insurance - Hoesch & Partner
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insurance - Hoesch & Partner
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Ausgabe 2009 / Euro 6,–<br />
<strong>insurance</strong><br />
Das Magazin von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />
News & Infos<br />
Aktuelle Informationen<br />
Versicherung<br />
Gesundheits- und Pflegereform<br />
Kontinuität<br />
Profile<br />
Erfolg mal acht<br />
Interview<br />
Christian zu Salm<br />
Reportage<br />
Revolutionen im Büro<br />
Reportage<br />
In den Schuhen des Mörders<br />
www.hoesch-partner.de/magazin
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Ihrer Anlage ist später vieles möglich.<br />
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Foto: Patrick Liste<br />
fünfundzwanzig<br />
Jahre sind im Verhältnis zur Ewigkeit nichts und<br />
25 auch im Verhältnis zur Menschheitsgeschichte<br />
nur wenig Zeit. In einem Unternehmerleben haben<br />
25 Jahre jedoch Gewicht – und mir persönlich bedeuten<br />
25 Jahre <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> sehr viel.<br />
Statistisch betrachtet, füllt <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />
mehr als die Hälfte meines Lebens aus, nahm<br />
und nimmt einen bedeutenden Teil meines<br />
Alltags ein. Aber auch über die nackten Zahlen<br />
hinaus, habe ich in den vergangenen 25 Jahren vor<br />
allem viel Herzblut und meine unternehmerische Energie<br />
in den Erfolg von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> investiert.<br />
Das werde ich zusammen mit meinem Team auch<br />
weiterhin für Sie als unsere Kunden tun, um Sie und<br />
<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> in der Erfolgsspur zu halten. Dazu<br />
gehört selbstverständlich auch, dass wir Ihnen jedes<br />
Jahr die wichtigsten Themen aus der Versicherungswelt<br />
in unserem Kundenmagazin präsentieren: Ihre Alters-<br />
News & Infos Editorial<br />
25 Jahre<br />
vorsorge – ein absoluter Dauerbrenner (S. 60), Ihre<br />
Gesundheit – und wie Sie sich am besten versichern<br />
(S. 54) sowie die Abgeltungsteuer – mit dem Gewinner<br />
Fondspolice.<br />
Und wir stellen in unserem <strong>insurance</strong> Magazin<br />
auch wieder viele interessante – teils schon aus<br />
den Medien bekannte – Menschen vor, und zeigen<br />
diese von ihrer unbekannten Seite: Christiane<br />
zu Salm – Medienprofi und Unternehmerförderin<br />
(S. 26), Profiler, die es nicht nur in amerikanischen<br />
TV-Serien gibt (S. 30), und Jonathan Ive, den Designer<br />
von iBook, iPod und iPhone (S. 22).<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Lesevergnügen!<br />
Ihr<br />
Dipl.-Kfm. Carlos Reiss, Gründer und Geschäftsführer
<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />
Telefon 069/7170 7540<br />
beratung@hoesch-partner.de<br />
seit 1866<br />
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Wer seit über 140 Jahren in der höchsten Liga für Altersvorsorge und Vermögensaufbau<br />
mitspielt, schafft dies nur mit Solidität, Seriosität und Kompetenz. Oder einfach gesagt:<br />
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3 20<br />
3 14<br />
3 6<br />
Impressum<br />
Herausgeber 3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH<br />
Rüsterstraße 1, 60325 Frankfurt, Telefon 069 – 71707–0,<br />
Geschäftsführung Carlos Reiss<br />
Verlag 3 Konzept Verlagsgesellschaft, Ludwigstraße 33–37,<br />
60327 Frankfurt, Telefon 069 – 97 46 40,<br />
Geschäftsführung Stefan Wolff<br />
Grafisches Konzept 3 Peter Schmidt Group, Frankfurt<br />
Redaktionsleitung 3 Katja Kupfer<br />
Anzeigenleitung 3 Oliver Mack<br />
Redaktion <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> 3 Oliver Mack<br />
Art Direction 3 Anja Mathey, Jörg Niehage<br />
Druck 3 pva, Landau<br />
Auflage 3 50.000, Anzeigenpreisliste von Juni 2008<br />
Titelfoto 3 Dietrich Rose/zefa/Corbis<br />
News & Infos Inhalt<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
N E w s & I N f o s 3 6<br />
Aktuelle Versicherungsinformationen<br />
P R o f I L E 3 10<br />
Erfolg mal acht<br />
R E P o R T A G E 3 14<br />
Sinnliche Zeiten – Große und kleine Uhrenhersteller<br />
R E P o R T A G E 3 20<br />
Schöne neue Reisewelt – Trends und Visionen<br />
R E P o R T A G E 3 24<br />
Revolutionen im Büro – Appledesign<br />
I N T E R V I E w 3 28<br />
Engagierte Kämpfernatur – Christiane zu Salm<br />
R E P o R T A G E 3 2<br />
Profiler – In den Schuhen des Mörders<br />
R E P o R T A G E 3 6<br />
Gleitzeit – Flussreisen<br />
V E R s I C H E R U N G 3 41<br />
Unterstützungskasse:<br />
Manfred Baier über die Betriebliche Altersvorsorge<br />
H o E s C H & P A R T N E R I N s I D E 3 44<br />
Carlos Reiss: Gezielt und gelassen<br />
V E R s I C H E R U N G<br />
Gesundheits- und Pflegereform – Sicher durchs Leben<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung 3 52<br />
Private Krankenversicherung 3 54<br />
Pflegeversicherung 3 58<br />
V E R s I C H E R U N G 3 60<br />
Altersvorsorge: Verschenken Sie keinen Cent!<br />
V E R s I C H E R U N G 3 62<br />
Abgeltungsteuer – Die Uhr läuft!<br />
5
6<br />
Riester-Rätsel<br />
Jährlich erhalten 11 Millionen Riester-Sparer eine Mitteilung<br />
zu ihrem Riestervertrag. Allerdings ist danach die<br />
Verwirrung häufig größer als vorher. Die Versicherungsgesellschaften<br />
versuchen, möglichst viele Informationen<br />
kompakt zu vermitteln – das ist nicht immer leicht zu<br />
durchschauen. Zu diesem Schluss kommt auch das<br />
Fachmagazin Finanztest. Wir sagen Ihnen, worauf Sie<br />
achten müssen:<br />
1. Lob: Finanztest lobt ausdrücklich alle, die einen<br />
Riestervertrag abgeschlossen haben, für diese gute Entscheidung,<br />
sich die staatliche Förderung zu sichern.<br />
2. Dauerzulagenantrag: Wer diesen einmal auf den<br />
Weg gebracht hat, stellt sicher, dass er jährlich seine<br />
staatliche Förderung erhält.<br />
3. Optimale Beitragshöhe: Der maximal geförderte<br />
Beitrag wurde 2008 auf 2100 Euro p.a. erhöht. Nicht alle<br />
Verträge enthalten eine automatische Anpassung, daher<br />
muss jeder Riester-Sparer darauf achten, dass er keine<br />
Förderung verschenkt.<br />
3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />
Rente: Wir lösen Ihr Riester-Rätsel und sorgen auch sonst für eine<br />
optimale Altersvorsorge. Fordern Sie einfach ein individuelles<br />
Angebot an.<br />
Ansprechpartner: Ralf Uhlig<br />
Internet: www.hoesch-partner.de/rente<br />
Mail: rente@hoesch-partner.de<br />
Telefon: 069 – 71707 – 145<br />
News & Infos Versicherung aktuell<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Wenn Sie weitere Fragen zum Zulagenantrag oder<br />
zur Beitragshöhe haben – oder noch gar keinen Vertrag<br />
abgeschlossen haben, melden Sie sich einfach bei<br />
uns. Unsere Riester-Experten helfen Ihnen gerne<br />
weiter.<br />
sterben kommt aus der Mode<br />
100, 120, 150 – wer bietet mehr? Während zu Zeiten<br />
unserer Großeltern 100 Jahre ein unerreichbar scheinendes<br />
Alter aus fernen biblischen Zeiten war, darf man<br />
heute bei jedem zweiten Neugeborenen davon ausgehen,<br />
dass es dieses Alter erreichen wird. Noch stellt auch<br />
120 Jahre eine Schallmauer dar, die bis jetzt nur von zwei<br />
Menschen durchbrochen wurde. Seriöse Berechnungen<br />
besagen jedoch, dass die durchschnittliche Lebenserwartung<br />
alle fünf Jahre um ein Jahr steigt. Demnach liegt<br />
die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 2050 bei<br />
95 (in Worten: fünfundneunzig) Jahren. Wir werden de<br />
facto immer älter. Die bange Frage, die bleibt: Was hat<br />
das für Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und unsere<br />
Sozialsysteme?<br />
Die Gesellschaftsprognose sei an dieser Stelle den<br />
Trendforschern überlassen; die Auswirkungen auf die<br />
Sozialsysteme sind dagegen sehr einfach vorauszusagen.<br />
Vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass die<br />
durchschnittliche Lebenserwartung bei circa 45 Jahren<br />
lag, als Bismarck 1881 die Sozialversicherung einführte.<br />
Ergo müssen wir länger arbeiten und mehr für den<br />
Ruhestand sparen. Länger arbeiten scheint zumindest<br />
aus medizinischer Sicht möglich, schließlich sind viele<br />
der heute 65-Jährigen so fit wie vor 30 Jahren die 50-<br />
Jährigen. In Bezug auf das Sparen gibt es schlicht keine<br />
Alternative: Das Geld muss nicht mehr für 20 Jahre,<br />
sondern für 35 Jahre Ruhestand reichen!<br />
Fotos: Mauritius, Fotolia
Bundlest Du noch?<br />
Was vor einigen Jahren üblich war, erlebt nun eine<br />
Renaissance – die so genannten Produktbundles. Die Idee<br />
ist denkbar einfach: Ein Versicherer fasst drei bis fünf<br />
unterschiedliche Policen zu einer Art Rundum-Sorglos-<br />
Paket zusammen und vereint darin beispielsweise Privathaftpflicht-,<br />
Hausrat-, Gebäude-, Rechtsschutz- und<br />
Unfallversicherung. Das kann ein attraktives Angebot<br />
sein, muss es aber nicht. Deswegen lohnt sich ein<br />
genauer Blick. Die Vorteile eines solchen Angebots liegen<br />
in der Einfachheit – mit einem Vertragsabschluss<br />
ist alles erledigt und man hat im Falle eines Schadens<br />
nur einen Ansprechpartner. So muss man sich bei<br />
einem Schaden am Haus nicht mit unterschiedlichen<br />
Versicherern bezüglich des Hausrats oder der Gebäudeversicherung<br />
herumschlagen. Allerdings ist ein Nachteil<br />
solcher Policen eine gewisse Intransparenz, da in<br />
der Regel nicht deutlich ist, für welchen Teil des Paketes<br />
welcher Beitrag bezahlt werden muss. Zudem ist es<br />
fraglich, ob die Paketprämie wirklich günstiger ist als<br />
Policen ausgewählter Einzelanbieter. Das gilt ebenso für<br />
die versicherten Leistungen. Deshalb ist es ratsam, derartige<br />
Bundles vor Abschluss genau zu prüfen.<br />
News & Infos Versicherung aktuell<br />
Alles irisch oder was?<br />
Immer mehr Versicherungsgesellschaften bieten Verträge<br />
über Tochtergesellschaften aus Irland an. Sicher<br />
ist, dass die irischen Wiesen grüner als die meisten<br />
in Deutschland sind – aber sind deshalb die Renditen<br />
auch höher? Oder gibt es andere Gründe für diese Vorgehensweise?<br />
Die AXA hat mit TwinStar vor zwei Jahren<br />
im großen Stil ein solches Angebot auf den Markt<br />
gebracht, dieses Jahr zieht die Allianz nach. Dennoch<br />
werden Angebote über ausländische Töchter von manchen<br />
Verbrauchern mit Skepsis betrachtet. Doch der<br />
Hintergrund ist im Prinzip einfach: Die irische Versicherungsaufsicht<br />
erlaubt Produkte, die in Deutschland<br />
nicht möglich sind. Aufgrund der Dienstleistungsfreiheit<br />
innerhalb der Europäischen Union dürfen diese<br />
Produkte in Deutschland jedoch verkauft werden. Dass<br />
die produktgebende Gesellschaft in Irland sitzt, ist also<br />
nicht unseriös, aber man holt sich andere rechtliche<br />
Rahmenbedingungen ins Portfolio. Ob die Anlagestrategie<br />
und die damit möglicherweise verbundenen<br />
Risiken eines Produktes zum Profil eines Anlegers passen,<br />
sollte in einem individuellen Beratungsgespräch<br />
erörtert werden.<br />
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8<br />
News & Infos Versicherung aktuell<br />
Crime & Crisis – schutz vor folgen der wirtschaftsspionage<br />
Deutsche Unternehmen sind Innovationsweltmeister.<br />
Ihr Know-how und ihre Ideen sind bei Mitbewerbern<br />
und Konkurrenten oft sehr gefragt. Regelmäßig werden<br />
sie deshalb zum Ziel illegaler Attacken, die erheblichen<br />
Schaden anrichten. Die Vermögensschäden aufgrund<br />
der Wirtschafts- oder Industriespionage werden in<br />
Deutschland auf mehr als 20 Milliarden Euro pro Jahr<br />
geschätzt.<br />
In vielen Fällen geht es nicht nur um Entwicklungen<br />
oder Forschungsergebnisse; oftmals ist es auch der<br />
Vertrieb, der zum Ziel von Spionagetätigkeiten wird.<br />
Neben Kundendaten, Konstruktionsplänen oder dergleichen,<br />
sind Abmachungen und Vereinbarungen mit<br />
Zulieferern oder Geschäftspartnern sehr begehrte Informationen.<br />
In den wenigsten Fällen informieren die betroffenen<br />
Unternehmen die entsprechenden Behörden: Es<br />
ist häufig nicht einfach, den Nachweis zu erbringen,<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
dass Geheimnisse ausspioniert wurden. Auch in Bezug<br />
auf die Vorbeugung ergreifen viele mittelständische Unternehmen<br />
nicht die erforderlichen Maßnahmen. Zwar<br />
sichern die meisten ihre EDV durch Passwörter und beschränken<br />
die Zugriffsrechte auf sensible Daten, doch<br />
einigen Tricks der Spionageprofis können sie oft nicht<br />
viel entgegensetzen.<br />
wie kann sich ein Unternehmen also gegen solche<br />
Angriffe schützen?<br />
Die Vertrauensschadenversicherung leistet zwar Schadenersatz<br />
bei Straftatdelikten wie Diebstahl, Betrug<br />
oder Unterschlagung. Der Verrat von Betriebsgeheimnissen<br />
ist aber regelmäßig ausgeschlossen. Wichtig für<br />
ein Unternehmen ist daher die sinnvolle versicherbare<br />
Kombination aus Prävention, Unterstützung bei der<br />
Sachverhaltsermittlung und – wenn ein Spionagefall<br />
entdeckt wird – der Schadenersatz.<br />
Die Lösung sieht, bereits bei Abschluss einer entsprechenden<br />
Police, im Rahmen der Prävention die<br />
Beratung durch ein seriöses Sicherheitsunternehmen<br />
vor. Es kann sich hierbei um eine zunächst allgemeine<br />
Beratung handeln, es können aber auch schon individuelle<br />
Sicherheitsprobleme aufgegriffen werden. Denn<br />
bereits bei dem Anfangsverdacht einer möglichen Spionage<br />
benötigt das Unternehmen dringende und schnelle<br />
Unterstützung durch ein Sicherheitsunternehmen,<br />
das umgehend die notwendigen Ermittlungen einleitet.<br />
Sofern es sich um einen Spionagefall handelt, wird<br />
ein detaillierter Bericht erstellt, auf dessen Basis eine<br />
Rechtsanwaltskanzlei ein Rechtsgutachten inklusive<br />
einer Empfehlung weiterer rechtlicher Schritte erstellt.<br />
Sollte die Reputation des geschädigten Unternehmens<br />
gefährdet sein, werden die Kosten eines erfahrenen PR-<br />
Beraters erstattet.<br />
Optional kann bei Verwertung der Geschäftsgeheimnisse<br />
durch Dritte der Schadenersatz in Form einer fiktiven<br />
Lizenzgebühr versichert werden. Unternehmen<br />
umgehen somit den schwierigen Nachweis des entgangenen<br />
Gewinns und werden auf Basis eines Sachverständigengutachtens<br />
entschädigt. Auch der Schaden<br />
einer hieraus resultierenden Betriebsunterbrechung ist<br />
versicherbar.<br />
Zur Erstellung eines Angebots wird ein Kurzfragebogen<br />
benötigt. Die Prämien werden individuell gestaltet.<br />
Mit einem abgerundeten Konzept erhalten somit die<br />
Sicherheitsbeauftragten in Unternehmen professionelle<br />
Hilfe zur Seite gestellt, die sie präventiv und im Krisenfall<br />
unterstützet und das gesamte Unternehmen vor den<br />
Folgen einer Spionage schützt.<br />
Foto: Corbis
Aufstieg in die 1. Klasse<br />
Wer gesetzlich krankenversichert ist, den erwartet<br />
im nächstgelegenen Krankenhaus Folgendes: Die<br />
Unterbringung in der so genannten Allgemeinen<br />
Pflegeklasse. Das bedeutet Mehrbettzimmer und<br />
Behandlung durch den diensthabenden Arzt. Für<br />
diejenigen, die über eine private Krankenzusatzversicherung<br />
verfügen, gibt es allerdings Alternativen.<br />
Finanztest spricht in diesem Zusammenhang von<br />
einem „Aufstieg in die 1. Klasse“ (vgl. www.finanztest.<br />
de, 10.07.2008).<br />
Eine private Krankenzusatzversicherung bietet<br />
folgende entscheidende Vorteile im Krankenhaus:<br />
Freie Krankenhauswahl: Sie entscheiden, wo und<br />
von wem Sie behandelt werden, denn die so genannten<br />
Differenzkosten (mögliche Mehrkosten zwischen<br />
dem nächstgelegenen Krankenhaus und dem Hospital<br />
Ihrer Wahl) werden von der Zusatzversicherung<br />
getragen.<br />
Zwei-Bett-Zimmer befinden sich meist auf der<br />
Privatstation. Dadurch ist ihre Privatsphäre gewährleistet.<br />
Sie können ungestört Besuch empfangen, telefonieren<br />
oder fernsehen. Nasszellen befinden sich<br />
im Zimmer und nicht auf dem Flur.<br />
News & Infos Versicherung aktuell<br />
Gebührenordnung der Ärzte (GoÄ): Die GoÄ ist<br />
genau genommen nichts anderes als eine Preisliste.<br />
Bei besonders komplizierten oder zeitaufwändigen<br />
Behandlungen kann der behandelnde Arzt den 2,3-<br />
oder 3,5-fachen Satz abrechnen. Das ist inzwischen<br />
in vielen Fällen Voraussetzung, von bestimmten ärztlichen<br />
Spezialisten oder in Spezialkliniken behandelt<br />
zu werden.<br />
Vor- und nachstationäre Behandlung: Ein wichtiger<br />
Punkt, denn auch eine Vor- oder Nachbehandlung im<br />
Zusammenhang mit einem stationären Aufenthalt<br />
sollte aus einer Hand vom Spezialisten erfolgen.<br />
3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />
Krankenversicherung: Ob Gesundheitsreform, Wechsel in die<br />
private Krankenversicherung oder die Frage nach dem optimalen<br />
Zahnzusatztarif. Bei uns sind Sie immer richtig. Fragen Sie uns.<br />
Ansprechpartner: Claudia Thomas<br />
Alexander Krämer<br />
Internet: www.hoesch-partner.de/KV<br />
Mail: KV@hoesch-partner.de<br />
Telefon: 069 – 71 707 – 128 (Fr. Thomas)<br />
069 – 71 707 – 116 (Hr. Schäfer)<br />
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9
10<br />
Profile Erfolg mal acht<br />
Erfolg mal acht<br />
Neben einem ausfüllenden Beruf sollte auch ein erfülltes<br />
Leben stehen. Wir stellen ihnen acht Menschen aus der<br />
Kundenkartei von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> vor, die mit Freude<br />
den Spagat zwischen Beruf und Privatleben üben.<br />
Traumkarriere – ganz piano<br />
Als Spross einer Unternehmerfamilie – seit 1846 ist der<br />
Keramikhersteller Korzilius im Westerwald in Familienbesitz<br />
– war Mark Korzilius schon von klein auf mit<br />
industriellen Abläufen im Betrieb und den Lebensumständen<br />
eines lokalen Fabrikanten vertraut. Kundenorientierung,<br />
systematische, getaktete Abläufe mit hohem<br />
Qualitätsanspruch und Nachvollziehbarkeit bis hin zum<br />
nachhaltigen Umgang mit Ressourcen<br />
prägten seinen Werdegang.<br />
Nach dem Abschluss des<br />
Studiums an der European Business<br />
School (EBS) im Jahr 1991<br />
schlug er – nach eigenen Aussagen<br />
vielleicht etwas vorschnell<br />
– Angebote von Bertelsmann,<br />
L‘Oréal und der Treuhand aus und stieg ins elterliche Unternehmen<br />
ein, um eigene Ideen und Innovationen zu<br />
verwirklichen. Dem Unternehmertum ist Mark Korzilius<br />
treu geblieben, dem elterlichen Unternehmen nicht:<br />
Nach einigen Zwischenstationen eröffnete er im Oktober<br />
2002 das erste Vapiano in Hamburg (www.vapiano.de).<br />
Vom Erfolg überwältigt, veräußerte er seine Idee an Brancheninsider<br />
aus der Systemgastronomie, die seinem Baby<br />
Vapiano schließlich zu Wachstum verhalfen. Er selbst<br />
betreibt heute noch zwei Restaurants in Hamburg, die<br />
täglich rund 1.800 Gäste bewirten. Und eine neue Idee<br />
hat er auch schon wieder.<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Internationaler Marathon<br />
Christine Graeffs Lebenslauf ist<br />
ein wahrlich internationaler. Nach<br />
ihrem Studium in Frankreich<br />
und Großbritannien, startete die<br />
Deutsch-Französin ihre Karriere<br />
bei der Dresdner Kleinwort<br />
Benson im Corporate-Finance-<br />
Bereich. Danach leitete sie zunächst<br />
in London und dann in Frankfurt für Burson Marsteller<br />
den Bereich Finanzkommunikation, bis sie 2001<br />
in Frankfurt zu Brunswick wechselte und als <strong>Partner</strong>in<br />
das deutsche Büro aufbaute (www.brunswickgroup.com).<br />
Christine Graeff berät vornehmlich international ausgerichtete<br />
Unternehmen zu den Themen Finanzkommunikation,<br />
Krisenmanagement und Restrukturierung<br />
sowie Medientraining. Zudem ist sie bei großen Unternehmenszusammenschlüssen<br />
als Beraterin tätig. Zuletzt<br />
bei der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank<br />
oder bei dem Versuch der Swiss Life Einfluss<br />
auf MLP zu gewinnen. Mit ihren beiden Kindern kann sie<br />
sich neben den Muttersprachen Deutsch und Französisch<br />
auch fließend in Englisch oder Spanisch unterhalten. Und<br />
da in Christine Graeffs Leben nicht nur Geschwindigkeit,<br />
sondern auch Ausdauer zählt, trainiert die begeisterte<br />
Läuferin in den frühen Morgenstunden regelmäßig für<br />
die Marathondistanz.
Mit dem oldtimer zum Ziel<br />
Seine Leidenschaft gehört dem Unternehmertum. Das<br />
Grundlagenwissen dafür erlangte Dr. Michael Hinderer,<br />
Chairman bei Altium Capital AG (www.altiumcapital.com),<br />
an der Hochschule St. Gallen, wo er Betriebswirtschaft<br />
studierte und mit Auszeichnung promovierte. Bevor er<br />
1986 CFP Corporate Finance <strong>Partner</strong>s AG, die Vorgängerfirma<br />
der Altium Capital, mitgründete, war er für eine<br />
der führenden Investmentbanken tätig. Ab 1990 baute er<br />
zudem Apax <strong>Partner</strong>s in Deutschland<br />
mit auf. Aufgrund seiner<br />
eigenen unternehmerischen Erfahrungen<br />
ist Michael Hinderer<br />
mit Corporate-Finance-Bedürfnissen<br />
mittelständischer Unternehmen<br />
bestens vertraut. Eine<br />
weitere Leidenschaft gehört dem<br />
historischen Motorsport, den Michael Hinderer gerne<br />
mit einem Oldtimer aus seiner Sammlung pflegt. Doch<br />
hier geht es bei einer Ausfahrt nicht um Geschwindigkeit,<br />
sondern vor allem um die Ziele: architektonisch reizvolle<br />
Städte oder Opern-Spielorte. Und auch der Genuss soll<br />
nicht zu kurz kommen: So beschließt der Oldtimer-Liebhaber<br />
einen erfolgreichen Tag gerne gemeinsam mit seiner<br />
Frau bei einem ausgesuchten Glas Rotwein.<br />
Profile Erfolg mal acht<br />
familie, Business und soziales<br />
Engagement<br />
Nach dem Studium der Betriebswirtschaft<br />
und Psychologie an<br />
der Ludwig-Maximilian-Universität<br />
(LMU) München mit Abschluss<br />
als Diplomkaufmann,<br />
hatte Baron Bechtolsheim<br />
mehrere leitende Positionen<br />
im Bereich Private Banking,<br />
u.a. bei der damaligen Bayerischen Vereinsbank und<br />
der Dresdner Bank, inne. Bis Juni 2000 war er Direktor<br />
der DG Capital Management GmbH. In den letzten<br />
acht Jahren hat Christian von Bechtolsheim einen<br />
großen Anbieter für Dienstleistungen im Bereich Family<br />
Office aufgebaut. Die FOCAM AG (www.focam.de)<br />
betreut Vermögen bekannter Unternehmerfamilien unter<br />
ganzheitlichen Aspekten. Seine knappe Freizeit verbringt<br />
der Vater von vier kleinen Kindern, der auch aktiver<br />
Forstwirt ist, in Oberbayern und Thüringen. Dabei<br />
kommt auch das soziale Engagement nicht zu kurz. So<br />
ist Christian von Bechtolsheim Vorstand des Malteserordens<br />
der Diözese Limburg und ehrenamtlicher Leiter<br />
des Malteserhilfsdienstes Thüringen.<br />
Statt ewig warten.<br />
Sofort handeln.<br />
Alles wird gut.<br />
VictoriaMed – unsere private Krankenversicherung<br />
bietet 5 neue Tarife.<br />
Einer ist perfekt für Sie.<br />
empfohlen von:<br />
11
12<br />
Gipfel des Erfolgs<br />
Vorstandsvorsitzender, Gründer und Ideengeber der CareerConcept<br />
AG: Dr. David Schmutzler ist alles in Personalunion.<br />
Damit sind er und die CareerConcept Erfinder<br />
privat finanzierter Bildungsfonds – auch Studienfonds<br />
genannt – in Deutschland (www.career-concept.com).<br />
Auf die Idee kam David Schmutzler nach seinem Studium<br />
an der European Business School in Oestrich-Winkel.<br />
Dort promovierte er Mitte 2006; davor arbeitete er für die<br />
Deutsche Bank in Sydney und die<br />
Citibank in London. Privat begeistern<br />
ihn Kunst, Design und<br />
Architektur sowie Berge, die er<br />
bei seinen Auslandsaufenthalten<br />
in den USA oder Argentinien<br />
besucht. Auch in seiner jungen<br />
Karriere hat er schon viele Gipfel<br />
erklommen: So war er Finalist Entrepreneur of the Year<br />
2006 sowie Finalist Social Entrepreneur of the Year und<br />
wurde im März 2008 beim World Economic Forum in<br />
Davos als Young Global Leader ausgezeichnet. Im Januar<br />
dieses Jahres hat David Schmutzler den Kilimandscharo<br />
bestiegen.<br />
– über 60 Jahre –<br />
Auktionshaus Arnold<br />
www.auktionshaus-arnold.de<br />
Profile Erfolg mal acht<br />
Van Cleef & Arpels in Friedrich-Fassung,<br />
besetzt mit einem Diamant von ca. 8 cts.<br />
Ausruf € 60.000,–<br />
Zuschlag € 160.000,–<br />
Christo, „Store Front (Project)“,<br />
Collage, 74 x 61 x 4,5 cm<br />
Ausruf € 10.000,–<br />
Zuschlag € 80.000,–<br />
Inh. Karl M. Arnold<br />
Vereidigte und öffentlich bestellte Auktionatoren<br />
Auktionen für Juwelen, Alte und Moderne Kunst<br />
Taxationen · Gutachten<br />
Bleichstraße 40 42 · 60313 Frankfurt am Main<br />
Telefon 0 69 - 28 27 79 und 0 69 - 28 31 39<br />
Telefax 0 69 - 2 97 79 29<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Inspiration im Quadrat<br />
Die gebürtige Schwedin Lena Foerster hat sich in ihrem<br />
28 Quadratmeter großen Laden in Kronberg im Taunus<br />
(bei Frankfurt) auf zeitloses und originelles Wohndesign<br />
spezialisiert. Die Farben Weiß, Grau und Taupe, die im<br />
Showroom von „28 Quadrat“ dominieren, sorgen für<br />
eine harmonische Atmosphäre.<br />
Dezenter Luxus und außergewöhnliche<br />
Qualität prägen die<br />
Wohnaccessoires und Objekte,<br />
die Lena Foerster sorgfältig<br />
ausgewählt und arrangiert hat.<br />
Herausgekommen ist ein faszinierendes,<br />
klares und modernes<br />
Konzept. Inspiriert wird Lena Foerster unter anderem<br />
bei ihren Reisen nach Paris, Antwerpen oder in ihre<br />
Heimat Schweden. Einige Impressionen der Objekte<br />
findet man auf der Homepage www.28quadrat.de.
