus<br />
08.05.11_<br />
cumberlAndsche<br />
bühne<br />
14.05.11_<br />
schAuspielhAus<br />
Juni 2011_<br />
Aussenspielort<br />
Juni 2011_<br />
schAuspielhAus<br />
Seite 78<br />
bauern, bonzen, boMben<br />
Hans Fallada<br />
Seite 128<br />
unternehMen hunger<br />
Hans-Werner Kroesinger<br />
Seite 80<br />
der silbersee<br />
Georg Kaiser / Kurt Weill<br />
Seite 104<br />
die Welt ohne uns (iv): Wetter<br />
Botanisches Langzeittheater<br />
Seite 130<br />
deportation <strong>ca</strong>st (uraufführung)<br />
Björn Bicker<br />
Seite 82<br />
theodor herzog von gothland<br />
Christian Dietrich Grabbe<br />
Seite 98<br />
bodenprobe kasachstan<br />
Stefan Kaegi (Rimini Protokoll)<br />
Seite 84<br />
ursprung der Welt (uraufführung)<br />
Soeren Voima<br />
Seite 104<br />
die Welt ohne uns (v): huMor und huMus<br />
Botanisches Langzeittheater<br />
Seite 86<br />
pièce pour la technique du schauspiel de hanovre<br />
Philippe Quesne / Koproduktion mit Theaterformen
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premierenübersicht __ Umschlagklappe<br />
schauspielhaus __ Seite 65<br />
cumberlandsche bühne __ Seite 89<br />
cumberlandsche Galerie und andernorts __ Seite 101<br />
junGes schauspiel / ballhof __ Seite 113<br />
theaterpädaGoGik __ Seite 134<br />
Weiter im spielplan __ Seite 138<br />
alles über kartenverkauf und abonnements __ Seite 141<br />
ensemble und mitarbeiter/innen __ Seite 153
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,<br />
gerade erst hat unsere Arbeit in Hannover begonnen, und schon halten Sie unser zweites <strong>Spielzeitheft</strong><br />
in der Hand. Nach diesem Jahr sind wir nun tatsächlich in der Stadt angekommen. Für die Offenheit<br />
und Herzlichkeit, mit der wir empfangen wurden, möchte ich Ihnen danken. Natürlich gab es auch<br />
einige Briefe, die sich enttäuscht von unserem Programm zeigten. Das ist schade, bleibt aber bei einem<br />
Intendanzwechsel nie aus. Das aber, was wir – trotz eines eher ungewöhnlichen Spielplans – an Zuspruch<br />
bekommen haben, konnte man so kaum erhoffen.<br />
Die wichtigste Neuerung in diesem Jahr wird der Start von Marc Prätsch am Jungen Schauspiel sein.<br />
(Seine Pläne und Vorstellungen finden Sie ab Seite 114.) Die Wichtigkeit der Arbeit mit und für junge<br />
Menschen ist von allen Seiten unbestritten und nun auch schon drei Jahre sehr erfolgreich. Gemeinsam<br />
mit der neugegründeten Jungen Oper wollen wir den Ballhof <strong>als</strong> Gesamtgebilde zu einem quicklebendigen<br />
Ort machen. Für dieses Ziel brauchen wir jede Unterstützung. Deshalb bin ich sehr froh,<br />
<strong>das</strong>s enercity <strong>das</strong> Junge Schauspiel auch in den nächsten drei Jahren fördern wird.<br />
Unser erstes Jahr hat mit wichtigen Themen wie z. B. »Moschee DE« oder auch dem Stück »komA« in<br />
der Tellkampfschule, unserem botanischen Langzeittheater »Die Welt ohne uns« oder dem Hochsitz-<br />
Projekt in Zusammenarbeit mit der freien Gruppe Kulturfiliale große, auch überregionale Aufmerksamkeit<br />
erregt. Das beweist die Wichtigkeit dieser gesellschaftspolitischen Themen und rechtfertigt die
auch für uns ungewöhnliche Kraftanstrengung, außerhalb unserer Spielstätten zu produzieren. Diese<br />
Arbeit, wie auch die Stadterkundung mit theatralen Aktionen werden wir fortsetzen.<br />
Auf der Großen Bühne finden Sie neben Klassikern wie »Romeo und Julia« oder »Don Juan« auch Ausgrabungen<br />
wie Grabbes »Theodor Herzog von Gothland« oder die selten gespielte Schauspieloper »Der<br />
Silbersee« von Georg Kaiser und Kurt Weill. Mit Stücken von Soeren Voima und Roland Schimmelpfennig<br />
setzen wir auch in dieser Spielzeit auf neue Dramatik im Schauspielhaus. Und nach der Moderation der<br />
Hannoverrevue wird sich Jürgen Kuttner – jetzt im größeren Rahmen, aber durchaus in der Form vergleichbar<br />
– der Kunst des 20. Jahrhunderts zuwenden.<br />
Über die Akzeptanz, die die Cumberlandsche Bühne mit dem Beginn ihres Bestehens gefunden hat,<br />
freue ich mich besonders. Das Konzept für diese neue Spielstätte ist aufgegangen, und wir werden Sie<br />
in der nächsten Spielzeit an diesem Ort auf nicht weniger <strong>als</strong> eine Weltreise einladen. Von Ungarn<br />
führt der Weg über Afrika, dann zur arabischen Halbinsel, nach Lateinamerika und zuletzt nach<br />
Kasachstan. Aber all dies und vieles mehr können Sie genauer und in Ruhe auf den folgenden Seiten<br />
nachlesen. Ich freue mich auf Ihren Besuch!<br />
Ihr Lars-Ole Walburg
06 . 06 07<br />
der kirschgarten<br />
parzival
08 . 08 09<br />
aber nein! – noch leben sie!
itchy 3
10 . 10 11<br />
götter, kekse, philosophen<br />
alkestis
eine familie
12 . 12 13<br />
die schöpfer der einkaufswelten<br />
der kirschgarten
14 . 14 15<br />
wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos
timm thaler oder <strong>das</strong> verkaufte lachen<br />
ein volksfeind
16 . 16 17<br />
der kirschgarten
moschee de
18 . 18 19<br />
<strong>das</strong> fest
der abentheuerliche simplicissimus teutsch<br />
eine familie
20 . 20 21<br />
da ist nichts leer, alles voll gewimmels<br />
feierabend (shoot the crow)<br />
parzival
22 . 22 23<br />
yerma<br />
<strong>das</strong> fest
24 . 24 25<br />
wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos
26 . 26 27<br />
gerd schneider gesellschaft<br />
moschee de
ein volksfeind<br />
götter, kekse, philosophen
28 . 28 29<br />
parzival
der abentheuerliche simplicissimus teutsch
30 . 30 31
träumer<br />
boys don't cry
32 . 32 33<br />
superhero<br />
feierabend (shoot the crow)
wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos
34 . 34 35<br />
eine familie<br />
der kirschgarten
vom ende des roten menschen
36 . 36 37<br />
timm thaler oder <strong>das</strong> verkaufte lachen
oys don't cry
38 . 38 39<br />
der kirschgarten
eine familie
40 . 41 40 41<br />
träumer
der bau
42 . 42 43<br />
der kirschgarten<br />
ein volksfeind
yerma
44 . 45 44 45<br />
aber nein! – noch leben sie!
timm thaler oder <strong>das</strong> verkaufte lachen<br />
superhero
46 . 46 47<br />
boys don't cry<br />
<strong>das</strong> fest
wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos<br />
ein volksfeind
48 . 48 49<br />
götter, kekse, philosophen<br />
ich und die finanzkrise<br />
eine familie
hoffest 2009 – abendshow
50 . 50 51<br />
eine familie<br />
<strong>das</strong> fest
die schöpfer der einkaufswelten<br />
ein volksfeind
52 . 52 53<br />
der abentheuerliche simplicissimus teutsch<br />
yerma
<strong>das</strong> fest
54 . 54 55<br />
der abentheuerliche simplicissimus teutsch<br />
parzival
56 . 56 57<br />
ein volksfeind<br />
der kirschgarten
oys don't cry<br />
der bau
58 . 58 59<br />
moschee de<br />
ein volksfeind
der kirschgarten
60 . 61 60 61<br />
moschee de
wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos
62 . 62 63<br />
schwarze jungfrauen<br />
die unschuld der raubvögel
parzival
64 . 65
SchauSpielhauS<br />
----------------------------------------------------------------------------------------- -Romeo und Julia _ 66<br />
------------------------------------------------------------------------------------- -Der Goldene Drache _ 68<br />
----------------------------------------------- -Kunst wird woanders gebraucht, <strong>als</strong> wo sie rumsteht _ 70<br />
----------------------------------------------------------------------------------- Das doppelte Lottchen _ 72<br />
-------------------------------------------------------------------- -Die Bakchen oder Der Eindringling _ 74<br />
---------------------------------------------------------------------------------------------------Don Juan _ 76<br />
------------------------------------------------------------------------------- -Bauern, Bonzen, Bomben _ 78<br />
--------------------------------------------------------------------------------------------- -Der Silbersee _ 80<br />
---------------------------------------------------------------------------Theodor Herzog von Gothland _ 82<br />
--------------------------------------------------------------------------------------- -Ursprung der Welt _ 84<br />
--------------------------------------------- -Une pièce pour la technique du Schauspiel de Hanovre _ 86
66 . 67<br />
66 SchauSpielhauS<br />
Die ganz auSSergewöhnliche<br />
unD beklagenSwerte tragöDie von<br />
romeo unD Julia<br />
von-William-ShakeSpeare<br />
regie:-heike-m.-götze<br />
Bühne:-iSaBel-roBSon<br />
koStüme:-inge-gill-kloSSner<br />
premiere:-11.-SeptemBer-2010,-SchauSpielhauS
Am Ende der Tragödie steht <strong>das</strong> Denkmal, <strong>das</strong> in Gold gegossene Abbild des<br />
tragischen Liebestods zweier Kinder, ausgerufen zum Wahrzeichen der Stadt,<br />
in dem sich die Ereignisse abspielten: Mahnmal eines sinnlos Opfer fordernden<br />
Zwistes, Gedenkstätte – vor allem – einer Sehnsucht, die bis heute<br />
<strong>als</strong> mythisches Versprechen die Erzählung der wahren, unerschütterlichen<br />
Liebe in Umlauf hält.<br />
In Verona regiert der Hass zweier verfeindeter Familien, <strong>als</strong> Romeo und Julia,<br />
Kinder dieser Familien, zufällig die Blicke tauschen. Ein Augenblick nur, der<br />
beide in einen Ausnahmezustand versetzt und glauben macht, die Liebe sei<br />
ihr Schicksal. Sich dieser Himmelsmacht ergebend, gegen alle Gesetze der<br />
Eltern und der Vernunft, halten sie nur wenige Stunden später heimlich<br />
Hochzeit. Ihre Familien erfahren davon nichts, unberührt davon geht der Krieg<br />
zwischen ihnen weiter, Romeo wird in einen Kampf verwickelt und tötet<br />
Julias Cousin. Der Bannfluch wird verhängt: Romeo muss über Nacht die Stadt<br />
verlassen, Julias Eltern planen die Verehelichung ihrer Tochter mit dem Grafen<br />
Paris. In einem letzten verzweifelten Versuch, sich diesem drohenden<br />
Ereignis zu entziehen, greift <strong>das</strong> Mädchen zu einem Schlaftrunk, der ihren Tod<br />
vortäuscht. Aus der Gruft heraus will sie zu Romeo fliehen. Doch der erhält<br />
nur die offizielle Nachricht ihrer Beisetzung. Er eilt zurück, er eilt so schnell,<br />
<strong>das</strong>s er zu früh an ihrem Grab erscheint. Wenige Minuten später nur erwacht<br />
sie, den toten Romeo an ihrer Seite. Ein Tropfen Gift findet sich noch. Er<br />
reicht. Das Begehren und seine Erfüllung ließen sich nicht synchronisieren.<br />
Doch <strong>das</strong> Paar Romeo und Julia wird für alle Zeiten zeichenhaft für die Liebe<br />
stehen und die Zurückgelassenen um sie weinen lassen.<br />
shakespeare<br />
(1564–1616)<br />
griff den stoff<br />
aus der italienischennovellenliteratur<br />
auf,<br />
verlegte ihn in<br />
die früh renaissance,<br />
die zeit<br />
des sterbens,<br />
die zeit der<br />
pest, und komprimierte<br />
<strong>das</strong><br />
geschehen auf<br />
nur vier tage,<br />
in denen hochzeiten,<br />
duelle,<br />
morde und<br />
versöhnun gen<br />
den gang der<br />
ereig nisse ebenso<br />
plötzlich wie<br />
unwider ruflich<br />
skandieren.
68 . 69<br />
68 SchauSpielhauS<br />
Der golDene<br />
Drache<br />
von-roland-Schimmelpfennig<br />
regie:-larS-ole-WalBurg<br />
Bühne:-moritz-müller-/-larS-ole-WalBurg<br />
koStüme:-moritz-müller<br />
premiere:-25.-SeptemBer-2010,-SchauSpielhauS<br />
Ein Haus irgendwo in Westeuropa. Im Erdgeschoss<br />
<strong>das</strong> Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurant<br />
»Der goldene Drache«. Ununterbrochen<br />
wird in der engen Küche gekocht.<br />
Einer der fünf Köche, ein junger Asiate, ist<br />
auf der Suche nach seiner Schwester. Jetzt<br />
hat er schreckliche Zahnschmerzen, aber<br />
keine Aufenthaltsgenehmigung. Was tun?<br />
Neben dem »Goldenen Drachen«, ein Lebensmittelspätverkauf.<br />
Hansi, der Verkäufer,<br />
isst gern die 103 – gebackenes Rindfleisch<br />
mit Gemüse, scharf. Er hat eine Vorliebe für<br />
Fabeln. Er käme selbst sehr gern in einer<br />
vor. In der Wohnung über dem Laden, vollgestopft<br />
mit Lebensmitteln, geht er statt<br />
dessen einem fabelhaften Nebengeschäft<br />
nach. Zu seinen Kunden gehören sowohl<br />
der alte Mann, der über dem »Goldenen<br />
Drachen« wohnt und einen unerfüllbaren<br />
Wunsch hegt, <strong>als</strong> auch der von seiner Frau<br />
verlassene Mann im gestreiften Hemd von<br />
nebenan. Sogar der Freund der Enkeltochter<br />
des Alten aus der Dachwohnung des Hauses<br />
gehört, <strong>als</strong> plötzlich etwas passiert, <strong>das</strong> nie
hätte passieren sollen, zu Hansis<br />
Kundschaft. Nach achtzehnstündigem<br />
Flug findet<br />
eine Flugbegleiterin in ihrer<br />
Thai-Suppe mit Hühnerfleisch<br />
einen fremden kariösen Zahn.<br />
Der Fund beunruhigt sie sehr,<br />
und nur schwer kann sie sich<br />
wieder von ihm trennen. Der<br />
junge Koch aus Asien, der<br />
ehemalige Besitzer des Zahns,<br />
wird seine Schwester knapp<br />
verfehlen.<br />
Alle Figuren in Roland Schimmelpfennigs<br />
»Der goldene Dra -<br />
che« haben irgendwie miteinander<br />
zu tun und begegnen<br />
sich doch nur am Rande.<br />
Die Zufälligkeit, mit der sich<br />
Lebenslinien hier über Kontinente<br />
hinweg kreuzen, sorgt<br />
gleichermaßen für schreiende<br />
Komik und schwebende<br />
Traurigkeit.<br />
roLand<br />
schimmeLpfennig,<br />
geboren 1967, war<br />
dramaturg an der<br />
berliner schaubühne,<br />
hausautor am<br />
hamburger schauspielhaus<br />
und gehört<br />
heute zu den<br />
wichtigsten gegenwartsdramatikern<br />
deutschlands. zuletzt<br />
war er auch<br />
<strong>als</strong> regisseur am<br />
schauspielhaus<br />
zürich, am deutschen<br />
theater berlin und<br />
am burgtheater<br />
wien tätig, wo er die<br />
uraufführung von<br />
»der goldene drache«<br />
selbst besorgte<br />
(eingeladen zum<br />
theatertreffen 2010).
70 . 71<br />
70 SchauSpielhauS<br />
kunSt wirD woanDerS<br />
gebraucht,<br />
alS wo Sie rumSteht<br />
eine-Bunte-kunSt-Wut-ShoW-von-Jürgen-kuttner<br />
konzeption-und-regie:-Jürgen-kuttner<br />
koStüme:-nina-gundlach<br />
premiere:-23.-oktoBer-2010,-SchauSpielhauS
Der Titel ist These. Ist Kunst immer gleich Kunscht? Gehört Kunst ins<br />
Museum, in Galerien, in Auktionshäuser, in Schließfächer? Was passiert,<br />
wenn man die Kunst wieder auf die Straße trägt? Oder auf eine Theaterbühne?<br />
Was passiert, wenn man dort gemeinsam mit dem Publikum den<br />
künstlerischen Gedanken rekonstruiert, der <strong>das</strong> einzelne Werk hervorgebracht<br />
hat, und ihn auf seine Alltagstauglichkeit überprüft? In Zeiten,<br />
die von uns fordern, die Elastizität unseres Vorstellungsvermögens zu<br />
erhöhen, ist die Rückbesinnung auf die künstlerischen Strategien des 20.<br />
Jahr hunderts überraschend hilfreich.<br />
Jürgen Kuttner, legendärer Sprechfunkmoderator und wortgewaltiger<br />
Performer, Videoschnipselvortragender und promovierter Kulturwissenschaftler,<br />
Buchautor und Theatermann erklärt auf überaus lehrreiche und<br />
unterhaltsame Art seit vielen Jahren auf vielen Bühnen dieser Republik<br />
vielen Menschen die Welt, indem er Zusammemhänge entdeckt, die zuvor<br />
keiner sah (»Die Geburt des radikalen Islamismus aus dem Hüftspeck des<br />
deutschen Schlagers«), indem er Blicke schenkt, von denen man dachte,<br />
man kenne sie, aber nicht ahnte, was sie einem enthüllen (»Die Frau im<br />
Rückspiegel männlicher Ohnmacht gesehen«). Was sich <strong>als</strong> Witz verkleidet,<br />
ist geisteshelle Analyse. In einer großangelegten Show mit Live-<br />
Musik und GoGo-Tanz wird Kuttner gemeinsam mit dem Ensemble, den<br />
Videokünstlern von Datenstrudel, der Puppenspielerin Suse Wächter und<br />
Überraschungsgästen Werke aus der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts<br />
Revue passieren lassen und in experimentellen Anordnungen auf<br />
ihren Nutzwert überprüfen.<br />
Jürgen kuttner,<br />
geboren 1958, setzte<br />
mit der kultsendung<br />
»sprechfunk« bei<br />
radio fritz maßstäbe<br />
in der deutschen radiol<br />
andschaft. mit seinen<br />
videoschnipselvorträgen,<br />
die er an der<br />
volksbühne berlin<br />
entwickelte, bereist<br />
er erfolgreich die<br />
deutsche theaterlandschaft.<br />
in der letzten<br />
spielzeit wirkte er am<br />
schauspiel hannover<br />
in der eröffnungsproduktion<br />
der cumberlandschen<br />
bühne<br />
»götter, kekse, philosophen«<br />
und in<br />
der inszenierung »die<br />
schöpfer der einkaufswelten«<br />
mit.
