RheumaNachrichten Nr.40 - Rheuma Schweiz
RheumaNachrichten Nr.40 - Rheuma Schweiz
RheumaNachrichten Nr.40 - Rheuma Schweiz
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Editorial<br />
Impressum<br />
Gastkolumne<br />
Die Zukunft der <strong>Rheuma</strong>tologie<br />
in der <strong>Schweiz</strong><br />
Klinikinformation<br />
Methotrexat-Fertigspritzen<br />
bei <strong>Rheuma</strong>toider Arthritis –<br />
Metoject ®<br />
Schwerpunkt<br />
Akupunktur bei Schmerzen,<br />
was ist evidence-based?<br />
Kasuistik<br />
Rezidivierende Osteomyelitis<br />
der Finger – welche Diagnose<br />
steckt dahinter?<br />
Spezial<br />
Physiotherapie auf der<br />
Intensivstation<br />
Klinikinformation<br />
Das <strong>Rheuma</strong>portal –<br />
Die Bilddatenbank<br />
Persönlich<br />
www.rheumaportal.ch<br />
Inhalt<br />
Publikationen<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
<strong>Rheuma</strong>klinik und Institut für Physikalische Medizin<br />
40<br />
XXXXX<br />
2<br />
2<br />
3<br />
6<br />
7<br />
13<br />
15<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
UniversitätsSpital Zürich<br />
rheuma<br />
NACHRICHTEN<br />
Infiltrationen<br />
unter Bildverstärker<br />
Seite 3<br />
40–2006
2<br />
editorial<br />
DANIEL UEBELHART<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />
In unserer Gastkolumne geben wir das Wort dem neuen Präsident der<br />
Zürcher Fachärtztegesellschaft für <strong>Rheuma</strong>tologie, Dr. med. Andreas Krebs,<br />
der uns seine Vision über die Zukunft der <strong>Rheuma</strong>tologie in der <strong>Schweiz</strong> mitteilt.<br />
Von fachlicher Seite her haben wir eine Präsentation der neuen Methotrexat-Fertigspritzen<br />
Metoject ® durch Herrn Marcel Plattner, von der Firma<br />
Gebro Pharma AG. Der Einsatz der chinesischen Akupunktur bei <strong>Rheuma</strong>erkrankungen<br />
wird von Dr. med. Andrea Stärkle-Bär thematisiert. Es folgt<br />
ein klinischer Fall mit ungewöhnlicher Manifestation bei Karpaltunnelsyndrom.<br />
Von Seite der Physikalischen Medizin haben wir eine ausführliche<br />
Beschreibung bezüglich des Einsatzes unserer PhysiotherapeutInnen auf den<br />
Intensivpflegestationen des USZ, verfasst von Frau Therese Kropf, Chef-<br />
Physiotherapeutin. Unser Clinical Manager, Herr Hans Zwahlen, beschreibt<br />
eine neue Erweiterung unseres <strong>Rheuma</strong>portals mit einer zur Verfügung stehenden<br />
Bilddatenbank. Wie immer haben wir einige Gratulationen und am<br />
Schluss unser neues Fort- und Weiterbildungsprogramm.<br />
Wir möchten noch das dritte <strong>Rheuma</strong>-Top Zürich, das am 24./25. August 2006<br />
im Seedam Plaza, Pfäffikon SZ, stattfinden wird, erwähnen. Während anderthalb<br />
Tagen können sich erneut Allgemeinmediziner, Internisten, <strong>Rheuma</strong>tologen<br />
und Spezialisten in Physikalischer Medizin und Rehabilitation mit<br />
Referaten und Workshops mit praxisrelevanten Themen auseinandersetzen.<br />
Die Einladung zum <strong>Rheuma</strong>-Top Zürich wird Ende Mai 2006 an alle verschickt.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und einen schönen und<br />
erholsamen Sommer.<br />
Im Namen des Redaktionskommittees<br />
Ihr<br />
Daniel Uebelhart<br />
Impressum<br />
<strong>Rheuma</strong>-Nachrichten<br />
❙ 14. Jahrgang – Ausgabe Nr. 40<br />
❙ Auflage: 1000<br />
❙ Erscheint dreimal pro Jahr<br />
❙ Erscheinungsdatum: April 2006<br />
Redaktion<br />
❙ Beat A. Michel (Klinikdirektor)<br />
❙ Pius Brühlmann (Klinik)<br />
❙ Steffen Gay (Basisforschung)<br />
❙ Daniel Uebelhart (Physik. Medizin)<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