Mit weitblick<br />
erfolgreich<br />
Ein Wanderer zwischen den<br />
Welten. So sieht sich Andreas<br />
Kühner selbst, zumindest hinsichtlich<br />
seines beruflichen Werdegangs.<br />
Nach dem Studium der<br />
Publizistik und Politologie in Münster und Hamburg,<br />
schlug er zunächst eine journalistische Laufbahn bei der<br />
Hamburger Verlagsgruppe Milchstraße ein. Doch schon<br />
bald folgte der Wechsel auf die andere Seite: in die PR.<br />
Kein ungewöhnlicher Weg. Dass er dann wieder in den<br />
Journalismus zurückkehrte und sich danach erneut für<br />
eine Tätigkeit als PR-Mann entschied, ist jedoch bemerkenswert.<br />
Seit 2004 bekleidet Kühner äußerst erfolgreich<br />
den Posten als Director Communications bei SevenOne<br />
Media, Werbe- und Marketing-Tochter der größten<br />
Sendegruppe Deutschlands, ProSiebenSat.1 Media AG<br />
(www.sevenonemedia.de). Privat wandert Andreas<br />
Kühner ebenfalls zwischen den Welten: den städtischen<br />
(München) und den bergigen (Alpen). In den Bergen wird<br />
aber nicht nur gewandert, sondern auch geklettert. Hoch<br />
oben bekommt der Stadtmensch den Kopf frei und gewinnt<br />
den nötigen Weitblick, um auch kommunikativ den<br />
nächsten Gipfelsturm in Angriff nehmen zu können.<br />
Profile Erfolg mal acht<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
weit gereist und angekommen<br />
Seit Juli 2008 ist Sandra Hallbauer in der Mitte Deutschlands<br />
angekommen: bei Morgan Stanley in Frankfurt. In<br />
den 22 Jahren davor hat sie weite Teile der Welt gesehen.<br />
Geboren in München, aufgewachsen in Meckenheim und<br />
Koblenz, absolvierte sie zunächst während der Schulzeit<br />
ein Austauschjahr in den USA, dann folgten Studium<br />
an der WHU in Vallendar, ein<br />
Auslandssemester an der Thammasat<br />
University in Bangkok<br />
und Praktika bei der Detecon in<br />
Bonn, beim europäischen Parlament<br />
in Brüssel und schließlich<br />
bei Morgan Stanley in Frankfurt<br />
(www.morganstanley.com). Das<br />
Reisen ist Sandra Hallbauers große Leidenschaft – und<br />
sie hat ihre Trips in die USA, nach Asien und in Europa<br />
intensiv genossen. Der Einstieg als Analystin im Bereich<br />
M&A bei Morgan Stanley, wo sich Sandra Hallbauer vor<br />
allem mit dem deutschen Markt beschäftigt, lässt große<br />
Reisen derzeit leider nicht zu. Aber es ist wie an den<br />
Märkten: es werden auch wieder andere Zeiten kommen.<br />
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1
Sinnliche Zeiten
Foto: Sinn Spezialuhren GmbH & Co. KG<br />
Reportage sinnliche Zeiten<br />
Mechanische Uhren sind zeitlos schön. Und um ihre<br />
Liebhaber konkurrieren nicht nur große Hersteller<br />
wie Rolex oder Breitling. Eine Reise von den kleinen<br />
Uhrenmanufakturen zu den ganz großen.<br />
TExT: NILs BREMER<br />
Helmut Sinn kommt immer noch ein paar Mal in<br />
der Woche ins Büro. Wieso immer noch? Weil der<br />
gute Mann 91 Jahre alt ist. Vor ein paar Jahren musste<br />
er die Fliegerei aufgeben, das hat ihn geschmerzt. Das<br />
Uhrenhandwerk aber, das wird ihn nicht mehr loslassen.<br />
„Wenn man das über so viele Jahre gemacht hat, dann<br />
hängt man dran“, sagt Sinn. Die Geschäftsführung, die<br />
hat er abgegeben. Das macht jetzt Horst Hassler, noch<br />
so ein Uhrenverrückter. Er sagt: „Der Name Sinn hat einen<br />
Klang in der Uhrenbranche.“ Das liegt daran, dass<br />
der begeisterte Pilot Sinn in den 50er- und 60er-Jahren<br />
eine neue Generation von Fliegeruhren entwarf. „Die<br />
bisherigen Modelle hatten doch erhebliche Nachteile“,<br />
sagt Sinn. Schlecht lesbar seien die gewesen, noch dazu<br />
unzuverlässig. Der junge Flieger bringt sich das Uhrenhandwerk<br />
selbst bei, lernt hier und dort, schraubt und<br />
werkelt, bis die ersten Sinn-Uhren die Fliegerei-Welt begeistern.<br />
Es ist keine Marktlücke, in die er stößt, doch<br />
seine Uhren sind einfach um ein Vielfaches besser als<br />
die der Konkurrenz. „Man kann sagen“, so Horst Hassler,<br />
„dass Helmut Sinn Maßstäbe für alle Fliegerchronografen<br />
gesetzt hat, die es heute gibt.“<br />
Mitte der 90er-Jahre, da wollte Helmut Sinn schon<br />
mal alles hinschmeißen. Er verkaufte den Laden und<br />
damit seinen Namen. Doch dann überlegte er es sich<br />
noch einmal anders, erwarb mit dem gewonnenen Geld<br />
die Schweizer Uhrenmanufaktur Guinand, unter deren<br />
Signet nun wieder die berühmten Fliegeruhren gefertigt<br />
werden. „Aber auch andere Modelle sind über die Jahre<br />
dazugekommen, darunter auch welche mit kleinerem<br />
Ziffernblatt“, erklärt Horst Hassler im Verkaufsraum der<br />
kleinen Firma im Frankfurter Stadtteil Rödelheim. An<br />
den Wänden hängen Schwarz-Weiß-Fotos von Helmut<br />
Sinn in Fliegermontur, in einer Vitrine liegen wertvolle<br />
Erinnerungsstücke und auf einem einfachen Tisch liegt<br />
in einem rechteckigen Kasten die aktuelle Kollektion bereit.<br />
Teuer sind die Guinand-Uhren nicht, bei drei-, vierhundert<br />
Euro geht es los, an fünfstellige Preise ist hier<br />
gar nicht erst zu denken. „Das liegt an zwei Dingen: Wir<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
vertreiben die Uhren nur direkt, nicht über Zwischenhändler.<br />
Und: Wir geben kaum Geld für Werbung aus.“<br />
Dabei kommen die Werke, also die Herzen jeder Uhr,<br />
teilweise aus den gleichen Schweizer Manufakturen wie<br />
die von Breitling. „Was kostet denn eine Anzeige im Spiegel?<br />
50.000 Euro? Das Geld müssen Sie über den Preis<br />
erstmal wieder reinholen“, erklärt Hassler. So kommt<br />
es, dass die Uhren Helmut Sinns nicht nur einen Klang<br />
unter Liebhabern haben, sondern auch vergleichsweise<br />
günstig zu erstehen sind. „Mit dem Lamborghini fährt<br />
hier keiner vor. Und: Unsere Kunden kommen mittlerweile<br />
aus aller Welt – dank des Internets können wir viel<br />
mehr Menschen erreichen als je zuvor“, sagt Hassler, der<br />
den Netzvertrieb in den vergangenen Jahren auf Vordermann<br />
gebracht hat. Mittlerweile kommt fast die Hälfte<br />
des Umsatzes elektronisch zustande. Der schnelle Wandel<br />
vom alten Kaufmannsladen zum Internetversand<br />
verwundert nicht, wenn man hört, dass Geschäftsführer<br />
Hassler über 30 Jahre als IT-Fachmann bei IBM gearbeitet<br />
hat. Uhren waren lediglich sein Hobby, bis der alte<br />
Flieger über einen Liebhaberclub auf ihn zukam und<br />
ihm den Geschäftsführerposten anbot. „Da hab ich noch<br />
mal die Schulbank gedrückt“, sagt Hassler und zeigt auf<br />
ein Bild, das ihn bei der Ausbildung zum Uhrmachergesellen<br />
zeigt.<br />
Ein Ingenieur, der zum Uhrenfachmann wurde – das<br />
scheint in der Branche keine Seltenheit zu sein. Nur einige<br />
hundert Meter von Guinand-Watches entfernt, ebenfalls<br />
in Frankfurt-Rödelheim, liegt das Geschäft Sinn Spezialuhren,<br />
das Geschäft, das der Ingenieur Lothar Schmidt<br />
Mitte der 90er-Jahre vom alten Sinn kaufte. Die Tradition<br />
wird auch dort fortgeführt, doch aus 14 Mitarbeitern sind<br />
mittlerweile gut 70 geworden, die in einem Zweckbau<br />
mitten in einem kleinen Wohngebiet neue Uhrengenerationen<br />
entwickeln, die Reparaturen durchführen und ab<br />
und an auch mal ein Werk in eine Druckkammer stecken,<br />
um zu sehen, ob es einer Wassertiefe von 14.000 Meter<br />
gewachsen wäre. Die Unterwasseruhr UX gehört zum<br />
neuesten Streich von Lothar Schmidt, eine Uhr, die mit<br />
Silikonöl gefüllt ist und so aus jedem Winkel heraus ab-<br />
15<br />
3
lesbar bleibt. Für diesen Trick musste Schmidt allerdings<br />
mit einer Tradition brechen: die UX ist die erste Quarzuhr<br />
aus seinem Haus. Sie soll aber die Ausnahme bleiben.<br />
„Die mechanische Technik macht ja gerade die Faszination<br />
aus“, sagt Schmidt, der einst aus dem Maschinenbau<br />
in die Schweizer Uhrenbranche wechselte und zuletzt<br />
Produktionsleiter beim Hersteller IWC war, bevor er sich<br />
mit der Übernahme der Spezialuhren-Manufaktur einen<br />
lang gehegten Traum erfüllte. Das Prinzip des Direktvertriebs<br />
hat er beibehalten, auch die Fliegeruhren-Modelle<br />
führt er im Programm, doch mit einigen Kniffen hat er<br />
es geschafft, dem Namen Sinn eine weit größere Verbreitung<br />
zu geben. Einer der Verkaufsschlager ist etwa die<br />
Frankfurter Finanzplatzuhr, die es mittlerweile in etlichen<br />
Varianten gibt. „Wir haben einmal begonnen auf einige<br />
Zifferblätter ‚Frankfurt am Main’ zu schreiben, das wurde<br />
hier in der Region gleich sehr beliebt“, erzählt Schmidt.<br />
Mit der Finanzplatzuhr wurde gleich eine neue Zielgruppe<br />
ausgemacht: nicht mehr die Flieger, nicht die Taucher,<br />
sondern die Banker. Nachdem die Chefs der Deutschen<br />
Börse die Sinn-Uhren nicht nur trugen, sondern auch verschenkten,<br />
wurde die Sache zum Selbstläufer.<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Der Name Sinn sprach sich in der Finanzwelt<br />
schnell herum. Und weil Lothar Schmidt auch kleine<br />
Uhren für die Damen anbietet, hat sich der Kundenkreis<br />
schnell erweitert. Sonderanfertigungen sind auch kein<br />
Problem: bei Sinn arbeitet eine Graveurin. So kann auf<br />
der Finanzplatzuhr statt der Frankfurter Skyline auch<br />
gerne das Hamburger Stadtwappen prangen. Oder ein<br />
asiatisches Schriftzeichen: „Ein Drittel der Uhren geht<br />
KG<br />
ins Ausland“, sagt Schmidt. Der größte Markt: Japan.<br />
Co. &<br />
Stark im Kommen: Singapur. „Da kommt es vor allem<br />
drauf an, starke <strong>Partner</strong> vor Ort zu finden.“ Denn große<br />
GmbH<br />
Werbeanzeigen, die will man auch hier nicht schalten.<br />
„Als ich bei IWC aufhörte, lag dort der Anteil des Marketingbudgets<br />
bei 25 Prozent, mittlerweile sind 35 Pro-<br />
Spezialuhren<br />
zent üblich“, sagt Schmidt. Das drücke die Preise nach<br />
Sinn<br />
oben.<br />
Eine Finanzplatzuhr mit bestem Schweizer Werk gibt<br />
GmbH,<br />
es bei Sinn schon für knapp 1.700 Euro. Eine der teuersten<br />
Uhren im Verkaufsraum ist eine mit Brillianten be-<br />
Uhren<br />
setzte Damenuhr für 4.000 Euro. Wahre Schnäppchen<br />
Lange<br />
in der Uhrenwelt, in der bestens Betuchte auch gerne<br />
mal sechsstellige Summen in ein tickendes Kleinod in- Fotos:
vestieren. Lothar Schmidt setzt nach wie vor auf beste<br />
Teile aus der Schweiz. Unterschiede in der Technik gibt<br />
es kaum – außer dass Schmidts Mitarbeiter so manches<br />
Werk komplett zerlegen, um noch einige Spezialfunktionen<br />
einzubauen. „Damit schaffen wir es, im Gespräch<br />
zu bleiben. Sie finden bei uns Uhren mit Funktionen<br />
und Details, die es sonst nicht gibt.“ In die ölgefüllte<br />
Unterwasseruhr hat Schmidt bislang am meisten Geld<br />
investiert – sie ist vom germanischen Lloyd geprüft und<br />
noch dazu die offizielle Uhr der Polizeispezialeinheit<br />
GSG9, was Schmidt nicht ohne Stolz sagt.<br />
Doch mit solch aufwändigen Modifikationen hat der<br />
Mittelständler eine gewisse Grenze erreicht. Die Werke<br />
kommen aus der Schweiz, einige Modifikationen aus<br />
Hanau, die Gehäuse aus einem eigenen Werk in Glashütte.<br />
Die Millionen für die Entwicklung eines eigenen<br />
Uhrwerks können sich nur die ganz Großen leisten.<br />
Reportage sinnliche Zeiten<br />
„Sie finden bei uns Uhren mit Funktionen und Details,<br />
die es sonst nicht gibt. Damit schaffen wir es, im<br />
Gespräch zu bleiben.“ (Lothar Schmidt)<br />
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1
18<br />
So verwundert es nicht, dass aus Glashütte, dem<br />
kleinen Städtchen im Erzgebirge immer noch Innovationen<br />
kommen, über 160 Jahre nachdem sich dort der<br />
erste Uhrmacher niederließ. Ferdinand Adolph Lange,<br />
nach vielen Stationen in Europa ein Geübter seines<br />
Fachs, wählte den Standort, weil im Osten Subventionen<br />
lockten. Die königlich-sächsische Regierung wollte<br />
die strukturschwache Region stärken und unterstützte<br />
Lange, rang ihm aber zugleich das Versprechen ab, ja<br />
genug Ausbildungsplätze zu schaffen. Dies sollte zum<br />
Grundstein der heute noch florierenden Uhrenwirtschaft<br />
werden. Die niedrigen Lohnkosten tun ihr Übriges,<br />
denn der einst so stolze Bergwerksort ist schwer<br />
verarmt. Lange bildet 15 Uhrmacher aus – und ermuntert<br />
sie dazu, sich selbstständig zu machen. Etliche<br />
Unternehmen entstehen in der zweiten Hälfte des 19.<br />
Jahrhunderts in Glashütte, eine 1878 gegründete Uhrmacherschule<br />
macht den Ort zum Zentrum der Uhrenproduktion.<br />
Bald war der Name Glashütte-Sachsen so<br />
viel wert, dass die 1906 gegründete Firma Nomos auf<br />
die Idee kam, Schweizer Uhren zu importieren und sie<br />
mit dem prestigeträchtigen Namen auszustatten – eine<br />
Praxis, die vier Jahre später gerichtlich unterbunden<br />
wurde und damit das Aus für die Firma bedeutete. Nach<br />
dem Ende der DDR und dem „volkseigenen“ Uhrenbetrieb<br />
wurde Nomos 1991 wieder gegründet – zusammen<br />
mit etlichen anderen Traditionsbetrieben.<br />
Heute sind in Glashütte gut 900 Menschen in der<br />
Uhrenwirtschaft tätig, es ist ein boomender Industriezweig.<br />
Luxus aus Deutschland ist weltweit gefragt. Der<br />
Reportage sinnliche Zeiten<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Juwelier Wempe hat sich dort angesiedelt, die Swatch-<br />
Gruppe lässt den alten Namen Union wieder aufleben.<br />
Und auch hinter einem traditionellen Namen wie<br />
A. Lange & Söhne steht mittlerweile der Schweizer<br />
Luxusgüterkonzern Richemont, Jahresumsatz 4,8 Milliarden<br />
Euro. Auch namhafte Firmen wie IWC, Jaeger-<br />
LeCoultre, Cartier oder Baume et Mercier gehören zu<br />
dem Schweizer Unternehmen. Große Innovationen<br />
sind in der Uhrenbranche auch mit derart viel Geld<br />
im Rücken kaum noch zu erwarten, da muss man auf<br />
Bewährtes zurückgreifen. Oder auf Legendäres wie bei<br />
A. Lange & Söhne, die kürzlich die Rückkehr des Tourbillon<br />
bekannt gaben, eine Technik, 1801 von Breguet<br />
erstmals patentiert, die bei Taschenuhren die Ganggenauigkeit<br />
durch einen kleinen Käfig, in dem Unruh<br />
und Anker auf einem Drehgestell um das Sekundenrad<br />
wirbeln, garantiert. Der Fortschritt bei Lange liegt im<br />
Stillstand: Der „Wirbelwind“ lässt sich anhalten. Eine<br />
uhrenmechanische Meisterleistung, die die Besitzer der<br />
Cabaret Tourbillon gerne zum Besten geben werden.<br />
Obwohl das Tourbillon bei einer Armbanduhr eigentlich<br />
kaum Vorteile bringt. Aber bei einem Preis von 165.000<br />
Euro kann es ja nicht schaden, Geschichten zu erzählen.<br />
Teurer wird’s nur bei Luxusherstellern wie Cartier<br />
oder Chopard, die jedes noch so kleine Ziffernblatt mit<br />
Saphiren, Brillanten und Rubinen zum Funkeln bringen.<br />
Ein Fall für Millionäre.<br />
Aber weiß Gott nichts für den 91-jährigen Uhrmacher<br />
Helmut Sinn aus Frankfurt: „Eine Uhr muss funktionieren“,<br />
sagt er. So einfach ist es manchmal.<br />
Fotos: Sinn Spezialuhren GmbH & Co. KG, Lange Uhren GmbH
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Schöne neue<br />
Urlaubswelt<br />
Wer in zehn, 20 oder 30 Jahren verreist, wird ganz andere<br />
Möglichkeiten haben. Denn Urlaub anno 2028 sieht ganz<br />
anders aus als eine Woche All inclusive auf Mallorca im<br />
Jahr 2008. „Insurance“ hat sich bei Urlaubsexperten und<br />
Trendforschern umgehört und stellt Ihnen spannende<br />
Trends und Visionen vor.
Fotos: Gettyimages/Matthias Clamer, Bettina Kowalewski<br />
TExT: MAREN CoRNILs<br />
Mit dem Raumschiff ins Weltallhotel, per U-Boot ins<br />
Unterwasserresort, mit der Zeitmaschine an den<br />
Hof Ludwigs des XIV., mit dem Privatjet in fünf Tagen<br />
um die Welt oder ein Wochenende schwerelos und total<br />
entspannt in einer Liquidrom-Kapsel durchs Wasser gleiten<br />
– darüber, wie Reisen in Zukunft aussehen könnten,<br />
wird viel spekuliert. Mögen einige der Visionen arg nach<br />
Science-Fiction klingen, so sind andere Urlaubsentwürfe<br />
lediglich eine Frage der Zeit. Schließlich investiert der britische<br />
Milliardär und Freigeist Richard Branson schon seit<br />
Jahren in den kommerziellen Weltraumtourismus. Geht<br />
es nach dem exzentrischen Unternehmer, so soll bereits<br />
2009 die erste Raumfähre Touristen ins All beamen. An<br />
Interessenten jedenfalls mangelt es Branson nicht.<br />
Doch nicht nur der Kosmos, auch eine andere bislang<br />
kaum entdeckte Welt wird als Urlaubsdestination immer<br />
interessanter: die Ozeane. Luxuriöse Unterwasserrestaurants<br />
wie das des Hilton-Resorts auf den Malediven haben<br />
bereits den Anfang gemacht. Inzwischen können gutbetuchte<br />
Gourmets auch am Roten Meer und in anderen<br />
Warmwasser-Regionen Fisch gleich doppelt genießen:<br />
auf dem Teller und durch die Scheibe eines Unterwasser-<br />
Restaurants. Bis die ersten Gäste in einem Hotel unter<br />
Wasser einchecken können, dürfte es also nicht mehr<br />
allzu lange dauern, zumal Pläne für ein solches Megaprojekt<br />
längst vorliegen. Wunschort ist das Emirat Dubai, in<br />
dem schon heute die schöne neue Urlaubswelt von morgen<br />
entsteht. Wer nicht warten will, bis sich Investoren<br />
für das Milliarden teure Ozeanhotel finden, kann sich<br />
schon heute mit einer Attraktion des „Atlantis Resorts<br />
Dubai“ trösten, die aus einem James-Bond-Film stammen<br />
könnte: eine gläserne Rutsche, die Erlebnishungrige<br />
durch ein Haifischbecken sausen lässt.<br />
Künstliche Inseln in Form der Welt oder einer Palme,<br />
die größte Skihalle der arabischen Halbinsel, gigantische<br />
Shopping Malls und Freizeitparks, Hotels, von deren Betten<br />
aus man direkt in die Wolken guckt – in Dubai, dem<br />
Märchenland aus 1001 Nacht, ist beinahe alles möglich.<br />
Der Wüstenstaat ist ein echter Trendsetter. Doch auch<br />
in den Nachbaremiraten ist man nicht untätig. In Ras<br />
al-Khaima soll bis 2020 das „Snow Desert Resort“ entstehen,<br />
eine künstliche Megalopolis mit Süd- und Nordpollandschaft<br />
und eigenem Wintersporthotel. Dass klimatische<br />
Bedingungen in Zukunft kein Hindernis mehr<br />
darstellen, und dass dank der Technik überall alles möglich<br />
sein wird, zeigt auch ein anderes Projekt, das gerade<br />
in Bahrain geplant wird: ein klimatisierter Radweg.<br />
Reportage schöne neue Urlaubswelt<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Doch Technik und hoch entwickelte Technologien<br />
werden nicht nur dazu eingesetzt, immer gigantischere<br />
Projekte umzusetzen und stets neue Entertainment-Superlative<br />
zu erschaffen. Sie tragen auch dazu bei, das<br />
Reisen angenehmer und komfortabler zu gestalten.<br />
Dazu gehört, dass Passagiere künftig ohne Schlangestehen<br />
einchecken können – indem sie sich einfach<br />
per Handy anmelden. Und auch bei der Auswahl der<br />
Reise spielt Technik eine große Rolle. So helfen etwa<br />
Filmtrailer mit integrierter Musik und virtuellem Sightseeing<br />
dabei, sich multimedial über ein Urlaubsziel zu<br />
informieren. Außerdem können über Hotelbewertungsportale<br />
und global agierende Reise-Communitys Meinungen<br />
und Tipps anderer Reisender zu Destinationen<br />
oder Urlaubsdomizilen eingeholt werden. Auch bei der<br />
Buchung sind virtuelle Helfer ein Thema: Humanoide<br />
Avatare übernehmen immer häufiger die Beratung von<br />
Reisewilligen. Und schließlich können sich diese – parallel<br />
zur Reisebuchung – auch gleich die passende DVD<br />
oder die gewünschte Fluglektüre aussuchen, die dann<br />
beim Einchecken bereitsteht.<br />
Ein wichtiges Urlaubsutensil sind heute bereits hochintelligente<br />
Mobilgeräte wie Smartphones oder PDAs.<br />
Ganz gleich, ob es sich um Kommunikation, Information<br />
oder Navigation handelt: Diese Geräte können alles und<br />
wissen alles. Wer etwa nach Paris, Mailand oder Sydney<br />
fährt, lädt sich vorher aktuelle City-Guides mit Sightseeing-<br />
und Ausgehtipps auf sein Smartphone. Er reserviert<br />
sich bereits zuhause einen Tisch in einem besonders angesagten<br />
Restaurant oder Karten für ein Konzert. Auch<br />
vor Ort lassen sich an bestimmten Stationen Sightseeing-<br />
21<br />
3
22<br />
Infos downloaden, die – etwa bei einem Rundgang durch<br />
den Vatikan – alles über einflussreiche Päpste und wertvolle<br />
Kunstschätze erzählen.<br />
Neben Sightseeing und dem Kennenlernen fremder<br />
Länder und Kulturen, ist es für die Twens von morgen vor<br />
allem wichtig, auf Reisen neue Leute kennen zu lernen,<br />
Bekannte aus dem Cyberspace zu treffen und sich als<br />
Teil einer globalen Community zu erleben. Da ist es nur<br />
konsequent, dass man sich bereits bei der Reiseplanung<br />
Foren und Chats bedient. Wo gibt es in Riga die preiswertesten<br />
Zimmer? Wer macht in New York den besten<br />
Burger? Wie heißt Budapests coolster Nachtclub? – für<br />
die Globetrotter der WWW-Generation ist das Internet<br />
eine unverzichtbare Infobörse.<br />
Auch eine andere Reiseform dürfte sich weiter etablieren:<br />
das Couchsurfing. Dahinter verbirgt sich das Übernachten<br />
mit Familienanschluss. Im Couchsurfing-Club<br />
bieten Mitglieder rund um den Globus anderen Mitgliedern<br />
ihre Couch zum Übernachten an. Der Gedanke,<br />
der dahinter steckt, erinnert an das in den Siebziger- und<br />
Achtzigerjahren beliebte Prinzip Interrail: Entdecke die<br />
Welt und lerne neue Leute kennen. Aber es geht auch<br />
noch unkonventioneller. Gelegentlich muss fürs Weltenbummeln<br />
nicht einmal mehr der Rucksack gepackt<br />
werden. So können Erlebnishungrige und Möchtegern-<br />
Abenteurer neue Kontinente und Metropolen auch ganz<br />
bequem, per WWW, entdecken – secondlife.com macht<br />
es möglich. In dem Internetportal können sich User eine<br />
zweite Cyberexistenz zulegen und diese dann auf Reisen<br />
schicken.<br />
Reportage schöne neue Urlaubswelt<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Natürlich gibt es auch Gegenentwürfe zu diesen<br />
Technologie dominierten Reisevisionen. Im Zeitalter<br />
von Internet und Informationsflut kann Reisen auch<br />
Entschleunigung, eine Art Zivilisationsflucht auf Zeit<br />
bedeuten. Wellnessurlaube erfreuen sich auch in Zukunft<br />
großer Beliebtheit; das Interesse an traditionellen<br />
Entspannungstechniken und ganzheitlichen Heilmethoden<br />
wie Zen, QiGong, Yoga, Ayurveda oder Traditionelle<br />
Chinesische Medizin wächst. Gleichzeitig gönnen sich<br />
immer mehr Menschen so genannte Health Holidays,<br />
auch Medical Wellness genannt. Präventiv etwas für Körper<br />
und Kondition zu tun, den Körper – ähnlich einer<br />
Autoinspektion – regelmäßig einem Check-up zu unterziehen,<br />
ist nicht mehr nur für die Generation 50plus<br />
oder gut bezahlte Manager eine Option. Wer sich lieber<br />
um die Seele kümmert, den führt seine Sinnsuche mitunter<br />
zu einer Schweigewoche in ein alternatives Hofgut,<br />
zum Fasten in ein buddhistisches Kloster – oder<br />
zurück in die Natur, die als Kontrast zu den künstlichen<br />
Erlebniswelten immer wichtiger wird.<br />
Einchecken im Eishotel am Nordpol, übernachten<br />
in einem Baumhaus in Costa Rica, Bären beobachten<br />
in Kanada, Kaffee ernten auf einer brasilianischen Ökoplantage<br />
– auch so kann Urlaub aussehen. Nachhaltigkeit<br />
ist dabei das Stichwort. Denn die Gruppe der LO-<br />
HAS – Lifestyle of Health and Sustainability (Lifestyle<br />
auf Basis von Gesundheit und Nachhaltigkeit) –, zu der<br />
sich auch Promis wie Leonardo di Caprio oder Julia Roberts<br />
zählen, findet immer mehr Anhänger. Und mit ihr<br />
die Nachfrage nach klimaneutralen Reisen.
