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Premieren 10/11<br />

Seite 102<br />

Was der Mond rot aufgeht. Wie ein blutig eisen.<br />

Pathologie eines Mikrokosmos – Gruppe Kulturfiliale<br />

Seite 66<br />

roMeo und Julia<br />

William Shakespeare<br />

05.09.10_<br />

Aussenspielort<br />

11.09.10_<br />

schAuspielhAus<br />

Seite 90<br />

eszter solyMosi von tiszaeszlÁr (uraufführung)<br />

Kornél Mundruczó / Yvette Biró nach Gyula Krudy<br />

17.09.10_<br />

cumberlAndsche<br />

Seite 116<br />

little boy – big taifoon<br />

(europäische erstaufführung)<br />

Hisashi Inoue<br />

bühne<br />

18.09.10_<br />

bAllhof eins<br />

Seite 118<br />

freie republik Wendland – reaktiviert<br />

Ein soziotheatrales Experiment<br />

18.09.10–<br />

26.09.10_<br />

Seite 120<br />

crux oder der heiland unterM bett (uraufführung)<br />

Anne Jentsch<br />

Seite 68<br />

der goldene drache<br />

Roland Schimmelpfennig<br />

bAllhofplAtz<br />

19.09.10_<br />

bAllhof zwei<br />

25.09.10_<br />

schAuspielhAus<br />

Seite 70<br />

kunst Wird Woanders gebraucht,<br />

<strong>als</strong> Wo sie ruMsteht<br />

Eine bunte Kunst-Wut-Show – Jürgen Kuttner<br />

23.10.10_<br />

schAuspielhAus<br />

Seite 122<br />

neverland (uraufführung)<br />

Popmärchenrecherche mit Jugendlichen aus Hannover<br />

Kooperationspartner: enercity<br />

24.10.10_<br />

bAllhof eins<br />

Seite 104<br />

die Welt ohne uns (iii): Wachsen oder Weichen<br />

Botanisches Langzeittheater<br />

Seite 92<br />

kaMpf des negers und der hunde<br />

Bernard-Marie Koltès<br />

Seite 72<br />

<strong>das</strong> doppelte lottchen<br />

Familienstück nach Erich Kästner<br />

Seite 94<br />

laWrence von arabien: die sieben säulen<br />

der Weisheit (uraufführung)<br />

T. E. Lawrence / Tom Kühnel<br />

Seite 74<br />

die bakchen<br />

oder der eindringling<br />

Euripides<br />

Seite 124<br />

kristus – Monster of Münster<br />

(uraufführung)<br />

Robert Schneider / Mirko Borscht<br />

Seite 76<br />

Seite 96<br />

don Juan<br />

Molière<br />

chronik eines angekündigten todes<br />

Gabriel García Márquez<br />

Seite 126<br />

clavigo<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

Okt. 2010_<br />

Aussenspielort<br />

30.10.10_<br />

cumberlAndsche<br />

bühne<br />

14.11.10_<br />

schAuspielhAus<br />

20.11.10_<br />

cumberlAndsche<br />

bühne<br />

05.12.10_<br />

foyer<br />

schAuspielhAus<br />

07.01.11_<br />

bAllhof eins<br />

08.01.11_<br />

schAuspielhAus<br />

09.01.11_<br />

cumberlAndsche<br />

bühne<br />

11.02.11_<br />

bAllhof eins<br />

12.02.11_<br />

schAuspielhAus<br />

26.02.11_<br />

bAllhof zwei<br />

19.03.11_<br />

schAuspielhAus<br />

März 2011_<br />

Aussenspielort<br />

15.04.11_<br />

bAllhof eins<br />

16.04.11_<br />

schAuspielhAus<br />

08.05.11_<br />

cumberlAndsche<br />

bühne<br />

14.05.11_<br />

schAuspielhAus<br />

Juni 2011_<br />

Aussenspielort<br />

Juni 2011_<br />

schAuspielhAus<br />

Seite 78<br />

bauern, bonzen, boMben<br />

Hans Fallada<br />

Seite 128<br />

unternehMen hunger<br />

Hans-Werner Kroesinger<br />

Seite 80<br />

der silbersee<br />

Georg Kaiser / Kurt Weill<br />

Seite 104<br />

die Welt ohne uns (iv): Wetter<br />

Botanisches Langzeittheater<br />

Seite 130<br />

deportation <strong>ca</strong>st (uraufführung)<br />

Björn Bicker<br />

Seite 82<br />

theodor herzog von gothland<br />

Christian Dietrich Grabbe<br />

Seite 98<br />

bodenprobe kasachstan<br />

Stefan Kaegi (Rimini Protokoll)<br />

Seite 84<br />

ursprung der Welt (uraufführung)<br />

Soeren Voima<br />

Seite 104<br />

die Welt ohne uns (v): huMor und huMus<br />

Botanisches Langzeittheater<br />

Seite 86<br />

pièce pour la technique du schauspiel de hanovre<br />

Philippe Quesne / Koproduktion mit Theaterformen


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premierenübersicht __ Umschlagklappe<br />

schauspielhaus __ Seite 65<br />

cumberlandsche bühne __ Seite 89<br />

cumberlandsche Galerie und andernorts __ Seite 101<br />

junGes schauspiel / ballhof __ Seite 113<br />

theaterpädaGoGik __ Seite 134<br />

Weiter im spielplan __ Seite 138<br />

alles über kartenverkauf und abonnements __ Seite 141<br />

ensemble und mitarbeiter/innen __ Seite 153


Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,<br />

gerade erst hat unsere Arbeit in Hannover begonnen, und schon halten Sie unser zweites <strong>Spielzeitheft</strong><br />

in der Hand. Nach diesem Jahr sind wir nun tatsächlich in der Stadt angekommen. Für die Offenheit<br />

und Herzlichkeit, mit der wir empfangen wurden, möchte ich Ihnen danken. Natürlich gab es auch<br />

einige Briefe, die sich enttäuscht von unserem Programm zeigten. Das ist schade, bleibt aber bei einem<br />

Intendanzwechsel nie aus. Das aber, was wir – trotz eines eher ungewöhnlichen Spielplans – an Zuspruch<br />

bekommen haben, konnte man so kaum erhoffen.<br />

Die wichtigste Neuerung in diesem Jahr wird der Start von Marc Prätsch am Jungen Schauspiel sein.<br />

(Seine Pläne und Vorstellungen finden Sie ab Seite 114.) Die Wichtigkeit der Arbeit mit und für junge<br />

Menschen ist von allen Seiten unbestritten und nun auch schon drei Jahre sehr erfolgreich. Gemeinsam<br />

mit der neugegründeten Jungen Oper wollen wir den Ballhof <strong>als</strong> Gesamtgebilde zu einem quicklebendigen<br />

Ort machen. Für dieses Ziel brauchen wir jede Unterstützung. Deshalb bin ich sehr froh,<br />

<strong>das</strong>s enercity <strong>das</strong> Junge Schauspiel auch in den nächsten drei Jahren fördern wird.<br />

Unser erstes Jahr hat mit wichtigen Themen wie z. B. »Moschee DE« oder auch dem Stück »komA« in<br />

der Tellkampfschule, unserem botanischen Langzeittheater »Die Welt ohne uns« oder dem Hochsitz-<br />

Projekt in Zusammenarbeit mit der freien Gruppe Kulturfiliale große, auch überregionale Aufmerksamkeit<br />

erregt. Das beweist die Wichtigkeit dieser gesellschaftspolitischen Themen und rechtfertigt die


auch für uns ungewöhnliche Kraftanstrengung, außerhalb unserer Spielstätten zu produzieren. Diese<br />

Arbeit, wie auch die Stadterkundung mit theatralen Aktionen werden wir fortsetzen.<br />

Auf der Großen Bühne finden Sie neben Klassikern wie »Romeo und Julia« oder »Don Juan« auch Ausgrabungen<br />

wie Grabbes »Theodor Herzog von Gothland« oder die selten gespielte Schauspieloper »Der<br />

Silbersee« von Georg Kaiser und Kurt Weill. Mit Stücken von Soeren Voima und Roland Schimmelpfennig<br />

setzen wir auch in dieser Spielzeit auf neue Dramatik im Schauspielhaus. Und nach der Moderation der<br />

Hannoverrevue wird sich Jürgen Kuttner – jetzt im größeren Rahmen, aber durchaus in der Form vergleichbar<br />

– der Kunst des 20. Jahrhunderts zuwenden.<br />

Über die Akzeptanz, die die Cumberlandsche Bühne mit dem Beginn ihres Bestehens gefunden hat,<br />

freue ich mich besonders. Das Konzept für diese neue Spielstätte ist aufgegangen, und wir werden Sie<br />

in der nächsten Spielzeit an diesem Ort auf nicht weniger <strong>als</strong> eine Weltreise einladen. Von Ungarn<br />

führt der Weg über Afrika, dann zur arabischen Halbinsel, nach Lateinamerika und zuletzt nach<br />

Kasachstan. Aber all dies und vieles mehr können Sie genauer und in Ruhe auf den folgenden Seiten<br />

nachlesen. Ich freue mich auf Ihren Besuch!<br />

Ihr Lars-Ole Walburg


06 . 06 07<br />

der kirschgarten<br />

parzival


08 . 08 09<br />

aber nein! – noch leben sie!


itchy 3


10 . 10 11<br />

götter, kekse, philosophen<br />

alkestis


eine familie


12 . 12 13<br />

die schöpfer der einkaufswelten<br />

der kirschgarten


14 . 14 15<br />

wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos


timm thaler oder <strong>das</strong> verkaufte lachen<br />

ein volksfeind


16 . 16 17<br />

der kirschgarten


moschee de


18 . 18 19<br />

<strong>das</strong> fest


der abentheuerliche simplicissimus teutsch<br />

eine familie


20 . 20 21<br />

da ist nichts leer, alles voll gewimmels<br />

feierabend (shoot the crow)<br />

parzival


22 . 22 23<br />

yerma<br />

<strong>das</strong> fest


24 . 24 25<br />

wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos


26 . 26 27<br />

gerd schneider gesellschaft<br />

moschee de


ein volksfeind<br />

götter, kekse, philosophen


28 . 28 29<br />

parzival


der abentheuerliche simplicissimus teutsch


30 . 30 31


träumer<br />

boys don't cry


32 . 32 33<br />

superhero<br />

feierabend (shoot the crow)


wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos


34 . 34 35<br />

eine familie<br />

der kirschgarten


vom ende des roten menschen


36 . 36 37<br />

timm thaler oder <strong>das</strong> verkaufte lachen


oys don't cry


38 . 38 39<br />

der kirschgarten


eine familie


40 . 41 40 41<br />

träumer


der bau


42 . 42 43<br />

der kirschgarten<br />

ein volksfeind


yerma


44 . 45 44 45<br />

aber nein! – noch leben sie!


timm thaler oder <strong>das</strong> verkaufte lachen<br />

superhero


46 . 46 47<br />

boys don't cry<br />

<strong>das</strong> fest


wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos<br />

ein volksfeind


48 . 48 49<br />

götter, kekse, philosophen<br />

ich und die finanzkrise<br />

eine familie


hoffest 2009 – abendshow


50 . 50 51<br />

eine familie<br />

<strong>das</strong> fest


die schöpfer der einkaufswelten<br />

ein volksfeind


52 . 52 53<br />

der abentheuerliche simplicissimus teutsch<br />

yerma


<strong>das</strong> fest


54 . 54 55<br />

der abentheuerliche simplicissimus teutsch<br />

parzival


56 . 56 57<br />

ein volksfeind<br />

der kirschgarten


oys don't cry<br />

der bau


58 . 58 59<br />

moschee de<br />

ein volksfeind


der kirschgarten


60 . 61 60 61<br />

moschee de


wolokolamsker chaussee / <strong>das</strong> leben der autos


62 . 62 63<br />

schwarze jungfrauen<br />

die unschuld der raubvögel


parzival


64 . 65


SchauSpielhauS<br />

----------------------------------------------------------------------------------------- -Romeo und Julia _ 66<br />

------------------------------------------------------------------------------------- -Der Goldene Drache _ 68<br />

----------------------------------------------- -Kunst wird woanders gebraucht, <strong>als</strong> wo sie rumsteht _ 70<br />

----------------------------------------------------------------------------------- Das doppelte Lottchen _ 72<br />

-------------------------------------------------------------------- -Die Bakchen oder Der Eindringling _ 74<br />

---------------------------------------------------------------------------------------------------Don Juan _ 76<br />

------------------------------------------------------------------------------- -Bauern, Bonzen, Bomben _ 78<br />

--------------------------------------------------------------------------------------------- -Der Silbersee _ 80<br />

---------------------------------------------------------------------------Theodor Herzog von Gothland _ 82<br />

--------------------------------------------------------------------------------------- -Ursprung der Welt _ 84<br />

--------------------------------------------- -Une pièce pour la technique du Schauspiel de Hanovre _ 86


66 . 67<br />

66 SchauSpielhauS<br />

Die ganz auSSergewöhnliche<br />

unD beklagenSwerte tragöDie von<br />

romeo unD Julia<br />

von-William-ShakeSpeare<br />

regie:-heike-m.-götze<br />

Bühne:-iSaBel-roBSon<br />

koStüme:-inge-gill-kloSSner<br />

premiere:-11.-SeptemBer-2010,-SchauSpielhauS


Am Ende der Tragödie steht <strong>das</strong> Denkmal, <strong>das</strong> in Gold gegossene Abbild des<br />

tragischen Liebestods zweier Kinder, ausgerufen zum Wahrzeichen der Stadt,<br />

in dem sich die Ereignisse abspielten: Mahnmal eines sinnlos Opfer fordernden<br />

Zwistes, Gedenkstätte – vor allem – einer Sehnsucht, die bis heute<br />

<strong>als</strong> mythisches Versprechen die Erzählung der wahren, unerschütterlichen<br />

Liebe in Umlauf hält.<br />

In Verona regiert der Hass zweier verfeindeter Familien, <strong>als</strong> Romeo und Julia,<br />

Kinder dieser Familien, zufällig die Blicke tauschen. Ein Augenblick nur, der<br />

beide in einen Ausnahmezustand versetzt und glauben macht, die Liebe sei<br />

ihr Schicksal. Sich dieser Himmelsmacht ergebend, gegen alle Gesetze der<br />

Eltern und der Vernunft, halten sie nur wenige Stunden später heimlich<br />

Hochzeit. Ihre Familien erfahren davon nichts, unberührt davon geht der Krieg<br />

zwischen ihnen weiter, Romeo wird in einen Kampf verwickelt und tötet<br />

Julias Cousin. Der Bannfluch wird verhängt: Romeo muss über Nacht die Stadt<br />

verlassen, Julias Eltern planen die Verehelichung ihrer Tochter mit dem Grafen<br />

Paris. In einem letzten verzweifelten Versuch, sich diesem drohenden<br />

Ereignis zu entziehen, greift <strong>das</strong> Mädchen zu einem Schlaftrunk, der ihren Tod<br />

vortäuscht. Aus der Gruft heraus will sie zu Romeo fliehen. Doch der erhält<br />

nur die offizielle Nachricht ihrer Beisetzung. Er eilt zurück, er eilt so schnell,<br />

<strong>das</strong>s er zu früh an ihrem Grab erscheint. Wenige Minuten später nur erwacht<br />

sie, den toten Romeo an ihrer Seite. Ein Tropfen Gift findet sich noch. Er<br />

reicht. Das Begehren und seine Erfüllung ließen sich nicht synchronisieren.<br />

Doch <strong>das</strong> Paar Romeo und Julia wird für alle Zeiten zeichenhaft für die Liebe<br />

stehen und die Zurückgelassenen um sie weinen lassen.<br />

shakespeare<br />

(1564–1616)<br />

griff den stoff<br />

aus der italienischennovellenliteratur<br />

auf,<br />

verlegte ihn in<br />

die früh renaissance,<br />

die zeit<br />

des sterbens,<br />

die zeit der<br />

pest, und komprimierte<br />

<strong>das</strong><br />

geschehen auf<br />

nur vier tage,<br />

in denen hochzeiten,<br />

duelle,<br />

morde und<br />

versöhnun gen<br />

den gang der<br />

ereig nisse ebenso<br />

plötzlich wie<br />

unwider ruflich<br />

skandieren.


68 . 69<br />

68 SchauSpielhauS<br />

Der golDene<br />

Drache<br />

von-roland-Schimmelpfennig<br />

regie:-larS-ole-WalBurg<br />

Bühne:-moritz-müller-/-larS-ole-WalBurg<br />

koStüme:-moritz-müller<br />

premiere:-25.-SeptemBer-2010,-SchauSpielhauS<br />

Ein Haus irgendwo in Westeuropa. Im Erdgeschoss<br />

<strong>das</strong> Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurant<br />

»Der goldene Drache«. Ununterbrochen<br />

wird in der engen Küche gekocht.<br />

Einer der fünf Köche, ein junger Asiate, ist<br />

auf der Suche nach seiner Schwester. Jetzt<br />

hat er schreckliche Zahnschmerzen, aber<br />

keine Aufenthaltsgenehmigung. Was tun?<br />

Neben dem »Goldenen Drachen«, ein Lebensmittelspätverkauf.<br />

Hansi, der Verkäufer,<br />

isst gern die 103 – gebackenes Rindfleisch<br />

mit Gemüse, scharf. Er hat eine Vorliebe für<br />

Fabeln. Er käme selbst sehr gern in einer<br />

vor. In der Wohnung über dem Laden, vollgestopft<br />

mit Lebensmitteln, geht er statt<br />

dessen einem fabelhaften Nebengeschäft<br />

nach. Zu seinen Kunden gehören sowohl<br />

der alte Mann, der über dem »Goldenen<br />

Drachen« wohnt und einen unerfüllbaren<br />

Wunsch hegt, <strong>als</strong> auch der von seiner Frau<br />

verlassene Mann im gestreiften Hemd von<br />

nebenan. Sogar der Freund der Enkeltochter<br />

des Alten aus der Dachwohnung des Hauses<br />

gehört, <strong>als</strong> plötzlich etwas passiert, <strong>das</strong> nie


hätte passieren sollen, zu Hansis<br />

Kundschaft. Nach achtzehnstündigem<br />

Flug findet<br />

eine Flugbegleiterin in ihrer<br />

Thai-Suppe mit Hühnerfleisch<br />

einen fremden kariösen Zahn.<br />

Der Fund beunruhigt sie sehr,<br />

und nur schwer kann sie sich<br />

wieder von ihm trennen. Der<br />

junge Koch aus Asien, der<br />

ehemalige Besitzer des Zahns,<br />

wird seine Schwester knapp<br />

verfehlen.<br />

Alle Figuren in Roland Schimmelpfennigs<br />

»Der goldene Dra -<br />

che« haben irgendwie miteinander<br />

zu tun und begegnen<br />

sich doch nur am Rande.<br />

Die Zufälligkeit, mit der sich<br />

Lebenslinien hier über Kontinente<br />

hinweg kreuzen, sorgt<br />

gleichermaßen für schreiende<br />

Komik und schwebende<br />

Traurigkeit.<br />

roLand<br />

schimmeLpfennig,<br />

geboren 1967, war<br />

dramaturg an der<br />

berliner schaubühne,<br />

hausautor am<br />

hamburger schauspielhaus<br />

und gehört<br />

heute zu den<br />

wichtigsten gegenwartsdramatikern<br />

deutschlands. zuletzt<br />

war er auch<br />

<strong>als</strong> regisseur am<br />

schauspielhaus<br />

zürich, am deutschen<br />

theater berlin und<br />

am burgtheater<br />

wien tätig, wo er die<br />

uraufführung von<br />

»der goldene drache«<br />

selbst besorgte<br />

(eingeladen zum<br />

theatertreffen 2010).


