seitenbühne 03.04 - Staatsoper Hannover
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seitenbühne . März / April 2013<br />
seitenbühne <strong>03.04</strong><br />
Das Journal der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>
PROSZENIUM<br />
WOZU DAS GANZE THEATER?<br />
Ich bin Kaufmännischer Geschäftsführer der Niedersächsische Staatstheater <strong>Hannover</strong> GmbH.<br />
Manche sagen auch, ich sei der Herr der Zahlen. Das ist sicherlich richtig, denn Zahlen sind<br />
ein wichtiger Teil des kaufmännischen Arbeitens. Aber mit den Zahlen ist das so eine Sache:<br />
Entweder sie entwickeln sich so, wie ich das geplant und gedacht habe, und das ist meistens<br />
der Fall. Oder es läuft anders als geplant, dann muss ich mir dafür eine Lösung einfallen<br />
lassen. Wichtiger als die Zahlen sind mir die Menschen, die in diesem Theater arbeiten.<br />
Bei der Niedersächsische Staatstheater <strong>Hannover</strong> GmbH, mit Opernhaus, Schauspielhaus<br />
und Ballhof, mit sechs ständig bespielten Bühnen, mit 35 bis 40 Premieren, mit 40 bis 50<br />
Wiederaufnahmen und mit über 1.100 Vorstellungen in jeder Spielzeit müssen täglich über<br />
1.000 Menschen eng zusammenarbeiten, damit abends auf den Bühnen der Vorhang aufgehen<br />
kann. Und deswegen sind die Menschen im Theater das eigentlich Wichtige. Denn<br />
Theater ohne Menschen gibt es nicht, unser Produkt wird von Menschen getragen, das<br />
macht es einzigartig, und die Menschen so unverzichtbar.<br />
Am Staatstheater arbeiten Menschen mit sehr unterschiedlichen, teilweise exotischen oder<br />
vom Aussterben bedrohten Berufen. Alle Mitarbeiter haben ihre persönliche und berufliche<br />
Biographie und ihre eigenen Wertvorstellungen davon, warum sie im Staatstheater <strong>Hannover</strong><br />
arbeiten. Und das ist oft genug Anlass für Reibungen. Die können den Betrieb lähmen<br />
und die Produktivität senken. Daher versuche ich diese Konflikte konstruktiv zu lösen, damit<br />
sich aus möglichen Reibungen eine positive Energie ergibt, die unser Theater wieder voran<br />
bringt. So ist mir daran gelegen, dass wir darüber sprechen, welche Werthaltungen, welche<br />
Vorstellungen wir von unserem Beruf, unserer Aufgabe haben, jede und jeder einzelne und<br />
wir als Mannschaft der Staatstheater <strong>Hannover</strong>. Wozu machen wir eigentlich dieses Theater?<br />
Was ist mein Beitrag dafür, dass auf der Bühne etwas Besonderes entstehen kann? Der<br />
Austausch über diese Fragen sorgt für ein gemeinsames Verständnis, für ein gutes Miteinander<br />
zwischen den Beschäftigten und den Beschäftigtengruppen. Das verbessert die Abläufe<br />
und sorgt für eine bessere Qualität der Arbeit, was sich anschließend auf der Bühne zeigt.<br />
Wenn dann das Publikum am Ende einer Vorstellung applaudiert, dann gilt der Applaus<br />
nicht nur den Mitwirkenden auf der Bühne, sondern allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der Niedersächsischen Staatstheater <strong>Hannover</strong> GmbH, auch den Menschen hinter der Bühne,<br />
in den Werkstätten, in der Verwaltung und an allen Plätzen, die für einen großartigen<br />
Theaterabend erforderlich sind.<br />
Ihr<br />
Jürgen Braasch<br />
Kaufmännischer Geschäftsführer der<br />
Niedersächsischen Staatstheaters <strong>Hannover</strong> GmbH
KINDERFEST 2013 E<br />
KONZEPT UND GESAMTORGANISATION: CORNELIA KESTING-THEN-BERGH
ES WAR EINMAL …<br />
AUSSTATTUNG: ALEXANDER SCHAUERTE
04. 05 OPER<br />
MIRIAM KONERT<br />
DAS VERFLIXTE JAHR 1877<br />
Zur Premiere von Tschaikowskys Eugen Onegin<br />
Peter Iljitsch Tschaikowsky war fieberhaft<br />
auf der Suche nach einem neuen Opernstoff,<br />
als Elisabeth Andrejewna Lawroskaja, Sängerin<br />
und Lehrerin am Konservatorium, ihn<br />
auf Puschkins Eugen Onegin aufmerksam<br />
machte. Für eine Oper war der berühmte<br />
Versroman völlig ungeeignet, da er keinerlei<br />
Bühneneffekte versprach und damit gänzlich<br />
im Widerspruch stand zum ästhetischen<br />
Gebot der Zeit. »Du glaubst gar nicht, wie<br />
wild ich auf dieses Sujet bin«, schrieb der<br />
Komponist am 18. Mai 1877 seinem Bruder<br />
Modest. »Wie froh bin ich, den üblichen Pharaos,<br />
Prinzessinnen, Vergiftungen und dergleichen<br />
Puppengeschichten aus dem Wege<br />
gegangen zu sein! Welche Fülle von Poesie<br />
Onegin birgt«.<br />
Tschaikowsky war klar, dass er mit Puschkins<br />
Werk den »Pöbel« nicht ansprechen<br />
würde. Danach stand ihm auch nicht der<br />
Sinn. Er wollte Musik »von Herzen« schreiben<br />
und vertraute darauf, dass man auch<br />
mit »einfachen, alltäglichen und allgemeinmenschlichen<br />
Gefühlen« sein Publikum gewinnen<br />
konnte. In der Tat ist Eugen Onegin<br />
eher ein facettenreicher Ausdruck von Liebessehnsucht<br />
als differenzierte Handlung.<br />
Aus vielen verschiedenen Perspektiven erkundet<br />
das Werk, was Liebe sein kann, woher<br />
sie kommt, und wie sie sich verflüchtigt,<br />
bei Jung und Alt, bei Arm und Reich. Ein<br />
zärtliches Kammerspiel, ein schmerzhaftes<br />
auch, weil die Liebe sich in keinem der Beispiele<br />
erfüllt.<br />
Bereits im Frühjahr hatte Tschaikowsky die<br />
Briefszene der Tatjana, das Herzstück der<br />
Oper, fertiggestellt, im Sommer 1877 das<br />
gesamte Werk skizziert, 1878 fertig komponiert:<br />
Der reiche und bornierte Städter Eugen<br />
Onegin besucht mit seinem Freund,<br />
dem Dichter Lenski, die Larins auf dem<br />
Land. Die zwei Töchter der Larina, Tatjana<br />
und Olga, sind im heiratsfähigen Alter. Olga<br />
ist Lenski versprochen, Tatjana ist noch frei,<br />
genau wie Eugen. Doch beide sind kaum<br />
vermittelbar: Tatjana ist schweigsam und<br />
ernst und vergräbt sich in ihren Büchern<br />
und Liebesromanen. Auch Onegin gilt als<br />
sonderbar. Er ist des Lebens überdrüssig,<br />
hochmütig, und nichts kann ihm die Langeweile<br />
austreiben. Bereits bei ihrer ersten<br />
Begegnung trifft Tatjana der Blitz: Das ist der<br />
Mann, der für sie bestimmt ist, den sie sich<br />
erträumt hat. In blindem Eifer schreibt sie<br />
ihm – undenkbar für eine Frau in der Zeit –<br />
einen Liebesbrief, welcher Eugen eher amüsiert<br />
als entflammt. Er hält ihr eine Predigt,<br />
er sei für die Ehe nicht gemacht, und lässt<br />
sie abblitzen. Erst als er von einer längeren<br />
Reise zurückkehrt und Tatjana mit dem reichen<br />
Fürsten Gremin verheiratet ist, erkennt<br />
er, dass er sie liebt. Diesmal ist es Tatjana,<br />
die Onegin die kalte Schulter zeigt.<br />
Für den Komponisten wurde das Jahr 1877<br />
in vielerlei Hinsicht ein besonderes, aber<br />
auch schicksalhaftes Jahr: Parallel zu Eugen<br />
Onegin entstand Tschaikowskys 4. Sinfonie,<br />
die er seiner Bewunderin Nadeshda von<br />
Meck widmete: »Meinem besten Freund«.<br />
Ein reger Briefwechsel kam in Gang, und<br />
über 14 Jahre lang unterstützte die Mäzenin<br />
den Komponisten finanziell, ohne dass die<br />
beiden sich je persönlich getroffen haben.<br />
Wenig später trat eine weitere Frau in das<br />
Leben des Komponisten, und auf seltsame<br />
Weise vermischte sich der Onegin-Stoff mit<br />
dessen Lebensumständen: Antonia Miljukowa,<br />
eine ehemalige Schülerin des Moskauer<br />
Konservatoriums, hatte ihm mehrere Liebesbriefe<br />
geschrieben, und obwohl er die junge<br />
Frau weder kannte, noch besonders gut leiden<br />
konnte, heiratete er sie überstürzt. Er<br />
wollte wohl kein Onegin sein, und außerdem<br />
hatte er sich das Heiraten schon etwa<br />
ein Jahr vorher in den Kopf gesetzt, ohne<br />
auch nur ansatzweise eine geeignete Kandidatin<br />
im Blick zu haben: »Ich hab viel an<br />
Dich gedacht und auch an mich: An meine<br />
Zukunft«, vertraute er am 10. September<br />
1876 seinem Bruder Modest an. »Das Resultat<br />
meines Denkens ist der feste Entschluss,<br />
in den Stand der Ehe zu treten, mit wem es<br />
auch sei«. Wohl um sich von seinem »Fatum«,<br />
seiner Homosexualität zu befreien, wohl<br />
aber auch aus der Sehnsucht heraus, ein gesellschaftlich<br />
anerkanntes Leben zu führen,<br />
traf er die schwerwiegendste Entscheidung<br />
seines Lebens. Das geht aus einem Brief<br />
hervor, den er am 8. November 1876 an<br />
Anna Dawidowa schrieb: »In der Tat lebe ich<br />
ein Leben, das keinem einen besonderen<br />
Nutzen bringt. Ich lebe ein egoistisches<br />
Junggesellenleben. Ich arbeite nur für mich<br />
allein, sorge nur um mich allein. Das ist allerdings<br />
sehr bequem, aber trocken, tot,<br />
engherzig«. Es gibt viele nachvollziehbare<br />
Motive, die ihn dazu gebracht haben mögen,<br />
sich dieser unglücklichen Verbindung auszusetzen,<br />
die ihn fast das Leben kostete.<br />
Wenige Wochen nach der Hochzeit, über die<br />
sich Freunde und Familie gleichermaßen<br />
wunderten, wurde er schwer depressiv. Er<br />
floh vor seiner Frau und unternahm einen<br />
Selbstmordversuch. Zwei Monate später<br />
trennte er sich endgültig von Antonina,<br />
ohne sich aber jemals von ihr scheiden zu<br />
lassen. Tschaikowsky ist kein Onegin, das<br />
ist gewiss. Vielleicht ist ihm Tatjana näher,<br />
die Sehnende, Melancholische, der die Kraft<br />
zu wirklichem Leben fehlt. Sie erlangt diese<br />
Kraft erst, als sie sich gegen Onegin für ihren<br />
liebenden Gatten entscheidet. Tschaikowsky<br />
bleibt dieser Wendepunkt im privaten<br />
Leben verwehrt. Er stirbt am 25.<br />
Oktober 1893 in Sankt Petersburg. Ob es die<br />
Cholera war oder Selbstmord, ist bis heute<br />
ungewiss.