❙ Pius Brühlmann, Dr.med., Klinik<br />
❙ Andreas Krebs<br />
Dr.med., Präsident der Zürcher Fachärzte-<br />
Gesellschaft für <strong>Rheuma</strong>tologie und<br />
<strong>Rheuma</strong>tologe in Kloten<br />
❙ Therese Kropf<br />
Chef-Physiotherapeutin, Intensivstation<br />
❙ Marcel Plattner, Geschäftsführer<br />
Gebro Pharma AG, Liestal<br />
❙ Nicole Schneider<br />
Dr.med., Assistenzärztin<br />
❙ Andrea Stärkle–Bär<br />
Dr.med., Oberärztin<br />
❙ Daniel Uebelhart<br />
PD Dr.med., Leitender Arzt<br />
Physikalische Medizin<br />
❙ Hans Zwahlen, Clinical Manager<br />
Gestaltung und Druck<br />
Pomcany’s Marketing AG<br />
Aargauerstrasse 250, 8048 Zürich<br />
Telefon 044 496 10 10<br />
Fotos<br />
Kim Landolt, <strong>Rheuma</strong>klinik und Institut<br />
für Physikalische Medizin<br />
Sponsoring<br />
Sanofi Synthélabo (Suisse) SA<br />
11, rue de Veyrot<br />
1217 Meyrin<br />
Abonnemente<br />
Die <strong>Rheuma</strong>-Nachrichten können kostenlos<br />
abonniert werden bei:<br />
UniversitätsSpital Zürich, <strong>Rheuma</strong>klinik und<br />
Institut für Physikalische Medizin<br />
Gloriastrasse 25, 8091 Zürich<br />
Telefon 044 255 29 96<br />
Telefax 044 255 89 78<br />
e-Mail ruzinfo@usz.ch<br />
Internet<br />
www.rheumaportal.ch<br />
Nächste Ausgabe: August 2006
Die Zukunft der <strong>Rheuma</strong>tologie<br />
in der <strong>Schweiz</strong><br />
Der neue Präsident der Zürcher Fachärztegesellschaft für <strong>Rheuma</strong>tologie beleuchtet einige Aspekte<br />
zur Zukunft der <strong>Rheuma</strong>tologie in der <strong>Schweiz</strong>.<br />
Als neu gewählter Präsident der Zürcher Fachärztegesellschaft<br />
für <strong>Rheuma</strong>tologie bin ich gebeten worden, einige<br />
Gedanken zur Zukunft unseres Fachgebietes und der Standespolitik<br />
zu formulieren.<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Andreas Krebs führt eine <strong>Rheuma</strong>tologische<br />
Praxisgemeinschaft mit Dr. med. Ueli Brunner und Dr.<br />
med. Catherine Thiel, in Kloten, seit dem Jahr 2000. In einem<br />
20-Prozent-Pensum ist er als Oberarzt in der <strong>Rheuma</strong>klinik<br />
des UniversitätsSpitals Zürich tätig und betreut dabei als<br />
Tutor die Ultraschallausbildung. Er ist Mitglied der<br />
Prüfungskommission der <strong>Schweiz</strong>erischen Gesellschaft für<br />
<strong>Rheuma</strong>tologie und verantwortlich für die Fortbildungen<br />
«<strong>Rheuma</strong> 2000» der <strong>Rheuma</strong>liga, Raum Zürich.<br />
Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass ich mich als Präsident<br />
der Zürcher <strong>Rheuma</strong>tologen als primus inter pares<br />
unter den anderen Vorstandsmitgliedern sehe. Was vermag<br />
überhaupt eine Kantonale Fachgesellschaft mit fast 100 Mitgliedern,<br />
deren Tätigkeit und auch Interessen oft etwas verschieden<br />
sind? Sicher können wir weder den Tarmed noch<br />
den Taxpunktwert beeinflussen und auch kaum das Abrechnungsverhalten<br />
unserer Mitglieder steuern. Umgekehrt ist<br />
und bleibt es sinnvoll, den heutigen und zukünftigen vielfältigen<br />
gesundheitspolitischen Themen gegenüber nicht als<br />
Einzelkämpfer, sondern möglichst gemeinsam zu begegnen.<br />
Als grösste regionale Fachgesellschaft vereinigen wir immerhin<br />
fast einen Viertel aller <strong>Schweiz</strong>er <strong>Rheuma</strong>tologinnen und<br />
<strong>Rheuma</strong>tologen. Neben den für alle Ärzte wichtigen Themen<br />
(zum Beispiel Tarifwesen, Tiers garant, Vertragszwang, Fortbildung,<br />
zunehmende Bürokratie usw.) beschäftigen uns vor<br />
