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insurance - Hoesch & Partner

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Ausgabe 2009 / Euro 6,–<br />

<strong>insurance</strong><br />

Das Magazin von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

News & Infos<br />

Aktuelle Informationen<br />

Versicherung<br />

Gesundheits- und Pflegereform<br />

Kontinuität<br />

Profile<br />

Erfolg mal acht<br />

Interview<br />

Christian zu Salm<br />

Reportage<br />

Revolutionen im Büro<br />

Reportage<br />

In den Schuhen des Mörders<br />

www.hoesch-partner.de/magazin


Die bAV-Lösungen von Standard Life<br />

Nach dem Berufsleben ist<br />

vor dem Abenteuer. Grund<br />

genug, clever vorzusorgen<br />

Direktversicherung, Pensionszusage, Unterstützungskasse<br />

Tun Sie im Ruhestand alles, wozu Sie bis dahin noch nicht gekommen sind. Halten Sie sich alle Türen<br />

offen: mit den bAV-Produkten von Standard Life. So sparen Sie Steuern und Sozialabgaben heute.<br />

Und profitieren außerdem von unserer Investmentkompetenz. Durch die hohen Renditechancen<br />

Ihrer Anlage ist später vieles möglich.<br />

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Foto: Patrick Liste<br />

fünfundzwanzig<br />

Jahre sind im Verhältnis zur Ewigkeit nichts und<br />

25 auch im Verhältnis zur Menschheitsgeschichte<br />

nur wenig Zeit. In einem Unternehmerleben haben<br />

25 Jahre jedoch Gewicht – und mir persönlich bedeuten<br />

25 Jahre <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> sehr viel.<br />

Statistisch betrachtet, füllt <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

mehr als die Hälfte meines Lebens aus, nahm<br />

und nimmt einen bedeutenden Teil meines<br />

Alltags ein. Aber auch über die nackten Zahlen<br />

hinaus, habe ich in den vergangenen 25 Jahren vor<br />

allem viel Herzblut und meine unternehmerische Energie<br />

in den Erfolg von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> investiert.<br />

Das werde ich zusammen mit meinem Team auch<br />

weiterhin für Sie als unsere Kunden tun, um Sie und<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> in der Erfolgsspur zu halten. Dazu<br />

gehört selbstverständlich auch, dass wir Ihnen jedes<br />

Jahr die wichtigsten Themen aus der Versicherungswelt<br />

in unserem Kundenmagazin präsentieren: Ihre Alters-<br />

News & Infos Editorial<br />

25 Jahre<br />

vorsorge – ein absoluter Dauerbrenner (S. 60), Ihre<br />

Gesundheit – und wie Sie sich am besten versichern<br />

(S. 54) sowie die Abgeltungsteuer – mit dem Gewinner<br />

Fondspolice.<br />

Und wir stellen in unserem <strong>insurance</strong> Magazin<br />

auch wieder viele interessante – teils schon aus<br />

den Medien bekannte – Menschen vor, und zeigen<br />

diese von ihrer unbekannten Seite: Christiane<br />

zu Salm – Medienprofi und Unternehmerförderin<br />

(S. 26), Profiler, die es nicht nur in amerikanischen<br />

TV-Serien gibt (S. 30), und Jonathan Ive, den Designer<br />

von iBook, iPod und iPhone (S. 22).<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Lesevergnügen!<br />

Ihr<br />

Dipl.-Kfm. Carlos Reiss, Gründer und Geschäftsführer


<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Telefon 069/7170 7540<br />

beratung@hoesch-partner.de<br />

seit 1866<br />

Ganz oben mitspielen<br />

Wer seit über 140 Jahren in der höchsten Liga für Altersvorsorge und Vermögensaufbau<br />

mitspielt, schafft dies nur mit Solidität, Seriosität und Kompetenz. Oder einfach gesagt:<br />

mit Swissness! Deshalb sind wir genau der richtige <strong>Partner</strong>, wenn Sie Ihre finanzielle<br />

Unabhängigkeit mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung bis ins hohe Alter<br />

sichern möchten. Fragen Sie unseren Fachberater nach Swiss Life Temperament.<br />

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und für jeden<br />

Anlegertyp!


3 20<br />

3 14<br />

3 6<br />

Impressum<br />

Herausgeber 3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH<br />

Rüsterstraße 1, 60325 Frankfurt, Telefon 069 – 71707–0,<br />

Geschäftsführung Carlos Reiss<br />

Verlag 3 Konzept Verlagsgesellschaft, Ludwigstraße 33–37,<br />

60327 Frankfurt, Telefon 069 – 97 46 40,<br />

Geschäftsführung Stefan Wolff<br />

Grafisches Konzept 3 Peter Schmidt Group, Frankfurt<br />

Redaktionsleitung 3 Katja Kupfer<br />

Anzeigenleitung 3 Oliver Mack<br />

Redaktion <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> 3 Oliver Mack<br />

Art Direction 3 Anja Mathey, Jörg Niehage<br />

Druck 3 pva, Landau<br />

Auflage 3 50.000, Anzeigenpreisliste von Juni 2008<br />

Titelfoto 3 Dietrich Rose/zefa/Corbis<br />

News & Infos Inhalt<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

N E w s & I N f o s 3 6<br />

Aktuelle Versicherungsinformationen<br />

P R o f I L E 3 10<br />

Erfolg mal acht<br />

R E P o R T A G E 3 14<br />

Sinnliche Zeiten – Große und kleine Uhrenhersteller<br />

R E P o R T A G E 3 20<br />

Schöne neue Reisewelt – Trends und Visionen<br />

R E P o R T A G E 3 24<br />

Revolutionen im Büro – Appledesign<br />

I N T E R V I E w 3 28<br />

Engagierte Kämpfernatur – Christiane zu Salm<br />

R E P o R T A G E 3 2<br />

Profiler – In den Schuhen des Mörders<br />

R E P o R T A G E 3 6<br />

Gleitzeit – Flussreisen<br />

V E R s I C H E R U N G 3 41<br />

Unterstützungskasse:<br />

Manfred Baier über die Betriebliche Altersvorsorge<br />

H o E s C H & P A R T N E R I N s I D E 3 44<br />

Carlos Reiss: Gezielt und gelassen<br />

V E R s I C H E R U N G<br />

Gesundheits- und Pflegereform – Sicher durchs Leben<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung 3 52<br />

Private Krankenversicherung 3 54<br />

Pflegeversicherung 3 58<br />

V E R s I C H E R U N G 3 60<br />

Altersvorsorge: Verschenken Sie keinen Cent!<br />

V E R s I C H E R U N G 3 62<br />

Abgeltungsteuer – Die Uhr läuft!<br />

5


6<br />

Riester-Rätsel<br />

Jährlich erhalten 11 Millionen Riester-Sparer eine Mitteilung<br />

zu ihrem Riestervertrag. Allerdings ist danach die<br />

Verwirrung häufig größer als vorher. Die Versicherungsgesellschaften<br />

versuchen, möglichst viele Informationen<br />

kompakt zu vermitteln – das ist nicht immer leicht zu<br />

durchschauen. Zu diesem Schluss kommt auch das<br />

Fachmagazin Finanztest. Wir sagen Ihnen, worauf Sie<br />

achten müssen:<br />

1. Lob: Finanztest lobt ausdrücklich alle, die einen<br />

Riestervertrag abgeschlossen haben, für diese gute Entscheidung,<br />

sich die staatliche Förderung zu sichern.<br />

2. Dauerzulagenantrag: Wer diesen einmal auf den<br />

Weg gebracht hat, stellt sicher, dass er jährlich seine<br />

staatliche Förderung erhält.<br />

3. Optimale Beitragshöhe: Der maximal geförderte<br />

Beitrag wurde 2008 auf 2100 Euro p.a. erhöht. Nicht alle<br />

Verträge enthalten eine automatische Anpassung, daher<br />

muss jeder Riester-Sparer darauf achten, dass er keine<br />

Förderung verschenkt.<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Rente: Wir lösen Ihr Riester-Rätsel und sorgen auch sonst für eine<br />

optimale Altersvorsorge. Fordern Sie einfach ein individuelles<br />

Angebot an.<br />

Ansprechpartner: Ralf Uhlig<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/rente<br />

Mail: rente@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71707 – 145<br />

News & Infos Versicherung aktuell<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Wenn Sie weitere Fragen zum Zulagenantrag oder<br />

zur Beitragshöhe haben – oder noch gar keinen Vertrag<br />

abgeschlossen haben, melden Sie sich einfach bei<br />

uns. Unsere Riester-Experten helfen Ihnen gerne<br />

weiter.<br />

sterben kommt aus der Mode<br />

100, 120, 150 – wer bietet mehr? Während zu Zeiten<br />

unserer Großeltern 100 Jahre ein unerreichbar scheinendes<br />

Alter aus fernen biblischen Zeiten war, darf man<br />

heute bei jedem zweiten Neugeborenen davon ausgehen,<br />

dass es dieses Alter erreichen wird. Noch stellt auch<br />

120 Jahre eine Schallmauer dar, die bis jetzt nur von zwei<br />

Menschen durchbrochen wurde. Seriöse Berechnungen<br />

besagen jedoch, dass die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

alle fünf Jahre um ein Jahr steigt. Demnach liegt<br />

die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 2050 bei<br />

95 (in Worten: fünfundneunzig) Jahren. Wir werden de<br />

facto immer älter. Die bange Frage, die bleibt: Was hat<br />

das für Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und unsere<br />

Sozialsysteme?<br />

Die Gesellschaftsprognose sei an dieser Stelle den<br />

Trendforschern überlassen; die Auswirkungen auf die<br />

Sozialsysteme sind dagegen sehr einfach vorauszusagen.<br />

Vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass die<br />

durchschnittliche Lebenserwartung bei circa 45 Jahren<br />

lag, als Bismarck 1881 die Sozialversicherung einführte.<br />

Ergo müssen wir länger arbeiten und mehr für den<br />

Ruhestand sparen. Länger arbeiten scheint zumindest<br />

aus medizinischer Sicht möglich, schließlich sind viele<br />

der heute 65-Jährigen so fit wie vor 30 Jahren die 50-<br />

Jährigen. In Bezug auf das Sparen gibt es schlicht keine<br />

Alternative: Das Geld muss nicht mehr für 20 Jahre,<br />

sondern für 35 Jahre Ruhestand reichen!<br />

Fotos: Mauritius, Fotolia


Bundlest Du noch?<br />

Was vor einigen Jahren üblich war, erlebt nun eine<br />

Renaissance – die so genannten Produktbundles. Die Idee<br />

ist denkbar einfach: Ein Versicherer fasst drei bis fünf<br />

unterschiedliche Policen zu einer Art Rundum-Sorglos-<br />

Paket zusammen und vereint darin beispielsweise Privathaftpflicht-,<br />

Hausrat-, Gebäude-, Rechtsschutz- und<br />

Unfallversicherung. Das kann ein attraktives Angebot<br />

sein, muss es aber nicht. Deswegen lohnt sich ein<br />

genauer Blick. Die Vorteile eines solchen Angebots liegen<br />

in der Einfachheit – mit einem Vertragsabschluss<br />

ist alles erledigt und man hat im Falle eines Schadens<br />

nur einen Ansprechpartner. So muss man sich bei<br />

einem Schaden am Haus nicht mit unterschiedlichen<br />

Versicherern bezüglich des Hausrats oder der Gebäudeversicherung<br />

herumschlagen. Allerdings ist ein Nachteil<br />

solcher Policen eine gewisse Intransparenz, da in<br />

der Regel nicht deutlich ist, für welchen Teil des Paketes<br />

welcher Beitrag bezahlt werden muss. Zudem ist es<br />

fraglich, ob die Paketprämie wirklich günstiger ist als<br />

Policen ausgewählter Einzelanbieter. Das gilt ebenso für<br />

die versicherten Leistungen. Deshalb ist es ratsam, derartige<br />

Bundles vor Abschluss genau zu prüfen.<br />

News & Infos Versicherung aktuell<br />

Alles irisch oder was?<br />

Immer mehr Versicherungsgesellschaften bieten Verträge<br />

über Tochtergesellschaften aus Irland an. Sicher<br />

ist, dass die irischen Wiesen grüner als die meisten<br />

in Deutschland sind – aber sind deshalb die Renditen<br />

auch höher? Oder gibt es andere Gründe für diese Vorgehensweise?<br />

Die AXA hat mit TwinStar vor zwei Jahren<br />

im großen Stil ein solches Angebot auf den Markt<br />

gebracht, dieses Jahr zieht die Allianz nach. Dennoch<br />

werden Angebote über ausländische Töchter von manchen<br />

Verbrauchern mit Skepsis betrachtet. Doch der<br />

Hintergrund ist im Prinzip einfach: Die irische Versicherungsaufsicht<br />

erlaubt Produkte, die in Deutschland<br />

nicht möglich sind. Aufgrund der Dienstleistungsfreiheit<br />

innerhalb der Europäischen Union dürfen diese<br />

Produkte in Deutschland jedoch verkauft werden. Dass<br />

die produktgebende Gesellschaft in Irland sitzt, ist also<br />

nicht unseriös, aber man holt sich andere rechtliche<br />

Rahmenbedingungen ins Portfolio. Ob die Anlagestrategie<br />

und die damit möglicherweise verbundenen<br />

Risiken eines Produktes zum Profil eines Anlegers passen,<br />

sollte in einem individuellen Beratungsgespräch<br />

erörtert werden.<br />

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8<br />

News & Infos Versicherung aktuell<br />

Crime & Crisis – schutz vor folgen der wirtschaftsspionage<br />

Deutsche Unternehmen sind Innovationsweltmeister.<br />

Ihr Know-how und ihre Ideen sind bei Mitbewerbern<br />

und Konkurrenten oft sehr gefragt. Regelmäßig werden<br />

sie deshalb zum Ziel illegaler Attacken, die erheblichen<br />

Schaden anrichten. Die Vermögensschäden aufgrund<br />

der Wirtschafts- oder Industriespionage werden in<br />

Deutschland auf mehr als 20 Milliarden Euro pro Jahr<br />

geschätzt.<br />

In vielen Fällen geht es nicht nur um Entwicklungen<br />

oder Forschungsergebnisse; oftmals ist es auch der<br />

Vertrieb, der zum Ziel von Spionagetätigkeiten wird.<br />

Neben Kundendaten, Konstruktionsplänen oder dergleichen,<br />

sind Abmachungen und Vereinbarungen mit<br />

Zulieferern oder Geschäftspartnern sehr begehrte Informationen.<br />

In den wenigsten Fällen informieren die betroffenen<br />

Unternehmen die entsprechenden Behörden: Es<br />

ist häufig nicht einfach, den Nachweis zu erbringen,<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

dass Geheimnisse ausspioniert wurden. Auch in Bezug<br />

auf die Vorbeugung ergreifen viele mittelständische Unternehmen<br />

nicht die erforderlichen Maßnahmen. Zwar<br />

sichern die meisten ihre EDV durch Passwörter und beschränken<br />

die Zugriffsrechte auf sensible Daten, doch<br />

einigen Tricks der Spionageprofis können sie oft nicht<br />

viel entgegensetzen.<br />

wie kann sich ein Unternehmen also gegen solche<br />

Angriffe schützen?<br />

Die Vertrauensschadenversicherung leistet zwar Schadenersatz<br />

bei Straftatdelikten wie Diebstahl, Betrug<br />

oder Unterschlagung. Der Verrat von Betriebsgeheimnissen<br />

ist aber regelmäßig ausgeschlossen. Wichtig für<br />

ein Unternehmen ist daher die sinnvolle versicherbare<br />

Kombination aus Prävention, Unterstützung bei der<br />

Sachverhaltsermittlung und – wenn ein Spionagefall<br />

entdeckt wird – der Schadenersatz.<br />

Die Lösung sieht, bereits bei Abschluss einer entsprechenden<br />

Police, im Rahmen der Prävention die<br />

Beratung durch ein seriöses Sicherheitsunternehmen<br />

vor. Es kann sich hierbei um eine zunächst allgemeine<br />

Beratung handeln, es können aber auch schon individuelle<br />

Sicherheitsprobleme aufgegriffen werden. Denn<br />

bereits bei dem Anfangsverdacht einer möglichen Spionage<br />

benötigt das Unternehmen dringende und schnelle<br />

Unterstützung durch ein Sicherheitsunternehmen,<br />

das umgehend die notwendigen Ermittlungen einleitet.<br />

Sofern es sich um einen Spionagefall handelt, wird<br />

ein detaillierter Bericht erstellt, auf dessen Basis eine<br />

Rechtsanwaltskanzlei ein Rechtsgutachten inklusive<br />

einer Empfehlung weiterer rechtlicher Schritte erstellt.<br />

Sollte die Reputation des geschädigten Unternehmens<br />

gefährdet sein, werden die Kosten eines erfahrenen PR-<br />

Beraters erstattet.<br />

Optional kann bei Verwertung der Geschäftsgeheimnisse<br />

durch Dritte der Schadenersatz in Form einer fiktiven<br />

Lizenzgebühr versichert werden. Unternehmen<br />

umgehen somit den schwierigen Nachweis des entgangenen<br />

Gewinns und werden auf Basis eines Sachverständigengutachtens<br />

entschädigt. Auch der Schaden<br />

einer hieraus resultierenden Betriebsunterbrechung ist<br />

versicherbar.<br />

Zur Erstellung eines Angebots wird ein Kurzfragebogen<br />

benötigt. Die Prämien werden individuell gestaltet.<br />

Mit einem abgerundeten Konzept erhalten somit die<br />

Sicherheitsbeauftragten in Unternehmen professionelle<br />

Hilfe zur Seite gestellt, die sie präventiv und im Krisenfall<br />

unterstützet und das gesamte Unternehmen vor den<br />

Folgen einer Spionage schützt.<br />

Foto: Corbis


Aufstieg in die 1. Klasse<br />

Wer gesetzlich krankenversichert ist, den erwartet<br />

im nächstgelegenen Krankenhaus Folgendes: Die<br />

Unterbringung in der so genannten Allgemeinen<br />

Pflegeklasse. Das bedeutet Mehrbettzimmer und<br />

Behandlung durch den diensthabenden Arzt. Für<br />

diejenigen, die über eine private Krankenzusatzversicherung<br />

verfügen, gibt es allerdings Alternativen.<br />

Finanztest spricht in diesem Zusammenhang von<br />

einem „Aufstieg in die 1. Klasse“ (vgl. www.finanztest.<br />

de, 10.07.2008).<br />

Eine private Krankenzusatzversicherung bietet<br />

folgende entscheidende Vorteile im Krankenhaus:<br />

Freie Krankenhauswahl: Sie entscheiden, wo und<br />

von wem Sie behandelt werden, denn die so genannten<br />

Differenzkosten (mögliche Mehrkosten zwischen<br />

dem nächstgelegenen Krankenhaus und dem Hospital<br />

Ihrer Wahl) werden von der Zusatzversicherung<br />

getragen.<br />

Zwei-Bett-Zimmer befinden sich meist auf der<br />

Privatstation. Dadurch ist ihre Privatsphäre gewährleistet.<br />

Sie können ungestört Besuch empfangen, telefonieren<br />

oder fernsehen. Nasszellen befinden sich<br />

im Zimmer und nicht auf dem Flur.<br />

News & Infos Versicherung aktuell<br />

Gebührenordnung der Ärzte (GoÄ): Die GoÄ ist<br />

genau genommen nichts anderes als eine Preisliste.<br />

Bei besonders komplizierten oder zeitaufwändigen<br />

Behandlungen kann der behandelnde Arzt den 2,3-<br />

oder 3,5-fachen Satz abrechnen. Das ist inzwischen<br />

in vielen Fällen Voraussetzung, von bestimmten ärztlichen<br />

Spezialisten oder in Spezialkliniken behandelt<br />

zu werden.<br />

Vor- und nachstationäre Behandlung: Ein wichtiger<br />

Punkt, denn auch eine Vor- oder Nachbehandlung im<br />

Zusammenhang mit einem stationären Aufenthalt<br />

sollte aus einer Hand vom Spezialisten erfolgen.<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Krankenversicherung: Ob Gesundheitsreform, Wechsel in die<br />

private Krankenversicherung oder die Frage nach dem optimalen<br />

Zahnzusatztarif. Bei uns sind Sie immer richtig. Fragen Sie uns.<br />

Ansprechpartner: Claudia Thomas<br />

Alexander Krämer<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/KV<br />

Mail: KV@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 707 – 128 (Fr. Thomas)<br />

069 – 71 707 – 116 (Hr. Schäfer)<br />

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9


10<br />

Profile Erfolg mal acht<br />

Erfolg mal acht<br />

Neben einem ausfüllenden Beruf sollte auch ein erfülltes<br />

Leben stehen. Wir stellen ihnen acht Menschen aus der<br />

Kundenkartei von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> vor, die mit Freude<br />

den Spagat zwischen Beruf und Privatleben üben.<br />

Traumkarriere – ganz piano<br />

Als Spross einer Unternehmerfamilie – seit 1846 ist der<br />

Keramikhersteller Korzilius im Westerwald in Familienbesitz<br />

– war Mark Korzilius schon von klein auf mit<br />

industriellen Abläufen im Betrieb und den Lebensumständen<br />

eines lokalen Fabrikanten vertraut. Kundenorientierung,<br />

systematische, getaktete Abläufe mit hohem<br />

Qualitätsanspruch und Nachvollziehbarkeit bis hin zum<br />

nachhaltigen Umgang mit Ressourcen<br />

prägten seinen Werdegang.<br />

Nach dem Abschluss des<br />

Studiums an der European Business<br />

School (EBS) im Jahr 1991<br />

schlug er – nach eigenen Aussagen<br />

vielleicht etwas vorschnell<br />

– Angebote von Bertelsmann,<br />

L‘Oréal und der Treuhand aus und stieg ins elterliche Unternehmen<br />

ein, um eigene Ideen und Innovationen zu<br />

verwirklichen. Dem Unternehmertum ist Mark Korzilius<br />

treu geblieben, dem elterlichen Unternehmen nicht:<br />

Nach einigen Zwischenstationen eröffnete er im Oktober<br />

2002 das erste Vapiano in Hamburg (www.vapiano.de).<br />

Vom Erfolg überwältigt, veräußerte er seine Idee an Brancheninsider<br />

aus der Systemgastronomie, die seinem Baby<br />

Vapiano schließlich zu Wachstum verhalfen. Er selbst<br />

betreibt heute noch zwei Restaurants in Hamburg, die<br />

täglich rund 1.800 Gäste bewirten. Und eine neue Idee<br />

hat er auch schon wieder.<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Internationaler Marathon<br />

Christine Graeffs Lebenslauf ist<br />

ein wahrlich internationaler. Nach<br />

ihrem Studium in Frankreich<br />

und Großbritannien, startete die<br />

Deutsch-Französin ihre Karriere<br />

bei der Dresdner Kleinwort<br />

Benson im Corporate-Finance-<br />

Bereich. Danach leitete sie zunächst<br />

in London und dann in Frankfurt für Burson Marsteller<br />

den Bereich Finanzkommunikation, bis sie 2001<br />

in Frankfurt zu Brunswick wechselte und als <strong>Partner</strong>in<br />

das deutsche Büro aufbaute (www.brunswickgroup.com).<br />

Christine Graeff berät vornehmlich international ausgerichtete<br />

Unternehmen zu den Themen Finanzkommunikation,<br />

Krisenmanagement und Restrukturierung<br />

sowie Medientraining. Zudem ist sie bei großen Unternehmenszusammenschlüssen<br />

als Beraterin tätig. Zuletzt<br />

bei der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank<br />

oder bei dem Versuch der Swiss Life Einfluss<br />

auf MLP zu gewinnen. Mit ihren beiden Kindern kann sie<br />

sich neben den Muttersprachen Deutsch und Französisch<br />

auch fließend in Englisch oder Spanisch unterhalten. Und<br />

da in Christine Graeffs Leben nicht nur Geschwindigkeit,<br />

sondern auch Ausdauer zählt, trainiert die begeisterte<br />

Läuferin in den frühen Morgenstunden regelmäßig für<br />

die Marathondistanz.