OPER<br />
EUGEN ONEGIN<br />
Lyrische Szenen in drei Akten (1879)<br />
Von Peter I. Tschaikowsky<br />
Nach dem Versroman von Alexander Puschkin<br />
Libretto vom Komponisten und<br />
Konstantin Schilowsky<br />
In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Ivan Repušić/Benjamin Reiners<br />
INSZENIERUNG Ingo Kerkhof BÜHNE Anne Neuser<br />
KOSTÜME Stephan von Wedel CHOR Dan Ratiu LICHT<br />
Susanne Reinhardt DRAMATURGIE Miriam Konert<br />
Chor der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Niedersächsisches Staatsorchester <strong>Hannover</strong><br />
LARINA Khatuna Mikaberidze TATJANA Sara Eterno/<br />
Brigitte Hahn OLGA Hanna Larissa Naujoks/Julie-<br />
Marie Sundal FILIPJEWNA Almuth Herbst EUGEN ONEGIN<br />
Brian Davis LENSKI Philipp Heo FÜRST GREMIN Shavleg<br />
Armasi/Per Bach Nissen SARETZKI Jong-Soo Ko/<br />
Valentin Kostov TRIQUET Tivadar Kiss/Edgar Schäfer<br />
VORSÄNGER Marek Popins ki/Vladimir Slobinov EIN<br />
HAUPTMANN Peter Michailov<br />
EINFÜHRUNGSMATINEE 7. April 2013, 11 Uhr, Laves-Foyer<br />
ÖFFENTLICHE GENERALPROBE 12. April 2013, 18.30 Uhr<br />
PREMIERE 14. April 2013, 18.30 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN 17.04. (19.30 Uhr) und<br />
28.04.2013 (16 Uhr)
06. 07 BALLETT<br />
BRIGITTE KNÖSS<br />
IM GLANZ DES MONDES<br />
Zur Uraufführung der Ballette Verklärte Nacht von Jörg Mannes und Augen.Spiegel.Seele von Nils Christe<br />
Zwei Jahrzehnte trennen Nils Christe und Jörg Mannes, doch trotz des Altersunterschieds verbindet<br />
sie vieles. Musik ist für beide die Quelle ihrer Inspiration, und immer geht es in ihren Stücken<br />
– auch wenn es sich um reinen Tanz handelt – um den Menschen, um sein Wesen, um seine Gefühle.<br />
Der neue Ballettabend der <strong>Staatsoper</strong> vereint eine Uraufführung des renommierten holländischen<br />
Choreographen mit einer neuen Arbeit des hannoverschen Ballettdirektors.<br />
»Ich habe Nils Christes Choreographien<br />
schon immer geliebt«, betont Mannes. »In<br />
Düsseldorf tanzte ich in seinen Stücken Before<br />
Nightfall und Pulcinella und kenne deshalb<br />
seinen Duktus aus unmittelbarer Erfahrung.<br />
Christes harmonische Sprache basiert<br />
einerseits auf seiner Musikalität, andererseits<br />
auf großem Bewegungsverständnis.<br />
Sie ist körperlogisch, daher lässt sie sich gut<br />
tanzen, – und gleichzeitig ist sie schön anzusehen.<br />
Während meiner Zeit als Ballettdirektor<br />
in Linz haben wir Christes Inner<br />
Move zu einem Beethoven-Streichquartett<br />
einstudiert. Das war eine gute Schule für<br />
das Ensemble. Aber natürlich ist es weitaus<br />
reizvoller, eine eigene Kreation von ihm zu<br />
bekommen, die dann quasi wie ein Maßschuh<br />
für die Kompanie passt.«<br />
Jörg Mannes hat lange auf diese Gelegenheit<br />
gewartet: Jetzt choreographiert Nils<br />
Christe für das Ballett der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong><br />
ein neues Stück. Musikalisch bezieht er<br />
sich in seinem Werk Augen.Spiegel.Seele<br />
auf Sergei Prokofjews Visions fugitives, und<br />
erstmals arbeitet er auch mit Kompositionen<br />
von Arvo Pärt – Cantus und Fratres.<br />
Verklärte Nacht im Ballettsaal: Jörg Mannes arbeitet mit Lilit Hakobyan und Michèle Stéphanie Seydoux (im Spiegel)<br />
In den Proben zeigt sich, dass Nils Christe<br />
auf jede Tänzerin und auf jeden Tänzer ganz<br />
individuell eingeht. Er beobachtet genau,<br />
um die tänzerische Qualität, die er vorfindet,<br />
optimal nutzen zu können. Er trägt neue Herausforderungen<br />
an das Ensemble heran
BALLETT<br />
und prägt vom ersten Augenblick an seinen<br />
Stil. Wenn er das Sprichwort »Die Augen<br />
sind der Spiegel der Seele« seiner jüngsten<br />
Arbeit zugrunde legt, bringt er damit zum<br />
Ausdruck, dass – neben der Musik –<br />
menschliche Gefühle und Beziehungen die<br />
Basis seines künstlerischen Schaffens sind.<br />
Dabei geht es ihm nicht allein um die Darstellung<br />
dieser Regungen auf der Bühne,<br />
sondern vor allem darum, dass die Tänzer<br />
sich gegenseitig wahrnehmen, und dass sie<br />
wahrhaftig aufeinander eingehen.<br />
Das Ballett Verklärte Nacht spielt in vielen<br />
Tänzerleben eine wichtige Rolle. Nils Christe,<br />
der im Nederlands Dans Theater zur Originalbesetzung<br />
von Jiří Kyliáns Interpretation<br />
des Werkes gehörte, erinnert sich,<br />
»Kylián kreierte die Rolle für mich, und ich<br />
tanzte sie sehr oft, denn wir haben das<br />
Stück jahrelang überall gezeigt. Sobald ich<br />
die Musik höre, spüre ich, dass die Schritte<br />
bis heute in meinem Körper verankert sind.<br />
Mir wäre es deshalb unmöglich, Verklärte<br />
Nacht selbst zu choreographieren.«<br />
Jörg Mannes tanzte in Düsseldorf die Choreographie<br />
seines Ballettdirektors Heinz Spoerli.<br />
»Ich habe das Stück immer geliebt«, sagt er,<br />
»und bis heute reizt mich Schönbergs musikalische<br />
Sprache. Ich stelle mich gerne der<br />
Herausforderung, die dieser Meilenstein der<br />
Musikliteratur in sich trägt.«<br />
Arnold Schönbergs Komposition basiert auf<br />
einem Gedicht von Richard Dehmel, das die<br />
Stimmungen einer Mondnacht einfängt und<br />
mit den Emotionen eines Paares in Beziehung<br />
setzt. Im kalten Glanz des Nachtlichts<br />
werden Angst und Reue der Frau durch die<br />
Liebe und das Verzeihen des Mannes positiv<br />
gewendet. Schließlich umhüllt die Wärme<br />
ihrer tiefen Gefühle die beiden Liebenden.<br />
Aus Jörg Mannes´ Sicht reißt Richard Dehmels<br />
Gedicht eine Grundsatzfrage an: »Im<br />
weitesten Sinne geht es darum, was es bedeutet,<br />
Mensch zu sein. Indem der Mann<br />
sich für die Frau und für das fremde Kind,<br />
mit dem sie schwanger ist, entscheidet,<br />
setzt er sich bewusst ab von seiner Triebnatur.<br />
Mich beschäftigt das sehr, denn als Vater<br />
habe ich erfahren, dass ich intuitiv anders<br />
auf meinen eigenen Sohn reagiere, als<br />
auf andere Kinder. Es war für mich sehr erschreckend<br />