allem auch fachspezifische Aspekte, von denen ich einige<br />
erwähnen möchte.<br />
Trennungsgedanken der <strong>Schweiz</strong>erischen<br />
Fachgesellschaften<br />
Wie schon unter meinem Vorgänger, Dr. med. Walter Kaiser,<br />
im Vorstand beschlossen (und auch immer wieder durch<br />
Gespräche mit einzelnen Mitgliedern bestätigt), bin ich dezidiert<br />
der Meinung, dass es aus der Sicht der in freier Praxis<br />
tätigen Mitglieder – und der zukünftigen Positionierung<br />
unseres Fachgebietes – nur sinnvoll sein kann, die Kräfte und<br />
ANDREAS KREBS<br />
Interessen zu vereinen und in Richtung einer einzigen Fachgesellschaft<br />
(Arbeitstitel: <strong>Rheuma</strong>tologie und ambulante<br />
muskuloskelettale Rehabilitation) zu gehen – zu viele personelle<br />
und materielle Ressourcen wurden in den letzten Jahren<br />
mit diesen unseligen Trennungsdiskussionen in den Sand<br />
gesetzt. Nur so werden wir in der Lage sein, unser Fachgebiet<br />
(Diagnostik und ganzheitliche konservative Therapie am<br />
Bewegungsapparat) gegenüber allen anderen Gruppierungen<br />
schlagkräftig genug zu vertreten. Die Rehabilitation<br />
stellt eine fachübergreifende Subdisziplin dar und erfordert<br />
die Fachkompetenz des Hauptgebietes (<strong>Rheuma</strong>tologie,<br />
Pneumologie, Neurologie, Kardiologie usw.) – in diesem Sinne<br />
bildet der «alte» (historisch gewachsene) Titel Physikalische<br />
Medizin/Rehabilitation nicht mehr die ganze Breite des<br />
heutigen Fachgebietes <strong>Rheuma</strong>tologie ab. Es bleibt zu hoffen,<br />
dass diese Einsicht sich von der Basis her endlich auch<br />
bis in die obersten Gremien durchsetzen kann. (Illustriert<br />
wird diese Tatsache übrigens auch dadurch, dass es auf keiner<br />
kantonalen oder regionalen Ebene zwei verschiedene Fachgesellschaften<br />
gibt…)<br />
Infiltrationen unter Bildverstärker<br />
40–2006<br />
3<br />
GASTKOLUMNE
4<br />
Überschneidungen mit anderen Fachgebieten<br />
Die moderne <strong>Rheuma</strong>tologie – und das macht unser Fach ja<br />
so interessant – umfasst verschiedene diagnostische und therapeutische<br />
Kompetenzen, die auch von anderen Fachgesellschaften<br />
oder Berufsgruppen beansprucht werden. Es wird in<br />
Zukunft noch wichtiger werden als bisher, in diesen Gebieten<br />
unsere Interessen zu wahren und zu verhindern, dass<br />
wichtige Puzzleteile aus dem Mosaik <strong>Rheuma</strong>tologie entrissen<br />
werden – nicht nur aus standespolitischer und tarifarischer<br />
Sicht, sondern auch unter dem Aspekt der Fortbildung<br />
(Stichwort: Dignitätsproblem des <strong>Rheuma</strong>tologen). Ich denke<br />
hier etwa an die Osteoporose (Endokrinologen, Radiologen,<br />
Gynäkologen), Ultraschall am Bewegungsapparat<br />
(Radiologen, SGUM [viele Internisten und Grundversorger!]),<br />
Manualmedizin (SAMM [mehrheitlich Grundversorger!],<br />
Chiropraktoren), Infiltrationen (Radiologen, Anästhesisten),<br />
Schmerzmedizin (Anästhesisten), entzündliche<br />
Systemkrankheiten (Internisten) usw. Eine glaubwürdige<br />
Interessenvertretung und Zusammenarbeit erfordert eine<br />
möglichst hohe fachliche Kompetenz in diesen Gebieten, was<br />
auch für die Facharztausbildung zu beachten ist, was heisst,<br />
dass diese Fähigkeiten in unser Ausbildungs-Curriculum<br />
gehören sollten.<br />
Knochendichtemessung<br />
<strong>Rheuma</strong>tologie und Grundversorgung<br />
Heute bewegen wir uns hier in einem Spannungsfeld beziehungsweise<br />
auf einer Gratwanderung: Einerseits sind viele<br />
von uns – neben der spezialärztlichen Tätigkeit in <strong>Rheuma</strong>tologie<br />