Mit dem oldtimer zum Ziel<br />

Seine Leidenschaft gehört dem Unternehmertum. Das<br />

Grundlagenwissen dafür erlangte Dr. Michael Hinderer,<br />

Chairman bei Altium Capital AG (www.altiumcapital.com),<br />

an der Hochschule St. Gallen, wo er Betriebswirtschaft<br />

studierte und mit Auszeichnung promovierte. Bevor er<br />

1986 CFP Corporate Finance <strong>Partner</strong>s AG, die Vorgängerfirma<br />

der Altium Capital, mitgründete, war er für eine<br />

der führenden Investmentbanken tätig. Ab 1990 baute er<br />

zudem Apax <strong>Partner</strong>s in Deutschland<br />

mit auf. Aufgrund seiner<br />

eigenen unternehmerischen Erfahrungen<br />

ist Michael Hinderer<br />

mit Corporate-Finance-Bedürfnissen<br />

mittelständischer Unternehmen<br />

bestens vertraut. Eine<br />

weitere Leidenschaft gehört dem<br />

historischen Motorsport, den Michael Hinderer gerne<br />

mit einem Oldtimer aus seiner Sammlung pflegt. Doch<br />

hier geht es bei einer Ausfahrt nicht um Geschwindigkeit,<br />

sondern vor allem um die Ziele: architektonisch reizvolle<br />

Städte oder Opern-Spielorte. Und auch der Genuss soll<br />

nicht zu kurz kommen: So beschließt der Oldtimer-Liebhaber<br />

einen erfolgreichen Tag gerne gemeinsam mit seiner<br />

Frau bei einem ausgesuchten Glas Rotwein.<br />

Profile Erfolg mal acht<br />

familie, Business und soziales<br />

Engagement<br />

Nach dem Studium der Betriebswirtschaft<br />

und Psychologie an<br />

der Ludwig-Maximilian-Universität<br />

(LMU) München mit Abschluss<br />

als Diplomkaufmann,<br />

hatte Baron Bechtolsheim<br />

mehrere leitende Positionen<br />

im Bereich Private Banking,<br />

u.a. bei der damaligen Bayerischen Vereinsbank und<br />

der Dresdner Bank, inne. Bis Juni 2000 war er Direktor<br />

der DG Capital Management GmbH. In den letzten<br />

acht Jahren hat Christian von Bechtolsheim einen<br />

großen Anbieter für Dienstleistungen im Bereich Family<br />

Office aufgebaut. Die FOCAM AG (www.focam.de)<br />

betreut Vermögen bekannter Unternehmerfamilien unter<br />

ganzheitlichen Aspekten. Seine knappe Freizeit verbringt<br />

der Vater von vier kleinen Kindern, der auch aktiver<br />

Forstwirt ist, in Oberbayern und Thüringen. Dabei<br />

kommt auch das soziale Engagement nicht zu kurz. So<br />

ist Christian von Bechtolsheim Vorstand des Malteserordens<br />

der Diözese Limburg und ehrenamtlicher Leiter<br />

des Malteserhilfsdienstes Thüringen.<br />

Statt ewig warten.<br />

Sofort handeln.<br />

Alles wird gut.<br />

VictoriaMed – unsere private Krankenversicherung<br />

bietet 5 neue Tarife.<br />

Einer ist perfekt für Sie.<br />

empfohlen von:<br />

11


12<br />

Gipfel des Erfolgs<br />

Vorstandsvorsitzender, Gründer und Ideengeber der CareerConcept<br />

AG: Dr. David Schmutzler ist alles in Personalunion.<br />

Damit sind er und die CareerConcept Erfinder<br />

privat finanzierter Bildungsfonds – auch Studienfonds<br />

genannt – in Deutschland (www.career-concept.com).<br />

Auf die Idee kam David Schmutzler nach seinem Studium<br />

an der European Business School in Oestrich-Winkel.<br />

Dort promovierte er Mitte 2006; davor arbeitete er für die<br />

Deutsche Bank in Sydney und die<br />

Citibank in London. Privat begeistern<br />

ihn Kunst, Design und<br />

Architektur sowie Berge, die er<br />

bei seinen Auslandsaufenthalten<br />

in den USA oder Argentinien<br />

besucht. Auch in seiner jungen<br />

Karriere hat er schon viele Gipfel<br />

erklommen: So war er Finalist Entrepreneur of the Year<br />

2006 sowie Finalist Social Entrepreneur of the Year und<br />

wurde im März 2008 beim World Economic Forum in<br />

Davos als Young Global Leader ausgezeichnet. Im Januar<br />

dieses Jahres hat David Schmutzler den Kilimandscharo<br />

bestiegen.<br />

– über 60 Jahre –<br />

Auktionshaus Arnold<br />

www.auktionshaus-arnold.de<br />

Profile Erfolg mal acht<br />

Van Cleef & Arpels in Friedrich-Fassung,<br />

besetzt mit einem Diamant von ca. 8 cts.<br />

Ausruf € 60.000,–<br />

Zuschlag € 160.000,–<br />

Christo, „Store Front (Project)“,<br />

Collage, 74 x 61 x 4,5 cm<br />

Ausruf € 10.000,–<br />

Zuschlag € 80.000,–<br />

Inh. Karl M. Arnold<br />

Vereidigte und öffentlich bestellte Auktionatoren<br />

Auktionen für Juwelen, Alte und Moderne Kunst<br />

Taxationen · Gutachten<br />

Bleichstraße 40 42 · 60313 Frankfurt am Main<br />

Telefon 0 69 - 28 27 79 und 0 69 - 28 31 39<br />

Telefax 0 69 - 2 97 79 29<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Inspiration im Quadrat<br />

Die gebürtige Schwedin Lena Foerster hat sich in ihrem<br />

28 Quadratmeter großen Laden in Kronberg im Taunus<br />

(bei Frankfurt) auf zeitloses und originelles Wohndesign<br />

spezialisiert. Die Farben Weiß, Grau und Taupe, die im<br />

Showroom von „28 Quadrat“ dominieren, sorgen für<br />

eine harmonische Atmosphäre.<br />

Dezenter Luxus und außergewöhnliche<br />

Qualität prägen die<br />

Wohnaccessoires und Objekte,<br />

die Lena Foerster sorgfältig<br />

ausgewählt und arrangiert hat.<br />

Herausgekommen ist ein faszinierendes,<br />

klares und modernes<br />

Konzept. Inspiriert wird Lena Foerster unter anderem<br />

bei ihren Reisen nach Paris, Antwerpen oder in ihre<br />

Heimat Schweden. Einige Impressionen der Objekte<br />

findet man auf der Homepage www.28quadrat.de.


Mit weitblick<br />

erfolgreich<br />

Ein Wanderer zwischen den<br />

Welten. So sieht sich Andreas<br />

Kühner selbst, zumindest hinsichtlich<br />

seines beruflichen Werdegangs.<br />

Nach dem Studium der<br />

Publizistik und Politologie in Münster und Hamburg,<br />

schlug er zunächst eine journalistische Laufbahn bei der<br />

Hamburger Verlagsgruppe Milchstraße ein. Doch schon<br />

bald folgte der Wechsel auf die andere Seite: in die PR.<br />

Kein ungewöhnlicher Weg. Dass er dann wieder in den<br />

Journalismus zurückkehrte und sich danach erneut für<br />

eine Tätigkeit als PR-Mann entschied, ist jedoch bemerkenswert.<br />

Seit 2004 bekleidet Kühner äußerst erfolgreich<br />

den Posten als Director Communications bei SevenOne<br />

Media, Werbe- und Marketing-Tochter der größten<br />

Sendegruppe Deutschlands, ProSiebenSat.1 Media AG<br />

(www.sevenonemedia.de). Privat wandert Andreas<br />

Kühner ebenfalls zwischen den Welten: den städtischen<br />

(München) und den bergigen (Alpen). In den Bergen wird<br />

aber nicht nur gewandert, sondern auch geklettert. Hoch<br />

oben bekommt der Stadtmensch den Kopf frei und gewinnt<br />

den nötigen Weitblick, um auch kommunikativ den<br />

nächsten Gipfelsturm in Angriff nehmen zu können.<br />

Profile Erfolg mal acht<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

weit gereist und angekommen<br />

Seit Juli 2008 ist Sandra Hallbauer in der Mitte Deutschlands<br />

angekommen: bei Morgan Stanley in Frankfurt. In<br />

den 22 Jahren davor hat sie weite Teile der Welt gesehen.<br />

Geboren in München, aufgewachsen in Meckenheim und<br />

Koblenz, absolvierte sie zunächst während der Schulzeit<br />

ein Austauschjahr in den USA, dann folgten Studium<br />

an der WHU in Vallendar, ein<br />

Auslandssemester an der Thammasat<br />

University in Bangkok<br />

und Praktika bei der Detecon in<br />

Bonn, beim europäischen Parlament<br />

in Brüssel und schließlich<br />

bei Morgan Stanley in Frankfurt<br />

(www.morganstanley.com). Das<br />

Reisen ist Sandra Hallbauers große Leidenschaft – und<br />

sie hat ihre Trips in die USA, nach Asien und in Europa<br />

intensiv genossen. Der Einstieg als Analystin im Bereich<br />

M&A bei Morgan Stanley, wo sich Sandra Hallbauer vor<br />

allem mit dem deutschen Markt beschäftigt, lässt große<br />

Reisen derzeit leider nicht zu. Aber es ist wie an den<br />

Märkten: es werden auch wieder andere Zeiten kommen.<br />

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Auch in diesem Jahr wurden wir wieder mit dem unabhängigen<br />

ASSEKURATA-Qualitätsurteil „A++ Exzellent“ ausgezeichnet – übrigens zum<br />

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1


Sinnliche Zeiten


Foto: Sinn Spezialuhren GmbH & Co. KG<br />

Reportage sinnliche Zeiten<br />

Mechanische Uhren sind zeitlos schön. Und um ihre<br />

Liebhaber konkurrieren nicht nur große Hersteller<br />

wie Rolex oder Breitling. Eine Reise von den kleinen<br />

Uhrenmanufakturen zu den ganz großen.<br />

TExT: NILs BREMER<br />

Helmut Sinn kommt immer noch ein paar Mal in<br />

der Woche ins Büro. Wieso immer noch? Weil der<br />

gute Mann 91 Jahre alt ist. Vor ein paar Jahren musste<br />

er die Fliegerei aufgeben, das hat ihn geschmerzt. Das<br />

Uhrenhandwerk aber, das wird ihn nicht mehr loslassen.<br />

„Wenn man das über so viele Jahre gemacht hat, dann<br />

hängt man dran“, sagt Sinn. Die Geschäftsführung, die<br />

hat er abgegeben. Das macht jetzt Horst Hassler, noch<br />

so ein Uhrenverrückter. Er sagt: „Der Name Sinn hat einen<br />

Klang in der Uhrenbranche.“ Das liegt daran, dass<br />

der begeisterte Pilot Sinn in den 50er- und 60er-Jahren<br />

eine neue Generation von Fliegeruhren entwarf. „Die<br />

bisherigen Modelle hatten doch erhebliche Nachteile“,<br />

sagt Sinn. Schlecht lesbar seien die gewesen, noch dazu<br />

unzuverlässig. Der junge Flieger bringt sich das Uhrenhandwerk<br />

selbst bei, lernt hier und dort, schraubt und<br />

werkelt, bis die ersten Sinn-Uhren die Fliegerei-Welt begeistern.<br />

Es ist keine Marktlücke, in die er stößt, doch<br />

seine Uhren sind einfach um ein Vielfaches besser als<br />

die der Konkurrenz. „Man kann sagen“, so Horst Hassler,<br />

„dass Helmut Sinn Maßstäbe für alle Fliegerchronografen<br />

gesetzt hat, die es heute gibt.“<br />

Mitte der 90er-Jahre, da wollte Helmut Sinn schon<br />

mal alles hinschmeißen. Er verkaufte den Laden und<br />

damit seinen Namen. Doch dann überlegte er es sich<br />

noch einmal anders, erwarb mit dem gewonnenen Geld<br />

die Schweizer Uhrenmanufaktur Guinand, unter deren<br />

Signet nun wieder die berühmten Fliegeruhren gefertigt<br />

werden. „Aber auch andere Modelle sind über die Jahre<br />

dazugekommen, darunter auch welche mit kleinerem<br />

Ziffernblatt“, erklärt Horst Hassler im Verkaufsraum der<br />

kleinen Firma im Frankfurter Stadtteil Rödelheim. An<br />

den Wänden hängen Schwarz-Weiß-Fotos von Helmut<br />

Sinn in Fliegermontur, in einer Vitrine liegen wertvolle<br />

Erinnerungsstücke und auf einem einfachen Tisch liegt<br />

in einem rechteckigen Kasten die aktuelle Kollektion bereit.<br />

Teuer sind die Guinand-Uhren nicht, bei drei-, vierhundert<br />

Euro geht es los, an fünfstellige Preise ist hier<br />

gar nicht erst zu denken. „Das liegt an zwei Dingen: Wir<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

vertreiben die Uhren nur direkt, nicht über Zwischenhändler.<br />

Und: Wir geben kaum Geld für Werbung aus.“<br />

Dabei kommen die Werke, also die Herzen jeder Uhr,<br />

teilweise aus den gleichen Schweizer Manufakturen wie<br />

die von Breitling. „Was kostet denn eine Anzeige im Spiegel?<br />

50.000 Euro? Das Geld müssen Sie über den Preis<br />

erstmal wieder reinholen“, erklärt Hassler. So kommt<br />

es, dass die Uhren Helmut Sinns nicht nur einen Klang<br />

unter Liebhabern haben, sondern auch vergleichsweise<br />

günstig zu erstehen sind. „Mit dem Lamborghini fährt<br />

hier keiner vor. Und: Unsere Kunden kommen mittlerweile<br />

aus aller Welt – dank des Internets können wir viel<br />

mehr Menschen erreichen als je zuvor“, sagt Hassler, der<br />

den Netzvertrieb in den vergangenen Jahren auf Vordermann<br />

gebracht hat. Mittlerweile kommt fast die Hälfte<br />

des Umsatzes elektronisch zustande. Der schnelle Wandel<br />

vom alten Kaufmannsladen zum Internetversand<br />

verwundert nicht, wenn man hört, dass Geschäftsführer<br />

Hassler über 30 Jahre als IT-Fachmann bei IBM gearbeitet<br />

hat. Uhren waren lediglich sein Hobby, bis der alte<br />

Flieger über einen Liebhaberclub auf ihn zukam und<br />

ihm den Geschäftsführerposten anbot. „Da hab ich noch<br />

mal die Schulbank gedrückt“, sagt Hassler und zeigt auf<br />

ein Bild, das ihn bei der Ausbildung zum Uhrmachergesellen<br />

zeigt.<br />

Ein Ingenieur, der zum Uhrenfachmann wurde – das<br />

scheint in der Branche keine Seltenheit zu sein. Nur einige<br />

hundert Meter von Guinand-Watches entfernt, ebenfalls<br />

in Frankfurt-Rödelheim, liegt das Geschäft Sinn Spezialuhren,<br />

das Geschäft, das der Ingenieur Lothar Schmidt<br />

Mitte der 90er-Jahre vom alten Sinn kaufte. Die Tradition<br />

wird auch dort fortgeführt, doch aus 14 Mitarbeitern sind<br />

mittlerweile gut 70 geworden, die in einem Zweckbau<br />

mitten in einem kleinen Wohngebiet neue Uhrengenerationen<br />

entwickeln, die Reparaturen durchführen und ab<br />

und an auch mal ein Werk in eine Druckkammer stecken,<br />

um zu sehen, ob es einer Wassertiefe von 14.000 Meter<br />

gewachsen wäre. Die Unterwasseruhr UX gehört zum<br />

neuesten Streich von Lothar Schmidt, eine Uhr, die mit<br />

Silikonöl gefüllt ist und so aus jedem Winkel heraus ab-<br />

15<br />

3


lesbar bleibt. Für diesen Trick musste Schmidt allerdings<br />

mit einer Tradition brechen: die UX ist die erste Quarzuhr<br />

aus seinem Haus. Sie soll aber die Ausnahme bleiben.<br />

„Die mechanische Technik macht ja gerade die Faszination<br />

aus“, sagt Schmidt, der einst aus dem Maschinenbau<br />

in die Schweizer Uhrenbranche wechselte und zuletzt<br />

Produktionsleiter beim Hersteller IWC war, bevor er sich<br />

mit der Übernahme der Spezialuhren-Manufaktur einen<br />

lang gehegten Traum erfüllte. Das Prinzip des Direktvertriebs<br />

hat er beibehalten, auch die Fliegeruhren-Modelle<br />

führt er im Programm, doch mit einigen Kniffen hat er<br />

es geschafft, dem Namen Sinn eine weit größere Verbreitung<br />

zu geben. Einer der Verkaufsschlager ist etwa die<br />

Frankfurter Finanzplatzuhr, die es mittlerweile in etlichen<br />

Varianten gibt. „Wir haben einmal begonnen auf einige<br />

Zifferblätter ‚Frankfurt am Main’ zu schreiben, das wurde<br />

hier in der Region gleich sehr beliebt“, erzählt Schmidt.<br />

Mit der Finanzplatzuhr wurde gleich eine neue Zielgruppe<br />

ausgemacht: nicht mehr die Flieger, nicht die Taucher,<br />

sondern die Banker. Nachdem die Chefs der Deutschen<br />

Börse die Sinn-Uhren nicht nur trugen, sondern auch verschenkten,<br />

wurde die Sache zum Selbstläufer.<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Der Name Sinn sprach sich in der Finanzwelt<br />

schnell herum. Und weil Lothar Schmidt auch kleine<br />

Uhren für die Damen anbietet, hat sich der Kundenkreis<br />

schnell erweitert. Sonderanfertigungen sind auch kein<br />

Problem: bei Sinn arbeitet eine Graveurin. So kann auf<br />

der Finanzplatzuhr statt der Frankfurter Skyline auch<br />

gerne das Hamburger Stadtwappen prangen. Oder ein<br />

asiatisches Schriftzeichen: „Ein Drittel der Uhren geht<br />

KG<br />

ins Ausland“, sagt Schmidt. Der größte Markt: Japan.<br />

Co. &<br />

Stark im Kommen: Singapur. „Da kommt es vor allem<br />

drauf an, starke <strong>Partner</strong> vor Ort zu finden.“ Denn große<br />

GmbH<br />

Werbeanzeigen, die will man auch hier nicht schalten.<br />

„Als ich bei IWC aufhörte, lag dort der Anteil des Marketingbudgets<br />

bei 25 Prozent, mittlerweile sind 35 Pro-<br />

Spezialuhren<br />

zent üblich“, sagt Schmidt. Das drücke die Preise nach<br />

Sinn<br />

oben.<br />

Eine Finanzplatzuhr mit bestem Schweizer Werk gibt<br />

GmbH,<br />

es bei Sinn schon für knapp 1.700 Euro. Eine der teuersten<br />

Uhren im Verkaufsraum ist eine mit Brillianten be-<br />

Uhren<br />

setzte Damenuhr für 4.000 Euro. Wahre Schnäppchen<br />

Lange<br />

in der Uhrenwelt, in der bestens Betuchte auch gerne<br />

mal sechsstellige Summen in ein tickendes Kleinod in- Fotos:


vestieren. Lothar Schmidt setzt nach wie vor auf beste<br />

Teile aus der Schweiz. Unterschiede in der Technik gibt<br />

es kaum – außer dass Schmidts Mitarbeiter so manches<br />

Werk komplett zerlegen, um noch einige Spezialfunktionen<br />

einzubauen. „Damit schaffen wir es, im Gespräch<br />

zu bleiben. Sie finden bei uns Uhren mit Funktionen<br />

und Details, die es sonst nicht gibt.“ In die ölgefüllte<br />

Unterwasseruhr hat Schmidt bislang am meisten Geld<br />

investiert – sie ist vom germanischen Lloyd geprüft und<br />

noch dazu die offizielle Uhr der Polizeispezialeinheit<br />

GSG9, was Schmidt nicht ohne Stolz sagt.<br />

Doch mit solch aufwändigen Modifikationen hat der<br />

Mittelständler eine gewisse Grenze erreicht. Die Werke<br />

kommen aus der Schweiz, einige Modifikationen aus<br />

Hanau, die Gehäuse aus einem eigenen Werk in Glashütte.<br />

Die Millionen für die Entwicklung eines eigenen<br />

Uhrwerks können sich nur die ganz Großen leisten.<br />

Reportage sinnliche Zeiten<br />

„Sie finden bei uns Uhren mit Funktionen und Details,<br />

die es sonst nicht gibt. Damit schaffen wir es, im<br />

Gespräch zu bleiben.“ (Lothar Schmidt)<br />

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1


18<br />

So verwundert es nicht, dass aus Glashütte, dem<br />

kleinen Städtchen im Erzgebirge immer noch Innovationen<br />

kommen, über 160 Jahre nachdem sich dort der<br />

erste Uhrmacher niederließ. Ferdinand Adolph Lange,<br />

nach vielen Stationen in Europa ein Geübter seines<br />

Fachs, wählte den Standort, weil im Osten Subventionen<br />

lockten. Die königlich-sächsische Regierung wollte<br />

die strukturschwache Region stärken und unterstützte<br />

Lange, rang ihm aber zugleich das Versprechen ab, ja<br />

genug Ausbildungsplätze zu schaffen. Dies sollte zum<br />

Grundstein der heute noch florierenden Uhrenwirtschaft<br />

werden. Die niedrigen Lohnkosten tun ihr Übriges,<br />

denn der einst so stolze Bergwerksort ist schwer<br />

verarmt. Lange bildet 15 Uhrmacher aus – und ermuntert<br />

sie dazu, sich selbstständig zu machen. Etliche<br />

Unternehmen entstehen in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts in Glashütte, eine 1878 gegründete Uhrmacherschule<br />

macht den Ort zum Zentrum der Uhrenproduktion.<br />

Bald war der Name Glashütte-Sachsen so<br />

viel wert, dass die 1906 gegründete Firma Nomos auf<br />

die Idee kam, Schweizer Uhren zu importieren und sie<br />

mit dem prestigeträchtigen Namen auszustatten – eine<br />

Praxis, die vier Jahre später gerichtlich unterbunden<br />

wurde und damit das Aus für die Firma bedeutete. Nach<br />

dem Ende der DDR und dem „volkseigenen“ Uhrenbetrieb<br />

wurde Nomos 1991 wieder gegründet – zusammen<br />

mit etlichen anderen Traditionsbetrieben.<br />

Heute sind in Glashütte gut 900 Menschen in der<br />

Uhrenwirtschaft tätig, es ist ein boomender Industriezweig.<br />

Luxus aus Deutschland ist weltweit gefragt. Der<br />

Reportage sinnliche Zeiten<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Juwelier Wempe hat sich dort angesiedelt, die Swatch-<br />

Gruppe lässt den alten Namen Union wieder aufleben.<br />

Und auch hinter einem traditionellen Namen wie<br />

A. Lange & Söhne steht mittlerweile der Schweizer<br />

Luxusgüterkonzern Richemont, Jahresumsatz 4,8 Milliarden<br />

Euro. Auch namhafte Firmen wie IWC, Jaeger-<br />

LeCoultre, Cartier oder Baume et Mercier gehören zu<br />

dem Schweizer Unternehmen. Große Innovationen<br />

sind in der Uhrenbranche auch mit derart viel Geld<br />

im Rücken kaum noch zu erwarten, da muss man auf<br />

Bewährtes zurückgreifen. Oder auf Legendäres wie bei<br />

A. Lange & Söhne, die kürzlich die Rückkehr des Tourbillon<br />

bekannt gaben, eine Technik, 1801 von Breguet<br />

erstmals patentiert, die bei Taschenuhren die Ganggenauigkeit<br />

durch einen kleinen Käfig, in dem Unruh<br />

und Anker auf einem Drehgestell um das Sekundenrad<br />

wirbeln, garantiert. Der Fortschritt bei Lange liegt im<br />

Stillstand: Der „Wirbelwind“ lässt sich anhalten. Eine<br />

uhrenmechanische Meisterleistung, die die Besitzer der<br />

Cabaret Tourbillon gerne zum Besten geben werden.<br />

Obwohl das Tourbillon bei einer Armbanduhr eigentlich<br />

kaum Vorteile bringt. Aber bei einem Preis von 165.000<br />

Euro kann es ja nicht schaden, Geschichten zu erzählen.<br />

Teurer wird’s nur bei Luxusherstellern wie Cartier<br />

oder Chopard, die jedes noch so kleine Ziffernblatt mit<br />

Saphiren, Brillanten und Rubinen zum Funkeln bringen.<br />

Ein Fall für Millionäre.<br />

Aber weiß Gott nichts für den 91-jährigen Uhrmacher<br />

Helmut Sinn aus Frankfurt: „Eine Uhr muss funktionieren“,<br />

sagt er. So einfach ist es manchmal.<br />

Fotos: Sinn Spezialuhren GmbH & Co. KG, Lange Uhren GmbH


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Schöne neue<br />

Urlaubswelt<br />

Wer in zehn, 20 oder 30 Jahren verreist, wird ganz andere<br />

Möglichkeiten haben. Denn Urlaub anno 2028 sieht ganz<br />

anders aus als eine Woche All inclusive auf Mallorca im<br />

Jahr 2008. „Insurance“ hat sich bei Urlaubsexperten und<br />

Trendforschern umgehört und stellt Ihnen spannende<br />

Trends und Visionen vor.


Fotos: Gettyimages/Matthias Clamer, Bettina Kowalewski<br />

TExT: MAREN CoRNILs<br />

Mit dem Raumschiff ins Weltallhotel, per U-Boot ins<br />

Unterwasserresort, mit der Zeitmaschine an den<br />

Hof Ludwigs des XIV., mit dem Privatjet in fünf Tagen<br />

um die Welt oder ein Wochenende schwerelos und total<br />

entspannt in einer Liquidrom-Kapsel durchs Wasser gleiten<br />

– darüber, wie Reisen in Zukunft aussehen könnten,<br />

wird viel spekuliert. Mögen einige der Visionen arg nach<br />

Science-Fiction klingen, so sind andere Urlaubsentwürfe<br />

lediglich eine Frage der Zeit. Schließlich investiert der britische<br />

Milliardär und Freigeist Richard Branson schon seit<br />

Jahren in den kommerziellen Weltraumtourismus. Geht<br />

es nach dem exzentrischen Unternehmer, so soll bereits<br />

2009 die erste Raumfähre Touristen ins All beamen. An<br />

Interessenten jedenfalls mangelt es Branson nicht.<br />

Doch nicht nur der Kosmos, auch eine andere bislang<br />

kaum entdeckte Welt wird als Urlaubsdestination immer<br />

interessanter: die Ozeane. Luxuriöse Unterwasserrestaurants<br />

wie das des Hilton-Resorts auf den Malediven haben<br />

bereits den Anfang gemacht. Inzwischen können gutbetuchte<br />

Gourmets auch am Roten Meer und in anderen<br />

Warmwasser-Regionen Fisch gleich doppelt genießen:<br />

auf dem Teller und durch die Scheibe eines Unterwasser-<br />

Restaurants. Bis die ersten Gäste in einem Hotel unter<br />

Wasser einchecken können, dürfte es also nicht mehr<br />

allzu lange dauern, zumal Pläne für ein solches Megaprojekt<br />

längst vorliegen. Wunschort ist das Emirat Dubai, in<br />

dem schon heute die schöne neue Urlaubswelt von morgen<br />

entsteht. Wer nicht warten will, bis sich Investoren<br />

für das Milliarden teure Ozeanhotel finden, kann sich<br />

schon heute mit einer Attraktion des „Atlantis Resorts<br />

Dubai“ trösten, die aus einem James-Bond-Film stammen<br />

könnte: eine gläserne Rutsche, die Erlebnishungrige<br />

durch ein Haifischbecken sausen lässt.<br />

Künstliche Inseln in Form der Welt oder einer Palme,<br />

die größte Skihalle der arabischen Halbinsel, gigantische<br />

Shopping Malls und Freizeitparks, Hotels, von deren Betten<br />

aus man direkt in die Wolken guckt – in Dubai, dem<br />

Märchenland aus 1001 Nacht, ist beinahe alles möglich.<br />

Der Wüstenstaat ist ein echter Trendsetter. Doch auch<br />

in den Nachbaremiraten ist man nicht untätig. In Ras<br />

al-Khaima soll bis 2020 das „Snow Desert Resort“ entstehen,<br />

eine künstliche Megalopolis mit Süd- und Nordpollandschaft<br />

und eigenem Wintersporthotel. Dass klimatische<br />

Bedingungen in Zukunft kein Hindernis mehr<br />

darstellen, und dass dank der Technik überall alles möglich<br />

sein wird, zeigt auch ein anderes Projekt, das gerade<br />

in Bahrain geplant wird: ein klimatisierter Radweg.<br />

Reportage schöne neue Urlaubswelt<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Doch Technik und hoch entwickelte Technologien<br />

werden nicht nur dazu eingesetzt, immer gigantischere<br />

Projekte umzusetzen und stets neue Entertainment-Superlative<br />

zu erschaffen. Sie tragen auch dazu bei, das<br />

Reisen angenehmer und komfortabler zu gestalten.<br />

Dazu gehört, dass Passagiere künftig ohne Schlangestehen<br />

einchecken können – indem sie sich einfach<br />

per Handy anmelden. Und auch bei der Auswahl der<br />

Reise spielt Technik eine große Rolle. So helfen etwa<br />

Filmtrailer mit integrierter Musik und virtuellem Sightseeing<br />

dabei, sich multimedial über ein Urlaubsziel zu<br />

informieren. Außerdem können über Hotelbewertungsportale<br />

und global agierende Reise-Communitys Meinungen<br />

und Tipps anderer Reisender zu Destinationen<br />

oder Urlaubsdomizilen eingeholt werden. Auch bei der<br />

Buchung sind virtuelle Helfer ein Thema: Humanoide<br />

Avatare übernehmen immer häufiger die Beratung von<br />

Reisewilligen. Und schließlich können sich diese – parallel<br />

zur Reisebuchung – auch gleich die passende DVD<br />

oder die gewünschte Fluglektüre aussuchen, die dann<br />

beim Einchecken bereitsteht.<br />

Ein wichtiges Urlaubsutensil sind heute bereits hochintelligente<br />

Mobilgeräte wie Smartphones oder PDAs.<br />

Ganz gleich, ob es sich um Kommunikation, Information<br />

oder Navigation handelt: Diese Geräte können alles und<br />

wissen alles. Wer etwa nach Paris, Mailand oder Sydney<br />

fährt, lädt sich vorher aktuelle City-Guides mit Sightseeing-<br />

und Ausgehtipps auf sein Smartphone. Er reserviert<br />

sich bereits zuhause einen Tisch in einem besonders angesagten<br />

Restaurant oder Karten für ein Konzert. Auch<br />

vor Ort lassen sich an bestimmten Stationen Sightseeing-<br />

21<br />

3


22<br />

Infos downloaden, die – etwa bei einem Rundgang durch<br />

den Vatikan – alles über einflussreiche Päpste und wertvolle<br />

Kunstschätze erzählen.<br />

Neben Sightseeing und dem Kennenlernen fremder<br />

Länder und Kulturen, ist es für die Twens von morgen vor<br />

allem wichtig, auf Reisen neue Leute kennen zu lernen,<br />

Bekannte aus dem Cyberspace zu treffen und sich als<br />

Teil einer globalen Community zu erleben. Da ist es nur<br />

konsequent, dass man sich bereits bei der Reiseplanung<br />

Foren und Chats bedient. Wo gibt es in Riga die preiswertesten<br />

Zimmer? Wer macht in New York den besten<br />

Burger? Wie heißt Budapests coolster Nachtclub? – für<br />

die Globetrotter der WWW-Generation ist das Internet<br />

eine unverzichtbare Infobörse.<br />

Auch eine andere Reiseform dürfte sich weiter etablieren:<br />

das Couchsurfing. Dahinter verbirgt sich das Übernachten<br />

mit Familienanschluss. Im Couchsurfing-Club<br />

bieten Mitglieder rund um den Globus anderen Mitgliedern<br />

ihre Couch zum Übernachten an. Der Gedanke,<br />

der dahinter steckt, erinnert an das in den Siebziger- und<br />

Achtzigerjahren beliebte Prinzip Interrail: Entdecke die<br />

Welt und lerne neue Leute kennen. Aber es geht auch<br />

noch unkonventioneller. Gelegentlich muss fürs Weltenbummeln<br />

nicht einmal mehr der Rucksack gepackt<br />

werden. So können Erlebnishungrige und Möchtegern-<br />

Abenteurer neue Kontinente und Metropolen auch ganz<br />

bequem, per WWW, entdecken – secondlife.com macht<br />

es möglich. In dem Internetportal können sich User eine<br />

zweite Cyberexistenz zulegen und diese dann auf Reisen<br />

schicken.<br />

Reportage schöne neue Urlaubswelt<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Natürlich gibt es auch Gegenentwürfe zu diesen<br />