70 . 71<br />

70 SchauSpielhauS<br />

kunSt wirD woanDerS<br />

gebraucht,<br />

alS wo Sie rumSteht<br />

eine-Bunte-kunSt-Wut-ShoW-von-Jürgen-kuttner<br />

konzeption-und-regie:-Jürgen-kuttner<br />

koStüme:-nina-gundlach<br />

premiere:-23.-oktoBer-2010,-SchauSpielhauS


Der Titel ist These. Ist Kunst immer gleich Kunscht? Gehört Kunst ins<br />

Museum, in Galerien, in Auktionshäuser, in Schließfächer? Was passiert,<br />

wenn man die Kunst wieder auf die Straße trägt? Oder auf eine Theaterbühne?<br />

Was passiert, wenn man dort gemeinsam mit dem Publikum den<br />

künstlerischen Gedanken rekonstruiert, der <strong>das</strong> einzelne Werk hervorgebracht<br />

hat, und ihn auf seine Alltagstauglichkeit überprüft? In Zeiten,<br />

die von uns fordern, die Elastizität unseres Vorstellungsvermögens zu<br />

erhöhen, ist die Rückbesinnung auf die künstlerischen Strategien des 20.<br />

Jahr hunderts überraschend hilfreich.<br />

Jürgen Kuttner, legendärer Sprechfunkmoderator und wortgewaltiger<br />

Performer, Videoschnipselvortragender und promovierter Kulturwissenschaftler,<br />

Buchautor und Theatermann erklärt auf überaus lehrreiche und<br />

unterhaltsame Art seit vielen Jahren auf vielen Bühnen dieser Republik<br />

vielen Menschen die Welt, indem er Zusammemhänge entdeckt, die zuvor<br />

keiner sah (»Die Geburt des radikalen Islamismus aus dem Hüftspeck des<br />

deutschen Schlagers«), indem er Blicke schenkt, von denen man dachte,<br />

man kenne sie, aber nicht ahnte, was sie einem enthüllen (»Die Frau im<br />

Rückspiegel männlicher Ohnmacht gesehen«). Was sich <strong>als</strong> Witz verkleidet,<br />

ist geisteshelle Analyse. In einer großangelegten Show mit Live-<br />

Musik und GoGo-Tanz wird Kuttner gemeinsam mit dem Ensemble, den<br />

Videokünstlern von Datenstrudel, der Puppenspielerin Suse Wächter und<br />

Überraschungsgästen Werke aus der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts<br />

Revue passieren lassen und in experimentellen Anordnungen auf<br />

ihren Nutzwert überprüfen.<br />

Jürgen kuttner,<br />

geboren 1958, setzte<br />

mit der kult­sendung<br />

»sprechfunk« bei<br />

radio fritz maßstäbe<br />

in der deutschen radiol<br />

andschaft. mit seinen<br />

videoschnipselvorträgen,<br />

die er an der<br />

volksbühne berlin<br />

entwickelte, bereist<br />

er erfolgreich die<br />

deutsche theaterlandschaft.<br />

in der letzten<br />

spielzeit wirkte er am<br />

schauspiel hannover<br />

in der eröffnungsproduktion<br />

der cumberlandschen<br />

bühne<br />

»götter, kekse, philosophen«<br />

und in<br />

der inszenierung »die<br />

schöpfer der einkaufswelten«<br />

mit.


72 . 73<br />

72 SchauSpielhauS<br />

DaS Doppelte lottchen<br />

familienStück-nach-dem-roman-von-erich-käStner<br />

regie:-florian-fiedler<br />

Bühne:-maria-alice-Bahra<br />

koStüme:-Selina-peyer<br />

muSik:-martin-engelBach<br />

premiere:-14.-novemBer-2010,-SchauSpielhauS


Sommerferienlager, Seebühl am Bühlsee.<br />

Unterschiedlichste Kinder treffen<br />

hier zusammen, doch zwei sind<br />

gleich: Luise Palfy aus Wien und<br />

Lotte Körner aus München. Sie starren<br />

sich an, sie hassen und sie lieben<br />

sich. Schließlich finden sie heraus,<br />

<strong>das</strong>s sie Zwillinge sind. Die liebliche<br />

Lotte lebt bei der Mutter der<br />

beiden, die laute Luise beim Vater.<br />

Sie wurden getrennt erzogen und<br />

sind einander doch zutiefst verbunden.<br />

Den Riss in der Familie wollen<br />

die Kinder nicht länger hinnehmen<br />

und beschließen, alles daran zu<br />

setzen, die Eltern wieder zu vereinen.<br />

Lotte und Luise beginnen ein<br />

verrücktes Verwechselspiel, in dem<br />

die einfachen Verhältnisse einer<br />

alleinerziehenden Mutter und die<br />

großbürgerliche Komponistenwelt<br />

des Vaters durcheinander gewirbelt<br />

werden, in dem Luise plötzlich lieblich<br />

wird und Lotte laut.<br />

erich kästner (1899–<br />

1974) gehört zu den<br />

scharfsinnigsten und<br />

humorvollsten deutschen<br />

autoren. seine werke<br />

wie »emil und die detektive«,<br />

»pünktchen und<br />

anton« oder «<strong>das</strong> fliegende<br />

klassenzimmer«<br />

werden nicht nur von<br />

kindern, sondern auch<br />

von erwachsenen<br />

in aller welt geliebt.<br />

mit »<strong>das</strong> doppelte lottchen«,<br />

<strong>das</strong> während<br />

seines schreibverbotes<br />

im faschis mus entstand,<br />

gelang ihm eine aberwitzigeverschwörungsgeschichte,<br />

die erst malig<br />

ein thema aus der sicht<br />

von kindern thematisiert,<br />

<strong>das</strong> aktueller denn je<br />

ist: geschiedene eltern.


74 . 75<br />

74 SchauSpielhauS<br />

Die bakchen<br />

oDer Der einDringling<br />

von-euripideS-<br />

regie:-chriStian-tSchirner<br />

Bühne:-alJoScha-Begrich<br />

premiere:-5.-dezemBer-2010,-foyer-SchauSpielhauS


»Da bin ich, bin gekommen.« Mit diesen Worten beginnt<br />

die letzte Tragödie des griechischen Dramatikers Euripides.<br />

Und der sich da so seltsam selbstbewusst ankündigt,<br />

ist ein Fremder, ein lydischer Eindringling. Ungefragt und<br />

überraschend verschafft er sich Eintritt in die festgefügte<br />

Ordnung der Stadt Theben. Sein Eindringen verursacht<br />

Aufruhr, Rausch und Gewalt. Die einen geraten in Ekstase,<br />

andere werden in Schrecken versetzt. Nur zu verständlich,<br />

<strong>das</strong>s Pentheus, der König von Theben, <strong>das</strong> Eindringen des<br />

Fremden nicht zulassen will, ja nicht einmal wahrhaben<br />

möchte. Doch der ist listig, er lässt sich nicht fassen. Es ist<br />

der Gott Dionysos, der maskierte Gott, der hier unter<br />

lächelnder Maske erscheint. Fremd ist er nur scheinbar:<br />

Gerade, weil er den Bewohnern der Stadt nur zu vertraut<br />

ist, gerade weil er, der eindringende Gott, nichts anderes<br />

ist, <strong>als</strong> ein Teil ihrer selbst, verbreitet er Faszination und<br />

Schrecken. Und weil Pentheus sich weigert, <strong>das</strong> anzuerkennen,<br />

gerät alles ins Wanken. Jede Ordnung, alles Festgefügte<br />

und Regelmäßige, löst sich auf, alle Identitäten<br />

verschwimmen, und der maskierte Gott erscheint in seiner<br />

grauenvollsten Form: <strong>als</strong> schreckenerregendes Spiegelbild<br />

des Eigenen. Doch weil Dionysos auch der Gott des Theaters<br />

ist, inszeniert er <strong>das</strong> tragische Scheitern des König<br />

Pentheus' <strong>als</strong> glanzvolles Schauspiel.<br />

euripides<br />

(480–406 v. chr.)<br />

gehört neben<br />

aischylos und<br />

sophokles zu den<br />

großen klassischentragödiendichtern<br />

der<br />

griechischen<br />

antike. er schrieb<br />

über 90 tragödien,<br />

von denen<br />

allerdings nur<br />

18 erhalten sind.<br />

für »die bakchen«,<br />

die kurz vor<br />

seinem tod 406 v.<br />

chr. entstanden,<br />

erhielt er 405 v.<br />

chr. posthum<br />

den 1. preis bei<br />

den athener<br />

tragödienwettbewerben.


76 . 77<br />

76 SchauSpielhauS<br />

Don Juan<br />

von-molière<br />

regie:-SeBaStian-Schug<br />

Bühne:-chriStian-kiehl<br />

koStüme:-nicole-zielke<br />

muSik:-JohanneS-Winde<br />

premiere:-8.-Januar-2011,-SchauSpielhauS--


Don Juan ist frei. Frei von Bindungen an Konventionen, Sakramente<br />

und Schwüre. Er bricht sie, wie es gerade kommt. Kein<br />

Glaube, <strong>als</strong> der an sich selbst und an seinen Unterleib hat Platz<br />

in seinem Denken und Handeln. So erreicht er in der Kunst des<br />

Verführens wahre Meisterschaft: Frauen erobern, betrügen,<br />

Ehen versprechen und brechen – vollkommen und hemmungslos<br />

verschwendet Don Juan sich, seine Liebe und seinen<br />

Samen. Erscheint er den Frauen zunächst <strong>als</strong> der Erlöser selbst,<br />

so wird er dem Rest der Welt zum Antichristen. In Donna Elvira,<br />

einer Nonne, die für den Freigeist ihr göttliches Gelübde<br />

gebrochen hat, findet er allerdings eine hartnäckige Widersacherin.<br />

Bis ins Mark von seinem Verrat getroffen, schickt die<br />

Verlassene ihm zunächst ihren himmelschreienden Fluch,<br />

danach zwölf vermummte Reiter und am Ende – und <strong>das</strong> ist für<br />

Don Juan am bedrohlichsten – ihr durch pure Liebe gereinigtes<br />

Mitleid nach. Molière erzählt die Geschichte Don Juans und<br />

seines ständigen Begleiters, dem Diener Skanarell, <strong>als</strong> Stationendrama<br />

durch vielerlei Welten: Mantel- und Degenkämpfe<br />

im Wald, Bauernszenen mit vielschichtigen komödiantischen<br />

Brechungen und nächtlichen Geister-Erschei nungen auf dem<br />

Friedhof. Ob mit Worten, mit dem Degen oder mit anderen<br />

Instrumenten – Juans Stiche sitzen. Sie treiben seine Opfer in<br />

die Enge, wo ihnen nichts bleibt, <strong>als</strong> die letzte Instanz anzurufen:<br />

die Macht des Himmels.<br />

moLière (1622–1673) führte<br />

<strong>das</strong> leben eines autorentheatermachers.<br />

nach<br />

abschluss eines jurastudiums<br />

entschied er sich für<br />

ein leben auf der straße.<br />

für seine truppe von<br />

fahrenden schauspielern,<br />

mit denen er gemeinsam<br />

auf der bühne stand,<br />

schrieb er seine stücke.<br />

sie sind voller leben und<br />

spiegeln molières ausschweifende,<br />

bunt barocke<br />

zeit, in der die große geste<br />

und der f<strong>als</strong>che schein<br />

mehr einbrachten <strong>als</strong> <strong>das</strong><br />

wahre wort. mit seinem<br />

»don juan« schreibt er eine<br />

figur weiter, die schon seit<br />

der antike durch mythos<br />

und literatur wandelt und<br />

zum synonym für die verführung<br />

selbst geworden ist.


78 . 79<br />

78 SchauSpielhauS<br />

bauern, bonzen, bomben<br />

nach-einem-roman-von-hanS-fallada<br />

regie:-tom-kühnel<br />

Bühne:-Jo-Schramm<br />

koStüme:-ulrike-gutBrod<br />

premiere:-12.-feBruar-2011,-SchauSpielhauS


Ein Bauer ist bankrott. Seine Ochsen sollen gepfändet werden.<br />

Doch die Vollstreckungsbeamten, die aus der norddeutschen<br />

Kleinstadt Altholm in <strong>das</strong> entlegene Dorf geschickt<br />

werden, stoßen auf den erbitterten Widerstand der Landbevölkerung.<br />

Als die Anführer verhaftet werden, explodiert vor<br />

dem Regierungspräsidium eine Bombe und die Demonstration<br />

der Bauern wird von der Polizei blutig beendet. Den<br />

Bauernführern wird der Prozess gemacht, und die Bauern<br />

verhängen ein Ein- und Verkaufsboykott über die Stadt.<br />

Hans Falla<strong>das</strong> Roman »Bauern, Bomben und Bonzen« knüpft<br />

an die realen Ereignisse des Landvolk-Prozesses im holsteinischen<br />

Neumünster an und entwirft <strong>das</strong> Panorama einer<br />

Gesellschaft, die zum Spielfeld politischer und wirtschaftlicher<br />

Einzelinteressen geworden ist. Politikverdrossenheit,<br />

Denunziation und politische Intrigen sind die Folge. Keiner<br />

der Akteure, vom kleinen Anzeigenwerber Tredup über den<br />

skrupulösen Polizeidirektor Freksen bis zum ehrgeizigen<br />

Bürgermeister Gareis, vermag sich den zerstörerischen<br />

Me chanismen dieses Spiels zu entziehen. »Es ist eine Atmosphäre<br />

der ungewaschenen Füße. Es ist der Mief der Kleinstadt,<br />

jener Brodem aus Klatsch, Geldgier, Ehrgeiz und politischen<br />

Interessen«, schrieb Kurt Tucholsky über den Roman,<br />

der Fallada 1931 berühmt machte und den Hausregisseur<br />

Tom Kühnel 2011 auf die Bühne bringen wird.<br />

hans faLLada (1893–1947),<br />

der eigentlich rudolf<br />

wilhelm friedrich ditzen<br />

hieß, gehörte zu den<br />

bekanntesten deutschen<br />

schriftstellern der ersten<br />

hälfte des 20. jahrhunderts.<br />

neben »bauern, bomben<br />

und bonzen« machten<br />

ihn vor allem die romane<br />

»kleiner mann – was nun«<br />

und »wer einmal aus dem<br />

blechnapf frisst« auch international<br />

berühmt. fallada, der<br />

zeit seines lebens mit alkoholismus<br />

und drogenabhängigkeit<br />

zu kämpfen<br />

hatte, der wegen totschlags,<br />

betrugs­ und unterschlagungsdelikten<br />

mehrfach im<br />

gefängnis saß, zählt dank<br />

seiner konsequent realistischen<br />

erzählweise zu den<br />

großen chronisten seiner zeit.


80 . 81<br />

80 SchauSpielhauS<br />

Der SilberSee<br />

von-georg-kaiSer-mit-muSik-von-kurt-Weill<br />

regie:-larS-ole-WalBurg<br />

Bühne:-reinhild-BlaSchke<br />

koStüme:-anne-BuffetrillemuSikaliSche-leitung:-thomaS-poSth<br />

premiere:-19.-märz-2011,-SchauSpielhauS<br />

»Die Schlussszene,<br />

in der die beiden<br />

Hauptdarsteller<br />

über den zugefrorenen<br />

See in eine<br />

ungewisse<br />

Zukunft gehen,<br />

gehört zum<br />

Schönsten, was<br />

je komponiert<br />

wurde.«<br />

Ingo Metzmacher


Die hungernden Bewohner eines Slums entschließen sich, in der<br />

Stadt einen Supermarkt zu überfallen. Dort sind Verkäuferinnen<br />

gerade dabei, Lebensmittel zu entsorgen, deren Verfallsdatum<br />

überschritten ist. Die Slumbewohner rauben den Abfall, geraten<br />

allerdings auf dem Rückweg in eine Polizeisperre. Einer von ihnen,<br />

Severin, wird von dem Polizisten Olim angeschossen. Als Olim <strong>das</strong><br />

wertlose Diebesgut sieht – eine einzige Ananas – beginnen ihn<br />

Gewissensbisse zu plagen. Durch einen Lotteriegewinn plötzlich<br />

reich geworden, nimmt er den angeschossenen Severin in sein<br />

neu erworbenes Haus und pflegt ihn, ohne allerdings zu verraten,<br />

<strong>das</strong>s er der Polizist war, der ihn angeschossen hat. Je besser es<br />

Severin in der liebevollen Pflege Olims geht, um so mehr sinnt er<br />

auf Rache an jenem verhassten Polizisten. Frau von Luber, Olims<br />

Haushälterin, weiß die beiden gegeneinander auszuspielen. Am<br />

Ende stehen sie wieder mit leeren Händen da und werden von<br />

der Polizei gesucht. In die Enge getrieben, beschließen sie, sich<br />

umzubringen. Doch der Silbersee, in den sie sich stürzen wollen,<br />

ist zugefroren.<br />

Ähnlich wie in anderen seiner Werke, nutzt der Komponist der Dreigroschenoper,<br />

Kurt Weill, auch im »Silbersee« eine Vielzahl musikalischer<br />

Formen. Und obwohl es sich um ein Theaterstück handelt –<br />

der weitaus größte Teil des Textes wird gesprochen –, ist die<br />

musikalische Ausarbeitung ausgesprochen anspruchsvoll. Intendant<br />

Lars-Ole Walburg begibt sich in dieses genresprengende Wagnis.<br />

<strong>das</strong> wintermärchen<br />

»der silbersee« wurde am<br />

18. februar 1933, drei<br />

wochen nach machtergrei ­<br />

fung der nazis, uraufgeführt.<br />

schon am 4. märz wurden<br />

alle inszenierungen nach<br />

protesten und boykott dro hun ­<br />

gen wieder abgesetzt.<br />

der komponist kurt weiLL<br />

(1900–1959) emigrierte kurze<br />

zeit später in die vereinigten<br />

staaten, wo er bis zu seinem<br />

lebensende blieb. georg<br />

kaiser (1878–1945), exponierter<br />

vertreter des expressionistischen<br />

theaters, wurde<br />

aus der preußischen akademie<br />

der künste ausgeschlossen;<br />

seine werke wurden im<br />

mai 1933 verbrannt. 1938<br />

ging er mit seiner familie ins<br />

schweizer exil und blieb<br />

dort bis zu seinem tod 1945.


82 . 83<br />

82 SchauSpielhauS<br />

theoDor herzog<br />

von gothlanD<br />

von-chriStian-dietrich-graBBe<br />

regie:-felicitaS-Brucker<br />

Bühne:-frauke-löffel<br />

koStüme:-karen-Simon<br />

premiere:-16.-april-2011,-SchauSpielhauS<br />

auf JeDeS, JeDeS<br />

glück DeS himmelS<br />

unD Der erDe<br />

leiSte ich verzicht,<br />

ermorDung nur<br />

Der europäer<br />

Sei meine Seligkeit!<br />

ihr wimmern<br />

Sei mir wonnelaut;<br />

ihr blut mein wein;<br />

ihr toD mein leben,<br />

ihre freuDe<br />

meine hölle!<br />

Berdoa,-i,3,-<br />

herzog-theodor-von-gothland


Eine Fiktion. Eine Angstfantasie Europas. Es<br />

herrscht Krieg zwischen Schweden und Finnen,<br />

zwischen Christen und Heiden. Anführer<br />

der Finnen ist ein Afrikaner, Berdoa, der auf<br />

Rache sinnt für die europäischen Verbrechen<br />

und seine persönliche Versklavung. Sein Kampf<br />

zielt aufs Ganze, auf die Vernichtung des Wertegefüges<br />

der christlich-abendländischen Kultur.<br />

Zu seiner Waffe wählt er sich den schwedischen<br />

Herzog Theodor von Gothland. Als<br />

dessen Bruder stirbt, setzt Berdoa Theodor ins<br />

Ohr, der dritte Gothland-Bruder, Kanzler am<br />

schwedischen Hofe, hätte seine Finger im<br />

Spiel gehabt. Mit dieser Lüge be ginnt der Zersetzungsprozess,<br />

der freie Fall des zivilisierten<br />

Menschen. Um vermeintliches Recht wieder<br />

herzustellen, wird Gothland zum Barbaren. Er<br />

tötet den Bruder, verrät den König, verstößt<br />

die Frau, den Vater, opfert den Sohn, erkennt<br />

die Täuschung spät. Doch ändert <strong>das</strong> den Furor<br />

nicht. Er rächt sich weiter, er kann nicht<br />

mehr zurück, die Hölle hat er kennengelernt<br />

und <strong>als</strong> Weltgesetz begriffen, so schürt er <strong>das</strong><br />

Feuer in ihr weiter.<br />

»theodor herzog von<br />

gothland« gilt <strong>als</strong> eines<br />

der eindrucksvollsten<br />

debütwerke eines deutschen<br />

dichters. die zeitgenossen<br />

zeigten sich schockiert von<br />

der düsternis seines wortgewaltigen<br />

und zweifelsohne<br />

hochtalentierten urhebers:<br />

christian dietrich grabbe<br />

(1801–1836). der sohn<br />

eines zuchthausaufsehers,<br />

stu dierter jurist, gescheiterter<br />

schauspieler und regisseur<br />

zählt neben georg büchner<br />

zu den erneuerern des<br />

deutschsprachigen theaters<br />

seiner zeit. sein kurzes<br />

leben war bestimmt von<br />

turbulent wechselnder<br />

liebe, depressionen und<br />

alkoholexzessen. mit nur<br />

35 jahren starb er an<br />

rückenmarkschwindsucht.