72 . 73<br />
72 SchauSpielhauS<br />
DaS Doppelte lottchen<br />
familienStück-nach-dem-roman-von-erich-käStner<br />
regie:-florian-fiedler<br />
Bühne:-maria-alice-Bahra<br />
koStüme:-Selina-peyer<br />
muSik:-martin-engelBach<br />
premiere:-14.-novemBer-2010,-SchauSpielhauS
Sommerferienlager, Seebühl am Bühlsee.<br />
Unterschiedlichste Kinder treffen<br />
hier zusammen, doch zwei sind<br />
gleich: Luise Palfy aus Wien und<br />
Lotte Körner aus München. Sie starren<br />
sich an, sie hassen und sie lieben<br />
sich. Schließlich finden sie heraus,<br />
<strong>das</strong>s sie Zwillinge sind. Die liebliche<br />
Lotte lebt bei der Mutter der<br />
beiden, die laute Luise beim Vater.<br />
Sie wurden getrennt erzogen und<br />
sind einander doch zutiefst verbunden.<br />
Den Riss in der Familie wollen<br />
die Kinder nicht länger hinnehmen<br />
und beschließen, alles daran zu<br />
setzen, die Eltern wieder zu vereinen.<br />
Lotte und Luise beginnen ein<br />
verrücktes Verwechselspiel, in dem<br />
die einfachen Verhältnisse einer<br />
alleinerziehenden Mutter und die<br />
großbürgerliche Komponistenwelt<br />
des Vaters durcheinander gewirbelt<br />
werden, in dem Luise plötzlich lieblich<br />
wird und Lotte laut.<br />
erich kästner (1899–<br />
1974) gehört zu den<br />
scharfsinnigsten und<br />
humorvollsten deutschen<br />
autoren. seine werke<br />
wie »emil und die detektive«,<br />
»pünktchen und<br />
anton« oder «<strong>das</strong> fliegende<br />
klassenzimmer«<br />
werden nicht nur von<br />
kindern, sondern auch<br />
von erwachsenen<br />
in aller welt geliebt.<br />
mit »<strong>das</strong> doppelte lottchen«,<br />
<strong>das</strong> während<br />
seines schreibverbotes<br />
im faschis mus entstand,<br />
gelang ihm eine aberwitzigeverschwörungsgeschichte,<br />
die erst malig<br />
ein thema aus der sicht<br />
von kindern thematisiert,<br />
<strong>das</strong> aktueller denn je<br />
ist: geschiedene eltern.
74 . 75<br />
74 SchauSpielhauS<br />
Die bakchen<br />
oDer Der einDringling<br />
von-euripideS-<br />
regie:-chriStian-tSchirner<br />
Bühne:-alJoScha-Begrich<br />
premiere:-5.-dezemBer-2010,-foyer-SchauSpielhauS
»Da bin ich, bin gekommen.« Mit diesen Worten beginnt<br />
die letzte Tragödie des griechischen Dramatikers Euripides.<br />
Und der sich da so seltsam selbstbewusst ankündigt,<br />
ist ein Fremder, ein lydischer Eindringling. Ungefragt und<br />
überraschend verschafft er sich Eintritt in die festgefügte<br />
Ordnung der Stadt Theben. Sein Eindringen verursacht<br />
Aufruhr, Rausch und Gewalt. Die einen geraten in Ekstase,<br />
andere werden in Schrecken versetzt. Nur zu verständlich,<br />
<strong>das</strong>s Pentheus, der König von Theben, <strong>das</strong> Eindringen des<br />
Fremden nicht zulassen will, ja nicht einmal wahrhaben<br />
möchte. Doch der ist listig, er lässt sich nicht fassen. Es ist<br />
der Gott Dionysos, der maskierte Gott, der hier unter<br />
lächelnder Maske erscheint. Fremd ist er nur scheinbar:<br />
Gerade, weil er den Bewohnern der Stadt nur zu vertraut<br />
ist, gerade weil er, der eindringende Gott, nichts anderes<br />
ist, <strong>als</strong> ein Teil ihrer selbst, verbreitet er Faszination und<br />
Schrecken. Und weil Pentheus sich weigert, <strong>das</strong> anzuerkennen,<br />
gerät alles ins Wanken. Jede Ordnung, alles Festgefügte<br />
und Regelmäßige, löst sich auf, alle Identitäten<br />
verschwimmen, und der maskierte Gott erscheint in seiner<br />
grauenvollsten Form: <strong>als</strong> schreckenerregendes Spiegelbild<br />
des Eigenen. Doch weil Dionysos auch der Gott des Theaters<br />
ist, inszeniert er <strong>das</strong> tragische Scheitern des König<br />
Pentheus' <strong>als</strong> glanzvolles Schauspiel.<br />
euripides<br />
(480–406 v. chr.)<br />
gehört neben<br />
aischylos und<br />
sophokles zu den<br />
großen klassischentragödiendichtern<br />
der<br />
griechischen<br />
antike. er schrieb<br />
über 90 tragödien,<br />
von denen<br />
allerdings nur<br />
18 erhalten sind.<br />
für »die bakchen«,<br />
die kurz vor<br />
seinem tod 406 v.<br />
chr. entstanden,<br />
erhielt er 405 v.<br />
chr. posthum<br />
den 1. preis bei<br />
den athener<br />
tragödienwettbewerben.
76 . 77<br />
76 SchauSpielhauS<br />
Don Juan<br />
von-molière<br />
regie:-SeBaStian-Schug<br />
Bühne:-chriStian-kiehl<br />
koStüme:-nicole-zielke<br />
muSik:-JohanneS-Winde<br />
premiere:-8.-Januar-2011,-SchauSpielhauS--
Don Juan ist frei. Frei von Bindungen an Konventionen, Sakramente<br />
und Schwüre. Er bricht sie, wie es gerade kommt. Kein<br />
Glaube, <strong>als</strong> der an sich selbst und an seinen Unterleib hat Platz<br />
in seinem Denken und Handeln. So erreicht er in der Kunst des<br />
Verführens wahre Meisterschaft: Frauen erobern, betrügen,<br />
Ehen versprechen und brechen – vollkommen und hemmungslos<br />
verschwendet Don Juan sich, seine Liebe und seinen<br />
Samen. Erscheint er den Frauen zunächst <strong>als</strong> der Erlöser selbst,<br />
so wird er dem Rest der Welt zum Antichristen. In Donna Elvira,<br />
einer Nonne, die für den Freigeist ihr göttliches Gelübde<br />
gebrochen hat, findet er allerdings eine hartnäckige Widersacherin.<br />
Bis ins Mark von seinem Verrat getroffen, schickt die<br />
Verlassene ihm zunächst ihren himmelschreienden Fluch,<br />
danach zwölf vermummte Reiter und am Ende – und <strong>das</strong> ist für<br />
Don Juan am bedrohlichsten – ihr durch pure Liebe gereinigtes<br />
Mitleid nach. Molière erzählt die Geschichte Don Juans und<br />
seines ständigen Begleiters, dem Diener Skanarell, <strong>als</strong> Stationendrama<br />
durch vielerlei Welten: Mantel- und Degenkämpfe<br />
im Wald, Bauernszenen mit vielschichtigen komödiantischen<br />
Brechungen und nächtlichen Geister-Erschei nungen auf dem<br />
Friedhof. Ob mit Worten, mit dem Degen oder mit anderen<br />
Instrumenten – Juans Stiche sitzen. Sie treiben seine Opfer in<br />
die Enge, wo ihnen nichts bleibt, <strong>als</strong> die letzte Instanz anzurufen:<br />
die Macht des Himmels.<br />
moLière (1622–1673) führte<br />
<strong>das</strong> leben eines autorentheatermachers.<br />
nach<br />
abschluss eines jurastudiums<br />
entschied er sich für<br />
ein leben auf der straße.<br />
für seine truppe von<br />
fahrenden schauspielern,<br />
mit denen er gemeinsam<br />
auf der bühne stand,<br />
schrieb er seine stücke.<br />
sie sind voller leben und<br />
spiegeln molières ausschweifende,<br />
bunt barocke<br />
zeit, in der die große geste<br />
und der f<strong>als</strong>che schein<br />
mehr einbrachten <strong>als</strong> <strong>das</strong><br />
wahre wort. mit seinem<br />
»don juan« schreibt er eine<br />
figur weiter, die schon seit<br />
der antike durch mythos<br />
und literatur wandelt und<br />
zum synonym für die verführung<br />
selbst geworden ist.
78 . 79<br />
78 SchauSpielhauS<br />
bauern, bonzen, bomben<br />
nach-einem-roman-von-hanS-fallada<br />
regie:-tom-kühnel<br />
Bühne:-Jo-Schramm<br />
koStüme:-ulrike-gutBrod<br />
premiere:-12.-feBruar-2011,-SchauSpielhauS
Ein Bauer ist bankrott. Seine Ochsen sollen gepfändet werden.<br />
Doch die Vollstreckungsbeamten, die aus der norddeutschen<br />
Kleinstadt Altholm in <strong>das</strong> entlegene Dorf geschickt<br />
werden, stoßen auf den erbitterten Widerstand der Landbevölkerung.<br />
Als die Anführer verhaftet werden, explodiert vor<br />
dem Regierungspräsidium eine Bombe und die Demonstration<br />
der Bauern wird von der Polizei blutig beendet. Den<br />
Bauernführern wird der Prozess gemacht, und die Bauern<br />
verhängen ein Ein- und Verkaufsboykott über die Stadt.<br />
Hans Falla<strong>das</strong> Roman »Bauern, Bomben und Bonzen« knüpft<br />
an die realen Ereignisse des Landvolk-Prozesses im holsteinischen<br />
Neumünster an und entwirft <strong>das</strong> Panorama einer<br />
Gesellschaft, die zum Spielfeld politischer und wirtschaftlicher<br />
Einzelinteressen geworden ist. Politikverdrossenheit,<br />
Denunziation und politische Intrigen sind die Folge. Keiner<br />
der Akteure, vom kleinen Anzeigenwerber Tredup über den<br />
skrupulösen Polizeidirektor Freksen bis zum ehrgeizigen<br />
Bürgermeister Gareis, vermag sich den zerstörerischen<br />
Me chanismen dieses Spiels zu entziehen. »Es ist eine Atmosphäre<br />
der ungewaschenen Füße. Es ist der Mief der Kleinstadt,<br />
jener Brodem aus Klatsch, Geldgier, Ehrgeiz und politischen<br />
Interessen«, schrieb Kurt Tucholsky über den Roman,<br />
der Fallada 1931 berühmt machte und den Hausregisseur<br />
Tom Kühnel 2011 auf die Bühne bringen wird.<br />
hans faLLada (1893–1947),<br />
der eigentlich rudolf<br />
wilhelm friedrich ditzen<br />
hieß, gehörte zu den<br />
bekanntesten deutschen<br />
schriftstellern der ersten<br />
hälfte des 20. jahrhunderts.<br />
neben »bauern, bomben<br />
und bonzen« machten<br />
ihn vor allem die romane<br />
»kleiner mann – was nun«<br />
und »wer einmal aus dem<br />
blechnapf frisst« auch international<br />
berühmt. fallada, der<br />
zeit seines lebens mit alkoholismus<br />
und drogenabhängigkeit<br />
zu kämpfen<br />
hatte, der wegen totschlags,<br />
betrugs und unterschlagungsdelikten<br />
mehrfach im<br />
gefängnis saß, zählt dank<br />
seiner konsequent realistischen<br />
erzählweise zu den<br />
großen chronisten seiner zeit.
80 . 81<br />
80 SchauSpielhauS<br />
Der SilberSee<br />
von-georg-kaiSer-mit-muSik-von-kurt-Weill<br />
regie:-larS-ole-WalBurg<br />
Bühne:-reinhild-BlaSchke<br />
koStüme:-anne-BuffetrillemuSikaliSche-leitung:-thomaS-poSth<br />
premiere:-19.-märz-2011,-SchauSpielhauS<br />
»Die Schlussszene,<br />
in der die beiden<br />
Hauptdarsteller<br />
über den zugefrorenen<br />
See in eine<br />
ungewisse<br />
Zukunft gehen,<br />
gehört zum<br />
Schönsten, was<br />
je komponiert<br />
wurde.«<br />
Ingo Metzmacher
Die hungernden Bewohner eines Slums entschließen sich, in der<br />
Stadt einen Supermarkt zu überfallen. Dort sind Verkäuferinnen<br />
gerade dabei, Lebensmittel zu entsorgen, deren Verfallsdatum<br />
überschritten ist. Die Slumbewohner rauben den Abfall, geraten<br />
allerdings auf dem Rückweg in eine Polizeisperre. Einer von ihnen,<br />
Severin, wird von dem Polizisten Olim angeschossen. Als Olim <strong>das</strong><br />
wertlose Diebesgut sieht – eine einzige Ananas – beginnen ihn<br />
Gewissensbisse zu plagen. Durch einen Lotteriegewinn plötzlich<br />
reich geworden, nimmt er den angeschossenen Severin in sein<br />
neu erworbenes Haus und pflegt ihn, ohne allerdings zu verraten,<br />
<strong>das</strong>s er der Polizist war, der ihn angeschossen hat. Je besser es<br />
Severin in der liebevollen Pflege Olims geht, um so mehr sinnt er<br />
auf Rache an jenem verhassten Polizisten. Frau von Luber, Olims<br />
Haushälterin, weiß die beiden gegeneinander auszuspielen. Am<br />
Ende stehen sie wieder mit leeren Händen da und werden von<br />
der Polizei gesucht. In die Enge getrieben, beschließen sie, sich<br />
umzubringen. Doch der Silbersee, in den sie sich stürzen wollen,<br />
ist zugefroren.<br />
Ähnlich wie in anderen seiner Werke, nutzt der Komponist der Dreigroschenoper,<br />
Kurt Weill, auch im »Silbersee« eine Vielzahl musikalischer<br />
Formen. Und obwohl es sich um ein Theaterstück handelt –<br />
der weitaus größte Teil des Textes wird gesprochen –, ist die<br />
musikalische Ausarbeitung ausgesprochen anspruchsvoll. Intendant<br />
Lars-Ole Walburg begibt sich in dieses genresprengende Wagnis.<br />
<strong>das</strong> wintermärchen<br />
»der silbersee« wurde am<br />
18. februar 1933, drei<br />
wochen nach machtergrei <br />
fung der nazis, uraufgeführt.<br />
schon am 4. märz wurden<br />
alle inszenierungen nach<br />
protesten und boykott dro hun <br />
gen wieder abgesetzt.<br />
der komponist kurt weiLL<br />
(1900–1959) emigrierte kurze<br />
zeit später in die vereinigten<br />
staaten, wo er bis zu seinem<br />
lebensende blieb. georg<br />
kaiser (1878–1945), exponierter<br />
vertreter des expressionistischen<br />
theaters, wurde<br />
aus der preußischen akademie<br />
der künste ausgeschlossen;<br />
seine werke wurden im<br />
mai 1933 verbrannt. 1938<br />
ging er mit seiner familie ins<br />
schweizer exil und blieb<br />
dort bis zu seinem tod 1945.
82 . 83<br />
82 SchauSpielhauS<br />
theoDor herzog<br />
von gothlanD<br />
von-chriStian-dietrich-graBBe<br />
regie:-felicitaS-Brucker<br />
Bühne:-frauke-löffel<br />
koStüme:-karen-Simon<br />
premiere:-16.-april-2011,-SchauSpielhauS<br />
auf JeDeS, JeDeS<br />
glück DeS himmelS<br />
unD Der erDe<br />
leiSte ich verzicht,<br />
ermorDung nur<br />
Der europäer<br />
Sei meine Seligkeit!<br />
ihr wimmern<br />
Sei mir wonnelaut;<br />
ihr blut mein wein;<br />
ihr toD mein leben,<br />
ihre freuDe<br />
meine hölle!<br />
Berdoa,-i,3,-<br />
herzog-theodor-von-gothland
Eine Fiktion. Eine Angstfantasie Europas. Es<br />
herrscht Krieg zwischen Schweden und Finnen,<br />
zwischen Christen und Heiden. Anführer<br />
der Finnen ist ein Afrikaner, Berdoa, der auf<br />
Rache sinnt für die europäischen Verbrechen<br />
und seine persönliche Versklavung. Sein Kampf<br />
zielt aufs Ganze, auf die Vernichtung des Wertegefüges<br />
der christlich-abendländischen Kultur.<br />
Zu seiner Waffe wählt er sich den schwedischen<br />
Herzog Theodor von Gothland. Als<br />
dessen Bruder stirbt, setzt Berdoa Theodor ins<br />
Ohr, der dritte Gothland-Bruder, Kanzler am<br />
schwedischen Hofe, hätte seine Finger im<br />
Spiel gehabt. Mit dieser Lüge be ginnt der Zersetzungsprozess,<br />
der freie Fall des zivilisierten<br />
Menschen. Um vermeintliches Recht wieder<br />
herzustellen, wird Gothland zum Barbaren. Er<br />
tötet den Bruder, verrät den König, verstößt<br />
die Frau, den Vater, opfert den Sohn, erkennt<br />
die Täuschung spät. Doch ändert <strong>das</strong> den Furor<br />
nicht. Er rächt sich weiter, er kann nicht<br />
mehr zurück, die Hölle hat er kennengelernt<br />
und <strong>als</strong> Weltgesetz begriffen, so schürt er <strong>das</strong><br />
Feuer in ihr weiter.<br />
»theodor herzog von<br />
gothland« gilt <strong>als</strong> eines<br />
der eindrucksvollsten<br />
debütwerke eines deutschen<br />
dichters. die zeitgenossen<br />
zeigten sich schockiert von<br />
der düsternis seines wortgewaltigen<br />
und zweifelsohne<br />
hochtalentierten urhebers:<br />
christian dietrich grabbe<br />
(1801–1836). der sohn<br />
eines zuchthausaufsehers,<br />
stu dierter jurist, gescheiterter<br />
schauspieler und regisseur<br />
zählt neben georg büchner<br />
zu den erneuerern des<br />
deutschsprachigen theaters<br />
seiner zeit. sein kurzes<br />
leben war bestimmt von<br />
turbulent wechselnder<br />
liebe, depressionen und<br />
alkoholexzessen. mit nur<br />
35 jahren starb er an<br />
rückenmarkschwindsucht.
84 . 85<br />
84 SchauSpielhauS<br />
urSprung<br />
Der welt<br />
von-Soeren-voima<br />
regie:-tina-lanik<br />
uraufführung:-<br />
14.-mai-2011,-SchauSpielhauS<br />
Gyges und Kandaulis sind Freunde, seit sie gemeinsam<br />
zur Schule gingen. Sie haben zusammen studiert, betreiben<br />
gemeinsam eine Werbeagentur. Weder Geld noch<br />
Frauen konnten ihre Freundschaft bisher erschüttern. Als<br />
Kandaulis' Großvater stirbt, reist er mit seiner Mutter zum<br />
Begräbnis in seine iranische Heimat. Frisch verheiratet<br />
mit einer vollkommen verschleierten Frau, kehrt er zurück.<br />
Die Frau, seine Cousine, ist ihm seit zwanzig Jahren<br />
versprochen und spricht kein Wort deutsch. Kandaulis ist<br />
glücklich – Gyges fassungslos. Kandaulis' Erklärungen, er<br />
könne – Aufklärung hin oder her – seiner jungen Frau<br />
nicht einfach den Schleier wegnehmen, der Schleier<br />
gehöre zu ihr, sei Teil ihres Wesens, kann Gyges nicht<br />
akzeptieren. Es ist ihm unbegreiflich, hier in Deutschland<br />
mit einer verschleierten Frau zu leben. Um dem Freund<br />
sein außerordentliches Eheglück verständlich zu machen<br />
und auch, um seine unverändert westliche Lebenseinstellung<br />
unter Beweis zu stellen, versteckt Kandaulis<br />
Gyges in seiner Wohnung. Wenn er seine Frau, so prahlt<br />
er vor dem Freund, auch nur einen Augenblick unverschleiert<br />
sehen könne, werde Gyges alles begreifen. Und<br />
tatsächlich – beim Anblick der jungen Frau begreift und<br />
vergisst Gyges alles. Dass er selbst dabei gesehen wird,<br />
führt in die Katastrophe.
die geschichte der freunde<br />
gyges und kandaulis ist uralt.<br />
schon herodot erzählt sie<br />
in seinen historien im 5. jahrhundert<br />
v. chr. seither hat sie<br />
unzählige variationen erfahren.<br />
1854 schrieb friedrich hebbel<br />
die tragödie »gyges und sein<br />
ring«, in deren zentrum er<br />
den widerspruch zwischen der<br />
aufgeklärten haltung kandaulis'<br />
und seiner missachtung gegenüber<br />
den tradierten werten seiner<br />
geliebten frau rhodope sieht.<br />
soeren Voima, geboren 1970,<br />
von dem in der letzten spielzeit<br />
bearbeitungen von grimmelshausens<br />
»simplicissimus« und<br />
stefan zweigs »sternstunden<br />
der menschheit« zu sehen waren,<br />
greift den mythos von der ent <br />
schleierten frau in »ursprung<br />
der welt« noch einmal auf und<br />
transponiert ihn ins heute.