Technologie dominierten Reisevisionen. Im Zeitalter<br />

von Internet und Informationsflut kann Reisen auch<br />

Entschleunigung, eine Art Zivilisationsflucht auf Zeit<br />

bedeuten. Wellnessurlaube erfreuen sich auch in Zukunft<br />

großer Beliebtheit; das Interesse an traditionellen<br />

Entspannungstechniken und ganzheitlichen Heilmethoden<br />

wie Zen, QiGong, Yoga, Ayurveda oder Traditionelle<br />

Chinesische Medizin wächst. Gleichzeitig gönnen sich<br />

immer mehr Menschen so genannte Health Holidays,<br />

auch Medical Wellness genannt. Präventiv etwas für Körper<br />

und Kondition zu tun, den Körper – ähnlich einer<br />

Autoinspektion – regelmäßig einem Check-up zu unterziehen,<br />

ist nicht mehr nur für die Generation 50plus<br />

oder gut bezahlte Manager eine Option. Wer sich lieber<br />

um die Seele kümmert, den führt seine Sinnsuche mitunter<br />

zu einer Schweigewoche in ein alternatives Hofgut,<br />

zum Fasten in ein buddhistisches Kloster – oder<br />

zurück in die Natur, die als Kontrast zu den künstlichen<br />

Erlebniswelten immer wichtiger wird.<br />

Einchecken im Eishotel am Nordpol, übernachten<br />

in einem Baumhaus in Costa Rica, Bären beobachten<br />

in Kanada, Kaffee ernten auf einer brasilianischen Ökoplantage<br />

– auch so kann Urlaub aussehen. Nachhaltigkeit<br />

ist dabei das Stichwort. Denn die Gruppe der LO-<br />

HAS – Lifestyle of Health and Sustainability (Lifestyle<br />

auf Basis von Gesundheit und Nachhaltigkeit) –, zu der<br />

sich auch Promis wie Leonardo di Caprio oder Julia Roberts<br />

zählen, findet immer mehr Anhänger. Und mit ihr<br />

die Nachfrage nach klimaneutralen Reisen.


Fotos: Bettina Kowalewski<br />

Wer nicht ganz aufs Fliegen verzichtet, investiert zumindest<br />

in einen Emissionsausgleich (s. auch Interview<br />

Seite 28), um so den verursachten CO 2 -Ausstoß auszugleichen.<br />

Oder düst statt im Cabrio mit dem Hybridauto<br />

Richtung Amalfiküste. Gut möglich, dass er unterwegs in<br />

einem der immer zahlreicher vertretenen „organischen<br />

Hotels“ absteigt, die zu 100 Prozent aus recyclebaren Materialien<br />

gebaut sind, auf Biostrom, Erdwärme und Solarenergie<br />

setzen, dennoch nicht auf schickes Design verzichten.<br />

Oder er nutzt seinen Urlaub sogar, um bei einem<br />

Wiederaufforstungsprojekt aktiv etwas für die Umwelt zu<br />

tun. Mit den Jute-statt-Plastik- und Atomkraft-Nein-Danke-Parolen<br />

der späten Siebziger- und Achtzigerjahre hat<br />

diese durchaus konsum- und lustorientierte Generation<br />

jedoch wenig gemeinsam. Genuss und gutes Gewissen<br />

schließen sich bei ihnen ebenso wenig aus wie Naturverbundenheit<br />

und Technikbegeisterung. Spaß haben und<br />

etwas Sinnvolles tun – so lautet die Devise der LOHAS.<br />

Eine weitere, immer größere Zielgruppe wird in Zukunft<br />

massiv mitbestimmen, wie gereist wird: die Silver<br />

Surfer, die jetzt schon heftig umworbenen aktiven<br />

Senioren. Der zahlungskräftigen, anspruchsvollen und<br />

sehr reiseerfahrenen Generation 50plus, die trotz zunehmenden<br />

Alters mobil bleibt, wird die Reiseindustrie neue<br />

Produkte und Dienstleistungen anbieten müssen, die<br />

allerdings nichts mit einer Seniorenreise zu tun haben<br />

werden. Überhaupt wird Urlaub immer stärker in individualisierbaren<br />

Bausteinen angeboten werden.<br />

Im Urlaub einen Kochkurs bei einem Sternekoch zu<br />

belegen, kann ebenso dazugehören wie mit einem Meeresbiologen<br />

auf Tauchstation zu gehen oder von einem<br />

chinesischen Heilkundigen in die Kräutermedizin eingeweiht<br />

zu werden. Urlaub heißt künftig: erleben mit allen<br />

Sinnen. Dabei kommt auch den Hotels eine neue Bedeutung<br />

zu. Sie sind nicht mehr nur Bettstatt, sondern Teil<br />

eines Erlebnispakets. Neben Design- und Wellnesshotels<br />

stehen deshalb Häuser hoch im Kurs, die ganz unterschiedliche<br />

Wohnwelten – eine Romantiksuite, ein Zimmer<br />

im japanischen Zen-Stil, ein Landhausappartement,<br />

ein Zimmer im Afrika-Look etc. – anbieten.<br />

Oder man bucht sich gleich in einem so genannten<br />

Themenhotel ein. Übernachtet im Iglu auf Bärenfellen,<br />

klettert in einer Ritterburg ins Himmelbett, besteigt<br />

abends seine Kajüte auf einem Piratenschiff oder nimmt<br />

eine Dusche in der futuristisch gestylten Weltraumstation.<br />

Das, soviel steht heute schon fest, dürfte nämlich<br />

auch in Zukunft noch preiswerter sein, als sich mit dem<br />

nächsten Urlaubsshuttle zum Mond beamen zu lassen.<br />

Buchtipp<br />

„Crazy Hotels“ von Bettina<br />

Kowalewski, erschienen im<br />

Christian Brandstätter Verlag.<br />

Reportage schöne neue Urlaubswelt<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

2


24<br />

Reportage Apple Design<br />

Revolutionen im Büro<br />

<strong>insurance</strong> 2009


Reportage Apple Design<br />

Ob iBook, iPod oder iPhone – Apple Computer feiert eine<br />

beispiellose Erfolgsgeschichte. Mitgeschrieben hat sie der<br />

Designer dieser Digital-Lifestyle-Produkte, Jonathan Ive.<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

text: katja kupfer<br />

Dieser Text entsteht auf einem weißen iBook, das<br />

schon ein wenig betagt ist, aber immer noch heiß<br />

geliebt wird. Liebevoll Puderdose genannt, kam beim<br />

Kauf vor einigen Jahren überhaupt kein anderes Gerät<br />

infrage. Groß war die Bestürzung, als – zum Glück in<br />

der Garantiezeit – der Bildschirm kaputtging. Nun wird<br />

bald der Abschied vom Kleinen (ein anderer Kosename)<br />

genommen werden müssen, schließlich kann es keine<br />

lebenslange Beziehung zu einem Computer geben, und<br />

es wird ein neuer in das Leben eintreten. Selbstverständlich<br />

wird er wieder unter dem Zeichen eines angebissenen<br />

Apfels stehen. Früher war es undenkbar, dass man<br />

zu einem technischen Gerät ein derart emphatisches<br />

Verhältnis pflegte. Und gerade der Computer war in<br />

seiner Frühzeit ein beängstigend kompliziert wirkendes<br />

Ding aus der Zukunft, dass nur Spezial-Cracks, Informatiker<br />

mit dicken Brillen, zu beherrschen schienen, indem<br />

sie Befehle in vollkommen unverständlichen Codes<br />

dort eingaben. Auch der erste Computer, der auf dem<br />

heimischen Schreibtisch stand, ihn geradezu einnahm,<br />

blieb stets ein Rätsel. Nicht selten flossen Tränen, wenn<br />

die orangefarbene Schrift auf dem schwarzen Hintergrund<br />

flackerte und man nicht verstand, warum. Hier<br />

war keine Zuneigung im Spiel, sondern das Gegenteil.<br />

Es geht unbestritten auf Apple Computer zurück,<br />

1974 von Steven Wozniak, Steve Jobs und Ron Wayne<br />

in Kalifornien gegründet, dass sich das Verhältnis der<br />

Benutzer zur Technik, insbesondere zu Computern,<br />

verändert hat. Heute sprechen wir ohnehin von Digital-<br />

Lifestyle-Produkten, dazu gehören neben Computern<br />

und Laptops hauptsächlich Geräte wie der iPod oder das<br />

iPhone, die nicht mehr bloß die Rolle eines einfachen<br />

MP3-Players oder eines Mobiltelefons spielen, sondern<br />

die von Design-Ikonen. Die Apple-Anhängerschaft ist im<br />

vergangenen Jahrzehnt exorbitant gewachsen – Apple<br />

Computer ist von einer kleinen Firma, die anders dachte<br />

und Computer für eine vor allem im kreativen Bereich<br />

25<br />

3


26<br />

Jonathan Paul Ive<br />

tätige Gruppe konzipierte, zu einem Global Player geworden.<br />

Dafür zeichnet neben Steve Jobs ein weiterer<br />

Mann verantwortlich: der britische Designer Jonathan<br />

Ive, der das Design der neuen Generation schuf.<br />

Aber man muss doch ein wenig zurückgehen und<br />

kurz die Tradition, in der Apple steht, beleuchten. Noch<br />

Mitte/Ende der Neunzigerjahre ging man davon aus,<br />

dass aus dem Bereich der Mikroelektronik nur wenige<br />

Produkte das Zeug zu Design-Klassikern hätten. Der<br />

Apple Macintosh, 1984 eingeführt, erlangte diesen Rang<br />

trotzdem. Aufrecht, Platz sparend, in weißem Gehäuse,<br />

dazu benutzerfreundlich – er war so ganz anders als<br />

die grauen IBM-Kisten. Mit seiner grafischen Benutzeroberfläche,<br />

die sich intuitiv erfassen ließ, setzte der Mac<br />

Maßstäbe. Der Designtheoretiker Bernhard E. Bürdek<br />

schrieb darüber: „Wie der Walkman die kollektive Musikerfahrung<br />

zur mobilen und individuellen machte, so ist<br />

der Mac das Zeichen dafür, wie bisher weitgehend zentralisierte<br />

Rechenleistung dezentralisiert und auf dem<br />

Schreibtisch des einzelnen Benutzers verfügbar gemacht<br />

wurde.“ Mit der freundlich wirkenden, kompakten weißen<br />

Kiste, der hohen grafischen Auflösung, der Verpackung,<br />

dem Handbuch und dem Zubehör, wurde Apples<br />

künftige Richtung bereits angedeutet. Auch die Software<br />

war richtungweisend: Das Interface des Macintosh wurde<br />

zum Leitbild, etwas „on-the-fly“ zu begreifen, mit der<br />

Maus über den Bildschirm zu gleiten, Objekte anzuklicken<br />

und zu sehen, wie sich die Dinge verändern, dies<br />

war ein erster großer Schritt, der über die Eingabe von<br />

Jonathan Paul Ive, geboren 1967 in London, Vice President of Industrial<br />

Design bei Apple Inc. Studierte an der Newcastle Polytechnic<br />

Art School in Northeast England, Abschluss 1989, danach tätig bei<br />

Tangerine, einem renommierten Designstudio in London. Seit 1992<br />

bei Apple Inc. Entwarf neben dem iMac, iBook, Power Mac, G4<br />

Cube, iPod, iPhone. Zahlreiche internationale Preise: 2006 wurde<br />

ihm von Queen Elizabeth II. der Titel „Commander of the Most<br />

Excellent Order of the British<br />

Empire“ verliehen. 2002 wurde<br />

das Apple Industrial Design<br />

Team unter Ives Leitung mit<br />

dem red dot design team of the<br />

year ausgezeichnet. Weitere<br />

Auszeichnungen: Gold Award<br />

der „British Design an Art<br />

Direction“ und „Designer of<br />

the Year“.<br />

Reportage Apple Design<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Kommandos auf Befehlszeilen hinausging. Beim Mac<br />

vollzog sich der Wandel von der Macht des Wortes zur<br />

Macht der Bilder.<br />

Doch bevor Apple endgültig Erfolgsgeschichte<br />

schreiben konnte, waren noch einige Hürden zu nehmen.<br />

So verließ Mitgründer Steve Jobs, dessen Leitsatz<br />

„think different“ lautete, 1985 nach einem internen<br />

Machtkampf die Firma. Er gründete eine eigene Computerfirma,<br />

NeXT, und ließ dort Geräte entwickeln, die<br />

anderen auf dem Markt zwar technologisch weit überlegen<br />

waren, aber nie zu einem kommerziellen Erfolg<br />

wurden. Max OS X, das Apple-Betriebssystem, besitzt<br />

auch heute noch viele Eigenschaften des NeXT-Systems,<br />

beispielsweise das Dock. Denn 1996 kaufte Apple NeXT<br />

für 402 Millionen US-Dollar, und Steve Jobs war wieder<br />

da – als Berater, als Mitglied des Vorstandes, als vorübergehender<br />

Geschäftsführer mit einem Jahresgehalt<br />

von einem Dollar, was Jobs nicht nur einen Eintrag ins<br />

Guiness-Buch der Rekorde als schlecht bezahltester Geschäftsführer<br />

bescherte, sondern auch Apple einen gewissen<br />

Hype als unkonventionelle, coole Firma.<br />

Ein anderer Mann, der von nun an eine wichtige<br />

Rolle für Apple spielen sollte, war längst in Kalifornien<br />

angekommen: Jonathan Ive, heute Vice President of Industrial<br />

Design bei Apple Inc. Er war bereits 1992 zu<br />

Apple gekommen – man hatte ihn bei einem Londoner<br />

Designbüro abgeworben – wo er Designs von Waschbecken<br />

über Toiletten bis hin zu Mikrowellen entwickelte.<br />

Doch Ives Anfangszeit bei Apple gestaltete sich schwierig.<br />

Der damals 25-Jährige, dessen Interesse stets der<br />

Frage galt, wie sich die Form eines Objektes am besten<br />

mit seiner Funktion vereinen ließe, bekam nur wenig<br />

Handlungsspielraum, mithin kaum eine Chance, den<br />

Produkten seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Zu<br />

jener Zeit schrieben die Ingenieure bei Apple nicht nur<br />

die Funktion der Geräte, sondern auch deren Design vor.<br />

So verschwanden Ives ureigene Entwürfe zunächst in<br />

der Schublade; er baute jedoch nebenbei ein Team aus<br />

Apple<br />

handverlesenen Designern auf und gründete eine eigene<br />

von<br />

Designabteilung. Als Jobs 1997 zu Apple zurückkehrte<br />

und etwas Revolutionäres verlangte, holte Ive einen Entwurf<br />

aus der Schublade, der alles veränderte.<br />

Genehmigung<br />

Er ist sicher einer der Schlüsselmomente, einer jener<br />

magischen Momente, die Apple etwas mythisch Erhöhtes,<br />

Religionsgleiches verleihen. Allein eine Messe<br />

freundlicher<br />

zu veranstalten, die MacWorld, um dort ausschließlich<br />

Mit<br />

die eigenen Innovationen vorzustellen, war ungewöhnlich.<br />

Fotos:


Am 6. Mai 1998 also tritt Steve Jobs im unvermeidlich<br />

schwarzen Rollkragenpullover auf der Sommer MacWorld<br />

auf und stellt einen noch nie dagewesenen Computer vor,<br />

den iMac, einen Entwurf Ives. Im Hintergrund läuft auf<br />

einer Großleinwand ein Werbespot: „An alle, die anders<br />

denken.“ „Die Querdenker, die Visionäre, die Idealisten,<br />

die Rebellen.“ Zu sehen sind berühmte Persönlichkeiten<br />

wie Einstein, Ghandi, Picasso etc. Und noch etwas ist zu<br />

sehen: Ein buntes rundes Ding aus transluzentem Kunststoff,<br />

das einen anzulächeln scheint. Es erinnert an Obst<br />

oder an Campino-Bonbons. Das soll ein Computer sein?,<br />

mag sich so mancher fragen. Es war einer: klein, leise,<br />

rund und bunt, und er verkaufte sich millionenfach. Nicht<br />

etwa, weil er anders funktionierte als die beigefarbenen<br />

PC-Türme, sondern weil er Gefühle ansprach, weil er vertraut<br />

wirkte und sympathisch, und weil er den Menschen<br />

im Benutzer ansprach. Der iMac veränderte maßgeblich<br />

unseren Umgang und unsere Erwartungen an Computer<br />

und an technische Geräte überhaupt. Sein transparentes<br />

Design wurde in der Folge vom Windows Notebook über<br />

den USB-Hub bis hin zum Toaster vielfach kopiert. Ive<br />

hatte in seinem neuen Entwurf sämtliche traditionellen<br />

Konzepte des Computerdesigns ignoriert. Sein Ziel war<br />

es gewesen, ein einfaches und einheitliches System zu<br />

entwickeln, dabei auf jedes noch so kleine Detail Wert zu<br />

legen, egal ob es sich um ein Stromkabel handelte oder<br />

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Reportage Apple Design<br />

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<strong>insurance</strong> 2009<br />

um die Verpackung. Alles sollte aus einem Guss sein, die<br />

Benutzung zu einem Erlebnis werden. In den folgenden<br />

Jahren verfeinerte Ive das Design des perfekten Computers<br />

weiter, und mit der Aqua-Oberfläche des Mac OS X<br />

wurde das Design auch bis in die Software integriert und<br />

mithin der einheitliche Designgedanke mit maximalem<br />

Wiedererkennungswert evoziert. Seine Kreationen, so<br />

Ive, seien häufig von der Natur inspiriert: Die Apple-Maus<br />

ist etwa wie ein Wassertropfen geformt, der auf einem<br />

Blatt sitzt. So entstanden unter Ive, der seit der Erfolgsgeschichte<br />

des iMac für die Gestaltung der gesamten Apple<br />

Produktionslinie verantwortlich zeichnet, iBook, Power<br />

Mac, iPod, G4 Cube, PowerMac G5 und nicht zuletzt das<br />

iPhone, allesamt Produkte, die – technisch gesehen – häufig<br />

kaum mehr (manchmal sogar weniger) konnten als<br />

Geräte der Konkurrenz, die aber stets schöner, sinnlich<br />

begreifbarer und leichter zu bedienen waren. Design-Ikonen<br />

eben, die die Technik- und Computerwelt verändert<br />

haben, ihr einen menschlichen Anstrich verliehen haben.<br />

„Mein Ziel ist ganz einfach Produkte zu erschaffen, die<br />

den Menschen etwas bedeuten. Am Ende ist es sehr motivierend<br />

und inspirierend, jemanden bei der Benutzung<br />

eines Apple-Produktes zu beobachten und zuzusehen,<br />

wie er es genießt“, sagte Ive einmal. Und besser könnte<br />

dieser Text nicht enden – es war ein Genuss, ihn in das<br />

iBook zu tippen.<br />

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2


<strong>insurance</strong> 2009


Foto: Hubert Burda Media Holding GmbH & Co. KG<br />

Interview Christiane zu salm<br />

„Immer das<br />

Ziel im Blick!“<br />

Christiane zu Salm ist Medienmanagerin und seit<br />

Neuestem Vorstand für den Bereich Cross Media<br />

beim Burda-Konzern. Von 1998 bis 2001 leitete sie<br />

den Musiksender MTV. Nebenher engagiert sich<br />

die Medienexpertin bei dem sozialen Netzwerk<br />

„Network for Teaching Entrepreneurship“(NFTE).<br />

interview: maren cornils<br />

In der Öffentlichkeit kennt man Sie vor allem als erfolgreiche<br />

Medienunternehmerin und – seit Kurzem – auch als<br />

neuen Vorstand des Burda-Konzerns. Trotz Ihres sicherlich<br />

recht vollen Terminkalenders engagieren Sie sich privat bei<br />

NFTE, dem „Network for Teaching Entrepreneurship“. Hat<br />

Ihr Tag mehr als 24 Stunden?<br />

Christiane zu salm: Begeisterung für neue und spannende<br />

Themen fordert zeitlich sicher ihren Tribut. Entscheidend<br />

ist jedoch, Prioritäten zu setzen, für sich selbst<br />

zu entscheiden, was einem wirklich am Herzen liegt.<br />

Und so herausfordernd die Aufgabe auch ist, bei Hubert<br />

Burda Media den crossmedialen Wandel mitzugestalten:<br />

Es ist mir vor allem wichtig, anderen etwas von meinen<br />

Erfahrungen weiterzugeben. Bei NFTE kann ich das in<br />

idealer Weise. Deswegen werde ich immer Zeit dafür haben,<br />

auch wenn der Tag nur 24 Stunden hat.<br />

Was für eine Idee verbirgt sich denn hinter NFTE? Kinder<br />

schon früh zu kleinen Unternehmern zu erziehen?<br />

Christiane zu salm: Genau darum geht es. Aber das<br />

Netzwerk hat auch einen sozialen Auftrag. NFTE wur-<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

de 1987 von dem New Yorker Lehrer und Unternehmer<br />

Steve Mariotti gegründet, der unter schwierigen<br />

Umständen Jugendliche an einer High School in der<br />

Bronx unterrichtete. Mariotti war in Sorge um die ihm<br />

anvertrauten Schüler, die auf dem Arbeitsmarkt schlechte<br />

Chancen gehabt hätten. Darum baute er die gemeinnützige<br />

Institution NFTE auf und steckte sich das Ziel,<br />

Jugendlichen aus den Brennpunktgebieten der Städte<br />

und aus strukturschwachen Räumen beim Aufbau einer<br />

selbstständigen Existenz zu helfen.<br />

Wo setzt NFTE dafür an?<br />

Christiane zu salm: Das Kernstück von NFTE ist ein<br />

Unterrichtsprogramm für Jugendliche zum Thema<br />

Unternehmensstart. Die Kurse werden an öffentlichen<br />

Schulen (insbesondere Haupt-, Gesamt- und Realschulen)<br />

angeboten, in Nachmittagsprogrammen von kommunaler<br />

Jugendarbeit und in kompakten BizCamps in<br />

den Ferien. Dabei lernen die Kids nicht nur Sprache, Mathe<br />

und soziale Kompetenz. Das Programm ermutigt sie<br />

auch, fördert ihre natürliche Kreativität und gibt ihnen<br />

Selbstvertrauen. So entwickeln sie persönliche Souveränität<br />

und konkrete Lebensperspektiven.<br />

29


0<br />

Die Idee für das „Network“ kommt aus Amerika, wo<br />

Unternehmertum ein viel positiveres Bild hat als bei uns<br />

in Deutschland. Lässt sich das Modell trotzdem adaptieren?<br />

Christiane zu salm: Ich würde NFTE schon fast als Exportschlager<br />

sehen: Das Netzwerk agiert heute in 15 Ländern<br />

und wird als weltweit führend in der Entrepreneurship-Ausbildung<br />

gesehen. Aber zurück zu Deutschland:<br />

Auch unser Arbeitsmarkt ist gerade im Umbruch und<br />

gerade Jugendliche mit schlechten Startchancen sind<br />

besonders von der strukturellen Krise betroffen. Es gibt<br />

für sie große Probleme, Lehrstellen und Arbeitsplätze zu<br />

finden. Da ist ihnen ganz egal, ob manche in der Gesellschaft<br />

ein weniger positives Bild vom Unternehmer<br />

haben, als das in Amerika der Fall ist. Es geht für sie<br />

darum, Verantwortung zu übernehmen, das Heft in die<br />

eigene Hand zu nehmen.<br />

Interview Christiane zu salm<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Warum ist es so wichtig, den Grundstein für unternehmerisches<br />

