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Juli/August 2012 - Schweizer Radio und Fernsehen

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong>


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

So, 01.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 02.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 04.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 06.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 07.07.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 08.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 09.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 11.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 13.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 14.07.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 15.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 16.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 18.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 20.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 21.07.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 22.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 23.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 25.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 27.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 28.07.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Der liebe <strong>August</strong>in 2/5<br />

von Horst Wolfram Geissler<br />

Couscous <strong>und</strong> Röschti<br />

von Peter Weingartner<br />

En Samschtig zum Knuutsche<br />

von Jack Thorne<br />

Menschliches Versagen<br />

von Lukas Holliger<br />

Tante <strong>Juli</strong>a <strong>und</strong> der Kunstschreiber 1/10<br />

von Mario Vargas Llosa<br />

Der liebe <strong>August</strong>in 3/5<br />

von Horst Wolfram Geissler<br />

KEIN HÖRSPIEL<br />

Tschick 1/2<br />

von Wolfgang Herrndorf<br />

Couscous <strong>und</strong> Röschti<br />

von Peter Weingartner<br />

Tante <strong>Juli</strong>a <strong>und</strong> der Kunstschreiber 2/10<br />

von Mario Vargas Llosa<br />

Der liebe <strong>August</strong>in 4/5<br />

von Horst Wolfram Geissler<br />

Dickie Dick Dickens 1/6<br />

von Rolf <strong>und</strong> Alexandra Becker<br />

Tschick 2/2<br />

von Wolfgang Herrndorf<br />

Wildermann<br />

von Praxedis Kaspar<br />

Tante <strong>Juli</strong>a <strong>und</strong> der Kunstschreiber 3/10<br />

von Mario Vargas Llosa<br />

Der liebe <strong>August</strong>in 5/5<br />

von Horst Wolfram Geissler<br />

Dickie Dick Dickens 2/6<br />

von Rolf <strong>und</strong> Alexandra Becker<br />

ArtOrt Hörspiel / 70. Geburtstag von Ferdinand Kriwet<br />

Rotor<br />

von Ferdinand Kriwet<br />

Die Tour nach Marseille<br />

von Jacques Fayet<br />

Tante <strong>Juli</strong>a <strong>und</strong> der Kunstschreiber 4/10<br />

von Mario Vargas Llosa<br />

Produktion: SRF 1949<br />

40'<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

51'<br />

Produktion: SRF 2011<br />

51'<br />

Co-Produktion: SRF/SWR<br />

<strong>2012</strong><br />

40'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

74'<br />

Produktion: SRF 1949<br />

48'<br />

Produktion: NDR 2011<br />

46'<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

51'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

68'<br />

Produktion: SRF 1949<br />

46'<br />

Produktion: SRF 1966<br />

50'<br />

Produktion: NDR 2011<br />

37'<br />

Produktion: SRF 2008<br />

49'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

80'<br />

Produktion: SRF 1949<br />

45'<br />

Produktion: SRF 1966<br />

50'<br />

Produktion: BR 2011<br />

54'<br />

Produktion: SRF 1980<br />

51'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

75'<br />

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2


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

So, 29.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 30.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 01.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 03.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 04.08.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 05.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 06.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 08.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 10.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 11.08.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 12.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 13.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 15.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 17.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 18.08.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 19.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 20.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 22.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

<strong>August</strong>e<br />

von Raymond Castans<br />

Dickie Dick Dickens 3/6<br />

von Rolf <strong>und</strong> Alexandra Becker<br />

Zeitgeschichten<br />

Der Olympiafähndler<br />

von Hanspeter Gschwend<br />

Timegünden <strong>und</strong> das wunscherfüllende Juwel<br />

von Ettore Cella<br />

Tante <strong>Juli</strong>a <strong>und</strong> der Kunstschreiber 5/10<br />

von Mario Vargas Llosa<br />

Vor h<strong>und</strong>ert Jahren 1/10<br />

«Man verbannt ein junges Mädchen von Basel nach Paris»<br />

von Gertrud Lendorff<br />

Dickie Dick Dickens 4/6<br />

von Rolf <strong>und</strong> Alexandra Becker<br />

We d'Sunne abegeit isch für Teil Lüt o no Büroschluss<br />

von Elfriede Jelinek<br />

Liebeszeugs<br />

von Hansjörg Schertenleib<br />

Voyeuristisches<br />

von Ludwig Thoma, Frank Wedekind, David Lodge<br />

Tante <strong>Juli</strong>a <strong>und</strong> der Kunstschreiber 6/10<br />

von Mario Vargas Llosa<br />

Vor h<strong>und</strong>ert Jahren 2/10<br />

«Man verbannt ein junges Mädchen von Basel nach Paris»<br />

von Gertrud Lendorff<br />

Dickie Dick Dickens 5/6<br />

von Rolf <strong>und</strong> Alexandra Becker<br />

Jesus von Texas<br />

von DBC Pierre<br />

Vorstadtminiaturen<br />

von Herbert Rosendorfer<br />

Tante <strong>Juli</strong>a <strong>und</strong> der Kunstschreiber 7/10<br />

von Mario Vargas Llosa<br />

Vor h<strong>und</strong>ert Jahren 3/10<br />

«Man verbannt ein junges Mädchen von Basel nach Paris»<br />

von Gertrud Lendorff<br />

Dickie Dick Dickens 6/6<br />

von Rolf <strong>und</strong> Alexandra Becker<br />

Zeitgeschichten<br />

Category 5: Wie ich Fats Domino aus dem Hurrikan Katrina<br />

rettete<br />

von David Zane Mairowitz<br />

Produktion: SRF 1962<br />

65'<br />

Produktion: SRF 1966<br />

50'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

52'<br />

Produktion: SRF 1988<br />

52'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

72'<br />

Produktion: SRF 1968<br />

28' - 36'<br />

Produktion: SRF 1966<br />

50'<br />

Produktion: SRF 1974<br />

47'<br />

Produktion: SRF 2005<br />

Produktion: SRF 1992/Heyne<br />

Hörbuch 2002<br />

23' / 10'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

80'<br />

Produktion: SRF 1968<br />

28' - 36'<br />

Produktion: SRF 1966<br />

50'<br />

Produktion: WDR 2004<br />

53'<br />

Produktion: SRF 1980, 1991,<br />

1995<br />

50'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

90'<br />

Produktion: SRF 1968<br />

28' - 36'<br />

Produktion: SRF 1966<br />

50'<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

52'<br />

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3


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Fr, 24.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Sa, 25.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

So, 26.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS Musikwelle<br />

Mo, 27.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Mi, 29.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 2<br />

Fr, 31.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr<br />

DRS 1<br />

Das Leben ist viel zu kurz, um offene Weine zu trinken<br />

von Guy Krneta<br />

Tante <strong>Juli</strong>a <strong>und</strong> der Kunstschreiber 8/10<br />

von Mario Vargas Llosa<br />

Vor h<strong>und</strong>ert Jahren 4/10<br />

«Man verbannt ein junges Mädchen von Basel nach Paris»<br />

von Gertrud Lendorff<br />

Hotel Rousseau einfach oder: Franz Musils dritter Fall 1/2<br />

von Thomas Küng<br />

ArtOrt / Das weisse Lauschen<br />

So<strong>und</strong>track<br />

von Mauricio Kagel<br />

Berta <strong>und</strong> Marta<br />

von Susanne Hinkelbein<br />

Produktion: SRF 2007<br />

48'<br />

Produktion: SRF 1997<br />

91'<br />

Produktion: SRF 1968<br />

28' - 36'<br />

Produktion: SRF 1999<br />

44'<br />

Produktion: WDR 1975<br />

39'<br />

Produktion: SRF 2009<br />

49'<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Hörspiel DRS 1<br />

Montag, 02.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1<br />

Freitag, 13.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Couscous <strong>und</strong> Röschti<br />

von Peter Weingartner<br />

Ein hölzerner Stock mit feinen Schnitzereien erinnert die alte Anna an eine kurze Begegnung im Sommer<br />

1940: Damals waren französische Soldaten im Dorf interniert, unter ihnen auch die dunkelhäutigen<br />

Spahis, nordafrikanische Soldaten aus den damaligen französischen Kolonien. Einer davon war Ali, <strong>und</strong><br />

zu ihm hatte die 18-jährige Anna eine besondere Zuneigung. Die 90-jährige Anna erzählt ihrer Urenkelin<br />

Rebekka von dieser Zeit <strong>und</strong> von dieser Begegnung. In ihrem Tagebuch <strong>und</strong> in szenischen Rückblenden<br />

werden ihre Erinnerungen lebendig.<br />

Der Stoff zu diesem Hörspiel basiert auf historischen Gegebenheiten: Im luzernischen Dorf Triengen<br />

waren im Sommer 1940 r<strong>und</strong> 550 französische Soldaten interniert, darunter auch die nordafrikanischen<br />

Spahis. Zwischen der Dorfbevölkerung <strong>und</strong> den Internierten herrschte ein reger <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>licher<br />

Austausch, an den man sich auch heute noch gern erinnert.<br />

Mit: Margrit Bischof (alte Anna), Martina Fähndrich (junge Anna), Philippe Graber (Ali), Rahel Erni<br />

(Rebekka), Marcel Grüter (Kurt), Jörg Gilli (Pfarrer), Peter Fischli (Offizier), Samuel Zumbühl<br />

(Wachmann), Daniel Kasztura (B<strong>und</strong>esrat Minger)<br />

Musik: Agnes Hunger <strong>und</strong> <strong>Juli</strong>an Dillier<br />

Regie: Geri Dillier<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

Dauer: 51'<br />

Peter Weingartner hat schon zahlreiche M<strong>und</strong>art-Hörspiele geschrieben, die von SRF produziert <strong>und</strong><br />

ausgestrahlt wurden. Er lebt im luzernischen Dorf Triengen <strong>und</strong> hat unter dem Titel «Couscous <strong>und</strong><br />