zu erleben, wie stark mein Instinkt<br />
ist, und wie er meine Toleranzgrenze<br />
verändert.«<br />
Schönbergs Komposition erfasst die Situation<br />
des Liebespaares und macht die Gefühle<br />
der beiden Menschen in ihrer Größe und<br />
Widersprüchlichkeit hörbar. Als ausgesprochenes<br />
Nachtstück angelegt, malt die Musik<br />
gleichzeitig die Stimmung einer Landschaft<br />
im Mondschein. Gerade hierin sieht Jörg<br />
Mannes eine Affinität zum Tanz: »Verklärte<br />
Nacht verdeutlicht die Verschiebung der<br />
Wahrnehmungskanäle von der Rationalität<br />
zugunsten der Emotionalität. Das ist die<br />
Ebene, auf der sich auch der Tanz bewegt.<br />
In seiner Körperlichkeit erfasst er Schichten,<br />
für die klare Worte fehlen, und so kann es<br />
geschehen, dass er die emotionale Seite des<br />
Zuschauers unmittelbar anspricht.«<br />
VERKLÄRTE NACHT /<br />
AUGEN.SPIEGEL.SEELE<br />
Ballette von Jörg Mannes und Nils Christe<br />
Musik von Arnold Schönberg / Sergei Prokofjew<br />
und Arvo Pärt<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Mark Rohde CHOREOGRAPHIE<br />
Jörg Mannes / Nils Christe BÜHNE Thomas Rupert<br />
KOSTÜME Heidi de Raad / Annegien Sneep LICHT<br />
Claus Ackenhausen DRAMATURGIE Brigitte Knöß<br />
Nils Christe<br />
Mit Nils Christe kommt nach Nacho Duato,<br />
William Forsythe, Johan Inger, Mauro Bigonzetti<br />
und Hans van Manen ein weiterer renommierter<br />
Vertreter des zeitgenössischen<br />
Balletts nach <strong>Hannover</strong>. Seine Tanzausbildung<br />
erhielt der Holländer in seiner Heimatstadt<br />
an der Rotterdamse Dansacademie. Mit<br />
17 Jahren wurde er Mitglied des Nederlands<br />
Dans Theater (NDT), dem er 15 Jahre als<br />
Tänzer angehörte. Bereits mit Anfang zwanzig<br />
trat er auch als Choreograph in Erscheinung<br />
und schuf im Laufe von acht Jahren<br />
zwölf Stücke für das NDT. Von 1986 bis<br />
1993 kreierte Christe als dessen Künstlerischer<br />
Direktor sieben Werke für das Scapino<br />
Ballett, Rotterdam.<br />
Seit 1982 ist Nils Christe als freier Choreograph<br />
in Europa und Übersee tätig. Seine<br />
Werkliste umfasst 80 Stücke, die von 70<br />
Kompanien in aller Welt getanzt werden.<br />
Ballett der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Niedersächsisches Staatsorchester <strong>Hannover</strong><br />
URAUFFÜHRUNG 9. März 2013, 19.30 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN 14. und 23.03. sowie 05.,<br />
10. und 18.04.2013, jeweils 19.30 Uhr<br />
Mit freundlicher Unterstützung
08. 09 BALLETT<br />
10 4<br />
1 5<br />
3 12
BALLETT<br />
BRIGITTE KNÖSS<br />
GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN<br />
IN FRANKREICH<br />
Für das Ballett der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong> begann<br />
das Jahr 2013 mit einem großen Erfolg: Les Liaisons<br />
dangereuses von Jörg Mannes wurde am 11.<br />
und 12. Januar im französischen Rouen vom Publikum<br />
begeistert gefeiert.<br />
9<br />
8<br />
Zum ersten Mal tanzte Jörg Mannes‘ Ballettensemble zu den Klängen<br />
eines »fremden« Orchesters – ein Experiment. Das Orchestre de l’Opéra<br />
de Rouen Haute Normandie stand unter der Leitung von Andrea Sanguineti,<br />
der Gefährliche Liebschaften bereits in <strong>Hannover</strong> dirigiert<br />
hatte. Komponist Mark Polscher begleitete die adäquate Umsetzung<br />
seiner Komposition. Die technischen Mannschaften beider Häuser adaptierten<br />
das Bühnenbild und die komplexen Videoprojektionen für<br />
die neue Raumsituation. In nur drei gemeinsamen Proben von Orchester<br />
und Ballett wurden die verschiedenen Ebenen zusammengeführt.<br />
Über Sprachbarrieren hinweg entstand in dieser Zusammenarbeit auf<br />
und hinter der Bühne eine Atmosphäre gegenseitiger Achtung, Zuneigung<br />
und Wärme – deutsch-französische Freundschaft auf persönlicher<br />
und künstlerischer Ebene.<br />
In seiner Direktheit und Emotionalität war Jörg Mannes‘ Adaption des<br />
berühmten Briefromans Les Liaisons dangereuses von Choderlos de<br />
Laclos ungewohnt für die Zuschauer. Doch die Herausforderung wurde<br />
angenommen: Nach beiden Vorstellungen bestätigte überwältigender<br />
Applaus mit vielen Bravos den Choreographen und das Ballett<br />
der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong> als erfolgreiche Kulturbotschafter. Für die<br />
Beteiligten und für das Publikum in Rouen hätte es wohl kaum eine<br />
schönere Form gegeben, den 50. Jahrestag des Elysée-Vertrags zu<br />
feiern.<br />
7<br />
2<br />
1 Orchesterprobe Andrea Sanguineti, Mezzosopran Tatyana Iliyin, Orchestre Opéra de<br />
Rouen 2 Technische Einrichtung Opéra de Rouen Frank Schwarz, Thorsten Weber, Metin<br />
Celebi 3 Technische Einrichtung Opéra de Rouen Ewald Verley, Metin Celebi 4 Probe<br />
Bühne Denis Piza, Jörg Mannes, Monica Caturegli 5 Orchester-Bühnenprobe Andrea<br />
Sanguineti, Mark Polscher 6 Besprechung nach der Probe Monica Caturegli, Brigitte<br />
Knöß, Cássia Lopes, Ingrid Laski-Witt, Catherine Franco, Rubén Cabaleiro Campo, Mónica<br />
García Vicente 7 Besprechung nach der Probe Monica Caturegli, Brigitte Knöß, Andrea<br />
Sanguineti, Ensemble 8 Bühnenprobe Anastasiya Bobrykova als Tourvel 9 Bühnenprobe<br />
Applausordnung Ensemble, Andrea Sanguineti, Orchestre Opéra de Rouen 10 Training<br />
auf der Bühne vor der Vorstellung 11 Applaus nach der Vorstellung 12 Rückreise<br />
Abschied von Rouen Cássia Lopes, Mónica García Vicente<br />
11 6
10. BALLETT<br />
OSTER-TANZ-TAGE<br />
VOM 23.03. BIS 01.04.13 IM OPERNHAUS<br />
Zum zehnten Mal finden an der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong> die Oster-Tanz-Tage mit einem abwechslungsreichen Programm<br />
statt, unter anderem dem Gastspiel der italienischen Compagnia Aterballetto mit Casanova, dem Badischen<br />
Staatsballett Karlsruhe mit Momo und Gauthier Dance/Theaterhaus Stuttgart mit Poppea//Poppea. Ergänzt wird das<br />
Programm durch Vorstellungen aus dem Repertoire der gastgebenden Ballett-Kompanie.