86 . 87<br />
86 SchauSpielhauS<br />
pièce pour la technique<br />
Du SchauSpiel De hanovre<br />
von-philippe-queSne<br />
koproduktion-mit-dem-feStival-theaterformen-2011<br />
uraufführung:-Juni-2011,-SchauSpielhauS
Ein Schauspieler geht über die Bühne, so <strong>als</strong> wäre er tatsächlich<br />
zu Hause in seiner Wohnung – was ist so beunruhigend daran?<br />
Ein Hund auf der Bühne – warum ist es so faszinierend, ihn zu<br />
beobachten? Ein im Theater nachgebauter Miniaturwald – wieso<br />
fröstelt man? Ein Auto auf der Bühne – warum fühlt es sich an,<br />
<strong>als</strong> würde dem Raum Gewalt angetan? Solche (un-)dramatischen<br />
Elemente ordnet Quesne in den Stücken seines Vivarium Studios<br />
an. Der Name der Compagnie ist Programm: Selbstverständliches,<br />
scheinbar Unscheinbares wird in einem theatralen Laborversuch<br />
unter Beobachtung gestellt – und entpuppt sich unter diesem<br />
forschenden Blick <strong>als</strong> etwas seltsam Beunruhigendes. Philippe<br />
Quesnes Theater hat die Fähigkeit, den unhinterfragten Vorgängen,<br />
Gegenständen, Verhaltensweisen jenes Geheimnis zurückzugeben,<br />
<strong>das</strong> ihnen der Alltag vorenthält.<br />
In der geplanten Koproduktion mit dem Festival Theaterformen<br />
wird Quesne sich nun jener Seite des Theaterapparates widmen,<br />
die bei »normalen« Aufführungen Mittel zum Zweck ist: der<br />
Technik. Umbau, Lichtwechsel, Toneinspielungen übernehmen<br />
an diesem Abend die Hauptrolle. »Pièce pour la technique du<br />
Schauspiel de hanovre« meint aber auch die Menschen, die diese<br />
Maschinerie bedienen und die Theater täglich aus einer besonderen<br />
Perspektive sehen. Diesem unsichtbaren Ensemble des<br />
Hauses gilt die ganze Aufmerksamkeit dieses eigenwilligen und<br />
herausragenden Theaterkünstlers.<br />
phiLippe Quesne,<br />
geboren 1970,<br />
hat bildende kunst<br />
studiert und <strong>als</strong><br />
bühnenbildner<br />
gearbeitet, bevor er<br />
2003 die compagnie<br />
vivarium studio<br />
gründete. mit ihr<br />
ist er auf festiv<strong>als</strong><br />
in der ganzen welt<br />
zu gast. 2009<br />
wurden in hannover<br />
im rahmen von<br />
theaterformen<br />
»l’effet de serge«<br />
und »la mélancholie<br />
des dragons« vom<br />
publikum gefeiert.<br />
hier begegnete<br />
Quesne auch der<br />
technik, die ihn<br />
zu diesem projekt<br />
inspirierte.
88 . 89
cumberlandSche bühne<br />
------------------------------------------------------------------------ -Eszter Solymosi von Tiszaeszlár _ 90<br />
---------------------------------------------------------------------- Kampf des Negers und der Hunde _ 92<br />
--------------------------------------------- Lawrence von Arabien: Die sieben Säulen der Weisheit _ 94<br />
------------------------------------------------------------------- Chronik eines angekündigten Todes _ 96<br />
-------------------------------------------------------------------------------- -Bodenprobe Kasachstan _ 98
90 . 91<br />
90 cumberlandSche bühne<br />
eSzter SolymoSi<br />
von tiSzaeSzlár<br />
von-kornél-mundruczó-und-yvette-Bíró-<br />
nach-einem-roman-von-gyula-krúdy<br />
regie:-kornél-mundruczó<br />
Bühne-und-koStüme:-marton-Ágh<br />
uraufführung:-17.-SeptemBer-2010,-cumBerlandSche-Bühne
An einem warmen Sommertag 1882 wird am Ufer der<br />
Theiss die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Die<br />
Tote trägt die Kleider von Eszter Solymosi. Ihr Alter wird<br />
von den Ärzten auf 14 Jahre geschätzt. Ihr H<strong>als</strong> ist unverletzt.<br />
Eszter hatte man <strong>das</strong> letzte Mal gesehen, <strong>als</strong> sie von<br />
ihrer Wirtin in einen Laden geschickt wurde, um schwarze<br />
Farbe zu holen. Es war der Samstag vor Pessach. Die<br />
Juden des Dorfes hatten sich in der Synagoge versammelt.<br />
Nachdem <strong>das</strong> Mädchen vergeblich gesucht worden<br />
war, sprach sich herum, <strong>das</strong>s die Juden Eszter getötet und<br />
ihre Kehle durchgeschnitten hätten, um ihr Blut in <strong>das</strong><br />
Festmahl zu rühren. Es kommt zur Anklage: Ritualmord.<br />
Während des zweijährigen Prozesses werden fünfzehn<br />
Juden inhaftiert. Obwohl sich keine Beweise finden lassen,<br />
führen die massiven Vernehmungsmethoden zum<br />
Erfolg: Der Sohn des Schammes’ sagt gegen den eigenen<br />
Vater aus.<br />
Die Geschichte basiert auf einem historischen Prozess des<br />
ausgehenden 19. Jahrhunderts im Nordosten Ungarns,<br />
der <strong>als</strong> »Affäre von Tisza-Eszlár« in die Bücher eingegangen<br />
ist. Während der monatelangen Verhandlungen gab<br />
es im ganzen Land antijüdische Exzesse, es wurden Petitionen<br />
verfasst, den Juden ihre Bürgerrechte abzusprechen,<br />
die Behörden mussten den Notstand ausrufen.<br />
gyuLa krúdy (1878–1933)<br />
war einer der bekanntesten<br />
und produktivsten schriftsteller<br />
ungarns. in einem demnächst<br />
auch in deutscher Über setzung<br />
vorliegenden roman hat<br />
er die geschichte dieses berühmten<br />
historischen ritualmordpro<br />
zesses aufgearbeitet.<br />
der theater und filmregisseur<br />
kornéL mundrucZó, geboren<br />
1975 in gödöllö (ungarn), dessen<br />
letzter spielfilm »delta« bei<br />
den filmfestspielen in <strong>ca</strong>nnes<br />
2008 den kritiker preis erhielt,<br />
und dessen eindrucksvolle theateradaptionen<br />
von sorokins<br />
»eis« und shelleys frankenstein<br />
»frankenstein terv« auf zahlreiche<br />
internationale theaterfestiv<strong>als</strong><br />
eingeladen wurden,<br />
wird diesen stoff für <strong>das</strong><br />
schauspiel hannover bearbeiten<br />
und auf die bühne bringen.
92 . 93<br />
92 cumberlandSche bühne<br />
kampf DeS negerS<br />
unD Der hunDe<br />
von-Bernard-marie-koltèS<br />
regie:-kriSto-Šagor<br />
Bühne-und-koStüme:-BarBara-kaeSBohrer<br />
muSik:-SeBaStian-katzer<br />
premiere:-30.-oktoBer-2010,-cumBerlandSche-Bühne
Beängstigend schlägt uns aus Koltès' Stück ein Kampf entgegen,<br />
der von Unversöhnlichkeit und Unvereinbarkeit zweier<br />
Welten erzählt: Horn leitet die Baustelle einer europäischen<br />
Firma irgendwo in Westafrika. Er steht kurz vor seiner Pensionierung<br />
und hat seine junge Verlobte Léone aus Paris mitgebracht.<br />
Doch während seiner Abwesenheit gab es einen<br />
Zwischenfall auf der Baustelle. Ein schwarzer Arbeiter kam<br />
ums Leben. Alboury, ein geheimnisvoller Schwarzer, der sich<br />
auf unerklärliche Weise trotz hoher Palisaden und Wachtürme<br />
auf die Baustelle einschleichen konnte, fordert nun die Leiche.<br />
Die aber ist verschwunden, so erklärt Cal, Horns Stellvertreter<br />
auf der Baustelle.<br />
Koltès entwickelt um diesen Krimiplot eine ebenso atmosphärisch-dichte<br />
wie spielerisch-wendige Geschichte. Sie führt<br />
direkt in Abgründe feindseliger Lebens- und Denkungsarten<br />
in einer multikulturellen Welt, in der Kulturen trotz unterschiedlicher<br />
Verwurzelung eng zusammenwachsen. Cal, Ingenieur<br />
und Rassist, behauptet, der Arbeiter sei von einem<br />
LKW überfahren worden. Doch muss er seine Aussage bald<br />
revidieren und den Streit eingestehen, den er mit ihm hatte.<br />
Gerade mit seiner scheinbar harmlosen, dabei unablässig-<br />
ruhigen Art, mit der Alboury auf die Herausgabe der Leiche<br />
beharrt, drängt er Horn und Cal an den Abgrund ihrer verborgensten<br />
Affekte: Angst, Gier, Hass, Verrat und – Mord.<br />
bernard-marie koLtès<br />
(1948–1989) hat<br />
mit geradezu seismografischem<br />
gespür<br />
gewalteskalationen<br />
in einer globalisierten,<br />
postkolonialen welt<br />
aufgezeichnet. nach<br />
seiner regieausbildung<br />
in strasbourg bereiste<br />
er mehrere kontinente.<br />
zurück kam er mit der<br />
erkenntnis: »Das einzige<br />
Problem, <strong>das</strong> es wert<br />
ist, ernstgenommen zu<br />
werden, ist <strong>das</strong> physische<br />
Leiden der Dritten Welt,<br />
<strong>das</strong> allein ist wesentlich.«<br />
seine theaterstücke<br />
haben innerhalb weniger<br />
jahre die bühnen<br />
europas erobert. 1989<br />
starb koltès im alter von<br />
nur 41 jahren an aids.
94 . 95<br />
94 cumberlandSche bühne<br />
lawrence von arabien:<br />
Die Sieben Säulen Der<br />
weiSheit<br />
von-tom-kühnel-nach-t.-e.-laWrence<br />
regie:-tom-kühnel<br />
Bühne-und-koStüme:-ulrike-gutBrod<br />
uraufführung:-20.-novemBer-2010,-cumBerlandSche-Bühne<br />
Die Morgenluft einer<br />
zukünftigen Welt<br />
berauschte uns. Wir<br />
waren aufgewühlt von<br />
Ideen, die nicht<br />
auszudrücken und die<br />
nebulös waren, aber für<br />
die gekämpft werden<br />
sollte. Doch <strong>als</strong> wir<br />
siegten und die neue<br />
Welt dämmerte, kamen<br />
wieder die alten Männer<br />
und nahmen unseren<br />
Sieg, um ihn der Welt<br />
anzupassen, die sie<br />
kannten. Wir dachten,<br />
wir hätten für einen<br />
neuen Himmel und eine<br />
neue Welt gearbeitet,<br />
und sie dankten uns<br />
freundlich und machten<br />
ihren Frieden.<br />
T. E. Lawrence
Thomas Edward Lawrence wird 1914 <strong>als</strong> britischer Verbindungsmann<br />
nach Mekka geschickt, um die arabischen Beduinen<br />
bei ihrem Aufstand gegen <strong>das</strong> Osmanische Reich zu unterstützen.<br />
Seine Orts- und Sprachkenntnisse sind ausgezeichnet,<br />
und so gelingt es ihm, für die schlecht organisierten Araber eine<br />
erfolgreiche Guerillastrategie zu entwickeln, die bis heute <strong>als</strong><br />
Prototyp asymmetrischer Kriegsführung gilt. Innerhalb von nur<br />
vier Jahren werden die türkischen Streitkräfte entscheidend<br />
geschwächt, und die Araber erobern Damaskus. Der amerikanische<br />
Journalist Lowell Thomas, der die Aufständischen<br />
zeitweise begleitete, präsentiert Lawrence nach dem Ende des<br />
Krieges <strong>als</strong> »ungekrönten König von Arabien« und macht ihn<br />
schon zu Lebzeiten berühmt. Vollends zur Legende wird »Lawrence<br />
von Arabien« 1962 durch <strong>das</strong> bildmächtige Wüstenepos<br />
von David Lean mit Peter O´Toole in der Titelrolle. In seinen<br />
1926 veröffentlichten Erinnerungen »Die Sieben Säulen der<br />
Weisheit« beschreibt T. E. Lawrence nicht nur den Verlauf des<br />
Krieges gegen die Türken, er spricht von seiner Faszination für<br />
die arabische Kultur und von der Ignoranz englischer Kolonialpolitik.<br />
Er berichtet, wie der Freiheitskampf der arabischen<br />
Beduinen von den europäischen Großmächten für ihre geopolitischen<br />
Interessen benutzt wird: Schon lange vor der Befreiung<br />
ist die Aufteilung des arabischen Raumes zwischen Frankreich<br />
und England beschlossene Sache.<br />
tom kühneL, 1971 in cottbus geboren,<br />
begann 1998 gemeinsam mit<br />
robert schuster und soeren voima,<br />
klassiker zu bearbeiten und eigene<br />
stücke zu schreiben. von 1999<br />
bis 2002 übernahm er mit robert<br />
schuster und bernd stegemann<br />
die künstlerische leitung des<br />
theaters am turm (tat) in frankfurt.<br />
seit 2000 inszeniert er unter anderem<br />
an der berliner schaubühne,<br />
dem theater basel, am schauspiel<br />
graz und am schauspiel köln. am<br />
schauspiel hannover brachte er <strong>als</strong><br />
hausregisseur die revue »götter,<br />
kekse, philosophen«, »die schöpfer<br />
der einkaufswelten«, »helden des<br />
20. jahrhunderts« und »alkestis«<br />
heraus. er wird den filmi schen mythos<br />
des »lawrence von arabien« mit<br />
den lebenserinnerungen des echten<br />
lawrence konfrontieren und zu<br />
einem projekt über kolonialisierung<br />
und globalisierung verdichten.
96 . 97<br />
96 cumberlandSche bühne<br />
chronik eineS<br />
angekünDigten<br />
toDeS<br />
nach-dem-roman-von-gaBriel-garcía-mÁrquez<br />
regie:-alBrecht-hirche<br />
premiere:-9.-Januar-2011,cumBerlandSche-Bühne<br />
Nach einem rauschenden Hochzeitsfest weist<br />
der Bräutigam die Braut zurück, weil sie nicht<br />
mehr unschuldig ist. Aufgebracht und ehrverletzt<br />
beschließen ihre Brüder Pedro und Pablo,<br />
sie zu rächen. Der Morgen bricht mit der<br />
Gewissheit an, <strong>das</strong>s die Brüder den jungen<br />
Santiago Nasar töten werden. Und die Logik<br />
des angekündigten Verbrechens kennt kein<br />
Zurück – auch wenn der Auserwählte vielleicht<br />
gar nicht der Schuldige ist. Bald weiß<br />
<strong>das</strong> ganze Dorf um den Plan, doch keiner verhindert<br />
die Tat. Dabei scheinen die Täter darauf<br />
mehr zu warten <strong>als</strong> auf ihr Opfer. Und so<br />
sieht die Bevölkerung zu, wie die beiden Brüder<br />
zu Mördern wider Willen werden. Auf<br />
poetische Weise und doch in dokumentarischer<br />
Genauigkeit beschreibt der kolumbianische<br />
Literaturnobelpreisträger Gabriel Garcia<br />
Márquez die Vorgänge eines Morgens in einem<br />
kleinen Dorf und legt darin die Vorgänge der<br />
verrohten Welt in ihrer Logik des Vorurteils<br />
und der Gewalt frei. Die Chronik eines angekündigten<br />
Todes beschreit die Schuld aller,<br />
auch derer, die nicht gemordet haben.
gabrieL garcía márQueZ,<br />
1927 in ara<strong>ca</strong>ta<strong>ca</strong><br />
(kolumbien) geboren,<br />
gehört zu den wichtigsten<br />
schriftstellern südamerikas<br />
und hat den stil des<br />
»magischen realismus«<br />
entscheidend geprägt.<br />
mit seinem roman<br />
»hundert jahre einsamkeit«<br />
erlangte er 1967<br />
internationale berühmtheit.<br />
1982 erhielt er<br />
den literaturnobelpreis<br />
für »seine novellen und<br />
kurzgeschichten, in<br />
denen <strong>das</strong> fantastische<br />
und <strong>das</strong> reale miteinander<br />
in einer welt<br />
reicher imagination<br />
kombiniert sind, die<br />
zugleich <strong>das</strong> leben und<br />
die konflikte eines<br />
kontinents reflektieren«.
98 . 99<br />
98 cumberlandSche bühne<br />
boDenprobe<br />
kaSachStan<br />
von-Stefan-kaegi-(rimini-protokoll)<br />
regie:-Stefan-kaegi<br />
premiere:-8.-mai-2011,-<br />
cumBerlandSche-Bühne<br />
eine-produktion-von-rimini-apparat-und-hau-/-hebbel-am-ufer-<br />
Berlin.- in- koproduktion- mit- dem- Schauspiel- hannover- undnet-(neues-europäisches-theater)-festival,-moskau<br />
gefördert-durch-den-regierenden-Bürgermeister-von-Berlin-–-<br />
Senatskanzlei-–-kulturelle-angelegenheiten<br />
Mitten im Zweiten Weltkrieg begann Stalin<br />
hunderttausende Russlanddeutsche, deren Vorfahren<br />
sich ab dem 18. Jahrhundert im Zarenreich<br />
niedergelassen hatten, in die Steppe<br />
Asiens umzusiedeln. In Kasachstan lebten sie<br />
über Generationen hinweg <strong>als</strong> Bauern und<br />
Zwangsarbeiter gemeinsam mit anderen deportierten<br />
und russifizierten Nationalitäten – bis<br />
die Bundesregierung, von der Euphorie der<br />
Maueröffnung beflügelt, Anfang der neunziger<br />
Jahre ihren Nachkommen den deutschen Pass<br />
anbot. Über zwei Millionen von ihnen flogen<br />
in Sondermaschinen nach Deutschland. Nach<br />
Hannover. Heim ins Reich?<br />
Was ist 20 Jahre nach der großen Überfahrt<br />
aus den Spätaussiedlern geworden? In der<br />
Presse tauchen sie stereotypisch <strong>als</strong> Neonazis<br />
oder anti-islamische Messerstecher auf, andere<br />
jedoch haben sich schnell assimiliert und in<br />
Deutschland studiert. Und einige von ihnen<br />
machen sich auf den Weg zurück. Denn in<br />
Kasachstan wurde <strong>das</strong> fünftgrößte Ölfeld der<br />
Welt entdeckt, so <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Land schon bald zu<br />
den wichtigsten Erdölexporteuren gehören
könnte. In der neuen Hauptstadt<br />
Astana hat sich eine Elite herausgebildet,<br />
die Petrodollars für Ruhmespyramiden,<br />
Spielkasinos und<br />
Luxusvillen umsetzt. Und die Regierung<br />
lockt mit einem staatlichen<br />
Programm für Rückkehrer<br />
ins unterbevölkerte Zentralasien.<br />
In Hannover und Berlin macht sich<br />
der <strong>Dokument</strong>artheaterspezialist<br />
Stefan Kaegi auf die Suche nach<br />
Russlanddeutschen, die bereit sind,<br />
entlang der Pipelines nach Kasachstan<br />
zu reisen, um <strong>das</strong> Land,<br />
in dem sie aufgewachsen sind,<br />
aus der Distanz des Entflohenen<br />
und der Nähe des Heimkehrers<br />
zugleich zu beschreiben. Aus dieser<br />
Reise entsteht ein Theaterabend,<br />
in dem Menschen in russischer<br />
und deutscher Sprache die<br />
Routen der Steppe beschreiben –<br />
den Weg ihres Lebens, des Erdöls<br />
und der Macht.<br />
stefan kaegi, geboren 1972,<br />
ist selbst ein reisender<br />
ohne feste heimat. er stammt<br />
aus der schweiz, wohnt<br />
heute in berlin oder buenos<br />
aires und inszeniert dokumentarische<br />
theaterstücke<br />
und stadtrauminszenierungen<br />
u. a. in vancouver, brüssel<br />
und kairo. gemeinsam mit<br />
helgard haug und daniel<br />
wetzel gründete er 2000<br />
die gruppe rimini protokoll,<br />
die <strong>das</strong> dokumentartheater<br />
neubegündete, indem sie<br />
experten des alltags auf die<br />
bühne stellte. in hannover<br />
zeigten sie 2002 in »sonde<br />
hannover« durch 40 feldstecher<br />
im 10. stock einen ganz<br />
besonderen blick auf den<br />
kröpcke und thematisierten mit<br />
»deadline« (2003) die organisation<br />
des sterbens heute.