Denken und Handeln beziehungsweise ein eigenverantwortliches<br />

selbstständiges Handeln schon so früh zu<br />

legen?<br />

Christiane zu salm: Im Jugendalter legen die meisten<br />

Menschen den Grundstein für ihre spätere soziale und<br />

berufliche Existenz. Albert Einstein hat einmal gesagt:<br />

„Wenn Du ein glückliches Leben willst, verbinde es mit<br />

einem Ziel.“ Was aber, wenn man statt eines Ziels den<br />

Wald vor lauter Bäumen nicht sieht? Wenn es ohnehin<br />

schwer ist, an eine Stelle zu kommen, und dann auch<br />

noch mit Mühe verbunden? Wenn niemand in der Familie<br />

da ist, um einem zu helfen? NFTE hilft den Jugendlichen,<br />

sich Ziele zu stecken. Es muss ja nicht jeder, der<br />

an dem Programm teilnimmt, Unternehmer werden.<br />

Aber es hilft dabei, für sich selbst zu planen, selbstständig<br />

zu werden, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen.<br />

Mit so einer Haltung findet man im Zweifel<br />

auch leichter einen regulären Arbeitsplatz.<br />

Heißt das, in Deutschland werden Schüler nur unzureichend<br />

auf das Arbeitsleben vorbereitet?<br />

Christiane zu salm: Die Schule in Deutschland ist nicht<br />

erst seit PISA ein Thema für Diskussionen. Wirtschaftsvertreter<br />

klagen schon lange, dass die Schule zu wenig<br />

konkrete Berufsausbildung leistet. Humanisten sehen<br />

es als bedenklich an, dass der klassische Fächerkanon<br />

zunehmend aufgeweicht wird. Die Wahrheit liegt wie<br />

immer in der Mitte. Viele Jugendliche haben tatsächlich<br />

schlechte Startchancen, weil ihnen die nötige familiäre<br />

Unterstützung und der Mut zur Veränderung fehlen.<br />

Aber in den meisten Fällen ist ihnen die Schule dabei<br />

auch keine Hilfe.<br />

Eine Erfahrung, die auch Sie in Ihrer Schulzeit machen<br />

mussten?<br />

Christiane zu salm: Meine Schulzeit habe ich sehr genossen<br />

und dabei viel Wichtiges gelernt. Aber die Leidenschaft,<br />

als Unternehmerin für etwas einzustehen<br />

und es voranzutreiben, kam nicht im Mathematik- oder<br />

Deutschunterricht.<br />

Zu den Zielen von NFTE zählt es, Eigeninitiative,<br />

Kreativität, Leistungsbereitschaft und Teamfähigkeit von<br />

Jugendlichen zu steigern. Wie sieht Unterricht nach NFTE-<br />

Kriterien aus?<br />

Christiane zu salm: Der Unterricht führt sehr detailliert<br />

und praxisnah in das Thema Unternehmensgründung<br />

ein. Obwohl er sich an Jugendliche richtet, stammen<br />

viele der betriebswirtschaftlichen Instrumente aus der<br />

Hochschulausbildung. Es gibt zwar aus didaktischen<br />

Gründen immer wieder Vereinfachungen, aber ich sehe<br />

NFTE schon als so eine Art „Mini-Management-Ausbildung“,<br />

wie sie auch viele erwachsene Gründer bräuchten.<br />

Die Ausbildung reicht vom unternehmerischen<br />

Ostkreuz<br />

Selbstverständnis über das Erkennen von Chancen bis Foto:


Interview Christiane zu salm<br />

hin zu Marketing, Vertrieb und Strategie. Am Ende steht<br />

der fertige Geschäftsplan.<br />

Nicht jeder Schüler benötigt später Präsentationstechniken<br />

oder Marketing-Know-how. In welchen ganz konkreten Situationen<br />

zahlt sich für Jugendliche ein solcher Unterricht aus?<br />

Christiane zu salm: Seine Ziele formulieren zu können,<br />

Probleme strukturiert zu durchdenken, seine Ideen<br />

anderen gegenüber vertreten zu können, ist wesentlich<br />

für allen späteren Erfolg. Ich finde, diese Art der Ausbildung<br />

hilft in den allermeisten Lebenssituationen – ganz<br />

gleich, ob man Angestellter oder Unternehmer ist.<br />

Auf der NFTE-Website wird Bundespräsident Horst Köhler<br />

mit dem Satz „Jeder einzelne hat Ideen, Sie und ich. Aber<br />

wir kämpfen nicht genug um ihre Verwirklichung“ zitiert.<br />

Um welche Idee haben Sie in jungen Jahren nicht genug<br />

gekämpft?<br />

Christiane zu salm: Ich bin mein Leben lang immer<br />

auch als engagierte Kämpferin wahrgenommen worden,<br />

das war in jungen Jahren nicht anders. Vielleicht hätte<br />

ich mich schon viel früher für mehr Entrepreneurship<br />

auf den Lehrplänen einsetzen sollen? Es ist aber nie zu<br />

spät, sich für die guten Dinge stark zu machen.<br />

Wie sieht es mit der Resonanz seitens der Lehrer aus?<br />

Schließlich müssen die sich ja erst zu speziellen NFTE-<br />

Lehrern ausbilden lassen?<br />

Christiane zu salm: Die Ausbildung der Lehrer ist tatsächlich<br />

entscheidend für den Erfolg des Programms,<br />

darum geben wir uns besondere Mühe. Weltweit wurden<br />

bereits mehr als 3.200 Lehrerinnen und Lehrer mit<br />

dem innovativen Lehrplan geschult; in Deutschland<br />

begannen die ersten Schulungen 2005. Ich erlebe die<br />

Lehrer als überaus begeistert, was sicher auch auf die<br />

hervorragende deutsche Adaption des Konzepts zurückzuführen<br />

ist.<br />

Spezielle Unterrichtsprogramme, Lehrerausbildungen – was<br />

die schulische Ausbildung verbessern und damit langfristig<br />

dem Standort Deutschland dienen soll, kostet zunächst<br />

einmal viel Geld. Wie finanziert sich die Organisation?<br />

Christiane zu salm: Als gemeinnützige Stiftung ist<br />

NFTE zur Verwirklichung der Ziele auf großzügige<br />

Spenden angewiesen. Viele prominente Vertreter der<br />

Wirtschaft, der Wissenschaft und der Medien unterstützen<br />

NFTE als Privatpersonen. Eine zentrale Stütze sind<br />

aber auch die institutionellen Sponsoren. Dazu zählen<br />

in den USA etwa Goldman Sachs, McKinsey, Microsoft<br />

oder Pepsico. In Deutschland engagieren sich beispielsweise<br />

Goldman Sachs, die deutsche Börse, JP Morgan,<br />

die Deutsche Bank, Mercedes Benz, aber auch Internet-<br />

Start-ups wie Jamba.<br />

Frau zu Salm, wir danken für das Gespräch!<br />

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In den Schuhen<br />

des Mörders<br />

text: katja kupfer<br />

Im Hintergrund düstere Musik, vorne im Bild ein<br />

ernstes Gesicht, gefurcht von Erfahrung und Gedankenschwere.<br />

„Der Täter ist männlich, 35 bis 50 Jahre<br />

alt, entweder alleinstehend oder noch im Elternhaus,<br />

wahrscheinlich in einer ländlichen Gegend wohnend,<br />

Anzugträger und Hundebesitzer“, raunt er. Und schon<br />

kurze Zeit später sitzt der Serientäter hinter Gittern. So<br />

oder ähnlich werden Profiler in amerikanischen Krimis<br />

dargestellt, und auch unsere Vorstellung nährt sich am<br />

Gedanken des Einzelkämpfers, der in der Lage ist, aufgrund<br />

seiner großartigen Intuition und mit einer geradezu<br />

übermenschlichen Kunstfertigkeit die kompliziertesten<br />

Mordfälle zu lösen, an denen andere Polizisten<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

kläglich gescheitert sind. Der Profiler als gewiefter<br />

Hund, als von Qualmwolken umwehtes Orakel, als des<br />

Rätsels Lösung, als derjenige, der gefragt wird, hinzugezogen,<br />

wenn die Ermittlungen in der Sackgasse stecken.<br />

Es sind nicht wenige Klischees und Stereotypen, die sich<br />

rund um das Berufsbild Profiler sammeln, und das in<br />

der Gegenwart maßgeblich durch den Hollywood-Film<br />

„Das Schweigen der Lämmer“ (1991) geprägt wurde, in<br />

dem der Profiler Jack Crawford seine FBI-Schülerin Clarice<br />

Starling auf Mördersuche schickte.<br />

Das soll nicht heißen, dass das Profiling als ergänzende<br />

Methode zur klassischen Ermittlungsarbeit nicht<br />

eine durchaus relevante Rolle spielen kann. Doch es<br />

handelt sich dabei weder um eine undurchschaubare<br />

Geheimwissenschaft, noch um eine mysteriöse psycho-


Foto: Corbis<br />

logische Wunderwaffe. Ohnehin ist der Begriff Profiler<br />

in Deutschland nicht mehr gebräuchlich; abgelöst wurde<br />

er durch die Bezeichnung Operative Fallanalyse, die<br />

nicht nur eingeführt wurde, um den medial erzeugten<br />

Mythologisierungen entgegenzusteuern, sondern auch,<br />

weil es der treffendere Ausdruck ist. Denn hinter allen<br />

Fallanalyse- bzw. Profilingverfahren steckt die Idee, das<br />

Täterverhalten und die psychosozialen Zusammenhänge<br />

als Informationsquelle zur Aufklärung von Straftaten<br />

zu nutzen. Zentral sind dabei also Verhaltensabläufe<br />

und Handlungen des Täters. So kann eine Fallanalyse<br />

zwar in einem Täterprofil münden, muss dies aber nicht<br />

zwangsläufig. Andersherum ist ohne eine gründliche<br />

Fallanalyse die Erstellung eines Täterprofils nicht möglich.<br />

Dass aber aufgrund höchst spekulativer Datenlage<br />

auf einen unbekannten Täter geschlossen werden kann,<br />

gehört nun tatsächlich ins Reich der Mythen. Der Fallanalytiker<br />

schließt auf Basis kriminalistischer Erkenntnisse,<br />

von Spuren am Tatort, Indizien und den Besonderheiten<br />

der Tat auf das Verhalten des Täters, erkennt<br />

dann möglicherweise ein Muster und stellt eine Hypothese<br />

auf, die anhand von statistischen Daten überprüft<br />

wird. So stellt sich der Fallanalytiker bei einer Tatortanalyse<br />

etwa die Frage, was ein Täter getan hat, was er nicht<br />

hätte tun müssen. Es geht beispielsweise um spezifische<br />

Handlungsmuster und Entscheidungen des Täters. War-<br />

Reportage Profiler<br />

Sie werden hinzugezogen, wenn es gilt,<br />

besonders schwierige Fälle – meist Morde<br />

oder Anschläge in Serie zu klären: die Profiler<br />

– oder wie sie in Deutschland bezeichnet<br />

werden – Fallanalytiker. Nicht wenige Mythen<br />

ranken sich um das Berufsbild der Spezialisten,<br />

deren Aufgabe es unter anderem ist, Täterprofile<br />

zu erstellen. Dass Profiling nicht allein<br />

mittels Intuition funktioniert, sondern eine<br />

kriminalistische Ermittlungstechnik ist, die<br />

auch auf objektiven Daten basiert, zeigt sich<br />

bei näherer Betrachtung.<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

um hat er sich gerade dieses Opfer ausgewählt? Welche<br />

Verletzungen hat er ihm zugefügt? Warum hat er es auf<br />

eine bestimmte Art und Weise drapiert? „Der prinzipielle<br />

Unterschied der Fallanalyse zum herkömmlichen<br />

kriminalistischen Vorgehen ist“, so definiert die Psychologin<br />

und Kriminologin Cornelia Musolff, „altbewährte<br />

Strategien und Erfahrungen, aber auch intuitives Wissen<br />

des Kriminalbeamten herauszuarbeiten, weiterzuentwickeln,<br />

zu systematisieren, manche Annahmen zu<br />

revidieren und daneben interdisziplinäres Wissen explizit<br />

zu nutzen und gezielt zu berücksichtigen.“ Wichtige<br />

Instrumente sind umfassende kriminalistische Datenbanken,<br />

mit denen national und international Parallelen<br />

zu anderen Fällen gezogen werden können, oder das geografische<br />

Fallanalysesystem GEOFAS.<br />

„Jeder Mensch ist ein<br />

Abgrund“ (Georg Büchner)<br />

Als Begründer des Profilings gilt der Psychoanalytiker<br />

James Brussel, der in den Fünfzigerjahren des 20.<br />

Jahrhunderts das Persönlichkeitsprofil des so genannten<br />

Mad Bombers erstellte, der innerhalb von 17 Jahren<br />

30 Sprengsätze in New York zündete und zahlreiche<br />

anonyme Bekennerschreiben verfasste. Als der Täter


4<br />

– durch Zufall – gefasst wurde, erwiesen sich viele Erkenntnisse<br />

Brussels bis in Details als erstaunlich treffsicher,<br />

was auch dem Umstand geschuldet war, dass<br />

Brussel mit Stereotypen arbeitete, die von bestimmten<br />

Vermutungen ausgingen. So hielt er den Mad Bomber<br />

für katholisch, ledig und zwanghaft ordentlich und<br />

sagte voraus, dass dieser einen akkurat zugeknöpften<br />

Zweireiher trüge, was sich schließlich bewahrheitete.<br />

Auch die deutsche Kriminalgeschichte hat ein frühes<br />

Täterprofil zu verzeichnen, zeitlich sogar noch vor dem<br />

des Mad Bombers gelegen. Zwischen Februar und November<br />

1929 ereignete sich in Düsseldorf eine Serie von<br />

Sexualmorden. Die Fahndung nach dem „Vampir von<br />

Düsseldorf“, so der Spitzname des unbekannten Täters,<br />

der seinen Opfern das Blut aus den Wunden saugte, war<br />

kriminalgeschichtlich einer der meist beachteten Fälle<br />

der Weimarer Republik. Die Polizei bediente sich bei<br />

ihren Ermittlungen einer proaktiven Strategie, mit der<br />

bestimmte Informationen in der Öffentlichkeit lanciert<br />

werden, um den Täter nervös zu machen, und ließ 1930<br />

in einer Sonderausgabe des „Deutschen Kriminalpolizeiblattes“<br />

auf 30 Seiten detailliert sämtliche Tatzusammenhänge<br />

veröffentlichen: Daten der Opfer, Tatwaffe,<br />

Schriftstücke etc. Neben diesen objektiven Tatsachen<br />

fanden sich auch Hypothesen der Düsseldorfer Polizei<br />

über den Täter, wie Beruf, kommunikative Fähigkeit,<br />

frühe Auffälligkeiten oder Herkunft. Zwar hatten diese<br />

Ausführungen nicht den Standard der heutigen methodischen<br />

Ansätze, als aber im Mai 1930 durch einen<br />

Zufall der Serienmörder Peter Kürten gefasst wurde, erwies<br />

sich, dass es zumindest einige Übereinstimmungen<br />

in den Charakterisierungen gab.<br />

„In seinen Taten malt sich der<br />

Mensch“ (Friedrich Schiller)<br />

Als Begriff geprägt wurde der Begriff Profiling<br />

schließlich 1978 von Robert Ressler, dem Leiter der Abteilung<br />

Verhaltensforschung des FBI. Die Behavioural<br />

Science Unit des FBI (gegründet 1972) untersuchte von<br />

1979 bis 1983 Persönlichkeitsstrukturen und Lebensläufe<br />

von 36 Sexualmördern, darunter 25 Serientäter,<br />

und deren 118 Opfern, und versuchte erstmals typische<br />

Verhaltensweisen vor, während und nach der Tat mittels<br />

eines psychologischen Fingerprints herauszulesen und<br />

in ein Täterprofil zu integrieren. 1984 wurde die Spezialeinheit<br />

des FBI dann durch das berüchtigte National<br />

Center of the Analysis of Violent Crime in der Akademie<br />

in Quantico verstärkt. Außerdem wurde die Datenbank<br />

Violent Criminal Apprehension Program eingerichtet,<br />

die 1985 ihren Betrieb aufnahm, und mit der erstmals<br />

Daten aus den verschiedenen Staaten verglichen<br />

werden konnten. Den Durchbruch in Europa hatte das<br />

Profiling Anfang der Neunzigerjahre, als das Kriminal-<br />

<strong>insurance</strong> 1/2008<br />

polizeiliche Recherchezentrum (CRI) in den Niederlanden<br />

und 1993 der Wiener Polizeipsychologe Thomas<br />

Müller, Begründer des Kriminalpsychologischen<br />

Dienstes im österreichischen Bundesministerium, die<br />

Methoden des FBI einführten. Müller prägte den Satz:<br />

„Ich kann nicht wie ein Serienmörder denken. Ich kann<br />

nur seine Schuhe benutzen.“ Er wurde durch seine in<br />

Zusammenarbeit mit dem FBI entstandenen Analysen<br />

zum Fall Jack Unterweger, dem wegen Mordes an elf<br />

Prostituierten der Prozess gemacht werden konnte, sowie<br />

zum Fall des Bombenbauers Franz Fuchs berühmt.<br />

Von 1993 bis 1997 sorgten Bombenanschläge in Österreich<br />

und Deutschland, verübt unter dem Pseudonym<br />

„Bajuwarische Befreiungsfront“, für Aufsehen. Vier<br />

Menschenleben und 13 Verletzte forderte die Anschlagsserie,<br />

darunter der ehemalige Wiener Bürgermeister<br />

Helmut Zilk, dessen linke Hand von einer Briefbombe<br />

verstümmelt wurde; in Deutschland wurden die Sekretärin<br />

der Fernsehmoderatorin Arabella Kiesbauer und<br />

der Lübecker SPD-Geschäftsführer Thomas Rother<br />

verletzt. Zunächst ging man davon aus, dass die Anschläge<br />

von einem rechtsradikalen Geheimbund verübt<br />

wurden. Auffällig an dem Fall war, dass die selbst gebastelten<br />

Bomben höchst komplex gebaut waren, und dass<br />

die – nahezu fehlerlosen – Bekennerschreiben, trotz der<br />

Plainpicture<br />

ideologischen Verblendungen, von anspruchsvollen his- Foto:


torischen und naturwissenschaftlichen Abhandlungen<br />

nur so strotzten. Müller, der zusammen mit dem FBI<br />

eine Analyse erstellte, die im Täter eine Einzelperson<br />

sah, entwickelte schließlich aufbauend auf dieser Hypothese<br />

eine proaktive Strategie, die die Annahme zu<br />

Grunde legte, dass der Täter eine zwanghafte Persönlichkeitsstruktur<br />

aufwies, wofür u.a. sprach, dass die<br />

Schrift auf den Batterien der Bomben stets penibel in<br />

gleicher Höhe justiert worden war. 1996 ließ Müller<br />

dann durch Journalisten ein Täterprofil veröffentlichen,<br />

1997 gab die Polizei bekannt, die demnächst eingeführte<br />

Rasterfahndung könne diesen Täter identifizieren,<br />

zudem, dass überhaupt nur zehn Menschen im ganzen<br />

Land in der Lage wären, eine solche Bombe zu bauen<br />

und man diese bereits observiere (was nicht den Tatsachen<br />

entsprach). Am 1. Oktober 1997 meldeten sich<br />

zwei Frauen bei der Polizei, die sich von einem Mann<br />

im Auto verfolgt fühlten. Als sich die Polizei dem Wagen<br />

näherte zündete der Mann eine Bombe, die ihm beide<br />

Hände abriss. Es handelte sich um den 48 Jahre alten<br />

Franz Fuchs, den man später als alleinigen Urheber<br />

der Anschlagsserie identifizieren konnte. Zudem stellte<br />

sich heraus, dass das Täterprofil in 16 von 18 Punkten<br />

korrekt vorausgesagt worden war.<br />

„Wer mit Ungeheuern kämpft,<br />

mag zusehen, dass er dabei<br />

nicht zum Ungeheuer wird<br />

(...)“ (Friedrich Nietzsche)<br />

Das, was sich beinahe wie ein Wunder anhört, oder<br />

zumindest so, als zeichne den Profiler eine geheimnisvolle<br />

intuitive Gabe aus, gründet im Ergebnis auf einer<br />

sorgfältigen Fallanalytik, die bestenfalls in Teamarbeit<br />

erfolgt. Das einsame Genie ist ein Mythos, an dem allerdings<br />

nicht wenige Profiler und Fallanalytiker selbst mitgestrickt<br />

haben. Allen voran etwa der Ex-FBI-Agent John<br />

E. Douglas, ein Veteran des Profilings, der 1995 seinen<br />

Ghostwriter Mark Olshaker Sätze schreiben ließ, die einen<br />

nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Bild des<br />

Profilers in der Öffentlichkeit hatten. So heißt es in „Die<br />

Seele des Mörders“: „Man muss den Tatort in seiner Fantasie<br />

neu erschaffen (...). Man muss sich in die Lage der<br />

Frau versetzen, wenn der Angreifer sie mit einer Pistole<br />

oder einem Messer, einem Stein, seinen Fäusten oder<br />

sonst was bedroht. Man muss ihre Angst fühlen können,<br />

wenn er sich ihr nähert. Man muss ihren Schmerz<br />

fühlen können, wenn er sie vergewaltigt oder schlägt<br />

(...).“ Und weiter: „Ich muss auch in den Fußstapfen des<br />

Mörders wandeln.“ So ist es kaum verwunderlich, dass<br />

immer wieder ein Zitat Friedrich Nietzsches angeführt<br />

wird, um die besondere Aura der Profiler und die Gefahren<br />

ihrer Arbeit zu unterstreichen: „Wer mit Unge-<br />

Reportage Profiler<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

heuern kämpft, mag zusehen, dass er dabei nicht zum<br />

Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund<br />

blickst, blickt auch der Abgrund in dich hinein.“<br />

Sicher ist es unbestritten, dass Intuition, Einfühlungsvermögen<br />

und Fantasie wichtige Werkzeuge sind<br />

– das gilt jedoch auch für jede andere Form polizeilicher<br />

Ermittlungsarbeit. „Die Legende des unfehlbaren<br />

‚Jägers in der Finsternis’ entpuppt sich bei näherer<br />

Betrachtung als psychologischer Mummenschanz“, so<br />

Stephan Harbort, Kriminalist, Deutschlands bekanntester<br />

Experte für Serienmorde und Autor von Büchern zu<br />

diesen Themen. Denn die häufig publizierten Erfolgsquoten<br />

von 70 bis 80 Prozent erweisen sich bei näherem<br />

Hinsehen häufig schlicht als falsch: so werden etwa<br />

nicht zutreffende Punkte unterschlagen beziehungsweise,<br />

dass lediglich Teilaspekte stimmten; Zufallstreffer<br />

hingegen werden hervorgehoben. Und schon sieht<br />

das Täterprofil wie ein Geniestreich aus. Das von den<br />

Medien geschaffene Bild des Profilings – so schrieb<br />

der Stern 1998 etwa über den englischen Profiler Paul<br />

Britton: „Stundenlang studiert Britton die grausigen<br />

Details von Leichenfunden – und sagt dann, wen die<br />

Polizei suchen soll“ –, erfolgreiche Kinofilme und Fernsehproduktionen<br />

mit Fallanalytikern in den Hauptrollen,<br />

die nicht nur die unerhörtesten und grausamsten<br />

Fälle lösen, sondern auch durch besondere Intelligenz<br />

glänzen (schließlich – dies ein weiterer Mythos – hätten<br />

Serienmörder einen besonders hohen IQ), zeichnen<br />

dafür verantwortlich, dass auch in Deutschland<br />

der Berufswunsch Profiler bei vielen ganz oben steht.<br />

Schätzungsweise 40 Prozent von Studienanfängern in<br />

Psychologie an einer ostdeutschen Universität gäben<br />

an, später einmal Profiler werden zu wollen, heißt es<br />

in einem vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden im<br />

Internet veröffentlichten Aufsatz mit dem Titel „Wie<br />

kann ich Profiler werden?“, den die BKA-Fallanalytiker<br />

Jens Vick und Harald Dern verfasst haben. Und um<br />

es vorwegzunehmen: Die Publikation macht deutlich,<br />

dass der Weg zum Fallanalytiker in Deutschland steinig,<br />

langwierig und nur wenigen vorbehalten ist. Bei<br />

50 bis 80 Fallanalysen im Jahr sei der Bedarf an Analytikern<br />

im Grunde gedeckt. Wer es dennoch versuchen<br />

will, muss zunächst eine gehobene Beamtenlaufbahn<br />

mit Stationen bei Schutzpolizei, Streife und Kriminalpolizei<br />

anstreben; erst nach einer Weiterbildung im<br />

Anschluss darf sich der Polizist dann Fallanalytiker<br />

nennen. Nicht zu vergessen, dass der Anwärter für die<br />

Operative Fallanalyse vorher ausgewählt worden sein<br />

muss. Also doch ein wenig mythisch, insofern, dass die<br />

Gruppe der Fallanalytiker in Deutschland auch in Zukunft<br />

eine kleine und elitäre bleiben wird. Sich etwas<br />

anderes zu wünschen, wäre auch höchst unvernünftig<br />

– schließlich hieße das, dass die Fälle sich exorbitant<br />

erhöhten. Und das ist bei allem wohligen Grusel, den<br />

man vielleicht im Kino verspürt, für die Realität kaum<br />

wünschenswert.<br />

5


Foto: Mauritius<br />

text: maren cornils<br />

für Gourmets, weinfreunde & frankreich-fans:<br />

unterwegs auf Rhône und saône<br />

Zweierlei Dinge sollte mitbringen, wer an Bord eines<br />

Rhône- oder Saône-Schiffes geht: geschichtliches Interesse<br />

und eine Vorliebe für gute Weine und leckeres<br />

Essen. Denn wo auch immer man während einer Flusskreuzfahrt<br />

durch das Herz Frankreichs anlegt: Fast überall<br />

warten prächtige Schlösser, pittoreske Altstädte, verträumte<br />

Dörfchen, eindrucksvolle Kathedralen und alte<br />

Klöster; dazu rustikale Bistros und erlesene Restaurants,<br />

in denen regionale Spezialitäten in Begleitung bester<br />

einheimischer Winzererzeugnisse auf den Tisch kommen.<br />

Die Sehenswürdigkeiten entlang Rhône und Saône<br />

reichen von der Papststadt Avignon bis zum ebenfalls<br />

stark mittelalterlich geprägten Viviers. Von Arles, dem<br />

Künstlerexil van Goghs bis hin zur Gourmethochburg<br />

Lyon. Doch nicht nur kulturell, auch landschaftlich hat<br />

die Route viel zu bieten: Je nachdem, welchen Teilabschnitt<br />

von Rhône oder Saône man befährt, passiert man<br />

äußerst gegensätzliche Landstriche – die karge Ardèche,<br />

die von riesigen Lavendelfeldern geprägte, sonnenverwöhnte<br />

Provence oder das weinselige Burgund.<br />

Für Weinfreunde ist die Rhône-Region ohnehin ein<br />

Paradies, viele hervorragende Weine tragen die Bezeichnung<br />

Côtes du Rhônes, und auch der wohl berühmteste<br />

aller französischen Weine, der Châteauneuf-du-Pape,<br />

Reportage flussreisen<br />

Alles im Fluss<br />

Einsteigen und ablegen – wer sich auf eine Flussreise<br />

begibt, erlebt den Reiz sich stetig verändernder<br />

Landschaften und reist doch wunderbar gemächlich.<br />

Rhein, Donau und Nil stellen zwar nach wie vor<br />

beliebte Cruise-Routen dar, aber auch Rhône, Yangtse<br />

& Co. haben ihren Reiz. „Insurance“ stellt Ihnen<br />

fünf Flüsse vor, auf denen das Schauen und Staunen<br />

besonders viel Spaß macht.<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

stammt aus dem südlichen Rhônetal. Nicht weniger bekannt<br />

sind die Anbaugebiete Beaune und Mersault.<br />

Lyon, die Stadt am Zusammenfluss von Rhône und<br />

Saône, gilt sogar bei den anspruchsvollen Franzosen als<br />

Gourmet-Hochburg. Ein Ruf, den Frankreichs älteste<br />

Stadt nicht nur Sterne-Koch Paul Bocuse verdankt. Doch<br />

die Spezialitäten wie Foie grasse oder Cassoulet landen<br />

hier glücklicherweise nicht so schnell auf den Hüften.<br />

Dafür sorgt das umfangreiche Programm, das es im Rahmen<br />

einer solchen Schlemmerkreuzfahrt zu bewältigen<br />

gilt: Ein Spaziergang durch Lyons Altstadt Vieux Lyon,<br />

die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, ein Besuch der<br />

berühmten Pont d’Avignon oder des Papstpalastes in<br />

Avignon. Dazu kommen ein Abstieg in die Krypta von<br />

St. Bengine, eine Besichtigung der Kathedrale St. Vincent<br />

in Chalon-sur-Saône oder ein Abstecher ins Dorf<br />

Saint-Rémy. Kleiner Tipp: Besonders charmant ist eine<br />

Flussreise à la francaise auf einem Péniche. So heißen<br />

hier zu Kreuzfahrtschiffen umgebaute alte Frachtkähne,<br />

die nur wenigen Passagieren Platz bieten, dafür aber typisch<br />

französisches Flair vermitteln.<br />

3 A-ROSA KReuzfAhRten, www.AROSA.de<br />

Im Zeichen des Drachen: auf dem Yangtse durch<br />

Chinas Vergangenheit<br />

Die Welt staunte nicht schlecht, als sich der 73-jährige<br />

Mao Tse-tung im Juli 1966, nur mit einer Badehose bekleidet,<br />

in die Fluten des Yangtse stürzte. Der chinesische<br />

Staatslenker galt zwar als passionierter Schwimmer,


8<br />

trotzdem war das Ganze weniger als sportliche Ertüchtigung<br />

denn als publikumswirksamer Akt gedacht, mit<br />

dem der Parteivorsitzende seinem Volk zu demonstrieren<br />

gedachte, dass er noch keinesfalls zum alten Eisen<br />

gehöre. Immerhin blieb Mao noch zehn weitere Jahre im<br />

Amt – für viele seiner Landsleute Grund genug, Asiens<br />

längsten Fluss für einen Gesundbrunnen zu halten und<br />

deshalb jeden Dezember ein Bad darin zu nehmen. Europäer<br />

mögen darüber zwar schmunzeln, der Magie des<br />

Yangtse entziehen können aber auch sie sich nicht.<br />

Und noch eines macht diese Anekdote deutlich:<br />

Eine Reise auf dem Yangtse ist immer auch verknüpft<br />

mit Chinas Geschichte. Die Ufer des 6.600 Kilometer<br />

langen Stromes säumen unzählige Denkmäler, die von<br />

Macht und Reichtum früherer Kaiserdynastien zeugen.<br />

Doch der Fluss ist nicht nur Chinas größte Verkehrsader<br />

und damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Er ist auch<br />

eine unkalkulierbare Naturgewalt, und so vergleichen<br />

die Bewohner den Yangtse bis heute respektvoll mit<br />

einem gewaltigen, ungezähmten Drachen.<br />

Reportage flussreisen<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Zu den Höhepunkten einer Reise auf dem Drachen-<br />