Fotos: Bettina Kowalewski<br />
Wer nicht ganz aufs Fliegen verzichtet, investiert zumindest<br />
in einen Emissionsausgleich (s. auch Interview<br />
Seite 28), um so den verursachten CO 2 -Ausstoß auszugleichen.<br />
Oder düst statt im Cabrio mit dem Hybridauto<br />
Richtung Amalfiküste. Gut möglich, dass er unterwegs in<br />
einem der immer zahlreicher vertretenen „organischen<br />
Hotels“ absteigt, die zu 100 Prozent aus recyclebaren Materialien<br />
gebaut sind, auf Biostrom, Erdwärme und Solarenergie<br />
setzen, dennoch nicht auf schickes Design verzichten.<br />
Oder er nutzt seinen Urlaub sogar, um bei einem<br />
Wiederaufforstungsprojekt aktiv etwas für die Umwelt zu<br />
tun. Mit den Jute-statt-Plastik- und Atomkraft-Nein-Danke-Parolen<br />
der späten Siebziger- und Achtzigerjahre hat<br />
diese durchaus konsum- und lustorientierte Generation<br />
jedoch wenig gemeinsam. Genuss und gutes Gewissen<br />
schließen sich bei ihnen ebenso wenig aus wie Naturverbundenheit<br />
und Technikbegeisterung. Spaß haben und<br />
etwas Sinnvolles tun – so lautet die Devise der LOHAS.<br />
Eine weitere, immer größere Zielgruppe wird in Zukunft<br />
massiv mitbestimmen, wie gereist wird: die Silver<br />
Surfer, die jetzt schon heftig umworbenen aktiven<br />
Senioren. Der zahlungskräftigen, anspruchsvollen und<br />
sehr reiseerfahrenen Generation 50plus, die trotz zunehmenden<br />
Alters mobil bleibt, wird die Reiseindustrie neue<br />
Produkte und Dienstleistungen anbieten müssen, die<br />
allerdings nichts mit einer Seniorenreise zu tun haben<br />
werden. Überhaupt wird Urlaub immer stärker in individualisierbaren<br />
Bausteinen angeboten werden.<br />
Im Urlaub einen Kochkurs bei einem Sternekoch zu<br />
belegen, kann ebenso dazugehören wie mit einem Meeresbiologen<br />
auf Tauchstation zu gehen oder von einem<br />
chinesischen Heilkundigen in die Kräutermedizin eingeweiht<br />
zu werden. Urlaub heißt künftig: erleben mit allen<br />
Sinnen. Dabei kommt auch den Hotels eine neue Bedeutung<br />
zu. Sie sind nicht mehr nur Bettstatt, sondern Teil<br />
eines Erlebnispakets. Neben Design- und Wellnesshotels<br />
stehen deshalb Häuser hoch im Kurs, die ganz unterschiedliche<br />
Wohnwelten – eine Romantiksuite, ein Zimmer<br />
im japanischen Zen-Stil, ein Landhausappartement,<br />
ein Zimmer im Afrika-Look etc. – anbieten.<br />
Oder man bucht sich gleich in einem so genannten<br />
Themenhotel ein. Übernachtet im Iglu auf Bärenfellen,<br />
klettert in einer Ritterburg ins Himmelbett, besteigt<br />
abends seine Kajüte auf einem Piratenschiff oder nimmt<br />
eine Dusche in der futuristisch gestylten Weltraumstation.<br />
Das, soviel steht heute schon fest, dürfte nämlich<br />
auch in Zukunft noch preiswerter sein, als sich mit dem<br />
nächsten Urlaubsshuttle zum Mond beamen zu lassen.<br />
Buchtipp<br />
„Crazy Hotels“ von Bettina<br />
Kowalewski, erschienen im<br />
Christian Brandstätter Verlag.<br />
Reportage schöne neue Urlaubswelt<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
2
24<br />
Reportage Apple Design<br />
Revolutionen im Büro<br />
<strong>insurance</strong> 2009
Reportage Apple Design<br />
Ob iBook, iPod oder iPhone – Apple Computer feiert eine<br />
beispiellose Erfolgsgeschichte. Mitgeschrieben hat sie der<br />
Designer dieser Digital-Lifestyle-Produkte, Jonathan Ive.<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
text: katja kupfer<br />
Dieser Text entsteht auf einem weißen iBook, das<br />
schon ein wenig betagt ist, aber immer noch heiß<br />
geliebt wird. Liebevoll Puderdose genannt, kam beim<br />
Kauf vor einigen Jahren überhaupt kein anderes Gerät<br />
infrage. Groß war die Bestürzung, als – zum Glück in<br />
der Garantiezeit – der Bildschirm kaputtging. Nun wird<br />
bald der Abschied vom Kleinen (ein anderer Kosename)<br />
genommen werden müssen, schließlich kann es keine<br />
lebenslange Beziehung zu einem Computer geben, und<br />
es wird ein neuer in das Leben eintreten. Selbstverständlich<br />
wird er wieder unter dem Zeichen eines angebissenen<br />
Apfels stehen. Früher war es undenkbar, dass man<br />
zu einem technischen Gerät ein derart emphatisches<br />
Verhältnis pflegte. Und gerade der Computer war in<br />
seiner Frühzeit ein beängstigend kompliziert wirkendes<br />
Ding aus der Zukunft, dass nur Spezial-Cracks, Informatiker<br />
mit dicken Brillen, zu beherrschen schienen, indem<br />
sie Befehle in vollkommen unverständlichen Codes<br />
dort eingaben. Auch der erste Computer, der auf dem<br />
heimischen Schreibtisch stand, ihn geradezu einnahm,<br />
blieb stets ein Rätsel. Nicht selten flossen Tränen, wenn<br />
die orangefarbene Schrift auf dem schwarzen Hintergrund<br />
flackerte und man nicht verstand, warum. Hier<br />
war keine Zuneigung im Spiel, sondern das Gegenteil.<br />
Es geht unbestritten auf Apple Computer zurück,<br />
1974 von Steven Wozniak, Steve Jobs und Ron Wayne<br />
in Kalifornien gegründet, dass sich das Verhältnis der<br />
Benutzer zur Technik, insbesondere zu Computern,<br />
verändert hat. Heute sprechen wir ohnehin von Digital-<br />
Lifestyle-Produkten, dazu gehören neben Computern<br />
und Laptops hauptsächlich Geräte wie der iPod oder das<br />
iPhone, die nicht mehr bloß die Rolle eines einfachen<br />
MP3-Players oder eines Mobiltelefons spielen, sondern<br />
die von Design-Ikonen. Die Apple-Anhängerschaft ist im<br />
vergangenen Jahrzehnt exorbitant gewachsen – Apple<br />
Computer ist von einer kleinen Firma, die anders dachte<br />
und Computer für eine vor allem im kreativen Bereich<br />
25<br />
3
26<br />
Jonathan Paul Ive<br />
tätige Gruppe konzipierte, zu einem Global Player geworden.<br />
Dafür zeichnet neben Steve Jobs ein weiterer<br />
Mann verantwortlich: der britische Designer Jonathan<br />
Ive, der das Design der neuen Generation schuf.<br />
Aber man muss doch ein wenig zurückgehen und<br />
kurz die Tradition, in der Apple steht, beleuchten. Noch<br />
Mitte/Ende der Neunzigerjahre ging man davon aus,<br />
dass aus dem Bereich der Mikroelektronik nur wenige<br />
Produkte das Zeug zu Design-Klassikern hätten. Der<br />
Apple Macintosh, 1984 eingeführt, erlangte diesen Rang<br />
trotzdem. Aufrecht, Platz sparend, in weißem Gehäuse,<br />
dazu benutzerfreundlich – er war so ganz anders als<br />
die grauen IBM-Kisten. Mit seiner grafischen Benutzeroberfläche,<br />
die sich intuitiv erfassen ließ, setzte der Mac<br />
Maßstäbe. Der Designtheoretiker Bernhard E. Bürdek<br />
schrieb darüber: „Wie der Walkman die kollektive Musikerfahrung<br />
zur mobilen und individuellen machte, so ist<br />
der Mac das Zeichen dafür, wie bisher weitgehend zentralisierte<br />
Rechenleistung dezentralisiert und auf dem<br />
Schreibtisch des einzelnen Benutzers verfügbar gemacht<br />
wurde.“ Mit der freundlich wirkenden, kompakten weißen<br />
Kiste, der hohen grafischen Auflösung, der Verpackung,<br />
dem Handbuch und dem Zubehör, wurde Apples<br />
künftige Richtung bereits angedeutet. Auch die Software<br />
war richtungweisend: Das Interface des Macintosh wurde<br />
zum Leitbild, etwas „on-the-fly“ zu begreifen, mit der<br />
Maus über den Bildschirm zu gleiten, Objekte anzuklicken<br />
und zu sehen, wie sich die Dinge verändern, dies<br />
war ein erster großer Schritt, der über die Eingabe von<br />
Jonathan Paul Ive, geboren 1967 in London, Vice President of Industrial<br />
Design bei Apple Inc. Studierte an der Newcastle Polytechnic<br />
Art School in Northeast England, Abschluss 1989, danach tätig bei<br />
Tangerine, einem renommierten Designstudio in London. Seit 1992<br />
bei Apple Inc. Entwarf neben dem iMac, iBook, Power Mac, G4<br />
Cube, iPod, iPhone. Zahlreiche internationale Preise: 2006 wurde<br />
ihm von Queen Elizabeth II. der Titel „Commander of the Most<br />
Excellent Order of the British<br />
Empire“ verliehen. 2002 wurde<br />
das Apple Industrial Design<br />
Team unter Ives Leitung mit<br />
dem red dot design team of the<br />
year ausgezeichnet. Weitere<br />
Auszeichnungen: Gold Award<br />
der „British Design an Art<br />
Direction“ und „Designer of<br />
the Year“.<br />
Reportage Apple Design<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Kommandos auf Befehlszeilen hinausging. Beim Mac<br />
vollzog sich der Wandel von der Macht des Wortes zur<br />
Macht der Bilder.<br />
Doch bevor Apple endgültig Erfolgsgeschichte<br />
schreiben konnte, waren noch einige Hürden zu nehmen.<br />
So verließ Mitgründer Steve Jobs, dessen Leitsatz<br />
„think different“ lautete, 1985 nach einem internen<br />
Machtkampf die Firma. Er gründete eine eigene Computerfirma,<br />
NeXT, und ließ dort Geräte entwickeln, die<br />
anderen auf dem Markt zwar technologisch weit überlegen<br />
waren, aber nie zu einem kommerziellen Erfolg<br />
wurden. Max OS X, das Apple-Betriebssystem, besitzt<br />
auch heute noch viele Eigenschaften des NeXT-Systems,<br />
beispielsweise das Dock. Denn 1996 kaufte Apple NeXT<br />
für 402 Millionen US-Dollar, und Steve Jobs war wieder<br />
da – als Berater, als Mitglied des Vorstandes, als vorübergehender<br />
Geschäftsführer mit einem Jahresgehalt<br />
von einem Dollar, was Jobs nicht nur einen Eintrag ins<br />
Guiness-Buch der Rekorde als schlecht bezahltester Geschäftsführer<br />
bescherte, sondern auch Apple einen gewissen<br />
Hype als unkonventionelle, coole Firma.<br />
Ein anderer Mann, der von nun an eine wichtige<br />
Rolle für Apple spielen sollte, war längst in Kalifornien<br />
angekommen: Jonathan Ive, heute Vice President of Industrial<br />
Design bei Apple Inc. Er war bereits 1992 zu<br />
Apple gekommen – man hatte ihn bei einem Londoner<br />
Designbüro abgeworben – wo er Designs von Waschbecken<br />
über Toiletten bis hin zu Mikrowellen entwickelte.<br />
Doch Ives Anfangszeit bei Apple gestaltete sich schwierig.<br />
Der damals 25-Jährige, dessen Interesse stets der<br />
Frage galt, wie sich die Form eines Objektes am besten<br />
mit seiner Funktion vereinen ließe, bekam nur wenig<br />
Handlungsspielraum, mithin kaum eine Chance, den<br />
Produkten seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Zu<br />
jener Zeit schrieben die Ingenieure bei Apple nicht nur<br />
die Funktion der Geräte, sondern auch deren Design vor.<br />
So verschwanden Ives ureigene Entwürfe zunächst in<br />
der Schublade; er baute jedoch nebenbei ein Team aus<br />
Apple<br />
handverlesenen Designern auf und gründete eine eigene<br />
von<br />
Designabteilung. Als Jobs 1997 zu Apple zurückkehrte<br />
und etwas Revolutionäres verlangte, holte Ive einen Entwurf<br />
aus der Schublade, der alles veränderte.<br />
Genehmigung<br />
Er ist sicher einer der Schlüsselmomente, einer jener<br />
magischen Momente, die Apple etwas mythisch Erhöhtes,<br />
Religionsgleiches verleihen. Allein eine Messe<br />
freundlicher<br />
zu veranstalten, die MacWorld, um dort ausschließlich<br />
Mit<br />
die eigenen Innovationen vorzustellen, war ungewöhnlich.<br />
Fotos:
Am 6. Mai 1998 also tritt Steve Jobs im unvermeidlich<br />
schwarzen Rollkragenpullover auf der Sommer MacWorld<br />
auf und stellt einen noch nie dagewesenen Computer vor,<br />
den iMac, einen Entwurf Ives. Im Hintergrund läuft auf<br />
einer Großleinwand ein Werbespot: „An alle, die anders<br />
denken.“ „Die Querdenker, die Visionäre, die Idealisten,<br />
die Rebellen.“ Zu sehen sind berühmte Persönlichkeiten<br />
wie Einstein, Ghandi, Picasso etc. Und noch etwas ist zu<br />
sehen: Ein buntes rundes Ding aus transluzentem Kunststoff,<br />
das einen anzulächeln scheint. Es erinnert an Obst<br />
oder an Campino-Bonbons. Das soll ein Computer sein?,<br />
mag sich so mancher fragen. Es war einer: klein, leise,<br />
rund und bunt, und er verkaufte sich millionenfach. Nicht<br />
etwa, weil er anders funktionierte als die beigefarbenen<br />
PC-Türme, sondern weil er Gefühle ansprach, weil er vertraut<br />
wirkte und sympathisch, und weil er den Menschen<br />
im Benutzer ansprach. Der iMac veränderte maßgeblich<br />
unseren Umgang und unsere Erwartungen an Computer<br />
und an technische Geräte überhaupt. Sein transparentes<br />
Design wurde in der Folge vom Windows Notebook über<br />
den USB-Hub bis hin zum Toaster vielfach kopiert. Ive<br />
hatte in seinem neuen Entwurf sämtliche traditionellen<br />
Konzepte des Computerdesigns ignoriert. Sein Ziel war<br />
es gewesen, ein einfaches und einheitliches System zu<br />
entwickeln, dabei auf jedes noch so kleine Detail Wert zu<br />
legen, egal ob es sich um ein Stromkabel handelte oder<br />
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Reportage Apple Design<br />
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<strong>insurance</strong> 2009<br />
um die Verpackung. Alles sollte aus einem Guss sein, die<br />
Benutzung zu einem Erlebnis werden. In den folgenden<br />
Jahren verfeinerte Ive das Design des perfekten Computers<br />
weiter, und mit der Aqua-Oberfläche des Mac OS X<br />
wurde das Design auch bis in die Software integriert und<br />
mithin der einheitliche Designgedanke mit maximalem<br />
Wiedererkennungswert evoziert. Seine Kreationen, so<br />
Ive, seien häufig von der Natur inspiriert: Die Apple-Maus<br />
ist etwa wie ein Wassertropfen geformt, der auf einem<br />
Blatt sitzt. So entstanden unter Ive, der seit der Erfolgsgeschichte<br />
des iMac für die Gestaltung der gesamten Apple<br />
Produktionslinie verantwortlich zeichnet, iBook, Power<br />
Mac, iPod, G4 Cube, PowerMac G5 und nicht zuletzt das<br />
iPhone, allesamt Produkte, die – technisch gesehen – häufig<br />
kaum mehr (manchmal sogar weniger) konnten als<br />
Geräte der Konkurrenz, die aber stets schöner, sinnlich<br />
begreifbarer und leichter zu bedienen waren. Design-Ikonen<br />
eben, die die Technik- und Computerwelt verändert<br />
haben, ihr einen menschlichen Anstrich verliehen haben.<br />
„Mein Ziel ist ganz einfach Produkte zu erschaffen, die<br />
den Menschen etwas bedeuten. Am Ende ist es sehr motivierend<br />
und inspirierend, jemanden bei der Benutzung<br />
eines Apple-Produktes zu beobachten und zuzusehen,<br />
wie er es genießt“, sagte Ive einmal. Und besser könnte<br />
dieser Text nicht enden – es war ein Genuss, ihn in das<br />
iBook zu tippen.<br />
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2
<strong>insurance</strong> 2009
Foto: Hubert Burda Media Holding GmbH & Co. KG<br />
Interview Christiane zu salm<br />
„Immer das<br />
Ziel im Blick!“<br />
Christiane zu Salm ist Medienmanagerin und seit<br />
Neuestem Vorstand für den Bereich Cross Media<br />
beim Burda-Konzern. Von 1998 bis 2001 leitete sie<br />
den Musiksender MTV. Nebenher engagiert sich<br />
die Medienexpertin bei dem sozialen Netzwerk<br />
„Network for Teaching Entrepreneurship“(NFTE).<br />
interview: maren cornils<br />
In der Öffentlichkeit kennt man Sie vor allem als erfolgreiche<br />
Medienunternehmerin und – seit Kurzem – auch als<br />
neuen Vorstand des Burda-Konzerns. Trotz Ihres sicherlich<br />
recht vollen Terminkalenders engagieren Sie sich privat bei<br />
NFTE, dem „Network for Teaching Entrepreneurship“. Hat<br />
Ihr Tag mehr als 24 Stunden?<br />
Christiane zu salm: Begeisterung für neue und spannende<br />
Themen fordert zeitlich sicher ihren Tribut. Entscheidend<br />
ist jedoch, Prioritäten zu setzen, für sich selbst<br />
zu entscheiden, was einem wirklich am Herzen liegt.<br />
Und so herausfordernd die Aufgabe auch ist, bei Hubert<br />
Burda Media den crossmedialen Wandel mitzugestalten:<br />
Es ist mir vor allem wichtig, anderen etwas von meinen<br />
Erfahrungen weiterzugeben. Bei NFTE kann ich das in<br />
idealer Weise. Deswegen werde ich immer Zeit dafür haben,<br />
auch wenn der Tag nur 24 Stunden hat.<br />
Was für eine Idee verbirgt sich denn hinter NFTE? Kinder<br />
schon früh zu kleinen Unternehmern zu erziehen?<br />
Christiane zu salm: Genau darum geht es. Aber das<br />
Netzwerk hat auch einen sozialen Auftrag. NFTE wur-<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
de 1987 von dem New Yorker Lehrer und Unternehmer<br />
Steve Mariotti gegründet, der unter schwierigen<br />
Umständen Jugendliche an einer High School in der<br />
Bronx unterrichtete. Mariotti war in Sorge um die ihm<br />
anvertrauten Schüler, die auf dem Arbeitsmarkt schlechte<br />
Chancen gehabt hätten. Darum baute er die gemeinnützige<br />
Institution NFTE auf und steckte sich das Ziel,<br />
Jugendlichen aus den Brennpunktgebieten der Städte<br />
und aus strukturschwachen Räumen beim Aufbau einer<br />
selbstständigen Existenz zu helfen.<br />
Wo setzt NFTE dafür an?<br />
Christiane zu salm: Das Kernstück von NFTE ist ein<br />
Unterrichtsprogramm für Jugendliche zum Thema<br />
Unternehmensstart. Die Kurse werden an öffentlichen<br />
Schulen (insbesondere Haupt-, Gesamt- und Realschulen)<br />
angeboten, in Nachmittagsprogrammen von kommunaler<br />
Jugendarbeit und in kompakten BizCamps in<br />
den Ferien. Dabei lernen die Kids nicht nur Sprache, Mathe<br />
und soziale Kompetenz. Das Programm ermutigt sie<br />
auch, fördert ihre natürliche Kreativität und gibt ihnen<br />
Selbstvertrauen. So entwickeln sie persönliche Souveränität<br />
und konkrete Lebensperspektiven.<br />
29
0<br />
Die Idee für das „Network“ kommt aus Amerika, wo<br />
Unternehmertum ein viel positiveres Bild hat als bei uns<br />
in Deutschland. Lässt sich das Modell trotzdem adaptieren?<br />
Christiane zu salm: Ich würde NFTE schon fast als Exportschlager<br />
sehen: Das Netzwerk agiert heute in 15 Ländern<br />
und wird als weltweit führend in der Entrepreneurship-Ausbildung<br />
gesehen. Aber zurück zu Deutschland:<br />
Auch unser Arbeitsmarkt ist gerade im Umbruch und<br />
gerade Jugendliche mit schlechten Startchancen sind<br />
besonders von der strukturellen Krise betroffen. Es gibt<br />
für sie große Probleme, Lehrstellen und Arbeitsplätze zu<br />
finden. Da ist ihnen ganz egal, ob manche in der Gesellschaft<br />
ein weniger positives Bild vom Unternehmer<br />
haben, als das in Amerika der Fall ist. Es geht für sie<br />
darum, Verantwortung zu übernehmen, das Heft in die<br />
eigene Hand zu nehmen.<br />
Interview Christiane zu salm<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Warum ist es so wichtig, den Grundstein für unternehmerisches<br />
Denken und Handeln beziehungsweise ein eigenverantwortliches<br />
selbstständiges Handeln schon so früh zu<br />
legen?<br />
Christiane zu salm: Im Jugendalter legen die meisten<br />
Menschen den Grundstein für ihre spätere soziale und<br />
berufliche Existenz. Albert Einstein hat einmal gesagt:<br />
„Wenn Du ein glückliches Leben willst, verbinde es mit<br />
einem Ziel.“ Was aber, wenn man statt eines Ziels den<br />
Wald vor lauter Bäumen nicht sieht? Wenn es ohnehin<br />
schwer ist, an eine Stelle zu kommen, und dann auch<br />
noch mit Mühe verbunden? Wenn niemand in der Familie<br />
da ist, um einem zu helfen? NFTE hilft den Jugendlichen,<br />
sich Ziele zu stecken. Es muss ja nicht jeder, der<br />
an dem Programm teilnimmt, Unternehmer werden.<br />
Aber es hilft dabei, für sich selbst zu planen, selbstständig<br />
zu werden, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen.<br />
Mit so einer Haltung findet man im Zweifel<br />
auch leichter einen regulären Arbeitsplatz.<br />
Heißt das, in Deutschland werden Schüler nur unzureichend<br />
auf das Arbeitsleben vorbereitet?<br />
Christiane zu salm: Die Schule in Deutschland ist nicht<br />
erst seit PISA ein Thema für Diskussionen. Wirtschaftsvertreter<br />
klagen schon lange, dass die Schule zu wenig<br />
konkrete Berufsausbildung leistet. Humanisten sehen<br />
es als bedenklich an, dass der klassische Fächerkanon<br />
zunehmend aufgeweicht wird. Die Wahrheit liegt wie<br />
immer in der Mitte. Viele Jugendliche haben tatsächlich<br />
schlechte Startchancen, weil ihnen die nötige familiäre<br />
Unterstützung und der Mut zur Veränderung fehlen.<br />
Aber in den meisten Fällen ist ihnen die Schule dabei<br />
auch keine Hilfe.<br />
Eine Erfahrung, die auch Sie in Ihrer Schulzeit machen<br />
mussten?<br />
Christiane zu salm: Meine Schulzeit habe ich sehr genossen<br />
und dabei viel Wichtiges gelernt. Aber die Leidenschaft,<br />
als Unternehmerin für etwas einzustehen<br />
und es voranzutreiben, kam nicht im Mathematik- oder<br />
Deutschunterricht.<br />
Zu den Zielen von NFTE zählt es, Eigeninitiative,<br />
Kreativität, Leistungsbereitschaft und Teamfähigkeit von<br />
Jugendlichen zu steigern. Wie sieht Unterricht nach NFTE-<br />
Kriterien aus?<br />
Christiane zu salm: Der Unterricht führt sehr detailliert<br />
und praxisnah in das Thema Unternehmensgründung<br />
ein. Obwohl er sich an Jugendliche richtet, stammen<br />
viele der betriebswirtschaftlichen Instrumente aus der<br />
Hochschulausbildung. Es gibt zwar aus didaktischen<br />
Gründen immer wieder Vereinfachungen, aber ich sehe<br />
NFTE schon als so eine Art „Mini-Management-Ausbildung“,<br />
wie sie auch viele erwachsene Gründer bräuchten.<br />
Die Ausbildung reicht vom unternehmerischen<br />
Ostkreuz<br />
Selbstverständnis über das Erkennen von Chancen bis Foto:
Interview Christiane zu salm<br />
hin zu Marketing, Vertrieb und Strategie. Am Ende steht<br />
der fertige Geschäftsplan.<br />
Nicht jeder Schüler benötigt später Präsentationstechniken<br />
oder Marketing-Know-how. In welchen ganz konkreten Situationen<br />
zahlt sich für Jugendliche ein solcher Unterricht aus?<br />
Christiane zu salm: Seine Ziele formulieren zu können,<br />
Probleme strukturiert zu durchdenken, seine Ideen<br />
anderen gegenüber vertreten zu können, ist wesentlich<br />
für allen späteren Erfolg. Ich finde, diese Art der Ausbildung<br />
hilft in den allermeisten Lebenssituationen – ganz<br />
gleich, ob man Angestellter oder Unternehmer ist.<br />
Auf der NFTE-Website wird Bundespräsident Horst Köhler<br />
mit dem Satz „Jeder einzelne hat Ideen, Sie und ich. Aber<br />
wir kämpfen nicht genug um ihre Verwirklichung“ zitiert.<br />
Um welche Idee haben Sie in jungen Jahren nicht genug<br />
gekämpft?<br />
Christiane zu salm: Ich bin mein Leben lang immer<br />
auch als engagierte Kämpferin wahrgenommen worden,<br />
das war in jungen Jahren nicht anders. Vielleicht hätte<br />
ich mich schon viel früher für mehr Entrepreneurship<br />
auf den Lehrplänen einsetzen sollen? Es ist aber nie zu<br />
spät, sich für die guten Dinge stark zu machen.<br />
Wie sieht es mit der Resonanz seitens der Lehrer aus?<br />
Schließlich müssen die sich ja erst zu speziellen NFTE-<br />
Lehrern ausbilden lassen?<br />
Christiane zu salm: Die Ausbildung der Lehrer ist tatsächlich<br />
entscheidend für den Erfolg des Programms,<br />
darum geben wir uns besondere Mühe. Weltweit wurden<br />
bereits mehr als 3.200 Lehrerinnen und Lehrer mit<br />
dem innovativen Lehrplan geschult; in Deutschland<br />
begannen die ersten Schulungen 2005. Ich erlebe die<br />
Lehrer als überaus begeistert, was sicher auch auf die<br />
hervorragende deutsche Adaption des Konzepts zurückzuführen<br />
ist.<br />
Spezielle Unterrichtsprogramme, Lehrerausbildungen – was<br />
die schulische Ausbildung verbessern und damit langfristig<br />
dem Standort Deutschland dienen soll, kostet zunächst<br />
einmal viel Geld. Wie finanziert sich die Organisation?<br />
Christiane zu salm: Als gemeinnützige Stiftung ist<br />
NFTE zur Verwirklichung der Ziele auf großzügige<br />
Spenden angewiesen. Viele prominente Vertreter der<br />
Wirtschaft, der Wissenschaft und der Medien unterstützen<br />
NFTE als Privatpersonen. Eine zentrale Stütze sind<br />
aber auch die institutionellen Sponsoren. Dazu zählen<br />
in den USA etwa Goldman Sachs, McKinsey, Microsoft<br />
oder Pepsico. In Deutschland engagieren sich beispielsweise<br />
Goldman Sachs, die deutsche Börse, JP Morgan,<br />
die Deutsche Bank, Mercedes Benz, aber auch Internet-<br />
Start-ups wie Jamba.<br />
Frau zu Salm, wir danken für das Gespräch!<br />
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technische Fortschritt ist mitversichert.