100 . 101
cumberlandSche Galerie und andernOrtS<br />
---------------------------------------------------- -Was der Mond rot aufgeht. Wie ein blutig Eisen. _ 102<br />
----------------------------------------------------------------------------------------Die Welt ohne uns _ 104<br />
------------------------------------------------------------------------- -Weltausstellung Prinzenstraße _ 106<br />
------------------------------------------------------------------------------------------ -Graffitimuseum _ 108<br />
--------------------------------------------------------------------------- -Gerd Schneider Gesellschaft _ 109<br />
---------------------------------------------------------------------------------------------- -Montagsbar _ 110<br />
---------------------------------------------------------------------------------------------- -FilmTheater _ 111
102 . 103<br />
102 cumberlandSche galerie und andernortS<br />
waS Der monD rot aufgeht.<br />
wie ein blutig eiSen.<br />
pathologie-eineS-mikrokoSmoS<br />
konzeption-und-realiSation:-urSula-Bergmann,-philippe-gooS,-anna-macholz,-<br />
ramona-rauchBach,-miriam-reimerS,-marco-Štorman-und-katharina-uhland<br />
aB-5.-SeptemBer-2010-in-einer-SchreBergartenSiedlung-hannoverS<br />
eine-produktion-von-kulturfiliale-in-zusammenarbeit-mit-dem-Schauspiel-hannovergefördert-vom-kulturbüro-hannover-und-der-Stiftung-kulturregion-hannover
Für alles, was Menschen im Alltag vermissen – an Freiheit, Ordnung,<br />
Geborgenheit, an klaren Grenzen – gibt es ein verheißungsvolles<br />
Refugium: den Schrebergarten. Innerhalb dieses<br />
Rückzugsortes, hinter dem eigenen Gartenzaun, lässt sich einiges<br />
leben, wofür im Alltag kaum Raum und Zeit bleibt. Der allgegenwärtige<br />
Duft von Gegrilltem kündet von Heimat, die Sehnsucht<br />
nach Verwurzelung findet Ausdruck im selbstgezogenen Bio-<br />
Gemüse, und die Hollywoodschaukel wird zum Fluchtpunkt persönlicher<br />
Gedankenfreiheit. An kaum einem Ort kann man so<br />
gut träumen, entspannen, spielen. An kaum einem Ort prallen<br />
Sehnsüchte und ihre Verkehrungen so direkt auf einander wie in<br />
einer Schrebergartenkolonie. Werte wie Individualität, Freiheitsdrang<br />
und Gemeinschaftlichkeit werden großgeschrieben;<br />
gleichzeitig findet man soziale Ab- und Aus gren zung, Formatierungswillen<br />
und Perfektionismus. Und bisweilen wird die nachbarschaftliche<br />
Gartengemeinschaft zum prinzipienreitenden<br />
Über wachungsstaat. Manchmal sind Menschen bereit, für ihre<br />
Freiheit hinter dem Gartenzaun zu töten: So schlug im September<br />
2008 der Besitzer einer Gartenlaube in Gifhorn drei Menschen<br />
mit einem Eichenholzknüppel den Schädel ein.<br />
Mit ihrem neuen Projekt begibt sich Kulturfiliale in den Mikrokosmos<br />
Schrebergarten, um – inspiriert von diesem authentischen<br />
Fall – den Geheimnissen unserer disparaten Sehnsuchtsgesellschaft<br />
auf die Spur zu kommen.<br />
unter dem slogan »unser<br />
theater ist die stadt«<br />
entwickelt und produziert<br />
die gruppe kuLturfiLiaLe<br />
seit 2006 projekte, die<br />
den alltag und die lebenswirklichkeit<br />
der menschen<br />
in ihrer stadt in den mittelpunkt<br />
stellen. ihre letzte<br />
arbeit »da ist nichts leer,<br />
alles voll gewimmels«<br />
konfrontierte hannovers<br />
passanten in der fußgängerzone<br />
am platz der<br />
weltausstellung mit dem<br />
langsamen, selbst gewählten<br />
tod eines mitbürgers,<br />
der sich auf einen hochsitz<br />
zurückgezogen hatte, um<br />
dort zu verhungern. <strong>das</strong><br />
projekt wurde mit dem<br />
pro visiopreis 2010 der<br />
stiftung kulturregion<br />
hannover ausgezeichnet.
104 . 105<br />
104 cumberlandSche galerie und andernortS<br />
Die welt ohne unS (iii–v)<br />
BotaniScheS-langzeittheater-<br />
konzeption:-toBiaS-rauSch-/-alJoScha-Begrich-(lunatikS-produktion)-/-text-und-<br />
regie:-toBiaS-rauSch-/-auSStattung:-kirSten-hamm-/-recherche:-eva-maria-reimer-/-<br />
WiSSenSchaftliche-Beratung:-JohanneS-tantau-/-landSchaftSgeStaltung:--<br />
JohanneS-Böttger-(inStitut-für-landSchaftSarchitektur)<br />
2010-2015,-auSSenSpielort<br />
iii. akt-oktoBer-2010:-WachSen-oder-Weichen-–-drei-Jahre-nach-ende-der-menSchheit<br />
iV. akt-märz-2011:-Wetter-–-30-Jahre-nach-ende-der-menSchheit<br />
V. akt-Juni-2011:-humor-und-humuS-–-80-Jahre-nach-ende-der-menSchheit-<br />
Schirmherr:-Stephan-Weil,-oberbürgermeister-der-landeshauptstadt-hannovermit-freundlicher-unterstützung-von-Blumen-hoffmannund-dem-fachbereich-umwelt-und-Stadtgrün-der-Stadt-hannover,-galabau.-<br />
in-kooperation-mit-
Die Menschen sind verschwunden. Auf den Straßen<br />
wachsen Bäume. Kriminelle Pflanzen marodieren durch<br />
die Stadt, im Boden breiten sich Gifte aus, heimlich<br />
flüstern die Wurzeln miteinander, der tödliche Wettlauf<br />
um Licht und Schatten hat begonnen. Die drei neuen<br />
Akte von »Die Welt ohne uns« führen in eine geheimnisvolle,<br />
seltsame Welt, in der die Pflanzen die Macht<br />
auf dem Planeten übernommen haben. Die Zuschauer<br />
verfolgen ihren Kampf ums Überleben, gegen Stürme<br />
und Parasitenüberfälle. Sie erleben, wie brutal die wild<br />
ausufernden Pflanzensprosse miteinander ringen und<br />
wie sich die Natur durch unser Fortbleiben und den<br />
Klimawandel verändert. Wie längst ausgerottet geglaubte<br />
Gewächse wiederkehren, und wie so manches<br />
zarte Pflänzlein den Menschen schmerzlich vermisst.<br />
Das botanische Langzeittheater mit echten Pflanzen <strong>als</strong><br />
Darstellern begann im Mai 2010 und dauert insgesamt<br />
fünf Jahre. Indem die Inszenierung einen Zeitraum von<br />
einer Million Jahre erzählt, sprengt sie alle üblichen<br />
Zeithorizonte, in denen Menschen denken und planen.<br />
Sie wagt so einen Blick über die eigene Lebensfrist<br />
hinaus in evolutionsgeschichtliche Zeiträume, die <strong>als</strong><br />
Maßstab für menschliches Handeln und seine Folgen<br />
bewusst werden.<br />
tobias rausch studierte<br />
philosophie und biologie.<br />
2002 gründete er die<br />
gruppe lunatiks produktion.<br />
<strong>das</strong> berliner performance<br />
und theaterkollektiv betreibt<br />
forschungsarbeit mit den<br />
mitteln des theaters und<br />
entwickelt projekte, in denen<br />
reale ereignisse künstlerisch<br />
verarbeitet werden. zuletzt<br />
inszenierte rausch an der<br />
schwankhalle bremen <strong>das</strong><br />
interviewprojekt »gruene<br />
kriege«, in dem menschen<br />
von ihren kämpfen mit der<br />
natur berichten. mit seiner<br />
inszenierung »alles offen«<br />
über persönliche geschichten<br />
aus der wendezeit am<br />
volkstheater rostock wurde<br />
er zu den autorentheatertagen<br />
2010 am deutschen<br />
theater berlin eingeladen.
106 . 107<br />
106 cumberlandSche galerie und andernortS<br />
WeltauSStellunG prinzenStraSSe<br />
eine-veranStaltungSreihe-mit-autoren-der-kulturzeitung-Lettre internationaL<br />
Mit Unterstützung der TUI Stiftung begannen wir<br />
in der letzten Spielzeit eine Veranstaltungsreihe<br />
mit international renommierten Autoren der Kulturzeitung<br />
Lettre international. Die weißrussische<br />
Autorin Swetlana Alexijewitsch, der Psychoanalytiker<br />
und Universalgelehrte Sergio Benvenuto<br />
aus Italien, der Fotograf Wolf Böwig aus Deutschland,<br />
der Mathematiker und ehemalige Ministerpräsident<br />
Reinhard Höppner, der französische<br />
Autor und muslimische Islamkritiker Abdelwahab<br />
Meddeb, der Journalist und Autor Pedro Rosa<br />
Mendes aus Portugal, der deutsche Polarforscher<br />
Jan Borm, die niederländische Journalistin Linda<br />
Polman und die deutsche Journalistin und Feministin<br />
Alice Schwarzer sind einige der Gäste, die<br />
seitdem im Schauspiel Hannover zu Gast waren,<br />
um persönlich von ihrer Arbeit und ihrer Erfahrung<br />
der Welt zu berichten.<br />
Das Spektrum der Themen reichte dabei vom<br />
Ende des Roten Menschen in den Ländern der<br />
ehemaligen Sowjetunion, über die Psychologie<br />
der Revolution 1968 und 1989, die Mitleid industrie<br />
der internationalen Hilfsorganisationen, die<br />
Schwierigkeit und Notwendigkeit der Berichterstattung<br />
über Gewalt bis hin zu den Völkern des<br />
Hohen Nordens und ihrer Bedrohung durch unseren<br />
Lebensstil, die Denkfigur von Pflanzen <strong>als</strong><br />
Hoffnung, Provokation und Rätsel, die Katastrophe<br />
von Tschernobyl <strong>als</strong> Paradigmenwechsel und<br />
dem Westen in den Augen des Islam. Mit Foto-
ausstellungen, Lesungen, Lecture Perfomances und<br />
Inszenierungen zu diesen Themen haben wir die<br />
künstlerische Arbeit unseres Hauses flankiert und<br />
seine thematische Ausrichtung in einer neuen Dimension<br />
mitgeprägt.<br />
In der neuen Spielzeit 2010/2011 werden wir die<br />
Veranstaltungsreihe »Weltausstellung Prinzenstraße«<br />
fortsetzen und am Schauspiel Hannover<br />
weiter einen Raum schaffen für authentische Stimmen<br />
anderer Kulturen, für ein polyzentrisches Weltverständnis<br />
und geistesgegenwärtige Intelligenz.<br />
Wir danken Lettre international für die freundliche<br />
Hilfe.<br />
mit-freundlicherunterstützung-der
108 . 109<br />
108 cumberlandSche galerie und andernortS<br />
GraffitimuSeum:<br />
Skripte unbekannter autOren<br />
an-WechSelnden-orten<br />
BUA! SOME RASTA WEIPZ, YESYO, TABOOO! ROTE<br />
96. ZONE, TIME, OE, OE, NUK, NSB, SF. ACTIVE!<br />
– Die Texte stehen an den Wänden der Stadt. Wild<br />
durcheinander, kunterbunt und regellos. Sie bilden<br />
ein riesiges Textnetz, <strong>das</strong> sich durch die Stra ßen<br />
zieht. Doch was haben sie uns zu sagen? Welcher<br />
Sinn verbirgt sich hinter dem sich ständig ändernden<br />
Gesamttext der Stadt?<br />
Im Geist von Kurt Schwitters versucht <strong>das</strong> Graffitimuseum<br />
sich den öffentlichen Texten unbekannter<br />
Autoren zu nähern. In der vergangenen Spielzeit<br />
haben wir bereits vier Skripte eingelesen. Diese<br />
wurden an vier Abendveranstaltungen zwischen<br />
dadaistischem Szenenstudium und Streichquartettkonzert,<br />
Photoshop-Performance und Ana-<br />
grammgedichten, Graffitimärchen und Buchstabentanz<br />
uraufgeführt. Nun soll die Stadt weiter<br />
erkundet werden. Auf Spaziergängen wird gemeinsam<br />
mit dem Publikum <strong>das</strong> abschweifende<br />
Einlesen praktiziert und <strong>das</strong> Textmaterial für die<br />
nächste Vorstellung gefunden.<br />
Jenseits jeder moralischen, juridischen oder soziologischen<br />
Wertung versucht <strong>das</strong> Graffitimuseum<br />
Graffiti zu lesen und sie einem breiteren Publikum<br />
näher zu bringen. Ausgehend von der buchstäblichen<br />
Erfahrung mit dem Material selbst, werden<br />
Zusammenhänge und Bedeutungsebenen der kollektiven<br />
Produktion der Graffitiautoren erforscht.
Gerd Schneider GeSellSchaft: Orientieren<br />
im SelbStverurSachten durcheinander<br />
foyer-SchauSpielhauS<br />
Wie liest man ein Bild? Mit seinem kleinen Film<br />
»scre˛cić w Lego«, der links abbiegende Autos in<br />
einer polnischen Kleinstadt zeigt, legte Gerd<br />
Schneider ein Thema vor, <strong>das</strong> maßgebend für <strong>das</strong><br />
Verständnis seines Werks ist – <strong>das</strong> Bild <strong>als</strong> Verortungshilfe<br />
für den orientierungslosen Menschen.<br />
Über <strong>das</strong> Bild irrt <strong>das</strong> Auge auf der Suche nach<br />
Schwerpunkt, Gefahr und Ausweg. Gibt es den<br />
schützenden Rahmen auch jenseits des Bildes?<br />
Und kann es gelingen, außerhalb des Rahmens<br />
etwas zu erblicken? Und wenn ja, könnte unser<br />
Blick dem standhalten? Wir folgen ihnen weiterhin,<br />
den verschlungenen Pfaden des stillen Provokateurs<br />
Gerd Schneider. Das Schrecknis kommt<br />
von links.<br />
Die Gerd Schneider Gesellschaft wurde 1994 ins<br />
Leben gerufen, nachdem eine Audiokassette mit<br />
einem Liederzyklus auftauchte, die offenbar in<br />
Heimarbeit produziert worden war. Durch zahlreiche<br />
weitere Funde, die ihm zugeordnet wurden,<br />
entwickelte sich Gerd Schneider im Laufe<br />
der Zeit zu einer schillernden Persönlichkeit. Für<br />
<strong>das</strong> Schauspiel Hannover wurden in der vergangenen<br />
Spielzeit die Bezüge Gerd Schneiders zum<br />
Thema Wald präsentiert. Dabei führten die Spuren<br />
des Archivs zu Schneiders Ästhetisierungsversuchen<br />
und seinem Blick in die Grauzone zwischen<br />
brutaler Natur und Mythos.
110 . 111<br />
110 cumberlandSche galerie und andernortS<br />
mOntaGSbar<br />
Jeden-montag-um-22-uhr-in-der-cumBerlandSchen-galerie<br />
Bekleidungscodes sind aufgehoben! Altersbeschränkungen<br />
gelten nicht mehr! Monday Night<br />
in Cumberland! Endlich darf jeder kommen, wie<br />
er will!<br />
In der Montagsbar kann man auch in dieser Spielzeit<br />
wieder alles erleben. Von der Weinprobe bis<br />
zur Burlesque-Show, von der Comicvertonung bis<br />
zur Therapiesitzung, vom Pornomärchen bis zur<br />
Weihnachtsgeschichte, vom Live Konzert bis zum<br />
Stadtteil-Battle, vom Wettenabend bis zum Krimi-<br />
Schocker: Sie sitzen mitten drin, wenn sich jeden<br />
Montag um 22:00 Uhr Nachtschwärmer, Schauspieler,<br />
Assistenten, Musiker und andere Verrückte<br />
an der Bar in der Cumberlandschen Galerie<br />
treffen. Crossover ist Programm, Experiment an-<br />
gesagt, Geschmacklosigkeit möglich und Überraschung<br />
garantiert. Hin und wieder geht es aber<br />
auch beschaulich zu. Ihren Drink in der Hand bekommen<br />
Sie womöglich einen berauschenden<br />
Text geschenkt, eine entzückende Stimme verzaubert<br />
Ihr Ohr und die Plage der Woche kann<br />
kommen.
filmtheater: theatermacher<br />
zu GaSt im künStlerhauS<br />
Jeden-letzten-Sonntag-im-monat-um-17:30-uhr-im-kino-im-künStlerhauS<br />
Auch in dieser Spielzeit setzen wir unsere enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Kino im Künstlerhaus<br />
fort. Regisseure, Schauspieler, Autoren und Bühnenbildner,<br />
die am Schauspiel Hannover arbeiten,<br />
stellen ihre Lieblingsfilme, Juwelen des unkommerziellen<br />
Kinos, aber auch eigene Werke vor –<br />
und damit sich selbst. Sie geben Einblick in ihre<br />
Sicht der Dinge, ihre Leidenschaft, ihr Interesse,<br />
ihre gegenwärtige Arbeit. Denn viele Theatermacher<br />
sind offenkundige oder versteckte Cineasten.<br />
Ihre Kinoerlebnisse prägen nicht selten ihre Bühnenästhetik,<br />
und immer mehr von ihnen pendeln<br />
ohnehin zwischen diesen beiden Welten.<br />
So waren in der letzten Spielzeit unter anderem<br />
zu Gast: der Film- und Theaterregisseur Mirko<br />
Borscht mit seinem Film »Kombat Sechzehn«, der<br />
Bühnenbildner Mihal Galinski mit Robert Thalheims<br />
preisgekröntem Abschlussfilm »Am Ende<br />
kommen Touristen«, der Autor Kolja Mensing mit<br />
dem interaktiven Videoprojekt »13ter Shop«, die<br />
Schauspielerin Sandra Hüller mit Helene Hegemanns<br />
Filmdebüt »Torpedo« und der Performer<br />
Jürgen Kuttner mit einer Perle des japanischen<br />
Independent-Films.<br />
In der kommenden Saison wird Kornél Mundruczó<br />
die Reihe eröffnen, seinen auf den Filmfestspielen<br />
in Cannes prämierten Film »Delta« vorstellen und<br />
damit zugleich einen Werkstatt-Einblick in die<br />
von ihm inszenierte Eröffnungsproduktion auf der<br />
Cumberlandschen Bühne bieten.
112 . 113
junGeS SchauSpiel / ballhOf<br />
--------------------------------------------------------------------------------- -Little Boy – Big Taifoon _ 116-<br />
--------------------------------------------------------------- -Freie Republik Wendland – Reaktiviert _ 118<br />
-------------------------------------------------------------------- Crux oder Der Heiland unterm Bett _ 120<br />
------------------------------------------------------------------------------------------------ -Neverland _ 122<br />
--------------------------------------------------------------------------- Kristus – Monster of Münster _ 124<br />
---------------------------------------------------------------------------------------------------- Clavigo _ 126-<br />
----------------------------------------------------------------------------------- Unternehmen Hunger _ 128<br />
----------------------------------------------------------------------------------------- Deportation Cast _ 130
der baLLhof – ein ort Junger themen<br />
Das Junge Schauspiel erfindet sich selbst aus der Perspektive und durch die Mitgestaltung junger Menschen.<br />
Im Herzen von Hannover soll ein Ort der »Jugendkultur« entstehen, ein Ort des politischen<br />
Diskurses, der gefährlichen Experimente, der Utopien und Ängste – eine Jugendherberge künstlerischer<br />
Prozesse. Im Ballhof wird von und für junge Menschen Theater gespielt! Ein Ausnahmezustand der<br />
Poesie. Eine Zerreißprobe zwischen Kunst und Sozialarbeit, unendliche Harmonie zwischen Sozialarbeit<br />
und Kunst.<br />
Wir möchten alle Menschen dieser Stadt, ob jung oder alt, einladen, den Teil ihres Theaters zu besuchen,<br />
der sich <strong>als</strong> Teil des ganzen Schauspiel Hannover begreift und doch seine eigene Identität<br />
beansprucht. Sie findet ihren Ausdruck in der Auswahl der Themen und Geschichten und in der<br />
direkten Mitgestaltung vor Ort – von jungen Menschen für ihr Theater!<br />
Das Junge Schauspiel hat sich seit seiner Gründung besonders stark durch die Theaterarbeit mit<br />
Jugendlichen profiliert. Diese Arbeit wollen wir weiterführen und intensivieren. Aus diesem Grund<br />
planen wir eine Umgestaltung des Ballhof Zwei und seines Foyers. Der Ballhof Zwei wird in seinen<br />
ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Die starre Zuschauertribüne verabschiedet sich zugunsten einer<br />
flexiblen Raum- und Spielgestaltung. Dieses multifunktionale Raumkonzept soll mehr noch <strong>als</strong> bisher<br />
Experimente ermöglichen. Bühne frei für Theater, Konzerte, Kochen, Karate und andere Katastrophen!