84 . 85<br />

84 SchauSpielhauS<br />

urSprung<br />

Der welt<br />

von-Soeren-voima<br />

regie:-tina-lanik<br />

uraufführung:-<br />

14.-mai-2011,-SchauSpielhauS<br />

Gyges und Kandaulis sind Freunde, seit sie gemeinsam<br />

zur Schule gingen. Sie haben zusammen studiert, betreiben<br />

gemeinsam eine Werbeagentur. Weder Geld noch<br />

Frauen konnten ihre Freundschaft bisher erschüttern. Als<br />

Kandaulis' Großvater stirbt, reist er mit seiner Mutter zum<br />

Begräbnis in seine iranische Heimat. Frisch verheiratet<br />

mit einer vollkommen verschleierten Frau, kehrt er zurück.<br />

Die Frau, seine Cousine, ist ihm seit zwanzig Jahren<br />

versprochen und spricht kein Wort deutsch. Kandaulis ist<br />

glücklich – Gyges fassungslos. Kandaulis' Erklärungen, er<br />

könne – Aufklärung hin oder her – seiner jungen Frau<br />

nicht einfach den Schleier wegnehmen, der Schleier<br />

gehöre zu ihr, sei Teil ihres Wesens, kann Gyges nicht<br />

akzeptieren. Es ist ihm unbegreiflich, hier in Deutschland<br />

mit einer verschleierten Frau zu leben. Um dem Freund<br />

sein außerordentliches Eheglück verständlich zu machen<br />

und auch, um seine unverändert westliche Lebenseinstellung<br />

unter Beweis zu stellen, versteckt Kandaulis<br />

Gyges in seiner Wohnung. Wenn er seine Frau, so prahlt<br />

er vor dem Freund, auch nur einen Augenblick unverschleiert<br />

sehen könne, werde Gyges alles begreifen. Und<br />

tatsächlich – beim Anblick der jungen Frau begreift und<br />

vergisst Gyges alles. Dass er selbst dabei gesehen wird,<br />

führt in die Katastrophe.


die geschichte der freunde<br />

gyges und kandaulis ist uralt.<br />

schon herodot erzählt sie<br />

in seinen historien im 5. jahrhundert<br />

v. chr. seither hat sie<br />

unzählige variationen erfahren.<br />

1854 schrieb friedrich hebbel<br />

die tragödie »gyges und sein<br />

ring«, in deren zentrum er<br />

den widerspruch zwischen der<br />

aufgeklärten haltung kandaulis'<br />

und seiner missachtung gegenüber<br />

den tradierten werten seiner<br />

geliebten frau rhodope sieht.<br />

soeren Voima, geboren 1970,<br />

von dem in der letzten spielzeit<br />

bearbeitungen von grimmelshausens<br />

»simplicissimus« und<br />

stefan zweigs »sternstunden<br />

der menschheit« zu sehen waren,<br />

greift den mythos von der ent ­<br />

schleierten frau in »ursprung<br />

der welt« noch einmal auf und<br />

transponiert ihn ins heute.


86 . 87<br />

86 SchauSpielhauS<br />

pièce pour la technique<br />

Du SchauSpiel De hanovre<br />

von-philippe-queSne<br />

koproduktion-mit-dem-feStival-theaterformen-2011<br />

uraufführung:-Juni-2011,-SchauSpielhauS


Ein Schauspieler geht über die Bühne, so <strong>als</strong> wäre er tatsächlich<br />

zu Hause in seiner Wohnung – was ist so beunruhigend daran?<br />

Ein Hund auf der Bühne – warum ist es so faszinierend, ihn zu<br />

beobachten? Ein im Theater nachgebauter Miniaturwald – wieso<br />

fröstelt man? Ein Auto auf der Bühne – warum fühlt es sich an,<br />

<strong>als</strong> würde dem Raum Gewalt angetan? Solche (un-)dramatischen<br />

Elemente ordnet Quesne in den Stücken seines Vivarium Studios<br />

an. Der Name der Compagnie ist Programm: Selbstverständliches,<br />

scheinbar Unscheinbares wird in einem theatralen Laborversuch<br />

unter Beobachtung gestellt – und entpuppt sich unter diesem<br />

forschenden Blick <strong>als</strong> etwas seltsam Beunruhigendes. Philippe<br />

Quesnes Theater hat die Fähigkeit, den unhinterfragten Vorgängen,<br />

Gegenständen, Verhaltensweisen jenes Geheimnis zurückzugeben,<br />

<strong>das</strong> ihnen der Alltag vorenthält.<br />

In der geplanten Koproduktion mit dem Festival Theaterformen<br />

wird Quesne sich nun jener Seite des Theaterapparates widmen,<br />

die bei »normalen« Aufführungen Mittel zum Zweck ist: der<br />

Technik. Umbau, Lichtwechsel, Toneinspielungen übernehmen<br />

an diesem Abend die Hauptrolle. »Pièce pour la technique du<br />

Schauspiel de hanovre« meint aber auch die Menschen, die diese<br />

Maschinerie bedienen und die Theater täglich aus einer besonderen<br />

Perspektive sehen. Diesem unsichtbaren Ensemble des<br />

Hauses gilt die ganze Aufmerksamkeit dieses eigenwilligen und<br />

herausragenden Theaterkünstlers.<br />

phiLippe Quesne,<br />

geboren 1970,<br />

hat bildende kunst<br />

studiert und <strong>als</strong><br />

bühnenbildner<br />

gearbeitet, bevor er<br />

2003 die compagnie<br />

vivarium studio<br />

gründete. mit ihr<br />

ist er auf festiv<strong>als</strong><br />

in der ganzen welt<br />

zu gast. 2009<br />

wurden in hannover<br />

im rahmen von<br />

theaterformen<br />

»l’effet de serge«<br />

und »la mélancholie<br />

des dragons« vom<br />

publikum gefeiert.<br />

hier begegnete<br />

Quesne auch der<br />

technik, die ihn<br />

zu diesem projekt<br />

inspirierte.


88 . 89


cumberlandSche bühne<br />

------------------------------------------------------------------------ -Eszter Solymosi von Tiszaeszlár _ 90<br />

---------------------------------------------------------------------- Kampf des Negers und der Hunde _ 92<br />

--------------------------------------------- Lawrence von Arabien: Die sieben Säulen der Weisheit _ 94<br />

------------------------------------------------------------------- Chronik eines angekündigten Todes _ 96<br />

-------------------------------------------------------------------------------- -Bodenprobe Kasachstan _ 98


90 . 91<br />

90 cumberlandSche bühne<br />

eSzter SolymoSi<br />

von tiSzaeSzlár<br />

von-kornél-mundruczó-und-yvette-Bíró-<br />

nach-einem-roman-von-gyula-krúdy<br />

regie:-kornél-mundruczó<br />

Bühne-und-koStüme:-marton-Ágh<br />

uraufführung:-17.-SeptemBer-2010,-cumBerlandSche-Bühne


An einem warmen Sommertag 1882 wird am Ufer der<br />

Theiss die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Die<br />

Tote trägt die Kleider von Eszter Solymosi. Ihr Alter wird<br />

von den Ärzten auf 14 Jahre geschätzt. Ihr H<strong>als</strong> ist unverletzt.<br />

Eszter hatte man <strong>das</strong> letzte Mal gesehen, <strong>als</strong> sie von<br />

ihrer Wirtin in einen Laden geschickt wurde, um schwarze<br />

Farbe zu holen. Es war der Samstag vor Pessach. Die<br />

Juden des Dorfes hatten sich in der Synagoge versammelt.<br />

Nachdem <strong>das</strong> Mädchen vergeblich gesucht worden<br />

war, sprach sich herum, <strong>das</strong>s die Juden Eszter getötet und<br />

ihre Kehle durchgeschnitten hätten, um ihr Blut in <strong>das</strong><br />

Festmahl zu rühren. Es kommt zur Anklage: Ritualmord.<br />

Während des zweijährigen Prozesses werden fünfzehn<br />

Juden inhaftiert. Obwohl sich keine Beweise finden lassen,<br />

führen die massiven Vernehmungsmethoden zum<br />

Erfolg: Der Sohn des Schammes’ sagt gegen den eigenen<br />

Vater aus.<br />

Die Geschichte basiert auf einem historischen Prozess des<br />

ausgehenden 19. Jahrhunderts im Nordosten Ungarns,<br />

der <strong>als</strong> »Affäre von Tisza-Eszlár« in die Bücher eingegangen<br />

ist. Während der monatelangen Verhandlungen gab<br />

es im ganzen Land antijüdische Exzesse, es wurden Petitionen<br />

verfasst, den Juden ihre Bürgerrechte abzusprechen,<br />

die Behörden mussten den Notstand ausrufen.<br />

gyuLa krúdy (1878–1933)<br />

war einer der bekanntesten<br />

und produktivsten schriftsteller<br />

ungarns. in einem demnächst<br />

auch in deutscher Über setzung<br />

vorliegenden roman hat<br />

er die geschichte dieses berühmten<br />

historischen ritualmordpro<br />

zesses aufgearbeitet.<br />

der theater­ und filmregisseur<br />

kornéL mundrucZó, geboren<br />

1975 in gödöllö (ungarn), dessen<br />

letzter spielfilm »delta« bei<br />

den filmfestspielen in <strong>ca</strong>nnes<br />

2008 den kritiker preis erhielt,<br />

und dessen eindrucksvolle theateradaptionen<br />

von sorokins<br />

»eis« und shelleys frankenstein<br />

»frankenstein terv« auf zahlreiche<br />

internationale theaterfestiv<strong>als</strong><br />

eingeladen wurden,<br />

wird diesen stoff für <strong>das</strong><br />

schauspiel hannover bearbeiten<br />

und auf die bühne bringen.


92 . 93<br />

92 cumberlandSche bühne<br />

kampf DeS negerS<br />

unD Der hunDe<br />

von-Bernard-marie-koltèS<br />

regie:-kriSto-Šagor<br />

Bühne-und-koStüme:-BarBara-kaeSBohrer<br />

muSik:-SeBaStian-katzer<br />

premiere:-30.-oktoBer-2010,-cumBerlandSche-Bühne


Beängstigend schlägt uns aus Koltès' Stück ein Kampf entgegen,<br />

der von Unversöhnlichkeit und Unvereinbarkeit zweier<br />

Welten erzählt: Horn leitet die Baustelle einer europäischen<br />

Firma irgendwo in Westafrika. Er steht kurz vor seiner Pensionierung<br />

und hat seine junge Verlobte Léone aus Paris mitgebracht.<br />

Doch während seiner Abwesenheit gab es einen<br />

Zwischenfall auf der Baustelle. Ein schwarzer Arbeiter kam<br />

ums Leben. Alboury, ein geheimnisvoller Schwarzer, der sich<br />

auf unerklärliche Weise trotz hoher Palisaden und Wachtürme<br />

auf die Baustelle einschleichen konnte, fordert nun die Leiche.<br />

Die aber ist verschwunden, so erklärt Cal, Horns Stellvertreter<br />

auf der Baustelle.<br />

Koltès entwickelt um diesen Krimiplot eine ebenso atmosphärisch-dichte<br />

wie spielerisch-wendige Geschichte. Sie führt<br />

direkt in Abgründe feindseliger Lebens- und Denkungsarten<br />

in einer multikulturellen Welt, in der Kulturen trotz unterschiedlicher<br />

Verwurzelung eng zusammenwachsen. Cal, Ingenieur<br />

und Rassist, behauptet, der Arbeiter sei von einem<br />

LKW überfahren worden. Doch muss er seine Aussage bald<br />

revidieren und den Streit eingestehen, den er mit ihm hatte.<br />

Gerade mit seiner scheinbar harmlosen, dabei unablässig-<br />

ruhigen Art, mit der Alboury auf die Herausgabe der Leiche<br />

beharrt, drängt er Horn und Cal an den Abgrund ihrer verborgensten<br />

Affekte: Angst, Gier, Hass, Verrat und – Mord.<br />

bernard-marie koLtès<br />

(1948–1989) hat<br />

mit geradezu seismografischem<br />

gespür<br />

gewalt­eskalationen<br />

in einer globalisierten,<br />

postkolonialen welt<br />

aufgezeichnet. nach<br />

seiner regieausbildung<br />

in strasbourg bereiste<br />

er mehrere kontinente.<br />

zurück kam er mit der<br />

erkenntnis: »Das einzige<br />

Problem, <strong>das</strong> es wert<br />

ist, ernstgenommen zu<br />

werden, ist <strong>das</strong> physische<br />

Leiden der Dritten Welt,<br />

<strong>das</strong> allein ist wesentlich.«<br />

seine theaterstücke<br />

haben innerhalb weniger<br />

jahre die bühnen<br />

europas erobert. 1989<br />

starb koltès im alter von<br />

nur 41 jahren an aids.


94 . 95<br />

94 cumberlandSche bühne<br />

lawrence von arabien:<br />

Die Sieben Säulen Der<br />

weiSheit<br />

von-tom-kühnel-nach-t.-e.-laWrence<br />

regie:-tom-kühnel<br />

Bühne-und-koStüme:-ulrike-gutBrod<br />

uraufführung:-20.-novemBer-2010,-cumBerlandSche-Bühne<br />

Die Morgenluft einer<br />

zukünftigen Welt<br />

berauschte uns. Wir<br />

waren aufgewühlt von<br />

Ideen, die nicht<br />

auszudrücken und die<br />

nebulös waren, aber für<br />

die gekämpft werden<br />

sollte. Doch <strong>als</strong> wir<br />

siegten und die neue<br />

Welt dämmerte, kamen<br />

wieder die alten Männer<br />

und nahmen unseren<br />

Sieg, um ihn der Welt<br />

anzupassen, die sie<br />

kannten. Wir dachten,<br />

wir hätten für einen<br />

neuen Himmel und eine<br />

neue Welt gearbeitet,<br />

und sie dankten uns<br />

freundlich und machten<br />

ihren Frieden.<br />

T. E. Lawrence


Thomas Edward Lawrence wird 1914 <strong>als</strong> britischer Verbindungsmann<br />

nach Mekka geschickt, um die arabischen Beduinen<br />

bei ihrem Aufstand gegen <strong>das</strong> Osmanische Reich zu unterstützen.<br />

Seine Orts- und Sprachkenntnisse sind ausgezeichnet,<br />

und so gelingt es ihm, für die schlecht organisierten Araber eine<br />

erfolgreiche Guerillastrategie zu entwickeln, die bis heute <strong>als</strong><br />

Prototyp asymmetrischer Kriegsführung gilt. Innerhalb von nur<br />

vier Jahren werden die türkischen Streitkräfte entscheidend<br />

geschwächt, und die Araber erobern Damaskus. Der amerikanische<br />

Journalist Lowell Thomas, der die Aufständischen<br />

zeitweise begleitete, präsentiert Lawrence nach dem Ende des<br />

Krieges <strong>als</strong> »ungekrönten König von Arabien« und macht ihn<br />

schon zu Lebzeiten berühmt. Vollends zur Legende wird »Lawrence<br />

von Arabien« 1962 durch <strong>das</strong> bildmächtige Wüstenepos<br />

von David Lean mit Peter O´Toole in der Titelrolle. In seinen<br />

1926 veröffentlichten Erinnerungen »Die Sieben Säulen der<br />

Weisheit« beschreibt T. E. Lawrence nicht nur den Verlauf des<br />

Krieges gegen die Türken, er spricht von seiner Faszination für<br />

die arabische Kultur und von der Ignoranz englischer Kolonialpolitik.<br />

Er berichtet, wie der Freiheitskampf der arabischen<br />

Beduinen von den europäischen Großmächten für ihre geopolitischen<br />

Interessen benutzt wird: Schon lange vor der Befreiung<br />

ist die Aufteilung des arabischen Raumes zwischen Frankreich<br />

und England beschlossene Sache.<br />

tom kühneL, 1971 in cottbus geboren,<br />

begann 1998 gemeinsam mit<br />

robert schuster und soeren voima,<br />

klassiker zu bearbeiten und eigene<br />

stücke zu schreiben. von 1999<br />

bis 2002 übernahm er mit robert<br />

schuster und bernd stegemann<br />

die künstlerische leitung des<br />

theaters am turm (tat) in frankfurt.<br />

seit 2000 inszeniert er unter anderem<br />

an der berliner schaubühne,<br />

dem theater basel, am schauspiel<br />

graz und am schauspiel köln. am<br />

schauspiel hannover brachte er <strong>als</strong><br />

hausregisseur die revue »götter,<br />

kekse, philosophen«, »die schöpfer<br />

der einkaufswelten«, »helden des<br />

20. jahrhunderts« und »alkestis«<br />

heraus. er wird den filmi schen mythos<br />

des »lawrence von arabien« mit<br />

den lebenserinnerungen des echten<br />

lawrence konfrontieren und zu<br />

einem projekt über kolonialisierung<br />

und globalisierung verdichten.


96 . 97<br />

96 cumberlandSche bühne<br />

chronik eineS<br />

angekünDigten<br />

toDeS<br />

nach-dem-roman-von-gaBriel-garcía-mÁrquez<br />

regie:-alBrecht-hirche<br />

premiere:-9.-Januar-2011,cumBerlandSche-Bühne<br />

Nach einem rauschenden Hochzeitsfest weist<br />

der Bräutigam die Braut zurück, weil sie nicht<br />

mehr unschuldig ist. Aufgebracht und ehrverletzt<br />

beschließen ihre Brüder Pedro und Pablo,<br />

sie zu rächen. Der Morgen bricht mit der<br />

Gewissheit an, <strong>das</strong>s die Brüder den jungen<br />

Santiago Nasar töten werden. Und die Logik<br />

des angekündigten Verbrechens kennt kein<br />

Zurück – auch wenn der Auserwählte vielleicht<br />

gar nicht der Schuldige ist. Bald weiß<br />

<strong>das</strong> ganze Dorf um den Plan, doch keiner verhindert<br />

die Tat. Dabei scheinen die Täter darauf<br />

mehr zu warten <strong>als</strong> auf ihr Opfer. Und so<br />

sieht die Bevölkerung zu, wie die beiden Brüder<br />

zu Mördern wider Willen werden. Auf<br />

poetische Weise und doch in dokumentarischer<br />

Genauigkeit beschreibt der kolumbianische<br />

Literaturnobelpreisträger Gabriel Garcia<br />

Márquez die Vorgänge eines Morgens in einem<br />

kleinen Dorf und legt darin die Vorgänge der<br />

verrohten Welt in ihrer Logik des Vorurteils<br />

und der Gewalt frei. Die Chronik eines angekündigten<br />

Todes beschreit die Schuld aller,<br />

auch derer, die nicht gemordet haben.


gabrieL garcía márQueZ,<br />

1927 in ara<strong>ca</strong>ta<strong>ca</strong><br />

(kolumbien) geboren,<br />

gehört zu den wichtigsten<br />

schriftstellern südamerikas<br />

und hat den stil des<br />

»magischen realismus«<br />

entscheidend geprägt.<br />

mit seinem roman<br />

»hundert jahre einsamkeit«<br />

erlangte er 1967<br />

internationale berühmtheit.<br />

1982 erhielt er<br />

den literaturnobelpreis<br />

für »seine novellen und<br />

kurzgeschichten, in<br />

denen <strong>das</strong> fantastische<br />

und <strong>das</strong> reale miteinander<br />

in einer welt<br />

reicher imagination<br />

kombiniert sind, die<br />

zugleich <strong>das</strong> leben und<br />

die konflikte eines<br />

kontinents reflektieren«.


98 . 99<br />

98 cumberlandSche bühne<br />

boDenprobe<br />

kaSachStan<br />

von-Stefan-kaegi-(rimini-protokoll)<br />

regie:-Stefan-kaegi<br />

premiere:-8.-mai-2011,-<br />

cumBerlandSche-Bühne<br />

eine-produktion-von-rimini-apparat-und-hau-/-hebbel-am-ufer-<br />

Berlin.- in- koproduktion- mit- dem- Schauspiel- hannover- undnet-(neues-europäisches-theater)-festival,-moskau<br />

gefördert-durch-den-regierenden-Bürgermeister-von-Berlin-–-<br />

Senatskanzlei-–-kulturelle-angelegenheiten<br />

Mitten im Zweiten Weltkrieg begann Stalin<br />

hunderttausende Russlanddeutsche, deren Vorfahren<br />

sich ab dem 18. Jahrhundert im Zarenreich<br />

niedergelassen hatten, in die Steppe<br />

Asiens umzusiedeln. In Kasachstan lebten sie<br />

über Generationen hinweg <strong>als</strong> Bauern und<br />

Zwangsarbeiter gemeinsam mit anderen deportierten<br />

und russifizierten Nationalitäten – bis<br />

die Bundesregierung, von der Euphorie der<br />

Maueröffnung beflügelt, Anfang der neunziger<br />

Jahre ihren Nachkommen den deutschen Pass<br />

anbot. Über zwei Millionen von ihnen flogen<br />

in Sondermaschinen nach Deutschland. Nach<br />

Hannover. Heim ins Reich?<br />

Was ist 20 Jahre nach der großen Überfahrt<br />

aus den Spätaussiedlern geworden? In der<br />

Presse tauchen sie stereotypisch <strong>als</strong> Neonazis<br />

oder anti-islamische Messerstecher auf, andere<br />

jedoch haben sich schnell assimiliert und in<br />

Deutschland studiert. Und einige von ihnen<br />

machen sich auf den Weg zurück. Denn in<br />

Kasachstan wurde <strong>das</strong> fünftgrößte Ölfeld der<br />

Welt entdeckt, so <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Land schon bald zu<br />

den wichtigsten Erdölexporteuren gehören


könnte. In der neuen Hauptstadt<br />

Astana hat sich eine Elite herausgebildet,<br />

die Petrodollars für Ruhmespyramiden,<br />

Spielkasinos und<br />

Luxusvillen umsetzt. Und die Regierung<br />

lockt mit einem staatlichen<br />

Programm für Rückkehrer<br />

ins unterbevölkerte Zentralasien.<br />

In Hannover und Berlin macht sich<br />

der <strong>Dokument</strong>artheaterspezialist<br />

Stefan Kaegi auf die Suche nach<br />

Russlanddeutschen, die bereit sind,<br />

entlang der Pipelines nach Kasachstan<br />

zu reisen, um <strong>das</strong> Land,<br />

in dem sie aufgewachsen sind,<br />

aus der Distanz des Entflohenen<br />

und der Nähe des Heimkehrers<br />

zugleich zu beschreiben. Aus dieser<br />

Reise entsteht ein Theaterabend,<br />

in dem Menschen in russischer<br />

und deutscher Sprache die<br />

Routen der Steppe beschreiben –<br />

den Weg ihres Lebens, des Erdöls<br />

und der Macht.<br />

stefan kaegi, geboren 1972,<br />

ist selbst ein reisender<br />

ohne feste heimat. er stammt<br />

aus der schweiz, wohnt<br />

heute in berlin oder buenos<br />

aires und inszeniert dokumentarische<br />

theaterstücke<br />

und stadtrauminszenierungen<br />

u. a. in vancouver, brüssel<br />

und kairo. gemeinsam mit<br />

helgard haug und daniel<br />

wetzel gründete er 2000<br />

die gruppe rimini protokoll,<br />

die <strong>das</strong> dokumentartheater<br />

neubegündete, indem sie<br />

experten des alltags auf die<br />

bühne stellte. in hannover<br />

zeigten sie 2002 in »sonde<br />

hannover« durch 40 feldstecher<br />

im 10. stock einen ganz<br />

besonderen blick auf den<br />

kröpcke und thematisierten mit<br />

»deadline« (2003) die organisation<br />

des sterbens heute.


