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Gewürze Detektive - Buchklub der Jugend

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18<br />

<strong>Gewürze</strong> I Geschichte<br />

Vor langer Zeit, als die Erde noch ganz jung war,<br />

lebte an einem Teich, auf dem wun<strong>der</strong>schöne<br />

Seerosen schwammen, ein grau gefie<strong>der</strong>ter<br />

Kranich. Mücken, Fliegen und bunte<br />

Schmetterlinge schwirrten um ihn herum.<br />

Schnecken krochen von Blatt zu Blatt. Würmer<br />

durchwühlten die Erde und Eidechsen huschten<br />

durchs Gras. Der Kranich lebte wie in einem<br />

Paradies. Das Quaken <strong>der</strong> Frösche im Teich<br />

war Musik in seinen Ohren, denn es erinnerte<br />

ihn ständig an köstliche Festessen. Jeden Tag<br />

wählte sich <strong>der</strong> anspruchsvolle Feinschmecker<br />

eine an<strong>der</strong>e Speise.<br />

Was war <strong>der</strong> Kranich?<br />

Die Krähe<br />

und <strong>der</strong> Kranich<br />

Ein außergewöhnlicher Kräutersammler<br />

Ein ausgezeichneter Pflanzenkoch<br />

Ein anspruchsvoller Feinschmecker<br />

Doch es gab auch Zeiten, in denen <strong>der</strong> Kranich<br />

nur Pflanzenkost zu sich nahm. Die unzähligen<br />

Kräuter, Blüten und Gräser, von denen er<br />

umgeben war, for<strong>der</strong>ten ihn geradezu heraus,<br />

von <strong>der</strong> reichlichen Auswahl ein erlesenes<br />

grünes Menü zusammenzustellen. Damals<br />

besaßen die Tiere noch das Feuer, und<br />

<strong>der</strong> Kranich liebte es ganz beson<strong>der</strong>s, Frösche<br />

und Fische in glühen<strong>der</strong> Asche zu rösten.<br />

Eines Mittags, als er wie<strong>der</strong> einmal einige gute<br />

Bissen in <strong>der</strong> heißen Asche liegen hatte,<br />

Eine Fabel aus Australien<br />

flog eine Krähe herbei, die den Kranich<br />

schon eine Weile beobachtet hatte, und bat<br />

ihn um einen Fisch.<br />

„Du musst noch ein wenig warten“, antwortete<br />

<strong>der</strong> Kranich und fächelte mit seinen breiten<br />

Schwingen dem glimmenden Feuer etwas Luft<br />

zu. „Es dauert nur noch ein paar Flügelschläge,<br />

dann sind die Fische gar.“<br />

Die Krähe schaute gierig in die Glut, wo<br />

die Fische lagen, und hopste ungeduldig<br />

auf und ab. „Jetzt sind sie aber gut!“, entschied<br />

sie und wollte sich mit einem Stock einen<br />

wohlduftenden Bissen aus <strong>der</strong> Asche angeln –<br />

sie war so vorsichtig, weil sie ihr Kleid nicht<br />

beschmutzen wollte, denn in jener Zeit besaßen<br />

die Krähen noch schneeweiße Fe<strong>der</strong>n.<br />

„Weißfe<strong>der</strong>!“, schimpfte <strong>der</strong> Kranich, <strong>der</strong> sich<br />

in seiner Ehre als Koch gekränkt fühlte. „Du<br />

wirst wohl noch warten können, bis ich dir ein<br />

paar Fische anbiete. Sie sind noch nicht fertig!“<br />

Die gefräßige Krähe versuchte mit allen Mitteln,<br />

den Kranich davon zu überzeugen, dass<br />

die Fische halb gar am besten schmecken.<br />

Dabei fiel dem Kranich etwas ein, und er stellte<br />

kennerhaft fest: „Am besten schmecken sie<br />

mit Dillkraut und Salbei.“ Und er wendete sich<br />

vom Feuer weg, um ein paar Kräuter zu pflücken.<br />

Die Krähe, die es nicht erwarten konnte, nützte<br />

diesen Augenblick und ergriff den Stock. Flink<br />

stocherte sie einen Fisch aus <strong>der</strong> Asche. Als <strong>der</strong><br />

Kranich das sah, wurde er sehr böse.

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