– zu einem kleineren oder grösseren Teil auch als<br />
Internisten beziehungsweise Grundversorger tätig. In diesem<br />
Segment profitieren wir davon, wenn die Grundversorgung<br />
politisch und auch tarifarisch gestärkt wird. Andererseits sitzen<br />
wir als Spezialisten häufig doch in einem anderen Boot<br />
als die Hausärzte. In der Praxis ist es meist so, dass ein Teil<br />
der Patienten von den Grundversorgern zugewiesen wird zur<br />
Abklärung und Therapie(einleitung). Wir sind also konsiliarisch<br />
tätig und beraten unsere Zuweiser. Viele von uns<br />
behandeln aber auch Patienten, die uns als «Profi» für den<br />
Bewegungsapparat direkt aufsuchen, sei es, weil sie keinen<br />
Hausarzt haben, oder weil sie nicht den (Um)Weg über den<br />
Grundversorger machen wollen. Dies ist sicher auch legitim,<br />
denn wir können uns ja auch als «Grundversorger für den<br />
Bewegungsapparat» verstehen. Einerseits wollen wir also<br />
eine gute Zusammenarbeit mit den Hausärzten pflegen,<br />
andererseits bin ich aber ebenso klar der Meinung, dass wir<br />
uns in Zukunft dafür einsetzen müssen, die Wahlfreiheit des<br />
Patienten, auch direkt den <strong>Rheuma</strong>tologen aufzusuchen, zu
Ultraschall<br />
erhalten. Meine tägliche Erfahrung zeigt jedenfalls, dass es<br />
überhaupt nicht immer so ist, dass der direkte Weg zum Spezialisten<br />
teurer und das Gatekeeping durch den Hausarzt<br />
kostengünstiger ist (wie oft behauptet wird). Der zunehmende<br />
Kostendruck wird in Zukunft noch vermehrt in Richtung<br />
Hausarzt- beziehungsweise Gatekeeping/managed-care-<br />
Modelle führen. Grundsätzlich sollten wir uns für möglichst<br />
liberale Modelle einsetzen. Es wird sich auch zeigen, ob es<br />
den Grundversorgern, die jetzt gewichtig an die Oeffentlichkeit<br />
getreten sind, gelingt, nachhaltige Verbesserungen ihrer<br />
Anliegen zu erreichen. Der Anspruch einerseits, als Allrounder<br />
über grosse Gebiete der Medizin den Überblick zu behalten,<br />
und andererseits, die rasch voranschreitende medizinische<br />
Entwicklung und der Wunsch der Patienten nach möglichst<br />
professioneller Beratung lassen sich nicht ohne weiteres<br />
vereinen.<br />
Zukünftiges Berufsbild und Konsequenzen für die<br />
Ausbildung<br />
Während ursprünglich die <strong>Rheuma</strong>tologie als Subdisziplin<br />
der Inneren Medizin beziehungsweise der Physikalischen<br />
Medizin entstanden ist (und dementsprechend die meisten<br />
der heute aktiven <strong>Rheuma</strong>tologinnen und <strong>Rheuma</strong>tologen<br />
ihre Ausbildung so absolviert haben und Doppeltitelträger<br />
sind und auch in der Praxis oft beide Disziplinen ausüben), so<br />
wird in Zukunft die <strong>Rheuma</strong>tologie ihren Platz als eigen-<br />
ständiges Hauptfach einnehmen (so wie aus allen ehemaligen<br />
Untertiteln jetzt Facharzt-Haupttitel geworden sind mit neu<br />
verfasstem Ausbildungs-Curriculum). Nur so kann die entsprechende<br />
Professionalität und umfassende Fachkompetenz<br />
(von der Immunologie bis zur ambulanten Rehabilitation)<br />
gewährleistet werden (mit Einschluss der oben erwähnten<br />
Fertigkeiten). Es wird (und kann) nicht mehr genügen, sich<br />
nach einer Ausbildung in Innerer Medizin (oder Physikalischer<br />
Medizin/Rehabilitation) noch während zwei Jahren<br />
«schnell» einige Kenntnisse in <strong>Rheuma</strong>tologie anzueignen.<br />
Diese zukünftigen <strong>Rheuma</strong>tologen werden dann nur noch<br />
Bewegungsapparat-Medizin praktizieren, wodurch die erwähnten<br />
heutigen Überschneidungen mit den Grundversorgern<br />