Röschti» auch ein Festspiel geschrieben, das im Dorf als Freilichtspiel im Sommer <strong>2012</strong> aufgeführt wird.<br />

5


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 06.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

In der Reihe «Grenzfälle»<br />

Menschliches Versagen<br />

Hörspiel nach dem gleichnamigen Theaterstück von Lukas Holliger<br />

Eine Nacht in der Zürcher Flugsicherung. Innerhalb weniger Minuten mündet die Arbeit eines Fluglotsen<br />

in eins der schwersten Flugzeugunglücke Europas. Der Unfallbericht deckt eine tragische Verkettung<br />

von Ereignissen <strong>und</strong> Unachtsamkeiten auf. Die internationale Medienaufmerksamkeit <strong>und</strong> mehrere<br />

Prozesse lassen das Unglück zu einem Fallbeispiel von Vorurteilen, wirtschaftlichen Interessen <strong>und</strong><br />

juristischen Winkelzügen werden. Das Hörspiel «Menschliches Versagen» lässt reale Vorkommnisse,<br />

Zitate aus Unfallberichten, Prozessakten <strong>und</strong> Schlagzeilen der Boulevardmedien mit fiktiven Szenen<br />

kollidieren.<br />

Am 1. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> jährt sich die Flugzeugkatastrophe von Überlingen zum zehnten Mal.<br />

«Menschliches Versagen» beruht auf Holligers gleichnamigem Auftragsstück, das 2009 am Theater<br />

Konstanz uraufgeführt wurde. Es konzentriert sich auf die letzten Sek<strong>und</strong>en vor dem Unglück <strong>und</strong> die<br />

Schicksale zweier Männer. Der verantwortliche Lotse <strong>und</strong> ein Hinterbliebener. Im Feuerschein der<br />

Kollision erweisen sich sämtliche Figuren mit einer Menschlichkeit beschlagen, die sich nur noch im<br />

Versagen äussert.<br />

Mit: Michael Wittenborn (Der Hinterbliebene), Vincent Leittersdorf (Der Lotse), Katja Reinke,<br />

Susanne-Marie Wrage, Till Kretzschmar, Thomas Douglas<br />

Musik: Jonas Kocher<br />

Regie: Stephan Heilmann<br />

Co-Produktion: SRF/SWR <strong>2012</strong><br />

Dauer: 40'<br />

Lukas Holliger, 1971 in Basel geboren, Studium der Germanistik, Kunstgeschichte <strong>und</strong> Geschichte.<br />

1999-2003 Mitbegründer/Co-Leiter der Dramatikerreihe «Antischublade» im raum33 Basel. 2000-2005<br />

Kulturredaktor beim <strong>Schweizer</strong> <strong>Fernsehen</strong>, seit 2006 Redaktor Hörspiel <strong>und</strong> Satire. Verschiedene<br />

Inszenierungen seiner Theaterstücke in der Schweiz <strong>und</strong> in Deutschland.<br />

DRS 2 produzierte von Holliger auch «Letzte Worte eines <strong>Schweizer</strong>s mit Kreuz» (2004), «Silberne<br />

Hochzeit» (2004), «Angst verboten» <strong>und</strong> «Clara fliegt zum Mars» (2007).<br />

Jonas Kocher, 1977 in Nyon geboren, schreibt als Komponist Werke an der Grenze von neuem<br />

Musiktheater, Installation <strong>und</strong> Konzertstücken <strong>und</strong> arbeitet als Akkordeonist, ausschliesslich als<br />

Improvisator.<br />

6


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 16.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 1/6<br />

Montag, 23.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 2/6<br />

Montag, 30.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 3/6<br />

Montag, 06.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 4/6<br />

Montag, 13.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 5/6<br />

Montag, 20.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 6/6<br />

Dickie Dick Dickens<br />

von Rolf <strong>und</strong> Alexandra Becker<br />

Diesen Sommer wiederholt DRS 1 die 1966 entstandene Hörspielgeschichte vom grössten – <strong>und</strong><br />

charmantesten! – Gangster, den die Unterwelt von Chicago je ausgespuckt hat: die Geschichte von<br />

Dickie Dick Dickens.<br />

Chicago in den Zwanzigerjahren, wie man es aus den Gangsterfilmen der späteren Fünfziger kennt:<br />

Verfeindete Gangsterbanden bekriegen sich, Korruption <strong>und</strong> Waffengewalt beherrschen den Alltag, die<br />

Polizei steht dem organisierten Verbrechen mehr oder weniger machtlos gegenüber. Dickie Dick<br />

Dickens, «von Haus aus» nur ein kleiner Taschendieb, aalt sich in diesem ruppigen Milieu wie der Fisch<br />

im Wasser. Mit seinem Charme, seiner Unverfrorenheit <strong>und</strong> einer gehörigen Portion lausbübischem Witz<br />

bootet er alle aus, die sich mit ihm anlegen. Diese verspielte Gangsterkomödie zählt zu den beliebtesten<br />

<strong>und</strong> gefragtesten Hörspielproduktionen von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>und</strong> <strong>Fernsehen</strong>.<br />

Mit: Gerd Westphal (Erzähler 1), Horst Sachtleben (Erzähler 2), Wolfgang Reichmann (Dickie Dick<br />

Dickens), Monika Koch (Effie Marconi), Kurt Beck (Jim Cooper), Inigo Gallo (Harry), Wolfgang Forester<br />

(Kommissar Hillbilly), Klaus Knuth (Sergeant Martin), Alfred Schlageter (Opa Crackle), Erna Sellmer<br />

(Mummy Tobo-Dutch), Robert Tessen (Bonco), Peter Arens (Joshua Benedikt Streubenguss), Erwin<br />

Parker (Bezirksstaatsanwalt) u.v.a.<br />

Geräusche: Ezio Bedin<br />

Musik: Hermann Thieme<br />

Regie: Lilian Westphal<br />

Produktion: SRF 1966<br />

Dauer: je Folge 50'<br />

Rolf Becker (geboren 1923) <strong>und</strong> Alexandra Becker (1925-1990) waren ein deutsch-englisches<br />

Schriftsteller-Ehepaar. Rolf Becker unternahm erste schriftstellerische Versuche in englischer<br />

Kriegsgefangenschaft, arbeitete danach als Aufnahmeleiter bei verschiedenen Filmfirmen, dann als<br />

Autor <strong>und</strong> Regisseur bei der Londoner BBC <strong>und</strong> ab 1953 als freier Schriftsteller in Deutschland.<br />

Alexandra Becker lernte bei Gustav Gründgens den Schauspielerberuf. Nach der Heirat mit Rolf Becker<br />

gab sie die Schauspielerei auf <strong>und</strong> unterstützte ihren Gatten beim Schreiben. Zu den bekanntesten<br />

Werken der beiden Autoren gehören «Gestatten, mein Name ist Cox» <strong>und</strong> «Dickie Dick Dickens». Die<br />

Hörspiele um Dickie Dick Dickens wurden zu den ersten Strassenfegern im deutschen <strong>Radio</strong>; ebenso die<br />

Vertonungen der Abenteuer von Paul Cox, die eine Kino-Verfilmung <strong>und</strong> eine Fernsehserie nach sich<br />

zogen. Seit dem Tod Alexandra Beckers schreibt Rolf Becker allein weiter unter dem Namen Rolf A.<br />

Becker; das «A.» verwendet er als Reminiszenz an seine Ehefrau.<br />

7


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 20.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Wildermann<br />

Geschichten vom Hörensagen aus dem Kanton Appenzell-Innerrhoden<br />

aufgeschrieben von Praxedis Kaspar<br />

Johann Fuchs, genannt «Bölere-Bueb», Aussenseiter <strong>und</strong> Vagant, konnte <strong>und</strong> wollte sich sein Leben<br />

lang nicht in die Gesellschaft eingliedern. Schon als elfjähriges Kind wurde Johann Fuchs als Knecht<br />

verdingt <strong>und</strong> war von da an nie mehr irgendwo sesshaft.<br />

Zeitgenossinnen <strong>und</strong> Zeitgenossen erzählen, wie sie mit diesem unberechenbaren Mann lebten, wie sie<br />

ihn akzeptierten oder ablehnten, wie sie ihn fürchteten <strong>und</strong> schätzten. Johann Fuchs stürzte 1979 zu<br />

Tode. Dieses Leben zwischen Unangepasstheit <strong>und</strong> Abhängigkeit, dieses trotzige Streben nach Freiheit<br />

jenseits aller gesellschaftlichen Zwänge erbarmt <strong>und</strong> fasziniert.<br />

Auf w<strong>und</strong>erschöne Weise spiegelt der Hackbrettspieler Töbi Tobler die Figur des «Bölere». Mit seinem<br />

Instrument <strong>und</strong> seiner Stimme gibt er dem Appenzeller Landstreicher ein Eigenleben jenseits allen<br />

Erzählens <strong>und</strong> jenseits aller Traditionen.<br />

Mit: Theres Koller (Antonia), Luzia Schiegg (Hedwig Müller, Bäuerin), Marie-Louise Manser (Maria<br />

Müller, Wirtin), Marie Therese Mazenauer (Lydia Inauen-Fuchs, Bäuerin), Hans Sutter (Paul Zeller, Alt-<br />

Polizeidirektor), Bruno Enzler (Beat Manser), Sepp Manser (Albert Müller, Bauer), Erich Koller (Hermann<br />

Müller, Wirt), Albin Dähler (Jakob Fuchs «Tübli Jok»), Willi Signer (Albert Inauen, Bauer/Heiler), Johann<br />

Inauen (Res Rusch, Alt-Wildhüter), Alfred Räss (Josef Rusch, Alt-Postbote), Simon Enzler (Emil Haas)<br />