In den Schuhen<br />
des Mörders<br />
text: katja kupfer<br />
Im Hintergrund düstere Musik, vorne im Bild ein<br />
ernstes Gesicht, gefurcht von Erfahrung und Gedankenschwere.<br />
„Der Täter ist männlich, 35 bis 50 Jahre<br />
alt, entweder alleinstehend oder noch im Elternhaus,<br />
wahrscheinlich in einer ländlichen Gegend wohnend,<br />
Anzugträger und Hundebesitzer“, raunt er. Und schon<br />
kurze Zeit später sitzt der Serientäter hinter Gittern. So<br />
oder ähnlich werden Profiler in amerikanischen Krimis<br />
dargestellt, und auch unsere Vorstellung nährt sich am<br />
Gedanken des Einzelkämpfers, der in der Lage ist, aufgrund<br />
seiner großartigen Intuition und mit einer geradezu<br />
übermenschlichen Kunstfertigkeit die kompliziertesten<br />
Mordfälle zu lösen, an denen andere Polizisten<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
kläglich gescheitert sind. Der Profiler als gewiefter<br />
Hund, als von Qualmwolken umwehtes Orakel, als des<br />
Rätsels Lösung, als derjenige, der gefragt wird, hinzugezogen,<br />
wenn die Ermittlungen in der Sackgasse stecken.<br />
Es sind nicht wenige Klischees und Stereotypen, die sich<br />
rund um das Berufsbild Profiler sammeln, und das in<br />
der Gegenwart maßgeblich durch den Hollywood-Film<br />
„Das Schweigen der Lämmer“ (1991) geprägt wurde, in<br />
dem der Profiler Jack Crawford seine FBI-Schülerin Clarice<br />
Starling auf Mördersuche schickte.<br />
Das soll nicht heißen, dass das Profiling als ergänzende<br />
Methode zur klassischen Ermittlungsarbeit nicht<br />
eine durchaus relevante Rolle spielen kann. Doch es<br />
handelt sich dabei weder um eine undurchschaubare<br />
Geheimwissenschaft, noch um eine mysteriöse psycho-
Foto: Corbis<br />
logische Wunderwaffe. Ohnehin ist der Begriff Profiler<br />
in Deutschland nicht mehr gebräuchlich; abgelöst wurde<br />
er durch die Bezeichnung Operative Fallanalyse, die<br />
nicht nur eingeführt wurde, um den medial erzeugten<br />
Mythologisierungen entgegenzusteuern, sondern auch,<br />
weil es der treffendere Ausdruck ist. Denn hinter allen<br />
Fallanalyse- bzw. Profilingverfahren steckt die Idee, das<br />
Täterverhalten und die psychosozialen Zusammenhänge<br />
als Informationsquelle zur Aufklärung von Straftaten<br />
zu nutzen. Zentral sind dabei also Verhaltensabläufe<br />
und Handlungen des Täters. So kann eine Fallanalyse<br />
zwar in einem Täterprofil münden, muss dies aber nicht<br />
zwangsläufig. Andersherum ist ohne eine gründliche<br />
Fallanalyse die Erstellung eines Täterprofils nicht möglich.<br />
Dass aber aufgrund höchst spekulativer Datenlage<br />
auf einen unbekannten Täter geschlossen werden kann,<br />
gehört nun tatsächlich ins Reich der Mythen. Der Fallanalytiker<br />
schließt auf Basis kriminalistischer Erkenntnisse,<br />
von Spuren am Tatort, Indizien und den Besonderheiten<br />
der Tat auf das Verhalten des Täters, erkennt<br />
dann möglicherweise ein Muster und stellt eine Hypothese<br />
auf, die anhand von statistischen Daten überprüft<br />
wird. So stellt sich der Fallanalytiker bei einer Tatortanalyse<br />
etwa die Frage, was ein Täter getan hat, was er nicht<br />
hätte tun müssen. Es geht beispielsweise um spezifische<br />
Handlungsmuster und Entscheidungen des Täters. War-<br />
Reportage Profiler<br />
Sie werden hinzugezogen, wenn es gilt,<br />
besonders schwierige Fälle – meist Morde<br />
oder Anschläge in Serie zu klären: die Profiler<br />
– oder wie sie in Deutschland bezeichnet<br />
werden – Fallanalytiker. Nicht wenige Mythen<br />
ranken sich um das Berufsbild der Spezialisten,<br />
deren Aufgabe es unter anderem ist, Täterprofile<br />
zu erstellen. Dass Profiling nicht allein<br />
mittels Intuition funktioniert, sondern eine<br />
kriminalistische Ermittlungstechnik ist, die<br />
auch auf objektiven Daten basiert, zeigt sich<br />
bei näherer Betrachtung.<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
um hat er sich gerade dieses Opfer ausgewählt? Welche<br />
Verletzungen hat er ihm zugefügt? Warum hat er es auf<br />
eine bestimmte Art und Weise drapiert? „Der prinzipielle<br />
Unterschied der Fallanalyse zum herkömmlichen<br />
kriminalistischen Vorgehen ist“, so definiert die Psychologin<br />
und Kriminologin Cornelia Musolff, „altbewährte<br />
Strategien und Erfahrungen, aber auch intuitives Wissen<br />
des Kriminalbeamten herauszuarbeiten, weiterzuentwickeln,<br />
zu systematisieren, manche Annahmen zu<br />
revidieren und daneben interdisziplinäres Wissen explizit<br />
zu nutzen und gezielt zu berücksichtigen.“ Wichtige<br />
Instrumente sind umfassende kriminalistische Datenbanken,<br />
mit denen national und international Parallelen<br />
zu anderen Fällen gezogen werden können, oder das geografische<br />
Fallanalysesystem GEOFAS.<br />
„Jeder Mensch ist ein<br />
Abgrund“ (Georg Büchner)<br />
Als Begründer des Profilings gilt der Psychoanalytiker<br />
James Brussel, der in den Fünfzigerjahren des 20.<br />
Jahrhunderts das Persönlichkeitsprofil des so genannten<br />
Mad Bombers erstellte, der innerhalb von 17 Jahren<br />
30 Sprengsätze in New York zündete und zahlreiche<br />
anonyme Bekennerschreiben verfasste. Als der Täter
4<br />
– durch Zufall – gefasst wurde, erwiesen sich viele Erkenntnisse<br />
Brussels bis in Details als erstaunlich treffsicher,<br />
was auch dem Umstand geschuldet war, dass<br />
Brussel mit Stereotypen arbeitete, die von bestimmten<br />
Vermutungen ausgingen. So hielt er den Mad Bomber<br />
für katholisch, ledig und zwanghaft ordentlich und<br />
sagte voraus, dass dieser einen akkurat zugeknöpften<br />
Zweireiher trüge, was sich schließlich bewahrheitete.<br />
Auch die deutsche Kriminalgeschichte hat ein frühes<br />
Täterprofil zu verzeichnen, zeitlich sogar noch vor dem<br />
des Mad Bombers gelegen. Zwischen Februar und November<br />
1929 ereignete sich in Düsseldorf eine Serie von<br />
Sexualmorden. Die Fahndung nach dem „Vampir von<br />
Düsseldorf“, so der Spitzname des unbekannten Täters,<br />
der seinen Opfern das Blut aus den Wunden saugte, war<br />
kriminalgeschichtlich einer der meist beachteten Fälle<br />
der Weimarer Republik. Die Polizei bediente sich bei<br />
ihren Ermittlungen einer proaktiven Strategie, mit der<br />
bestimmte Informationen in der Öffentlichkeit lanciert<br />
werden, um den Täter nervös zu machen, und ließ 1930<br />
in einer Sonderausgabe des „Deutschen Kriminalpolizeiblattes“<br />
auf 30 Seiten detailliert sämtliche Tatzusammenhänge<br />
veröffentlichen: Daten der Opfer, Tatwaffe,<br />
Schriftstücke etc. Neben diesen objektiven Tatsachen<br />
fanden sich auch Hypothesen der Düsseldorfer Polizei<br />
über den Täter, wie Beruf, kommunikative Fähigkeit,<br />
frühe Auffälligkeiten oder Herkunft. Zwar hatten diese<br />
Ausführungen nicht den Standard der heutigen methodischen<br />
Ansätze, als aber im Mai 1930 durch einen<br />
Zufall der Serienmörder Peter Kürten gefasst wurde, erwies<br />
sich, dass es zumindest einige Übereinstimmungen<br />
in den Charakterisierungen gab.<br />
„In seinen Taten malt sich der<br />
Mensch“ (Friedrich Schiller)<br />
Als Begriff geprägt wurde der Begriff Profiling<br />
schließlich 1978 von Robert Ressler, dem Leiter der Abteilung<br />
Verhaltensforschung des FBI. Die Behavioural<br />
Science Unit des FBI (gegründet 1972) untersuchte von<br />
1979 bis 1983 Persönlichkeitsstrukturen und Lebensläufe<br />
von 36 Sexualmördern, darunter 25 Serientäter,<br />
und deren 118 Opfern, und versuchte erstmals typische<br />
Verhaltensweisen vor, während und nach der Tat mittels<br />
eines psychologischen Fingerprints herauszulesen und<br />
in ein Täterprofil zu integrieren. 1984 wurde die Spezialeinheit<br />
des FBI dann durch das berüchtigte National<br />
Center of the Analysis of Violent Crime in der Akademie<br />
in Quantico verstärkt. Außerdem wurde die Datenbank<br />
Violent Criminal Apprehension Program eingerichtet,<br />
die 1985 ihren Betrieb aufnahm, und mit der erstmals<br />
Daten aus den verschiedenen Staaten verglichen<br />
werden konnten. Den Durchbruch in Europa hatte das<br />
Profiling Anfang der Neunzigerjahre, als das Kriminal-<br />
<strong>insurance</strong> 1/2008<br />
polizeiliche Recherchezentrum (CRI) in den Niederlanden<br />
und 1993 der Wiener Polizeipsychologe Thomas<br />
Müller, Begründer des Kriminalpsychologischen<br />
Dienstes im österreichischen Bundesministerium, die<br />
Methoden des FBI einführten. Müller prägte den Satz:<br />
„Ich kann nicht wie ein Serienmörder denken. Ich kann<br />
nur seine Schuhe benutzen.“ Er wurde durch seine in<br />
Zusammenarbeit mit dem FBI entstandenen Analysen<br />
zum Fall Jack Unterweger, dem wegen Mordes an elf<br />
Prostituierten der Prozess gemacht werden konnte, sowie<br />
zum Fall des Bombenbauers Franz Fuchs berühmt.<br />
Von 1993 bis 1997 sorgten Bombenanschläge in Österreich<br />
und Deutschland, verübt unter dem Pseudonym<br />
„Bajuwarische Befreiungsfront“, für Aufsehen. Vier<br />
Menschenleben und 13 Verletzte forderte die Anschlagsserie,<br />
darunter der ehemalige Wiener Bürgermeister<br />
Helmut Zilk, dessen linke Hand von einer Briefbombe<br />
verstümmelt wurde; in Deutschland wurden die Sekretärin<br />
der Fernsehmoderatorin Arabella Kiesbauer und<br />
der Lübecker SPD-Geschäftsführer Thomas Rother<br />
verletzt. Zunächst ging man davon aus, dass die Anschläge<br />
von einem rechtsradikalen Geheimbund verübt<br />
wurden. Auffällig an dem Fall war, dass die selbst gebastelten<br />
Bomben höchst komplex gebaut waren, und dass<br />
die – nahezu fehlerlosen – Bekennerschreiben, trotz der<br />
Plainpicture<br />
ideologischen Verblendungen, von anspruchsvollen his- Foto:
torischen und naturwissenschaftlichen Abhandlungen<br />
nur so strotzten. Müller, der zusammen mit dem FBI<br />
eine Analyse erstellte, die im Täter eine Einzelperson<br />
sah, entwickelte schließlich aufbauend auf dieser Hypothese<br />
eine proaktive Strategie, die die Annahme zu<br />
Grunde legte, dass der Täter eine zwanghafte Persönlichkeitsstruktur<br />
aufwies, wofür u.a. sprach, dass die<br />
Schrift auf den Batterien der Bomben stets penibel in<br />
gleicher Höhe justiert worden war. 1996 ließ Müller<br />
dann durch Journalisten ein Täterprofil veröffentlichen,<br />
1997 gab die Polizei bekannt, die demnächst eingeführte<br />
Rasterfahndung könne diesen Täter identifizieren,<br />
zudem, dass überhaupt nur zehn Menschen im ganzen<br />
Land in der Lage wären, eine solche Bombe zu bauen<br />
und man diese bereits observiere (was nicht den Tatsachen<br />
entsprach). Am 1. Oktober 1997 meldeten sich<br />
zwei Frauen bei der Polizei, die sich von einem Mann<br />
im Auto verfolgt fühlten. Als sich die Polizei dem Wagen<br />
näherte zündete der Mann eine Bombe, die ihm beide<br />
Hände abriss. Es handelte sich um den 48 Jahre alten<br />
Franz Fuchs, den man später als alleinigen Urheber<br />
der Anschlagsserie identifizieren konnte. Zudem stellte<br />
sich heraus, dass das Täterprofil in 16 von 18 Punkten<br />
korrekt vorausgesagt worden war.<br />
„Wer mit Ungeheuern kämpft,<br />
mag zusehen, dass er dabei<br />
nicht zum Ungeheuer wird<br />
(...)“ (Friedrich Nietzsche)<br />
Das, was sich beinahe wie ein Wunder anhört, oder<br />
zumindest so, als zeichne den Profiler eine geheimnisvolle<br />
intuitive Gabe aus, gründet im Ergebnis auf einer<br />
sorgfältigen Fallanalytik, die bestenfalls in Teamarbeit<br />
erfolgt. Das einsame Genie ist ein Mythos, an dem allerdings<br />
nicht wenige Profiler und Fallanalytiker selbst mitgestrickt<br />
haben. Allen voran etwa der Ex-FBI-Agent John<br />
E. Douglas, ein Veteran des Profilings, der 1995 seinen<br />
Ghostwriter Mark Olshaker Sätze schreiben ließ, die einen<br />
nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Bild des<br />
Profilers in der Öffentlichkeit hatten. So heißt es in „Die<br />
Seele des Mörders“: „Man muss den Tatort in seiner Fantasie<br />
neu erschaffen (...). Man muss sich in die Lage der<br />
Frau versetzen, wenn der Angreifer sie mit einer Pistole<br />
oder einem Messer, einem Stein, seinen Fäusten oder<br />
sonst was bedroht. Man muss ihre Angst fühlen können,<br />
wenn er sich ihr nähert. Man muss ihren Schmerz<br />
fühlen können, wenn er sie vergewaltigt oder schlägt<br />
(...).“ Und weiter: „Ich muss auch in den Fußstapfen des<br />
Mörders wandeln.“ So ist es kaum verwunderlich, dass<br />
immer wieder ein Zitat Friedrich Nietzsches angeführt<br />
wird, um die besondere Aura der Profiler und die Gefahren<br />
ihrer Arbeit zu unterstreichen: „Wer mit Unge-<br />
Reportage Profiler<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
heuern kämpft, mag zusehen, dass er dabei nicht zum<br />
Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund<br />
blickst, blickt auch der Abgrund in dich hinein.“<br />
Sicher ist es unbestritten, dass Intuition, Einfühlungsvermögen<br />
und Fantasie wichtige Werkzeuge sind<br />
– das gilt jedoch auch für jede andere Form polizeilicher<br />
Ermittlungsarbeit. „Die Legende des unfehlbaren<br />
‚Jägers in der Finsternis’ entpuppt sich bei näherer<br />
Betrachtung als psychologischer Mummenschanz“, so<br />
Stephan Harbort, Kriminalist, Deutschlands bekanntester<br />
Experte für Serienmorde und Autor von Büchern zu<br />
diesen Themen. Denn die häufig publizierten Erfolgsquoten<br />
von 70 bis 80 Prozent erweisen sich bei näherem<br />
Hinsehen häufig schlicht als falsch: so werden etwa<br />
nicht zutreffende Punkte unterschlagen beziehungsweise,<br />
dass lediglich Teilaspekte stimmten; Zufallstreffer<br />
hingegen werden hervorgehoben. Und schon sieht<br />
das Täterprofil wie ein Geniestreich aus. Das von den<br />
Medien geschaffene Bild des Profilings – so schrieb<br />
der Stern 1998 etwa über den englischen Profiler Paul<br />
Britton: „Stundenlang studiert Britton die grausigen<br />
Details von Leichenfunden – und sagt dann, wen die<br />
Polizei suchen soll“ –, erfolgreiche Kinofilme und Fernsehproduktionen<br />
mit Fallanalytikern in den Hauptrollen,<br />
die nicht nur die unerhörtesten und grausamsten<br />
Fälle lösen, sondern auch durch besondere Intelligenz<br />
glänzen (schließlich – dies ein weiterer Mythos – hätten<br />
Serienmörder einen besonders hohen IQ), zeichnen<br />
dafür verantwortlich, dass auch in Deutschland<br />
der Berufswunsch Profiler bei vielen ganz oben steht.<br />
Schätzungsweise 40 Prozent von Studienanfängern in<br />
Psychologie an einer ostdeutschen Universität gäben<br />
an, später einmal Profiler werden zu wollen, heißt es<br />
in einem vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden im<br />
Internet veröffentlichten Aufsatz mit dem Titel „Wie<br />
kann ich Profiler werden?“, den die BKA-Fallanalytiker<br />
Jens Vick und Harald Dern verfasst haben. Und um<br />
es vorwegzunehmen: Die Publikation macht deutlich,<br />
dass der Weg zum Fallanalytiker in Deutschland steinig,<br />
langwierig und nur wenigen vorbehalten ist. Bei<br />
50 bis 80 Fallanalysen im Jahr sei der Bedarf an Analytikern<br />
im Grunde gedeckt. Wer es dennoch versuchen<br />
will, muss zunächst eine gehobene Beamtenlaufbahn<br />
mit Stationen bei Schutzpolizei, Streife und Kriminalpolizei<br />
anstreben; erst nach einer Weiterbildung im<br />
Anschluss darf sich der Polizist dann Fallanalytiker<br />
nennen. Nicht zu vergessen, dass der Anwärter für die<br />
Operative Fallanalyse vorher ausgewählt worden sein<br />
muss. Also doch ein wenig mythisch, insofern, dass die<br />
Gruppe der Fallanalytiker in Deutschland auch in Zukunft<br />
eine kleine und elitäre bleiben wird. Sich etwas<br />
anderes zu wünschen, wäre auch höchst unvernünftig<br />
– schließlich hieße das, dass die Fälle sich exorbitant<br />
erhöhten. Und das ist bei allem wohligen Grusel, den<br />
man vielleicht im Kino verspürt, für die Realität kaum<br />
wünschenswert.<br />
5
Foto: Mauritius<br />
text: maren cornils<br />
für Gourmets, weinfreunde & frankreich-fans:<br />
unterwegs auf Rhône und saône<br />
Zweierlei Dinge sollte mitbringen, wer an Bord eines<br />
Rhône- oder Saône-Schiffes geht: geschichtliches Interesse<br />
und eine Vorliebe für gute Weine und leckeres<br />
Essen. Denn wo auch immer man während einer Flusskreuzfahrt<br />
durch das Herz Frankreichs anlegt: Fast überall<br />
warten prächtige Schlösser, pittoreske Altstädte, verträumte<br />
Dörfchen, eindrucksvolle Kathedralen und alte<br />
Klöster; dazu rustikale Bistros und erlesene Restaurants,<br />
in denen regionale Spezialitäten in Begleitung bester<br />
einheimischer Winzererzeugnisse auf den Tisch kommen.<br />
Die Sehenswürdigkeiten entlang Rhône und Saône<br />
reichen von der Papststadt Avignon bis zum ebenfalls<br />
stark mittelalterlich geprägten Viviers. Von Arles, dem<br />
Künstlerexil van Goghs bis hin zur Gourmethochburg<br />
Lyon. Doch nicht nur kulturell, auch landschaftlich hat<br />
die Route viel zu bieten: Je nachdem, welchen Teilabschnitt<br />
von Rhône oder Saône man befährt, passiert man<br />
äußerst gegensätzliche Landstriche – die karge Ardèche,<br />
die von riesigen Lavendelfeldern geprägte, sonnenverwöhnte<br />
Provence oder das weinselige Burgund.<br />
Für Weinfreunde ist die Rhône-Region ohnehin ein<br />
Paradies, viele hervorragende Weine tragen die Bezeichnung<br />
Côtes du Rhônes, und auch der wohl berühmteste<br />
aller französischen Weine, der Châteauneuf-du-Pape,<br />
Reportage flussreisen<br />
Alles im Fluss<br />
Einsteigen und ablegen – wer sich auf eine Flussreise<br />
begibt, erlebt den Reiz sich stetig verändernder<br />
Landschaften und reist doch wunderbar gemächlich.<br />
Rhein, Donau und Nil stellen zwar nach wie vor<br />
beliebte Cruise-Routen dar, aber auch Rhône, Yangtse<br />
& Co. haben ihren Reiz. „Insurance“ stellt Ihnen<br />
fünf Flüsse vor, auf denen das Schauen und Staunen<br />
besonders viel Spaß macht.<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
stammt aus dem südlichen Rhônetal. Nicht weniger bekannt<br />
sind die Anbaugebiete Beaune und Mersault.<br />
Lyon, die Stadt am Zusammenfluss von Rhône und<br />
Saône, gilt sogar bei den anspruchsvollen Franzosen als<br />
Gourmet-Hochburg. Ein Ruf, den Frankreichs älteste<br />
Stadt nicht nur Sterne-Koch Paul Bocuse verdankt. Doch<br />
die Spezialitäten wie Foie grasse oder Cassoulet landen<br />
hier glücklicherweise nicht so schnell auf den Hüften.<br />
Dafür sorgt das umfangreiche Programm, das es im Rahmen<br />
einer solchen Schlemmerkreuzfahrt zu bewältigen<br />
gilt: Ein Spaziergang durch Lyons Altstadt Vieux Lyon,<br />
die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, ein Besuch der<br />
berühmten Pont d’Avignon oder des Papstpalastes in<br />
Avignon. Dazu kommen ein Abstieg in die Krypta von<br />
St. Bengine, eine Besichtigung der Kathedrale St. Vincent<br />
in Chalon-sur-Saône oder ein Abstecher ins Dorf<br />
Saint-Rémy. Kleiner Tipp: Besonders charmant ist eine<br />
Flussreise à la francaise auf einem Péniche. So heißen<br />
hier zu Kreuzfahrtschiffen umgebaute alte Frachtkähne,<br />
die nur wenigen Passagieren Platz bieten, dafür aber typisch<br />
französisches Flair vermitteln.<br />
3 A-ROSA KReuzfAhRten, www.AROSA.de<br />
Im Zeichen des Drachen: auf dem Yangtse durch<br />
Chinas Vergangenheit<br />
Die Welt staunte nicht schlecht, als sich der 73-jährige<br />
Mao Tse-tung im Juli 1966, nur mit einer Badehose bekleidet,<br />
in die Fluten des Yangtse stürzte. Der chinesische<br />
Staatslenker galt zwar als passionierter Schwimmer,
8<br />
trotzdem war das Ganze weniger als sportliche Ertüchtigung<br />
denn als publikumswirksamer Akt gedacht, mit<br />
dem der Parteivorsitzende seinem Volk zu demonstrieren<br />
gedachte, dass er noch keinesfalls zum alten Eisen<br />
gehöre. Immerhin blieb Mao noch zehn weitere Jahre im<br />
Amt – für viele seiner Landsleute Grund genug, Asiens<br />
längsten Fluss für einen Gesundbrunnen zu halten und<br />
deshalb jeden Dezember ein Bad darin zu nehmen. Europäer<br />
mögen darüber zwar schmunzeln, der Magie des<br />
Yangtse entziehen können aber auch sie sich nicht.<br />
Und noch eines macht diese Anekdote deutlich:<br />
Eine Reise auf dem Yangtse ist immer auch verknüpft<br />
mit Chinas Geschichte. Die Ufer des 6.600 Kilometer<br />
langen Stromes säumen unzählige Denkmäler, die von<br />
Macht und Reichtum früherer Kaiserdynastien zeugen.<br />
Doch der Fluss ist nicht nur Chinas größte Verkehrsader<br />
und damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Er ist auch<br />
eine unkalkulierbare Naturgewalt, und so vergleichen<br />
die Bewohner den Yangtse bis heute respektvoll mit<br />
einem gewaltigen, ungezähmten Drachen.<br />
Reportage flussreisen<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Zu den Höhepunkten einer Reise auf dem Drachen-<br />
Fluss gehören die Besichtigungen der Geisterstadt Fengdu,<br />
der Tempelanlage Shibaozhai, der berühmten drei<br />
Schluchten Qutang, Wuxia und Xiling oder der größten<br />
Stadtmauer der Welt in Nanjing. Überall erwarten Besucher<br />
prächtige Kaiserpaläste, goldverzierte Tempel, filigrane<br />
Pagoden und eine spektakulär schöne Landschaft,<br />
in der sich steile Schluchten mit grünen Reisfeldern<br />
abwechseln. Das 3.000 Jahre alte Chongquing, der End-<br />
und Anfangspunkt vieler Yangtse-Kreuzfahrten, zählt<br />
dabei zu den sehenswertesten Attraktionen.<br />
Herrscht in den modernen Metropolen Wuhan oder<br />
Yichang rege Betriebsamkeit, so scheint in der 176 Kilometer<br />
vom drückend schwülen Chongquing (im Sommer<br />
95 Prozent Luftfeuchtigkeit!) entfernten Geisterstadt<br />
Fengdu die Zeit stillzustehen. Hier regieren seit<br />
hunderten von Jahren die Dämonen, und wer die Bridge<br />
of Blood oder den Torturing-Pass betritt, sollte sich die<br />
dazugehörenden Schauergeschichten nicht entgehen<br />
lassen. Das Gleiche gilt für die hängenden Särge und die<br />
Drachentorschlucht von Wushan oder die „Edelsteinfestung“<br />
Shibaozhai, mit ihrem roten Pavillon sowie dem<br />
zugehörigen Ganyu-Palast – ein Ensemble, das als Juwel<br />
chinesischer Architektur gilt.<br />
Auch wenn Yangtse-Kreuzfahrern im Verlauf ihrer<br />
Reise immer neue Wesen aus der chinesischen Götter-<br />
und Geisterwelt begegnen, erspähen sie am Ende einer<br />
solchen Reise keineswegs geflügelte Dämonen am Himmel.<br />
Sie sind vielmehr in Huangshou gelandet, einem<br />
Ort, der für seine bunten Wolkenformationen berühmt<br />
ist – und wer am Himmel einen Drachen ausmacht,<br />
dem ist, so will es der Volksmund, das Glück ein Leben<br />
lang hold.<br />
3 VictORiA cRuiSeS, www.VictORiAcRuiSeS.de<br />
Majestätisch und naturgewaltig: im Amazonas-<br />
Kreuzschiff durch den tropischen Regenwald<br />
Als die spanischen Konquistadoren 1542 die Stelle erreichten,<br />
an der der Rio Napo in den Amazonas mündet,<br />
da wähnten sie sich am Ozean angekommen. Umso größer<br />
war die Enttäuschung, als die Eroberer feststellten,<br />
dass es sich bei den Wassermassen nur um einen Fluss<br />
handelte. Und auch das erhoffte Gold fanden die Abenteurer<br />
aus Europa in diesem Teil der Neuen Welt nicht.<br />
Wer heute eine Reise auf dem zweitlängsten Fluss<br />
der Welt antritt, sucht keinen Reichtum und auch weniger<br />
Abenteuer, sondern Abgeschiedenheit und die<br />
Faszination einer urwüchsigen Natur. Der knapp 7.000<br />
Kilometer lange Amazonas, der sich – von den peruanischen<br />
Anden kommend – seinen Weg durch den südamerikanischen<br />
Kontinent bahnt, bevor er in Brasilien<br />
in den Atlantik mündet, führt durch undurchdringliche<br />
Regenwälder, die Heimat seltener, oft sogar endemischer<br />
Pflanzen und Tiere.