entfallen werden. Vielleicht müssen wir uns dann auch<br />
einmal unvoreingenommen fragen, ob wir die Anzahl Ausbildungsplätze<br />
für unser Fachgebiet nicht begrenzen sollten<br />
(«weniger, dafür professioneller»).<br />
Solche und weitere standespolitische Themen werden uns in<br />
Zukunft beschäftigen. Wir werden sie in konstruktiver Zusammenarbeit<br />
mit allen anderen Akteuren bewältigen müssen,<br />
aber auch selbstbewusst für unser Fachgebiet einstehen.<br />
Entscheidend ist nicht zuletzt auch, dass die Mitglieder einer<br />
Fachgesellschaft im Wesentlichen den Kurs der Politik bestimmen<br />
sollen und nicht der Vorstand alleine (sowohl kantonal<br />
wie auch national). In diesem Sinne wünschen wir uns<br />
auch in Zukunft eine möglichst anregende Diskussion.<br />
40–2006<br />
5
6<br />
KLININK-<br />
INFORMATION<br />
Methotrexat-Fertigspritzen<br />
bei <strong>Rheuma</strong>toider Arthritis – Metoject ®<br />
Seit Februar 2006 steht in der <strong>Schweiz</strong> eine gebrauchsfertige Injektionslösung von Methotrexat<br />
in verschiedenen Dosierungen zur parenteralen Verabreichung zur Verfügung.<br />
In der Basistherapie der <strong>Rheuma</strong>toiden Arthritis (RA) gilt<br />
Methotrexat als Goldstandard. Um eine gute Wirkung bei<br />
minimalem Nebenwirkungsprofil zu erreichen, wird Methotrexat<br />
vorwiegend parenteral verabreicht 1 . Die subkutane<br />
Applikation ist dabei der intramuskulären bioäquivalent 2 .<br />
Generell bevorzugen Patienten eine schmerzarme subkutane<br />
Selbstapplikation 3 . Die Bereitstellung der Spritzen war bisher<br />
aufwändig, mit einer gewissen Ungenauigkeit behaftet, und<br />
konnte von Patienten mit einer eingeschränkten Handfunktion<br />
nur schwer oder gar nicht durchgeführt werden.<br />
Metoject ® als gebrauchsfertige Darreichungsform<br />
Mit Metoject ® steht neu eine gebrauchsfertige Darreichungsform<br />
zur Verfügung, welche eine einfache und sichere Handhabung<br />
erlaubt. Dank dem ergonomischen Design können<br />
die Fertigspritzen auch von Patienten mit eingeschränkten<br />
Funktionen gehandhabt werden.<br />
Metoject ® ist in fünf Dosierungsstärken erhältlich, welche<br />
alle kassenzulässig sind. Der Selbstbehalt für die Patienten<br />
beträgt dabei 10%.<br />
Im Preisvergleich sind die Dosis-äquivalenten Medikamentenkosten<br />
etwa doppelt so hoch, was jedoch durch die Einsparung<br />
der Konsultationskosten und des Zeitaufwandes<br />
kompensiert wird.<br />
Fünf Dosierungsstärken von Metoject ®<br />
MARCEL PLATTNER<br />
Studie belegt die Überlegenheit der subkutanen<br />
Methotrexat-Therapie gegenüber der oralen Form 4<br />
Anlässlich des ACR-Kongresses 2005 in San Diego wurde<br />
eine Studie präsentiert, welche erstmals die Wirkung von oral<br />
appliziertem Methotrexat in der Therapie von <strong>Rheuma</strong>toider<br />
Arthritis mit demjenigen von subkutan injiziertem verglich.<br />
In der kontrollierten, doppelblinden, randomisierten Multizenterstudie<br />
wurden 384 RA-Patienten mit hoher Krankheitsaktivität<br />
(durchschnittlicher DAS 28 > 6) eingeschlossen.<br />
Nach 24 Wochen zeigte sich die subkutane Applikation signifikant<br />
wirksamer als die orale Form mit derselben Dosierung.<br />
ACR Response nach 24 Wochen<br />
Die ACR 20-Ansprechraten sind bei der subkutanen<br />
Applikation nach 24 Wochen mit 78% signifikant höher<br />
als diejenige bei oraler Gabe 4 .<br />
Dasselbe Bild zeigt sich bei Betrachtung der EULAR-<br />
Ansprechraten, bei welcher ein um 30% höherer Anteil der<br />
guten Ansprechraten («Good» EULAR Response) resultierte<br />
4 .