Musik: Töbi Tobler<br />

Übersetzung in Appenzell-Innerrhoder M<strong>und</strong>art: Jakob Fässler<br />

Technik: Fabian Lehmann<br />

Hörspielbearbeitung <strong>und</strong> Regie: Margret Nonhoff<br />

Produktion: SRF 2008<br />

Dauer: 49'<br />

Die Journalistin Praxedis Kaspar wurde anfangs der 1990er Jahre auf den «Bölere-Bueb» aufmerksam<br />

<strong>und</strong> hat in der Folge mit Leuten in Appenzell-Innerrhoden Gespräche geführt, die sie später als Buch mit<br />

dem Titel «Wildermann – Geschichten vom Hörensagen über Johann Fuchs, den Bölere Bueb»<br />

veröffentlichte.<br />

Die Regisseurin Margret Nonhoff hat aus diesen gesammelten Erzählungen «vor Ort» eine<br />

Hörspielcollage gemacht. Ein O-Ton-Hörspiel also, die Aufnahmen sind alle im <strong>und</strong> ums Bergrestaurant<br />

Ahorn in Weissbad gemacht worden, mit Laiendarstellerinnen <strong>und</strong> -darstellern aus Appenzell<br />

Innerrhoden. Möglich wurde die Produktion auch durch die intensive Mitarbeit des Kabarettisten Simon<br />

Enzler, der einerseits als Sprecher, andererseits als «M<strong>und</strong>art-Coach» viel Energie <strong>und</strong> Zeit investierte.<br />

8


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 27.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Die Tour nach Marseille<br />

von Jacques Fayet<br />

Ein Sattelschlepper steht schon seit acht<strong>und</strong>vierzig St<strong>und</strong>en auf einer Ausfallstrasse von Paris,<br />

unbeleuchtet, leer. Eine Panne? Monsieur Raymond Monnier, der Besitzer des Lastwagens scheint<br />

nichts zu wissen. Sein Fahrer Gabriel sollte eigentlich unterwegs sein ans Meer, nach Brest, um dort<br />

Frachtgut abzuholen. Ist er aber offensichtlich nicht.<br />

Wo steckt dann aber Gabriel? Weiss Raymond Monnier vielleicht doch mehr als er sagt?<br />

Fragen über Fragen für Kommissar Frémond <strong>und</strong> Inspektor Maxim, die im Laufe ihrer polizeilichen<br />

Ermittlungen immer wieder auf menschliche, allzu menschliche Schwächen <strong>und</strong> Verstrickungen stossen.<br />

Mit: Horst Mendroch (Streifenpolizist), Andrea Vetsch (seine Frau), Peter Oehme (Kommissar Frémond),<br />

Ingold Wildenauer (Inspektor Maxime), Michael Gempart (Gendarm), Robert Tessen<br />

(Gerichtsmediziner), Brigitte Ziese (Susanne), Erwin Parker (Doktor), Angelica Arndts (Concièrge)<br />

Aus dem Deutschen von Maria Frey<br />

Regie: Buschi Luginbühl<br />

Produktion: SRF 1980<br />

Dauer: 51'<br />

9


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 03.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Timegünden<br />

<strong>und</strong> das wunscherfüllende Juwel<br />

von Ettore Cella<br />

Erzählt wird die Geschichte des Königssohns Timegünden, der in jungen Jahren beschlossen hat, alle<br />

seine Reichtümer zu verschenken. Als er aber auch das alle Wünsche erfüllende Juwel seines Vaters<br />

einem feindlichen, betrügerischen Brahmanen übergibt, wird er mit seiner Familie in die Verbannung<br />

geschickt.<br />

Die Prüfungen, die er auf seinem für solche Mysterienspiele typischen Stationenweg erdulden muss,<br />

mögen für uns westlich geprägte Menschen manchmal schwer nachvollziehbar sein. Die Geschichte<br />

vermittelt dennoch Gr<strong>und</strong>werte, die in ihrer Konsequenz bedenkenswert sind.<br />

«Timegünden» soll das meistgespielte tibetische Drama sein, die szenische Umsetzung dauerte Tage.<br />

Pierre Favre schuf zur Inszenierung eine Musik, die den Text vollständig «umfasst», <strong>und</strong> baut so eine<br />

«klangliche Szenerie» auf.<br />

Mit: Wolfram Berger (Erzähler), André Jung (Timegünden), Renate Steiger (Gedenzangmo), Ingold<br />

Wildenauer, (König 1), Charlotte Schwab (Mendezangmo), Thomas Stuckenschmied (Tugendrein), Katja<br />

Amberger (Gut <strong>und</strong> Schön), Hans Rudolf Spühler (Dauazangpo), Jon Laxdal (König 2), Hans Gert Kübel<br />

(Indra), u.v.a.<br />

Musik: Pierre Favre<br />

Regie: Franziskus Abgottspon<br />

Produktion: SRF 1988<br />

Dauer: 52'<br />

10


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 10.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Liebeszeugs<br />

von Hansjörg Schertenleib<br />

Mit schwungvollen Strichen skizziertes Kaleidoskop r<strong>und</strong> um das Thema Liebe <strong>und</strong> was Beziehungen –<br />

oder deren Ausbleiben – so alles mit sich bringen. Leichtfüssig, verspielt, stets augenzwinkernd <strong>und</strong><br />

manchmal mit leichter Schräglage ins Absurde.<br />

Mit: Ulrike Knospe (Frau A), Päivi Stalder (Frau B), Doris Oesch (Frau C), Albert Freuler (Mann A), Peter<br />

Kner (Mann B), Raphael Clamer (Mann C), Margret Nonhoff (Frau Eggenberger), Siggi Schwientek (Herr<br />

Morgenthaler), Isabel Schaerer (Regiestimme)<br />

Musik: Tini Hägler<br />

Regie: Isabel Schaerer<br />

Produktion: SRF 2005<br />

Dauer: 23'<br />

Voyeuristisches<br />

von Ludwig Thoma, Frank Wedekind, David Lodge<br />

Apropos Liebeszeugs: Ludwig Thoma beschreibt Witzig-Voyeuristisches im Bad, Frank Wedekind unter<br />

einem Apfelbaum <strong>und</strong> David Lodge im Hotel des Tittes.<br />

Mit: Thomas Stuckenschmidt (Im Bade/Unterm Apfelbaum), Peter Kner (Im Bade), Gerd Haffmans (Hotel<br />

des Tittes), Monika Schärer (Hotel des Tittes)<br />

Regie: Franziskus Abgottspon<br />

Produktion: SRF 1992/Heyne Hörbuch 2002<br />

Dauer: 10'<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 17.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Vorstadtminiaturen<br />

drei Einakter von Herbert Rosendorfer<br />

In seinen «Vorstadtminiaturen», einer Reihe mit Einaktern, treibt der ehemalige Münchner Amtsrichter<br />

Herbert Rosendorfer seinen hintersinnigen Humor auf die Spitze.<br />

Die mit Aberwitz gespickten Dialoge handeln von Alltäglichem <strong>und</strong> kippen plötzlich ins Groteske, grosse<br />

Träume von kleinen Leuten geraten ins Stocken oder erleiden gründlich Schiffbruch. So auch in den drei<br />

Einaktern «Die Beerdigung», «Vor dem Schaufenster» <strong>und</strong> «Die Anzeige».<br />

Mit: Mathias Gnädinger <strong>und</strong> Renate Steiger (Die Beerdigung)<br />

Walo Lüönd, Fred Tanner, Fritz Zaugg (Vor dem Schaufenster)<br />

Ueli Jäggi, Alfred Freuler, Heidi Diggelmann (Die Anzeige)<br />

Musik: Hanspeter Dommann<br />

Bearbeitung <strong>und</strong> Regie: Fritz Zaugg/Buschi Luginbühl<br />

Produktion: SRF 1980, 1991,1995<br />

Dauer: 50'<br />

Herbert Rosendorfer, 1934 im Südtirol geboren <strong>und</strong> Autor von zahlreichen Romanen, Erzählungen,<br />

Theaterstücken <strong>und</strong> Opernlibretti kann seine innere Nähe zum Münchner Urgestein Karl Valentin nicht<br />

verbergen.<br />

12


<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 24.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Das Leben ist viel zu kurz, um offene<br />

Weine zu trinken<br />

von Guy Krneta<br />

Louis Wilhelm ist Drogist in Hindelbank, Witwer <strong>und</strong> SVP-Gemeinderat. In einem Restaurant in der Stadt<br />

Bern wartet er auf seinen Zug nach Hindelbank <strong>und</strong> merkt, dass ihm sein Portemonnaie geklaut wurde.<br />

Ein Gast hilft ihm aus der Patsche: Geri Moos, KMU-Berater, abgewählter SP-Nationalrat aus Zug.<br />

Man kommt ins Gespräch, trinkt ein zweites, ein drittes Bier, kommt sich näher, Louis verpasst den<br />

letzten Zug <strong>und</strong> strandet mit seinem Trinkkumpan Geri gegen Morgen in einem Nachtlokal. Der<br />

Barkeeper, ein ehemaliger Bärenwärter vom Bärengraben, weckt in den beiden eine verborgene Liebe<br />

zu den Bären.<br />

Das Hörspiel ist die <strong>Radio</strong>fassung des gleichnamigen Theaterstücks. Es thematisiert auf eine<br />

augenzwinkernd sympathische Art die B<strong>und</strong>esstadt Bern als Begegnungsort von Politikern<br />

unterschiedlicher Strömungen.<br />

Mit: Ueli Jäggi (Louis), Martin Hug (Geri), Marco Morelli (Barkeeper)<br />

Musik: Jürg Kienberger<br />

Regie: Geri Dillier<br />

Produktion: SRF 2007<br />

Dauer: 48'<br />

Guy Krneta wurde 1964 in Bern geboren. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Basel. Er ist verheiratet<br />

