seitenbühne 03.04 - Staatsoper Hannover
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06. 07 BALLETT<br />
BRIGITTE KNÖSS<br />
IM GLANZ DES MONDES<br />
Zur Uraufführung der Ballette Verklärte Nacht von Jörg Mannes und Augen.Spiegel.Seele von Nils Christe<br />
Zwei Jahrzehnte trennen Nils Christe und Jörg Mannes, doch trotz des Altersunterschieds verbindet<br />
sie vieles. Musik ist für beide die Quelle ihrer Inspiration, und immer geht es in ihren Stücken<br />
– auch wenn es sich um reinen Tanz handelt – um den Menschen, um sein Wesen, um seine Gefühle.<br />
Der neue Ballettabend der <strong>Staatsoper</strong> vereint eine Uraufführung des renommierten holländischen<br />
Choreographen mit einer neuen Arbeit des hannoverschen Ballettdirektors.<br />
»Ich habe Nils Christes Choreographien<br />
schon immer geliebt«, betont Mannes. »In<br />
Düsseldorf tanzte ich in seinen Stücken Before<br />
Nightfall und Pulcinella und kenne deshalb<br />
seinen Duktus aus unmittelbarer Erfahrung.<br />
Christes harmonische Sprache basiert<br />
einerseits auf seiner Musikalität, andererseits<br />
auf großem Bewegungsverständnis.<br />
Sie ist körperlogisch, daher lässt sie sich gut<br />
tanzen, – und gleichzeitig ist sie schön anzusehen.<br />
Während meiner Zeit als Ballettdirektor<br />
in Linz haben wir Christes Inner<br />
Move zu einem Beethoven-Streichquartett<br />
einstudiert. Das war eine gute Schule für<br />
das Ensemble. Aber natürlich ist es weitaus<br />
reizvoller, eine eigene Kreation von ihm zu<br />
bekommen, die dann quasi wie ein Maßschuh<br />
für die Kompanie passt.«<br />
Jörg Mannes hat lange auf diese Gelegenheit<br />
gewartet: Jetzt choreographiert Nils<br />
Christe für das Ballett der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong><br />
ein neues Stück. Musikalisch bezieht er<br />
sich in seinem Werk Augen.Spiegel.Seele<br />
auf Sergei Prokofjews Visions fugitives, und<br />
erstmals arbeitet er auch mit Kompositionen<br />
von Arvo Pärt – Cantus und Fratres.<br />
Verklärte Nacht im Ballettsaal: Jörg Mannes arbeitet mit Lilit Hakobyan und Michèle Stéphanie Seydoux (im Spiegel)<br />
In den Proben zeigt sich, dass Nils Christe<br />
auf jede Tänzerin und auf jeden Tänzer ganz<br />
individuell eingeht. Er beobachtet genau,<br />
um die tänzerische Qualität, die er vorfindet,<br />
optimal nutzen zu können. Er trägt neue Herausforderungen<br />
an das Ensemble heran