Fotos: Laif (2), Mauritius (1)<br />
Immer wieder leuchten den Vorbeifahrenden aus<br />
wild übereinanderwuchernden Lianen, Baumwurzeln,<br />
Mangroven und Farnen pinkfarbene Orchideen, knallrote<br />
Bromelien und andere, nur in diesem Mikrokosmos gedeihende<br />
Pflanzen entgegen. Eine Kreuzfahrt durch das<br />
brasilianische Amazonas-Delta ist ein höchst sinnliches<br />
Erlebnis: Der süßliche Duft der Wasserlilien vermischt<br />
sich mit dem Geruch nach feuchter Erde, das leise Tuckern<br />
des Bootsmotors mit dem Geschrei der Brüllaffen,<br />
und der Geschmack vollreifer Mangos mit dem Aroma<br />
fangfrischen Amazonas-Fisches und saftiger Ananas.<br />
Apropos Fisch: Im Amazonas gibt es, so schätzen Biologen,<br />
mehr als 5.000 verschiedene Arten, darunter die<br />
berüchtigten Piranhas oder auch der Zitteraal. Die Fauna<br />
an Land steht dem in nichts nach. Tapire, Tukane oder<br />
Gürteltiere sind rund um den Fluss ebenso zuhause<br />
wie Jaguare und Krokodile. Dazu kommen schillernde<br />
Schmetterlinge und farbenprächtige Vögel.<br />
Ein Naturschauspiel, das Kreuzfahrern nur wenig<br />
Zeit für Stippvisiten in der Zivilisation lässt. Doch die<br />
Reise durch das Herz Amazoniens ist auch keine Kulturreise.<br />
So stehen bei den Landausflügen denn auch eher<br />
Kanutouren in die Nebenarme des Flusses, Regenwald-<br />
Expeditionen, Schildkröten-Beobachtungen oder Piranha-Angeln<br />
auf dem Programm. Einzige Ausnahme: ein<br />
Stopp in Manaus. Die brasilianische Großstadt, auch Pa-<br />
ris des tropischen Regenwaldes genannt, verdankte einst<br />
ihren rasanten Aufstieg und den damit verbundenen<br />
Reichtum dem Kautschukhandel. Zwar verlor der Naturrohstoff<br />
mit der Herstellung synthetischer Kautschuke<br />
schnell an Bedeutung, das Teatro Amazonas, das prächtige<br />
Opernhaus der Metropole, zeugt aber noch heute<br />
von der Boom-Zeit Manaus’.<br />
3 LeRnidee eRLebniSReiSen, www.LeRnidee.de<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Von weißrussland bis zum schwarzen Meer:<br />
treiben lassen auf dem Dnjepr<br />
Europas drittgrößter Fluss – der Dnjepr legt auf seinem<br />
Weg zum Schwarzen Meer 2.200 Kilometer zurück –<br />
bietet Kreuzfahrern eine Reise durch die russische Geschichte.<br />
Zwar entspringt der Dnjepr westlich von Moskau,<br />
der schönste Ausgangspunkt für eine Kreuzfahrt<br />
aber liegt tausende von Kilometern entfernt in Kiew. Der<br />
Reiz einer Fahrt bis zum Mündungsdelta in der Nähe<br />
von Chersson liegt in den ruhigen Flusslandschaften des<br />
träge dahinfließenden Dnjepr, die sich mit der mediterranen<br />
Pracht der Krim-Halbinsel, auf der Palmen und<br />
Weinstöcke gedeihen, verbinden.<br />
Die ukrainische Hauptstadt Kiew, Ausgangspunkt<br />
der Reise, überstand die Angriffe mongolischer Heer-<br />
3
40<br />
scharen relativ unbeschadet, die Schlacht um Kiew im<br />
Jahr 1941 sowie mehrere Großbrände richteten jedoch<br />
große Schäden an. Zu den zerstörten Sehenswürdigkeiten<br />
gehörte auch das Michaelskloster. Im Laufe der<br />
Neunzigerjahre wieder aufgebaut, erstrahlt es heute in<br />
neuem Glanz – so wie viele andere Baudenkmäler, darunter<br />
das aus dem 11. Jahrhundert stammende Goldene<br />
Tor, die zu gleicher Zeit erbaute Sophienkathedrale oder<br />
der Marienpalast.<br />
Weiter geht es flussabwärts nach Saporoshje. In der<br />
ehemaligen Kosaken-Festung finden die Kosakenreiter-<br />
Spiele statt – ein nicht nur für passionierte Reiter und<br />
Pferdefreunde sehenswertes Spektakel. Chersson, ein<br />
beliebter Verbannungsort der Byzantiner, wartet etwa mit<br />
der prächtigen Katharinenkathedrale auf. Die 1778 von<br />
der russischen Zarin Katharina II. durch Fürst Grigori<br />
Alexandrowitsch Potemkin erbaute Stadt diente bei der<br />
Erschließung und Besiedelung Neurusslands und der<br />
Krim als wichtiger Stützpunkt. Natur pur hingegen bietet<br />
ein Ausflug, der von Chersson aus durch die umliegenden<br />
Wasserkanäle zur idyllischen Fischerinsel führt.<br />
Katharina die Zweite gründete übrigens auch eine<br />
weitere Sehenswürdigkeit am Dnjepr: Odessa. Die Zarin<br />
baute die tatarische Siedlung, die heute Endpunkt einer<br />
solchen Kreuzfahrt ist, zu einem leistungsfähigen Militärhafen<br />
aus. Ein idealer Ausgangspunkt für einen Abstecher<br />
auf die Krim-Insel, deren mediterranes Klima sie<br />
zu einem beliebten Urlaubsdomizil für die Zarenfamilie<br />
und den russischen Hochadel machte. Vorher allerdings<br />
sollte man sich in Odessa die 1837 erbaute Potemkinsche<br />
Freitreppe ansehen, die durch den Filmklassiker Panzerkreuzer<br />
Potemkin (1925) berühmt wurde.<br />
Nicht im Film, aber in Geschichtsbüchern verewigt,<br />
ist das „Palais Kinski“: Hier übernachtete Winston Churchill<br />
1945 vor dem berühmten Treffen von Jalta, in dem<br />
Stalin, Roosevelt und Churchill über die Zukunft des besiegten<br />
Deutschland entschieden.<br />
3 ViKing fLuSSKReuzfAhRten, www.ViKingRiVeRcRuiSeS.de<br />
Reportage flussreisen<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Lebensader Mekong: auf dem Kolonialdampfer von<br />
Vietnam nach Kambodscha<br />
Friedlich weidende Wasserbüffelherden, unendliche Reisfelder<br />
und die berühmten schwimmenden Märkte mit ihren<br />
Booten, die unter der Last frischer Litschis, Mangos<br />
und Papayas fast zu kentern drohen – der Mekong hat<br />
alle paar Kilometer ein neues Gesicht, präsentiert sich<br />
mal geschäftig, mal exotisch und manchmal auch einfach<br />
verträumt. Der Fluss schlängelt sich auf rund 4.600 Kilometern<br />
durch China, Kambodscha, Vietnam und bildet<br />
auf seinem Weg die natürliche Grenze zwischen Thailand<br />
und Laos sowie zwischen Burma und Laos.<br />
Viel Kultur, gepaart mit einer atemberaubend schönen<br />
Landschaft, bietet vor allem eine Reise auf dem unteren<br />
Abschnitt des Flusses. Im Grenzgebiet zwischen<br />
Kambodscha und Vietnam können Kreuzfahrer in kurzer<br />
Zeit gleich zwei faszinierende Länder erleben. Geradezu<br />
ideal, um sich auf diese abwechslungsreiche Fahrt<br />
einzustimmen, ist Vietnams größte Metropole: Ho-Chi-<br />
Minh-Stadt, das frühere Saigon, mit seinen prunkvollen<br />
französischen Kolonialbauten, an die sich als reizvoller<br />
Kontrast alte Tempelanlagen wie die Thien-Hau-Pagode<br />
schmiegen. Und weil Ho-Chi-Minh-Stadt als kulinarische<br />
Metropole Vietnams gilt, werden hier an jeder<br />
Straßenecke andere exotische Leckereien angeboten.<br />
Ein absolutes Kontrastprogramm zum quirligen und<br />
hektischen Ho-Chi-Minh-Stadt ist eine Fahrt durch das<br />
Wassernetz des Mekong-Deltas, bevor es dann in My<br />
Tho heißt: Willkommen an Bord! Hier legen traditionell<br />
viele Kreuzfahrtschiffe ab, die ihre Passagiere bis Phnom<br />
Penh im Südwesten Kambodschas schippern oder gar bis<br />
an die Grenze zu Laos. Ganz stilecht ist eine solche Reise,<br />
wenn man dazu einen Dampfer im Kolonialstil besteigt,<br />
der ganz gemütlich über den Mekong tuckert und dessen<br />
Sonnendeck eine famose Aussicht garantiert.<br />
Über viele Kilometer erstrecken sich hinter My Tho<br />
Obstgärten und Kokoshaine, und abends sorgen furiose<br />
Sonnenuntergänge für meditative Stimmung. Doch es<br />
gibt mehr zu sehen: Den schwimmenden Großmarkt<br />
von Cai Bes, die Bonsaigärten in Vinh Long, eine Manufaktur<br />
für Reispapier oder auch das kleine, kurz vor der<br />
Grenze zu Kambodscha gelegene Fischerdörfchen Chau<br />
Doc mit seinem kolonialen Charme. Nicht zu vergessen<br />
Phnom Penh, die Endstation dieser Mekong-Reise.<br />
Die kambodschanische Metropole am Tonle Sap,<br />
einem Zufluss des Mekong, bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten:<br />
alte Tempel, wie den auf einem Hügel gelegenen<br />
Wat Phnom, den Königspalast mit Thronhalle<br />
und Silberpagode oder auch den französischen Zentralmarkt<br />
Phsar Thmei, einem echten Art-Déco-Juwel, in<br />
dessen säulenartigen Gängen es verführerisch nach Kardamom,<br />
Curry, Zitronengras, Jasmin und Reisküchlein<br />
duftet.<br />
3 ReiSebüRO eiLtS gbR/nOStALgieReiSen,<br />
Laif<br />
www.nOStALgieReiSen.de Foto:
was ist die Unterstützungskasse?<br />
Die Unterstützungskasse lässt sich als eine juristische<br />
Person in der Rechtsform eines eingetragenen<br />
Vereins, einer GmbH oder einer Stiftung definieren.<br />
Arbeitgeber haben die Möglichkeit, eine betriebseigene<br />
Unterstützungskasse zu gründen oder sich einer überbetrieblichen<br />
(Gruppenunterstützungskasse) anzuschließen.<br />
Dabei ist die Unterstützungskasse eine rechtsfähige<br />
Versorgungseinrichtung, die auf ihre Leistungen keinen<br />
Rechtsanspruch gewährt (§ 1b Abs. 4 BetrAVG); nur bei<br />
freiwilliger Leistungsgewährung unterliegt sie weder<br />
der Versicherungsaufsicht noch der persönlichen Steuerpflicht.<br />
Das Vermögen der Unterstützungskasse setzt<br />
sich aus den Zuwendungen des/der Trägerunternehmen<br />
zusammen. Die Gefahr der Kollektivhaftung ist wie bei<br />
der Direktzusage ausgeschlossen.<br />
Um von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit<br />
zu werden, muss die Unterstützungskasse als soziale Einrichtung<br />
anerkannt werden. Hierfür müssen bestimmte<br />
Voraussetzungen erfüllt sein (siehe Kasten rechte Seite).<br />
so funktioniert eine Unterstützungskasse<br />
Nachdem der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Zusage<br />
auf Leistungen der Unterstützungskasse erteilt hat,<br />
zahlt er zur Finanzierung Beiträge an die Unterstüt-<br />
Versicherung Betriebliche Altersvorsorge<br />
Unterstützungskasse –<br />
der unterschätzte Durchführungsweg<br />
in der betrieblichen<br />
Altersversorgung<br />
Die betriebliche Altersvorsorge gehört bei zahlreichen<br />
Unternehmen längst zum Standard. Zumeist in Form<br />
der Direktversicherung oder der Pensionskasse. Aber<br />
auch die weniger genutzte Unterstützungskasse ist für<br />
Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine attraktive Alternative.<br />
manfred Baier erläutert, was es zu beachten gilt.<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
zungskasse. Diese können als Betriebsausgaben geltend<br />
gemacht werden (§ 4d EStG). Zur Deckung der Verwaltungskosten<br />
der Unterstützungskasse hat das Trägerunternehmen<br />
Verwaltungsgebühren zu zahlen. In der Anlage<br />
des Kassenvermögens sind Unterstützungskassen<br />
grundsätzlich frei. Die Beleihungsmöglichkeit des Kassenvermögens<br />
durch den Unternehmer führt zu teilweise<br />
besseren Liquiditätseffekten als bei der Direktzusage.<br />
Die Zuwendungen in eine frei dotierte (nicht rückgedeckte)<br />
Unterstützungskasse sind in der Höhe begrenzt,<br />
sodass in der Anwartschaftsphase lediglich die Bildung<br />
eines Reservepolsters möglich ist.<br />
Ob die Auszahlung einer einmaligen Kapitalleistung<br />
oder einer lebenslangen Rente erfolgt, obliegt auch<br />
hier dem Unternehmen. Die Unterstützungskasse darf<br />
allerdings keinen Rechtsanspruch auf die zugesagten<br />
Leistungen gewähren, es besteht lediglich ein faktischer<br />
Rechtsanspruch (§ 1b Abs. 4 BetrAVG). Wird die Unterstützungskasse<br />
leistungsunfähig, haftet der Arbeitgeber<br />
gegenüber dem Arbeitnehmer für die zugesagten Leistungen.<br />
Das Mindestalter für durch den Arbeitgeber finanzierte<br />
Versorgungsleistungen wurde – wie bei der Pensionszusage<br />
– von 30 Jahren auf 28 Jahre herabgesetzt;<br />
eine Entgeltumwandlung über die Unterstützungskasse<br />
ist jedoch an kein Mindestalter des Arbeitnehmers<br />
gebunden. Es besteht aber auch im arbeitgeberfinanzierten<br />
Bereich die Möglichkeit, Zusagen an unter<br />
41
42<br />
28-Jährige zu erteilen, die Zusage sofort unverfallbar zu<br />
stellen oder mit der Dotierung bis zum 28. Lebensjahr<br />
zu warten.<br />
Zur Absicherung unverfallbarer Anwartschaften und<br />
laufender Renten bei Insolvenz des Trägerunternehmens<br />
muss der Arbeitgeber Beiträge an den Pensionssicherungsverein<br />
in Köln entrichten.<br />
formen der Unterstützungskasse<br />
Es wird zwischen versicherungsabhängigen und versicherungsunabhängigen<br />
Unterstützungskassen unterschieden.<br />
Unterstützungskassen können Rückdeckungsversicherungen<br />
aller Versicherungsgesellschaften, auch aus<br />
dem deutschen, angelsächsischen, kanadischen und<br />
skandinavischen Bereich nebeneinander aufnehmen.<br />
Die klassische deutsche Lebensversicherung wird in den<br />
Voraussetzung für Körperschaft- und<br />
Gewerbesteuerfreiheit<br />
• Die Mehrzahl der Leistungsempfänger darf sich nicht aus den Unternehmen<br />
bzw. den Gesellschaftern und deren Angehörigen zusammensetzen<br />
(§ 1 Nr. 1 KStDV). Der Inhaber des Trägerunternehmens kann<br />
also nur bei einer überwiegenden Mitversorgung familienfremder<br />
Mitarbeiter versorgt werden.<br />
• Die Unterstützungskasse muss weiterhin sicherstellen, dass ihr Vermögen<br />
ausschließlich, unmittelbar und auf Dauer für die Zwecke der<br />
Kasse gesichert ist. Diese Zweckbindung muss sich aus der Satzung<br />
der Unterstützungskasse und der tatsächlichen Durchführung ergeben<br />
(§ 5 Abs. 1 Nr. 3c KStG).<br />
• Im Falle der Liquidation der Unterstützungskasse ist die Vermögensverwendung<br />
gesetzeskonform zu regeln und darf nur den Leistungsempfängern<br />
bzw. deren Angehörigen zugutekommen oder zugunsten<br />
mildtätiger Zwecke verwendet werden (§ 1 Nr. 2 KStDV).<br />
• Die Leistungsempfänger dürfen weder zu laufenden Beiträgen noch<br />
zu sonstigen Zuschüssen verpflichtet werden (§ 1 Nr, 3 i.V.m. § 3 Nr. 1<br />
KStDV).<br />
• Den Leistungsempfängern oder Arbeitnehmervertretungen des<br />
Trägerunternehmens muss satzungsmäßig und tatsächlich ein Recht<br />
zur beratenden Mitwirkung an der Vermögensverwaltung eingeräumt<br />
werden. Darunter ist ein Informationsrecht mit Gelegenheit zur Stellungnahme<br />
zu verstehen (§ 1 Nr. 3 i.V.m. § 3 Nr. 2 KStDV).<br />
• Die zugesagten Leistungen dürfen – abhängig von der Anzahl der<br />
versorgten Mitarbeiter – bestimmte Leistungsgrenzen nicht überschreiten.<br />
Man spricht hier von der so genannten 88/8/4-Regel (§ 3 i.V.m § 2<br />
KStDV).<br />
• Um die Steuerfreiheit (von der Körperschaftsteuer) der Unterstützungskasse<br />
nicht zu gefährden, dürfen unter anderem die Leistungen<br />
gewisse Höchstgrenzen nicht überschreiten. In 88 Prozent der<br />
Leistungsfälle darf die Jahresrente 25.769 Euro bzw. die Kapitalleistung<br />
257.690 Euro nicht übersteigen. In acht Prozent der Leistungsfälle<br />
liegt die Obergrenze bei 38.654 Euro Jahresrente bzw. 386.540 Euro<br />
Kapitalleistung. Lediglich vier Prozent der Leistungsfälle unterliegen<br />
keiner Beschränkung.<br />
Versicherung Betriebliche Altersvorsorge<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Fällen bevorzugt, bei denen eine Vorliebe für Garantieprodukte<br />
im aktienorientierten Bereich besteht.<br />
Weiterhin lassen sich die Unterstützungskassen<br />
in kongruent rückgedeckte und pauschal dotierte einteilen.<br />
Kongruent rückgedeckte Unterstützungskassen<br />
werden durch Versicherungslösungen rückgedeckt.<br />
Diese Unterstützungskassen erhalten Zuwendungen,<br />
die als Betriebsausgaben geltend gemacht werden können.<br />
Diese Zuwendungen dienen der Ausfinanzierung<br />
der Leistung. Pauschal dotierte Unterstützungskassen<br />
bieten weiter reichende Anlagemöglichkeiten. Hier<br />
ist jedoch nur eine Anschubfinanzierung möglich, die<br />
bei einer nicht allzu alten Belegschaft, insbesondere<br />
mit den Kapitalerträgen zur Ausfinanzierung reicht.<br />
Die Unterstützungskasse kann die Gelder frei am Kapitalmarkt<br />
anlegen und hierbei sämtliche rentierlichen<br />
Anlageprodukte uneingeschränkt nutzen. Daneben<br />
besteht die Möglichkeit, die Mittel an das Trägerunternehmen<br />
als Darlehen zu vergeben. Der sinnvollste Weg<br />
dürfte der Einsatz einer professionellen Vermögensanlage<br />
mit breiter Diversifizierung auf Basis der Markovitz-Grundsätze<br />
(Harry Markovitz, Nobelpreisträger für<br />
Wirtschaftswissenschaften von 1990) oder ähnlicher<br />
wissenschaftlicher Verfahren sein.<br />
Rückdeckungsmöglichkeiten und<br />
Ausfinanzierung der Versorgungszusage<br />
Die Unterstützungskasse kann sich grundsätzlich mit<br />
allen geeigneten Tarifen deutscher Versicherer im Bonussystem<br />
rückdecken. Daneben besteht auch die Möglichkeit<br />
der Rückdeckung durch angelsächsische, kanadische,<br />
skandinavische oder deutsche aktienorientierte<br />
Garantieprodukte, die höhere Renditen versprechen. In<br />
allen Fällen ist jedoch auf die arbeitsrechtliche Eignung<br />
der Produkte zu achten. Häufig werden Produkte angeboten,<br />
die arbeitsrechtlich problematisch sind. Eine<br />
freie, versicherungsunabhängige Unterstützungskasse<br />
kann verschiedene Tarife für unterschiedliche Mitarbeiterinteressen<br />
nebeneinander einsetzen oder von anderen<br />
Unterstützungskassen übernehmen. Der Arbeitgeber<br />
hat dadurch nur eine Abrechnungsstelle. Wird vom Arbeitgeber<br />
eine vollständige Ausfinanzierung der Versorgungsleistungen<br />
in der Anwartschaftsphase gewünscht,<br />
ist der Abschluss einer Rückdeckungsversicherung mit<br />
laufenden und der Höhe nach gleichbleibenden oder<br />
steigenden Prämien erforderlich, wobei Versicherungsnehmer<br />
und Bezugsberechtigter stets die Unterstützungskasse<br />
ist. Variable Bezüge, wie gewinnabhängige<br />
Tantiemen oder Einmalzahlungen, sind deshalb nicht<br />
für Versorgungszusagen über die Unterstützungskasse<br />
geeignet. Hier empfiehlt sich die Direktzusage. Der<br />
Arbeitgeber dotiert eine solche rückgedeckte Unterstützungskasse<br />
mit den zur Zahlung der Versicherungsbeiträge<br />
notwendigen Beträgen.