BALLETT<br />
PROGRAMM DER<br />
OSTER-TANZ-TAGE<br />
2013<br />
23.03., 17 Uhr, Oberes Foyer<br />
Ausstellungseröffnung<br />
Tanzstadt <strong>Hannover</strong> V. Fliegeralarm und Puppenfee<br />
– Tanz in <strong>Hannover</strong> von 1939 bis 1945.<br />
Die Ausstellung ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn<br />
geöffnet sowie an den Samstagen<br />
30.03. und 06.04.13 von 15 bis 17 Uhr, Eintritt frei<br />
23.03., 19.30 Uhr<br />
Verklärte Nacht / Augen.Spiegel.Seele<br />
Ballette von Jörg Mannes und Nils Christe<br />
26.03., 19.30 Uhr<br />
Gastspiel: Gauthier Dance/Theaterhaus Stuttgart<br />
Poppea//Poppea. Tanzabend von Christian Spuck<br />
28.03., 19.30 Uhr<br />
Gastspiel: Badisches Staatsballett Karlsruhe<br />
Momo, ab 11 Jahren<br />
Nach dem Roman von Michael Ende<br />
Ballett von Tim Plegge<br />
30.03., 19.30 Uhr<br />
Gastspiel: Compagnia Aterballetto, Italien<br />
Casanova. Ballett von Eugenio Scigliano<br />
31.03., 18.30 Uhr<br />
Alice im Wunderland. Ballett von Jörg Mannes<br />
Nach dem Buch von Lewis Carroll<br />
01.04., 10 Uhr<br />
Socke (für Kinder von 3–5 Jahren)<br />
01.04., 18.30 Uhr<br />
Alice im Wunderland für Kinder, ab 5 Jahren<br />
Ballett von Jörg Mannes<br />
Nach dem Buch von Lewis Carroll<br />
Dauer: 1 Stunde<br />
RABAUKEN UND TROMPETEN –<br />
HEINI UNTER HELDEN<br />
Dramaturgin Katharina Ortmann spricht mit ihrem Lieblingskollegen Heini,<br />
dem kleinen Vampir, über das 3. Kinderkonzert<br />
Katharina Heini, beim nächsten Kinderkonzert willst du endlich richtige Helden<br />
kennen lernen. Weißt du schon genauer, welche Helden kommen werden?<br />
Heini Also, eingeladen habe ich Indiana Jones und Don Quijote und … und …<br />
hilf mir mal, wie heißt der noch, der seinem Sohn den Apfel vom Kopf geschossen<br />
hat?<br />
Katharina Wilhelm Tell?<br />
Heini Ja, genau! Ratze Fatze Donnerkeil, der kommt extra aus der Schweiz zu<br />
uns in die Oper.<br />
Katharina Wie wird man eigentlich ein Held?<br />
Heini Genau das möchte ich ja herausfinden! Siegmund, der Dirigent, meint,<br />
wenn man Held werden will, muss man mutig sein und anderen helfen. Und<br />
man sollte auch ein bisschen die Welt verändern. Ich glaube, als Held braucht<br />
man ganz viel Fantasie. So wie mein Lieblingsheld Don Quijote. Ohne Fantasie<br />
kann man doch die Menschenwelt überhaupt gar nicht verändern.<br />
Katharina Heini, da hast du recht. Sag mal, hat Siegmund dir auch schon erzählt,<br />
wie ein Held überhaupt klingt? Immerhin hat er beim Kinderkonzert ja<br />
das ganze Staatsorchester dabei!<br />
Heini Also, da tut Siegmund ganz geheimnisvoll. Er hat mir nur verraten, dass<br />
die Trompeten und Pauken einen großen Auftritt haben. Ich bin schon gespannt<br />
wie ein Flitzebogen!<br />
Katharina Ich auch! Dann sehen wir uns auf jeden<br />
Fall beim nächsten Kinderkonzert.<br />
Heini Muss man als Held eigentlich<br />
ordentlich sein? Ich räume sicherheitshalber<br />
meinen Rumpelsarg ein bisschen<br />
auf. Überall Spinnweben, sag ich dir.<br />
Bis bald!<br />
3. KINDERKONZERT<br />
So, 24.03. und Di, 23.04.2013, 11 Uhr<br />
MIT Heini, dem kleinen Vampir (Britt Wolfgramm, Figurentheater<br />
Marmelock), Stefan Adam (Bariton) und dem<br />
Niedersächsischen Staatsorchester <strong>Hannover</strong><br />
DIRIGENT Siegmund Weinmeister<br />
Mit freundlicher Unterstützung
12. 13 JUNGE OPER<br />
KLAUS ANGERMANN<br />
SCHATTEN ZU VERKAUFEN<br />
Zur Premiere der Oper Im Schatten des Maulbeerbaums<br />
Edward Rushton, der bereits 2007 an der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong> mit<br />
der Uraufführung seiner Wilhelm-Busch-Oper Die fromme Helene<br />
das Publikum begeisterte, hat eigens für die Junge Oper eine Neufassung<br />
seiner Oper Im Schatten des Maulbeerbaums geschrieben.<br />
Es war einmal ein reicher Mann, der lebte in<br />
einem Haus am Rande einer Straße.<br />
Das Haus lag im Schatten eines stattlichen<br />
Maulbeerbaums. Jeden Tag setzte sich der reiche<br />
Mann in den Schatten des Baumes und<br />
hielt ein Nickerchen.<br />
Eines Nachmittags kam ein armer Mann des<br />
Weges und nahm unter dem Maulbeerbaum<br />
Platz. Dem reichen Mann gefiel das ganz und<br />
gar nicht. »Steh auf, mach, das du wegkommst!«,<br />
schimpfte er. »Du kannst hier nicht<br />
bleiben!«<br />
»Es ist so angenehm, hier zu sitzen …« sagte<br />
der arme Mann.<br />
Er wurde mitten im Satz unterbrochen: »Das ist<br />
mein Baum!«, schrie der reiche Mann. »Mir gehört<br />
alles von diesem Baum! Der Stamm, die<br />
Äste, die Zweige, die Blätter und der Schatten.<br />
Alles!«<br />
»Ich kann unmöglich den ganzen Baum kaufen«,<br />
dachte der arme Mann bei sich, »aber ich<br />
könnte mir vielleicht den Schatten leisten, und<br />
das wäre sogar noch besser.« So fragte er:<br />
»Würden Sie mir den Schatten verkaufen?«<br />
Der reiche Mann war hocherfreut, auf diese<br />
Weise noch reicher werden zu können. »Warum<br />
nicht?«, antwortete er schnell, bevor der<br />
arme Mann es sich anders überlegten konnte.<br />
Er winkte ein paar Passanten herbei, um über<br />
den Preis einig zu werden. Nach hartem Feilschen<br />
wurde der Schatten schließlich verkauft.<br />
Von nun an kam der arme Mann jeden Tag,<br />
um sich unter dem Baum auszuruhen. Wo<br />
auch immer sich der Schatten hinbewegte, der<br />
arme Mann folgte ihm.<br />
Manchmal kam er mit seinem Stier vorbei.<br />
Manchmal ruhte er im Wohnzimmer des reichen<br />
Mannes.<br />
Und oft lud er seine Freunde mit ihren Maultieren<br />
ein, mit ihm im Schatten des Maulbeerbaumes<br />
auszuruhen.<br />
Eines Tages konnte der reiche Mann die Situation<br />
nicht mehr ertragen. »Wie kannst du es<br />
wagen, auf diese Weise in meinen Innenhof,<br />
ja sogar in mein Haus einzudringen. Raus!<br />
Raus! Raus!«, schrie er wie von Sinnen.<br />
Aber der arme Mann machte weiter wie bisher.<br />
Eines anderen Tages saß der reiche Mann gerade<br />
mit Gästen am Tisch im Schatten des<br />
Maulbeerbaums und aß. Da trat der arme<br />
Mann mit seinem Wasserbüffel hinzu und<br />
setzte sich mit an den Tisch. Als die Gäste erfuhren,<br />
dass er den Schatten des Maulbeerbaums<br />
käuflich erworben hatte, lachten sie<br />
lauthals.<br />
Das war mehr, als der reiche Mann ertragen<br />
konnte.<br />
Er zog fort in ein anderes Haus, wo es keinen<br />
Maulbeerbaum und folglich keinen Schatten<br />
gab.<br />
Der arme Mann hingegen zog nun gänzlich<br />
mit all seinen Tieren in das Haus des reichen<br />
Mannes.<br />
Aber niemals schickte er jemanden fort, der<br />
sich im Schatten des Maulbeerbaums auszuruhen<br />
wünschte.