100 . 101


cumberlandSche Galerie und andernOrtS<br />

---------------------------------------------------- -Was der Mond rot aufgeht. Wie ein blutig Eisen. _ 102<br />

----------------------------------------------------------------------------------------Die Welt ohne uns _ 104<br />

------------------------------------------------------------------------- -Weltausstellung Prinzenstraße _ 106<br />

------------------------------------------------------------------------------------------ -Graffitimuseum _ 108<br />

--------------------------------------------------------------------------- -Gerd Schneider Gesellschaft _ 109<br />

---------------------------------------------------------------------------------------------- -Montagsbar _ 110<br />

---------------------------------------------------------------------------------------------- -FilmTheater _ 111


102 . 103<br />

102 cumberlandSche galerie und andernortS<br />

waS Der monD rot aufgeht.<br />

wie ein blutig eiSen.<br />

pathologie-eineS-mikrokoSmoS<br />

konzeption-und-realiSation:-urSula-Bergmann,-philippe-gooS,-anna-macholz,-<br />

ramona-rauchBach,-miriam-reimerS,-marco-Štorman-und-katharina-uhland<br />

aB-5.-SeptemBer-2010-in-einer-SchreBergartenSiedlung-hannoverS<br />

eine-produktion-von-kulturfiliale-in-zusammenarbeit-mit-dem-Schauspiel-hannovergefördert-vom-kulturbüro-hannover-und-der-Stiftung-kulturregion-hannover


Für alles, was Menschen im Alltag vermissen – an Freiheit, Ordnung,<br />

Geborgenheit, an klaren Grenzen – gibt es ein verheißungsvolles<br />

Refugium: den Schrebergarten. Innerhalb dieses<br />

Rückzugsortes, hinter dem eigenen Gartenzaun, lässt sich einiges<br />

leben, wofür im Alltag kaum Raum und Zeit bleibt. Der allgegenwärtige<br />

Duft von Gegrilltem kündet von Heimat, die Sehnsucht<br />

nach Verwurzelung findet Ausdruck im selbstgezogenen Bio-<br />

Gemüse, und die Hollywoodschaukel wird zum Fluchtpunkt persönlicher<br />

Gedankenfreiheit. An kaum einem Ort kann man so<br />

gut träumen, entspannen, spielen. An kaum einem Ort prallen<br />

Sehnsüchte und ihre Verkehrungen so direkt auf einander wie in<br />

einer Schrebergartenkolonie. Werte wie Individualität, Freiheitsdrang<br />

und Gemeinschaftlichkeit werden großgeschrieben;<br />

gleichzeitig findet man soziale Ab- und Aus gren zung, Formatierungswillen<br />

und Perfektionismus. Und bisweilen wird die nachbarschaftliche<br />

Gartengemeinschaft zum prinzipienreitenden<br />

Über wachungsstaat. Manchmal sind Menschen bereit, für ihre<br />

Freiheit hinter dem Gartenzaun zu töten: So schlug im September<br />

2008 der Besitzer einer Gartenlaube in Gifhorn drei Menschen<br />

mit einem Eichenholzknüppel den Schädel ein.<br />

Mit ihrem neuen Projekt begibt sich Kulturfiliale in den Mikrokosmos<br />

Schrebergarten, um – inspiriert von diesem authentischen<br />

Fall – den Geheimnissen unserer disparaten Sehnsuchtsgesellschaft<br />

auf die Spur zu kommen.<br />

unter dem slogan »unser<br />

theater ist die stadt«<br />

entwickelt und produziert<br />

die gruppe kuLturfiLiaLe<br />

seit 2006 projekte, die<br />

den alltag und die lebenswirklichkeit<br />

der menschen<br />

in ihrer stadt in den mittelpunkt<br />

stellen. ihre letzte<br />

arbeit »da ist nichts leer,<br />

alles voll gewimmels«<br />

konfrontierte hannovers<br />

passanten in der fußgängerzone<br />

am platz der<br />

weltausstellung mit dem<br />

langsamen, selbst gewählten<br />

tod eines mitbürgers,<br />

der sich auf einen hochsitz<br />

zurückgezogen hatte, um<br />

dort zu verhungern. <strong>das</strong><br />

projekt wurde mit dem<br />

pro visio­preis 2010 der<br />

stiftung kulturregion<br />

hannover ausgezeichnet.


104 . 105<br />

104 cumberlandSche galerie und andernortS<br />

Die welt ohne unS (iii–v)<br />

BotaniScheS-langzeittheater-<br />

konzeption:-toBiaS-rauSch-/-alJoScha-Begrich-(lunatikS-produktion)-/-text-und-<br />

regie:-toBiaS-rauSch-/-auSStattung:-kirSten-hamm-/-recherche:-eva-maria-reimer-/-<br />

WiSSenSchaftliche-Beratung:-JohanneS-tantau-/-landSchaftSgeStaltung:--<br />

JohanneS-Böttger-(inStitut-für-landSchaftSarchitektur)<br />

2010-2015,-auSSenSpielort<br />

iii. akt-oktoBer-2010:-WachSen-oder-Weichen-–-drei-Jahre-nach-ende-der-menSchheit<br />

iV. akt-märz-2011:-Wetter-–-30-Jahre-nach-ende-der-menSchheit<br />

V. akt-Juni-2011:-humor-und-humuS-–-80-Jahre-nach-ende-der-menSchheit-<br />

Schirmherr:-Stephan-Weil,-oberbürgermeister-der-landeshauptstadt-hannovermit-freundlicher-unterstützung-von-Blumen-hoffmannund-dem-fachbereich-umwelt-und-Stadtgrün-der-Stadt-hannover,-galabau.-<br />

in-kooperation-mit-


Die Menschen sind verschwunden. Auf den Straßen<br />

wachsen Bäume. Kriminelle Pflanzen marodieren durch<br />

die Stadt, im Boden breiten sich Gifte aus, heimlich<br />

flüstern die Wurzeln miteinander, der tödliche Wettlauf<br />

um Licht und Schatten hat begonnen. Die drei neuen<br />

Akte von »Die Welt ohne uns« führen in eine geheimnisvolle,<br />

seltsame Welt, in der die Pflanzen die Macht<br />

auf dem Planeten übernommen haben. Die Zuschauer<br />

verfolgen ihren Kampf ums Überleben, gegen Stürme<br />

und Parasitenüberfälle. Sie erleben, wie brutal die wild<br />

ausufernden Pflanzensprosse miteinander ringen und<br />

wie sich die Natur durch unser Fortbleiben und den<br />

Klimawandel verändert. Wie längst ausgerottet geglaubte<br />

Gewächse wiederkehren, und wie so manches<br />

zarte Pflänzlein den Menschen schmerzlich vermisst.<br />

Das botanische Langzeittheater mit echten Pflanzen <strong>als</strong><br />

Darstellern begann im Mai 2010 und dauert insgesamt<br />

fünf Jahre. Indem die Inszenierung einen Zeitraum von<br />

einer Million Jahre erzählt, sprengt sie alle üblichen<br />

Zeithorizonte, in denen Menschen denken und planen.<br />

Sie wagt so einen Blick über die eigene Lebensfrist<br />

hinaus in evolutionsgeschichtliche Zeiträume, die <strong>als</strong><br />

Maßstab für menschliches Handeln und seine Folgen<br />

bewusst werden.<br />

tobias rausch studierte<br />

philosophie und biologie.<br />

2002 gründete er die<br />

gruppe lunatiks produktion.<br />

<strong>das</strong> berliner performance­<br />

und theaterkollektiv betreibt<br />

forschungsarbeit mit den<br />

mitteln des theaters und<br />

entwickelt projekte, in denen<br />

reale ereignisse künstlerisch<br />

verarbeitet werden. zuletzt<br />

inszenierte rausch an der<br />

schwankhalle bremen <strong>das</strong><br />

interviewprojekt »gruene<br />

kriege«, in dem menschen<br />

von ihren kämpfen mit der<br />

natur berichten. mit seiner<br />

inszenierung »alles offen«<br />

über persönliche geschichten<br />

aus der wendezeit am<br />

volkstheater rostock wurde<br />

er zu den autorentheatertagen<br />

2010 am deutschen<br />

theater berlin eingeladen.


106 . 107<br />

106 cumberlandSche galerie und andernortS<br />

WeltauSStellunG prinzenStraSSe<br />

eine-veranStaltungSreihe-mit-autoren-der-kulturzeitung-Lettre internationaL<br />

Mit Unterstützung der TUI Stiftung begannen wir<br />

in der letzten Spielzeit eine Veranstaltungsreihe<br />

mit international renommierten Autoren der Kulturzeitung<br />

Lettre international. Die weißrussische<br />

Autorin Swetlana Alexijewitsch, der Psychoanalytiker<br />

und Universalgelehrte Sergio Benvenuto<br />

aus Italien, der Fotograf Wolf Böwig aus Deutschland,<br />

der Mathematiker und ehemalige Ministerpräsident<br />

Reinhard Höppner, der französische<br />

Autor und muslimische Islamkritiker Abdelwahab<br />

Meddeb, der Journalist und Autor Pedro Rosa<br />

Mendes aus Portugal, der deutsche Polarforscher<br />

Jan Borm, die niederländische Journalistin Linda<br />

Polman und die deutsche Journalistin und Feministin<br />

Alice Schwarzer sind einige der Gäste, die<br />

seitdem im Schauspiel Hannover zu Gast waren,<br />

um persönlich von ihrer Arbeit und ihrer Erfahrung<br />

der Welt zu berichten.<br />

Das Spektrum der Themen reichte dabei vom<br />

Ende des Roten Menschen in den Ländern der<br />

ehemaligen Sowjetunion, über die Psychologie<br />

der Revolution 1968 und 1989, die Mitleid industrie<br />

der internationalen Hilfsorganisationen, die<br />

Schwierigkeit und Notwendigkeit der Berichterstattung<br />

über Gewalt bis hin zu den Völkern des<br />

Hohen Nordens und ihrer Bedrohung durch unseren<br />

Lebensstil, die Denkfigur von Pflanzen <strong>als</strong><br />

Hoffnung, Provokation und Rätsel, die Katastrophe<br />

von Tschernobyl <strong>als</strong> Paradigmenwechsel und<br />

dem Westen in den Augen des Islam. Mit Foto-


ausstellungen, Lesungen, Lecture Perfomances und<br />

Inszenierungen zu diesen Themen haben wir die<br />

künstlerische Arbeit unseres Hauses flankiert und<br />

seine thematische Ausrichtung in einer neuen Dimension<br />

mitgeprägt.<br />

In der neuen Spielzeit 2010/2011 werden wir die<br />

Veranstaltungsreihe »Weltausstellung Prinzenstraße«<br />

fortsetzen und am Schauspiel Hannover<br />

weiter einen Raum schaffen für authentische Stimmen<br />

anderer Kulturen, für ein polyzentrisches Weltverständnis<br />

und geistesgegenwärtige Intelligenz.<br />

Wir danken Lettre international für die freundliche<br />

Hilfe.<br />

mit-freundlicherunterstützung-der


108 . 109<br />

108 cumberlandSche galerie und andernortS<br />

GraffitimuSeum:<br />

Skripte unbekannter autOren<br />

an-WechSelnden-orten<br />

BUA! SOME RASTA WEIPZ, YESYO, TABOOO! ROTE<br />

96. ZONE, TIME, OE, OE, NUK, NSB, SF. ACTIVE!<br />

– Die Texte stehen an den Wänden der Stadt. Wild<br />

durcheinander, kunterbunt und regellos. Sie bilden<br />

ein riesiges Textnetz, <strong>das</strong> sich durch die Stra ßen<br />

zieht. Doch was haben sie uns zu sagen? Welcher<br />

Sinn verbirgt sich hinter dem sich ständig ändernden<br />

Gesamttext der Stadt?<br />

Im Geist von Kurt Schwitters versucht <strong>das</strong> Graffitimuseum<br />

sich den öffentlichen Texten unbekannter<br />

Autoren zu nähern. In der vergangenen Spielzeit<br />

haben wir bereits vier Skripte eingelesen. Diese<br />

wurden an vier Abendveranstaltungen zwischen<br />

dadaistischem Szenenstudium und Streichquartettkonzert,<br />

Photoshop-Performance und Ana-<br />

grammgedichten, Graffitimärchen und Buchstabentanz<br />

uraufgeführt. Nun soll die Stadt weiter<br />

erkundet werden. Auf Spaziergängen wird gemeinsam<br />

mit dem Publikum <strong>das</strong> abschweifende<br />

Einlesen praktiziert und <strong>das</strong> Textmaterial für die<br />

nächste Vorstellung gefunden.<br />

Jenseits jeder moralischen, juridischen oder soziologischen<br />

Wertung versucht <strong>das</strong> Graffitimuseum<br />

Graffiti zu lesen und sie einem breiteren Publikum<br />

näher zu bringen. Ausgehend von der buchstäblichen<br />

Erfahrung mit dem Material selbst, werden<br />

Zusammenhänge und Bedeutungsebenen der kollektiven<br />

Produktion der Graffitiautoren erforscht.


Gerd Schneider GeSellSchaft: Orientieren<br />

im SelbStverurSachten durcheinander<br />

foyer-SchauSpielhauS<br />

Wie liest man ein Bild? Mit seinem kleinen Film<br />

»scre˛cić w Lego«, der links abbiegende Autos in<br />

einer polnischen Kleinstadt zeigt, legte Gerd<br />

Schneider ein Thema vor, <strong>das</strong> maßgebend für <strong>das</strong><br />

Verständnis seines Werks ist – <strong>das</strong> Bild <strong>als</strong> Verortungshilfe<br />

für den orientierungslosen Menschen.<br />

Über <strong>das</strong> Bild irrt <strong>das</strong> Auge auf der Suche nach<br />

Schwerpunkt, Gefahr und Ausweg. Gibt es den<br />

schützenden Rahmen auch jenseits des Bildes?<br />

Und kann es gelingen, außerhalb des Rahmens<br />

etwas zu erblicken? Und wenn ja, könnte unser<br />

Blick dem standhalten? Wir folgen ihnen weiterhin,<br />

den verschlungenen Pfaden des stillen Provokateurs<br />

Gerd Schneider. Das Schrecknis kommt<br />

von links.<br />

Die Gerd Schneider Gesellschaft wurde 1994 ins<br />

Leben gerufen, nachdem eine Audiokassette mit<br />

einem Liederzyklus auftauchte, die offenbar in<br />

Heimarbeit produziert worden war. Durch zahlreiche<br />

weitere Funde, die ihm zugeordnet wurden,<br />

entwickelte sich Gerd Schneider im Laufe<br />

der Zeit zu einer schillernden Persönlichkeit. Für<br />

<strong>das</strong> Schauspiel Hannover wurden in der vergangenen<br />

Spielzeit die Bezüge Gerd Schneiders zum<br />

Thema Wald präsentiert. Dabei führten die Spuren<br />

des Archivs zu Schneiders Ästhetisierungsversuchen<br />

und seinem Blick in die Grauzone zwischen<br />

brutaler Natur und Mythos.


110 . 111<br />

110 cumberlandSche galerie und andernortS<br />

mOntaGSbar<br />

Jeden-montag-um-22-uhr-in-der-cumBerlandSchen-galerie<br />

Bekleidungscodes sind aufgehoben! Altersbeschränkungen<br />

gelten nicht mehr! Monday Night<br />

in Cumberland! Endlich darf jeder kommen, wie<br />

er will!<br />

In der Montagsbar kann man auch in dieser Spielzeit<br />

wieder alles erleben. Von der Weinprobe bis<br />

zur Burlesque-Show, von der Comicvertonung bis<br />

zur Therapiesitzung, vom Pornomärchen bis zur<br />

Weihnachtsgeschichte, vom Live Konzert bis zum<br />

Stadtteil-Battle, vom Wettenabend bis zum Krimi-<br />

Schocker: Sie sitzen mitten drin, wenn sich jeden<br />

Montag um 22:00 Uhr Nachtschwärmer, Schauspieler,<br />

Assistenten, Musiker und andere Verrückte<br />

an der Bar in der Cumberlandschen Galerie<br />

treffen. Crossover ist Programm, Experiment an-<br />

gesagt, Geschmacklosigkeit möglich und Überraschung<br />

garantiert. Hin und wieder geht es aber<br />

auch beschaulich zu. Ihren Drink in der Hand bekommen<br />

Sie womöglich einen berauschenden<br />

Text geschenkt, eine entzückende Stimme verzaubert<br />

Ihr Ohr und die Plage der Woche kann<br />

kommen.


filmtheater: theatermacher<br />

zu GaSt im künStlerhauS<br />

Jeden-letzten-Sonntag-im-monat-um-17:30-uhr-im-kino-im-künStlerhauS<br />

Auch in dieser Spielzeit setzen wir unsere enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Kino im Künstlerhaus<br />

fort. Regisseure, Schauspieler, Autoren und Bühnenbildner,<br />

die am Schauspiel Hannover arbeiten,<br />

stellen ihre Lieblingsfilme, Juwelen des unkommerziellen<br />

Kinos, aber auch eigene Werke vor –<br />

und damit sich selbst. Sie geben Einblick in ihre<br />

Sicht der Dinge, ihre Leidenschaft, ihr Interesse,<br />

ihre gegenwärtige Arbeit. Denn viele Theatermacher<br />

sind offenkundige oder versteckte Cineasten.<br />

Ihre Kinoerlebnisse prägen nicht selten ihre Bühnenästhetik,<br />

und immer mehr von ihnen pendeln<br />

ohnehin zwischen diesen beiden Welten.<br />

So waren in der letzten Spielzeit unter anderem<br />

zu Gast: der Film- und Theaterregisseur Mirko<br />

Borscht mit seinem Film »Kombat Sechzehn«, der<br />

Bühnenbildner Mihal Galinski mit Robert Thalheims<br />

preisgekröntem Abschlussfilm »Am Ende<br />

kommen Touristen«, der Autor Kolja Mensing mit<br />

dem interaktiven Videoprojekt »13ter Shop«, die<br />

Schauspielerin Sandra Hüller mit Helene Hegemanns<br />

Filmdebüt »Torpedo« und der Performer<br />

Jürgen Kuttner mit einer Perle des japanischen<br />

Independent-Films.<br />

In der kommenden Saison wird Kornél Mundruczó<br />

die Reihe eröffnen, seinen auf den Filmfestspielen<br />

in Cannes prämierten Film »Delta« vorstellen und<br />

damit zugleich einen Werkstatt-Einblick in die<br />

von ihm inszenierte Eröffnungsproduktion auf der<br />

Cumberlandschen Bühne bieten.