Sowohl die Direktzusage als auch die pauschal dotierte<br />
Unterstützungskasse sind geeignet, weite Teile der<br />
Finanzierung aus den Steuervorteilen aufzubauen.<br />
Ein Rechenbeispiel einer Arbeitgeberzusage in Höhe<br />
von 25 Prozent des Gehaltes für 50 Mitarbeiter mit einem<br />
Durchschnittsalter von 38 Jahren hat gezeigt, dass bei<br />
einer Anlage der Steuervorteile und einer Verzinsung<br />
zwischen 5,5 und 7,5 Prozent diese zusätzliche Liquidität<br />
ausreicht, um ohne Kalkulation der Fluktuation alle Zahlungen<br />
bis zum Jahr 2043 zu erfüllen. Ab dem Jahr 2043<br />
ist die Liquidität zuzuschießen. Bis dahin können jedoch<br />
bereits 4,8 Millionen Euro an Renten bezahlt werden –<br />
ohne Arbeitgeberbeitrag. Zusätzlich spart der Arbeitgeber<br />
die Sozialversicherungsbeiträge. Daneben ist zu berücksichtigen,<br />
dass erfahrungsgemäß ein Rentenversprechen<br />
auf die Gehaltserhöhungen angerechnet wird. Daraus ergeben<br />
sich weitere Vorteile. Die Fluktuation in den ersten<br />
fünf Jahren führt zu zusätzlichen Gewinnen.<br />
Absicherung von Invalidität und Berufsunfähigkeit<br />
in der Unterstützungskasse<br />
Aus arbeitsrechtlichen Gründen ist davon abzuraten, weil<br />
es eine beitragsfreie Berufsunfähigkeitsversicherung nicht<br />
gibt. Bei den Durchführungswegen mit versicherungsvertraglicher<br />
Lösung ist hingegen die Berufsunfähigkeitsabsicherung<br />
sinnvoll. Aufgrund steuerlicher Restriktionen<br />
ist es in der pauschal dotierten Unterstützungskasse jedoch<br />
nicht sinnvoll, Berufsunfähigkeit und Invalidität neben<br />
einer Rente abzusichern, da sich dadurch die Dotierung<br />
nicht erhöht. Arbeitsrechtlich sollten solche Risiken<br />
auf Versicherungslösungen ausgelagert werden.<br />
Rückgedeckt oder pauschal dotiert?<br />
Die rückgedeckte Unterstützungskasse ist insbesondere<br />
für Unternehmen interessant, die:<br />
• hohe Zusagen finanzieren wollen,<br />
• Bilanzneutralität fordern,<br />
• Ansprüche haben, die durch die zulässigen deutschen,<br />
britischen, amerikanischen und skandinavischen Versicherer<br />
erfüllt werden.<br />
Sie eignet sich insbesondere zur Finanzierung von<br />
hohen Zusagen an Vorstände, Unternehmer und leitende<br />
Angestellte, wenn das Unternehmen die Möglichkeit<br />
von Kapitalabfindungen offen lassen möchte.<br />
Die pauschal dotierte Unterstützungskasse ist sinnvoll<br />
für Unternehmen, die:<br />
• auf Innenfinanzierung Wert legen,<br />
• eine freie Unternehmensanlage und die Vorteile gegenüber<br />
einer Versicherung suchen,<br />
• zusätzlich Erträge für das Unternehmen erzielen wollen,<br />
Versicherung Betriebliche Altersvorsorge<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
• die Fluktuationsgewinne optimieren wollen,<br />
• zusätzliche Steuervorteile aus dauerhaft anerkannten<br />
Betriebsausgaben ziehen wollen,<br />
• die Möglichkeit der Steuerfreiheit der Unterstützungskasse<br />
nutzen wollen,<br />
• ihren Mitarbeitern die Möglichkeit von Kapitalabfindungen<br />
gewähren wollen.<br />
Zudem ist es ebenfalls möglich, hohe Zusagesummen<br />
zu gewähren, um damit auch den Anforderungen<br />
von Unternehmensvorständen und leitenden Angestellten<br />
zu genügen und eine Mitarbeiterbindung für qualifizierte<br />
Mitarbeiter zu erreichen. Der wesentliche Vorteil<br />
liegt in den deutlich höheren Zusagen bei deutlich geringerem<br />
Aufwand.<br />
fazit: Beratung ist nötig<br />
Die Unterstützungskasse – unbenommen in welcher<br />
Ausgestaltungsform – ist ein Durchführungsweg der<br />
betrieblichen Altersversorgung, der viele Chancen und<br />
Vorteile bietet. Allerdings sind die Einrichtung und das<br />
Management eines derartigen Versorgungssystems<br />
durch die Komplexität mit einem gewissen Aufwand verbunden,<br />
weshalb die Beratung durch Experten für Unternehmen<br />
absolut angeraten ist. Doch: Unternehmen, die<br />
die Unterstützungskasse professionell installieren und<br />
managen, können dadurch viele Vorteile realisieren.<br />
steuerliche und sozialversicherungsrechtliche<br />
Behandlung von Beiträgen und Leistungen<br />
In der Anwartschaftsphase<br />
Analog zur Direktzusage liegt auch bei der Unterstützungskasse in<br />
der Anwartschaftsphase kein Zufluss von Leistungen aus der Versorgungszusage<br />
vor, sodass eine Besteuerung beim Arbeitnehmer nicht in<br />
Betracht kommt. Im Falle der Entgeltumwandlung sind bis Ende 2008<br />
vier Prozent der jeweils im Kalenderjahr gültigen Beitragsbemessungsgrenze<br />
zur gesetzlichen Rentenversicherung (West) sozialversicherungsfrei.<br />
Arbeitgeberleistungen sind auch nach 2008 in unbeschränkter<br />
Höhe beitragsfrei.<br />
In der Leistungsphase<br />
Lebenslang laufende Leistungen sind wie Einkünfte aus nichtselbstständiger<br />
Arbeit zu versteuern (§ 19 Abs. 1 EStG). Es gelten die gleichen<br />
Freibeträge und steuerlichen Vergünstigungen wie bei der Direktzusage.<br />
Die Versorgungsleistungen unterliegen ebenfalls dem vollen<br />
allgemeinen Beitragssatz der Krankenkasse, wobei die fälligen Sozialversicherungsbeiträge<br />
bei einmaligen Kapitalleistungen auf zehn<br />
Kalenderjahre verteilt werden.<br />
3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />
BAV: Wir finden für Sie und Ihr Unternehmen den passenden Durchführungsweg<br />
und entwickeln gemeinsam die optimale Umsetzungsstrategie.<br />
Ansprechpartner: Maurizio Capra<br />
Internet: www.hoesch-partner.de/bav<br />
Mail: bav@hoesch-partner.de<br />
Telefon: 069 – 71 707 – 163<br />
4
Fotos: Patrick Liste<br />
Gezielt<br />
und gelassen<br />
25 Jahre <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>. Im Interview blickt Carlos reiss<br />
zurück – und vor allem in die Zukunft.<br />
interview: katja kupfer<br />
Herr Reiss, 25 Jahre <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>, erst einmal Herzlichen<br />
Glückwunsch. Haben Sie Zeit für 25 Fragen?<br />
Carlos reiss: Vielen Dank! Die Zeit für unsere Kunden<br />
und die Leser des <strong>insurance</strong> Magazins nehme ich mir<br />
gerne. Vielleicht ist die schwierigere Frage, ob Sie genug<br />
Platz für meine 25 Antworten eingeplant haben. Ich werde<br />
versuchen, nicht zu weit auszuholen. Bei der ersten<br />
Antwort ist das hiermit geglückt.<br />
Versicherungsmakler sind selten unter den Top-Branchen für<br />
Hochschulabsolventen gelistet. Was hat Sie 1983 bewogen,<br />
einen Versicherungsmakler zu gründen?<br />
Carlos reiss: Wie so viele Dinge im Leben hat das eher<br />
zufällig begonnen. Will heißen, mein Freund Michael<br />
G. <strong>Hoesch</strong>, Mitgründer und Namensgeber für <strong>Hoesch</strong><br />
& <strong>Partner</strong>, war bereits im Finanzdienstleistungsvertrieb<br />
tätig. Dann entwickelten wir die Idee, das nicht nur für<br />
eine Gesellschaft anzubieten, sondern als Makler im Pri-<br />
<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
vatkundenbereich tätig zu sein. Das war sehr ungewöhnlich,<br />
denn Makler gab es zu der Zeit praktisch nur im<br />
Industrie- und Firmengeschäft. Laut Auskunft der IHK<br />
waren wir 1983 der erste und einzige Versicherungsmakler,<br />
der in Frankfurt seinen Firmensitz hatte.<br />
Wie hat Ihr Umfeld auf diese Idee reagiert?<br />
Carlos reiss: Sehr positiv. Vielleicht lag es auch daran,<br />
dass ich mit meinen 22 Jahren und als Student plötzlich<br />
Geschäftsführer einer GmbH war. Sich selbstständig<br />
zu machen war zu jener Zeit im Gegensatz zu heute<br />
noch absolut unüblich. Heute spricht alle Welt von Unternehmertum<br />
und Selbstständigkeit, damals wurden<br />
wir beäugt, aber vielleicht auch bewundert. Das war im<br />
Grunde die beste Werbung: weil schlicht über uns gesprochen<br />
wurde. Auch war die Konkurrenz sehr überschaubar;<br />
es gab zwar bereits MLP, aber natürlich nicht<br />
mit einer derartigen Präsenz wie heute. So konnten<br />
wir uns über einen Mangel an Kunden nicht beschweren.<br />
45<br />
3
46<br />
3<br />
Was hat die Anfangszeit geprägt?<br />
Carlos reiss: Der Spagat zwischen der Uni und <strong>Hoesch</strong><br />
& <strong>Partner</strong>. Diese Phase dauerte vier Jahre – bis Ende<br />
1986. Morgens zur Vorlesung, danach ins Büro oder zu<br />
Kundenterminen. Fragen Sie mich nicht, wann Zeit zum<br />
Lernen blieb.<br />
Wie und wann haben Sie gemerkt, dass es ein wirkliches Geschäft<br />
ist, aus dem sich langfristig ein Unternehmen aufbauen<br />
lässt?<br />
Carlos reiss: Nach dem Abschluss meines Studiums im<br />
Jahr 1986 stellte sich die Frage ganz von selbst: Bewerben<br />
oder als Versicherungsmakler Vollgas geben. Ich bin<br />
der Selbstständigkeit treu geblieben und habe das keine<br />
Sekunde bereut. Dass sich mit dem Geschäft des Versicherungsmaklers<br />
ein auskömmlicher Lebensunterhalt<br />
verdienen ließe, war uns zu dem Zeitpunkt längst klar.<br />
Wo das alles noch hinführen sollte, konnten wir damals<br />
nicht einmal erahnen.<br />
Wie und wann sind Sie zu Ihren ersten Mitarbeitern gekommen?<br />
Carlos reiss: Das war im Jahr 1985 – wir mussten jemanden<br />
einstellen, damit wir überhaupt Zeit hatten, uns<br />
auf unsere Prüfungen im Studium vorzubereiten. Natürlich<br />
hatten wir uns zunächst im Bekanntenkreis umgeschaut,<br />
eine Anzeige schalteten wir erst später. Und wir verließen<br />
uns auch auf unser Gefühl: Einige Entscheidungen<br />
waren richtig gut, aber wir lagen auch mal daneben. So<br />
professionell wie heute war es eben noch lange nicht. Seit<br />
vergangenem Jahr haben wir einen Personalchef. Weiteres<br />
Wachstum funktioniert nur über professionelle und qualifizierte<br />
Personalauswahl. Das gehört zu unserer Strategie<br />
und verdeutlicht unseren Anspruch: Qualifiziertes Risiko-<br />
und Vorsorgemanagement können wir nur mit den besten<br />
Mitarbeitern umsetzen. Wir tun alles dafür, diese Mitarbeiter<br />
zu finden und für <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> zu begeistern.<br />
Häufig entwickeln sich Unternehmen in Wachstumsschüben.<br />
Sicher gab es die bei Ihnen auch …<br />
Carlos reiss: Ein Wachstumsschub für uns war beispielsweise<br />
die Einführung der Vermögensschadenhaftpflicht<br />
für Rechtsanwälte Mitte der Neunzigerjahre. Bis<br />
zum Stichtag 09.09.1994 mussten plötzlich zehntausende<br />
Rechtsanwälte eine derartige Versicherung abschließen.<br />
Es war eine klar abgrenzbare, leicht zu identifizierende<br />
Zielgruppe. So entwickelten wir mit einer<br />
Versicherungsgesellschaft einen Versicherungsschutz<br />
mit einem sehr günstigen Preis-/Leistungsverhältnis<br />
und brachten zum richtigen Zeitpunkt mehrere zehntausend<br />
Briefe zur Post. Am Ende hatten wir dann einige<br />
tausend Verträge im Bestand.<br />
<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Sie sagen also, dass Sie Vermögensschadenhaftpflicht-Versicherungen<br />
einfach per Brief an Rechtsanwälte verkauft<br />
haben?<br />
Carlos reiss: Ganz so einfach war es natürlich nicht.<br />
Selbstverständlich telefonierten wir mit den meisten<br />
und viele kamen zu uns ins Büro. Aber auch hier boten<br />
wir etwas an, was vor uns kaum einer getan hatte:<br />
ein abschlussfertiges unschlagbares Paket für eine bestimmte<br />
Zielgruppe. Wir waren plötzlich bei allen am<br />
Point of Sale – und neben dem guten Angebot stimmten<br />
auch die Geschwindigkeit und die Abwicklungslogistik.<br />
Es passte eben alles und wir konnten tausende<br />
neue Kunden glücklich machen.<br />
Und was gibt es zur legendären New Economy zu sagen?<br />
Carlos reiss: Nichts! Das war eine spannende Zeit und<br />
mit InsuranceCity waren wir ganz vorne mit dabei und<br />
sind es heute noch.<br />
So leicht kommen Sie nicht davon. Ging es wirklich so hoch<br />
her, wie man es immer in der Zeitung gelesen hat?<br />
Carlos reiss: Ja, das schon. Es wurde oft bis tief in die<br />
Nacht gearbeitet. Es gab sogar den berüchtigten Kicker<br />
im Pausenraum, der sich aber leider nicht bewährte. Zu<br />
oft wurden Kicker-Turniere veranstaltet, statt sich um die<br />
eigentlichen Aufgaben zu kümmern. Es wurden Fehler<br />
gemacht, aber es gab auch viele Lernerfahrungen: beispielsweise<br />
wie Internet-Business funktioniert und eben<br />
auch, wie es nicht funktioniert. Es reden alle immer vom<br />
Lehrgeld. Aber in gewisser Weise kann man auch von<br />
„Lerngeld“ reden. Übrigens waren das nun zwei Antworten,<br />
Sie müssen jetzt eine Frage streichen.<br />
Warum gab es diese Auswüchse?<br />
Carlos reiss: Mit InsuranceCity waren wir in absolutem<br />
Neuland unterwegs, hatten keine Landkarte und unser<br />
bisheriger Businesskompass schien auch nicht mehr zu<br />
funktionieren. Hinzu kam die allgemeine wirtschaftliche<br />
Stimmungslage. Viele so genannte Experten sprachen<br />
davon, dass die Gesetze der Wirtschaft neu geschrieben<br />
werden müssten und die Regeln der Old Economy nicht<br />
mehr gälten. Der ganze Fokus war in Richtung Wachstum<br />
und Investitionen gesetzt. Da können Sie schon mal<br />
den Überblick verlieren. Doch dann drehte sich der Wind<br />
relativ schnell, und es ging plötzlich darum, profitabel zu<br />
arbeiten, statt nur um jeden Preis zu wachsen. Dass wir<br />
nicht alles falsch gemacht haben, sieht man auch daran,<br />
dass InsuranceCity heute mit unserer Expertise in Sachen<br />
Internet und Multikanalvertrieb ein geschätzter<br />
Ansprechpartner auch bei großen Marktteilnehmern ist.<br />
Abschließend sei mir noch die Bemerkung erlaubt, dass<br />
in einem Unternehmen wie InsuranceCity, das in zwei
Jahren von null auf 70 Mitarbeiter wächst nie alles wohlgeordnet<br />
und rational ablaufen kann.<br />
Wie wurde das Internet-Business profitabel?<br />
Carlos reiss: Durch harte Arbeit und noch härtere Einschnitte.<br />
Die einzige Möglichkeit, den gesunden Stamm<br />
von InsuranceCity zu erhalten, war zurückzuschneiden.<br />
Ich kann mir Angenehmeres vorstellen, denn es gehören<br />
viele schmerzliche Entscheidungen dazu: Mitarbeiter zu<br />
entlassen, Kooperationen, die man mit viel Aufwand begonnen<br />
hat, wieder aufzulösen und eigene Träume und<br />
Hoffnungen zu begraben. Auch wenn ich gelegentlich<br />
sehr sachorientiert wirke – das ließ mich nicht kalt. Es<br />
steckte eben viel Herzblut in der ganzen Sache.<br />
Würden Sie den Turnaround im Internet-Business wieder so<br />
angehen?<br />
Carlos reiss: Ja und Nein. Der Weg war richtig, die<br />
Umsetzung zu langsam. Das wog einige Mitarbeiter<br />
zu lange in einer falschen Hoffnung und kostete letztendlich<br />
zu viel Geld. Mein zentrales Learning ist: Die<br />
Dinge, die ich für richtig halte, schnellstmöglich umzusetzen.<br />
Meistens gewinnt man durch eine abwartende<br />
Haltung oder Zögern nichts, sondern verliert nur unnötig<br />
Zeit. Heute hat InsuranceCity zehn Mitarbeiter, die<br />
sich vor allem um Technik und Marketing kümmern,<br />
ist profitabel und gehört zu den führenden Versicherungsportalen<br />
in Deutschland. Das hätten wir schlicht<br />
früher haben können.<br />
Wo steht <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> heute mit seinem Stammgeschäft?<br />
Carlos reiss: <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> gehört mit knapp 60<br />
Mitarbeitern – bezogen auf den Umsatz – zu den 25<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
größten Unternehmen im Segment der unabhängigen<br />
Versicherungsmakler in Deutschland. Das ist eine solide<br />
Ausgangssituation, aber noch lange kein Selbstläufer.<br />
Wir müssen jeden Tag hart daran arbeiten, dass wir diese<br />
Position halten bzw. weiter ausbauen können.<br />
Wir sind mit der Kompetenz unserer Mitarbeiter, unserer<br />
25-jährigen Marktpräsenz, dem daraus resultierenden<br />
Stamm von mehr als 50.000 Kunden sowie<br />
aufgrund unseres multikanalen Vertriebsmodells gut<br />
aufgestellt. Davon profitieren sowohl unsere Privat- als<br />
auch Firmenkunden, auch und gerade in unseren Branchenschwerpunkten<br />
Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater,<br />
Wirtschaftsprüfer, Immobilien und Banken. Aber<br />
wir sind natürlich keine Insel. Daher sind wir sowohl<br />
von den branchenspezifischen als auch von den gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklungen betroffen – wie alle anderen<br />
auch.<br />
Branchenspezifisch sind vor allem die Reformen, wie<br />
die EU-Vermittlerrichtlinie und die Neufassung des Versicherungsvertragsgesetzes<br />
(VVG), zu nennen. Letzteres<br />
im Übrigen, nachdem es seit 1908 in unveränderter<br />
Form genau 100 Jahre Gültigkeit hatte.<br />
Gibt es Erfahrungen, welche Auswirkungen solche Reformen<br />
auf die Märkte haben?<br />
Carlos reiss: Auch das kann ich wiederum nur mit<br />
einem „Jein“ beantworten: In Großbritannien hat sich<br />
der Markt dramatisch verändert. Die freien Makler sind<br />
Gewinner und Verlierer zugleich. Zum einen haben sie<br />
kräftig Marktanteile hinzugewonnen, zum anderen sind<br />
30 bis 40 Prozent der Makler aus dem Markt ausgeschieden.<br />
Es hat eine Marktbereinigung und eine Konzentration<br />
auf wenigere, größere Einheiten stattgefunden. 3
48<br />
3<br />
Nun ist der Markt in Großbritannien nicht eins zu eins<br />
mit dem in Deutschland zu vergleichen. Aber erste<br />
Symptome, die in diese Richtung deuten, sind erkennbar.<br />
Vor allem kleinere Makler oder ältere Kollegen berichten,<br />
dass sich der Aufwand nicht mehr lohne, sie<br />
ausstiegen oder sich zumindest unter den Schutz eines<br />
größeren Daches begäben, so dass Haftungsfragen oder<br />
Verwaltungsprozesse effizient gelöst sind. Natürlich<br />
befördern die größeren Vertriebseinheiten diese Entwicklung,<br />
in dem sie für einen Anschluss von kleineren<br />
Maklern werben. Noch eine weitere Entwicklung ist zu<br />
beobachten: Kleinere Einheiten von zwei bis zehn Mitarbeitern<br />
schließen sich zusammen, was wiederum den<br />
großen Trend der Konzentration bestätigt.<br />
Was machen die Versicherungsgesellschaften, die ja auf einen<br />
erfolgreichen Vertrieb angewiesen sind?<br />
Carlos reiss: Ganz unterschiedliche Dinge: Alle pushen<br />
Produktinnovationen, bis man vor lauter Alternativen<br />
als Vermittler nicht mehr weiß, was man verkaufen<br />
soll, und die Kunden nicht mehr wissen, was<br />
sie kaufen sollen. Manche beteiligen sich an Vertriebseinheiten<br />
oder kaufen sie gleich ganz auf, wieder andere<br />
konzentrieren sich auf die Zusammenarbeit mit<br />
erfolgreichen <strong>Partner</strong>n. Letzteres ist mir ehrlich gesagt<br />
am liebsten, da sich in dieser Konstellation gemeinsam<br />
etwas bewegen lässt.<br />
Wie reagiert <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> auf all diese Veränderungen?<br />
Carlos reiss: Gezielt, aber gelassen. Wir versuchen<br />
klare strategische Entscheidungen zu treffen und diese<br />
stringent umzusetzen. Zum einen betrifft das den Personalbereich.<br />
Wir konzentrieren uns in der momentanen<br />
Marktsituation darauf, unsere Mitarbeiter jeden Tag<br />
ein bisschen besser zu machen. Bei Neueinstellungen<br />
schauen wir genau hin, denn in unserem beratungsintensiven<br />
Geschäft benötigen wir vor allem Mitarbei-<br />
<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
„Wenn man eine Idee hat,<br />
sollte man sie mit Konsequenz<br />
umsetzen. Der<br />
Glaube an die eigene Idee<br />
und Leidenschaft sind<br />
letztlich die entscheidenden<br />
Erfolgsfaktoren.“<br />
ter mit einer akademischen Ausbildung und entsprechender<br />
Persönlichkeit. Schließlich müssen sie unseren<br />
anspruchsvollen Kunden auf Augenhöhe begegnen können.<br />
Zudem überprüfen wir alle unsere Prozesse. Auch<br />
das lohnt sich in verschiedene Richtungen: Wir werden<br />
besser und schneller, das wirkt sich auch auf die Servicequalität<br />
für unsere Kunden positiv aus. Nebenbei sparen<br />
wir auch noch Kosten.<br />
Ansonsten kann ich zu diesem Thema – auch auf die<br />
Gefahr hin, dass ich mich wiederhole oder Sie langweile –<br />
nur sagen: Wenn sich Dinge verändern, hat man immer<br />
die Wahl, ob man es als Bedrohung oder als Chance<br />
begreift. Wir sehen es ganz klar als Chance.<br />
Mal nach vorne geblickt. Was sind denn die größten Herausforderungen?<br />
Carlos reiss: Wenn Sie so wollen, nehmen wir eine<br />
Sandwichposition zwischen Kunden und Produktgebern<br />
ein. Das ist nicht immer angenehm, aber auch<br />
das sehen wir aufgrund unserer Größe und der daraus<br />
resultierenden Marktmacht als Chance. Obwohl die<br />
Anforderungen von beiden Seiten ständig steigen. Die<br />
große Anforderung ist, die Qualität und die Profitabilität<br />
gleichzeitig zu managen. Die andere große Herausforderung<br />
liegt darin, die richtigen Mitarbeiter zu finden, sie<br />
zu fördern und ihnen eine Perspektive zu bieten, damit<br />
sie dem Unternehmen die Stange halten.<br />
Warum wird <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> zu den Gewinnern gehören?<br />
Carlos reiss: Weil wir seit 25 Jahren täglich unter Beweis<br />
stellen, dass wir für unsere Kunden einen Mehrwert<br />
bieten. Weil wir die richtigen Leute an Bord haben.<br />
Und weil wir immer wieder bewiesen haben, dass wir<br />
aufgrund unserer strategischen und operativen Kompetenz<br />
die Chancen, die sich aus Veränderungen ergeben,<br />
konsequent zum Wohle unserer Kunden und des Unternehmens<br />
nutzen.<br />
3
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bis zu 30% günstiger sind als diejenigen eines herkömmlichen<br />
Versicherungsvertreters. Unabhängigkeit, 25 Jahre<br />
Erfahrung, 60 erfolgreiche Top-Berater, und ca. 50.000 Kunden,<br />
die wir betreuen, sind ein Garant für eine professionelle<br />
Betreuung. Presseberichte, Testsiege und Empfehlungen<br />
u. a. in Focus, Finanzen, F.A.Z., Euro am Sonntag, Capital<br />
und Kooperationen mit namhaften Institutionen bestätigen<br />
Ihnen unsere Kompetenz. Im einzelnen bieten wir Ihnen:<br />
Spezielle Konzepte<br />
Privater Risiko- und Vorsorgecheck: In einem jährlichen<br />
Check-up stellen wir sicher, dass Ihr Vorsorge- und Versicherungskonzept<br />
zu Ihrer Lebenssituation passt. Wir betreuen<br />
Sie rundum: angefangen bei der existentiell wichtigen<br />
Haftpfl ichtversicherung über eine optimale Krankenversicherung<br />
bis hin zur Rentenplanung. Das alles passiert<br />
systematisch, mit hoher fachlicher Kompetenz, und der persönlichen<br />
Erfahrung aus 25 Jahren Versicherungsgeschäft.<br />
Property & Fine Arts: Außergewöhnliche Risiken im Immobilien-,<br />
Kunst- und Wertsachenbereich erfordern maßgeschneiderte<br />
Versicherungskonzepte. Im Mittelpunkt unseres<br />
Interesses steht der Kunde als Besitzer besonderer Werte<br />
mit den damit verbundenen typischen Risiken. Die genaue<br />
Kenntnis des Kunden und eine detaillierte Analyse seines Versicherungsbedarfs<br />
ermöglichen uns maßgeschneiderte Versicherungslösungen.<br />
Erben und Vererben: Wenn über Jahre ein Familienvermögen<br />
aufgebaut wurde, unabhängig, ob Privat- oder Firmenvermögen,<br />
gilt es, dieses auch beim Übergang von einer<br />
Generation zur nächsten zu bewahren. Wir helfen Ihnen,<br />
diesen Übergang über versicherungsbasierte Konzepte<br />
optimal zu managen.<br />
REFERENZEN<br />
F I R M E N K U N D E N<br />
In den 25 Jahren unseres Bestehens haben wir beste Beziehungen<br />
zu den Versicherungsunternehmen aufgebaut und<br />
wissen, was Unternehmer, Vorstände und Geschäftsführer<br />
brauchen. Zu unseren Firmenkunden gehören namhafte<br />
Dienstleistungs-, Produktions- und Industrieunternehmen.<br />
Riskmanagement<br />
Durch unsere Analyse, Strategien zur Risikovermeidung<br />
und individuelle Deckungskonzepte entwickeln wir eine<br />
optimal ausgestaltete Risikoabsicherung zu möglichst günstigen<br />
Konditionen.<br />
Betriebliche Altersversorgung<br />
Die <strong>Hoesch</strong> Pension Consulting GmbH ist spezialisiert auf<br />
die Konzeption, Einrichtung und Neuordnung betrieblicher<br />
Versorgungssysteme. In Einzelgesprächen beraten wir auch<br />
Mitarbeiter zu ihrer persönlichen Absicherung.<br />
Spezielle Branchenlösungen<br />
Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer: Die<br />
berufsständischen Organisationen bieten über die jeweiligen<br />
Versorgungswerke eine Besonderheit der Altersvorsorge<br />
an. Die Vermögensschadenhaftpfl icht ist eine<br />
Pfl ichtversicherung. Nur diese beiden Beispiele zeigen wie<br />
speziell der Versicherungsbedarf ist.<br />
Vermögensschaden haftpfl icht und D&O: Verschärfte interne<br />
und externe Haftungsrisiken erfordern für Unternehmen<br />
und deren Organe sowie für alle beratenden Berufe spezielle<br />
Versicherungskonzepte. Wir bieten sie.<br />
Immobilien: Gerade bei Immobilienportfolios kommt es darauf<br />
an, die richtige Mischung aus Preis und versicherten<br />
Leistungen zu fi nden, da ein unzureichendes Bedingungswerk<br />
am Ende wesentlich weniger spart als eine auf den<br />
ersten Blick günstige Prämie.