JUNGE OPER<br />
Für Geld kann man alles kaufen … Wirklich<br />
alles? Kann man Gedanken und Gefühle<br />
kaufen? Oder das Glück? Oder Phantasie?<br />
Oder das Sonnenlicht? Oder den Schatten<br />
eines Baumes?<br />
Nach einem chinesischen Märchen hat der<br />
englische Komponist Edward Rushton eine<br />
Oper für junges und jung gebliebenes Publikum<br />
geschrieben, in der eine scheinbar<br />
wohlgeordnete Welt mit Hilfe ihrer eigenen<br />
Regeln aus den Angeln gehoben wird. Der<br />
Junge Wim freundet sich mit einem sonderlichen<br />
alten Mann an, der Wims Vater zu<br />
einem merkwürdigen Geschäft verleitet, indem<br />
er ihm den Schatten eines Maulbeerbaums<br />
abkauft. Mit den Folgen dieses Handels<br />
hat allerdings niemand gerechnet,<br />
denn was bedeutet es, wenn man eine so<br />
bewegliche und doch ungreifbare Sache<br />
wie einen Schatten »besitzt«?<br />
Die ungeordnete und phantastische Welt des<br />
alten Mannes greift über in das geregelte Leben<br />
der Familie und treibt Wims Eltern zur<br />
Verzweiflung. Aber auch der alte Mann hat<br />
mit dem Kaufvertrag auf einen großen Teil<br />
seines ungebundenen Lebens verzichtet, indem<br />
er nun ständig dem Schatten folgen<br />
muss und zum unerwünschten Teil der Familie<br />
wird. Wenn alles zur käuflichen Ware<br />
wird, gibt es eben keine Freiheit mehr. Und<br />
so endet Rushtons Oper auch etwas anders<br />
als das chinesische Märchen: Als Wims Vater,<br />
der das Durcheinander nicht mehr länger<br />
aushält, sein ganzes Haus dem Alten überlassen<br />
will, ist dieser plötzlich verschwunden,<br />
weil ihm »das Klima« nicht mehr behagt.<br />
Die Familie kann sich ihr Reich wieder<br />
zurückerobern, aber vermutlich wird man in<br />
Zukunft vorsichtiger mit scheinbar lukrativen<br />
Geschäften sein. Und vielleicht findet der<br />
alte Mann, nun wieder besitzlos, an einem<br />
anderen Ort seine Freiheit wieder.<br />
Im Schatten des Maulbeerbaums ist eine<br />
witzige kleine Oper mit Tiefgang, die nicht<br />
nur intelligente Unterhaltung bietet, sondern<br />
auch zentrale Punkte des menschlichen Zusammenlebens<br />
berührt. Eine temporeiche<br />
und spielerische Musik, die zeitgenössische<br />
Musiksprache immer wieder durch Anklänge<br />
an Tanz- und Unterhaltungsmusik bricht,<br />
lädt zu einem überraschenden und vergnüglichen<br />
Hörabenteuer ein.<br />
Im Ballhof Eins wird die Uraufführung einer<br />
neuen Fassung des Stücks zu erleben sein,<br />
die der Komponist eigens für die <strong>Staatsoper</strong><br />
<strong>Hannover</strong> geschaffen hat.<br />
Vor der Premiere der Oper haben kleine und<br />
große Zuschauer die Möglichkeit, Musiktheater<br />
hautnah zu erleben: Bei der Einführung<br />
für Familien am Sonntag, den 17. März treffen<br />
sie Künstler, erhalten Einblicke in das<br />
Stück und die Probenarbeit, hören erste Ausschnitte<br />
aus der Musik und werden dabei<br />
auch selbst aktiv. Kostenlose Zählkarten an<br />
den Theaterkassen.<br />
IM SCHATTEN DES MAULBEERBAUMS<br />
Oper von Edward Rushton<br />
Neufassung für die <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Text von Dagny Gioulami<br />
Ab 10 Jahren<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Mark Rohde INSZENIERUNG<br />
Martin G. Berger BÜHNE Sarah-Katharina Karl KOSTÜME<br />
Silke Bornkamp LICHT Uwe Wegner DRAMATURGIE<br />
Klaus Angermann<br />
HERR BIM Michael Chacewicz FRAU BIM Anna Bineta<br />
Diouf WIM Edward Mout ALTER MANN Nicolas Kröger<br />
GEMEINDEPRÄSIDENT/BESUCHER Byung Kweon Jun<br />
NELI Eunhye Choi NILU Stella Motina<br />
Niedersächsisches Staatsorchester <strong>Hannover</strong><br />
PREMIERE 6. April 2013, 16 Uhr, Ballhof Eins<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN 08.04. (11 Uhr), 14.04. (15<br />
Uhr), 18.04.2013 (18 Uhr), Ballhof Eins<br />
EINFÜHRUNG FÜR FAMILIEN 17.03. (15 Uhr), Foyer Ballhof<br />
Eins<br />
Mit freundlicher Unterstützung
14. 15 JUNGE OPER<br />
Die <strong>Staatsoper</strong> hat (…) erneut eine grandiose Ensembleleistung<br />
gezeigt, bei der auch die kleinste Rolle hochklassig besetzt<br />
war. Das Opernglas<br />
Opern-Hattrick voll Leid, Leidenschaft, Scherz.<br />
Evangelische Zeitung<br />
Ein kurzweiliger Opernabend, an dem alle Gefühlsregister<br />
gezogen werden. NDR 1<br />
IL TRITTICO<br />
Il tabarro – Suor Angelica – Gianni Schicchi<br />
Drei Operneinakter von Giacomo Puccini<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Mark Rohde INSZENIERUNG Sebastian Baumgarten<br />
BÜHNE Alexander Wolf KOSTÜME Marysol del Castillo VIDEO Philip Bußmann<br />
WIEDERAUFNAHME 27. April 2013, 19.30 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN 01.05. (18.30 Uhr), 05.05. (18.30 Uhr) und<br />
19.05.2013 (16 Uhr)<br />
Mit freundlicher Unterstützung der NORD/LB und der Stiftung <strong>Staatsoper</strong><br />
<strong>Hannover</strong>
KONZERT<br />
SWANTJE KÖHNECKE<br />
EIN SUBTILES NICHTS<br />
Claude Debussys letztes Orchesterwerk im 6. Sinfoniekonzert<br />
Die Szene zeigt einen nächtlichen Park. Ein<br />
Tennisball fällt auf die Bühne, ein junger<br />
Mann mit Tennisschläger in der Hand läuft<br />
hinterher und verschwindet. Zwei junge<br />
Frauen treten auf, werden von dem Mann<br />
aus dem Gebüsch beobachtet. Er verführt sie<br />
zum Tanz: zuerst die eine, doch die andere<br />
wird eifersüchtig. Es entwickelt sich ein leidenschaftlicher<br />
Tanz zu dritt, bis ein zweiter<br />
verirrter Tennisball das Geschehen unterbricht<br />
und beendet.<br />
Dieses Szenario des Choreographen Vaslaw<br />
Nijinsky wurde Claude Debussy vorgelegt:<br />
»geformt aus diesem subtilen Nichts, aus<br />
dem, wie ich glaube, eine Tanzdichtung bestehen<br />
muss«, wie der Komponist sich am<br />
15. Mai 1913, dem Tag der Uraufführung<br />
seines Balletts Jeux in einem Zeitungsartikel<br />
erinnert. Und zunächst war der arrivierte<br />
Komponist wohl eher abgeneigt gewesen,<br />
den Auftrag der Ballets Russes anzunehmen.<br />
Seit 1909 zeigte die junge Kompanie von<br />
Sergei Diagilew ihr neuartiges Programm in<br />
Paris, in enger Zusammenarbeit mit Komponisten<br />
und später auch bildenden Künstlern.<br />
In der dritten Saison hatte Nijinsky Debussys<br />
berühmtes Prélude à l’après-midi d’un faune<br />
von 1894 choreographiert, und schon hier<br />
hatte der Komponist nur widerstrebend seine<br />
Einwilligung dazu gegeben.<br />
Und doch folgte ein Jahr später Jeux,<br />
»Spiele«, Debussys einzige originäre Ballettmusik<br />
und seine letzte Partitur für Orchester<br />
– vermutlich aufgrund eines finanziell deutlich<br />
verbesserten Angebots von Diagilew.<br />
Anders als die Kompositionen von Igor Strawinsky<br />
für die Ballets Russes (Feuervogel<br />
1910, Petruschka 1911, Le Sacre du printemps<br />
1913) setzte sich Debussys Poème<br />
dansé jedoch nicht auf der Tanzbühne, sondern<br />
im Konzertsaal durch. Vielleicht machte<br />
sich die<br />
ironische Distanz bemerkbar,<br />
die der<br />
51-jährige Debussy gegenüber dem wesentlich<br />
jüngeren Nijinsky und seiner Kunst<br />
zum Ausdruck brachte: »Bevor ich ein Ballett<br />
schrieb, wusste ich nicht, was ein Choreograph<br />
ist; jetzt weiß ich es: Das ist ein Mann,<br />
der sehr viel von der Rechenkunst versteht.<br />
Zum Beispiel: 1, 2, 3 / 1, 2, 3 / 1, 2, 3, 4, 5 /<br />
1, 2, 3, 4, 5, 6 / 1, 2, 3 / 1, 2, 3; (ein bisschen<br />
schneller), dann das Ganze im Zusammenhang.<br />
Das sieht nach nichts aus, ist aber<br />
äußerst aufregend, vor allem, wenn der unvergleichliche<br />
Nijinsky diese Aufgabe stellt.«<br />
Auch wenn der Walzerrhythmus sein motivischer<br />
Kern ist, geht Jeux weit über das<br />
genannte »1, 2, 3« hinaus. Musikhistorisch<br />
wurde das Werk zwar zunächst durch den<br />
Uraufführungsskandal des Sacre du printemps<br />
überstrahlt, das nur zwei Wochen<br />
später am selben Ort durch dieselbe Kompanie<br />
herauskam. Doch heute erscheint uns<br />
die Partitur nicht weniger aufsehenerregend:<br />
mit ungehörten Schattierungen der<br />
Klangfarbe, aufregenden harmonischen Konstruktionen,<br />
rhythmischen Finessen und einer<br />
frei fließenden Form, »die sich von Augenblick<br />
zu Augenblick erneuert« (Pierre<br />
Boulez). Das konkrete Spiel der Handlung –<br />
Tennis, Tanz und Leidenschaft – wird zum<br />
abstrakten Spiel musikalischer Parameter.<br />
Doch ist Debussys Musik bei aller Komplexität<br />
von verführerischer Sinnlichkeit, Eleganz<br />
und scheinbarer Leichtigkeit. »Musik<br />
muss vom Ohr des Hörers spontan<br />
aufgenommen werden können,«<br />
schrieb Debussy 1909,<br />
»er darf nicht Mühe haben,<br />
in den Mäandern einer<br />
komplizierten Entwicklung<br />
die abstrakten Ideen<br />
zu erkennen.« Oder eben<br />
die Stimmung und Handlung<br />
des »subtilen Nichts«<br />
einer Tanzdichtung.<br />
6. SINFONIEKONZERT<br />
MAURICE RAVEL Ma Mère l'Oye (1908/1911)<br />
CLAUDE DEBUSSY Jeux (1912–13)<br />
ANTONÍN DVOŘÁK Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 (1889)<br />
DIRIGENT Jonathan Darlington<br />
Niedersächsisches Staatsorchester <strong>Hannover</strong><br />
Sonntag, 17. März 2013, 17 Uhr<br />
Montag, 18. März 2013, 19.30 Uhr<br />
Kurzeinführungen mit Jonathan Darlington<br />
jeweils 45 Minuten vor Beginn
16. 17<br />
KONZERT<br />
KATHARINA ORTMANN<br />
»FÜR DIESEN MENSCHEN MUSS ICH MIR ZEIT NEHMEN …«*<br />
Zu Kit Armstrong, Solist des 7. Sinfoniekonzertes<br />
*Alfred Brendel<br />
Gleichgültig, ob man für Kit Armstrong den<br />
Begriff Wunderkind gebrauchen möchte<br />
oder nicht – sein Lebenslauf ist unleugbar<br />
staunenswert: Der heute zwanzigjährige<br />