<strong>und</strong> hat vier Kinder. Nach Studien der Theaterwissenschaft in Wien <strong>und</strong> der Medizin in Bern ging Krneta<br />

1986 ans Theater, wurde Regieassistent am Stadttheater Bern <strong>und</strong> am Theater Basel, war Co-Leiter des<br />

Theaterfestivals «auawirleben» in Bern sowie Dramaturg an der Württembergischen Landesbühne<br />

Esslingen <strong>und</strong> am Staatstheater Braunschweig. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz arbeitete er als<br />

Co-Leiter des Theaters Tuchlaube <strong>und</strong> als Dramaturg beim Theater Marie in Aarau. Auftragsstücke<br />

schrieb er unter anderem fürs Theater Basel, fürs Theater Neumarkt in Zürich sowie für die von ihm<br />

mitbegründeten «Matterhorn Produktionen» in Basel. Er ist Mitglied der Spoken-Word-Formation «Bern<br />

ist überall» <strong>und</strong> gilt als Wegbereiter einer zeitgenössischen literarischen M<strong>und</strong>art. Krneta engagiert sich<br />

auch kulturpolitisch; so initiierte er u.a. das <strong>Schweizer</strong>ische Literaturinstitut in Biel <strong>und</strong> ist Mitbegründer<br />

des Künstlerinnen- <strong>und</strong> Künstlernetzwerks «Kunst+Politik».<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 27.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 1/2<br />

Montag, 03.09.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS 1, 2/2<br />

Hotel Rousseau einfach oder: Franz<br />

Musils dritter Fall<br />

von Thomas Küng<br />

Franz Musil (alias Ueli Jäggi), ungestümer Privatdetektiv <strong>und</strong> Sohn der Familienbank Musil, stolpert in<br />

eine Geschichte, die ihm arg zusetzt.<br />

Zuerst macht ihm eine nackte Frauenleiche, die in einer Hotelsuite elegant aufs Parkett drapiert wurde,<br />

schwer zu schaffen. Dann halten ihn dubiose Gestalten des Finanzplatzes Zürich auf Trab – <strong>und</strong><br />

schliesslich nagen Zahnschmerzen, Liebeskummer <strong>und</strong> Bordellgeschichten so heftig an seinem Ego,<br />

dass es zum Verzweifeln ist. Aber damit nicht genug: Immer wieder stellt ihm sein Kontrahent von der<br />

Stadtpolizei – Kriminalkommissar Linder (alias Mathias Gnädinger) – das Bein oder reitet ihn in den<br />

Sumpf. Der mag es nämlich gar nicht, wenn ein unbedarfter Hobby-Schnüffler wie Musil sich in seinen<br />

Fall verirrt.<br />

Mit: Ueli Jäggi (Franz Musil/Kellner 1), Mathias Gnädinger (Polizeileutnant Linder), Agnes Dünneisen<br />

(Personalchefin Emmenegger), Jürgen Brügger (Hoteldirektor Welti), Barbara Sauser (Francesca), Albert<br />

Freuler (Finanzdirektor Hug), Marie-Therese Mäder (Tanja Berger), Peter Holliger (Herr Isler), Peter<br />

Rinderknecht (Taxichauffeur), Catriona Guggenbühl (Barkeeperin 1), Maria Ammann (Barkeeperin 2/<br />

Assistentin Poliklinik), sowie Charlotte Heinimann, Ruth G<strong>und</strong>acker, Henryk Nolewajka, Markus Mathis,<br />

Flavia Bearth u.a.<br />

Bearbeitung <strong>und</strong> Regie: Fritz Zaugg<br />

Musik: Lionel Hampton<br />

Produktion: SRF 1999<br />

Dauer Teil 1: 44', Dauer Teil 2: 41'<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Freitag, 31.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 1<br />

Berta <strong>und</strong> Marta<br />

Hörspiel in Basler M<strong>und</strong>art von Susanne Hinkelbein<br />

Berta (krank an den Füssen) <strong>und</strong> Marta (krank im Kopf) sind Schwestern. Alt geworden leben sie,<br />

aufeinander angewiesen, im Haus ihrer Kindheit. Nachts, vor dem Einschlafen erzählen sie sich<br />

Geschichten, harmlose <strong>und</strong> schreckliche. Sie schlagen die Zeit tot mit Schäfchen zählen, Gedanken<br />

tauschen, Träume erfinden, Gewitter beschwören... Dabei rufen sie längst vergangene Erinnerungen<br />

wach, philosophieren über Himmel <strong>und</strong> Hölle <strong>und</strong> über den Vollmond, rezitieren alte Sprüche <strong>und</strong> Lieder.<br />

Dazwischen nistet sich die Angst vor Einbrechern ein <strong>und</strong> die Hoffnung auf den Schutzengel wird<br />

beschworen. Eine köstlich tragikomische Welt zwischen Schlafstube <strong>und</strong> Firmament.<br />

«Berta <strong>und</strong> Marta» wurde als Theaterstück 1999 uraufgeführt <strong>und</strong> 2002 beim «Baden-<br />

Württembergischen Landeswettbewerb für Volkstheaterstücke» mit dem 1. Preis ausgezeichnet.<br />

Mit: Trudi Roth (Berta), Regine Lutz (Marta)<br />

Übersetzung aus Schwäbischer in Baseldeutsche M<strong>und</strong>art: Lukas Holliger<br />

Musik: Pascal Steiner<br />

Dramaturgie <strong>und</strong> Regie: Margret Nonhoff<br />

Produktion: SRF 2009<br />

Dauer: 49'<br />

Susanne Hinkelbein wurde 1953 in Deutschland geboren. Nach einem Klavierstudium studierte sie<br />

Germanistik, Psychologie <strong>und</strong> Philosophie. Gleichzeitig komponierte sie im Auftrag verschiedener Chöre<br />

<strong>und</strong> Theaterhäuser Bühnenmusiken. Von 1980 bis 1984 war sie musikalische Leiterin am Landestheater<br />

Tübingen, von 1985 bis 1990 musikalische Leiterin am Schauspiel Köln. Seit 1990 arbeitet sie als freie<br />

Komponistin <strong>und</strong> Autorin. Neben vielen Bühnenmusiken <strong>und</strong> anderen Auftragskompositionen entstanden<br />

Opern, zahlreiche Chorwerke, ungefähr 200 Lieder, Filmmusiken, Hörspiele, Melodramen, Theaterstücke<br />

<strong>und</strong> musikalische Installationen im öffentlichen Raum.<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Hörspiel DRS 2<br />

Mittwoch, 04.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

En Samschtig zum Knuutsche<br />

von Jack Thorne<br />

«En Samschtig zum Knuutsche» ist die <strong>Schweizer</strong> Version des BBC-Hörspiels «People Snogging In<br />

Public Places». Erzählt wird die tragikomische Geschichte eines Teenagers <strong>und</strong> seines geistig<br />

behinderten Onkels. In den Hauptrollen: Joel Basman <strong>und</strong> Martin Hug.<br />

Das Jahr 1994 sorgt für eine radikale Veränderung im Leben der Familie Kellenberger: Sie nimmt Onkel<br />

Toni bei sich auf, den Bruder der Mutter. Toni ist nach jahrelanger Behandlung in der Psychiatrie nicht<br />

mehr in der Lage, ein selbständiges Leben zu führen. Zwar ist er nicht mehr aggressiv, trotzdem sorgt<br />

der Umgang mit ihm für familiären Konfliktstoff. Besonders Sohn Martin fühlt sich weiter ausgegrenzt.<br />

Martin ist ein Sonderling, der keinen Kontakt zu den Mitschülern findet <strong>und</strong> sich deshalb für einen<br />

Autisten hält. Aber dann beginnt jener Samstag, an dem der Traum von der grossen Party mit Musik <strong>und</strong><br />

Knutschen zerplatzt – <strong>und</strong> Martin stattdessen sich <strong>und</strong> seinen Onkel völlig neu kennen lernt.<br />

Jack Thorne schildert in zuweilen drastischen, aber immer wieder humorvoll zugespitzten Szenen, wie<br />

ein jugendlicher Aussenseiter versucht, mit den Zumutungen des Lebens fertig zu werden. Dazu benutzt<br />

er eine raffinierte Technik von nicht-linearen Rückblenden <strong>und</strong> arbeitet mit Geräuschen, Musiktiteln <strong>und</strong><br />

TV-Ausschnitten, die für das Leben in den frühen 1990er Jahren prägend waren. So lädt das Hörspiel<br />

auch in der <strong>Schweizer</strong> Version zu einer vergnüglichen akustischen Wiederbegegnung mit einer noch<br />

nicht ganz vergangenen Epoche ein.<br />

Mit: Joel Basman (Martin), Martin Hug (Toni, sein Onkel), Eleni Haupt (Anita, seine Mutter), Ernst Sigrist<br />

(Ruedi, sein Vater), Carolin Schär (Karin, seine Schwester), Aaron Arens (Tom, Mitschüler), Vanessa<br />

Comte (Lisa, Mitschülerin), Andrea Bettini (Toms Vater), Patricia Moreno (Sprechende Uhr), Michael<br />

Luisier (Arzt), Johannes Mayr (Gitarren-Double)<br />

Aus dem Englischen von Simon Froehling<br />

Bearbeitung <strong>und</strong> Regie: Reto Ott<br />

Produktion: SRF 2011<br />

Dauer: 51'<br />

Jack Thorne, geboren 1978, lebt in Luton <strong>und</strong> gilt als eines der grossen englischen Talente im<br />

dramatischen Schreiben. Er schreibt neben Theaterstücken <strong>und</strong> Hörspielen auch Drehbücher, u.a. als<br />

Co-Autor der erfolgreichen Fernsehserien «This is England», «Skins» <strong>und</strong> «Shameless». Für den Film<br />

«The Scouting Book For Boys» gewann er 2010 den Newcomer Award des London Film Festivals.<br />