Fluss gehören die Besichtigungen der Geisterstadt Fengdu,<br />

der Tempelanlage Shibaozhai, der berühmten drei<br />

Schluchten Qutang, Wuxia und Xiling oder der größten<br />

Stadtmauer der Welt in Nanjing. Überall erwarten Besucher<br />

prächtige Kaiserpaläste, goldverzierte Tempel, filigrane<br />

Pagoden und eine spektakulär schöne Landschaft,<br />

in der sich steile Schluchten mit grünen Reisfeldern<br />

abwechseln. Das 3.000 Jahre alte Chongquing, der End-<br />

und Anfangspunkt vieler Yangtse-Kreuzfahrten, zählt<br />

dabei zu den sehenswertesten Attraktionen.<br />

Herrscht in den modernen Metropolen Wuhan oder<br />

Yichang rege Betriebsamkeit, so scheint in der 176 Kilometer<br />

vom drückend schwülen Chongquing (im Sommer<br />

95 Prozent Luftfeuchtigkeit!) entfernten Geisterstadt<br />

Fengdu die Zeit stillzustehen. Hier regieren seit<br />

hunderten von Jahren die Dämonen, und wer die Bridge<br />

of Blood oder den Torturing-Pass betritt, sollte sich die<br />

dazugehörenden Schauergeschichten nicht entgehen<br />

lassen. Das Gleiche gilt für die hängenden Särge und die<br />

Drachentorschlucht von Wushan oder die „Edelsteinfestung“<br />

Shibaozhai, mit ihrem roten Pavillon sowie dem<br />

zugehörigen Ganyu-Palast – ein Ensemble, das als Juwel<br />

chinesischer Architektur gilt.<br />

Auch wenn Yangtse-Kreuzfahrern im Verlauf ihrer<br />

Reise immer neue Wesen aus der chinesischen Götter-<br />

und Geisterwelt begegnen, erspähen sie am Ende einer<br />

solchen Reise keineswegs geflügelte Dämonen am Himmel.<br />

Sie sind vielmehr in Huangshou gelandet, einem<br />

Ort, der für seine bunten Wolkenformationen berühmt<br />

ist – und wer am Himmel einen Drachen ausmacht,<br />

dem ist, so will es der Volksmund, das Glück ein Leben<br />

lang hold.<br />

3 VictORiA cRuiSeS, www.VictORiAcRuiSeS.de<br />

Majestätisch und naturgewaltig: im Amazonas-<br />

Kreuzschiff durch den tropischen Regenwald<br />

Als die spanischen Konquistadoren 1542 die Stelle erreichten,<br />

an der der Rio Napo in den Amazonas mündet,<br />

da wähnten sie sich am Ozean angekommen. Umso größer<br />

war die Enttäuschung, als die Eroberer feststellten,<br />

dass es sich bei den Wassermassen nur um einen Fluss<br />

handelte. Und auch das erhoffte Gold fanden die Abenteurer<br />

aus Europa in diesem Teil der Neuen Welt nicht.<br />

Wer heute eine Reise auf dem zweitlängsten Fluss<br />

der Welt antritt, sucht keinen Reichtum und auch weniger<br />

Abenteuer, sondern Abgeschiedenheit und die<br />

Faszination einer urwüchsigen Natur. Der knapp 7.000<br />

Kilometer lange Amazonas, der sich – von den peruanischen<br />

Anden kommend – seinen Weg durch den südamerikanischen<br />

Kontinent bahnt, bevor er in Brasilien<br />

in den Atlantik mündet, führt durch undurchdringliche<br />

Regenwälder, die Heimat seltener, oft sogar endemischer<br />

Pflanzen und Tiere.


Fotos: Laif (2), Mauritius (1)<br />

Immer wieder leuchten den Vorbeifahrenden aus<br />

wild übereinanderwuchernden Lianen, Baumwurzeln,<br />

Mangroven und Farnen pinkfarbene Orchideen, knallrote<br />

Bromelien und andere, nur in diesem Mikrokosmos gedeihende<br />

Pflanzen entgegen. Eine Kreuzfahrt durch das<br />

brasilianische Amazonas-Delta ist ein höchst sinnliches<br />

Erlebnis: Der süßliche Duft der Wasserlilien vermischt<br />

sich mit dem Geruch nach feuchter Erde, das leise Tuckern<br />

des Bootsmotors mit dem Geschrei der Brüllaffen,<br />

und der Geschmack vollreifer Mangos mit dem Aroma<br />

fangfrischen Amazonas-Fisches und saftiger Ananas.<br />

Apropos Fisch: Im Amazonas gibt es, so schätzen Biologen,<br />

mehr als 5.000 verschiedene Arten, darunter die<br />

berüchtigten Piranhas oder auch der Zitteraal. Die Fauna<br />

an Land steht dem in nichts nach. Tapire, Tukane oder<br />

Gürteltiere sind rund um den Fluss ebenso zuhause<br />

wie Jaguare und Krokodile. Dazu kommen schillernde<br />

Schmetterlinge und farbenprächtige Vögel.<br />

Ein Naturschauspiel, das Kreuzfahrern nur wenig<br />

Zeit für Stippvisiten in der Zivilisation lässt. Doch die<br />

Reise durch das Herz Amazoniens ist auch keine Kulturreise.<br />

So stehen bei den Landausflügen denn auch eher<br />

Kanutouren in die Nebenarme des Flusses, Regenwald-<br />

Expeditionen, Schildkröten-Beobachtungen oder Piranha-Angeln<br />

auf dem Programm. Einzige Ausnahme: ein<br />

Stopp in Manaus. Die brasilianische Großstadt, auch Pa-<br />

ris des tropischen Regenwaldes genannt, verdankte einst<br />

ihren rasanten Aufstieg und den damit verbundenen<br />

Reichtum dem Kautschukhandel. Zwar verlor der Naturrohstoff<br />

mit der Herstellung synthetischer Kautschuke<br />

schnell an Bedeutung, das Teatro Amazonas, das prächtige<br />

Opernhaus der Metropole, zeugt aber noch heute<br />

von der Boom-Zeit Manaus’.<br />

3 LeRnidee eRLebniSReiSen, www.LeRnidee.de<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Von weißrussland bis zum schwarzen Meer:<br />

treiben lassen auf dem Dnjepr<br />

Europas drittgrößter Fluss – der Dnjepr legt auf seinem<br />

Weg zum Schwarzen Meer 2.200 Kilometer zurück –<br />

bietet Kreuzfahrern eine Reise durch die russische Geschichte.<br />

Zwar entspringt der Dnjepr westlich von Moskau,<br />

der schönste Ausgangspunkt für eine Kreuzfahrt<br />

aber liegt tausende von Kilometern entfernt in Kiew. Der<br />

Reiz einer Fahrt bis zum Mündungsdelta in der Nähe<br />

von Chersson liegt in den ruhigen Flusslandschaften des<br />

träge dahinfließenden Dnjepr, die sich mit der mediterranen<br />

Pracht der Krim-Halbinsel, auf der Palmen und<br />

Weinstöcke gedeihen, verbinden.<br />

Die ukrainische Hauptstadt Kiew, Ausgangspunkt<br />

der Reise, überstand die Angriffe mongolischer Heer-<br />

3


40<br />

scharen relativ unbeschadet, die Schlacht um Kiew im<br />

Jahr 1941 sowie mehrere Großbrände richteten jedoch<br />

große Schäden an. Zu den zerstörten Sehenswürdigkeiten<br />

gehörte auch das Michaelskloster. Im Laufe der<br />

Neunzigerjahre wieder aufgebaut, erstrahlt es heute in<br />

neuem Glanz – so wie viele andere Baudenkmäler, darunter<br />

das aus dem 11. Jahrhundert stammende Goldene<br />

Tor, die zu gleicher Zeit erbaute Sophienkathedrale oder<br />

der Marienpalast.<br />

Weiter geht es flussabwärts nach Saporoshje. In der<br />

ehemaligen Kosaken-Festung finden die Kosakenreiter-<br />

Spiele statt – ein nicht nur für passionierte Reiter und<br />

Pferdefreunde sehenswertes Spektakel. Chersson, ein<br />

beliebter Verbannungsort der Byzantiner, wartet etwa mit<br />

der prächtigen Katharinenkathedrale auf. Die 1778 von<br />

der russischen Zarin Katharina II. durch Fürst Grigori<br />

Alexandrowitsch Potemkin erbaute Stadt diente bei der<br />

Erschließung und Besiedelung Neurusslands und der<br />

Krim als wichtiger Stützpunkt. Natur pur hingegen bietet<br />

ein Ausflug, der von Chersson aus durch die umliegenden<br />

Wasserkanäle zur idyllischen Fischerinsel führt.<br />

Katharina die Zweite gründete übrigens auch eine<br />

weitere Sehenswürdigkeit am Dnjepr: Odessa. Die Zarin<br />

baute die tatarische Siedlung, die heute Endpunkt einer<br />

solchen Kreuzfahrt ist, zu einem leistungsfähigen Militärhafen<br />

aus. Ein idealer Ausgangspunkt für einen Abstecher<br />

auf die Krim-Insel, deren mediterranes Klima sie<br />

zu einem beliebten Urlaubsdomizil für die Zarenfamilie<br />

und den russischen Hochadel machte. Vorher allerdings<br />

sollte man sich in Odessa die 1837 erbaute Potemkinsche<br />

Freitreppe ansehen, die durch den Filmklassiker Panzerkreuzer<br />

Potemkin (1925) berühmt wurde.<br />

Nicht im Film, aber in Geschichtsbüchern verewigt,<br />

ist das „Palais Kinski“: Hier übernachtete Winston Churchill<br />

1945 vor dem berühmten Treffen von Jalta, in dem<br />

Stalin, Roosevelt und Churchill über die Zukunft des besiegten<br />

Deutschland entschieden.<br />

3 ViKing fLuSSKReuzfAhRten, www.ViKingRiVeRcRuiSeS.de<br />

Reportage flussreisen<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Lebensader Mekong: auf dem Kolonialdampfer von<br />

Vietnam nach Kambodscha<br />

Friedlich weidende Wasserbüffelherden, unendliche Reisfelder<br />

und die berühmten schwimmenden Märkte mit ihren<br />

Booten, die unter der Last frischer Litschis, Mangos<br />

und Papayas fast zu kentern drohen – der Mekong hat<br />

alle paar Kilometer ein neues Gesicht, präsentiert sich<br />

mal geschäftig, mal exotisch und manchmal auch einfach<br />

verträumt. Der Fluss schlängelt sich auf rund 4.600 Kilometern<br />

durch China, Kambodscha, Vietnam und bildet<br />

auf seinem Weg die natürliche Grenze zwischen Thailand<br />

und Laos sowie zwischen Burma und Laos.<br />

Viel Kultur, gepaart mit einer atemberaubend schönen<br />

Landschaft, bietet vor allem eine Reise auf dem unteren<br />

Abschnitt des Flusses. Im Grenzgebiet zwischen<br />

Kambodscha und Vietnam können Kreuzfahrer in kurzer<br />

Zeit gleich zwei faszinierende Länder erleben. Geradezu<br />

ideal, um sich auf diese abwechslungsreiche Fahrt<br />

einzustimmen, ist Vietnams größte Metropole: Ho-Chi-<br />

Minh-Stadt, das frühere Saigon, mit seinen prunkvollen<br />

französischen Kolonialbauten, an die sich als reizvoller<br />

Kontrast alte Tempelanlagen wie die Thien-Hau-Pagode<br />

schmiegen. Und weil Ho-Chi-Minh-Stadt als kulinarische<br />

Metropole Vietnams gilt, werden hier an jeder<br />

Straßenecke andere exotische Leckereien angeboten.<br />

Ein absolutes Kontrastprogramm zum quirligen und<br />

hektischen Ho-Chi-Minh-Stadt ist eine Fahrt durch das<br />

Wassernetz des Mekong-Deltas, bevor es dann in My<br />

Tho heißt: Willkommen an Bord! Hier legen traditionell<br />

viele Kreuzfahrtschiffe ab, die ihre Passagiere bis Phnom<br />

Penh im Südwesten Kambodschas schippern oder gar bis<br />

an die Grenze zu Laos. Ganz stilecht ist eine solche Reise,<br />

wenn man dazu einen Dampfer im Kolonialstil besteigt,<br />

der ganz gemütlich über den Mekong tuckert und dessen<br />

Sonnendeck eine famose Aussicht garantiert.<br />

Über viele Kilometer erstrecken sich hinter My Tho<br />

Obstgärten und Kokoshaine, und abends sorgen furiose<br />

Sonnenuntergänge für meditative Stimmung. Doch es<br />

gibt mehr zu sehen: Den schwimmenden Großmarkt<br />

von Cai Bes, die Bonsaigärten in Vinh Long, eine Manufaktur<br />

für Reispapier oder auch das kleine, kurz vor der<br />

Grenze zu Kambodscha gelegene Fischerdörfchen Chau<br />

Doc mit seinem kolonialen Charme. Nicht zu vergessen<br />

Phnom Penh, die Endstation dieser Mekong-Reise.<br />

Die kambodschanische Metropole am Tonle Sap,<br />

einem Zufluss des Mekong, bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten:<br />

alte Tempel, wie den auf einem Hügel gelegenen<br />

Wat Phnom, den Königspalast mit Thronhalle<br />

und Silberpagode oder auch den französischen Zentralmarkt<br />

Phsar Thmei, einem echten Art-Déco-Juwel, in<br />

dessen säulenartigen Gängen es verführerisch nach Kardamom,<br />

Curry, Zitronengras, Jasmin und Reisküchlein<br />

duftet.<br />

3 ReiSebüRO eiLtS gbR/nOStALgieReiSen,<br />

Laif<br />

www.nOStALgieReiSen.de Foto:


was ist die Unterstützungskasse?<br />

Die Unterstützungskasse lässt sich als eine juristische<br />

Person in der Rechtsform eines eingetragenen<br />

Vereins, einer GmbH oder einer Stiftung definieren.<br />

Arbeitgeber haben die Möglichkeit, eine betriebseigene<br />

Unterstützungskasse zu gründen oder sich einer überbetrieblichen<br />

(Gruppenunterstützungskasse) anzuschließen.<br />

Dabei ist die Unterstützungskasse eine rechtsfähige<br />

Versorgungseinrichtung, die auf ihre Leistungen keinen<br />

Rechtsanspruch gewährt (§ 1b Abs. 4 BetrAVG); nur bei<br />

freiwilliger Leistungsgewährung unterliegt sie weder<br />

der Versicherungsaufsicht noch der persönlichen Steuerpflicht.<br />

Das Vermögen der Unterstützungskasse setzt<br />

sich aus den Zuwendungen des/der Trägerunternehmen<br />

zusammen. Die Gefahr der Kollektivhaftung ist wie bei<br />

der Direktzusage ausgeschlossen.<br />

Um von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit<br />

zu werden, muss die Unterstützungskasse als soziale Einrichtung<br />

anerkannt werden. Hierfür müssen bestimmte<br />

Voraussetzungen erfüllt sein (siehe Kasten rechte Seite).<br />

so funktioniert eine Unterstützungskasse<br />

Nachdem der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Zusage<br />

auf Leistungen der Unterstützungskasse erteilt hat,<br />

zahlt er zur Finanzierung Beiträge an die Unterstüt-<br />

Versicherung Betriebliche Altersvorsorge<br />

Unterstützungskasse –<br />

der unterschätzte Durchführungsweg<br />

in der betrieblichen<br />

Altersversorgung<br />

Die betriebliche Altersvorsorge gehört bei zahlreichen<br />

Unternehmen längst zum Standard. Zumeist in Form<br />

der Direktversicherung oder der Pensionskasse. Aber<br />

auch die weniger genutzte Unterstützungskasse ist für<br />

Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine attraktive Alternative.<br />

manfred Baier erläutert, was es zu beachten gilt.<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

zungskasse. Diese können als Betriebsausgaben geltend<br />

gemacht werden (§ 4d EStG). Zur Deckung der Verwaltungskosten<br />

der Unterstützungskasse hat das Trägerunternehmen<br />

Verwaltungsgebühren zu zahlen. In der Anlage<br />

des Kassenvermögens sind Unterstützungskassen<br />

grundsätzlich frei. Die Beleihungsmöglichkeit des Kassenvermögens<br />

durch den Unternehmer führt zu teilweise<br />

besseren Liquiditätseffekten als bei der Direktzusage.<br />

Die Zuwendungen in eine frei dotierte (nicht rückgedeckte)<br />

Unterstützungskasse sind in der Höhe begrenzt,<br />

sodass in der Anwartschaftsphase lediglich die Bildung<br />

eines Reservepolsters möglich ist.<br />

Ob die Auszahlung einer einmaligen Kapitalleistung<br />

oder einer lebenslangen Rente erfolgt, obliegt auch<br />

hier dem Unternehmen. Die Unterstützungskasse darf<br />

allerdings keinen Rechtsanspruch auf die zugesagten<br />

Leistungen gewähren, es besteht lediglich ein faktischer<br />

Rechtsanspruch (§ 1b Abs. 4 BetrAVG). Wird die Unterstützungskasse<br />

leistungsunfähig, haftet der Arbeitgeber<br />

gegenüber dem Arbeitnehmer für die zugesagten Leistungen.<br />

Das Mindestalter für durch den Arbeitgeber finanzierte<br />

Versorgungsleistungen wurde – wie bei der Pensionszusage<br />

– von 30 Jahren auf 28 Jahre herabgesetzt;<br />

eine Entgeltumwandlung über die Unterstützungskasse<br />

ist jedoch an kein Mindestalter des Arbeitnehmers<br />

gebunden. Es besteht aber auch im arbeitgeberfinanzierten<br />

Bereich die Möglichkeit, Zusagen an unter<br />

41


42<br />

28-Jährige zu erteilen, die Zusage sofort unverfallbar zu<br />

stellen oder mit der Dotierung bis zum 28. Lebensjahr<br />

zu warten.<br />

Zur Absicherung unverfallbarer Anwartschaften und<br />

laufender Renten bei Insolvenz des Trägerunternehmens<br />

muss der Arbeitgeber Beiträge an den Pensionssicherungsverein<br />

in Köln entrichten.<br />

formen der Unterstützungskasse<br />

Es wird zwischen versicherungsabhängigen und versicherungsunabhängigen<br />

Unterstützungskassen unterschieden.<br />

Unterstützungskassen können Rückdeckungsversicherungen<br />

aller Versicherungsgesellschaften, auch aus<br />

dem deutschen, angelsächsischen, kanadischen und<br />

skandinavischen Bereich nebeneinander aufnehmen.<br />

Die klassische deutsche Lebensversicherung wird in den<br />

Voraussetzung für Körperschaft- und<br />

Gewerbesteuerfreiheit<br />

• Die Mehrzahl der Leistungsempfänger darf sich nicht aus den Unternehmen<br />

bzw. den Gesellschaftern und deren Angehörigen zusammensetzen<br />

(§ 1 Nr. 1 KStDV). Der Inhaber des Trägerunternehmens kann<br />

also nur bei einer überwiegenden Mitversorgung familienfremder<br />

Mitarbeiter versorgt werden.<br />

• Die Unterstützungskasse muss weiterhin sicherstellen, dass ihr Vermögen<br />

ausschließlich, unmittelbar und auf Dauer für die Zwecke der<br />

Kasse gesichert ist. Diese Zweckbindung muss sich aus der Satzung<br />

der Unterstützungskasse und der tatsächlichen Durchführung ergeben<br />

(§ 5 Abs. 1 Nr. 3c KStG).<br />

• Im Falle der Liquidation der Unterstützungskasse ist die Vermögensverwendung<br />

gesetzeskonform zu regeln und darf nur den Leistungsempfängern<br />

bzw. deren Angehörigen zugutekommen oder zugunsten<br />

mildtätiger Zwecke verwendet werden (§ 1 Nr. 2 KStDV).<br />

• Die Leistungsempfänger dürfen weder zu laufenden Beiträgen noch<br />

zu sonstigen Zuschüssen verpflichtet werden (§ 1 Nr, 3 i.V.m. § 3 Nr. 1<br />

KStDV).<br />

• Den Leistungsempfängern oder Arbeitnehmervertretungen des<br />

Trägerunternehmens muss satzungsmäßig und tatsächlich ein Recht<br />

zur beratenden Mitwirkung an der Vermögensverwaltung eingeräumt<br />

werden. Darunter ist ein Informationsrecht mit Gelegenheit zur Stellungnahme<br />

zu verstehen (§ 1 Nr. 3 i.V.m. § 3 Nr. 2 KStDV).<br />

• Die zugesagten Leistungen dürfen – abhängig von der Anzahl der<br />

versorgten Mitarbeiter – bestimmte Leistungsgrenzen nicht überschreiten.<br />

Man spricht hier von der so genannten 88/8/4-Regel (§ 3 i.V.m § 2<br />

KStDV).<br />

• Um die Steuerfreiheit (von der Körperschaftsteuer) der Unterstützungskasse<br />

nicht zu gefährden, dürfen unter anderem die Leistungen<br />

gewisse Höchstgrenzen nicht überschreiten. In 88 Prozent der<br />

Leistungsfälle darf die Jahresrente 25.769 Euro bzw. die Kapitalleistung<br />

257.690 Euro nicht übersteigen. In acht Prozent der Leistungsfälle<br />

liegt die Obergrenze bei 38.654 Euro Jahresrente bzw. 386.540 Euro<br />

Kapitalleistung. Lediglich vier Prozent der Leistungsfälle unterliegen<br />

keiner Beschränkung.<br />

Versicherung Betriebliche Altersvorsorge<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Fällen bevorzugt, bei denen eine Vorliebe für Garantieprodukte<br />

im aktienorientierten Bereich besteht.<br />

Weiterhin lassen sich die Unterstützungskassen<br />

in kongruent rückgedeckte und pauschal dotierte einteilen.<br />

Kongruent rückgedeckte Unterstützungskassen<br />

werden durch Versicherungslösungen rückgedeckt.<br />

Diese Unterstützungskassen erhalten Zuwendungen,<br />

die als Betriebsausgaben geltend gemacht werden können.<br />

Diese Zuwendungen dienen der Ausfinanzierung<br />

der Leistung. Pauschal dotierte Unterstützungskassen<br />

bieten weiter reichende Anlagemöglichkeiten. Hier<br />

ist jedoch nur eine Anschubfinanzierung möglich, die<br />

bei einer nicht allzu alten Belegschaft, insbesondere<br />

mit den Kapitalerträgen zur Ausfinanzierung reicht.<br />

Die Unterstützungskasse kann die Gelder frei am Kapitalmarkt<br />

anlegen und hierbei sämtliche rentierlichen<br />

Anlageprodukte uneingeschränkt nutzen. Daneben<br />

besteht die Möglichkeit, die Mittel an das Trägerunternehmen<br />

als Darlehen zu vergeben. Der sinnvollste Weg<br />

dürfte der Einsatz einer professionellen Vermögensanlage<br />

mit breiter Diversifizierung auf Basis der Markovitz-Grundsätze<br />

(Harry Markovitz, Nobelpreisträger für<br />

Wirtschaftswissenschaften von 1990) oder ähnlicher<br />

wissenschaftlicher Verfahren sein.<br />

Rückdeckungsmöglichkeiten und<br />

Ausfinanzierung der Versorgungszusage<br />

Die Unterstützungskasse kann sich grundsätzlich mit<br />

allen geeigneten Tarifen deutscher Versicherer im Bonussystem<br />

rückdecken. Daneben besteht auch die Möglichkeit<br />

der Rückdeckung durch angelsächsische, kanadische,<br />

skandinavische oder deutsche aktienorientierte<br />

Garantieprodukte, die höhere Renditen versprechen. In<br />

allen Fällen ist jedoch auf die arbeitsrechtliche Eignung<br />

der Produkte zu achten. Häufig werden Produkte angeboten,<br />

die arbeitsrechtlich problematisch sind. Eine<br />

freie, versicherungsunabhängige Unterstützungskasse<br />

kann verschiedene Tarife für unterschiedliche Mitarbeiterinteressen<br />

nebeneinander einsetzen oder von anderen<br />

Unterstützungskassen übernehmen. Der Arbeitgeber<br />

hat dadurch nur eine Abrechnungsstelle. Wird vom Arbeitgeber<br />

eine vollständige Ausfinanzierung der Versorgungsleistungen<br />

in der Anwartschaftsphase gewünscht,<br />

ist der Abschluss einer Rückdeckungsversicherung mit<br />

laufenden und der Höhe nach gleichbleibenden oder<br />

steigenden Prämien erforderlich, wobei Versicherungsnehmer<br />

und Bezugsberechtigter stets die Unterstützungskasse<br />

ist. Variable Bezüge, wie gewinnabhängige<br />

Tantiemen oder Einmalzahlungen, sind deshalb nicht<br />

für Versorgungszusagen über die Unterstützungskasse<br />

geeignet. Hier empfiehlt sich die Direktzusage. Der<br />

Arbeitgeber dotiert eine solche rückgedeckte Unterstützungskasse<br />

mit den zur Zahlung der Versicherungsbeiträge<br />

notwendigen Beträgen.