Amerikaner aus Kalifornien begann im Alter<br />
von fünf Jahren mit dem Kompositions- und<br />
Klavierstudium. Mit sieben Jahren war er<br />
der jüngste Student, der jemals an der Chapman<br />
University of California aufgenommen<br />
wurde. Parallel zu diesem Teilzeitstudium<br />
beendete er die Highschool, zwei Jahre später<br />
nahm er das Studium der Musik und Naturwissenschaften<br />
in Vollzeit auf. Seit einigen<br />
Jahren erhält Kit Armstrong regelmäßig<br />
Unterricht vom österreichischen Pianisten<br />
Alfred Brendel, der von ihm sagt, Armstrong<br />
sei »die größte musikalische Begabung, der<br />
ich in meinem ganzen Leben begegnet bin.«<br />
Brendel achtete auch darauf, dass der junge<br />
Künstler auf dem »Klassikmarkt« nicht zu<br />
früh aufgerieben wurde: Jahrelang gab Kit<br />
Armstrong unter den Fittichen seines Mentors<br />
nur wenige Konzerte. Bei einem der ersten<br />
Konzerte Armstrongs, 2008 beim Felix Mendelssohn Bartholdys zweites Klavierkonzert<br />
in d-Moll op. 40. Es steht im<br />
Bolzano Festival Bozen, wandte sich Brendel<br />
vor dessen Auftritt ans Publikum: »Eigentlich Schatten seines ersten, häufiger gespielten<br />
wollte ich nie etwas mit Nachwuchsarbeit Klavierkonzertes – zu Unrecht. Mendelssohn<br />
zu tun haben, aber als ich Kit zum ersten hatte das Konzert 1837 für den eigenen Gebrauch<br />
als Konzertpianist geschrieben. Es<br />
Mal Klavier spielen hörte, wusste ich: Für<br />
diesen Menschen muss ich mir Zeit nehmen. gibt dem Solisten reichlich Gelegenheit,<br />
Ich habe noch nie einen Menschen erlebt, Brillanz und Virtuosität unter Beweis zu stellen,<br />
insbesondere im letzten, von Men-<br />
der so sensibel ist, der sich so konzentrieren,<br />
der sich so leicht erinnern kann. Bitte delsohn selbst als »Clavierfeuerwerk« bezeichneten<br />
Satz. Doch das Stück bietet<br />
helfen Sie mir, dass er nicht in die Fänge der<br />
Medien gerät.«<br />
weitaus mehr: Das Herzstück des Konzertes<br />
Inzwischen ist Kit Armstrong als Pianist auf ist der Adagio-Mittelteil, dessen tiefsinnige<br />
zahlreichen renommierten Konzertpodien Ausdruckskraft vom Interpreten Innerlichkeit<br />
und Sensibilität verlangt. In <strong>Hannover</strong><br />
vertreten. Der Konzertkalender des Pianisten<br />
enthält Engagements mit dem Philharmonia wird Kit Armstrong dieses Konzert nun zum<br />
Orchestra London, dem Leipziger Gewandhausorchester,<br />
dem NDR Sinfonieorchester<br />
ersten Mal spielen.<br />
Hamburg, dem Orchestre de la Suisse Romande<br />
oder dem Mozarteum Orchester Salz-<br />
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Konzert für Klavier<br />
7. SINFONIEKONZERT<br />
burg. Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie und Orchester Nr. 2 d-Moll op. 40 (1837)<br />
Ivor Bolton, Riccardo Chailly, Christoph von RICHARD STRAUSS Sinfonia domestica op. 53 (1902/03)<br />
Dohnányi oder Sir Charles Mackerras zusammen.<br />
Der Schwerpunkt seines Repertoires<br />
liegt bei den Klassikern Beethoven, SOLIST Kit Armstrong (Klavier)<br />
DIRIGENTIN Karen Kamensek<br />
Mozart und Bach, ergänzt durch Schönberg, Niedersächsisches Staatsorchester <strong>Hannover</strong><br />
Liszt oder Mendelssohn Bartholdy und ein<br />
umfangreiches Kammermusikrepertoire. Sonntag, 21. April 2013, 17 Uhr<br />
Für sein Konzert an der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong> Montag, 22. April 2013, 19.30 Uhr<br />
wählt sich Kit Armstrong keines der berühmten<br />
Virtuosenstücke, sondern ein relativ<br />
selten zu hörendes Klavierkonzert aus: Minuten vor Beginn<br />
Kurzeinführungen mit Karen Kamensek jeweils 45<br />
»Kit Armstrong ist ein Multitalent – hochbegabt nicht nur als Komponist und Pianist, sondern<br />
auch im Bereich ganz anderer Disziplinen wie Sprachen, Naturwissenschaften und<br />
Mathematik. Kit Armstrong begann seine musikalische Laufbahn in einem erstaunlich jungen<br />
Alter und mit einer unglaublichen Produktivität. Gefeiert als ein Wunderkind (ein Begriff,<br />
gegen den ich eine Abneigung habe), wurde er schnell zu einem der faszinierendsten<br />
und gefragtesten Solisten auf dem Klassikmarkt.<br />
Ich bin sehr gespannt auf die Zusammenarbeit mit ihm und freue mich darauf – zumal Kit<br />
Armstrong in <strong>Hannover</strong> das zweite Klavierkonzert von Mendelssohn zum ersten Mal überhaupt<br />
interpretieren wird. Ich bin sicher, dass es eine ganz besondere Erfahrung für uns<br />
wird, gemeinsam mit ihm zu musizieren.« Karen Kamensek
KONZERT KANTINENPLAUSCH<br />
EVA HARRISON<br />
TANZ MUSS AUS DEM HERZEN KOMMEN<br />
Mit der Tänzerin Rowena Ansell<br />
Wie viele ihrer Kollegen ist Tänzerin Rowena<br />
Ansell bereits als Kind zum Tanz gekommen:<br />
»Meine Eltern fanden, dass ich<br />
›tollpatschig‹ wäre und haben mich zum<br />
Stepptanz angemeldet, damit ich meine Koordinationsfähigkeit<br />
trainiere«, lacht sie mitreißend.<br />
Darüber kam sie bald zum klassischen<br />
Ballett und tanzte nach ein Paar<br />
Jahren in ihrer Heimat für die Royal Ballett<br />
School vor. Schon damals war für sie klar,<br />
dass sie Tänzerin werden wollte. »I always<br />
went with the flow!« erklärt die sympathische<br />
Engländerin strahlend ihren tänzerischen<br />
Weg, der sie vor sechs Jahren an die<br />
<strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong> führte.<br />
Rowena Ansell ist immer in Bewegung: Neben<br />
dem Training und den täglichen Proben<br />
unterrichtet sie Spätbewegte, bildet sich<br />
weiter und choreographiert seit 2009 für<br />
den Club XS der Musiktheaterpädagogischen<br />
Abteilung; in dieser Spielzeit zu Peter Pan.<br />
Darüber hinaus gehört sie zu den Tänzern<br />
des Ensembles, die auch in diesem Jahr<br />
CHICKEN CURRY<br />
wieder im Rahmen der 2007 von Ballettdirektor<br />
Jörg Mannes ins Leben gerufenen<br />
Reihe New Steps eine eigene Choreographie<br />
erarbeiten dürfen; dieses Jahr im Rahmen<br />
der 4. Hamelner Tanztheatertage.<br />
Die Wege die von Tänzern nach der Bühnenkarriere<br />
beschritten werden, sind sehr<br />
unterschiedlich. Auch wenn Rowena Ansell<br />
noch viele Jahre selbst auf der Bühne stehen<br />
möchte, macht sie seit gut einem Jahr<br />
ihren Master of Science in Tanzwissenschaft<br />
und Tanzpädagogik als Fernstudium an der<br />
University of Edinburgh. Hierbei interessiert<br />
sie besonders der wissenschaftliche Hintergrund<br />
z.B. in Bezug auf Faktoren die zur Verletzungsprävention<br />
eine Rolle spielen wie<br />
Kondition, Ernährung und Motivation. »›Wie<br />
man trainiert‹ ist wahnsinnig wichtig für<br />
den Körper. Gerade in der Tanzpädagogik<br />
kommt es darauf an, möglichst vielseitige<br />
Trainingsmethoden anwenden zu können.<br />
»Kinder, die Tanz nur als Hobby ausüben,<br />
muss man anders trainieren, als Erwachsene;<br />
Profis brauchen wieder andere Herausforderungen.<br />
Umso toller ist es, dass ich mit<br />
den Spätbewegten und dem Club XS so unterschiedliche<br />
Gruppen trainiere.«<br />
Dennoch sieht Rowena Ansell ihre nebenberufliche<br />
Weiterbildung nicht in erster Linie<br />
als Alternative zu ihrer Tanzkarriere, sondern<br />
viel mehr als zusätzliche Chance etwas<br />
Neues auszutesten. »Mit meinem Master ist<br />
es ähnlich, wie mit New Steps: Es macht<br />
wahnsinnig viel Spaß, sich immer neuen Herausforderungen<br />
zu stellen!« Das glaubt man<br />
der Tänzerin aufs Wort, wenn sie etwa mit<br />
leuchtenden Augen berichtet, wie aufgeregt<br />
sie war, als Ballettdirektor Jörg Mannes sie<br />
bat, für – sein 2012 mit dem FAUST-Preis<br />
nominiertes Ballett – Gefährliche Liebschaften<br />
die Rolle der Cecile einzustudieren, um<br />
diese im Rahmen eines Gastspiels im Theater<br />
Heilbronn zu tanzen. »Anfangs war ich<br />
nicht sicher, ob ich für diese intime Rolle<br />
mutig genug bin, mit diesem kontrastierenden<br />
Wechsel zwischen jungem naiven<br />
Mädchen und Verführerin. Aber dann habe<br />
ich mich gefreut, diese Herausforderung anzunehmen!«<br />
Obwohl die zusätzlichen Proben<br />
für diese Rolle ihr sehr viel abverlangt haben,<br />
hat sie die Probenzeit genossen: Tanz<br />
muss aus dem Herzen kommen.<br />
Wieder anders ist die Zusammenarbeit mit<br />
den Schülern der IGS Linden, die in dieser<br />
Spielzeit abermals unter der Leitung von<br />
Mathias Brühlmann ein Mal wöchentlich<br />
eine Tanzversion des Golding Romans Der<br />
Herr der Fliegen entwickeln. Rowena Ansell<br />
ist eine von zehn Tänzern, die im Juni 2013<br />
gemeinsam mit 72 Schülern Mathias Brühlmanns<br />
Choreographie im Schauspielhaus<br />
auf der Bühne präsentieren werden. Obwohl<br />
sie sich in Deutschland wohl fühlt,<br />
vermisst sie ihr Heimatland und ihre Familie<br />
sehr – so holt sie sich manchmal ein Stück<br />
Heimat über das Kochen nach <strong>Hannover</strong>:<br />
»Die englische Küche ist gar nicht so schlecht<br />
wie ihr Ruf!«<br />
Man nehme 4 Hühnerbrüste, schneide sie in mundgerechte Stücke und lege sie mehrere Stunden in einem Mix<br />
aus Tandoori Paste und 2 EL Joghurt ein.<br />
Für das Curry eine große Zwiebel in feine Stücke schneiden; Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen und mit einer<br />
Zimtstange, 8 Kardamomkapseln und den Zwiebelstücken 5–6 Min. köcheln. Frischen Ingwer (nach Geschmack),<br />
zwei Knoblauchzehen, 1 TL Kreuzkümmel, 1 TL Koriander, ½ TL Kurkuma, 1 TL Pfeffer hinzufügen.<br />
Dann das marinierte Hühnchen dazu geben. 3–4 Min. braten. 200 g geschnittene Dosentomaten, den Saft<br />
einer halben Zitrone, 150 ml Hühnerfond und ½ TL Salz unterrühren. Bei schwacher Hitze ca. 10 Min. köcheln<br />
lassen. Mit Reis oder Fladenbrot servieren. Enjoy your meal!