Kürzlich hatte seine Endzeit-Serie «The Fades» Premiere im BBC-<strong>Fernsehen</strong>. Jetzt ist er erstmals im<br />

deutschsprachigen Raum als <strong>Radio</strong>autor zu entdecken, mit einem Stück, für das er 2010 mit dem «Sony<br />

<strong>Radio</strong> Award» ausgezeichnet worden ist.<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Samstag, 07.07. / 14.07. / 21.07. / 28.07. / 04.08. / 11.08. / 18.08.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2<br />

Samstag, 25.08.<strong>2012</strong>, ausnahmsweise schon 20.00 Uhr, DRS 2<br />

Samstag, 01.09. / 08.09.<strong>2012</strong>, 21.00 Uhr, DRS 2<br />

Tante <strong>Juli</strong>a <strong>und</strong> der Kunstschreiber<br />

Hörspiel in zehn Teilen nach dem gleichnamigen Roman von Mario Vargas Llosa<br />

Tante <strong>Juli</strong>a, eine 32-jährige Bolivianerin, besucht nach ihrer Scheidung Angehörige in Perus Hauptstadt<br />

Lima, um einen neuen Ehemann zu finden. Dort verliebt sich ihr 18-jähriger Neffe Mario in die attraktive<br />

Frau. Aus der skandalösen Beziehung wird eine Ehe. Diese Geschichte ist nicht erf<strong>und</strong>en. Sie hat sich in<br />

der Jugend des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosas tatsächlich zugetragen. Damals, in den<br />

frühen 50er Jahren, war Llosa gerade daran, ein Jurastudium zu verbummeln <strong>und</strong> sich in Limas<br />

Privatradioszene herumzutreiben. Besonders angetan hatte es ihm ein bolivianischer Hörspielmacher. In<br />

seinem 1977 veröffentlichten Roman erwies Llosa der Gattung Hörspiel augenzwinkernd Reverenz: Er<br />

machte den Kunstschreiber zur zentralen Figur, nannte ihn Pedro Camacho <strong>und</strong> umgab neun Folgen<br />

aus Camachos diversen Serien mit den autobiographischen Kapiteln über seine eigene Jugendliebe.<br />

Dementsprechend gibt es in jeder Folge der SRF-Hörspielreihe neben der jeweiligen Etappe im Skandal<br />

um Mario <strong>und</strong> <strong>Juli</strong>a auch ein Camacho-Hörspiel – <strong>und</strong> damit ein Hörspiel im Hörspiel.<br />

Mit: Herlinde Latzko (Tante <strong>Juli</strong>a), André Jung (Mario), Christoph Bantzer (Pedro Camacho), Stefan<br />

Saborowski (Genaro jun.), Andreas Sindermann (Javier), Thomas Kasten (Onkel Lucho), Rudolf Ruf<br />

(Onkel Pancracio, Bürgermeister von Jan de Yanac), Doris Wolters (Tante Olga), Alexander Tschernek<br />

(Pascual), Katharina Kilchenmann (Moderatorin von <strong>Radio</strong> Central, Nelly, Sekretärin), Heinz Margot<br />

(argentinischer Fleischer), Christian Heller (argentinischer Fleischer, Herausgeber), Anja Klein (Nancy),<br />

Jürgen Rohe (Medium, Taxifahrer), Chantal Millès (französische Sängerin), Peter Richner (Lucho Gatica,<br />

Sekretär), Helli Stehle (Grossmutter), Michael Maassen (Pablito), Martin Bopp (Drogist, Bürgermeister),<br />

Jürgen Cziesla (Genaro sen.), Angelika Schett (Frau Riofrío), Franziska von Arp (eine von zwei Frauen),<br />

Bernard Senn (Mann), Norbert Schwientek (Bürgermeister von Chincha), Jodoc Seidel (Taxifahrer),<br />

Franziska von Arx (die andere von zwei Frauen, Fischerfrau), Thomas Hodina (Fischer <strong>und</strong><br />

Bürgermeister von Tambo de Mora), Ingrid Dommann (Mutter), Rita Uecker (Tante Jesús), Siegfried<br />

Meisner (Vater) - Mitglieder von Pedro Camachos Hörspielensemble: Alfred Urankar (Luciano Pando),<br />

Reinhard Sannemann (Lacrimoso, Ricardo), Renate Müller (Josefina Sanchez), weitere<br />

Ensemblemitglieder: Dinah Hinz, Heinz Margot, Rolf Peuckert, Johannes Peyer<br />

Aus dem Spanischen von Heidrun Adler<br />

Hörspielfassung: Daniel Howald<br />

Regie: Claude Pierre Salmony <strong>und</strong> Daniel Howald<br />

Produktion: SRF 1997<br />

Dauer: Teil 1: 74', Teil 2: 68', Teil 3: 80', Teil 4: 75', Teil 5: 72', Teil 6: 80', Teil 7: 90', Teil 8: 91', Teil 9:<br />

100', Teil 10 (Epilog): 25', «Eine Romanfigur nimmt Stellung – <strong>Juli</strong>a Urquidi Illanes <strong>und</strong> ihre Ehe mit<br />

Mario Vargas Llosa» von Regula Renschler: 24'<br />

Mario Vargas Llosa, 1936 in Arequipa (Peru) geboren, gehört zu den wichtigsten lateinamerikanischen<br />

Schriftstellern. 2010 erhielt er den Literatur-Nobelpreis.<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 11.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2, 1/2<br />

Mittwoch, 18.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2, 2/2<br />

Tschick<br />

nach dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Herrndorf<br />

Es war der Überraschungserfolg des Buchjahres 2010: Wolfgang Herrndorfs sommerliche<br />

Abenteuergeschichte von zwei jugendlichen Aussenseitern aus Berlin. Sie kapern einen Lada <strong>und</strong><br />

machen sich auf in die Walachei. Jetzt ist der irre Trip auch als Hörspiel zu erleben.<br />

Der 14jährige Maik Klingenberg hockt im Haus seiner reichen Eltern <strong>und</strong> kultiviert seinen Liebeskummer.<br />

Seine Mutter ist in einer Entzugsklinik <strong>und</strong> sein Vater auf «Geschäftsreise» mit einer Geliebten. Wie soll<br />

Maik alleine zwei Wochen Sommerferien überleben? Doch dann steht Tschick vor der Tür, ein<br />

Russlanddeutscher, der neu in die Klasse kam. Tschick heisst eigentlich Andrej Tschitscharow <strong>und</strong> er<br />

erscheint gerne mal besoffen zum Unterricht. Jetzt lädt er Maik zu einer spontanen Spritztour ein, raus<br />

aus der Stadt <strong>und</strong> immer der Nase nach. So tuckern die beiden durch die ostdeutsche Provinz <strong>und</strong><br />

entdecken dabei allerlei Merkwürdiges, aber vor allem: das Leben.<br />

«Tschick» erzählt von einem Aufbruch, einer Fre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> einer Rückkehr, es ist ein Road-Movie<br />

<strong>und</strong> eine Coming-of-Age-Story, ein Abenteuer- <strong>und</strong> ein Heimatroman. Vor allem aber ist es ein<br />

grossartiges Buch, egal, ob man nun dreizehn, dreissig oder gefühlte dreih<strong>und</strong>ert ist.» (Felicitas von<br />

Lovenberg in der FAZ)<br />

Mit: <strong>Juli</strong>an Greis (Maik), Constantin von Jascheroff (Tschick), Effi Rabsilber (Isa), Stephan Schad (Josef<br />

Klingenberg), Ulrike Grote (Frau Klingenberg), Samuel Weiss (Schürmann), Michael Prelle (Wolkow),<br />

Gerhard Garbers (Wagenbach), Hanns Jörg Krumpholz (Strahl), Hannes Hellmann (Kaltwasser), Gerd<br />

Baltus (Fricke), Uli Plessmann (Richter Burgmüller), Heiko Raulin (Polizist), Caroline Ebner (Frau) u.v.a.<br />

Hörspielfassung: Norbert Schaeffer<br />

Musik: Andreas Bick<br />

Regie: Iris Drögekamp<br />

Produktion: NDR 2011<br />

Dauer Teil 1: 46', Dauer Teil 2: 37'<br />

Wolfgang Herrndorf, geboren 1965 in Hamburg, studierte Malerei in Nürnberg <strong>und</strong> lebt in Berlin. Er<br />

bekam 2004 beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb den Publikumspreis für eine Vorform der<br />

Geschichte «Diesseits des Van-Allen-Gürtels». Im März <strong>2012</strong> erhielt Herrndorf für «Sand» den Leipziger<br />

Buchpreis. Nach der Diagnose eines Hirntumors eröffnete Herrndorf ein Blog unter dem Titel «Arbeit <strong>und</strong><br />

Struktur»: www.wolfgang-herrndorf.de<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 25.07.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

ArtOrt Hörspiel / 70. Geburtstag Ferdinand Kriwet<br />

Rotor<br />

von Ferdinand Kriwet<br />

Rotor ist der Monolog eines drauflos plappernden Ichs zwischen Rasen <strong>und</strong> Stottern. Kriwet versucht in<br />

diesem Text zwar vehement, keine Geschichten zu erzählen – erzählt dabei aber eine Geschichte nach<br />

der anderen: Kindheitserinnerungen, Kneipengespräche, Dorftratsch, Liebesgedichte. Ohne Punkt <strong>und</strong><br />

ohne Komma, als ginge es immerfort um Leben <strong>und</strong> Tod.<br />

Michael Lentz hat den Text 50 Jahre nach dessen Erscheinen als furioses Hörspiel umgesetzt. Rotor ist<br />

stets in Bewegung, auch wenn die Bewegung manchmal nach Stillstand aussieht. Lentz rotiert <strong>und</strong> mit<br />

ihm der Zuhörer. Wörter, Sprecher <strong>und</strong> Zuhörer werden durch einen Teilchenbeschleuniger gejagt,<br />

heben ab, um an anderer Stelle hart aufzuschlagen.<br />

Mit: Michael Lentz<br />

Regie: Michael Lentz<br />

Sampling: Gunnar Geisse<br />

Produktion: BR 2011<br />

Dauer: 54‘<br />

Ferdinand Kriwet, geboren am 3. <strong>August</strong> 1942 in Düsseldorf, ist ein deutscher Hörspielautor <strong>und</strong><br />