Angegliedert an diese neue Bühne entsteht im Foyer des Ballhof Zwei ein selbst verwaltetes Café. Wir<br />
möchten zur Belebung unseres öffentlichen Standortes in der Altstadt beitragen und junge Menschen<br />
dazu einladen, ihr eigenes Café, ihren eigenen Club zu leiten, die Türen und Fenster des Theaters weit<br />
zu öffnen. Seine Anziehungskraft liegt nicht nur im Gelingen bzw. Scheitern einzelner Inzenierungen,<br />
sondern in seinem brennenden Anliegen – seinem Geist. Dieser Geist benötigt Raum! Die sozialpolitische<br />
Ausrichtung unseres Spielplans ist der verzweifelte Versuch, auf diese Welt zu reagieren und<br />
unserem Anliegen konkrete Gestalt zu verleihen. Die Auswahl der Themen ist <strong>das</strong> Wagnis einer Unterstellung:<br />
Wir unterstellen unserem jungen Publikum die Sehnsucht danach, sich an der Gestaltung<br />
unserer Gesellschaft zu beteiligen, sich einzumischen.<br />
Mit Beginn der Spielzeit 2009/10 wurde <strong>das</strong> kleine Ensemble des Jungen Schauspiel in <strong>das</strong> große<br />
integriert. Ein Ensemble für alle Spielstätten. Es gibt am Ballhof kein »Jugendtheater«, sondern »nur«<br />
Theater. Ein Theater, <strong>das</strong> sich für junge Menschen interessiert, ihnen Raum gibt und sie ernst nimmt.<br />
Gemeinsam wollen wir unsere Anliegen vertiefen, um zu sehen, was die Kunst dann daraus macht.<br />
Auf gehts!<br />
Marc Prätsch
116 . 117<br />
116 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
little boy – big taifoon<br />
von-hiSaShi-inoue<br />
regie:-marc-prätSch<br />
Bühne:-philipp-nicolai<br />
muSik:-Sven-kaiSer<br />
europäiSche-erStaufführung:-<br />
18.-SeptemBer-2010,-Ballhof-einS,-aB-14<br />
mit-finanzieller-unterstützung-der-Schauspielfreunde-(gfS)
Es ist ein Montagmorgen. Ein Sommertag im Jahre 1945. Der Himmel ist blau, <strong>das</strong> Wasser<br />
silbern, der Hijiyama-Berg leuchtet grün. Hiroshima wurde bislang von Luftangriffen verschont.<br />
Zuviele Einwohner, dachten die Einwohner, waren nach Amerika ausgewandert und<br />
verschonten daher ihre Stadt. Zur gleichen Zeit sagte der amerikanische Präsident zum<br />
britischen Premierminister: »Ziele für einen Atom bom benabwurf sind Hiroshima, Kokura,<br />
Niigata und Nagasaki. Wir dürfen keine Luftangriffe auf diese vier Städte unternehmen. Ich<br />
möchte sehen, was die Atombombe aus einer unversehrten Stadt macht.« »Das ist eine gute<br />
Überlegung«, antwortete der britische Premierminister.<br />
Hidehiko spielt mit seiner Schwester Verstecken, da – sieh nur – ein Fallschirm! Am Fallschirm<br />
hängt etwas, <strong>das</strong> wie eine schwarze Tonröhre aussieht. Für 45 Sekunden sinkt der Fallschirm<br />
langsam herab, und dann in einer Höhe von 580 Metern... Das kurze Aufflackern eines großen<br />
Blitzes. Die Temperatur des Feuerballs beträgt 12000 Grad. Es wird dunkel wie am Abend.<br />
Vom Himmel rieseln Papierfetzen und Holzstücke herab. Aus der blühenden Handels- und<br />
Universitätsstadt ist binnen Sekunden »Hiroshima« geworden.<br />
Hisashi Inoue, geboren 1934, führender Vertreter der japanischen Literatur- und Theaterszene<br />
und Vorsitzender des japanischen P.E.N.-Clubs, hat ein Stück geschrieben aus dem<br />
Blick dreier 12jähriger Jungen über den 6. August 1945 und seine Folgen: über die Ankunft<br />
der amerikanischen Forscherteams, der Kaugummi verschenkenden Soldaten, über die Überlebenden<br />
und ihre kaum einlösbare Aufgabe, »bei Verstand zu bleiben«. Es ist der Tag einer<br />
neuen Zeitrechnung. Es ist der Tag, der vor Augen führt, <strong>das</strong>s die Menschheit die technische<br />
Möglichkeit besitzt, sich auf einen Schlag auszulöschen. Marc Prätsch, der neue Leiter des<br />
Jungen Schauspiels, wird mit dieser europäischen Erstaufführung den Ballhof Eins eröffnen.<br />
Er verknüpft diesen eindringlichen Text mit Elementen des Butoh-Tanzes und einem Epilog<br />
über den an dieser militärischen Aktion beteiligten amerikanischen Piloten Claude Eatherly.
118 . 119<br />
118 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
freie republik wenDlanD –<br />
reaktiviert<br />
ein-SoziotheatraleS-experiment<br />
konzeption:-alJoScha-Begrich,-florian-fiedler,-haimo-ganz,-Judith-gerStenBerg,-<br />
marc-prätSch,-Stefan-reuter,-axel-töpfer,-Sven-Wörner<br />
vom-18.-BiS-26.-SeptemBer-2010,-Ballhofplatz,-von-0–99
Am 33. Tag der Republik starteten Hubschrauber auf den Äckern. Sie rissen den<br />
Palisadenzaun aus dem Boden, um Zugang zu schaffen für die Wasserwerfer,<br />
die einsatzbereit dahinter lauerten. Hundertschaften der Polizei stürmten <strong>das</strong><br />
Gelände und zerstörten den Traum der Antiatombewegung: die freie Republik<br />
Wendland. Gemeinsam hatten zuvor traditionelle Bauern und linke Aktivisten,<br />
Junge und Alte die Bohrstelle 1004 besetzt und einen eigenen Staat gegründet,<br />
um gegen die Errichtung eines Atommüllendlagers zu protestieren.<br />
Anläßlich des 30-jährigen Jubiläums der Republik wollen wir ihre Prophezeihung<br />
»Turm und Dorf könnt ihr zerstören, aber nicht unsere Kraft, die es schuf!«<br />
aufnehmen und in einem Reenactment mit 100 Teilnehmern dieses Ereignis<br />
nachstellen. Wir laden alle ein, gemeinsam eine eigene Hüttenstadt zu bauen.<br />
Aus Holz, Pappe und Stroh soll mit eurer Hilfe in zehn Tagen am Ballhof<br />
ein Staat nach euren und unseren Vorstellungen entstehen – ein Camp, in<br />
dem wir gemeinsam bauen, schlafen und reden. Wie wollen wir leben?<br />
Welche Einrichtungen brauchen wir? Die Republik soll auch ein Ort der Begegnung<br />
und des Diskurses sein. Sind die Träume der Achtziger wirklich schon<br />
passé, oder sind die Fragen nach einem selbstbestimmten Leben ohne Atommüll<br />
angesichts der Lage in Gorleben und Asse nicht aktueller denn je? Eine<br />
von der Realität ernüchterte Generation der Antiatomkraftbewegung trifft auf<br />
eine noch zu politisierende Jugend in einer gemeinsamen Suche nach der Utopie<br />
von heute, einer Welt nach unseren Maßstäben, einer Welt ohne Atomkraft. In<br />
der Freien Republik am Ballhof soll aber nicht nur gebaut und diskutiert werden.<br />
Jeden Abend werden Veranstaltungen, Konzerte, Theateraufführungen und<br />
Vorträge stattfinden.
120 . 121<br />
120 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
crux<br />
oDer Der heilanD<br />
unterm bett<br />
von-anne-JentSch<br />
regie:-martin-Baierlein<br />
Bühne:-andrea-Wagner<br />
koStüme:-maria-anderSki<br />
uraufführung:-19.-SeptemBer-2010,-Ballhof-zWei,-aB-12<br />
mit-freundlicher-unterstützung-der-niedersächsischen-lottostiftung<br />
preisträger-des-Schreibwettbewerbs-»Stücke-für-die-lücke«
Wie dem dicken Hansi Jesus in den Schoß gefallen ist: In<br />
der Silversternacht sind Marko, Hansi und Kolla unterwegs.<br />
Da kommt ihnen eine Schnapsidee. Sie besteigen<br />
<strong>das</strong> Andachtskreuz am Dorfrand. Der dicke Hansi verliert<br />
<strong>das</strong> Gleichgewicht, stürzt, reißt <strong>das</strong> Kreuz samt Jesus mit<br />
sich. Um die Sache zu vertuschen, nehmen sie <strong>das</strong> Kreuz<br />
mit. Jetzt hat Hansi einen Jesus unterm Bett liegen. Und<br />
<strong>das</strong> bereitet ihm bald mächtig Sorgen, fürchtet er doch<br />
Gottes Rache. Die Geschichte, die zu Neujahr beginnt und<br />
über die Faschingszeit in ein Osterfest mit einer eigenwilligen<br />
Auferstehung mündet, spielt mit rituellen Versatzstüc<br />
ken wie Rausch und Opferritus, die auf gegenwärtiger<br />
Folie Spiegelung und Brechung erfahren. Die drei Jungs,<br />
die ganz unterschiedliche Einstellungen zu Gott und Kirche<br />
haben, werden durch den abgebrochenen Jesus in<br />
ihrer Freundschaft und ihrem Denken auf die Probe gestellt:<br />
Wie viel Bedeutung und Macht hat Religion denn noch?<br />
Und dann gibt es noch <strong>das</strong> Problem mit dem kleinen Martin.<br />
Der ist in der Nacht zufällig vorbeigekommen. Weil sie<br />
nicht wissen, was er wirklich gesehen hat, versuchen sie<br />
ihn mit Hansis berühmt-berüchtigtem Grastee gefügig zu<br />
machen. Doch Martin findet mehr Gefallen an der Droge,<br />
<strong>als</strong> den Dreien lieb ist, und überrascht sie mit einem tollkühnen<br />
Deal, der ihr Problem lösen soll.<br />
die 28jährige anne Jentsch,<br />
die »szenisches schreiben«<br />
an der universität der<br />
künste in berlin studiert hat,<br />
schreibt texte auf deutsch<br />
und sorbisch. mit »crux<br />
oder der heiland unterm bett«<br />
ist ihr so etwas wie ein<br />
religiös aufgeladener dorf krimi<br />
gelungen, der deutlich über<br />
sein ländliches milieu hinausweist.<br />
die knappe, kunstvolle<br />
sprache transportiert –<br />
ohne sich irgendeinem<br />
jugend jargon anzubiedern –<br />
gleichzeitig härte und witz.<br />
für die bemerkenswerte<br />
talentprobe ist anne jentsch<br />
<strong>als</strong> siegerin des schreibwettbewerbs<br />
»stücke für die<br />
lücke« vom jungen schauspiel<br />
hannover und der niedersächsischen<br />
lottostiftung<br />
ausgezeichnet worden.
122 . 123<br />
122 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
neverlanD<br />
popmärchenrecherche-vom-Jungen-SchauSpiel-<br />
hannover-und-kooperationSpartner-enercity-<br />
mit-Jugendlichen-auS-hannover<br />
regie:-roBert-lehniger<br />
Bühne-und-koStüme:-irene-ip<br />
video:-toBiaS-yveS-zintel<br />
muSik:-daniel-murena,-Joe-maSi<br />
choreografie:-emmanuel-oBeya<br />
uraufführung:-24.-oktoBer-2010,-Ballhof-einS,-aB-14<br />
kooperationspartner:
Fünf Jungen aus ärmlichen Verhältnissen und mit schwarzer Hautfarbe<br />
starten in den 60er Jahren überraschend durch. Eines Tages<br />
nämlich tritt Peter Pan in ihr Leben und lehrt sie <strong>das</strong> Fliegen. Dazu,<br />
so Peter Pan, brauche man nur den unbedingten Glauben an sich,<br />
man »muss an etwas Wunderbares denken«. Und tatsächlich: Als<br />
Jackson Five gelingt den fünf Jungen eine unglaubliche Erfolgsgeschichte.<br />
Sie treten ein in eine Welt voll Kitzel, Glamour und voll<br />
zauberhaften Scheins. Aber auch in eine Welt voller Abenteuer und<br />
Gefahren. Nur erwachsen werden dürfen sie nicht. Denn Peter Pans<br />
Neverland ist ein Land ohne Erwachsene, ein Land der Fantasie. Um<br />
die Jungen und Mädchen zu verführen, mit ihm nach Neverland zu<br />
fliegen, verspricht Peter Pan, »die Sterne mit ihnen zu kitzeln«. Mancher<br />
ist dort hängen geblieben – <strong>als</strong> Star oder Sternchen.<br />
Heißt denn Erwachsenwerden aufhören zu träumen? Kann man<br />
nicht erwachsen werden und dabei jung bleiben? Woher kommen<br />
eigentlich unsere Träume? Welchen Preis zahlen wir für sie? Und<br />
wer profitiert von ihnen?<br />
Das diesjährige Kooperationsprojekt von Hauptsponsor enercity<br />
und dem Jungen Schauspiel, in dem wieder cir<strong>ca</strong> 25 Jugendliche<br />
aus Hannover auf und hinter der Bühne beteiligt sein werden,<br />
begleitet auf einer musikalisch-tänzerisch-dokumentarischen Reise<br />
die erste Boygroup der Musikgeschichte, die Jackson Five, auf<br />
ihrem Weg in die fiktive Kinderpopwelt Neverland, in die Welt des<br />
ganz großen Medienrummels und Musikzirkus´.<br />
der regisseur robert<br />
Lehniger arbeitet im grenzbereich<br />
zwischen theater<br />
und neuen medien. wie<br />
in seinen anderen arbeiten<br />
mit collageartigexperi <br />
men tellem zugriff, die<br />
unter anderem in basel,<br />
der volksbühne berlin<br />
und am burgtheater wien<br />
entstanden sind, wird<br />
er auch für »neverland«<br />
dokumentarisches,<br />
filmisches material mit<br />
performance, spielund<br />
tanzelementen<br />
mischen. für <strong>das</strong> schau <br />
spiel frankfurt entstand<br />
die videovariation<br />
www.apartment666.com.<br />
2009 hat er »träumer«<br />
von gilbert adair auf<br />
der cumberlandschen<br />
bühne inszeniert.
124 . 125<br />
124 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
kriStuS –<br />
monSter of<br />
münSter<br />
nach-dem-roman-von-roBert-Schneider-<br />
in-einer-BearBeitung-von-mirko-BorScht<br />
regie:-mirko-BorScht<br />
Bühne:-chriStian-Beck<br />
koStüme:-elke-von-SiverS<br />
premiere:-7.-Januar-2011,-Ballhof-einS,-aB-16<br />
Jan hat einen Berufswunsch: Kristus. Was <strong>als</strong><br />
Missverständnis auf einer Prozession beginnt,<br />
entwickelt sich zur Bestimmung seines Lebens.<br />
Der feinsinnige und gerechtigkeitsliebende<br />
Junge findet bei den Wiedertäufern in<br />
Münster Gleichgesinnte, die auf <strong>das</strong> Ende der<br />
dunklen Zeit hoffen. Gemeinsam gründen sie<br />
ein Reich – mit Jan an der Spitze. Doch die<br />
schöne Utopie scheitert. Was <strong>als</strong> himmlisches<br />
Jerusalem geplant war, endet <strong>als</strong> irdische<br />
Hölle. Der Gottesstaat von Gleichheit und Gerechtigkeit<br />
mündet in eine gewalttätige Despotie.<br />
Nicht Milch und Honig fließen durch<br />
die Gassen der Stadt, sondern Blut und Kotze.<br />
Die Schreckensherrschaft der Wiedertäufer<br />
unter Führung Jan von Leidens dauerte anderthalb<br />
Jahre und endete 1535 mit der<br />
Er oberung von Münster. Die Wiedertäufer<br />
wurden zu Tode gequält und ihre Gebeine an<br />
der St. Lamberti Kirche ausgestellt. Noch<br />
heute thronen die Käfige über der Stadt,<br />
<strong>als</strong> Mahnmal und Warnung. Aber die Utopie<br />
von Gleich heit und Gerechtigkeit lebt bis<br />
heute fort.
mirko borscht (geboren 1971 in<br />
cottbus) drehte 2005 seinen ersten<br />
spielfilm »kombat sechzehn«. 2007<br />
entstand <strong>das</strong> theaterstück »opferpopp«,<br />
<strong>das</strong> er für <strong>das</strong> thalia theater<br />
halle mit sogenannten »problemkids«<br />
entwickelte. dafür erhielt er den<br />
hansgötzelmannpreis für streitkultur<br />
vom institut für friedenspädagogik.<br />
für <strong>das</strong> junge schauspiel<br />
hannover inszenierte und bearbeitete<br />
borscht 2009/2010 »koma«.<br />
robert schneider wurde 1961<br />
in bregenz geboren. bekannt<br />
wurde er mit seinem debütroman<br />
»schlafes bruder«, den er 1992<br />
veröffentlichte, nachdem er von<br />
23 verlagen abgelehnt worden war.<br />
<strong>das</strong> buch und seine verfilmung<br />
von joseph vilsmaier wurden ein<br />
internationaler erfolg und bislang<br />
in 24 sprachen übersetzt. 2004<br />
schrieb er »kristus«.
126 . 127<br />
126 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
clavigo<br />
-von-Johann-Wolfgang-von-goethe<br />
regie:-florian-fiedler<br />
Bühne:-maria-alice-Bahra-<br />
koStüme:-maria-anderSki-<br />
premiere:-11.-feBruar-2011,-Ballhof-einS,-aB-14
Clavigo – jung, erfolgreich, vielversprechend –<br />
hat es durch Talent, Ehrgeiz und gute Kontakte<br />
ganz nach oben geschafft. Als einflussreicher<br />
Schriftsteller und Jungpolitiker verkehrt er in den<br />
besten Kreisen. Clavigos steiler Aufstieg hat<br />
allerdings ein Opfer gefordert: Seine Verlobung<br />
mit der provinziellen Marie passte nicht zu seinem<br />
neuen Leben. Aber Clavigo kann Marie nicht<br />
vergessen, ihn plagen Schuldgefühle und Zweifel.<br />
Als plötzlich Maries Bruder vor seiner Tür<br />
steht und droht, ihn öffentlich bloß zu stellen,<br />
kehrt Clavigo zu Marie zurück. Carlos, Freund und<br />
Förderer, ist aber nicht bereit, die Karriere seines<br />
Schützlings einer romantischen Spinnerei zu opfern<br />
und bringt Clavigo dazu, Marie zum zweiten<br />
Mal zu verlassen. Eine Tragödie bahnt sich an.<br />
Sind privates Glück und berufliche Verwirklichung,<br />
sind Liebe und Karriere vereinbar? Ist<br />
Clavigo ein Karrierist, der über Leichen geht, oder<br />
zerbricht er am Druck einer erfolgsorientierten<br />
Gesellschaft? Goethes junger Titelheld ringt mit<br />
der Unvereinbarkeit privater und öffentlicher<br />
Lebenswelten und wirkt dabei so lebensnah, <strong>als</strong><br />
wäre dies eine Geschichte von heute.<br />
der 25jährige<br />
Johann woLfgang<br />
Von goethe schrieb<br />
»clavigo« in einer<br />
einzigen woche<br />
nieder. mit dem<br />
konflikt zwischen<br />
der sehnsucht<br />
nach familie und<br />
den verheißungen<br />
von karriere und<br />
ruhm schrieb er sich<br />
sein eigenes dilem <br />
ma von der seele.<br />
»clavigo« diente<br />
ihm <strong>als</strong> »poetische<br />
beichte«, nachdem<br />
er frie derike brion,<br />
pfarrerstochter<br />
aus einfachem<br />
hause, für seine<br />
juristenkarriere<br />
in strasbourg<br />
verlassen hatte.