50<br />
3<br />
Was raten Sie Ihren Kunden für ein erfolgreiches Risiko- und<br />
Vorsorgemanagement?<br />
Carlos reiss: Ich wünsche mir für unsere Kunden – und<br />
selbstverständlich auch für diejenigen, die es noch nicht<br />
sind –, dass sie mithilfe eines guten Beraters aktives Risiko-<br />
und Vorsorgemanagement betreiben. Gerade in<br />
diesem Bereich verlassen sich zu viele auf das Prinzip<br />
Hoffnung – nach dem Motto „es wird schon reichen“.<br />
Das ist sehr gefährlich. Denn wenn sie mit 60 oder 65<br />
feststellen, dass sie einer falschen Hoffnung aufgesessen<br />
sind, ist es zu spät.<br />
Es geht nicht nur darum, noch ein Produkt zu kaufen<br />
– was sich allerdings aus unserer Sicht nach einer guten<br />
Beratung in vielen Fällen nicht vermeiden lässt.<br />
Vielmehr ist es wichtig zu wissen, wo man mit seiner<br />
finanziellen Situation aktuell steht und wo man in<br />
einem bestimmten Alter landet. Das lässt sich natürlich<br />
nicht immer exakt voraussagen, aber im Durchspielen<br />
unterschiedlicher Szenarien entsteht eine realistische<br />
Einschätzung für das „Was wäre wenn?“. So können<br />
auf Basis dieser Informationen klare Entscheidungen<br />
getroffen werden.<br />
Am Geburtstag darf man sich ja immer was wünschen. Ihre<br />
drei Wünsche für <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>?<br />
Carlos reiss: Für unsere Kunden wünsche ich mir,<br />
dass der persönliche Risiko- und Vorsorgecheck genauso<br />
zur jährlichen Selbstverständlichkeit wird wie<br />
der Zahnarztbesuch oder das Jahresgespräch mit dem<br />
Steuerberater. Es geht schließlich um existenzielle Themen.<br />
Da sind zwei Stunden im Jahr sicher eine gute<br />
Investition.<br />
Für unsere Mitarbeiter wünsche ich mir, dass sie bei<br />
allen ambitionierten Zielen, die sich in Zahlen ausdrücken,<br />
und den Ansprüchen, die sich konsequenterweise<br />
daraus für jeden einzelnen ableiten, immer wieder auch<br />
die Chancen sehen, die in unserem Job liegen. Als Risiko-<br />
und Vorsorgemanager können wir für jeden unserer<br />
Kunden einen wesentlichen Beitrag leisten. Wir haben<br />
eine junge, hoch motivierte Mannschaft, mit der es<br />
Spaß macht zu arbeiten. Und dann habe ich noch einen<br />
dritten Wunsch an die Versicherungsgesellschaften:<br />
Bei allem Kostendruck und Umstrukturierungsmaßnahmen<br />
ist Vertrieb stets ein Beziehungsgeschäft, ein<br />
Geben und Nehmen. Hier wünsche ich mir, dass wir es<br />
gemeinsam schaffen die Balance zu halten.<br />
Lassen Sie uns nochmals zurückblicken. Worüber haben Sie<br />
sich in den letzten 25 Jahren am meisten geärgert?<br />
Carlos reiss: Vielleicht darüber – auch wenn es ein biss-<br />
<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
chen wehleidig klingt –, dass wir niemanden hatten, der<br />
uns ein bisschen an die Hand genommen hat und gezeigt<br />
hat, wie Unternehmertum funktioniert. Wir konnten zwar<br />
auf eine gute Ausbildung zurückblicken. Aber in unserer<br />
Selbstständigkeit waren wir auf uns alleine gestellt und<br />
haben deswegen sicher unnötige Fehler gemacht.<br />
Und worüber haben Sie sich am meisten gefreut?<br />
Carlos reiss: Am Anfang haben wir uns diebisch gefreut,<br />
wenn wir einem großen Konkurrenten ein Firmenmandat<br />
abgejagt haben. Nicht etwa, weil wir über die richtigen<br />
Beziehungen verfügten, sondern weil wir besser, schneller<br />
und kundenorientierter waren. Mit den Jahren habe<br />
ich begonnen, mich eher im Stillen zu freuen. Beispielsweise<br />
darüber, dass Strategien, die man selber entwickelt<br />
hat, mittel- bis langfristig aufgehen. Oder über Mitarbeiter,<br />
die erfolgreich ihr volles Potenzial entfalten.<br />
Was geben Sie einem 22-Jährigen mit auf den Weg, der sein<br />
eigenes Business gründen möchte?<br />
Carlos reiss: Wenn man eine Idee hat, sollte man sie<br />
mit Konsequenz umsetzen und sich absolut fokussieren.<br />
Die größte Gefahr liegt im Verzetteln, weniger ist in den<br />
meisten Fällen mehr. Der Glaube an die eigene Idee und<br />
Leidenschaft sind letztlich die entscheidenden Erfolgsfaktoren.<br />
Doch es braucht auch ein tragfähiges Business-<br />
Modell sowie eine klare Strategie – damit am Ende des<br />
Jahres auch ein Plus bleibt.<br />
Wo steht <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> im Jahr 2033 – also in weiteren<br />
25 Jahren?<br />
Carlos reiss: Bis dahin wird das Rentenalter wahrscheinlich<br />
auf 75 oder 80 Jahre angehoben sein. Das heißt, ich<br />
werde immer noch am Start sein. Aber da ich kein Prophet<br />
bin, will ich es damit bewenden lassen. Es bleibt zu<br />
sagen, dass wir alles dafür tun werden, weiter zu wachsen<br />
und unsere Position am Markt auszubauen. So, das waren<br />
25 Fragen. Welche Frage haben Sie denn gestrichen?<br />
Woran arbeiten Sie im Moment, um <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />
voranzubringen?<br />
Carlos reiss: An mindestens 25 Projekten, die <strong>Hoesch</strong><br />
& <strong>Partner</strong> für unsere Kunden besser machen werden.<br />
Das wichtigste: Eine neue Beratungssoftware, die das<br />
Risikomanagement unserer Privat- und Firmenkunden<br />
nochmals deutlich verbessern wird. Damit stärken wir<br />
unsere Wettbewerbspostion weiter und werden unseren<br />
Marktanteil erfolgreich ausbauen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!
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durchs Leben<br />
„Früher war alles besser“, mögen Viele angesichts der<br />
Änderungen im Sozial- und Gesundheitssystem lamentieren –<br />
und sehen dennoch tatenlos zu. Doch wer nichts unternimmt,<br />
steht am Ende schlecht da. Drei Experten erläutern die wichtigsten<br />
Veränderungen in der Gesundheits- und Pflegereform<br />
und geben wertvolle Verbraucher-Tipps. Denn private<br />
Vorsorge sollte selbstverständlich sein.
Foto: Corbis<br />
Risiko: Berufsunfähigkeit<br />
Wem es heute gut geht, der denkt häufig nicht daran, wie schnell ein Unfall oder eine Krankheit alles grundlegend<br />
ändern können. Nicht nur die persönliche Existenz der Betroffenen ist in solchen Fällen gefährdet, auch das Risiko<br />
der Altersarmut ist bei nicht ausreichender Sicherung stark erhöht. Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht,<br />
Dirk Schwane, über eine der existenziellen Versicherungen.<br />
Alltagshektik, Stress und Leistungsdruck erhöhen<br />
das allgemeine Risiko für Erkrankungen oder Unfälle.<br />
Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit können die Folge<br />
sein. Meist mit Gefährdung der finanziellen Existenz!<br />
Derzeit stehen in Deutschland circa 36 Millionen<br />
gesetzlich Versicherten im Erwerbstätigenalter bereits<br />
etwa 2,2 Millionen Frührentner gegenüber. Fast jeder<br />
Dritte scheidet krankheits- oder unfallbedingt vorzeitig<br />
aus dem aktiven Berufsleben aus – mit erheblichen Einkommensverlusten.<br />
Die Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos (BU-<br />
Risiko) gehört daher zu den drei wichtigen existenziellen<br />
Versicherungen, da von der Berufsunfähigkeit in der Regel<br />
die persönliche Existenz bedroht ist. Eine gesetzliche<br />
BU-Rente wurde durch den Gesetzgeber bereits zum<br />
1. Januar 2001 abgeschafft.<br />
Die Ursachen der Berufsunfähigkeit<br />
Nur in circa 13 Prozent der Leistungsfälle sind Unfallverletzungen<br />
die Ursache, in 87 Prozent der Fälle liegt<br />
eine Krankheit zu Grunde. Eine Unfallversicherung allein<br />
reicht daher zur finanziellen Absicherung bei Verlust<br />
der Arbeitskraft nicht aus – auch wenn dies meist<br />
propagiert wird!<br />
Ursachen für Berufs-/Erwerbsunfähigkeit<br />
32,5% Wirbelsäulen-/Gelenkerkrankungen(Rheuma)<br />
15,6% Herz-/Kreislauferkrankungen<br />
13,0% Unfallverletzungen<br />
11,6% Nervenleiden<br />
10,6% Krebs<br />
4,0% Schlaganfall<br />
Versicherung Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Die Höhe der gesetzlichen Absicherung ist unzureichend<br />
Dass Sie auf die gesetzliche Absicherung nicht bauen<br />
können, verdeutlicht das nachfolgende Beispiel:<br />
Wer im früheren Beruf 3.000 Euro Bruttomonatseinkommen<br />
hatte, bekommt im Erwerbsunfähigkeitsfall<br />
nur die halbe Rente von circa 475 Euro, wenn er noch<br />
mehr als drei Stunden täglich irgendwie einsatzfähig<br />
ist. Den vollen Satz von rund 945 Euro gibt es nur noch,<br />
wenn man nachweisen kann, dass man weniger als drei<br />
Stunden arbeiten kann. Wer mehr als sechs Stunden täglich<br />
arbeitsfähig ist – wohlgemerkt in irgendeiner beliebigen<br />
Tätigkeit – geht ganz leer aus. Und spätestens nach<br />
drei Jahren steht eine erneute Leistungsprüfung an. Im<br />
schlimmsten Fall droht das – frühere – Sozialamt!<br />
Besonderes Risiko: Selbstständige<br />
Auf gesetzliche Invaliditätsleistungen haben Selbstständige<br />
oder Freiberufler meistens keinen Anspruch. Umso<br />
wichtiger ist deswegen eine private Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
für Selbstständige. Ihre Versorgungslücke<br />
ist schließlich größer.<br />
Eigeninitiative erforderlich<br />
Da es keinen Zwang zur privaten Absicherung gibt, ist<br />
Ihre Eigeninitiative erforderlich. Bedenken Sie hierzu<br />
folgende Fakten:<br />
3 Erschwerte Jobsuche<br />
Wer sein bisheriges Tätigkeitsfeld aufgeben muss,<br />
kann nicht wählerisch sein.<br />
3 Geringeres Einkommen<br />
Der bisherige Lebensstandard kann nicht gehalten<br />
53<br />
3
54<br />
werden. Und dazu kommen oft erschwerte Lebensbedingungen<br />
durch die Krankheit, die eine teurere<br />
Haushaltsführung erfordern.<br />
3 Geringere Altersrente<br />
Die gesetzliche Rente wird niedriger ausfallen als geplant.<br />
Denn die Zurechnungszeit endet mit dem 60.<br />
Lebensjahr, was zu weniger Entgeltpunkten führt. Zudem<br />
gibt es für jeden Monat des vorzeitigen Altersrentenbezugs<br />
einen Abschlag. Je früher eine Berufsunfähigkeit<br />
eintrifft, umso gravierender sind die Folgen<br />
fürs Alter. Auch wenn zusätzlich privat vorgesorgt<br />
wird: Oft können die Beiträge für die private Versorgung<br />
nicht mehr aufgebracht werden.<br />
Unternehmen Gesundheit<br />
Die private Krankenversicherung (PKV) erlebt derzeit einen der größten Umbrüche ihrer Geschichte. Die Politik hat der<br />
Branche mit der Gesundheitsreform ein Regelwerk verpasst, das nach Ansicht vieler Experten nicht mit wichtigen versicherungsrechtlichen<br />
und verfassungsrechtlichen Grundlagen zu vereinbaren ist. Dennoch werden die Unternehmen<br />
die Chancen nutzen, die sich durch den stärkeren Wettbewerb ergeben. Einige werden sogar gestärkt aus der Krise<br />
hervorgehen. Ein Beitrag von rolf BauernfeinD, Vorstand Maklervertrieb der ERGO Versicherungsgruppe.<br />
Eine erste Hürde haben die privaten Krankenversicherungen<br />
bereits genommen: Die Verfassungsbeschwerden<br />
zahlreicher Unternehmen der PKV gegen<br />
die Gesundheitsreform sind auf einem guten Weg. Im<br />
Herbst 2008 wird es zu einer mündlichen Anhörung<br />
kommen. Wir erwarten, dass das Bundesverfassungsgericht<br />
die Vertragsfreiheit, die Eigentumsgarantie und<br />
die unternehmerische Freiheit schützt und wichtige<br />
Teile des so genannten Wettbewerbsstärkungsgesetzes<br />
für verfassungswidrig erklärt. ERGO setzt alles daran,<br />
dieses Verfahren zu einem guten Abschluss zu bringen.<br />
Das sind wir unseren Bestandsversicherten schuldig,<br />
denn wenn die Reform unverändert umgesetzt wird, leiden<br />
vor allem die Menschen darunter, die schon lange<br />
in der PKV versichert sind. Sie müssen dann mit ihren<br />
Beiträgen für Ausgaben aufkommen, die sie nicht selbst<br />
verschuldet haben – etwa für die schlechte Zahlungsmoral<br />
anderer. Das kann und darf nicht sein!<br />
Dennoch: Sollte die Politik mit dieser Reform die<br />
PKV auf Dauer schwächen wollen, wird sie keinen Er-<br />
Versicherung Private Krankenversicherung<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
3 Geplatzte Kredite<br />
Wenn ein Gutverdiener auf den Großteil seines Einkommens<br />
verzichten muss, stellt dies seine finanzielle<br />
Planung völlig auf den Kopf. Kann er die Raten für<br />
sein Eigenheim weiter aufbringen? Oder als Selbstständiger<br />
die Leasinggebühren für sein Fahrzeug zahlen?<br />
Muss er die Wohnung wechseln oder sogar sein<br />
Eigenheim verkaufen?<br />
Verlässliche Absicherung ist erforderlich. Lassen<br />
Sie sich daher unabhängig und kompetent beraten.<br />
Dirk Schwane ist stv. Vorsitzender des Interessenverbandes<br />
Berufsunfähigkeitsschutz e.V. und Autor des<br />
Buches „Private Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente“,<br />
erschienen im dtv-Verlag/Rechtsberater.<br />
3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung: Ihre Arbeitskraft ist das wichtigste<br />
Gut, das Sie haben. Entsprechend gut sollte sie auch versichert sein.<br />
Wir finden die passende Berufsunfähigkeitsversicherung für Sie.<br />
Ansprechpartner: Samy Soyah<br />
Internet: www.hoesch-partner.de/BU<br />
Mail: BU@hoesch-partner.de<br />
Telefon: 069 – 71 707 – 167<br />
folg haben. Die kapitalgedeckte Krankenversicherung ist<br />
und bleibt das Modell der Zukunft. So und nicht anders<br />
können wir auch mit einer älter werdenden Bevölkerung<br />
eine gute Gesundheitsversorgung für alle sicherstellen.<br />
Das wird der Markt in Zukunft zeigen.<br />
Bezüglich des derzeitigen Geschäfts spüren die<br />
Unternehmen vor allem die Auswirkungen der 3-Jahres-Wechselfrist:<br />
Angestellte dürfen erst dann von der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die Privatversicherung<br />
wechseln, wenn sie drei Jahre lang die<br />
Einkommensgrenze von derzeit 48.150 Euro überschritten<br />
haben. Damit ist vielen Unzufriedenen in der GKV<br />
der Ausweg in die kapitalgedeckte private Krankenversicherung<br />
versperrt – zumindest vorübergehend. Das<br />
Kundenpotenzial der PKV ist jedoch noch lange nicht<br />
erschöpft. Das gilt selbstverständlich für die Zusatzversicherungen,<br />
das gilt aber auch für die Vollversicherung.<br />
Denn für die gesetzlichen Krankenkassen erwarten wir<br />
in Zukunft immer höhere Beitragslevels. Das liegt nicht<br />
nur am Gesundheitsfonds oder an der Höhe der Arztho-<br />
Foto: Corbis
VITAL von AXA.<br />
Die private Krankenversicherung, mit der Sie<br />
rundum gut aufgehoben sind.<br />
Ihre Vorteile:<br />
· Seit über 10 Jahren überdurchschnittliche Beitragsstabilität<br />
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<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH · Telefon 0 69/71 70 75 40
56<br />
BBV-Berufsunfähigkeits-<br />
Absicherung<br />
norare. Dafür ist in erster Linie die Grundidee der GKV<br />
verantwortlich, die auf Umverteilung setzt und für das<br />
Alter finanziell nicht vorsorgt. Hier werden wir den Ansatz<br />
der kapitalgedeckten Versicherung weiterhin als<br />
Gegenmodell anbieten. Dieser Ansatz wird für immer<br />
mehr Menschen attraktiv werden. Auch die Politik wird<br />
nach Meinung vieler Sozialversicherungsexperten letztendlich<br />
darauf zurückkommen.<br />
BBV-Berufsunfähigkeits-Absicherung. Sie möchten,<br />
dass Ihre Zukunft im Ernstfall nicht zum Glücksspiel wird?<br />
Dann setzen Sie auf die leistungsstarke BBV-Berufsunfähigkeits-Absicherung.<br />
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Unser Tipp: Setzen Sie nicht Ihre Zukunft aufs Spiel...<br />
sondern halten Sie lieber Ihren Lebensstandard – auch<br />
im Extremfall.<br />
Versicherung Private Krankenversicherung<br />
Die größte Änderung kommt auf die PKV-Branche<br />
zu, wenn Anfang 2009 die Regelungen zum Basistarif<br />
und zur Mitnahme der Alterungsrückstellungen<br />
in Kraft treten. Dann muss jedes Unternehmen einen<br />
Basistarif anbieten, der die Leistungen der gesetzlichen<br />
Kassen umfasst. Die Versicherungen dürfen dann niemandem<br />
mehr die Aufnahme verwehren, nicht aus gesundheitlichen<br />
Gründen, aber auch nicht aus Gründen<br />
mangelnder Zahlungsmoral. Das steht allen Regeln<br />
entgegen, die bisher für die PKV galten. Dies ist ebenfalls<br />
ein Punkt, bei dem wir mit einer klaren Entscheidung<br />
des Bundesverfassungsgerichts rechnen. Mit den<br />
– ebenfalls neuen – wachsenden Entscheidungsräumen,<br />
können die Kunden dann ihre Alterungsrückstellungen<br />
zum Teil zu anderen Unternehmen mitnehmen. Für<br />
die Bestandsversicherten wird es nicht so viele Veränderungen<br />
geben. Sie können im ersten Halbjahr 2009<br />
das Unternehmen unter Mitnahme eines Teils ihrer<br />
Alterungsrückstellungen wechseln. Allerdings müssen<br />
sie dort zunächst 18 Monate im Basistarif bleiben, bevor<br />
sie in einen normalen Tarif einsteigen können. Von<br />
solchen Wechseln werden nur wenige profitieren. Ganz<br />
anders sieht es dagegen bei den Neuverträgen aus.<br />
Neue Verträge, die ab dem 1. Januar 2009 geschlossen<br />
werden, stehen auf einer völlig anderen Berechnungsgrundlage.<br />
Der Versicherte kann seinen Vertrag dann<br />
Wir kennen sicherere<br />
Methoden Ihren<br />
Lebensstandard<br />
zu halten.<br />
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nochmals günstigere Tarife!<br />
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Foto: Mauritius<br />
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theoretisch jederzeit kündigen und mit einem Teil seiner<br />
Alterungsrückstellungen zu einem anderen Unternehmen<br />
wechseln.<br />
In welchem Ausmaß Wechsel tatsächlich stattfinden,<br />
wird sich zeigen. Sicher ist aber: Wir alle treten in eine<br />
neue Welt ein. Jedes Versicherungsunternehmen muss<br />
seine Tarife neu berechnen. Der Wettbewerb um die<br />
Kunden wird schärfer. Es geht nicht nur darum, beim<br />
Neugeschäft attraktiv zu sein, sondern auch für die Versicherten<br />
stets der beste Anbieter zu bleiben. Das heißt:<br />
Unsere Versicherten sollen sich wohlfühlen und bestens<br />
versorgt werden. Wir tun bereits jetzt schon mehr als<br />
Rechnungen zu begleichen. Wir begleiten die Menschen<br />
in ihrem Leben bei allen Anliegen, die mit Gesundheit<br />
zu tun haben. Zum Beispiel bei der ERGO-Tochter<br />
Deutsche Krankenversicherung (DKV), dem „Unternehmen<br />
Gesundheit“: Wir beraten unsere Versicherten in<br />
Gesundheitsfragen, fördern die Prävention, gewähren<br />
schnellen Zugang zu Topmedizinern. Zudem bieten wir<br />
eigene Versorgungsstrukturen an: die goDentis-Zahnärzte<br />
und die goMedus-Gesundheitszentren. Mit diesem<br />
umfassenden Ansatz sind wir in der PKV-Branche bisher<br />
einzigartig. Mit zunehmendem Wettbewerb werden<br />
wir jedoch immer mehr Nachahmer finden.<br />
Aber auch bei den Tarifen wird sich vieles ändern.<br />
ERGO wird in eine neue Tarifwelt einsteigen und die<br />
So ist das Leben: Herr Rürup<br />
erfindet die Privatrente mit<br />
Steuervorteilen.<br />
www.canadalife.de<br />
News & Infos Versicherung aktuell<br />
Chance nutzen, die Vollversicherungstarife der DKV<br />
und der Victoria Krankenversicherung radikal zu vereinfachen<br />
und durchschaubarer zu machen. Fünf Tarife<br />
werden künftig aufeinander aufbauen – von der Basisabsicherung<br />
bis zum Top-Schutz. Diese Tarife sind leicht<br />
zu erklären und leicht zu verstehen. Mit den attraktiven<br />
Prämien werden wir im scharfen Preiswettbewerb wichtige<br />
Pflöcke einschlagen. Und wir werden erstmals die<br />
Idee des „Unternehmens Gesundheit“ konsequent auch<br />
in den Tarifen umsetzen. Denn wir wollen unseren Versicherten<br />
den bestmöglichen Service bieten und ihnen<br />
Zugang zu Qualitätsnetzwerken verschaffen.<br />
Der Umbruch in der PKV ist in vollem Gange. Es<br />
wird Gewinner und Verlierer geben. Wir setzen alles daran,<br />
dass unsere Kunden zu den Gewinnern gehören!<br />
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Krankenversicherung: Ob Gesundheitsreform, Wechsel in die<br />
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sorgen, können im Kalenderjahr 2008 bis zu 66% von<br />
maximal 20.000 EUR (bei zusammen veranlagten Ehe -<br />
gatten 40.000 EUR) der Einzahlungen von der Steuer<br />
ab setzen. Steuervorteile sind gut, aber die Höhe der<br />
privaten Zusatz rente, die Sie im Alter bekommen, hängt<br />
von der Rendite auf Ihre Einzahlungen ab. Hier bietet<br />
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57
58<br />
Im Mittelpunkt die Betroffenen<br />
Mit den vereinbarten Verbesserungen im Leistungsspektrum<br />
erfährt die soziale Pflegeversicherung<br />
eine deutliche Qualitätssteigerung. Im Mittelpunkt stehen<br />
die Betroffenen. Deshalb gilt der Grundsatz: Tritt<br />
der Pflegefall ein, so soll jeder Pflegebedürftige so weit<br />
wie möglich leben, wohnen und betreut werden wo, wie<br />
und von wem er möchte.<br />
Welche Neuerungen und Verbesserungen bringt die<br />
Pflegereform für Pflegebedürftige und deren Angehörige<br />
konkret? Im Folgenden sind die wichtigsten Punkte<br />
kurz zusammengefasst:<br />
1. Erstmals seit 1995 Leistungsanpassung.<br />
Die Pflegeversicherung ist keine Vollversicherung, sondern<br />
nur eine Teilversicherung. Damit die Selbstbeteiligung<br />