112 . 113


junGeS SchauSpiel / ballhOf<br />

--------------------------------------------------------------------------------- -Little Boy – Big Taifoon _ 116-<br />

--------------------------------------------------------------- -Freie Republik Wendland – Reaktiviert _ 118<br />

-------------------------------------------------------------------- Crux oder Der Heiland unterm Bett _ 120<br />

------------------------------------------------------------------------------------------------ -Neverland _ 122<br />

--------------------------------------------------------------------------- Kristus – Monster of Münster _ 124<br />

---------------------------------------------------------------------------------------------------- Clavigo _ 126-<br />

----------------------------------------------------------------------------------- Unternehmen Hunger _ 128<br />

----------------------------------------------------------------------------------------- Deportation Cast _ 130


der baLLhof – ein ort Junger themen<br />

Das Junge Schauspiel erfindet sich selbst aus der Perspektive und durch die Mitgestaltung junger Menschen.<br />

Im Herzen von Hannover soll ein Ort der »Jugendkultur« entstehen, ein Ort des politischen<br />

Diskurses, der gefährlichen Experimente, der Utopien und Ängste – eine Jugendherberge künstlerischer<br />

Prozesse. Im Ballhof wird von und für junge Menschen Theater gespielt! Ein Ausnahmezustand der<br />

Poesie. Eine Zerreißprobe zwischen Kunst und Sozialarbeit, unendliche Harmonie zwischen Sozialarbeit<br />

und Kunst.<br />

Wir möchten alle Menschen dieser Stadt, ob jung oder alt, einladen, den Teil ihres Theaters zu besuchen,<br />

der sich <strong>als</strong> Teil des ganzen Schauspiel Hannover begreift und doch seine eigene Identität<br />

beansprucht. Sie findet ihren Ausdruck in der Auswahl der Themen und Geschichten und in der<br />

direkten Mitgestaltung vor Ort – von jungen Menschen für ihr Theater!<br />

Das Junge Schauspiel hat sich seit seiner Gründung besonders stark durch die Theaterarbeit mit<br />

Jugendlichen profiliert. Diese Arbeit wollen wir weiterführen und intensivieren. Aus diesem Grund<br />

planen wir eine Umgestaltung des Ballhof Zwei und seines Foyers. Der Ballhof Zwei wird in seinen<br />

ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Die starre Zuschauertribüne verabschiedet sich zugunsten einer<br />

flexiblen Raum- und Spielgestaltung. Dieses multifunktionale Raumkonzept soll mehr noch <strong>als</strong> bisher<br />

Experimente ermöglichen. Bühne frei für Theater, Konzerte, Kochen, Karate und andere Katastrophen!


Angegliedert an diese neue Bühne entsteht im Foyer des Ballhof Zwei ein selbst verwaltetes Café. Wir<br />

möchten zur Belebung unseres öffentlichen Standortes in der Altstadt beitragen und junge Menschen<br />

dazu einladen, ihr eigenes Café, ihren eigenen Club zu leiten, die Türen und Fenster des Theaters weit<br />

zu öffnen. Seine Anziehungskraft liegt nicht nur im Gelingen bzw. Scheitern einzelner Inzenierungen,<br />

sondern in seinem brennenden Anliegen – seinem Geist. Dieser Geist benötigt Raum! Die sozialpolitische<br />

Ausrichtung unseres Spielplans ist der verzweifelte Versuch, auf diese Welt zu reagieren und<br />

unserem Anliegen konkrete Gestalt zu verleihen. Die Auswahl der Themen ist <strong>das</strong> Wagnis einer Unterstellung:<br />

Wir unterstellen unserem jungen Publikum die Sehnsucht danach, sich an der Gestaltung<br />

unserer Gesellschaft zu beteiligen, sich einzumischen.<br />

Mit Beginn der Spielzeit 2009/10 wurde <strong>das</strong> kleine Ensemble des Jungen Schauspiel in <strong>das</strong> große<br />

integriert. Ein Ensemble für alle Spielstätten. Es gibt am Ballhof kein »Jugendtheater«, sondern »nur«<br />

Theater. Ein Theater, <strong>das</strong> sich für junge Menschen interessiert, ihnen Raum gibt und sie ernst nimmt.<br />

Gemeinsam wollen wir unsere Anliegen vertiefen, um zu sehen, was die Kunst dann daraus macht.<br />

Auf gehts!<br />

Marc Prätsch


116 . 117<br />

116 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

little boy – big taifoon<br />

von-hiSaShi-inoue<br />

regie:-marc-prätSch<br />

Bühne:-philipp-nicolai<br />

muSik:-Sven-kaiSer<br />

europäiSche-erStaufführung:-<br />

18.-SeptemBer-2010,-Ballhof-einS,-aB-14<br />

mit-finanzieller-unterstützung-der-Schauspielfreunde-(gfS)


Es ist ein Montagmorgen. Ein Sommertag im Jahre 1945. Der Himmel ist blau, <strong>das</strong> Wasser<br />

silbern, der Hijiyama-Berg leuchtet grün. Hiroshima wurde bislang von Luftangriffen verschont.<br />

Zuviele Einwohner, dachten die Einwohner, waren nach Amerika ausgewandert und<br />

verschonten daher ihre Stadt. Zur gleichen Zeit sagte der amerikanische Präsident zum<br />

britischen Premierminister: »Ziele für einen Atom bom benabwurf sind Hiroshima, Kokura,<br />

Niigata und Nagasaki. Wir dürfen keine Luftangriffe auf diese vier Städte unternehmen. Ich<br />

möchte sehen, was die Atombombe aus einer unversehrten Stadt macht.« »Das ist eine gute<br />

Überlegung«, antwortete der britische Premierminister.<br />

Hidehiko spielt mit seiner Schwester Verstecken, da – sieh nur – ein Fallschirm! Am Fallschirm<br />

hängt etwas, <strong>das</strong> wie eine schwarze Tonröhre aussieht. Für 45 Sekunden sinkt der Fallschirm<br />

langsam herab, und dann in einer Höhe von 580 Metern... Das kurze Aufflackern eines großen<br />

Blitzes. Die Temperatur des Feuerballs beträgt 12000 Grad. Es wird dunkel wie am Abend.<br />

Vom Himmel rieseln Papierfetzen und Holzstücke herab. Aus der blühenden Handels- und<br />

Universitätsstadt ist binnen Sekunden »Hiroshima« geworden.<br />

Hisashi Inoue, geboren 1934, führender Vertreter der japanischen Literatur- und Theaterszene<br />

und Vorsitzender des japanischen P.E.N.-Clubs, hat ein Stück geschrieben aus dem<br />

Blick dreier 12jähriger Jungen über den 6. August 1945 und seine Folgen: über die Ankunft<br />

der amerikanischen Forscherteams, der Kaugummi verschenkenden Soldaten, über die Überlebenden<br />

und ihre kaum einlösbare Aufgabe, »bei Verstand zu bleiben«. Es ist der Tag einer<br />

neuen Zeitrechnung. Es ist der Tag, der vor Augen führt, <strong>das</strong>s die Menschheit die technische<br />

Möglichkeit besitzt, sich auf einen Schlag auszulöschen. Marc Prätsch, der neue Leiter des<br />

Jungen Schauspiels, wird mit dieser europäischen Erstaufführung den Ballhof Eins eröffnen.<br />

Er verknüpft diesen eindringlichen Text mit Elementen des Butoh-Tanzes und einem Epilog<br />

über den an dieser militärischen Aktion beteiligten amerikanischen Piloten Claude Eatherly.


118 . 119<br />

118 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

freie republik wenDlanD –<br />

reaktiviert<br />

ein-SoziotheatraleS-experiment<br />

konzeption:-alJoScha-Begrich,-florian-fiedler,-haimo-ganz,-Judith-gerStenBerg,-<br />

marc-prätSch,-Stefan-reuter,-axel-töpfer,-Sven-Wörner<br />

vom-18.-BiS-26.-SeptemBer-2010,-Ballhofplatz,-von-0–99


Am 33. Tag der Republik starteten Hubschrauber auf den Äckern. Sie rissen den<br />

Palisadenzaun aus dem Boden, um Zugang zu schaffen für die Wasserwerfer,<br />

die einsatzbereit dahinter lauerten. Hundertschaften der Polizei stürmten <strong>das</strong><br />

Gelände und zerstörten den Traum der Antiatombewegung: die freie Republik<br />

Wendland. Gemeinsam hatten zuvor traditionelle Bauern und linke Aktivisten,<br />

Junge und Alte die Bohrstelle 1004 besetzt und einen eigenen Staat gegründet,<br />

um gegen die Errichtung eines Atommüllendlagers zu protestieren.<br />

Anläßlich des 30-jährigen Jubiläums der Republik wollen wir ihre Prophezeihung<br />

»Turm und Dorf könnt ihr zerstören, aber nicht unsere Kraft, die es schuf!«<br />

aufnehmen und in einem Reenactment mit 100 Teilnehmern dieses Ereignis<br />

nachstellen. Wir laden alle ein, gemeinsam eine eigene Hüttenstadt zu bauen.<br />

Aus Holz, Pappe und Stroh soll mit eurer Hilfe in zehn Tagen am Ballhof<br />

ein Staat nach euren und unseren Vorstellungen entstehen – ein Camp, in<br />

dem wir gemeinsam bauen, schlafen und reden. Wie wollen wir leben?<br />

Welche Einrichtungen brauchen wir? Die Republik soll auch ein Ort der Begegnung<br />

und des Diskurses sein. Sind die Träume der Achtziger wirklich schon<br />

passé, oder sind die Fragen nach einem selbstbestimmten Leben ohne Atommüll<br />

angesichts der Lage in Gorleben und Asse nicht aktueller denn je? Eine<br />

von der Realität ernüchterte Generation der Antiatomkraftbewegung trifft auf<br />

eine noch zu politisierende Jugend in einer gemeinsamen Suche nach der Utopie<br />

von heute, einer Welt nach unseren Maßstäben, einer Welt ohne Atomkraft. In<br />

der Freien Republik am Ballhof soll aber nicht nur gebaut und diskutiert werden.<br />

Jeden Abend werden Veranstaltungen, Konzerte, Theateraufführungen und<br />

Vorträge stattfinden.


120 . 121<br />

120 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

crux<br />

oDer Der heilanD<br />

unterm bett<br />

von-anne-JentSch<br />

regie:-martin-Baierlein<br />

Bühne:-andrea-Wagner<br />

koStüme:-maria-anderSki<br />

uraufführung:-19.-SeptemBer-2010,-Ballhof-zWei,-aB-12<br />

mit-freundlicher-unterstützung-der-niedersächsischen-lottostiftung<br />

preisträger-des-Schreibwettbewerbs-»Stücke-für-die-lücke«


Wie dem dicken Hansi Jesus in den Schoß gefallen ist: In<br />

der Silversternacht sind Marko, Hansi und Kolla unterwegs.<br />

Da kommt ihnen eine Schnapsidee. Sie besteigen<br />

<strong>das</strong> Andachtskreuz am Dorfrand. Der dicke Hansi verliert<br />

<strong>das</strong> Gleichgewicht, stürzt, reißt <strong>das</strong> Kreuz samt Jesus mit<br />

sich. Um die Sache zu vertuschen, nehmen sie <strong>das</strong> Kreuz<br />

mit. Jetzt hat Hansi einen Jesus unterm Bett liegen. Und<br />

<strong>das</strong> bereitet ihm bald mächtig Sorgen, fürchtet er doch<br />

Gottes Rache. Die Geschichte, die zu Neujahr beginnt und<br />

über die Faschingszeit in ein Osterfest mit einer eigenwilligen<br />

Auferstehung mündet, spielt mit rituellen Versatzstüc<br />

ken wie Rausch und Opferritus, die auf gegenwärtiger<br />

Folie Spiegelung und Brechung erfahren. Die drei Jungs,<br />

die ganz unterschiedliche Einstellungen zu Gott und Kirche<br />

haben, werden durch den abgebrochenen Jesus in<br />

ihrer Freundschaft und ihrem Denken auf die Probe gestellt:<br />

Wie viel Bedeutung und Macht hat Religion denn noch?<br />

Und dann gibt es noch <strong>das</strong> Problem mit dem kleinen Martin.<br />

Der ist in der Nacht zufällig vorbeigekommen. Weil sie<br />

nicht wissen, was er wirklich gesehen hat, versuchen sie<br />

ihn mit Hansis berühmt-berüchtigtem Grastee gefügig zu<br />

machen. Doch Martin findet mehr Gefallen an der Droge,<br />

<strong>als</strong> den Dreien lieb ist, und überrascht sie mit einem tollkühnen<br />

Deal, der ihr Problem lösen soll.<br />

die 28­jährige anne Jentsch,<br />

die »szenisches schreiben«<br />

an der universität der<br />

künste in berlin studiert hat,<br />

schreibt texte auf deutsch<br />

und sorbisch. mit »crux<br />

oder der heiland unterm bett«<br />

ist ihr so etwas wie ein<br />

religiös aufgeladener dorf krimi<br />

gelungen, der deutlich über<br />

sein ländliches milieu hinausweist.<br />

die knappe, kunstvolle<br />

sprache transportiert –<br />

ohne sich irgendeinem<br />

jugend jargon anzubiedern –<br />

gleichzeitig härte und witz.<br />

für die bemerkenswerte<br />

talentprobe ist anne jentsch<br />

<strong>als</strong> siegerin des schreibwettbewerbs<br />

»stücke für die<br />

lücke« vom jungen schauspiel<br />

hannover und der niedersächsischen<br />

lottostiftung<br />

ausgezeichnet worden.


122 . 123<br />

122 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

neverlanD<br />

popmärchenrecherche-vom-Jungen-SchauSpiel-<br />

hannover-und-kooperationSpartner-enercity-<br />

mit-Jugendlichen-auS-hannover<br />

regie:-roBert-lehniger<br />

Bühne-und-koStüme:-irene-ip<br />

video:-toBiaS-yveS-zintel<br />

muSik:-daniel-murena,-Joe-maSi<br />

choreografie:-emmanuel-oBeya<br />

uraufführung:-24.-oktoBer-2010,-Ballhof-einS,-aB-14<br />

kooperationspartner:


Fünf Jungen aus ärmlichen Verhältnissen und mit schwarzer Hautfarbe<br />

starten in den 60er Jahren überraschend durch. Eines Tages<br />

nämlich tritt Peter Pan in ihr Leben und lehrt sie <strong>das</strong> Fliegen. Dazu,<br />

so Peter Pan, brauche man nur den unbedingten Glauben an sich,<br />

man »muss an etwas Wunderbares denken«. Und tatsächlich: Als<br />

Jackson Five gelingt den fünf Jungen eine unglaubliche Erfolgsgeschichte.<br />

Sie treten ein in eine Welt voll Kitzel, Glamour und voll<br />

zauberhaften Scheins. Aber auch in eine Welt voller Abenteuer und<br />

Gefahren. Nur erwachsen werden dürfen sie nicht. Denn Peter Pans<br />

Neverland ist ein Land ohne Erwachsene, ein Land der Fantasie. Um<br />

die Jungen und Mädchen zu verführen, mit ihm nach Neverland zu<br />

fliegen, verspricht Peter Pan, »die Sterne mit ihnen zu kitzeln«. Mancher<br />

ist dort hängen geblieben – <strong>als</strong> Star oder Sternchen.<br />

Heißt denn Erwachsenwerden aufhören zu träumen? Kann man<br />

nicht erwachsen werden und dabei jung bleiben? Woher kommen<br />

eigentlich unsere Träume? Welchen Preis zahlen wir für sie? Und<br />

wer profitiert von ihnen?<br />

Das diesjährige Kooperationsprojekt von Hauptsponsor enercity<br />

und dem Jungen Schauspiel, in dem wieder cir<strong>ca</strong> 25 Jugendliche<br />

aus Hannover auf und hinter der Bühne beteiligt sein werden,<br />

begleitet auf einer musikalisch-tänzerisch-dokumentarischen Reise<br />

die erste Boygroup der Musikgeschichte, die Jackson Five, auf<br />

ihrem Weg in die fiktive Kinderpopwelt Neverland, in die Welt des<br />

ganz großen Medienrummels und Musikzirkus´.<br />

der regisseur robert<br />

Lehniger arbeitet im grenzbereich<br />

zwischen theater<br />

und neuen medien. wie<br />

in seinen anderen arbeiten<br />

mit collageartig­experi ­<br />

men tellem zugriff, die<br />

unter anderem in basel,<br />

der volksbühne berlin<br />

und am burgtheater wien<br />

entstanden sind, wird<br />

er auch für »neverland«<br />

dokumentarisches,<br />

filmisches material mit<br />

performance, spielund<br />

tanzelementen<br />

mischen. für <strong>das</strong> schau ­<br />

spiel frankfurt entstand<br />

die videovariation<br />

www.apartment666.com.<br />

2009 hat er »träumer«<br />

von gilbert adair auf<br />

der cumberlandschen<br />

bühne inszeniert.


124 . 125<br />

124 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

kriStuS –<br />

monSter of<br />

münSter<br />

nach-dem-roman-von-roBert-Schneider-<br />

in-einer-BearBeitung-von-mirko-BorScht<br />

regie:-mirko-BorScht<br />

Bühne:-chriStian-Beck<br />

koStüme:-elke-von-SiverS<br />

premiere:-7.-Januar-2011,-Ballhof-einS,-aB-16<br />

Jan hat einen Berufswunsch: Kristus. Was <strong>als</strong><br />

Missverständnis auf einer Prozession beginnt,<br />

entwickelt sich zur Bestimmung seines Lebens.<br />

Der feinsinnige und gerechtigkeitsliebende<br />

Junge findet bei den Wiedertäufern in<br />

Münster Gleichgesinnte, die auf <strong>das</strong> Ende der<br />

dunklen Zeit hoffen. Gemeinsam gründen sie<br />

ein Reich – mit Jan an der Spitze. Doch die<br />

schöne Utopie scheitert. Was <strong>als</strong> himmlisches<br />

Jerusalem geplant war, endet <strong>als</strong> irdische<br />

Hölle. Der Gottesstaat von Gleichheit und Gerechtigkeit<br />

mündet in eine gewalttätige Despotie.<br />

Nicht Milch und Honig fließen durch<br />

die Gassen der Stadt, sondern Blut und Kotze.<br />

Die Schreckensherrschaft der Wiedertäufer<br />

unter Führung Jan von Leidens dauerte anderthalb<br />

Jahre und endete 1535 mit der<br />

Er oberung von Münster. Die Wiedertäufer<br />

wurden zu Tode gequält und ihre Gebeine an<br />

der St. Lamberti Kirche ausgestellt. Noch<br />

heute thronen die Käfige über der Stadt,<br />

<strong>als</strong> Mahnmal und Warnung. Aber die Utopie<br />

von Gleich heit und Gerechtigkeit lebt bis<br />

heute fort.


mirko borscht (geboren 1971 in<br />

cottbus) drehte 2005 seinen ersten<br />

spielfilm »kombat sechzehn«. 2007<br />

entstand <strong>das</strong> theaterstück »opferpopp«,<br />

<strong>das</strong> er für <strong>das</strong> thalia theater<br />

halle mit sogenannten »problemkids«<br />

entwickelte. dafür erhielt er den<br />

hans­götzelmann­preis für streitkultur<br />

vom institut für friedenspädagogik.<br />

für <strong>das</strong> junge schauspiel<br />

hannover inszenierte und bearbeitete<br />

borscht 2009/2010 »koma«.<br />

robert schneider wurde 1961<br />

in bregenz geboren. bekannt<br />

wurde er mit seinem debütroman<br />

»schlafes bruder«, den er 1992<br />

veröffentlichte, nachdem er von<br />

23 verlagen abgelehnt worden war.<br />

<strong>das</strong> buch und seine verfilmung<br />

von joseph vilsmaier wurden ein<br />

internationaler erfolg und bislang<br />

in 24 sprachen übersetzt. 2004<br />

schrieb er »kristus«.


126 . 127<br />

126 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

clavigo<br />

-von-Johann-Wolfgang-von-goethe<br />

regie:-florian-fiedler<br />

Bühne:-maria-alice-Bahra-<br />

koStüme:-maria-anderSki-<br />

premiere:-11.-feBruar-2011,-Ballhof-einS,-aB-14


Clavigo – jung, erfolgreich, vielversprechend –<br />

hat es durch Talent, Ehrgeiz und gute Kontakte<br />

ganz nach oben geschafft. Als einflussreicher<br />

Schriftsteller und Jungpolitiker verkehrt er in den<br />

besten Kreisen. Clavigos steiler Aufstieg hat<br />

allerdings ein Opfer gefordert: Seine Verlobung<br />

mit der provinziellen Marie passte nicht zu seinem<br />

neuen Leben. Aber Clavigo kann Marie nicht<br />

vergessen, ihn plagen Schuldgefühle und Zweifel.<br />

Als plötzlich Maries Bruder vor seiner Tür<br />

steht und droht, ihn öffentlich bloß zu stellen,<br />

kehrt Clavigo zu Marie zurück. Carlos, Freund und<br />

Förderer, ist aber nicht bereit, die Karriere seines<br />

Schützlings einer romantischen Spinnerei zu opfern<br />

und bringt Clavigo dazu, Marie zum zweiten<br />

Mal zu verlassen. Eine Tragödie bahnt sich an.<br />

Sind privates Glück und berufliche Verwirklichung,<br />

sind Liebe und Karriere vereinbar? Ist<br />

Clavigo ein Karrierist, der über Leichen geht, oder<br />

zerbricht er am Druck einer erfolgsorientierten<br />

Gesellschaft? Goethes junger Titelheld ringt mit<br />

der Unvereinbarkeit privater und öffentlicher<br />

Lebenswelten und wirkt dabei so lebensnah, <strong>als</strong><br />

wäre dies eine Geschichte von heute.<br />

der 25­jährige<br />

Johann woLfgang<br />

Von goethe schrieb<br />

»clavigo« in einer<br />

einzigen woche<br />

nieder. mit dem<br />

konflikt zwischen<br />

der sehnsucht<br />

nach familie und<br />

den verheißungen<br />

von karriere und<br />

ruhm schrieb er sich<br />

sein eigenes dilem ­<br />

ma von der seele.<br />

»clavigo« diente<br />

ihm <strong>als</strong> »poetische<br />

beichte«, nachdem<br />

er frie derike brion,<br />

pfarrerstochter<br />

aus einfachem<br />

hause, für seine<br />

juristenkarriere<br />

in strasbourg<br />

verlassen hatte.