128 . 129<br />
128 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
unternehmen<br />
hunger<br />
eine- recherche- von- hanS-Werner- kroeSinger<br />
regie:-hanS-Werner-kroeSinger<br />
Bühne:-valerie-von-Stillfried<br />
muSik:-daniel-dorSch<br />
premiere:-26.-feBruar-2011,-Ballhof-zWei,-aB-14<br />
Wieso haben die meisten Menschen nicht<br />
genug zu essen? Wieso können wir zum Mond<br />
fliegen, sind aber unfähig, Lebensmittel gerecht<br />
zu verteilen? Wieso verschlingen Agrarsubventionen<br />
über 40 Prozent des Gesamthaushalts<br />
der EU? Und warum werden sie<br />
dafür benutzt, Geflügelteile nach Afrika zu<br />
exportieren? Warum soll man keinen Victoriabarsch<br />
essen? Warum haben 50 Jahre Entwicklungshilfe<br />
die Lage nur noch verschlimmert?<br />
Hat die Überfischung der afrikanischen<br />
Küsten zur modernen Piraterie geführt? Warum<br />
kaufen deutsche Lebensmittelfirmen ganze<br />
Landstriche in Afrika auf? Und warum wird<br />
Getreide zu Biosprit verarbeitet, wenn man<br />
zur Erzeugung von nur einem Liter mehr <strong>als</strong><br />
4000 Liter Wasser aufwenden muss? Entstehen<br />
Hungersnöte aus Mangel an Lebensmitteln<br />
oder durch ihre planvoll gesteuerte Fehlverteilung?<br />
Organisieren wir den Hunger zu<br />
unseren Gunsten? Wie entstand eigentlich<br />
die Dritte Welt und die Erste, ihr Elend und<br />
unser Wohlstand? Unternehmen Hunger – ein<br />
Projekt mit Zukunft!
in einer faktenrecherche<br />
nähert sich hans-werner<br />
kroesinger der misslage der<br />
ernährungsungerechtigkeit<br />
und ihrer historischen<br />
entwicklung. bereits seit<br />
1993 realisiert er projekte<br />
dokumentarischen theaters,<br />
unter anderem am zkm<br />
karlsruhe, für die documenta<br />
X in kassel, am hebbel am<br />
ufer, am theater freiburg und<br />
am theater an der parkaue.<br />
dabei liegen seinen arbeiten<br />
immer umfangreiche recherchen<br />
zugrunde, aus denen<br />
er anschließend mit den<br />
schauspielern ein sinnlich<br />
erfahrbares lehrtheater<br />
entwickelt. zuletzt realisierte<br />
kroesinger projekte über<br />
kindersoldaten sowie über<br />
den völkermord in ruanda und<br />
seine koloniale vorgeschichte.
130 . 131<br />
130 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
Deportation <strong>ca</strong>St<br />
von-BJörn-Bicker-<br />
regie:-marc-prätSch<br />
Bühne:-philipp-nicolai<br />
uraufführung:-15.-april-2011,-Ballhof-einS,-aB-14
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Menschen aus allen Teilen<br />
dieser Erde haben hier ihre Heimat gefunden. Sie leben hier. Sie arbeiten<br />
hier. Wir gehören zusammen. Aber nach wie vor gibt es Regeln,<br />
die festlegen, wer dazu gehören darf und wer nicht. Es könnte sein,<br />
<strong>das</strong>s diese Kriterien mehr über uns selbst aussagen <strong>als</strong> über die, die<br />
sie ausschließen. Trotz der wachsenden Bereitschaft, sich für Globalisierung<br />
und Multikulturalismus zu öffnen, werden jährlich viele tausend<br />
Menschen aus Europa abgeschoben. Auch in Hannover gibt es<br />
viele Menschen, die laut Gesetz nicht hier leben dürfen. Sie erhalten<br />
kein Asyl. Sie sind keine EU-Bürger. Sie sind Roma aus dem Kosovo,<br />
sie sind Kriegsflüchtlinge aus Afrika, sie stammen aus der Türkei, aus<br />
China, Syrien und vielen anderen Ländern. Meist sind es Armut, Krieg<br />
und Verfolgung und die Sehnsucht nach einem menschenwürdigen<br />
Leben, die sie nach Deutschland treiben. Oft gibt es Gründe, warum<br />
man sie nicht gleich wieder dorthin schicken kann, wo sie herkommen.<br />
Sie werden geduldet. Und Duldung ist nach Definition des deutschen<br />
Aufenthaltsrechts nichts weiter <strong>als</strong> eine »vorübergehende Aussetzung<br />
der Abschiebung«. Aber was unterscheidet diese Menschen<br />
wirklich von uns? Warum müssen sie gehen? Wie fühlt es sich an,<br />
wenn man alle drei Monate damit rechnen muss, in der Nacht von der<br />
Polizei abgeholt zu werden? Warum soll ein junger Mann in ein Land<br />
zurück, <strong>das</strong> er nur aus dem Fernsehen kennt? Wer entscheidet eigentlich,<br />
wer hier bleiben darf und wer nicht? Nach welchen Kriterien?<br />
Und wer führt die Abschiebungen durch?<br />
der autor bJörn<br />
bicker macht sich in<br />
hannover und anderswo<br />
auf die suche<br />
nach erfahrungen<br />
und geschichten, die<br />
von diesem leben<br />
auf abruf erzählen.<br />
es entsteht ein<br />
theaterstück, <strong>das</strong> die<br />
stimmen derer verdichtet,<br />
die tag täglich<br />
mit duldung und<br />
abschiebung zu tun<br />
haben – ein stück<br />
über die frage, wer<br />
zu uns gehören<br />
soll und wer nicht.<br />
nach »trollmans<br />
kampf – mer zikrales«<br />
ist »deportation <strong>ca</strong>st«<br />
bickers zweites<br />
auftragsstück für <strong>das</strong><br />
schauspiel hannover.
132 . 133<br />
132 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
freunDe, förDerer unD partner<br />
DeS SchauSpiel hannover,<br />
inSbeSonDere DeS Jungen SchauSpiel hannover<br />
Das Junge Schauspiel Hannover ist eine gemeinsame Initiative öffentlicher und privater Förderer.<br />
Es wird getragen vom Land Niedersachsen, der Stadt Hannover und der Region Hannover. Hauptsponsor<br />
ist enercity. Sponsoren und Förderer sind die Sparkasse Hannover, die htp GmbH und die Schauspielfreunde<br />
(GFS). Darüber hinaus beteiligen sich im Rahmen ihres bürgerschaftlichen Engagements private<br />
Spender.<br />
Das Schauspiel Hannover dankt herzlich für die<br />
freundliche Unterstützung in der Spielzeit 2010/11!
die-»Spielzeit«-am-letztenfreitag-des-monats-in-der-haz
134 . 135<br />
134 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
theaterpäDagogik<br />
Liebe Lehrerinnen und Lehrer, Liebe JugendLiche,<br />
die Theaterpädagogik des Schauspiel Hannover hält ein breites Angebot an interessanten Formaten<br />
und spannenden Projekten bereit, um begleitend zu den Inszenierungen den Theaterbesuch auch mit<br />
ästhetischer Praxis zu verbinden. Ausführlichere Informationen dazu finden Sie in der Broschüre des<br />
Jungen Schauspiel und der Theaterpädagogik!<br />
theater unD Schule<br />
theaterpost<br />
Per E-Mail informieren wir Sie über Produktionen,<br />
Termine und spezielle Angebote für Schulen.<br />
XpLore – entdeckungsreise im theater<br />
Mit der Klasse <strong>das</strong> Theater erforschen und entdecken.<br />
sZenische Vor- und nachbereitungen<br />
Theaterpraktische Workshops zu den Inszenierungen.<br />
spieLpLanproJekte<br />
Hier ist Platz für eigene Assoziationen zu ausgewählten<br />
Inszenierungen, die spielerisch umgesetzt<br />
werden.<br />
patenkLassen<br />
Begleiten Sie eine Inszenierung von der Probe bis<br />
zur Premiere!
Lehrer-workshops<br />
Hier soll Ihnen der Zugang zu Inszenierungen unseres<br />
Spielplans erleichtert werden. Lernen Sie dabei<br />
spielerische Methoden der Vermittlung kennen!<br />
Lehrertreff<br />
Diese regelmäßigen Treffen kreisen um Themen<br />
und Stücke unseres Spielplans und regen zu Diskussionen<br />
an.<br />
LehrerVorsteLLungen<br />
Machen Sie sich ein Bild von unseren neuen Inszenierungen<br />
und planen Sie dann einen Besuch<br />
mit der ganzen Klasse.<br />
materiaLien Zu insZenierungen<br />
Wir bieten Ihnen Materialien zu vielen Inszenierungen<br />
an, die Ihnen dabei helfen, Ihren Theaterbesuch<br />
vor- und nachzubereiten.<br />
theaterführungen<br />
Der Blick hinter die Kulissen.<br />
JugenD Spielt<br />
baLLJugend<br />
Wir möchten Jugendlichen Spielräume eröffnen,<br />
um Theater gemeinsam erlebbar und erfahrbar zu<br />
machen. Alle Angebote, die einladen, am Jungen<br />
Schauspiel selbst aktiv zu werden, fassen wir<br />
unter dem Titel »Balljugend« zusammen. Das ausführliche<br />
Angebot entnehmen Sie bitte der Broschüre<br />
des Jungen Schauspiel und der The ater -<br />
pädagogik! (ab August erhältlich).<br />
mit-freundlicher-unterstützung-von<br />
theater mobiL<br />
Ein Team von Künstlern des Jungen Schauspiel<br />
Hannover geht in Schulen und andere jugendrelevante<br />
Institutionen der Stadt und der Region<br />
Hannover und arbeitet dort mit Jugendlichen zu<br />
eigenen Themen und Geschichten. Im Anschluss<br />
wird gemeinsam eine Produktion erarbeitet, die<br />
im Ballhof gezeigt wird.
136 . 137<br />
136 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />
festiVaL Jugend spieLt für Jugend<br />
Die Plattform für die Begegnung zwischen Schultheater<br />
und freien Theatergruppen bei uns im<br />
Ballhof.<br />
drumherum<br />
Der Ballhof ist der Ort für junge Themen. Wir laden<br />
junge Menschen ein, den Ballhof zu ihrem zweiten<br />
Wohnzimmer zu machen – bei Konzerten,<br />
Diskussionen, Partys sowie regelmäßigen Angeboten<br />
rund ums Theater!<br />
Neben der Broschüre des Jungen Schauspiel und<br />
der Theaterpädagogik, die zu Beginn des neuen<br />
Schuljahres erscheint, finden sie auch auf unserer<br />
Homepage www.schauspiel-hannover.de aktuelle<br />
Informationen!<br />
kontakt unD anSprechpartner<br />
assistentin der theaterpädagogik<br />
Christine Klinke (0511) 9999 2855<br />
christine.klinke@staatstheater-hannover.de<br />
Leiter theaterpädagogik<br />
Günter Kömmet (0511) 9999 2851<br />
guenter.koemmet@staatstheater-hannover.de<br />
theaterpädagogik<br />
Tobias Meyer (0511) 9999 2853<br />
tobias.meyer@staatstheater-hannover.de<br />
oder<br />
theaterpaedagogik@staatstheater-hannover.de
Wir fördern Kunst,<br />
die Menschen bewegt.
weiter im Spielplan<br />
SchauSpielhauS<br />
adams äpfeL<br />
Anders Thomas Jensen<br />
Regie: Felicitas Brucker<br />
aLkestis<br />
Euripides<br />
Regie: Tom Kühnel<br />
<strong>das</strong> fest<br />
Thomas Vinterberg /<br />
Mogens Rukov<br />
Regie: Florian Fiedler<br />
eine famiLie<br />
Tracy Letts<br />
Regie: Tina Lanik<br />
ein VoLksfeind<br />
Henrik Ibsen<br />
Regie: Florian Fiedler<br />
parZiVaL<br />
Lukas Bärfuss nach Wolfram von<br />
Eschenbach<br />
Regie: Lars-Ole Walburg<br />
woLokoLamsker chaussee/<br />
<strong>das</strong> Leben der autos<br />
Heiner Müller / Ilja Ehrenburg<br />
Regie: Lars-Ole Walburg<br />
yerma<br />
Federico García Lor<strong>ca</strong><br />
Regie: Sebastian Schug<br />
cumBerlandSche-<br />
Bühne<br />
feierabend (shoot the crow)<br />
Owen McCafferty<br />
Regie: Marco Štorman<br />
götter, kekse, phiLosophen<br />
Eine Hannoverrevue von Tom<br />
Kühnel / Jürgen Kuttner / Suse<br />
Wächter / Datenstrudel<br />
Regie: Tom Kühnel<br />
moschee de<br />
Eine szenische Rekonstruktion<br />
von Robert Thalheim und Kolja<br />
Mensing. Regie: Robert Thalheim
die schöpfer<br />
der einkaufsweLten<br />
Quasi-maoistisches Lehrstück<br />
nach dem <strong>Dokument</strong>arfilm von<br />
Harun Farocki. Regie: Tom Kühnel<br />
sternstunden<br />
der menschheit<br />
nach Stefan Zweig in einer<br />
Bearbeitung von Soeren Voima<br />
Regie: Christian Tschirner<br />
cumBerlandSchegalerie<br />
nippLeJesus<br />
Nick Hornby<br />
Regie: Bea Tinzmann<br />
Vom ende des roten menschen<br />
Swetlana Alexijewitsch<br />
Regie: Christian Tschirner<br />
die reise nach petuschki<br />
Wenedikt Jerofejew<br />
Regie: Lars-Ole Walburg<br />
Ballhof<br />
boys don’t cry ab 16<br />
Regie: Heike M. Götze<br />
aLLe kriegen dick<br />
und werden kinder ab 15<br />
Kristo Šagor<br />
Mit Jugendlichen aus Hannover<br />
und Schauspielern<br />
Regie: Kristo Šagor<br />
Kooperationspartner: enercity<br />
superhero ab 14<br />
nach dem gleichnamigen Roman<br />
von Anthony McCarten<br />
Regie: Susanne Lietzow<br />
ritchy 3 ab 12<br />
Volker Schmidt<br />
Regie: Volker Schmidt<br />
schwarZe Jungfrauen ab 16<br />
Feridun Zaimoglu / Günter Senkel<br />
Regie: Lars-Ole Walburg<br />
koma ab 15<br />
nach einem Stück von Volker<br />
Schmidt / Georg Staudacher<br />
in einer Bearbeitung von<br />
Mirko Borscht und Ensemble<br />
Regie: Mirko Borscht<br />
troLLmanns kampf –<br />
mer ZikraLes ab 14<br />
Björn Bicker / Marc Prätsch<br />
Regie: Marc Prätsch<br />
mickybo und ich ab 14<br />
von Owen McCafferty<br />
Regie: Hanna Müller
140 . 141
alleS über kartenverkauf und abOnnementS<br />
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142 . 143<br />
142<br />
kartenVerkauf und abonnementS<br />
liebe abonnentinnen unD abonnenten,<br />
für die nächste Spielzeit haben wir verschiedene Abonnements noch einmal vereinfacht und<br />
dadurch <strong>das</strong> gesamte Angebot für Sie hoffentlich überschaubarer gemacht. So können Sie sofort<br />
sehen, was drin ist und was es kostet! Und wir haben versucht, <strong>das</strong> Abonnement-System<br />
wieder gerecht zu machen: Derjenige, der sich am treuesten bindet, muss auch die größten<br />
Vorteile haben! Aber über den Daumen gepeilt kann man sagen: Mit einem Abo gehen Sie<br />
durchschnittlich jedes vierte Mal kostenlos ins Theater!!!<br />
ihre Abo-VorteiLe Auf einen bLick:<br />
_ bis Zu 25 proZent rabatt gegenüber dem normaLpreis<br />
_ freier eintritt für die reihe »weLtaussteLLung prinZenstrasse«****<br />
_ ihr abo-ausweis giLt aLs fahrausweis in aLLen bussen und bahnen des gVh*<br />
_ ermässigtes park-abo für die tiefgarage oper/kröpcke** (nur 3 euro pro VorsteLLung)<br />
_ 20 proZent ermässigung auf den reguLären kassenpreis für Jede weitere eintrittskarte***<br />
_ sie haben ihren seLbstgewähLten sitZpLatZ.****<br />
_ sie können sich kostenLos durch <strong>das</strong> schauspieLhaus führen Lassen.*****<br />
_ auf wunsch senden wir ihnen den monatsspieLpLan Zu.<br />
_ bei einem fest-abo bekommen sie die wichtigsten monatLichen informationen<br />
direkt Vom intendanten!
Ein Abonnement ist heute ein äußerst flexibles<br />
Instrument, mit dem Sie lediglich für eine Tatsache<br />
sorgen: Sie gehen regelmäßig ins Theater.<br />
Neben festeren Bindungen haben wir natürlich<br />
weiterhin auch die Wahl-Abonnements erhalten.<br />
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten freuen wir<br />
uns über jeden Neuabonnenten (Infos zu Werbeprämien<br />
finden Sie auf den hinteren Umschlagseiten)<br />
und vor allem über Sie, die Sie uns treu<br />
bleiben! Besuchen Sie uns im Abo-Büro und lassen<br />
Sie sich beraten!<br />
* am tag der Vorstellung drei Stunden vor Vorstellungsbeginn bis betriebsschluss<br />
für die fahrt ins theater und nach hause / ** nur für fest-<br />
Abos, gültig von 18 bis 24 uhr / *** ausgenommen gastspiele und Sonderveranstaltungen<br />
/ **** gilt nur für fest-Abos / ***** Anmeldung<br />
erforderlich!<br />
.25%<br />
ermässigung<br />
auf den normaLpreis<br />
premieren-abo (9 VorsteLLungen) Ab 121,50 €<br />
Sie sind die Ersten, die die Neuproduktionen im<br />
Schauspielhaus sehen.<br />
wochentag-abo (8 VorsteLLungen) Ab 80 €<br />
Sie sehen acht Vorstellungen im Schauspielhaus<br />
am Tag Ihrer Wahl.<br />
miX-abo (8 VorsteLLungen) Ab 126,50 €<br />
Sie sehen acht Vorstellungen im Schauspielhaus<br />
und in der Oper. Den Mix bestimmen Sie.
ermässigung<br />
.22% auf den normaLpreis .20%<br />
cumberLand-abo (6 VorsteLLungen) 87 €<br />
Sie sehen sechs Vorstellungen in der Cumberlandschen<br />
Bühne (Premieren ausgenommen).<br />
Die Termine wählen Sie selbst. Das Abo ist<br />
nicht personengebunden.<br />
baLLhof-abo (6 VorsteLLungen) 72 €<br />
Sie sehen sechs Vorstellungen im Ballhof Eins<br />
oder Zwei, den zentralen Spielorten des Jungen<br />
Schauspiel (Premieren ausgenommen). Die Termine<br />
wählen Sie selbst. Das Abo ist nicht personengebunden.<br />
miX-abo (6 VorsteLLungen) Ab 99 €<br />
Sie sehen sechs oder acht Vorstellungen im<br />
Schauspielhaus und in der Oper. Den Mix bestimmen<br />
Sie.<br />
wochentag-abo (6 VorsteLLungen) Ab 63 €<br />
Sie sehen sechs Vorstellungen im Schauspielhaus<br />
am Tag Ihrer Wahl.<br />
ermässigung<br />
auf den normaLpreis<br />
sonntagnachmittag-abo<br />
(4 VorsteLLungen) Ab 42 €<br />
Sie sehen vier Vorstellungen am Sonntagnachmittag<br />
im Schauspielhaus.<br />
theaterscheck-abo<br />
(12, 10 oder 6 VorsteLLungen) Ab 63 €<br />
Sie können Vorstellungen im Schauspielhaus<br />
und in der Oper ansehen. Sie können allein,<br />
zu zweit oder zu mehreren ins Theater gehen.<br />
Die Theater-Schecks sind nicht personengebunden.
und ausserdem<br />
die weLt ohne uns-abo<br />
nur 96 € für Vier JAhre!<br />
Das Spezial-Abo für unsere Langzeitperformance<br />
»Die Welt ohne uns« gilt jetzt noch für vier Jahre<br />
und berechtigt zum Besuch sämtlicher Folgen<br />
dieses botanischen Theaters.<br />
Los-abo (9 VorsteLLungen)<br />
Ab 187,20 € (JugendLiche Ab 58,50 €)<br />
Sie sehen neun Vorstellungen in Schauspiel, Oper,<br />
Ballett und Konzert. Es gibt Wochentags-, Monatsund<br />
Jahreslose. Sie bestimmen Ihre Favoriten – <strong>das</strong><br />
Los bestimmt Ihre Vorstellung und Ihre Plätze.<br />
try out (10 VorsteLLungen) für 150 €<br />
Sie sehen acht Vorstellungen im Schauspielhaus<br />
und zwei in der Cumberlandschen Bühne (Premieren,<br />
Gastspiele und Sonderveranstaltungen<br />
ausgenommen, im Schauspielhaus ausschließlich<br />
ab Platzkategorie C). Die Vorstellungen und Termine<br />
bestimmen Sie selbst. Nur gültig in der<br />
Spielzeit 2010/11.<br />
park-abo 3 € pro VorSteLLung<br />
Zusätzlich zu einem Schauspiel-Abo (nur Fest-<br />
Abo) können Sie ein ermäßigtes Park-Abo für die<br />
Tiefgarage Oper / Kröpcke erwerben. Es gilt an<br />
den Vorstellungstagen von 18 bis 24 Uhr.<br />
Auf Ihre Fragen und Wünsche gehen wir sehr<br />
gern ein. Lassen Sie sich beraten unter der Telefonnummer<br />
(0511) 9999 2222<br />
Sie können Ihre Anfrage auch mailen: abo@<br />
staatstheaterhannover.de oder faxen: (0511)<br />
9999 2999. Das Abo-Büro befindet sich im Opernhaus<br />
und hat montags bis freitags von 10 bis 18<br />
Uhr und sonnabends von 10 bis 14 Uhr geöffnet.<br />
Weitere Informationen über Preise und Ermäßigungen<br />
finden Sie im Internet unter www.<br />
schauspielhannover.de oder an den Kassen der<br />
Staatstheater. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
Änderungen vorbehalten!