Sowohl die Direktzusage als auch die pauschal dotierte<br />

Unterstützungskasse sind geeignet, weite Teile der<br />

Finanzierung aus den Steuervorteilen aufzubauen.<br />

Ein Rechenbeispiel einer Arbeitgeberzusage in Höhe<br />

von 25 Prozent des Gehaltes für 50 Mitarbeiter mit einem<br />

Durchschnittsalter von 38 Jahren hat gezeigt, dass bei<br />

einer Anlage der Steuervorteile und einer Verzinsung<br />

zwischen 5,5 und 7,5 Prozent diese zusätzliche Liquidität<br />

ausreicht, um ohne Kalkulation der Fluktuation alle Zahlungen<br />

bis zum Jahr 2043 zu erfüllen. Ab dem Jahr 2043<br />

ist die Liquidität zuzuschießen. Bis dahin können jedoch<br />

bereits 4,8 Millionen Euro an Renten bezahlt werden –<br />

ohne Arbeitgeberbeitrag. Zusätzlich spart der Arbeitgeber<br />

die Sozialversicherungsbeiträge. Daneben ist zu berücksichtigen,<br />

dass erfahrungsgemäß ein Rentenversprechen<br />

auf die Gehaltserhöhungen angerechnet wird. Daraus ergeben<br />

sich weitere Vorteile. Die Fluktuation in den ersten<br />

fünf Jahren führt zu zusätzlichen Gewinnen.<br />

Absicherung von Invalidität und Berufsunfähigkeit<br />

in der Unterstützungskasse<br />

Aus arbeitsrechtlichen Gründen ist davon abzuraten, weil<br />

es eine beitragsfreie Berufsunfähigkeitsversicherung nicht<br />

gibt. Bei den Durchführungswegen mit versicherungsvertraglicher<br />

Lösung ist hingegen die Berufsunfähigkeitsabsicherung<br />

sinnvoll. Aufgrund steuerlicher Restriktionen<br />

ist es in der pauschal dotierten Unterstützungskasse jedoch<br />

nicht sinnvoll, Berufsunfähigkeit und Invalidität neben<br />

einer Rente abzusichern, da sich dadurch die Dotierung<br />

nicht erhöht. Arbeitsrechtlich sollten solche Risiken<br />

auf Versicherungslösungen ausgelagert werden.<br />

Rückgedeckt oder pauschal dotiert?<br />

Die rückgedeckte Unterstützungskasse ist insbesondere<br />

für Unternehmen interessant, die:<br />

• hohe Zusagen finanzieren wollen,<br />

• Bilanzneutralität fordern,<br />

• Ansprüche haben, die durch die zulässigen deutschen,<br />

britischen, amerikanischen und skandinavischen Versicherer<br />

erfüllt werden.<br />

Sie eignet sich insbesondere zur Finanzierung von<br />

hohen Zusagen an Vorstände, Unternehmer und leitende<br />

Angestellte, wenn das Unternehmen die Möglichkeit<br />

von Kapitalabfindungen offen lassen möchte.<br />

Die pauschal dotierte Unterstützungskasse ist sinnvoll<br />

für Unternehmen, die:<br />

• auf Innenfinanzierung Wert legen,<br />

• eine freie Unternehmensanlage und die Vorteile gegenüber<br />

einer Versicherung suchen,<br />

• zusätzlich Erträge für das Unternehmen erzielen wollen,<br />

Versicherung Betriebliche Altersvorsorge<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

• die Fluktuationsgewinne optimieren wollen,<br />

• zusätzliche Steuervorteile aus dauerhaft anerkannten<br />

Betriebsausgaben ziehen wollen,<br />

• die Möglichkeit der Steuerfreiheit der Unterstützungskasse<br />

nutzen wollen,<br />

• ihren Mitarbeitern die Möglichkeit von Kapitalabfindungen<br />

gewähren wollen.<br />

Zudem ist es ebenfalls möglich, hohe Zusagesummen<br />

zu gewähren, um damit auch den Anforderungen<br />

von Unternehmensvorständen und leitenden Angestellten<br />

zu genügen und eine Mitarbeiterbindung für qualifizierte<br />

Mitarbeiter zu erreichen. Der wesentliche Vorteil<br />

liegt in den deutlich höheren Zusagen bei deutlich geringerem<br />

Aufwand.<br />

fazit: Beratung ist nötig<br />

Die Unterstützungskasse – unbenommen in welcher<br />

Ausgestaltungsform – ist ein Durchführungsweg der<br />

betrieblichen Altersversorgung, der viele Chancen und<br />

Vorteile bietet. Allerdings sind die Einrichtung und das<br />

Management eines derartigen Versorgungssystems<br />

durch die Komplexität mit einem gewissen Aufwand verbunden,<br />

weshalb die Beratung durch Experten für Unternehmen<br />

absolut angeraten ist. Doch: Unternehmen, die<br />

die Unterstützungskasse professionell installieren und<br />

managen, können dadurch viele Vorteile realisieren.<br />

steuerliche und sozialversicherungsrechtliche<br />

Behandlung von Beiträgen und Leistungen<br />

In der Anwartschaftsphase<br />

Analog zur Direktzusage liegt auch bei der Unterstützungskasse in<br />

der Anwartschaftsphase kein Zufluss von Leistungen aus der Versorgungszusage<br />

vor, sodass eine Besteuerung beim Arbeitnehmer nicht in<br />

Betracht kommt. Im Falle der Entgeltumwandlung sind bis Ende 2008<br />

vier Prozent der jeweils im Kalenderjahr gültigen Beitragsbemessungsgrenze<br />

zur gesetzlichen Rentenversicherung (West) sozialversicherungsfrei.<br />

Arbeitgeberleistungen sind auch nach 2008 in unbeschränkter<br />

Höhe beitragsfrei.<br />

In der Leistungsphase<br />

Lebenslang laufende Leistungen sind wie Einkünfte aus nichtselbstständiger<br />

Arbeit zu versteuern (§ 19 Abs. 1 EStG). Es gelten die gleichen<br />

Freibeträge und steuerlichen Vergünstigungen wie bei der Direktzusage.<br />

Die Versorgungsleistungen unterliegen ebenfalls dem vollen<br />

allgemeinen Beitragssatz der Krankenkasse, wobei die fälligen Sozialversicherungsbeiträge<br />

bei einmaligen Kapitalleistungen auf zehn<br />

Kalenderjahre verteilt werden.<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

BAV: Wir finden für Sie und Ihr Unternehmen den passenden Durchführungsweg<br />

und entwickeln gemeinsam die optimale Umsetzungsstrategie.<br />

Ansprechpartner: Maurizio Capra<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/bav<br />

Mail: bav@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 707 – 163<br />

4


Fotos: Patrick Liste<br />

Gezielt<br />

und gelassen<br />

25 Jahre <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>. Im Interview blickt Carlos reiss<br />

zurück – und vor allem in die Zukunft.<br />

interview: katja kupfer<br />

Herr Reiss, 25 Jahre <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>, erst einmal Herzlichen<br />

Glückwunsch. Haben Sie Zeit für 25 Fragen?<br />

Carlos reiss: Vielen Dank! Die Zeit für unsere Kunden<br />

und die Leser des <strong>insurance</strong> Magazins nehme ich mir<br />

gerne. Vielleicht ist die schwierigere Frage, ob Sie genug<br />

Platz für meine 25 Antworten eingeplant haben. Ich werde<br />

versuchen, nicht zu weit auszuholen. Bei der ersten<br />

Antwort ist das hiermit geglückt.<br />

Versicherungsmakler sind selten unter den Top-Branchen für<br />

Hochschulabsolventen gelistet. Was hat Sie 1983 bewogen,<br />

einen Versicherungsmakler zu gründen?<br />

Carlos reiss: Wie so viele Dinge im Leben hat das eher<br />

zufällig begonnen. Will heißen, mein Freund Michael<br />

G. <strong>Hoesch</strong>, Mitgründer und Namensgeber für <strong>Hoesch</strong><br />

& <strong>Partner</strong>, war bereits im Finanzdienstleistungsvertrieb<br />

tätig. Dann entwickelten wir die Idee, das nicht nur für<br />

eine Gesellschaft anzubieten, sondern als Makler im Pri-<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

vatkundenbereich tätig zu sein. Das war sehr ungewöhnlich,<br />

denn Makler gab es zu der Zeit praktisch nur im<br />

Industrie- und Firmengeschäft. Laut Auskunft der IHK<br />

waren wir 1983 der erste und einzige Versicherungsmakler,<br />

der in Frankfurt seinen Firmensitz hatte.<br />

Wie hat Ihr Umfeld auf diese Idee reagiert?<br />

Carlos reiss: Sehr positiv. Vielleicht lag es auch daran,<br />

dass ich mit meinen 22 Jahren und als Student plötzlich<br />

Geschäftsführer einer GmbH war. Sich selbstständig<br />

zu machen war zu jener Zeit im Gegensatz zu heute<br />

noch absolut unüblich. Heute spricht alle Welt von Unternehmertum<br />

und Selbstständigkeit, damals wurden<br />

wir beäugt, aber vielleicht auch bewundert. Das war im<br />

Grunde die beste Werbung: weil schlicht über uns gesprochen<br />

wurde. Auch war die Konkurrenz sehr überschaubar;<br />

es gab zwar bereits MLP, aber natürlich nicht<br />

mit einer derartigen Präsenz wie heute. So konnten<br />

wir uns über einen Mangel an Kunden nicht beschweren.<br />

45<br />

3


46<br />

3<br />

Was hat die Anfangszeit geprägt?<br />

Carlos reiss: Der Spagat zwischen der Uni und <strong>Hoesch</strong><br />

& <strong>Partner</strong>. Diese Phase dauerte vier Jahre – bis Ende<br />

1986. Morgens zur Vorlesung, danach ins Büro oder zu<br />

Kundenterminen. Fragen Sie mich nicht, wann Zeit zum<br />

Lernen blieb.<br />

Wie und wann haben Sie gemerkt, dass es ein wirkliches Geschäft<br />

ist, aus dem sich langfristig ein Unternehmen aufbauen<br />

lässt?<br />

Carlos reiss: Nach dem Abschluss meines Studiums im<br />

Jahr 1986 stellte sich die Frage ganz von selbst: Bewerben<br />

oder als Versicherungsmakler Vollgas geben. Ich bin<br />

der Selbstständigkeit treu geblieben und habe das keine<br />

Sekunde bereut. Dass sich mit dem Geschäft des Versicherungsmaklers<br />

ein auskömmlicher Lebensunterhalt<br />

verdienen ließe, war uns zu dem Zeitpunkt längst klar.<br />

Wo das alles noch hinführen sollte, konnten wir damals<br />

nicht einmal erahnen.<br />

Wie und wann sind Sie zu Ihren ersten Mitarbeitern gekommen?<br />

Carlos reiss: Das war im Jahr 1985 – wir mussten jemanden<br />

einstellen, damit wir überhaupt Zeit hatten, uns<br />

auf unsere Prüfungen im Studium vorzubereiten. Natürlich<br />

hatten wir uns zunächst im Bekanntenkreis umgeschaut,<br />

eine Anzeige schalteten wir erst später. Und wir verließen<br />

uns auch auf unser Gefühl: Einige Entscheidungen<br />

waren richtig gut, aber wir lagen auch mal daneben. So<br />

professionell wie heute war es eben noch lange nicht. Seit<br />

vergangenem Jahr haben wir einen Personalchef. Weiteres<br />

Wachstum funktioniert nur über professionelle und qualifizierte<br />

Personalauswahl. Das gehört zu unserer Strategie<br />

und verdeutlicht unseren Anspruch: Qualifiziertes Risiko-<br />

und Vorsorgemanagement können wir nur mit den besten<br />

Mitarbeitern umsetzen. Wir tun alles dafür, diese Mitarbeiter<br />

zu finden und für <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> zu begeistern.<br />

Häufig entwickeln sich Unternehmen in Wachstumsschüben.<br />

Sicher gab es die bei Ihnen auch …<br />

Carlos reiss: Ein Wachstumsschub für uns war beispielsweise<br />

die Einführung der Vermögensschadenhaftpflicht<br />

für Rechtsanwälte Mitte der Neunzigerjahre. Bis<br />

zum Stichtag 09.09.1994 mussten plötzlich zehntausende<br />

Rechtsanwälte eine derartige Versicherung abschließen.<br />

Es war eine klar abgrenzbare, leicht zu identifizierende<br />

Zielgruppe. So entwickelten wir mit einer<br />

Versicherungsgesellschaft einen Versicherungsschutz<br />

mit einem sehr günstigen Preis-/Leistungsverhältnis<br />

und brachten zum richtigen Zeitpunkt mehrere zehntausend<br />

Briefe zur Post. Am Ende hatten wir dann einige<br />

tausend Verträge im Bestand.<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Sie sagen also, dass Sie Vermögensschadenhaftpflicht-Versicherungen<br />

einfach per Brief an Rechtsanwälte verkauft<br />

haben?<br />

Carlos reiss: Ganz so einfach war es natürlich nicht.<br />

Selbstverständlich telefonierten wir mit den meisten<br />

und viele kamen zu uns ins Büro. Aber auch hier boten<br />

wir etwas an, was vor uns kaum einer getan hatte:<br />

ein abschlussfertiges unschlagbares Paket für eine bestimmte<br />

Zielgruppe. Wir waren plötzlich bei allen am<br />

Point of Sale – und neben dem guten Angebot stimmten<br />

auch die Geschwindigkeit und die Abwicklungslogistik.<br />

Es passte eben alles und wir konnten tausende<br />

neue Kunden glücklich machen.<br />

Und was gibt es zur legendären New Economy zu sagen?<br />

Carlos reiss: Nichts! Das war eine spannende Zeit und<br />

mit InsuranceCity waren wir ganz vorne mit dabei und<br />

sind es heute noch.<br />

So leicht kommen Sie nicht davon. Ging es wirklich so hoch<br />

her, wie man es immer in der Zeitung gelesen hat?<br />

Carlos reiss: Ja, das schon. Es wurde oft bis tief in die<br />

Nacht gearbeitet. Es gab sogar den berüchtigten Kicker<br />

im Pausenraum, der sich aber leider nicht bewährte. Zu<br />

oft wurden Kicker-Turniere veranstaltet, statt sich um die<br />

eigentlichen Aufgaben zu kümmern. Es wurden Fehler<br />

gemacht, aber es gab auch viele Lernerfahrungen: beispielsweise<br />

wie Internet-Business funktioniert und eben<br />

auch, wie es nicht funktioniert. Es reden alle immer vom<br />

Lehrgeld. Aber in gewisser Weise kann man auch von<br />

„Lerngeld“ reden. Übrigens waren das nun zwei Antworten,<br />

Sie müssen jetzt eine Frage streichen.<br />

Warum gab es diese Auswüchse?<br />

Carlos reiss: Mit InsuranceCity waren wir in absolutem<br />

Neuland unterwegs, hatten keine Landkarte und unser<br />

bisheriger Businesskompass schien auch nicht mehr zu<br />

funktionieren. Hinzu kam die allgemeine wirtschaftliche<br />

Stimmungslage. Viele so genannte Experten sprachen<br />

davon, dass die Gesetze der Wirtschaft neu geschrieben<br />

werden müssten und die Regeln der Old Economy nicht<br />

mehr gälten. Der ganze Fokus war in Richtung Wachstum<br />

und Investitionen gesetzt. Da können Sie schon mal<br />

den Überblick verlieren. Doch dann drehte sich der Wind<br />

relativ schnell, und es ging plötzlich darum, profitabel zu<br />

arbeiten, statt nur um jeden Preis zu wachsen. Dass wir<br />

nicht alles falsch gemacht haben, sieht man auch daran,<br />

dass InsuranceCity heute mit unserer Expertise in Sachen<br />

Internet und Multikanalvertrieb ein geschätzter<br />

Ansprechpartner auch bei großen Marktteilnehmern ist.<br />

Abschließend sei mir noch die Bemerkung erlaubt, dass<br />

in einem Unternehmen wie InsuranceCity, das in zwei


Jahren von null auf 70 Mitarbeiter wächst nie alles wohlgeordnet<br />

und rational ablaufen kann.<br />

Wie wurde das Internet-Business profitabel?<br />

Carlos reiss: Durch harte Arbeit und noch härtere Einschnitte.<br />

Die einzige Möglichkeit, den gesunden Stamm<br />

von InsuranceCity zu erhalten, war zurückzuschneiden.<br />

Ich kann mir Angenehmeres vorstellen, denn es gehören<br />

viele schmerzliche Entscheidungen dazu: Mitarbeiter zu<br />

entlassen, Kooperationen, die man mit viel Aufwand begonnen<br />

hat, wieder aufzulösen und eigene Träume und<br />

Hoffnungen zu begraben. Auch wenn ich gelegentlich<br />

sehr sachorientiert wirke – das ließ mich nicht kalt. Es<br />

steckte eben viel Herzblut in der ganzen Sache.<br />

Würden Sie den Turnaround im Internet-Business wieder so<br />

angehen?<br />

Carlos reiss: Ja und Nein. Der Weg war richtig, die<br />

Umsetzung zu langsam. Das wog einige Mitarbeiter<br />

zu lange in einer falschen Hoffnung und kostete letztendlich<br />

zu viel Geld. Mein zentrales Learning ist: Die<br />

Dinge, die ich für richtig halte, schnellstmöglich umzusetzen.<br />

Meistens gewinnt man durch eine abwartende<br />

Haltung oder Zögern nichts, sondern verliert nur unnötig<br />

Zeit. Heute hat InsuranceCity zehn Mitarbeiter, die<br />

sich vor allem um Technik und Marketing kümmern,<br />

ist profitabel und gehört zu den führenden Versicherungsportalen<br />

in Deutschland. Das hätten wir schlicht<br />

früher haben können.<br />

Wo steht <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> heute mit seinem Stammgeschäft?<br />

Carlos reiss: <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> gehört mit knapp 60<br />

Mitarbeitern – bezogen auf den Umsatz – zu den 25<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

größten Unternehmen im Segment der unabhängigen<br />

Versicherungsmakler in Deutschland. Das ist eine solide<br />

Ausgangssituation, aber noch lange kein Selbstläufer.<br />

Wir müssen jeden Tag hart daran arbeiten, dass wir diese<br />

Position halten bzw. weiter ausbauen können.<br />

Wir sind mit der Kompetenz unserer Mitarbeiter, unserer<br />

25-jährigen Marktpräsenz, dem daraus resultierenden<br />

Stamm von mehr als 50.000 Kunden sowie<br />

aufgrund unseres multikanalen Vertriebsmodells gut<br />

aufgestellt. Davon profitieren sowohl unsere Privat- als<br />

auch Firmenkunden, auch und gerade in unseren Branchenschwerpunkten<br />

Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater,<br />

Wirtschaftsprüfer, Immobilien und Banken. Aber<br />

wir sind natürlich keine Insel. Daher sind wir sowohl<br />

von den branchenspezifischen als auch von den gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklungen betroffen – wie alle anderen<br />

auch.<br />

Branchenspezifisch sind vor allem die Reformen, wie<br />

die EU-Vermittlerrichtlinie und die Neufassung des Versicherungsvertragsgesetzes<br />

(VVG), zu nennen. Letzteres<br />

im Übrigen, nachdem es seit 1908 in unveränderter<br />

Form genau 100 Jahre Gültigkeit hatte.<br />

Gibt es Erfahrungen, welche Auswirkungen solche Reformen<br />

auf die Märkte haben?<br />

Carlos reiss: Auch das kann ich wiederum nur mit<br />

einem „Jein“ beantworten: In Großbritannien hat sich<br />

der Markt dramatisch verändert. Die freien Makler sind<br />

Gewinner und Verlierer zugleich. Zum einen haben sie<br />

kräftig Marktanteile hinzugewonnen, zum anderen sind<br />

30 bis 40 Prozent der Makler aus dem Markt ausgeschieden.<br />

Es hat eine Marktbereinigung und eine Konzentration<br />

auf wenigere, größere Einheiten stattgefunden. 3


48<br />

3<br />

Nun ist der Markt in Großbritannien nicht eins zu eins<br />

mit dem in Deutschland zu vergleichen. Aber erste<br />

Symptome, die in diese Richtung deuten, sind erkennbar.<br />

Vor allem kleinere Makler oder ältere Kollegen berichten,<br />

dass sich der Aufwand nicht mehr lohne, sie<br />

ausstiegen oder sich zumindest unter den Schutz eines<br />

größeren Daches begäben, so dass Haftungsfragen oder<br />

Verwaltungsprozesse effizient gelöst sind. Natürlich<br />

befördern die größeren Vertriebseinheiten diese Entwicklung,<br />

in dem sie für einen Anschluss von kleineren<br />

Maklern werben. Noch eine weitere Entwicklung ist zu<br />

beobachten: Kleinere Einheiten von zwei bis zehn Mitarbeitern<br />

schließen sich zusammen, was wiederum den<br />

großen Trend der Konzentration bestätigt.<br />

Was machen die Versicherungsgesellschaften, die ja auf einen<br />

erfolgreichen Vertrieb angewiesen sind?<br />

Carlos reiss: Ganz unterschiedliche Dinge: Alle pushen<br />

Produktinnovationen, bis man vor lauter Alternativen<br />

als Vermittler nicht mehr weiß, was man verkaufen<br />

soll, und die Kunden nicht mehr wissen, was<br />

sie kaufen sollen. Manche beteiligen sich an Vertriebseinheiten<br />

oder kaufen sie gleich ganz auf, wieder andere<br />

konzentrieren sich auf die Zusammenarbeit mit<br />

erfolgreichen <strong>Partner</strong>n. Letzteres ist mir ehrlich gesagt<br />

am liebsten, da sich in dieser Konstellation gemeinsam<br />

etwas bewegen lässt.<br />

Wie reagiert <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> auf all diese Veränderungen?<br />

Carlos reiss: Gezielt, aber gelassen. Wir versuchen<br />

klare strategische Entscheidungen zu treffen und diese<br />

stringent umzusetzen. Zum einen betrifft das den Personalbereich.<br />

Wir konzentrieren uns in der momentanen<br />

Marktsituation darauf, unsere Mitarbeiter jeden Tag<br />

ein bisschen besser zu machen. Bei Neueinstellungen<br />

schauen wir genau hin, denn in unserem beratungsintensiven<br />

Geschäft benötigen wir vor allem Mitarbei-<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

„Wenn man eine Idee hat,<br />

sollte man sie mit Konsequenz<br />

umsetzen. Der<br />

Glaube an die eigene Idee<br />

und Leidenschaft sind<br />

letztlich die entscheidenden<br />

Erfolgsfaktoren.“<br />

ter mit einer akademischen Ausbildung und entsprechender<br />

Persönlichkeit. Schließlich müssen sie unseren<br />

anspruchsvollen Kunden auf Augenhöhe begegnen können.<br />

Zudem überprüfen wir alle unsere Prozesse. Auch<br />

das lohnt sich in verschiedene Richtungen: Wir werden<br />

besser und schneller, das wirkt sich auch auf die Servicequalität<br />

für unsere Kunden positiv aus. Nebenbei sparen<br />

wir auch noch Kosten.<br />

Ansonsten kann ich zu diesem Thema – auch auf die<br />

Gefahr hin, dass ich mich wiederhole oder Sie langweile –<br />

nur sagen: Wenn sich Dinge verändern, hat man immer<br />

die Wahl, ob man es als Bedrohung oder als Chance<br />

begreift. Wir sehen es ganz klar als Chance.<br />

Mal nach vorne geblickt. Was sind denn die größten Herausforderungen?<br />

Carlos reiss: Wenn Sie so wollen, nehmen wir eine<br />

Sandwichposition zwischen Kunden und Produktgebern<br />

ein. Das ist nicht immer angenehm, aber auch<br />

das sehen wir aufgrund unserer Größe und der daraus<br />

resultierenden Marktmacht als Chance. Obwohl die<br />

Anforderungen von beiden Seiten ständig steigen. Die<br />

große Anforderung ist, die Qualität und die Profitabilität<br />

gleichzeitig zu managen. Die andere große Herausforderung<br />

liegt darin, die richtigen Mitarbeiter zu finden, sie<br />

zu fördern und ihnen eine Perspektive zu bieten, damit<br />

sie dem Unternehmen die Stange halten.<br />

Warum wird <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> zu den Gewinnern gehören?<br />

Carlos reiss: Weil wir seit 25 Jahren täglich unter Beweis<br />

stellen, dass wir für unsere Kunden einen Mehrwert<br />

bieten. Weil wir die richtigen Leute an Bord haben.<br />

Und weil wir immer wieder bewiesen haben, dass wir<br />

aufgrund unserer strategischen und operativen Kompetenz<br />

die Chancen, die sich aus Veränderungen ergeben,<br />

konsequent zum Wohle unserer Kunden und des Unternehmens<br />

nutzen.<br />

3


Was unser Risiko- und Vorsorgemanagement<br />

für Privat- und Firmenkunden bietet.<br />

P R I VAT K U N D E N<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> erspart Ihnen den Vergleichsmarathon<br />

und ermittelt für Sie das günstigste Angebot. Dafür vergleichen<br />

wir für Sie die Angebote von mehr als 100 Versicherungen.<br />

Und Sie erhalten Konditionen, die im Schnitt um<br />

bis zu 30% günstiger sind als diejenigen eines herkömmlichen<br />

Versicherungsvertreters. Unabhängigkeit, 25 Jahre<br />

Erfahrung, 60 erfolgreiche Top-Berater, und ca. 50.000 Kunden,<br />

die wir betreuen, sind ein Garant für eine professionelle<br />

Betreuung. Presseberichte, Testsiege und Empfehlungen<br />

u. a. in Focus, Finanzen, F.A.Z., Euro am Sonntag, Capital<br />

und Kooperationen mit namhaften Institutionen bestätigen<br />

Ihnen unsere Kompetenz. Im einzelnen bieten wir Ihnen:<br />

Spezielle Konzepte<br />

Privater Risiko- und Vorsorgecheck: In einem jährlichen<br />

Check-up stellen wir sicher, dass Ihr Vorsorge- und Versicherungskonzept<br />

zu Ihrer Lebenssituation passt. Wir betreuen<br />

Sie rundum: angefangen bei der existentiell wichtigen<br />

Haftpfl ichtversicherung über eine optimale Krankenversicherung<br />

bis hin zur Rentenplanung. Das alles passiert<br />

systematisch, mit hoher fachlicher Kompetenz, und der persönlichen<br />

Erfahrung aus 25 Jahren Versicherungsgeschäft.<br />

Property & Fine Arts: Außergewöhnliche Risiken im Immobilien-,<br />

Kunst- und Wertsachenbereich erfordern maßgeschneiderte<br />

Versicherungskonzepte. Im Mittelpunkt unseres<br />

Interesses steht der Kunde als Besitzer besonderer Werte<br />

mit den damit verbundenen typischen Risiken. Die genaue<br />

Kenntnis des Kunden und eine detaillierte Analyse seines Versicherungsbedarfs<br />

ermöglichen uns maßgeschneiderte Versicherungslösungen.<br />

Erben und Vererben: Wenn über Jahre ein Familienvermögen<br />

aufgebaut wurde, unabhängig, ob Privat- oder Firmenvermögen,<br />

gilt es, dieses auch beim Übergang von einer<br />

Generation zur nächsten zu bewahren. Wir helfen Ihnen,<br />

diesen Übergang über versicherungsbasierte Konzepte<br />

optimal zu managen.<br />

REFERENZEN<br />

F I R M E N K U N D E N<br />

In den 25 Jahren unseres Bestehens haben wir beste Beziehungen<br />

zu den Versicherungsunternehmen aufgebaut und<br />

wissen, was Unternehmer, Vorstände und Geschäftsführer<br />

brauchen. Zu unseren Firmenkunden gehören namhafte<br />

Dienstleistungs-, Produktions- und Industrieunternehmen.<br />

Riskmanagement<br />

Durch unsere Analyse, Strategien zur Risikovermeidung<br />

und individuelle Deckungskonzepte entwickeln wir eine<br />

optimal ausgestaltete Risikoabsicherung zu möglichst günstigen<br />

Konditionen.<br />

Betriebliche Altersversorgung<br />

Die <strong>Hoesch</strong> Pension Consulting GmbH ist spezialisiert auf<br />

die Konzeption, Einrichtung und Neuordnung betrieblicher<br />

Versorgungssysteme. In Einzelgesprächen beraten wir auch<br />

Mitarbeiter zu ihrer persönlichen Absicherung.<br />

Spezielle Branchenlösungen<br />

Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer: Die<br />

berufsständischen Organisationen bieten über die jeweiligen<br />

Versorgungswerke eine Besonderheit der Altersvorsorge<br />

an. Die Vermögensschadenhaftpfl icht ist eine<br />

Pfl ichtversicherung. Nur diese beiden Beispiele zeigen wie<br />

speziell der Versicherungsbedarf ist.<br />

Vermögensschaden haftpfl icht und D&O: Verschärfte interne<br />

und externe Haftungsrisiken erfordern für Unternehmen<br />

und deren Organe sowie für alle beratenden Berufe spezielle<br />

Versicherungskonzepte. Wir bieten sie.<br />

Immobilien: Gerade bei Immobilienportfolios kommt es darauf<br />

an, die richtige Mischung aus Preis und versicherten<br />

Leistungen zu fi nden, da ein unzureichendes Bedingungswerk<br />

am Ende wesentlich weniger spart als eine auf den<br />

ersten Blick günstige Prämie.