18. 19 ORCHESTER<br />
DOROTHEE HARPAIN<br />
REINGEHÖRT!<br />
Mit der Solo-Fagottistin Wiebke Husemann<br />
»Mit anderen Musik zu machen, hat etwas<br />
sehr Verbindendes und Bereicherndes, etwas,<br />
das man in der Form sonst im Leben<br />
nicht findet«, meint Wiebke Husemann und<br />
erzählt im gleichen Atemzug mit leuchtenden<br />
Augen von den Konzertreisen des Musikschulorchesters<br />
in ihrer Jugendzeit. Dabei<br />
hätte ihr die ehrgeizige Klavierlehrerin<br />
als Kind fast die Freude an der Musik verdorben,<br />
»damals war ich sieben Jahre alt<br />
und hab das dann ziemlich schnell verweigert.<br />
Außerdem wollte ich viel lieber mit anderen<br />
zusammen musizieren.«<br />
Deshalb faszinierten die Gymnasiastin besonders<br />
die Auftritte des Schulorchesters.<br />
Den Ausschlag gab die Aufführung der Oper<br />
Abu Hassan von Carl Maria von Weber anlässlich<br />
der 100-Jahr-Feier ihres Gymnasiums.<br />
»Ich wollte unbedingt im Orchester<br />
mitspielen. Das war mir ganz wichtig«, erinnert<br />
sich die gebürtige Braunschweigerin.<br />
Also fragte sie den Musiklehrer, was sie tun<br />
müsse, um mitmachen zu können. Seine<br />
Antwort: »Fagott ist ein ganz schönes Instrument.<br />
Das kann man recht schnell lernen<br />
und außerdem fehlt es uns noch.« Husemann<br />
lacht, wenn sie sich an diesen entscheidenden<br />
Tag erinnert: »Ich wusste ja<br />
gar nicht, wie ein Fagott aussieht. Also ging<br />
ich nach Hause, schlug ein Lexikon auf und<br />
lachte mich erstmal kaputt, weil das Instrument<br />
so komisch aussah.« Innerhalb kürzester<br />
Zeit studierte sie die Fagottstimme für<br />
die Opernaufführung – »bei den schnellen<br />
Stücken musste ich jede zweite Note streichen,<br />
weil ich noch nicht so schnell greifen<br />
konnte« –, doch die Begeisterung der<br />
17-Jährigen und der Wunsch, sich mit diesem<br />
»merkwürdigen« Instrument weiter<br />
auseinanderzusetzen, waren geweckt.<br />
Nach dem Abitur studierte sie Fagott bei<br />
Klaus Thunemann an der Hochschule für<br />
Musik, Theater und Medien in <strong>Hannover</strong>.<br />
Nach mehreren Aushilfsstellen während des<br />
Studiums, u.a. bei den Bamberger Symphonikern,<br />
erhielt sie eine Stelle im Niedersächsischen<br />
Staatsorchester <strong>Hannover</strong>. »Als ich<br />
1994 angefangen habe, war ich die erste<br />
Frau im Orchester, die eine Solo-Stelle bekam«,<br />
erklärt Wiebke Husemann lächelnd.<br />
Damals war es noch ungewöhnlich, als Frau<br />
Fagott zu spielen, galten doch die Blasinstrumente<br />
lange Zeit als Männerdomäne. So<br />
habe sie einmal nach einem erfolgreichen<br />
Probespiel die Stelle nicht bekommen, nur<br />
weil sie eine Frau war. »Das hat mich damals<br />
natürlich furchtbar geärgert. Aber die Zeiten<br />
haben sich geändert, inzwischen gibt es<br />
mehrere weibliche Kolleginnen hier und<br />
jetzt ist es fast so, dass wir uns eher freuen,<br />
wenn mal wieder ein Mann engagiert wird.«<br />
Ein besonderes Highlight in dieser Spielzeit<br />
war das große Solo in Schostakowitschs 9.<br />
Sinfonie im Rahmen des 4. Sinfoniekonzerts.<br />
»Es gibt ja nicht viele Soli für Fagott,<br />
daher war das schon eher ein Ausnahmefall<br />
und sehr aufregend für mich. Normalerweise<br />
nimmt man als Zuhörer die Fagottstimme<br />
gar nicht so sehr wahr, denn zum Beispiel in<br />
Mozarts Così fan tutte liegt sie meist eine<br />
Oktave unter den Geigen oder unterstützt<br />
die Oboe oder die Flöte in den Arien. Die<br />
Hauptaufgabe des Fagotts besteht eigentlich<br />
darin, mit den anderen schön zusammenzuspielen.«<br />
Wiebke Husemann vergleicht es<br />
mit dem Tango tanzen – eines ihrer Hobbys<br />
neben Segeln und Skifahren: »Tango tanzen<br />
hat viel mit Kommunikation ohne Worte zu<br />
tun. Wie beim Musikmachen muss man spüren,<br />
wo der andere ist und was er vorhat,<br />
um aufeinander reagieren zu können. Erst<br />
dann wird die Musik lebendig.«<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
+ R. Schumann Dichterliebe, Fritz Wunderlich,<br />
Hubert Giesen, 1997<br />
+ W. A. Mozart Klavierkonzert A-Dur KV<br />
448, Mitsuko Uchida, Cleveland Orchestra,<br />
1987<br />
+ R. Schumann/J. Brahms Klavierquintett,<br />
Artemis Quintett, Leif Ove Andsnes, 2007
AUS DEN ABTEILUNGEN<br />
KATHARINA ORTMANN<br />
WIE BRINGT MAN COCKTAILS ZUM LEUCHTEN?<br />
Da Capo! Catering – die Gastronomie des Opernhauses<br />
Küchenleiter Ravi Raman und Mitarbeiterin Janett Frenkel<br />
Als Koch muss man ausschließlich kochen<br />
können? Fehlanzeige, wenn man beim Catering<br />
eines Opernbetriebs arbeitet. Das Personal<br />
von Da Capo! Catering beschäftigen<br />
neben dem Kantinenbetrieb und Vorderhausservice<br />
schon mal ausgefallene Fragen<br />
wie: Woher bekommt man hunderte Tuben,<br />
in die eine leckere Nachspeise gefüllt wird?<br />
Mit welcher Speise harmoniert Knallbrause?<br />
Wie bekommt man es hin, dass diese Zutat<br />
auch noch dann schön auf der Zunge knallt<br />
und brizelt, wenn sie schon zwei Minuten<br />
auf einer Kugel Eis gelegen hat? Und wie<br />
bringt man Cocktails zum Leuchten?<br />
Norbert Bartsch ist ausgebildeter Koch und<br />
bei Da Capo! Catering Teamleiter »Food and<br />
Quality«. Für ihn ist es genau diese Art von<br />
Kreativität, die die Arbeit an der <strong>Staatsoper</strong><br />
so spannend und herausfordernd macht:<br />
»Wer hier am Haus arbeitet, muss auch im<br />
Catering hin und wieder ungewöhnliche<br />
Wege gehen, um die Gäste zufrieden zu stellen<br />
– und natürlich die Hausleitung, die beispielsweise<br />
für den Opernball die Gerichte<br />
und Getränke persönlich testet! Unserer Kreativität<br />
sind für derartige Veranstaltungen<br />
keine Grenzen gesetzt«. Dieses Jahr lautete<br />
das Motto des Opernballes einfach überirdisch!.<br />
Schon von Spielzeitbeginn an wurde<br />
recherchiert, experimentiert und probiert.<br />
Von Jules Verne über Raumschiff Enterprise<br />
bis hin zur Speisekarte von Astronauten –<br />
alles diente zur Inspiration. Der beliebte<br />
Opernball-Hotdog wurde so zum Photonentorpedo,<br />
Bagels hießen Saturnringe und in<br />
Cocktails versenkte Blinklichter tauchten die<br />
Getränke in futuristische Farben. Trotzdem<br />
ist der Opernball nur einer von vielen Einsatzorten<br />
für das Team von Da Capo! Catering<br />
– wenn auch der aufwändigste. »Die<br />
Vorbereitungen müssen neben dem Tagesgeschäft<br />
laufen. Das erfordert eine enorme<br />
logistische und personelle Vorplanung.«<br />
Christian Rieger, Assistent der Geschäftsführung<br />
der Cateringfirma, ist fast täglich im<br />
Staatstheater, um die Abläufe zu besprechen.<br />
