seitenbühne 03.04 - Staatsoper Hannover
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JUNGE OPER<br />
Für Geld kann man alles kaufen … Wirklich<br />
alles? Kann man Gedanken und Gefühle<br />
kaufen? Oder das Glück? Oder Phantasie?<br />
Oder das Sonnenlicht? Oder den Schatten<br />
eines Baumes?<br />
Nach einem chinesischen Märchen hat der<br />
englische Komponist Edward Rushton eine<br />
Oper für junges und jung gebliebenes Publikum<br />
geschrieben, in der eine scheinbar<br />
wohlgeordnete Welt mit Hilfe ihrer eigenen<br />
Regeln aus den Angeln gehoben wird. Der<br />
Junge Wim freundet sich mit einem sonderlichen<br />
alten Mann an, der Wims Vater zu<br />
einem merkwürdigen Geschäft verleitet, indem<br />
er ihm den Schatten eines Maulbeerbaums<br />
abkauft. Mit den Folgen dieses Handels<br />
hat allerdings niemand gerechnet,<br />
denn was bedeutet es, wenn man eine so<br />
bewegliche und doch ungreifbare Sache<br />
wie einen Schatten »besitzt«?<br />
Die ungeordnete und phantastische Welt des<br />
alten Mannes greift über in das geregelte Leben<br />
der Familie und treibt Wims Eltern zur<br />
Verzweiflung. Aber auch der alte Mann hat<br />
mit dem Kaufvertrag auf einen großen Teil<br />
seines ungebundenen Lebens verzichtet, indem<br />
er nun ständig dem Schatten folgen<br />
muss und zum unerwünschten Teil der Familie<br />
wird. Wenn alles zur käuflichen Ware<br />
wird, gibt es eben keine Freiheit mehr. Und<br />
so endet Rushtons Oper auch etwas anders<br />
als das chinesische Märchen: Als Wims Vater,<br />
der das Durcheinander nicht mehr länger<br />
aushält, sein ganzes Haus dem Alten überlassen<br />
will, ist dieser plötzlich verschwunden,<br />
weil ihm »das Klima« nicht mehr behagt.<br />
Die Familie kann sich ihr Reich wieder<br />
zurückerobern, aber vermutlich wird man in<br />
Zukunft vorsichtiger mit scheinbar lukrativen<br />
Geschäften sein. Und vielleicht findet der<br />
alte Mann, nun wieder besitzlos, an einem<br />
anderen Ort seine Freiheit wieder.<br />
Im Schatten des Maulbeerbaums ist eine<br />
witzige kleine Oper mit Tiefgang, die nicht<br />
nur intelligente Unterhaltung bietet, sondern<br />
auch zentrale Punkte des menschlichen Zusammenlebens<br />
berührt. Eine temporeiche<br />
und spielerische Musik, die zeitgenössische<br />
Musiksprache immer wieder durch Anklänge<br />
an Tanz- und Unterhaltungsmusik bricht,<br />
lädt zu einem überraschenden und vergnüglichen<br />
Hörabenteuer ein.<br />
Im Ballhof Eins wird die Uraufführung einer<br />
neuen Fassung des Stücks zu erleben sein,<br />
die der Komponist eigens für die <strong>Staatsoper</strong><br />
<strong>Hannover</strong> geschaffen hat.<br />
Vor der Premiere der Oper haben kleine und<br />
große Zuschauer die Möglichkeit, Musiktheater<br />
hautnah zu erleben: Bei der Einführung<br />
für Familien am Sonntag, den 17. März treffen<br />
sie Künstler, erhalten Einblicke in das<br />
Stück und die Probenarbeit, hören erste Ausschnitte<br />
aus der Musik und werden dabei<br />
auch selbst aktiv. Kostenlose Zählkarten an<br />
den Theaterkassen.<br />
IM SCHATTEN DES MAULBEERBAUMS<br />
Oper von Edward Rushton<br />
Neufassung für die <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong><br />
Text von Dagny Gioulami<br />
Ab 10 Jahren<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Mark Rohde INSZENIERUNG<br />
Martin G. Berger BÜHNE Sarah-Katharina Karl KOSTÜME<br />
Silke Bornkamp LICHT Uwe Wegner DRAMATURGIE<br />
Klaus Angermann<br />
HERR BIM Michael Chacewicz FRAU BIM Anna Bineta<br />
Diouf WIM Edward Mout ALTER MANN Nicolas Kröger<br />
GEMEINDEPRÄSIDENT/BESUCHER Byung Kweon Jun<br />
NELI Eunhye Choi NILU Stella Motina<br />
Niedersächsisches Staatsorchester <strong>Hannover</strong><br />
PREMIERE 6. April 2013, 16 Uhr, Ballhof Eins<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN 08.04. (11 Uhr), 14.04. (15<br />
Uhr), 18.04.2013 (18 Uhr), Ballhof Eins<br />
EINFÜHRUNG FÜR FAMILIEN 17.03. (15 Uhr), Foyer Ballhof<br />
Eins<br />
Mit freundlicher Unterstützung