Künstler. Sein Werk umfasst Malerei, Musik, Texte, Poesie <strong>und</strong> Mixed-Media. Seine künstlerischen<br />

Schwerpunkte liegen in den Bereichen «Sehtexte», visuelle <strong>und</strong> konkrete Poesie <strong>und</strong> interdisziplinäre<br />

Sprachkommunikation. 1975 Karl-Sczuka-Preis für das Hörspiel «<strong>Radio</strong>ball».<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 01.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

Zeitgeschichten<br />

Der Olympiafähndler<br />

von Hanspeter Gschwend<br />

Dem Hörspiel liegt eine wahre Geschichte zugr<strong>und</strong>e: Der Luzerner Franz Hug, in den Dreissigerjahren<br />

internationaler Star unter den Fahnenschwingern (<strong>und</strong> auch sonst eine schillernde Figur), führte bei der<br />

Eröffnungsfeier der Olympiade von 1936 in Berlin an der Spitze der <strong>Schweizer</strong> Sportler-Delegation seine<br />

Fahnenschwünge vor.<br />

Das hoch in den Himmel stechende weisse Kreuz im roten Feld löste bei den 100'000 Zuschauern im<br />

Stadion Begeisterungsstürme aus. Es hiess, Hug habe sich nach den Feierlichkeiten von Nazis<br />

überreden lassen, auch die Hitlerfahne zu schwingen. Das gab in der Schweiz einen gewaltigen Krach,<br />

in den schlussendlich gar das B<strong>und</strong>esgericht involviert wurde.<br />

Mit: Ueli Jäggi (Fahnenschwinger Walter Trutziger), Michi Lienert (Walter Trutziger als Bub), Mathias<br />

Gnädinger (Vater Willy Trutziger), Therese Bichsel (Mutter Rosa Trutziger), Ernst Sigrist (Knecht Remigi<br />

Zgraggen), Albert Freuler (Präsident ZSJV Liberat Walker), Hans Rudolf Twerenbold (Aktuar <strong>Juli</strong>us<br />

Abächerli), Hanspeter Müller-Drossaart (Reporter <strong>Radio</strong> Beromünster), Klaus Henner Russius (SS-<br />

Oberst Dr. Isselhorst/Gast/SS-Mann), Alexander Tschernek (Schutzpolizist Goltermann/Fahrer/Gast/SS-<br />

Mann), Tilo Nest (SS-Leutnant Steinwendler/Gast/SS-Mann), Paul Felix Binz (Mitglied ZSJV Eduard<br />

Zurfluh) u.v.a.<br />

Regie: Fritz Zaugg<br />

Musik: Hans Kennel & Mytha, The Contemporary Alphorn Orchestra<br />

Produktion: SRF 1997<br />

Dauer: 52'<br />

Die Produktion wurde 1997 in Berlin mit dem Prix Europa – bestes europäisches Hörspiel –<br />

ausgezeichnet.<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 08.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

We d’Sunne abegeit isch für Teil Lüt<br />

o no Büroschluss<br />

von Elfriede Jelinek<br />

Schon ganz zu Beginn ihrer Karriere hat Elfriede Jelinek Texte für das Medium <strong>Radio</strong> geschrieben. Und<br />

schon da wurde hörbar, wie die spätere Nobelpreisträgerin mit Stimmen, Gestimmtheiten <strong>und</strong><br />

Zwischentönen spielt. Das funktioniert sogar auf Berndeutsch ganz w<strong>und</strong>erbar.<br />

Gabi ist ein Durchschnittsmädchen. Sie hat einen knabenhaften Körper <strong>und</strong> ist Verkäuferin in einem<br />

Warenhaus. Markus ist ein gestandener Mann von Format, unverheiratet <strong>und</strong> reich. Was als bitterzarte<br />

Romanze beginnt, entwickelt sich zur tragischen Bindung <strong>und</strong> nimmt ein jähes Ende. Vor 30 Jahren<br />

begann mit diesem virtuos aus sprachlich-musikalischen Mustern des Trivialgenres komponierten<br />

Hörspiel die seither heftig debattierte <strong>und</strong> mit höchsten Preisen gewürdigte Laufbahn der<br />

österreichischen Schriftstellerin Elfriede Jelinek. Die berndeutsche Version von 1974 ist ein Highlight im<br />

schweizerischen Hörspiel-Schaffen – amüsant als Sittenbild eines noch herzlich bigotten Jahrzehnts <strong>und</strong><br />

gleichzeitig von erschreckender Aktualität, denn noch immer gilt: «Das Leben ist wie ein Heftli-Roman.»<br />

Oder etwa nicht?<br />

Mit: Ariane Roggen (Gabi), Peter Arens (Markus), Rosemarie Wolf (Fre<strong>und</strong>in), Susi Aeberhard<br />

(Reporterin), Georges Pilloud (Moderator) u.a.<br />

Berndeutsche Übertragung: Susi Aeberhard<br />

Regie: Amido Hofmann<br />

Produktion: SRF 1974<br />

Dauer: 47'<br />

Elfriede Jelinek publiziert regelmässig <strong>und</strong> aktuell auf www.elfriedejelinek.com<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 15.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

Jesus von Texas<br />

von DBC Pierre<br />

Martirio, eine Kleinstadt im tiefsten Texas <strong>und</strong> Barbecue-Saucen-Hauptstadt der südlichen USA. Wer<br />

möchte hier schon seine Pubertät erleben! Der 15-jährige Vernon Little hat dazu aber noch ein ganz<br />

anderes Problem: Sein Kumpel Jesus hat ein Massaker in der High-School angerichtet <strong>und</strong> sich<br />

anschliessend selbst erschossen. Vernon, der einzige Überlebende seiner Schulklasse, wird nun zur<br />

Zielscheibe der unbefriedigten Rachegelüste von ganz Martirio.<br />

Genüsslich wird er von der örtlichen Polizei, den Nachbarn <strong>und</strong> einem Rudel sensationsgeiler Reporter<br />

zum Schuldigen gestempelt. Er hat zwar ein Alibi, aber das interessiert sowieso niemanden – nicht<br />

einmal seine Mutter, die mit ihren Fre<strong>und</strong>innen lieber im Fast Food Restaurant Diätpläne diskutiert. Und<br />

auch Vernon möchte sich eigentlich nur mit seinen Hormonschüben <strong>und</strong> der Unterwäsche seines<br />

neuesten Schwarms beschäftigen. Stattdessen wird er zum meistgesuchten Menschen Amerikas.<br />

Mit: Sven Plate (Vernon), Kathrin Ackermann (Mom), Fabian Körner (Lally Ledesma), Regina Lemnitz<br />

(Vaine Gurie), Reinhard Schulat (Sheriff Pokorny) u.v.a.<br />

Aus dem Englischen von Karsten Kredel<br />

Hörspielfassung <strong>und</strong> Regie: Martin Zylka<br />

Produktion: WDR 2004<br />

Dauer: 53'<br />

DBC Pierre wurde 1961 als Peter Warren Finlay in Australien geboren <strong>und</strong> wuchs in Mexico-City auf. Er<br />

schlug sich als bildender Künstler, Designer <strong>und</strong> Fotograf durch <strong>und</strong> häufte mehrere H<strong>und</strong>erttausend<br />

Dollar Schulden an, bevor ihm mit seinem Erstlingswerk «Jesus von Texas» (2003) der internationale<br />

Durchbruch als Schriftsteller gelang.<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 22.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

Zeitgeschichten - Ursendung<br />

Category 5: Wie ich Fats Domino aus<br />

dem Hurrikan Katrina rettete<br />

von David Zane Mairowitz<br />

Als am 29. <strong>August</strong> 2005 der Hurrikan Katrina die Stadt New Orleans trifft, ist das Ausmass der<br />

Katastrophe trotz aller Vorsichtsmassnahmen verheerend. Nahezu die gesamte Stadt steht bis zu sieben<br />

Meter tief unter Wasser, Evakuierungszentren sind geflutet, etwa 1'800 Menschen sterben, andere<br />

warten tagelang auf den Dächern ihrer Häuser auf Rettung.<br />

In all diesem Chaos trifft die Musikwelt ein weiterer Schlag. Fats Domino, der grosse Rhythm and Blues-<br />

Sänger <strong>und</strong> Sohn der Stadt, ist verschw<strong>und</strong>en. Niemand weiss, wo er ist <strong>und</strong> ob er überhaupt noch lebt.<br />

Diese Nachricht ist für David Zane Mairowitz‘ Protagonisten, den Berliner Dudeck, ein<br />

Erweckungsmoment. Er, der alte Rock’n’Roller, der nie etwas gewagt hat, macht sich auf mitten in das<br />

Katastrophengebiet, um Fats Domino zu retten. Zu Hilfe kommen ihm dabei nur seine<br />

blutdrucksenkenden Mittel <strong>und</strong> die Fähigkeit, mit seinem grossen Idol in Gedanken zu kommunizieren.<br />

David Zane Mairowitz arbeitet mit YouTube- <strong>und</strong> selbst aufgenommenen Originaltönen. Er macht die<br />

Katastrophe akustisch erlebbar <strong>und</strong> lässt das New Orleans auferstehen, in dem sein unbedarfter Dudeck<br />

mit Berliner Schnauze <strong>und</strong> besessen von Fats Domino mit Alligatoren um die Wette paddelt,<br />