128 . 129<br />

128 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

unternehmen<br />

hunger<br />

eine- recherche- von- hanS-Werner- kroeSinger<br />

regie:-hanS-Werner-kroeSinger<br />

Bühne:-valerie-von-Stillfried<br />

muSik:-daniel-dorSch<br />

premiere:-26.-feBruar-2011,-Ballhof-zWei,-aB-14<br />

Wieso haben die meisten Menschen nicht<br />

genug zu essen? Wieso können wir zum Mond<br />

fliegen, sind aber unfähig, Lebensmittel gerecht<br />

zu verteilen? Wieso verschlingen Agrarsubventionen<br />

über 40 Prozent des Gesamthaushalts<br />

der EU? Und warum werden sie<br />

dafür benutzt, Geflügelteile nach Afrika zu<br />

exportieren? Warum soll man keinen Victoriabarsch<br />

essen? Warum haben 50 Jahre Entwicklungshilfe<br />

die Lage nur noch verschlimmert?<br />

Hat die Überfischung der afrikanischen<br />

Küsten zur modernen Piraterie geführt? Warum<br />

kaufen deutsche Lebensmittelfirmen ganze<br />

Landstriche in Afrika auf? Und warum wird<br />

Getreide zu Biosprit verarbeitet, wenn man<br />

zur Erzeugung von nur einem Liter mehr <strong>als</strong><br />

4000 Liter Wasser aufwenden muss? Entstehen<br />

Hungersnöte aus Mangel an Lebensmitteln<br />

oder durch ihre planvoll gesteuerte Fehlverteilung?<br />

Organisieren wir den Hunger zu<br />

unseren Gunsten? Wie entstand eigentlich<br />

die Dritte Welt und die Erste, ihr Elend und<br />

unser Wohlstand? Unternehmen Hunger – ein<br />

Projekt mit Zukunft!


in einer faktenrecherche<br />

nähert sich hans-werner<br />

kroesinger der misslage der<br />

ernährungsungerechtigkeit<br />

und ihrer historischen<br />

entwicklung. bereits seit<br />

1993 realisiert er projekte<br />

dokumentarischen theaters,<br />

unter anderem am zkm<br />

karlsruhe, für die documenta<br />

X in kassel, am hebbel am<br />

ufer, am theater freiburg und<br />

am theater an der parkaue.<br />

dabei liegen seinen arbeiten<br />

immer umfangreiche recherchen<br />

zugrunde, aus denen<br />

er anschließend mit den<br />

schauspielern ein sinnlich<br />

erfahrbares lehrtheater<br />

entwickelt. zuletzt realisierte<br />

kroesinger projekte über<br />

kindersoldaten sowie über<br />

den völkermord in ruanda und<br />

seine koloniale vorgeschichte.


130 . 131<br />

130 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

Deportation <strong>ca</strong>St<br />

von-BJörn-Bicker-<br />

regie:-marc-prätSch<br />

Bühne:-philipp-nicolai<br />

uraufführung:-15.-april-2011,-Ballhof-einS,-aB-14


Deutschland ist ein Einwanderungsland. Menschen aus allen Teilen<br />

dieser Erde haben hier ihre Heimat gefunden. Sie leben hier. Sie arbeiten<br />

hier. Wir gehören zusammen. Aber nach wie vor gibt es Regeln,<br />

die festlegen, wer dazu gehören darf und wer nicht. Es könnte sein,<br />

<strong>das</strong>s diese Kriterien mehr über uns selbst aussagen <strong>als</strong> über die, die<br />

sie ausschließen. Trotz der wachsenden Bereitschaft, sich für Globalisierung<br />

und Multikulturalismus zu öffnen, werden jährlich viele tausend<br />

Menschen aus Europa abgeschoben. Auch in Hannover gibt es<br />

viele Menschen, die laut Gesetz nicht hier leben dürfen. Sie erhalten<br />

kein Asyl. Sie sind keine EU-Bürger. Sie sind Roma aus dem Kosovo,<br />

sie sind Kriegsflüchtlinge aus Afrika, sie stammen aus der Türkei, aus<br />

China, Syrien und vielen anderen Ländern. Meist sind es Armut, Krieg<br />

und Verfolgung und die Sehnsucht nach einem menschenwürdigen<br />

Leben, die sie nach Deutschland treiben. Oft gibt es Gründe, warum<br />

man sie nicht gleich wieder dorthin schicken kann, wo sie herkommen.<br />

Sie werden geduldet. Und Duldung ist nach Definition des deutschen<br />

Aufenthaltsrechts nichts weiter <strong>als</strong> eine »vorübergehende Aussetzung<br />

der Abschiebung«. Aber was unterscheidet diese Menschen<br />

wirklich von uns? Warum müssen sie gehen? Wie fühlt es sich an,<br />

wenn man alle drei Monate damit rechnen muss, in der Nacht von der<br />

Polizei abgeholt zu werden? Warum soll ein junger Mann in ein Land<br />

zurück, <strong>das</strong> er nur aus dem Fernsehen kennt? Wer entscheidet eigentlich,<br />

wer hier bleiben darf und wer nicht? Nach welchen Kriterien?<br />

Und wer führt die Abschiebungen durch?<br />

der autor bJörn<br />

bicker macht sich in<br />

hannover und anderswo<br />

auf die suche<br />

nach erfahrungen<br />

und geschichten, die<br />

von diesem leben<br />

auf abruf erzählen.<br />

es entsteht ein<br />

theaterstück, <strong>das</strong> die<br />

stimmen derer verdichtet,<br />

die tag täglich<br />

mit duldung und<br />

abschiebung zu tun<br />

haben – ein stück<br />

über die frage, wer<br />

zu uns gehören<br />

soll und wer nicht.<br />

nach »trollmans<br />

kampf – mer zikrales«<br />

ist »deportation <strong>ca</strong>st«<br />

bickers zweites<br />

auftragsstück für <strong>das</strong><br />

schauspiel hannover.


132 . 133<br />

132 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

freunDe, förDerer unD partner<br />

DeS SchauSpiel hannover,<br />

inSbeSonDere DeS Jungen SchauSpiel hannover<br />

Das Junge Schauspiel Hannover ist eine gemeinsame Initiative öffentlicher und privater Förderer.<br />

Es wird getragen vom Land Niedersachsen, der Stadt Hannover und der Region Hannover. Hauptsponsor<br />

ist enercity. Sponsoren und Förderer sind die Sparkasse Hannover, die htp GmbH und die Schauspielfreunde<br />

(GFS). Darüber hinaus beteiligen sich im Rahmen ihres bürgerschaftlichen Engagements private<br />

Spender.<br />

Das Schauspiel Hannover dankt herzlich für die<br />

freundliche Unterstützung in der Spielzeit 2010/11!


die-»Spielzeit«-am-letztenfreitag-des-monats-in-der-haz


134 . 135<br />

134 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

theaterpäDagogik<br />

Liebe Lehrerinnen und Lehrer, Liebe JugendLiche,<br />

die Theaterpädagogik des Schauspiel Hannover hält ein breites Angebot an interessanten Formaten<br />

und spannenden Projekten bereit, um begleitend zu den Inszenierungen den Theaterbesuch auch mit<br />

ästhetischer Praxis zu verbinden. Ausführlichere Informationen dazu finden Sie in der Broschüre des<br />

Jungen Schauspiel und der Theaterpädagogik!<br />

theater unD Schule<br />

theaterpost<br />

Per E-Mail informieren wir Sie über Produktionen,<br />

Termine und spezielle Angebote für Schulen.<br />

XpLore – entdeckungsreise im theater<br />

Mit der Klasse <strong>das</strong> Theater erforschen und entdecken.<br />

sZenische Vor- und nachbereitungen<br />

Theaterpraktische Workshops zu den Inszenierungen.<br />

spieLpLanproJekte<br />

Hier ist Platz für eigene Assoziationen zu ausgewählten<br />

Inszenierungen, die spielerisch umgesetzt<br />

werden.<br />

patenkLassen<br />

Begleiten Sie eine Inszenierung von der Probe bis<br />

zur Premiere!


Lehrer-workshops<br />

Hier soll Ihnen der Zugang zu Inszenierungen unseres<br />

Spielplans erleichtert werden. Lernen Sie dabei<br />

spielerische Methoden der Vermittlung kennen!<br />

Lehrertreff<br />

Diese regelmäßigen Treffen kreisen um Themen<br />

und Stücke unseres Spielplans und regen zu Diskussionen<br />

an.<br />

LehrerVorsteLLungen<br />

Machen Sie sich ein Bild von unseren neuen Inszenierungen<br />

und planen Sie dann einen Besuch<br />

mit der ganzen Klasse.<br />

materiaLien Zu insZenierungen<br />

Wir bieten Ihnen Materialien zu vielen Inszenierungen<br />

an, die Ihnen dabei helfen, Ihren Theaterbesuch<br />

vor- und nachzubereiten.<br />

theaterführungen<br />

Der Blick hinter die Kulissen.<br />

JugenD Spielt<br />

baLLJugend<br />

Wir möchten Jugendlichen Spielräume eröffnen,<br />

um Theater gemeinsam erlebbar und erfahrbar zu<br />

machen. Alle Angebote, die einladen, am Jungen<br />

Schauspiel selbst aktiv zu werden, fassen wir<br />

unter dem Titel »Balljugend« zusammen. Das ausführliche<br />

Angebot entnehmen Sie bitte der Broschüre<br />

des Jungen Schauspiel und der The ater -<br />

pädagogik! (ab August erhältlich).<br />

mit-freundlicher-unterstützung-von<br />

theater mobiL<br />

Ein Team von Künstlern des Jungen Schauspiel<br />

Hannover geht in Schulen und andere jugendrelevante<br />

Institutionen der Stadt und der Region<br />

Hannover und arbeitet dort mit Jugendlichen zu<br />

eigenen Themen und Geschichten. Im Anschluss<br />

wird gemeinsam eine Produktion erarbeitet, die<br />

im Ballhof gezeigt wird.


136 . 137<br />

136 jungeS SchauSpiel / ballhof<br />

festiVaL Jugend spieLt für Jugend<br />

Die Plattform für die Begegnung zwischen Schultheater<br />

und freien Theatergruppen bei uns im<br />

Ballhof.<br />

drumherum<br />

Der Ballhof ist der Ort für junge Themen. Wir laden<br />

junge Menschen ein, den Ballhof zu ihrem zweiten<br />

Wohnzimmer zu machen – bei Konzerten,<br />

Diskussionen, Partys sowie regelmäßigen Angeboten<br />

rund ums Theater!<br />

Neben der Broschüre des Jungen Schauspiel und<br />

der Theaterpädagogik, die zu Beginn des neuen<br />

Schuljahres erscheint, finden sie auch auf unserer<br />

Homepage www.schauspiel-hannover.de aktuelle<br />

Informationen!<br />

kontakt unD anSprechpartner<br />

assistentin der theaterpädagogik<br />

Christine Klinke (0511) 9999 2855<br />

christine.klinke@staatstheater-hannover.de<br />

Leiter theaterpädagogik<br />

Günter Kömmet (0511) 9999 2851<br />

guenter.koemmet@staatstheater-hannover.de<br />

theaterpädagogik<br />

Tobias Meyer (0511) 9999 2853<br />

tobias.meyer@staatstheater-hannover.de<br />

oder<br />

theaterpaedagogik@staatstheater-hannover.de


Wir fördern Kunst,<br />

die Menschen bewegt.


weiter im Spielplan<br />

SchauSpielhauS<br />

adams äpfeL<br />

Anders Thomas Jensen<br />

Regie: Felicitas Brucker<br />

aLkestis<br />

Euripides<br />

Regie: Tom Kühnel<br />

<strong>das</strong> fest<br />

Thomas Vinterberg /<br />

Mogens Rukov<br />

Regie: Florian Fiedler<br />

eine famiLie<br />

Tracy Letts<br />

Regie: Tina Lanik<br />

ein VoLksfeind<br />

Henrik Ibsen<br />

Regie: Florian Fiedler<br />

parZiVaL<br />

Lukas Bärfuss nach Wolfram von<br />

Eschenbach<br />

Regie: Lars-Ole Walburg<br />

woLokoLamsker chaussee/<br />

<strong>das</strong> Leben der autos<br />

Heiner Müller / Ilja Ehrenburg<br />

Regie: Lars-Ole Walburg<br />

yerma<br />

Federico García Lor<strong>ca</strong><br />

Regie: Sebastian Schug<br />

cumBerlandSche-<br />

Bühne<br />

feierabend (shoot the crow)<br />

Owen McCafferty<br />

Regie: Marco Štorman<br />

götter, kekse, phiLosophen<br />

Eine Hannoverrevue von Tom<br />

Kühnel / Jürgen Kuttner / Suse<br />

Wächter / Datenstrudel<br />

Regie: Tom Kühnel<br />

moschee de<br />

Eine szenische Rekonstruktion<br />

von Robert Thalheim und Kolja<br />

Mensing. Regie: Robert Thalheim


die schöpfer<br />

der einkaufsweLten<br />

Quasi-maoistisches Lehrstück<br />

nach dem <strong>Dokument</strong>arfilm von<br />

Harun Farocki. Regie: Tom Kühnel<br />

sternstunden<br />

der menschheit<br />

nach Stefan Zweig in einer<br />

Bearbeitung von Soeren Voima<br />

Regie: Christian Tschirner<br />

cumBerlandSchegalerie<br />

nippLeJesus<br />

Nick Hornby<br />

Regie: Bea Tinzmann<br />

Vom ende des roten menschen<br />

Swetlana Alexijewitsch<br />

Regie: Christian Tschirner<br />

die reise nach petuschki<br />

Wenedikt Jerofejew<br />

Regie: Lars-Ole Walburg<br />

Ballhof<br />

boys don’t cry ab 16<br />

Regie: Heike M. Götze<br />

aLLe kriegen dick<br />

und werden kinder ab 15<br />

Kristo Šagor<br />

Mit Jugendlichen aus Hannover<br />

und Schauspielern<br />

Regie: Kristo Šagor<br />

Kooperationspartner: enercity<br />

superhero ab 14<br />

nach dem gleichnamigen Roman<br />

von Anthony McCarten<br />

Regie: Susanne Lietzow<br />

ritchy 3 ab 12<br />

Volker Schmidt<br />

Regie: Volker Schmidt<br />

schwarZe Jungfrauen ab 16<br />

Feridun Zaimoglu / Günter Senkel<br />

Regie: Lars-Ole Walburg<br />

koma ab 15<br />

nach einem Stück von Volker<br />

Schmidt / Georg Staudacher<br />

in einer Bearbeitung von<br />

Mirko Borscht und Ensemble<br />

Regie: Mirko Borscht<br />

troLLmanns kampf –<br />

mer ZikraLes ab 14<br />

Björn Bicker / Marc Prätsch<br />

Regie: Marc Prätsch<br />

mickybo und ich ab 14<br />

von Owen McCafferty<br />

Regie: Hanna Müller


140 . 141


alleS über kartenverkauf und abOnnementS<br />

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142 . 143<br />

142<br />

kartenVerkauf und abonnementS<br />

liebe abonnentinnen unD abonnenten,<br />

für die nächste Spielzeit haben wir verschiedene Abonnements noch einmal vereinfacht und<br />

dadurch <strong>das</strong> gesamte Angebot für Sie hoffentlich überschaubarer gemacht. So können Sie sofort<br />

sehen, was drin ist und was es kostet! Und wir haben versucht, <strong>das</strong> Abonnement-System<br />

wieder gerecht zu machen: Derjenige, der sich am treuesten bindet, muss auch die größten<br />

Vorteile haben! Aber über den Daumen gepeilt kann man sagen: Mit einem Abo gehen Sie<br />

durchschnittlich jedes vierte Mal kostenlos ins Theater!!!<br />

ihre Abo-VorteiLe Auf einen bLick:<br />

_ bis Zu 25 proZent rabatt gegenüber dem normaLpreis<br />

_ freier eintritt für die reihe »weLtaussteLLung prinZenstrasse«****<br />

_ ihr abo-ausweis giLt aLs fahrausweis in aLLen bussen und bahnen des gVh*<br />

_ ermässigtes park-abo für die tiefgarage oper/kröpcke** (nur 3 euro pro VorsteLLung)<br />

_ 20 proZent ermässigung auf den reguLären kassenpreis für Jede weitere eintrittskarte***<br />

_ sie haben ihren seLbstgewähLten sitZpLatZ.****<br />

_ sie können sich kostenLos durch <strong>das</strong> schauspieLhaus führen Lassen.*****<br />

_ auf wunsch senden wir ihnen den monatsspieLpLan Zu.<br />

_ bei einem fest-abo bekommen sie die wichtigsten monatLichen informationen<br />

direkt Vom intendanten!


Ein Abonnement ist heute ein äußerst flexibles<br />

Instrument, mit dem Sie lediglich für eine Tatsache<br />

sorgen: Sie gehen regelmäßig ins Theater.<br />

Neben festeren Bindungen haben wir natürlich<br />

weiterhin auch die Wahl-Abonnements erhalten.<br />

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten freuen wir<br />

uns über jeden Neuabonnenten (Infos zu Werbeprämien<br />

finden Sie auf den hinteren Umschlagseiten)<br />

und vor allem über Sie, die Sie uns treu<br />

bleiben! Besuchen Sie uns im Abo-Büro und lassen<br />

Sie sich beraten!<br />

* am tag der Vorstellung drei Stunden vor Vorstellungsbeginn bis betriebsschluss<br />

für die fahrt ins theater und nach hause / ** nur für fest-<br />

Abos, gültig von 18 bis 24 uhr / *** ausgenommen gastspiele und Sonderveranstaltungen<br />

/ **** gilt nur für fest-Abos / ***** Anmeldung<br />

erforderlich!<br />

.25%<br />

ermässigung<br />

auf den normaLpreis<br />

premieren-abo (9 VorsteLLungen) Ab 121,50 €<br />

Sie sind die Ersten, die die Neuproduktionen im<br />

Schauspielhaus sehen.<br />

wochentag-abo (8 VorsteLLungen) Ab 80 €<br />

Sie sehen acht Vorstellungen im Schauspielhaus<br />

am Tag Ihrer Wahl.<br />

miX-abo (8 VorsteLLungen) Ab 126,50 €<br />

Sie sehen acht Vorstellungen im Schauspielhaus<br />

und in der Oper. Den Mix bestimmen Sie.


ermässigung<br />

.22% auf den normaLpreis .20%<br />

cumberLand-abo (6 VorsteLLungen) 87 €<br />

Sie sehen sechs Vorstellungen in der Cumberlandschen<br />

Bühne (Premieren ausgenommen).<br />

Die Termine wählen Sie selbst. Das Abo ist<br />

nicht personengebunden.<br />

baLLhof-abo (6 VorsteLLungen) 72 €<br />

Sie sehen sechs Vorstellungen im Ballhof Eins<br />

oder Zwei, den zentralen Spielorten des Jungen<br />

Schauspiel (Premieren ausgenommen). Die Termine<br />

wählen Sie selbst. Das Abo ist nicht personengebunden.<br />

miX-abo (6 VorsteLLungen) Ab 99 €<br />

Sie sehen sechs oder acht Vorstellungen im<br />

Schauspielhaus und in der Oper. Den Mix bestimmen<br />

Sie.<br />

wochentag-abo (6 VorsteLLungen) Ab 63 €<br />

Sie sehen sechs Vorstellungen im Schauspielhaus<br />

am Tag Ihrer Wahl.<br />

ermässigung<br />

auf den normaLpreis<br />

sonntagnachmittag-abo<br />

(4 VorsteLLungen) Ab 42 €<br />

Sie sehen vier Vorstellungen am Sonntagnachmittag<br />

im Schauspielhaus.<br />

theaterscheck-abo<br />

(12, 10 oder 6 VorsteLLungen) Ab 63 €<br />

Sie können Vorstellungen im Schauspielhaus<br />

und in der Oper ansehen. Sie können allein,<br />

zu zweit oder zu mehreren ins Theater gehen.<br />

Die Theater-Schecks sind nicht personengebunden.


und ausserdem<br />

die weLt ohne uns-abo<br />

nur 96 € für Vier JAhre!<br />

Das Spezial-Abo für unsere Langzeitperformance<br />

»Die Welt ohne uns« gilt jetzt noch für vier Jahre<br />

und berechtigt zum Besuch sämtlicher Folgen<br />

dieses botanischen Theaters.<br />

Los-abo (9 VorsteLLungen)<br />

Ab 187,20 € (JugendLiche Ab 58,50 €)<br />

Sie sehen neun Vorstellungen in Schauspiel, Oper,<br />

Ballett und Konzert. Es gibt Wochentags-, Monatsund<br />

Jahreslose. Sie bestimmen Ihre Favoriten – <strong>das</strong><br />

Los bestimmt Ihre Vorstellung und Ihre Plätze.<br />

try out (10 VorsteLLungen) für 150 €<br />

Sie sehen acht Vorstellungen im Schauspielhaus<br />

und zwei in der Cumberlandschen Bühne (Premieren,<br />

Gastspiele und Sonderveranstaltungen<br />

ausgenommen, im Schauspielhaus ausschließlich<br />

ab Platzkategorie C). Die Vorstellungen und Termine<br />

bestimmen Sie selbst. Nur gültig in der<br />

Spielzeit 2010/11.<br />

park-abo 3 € pro VorSteLLung<br />

Zusätzlich zu einem Schauspiel-Abo (nur Fest-<br />

Abo) können Sie ein ermäßigtes Park-Abo für die<br />

Tiefgarage Oper / Kröpcke erwerben. Es gilt an<br />

den Vorstellungstagen von 18 bis 24 Uhr.<br />

Auf Ihre Fragen und Wünsche gehen wir sehr<br />

gern ein. Lassen Sie sich beraten unter der Telefonnummer<br />

(0511) 9999 2222<br />

Sie können Ihre Anfrage auch mailen: abo@<br />

staatstheater­hannover.de oder faxen: (0511)<br />

9999 2999. Das Abo-Büro befindet sich im Opernhaus<br />

und hat montags bis freitags von 10 bis 18<br />

Uhr und sonnabends von 10 bis 14 Uhr geöffnet.<br />

Weitere Informationen über Preise und Ermäßigungen<br />

finden Sie im Internet unter www.<br />

schauspielhannover.de oder an den Kassen der<br />

Staatstheater. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Änderungen vorbehalten!