»Wir bewirtschaften neben der Opernund<br />
Schauspielkantine auch das Vorderhaus,<br />
also den Publikumsbereich während der<br />
Vorstellungen. Der Opernball ist organisatorisch<br />
hier der absolute Höhepunkt: 120 Mitarbeiter,<br />
20.000 Gläser, zigtausend Besteckteile<br />
… das muss man erst einmal alles<br />
zusammen bringen!«<br />
Das Tagesgeschäft ist demgegenüber zwar<br />
wesentlich überschaubarer – aber nicht immer<br />
ruhiger. Eigentlich beginnt der Kantinenbetrieb<br />
in der Oper erst ab acht Uhr morgens.<br />
Meistens steht aber schon eher ein<br />
hungriger Kollege vor der Tür. Das Frühstücksangebot<br />
– Rühr- oder Spiegelei, mit<br />
und ohne Schinken – erfreut sich zunehmender<br />
Beliebtheit. Manch eine Abteilung<br />
hat schon Frühstücksrituale entwickelt: Jeden<br />
Donnerstag etwa gibt die Damenschneiderei<br />
für Freitagmorgen eine Bestellung auf,<br />
zum gemeinsamen Frühstück mit Ei.<br />
Bis 12 Uhr mittags müssen drei verschiedene<br />
Gerichte zubereitet werden, insgesamt gehen<br />
dann 50 bis 60 Mahlzeiten über die<br />
Theke. Dazu kommen diverse Sonderwünsche,<br />
die, wenn möglich, erfüllt werden. Geschlossen<br />
wird die Kantine eine Stunde nach<br />
Vorstellungsende oder, an vorstellungsfreien<br />
Tagen, auch nach Absprache. Die Proben im<br />
Saal oder auf den Probebühnen dauern in<br />
der Regel bis 22 Uhr, und in der Pause erwarten<br />
die Beteiligten, dass Brötchen und<br />
Getränke bereit stehen – oder nach der Probe<br />
auch mal ein Bier. Gibt es Lieblingsspeisen<br />
der Mitarbeiter? Für den Küchenleiter<br />
Ravi Raman gibt es zwei klare Favoriten:<br />
»Ein Dauerbrenner ist unser Opernteller<br />
(Currywurst mit Pommes) und der selbst gebackene<br />
Kuchen von unserer Mitarbeiterin<br />
Britta Klauke, den es hin und wieder gibt.<br />
Und unsere selbst gemachten Nudeln, die<br />
kommen ebenfalls gut an.«<br />
Und wie isst das Publikum? »Da gibt es ein<br />
sehr seltsames Phänomen« erzählt Christian<br />
Rieger: »In Ballettvorstellungen verkaufen<br />
wir am wenigsten. Als würden die Zuschauer<br />
sich hier nicht trauen zu essen.« Vielleicht<br />
wäre die Raumfahrercreme vom Opernball<br />
ein passendes Angebot für Ernährungsbewusste?<br />
Dass man die erforderlichen Tuben<br />
über den Fachhandel für Apotheker bekommt,<br />
hat Norbert Bartsch ja inzwischen<br />
herausgefunden.
20 FUNDUS<br />
OPERNSHOP<br />
Im Opernshop in der Langen Diele des Opernhauses werden ab sofort<br />
Schlüsselbänder sowie Stoffbeutel der <strong>Staatsoper</strong> zum Kauf angeboten.<br />
Neben Plakaten aktueller Produktionen und Opern-CDs<br />
sind auch CDs von Ensemblemitgliedern erhältlich. Der neueste<br />
Tonträger heißt Mozart, Schumann & Rachmaninoff, der von Korrepetitor<br />
André Dolabella eingespielt wurde und sehr unterschiedliche<br />
Klavierwerke auf einer CD vereint. Die Werke spannen den<br />
Bogen zwischen dem strengen klassischen Rahmen über das Symbolische<br />
in der Romantik bis zum psychologisierenden Ausdruck von<br />
Stimmungen. Ebenfalls wieder im Opernshop erhältlich ist die CD<br />
Melodías de (in)dependencia des mexikanischen Bariton Gerardo<br />
Garciacano und Alexandra Goloubitskaia, Korrepetitorin an der<br />
<strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>. Sie präsentieren Lieder aus Mexiko und Argentinien,<br />
in denen die europäische romantische Liedtradition mit<br />
dem reichen Erbe der südamerikanischen Musik eine unwiderstehliche<br />
Verbindung.<br />
OPERNRÄTSEL<br />
Bei der gesuchten Oper handelt es sich um ein Musiktheaterwerk<br />
des 21. Jahrhunderts, eine Mischform aus Oper und Schauspiel, die<br />
im Rahmen der im Frühjahr stattfindenden Festspiele im historischen<br />
Rokokotheater, dem ältesten, original erhaltenen Rangtheater<br />
der Welt, in einer kleinen baden-württembergischen Stadt uraufgeführt<br />
wurde. Der Titel des Stückes verweist auf den<br />
Handlungsort und klingt ganz nach dem kriminalistischen Sonntagabendprogramm<br />
im Ersten. Auch die Handlung lässt in dieser Hinsicht<br />
nichts zu wünschen übrig – es beginnt ganz harmlos, verschiedene<br />
Personen besichtigen ein Gebäude und finden erst nach<br />
und nach heraus, dass es sich um einen Tatort handelt. Die Spuren<br />
wurden beseitigt, doch die Protagonistin, die den ermordeten Personen<br />
sehr nahestand und die Leichen entdeckte, wird noch immer<br />
von den Stimmen der Toten gequält.<br />
Der Librettist – der für seinen Künstlernamen nur seinen Vor- und<br />
Nachnamen vertauschte – ist eigentlich eher als Schauspielautor<br />
bekannt und sein Markenzeichen ist, dass er Sätze fragmentiert und<br />
jedes Wort eines Satzes einer anderen Figur in den Mund legt, wodurch<br />
sich die Bedeutung desselben schlagartig verändern und<br />
Mehrdeutiges entstehen kann – je nachdem, welche Figur welches<br />
Wort spricht. Der Komponist, der aus dem gleichen Nachbarland<br />
Deutschlands stammt wie der Librettist, hat jeder Figur der Oper ein<br />
bestimmtes Schlaginstrument zugeordnet und versucht, das Grauen<br />
des Ortes durch möglichst »schöne« Musik zu konterkarieren.<br />
Gesucht sind der Titel und das Uraufführungsjahr des Stückes, sowie<br />
die Namen der Protagonistin und des Komponisten.<br />
Ihre Antwort schicken Sie bis 05.04.2013 per Postkarte an die<br />
<strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Opernplatz 1.<br />
30159 <strong>Hannover</strong>, oder per Email an presse-oper@staatstheaterhannover.de<br />
Vergessen Sie nicht Ihren Absender und Ihre Adresse! Unter allen<br />
richtigen Einsendungen verlosen wir 5 x 2 Karten für die Ballett-<br />
Aufführung Alice im Wunderland am 19.04.2013 um 19.30 Uhr.<br />
Im Rätsel der letzten seitenbühne 01/02.2013 suchten wir die Oper Wallenberg<br />
von Komponist Erkki-Sven Tüür und Librettist Lutz Hübner.
ORCHESTER<br />
IMPRESSUM HERAUSGEBER Niedersächsische Staatstheater <strong>Hannover</strong> GmbH, <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>, Opernplatz 1, 30159 <strong>Hannover</strong> INTENDANT Dr. Michael Klügl<br />
REDAKTION Andrea Bartsch TEXTE Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit, Musiktheaterpädagogik TYPOGRAFISCHES KONZEPT María José Aquilanti, Birgit Schmidt GESTALTERISCHE<br />
UMSET ZUNG Birgit Schmidt DRUCK Steppat Druck FOTOS Thomas M. Jauk (Titel, 1, 4–5, 14, 17), Insa Hagemann (2–3), Gert Weigelt (6–7), Jörg Mannes (8–9), Jochen Klenk<br />
(10), Thilo Nass (11), june Artists (16), Thomas Huppertz (18), Katharina Ortmann (19), Malte Erhardt (20) TITELBILD Orest, Khatuna Mikaberidze
seitenbühne . März / April 2013