50<br />

3<br />

Was raten Sie Ihren Kunden für ein erfolgreiches Risiko- und<br />

Vorsorgemanagement?<br />

Carlos reiss: Ich wünsche mir für unsere Kunden – und<br />

selbstverständlich auch für diejenigen, die es noch nicht<br />

sind –, dass sie mithilfe eines guten Beraters aktives Risiko-<br />

und Vorsorgemanagement betreiben. Gerade in<br />

diesem Bereich verlassen sich zu viele auf das Prinzip<br />

Hoffnung – nach dem Motto „es wird schon reichen“.<br />

Das ist sehr gefährlich. Denn wenn sie mit 60 oder 65<br />

feststellen, dass sie einer falschen Hoffnung aufgesessen<br />

sind, ist es zu spät.<br />

Es geht nicht nur darum, noch ein Produkt zu kaufen<br />

– was sich allerdings aus unserer Sicht nach einer guten<br />

Beratung in vielen Fällen nicht vermeiden lässt.<br />

Vielmehr ist es wichtig zu wissen, wo man mit seiner<br />

finanziellen Situation aktuell steht und wo man in<br />

einem bestimmten Alter landet. Das lässt sich natürlich<br />

nicht immer exakt voraussagen, aber im Durchspielen<br />

unterschiedlicher Szenarien entsteht eine realistische<br />

Einschätzung für das „Was wäre wenn?“. So können<br />

auf Basis dieser Informationen klare Entscheidungen<br />

getroffen werden.<br />

Am Geburtstag darf man sich ja immer was wünschen. Ihre<br />

drei Wünsche für <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>?<br />

Carlos reiss: Für unsere Kunden wünsche ich mir,<br />

dass der persönliche Risiko- und Vorsorgecheck genauso<br />

zur jährlichen Selbstverständlichkeit wird wie<br />

der Zahnarztbesuch oder das Jahresgespräch mit dem<br />

Steuerberater. Es geht schließlich um existenzielle Themen.<br />

Da sind zwei Stunden im Jahr sicher eine gute<br />

Investition.<br />

Für unsere Mitarbeiter wünsche ich mir, dass sie bei<br />

allen ambitionierten Zielen, die sich in Zahlen ausdrücken,<br />

und den Ansprüchen, die sich konsequenterweise<br />

daraus für jeden einzelnen ableiten, immer wieder auch<br />

die Chancen sehen, die in unserem Job liegen. Als Risiko-<br />

und Vorsorgemanager können wir für jeden unserer<br />

Kunden einen wesentlichen Beitrag leisten. Wir haben<br />

eine junge, hoch motivierte Mannschaft, mit der es<br />

Spaß macht zu arbeiten. Und dann habe ich noch einen<br />

dritten Wunsch an die Versicherungsgesellschaften:<br />

Bei allem Kostendruck und Umstrukturierungsmaßnahmen<br />

ist Vertrieb stets ein Beziehungsgeschäft, ein<br />

Geben und Nehmen. Hier wünsche ich mir, dass wir es<br />

gemeinsam schaffen die Balance zu halten.<br />

Lassen Sie uns nochmals zurückblicken. Worüber haben Sie<br />

sich in den letzten 25 Jahren am meisten geärgert?<br />

Carlos reiss: Vielleicht darüber – auch wenn es ein biss-<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

chen wehleidig klingt –, dass wir niemanden hatten, der<br />

uns ein bisschen an die Hand genommen hat und gezeigt<br />

hat, wie Unternehmertum funktioniert. Wir konnten zwar<br />

auf eine gute Ausbildung zurückblicken. Aber in unserer<br />

Selbstständigkeit waren wir auf uns alleine gestellt und<br />

haben deswegen sicher unnötige Fehler gemacht.<br />

Und worüber haben Sie sich am meisten gefreut?<br />

Carlos reiss: Am Anfang haben wir uns diebisch gefreut,<br />

wenn wir einem großen Konkurrenten ein Firmenmandat<br />

abgejagt haben. Nicht etwa, weil wir über die richtigen<br />

Beziehungen verfügten, sondern weil wir besser, schneller<br />

und kundenorientierter waren. Mit den Jahren habe<br />

ich begonnen, mich eher im Stillen zu freuen. Beispielsweise<br />

darüber, dass Strategien, die man selber entwickelt<br />

hat, mittel- bis langfristig aufgehen. Oder über Mitarbeiter,<br />

die erfolgreich ihr volles Potenzial entfalten.<br />

Was geben Sie einem 22-Jährigen mit auf den Weg, der sein<br />

eigenes Business gründen möchte?<br />

Carlos reiss: Wenn man eine Idee hat, sollte man sie<br />

mit Konsequenz umsetzen und sich absolut fokussieren.<br />

Die größte Gefahr liegt im Verzetteln, weniger ist in den<br />

meisten Fällen mehr. Der Glaube an die eigene Idee und<br />

Leidenschaft sind letztlich die entscheidenden Erfolgsfaktoren.<br />

Doch es braucht auch ein tragfähiges Business-<br />

Modell sowie eine klare Strategie – damit am Ende des<br />

Jahres auch ein Plus bleibt.<br />

Wo steht <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> im Jahr 2033 – also in weiteren<br />

25 Jahren?<br />

Carlos reiss: Bis dahin wird das Rentenalter wahrscheinlich<br />

auf 75 oder 80 Jahre angehoben sein. Das heißt, ich<br />

werde immer noch am Start sein. Aber da ich kein Prophet<br />

bin, will ich es damit bewenden lassen. Es bleibt zu<br />

sagen, dass wir alles dafür tun werden, weiter zu wachsen<br />

und unsere Position am Markt auszubauen. So, das waren<br />

25 Fragen. Welche Frage haben Sie denn gestrichen?<br />

Woran arbeiten Sie im Moment, um <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

voranzubringen?<br />

Carlos reiss: An mindestens 25 Projekten, die <strong>Hoesch</strong><br />

& <strong>Partner</strong> für unsere Kunden besser machen werden.<br />

Das wichtigste: Eine neue Beratungssoftware, die das<br />

Risikomanagement unserer Privat- und Firmenkunden<br />

nochmals deutlich verbessern wird. Damit stärken wir<br />

unsere Wettbewerbspostion weiter und werden unseren<br />

Marktanteil erfolgreich ausbauen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!


Beitragszahlung mit<br />

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berät Sie gerne:<br />

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Ein Produkt der Lebensversicherung von 1871 a. G. München . Maximiliansplatz 5 . 80333 München


Sicher<br />

durchs Leben<br />

„Früher war alles besser“, mögen Viele angesichts der<br />

Änderungen im Sozial- und Gesundheitssystem lamentieren –<br />

und sehen dennoch tatenlos zu. Doch wer nichts unternimmt,<br />

steht am Ende schlecht da. Drei Experten erläutern die wichtigsten<br />

Veränderungen in der Gesundheits- und Pflegereform<br />

und geben wertvolle Verbraucher-Tipps. Denn private<br />

Vorsorge sollte selbstverständlich sein.


Foto: Corbis<br />

Risiko: Berufsunfähigkeit<br />

Wem es heute gut geht, der denkt häufig nicht daran, wie schnell ein Unfall oder eine Krankheit alles grundlegend<br />

ändern können. Nicht nur die persönliche Existenz der Betroffenen ist in solchen Fällen gefährdet, auch das Risiko<br />

der Altersarmut ist bei nicht ausreichender Sicherung stark erhöht. Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht,<br />

Dirk Schwane, über eine der existenziellen Versicherungen.<br />

Alltagshektik, Stress und Leistungsdruck erhöhen<br />

das allgemeine Risiko für Erkrankungen oder Unfälle.<br />

Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit können die Folge<br />

sein. Meist mit Gefährdung der finanziellen Existenz!<br />

Derzeit stehen in Deutschland circa 36 Millionen<br />

gesetzlich Versicherten im Erwerbstätigenalter bereits<br />

etwa 2,2 Millionen Frührentner gegenüber. Fast jeder<br />

Dritte scheidet krankheits- oder unfallbedingt vorzeitig<br />

aus dem aktiven Berufsleben aus – mit erheblichen Einkommensverlusten.<br />

Die Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos (BU-<br />

Risiko) gehört daher zu den drei wichtigen existenziellen<br />

Versicherungen, da von der Berufsunfähigkeit in der Regel<br />

die persönliche Existenz bedroht ist. Eine gesetzliche<br />

BU-Rente wurde durch den Gesetzgeber bereits zum<br />

1. Januar 2001 abgeschafft.<br />

Die Ursachen der Berufsunfähigkeit<br />

Nur in circa 13 Prozent der Leistungsfälle sind Unfallverletzungen<br />

die Ursache, in 87 Prozent der Fälle liegt<br />

eine Krankheit zu Grunde. Eine Unfallversicherung allein<br />

reicht daher zur finanziellen Absicherung bei Verlust<br />

der Arbeitskraft nicht aus – auch wenn dies meist<br />

propagiert wird!<br />

Ursachen für Berufs-/Erwerbsunfähigkeit<br />

32,5% Wirbelsäulen-/Gelenkerkrankungen(Rheuma)<br />

15,6% Herz-/Kreislauferkrankungen<br />

13,0% Unfallverletzungen<br />

11,6% Nervenleiden<br />

10,6% Krebs<br />

4,0% Schlaganfall<br />

Versicherung Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Die Höhe der gesetzlichen Absicherung ist unzureichend<br />

Dass Sie auf die gesetzliche Absicherung nicht bauen<br />

können, verdeutlicht das nachfolgende Beispiel:<br />

Wer im früheren Beruf 3.000 Euro Bruttomonatseinkommen<br />

hatte, bekommt im Erwerbsunfähigkeitsfall<br />

nur die halbe Rente von circa 475 Euro, wenn er noch<br />

mehr als drei Stunden täglich irgendwie einsatzfähig<br />

ist. Den vollen Satz von rund 945 Euro gibt es nur noch,<br />

wenn man nachweisen kann, dass man weniger als drei<br />

Stunden arbeiten kann. Wer mehr als sechs Stunden täglich<br />

arbeitsfähig ist – wohlgemerkt in irgendeiner beliebigen<br />

Tätigkeit – geht ganz leer aus. Und spätestens nach<br />

drei Jahren steht eine erneute Leistungsprüfung an. Im<br />

schlimmsten Fall droht das – frühere – Sozialamt!<br />

Besonderes Risiko: Selbstständige<br />

Auf gesetzliche Invaliditätsleistungen haben Selbstständige<br />

oder Freiberufler meistens keinen Anspruch. Umso<br />

wichtiger ist deswegen eine private Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

für Selbstständige. Ihre Versorgungslücke<br />

ist schließlich größer.<br />

Eigeninitiative erforderlich<br />

Da es keinen Zwang zur privaten Absicherung gibt, ist<br />

Ihre Eigeninitiative erforderlich. Bedenken Sie hierzu<br />

folgende Fakten:<br />

3 Erschwerte Jobsuche<br />

Wer sein bisheriges Tätigkeitsfeld aufgeben muss,<br />

kann nicht wählerisch sein.<br />

3 Geringeres Einkommen<br />

Der bisherige Lebensstandard kann nicht gehalten<br />

53<br />

3


54<br />

werden. Und dazu kommen oft erschwerte Lebensbedingungen<br />

durch die Krankheit, die eine teurere<br />

Haushaltsführung erfordern.<br />

3 Geringere Altersrente<br />

Die gesetzliche Rente wird niedriger ausfallen als geplant.<br />

Denn die Zurechnungszeit endet mit dem 60.<br />

Lebensjahr, was zu weniger Entgeltpunkten führt. Zudem<br />

gibt es für jeden Monat des vorzeitigen Altersrentenbezugs<br />

einen Abschlag. Je früher eine Berufsunfähigkeit<br />

eintrifft, umso gravierender sind die Folgen<br />

fürs Alter. Auch wenn zusätzlich privat vorgesorgt<br />

wird: Oft können die Beiträge für die private Versorgung<br />

nicht mehr aufgebracht werden.<br />

Unternehmen Gesundheit<br />

Die private Krankenversicherung (PKV) erlebt derzeit einen der größten Umbrüche ihrer Geschichte. Die Politik hat der<br />

Branche mit der Gesundheitsreform ein Regelwerk verpasst, das nach Ansicht vieler Experten nicht mit wichtigen versicherungsrechtlichen<br />

und verfassungsrechtlichen Grundlagen zu vereinbaren ist. Dennoch werden die Unternehmen<br />

die Chancen nutzen, die sich durch den stärkeren Wettbewerb ergeben. Einige werden sogar gestärkt aus der Krise<br />

hervorgehen. Ein Beitrag von rolf BauernfeinD, Vorstand Maklervertrieb der ERGO Versicherungsgruppe.<br />

Eine erste Hürde haben die privaten Krankenversicherungen<br />

bereits genommen: Die Verfassungsbeschwerden<br />

zahlreicher Unternehmen der PKV gegen<br />

die Gesundheitsreform sind auf einem guten Weg. Im<br />

Herbst 2008 wird es zu einer mündlichen Anhörung<br />

kommen. Wir erwarten, dass das Bundesverfassungsgericht<br />

die Vertragsfreiheit, die Eigentumsgarantie und<br />

die unternehmerische Freiheit schützt und wichtige<br />

Teile des so genannten Wettbewerbsstärkungsgesetzes<br />

für verfassungswidrig erklärt. ERGO setzt alles daran,<br />

dieses Verfahren zu einem guten Abschluss zu bringen.<br />

Das sind wir unseren Bestandsversicherten schuldig,<br />

denn wenn die Reform unverändert umgesetzt wird, leiden<br />

vor allem die Menschen darunter, die schon lange<br />

in der PKV versichert sind. Sie müssen dann mit ihren<br />

Beiträgen für Ausgaben aufkommen, die sie nicht selbst<br />

verschuldet haben – etwa für die schlechte Zahlungsmoral<br />

anderer. Das kann und darf nicht sein!<br />

Dennoch: Sollte die Politik mit dieser Reform die<br />

PKV auf Dauer schwächen wollen, wird sie keinen Er-<br />

Versicherung Private Krankenversicherung<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

3 Geplatzte Kredite<br />

Wenn ein Gutverdiener auf den Großteil seines Einkommens<br />

verzichten muss, stellt dies seine finanzielle<br />

Planung völlig auf den Kopf. Kann er die Raten für<br />

sein Eigenheim weiter aufbringen? Oder als Selbstständiger<br />

die Leasinggebühren für sein Fahrzeug zahlen?<br />

Muss er die Wohnung wechseln oder sogar sein<br />

Eigenheim verkaufen?<br />

Verlässliche Absicherung ist erforderlich. Lassen<br />

Sie sich daher unabhängig und kompetent beraten.<br />

Dirk Schwane ist stv. Vorsitzender des Interessenverbandes<br />

Berufsunfähigkeitsschutz e.V. und Autor des<br />

Buches „Private Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente“,<br />

erschienen im dtv-Verlag/Rechtsberater.<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung: Ihre Arbeitskraft ist das wichtigste<br />

Gut, das Sie haben. Entsprechend gut sollte sie auch versichert sein.<br />

Wir finden die passende Berufsunfähigkeitsversicherung für Sie.<br />

Ansprechpartner: Samy Soyah<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/BU<br />

Mail: BU@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 707 – 167<br />

folg haben. Die kapitalgedeckte Krankenversicherung ist<br />

und bleibt das Modell der Zukunft. So und nicht anders<br />

können wir auch mit einer älter werdenden Bevölkerung<br />

eine gute Gesundheitsversorgung für alle sicherstellen.<br />

Das wird der Markt in Zukunft zeigen.<br />

Bezüglich des derzeitigen Geschäfts spüren die<br />

Unternehmen vor allem die Auswirkungen der 3-Jahres-Wechselfrist:<br />

Angestellte dürfen erst dann von der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die Privatversicherung<br />

wechseln, wenn sie drei Jahre lang die<br />

Einkommensgrenze von derzeit 48.150 Euro überschritten<br />

haben. Damit ist vielen Unzufriedenen in der GKV<br />

der Ausweg in die kapitalgedeckte private Krankenversicherung<br />

versperrt – zumindest vorübergehend. Das<br />

Kundenpotenzial der PKV ist jedoch noch lange nicht<br />

erschöpft. Das gilt selbstverständlich für die Zusatzversicherungen,<br />

das gilt aber auch für die Vollversicherung.<br />

Denn für die gesetzlichen Krankenkassen erwarten wir<br />

in Zukunft immer höhere Beitragslevels. Das liegt nicht<br />

nur am Gesundheitsfonds oder an der Höhe der Arztho-<br />

Foto: Corbis


VITAL von AXA.<br />

Die private Krankenversicherung, mit der Sie<br />

rundum gut aufgehoben sind.<br />

Ihre Vorteile:<br />

· Seit über 10 Jahren überdurchschnittliche Beitragsstabilität<br />

· Rundum-Absicherung durch innovative Tarif- und Gesundheitskonzepte<br />

· Bestnoten in der Kunden-Gesamtzufriedenheit<br />

· Ausgezeichnet von der Stiftung Warentest für<br />

das gute Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

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<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH · Telefon 0 69/71 70 75 40


56<br />

BBV-Berufsunfähigkeits-<br />

Absicherung<br />

norare. Dafür ist in erster Linie die Grundidee der GKV<br />

verantwortlich, die auf Umverteilung setzt und für das<br />

Alter finanziell nicht vorsorgt. Hier werden wir den Ansatz<br />

der kapitalgedeckten Versicherung weiterhin als<br />

Gegenmodell anbieten. Dieser Ansatz wird für immer<br />

mehr Menschen attraktiv werden. Auch die Politik wird<br />

nach Meinung vieler Sozialversicherungsexperten letztendlich<br />

darauf zurückkommen.<br />

BBV-Berufsunfähigkeits-Absicherung. Sie möchten,<br />

dass Ihre Zukunft im Ernstfall nicht zum Glücksspiel wird?<br />

Dann setzen Sie auf die leistungsstarke BBV-Berufsunfähigkeits-Absicherung.<br />

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Leistung bei wirklich preiswerten Tarifen.<br />

Unser Tipp: Setzen Sie nicht Ihre Zukunft aufs Spiel...<br />

sondern halten Sie lieber Ihren Lebensstandard – auch<br />

im Extremfall.<br />

Versicherung Private Krankenversicherung<br />

Die größte Änderung kommt auf die PKV-Branche<br />

zu, wenn Anfang 2009 die Regelungen zum Basistarif<br />

und zur Mitnahme der Alterungsrückstellungen<br />

in Kraft treten. Dann muss jedes Unternehmen einen<br />

Basistarif anbieten, der die Leistungen der gesetzlichen<br />

Kassen umfasst. Die Versicherungen dürfen dann niemandem<br />

mehr die Aufnahme verwehren, nicht aus gesundheitlichen<br />

Gründen, aber auch nicht aus Gründen<br />

mangelnder Zahlungsmoral. Das steht allen Regeln<br />

entgegen, die bisher für die PKV galten. Dies ist ebenfalls<br />

ein Punkt, bei dem wir mit einer klaren Entscheidung<br />

des Bundesverfassungsgerichts rechnen. Mit den<br />

– ebenfalls neuen – wachsenden Entscheidungsräumen,<br />

können die Kunden dann ihre Alterungsrückstellungen<br />

zum Teil zu anderen Unternehmen mitnehmen. Für<br />

die Bestandsversicherten wird es nicht so viele Veränderungen<br />

geben. Sie können im ersten Halbjahr 2009<br />

das Unternehmen unter Mitnahme eines Teils ihrer<br />

Alterungsrückstellungen wechseln. Allerdings müssen<br />

sie dort zunächst 18 Monate im Basistarif bleiben, bevor<br />

sie in einen normalen Tarif einsteigen können. Von<br />

solchen Wechseln werden nur wenige profitieren. Ganz<br />

anders sieht es dagegen bei den Neuverträgen aus.<br />

Neue Verträge, die ab dem 1. Januar 2009 geschlossen<br />

werden, stehen auf einer völlig anderen Berechnungsgrundlage.<br />

Der Versicherte kann seinen Vertrag dann<br />

Wir kennen sicherere<br />

Methoden Ihren<br />

Lebensstandard<br />

zu halten.<br />

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nochmals günstigere Tarife!<br />

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Lebensversicherung AG<br />

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Neue Bayerische Beamten<br />

Lebensversicherung AG<br />

Foto: Mauritius<br />

für d e Gese lschaft<br />

Neue Bayerische Beamten<br />

Lebensversicherung A


theoretisch jederzeit kündigen und mit einem Teil seiner<br />

Alterungsrückstellungen zu einem anderen Unternehmen<br />

wechseln.<br />

In welchem Ausmaß Wechsel tatsächlich stattfinden,<br />

wird sich zeigen. Sicher ist aber: Wir alle treten in eine<br />

neue Welt ein. Jedes Versicherungsunternehmen muss<br />

seine Tarife neu berechnen. Der Wettbewerb um die<br />

Kunden wird schärfer. Es geht nicht nur darum, beim<br />

Neugeschäft attraktiv zu sein, sondern auch für die Versicherten<br />

stets der beste Anbieter zu bleiben. Das heißt:<br />

Unsere Versicherten sollen sich wohlfühlen und bestens<br />

versorgt werden. Wir tun bereits jetzt schon mehr als<br />

Rechnungen zu begleichen. Wir begleiten die Menschen<br />

in ihrem Leben bei allen Anliegen, die mit Gesundheit<br />

zu tun haben. Zum Beispiel bei der ERGO-Tochter<br />

Deutsche Krankenversicherung (DKV), dem „Unternehmen<br />

Gesundheit“: Wir beraten unsere Versicherten in<br />

Gesundheitsfragen, fördern die Prävention, gewähren<br />

schnellen Zugang zu Topmedizinern. Zudem bieten wir<br />

eigene Versorgungsstrukturen an: die goDentis-Zahnärzte<br />

und die goMedus-Gesundheitszentren. Mit diesem<br />

umfassenden Ansatz sind wir in der PKV-Branche bisher<br />

einzigartig. Mit zunehmendem Wettbewerb werden<br />

wir jedoch immer mehr Nachahmer finden.<br />

Aber auch bei den Tarifen wird sich vieles ändern.<br />

ERGO wird in eine neue Tarifwelt einsteigen und die<br />

So ist das Leben: Herr Rürup<br />

erfindet die Privatrente mit<br />

Steuervorteilen.<br />

www.canadalife.de<br />

News & Infos Versicherung aktuell<br />

Chance nutzen, die Vollversicherungstarife der DKV<br />

und der Victoria Krankenversicherung radikal zu vereinfachen<br />

und durchschaubarer zu machen. Fünf Tarife<br />

werden künftig aufeinander aufbauen – von der Basisabsicherung<br />

bis zum Top-Schutz. Diese Tarife sind leicht<br />

zu erklären und leicht zu verstehen. Mit den attraktiven<br />

Prämien werden wir im scharfen Preiswettbewerb wichtige<br />

Pflöcke einschlagen. Und wir werden erstmals die<br />

Idee des „Unternehmens Gesundheit“ konsequent auch<br />

in den Tarifen umsetzen. Denn wir wollen unseren Versicherten<br />

den bestmöglichen Service bieten und ihnen<br />

Zugang zu Qualitätsnetzwerken verschaffen.<br />

Der Umbruch in der PKV ist in vollem Gange. Es<br />

wird Gewinner und Verlierer geben. Wir setzen alles daran,<br />

dass unsere Kunden zu den Gewinnern gehören!<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Krankenversicherung: Ob Gesundheitsreform, Wechsel in die<br />

private Krankenversicherung oder die Frage nach dem optimalen<br />

Zahnzusatztarif. Bei uns sind Sie immer richtig. Fragen Sie uns.<br />

Ansprechpartner: Claudia Thomas<br />

Alexander Krämer<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/KV<br />

Mail: KV@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 707 – 128 (Fr. Thomas)<br />