der Pflegebedürftigen nicht immer größer wird,<br />
werden die Leistungen der Pflegeversicherung ab dem<br />
1. Juli 2008 in drei Schritten angehoben. So erhöht sich<br />
beispielsweise die Leistung in Pflegestufe III für die<br />
häusliche Pflege von derzeit 1.432 Euro auf 1.550 Euro<br />
Versicherung Pflegeversicherung<br />
Menschenwürdige Pflege bedeutet mehr, als satt und sauber zu sein – das ist die Maxime, nach der die Qualitätsverbesserungen<br />
für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in der sozialen Pflegeversicherung vereinbart wurden.<br />
wolfgang Zöller, Mitglied des Bundestages, erläutert die Neuerungen und Verbesserungen der Pflegereform.<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
im Jahr 2012. Danach werden die Leistungen alle drei<br />
Jahre dynamisiert. Um sicherzustellen, dass die laufenden<br />
Ausgaben bezahlt und auch die Verbesserungen<br />
finanziert werden können, muss der Beitragssatz um<br />
0,25 Prozentpunkte angehoben werden.<br />
2. Einbeziehung demenziell Erkrankter.<br />
Vor allem für Demenzkranke und ihre Angehörigen gibt<br />
es Leistungserweiterungen. So wurde etwa der Kreis der<br />
Leistungsberechtigten erweitert. Künftig können auch<br />
Menschen Leistungen der Pflegeversicherung beziehen,<br />
die zwar nicht in die Pflegestufe I eingestuft sind, aber<br />
dennoch im Alltag ohne Hilfe nicht mehr zurechtkommen.<br />
Außerdem werden die Leistungen für Demenzkranke<br />
im ambulanten Bereich von derzeit jährlich<br />
maximal 460 auf zukünftig maximal 2.400 Euro angehoben.<br />
Dabei wird je nach Grad der Demenz ein monatlicher<br />
Zuschlag von 100 bzw. bis zu 200 Euro zur Pflegestufe<br />
gewährt. Das ist eine deutliche Unterstützung<br />
insbesondere der Angehörigen, die Demenzkranke in<br />
ihrer häuslichen Umgebung versorgen. Im stationären<br />
Bereich konnten wir erreichen, dass nun auch Demenzkranke<br />
in Heimen eine Unterstützung erhalten, indem<br />
entsprechende zusätzliche Betreuungsleistungen der<br />
Pflegeheime zusätzlich vergütet werden.<br />
3. Verbesserung der Qualitätssicherung und Leistungstransparenz.<br />
Die Qualitätssicherung der Heime wird verbessert.<br />
Heime werden künftig jährlich und in der Regel unangemeldet<br />
überprüft. Im Mittelpunkt der Prüfungen stehen<br />
die Heimbewohner und nicht die Verwaltung der<br />
Einrichtung. Die Ergebnisse der Prüfungen werden veröffentlicht.<br />
4. Einführung einer Pflegezeit für Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer.<br />
Angehörige stehen oft vor dem Problem, ihre Verwandten<br />
selbst zu Hause pflegen zu wollen, dies aber nicht<br />
mit ihrem Beruf vereinbaren zu können. Deshalb bekommen<br />
Angehörige künftig mehr Unterstützung, damit<br />
pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich<br />
in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Mit der<br />
Einführung der Pflegezeit können Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer, die Angehörige pflegen, eine bis zu<br />
sechsmonatige unbezahlte Freistellung von der Arbeit<br />
mit anschließender Rückkehrmöglichkeit in Anspruch<br />
nehmen. Daneben gibt es für akute Fälle eine bis zu<br />
zehntägige unbezahlte Freistellung von der Arbeit.<br />
Foto: Mauritius
Versicherung Pflegeversicherung<br />
Jeder, der einen Angehörigen mindestens 14 Stunden in<br />
der Woche pflegt, ist in der Pflegezeit sozialversichert.<br />
5. Stärkung der Pflegeberatung.<br />
Ein wichtiger Punkt ist die gute Beratung der Betroffenen<br />
und ihrer Angehörigen. Hier wird häufig bereits heute<br />
vor Ort vorbildliche Arbeit geleistet. Die Bundesländer<br />
können dort, wo es nötig ist, neue Beratungsstrukturen<br />
für Betroffene und ihre Angehörigen einrichten. So wird<br />
sichergestellt, dass das Geld aus den Pflegekassen den<br />
Pflegebedürftigen zugutekommt und nicht in die Schaffung<br />
neuer Bürokratie fließt.<br />
6. Stärkung der ambulanten Versorgung.<br />
Mit der Förderung betreuter Wohnformen und Wohngemeinschaften<br />
können die dort erbrachten Betreuungsleistungen<br />
künftig flexibler als bisher in Anspruch<br />
genommen werden. Leistungen können allein oder mit<br />
anderen Pflegebedürftigen abgerufen werden. Die Wartezeit<br />
für die erstmalige Inanspruchnahme der Verhinderungspflege<br />
wird von zwölf auf sechs Monate verkürzt.<br />
Künftig besteht für die pflegenden Angehörigen auch<br />
während ihres Urlaubs ein Anspruch auf Rentenversicherungsbeiträge.<br />
Der Rehabilitations- und Präventionsgedanke<br />
wird gestärkt.<br />
Dies bedeutet jedoch, dass gemäß Pflegegesetz die gesetzliche<br />
Pflegeversicherung nur eine Teilkaskoversicherung<br />
ist. Die so genannten Hotelkosten und die mit dem<br />
Aufwand der Pflege anfallenden Kosten für Pflegedienste<br />
und Pflegeheime müssen, soweit sie die Kosten der<br />
Pflegeversicherung übersteigen, aus eigenem Vermögen<br />
finanziert werden. Im ambulanten Bereich – je nach Pflegestufe<br />
– können das monatlich bis zu 1.500 Euro sein. Im<br />
stationären Bereich können dies bis 3.000 Euro monatlich<br />
sein. Damit sind die meisten Betroffenen überfordert. Somit<br />
können beispielsweise die Kinder unter bestimmten<br />
Voraussetzungen in Anspruch genommen werden. Außerdem<br />
haben sich durch den demografischen Wandel die<br />
Familienstrukturen wesentlich verändert. Dies bedeutet,<br />
dass nur derjenige, der seine Notwendigkeiten und Wünsche<br />
auch finanzieren kann, entsprechend versorgt wird.<br />
Im Laufe seines Lebens baut man sich einen ganz<br />
bestimmten Lebensstandard auf, den man selbstverständlich<br />
auch erhalten will. Dies geht aber nur mit einer privaten<br />
Vorsorge im Bereich der Pflege.<br />
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60<br />
Verschenken Sie<br />
keinen Cent!<br />
Text: Ingrid Schick<br />
Die Mehrheit der<br />
Erwerbstätigen<br />
in Deutschland überschätzt<br />
ihren Rentenanspruch<br />
erheblich. 26<br />
Prozent werden höchstens<br />
halb soviel gesetzliche<br />
Rente bekommen,<br />
wie sie heute zu<br />
brauchen glauben; weitere<br />
38 Prozent höchstens<br />
drei Viertel dieses<br />
Betrages. Das ergab<br />
eine repräsentative Befragung<br />
des Deutschen<br />
Institutes für Altersvorsorge<br />
in Zusammenarbeit mit Psychonomics in Köln.<br />
Einen Hauptgrund für die klaffende Versorgungslücke<br />
im Rentenalter sieht Michael Reeg, Certified Financial<br />
Planner (CFP) bei <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>, in dem für den<br />
Laien unüberschaubaren Angebot. „Bedenkt man, dass<br />
es alleine für Riester-Verträge 3.600 unterschiedliche<br />
Angebote und Anbieter gibt, kann sich der Kunde im<br />
Dschungel der Möglichkeiten verlieren.“<br />
Egal ob Riester, Rürup, Betriebsrente, Zeitwertkonten,<br />
Banksparplan oder Fonds – „die Deutschen wissen<br />
immer noch viel zu wenig über private Altersvorsorge<br />
und müssten gleichzeitig dringend früher und wesent-<br />
Versicherung Altersvorsorge<br />
Informationsdefizite, Überforderung durch Produkt-<br />
und Fördervielfalt und Geldmangel – das sind die<br />
größten Hindernisse für eine effektive und passgenaue<br />
Altersvorsorge. Anleger verschenken so Millionen,<br />
die ihnen qua Gesetz zustehen. Gefragt sind in dieser<br />
Situation kompetente Finanzplaner und ein reduziertes,<br />
überschaubareres Anlage-Angebot.<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
lich mehr für einen finanziell auskömmlichen Lebensabend<br />
tun“, konstatiert Reeg. Einer Studie der Postbank<br />
in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie<br />
Allensbach zum Thema Altersvorsorge zufolge, halten<br />
heute 41 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland<br />
ihre private Altersvorsorge für nicht ausreichend, 64<br />
Prozent der Befragten gehen zudem davon aus, im<br />
Alter netto über weniger Geld als bisher zu verfügen.<br />
Wie viel Geld man aber monatlich für den eigenen sorgenfreien<br />
Ruhestand ansparen müsste, auf diese Frage<br />
weiß fast die Hälfte aller Berufstätigen überhaupt keine<br />
Antwort. „Unwissenheit kostet bis zu einem Drittel der<br />
Rente“, weiß Finanzplaner Reeg. Beispiele aus der Praxis:<br />
Betriebliche Altersvorsorge wird nur in 62 Prozent<br />
der befragten Kleinunternehmen (Studie Postbank und<br />
Institut für Demoskopie Allensbach) praktiziert, obwohl<br />
Mitarbeiter seit 2002 einen gesetzlichen Anspruch darauf<br />
haben. Diese Unwissenheit kann die Betriebsrentner<br />
mehrere hundert Euro Rente im Monat kosten. Auch<br />
Millionen Riester-Sparer versäumen, die staatlichen Zuschüsse<br />
zu beantragen. Das schmälert die Rendite erheblich.<br />
„Wer seinen Antrag nicht ausfüllt, verschenkt<br />
bares Geld“, so Reeg. „Die Frist beträgt allerdings zwei<br />
Jahre, Sparer können also bis 31. Dezember 2008 noch<br />
die Zulagen für 2006 rückwirkend beantragen!“<br />
Selbstständige, Freiberufler und ältere Anleger wären<br />
mit einer Rürup-Rente gut beraten – aber diese<br />
Form der Vorsorge ist weitgehend unbekannt. Knapp<br />
elf Millionen abgeschlossene Riester-Verträge stehen<br />
gerade mal rund 650.000 abgeschlossenen Rürup-Ver-<br />
Foto: Corbis
trägen gegenüber. Das Produkt ist derzeit noch viel zu<br />
wenig bekannt, gerade bei denen, für die es sich lohnt!<br />
Laut Forsa-Umfrage im Auftrag der Condor-Versicherung<br />
fühlen sich 76 Prozent der Freiberufler und Selbstständigen<br />
schlecht über die Vorteile der Basisrente informiert.<br />
Knapp 80 Prozent konnten nicht erklären,<br />
worin sich Riester- und Rürup-Renten unterscheiden.<br />
60 Prozent wussten nicht, welche von beiden für sie<br />
persönlich sinnvoller wäre. „Dabei ist für selbstständig<br />
Tätige die Rürup-Rente oft die einzige Möglichkeit, mit<br />
staatlicher Unterstützung für den Ruhestand vorzusorgen“,<br />
erklärt Reeg.<br />
„Wenn der Kunde den Wald vor lauter Bäumen nicht<br />
mehr sieht, dann neigt er beim Abschluss von Vorsorgekonzepten<br />
ebenso wie bei der Pflege seines Portfolios<br />
zur Vogel-Strauß-Politik – mit nachhaltig negativen Folgen,<br />
wie einem wahrscheinlich hohen Grad an Altersarmut“,<br />
so Reeg. „Keine Bevölkerungsschicht verfügt über<br />
die finanzielle Allgemeinbildung, die man bräuchte, um<br />
auch wenig so zu investieren, dass es im Alter reicht“,<br />
sagt der Sozialpsychologe Dieter Frey von der Universität<br />
München. Vorsorgewillige bräuchten einen Führer<br />
durch den Angebots-Dschungel. „Leider sehen noch zu<br />
viele – 68 Prozent der Befragten einer Studie des Institutes<br />
of Insurance Economics der Universität St. Gallen –<br />
ihren Versicherer vor allem in der Funktion des Schadensmanagers,<br />
nur 38 Prozent hingegen als Vorsorger<br />
und Anbieter von Risikomanagement.“<br />
Dabei verstehen sich die Versicherungsexperten bei<br />
<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> selbst mehr als Finanzplaner und -manager<br />
mit einem genau umrissenen Kompetenz-Profil.<br />
Grundvoraussetzungen dafür sind eine profunde Ausbildung,<br />
Kompetenz in allen Anlagesparten, Unabhängigkeit<br />
von Institutionen und Anbietern und das stets<br />
aktuelle Know-how über alle gesetzlichen Vorschriften<br />
und Maßnahmen ebenso wie genaue Kenntnis der Portfolien<br />
aller Vorsorge-Anbieter auf dem nationalen und<br />
internationalen Markt. „Ein Finanzplaner muss zudem<br />
vernetzt denken“, sagt Reeg. „Er muss sowohl für maßgeschneiderte<br />
Vorsorgekonzepte eine individuelle Bestandsaufnahme<br />
beim Kunden machen als auch dessen<br />
finanzielle Möglichkeiten und persönlichen Ziele erforschen,<br />
um diese dann in das Vorsorgekonzept einfließen<br />
lassen zu können.“<br />
Top-Tipps von Finanzplaner Michael Reeg (CFP)<br />
zum Aufbau einer adäquaten Altersvorsorge:<br />
3 Ehrlichkeit & Selbstdisziplin<br />
Vor jedem Sparprozess steht die Selbsterkenntnis: Was<br />
kann ich wann mit wie viel Geld machen? Daraus kann<br />
sich auch die unangenehme Erkenntnis ergeben, auf<br />
einige Konsumgüter verzichten zu müssen. Die Konsequenz<br />
von Unehrlichkeit für die Altersvorsorge führt<br />
höchstwahrscheinlich zu einem hohen Grad an Altersarmut!<br />
Versicherung Altersvorsorge<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
3 Bilanz ziehen<br />
Widmen Sie sich von Zeit zu Zeit Ihrer Altersvorsorge.<br />
Überprüfen Sie, was Sie schon tun und ob mehr zu tun<br />
sinnvoll und möglich wäre. Ziehen Sie einen Finanzplaner<br />
zurate.<br />
3 Förderung nutzen<br />
Machen Sie bei der Riester-Rente und der betrieblichen<br />
Altersvorsorge mit. Wenn Sie selbstständig und nicht gesetzlich<br />
versichert sind, ist die Rürup-Rente oft die einzige<br />
Möglichkeit, steuerlich gefördert für eine Altersrente<br />
zu sparen. Wer seinen Riester-Antrag nicht alljährlich<br />
ausfüllt oder besser einen Dauerzulagen-Antrag stellt,<br />
verschenkt viel Geld. Das gilt auch für Betriebsrentner,<br />
die nicht wissen, dass sie einen gesetzlichen Anspruch<br />
auf Inflationsausgleich haben.<br />
3 Verträge mischen<br />
Kombinieren Sie Sparformen angemessen. Als junger<br />
Mensch sollten Sie verstärkt langfristige Renditechancen<br />
nutzen. Je älter Sie werden, desto mehr sollten Sie<br />
sichere Anlagen bevorzugen. Wenn Sie Ihre Anlagen in<br />
verschiedene Anlagenklassen streuen, führt das zu besseren<br />
Renditen, sogar bei geringerem Risiko.<br />
3 Freies Kapital regelmäßig einsetzen<br />
Generell sollte man sich zu regelmäßigen Sparraten verpflichten,<br />
auch wenn man dadurch seinen finanziellen<br />
Spielraum einengt. Aber ein kompetenter Finanzplaner<br />
erarbeitet auch – gerade für Freischaffende interessant –<br />
flexible Konzepte, bei denen sich der Sparer nicht monatlich<br />
festlegen muss, sondern angehäuftes Kapital<br />
beispielsweise bei hohen Honorarzahlungen auf einmal<br />
investieren kann.<br />
3 Faktor Zeit nutzen<br />
Frühzeitig mit der Vorsorge beginnen. Wer heute zehn<br />
ist, sollte spätestens mit 20 in die Altersvorsorge investieren.<br />
Regelmäßige Anlage<br />
Anlagebetrag<br />
lt. Zahlweise<br />
[EUR]<br />
Zahlweise<br />
Gesamter<br />
Anlagebetrag<br />
[EUR]<br />
Anlagedauer<br />
[Jahre]<br />
Endkapital<br />
[EUR]<br />
Zins<br />
[%]<br />
61<br />
Jährliche<br />
Dynamik<br />
3.468 1/12 624.156 15 1.000.000 6,00 0,00<br />
1.471 1/12 441.325 25 1.000.000 6,00 0,00<br />
724 1/12 304.199 35 1.000.000 6,00 0,00<br />
379 1/12 204.864 45 1.000.000 6,00 0,00<br />
205 1/12 135.141 55 1.000.000 6,00 0,00<br />
112 1/12 87.548 65 1.000.000 6,00 0,00<br />
[%]
Abgeltungsteuer:<br />
Die Uhr läuft!<br />
Am 1. Januar 2009 beginnt für Kapitalanleger in Deutschland<br />
eine neue Zeitrechnung. Die Einführung der Abgeltungsteuer<br />
ändert die Besteuerung grundlegend – zukünftig werden<br />
pauschal 25 Prozent abgezogen. Rolf Tilmes gibt wertvolle<br />
Tipps für die nächsten Wochen bis zur Zeitenwende.<br />
Schenkt man der Werbung vieler Finanzdienstleister<br />
Glauben, so steht den Deutschen mit der Einführung<br />
der Abgeltungsteuer zum 1. Januar 2009 Böses bevor.<br />
Die neue Kapitalertragsbesteuerung von abgeltend<br />
25 Prozent auf private Kapitalerträge direkt an der Quelle<br />
sorgt für viele Ratschläge und manche guten oder nur<br />
vermeintlich guten Produktempfehlungen. Denn Steuern<br />
möchte jeder sparen. Doch nicht die Steuerfrage<br />
alleine sollte die Anlageentscheidung dominieren, auch<br />
Fragen der Rentabilität, der Sicherheit, der Liquidität<br />
sowie der Wertstabilität bei langfristigen Anlagen sind<br />
relevant.<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Dieses magische Vieleck der Kapitalanlage lässt sich<br />
jedoch nicht in allen Dimensionen optimieren. Deshalb<br />
ist es wichtig, vor jeder Anlageentscheidung die Ziele für<br />
diese Anlage zu bestimmen: Dient sie etwa der Altersvorsorge<br />
im Ruhestand, dem Aufbau von Eigenkapital<br />
für den Hauskauf oder schließlich dem Ansparen für<br />
den nächsten Urlaub.<br />
Es ist zwar richtig, dass Deutschland mit der Einführung<br />
der 25-prozentigen Abgeltungsteuer die höchste<br />
Wertzuwachsbesteuerung in Europa aufweist, doch mit<br />
einigen Maßnahmen lässt sich die Belastung optimieren.<br />
Die Empfehlungen im Einzelnen:<br />
Foto: Corbis
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64<br />
2008 noch freies Kapital investieren<br />
Jede Anlage, die bis zum 31. Dezember 2008 getätigt<br />
wird, fällt noch unter altes Recht. Insbesondere sind<br />
Kursgewinne nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist<br />
steuerfrei. Somit eignet sich diese Strategie für<br />
langfristig orientierte Anlagen, wie etwa für die Altersvorsorge<br />
oder den langfristigen Kapitalaufbau. Darüber<br />
hinaus sollte in dieser Anlagekategorie der Aktienanteil<br />
ein größeres Gewicht einnehmen.<br />
Investmentfonds noch 2008 erwerben<br />
Alle in 2008 erworbenen Investmentfondsanteile fallen<br />
unter den Bestandsschutz. Somit lässt sich innerhalb<br />
des Fonds das Vermögen trotz Umschichtungen auch<br />
weiterhin steuerfrei mehren. Bei der Anlage sollten bevorzugt<br />
thesaurierende Fonds gekauft werden.<br />
Aber das sollte nicht den Blick auf die Kostenstruktur<br />
verstellen. Manche derzeit angebotenen Dachfonds<br />
– also Fonds, die unterschiedliche Anlagekategorien, wie<br />
etwa Aktien, Renten oder Immobilien, vereinen – weisen<br />
eine überdurchschnittlich hohe Kostenstruktur auf, die<br />
zulasten der Rendite geht. Steuervorteile sind so schnell<br />
aufgebraucht, denn bei Dachfonds muss der Anleger das<br />
Management zweimal bezahlen – einmal auf Ebene des<br />
Dachfonds und einmal auf Ebene des Zielfonds.<br />
Exchange Trade Funds (ETF) bevorzugen<br />
ETFs sind an der Börse handelbare Fonds, die in der<br />
Regel auf unterschiedliche Indizes ausgerichtet sind<br />
und nicht aktiv gemanagt werden. Im Ergebnis sind sie<br />
häufig die kostengünstigere und deutliche rentierlichere<br />
Alternative, denn nur sehr wenige Investmentfondsmanager<br />
schlagen langfristig und kontinuierlich den Index<br />
vor. Der Bestandsschutz gilt auch hier für den Erwerb<br />
vor dem 1. Januar 2009.<br />
Depot mit Bedacht umschichten<br />
Alle Anlagen im Depot, die aufgrund der Finanzkrise<br />
stark an Wert verloren haben und noch kein Jahr im<br />
Bestand sind, sollten bei geringen Aussichten auf eine<br />
schnelle Erholung noch 2008 veräußert werden. Diese<br />
Verluste lassen sich dann bis 2013 für die Verrechnung<br />
mit zukünftigen Kursgewinnen nutzen.<br />
Ab 2009 sollte das Depot nur noch behutsam umgeschichtet<br />
werden, da jeder Verkauf eine Besteuerung im<br />
Sinne der Abgeltungsteuer auslöst und die Basis schmälert.<br />
So lässt sich der Zins- und Zinseszinseffekt nicht<br />
optimal nutzen.<br />
Versicherung Abgeltungssteuer<br />
<strong>insurance</strong> 2009<br />
Produkte mit nachgelagerter Besteuerung<br />
in Betracht ziehen<br />
Alle nachgelagert besteuerten Altersvorsorgeprodukte,<br />
wie etwa Riester-Sparverträge, Rürup-Sparverträge, Anlagen<br />
zur betrieblichen Altersvorsorge, Kapitallebensversicherungen<br />
und private Rentenversicherungen, unterliegen<br />
auch in Zukunft nicht der Abgeltungsteuer.<br />
Es treten aufgrund einer Kapitalgarantie zwar mögliche<br />
Renditenachteile gegenüber Aktien- oder Renteninvestments<br />
auf, dafür sind einige Altersvorsorgeprodukte<br />
zulagen- und steuerbegünstigt.<br />
Bei Kapitallebensversicherungen, die nach dem 60.<br />
Lebensjahr ausgezahlt werden, wird nur der Differenzbetrag<br />
zwischen eingezahlten Beiträgen und Auszahlung<br />
zur Hälfte auf Basis des individuellen Steuersatzes<br />
besteuert. Dieser ist oft niedriger als der Abgeltungsteuer-Satz.<br />
Finanz- und Vorsorgeplanung steht im Fokus<br />
Nur wer weiß, welche Beträge wann benötigt werden<br />
und wie sich individuell Einnahmen und Ausgaben entwickeln,<br />
kann gelassen die Gestaltungsempfehlungen<br />
prüfen und umsetzen. Unabhängig von der Einführung<br />
der Abgeltungsteuer ist eine Finanz- und Vorsorgeplanung<br />
essenziell, wenn man im Alter nicht auf den<br />
gewohnten Lebensstandard verzichten will. Hierbei ist<br />
das Zusammenspiel der verschiedenen Altersvorsorgebausteine<br />
genauso von Relevanz wie die Absicherung<br />
von Risiken und das Schaffen finanzieller Polster. Nur<br />
ein hohes Maß an Eigenvorsorge ermöglicht finanzielle<br />
Unabhängigkeit. Schließlich stellen die staatlichen Sicherungssysteme<br />
langfristig nur eine Basisversorgung<br />
dar.<br />
Diese finanzielle Freiheit geht einher mit Steuerzahlungen.<br />
Allerdings weist das im Fall der Abgeltungsteuer<br />
auf das Vorhandensein von Wertzuwächsen – für die<br />
man dann (gerne) Steuern zahlt!<br />
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Abgeltungsteuer: Fondspolicen stellen eine interessanten Alternative<br />
dar – gerade angesichts der Abgeltungsteuer. Wir sind<br />
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