10 11 12 13 14 15 16 17 18 19<br />

1<br />

2<br />

Reihe 6<br />

Reihe 6<br />

Parkett 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25<br />

26<br />

3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Parkett<br />

Reihe 7<br />

Reihe 7<br />

Reihe 8<br />

Reihe 8<br />

Reihe 9<br />

Reihe 9<br />

Reihe 10<br />

Reihe 10<br />

Reihe 11<br />

Reihe 11<br />

Reihe 12<br />

Reihe 12<br />

Reihe 13<br />

Reihe 13<br />

Reihe 14<br />

Reihe 14<br />

Reihe 15<br />

Reihe 15<br />

Reihe 16<br />

Reihe 16<br />

Reihe 17<br />

Reihe 17<br />

20<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

1 2 3 4<br />

7 8 9 10 11 12 13 14<br />

5 6<br />

1 2 3<br />

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

4 5 6 7 8<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

1 2<br />

11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />

3 4 5 6 7 8 9 10<br />

1 2<br />

12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24<br />

3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

1<br />

30<br />

2<br />

1<br />

30<br />

2<br />

15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

28<br />

29<br />

3<br />

15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

28<br />

29<br />

3<br />

4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

1<br />

30<br />

2<br />

15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

28<br />

29<br />

3<br />

4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

17 18 19 20 21 22 23 24<br />

Reihe A<br />

Reihe A<br />

Reihe B<br />

Reihe B<br />

Reihe 1<br />

Reihe 1<br />

Reihe 2<br />

Reihe 2<br />

Reihe 3<br />

Reihe 3<br />

Reihe 4<br />

Reihe 4<br />

Reihe 5<br />

Reihe 5<br />

1<br />

30<br />

2<br />

15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

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3<br />

4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

1<br />

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15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

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3<br />

4 5 6<br />

1<br />

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11 12 13 14<br />

15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

28<br />

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3<br />

4 5 6<br />

1<br />

7 8 9 10<br />

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2<br />

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15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

28<br />

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3<br />

4 5 6<br />

1<br />

7 8 9 10<br />

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2<br />

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15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

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3<br />

4 5 6<br />

1<br />

7 8 9 10<br />

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11 12 13 14<br />

15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

28<br />

29<br />

3<br />

4 5 6<br />

1<br />

7 8 9 10<br />

30<br />

2<br />

11 12 13 14<br />

15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

28<br />

29<br />

3<br />

4 5 6<br />

1<br />

7 8 9 10<br />

30<br />

2<br />

11 12 13 14<br />

1<br />

2<br />

3<br />

18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

28<br />

29<br />

3<br />

4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

4<br />

5 6 7 8 9 10 11<br />

1 2<br />

3<br />

4 5<br />

6<br />

schauspieLhaus<br />

sitZpLan<br />

BÜHNE<br />

Rang Reihe 1<br />

Reihe 1 Rang<br />

1<br />

26<br />

Reihe 2 2<br />

25 Reihe 2<br />

3<br />

24<br />

1<br />

4<br />

23 26<br />

Reihe 3 2<br />

5<br />

22 25<br />

6<br />

21 Reihe 3<br />

3<br />

7<br />

20 24<br />

1<br />

4<br />

8<br />

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

19 23 26<br />

Reihe 4 2<br />

5<br />

22 25 Reihe 4<br />

6<br />

21<br />

3<br />

7<br />

20 24<br />

1<br />

4<br />

8<br />

9<br />

23 26<br />

10<br />

5<br />

11 12 13 14 15 16 17 18<br />

19<br />

Reihe 5 2<br />

22 25 Reihe 5<br />

6<br />

21<br />

3<br />

7<br />

20 24<br />

1<br />

4<br />

8<br />

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

19 23 26<br />

2<br />

5<br />

22 25<br />

6<br />

21<br />

3<br />

7<br />

20 24<br />

4<br />

8<br />

9 10<br />

23<br />

5<br />

11 12 13 14 15 16 17 18<br />

19<br />

22<br />

6<br />

21<br />

Links 7<br />

20<br />

8<br />

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

19 Rechts


schauspieLhaus so–do Fr–sa premieren<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

e<br />

parkett- reihe 01–06<br />

rang reihe 01<br />

parkett- reihe 07–11<br />

rang reihe 02<br />

parkett- reihe 12–14<br />

rang reihe 03<br />

parkett- reihe 15–16<br />

rang reihe 04<br />

parkett- reihe 17<br />

rang reihe 05<br />

31,00 € 33,00 € 37,50 €<br />

28,00 € 31,00 € 34,00 €<br />

23,00 € 25,00 € 28,00 €<br />

18,00 € 21,00 € 23,00 €<br />

13,00 € 15,00 € 17,50 €<br />

so–do fr–sa premieren<br />

baLLhof eins 18,00 € 20,00 € 22,00 €<br />

baLLhof Zwei 16,00 € 18,00 € 20,00 €<br />

cumberLandsche bühne 18,00 € 20,00 € 22,00 €<br />

cumberLandsche gaLerie 16,00 € 18,00 € 20,00 €<br />

foyer schauspieLhaus 18,00 € 20,00 € 22,00 €


148 . 149<br />

148<br />

kartenVerkauf und abonnementS<br />

alleS über kartenbeStellungen, ermäSSigungen<br />

unD vorverkauf<br />

schauspieL hannoVer<br />

Prinzenstr. 9, 30159 Hannover<br />

spieLstätten<br />

Schauspielhaus, Prinzenstr. 9<br />

Foyer Schauspielhaus, Prinzenstr. 9<br />

Cumberlandsche Bühne, Prinzenstr. 9<br />

Cumberlandsche Galerie, Prinzenstr. 9<br />

Ballhof Eins, Ballhofplatz 5<br />

Ballhof Zwei, Knochenhauerstr. 28<br />

VorVerkauf<br />

Karten für Schauspiel, Oper und Ballett können<br />

Sie grundsätzlich an allen Vorverkaufskassen<br />

kaufen. Im Ballhof ist nur die Abendkasse<br />

geöffnet. Der Vorverkauf beginnt jeden<br />

letzten Freitag eines Monats für den über-<br />

nächsten Monat (z. B. Ende September für<br />

November). Wir akzeptieren EC-Karte, VISA,<br />

Ameri<strong>ca</strong>n Express und Euro<strong>ca</strong>rd.<br />

ermässigungen<br />

Schüler, Studierende, Azubis, Wehr- und Zivildienstleistende<br />

bis zur Vollendung des 30.<br />

Lebensjahres erhalten besondere Ermäßigungen.<br />

Künftig zahlen sie von Sonntag bis<br />

Donnerstag 7,50 Euro, am Freitag und Sonnabend<br />

9,00 Euro und bei Premieren 11,00 Euro<br />

(Sonderveranstaltungen ausgenommen). Arbeitslose<br />

und Hartz-IV-Empfänger zahlen von<br />

Sonntag bis Donnerstag 4,00 Euro, am Freitag<br />

und Sonnabend 5,00 Euro und bei Premieren<br />

6,00 Euro. Weitere Ermäßigungen gibt es für<br />

Schwer behinderte und Gruppen ab zehn Per


sonen. Änderungen vorbehalten! Es gelten die<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

kassenöffnungsZeiten<br />

Mo–Fr 10–19:30 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn<br />

(kein Vorverkauf)<br />

Verlängerte Öffnungszeiten am Samstag von Oktober<br />

bis März (10–18 Uhr / Kasse im Opernhaus).<br />

Während der Theaterferien vom 28.06.2010 bis<br />

01.08.2010 bleiben die Kassen im Schauspielhaus<br />

und Opernhaus geschlossen. In dieser Zeit<br />

findet auch kein telefonischer Kartenvorverkauf<br />

statt.<br />

teLefonischer kartenVerkauf<br />

(0511) 9999 1111<br />

Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

VorbesteLLte karten<br />

reservieren wir Ihnen für maximal zehn Tage,<br />

danach wird die Reservierung gelöscht. Wir bit-<br />

ten um Verständnis, <strong>das</strong>s nur bezahlte Karten an<br />

der Abendkasse hinterlegt werden können. Die<br />

bargeldlose Bezahlung können Sie telefonisch<br />

durch Lastschriftverfahren veranlassen. Gegen<br />

eine Ver sandpauschale senden wir Ihnen bezahlte<br />

Karten auch zu.<br />

kartenVerkauf im internet<br />

Wenn Sie online Karten kaufen, beachten Sie<br />

bitte, <strong>das</strong>s nicht alle Ermäßigungen über <strong>das</strong> Internet<br />

buchbar sind!<br />

www.schauspielhannover.de<br />

abo-büro<br />

Opernplatz 1, 30159 Hannover<br />

Telefon (0511) 9999 2222<br />

Telefax (0511) 9999 2999<br />

E-Mail abo@staatstheater-hannover.de<br />

Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr<br />

Während der Theaterferien vom 28.06.2010 bis<br />

01.08.2010 bleibt <strong>das</strong> Abo-Büro samstags geschlossen.


150 .<br />

151 kartenVerkauf und abonnementS<br />

wichtige nummern<br />

Intendanz<br />

(0511) 9999 2001<br />

Dramaturgie<br />

(0511) 9999 2082<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

(0511) 9999 2080, -2081<br />

Künstlerisches Betriebsbüro<br />

(0511) 9999 2021, -2022<br />

Junges Schauspiel / Theaterpädagogik<br />

(0511) 9999 2855<br />

Pforte / Zentrale<br />

(0511) 9999 2298, -2299<br />

Theatermuseum<br />

(0511) 9999 2040, -2041


geSellSchaft Der freunDe<br />

DeS hannoverSchen SchauSpielhauSeS e. v.<br />

Liebe Freunde des Schauspiel Hannover,<br />

seit über 40 Jahren begleiten wir die Arbeit des Schauspielhauses, und diese enge Verbindung erlaubt<br />

es uns, nah am Geschehen zu sein und es intensiv zu verfolgen. Und weil wir unser Theater lieben,<br />

unterstützen wir einzelne Projekte auch finanziell. Alle zwei Jahre verleiht die GFS einen Preis für den<br />

besten Nachwuchsschauspieler und unterstützt Produktionen des Jungen Schauspiel. Aber auch für<br />

alle anderen Belange des Hauses haben wir ein offenes Ohr.<br />

Regelmäßig treffen wir uns zum Stammtisch in der Kantine, wo wir uns auch mit Mitarbeitern des<br />

Theaters austauschen. Einmal im Monat gibt es Treffen mit Schauspielern, Vorbereitungen auf neue<br />

Stücke oder Besuche hinter den Kulissen. Außerdem besuchen wir Proben, zu denen wir spontan<br />

eingeladen werden, oder begeben uns auf Reisen. Immer wieder finden wir Zeit für Diskussionen, und<br />

sei es beim gemeinsamen Essen.<br />

Möchten auch Sie mehr sein <strong>als</strong> ein passiver Zuschauer und suchen nach einer Gelegenheit, Theaterschaffende<br />

persönlich kennenlernen? Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf (<strong>das</strong> Programm liegt<br />

an der Theaterkasse aus)! Treffen Sie uns persönlich, damit wir einander kennenlernen.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

c/o-angelika-nauck,-vorsitzende<br />

Wallmodenstr.-72,-30625-hannover<br />

tel.-(0511)-554-7375,-fax-(0511)-554-7376<br />

schauspielfreunde.hannover@gmx.de<br />

www.schauspielfreunde.de


152 . 153


enSemble und mitarbeiter/innen 10/11<br />

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leitunG _ intendant Lars-ole Walburg _ assistentin des intendanten Lisa Quasthoff _ künstlerische betriebs direktorin / leiterin des<br />

künstlerischen betriebsbüros Karin Becker _ leiter junGes schauspiel marc prätsch _ sekretariat junGes schauspiel Christine Klinke _<br />

hausreGisseure Florian Fiedler, Tom Kühnel _ leitende dramaturGin Judith Gerstenberg _ dramaturGie aljoscha Begrich, Vivi<strong>ca</strong> Bocks, Volker<br />

Bürger, Christian Tschirner_ dramaturGieassistenz Karoline Hoefer +++ künStleriScheS betriebSbürO _ disponentin angelika odlozinski _<br />

GastspielorGanisation alida Kleine _ mitarbeit silke Janssen _ referentin der betriebsdirektorin anke Jentzen +++ preSSe- und<br />

ÖffentlichkeitSarbeit _ leiter Björn achenbach _ mitarbeit Claudia pahl _ fotoGrafie Katrin ribbe _ visuelle kommunikation maría José<br />

aquilanti, Birgit schmidt _ sichtWerbunG achim Körtje +++ theaterpÄdaGOGik _ leiter theaterpädaGoGik und stellv. leiter junGes<br />

schauspiel Günter Kömmet _ theaterpädaGoGe Tobias meyer +++ enSemble _ damen _ Veronika avraham, Johanna Bantzer, Carolin eichhorst,<br />

susana Fernandes Genebra, Beatrice Frey, Wiebke Frost, sachiko Hara, elisabeth Hoppe, Hanna scheibe, Julia schmalbrock _ Gäste damen _ esther-maria<br />

Barth, sandra Bayrhammer, Laura Bleimund, iris erdmann, Heike marianne Götze, sandra Hüller, Harriet Kracht, Katherina Lange, Christina rubruck, Catherine<br />

stoyan, suse Wächter, maryam Zaree +++ enSemble _ herren _ rainer Frank, philippe Goos, Henning Hartmann, mathias max Herrmann, Florian<br />

Hertweck, Camill Jammal, Janko Kahle, sebastian Kaufmane, Wolf List, dominik maringer, Thomas mehlhorn, Christoph müller, daniel nerlich, os<strong>ca</strong>r olivo,<br />

sebastian schindegger, andreas schlager, aljoscha stadelmann, sandro Tajouri, martin Vischer _ Gäste herren _ Wolf Bachofner, peter Badstübner, moritz<br />

dürr, simon sebastian Gerasch, andreas Haase, dieter Hufschmidt, Özgür Karadeniz, Jürgen Kuttner, Jonathan müller, oliver nägele, Henning nöhren, Luk<br />

pfaff +++ reGieaSSiStenz _ martin Baierlein, Hanna müller, mina salehpour, serkan salihoglu, Jakob Weiss +++ bühnenbildaSSiStenz _ Jorge<br />

enrique Caro, anna sörensen, andrea Wagner +++ kOStümaSSiStenz _ maria anderski, Lucie Trávníckova, Birgit Klötzer auszubildende rina sofie<br />

schmeing, Ulrike Thielen +++ inSpizienz _ nicola pause, dany Cong phuong, stephanie schmidt +++ SOufflaGe _ maike Lena Gollenstede, martha<br />

Jackstien, Joachim müller +++ reGie _ martin Baierlein, mirko Borscht, Felicitas Brucker, Florian Fiedler, Heike marianne Götze, albrecht Hirche, stefan<br />

Kaegi, Hans-Werner Kroesinger, Jürgen Kuttner, Tom Kühnel, Tina Lanik, robert Lehniger, susanne Lietzow, Kornél mundruczó, Hanna müller, marc prätsch,<br />

Tobias rausch, Kristo Šagor, Volker schmidt, sebastian schug, marco Štorman, robert Thalheim, Christian Tschirner, Bea Tinzmann, Lars-ole Walburg +++<br />

bühne und kOStüme _ marton Ágh, maria anderski, maria-alice Bahra, Christian Beck, aljoscha Begrich, Ursula Bergmann, Christel Bergmann, reinhild<br />

Blaschke, marysol del Castillo, michal Galinski, marie Gerstenberger, nina Gundlach, magdalena Gut, Ulrike Gutbrod, Kirsten Hamm, Kathrin Hoffmann, irene<br />

ip, Barbara Kaesbohrer, Christian Kiehl, inge Gill Klossner, esther Krapiwnikow, Johanna Krause, Kathrin Krumbein, aurel Lenfert, Frauke Löffel, moritz müller,<br />

philipp nicolai, selina peyer, Julia raabe, ramona rauchbach, isabel robson, Jo schramm, robert schweer, Ulrike siegrist, su sigmund, Karen simon, elke<br />

von sivers, eva sobieszek, anna sörensen, saskia Vollmer, Valerie von stillfried, nina Wetzel, nicole Zielke +++ muSik _ sam auinger, daniel dorsch,<br />

martin engelbach, Gilbert Handler, sven Kaiser, sebastian Katzer, Tomek Kolczynski, Jouri Kudlatsch, Joe masi, daniel murena, Thomas posth, Hannes strobl,<br />

Johannes Winde, Thorsten zum Felde +++ videO _ sebastian dupouey, max Görgen, Jörn Hintzer und Jakob Hüfner (datenstrudel), sabine popa, isabel


obson, Jeanne rüfenacht, Jo schramm, eva sobieszek, Bert Zander, petra Zöpnek, Tobias Yves Zintel +++ chOreOGrafie _ emanuel obeya +++ SpOn-<br />

SOrinG, fundraiSinG und vertriebSmarketinG _ nina Georgi +++ techniSche leitunG _ technischer direktor Hanno Hüppe _ technischer<br />

leiter oper ian Harrison _ technischer leiter schauspiel oliver Jentzen _ leiter der Werkstätten nils Hojer _ sekretariat stefanie<br />

Lins +++ techniScheS betriebSbürO _ einkäufer siegbert stachura, simone Bösenberg, sabrina prüfer _ ausbildunG _ fachkraft für<br />

veranstaltunGstechnik Constantin Höhny, Hannes Hoffman, philipp seidelmann, Constantin Zieseniss +++ bühnentechnik _ theatermeister<br />

markus Fricke, detlef Höhny, Frank materlik, Uwe seitz _ seitenmeister Gregor Glaw, ralf Heller, Uwe peibst, andré picht _ stellvertreter Bernhard<br />

Graf, Fritz-Walter Kunze _ schnürmeister dieter Flamme, matthias Lein, roland scholz, Jörg schymczyk _ stellvertreter oliver Batty, Henry Bellstedt,<br />

stefan dittmann, mike Fulsche, dirk Husheer _ bühnenhandWerker Werner anders, Franco Birkemeyer, mike Büscher, siegfried ewert, ewald Felix,<br />

ernst-Ulrich itzek, roland Kowol, Günter Lindner, manfred Lischke alexander poppe, martin schulz, philipp sokolowski, Harald Trocha, stefan Weber _ tapezierer<br />

alexander Weirauch (obertapezierer), steffen imhof, Volker massonne, rené pfingst, ando salzmann, Cengiz Turna _ leitunG maGazin peter riedel<br />

_ leitunG schlosserei schauspiel Bernd Willusches _ leitunG tapezierWerkstatt schauspiel martin Waldmann _ leitunG tischlerei<br />

schauspiel andreas macke veranstaltunGstechnik cumberlandsche bühne Frédérik Händel, milan Badjak, malte Geraets, Jan Lindheim +++<br />

bühnentechnik ballhOf _ theatermeister Ludwig Barklage (Theatermeister Ballhof / Cumberlandsche Bühne), Jochen sattler (Leitung und stellv.<br />