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19<br />
1<br />
2<br />
Reihe 6<br />
Reihe 6<br />
Parkett 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25<br />
26<br />
3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Parkett<br />
Reihe 7<br />
Reihe 7<br />
Reihe 8<br />
Reihe 8<br />
Reihe 9<br />
Reihe 9<br />
Reihe 10<br />
Reihe 10<br />
Reihe 11<br />
Reihe 11<br />
Reihe 12<br />
Reihe 12<br />
Reihe 13<br />
Reihe 13<br />
Reihe 14<br />
Reihe 14<br />
Reihe 15<br />
Reihe 15<br />
Reihe 16<br />
Reihe 16<br />
Reihe 17<br />
Reihe 17<br />
20<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
1 2 3 4<br />
7 8 9 10 11 12 13 14<br />
5 6<br />
1 2 3<br />
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
4 5 6 7 8<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
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11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />
3 4 5 6 7 8 9 10<br />
1 2<br />
12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24<br />
3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
1<br />
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2<br />
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2<br />
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29<br />
3<br />
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28<br />
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3<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
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2<br />
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3<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
17 18 19 20 21 22 23 24<br />
Reihe A<br />
Reihe A<br />
Reihe B<br />
Reihe B<br />
Reihe 1<br />
Reihe 1<br />
Reihe 2<br />
Reihe 2<br />
Reihe 3<br />
Reihe 3<br />
Reihe 4<br />
Reihe 4<br />
Reihe 5<br />
Reihe 5<br />
1<br />
30<br />
2<br />
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3<br />
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2<br />
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3<br />
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1<br />
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2<br />
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3<br />
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1<br />
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2<br />
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15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />
28<br />
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3<br />
4 5 6<br />
1<br />
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15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />
28<br />
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3<br />
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1<br />
7 8 9 10<br />
30<br />
2<br />
11 12 13 14<br />
15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />
28<br />
29<br />
3<br />
4 5 6<br />
1<br />
7 8 9 10<br />
30<br />
2<br />
11 12 13 14<br />
15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />
28<br />
29<br />
3<br />
4 5 6<br />
1<br />
7 8 9 10<br />
30<br />
2<br />
11 12 13 14<br />
1<br />
2<br />
3<br />
18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />
28<br />
29<br />
3<br />
4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
4<br />
5 6 7 8 9 10 11<br />
1 2<br />
3<br />
4 5<br />
6<br />
schauspieLhaus<br />
sitZpLan<br />
BÜHNE<br />
Rang Reihe 1<br />
Reihe 1 Rang<br />
1<br />
26<br />
Reihe 2 2<br />
25 Reihe 2<br />
3<br />
24<br />
1<br />
4<br />
23 26<br />
Reihe 3 2<br />
5<br />
22 25<br />
6<br />
21 Reihe 3<br />
3<br />
7<br />
20 24<br />
1<br />
4<br />
8<br />
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
19 23 26<br />
Reihe 4 2<br />
5<br />
22 25 Reihe 4<br />
6<br />
21<br />
3<br />
7<br />
20 24<br />
1<br />
4<br />
8<br />
9<br />
23 26<br />
10<br />
5<br />
11 12 13 14 15 16 17 18<br />
19<br />
Reihe 5 2<br />
22 25 Reihe 5<br />
6<br />
21<br />
3<br />
7<br />
20 24<br />
1<br />
4<br />
8<br />
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
19 23 26<br />
2<br />
5<br />
22 25<br />
6<br />
21<br />
3<br />
7<br />
20 24<br />
4<br />
8<br />
9 10<br />
23<br />
5<br />
11 12 13 14 15 16 17 18<br />
19<br />
22<br />
6<br />
21<br />
Links 7<br />
20<br />
8<br />
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
19 Rechts
schauspieLhaus so–do Fr–sa premieren<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
parkett- reihe 01–06<br />
rang reihe 01<br />
parkett- reihe 07–11<br />
rang reihe 02<br />
parkett- reihe 12–14<br />
rang reihe 03<br />
parkett- reihe 15–16<br />
rang reihe 04<br />
parkett- reihe 17<br />
rang reihe 05<br />
31,00 € 33,00 € 37,50 €<br />
28,00 € 31,00 € 34,00 €<br />
23,00 € 25,00 € 28,00 €<br />
18,00 € 21,00 € 23,00 €<br />
13,00 € 15,00 € 17,50 €<br />
so–do fr–sa premieren<br />
baLLhof eins 18,00 € 20,00 € 22,00 €<br />
baLLhof Zwei 16,00 € 18,00 € 20,00 €<br />
cumberLandsche bühne 18,00 € 20,00 € 22,00 €<br />
cumberLandsche gaLerie 16,00 € 18,00 € 20,00 €<br />
foyer schauspieLhaus 18,00 € 20,00 € 22,00 €
148 . 149<br />
148<br />
kartenVerkauf und abonnementS<br />
alleS über kartenbeStellungen, ermäSSigungen<br />
unD vorverkauf<br />
schauspieL hannoVer<br />
Prinzenstr. 9, 30159 Hannover<br />
spieLstätten<br />
Schauspielhaus, Prinzenstr. 9<br />
Foyer Schauspielhaus, Prinzenstr. 9<br />
Cumberlandsche Bühne, Prinzenstr. 9<br />
Cumberlandsche Galerie, Prinzenstr. 9<br />
Ballhof Eins, Ballhofplatz 5<br />
Ballhof Zwei, Knochenhauerstr. 28<br />
VorVerkauf<br />
Karten für Schauspiel, Oper und Ballett können<br />
Sie grundsätzlich an allen Vorverkaufskassen<br />
kaufen. Im Ballhof ist nur die Abendkasse<br />
geöffnet. Der Vorverkauf beginnt jeden<br />
letzten Freitag eines Monats für den über-<br />
nächsten Monat (z. B. Ende September für<br />
November). Wir akzeptieren EC-Karte, VISA,<br />
Ameri<strong>ca</strong>n Express und Euro<strong>ca</strong>rd.<br />
ermässigungen<br />
Schüler, Studierende, Azubis, Wehr- und Zivildienstleistende<br />
bis zur Vollendung des 30.<br />
Lebensjahres erhalten besondere Ermäßigungen.<br />
Künftig zahlen sie von Sonntag bis<br />
Donnerstag 7,50 Euro, am Freitag und Sonnabend<br />
9,00 Euro und bei Premieren 11,00 Euro<br />
(Sonderveranstaltungen ausgenommen). Arbeitslose<br />
und Hartz-IV-Empfänger zahlen von<br />
Sonntag bis Donnerstag 4,00 Euro, am Freitag<br />
und Sonnabend 5,00 Euro und bei Premieren<br />
6,00 Euro. Weitere Ermäßigungen gibt es für<br />
Schwer behinderte und Gruppen ab zehn Per
sonen. Änderungen vorbehalten! Es gelten die<br />
Allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
kassenöffnungsZeiten<br />
Mo–Fr 10–19:30 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn<br />
(kein Vorverkauf)<br />
Verlängerte Öffnungszeiten am Samstag von Oktober<br />
bis März (10–18 Uhr / Kasse im Opernhaus).<br />
Während der Theaterferien vom 28.06.2010 bis<br />
01.08.2010 bleiben die Kassen im Schauspielhaus<br />
und Opernhaus geschlossen. In dieser Zeit<br />
findet auch kein telefonischer Kartenvorverkauf<br />
statt.<br />
teLefonischer kartenVerkauf<br />
(0511) 9999 1111<br />
Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
VorbesteLLte karten<br />
reservieren wir Ihnen für maximal zehn Tage,<br />
danach wird die Reservierung gelöscht. Wir bit-<br />
ten um Verständnis, <strong>das</strong>s nur bezahlte Karten an<br />
der Abendkasse hinterlegt werden können. Die<br />
bargeldlose Bezahlung können Sie telefonisch<br />
durch Lastschriftverfahren veranlassen. Gegen<br />
eine Ver sandpauschale senden wir Ihnen bezahlte<br />
Karten auch zu.<br />
kartenVerkauf im internet<br />
Wenn Sie online Karten kaufen, beachten Sie<br />
bitte, <strong>das</strong>s nicht alle Ermäßigungen über <strong>das</strong> Internet<br />
buchbar sind!<br />
www.schauspielhannover.de<br />
abo-büro<br />
Opernplatz 1, 30159 Hannover<br />
Telefon (0511) 9999 2222<br />
Telefax (0511) 9999 2999<br />
E-Mail abo@staatstheater-hannover.de<br />
Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />
Während der Theaterferien vom 28.06.2010 bis<br />
01.08.2010 bleibt <strong>das</strong> Abo-Büro samstags geschlossen.
150 .<br />
151 kartenVerkauf und abonnementS<br />
wichtige nummern<br />
Intendanz<br />
(0511) 9999 2001<br />
Dramaturgie<br />
(0511) 9999 2082<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
(0511) 9999 2080, -2081<br />
Künstlerisches Betriebsbüro<br />
(0511) 9999 2021, -2022<br />
Junges Schauspiel / Theaterpädagogik<br />
(0511) 9999 2855<br />
Pforte / Zentrale<br />
(0511) 9999 2298, -2299<br />
Theatermuseum<br />
(0511) 9999 2040, -2041
geSellSchaft Der freunDe<br />
DeS hannoverSchen SchauSpielhauSeS e. v.<br />
Liebe Freunde des Schauspiel Hannover,<br />
seit über 40 Jahren begleiten wir die Arbeit des Schauspielhauses, und diese enge Verbindung erlaubt<br />
es uns, nah am Geschehen zu sein und es intensiv zu verfolgen. Und weil wir unser Theater lieben,<br />
unterstützen wir einzelne Projekte auch finanziell. Alle zwei Jahre verleiht die GFS einen Preis für den<br />
besten Nachwuchsschauspieler und unterstützt Produktionen des Jungen Schauspiel. Aber auch für<br />
alle anderen Belange des Hauses haben wir ein offenes Ohr.<br />
Regelmäßig treffen wir uns zum Stammtisch in der Kantine, wo wir uns auch mit Mitarbeitern des<br />
Theaters austauschen. Einmal im Monat gibt es Treffen mit Schauspielern, Vorbereitungen auf neue<br />
Stücke oder Besuche hinter den Kulissen. Außerdem besuchen wir Proben, zu denen wir spontan<br />
eingeladen werden, oder begeben uns auf Reisen. Immer wieder finden wir Zeit für Diskussionen, und<br />
sei es beim gemeinsamen Essen.<br />
Möchten auch Sie mehr sein <strong>als</strong> ein passiver Zuschauer und suchen nach einer Gelegenheit, Theaterschaffende<br />
persönlich kennenlernen? Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf (<strong>das</strong> Programm liegt<br />
an der Theaterkasse aus)! Treffen Sie uns persönlich, damit wir einander kennenlernen.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
c/o-angelika-nauck,-vorsitzende<br />
Wallmodenstr.-72,-30625-hannover<br />
tel.-(0511)-554-7375,-fax-(0511)-554-7376<br />
schauspielfreunde.hannover@gmx.de<br />
www.schauspielfreunde.de
152 . 153
enSemble und mitarbeiter/innen 10/11<br />
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leitunG _ intendant Lars-ole Walburg _ assistentin des intendanten Lisa Quasthoff _ künstlerische betriebs direktorin / leiterin des<br />
künstlerischen betriebsbüros Karin Becker _ leiter junGes schauspiel marc prätsch _ sekretariat junGes schauspiel Christine Klinke _<br />
hausreGisseure Florian Fiedler, Tom Kühnel _ leitende dramaturGin Judith Gerstenberg _ dramaturGie aljoscha Begrich, Vivi<strong>ca</strong> Bocks, Volker<br />
Bürger, Christian Tschirner_ dramaturGieassistenz Karoline Hoefer +++ künStleriScheS betriebSbürO _ disponentin angelika odlozinski _<br />
GastspielorGanisation alida Kleine _ mitarbeit silke Janssen _ referentin der betriebsdirektorin anke Jentzen +++ preSSe- und<br />
ÖffentlichkeitSarbeit _ leiter Björn achenbach _ mitarbeit Claudia pahl _ fotoGrafie Katrin ribbe _ visuelle kommunikation maría José<br />
aquilanti, Birgit schmidt _ sichtWerbunG achim Körtje +++ theaterpÄdaGOGik _ leiter theaterpädaGoGik und stellv. leiter junGes<br />
schauspiel Günter Kömmet _ theaterpädaGoGe Tobias meyer +++ enSemble _ damen _ Veronika avraham, Johanna Bantzer, Carolin eichhorst,<br />
susana Fernandes Genebra, Beatrice Frey, Wiebke Frost, sachiko Hara, elisabeth Hoppe, Hanna scheibe, Julia schmalbrock _ Gäste damen _ esther-maria<br />
Barth, sandra Bayrhammer, Laura Bleimund, iris erdmann, Heike marianne Götze, sandra Hüller, Harriet Kracht, Katherina Lange, Christina rubruck, Catherine<br />
stoyan, suse Wächter, maryam Zaree +++ enSemble _ herren _ rainer Frank, philippe Goos, Henning Hartmann, mathias max Herrmann, Florian<br />
Hertweck, Camill Jammal, Janko Kahle, sebastian Kaufmane, Wolf List, dominik maringer, Thomas mehlhorn, Christoph müller, daniel nerlich, os<strong>ca</strong>r olivo,<br />
sebastian schindegger, andreas schlager, aljoscha stadelmann, sandro Tajouri, martin Vischer _ Gäste herren _ Wolf Bachofner, peter Badstübner, moritz<br />
dürr, simon sebastian Gerasch, andreas Haase, dieter Hufschmidt, Özgür Karadeniz, Jürgen Kuttner, Jonathan müller, oliver nägele, Henning nöhren, Luk<br />
pfaff +++ reGieaSSiStenz _ martin Baierlein, Hanna müller, mina salehpour, serkan salihoglu, Jakob Weiss +++ bühnenbildaSSiStenz _ Jorge<br />
enrique Caro, anna sörensen, andrea Wagner +++ kOStümaSSiStenz _ maria anderski, Lucie Trávníckova, Birgit Klötzer auszubildende rina sofie<br />
schmeing, Ulrike Thielen +++ inSpizienz _ nicola pause, dany Cong phuong, stephanie schmidt +++ SOufflaGe _ maike Lena Gollenstede, martha<br />
Jackstien, Joachim müller +++ reGie _ martin Baierlein, mirko Borscht, Felicitas Brucker, Florian Fiedler, Heike marianne Götze, albrecht Hirche, stefan<br />
Kaegi, Hans-Werner Kroesinger, Jürgen Kuttner, Tom Kühnel, Tina Lanik, robert Lehniger, susanne Lietzow, Kornél mundruczó, Hanna müller, marc prätsch,<br />
Tobias rausch, Kristo Šagor, Volker schmidt, sebastian schug, marco Štorman, robert Thalheim, Christian Tschirner, Bea Tinzmann, Lars-ole Walburg +++<br />
bühne und kOStüme _ marton Ágh, maria anderski, maria-alice Bahra, Christian Beck, aljoscha Begrich, Ursula Bergmann, Christel Bergmann, reinhild<br />
Blaschke, marysol del Castillo, michal Galinski, marie Gerstenberger, nina Gundlach, magdalena Gut, Ulrike Gutbrod, Kirsten Hamm, Kathrin Hoffmann, irene<br />
ip, Barbara Kaesbohrer, Christian Kiehl, inge Gill Klossner, esther Krapiwnikow, Johanna Krause, Kathrin Krumbein, aurel Lenfert, Frauke Löffel, moritz müller,<br />
philipp nicolai, selina peyer, Julia raabe, ramona rauchbach, isabel robson, Jo schramm, robert schweer, Ulrike siegrist, su sigmund, Karen simon, elke<br />
von sivers, eva sobieszek, anna sörensen, saskia Vollmer, Valerie von stillfried, nina Wetzel, nicole Zielke +++ muSik _ sam auinger, daniel dorsch,<br />
martin engelbach, Gilbert Handler, sven Kaiser, sebastian Katzer, Tomek Kolczynski, Jouri Kudlatsch, Joe masi, daniel murena, Thomas posth, Hannes strobl,<br />
Johannes Winde, Thorsten zum Felde +++ videO _ sebastian dupouey, max Görgen, Jörn Hintzer und Jakob Hüfner (datenstrudel), sabine popa, isabel
obson, Jeanne rüfenacht, Jo schramm, eva sobieszek, Bert Zander, petra Zöpnek, Tobias Yves Zintel +++ chOreOGrafie _ emanuel obeya +++ SpOn-<br />
SOrinG, fundraiSinG und vertriebSmarketinG _ nina Georgi +++ techniSche leitunG _ technischer direktor Hanno Hüppe _ technischer<br />
leiter oper ian Harrison _ technischer leiter schauspiel oliver Jentzen _ leiter der Werkstätten nils Hojer _ sekretariat stefanie<br />
Lins +++ techniScheS betriebSbürO _ einkäufer siegbert stachura, simone Bösenberg, sabrina prüfer _ ausbildunG _ fachkraft für<br />
veranstaltunGstechnik Constantin Höhny, Hannes Hoffman, philipp seidelmann, Constantin Zieseniss +++ bühnentechnik _ theatermeister<br />
markus Fricke, detlef Höhny, Frank materlik, Uwe seitz _ seitenmeister Gregor Glaw, ralf Heller, Uwe peibst, andré picht _ stellvertreter Bernhard<br />
Graf, Fritz-Walter Kunze _ schnürmeister dieter Flamme, matthias Lein, roland scholz, Jörg schymczyk _ stellvertreter oliver Batty, Henry Bellstedt,<br />
stefan dittmann, mike Fulsche, dirk Husheer _ bühnenhandWerker Werner anders, Franco Birkemeyer, mike Büscher, siegfried ewert, ewald Felix,<br />
ernst-Ulrich itzek, roland Kowol, Günter Lindner, manfred Lischke alexander poppe, martin schulz, philipp sokolowski, Harald Trocha, stefan Weber _ tapezierer<br />
alexander Weirauch (obertapezierer), steffen imhof, Volker massonne, rené pfingst, ando salzmann, Cengiz Turna _ leitunG maGazin peter riedel<br />
_ leitunG schlosserei schauspiel Bernd Willusches _ leitunG tapezierWerkstatt schauspiel martin Waldmann _ leitunG tischlerei<br />