Voodoozauber erfährt <strong>und</strong> mit der völlig überlasteten Polizei von New Orleans aneinandergerät.<br />

Mit: Martin Reinke (Dudeck), Allan Evans (Fats Domino), Robyn Lyn Gooch (Officer Black), Marie-<br />

Hélène Echard (Mambo Vera), Aloysius Itoka (Prediger), Henry Camus (Nachrichtensprecher), Vincent<br />

Leittersdorf (Bergungsarbeiter/1. Cop), Anikó Donáth (Krankenhaus-Rezeptionistin), Daniel Ludwig (2.<br />

Cop)<br />

Musik: Fats Domino<br />

Text <strong>und</strong> Regie: David Zane Mairowitz<br />

Produktion: SRF <strong>2012</strong><br />

Dauer: 52'<br />

David Zane Mairowitz, 1943 in New York geboren, lebt seit 1966 in Europa als freier Schriftsteller, heute<br />

in Avignon <strong>und</strong> Berlin. Er verfasst journalistische Arbeiten, Kurzgeschichten, Bühnenstücke <strong>und</strong><br />

zahlreiche Hörspiele, für die er u.a. 1996 mit dem Prix Ostankino für «Planet aus Asche», 1997 mit dem<br />

Prix Italia für «Der wollüstige Tango» <strong>und</strong> 2005 mit dem Prix Europa für «Im Krokodilsumpf»<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

Fats Domino, 1926 in New Orleans geboren, ist ein US-amerikanischer Rhythm and Blues-Sänger. Die<br />

Rock’n’Roll-Zeit der 50er Jahre wurde zu seiner erfolgreichsten musikalischen Phase, in der Songs wie<br />

«Blueberry Hill», «Ain’t that a shame» oder «Blue Monday» entstanden. Fats Domino lebt heute<br />

zurückgezogen in New Orleans <strong>und</strong> will die Stadt bis zu seinem Tod nicht verlassen.<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittwoch, 29.08.<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, DRS 2<br />

ArtOrt / Das weisse Lauschen<br />

So<strong>und</strong>track<br />

von Mauricio Kagel<br />

Eine Familie schaut sich im <strong>Fernsehen</strong> einen Western an. Doch das traute Heim täuscht. Der «Dialog»<br />

löst sich zunehmend aus seinen Zusammenhängen <strong>und</strong> läuft ins Leere.<br />

Die akustische Komposition wird aus vier Basiselementen entwickelt: 1. Der «Dialog» der Familie vor<br />

dem Fernsehschirm. Kagel hat keine Dialoge geschrieben, sondern monologische Texte für vier Rollen:<br />

Vater, Mutter, Grossmutter <strong>und</strong> Tochter. Die Schauspielerinnen <strong>und</strong> Schauspieler waren frei, wann sie<br />

ihre einzelnen Repliken sprechen sollten. 2. Das penetrante Klavierspiel des sprachlosen Sohns der<br />

Familie. Es stellt einen akustischen Konflikt her: Die TV-Familie will beim <strong>Fernsehen</strong> nicht gestört<br />

werden. 3. Die Sprachspur des Western. Sie besteht aus Klischees typischer Redeformen, wie sie in<br />

Western <strong>und</strong> Krimis vorkommen, gesprochen von Film-Synchron-Profis, die man aus Filmen<br />

wiedererkennt. 4. Die Geräusche des Western. Kagel hat ein akustisches Alphabet von 122 Geräuschen<br />

notiert <strong>und</strong> sie von einem Geräuschmacher aus der Film- <strong>und</strong> Fernsehproduktion im Studio herstellen<br />

lassen.<br />

«Musik, Sprache <strong>und</strong> Geräusch werden im Film zu einem So<strong>und</strong>track vereinigt, in dem gleichzeitig alle<br />

Nuancen der akustischen Dimension eine transparente Abstufung finden müssen. Die Unterordnung der<br />

hörbaren Mittel durch genaue Entsprechung (jene notgedrungene Funktionalität des Tons im Film) hat so<br />

im Lauf der Jahrzehnte ein charakteristisches Vokabular gebildet, das es erlaubt, So<strong>und</strong>tracks als solche<br />

zu erkennen, ohne die dazugehörenden Bilder zu sehen. Thema dieses Hörspiels ist die Veränderung<br />

des akustischen Eindrucks von So<strong>und</strong>tracks, sobald die visuelle Komponente entfällt.» (Mauricio Kagel)<br />

Mit: Ellen Widmann (Grossmutter), Josef Meinertzhagen (Vater), Ursula Burg (Mutter), Rosemarie<br />

Voerckel (Tochter), Christian Brückner, Margot Leonard, Gerd Duwner, Gert Günther Hoffmann, Arnold<br />

Marquis; Geräusche: Hans Walter Kramski<br />

Musik <strong>und</strong> Regie: Mauricio Kagel<br />

Produktion: WDR 1975<br />

Dauer: 39'<br />

Mauricio Kagel – 1931 in Buenos Aires geboren, gestorben 2008 in Köln – gilt als einer der<br />

bedeutendsten Vertreter der Neuen Musik <strong>und</strong> des Musiktheaters. Als Autor, Komponist <strong>und</strong> Regisseur<br />

arbeitete er im Grenzbereich von Musik, Sprache, Szene <strong>und</strong> Film. Seit 1969 realisierte er Hörspiele, die<br />

vielfach ausgezeichnet wurden, u.a. «Ein Aufnahmezustand» (Karl-Sczuka-Preis 1970) oder «Der<br />

Tribun» (Hörspielpreis der Kriegsblinden1979).<br />

Im Anschluss:<br />

Das weisse Lauschen<br />

Jeden letzten Mittwoch im Monat präsentieren wir einen Beitrag von unserer Onlineplattform<br />

www.dasweisselauschen.ch.<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Hörspiel DRS Musikwelle<br />

Sonntag, 01.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle, 2/5<br />

Sonntag, 08.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle, 3/5<br />

Sonntag, 15.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle, 4/5<br />

Sonntag, 22.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle, 5/5<br />

Der liebe <strong>August</strong>in<br />

von Horst Wolfram Geissler<br />

<strong>August</strong>in Sumser ist ein Mensch, der keinen Ehrgeiz besitzt, aber einen ges<strong>und</strong>en Menschenverstand<br />

<strong>und</strong> ein goldlauteres Herz, das allen Schönheiten dieser Welt offensteht. Alles in allem: ein heiteres,<br />

sorgloses Geschöpf, an dem der liebe Gott <strong>und</strong> die Menschen Gefallen finden.<br />

Die beiden St. Galler Autoren <strong>August</strong> E. Hohler <strong>und</strong> Eduard Stäuble haben nach den Wirren des Zweiten<br />

Weltkrieges – einer Zeit, in der den Menschen ein bisschen Frohsinn <strong>und</strong> sehr viel Liebe nottat – «diese<br />

Geschichte eines leichten Lebens in einen Hörspielzyklus verwandelt, auf dass an Sommerabenden zu<br />

erfahren sei, wie der liebe <strong>August</strong>in gelebt <strong>und</strong> geliebt hat». So steht es geschrieben in der <strong>Schweizer</strong><br />

<strong>Radio</strong> Zeitung vom 3. <strong>Juli</strong> 1949 bei der Ankündigung der Erstausstrahlung dieser Hörspielreihe. Die<br />

Hörfolge spielt in den beschwingten Zeiten des Rokoko.<br />

Mit: Therese Giehse (Erzählerin), Peter W. Loosli (<strong>August</strong>in Sumser), Emil Gyr (Meister Tiefenbrunner),<br />

Leonie Kretz (Lady Anna Holiday), Xenia Hagmann (Kammerzofe Ketty), Gustav Gnehm (Wirt vom<br />

Gasthaus «Zur Post»), Karl Meier (Pfarrer Kuchler), in weiteren Rollen: Walter Wefel, Waldemar Feller,<br />

Guido Baumann, Ruth Sager, Lisa Burkhard, Walpurga Gmür<br />

Musik: Hans Steingrube<br />

Regie: Albert Rösler <strong>und</strong> Guido Frei<br />

Produktion: SRF 1949<br />

Dauer Teil 2: 40', Dauer Teil 3: 48', Dauer Teil 4: 46', Dauer Teil 5: 45'<br />

Horst Wolfram Geissler (1893-1983) beschreibt in den 1940er Jahren sein Leben so: «Ich wurde 1883<br />

dicht am Ufer der Elbe in einem Dorfe geboren, das jetzt schon lange zu Dresden gehört; aber obwohl<br />

ich bei diesem wichtigsten Ereignis meines Daseins sicherlich anwesend war, kann ich mich doch nicht<br />

mehr so genau daran erinnern wie mein berühmter <strong>und</strong> bew<strong>und</strong>erter Fre<strong>und</strong> David Copperfield. Mein<br />

eigentliches, bewusstes Leben beginnt erst mehrere Jahre später in Weimar, wo ich das Gymnasium<br />

besuchte, jene ehrwürdige Schule, deren Leiter einst Herder war <strong>und</strong> in der wir – obwohl wir natürlich<br />

genauso viele Streiche begingen wie die Schüler aller Welt - den w<strong>und</strong>erbaren Geist der grössten<br />

deutschen Literaturepoche vielleicht doch besser fühlen lernten, als dies anderswo möglich ist. 1912<br />

kam ich als Student nach München, mit der Absicht, vier Monate in der bayerischen Hauptstadt zu<br />

bleiben – aus den vier Monaten ist jetzt mehr als ein Vierteljahrh<strong>und</strong>ert geworden, <strong>und</strong> ich bin immer<br />

noch in München. Wer die Stadt kennt, wird das verstehen. – Dies also ist mein Leben; ich sehe, dass es<br />

nichts Aufregendes hat; vielleicht wären auch meine Bücher interessanter geworden, wenn ich Asien<br />

oder die Sahara im Faltboot durchquert hätte; aber das liegt nicht in meiner Art, <strong>und</strong> überdies liebe ich<br />

das Faltbootfahren nicht besonders. Jeder lebt nach Möglichkeit des Leben, für das er geschaffen ist.»<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Sonntag, 29.07.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle<br />