Technischer Leiter schauspiel) _ seiten- und schnürmeister Karl-Heinz meyer-saran _ stellvertreter martin Jurek, Christian Lampe, Cord schulz,<br />

andreas Wolff _ schnürmeister andreas Biller _ bühnenhandWerker Thomas Kluge, Jörg peisker (Bühnenfachhandwerker), philipp stansch, Heiko<br />

Janßen (Fachkraft für Veranstaltungstechnik/Jugendtheater) +++ maSchinentechnik _ maschinenmeister dirk scheibe _ elektriker peter<br />

Baumann, dirk Breymann, Holger Frank, Ulrich Hamann, Helge Lindau, marvin meyer +++ beleuchtunG _ leitunG Heiko Wachs _ stellvertreterin<br />

mariella von Vequel-Westernach _ beleuchtunGsmeister reiner Brockelt (Ballhof), Joachim meyer, Uwe richter, Uwe Wegner (Ballhof) _ oberbeleuchter<br />

Frank Bonhagen, Thomas Jacob (Ballhof), Lars Kappey, andreas nickiewicz, Georg pollmann, detlef splitt (Ballhof) _ stellWerksbeleuchter<br />

Wolfgang denker (Cumberlandsche Bühne), ralf oberthür, roman piechotta, olaf surmann, Uwe Wegner (Ballhof) _ beleuchter akililu abraha, ralf Briem,<br />

Harald doege, Gordon Fulsche, ralf Heintz, michael Klopfleisch, Karsten sorst, peter stupp, mario Waldowski (Ballhof) +++ tOn _ leitunG Lutz Findeisen<br />

_ stellvertreter oliver sinn (Ballhof) _ tonmeister arno Friedel, reinhard Frye (Ballhof), Tobias naumann, Thomas rugel _ veranstaltunGstechniker<br />

alexander pauksch (Ballhof), Christian schäfer +++ reQuiSite _ requisitenmeisterin Ute stegen _ oberrequisiteure michael post, peter<br />

Wasilenko (stellvertretender requisitenmeister Ballhof) _ requisiteure Holger Wömpener, Uwe Heymann, rainer Kühn (Ballhof), peter marek, ingmar<br />

mühlich (Ballhof), Gabriele rosenbrock, nastasja schmidt +++ malSaal _ m<strong>als</strong>aalvorstand andreas scholz _ stellvertretender m<strong>als</strong>aalvorstand<br />

dirk Jürgens (1. Theatermaler) _ theatermaler Bettina althaber, Karolin mudrak, marina neumann, alexander schauerte, Waldemar schwebs,<br />

Konrad Weiß _ maler Thomas Czajkowski, Kevin skerlak _ theaterplastiker Heiko nuß _ ausbildunG nele meyer +++ tapezierWerkStatt _


tapeziermeister matthias Wohlt _ stellvertreter mirko Zietz _ tapezierer Carmen Langpap, Torsten meyer _ ausbildunG irina schilin +++<br />

kOnStruktiOnSbürO und prOduktiOnSvOrbereitunG _ Bernd auras, Heinz-dieter Hesse, sara Kleiner, Friedrich-Wilhelm schramme, Hubert<br />

sommer _ +++ SchlOSSerei _ schlossermeister Bernd auras stellvertreter Guido altmeyer _ schlosser Joachim Blume, Thomas dreier,<br />

Gerhard Hengstmann (Vorhandwerker), Jens narten, Harald niemann, antonio ruggiero, Gerrit schrader +++ tiSchlerei _ tischlerobermeister Heinzdieter<br />

Hesse _ tischlermeister und stellvertreter Hubert sommer _ tischlermeister Friedrich-Wilhelm schramme (ausbildungsmeister) _ tischler<br />

Karl-Heinz eggers (1. Tischler), Hilton do espirito santo, Torsten Fenselau, olaf Fredriksen, anna Fritsche, Wilfried Gehle, ekhard Henkel (drechsler), Karl<br />

Klenner, michael Krüger, Lars maiwald, michael ohmes, mike rossbacher, Holger schmidt, edmund schnitzer, reiner schoreit-oltrogge, michael sobek, Ulrich<br />

Thiemann, andreas Voigt, Hans-Jürgen Wehmeier, Carsten Weichelt, matthias Wendt, michael Wiegmann, Ulf Wilke, Frank Williams _ ausbildunG Kevin<br />

Thamm +++ tranSpOrtabteilunG _ leitunG und dekorationsmaGazin ralf meyer _ oberfahrer maik Lueg _ fahrer Uwe Grün,Tassilo Lange,<br />

roger Liers _ transportarbeiter Thomas Boje, Jürgen Hünemörder, Heiko Kuhn, rolf Labahn (ablederer), Jens pautke und michael rimbach (orchestertransport)<br />

+++ GebÄude- und veranStaltunGS manaGement _ leitunG Ulf Bosold _ stellv. betriebsinspektor roman Gantzek _ sachbearbeiterin<br />

Gerda Klaft _ brand schutzbeauftraGter Henning stegen (industriemeister) _ heizunG/klima/lüftunG martin dyba (Vorhandwerker),<br />

dirk markwardt (stellv.), michael praetel _ elektroabteilunG dirk Werner (Vorhandwerker), oliver pietsch (stellv.), Uwe Gottsknecht (Vorhandwerker),<br />

pierre Lindner, Gerd Lutat, eugen schumacher, michael Wehrhahn _ schlosserei/ sanitärbereich/tischlerei Wolfgang Krebs (Vorhandwerker),<br />

markus Frankwitz (stellv.), Thomas Busch, roland Jung, Thomas Lehmann, Jörg rümenap _ ausbildunG Bastian Friedrichs (elektroniker), Waldemar merkel<br />

(maler und Lackierer) +++ kOStümabteilunG _ kostümdirektorin andrea meyer _ produktionsleiterin Kerstin matthies kostüm-assistentin<br />

maria anderski, Lucie Tràvnickovà, Birgit Klötzer_ sekretariat monika Fricke _ laGerverWaltunG ingrid–marie Kathmann +++ kOStümWerk-<br />

StÄtten (damen und Herren) _ oberGeWandmeister/in Beatrix Thies-Hartge, rico petzold _ GeWandmeister/in eckhard Brandenburger, Christine<br />

Heinze _ vorhandWerker/innen Hannelore Braun, annette sölter, Barbara Tünnermann, Claudia Weber, Birgitt Ziegert _ damen- und herrenschneider/innen<br />

Britta Braunert, andrea dazenko, reinhild Godula, inge Hanke, susanne Lukat, margarete Hinz, andrea Höweling, engelbert Huchel, daniela<br />

Kaluscha, Josefa Luengo- Cano, Gabriela Lux, ingrid mok, Christiane niesen, sandra peters, Lena petzold, sebastian roth, Frank sahlmann, Florian scharlowsky,<br />

michael schenk, andrea schröder, Lena schwark, Lydia seydak, ebba stapf, sabine Urmoneit, teilzeitkräfte Christine Camps, Brigitta Gandyra-otto,<br />

Christiane Jimenez, elvira Kuse, anja Lunau, Lonie manczak, andrea meinke, diana meixner, monika nimtz, Veronika portl sarah Weiskittel _ ausbilder/innen<br />

sonja einzinger, Torsten engelke, Kathrin Votel _ auszubildende Charlotte othmer, rina sophie schmeing, Ulrike Thielen, anika Voigt _ Wäscheschneiderei<br />

Ulrike spreen, petra Trunkhan _ kostümfärberei /teilzeitkräfte reinhild ahsendorf, natalia schellong _ modisten-abteilunG daniela<br />

sieders (Leitung), sina Bolte (mitarbeit) _ auszubildende Viviane riechelmann +++ kOStümfunduS _ fundusverWalter dirk ihrig _ fundusmitarbeiter<br />

Karin Fliegel, emerich Tissberger _ ankleider/innen _ leitunG andreas Werdin _ mitarbeiter/innen Frauke Behme, Gerhard Bettels,


sabine Bienert, salek Chowdhury, Christiane denzel-püschel, Judith engelke, annette ernst, anita Garcia-ndione, monika Glöckner, elisabeth Gröger, petra<br />

Harmuth, Gabriele Henrichs, Krystyna Kubi<strong>ca</strong>, Heike macke, Kenan melke, Herbert ohlhoff, Cecilia ohlhoff-donadei, susanne ohlms, Bärbel pieper, anne<br />

rietzsch-Voßler, Barbara scheverling, peter Weckel, Ute Weichelt +++ rüStWerkStatt _ leitunG markus ahrenstedt _ mitarbeiter Felix Fleischer _<br />

Schuhmacherei _ leitunG Werner prüfer _ mitarbeit Katharina renders, peter schmidt +++ maSke _ chefmaskenbildner schauspiel Guido<br />

Burghardt _ maskenbildner/innen sarah Clauß, Vanessa Fett, iris Henniger, simone Lukassen, Judith nowowiejski, nele schulz, monika schulz, Fabian<br />

seitz +++ verWaltunG _ verWaltunGsdirektor Jürgen Braasch _ leitunG personal und recht stefan Votel _ mitarbeit rainer soetbeer _<br />

assistentin verWaltunGsdirektor Birgit Lütjens _ sekretariat annette sölter _ allGemeine verWaltunG rudolf Grützner _ bibliothek doris<br />

Kraus _ leitunG personalabrechnunG dieter Bruns _ stellvertretunG marianne Frenzel _ mitarbeit Janine allner, Claus deiters, angelika<br />

Grützner, inge scholz, Bettina stumberg _ leitunG finanzen, orGanisation und controllinG stefan mehrens _ mitarbeit Vanessa Goldbecker _<br />

leitunG finanzbuchhaltunG Uwe Warnecke _ mitarbeit Ursula Boomhoff, margret drews, Bettina sauthoff, regina Völlmar-eichhorn _ fachkraft<br />

für arbeitssicherheit und datenschutzbeauftraGter Uwe Bösenberg _ edv malte-Thorben Bruns, michael mraczny, ingo Volles _ poststelle<br />

Julia dubuc (Leitung), Jürgen Wickel +++ theatermuSeum _ Leiter dr. Carsten niemann _ mitarbeit Judith Jackson, Jutta rawer +++ hauSdienStleiStunG<br />

_ leitunG abendpersonal Behiye melke _ mitarbeiter/innen Bedia Bulduk, dagmar Kalies, araceli Kleine-Horst, sabine sekul, Klaus Bock<br />

von Wülfingen _ pförtner Heinz-dieter Beesch, michael Hindersmann, Heidi rothe +++ vertrieb _ leitunG Veronika Gudat _ stellvertreterin ina<br />

Fiedler _ daniela Bartels, sonja Bürmann, Claudia detert, monika Frankwitz, susanne Hahnelt, mareile Korén, Gabriele Kutschera, anita meier, Tadoura melke,<br />

Cornelia opitz, nicola schlösser, Julia schmolling, anja schulze, daniela Wolf, margit Zicke, Linda Zilic +++ GeSchÄftSführer _ opernintendant<br />

dr. michael Klügl _ schauspielintendant Lars-ole Walburg _ verWaltunGsdirektor Jürgen Braasch +++ betriebSrat _ vorsitzender dirk<br />

stangenberg_ stellv. vorsitzender Uwe Bösenberg _ freiGestelltes betriebsratsmitGlied michael piotrowski _ sekretariat Heike sponholz _<br />

mitGlieder Tania Collette, Franco Birkemeyer, Wolfgang Fritsche, andrea Höweling, Cornelia mutzenbecher, ralf pegelhoff, Carola rentz, Tatjana rodenburg,<br />

anette sölter, Hubert sommer_ juGend- und auszubildendenvertretunG michaela nicolai _ frauenbeauftraGte Carola rentz _ obmann der<br />

schwerbehinderten _ (redaktionsschluss vor Betriebsratswahl) +++ beirat junGeS SchauSpiel hannOver _ pastorin dr. Julia Helmke (Kulturbeauftragte<br />

der hannoverschen Landeskirche), Lutz Hübner (Theaterautor), prof. dr. Wolfgang schneider (direktor des instituts für Kulturpolitik an der Universität<br />

Hildesheim), dr. Gerd Taube (Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik deutschland) +++ aufSichtSrat _ vorsitzender<br />

Lutz stratmann (minister für Wissenschaft und Kultur) _ stellvertreterin Cora Hermenau (staatssekretärin, ministerium für Finanzen) _<br />

mitGlieder marlis drevermann (stadträtin), susanne Haack (ministerialrätin, ministerium für Finanzen), dr. dietrich H. Hoppenstedt (präsident stiftung<br />

niedersachsen), dr. norman van scherpenberg (staatssekretär a.d.), Ulrich schwab (Generalintendant a.d.), dr. annette schwandner (ministerialdirigentin,<br />

ministerium für Wissenschaft und Kultur), Ulrich andreas Vogt, dirk stangenberg (Betriebsratsvorsitzender), Uwe Bösenberg (stellv. Betriebsratsvorsitzender)


158 .<br />

159<br />

feStival theaterformen 2010<br />

Vom 2. biS 12. Juni 2010 in brAunSchweig<br />

Compagnie Anomalie, Frankreich: Le grand nain<br />

(»Der große Zwerg«) | Dries Verhoeven, Niederlande:<br />

de grote beweging (»Die Große Bewegung«) |<br />

Jürgen Gosch, Deutschland: die möwe von Anton<br />

Tschechow | Toshiki Okada, Japan: hot pepper,<br />

air condition und die abschiedsrede | Massimo<br />

Furlan, Schweiz: you <strong>ca</strong>n speak, you are an animaL<br />

| Festivalzentrum Gartenhaus Haeckel: konZerte<br />

bei freiem Eintritt | t-shirt abo Zweite Edition<br />

schwerpunkt afrika auf europas bühnen (mit Unterstützung<br />

der Kulturstiftung des Bundes) – Brett<br />

Bailey, Südafrika: eXhibit a: deutsch-südwestafrika<br />

| KVS Brüssel, Belgien: missie (»Mission«) | Boyzie<br />

Cekwana, Südafrika: infLuX controLs teiL 1: i wanna<br />

be wanna be, teiL 2: on the 12th night of neVer,<br />

i wiLL not be heLd bLack | Faustin Linyekula, Demokratische<br />

Republik Kongo: pour en finir aVec bérénice<br />

(»Schluss mit Bérénice«) nach Jean Racine<br />

theater aus argentinien – Lola Arias: that enemy<br />

within | Daniel Veronese eL desarroLLo de La ciVi-<br />

LiZacion Venidera (»Entwicklung einer künftigen<br />

Zivilisation« nach »Nora, ein Puppenheim« von<br />

Henrik Ibsen) und todos Los grandes gobiernos<br />

han eVitado eL teatro intimo (»Alle großen Regierungen<br />

meiden <strong>das</strong> intime Theater« nach »Hedda<br />

Gabler« von Henrik Ibsen) | Mariano Pensotti: eL<br />

pasado es un animaL grotesco (»Die Vergangenheit<br />

ist ein groteskes Tier«)


theater für kinder und JugendLiche – Theater an der<br />

Parkaue und Show<strong>ca</strong>se Beat Le Mot, Deutschland:<br />

die bremer stadtmusikanten für Zuschauer ab 6 | TG<br />

Max und Jetse Batelaan, Niederlande: het geheVen<br />

VingertJe (»Der erhobene Zeigefinger«) für Zuschauer<br />

ab 10<br />

festiVaL theaterformen 2011<br />

Vom 22. Juni bis 2. JuLi wieder in hannoVer<br />

www.theaterformen.de


premieren Der StaatSoper hannover 2010/2011<br />

Liebes Publikum des Schauspiel Hannover!<br />

Wann waren Sie zum letzten Mal im Opernhaus? Wir laden Sie herzlich ein zu Neuentdeckungen in<br />

Oper und Ballett. Das <strong>Niedersächsische</strong> Staatsorchester feiert in dieser Konzertsaison seinen 375.<br />

Geburtstag. Und im Ballhof startet <strong>das</strong> Programm der Jungen Oper. Hier finden Sie eine Premierenübersicht,<br />

alle weiteren Informationen im <strong>Spielzeitheft</strong> der Staatsoper. Wir freuen uns auf Sie!<br />

oper<br />

intoLLeranZa 1960<br />

luigi nono<br />

9. september 2010<br />

die entführung<br />

aus dem seraiL<br />

wolfgang amadeus mozart<br />

2. oktober 2010<br />

die Liebe Zu den<br />

drei orangen<br />

sergei prokofjew<br />

4. dezember 2010<br />

faLstaff<br />

giuseppe verdi<br />

29. januar 2011<br />

der ring des nibeLungen:<br />

siegfried<br />

richard wagner<br />

17. april 2011<br />

die regimentstochter<br />

gaetano donizetti<br />

konzertante aufführung<br />

27. april 2011<br />

der ring des nibeLungen:<br />

götterdämmerung<br />

richard wagner<br />

12. juni 2011<br />

Junge oper<br />

the beggar's opera<br />

nach john gay<br />

musiktheater ab 12<br />

7. november 2010,<br />

ballhof eins<br />

die schneekönigin<br />

daan manneke<br />

kinderoper ab 9<br />

januar 2011, ballhof eins<br />

freunde! (uA)<br />

peter androsch<br />

musiktheater ab 5<br />

10. april 2011,<br />

ballhof zwei<br />

baLLett<br />

ein sommernachtstraum<br />

ballett von jörg mannes<br />

6. november 2010<br />

stirb du, wennst kannst<br />

ballett von jörg mannes<br />

19. märz 2011<br />

La piaf (uA)<br />

ballett von<br />

mauro bigonzetti<br />

14. mai 2011<br />

www.oper-hannover.de


Ihr Theater- oder Opernbesuch fängt schon bei der Fahrt dorthin an.<br />

Denn Ihre Eintrittskarte berechtigt Sie, drei Stunden vor der Veranstaltung<br />

bis zum Betriebsschluß die Busse und Bahnen des GVH zu benutzen.<br />

Und <strong>das</strong> alles mit Pünktlichkeitsgarantie.<br />

Gute Fahrt und Vorhang auf!


herausGeber niedersächsische staatstheater Hannover GmbH, schauspiel Hannover _ intendant Lars-ole Walburg _ redaktion dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit<br />

_ GestaltunG maría José aquilanti, Birgit schmidt _ fotos Katrin ribbe, Karl-Bernd Karwasz (s. 30 links, s. 31 mitte, s. 32 links, s. 40/41, s. 62<br />

rechts) _ illustration paul Bower _ schWarz-Weiss-abbildunGen X-City marketing Hannover GmbH (s. 69, 78), ausschnitte aus plakaten / programmheften<br />

des schauspiel Hannover in der spielzeit 09/10 _ druck Berlindruck GmbH + Co KG, achim _ redaktionsschluss 29.03.2010, Änderungen vorbehalten!


vorankündigung<br />

Prämien-Aktion – Werben Sie einen Abonnenten!<br />

Für die Werbung eines neuen Abonnenten* bedanken wir uns bei Ihnen mit einer Prämie. Diese<br />

erhalten Sie <strong>als</strong> Vermittler zugeschickt, nachdem der neue Abonnent <strong>das</strong> entsprechende Formular<br />

bei Vertragsabschluss im Abo-Büro abgegeben hat. Sie können zwischen acht verschiedenen<br />

präMie 1<br />

Harenberg Kulturführer<br />

Oper<br />

Wert: 50 €<br />

präMie 2<br />

Harenberg Kulturführer<br />

Schauspiel<br />

Wert: 50 €<br />

präMie 3<br />

Essen für 2 Personen<br />

im Restaurant Vienna<br />

Wert: 50 €<br />

präMie 4<br />

Gutschein der<br />

Parfümerie Liebe<br />

Wert: 50 €<br />

präMie 5<br />

Gutschein des Aspria<br />

Hannover<br />

Wert: 50 €<br />

präMie 6<br />

Gutschein für die<br />

Weinstube Leonardo<br />

Wert: 50 €<br />

präMie 7<br />

Gutschein für Lehmanns<br />

Buchhandlung<br />

Wert: 50 €<br />

präMie 8<br />

Eine exklusive Führung<br />

durch <strong>das</strong> Schauspielhaus<br />

für Sie und Ihre<br />

Freunde (max. 10<br />

Personen) Wert: 50 €<br />

Nähere Informationen zu allen Prämien und <strong>das</strong> Bestellformular finden Sie in einer Broschüre, die ab<br />

Mai 2010 in allen Spielstätten der Staatstheater Hannover ausliegt!<br />

* Dies gilt für Abonnenten, die in der Spielzeit 2009/2010 kein Abonnement der Staatstheater besessen haben.


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möchte folgendes Abonnement abschließen:<br />

Wochentag-abo 8 Vorstellungen<br />

Wochentag-abo 6 Vorstellungen<br />

Mix-abo 8 Vorstellungen<br />

Mix-abo 6 Vorstellungen<br />

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ballhof-abo<br />

sonntagnachMittag-abo<br />

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theaterscheck-abo 10 Vorstellungen<br />

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staatstheater hannover<br />

Opernplatz 1<br />

30159 HannOver<br />

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