schauspiel andreas macke veranstaltunGstechnik cumberlandsche bühne Frédérik Händel, milan Badjak, malte Geraets, Jan Lindheim +++<br />
bühnentechnik ballhOf _ theatermeister Ludwig Barklage (Theatermeister Ballhof / Cumberlandsche Bühne), Jochen sattler (Leitung und stellv.<br />
Technischer Leiter schauspiel) _ seiten- und schnürmeister Karl-Heinz meyer-saran _ stellvertreter martin Jurek, Christian Lampe, Cord schulz,<br />
andreas Wolff _ schnürmeister andreas Biller _ bühnenhandWerker Thomas Kluge, Jörg peisker (Bühnenfachhandwerker), philipp stansch, Heiko<br />
Janßen (Fachkraft für Veranstaltungstechnik/Jugendtheater) +++ maSchinentechnik _ maschinenmeister dirk scheibe _ elektriker peter<br />
Baumann, dirk Breymann, Holger Frank, Ulrich Hamann, Helge Lindau, marvin meyer +++ beleuchtunG _ leitunG Heiko Wachs _ stellvertreterin<br />
mariella von Vequel-Westernach _ beleuchtunGsmeister reiner Brockelt (Ballhof), Joachim meyer, Uwe richter, Uwe Wegner (Ballhof) _ oberbeleuchter<br />
Frank Bonhagen, Thomas Jacob (Ballhof), Lars Kappey, andreas nickiewicz, Georg pollmann, detlef splitt (Ballhof) _ stellWerksbeleuchter<br />
Wolfgang denker (Cumberlandsche Bühne), ralf oberthür, roman piechotta, olaf surmann, Uwe Wegner (Ballhof) _ beleuchter akililu abraha, ralf Briem,<br />
Harald doege, Gordon Fulsche, ralf Heintz, michael Klopfleisch, Karsten sorst, peter stupp, mario Waldowski (Ballhof) +++ tOn _ leitunG Lutz Findeisen<br />
_ stellvertreter oliver sinn (Ballhof) _ tonmeister arno Friedel, reinhard Frye (Ballhof), Tobias naumann, Thomas rugel _ veranstaltunGstechniker<br />
alexander pauksch (Ballhof), Christian schäfer +++ reQuiSite _ requisitenmeisterin Ute stegen _ oberrequisiteure michael post, peter<br />
Wasilenko (stellvertretender requisitenmeister Ballhof) _ requisiteure Holger Wömpener, Uwe Heymann, rainer Kühn (Ballhof), peter marek, ingmar<br />
mühlich (Ballhof), Gabriele rosenbrock, nastasja schmidt +++ malSaal _ m<strong>als</strong>aalvorstand andreas scholz _ stellvertretender m<strong>als</strong>aalvorstand<br />
dirk Jürgens (1. Theatermaler) _ theatermaler Bettina althaber, Karolin mudrak, marina neumann, alexander schauerte, Waldemar schwebs,<br />
Konrad Weiß _ maler Thomas Czajkowski, Kevin skerlak _ theaterplastiker Heiko nuß _ ausbildunG nele meyer +++ tapezierWerkStatt _
tapeziermeister matthias Wohlt _ stellvertreter mirko Zietz _ tapezierer Carmen Langpap, Torsten meyer _ ausbildunG irina schilin +++<br />
kOnStruktiOnSbürO und prOduktiOnSvOrbereitunG _ Bernd auras, Heinz-dieter Hesse, sara Kleiner, Friedrich-Wilhelm schramme, Hubert<br />
sommer _ +++ SchlOSSerei _ schlossermeister Bernd auras stellvertreter Guido altmeyer _ schlosser Joachim Blume, Thomas dreier,<br />
Gerhard Hengstmann (Vorhandwerker), Jens narten, Harald niemann, antonio ruggiero, Gerrit schrader +++ tiSchlerei _ tischlerobermeister Heinzdieter<br />
Hesse _ tischlermeister und stellvertreter Hubert sommer _ tischlermeister Friedrich-Wilhelm schramme (ausbildungsmeister) _ tischler<br />
Karl-Heinz eggers (1. Tischler), Hilton do espirito santo, Torsten Fenselau, olaf Fredriksen, anna Fritsche, Wilfried Gehle, ekhard Henkel (drechsler), Karl<br />
Klenner, michael Krüger, Lars maiwald, michael ohmes, mike rossbacher, Holger schmidt, edmund schnitzer, reiner schoreit-oltrogge, michael sobek, Ulrich<br />
Thiemann, andreas Voigt, Hans-Jürgen Wehmeier, Carsten Weichelt, matthias Wendt, michael Wiegmann, Ulf Wilke, Frank Williams _ ausbildunG Kevin<br />
Thamm +++ tranSpOrtabteilunG _ leitunG und dekorationsmaGazin ralf meyer _ oberfahrer maik Lueg _ fahrer Uwe Grün,Tassilo Lange,<br />
roger Liers _ transportarbeiter Thomas Boje, Jürgen Hünemörder, Heiko Kuhn, rolf Labahn (ablederer), Jens pautke und michael rimbach (orchestertransport)<br />
+++ GebÄude- und veranStaltunGS manaGement _ leitunG Ulf Bosold _ stellv. betriebsinspektor roman Gantzek _ sachbearbeiterin<br />
Gerda Klaft _ brand schutzbeauftraGter Henning stegen (industriemeister) _ heizunG/klima/lüftunG martin dyba (Vorhandwerker),<br />
dirk markwardt (stellv.), michael praetel _ elektroabteilunG dirk Werner (Vorhandwerker), oliver pietsch (stellv.), Uwe Gottsknecht (Vorhandwerker),<br />
pierre Lindner, Gerd Lutat, eugen schumacher, michael Wehrhahn _ schlosserei/ sanitärbereich/tischlerei Wolfgang Krebs (Vorhandwerker),<br />
markus Frankwitz (stellv.), Thomas Busch, roland Jung, Thomas Lehmann, Jörg rümenap _ ausbildunG Bastian Friedrichs (elektroniker), Waldemar merkel<br />
(maler und Lackierer) +++ kOStümabteilunG _ kostümdirektorin andrea meyer _ produktionsleiterin Kerstin matthies kostüm-assistentin<br />
maria anderski, Lucie Tràvnickovà, Birgit Klötzer_ sekretariat monika Fricke _ laGerverWaltunG ingrid–marie Kathmann +++ kOStümWerk-<br />
StÄtten (damen und Herren) _ oberGeWandmeister/in Beatrix Thies-Hartge, rico petzold _ GeWandmeister/in eckhard Brandenburger, Christine<br />
Heinze _ vorhandWerker/innen Hannelore Braun, annette sölter, Barbara Tünnermann, Claudia Weber, Birgitt Ziegert _ damen- und herrenschneider/innen<br />
Britta Braunert, andrea dazenko, reinhild Godula, inge Hanke, susanne Lukat, margarete Hinz, andrea Höweling, engelbert Huchel, daniela<br />
Kaluscha, Josefa Luengo- Cano, Gabriela Lux, ingrid mok, Christiane niesen, sandra peters, Lena petzold, sebastian roth, Frank sahlmann, Florian scharlowsky,<br />
michael schenk, andrea schröder, Lena schwark, Lydia seydak, ebba stapf, sabine Urmoneit, teilzeitkräfte Christine Camps, Brigitta Gandyra-otto,<br />
Christiane Jimenez, elvira Kuse, anja Lunau, Lonie manczak, andrea meinke, diana meixner, monika nimtz, Veronika portl sarah Weiskittel _ ausbilder/innen<br />
sonja einzinger, Torsten engelke, Kathrin Votel _ auszubildende Charlotte othmer, rina sophie schmeing, Ulrike Thielen, anika Voigt _ Wäscheschneiderei<br />
Ulrike spreen, petra Trunkhan _ kostümfärberei /teilzeitkräfte reinhild ahsendorf, natalia schellong _ modisten-abteilunG daniela<br />
sieders (Leitung), sina Bolte (mitarbeit) _ auszubildende Viviane riechelmann +++ kOStümfunduS _ fundusverWalter dirk ihrig _ fundusmitarbeiter<br />
Karin Fliegel, emerich Tissberger _ ankleider/innen _ leitunG andreas Werdin _ mitarbeiter/innen Frauke Behme, Gerhard Bettels,
sabine Bienert, salek Chowdhury, Christiane denzel-püschel, Judith engelke, annette ernst, anita Garcia-ndione, monika Glöckner, elisabeth Gröger, petra<br />
Harmuth, Gabriele Henrichs, Krystyna Kubi<strong>ca</strong>, Heike macke, Kenan melke, Herbert ohlhoff, Cecilia ohlhoff-donadei, susanne ohlms, Bärbel pieper, anne<br />
rietzsch-Voßler, Barbara scheverling, peter Weckel, Ute Weichelt +++ rüStWerkStatt _ leitunG markus ahrenstedt _ mitarbeiter Felix Fleischer _<br />
Schuhmacherei _ leitunG Werner prüfer _ mitarbeit Katharina renders, peter schmidt +++ maSke _ chefmaskenbildner schauspiel Guido<br />
Burghardt _ maskenbildner/innen sarah Clauß, Vanessa Fett, iris Henniger, simone Lukassen, Judith nowowiejski, nele schulz, monika schulz, Fabian<br />
seitz +++ verWaltunG _ verWaltunGsdirektor Jürgen Braasch _ leitunG personal und recht stefan Votel _ mitarbeit rainer soetbeer _<br />
assistentin verWaltunGsdirektor Birgit Lütjens _ sekretariat annette sölter _ allGemeine verWaltunG rudolf Grützner _ bibliothek doris<br />
Kraus _ leitunG personalabrechnunG dieter Bruns _ stellvertretunG marianne Frenzel _ mitarbeit Janine allner, Claus deiters, angelika<br />
Grützner, inge scholz, Bettina stumberg _ leitunG finanzen, orGanisation und controllinG stefan mehrens _ mitarbeit Vanessa Goldbecker _<br />
leitunG finanzbuchhaltunG Uwe Warnecke _ mitarbeit Ursula Boomhoff, margret drews, Bettina sauthoff, regina Völlmar-eichhorn _ fachkraft<br />
für arbeitssicherheit und datenschutzbeauftraGter Uwe Bösenberg _ edv malte-Thorben Bruns, michael mraczny, ingo Volles _ poststelle<br />
Julia dubuc (Leitung), Jürgen Wickel +++ theatermuSeum _ Leiter dr. Carsten niemann _ mitarbeit Judith Jackson, Jutta rawer +++ hauSdienStleiStunG<br />
_ leitunG abendpersonal Behiye melke _ mitarbeiter/innen Bedia Bulduk, dagmar Kalies, araceli Kleine-Horst, sabine sekul, Klaus Bock<br />
von Wülfingen _ pförtner Heinz-dieter Beesch, michael Hindersmann, Heidi rothe +++ vertrieb _ leitunG Veronika Gudat _ stellvertreterin ina<br />
Fiedler _ daniela Bartels, sonja Bürmann, Claudia detert, monika Frankwitz, susanne Hahnelt, mareile Korén, Gabriele Kutschera, anita meier, Tadoura melke,<br />
Cornelia opitz, nicola schlösser, Julia schmolling, anja schulze, daniela Wolf, margit Zicke, Linda Zilic +++ GeSchÄftSführer _ opernintendant<br />
dr. michael Klügl _ schauspielintendant Lars-ole Walburg _ verWaltunGsdirektor Jürgen Braasch +++ betriebSrat _ vorsitzender dirk<br />
stangenberg_ stellv. vorsitzender Uwe Bösenberg _ freiGestelltes betriebsratsmitGlied michael piotrowski _ sekretariat Heike sponholz _<br />
mitGlieder Tania Collette, Franco Birkemeyer, Wolfgang Fritsche, andrea Höweling, Cornelia mutzenbecher, ralf pegelhoff, Carola rentz, Tatjana rodenburg,<br />
anette sölter, Hubert sommer_ juGend- und auszubildendenvertretunG michaela nicolai _ frauenbeauftraGte Carola rentz _ obmann der<br />
schwerbehinderten _ (redaktionsschluss vor Betriebsratswahl) +++ beirat junGeS SchauSpiel hannOver _ pastorin dr. Julia Helmke (Kulturbeauftragte<br />
der hannoverschen Landeskirche), Lutz Hübner (Theaterautor), prof. dr. Wolfgang schneider (direktor des instituts für Kulturpolitik an der Universität<br />
Hildesheim), dr. Gerd Taube (Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik deutschland) +++ aufSichtSrat _ vorsitzender<br />
Lutz stratmann (minister für Wissenschaft und Kultur) _ stellvertreterin Cora Hermenau (staatssekretärin, ministerium für Finanzen) _<br />
mitGlieder marlis drevermann (stadträtin), susanne Haack (ministerialrätin, ministerium für Finanzen), dr. dietrich H. Hoppenstedt (präsident stiftung<br />
niedersachsen), dr. norman van scherpenberg (staatssekretär a.d.), Ulrich schwab (Generalintendant a.d.), dr. annette schwandner (ministerialdirigentin,<br />
ministerium für Wissenschaft und Kultur), Ulrich andreas Vogt, dirk stangenberg (Betriebsratsvorsitzender), Uwe Bösenberg (stellv. Betriebsratsvorsitzender)
158 .<br />
159<br />
feStival theaterformen 2010<br />
Vom 2. biS 12. Juni 2010 in brAunSchweig<br />
Compagnie Anomalie, Frankreich: Le grand nain<br />
(»Der große Zwerg«) | Dries Verhoeven, Niederlande:<br />
de grote beweging (»Die Große Bewegung«) |<br />
Jürgen Gosch, Deutschland: die möwe von Anton<br />
Tschechow | Toshiki Okada, Japan: hot pepper,<br />
air condition und die abschiedsrede | Massimo<br />
Furlan, Schweiz: you <strong>ca</strong>n speak, you are an animaL<br />
| Festivalzentrum Gartenhaus Haeckel: konZerte<br />
bei freiem Eintritt | t-shirt abo Zweite Edition<br />
schwerpunkt afrika auf europas bühnen (mit Unterstützung<br />
der Kulturstiftung des Bundes) – Brett<br />
Bailey, Südafrika: eXhibit a: deutsch-südwestafrika<br />
| KVS Brüssel, Belgien: missie (»Mission«) | Boyzie<br />
Cekwana, Südafrika: infLuX controLs teiL 1: i wanna<br />
be wanna be, teiL 2: on the 12th night of neVer,<br />
i wiLL not be heLd bLack | Faustin Linyekula, Demokratische<br />
Republik Kongo: pour en finir aVec bérénice<br />
(»Schluss mit Bérénice«) nach Jean Racine<br />
theater aus argentinien – Lola Arias: that enemy<br />
within | Daniel Veronese eL desarroLLo de La ciVi-<br />
LiZacion Venidera (»Entwicklung einer künftigen<br />
Zivilisation« nach »Nora, ein Puppenheim« von<br />
Henrik Ibsen) und todos Los grandes gobiernos<br />
han eVitado eL teatro intimo (»Alle großen Regierungen<br />
meiden <strong>das</strong> intime Theater« nach »Hedda<br />
Gabler« von Henrik Ibsen) | Mariano Pensotti: eL<br />
pasado es un animaL grotesco (»Die Vergangenheit<br />
ist ein groteskes Tier«)
theater für kinder und JugendLiche – Theater an der<br />
Parkaue und Show<strong>ca</strong>se Beat Le Mot, Deutschland:<br />
die bremer stadtmusikanten für Zuschauer ab 6 | TG<br />
Max und Jetse Batelaan, Niederlande: het geheVen<br />
VingertJe (»Der erhobene Zeigefinger«) für Zuschauer<br />
ab 10<br />
festiVaL theaterformen 2011<br />
Vom 22. Juni bis 2. JuLi wieder in hannoVer<br />
www.theaterformen.de
premieren Der StaatSoper hannover 2010/2011<br />
Liebes Publikum des Schauspiel Hannover!<br />
Wann waren Sie zum letzten Mal im Opernhaus? Wir laden Sie herzlich ein zu Neuentdeckungen in<br />
Oper und Ballett. Das <strong>Niedersächsische</strong> Staatsorchester feiert in dieser Konzertsaison seinen 375.<br />
Geburtstag. Und im Ballhof startet <strong>das</strong> Programm der Jungen Oper. Hier finden Sie eine Premierenübersicht,<br />
alle weiteren Informationen im <strong>Spielzeitheft</strong> der Staatsoper. Wir freuen uns auf Sie!<br />
oper<br />
intoLLeranZa 1960<br />
luigi nono<br />
9. september 2010<br />
die entführung<br />
aus dem seraiL<br />
wolfgang amadeus mozart<br />
2. oktober 2010<br />
die Liebe Zu den<br />
drei orangen<br />
sergei prokofjew<br />
4. dezember 2010<br />
faLstaff<br />
giuseppe verdi<br />
29. januar 2011<br />
der ring des nibeLungen:<br />
siegfried<br />
richard wagner<br />
17. april 2011<br />
die regimentstochter<br />
gaetano donizetti<br />
konzertante aufführung<br />
27. april 2011<br />
der ring des nibeLungen:<br />
götterdämmerung<br />
richard wagner<br />
12. juni 2011<br />
Junge oper<br />
the beggar's opera<br />
nach john gay<br />
musiktheater ab 12<br />
7. november 2010,<br />
ballhof eins<br />
die schneekönigin<br />
daan manneke<br />
kinderoper ab 9<br />
januar 2011, ballhof eins<br />
freunde! (uA)<br />
peter androsch<br />
musiktheater ab 5<br />
10. april 2011,<br />
ballhof zwei<br />
baLLett<br />
ein sommernachtstraum<br />
ballett von jörg mannes<br />
6. november 2010<br />
stirb du, wennst kannst<br />
ballett von jörg mannes<br />
19. märz 2011<br />
La piaf (uA)<br />
ballett von<br />
mauro bigonzetti<br />
14. mai 2011<br />
www.oper-hannover.de
Ihr Theater- oder Opernbesuch fängt schon bei der Fahrt dorthin an.<br />
Denn Ihre Eintrittskarte berechtigt Sie, drei Stunden vor der Veranstaltung<br />
bis zum Betriebsschluß die Busse und Bahnen des GVH zu benutzen.<br />
Und <strong>das</strong> alles mit Pünktlichkeitsgarantie.<br />
Gute Fahrt und Vorhang auf!
herausGeber niedersächsische staatstheater Hannover GmbH, schauspiel Hannover _ intendant Lars-ole Walburg _ redaktion dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit<br />
_ GestaltunG maría José aquilanti, Birgit schmidt _ fotos Katrin ribbe, Karl-Bernd Karwasz (s. 30 links, s. 31 mitte, s. 32 links, s. 40/41, s. 62<br />
rechts) _ illustration paul Bower _ schWarz-Weiss-abbildunGen X-City marketing Hannover GmbH (s. 69, 78), ausschnitte aus plakaten / programmheften<br />
des schauspiel Hannover in der spielzeit 09/10 _ druck Berlindruck GmbH + Co KG, achim _ redaktionsschluss 29.03.2010, Änderungen vorbehalten!
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Oper<br />
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Wert: 50 €<br />
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Essen für 2 Personen<br />
im Restaurant Vienna<br />
Wert: 50 €<br />
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Gutschein der<br />
Parfümerie Liebe<br />
Wert: 50 €<br />
präMie 5<br />
Gutschein des Aspria<br />
Hannover<br />
Wert: 50 €<br />
präMie 6<br />
Gutschein für die<br />
Weinstube Leonardo<br />
Wert: 50 €<br />
präMie 7<br />
Gutschein für Lehmanns<br />
Buchhandlung<br />
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Mai 2010 in allen Spielstätten der Staatstheater Hannover ausliegt!<br />
* Dies gilt für Abonnenten, die in der Spielzeit 2009/2010 kein Abonnement der Staatstheater besessen haben.
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Opernplatz 1<br />
30159 HannOver<br />
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