<strong>August</strong>e<br />

von Raymond Castans<br />

Eine Komödie über die Macht der Medien. Sie spielt in Paris <strong>und</strong> Cannes, wenn Sie wollen: heute.<br />

Der schüchterne <strong>August</strong>e Roussel rettet durch einen mutigen Sprung ins kalte Wasser der Seine das<br />

Leben von Françoise Martin. Eigentlich eine Heldentat, doch der gewiefte Werbefachmann George<br />

Flower hatte ganz andere Pläne mit der jungen Dame.<br />

Mit: Franz Matter (<strong>August</strong>e Roussel), Wolfgang Schwarz (Georges Flower), Rotraut M<strong>und</strong>schenk<br />

(Jeanne), Daniela Dahlhöfer (Françoise Martin), Raoul Alster (Renaud Boyer de l'Ain), Hasso Degner<br />

(Albert Chevalier), Krikor Mélikjan (Fotograf Walter Campanile), Regula Briner (Dame am Telefon), Rolf<br />

Schimpf (Herr am Telefon), Peter Kner (Portier am Telefon)<br />

Am Xylophon: Gabriel Bouchet<br />

Übersetzung: Ingeborg Thorsten<br />

Hörspielbearbeitung: Walter Jensen<br />

Regie: Alfons Hoffmann<br />

Produktion: SRF 1962<br />

Dauer: 65'<br />

Raymond Castans (1920-2006) studiert Rechtswissenschaften, bevor er sich als Journalist <strong>und</strong> Autor<br />

einen Namen macht. Dank seinem gewinnenden mediterran-fröhlichen Wesen zählt Castans zu den<br />

wenigen Journalisten, die über ihre Arbeit hinaus von grossen Künstlern geschätzt werden. So zählen<br />

unter anderen Fernandel, Raimu oder Marcel Pagnol zu seinen engen Fre<strong>und</strong>en. Castans schreibt bei<br />

Kriegsende für «Samedi Soir», wenige Jahre später für «Paris Match». Mitte der Sechzigerjahre wird er<br />

Generalsekretär beim <strong>Radio</strong>sender RTL, wenig später übernimmt er die Redaktionsleitung von «Paris<br />

Match». In den Siebzigern kehrt Castans zu RTL zurück, wo er ab 1978 den Posten des<br />

Programmdirektors innehat. Das Theaterstück «<strong>August</strong>e» schreibt Castans 1957 für den beliebten<br />

französischen Komiker Fernand Raynaud.<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Sonntag, 05.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle, 1/10<br />

Sonntag, 12.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle, 2/10<br />

Sonntag, 19.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle, 3/10<br />

Sonntag, 26.08.<strong>2012</strong>, 14.00 Uhr, DRS Musikwelle, 4/10<br />

Vor h<strong>und</strong>ert Jahren<br />

«Man verbannt ein junges Mädchen von Basel nach Paris»<br />

von Gertrud Lendorff<br />

Fortsetzung der in den Fünfzigerjahren entstandenen Hörspielreihen r<strong>und</strong> um die Basler Familien<br />

Sternenberger, Halbysen <strong>und</strong> de Bogenthal.<br />

Auf Baseldeutsch seien nur Possen möglich, hatte man Frau Dr. Lendorff gesagt, als sie sich daran<br />

machte, fürs <strong>Radio</strong> ein unterhaltsames Kulturbild vom Basel des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts zu schreiben. Doch<br />

die Kunsthistorikerin liess sich nicht entmutigen <strong>und</strong> schickte nach einem längeren Unterbruch Ende der<br />

Sechzigerjahre ihre Basler Figuren neuen Lebens- <strong>und</strong> Herzensabenteuern entgegen. Diese neue<br />

Hörspielreihe spielt im Jahre 1867 – die Folgen eins bis fünf: in Basel <strong>und</strong> in Paris, die Folgen sechs bis<br />

zehn: vornehmlich auf dem Schlösschen des Obersten de Bogenthal im oberen Baselbiet.<br />

Mit: Walter Morath (Hieronymus «Missi» Halbysen), Marianne Hediger (Salome Halbysen), Katharina<br />

Stettler (Emmely Halbysen), Andi Gerster (Misseli Halbysen), Hans Haeser (Oberst Aymon de<br />

Bogenthal), Ruth Thurneysen (Frau Brüderlin), Helene Werthemann (Marie Brüderlin), Werner Bossert<br />

(ein Dienstmann), Martin Plattner (Emil Seehauer), Kristin Hausmann (Melanie «Mely» Seehauer), Trudi<br />

Roth (Bertha Seehauer)<br />

Regie: Helli Stehle<br />

Produktion: SRF 1968<br />

Dauer: je Folge 28' - 36'<br />

Gertrud Lendorff (1900-1986) studierte Kunstgeschichte in Basel <strong>und</strong> München <strong>und</strong> promovierte 1932.<br />

Bereits vor der Matura schrieb sie Märchen <strong>und</strong> Kinderbücher. Ihren eigenen Worten nach entdeckte sie<br />

ihre Begabung fürs dramatische Schreiben im Basler Dialekt im Rahmen einer historischen Modeschau,<br />

die sie im letzten Kriegsjahr als Wohltätigkeitsveranstaltung organisierte. Deutsche Prosafassungen ihrer<br />

verschiedenen «Vor h<strong>und</strong>ert Jahren»-Hörfolgen erschienen im Verlag Reinhardt Basel. Das<br />

Durchstöbern von Buchantiquariaten könnte sich lohnen, will man Gertrud Lendorffs Geschichten<br />

nachlesen.<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Schreckmümpfeli<br />

Montag, 02.07.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Duell der Gentlemen<br />

von Peter Lenox<br />

Mafia-Ehre <strong>und</strong> Katzen-Power<br />

Mit: Silvia Jost (Erzählerin), Wolfgang Schön (Fis Brannigan), Marlise Fischer (Diana), Rainer Zur Linde<br />

(Chuck)<br />

Regie: Markus Köbeli / Produktion: SRF 1985 / Dauer: 07'20"<br />

Montag, 09.07.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Glück <strong>und</strong> Glas<br />

von Heidi Knetsch <strong>und</strong> Stefan Richwien<br />

…wie leicht bricht das!<br />

Mit: Renate Müller-Hoffmann (Frau), Peter Kner (Mann), Doris Oesch (Fre<strong>und</strong>in)<br />

Regie: Isabel Schaerer / Produktion: SRF 2006 / Dauer: 08'10"<br />

Montag, 16.07.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Der Mann der St<strong>und</strong>e<br />

von Yves Rechsteiner<br />

Ich weiss, was du morgen getan haben wirst<br />

Mit: Dirk Glodde (Professor Dubach), Fritz Fenne (Doktor Hiltmann)<br />

Regie: Susanne Heising / Produktion: SRF <strong>2012</strong> / Dauer: 09'20"<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 23.07.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Willkommen zu Hause<br />

von Henry Slesar<br />

Wie gewonnen, so zerronnen<br />

Mit: Horst Eisel (Erzähler), Siegfried Meisner (Harry), Werner Opitz (Barkeeper), Charlotte Acklin<br />

(Angela), Elsbeth Gmür (Edith)<br />

Regie: Rainer Zur Linde / Produktion: SRF 1978 / Dauer: 09'40''<br />

Montag, 30.07.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Nasentropfen<br />

von Ingrid Noll<br />

Ein Sägewerk gehört nicht ins Ehebett<br />

Mit: Gottfried Breitfuss (Mann), Isabel Schaerer (Frau)<br />

Regie: Simona Ryser / Produktion: SRF <strong>2012</strong> / Dauer: 07'30''<br />

Montag, 06.08.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Ein harmloses Sandwich<br />

von Jack Ritchie<br />

Vom Umgang mit Vorgesetzten<br />

Mit: Hans Heinz Moser (Direktor), Rainer Zur Linde (Barger)<br />

Regie: Paul Roland / Produktion: SRF 1975 / Dauer: 08'10"<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Montag, 13.08.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Verschnupft<br />

von Martin Städeli<br />

Eine gute Nase ist noch lange keine gute Nase<br />

Mit: Thomas Sarbacher (Doc), Jonas Rüegg (Peach), Franziska Kohl<strong>und</strong> (Frau Klöthi)<br />

Regie: Isabel Schaerer / Produktion: SRF <strong>2012</strong> / Dauer: 08'40''<br />

Montag, 20.08.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Pratolini<br />

von Otto Höschle<br />

Hyänen, Tiger oder doch Aasgeier?<br />

Mit: Franziska von Fischer (G<strong>und</strong>a), Hans Schenker (Edi)<br />

Regie: Margret Nonhoff / Produktion: SRF 2004 / Dauer: 07'15"<br />

Montag, 27.08.<strong>2012</strong>, 23.00 Uhr, DRS 1<br />

Die Katze<br />

von Rosi Gebhardt<br />

Alte Liebe rostet auch in Indien nicht<br />

Mit: Michael Schacht (Erzähler), Amido Hoffmann (Steve Longwell), Ludwig Schütze (Tobby Sung),<br />

Renate Müller-Hoffmann (Jane Longwell)<br />

Regie: Isabel Baumberger / Produktion: SRF 1981 / Dauer: 07'10"<br />

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<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Kontakt<br />

SRF <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>und</strong> <strong>Fernsehen</strong><br />

Kultur<br />

Hörspiel <strong>und</strong> Satire<br />

Postfach<br />

CH-8042 Zürich<br />

www.drs1.ch<br />

hoerspiel@drs1.ch<br />

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Kultur<br />

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CH-4002 Basel<br />

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