069 – 71 707 – 116 (Herr Schäfer)<br />

So ist Canada Life:<br />

Wir stärken seine Idee mit<br />

neuen Renditechancen.<br />

Selbstständige, die mit einer Rürup-Rente fürs Alter vor -<br />

sorgen, können im Kalenderjahr 2008 bis zu 66% von<br />

maximal 20.000 EUR (bei zusammen veranlagten Ehe -<br />

gatten 40.000 EUR) der Einzahlungen von der Steuer<br />

ab setzen. Steuervorteile sind gut, aber die Höhe der<br />

privaten Zusatz rente, die Sie im Alter bekommen, hängt<br />

von der Rendite auf Ihre Einzahlungen ab. Hier bietet<br />

Ihnen unsere fondsgebundene Rentenversicherung<br />

GENERATION basic plus mehr. Mit dieser Basisrentenversicherung<br />

nutzen Sie unser exklusives Fondsspektrum<br />

für attraktive Renditechancen und können flexibel steuer -<br />

begünstigte Sonderzahlungen leisten. Rendite + Flexibilität<br />

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Rufen Sie uns an und fragen Sie nach einem<br />

unabhängigen Berater in Ihrer Nähe: 0800 6226232<br />

57


58<br />

Im Mittelpunkt die Betroffenen<br />

Mit den vereinbarten Verbesserungen im Leistungsspektrum<br />

erfährt die soziale Pflegeversicherung<br />

eine deutliche Qualitätssteigerung. Im Mittelpunkt stehen<br />

die Betroffenen. Deshalb gilt der Grundsatz: Tritt<br />

der Pflegefall ein, so soll jeder Pflegebedürftige so weit<br />

wie möglich leben, wohnen und betreut werden wo, wie<br />

und von wem er möchte.<br />

Welche Neuerungen und Verbesserungen bringt die<br />

Pflegereform für Pflegebedürftige und deren Angehörige<br />

konkret? Im Folgenden sind die wichtigsten Punkte<br />

kurz zusammengefasst:<br />

1. Erstmals seit 1995 Leistungsanpassung.<br />

Die Pflegeversicherung ist keine Vollversicherung, sondern<br />

nur eine Teilversicherung. Damit die Selbstbeteiligung<br />

der Pflegebedürftigen nicht immer größer wird,<br />

werden die Leistungen der Pflegeversicherung ab dem<br />

1. Juli 2008 in drei Schritten angehoben. So erhöht sich<br />

beispielsweise die Leistung in Pflegestufe III für die<br />

häusliche Pflege von derzeit 1.432 Euro auf 1.550 Euro<br />

Versicherung Pflegeversicherung<br />

Menschenwürdige Pflege bedeutet mehr, als satt und sauber zu sein – das ist die Maxime, nach der die Qualitätsverbesserungen<br />

für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in der sozialen Pflegeversicherung vereinbart wurden.<br />

wolfgang Zöller, Mitglied des Bundestages, erläutert die Neuerungen und Verbesserungen der Pflegereform.<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

im Jahr 2012. Danach werden die Leistungen alle drei<br />

Jahre dynamisiert. Um sicherzustellen, dass die laufenden<br />

Ausgaben bezahlt und auch die Verbesserungen<br />

finanziert werden können, muss der Beitragssatz um<br />

0,25 Prozentpunkte angehoben werden.<br />

2. Einbeziehung demenziell Erkrankter.<br />

Vor allem für Demenzkranke und ihre Angehörigen gibt<br />

es Leistungserweiterungen. So wurde etwa der Kreis der<br />

Leistungsberechtigten erweitert. Künftig können auch<br />

Menschen Leistungen der Pflegeversicherung beziehen,<br />

die zwar nicht in die Pflegestufe I eingestuft sind, aber<br />

dennoch im Alltag ohne Hilfe nicht mehr zurechtkommen.<br />

Außerdem werden die Leistungen für Demenzkranke<br />

im ambulanten Bereich von derzeit jährlich<br />

maximal 460 auf zukünftig maximal 2.400 Euro angehoben.<br />

Dabei wird je nach Grad der Demenz ein monatlicher<br />

Zuschlag von 100 bzw. bis zu 200 Euro zur Pflegestufe<br />

gewährt. Das ist eine deutliche Unterstützung<br />

insbesondere der Angehörigen, die Demenzkranke in<br />

ihrer häuslichen Umgebung versorgen. Im stationären<br />

Bereich konnten wir erreichen, dass nun auch Demenzkranke<br />

in Heimen eine Unterstützung erhalten, indem<br />

entsprechende zusätzliche Betreuungsleistungen der<br />

Pflegeheime zusätzlich vergütet werden.<br />

3. Verbesserung der Qualitätssicherung und Leistungstransparenz.<br />

Die Qualitätssicherung der Heime wird verbessert.<br />

Heime werden künftig jährlich und in der Regel unangemeldet<br />

überprüft. Im Mittelpunkt der Prüfungen stehen<br />

die Heimbewohner und nicht die Verwaltung der<br />

Einrichtung. Die Ergebnisse der Prüfungen werden veröffentlicht.<br />

4. Einführung einer Pflegezeit für Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer.<br />

Angehörige stehen oft vor dem Problem, ihre Verwandten<br />

selbst zu Hause pflegen zu wollen, dies aber nicht<br />

mit ihrem Beruf vereinbaren zu können. Deshalb bekommen<br />

Angehörige künftig mehr Unterstützung, damit<br />

pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich<br />

in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Mit der<br />

Einführung der Pflegezeit können Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer, die Angehörige pflegen, eine bis zu<br />

sechsmonatige unbezahlte Freistellung von der Arbeit<br />

mit anschließender Rückkehrmöglichkeit in Anspruch<br />

nehmen. Daneben gibt es für akute Fälle eine bis zu<br />

zehntägige unbezahlte Freistellung von der Arbeit.<br />

Foto: Mauritius


Versicherung Pflegeversicherung<br />

Jeder, der einen Angehörigen mindestens 14 Stunden in<br />

der Woche pflegt, ist in der Pflegezeit sozialversichert.<br />

5. Stärkung der Pflegeberatung.<br />

Ein wichtiger Punkt ist die gute Beratung der Betroffenen<br />

und ihrer Angehörigen. Hier wird häufig bereits heute<br />

vor Ort vorbildliche Arbeit geleistet. Die Bundesländer<br />

können dort, wo es nötig ist, neue Beratungsstrukturen<br />

für Betroffene und ihre Angehörigen einrichten. So wird<br />

sichergestellt, dass das Geld aus den Pflegekassen den<br />

Pflegebedürftigen zugutekommt und nicht in die Schaffung<br />

neuer Bürokratie fließt.<br />

6. Stärkung der ambulanten Versorgung.<br />

Mit der Förderung betreuter Wohnformen und Wohngemeinschaften<br />

können die dort erbrachten Betreuungsleistungen<br />

künftig flexibler als bisher in Anspruch<br />

genommen werden. Leistungen können allein oder mit<br />

anderen Pflegebedürftigen abgerufen werden. Die Wartezeit<br />

für die erstmalige Inanspruchnahme der Verhinderungspflege<br />

wird von zwölf auf sechs Monate verkürzt.<br />

Künftig besteht für die pflegenden Angehörigen auch<br />

während ihres Urlaubs ein Anspruch auf Rentenversicherungsbeiträge.<br />

Der Rehabilitations- und Präventionsgedanke<br />

wird gestärkt.<br />

Dies bedeutet jedoch, dass gemäß Pflegegesetz die gesetzliche<br />

Pflegeversicherung nur eine Teilkaskoversicherung<br />

ist. Die so genannten Hotelkosten und die mit dem<br />

Aufwand der Pflege anfallenden Kosten für Pflegedienste<br />

und Pflegeheime müssen, soweit sie die Kosten der<br />

Pflegeversicherung übersteigen, aus eigenem Vermögen<br />

finanziert werden. Im ambulanten Bereich – je nach Pflegestufe<br />

– können das monatlich bis zu 1.500 Euro sein. Im<br />

stationären Bereich können dies bis 3.000 Euro monatlich<br />

sein. Damit sind die meisten Betroffenen überfordert. Somit<br />

können beispielsweise die Kinder unter bestimmten<br />

Voraussetzungen in Anspruch genommen werden. Außerdem<br />

haben sich durch den demografischen Wandel die<br />

Familienstrukturen wesentlich verändert. Dies bedeutet,<br />

dass nur derjenige, der seine Notwendigkeiten und Wünsche<br />

auch finanzieren kann, entsprechend versorgt wird.<br />

Im Laufe seines Lebens baut man sich einen ganz<br />

bestimmten Lebensstandard auf, den man selbstverständlich<br />

auch erhalten will. Dies geht aber nur mit einer privaten<br />

Vorsorge im Bereich der Pflege.<br />

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60<br />

Verschenken Sie<br />

keinen Cent!<br />

Text: Ingrid Schick<br />

Die Mehrheit der<br />

Erwerbstätigen<br />

in Deutschland überschätzt<br />

ihren Rentenanspruch<br />

erheblich. 26<br />

Prozent werden höchstens<br />

halb soviel gesetzliche<br />

Rente bekommen,<br />

wie sie heute zu<br />

brauchen glauben; weitere<br />

38 Prozent höchstens<br />

drei Viertel dieses<br />

Betrages. Das ergab<br />

eine repräsentative Befragung<br />

des Deutschen<br />

Institutes für Altersvorsorge<br />

in Zusammenarbeit mit Psychonomics in Köln.<br />

Einen Hauptgrund für die klaffende Versorgungslücke<br />

im Rentenalter sieht Michael Reeg, Certified Financial<br />

Planner (CFP) bei <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>, in dem für den<br />

Laien unüberschaubaren Angebot. „Bedenkt man, dass<br />

es alleine für Riester-Verträge 3.600 unterschiedliche<br />

Angebote und Anbieter gibt, kann sich der Kunde im<br />

Dschungel der Möglichkeiten verlieren.“<br />

Egal ob Riester, Rürup, Betriebsrente, Zeitwertkonten,<br />

Banksparplan oder Fonds – „die Deutschen wissen<br />

immer noch viel zu wenig über private Altersvorsorge<br />

und müssten gleichzeitig dringend früher und wesent-<br />

Versicherung Altersvorsorge<br />

Informationsdefizite, Überforderung durch Produkt-<br />

und Fördervielfalt und Geldmangel – das sind die<br />

größten Hindernisse für eine effektive und passgenaue<br />

Altersvorsorge. Anleger verschenken so Millionen,<br />

die ihnen qua Gesetz zustehen. Gefragt sind in dieser<br />

Situation kompetente Finanzplaner und ein reduziertes,<br />

überschaubareres Anlage-Angebot.<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

lich mehr für einen finanziell auskömmlichen Lebensabend<br />

tun“, konstatiert Reeg. Einer Studie der Postbank<br />

in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie<br />

Allensbach zum Thema Altersvorsorge zufolge, halten<br />

heute 41 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland<br />

ihre private Altersvorsorge für nicht ausreichend, 64<br />

Prozent der Befragten gehen zudem davon aus, im<br />

Alter netto über weniger Geld als bisher zu verfügen.<br />

Wie viel Geld man aber monatlich für den eigenen sorgenfreien<br />

Ruhestand ansparen müsste, auf diese Frage<br />

weiß fast die Hälfte aller Berufstätigen überhaupt keine<br />

Antwort. „Unwissenheit kostet bis zu einem Drittel der<br />

Rente“, weiß Finanzplaner Reeg. Beispiele aus der Praxis:<br />

Betriebliche Altersvorsorge wird nur in 62 Prozent<br />

der befragten Kleinunternehmen (Studie Postbank und<br />

Institut für Demoskopie Allensbach) praktiziert, obwohl<br />

Mitarbeiter seit 2002 einen gesetzlichen Anspruch darauf<br />

haben. Diese Unwissenheit kann die Betriebsrentner<br />

mehrere hundert Euro Rente im Monat kosten. Auch<br />

Millionen Riester-Sparer versäumen, die staatlichen Zuschüsse<br />

zu beantragen. Das schmälert die Rendite erheblich.<br />

„Wer seinen Antrag nicht ausfüllt, verschenkt<br />

bares Geld“, so Reeg. „Die Frist beträgt allerdings zwei<br />

Jahre, Sparer können also bis 31. Dezember 2008 noch<br />

die Zulagen für 2006 rückwirkend beantragen!“<br />

Selbstständige, Freiberufler und ältere Anleger wären<br />

mit einer Rürup-Rente gut beraten – aber diese<br />

Form der Vorsorge ist weitgehend unbekannt. Knapp<br />

elf Millionen abgeschlossene Riester-Verträge stehen<br />

gerade mal rund 650.000 abgeschlossenen Rürup-Ver-<br />

Foto: Corbis


trägen gegenüber. Das Produkt ist derzeit noch viel zu<br />

wenig bekannt, gerade bei denen, für die es sich lohnt!<br />

Laut Forsa-Umfrage im Auftrag der Condor-Versicherung<br />

fühlen sich 76 Prozent der Freiberufler und Selbstständigen<br />

schlecht über die Vorteile der Basisrente informiert.<br />

Knapp 80 Prozent konnten nicht erklären,<br />

worin sich Riester- und Rürup-Renten unterscheiden.<br />

60 Prozent wussten nicht, welche von beiden für sie<br />

persönlich sinnvoller wäre. „Dabei ist für selbstständig<br />

Tätige die Rürup-Rente oft die einzige Möglichkeit, mit<br />

staatlicher Unterstützung für den Ruhestand vorzusorgen“,<br />

erklärt Reeg.<br />

„Wenn der Kunde den Wald vor lauter Bäumen nicht<br />

mehr sieht, dann neigt er beim Abschluss von Vorsorgekonzepten<br />

ebenso wie bei der Pflege seines Portfolios<br />

zur Vogel-Strauß-Politik – mit nachhaltig negativen Folgen,<br />

wie einem wahrscheinlich hohen Grad an Altersarmut“,<br />

so Reeg. „Keine Bevölkerungsschicht verfügt über<br />

die finanzielle Allgemeinbildung, die man bräuchte, um<br />

auch wenig so zu investieren, dass es im Alter reicht“,<br />

sagt der Sozialpsychologe Dieter Frey von der Universität<br />

München. Vorsorgewillige bräuchten einen Führer<br />

durch den Angebots-Dschungel. „Leider sehen noch zu<br />

viele – 68 Prozent der Befragten einer Studie des Institutes<br />

of Insurance Economics der Universität St. Gallen –<br />

ihren Versicherer vor allem in der Funktion des Schadensmanagers,<br />

nur 38 Prozent hingegen als Vorsorger<br />

und Anbieter von Risikomanagement.“<br />

Dabei verstehen sich die Versicherungsexperten bei<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> selbst mehr als Finanzplaner und -manager<br />

mit einem genau umrissenen Kompetenz-Profil.<br />

Grundvoraussetzungen dafür sind eine profunde Ausbildung,<br />

Kompetenz in allen Anlagesparten, Unabhängigkeit<br />

von Institutionen und Anbietern und das stets<br />

aktuelle Know-how über alle gesetzlichen Vorschriften<br />

und Maßnahmen ebenso wie genaue Kenntnis der Portfolien<br />

aller Vorsorge-Anbieter auf dem nationalen und<br />

internationalen Markt. „Ein Finanzplaner muss zudem<br />

vernetzt denken“, sagt Reeg. „Er muss sowohl für maßgeschneiderte<br />

Vorsorgekonzepte eine individuelle Bestandsaufnahme<br />

beim Kunden machen als auch dessen<br />

finanzielle Möglichkeiten und persönlichen Ziele erforschen,<br />

um diese dann in das Vorsorgekonzept einfließen<br />

lassen zu können.“<br />

Top-Tipps von Finanzplaner Michael Reeg (CFP)<br />

zum Aufbau einer adäquaten Altersvorsorge:<br />

3 Ehrlichkeit & Selbstdisziplin<br />

Vor jedem Sparprozess steht die Selbsterkenntnis: Was<br />

kann ich wann mit wie viel Geld machen? Daraus kann<br />

sich auch die unangenehme Erkenntnis ergeben, auf<br />

einige Konsumgüter verzichten zu müssen. Die Konsequenz<br />

von Unehrlichkeit für die Altersvorsorge führt<br />

höchstwahrscheinlich zu einem hohen Grad an Altersarmut!<br />

Versicherung Altersvorsorge<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

3 Bilanz ziehen<br />

Widmen Sie sich von Zeit zu Zeit Ihrer Altersvorsorge.<br />

Überprüfen Sie, was Sie schon tun und ob mehr zu tun<br />

sinnvoll und möglich wäre. Ziehen Sie einen Finanzplaner<br />

zurate.<br />

3 Förderung nutzen<br />

Machen Sie bei der Riester-Rente und der betrieblichen<br />

Altersvorsorge mit. Wenn Sie selbstständig und nicht gesetzlich<br />

versichert sind, ist die Rürup-Rente oft die einzige<br />

Möglichkeit, steuerlich gefördert für eine Altersrente<br />

zu sparen. Wer seinen Riester-Antrag nicht alljährlich<br />

ausfüllt oder besser einen Dauerzulagen-Antrag stellt,<br />

verschenkt viel Geld. Das gilt auch für Betriebsrentner,<br />

die nicht wissen, dass sie einen gesetzlichen Anspruch<br />

auf Inflationsausgleich haben.<br />

3 Verträge mischen<br />

Kombinieren Sie Sparformen angemessen. Als junger<br />

Mensch sollten Sie verstärkt langfristige Renditechancen<br />

nutzen. Je älter Sie werden, desto mehr sollten Sie<br />

sichere Anlagen bevorzugen. Wenn Sie Ihre Anlagen in<br />

verschiedene Anlagenklassen streuen, führt das zu besseren<br />

Renditen, sogar bei geringerem Risiko.<br />

3 Freies Kapital regelmäßig einsetzen<br />

Generell sollte man sich zu regelmäßigen Sparraten verpflichten,<br />

auch wenn man dadurch seinen finanziellen<br />

Spielraum einengt. Aber ein kompetenter Finanzplaner<br />

erarbeitet auch – gerade für Freischaffende interessant –<br />

flexible Konzepte, bei denen sich der Sparer nicht monatlich<br />

festlegen muss, sondern angehäuftes Kapital<br />

beispielsweise bei hohen Honorarzahlungen auf einmal<br />

investieren kann.<br />

3 Faktor Zeit nutzen<br />

Frühzeitig mit der Vorsorge beginnen. Wer heute zehn<br />

ist, sollte spätestens mit 20 in die Altersvorsorge investieren.<br />

Regelmäßige Anlage<br />

Anlagebetrag<br />

lt. Zahlweise<br />

[EUR]<br />

Zahlweise<br />

Gesamter<br />

Anlagebetrag<br />

[EUR]<br />

Anlagedauer<br />

[Jahre]<br />

Endkapital<br />

[EUR]<br />

Zins<br />

[%]<br />

61<br />

Jährliche<br />

Dynamik<br />

3.468 1/12 624.156 15 1.000.000 6,00 0,00<br />

1.471 1/12 441.325 25 1.000.000 6,00 0,00<br />

724 1/12 304.199 35 1.000.000 6,00 0,00<br />

379 1/12 204.864 45 1.000.000 6,00 0,00<br />

205 1/12 135.141 55 1.000.000 6,00 0,00<br />

112 1/12 87.548 65 1.000.000 6,00 0,00<br />

[%]


Abgeltungsteuer:<br />

Die Uhr läuft!<br />

Am 1. Januar 2009 beginnt für Kapitalanleger in Deutschland<br />

eine neue Zeitrechnung. Die Einführung der Abgeltungsteuer<br />

ändert die Besteuerung grundlegend – zukünftig werden<br />

pauschal 25 Prozent abgezogen. Rolf Tilmes gibt wertvolle<br />

Tipps für die nächsten Wochen bis zur Zeitenwende.<br />

Schenkt man der Werbung vieler Finanzdienstleister<br />

Glauben, so steht den Deutschen mit der Einführung<br />

der Abgeltungsteuer zum 1. Januar 2009 Böses bevor.<br />

Die neue Kapitalertragsbesteuerung von abgeltend<br />

25 Prozent auf private Kapitalerträge direkt an der Quelle<br />

sorgt für viele Ratschläge und manche guten oder nur<br />

vermeintlich guten Produktempfehlungen. Denn Steuern<br />

möchte jeder sparen. Doch nicht die Steuerfrage<br />

alleine sollte die Anlageentscheidung dominieren, auch<br />

Fragen der Rentabilität, der Sicherheit, der Liquidität<br />

sowie der Wertstabilität bei langfristigen Anlagen sind<br />

relevant.<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Dieses magische Vieleck der Kapitalanlage lässt sich<br />

jedoch nicht in allen Dimensionen optimieren. Deshalb<br />

ist es wichtig, vor jeder Anlageentscheidung die Ziele für<br />

diese Anlage zu bestimmen: Dient sie etwa der Altersvorsorge<br />

im Ruhestand, dem Aufbau von Eigenkapital<br />

für den Hauskauf oder schließlich dem Ansparen für<br />

den nächsten Urlaub.<br />

Es ist zwar richtig, dass Deutschland mit der Einführung<br />

der 25-prozentigen Abgeltungsteuer die höchste<br />

Wertzuwachsbesteuerung in Europa aufweist, doch mit<br />

einigen Maßnahmen lässt sich die Belastung optimieren.<br />

Die Empfehlungen im Einzelnen:<br />

Foto: Corbis


Die Rentenlücke wächst und wächst. Nutzen Sie deshalb<br />

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64<br />

2008 noch freies Kapital investieren<br />

Jede Anlage, die bis zum 31. Dezember 2008 getätigt<br />

wird, fällt noch unter altes Recht. Insbesondere sind<br />

Kursgewinne nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist<br />

steuerfrei. Somit eignet sich diese Strategie für<br />

langfristig orientierte Anlagen, wie etwa für die Altersvorsorge<br />

oder den langfristigen Kapitalaufbau. Darüber<br />

hinaus sollte in dieser Anlagekategorie der Aktienanteil<br />

ein größeres Gewicht einnehmen.<br />

Investmentfonds noch 2008 erwerben<br />

Alle in 2008 erworbenen Investmentfondsanteile fallen<br />

unter den Bestandsschutz. Somit lässt sich innerhalb<br />

des Fonds das Vermögen trotz Umschichtungen auch<br />

weiterhin steuerfrei mehren. Bei der Anlage sollten bevorzugt<br />

thesaurierende Fonds gekauft werden.<br />

Aber das sollte nicht den Blick auf die Kostenstruktur<br />

verstellen. Manche derzeit angebotenen Dachfonds<br />

– also Fonds, die unterschiedliche Anlagekategorien, wie<br />

etwa Aktien, Renten oder Immobilien, vereinen – weisen<br />

eine überdurchschnittlich hohe Kostenstruktur auf, die<br />

zulasten der Rendite geht. Steuervorteile sind so schnell<br />

aufgebraucht, denn bei Dachfonds muss der Anleger das<br />

Management zweimal bezahlen – einmal auf Ebene des<br />

Dachfonds und einmal auf Ebene des Zielfonds.<br />

Exchange Trade Funds (ETF) bevorzugen<br />

ETFs sind an der Börse handelbare Fonds, die in der<br />

Regel auf unterschiedliche Indizes ausgerichtet sind<br />

und nicht aktiv gemanagt werden. Im Ergebnis sind sie<br />

häufig die kostengünstigere und deutliche rentierlichere<br />

Alternative, denn nur sehr wenige Investmentfondsmanager<br />

schlagen langfristig und kontinuierlich den Index<br />

vor. Der Bestandsschutz gilt auch hier für den Erwerb<br />

vor dem 1. Januar 2009.<br />

Depot mit Bedacht umschichten<br />

Alle Anlagen im Depot, die aufgrund der Finanzkrise<br />

stark an Wert verloren haben und noch kein Jahr im<br />

Bestand sind, sollten bei geringen Aussichten auf eine<br />

schnelle Erholung noch 2008 veräußert werden. Diese<br />

Verluste lassen sich dann bis 2013 für die Verrechnung<br />

mit zukünftigen Kursgewinnen nutzen.<br />

Ab 2009 sollte das Depot nur noch behutsam umgeschichtet<br />

werden, da jeder Verkauf eine Besteuerung im<br />

Sinne der Abgeltungsteuer auslöst und die Basis schmälert.<br />

So lässt sich der Zins- und Zinseszinseffekt nicht<br />

optimal nutzen.<br />

Versicherung Abgeltungssteuer<br />

<strong>insurance</strong> 2009<br />

Produkte mit nachgelagerter Besteuerung<br />

in Betracht ziehen<br />

Alle nachgelagert besteuerten Altersvorsorgeprodukte,<br />

wie etwa Riester-Sparverträge, Rürup-Sparverträge, Anlagen<br />

zur betrieblichen Altersvorsorge, Kapitallebensversicherungen<br />

und private Rentenversicherungen, unterliegen<br />

auch in Zukunft nicht der Abgeltungsteuer.<br />

Es treten aufgrund einer Kapitalgarantie zwar mögliche<br />

Renditenachteile gegenüber Aktien- oder Renteninvestments<br />

auf, dafür sind einige Altersvorsorgeprodukte<br />

zulagen- und steuerbegünstigt.<br />

Bei Kapitallebensversicherungen, die nach dem 60.<br />

Lebensjahr ausgezahlt werden, wird nur der Differenzbetrag<br />

zwischen eingezahlten Beiträgen und Auszahlung<br />

zur Hälfte auf Basis des individuellen Steuersatzes<br />

besteuert. Dieser ist oft niedriger als der Abgeltungsteuer-Satz.<br />

Finanz- und Vorsorgeplanung steht im Fokus<br />

Nur wer weiß, welche Beträge wann benötigt werden<br />

und wie sich individuell Einnahmen und Ausgaben entwickeln,<br />

kann gelassen die Gestaltungsempfehlungen<br />

prüfen und umsetzen. Unabhängig von der Einführung<br />

der Abgeltungsteuer ist eine Finanz- und Vorsorgeplanung<br />

essenziell, wenn man im Alter nicht auf den<br />

gewohnten Lebensstandard verzichten will. Hierbei ist<br />

das Zusammenspiel der verschiedenen Altersvorsorgebausteine<br />

genauso von Relevanz wie die Absicherung<br />

von Risiken und das Schaffen finanzieller Polster. Nur<br />

ein hohes Maß an Eigenvorsorge ermöglicht finanzielle<br />

Unabhängigkeit. Schließlich stellen die staatlichen Sicherungssysteme<br />

langfristig nur eine Basisversorgung<br />

dar.<br />

Diese finanzielle Freiheit geht einher mit Steuerzahlungen.<br />

Allerdings weist das im Fall der Abgeltungsteuer<br />

auf das Vorhandensein von Wertzuwächsen – für die<br />

man dann (gerne) Steuern zahlt!<br />

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Abgeltungsteuer: Fondspolicen stellen eine interessanten Alternative<br />

dar – gerade angesichts der Abgeltungsteuer. Wir sind<br />

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monatliche Zahlung geht.<br />

Ansprechpartner: Rainer Weber<br />

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