EULAR Remission nach 24 Wochen<br />
Schliesslich überzeugte die subkutane Injektion mit einer<br />
um 42% höheren EULAR Remission gegenüber der oralen<br />
Form 4 .<br />
Akupunktur bei Schmerzen,<br />
was ist evidence-based?<br />
Metoject ® wird in der <strong>Schweiz</strong> durch die Firma Gebro<br />
Pharma AG vertrieben, welche den Ärzten auch ein Service-<br />
Paket, bestehend aus Subkutannadel,Alkoholtupfer, Entsorgungsbox<br />
für Leerspritzen sowie Patientenleitfaden, zur<br />
Selbstapplikation anbietet.<br />
Literatur<br />
1 Pharma Panel ims: 11, 2005<br />
2 Jundt JW et al: Low dose MTX bioavailability. J<br />
<strong>Rheuma</strong>tol 20:11, 1993<br />
3 Arthur V et al: Parenteral use of MTX in RA. J Clin<br />
Nursing: 11, 2002<br />
4 Braun J et al: Poster–Präsentation, ACR Congress,<br />
San Diego, California, 13. bis 17. November<br />
2005<br />
Seit dem 1.7.2005 werden in der <strong>Schweiz</strong>, ausser der Akupunktur, keine anderen alternativ-medizinischen Leistungen mehr durch<br />
die Grundversicherung abgedeckt. Nebst der Anthroposophischen Medizin, der Homöopathie und der Phytotherapie müssen<br />
auch die anderen Elemente der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM), wie die Tuinamassage (eine spezielle Massage entlang<br />
den Meridianen) und die Phytotherapie (innere Verabreichung von Kräutern und Naturprodukten gemäss TCM) privat bezahlt<br />
beziehungsweise in einer Zusatzversicherung abgedeckt werden. Die Nachfrage nach alternativen Therapie-Methoden ist noch<br />
immer gross. Im Folgenden wird die Akupunktur zur Behandlung von Schmerzen in Bezug auf ihre Evidenz genauer beleuchtet.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Liste der Indikationen<br />
für Akupunktur-Behandlungen veröffentlicht, welche<br />
auch verschiedene Erkrankungen aus dem rheumatologischen<br />
Formenkreis umfasst. Dazu gehören beispielsweise<br />
Wirbelsäulenschmerzen, Epikondylopathien, Periarthropathien<br />
und degenerative Gelenkbeschwerden.<br />
Nach unseren Erfahrungen zeigen sich Erfolge durch Akupunktur-Behandlungen<br />
oft eher bei akuten oder subakuten<br />
Schmerzzuständen, welche aber selten primär mit Akupunktur<br />
behandelt werden. Bei chronischen Beschwerden beschreiben<br />
die Patienten jedoch häufig eine Verbesserung des<br />
allgemeinen Zustandes und des Schlafes.<br />
Akupunktur-Behandlung<br />
ANDREA STÄRKLE-BÄR<br />
40–2006<br />
7<br />
SCHWERPUNKT
8<br />
Grundlagen der chinesischen Medizin<br />
Die Lehre der chinesischen Medizin besagt, dass der Mensch<br />
gesund ist, wenn Yin und Yang im Gleichgewicht zueinander<br />
stehen. Nur so kann die Lebensenergie Qi ungehindert im<br />
Körper fliessen. Überwiegt einer der beiden Anteile, so ist<br />
der Energiestrom im Körper gestört und der Mensch wird<br />
krank. Je nachdem, ob ein Überschuss oder ein Mangel an<br />
Yin oder Yang besteht, wirkt sich das anders auf den Körper<br />
des Menschen aus. Die TCM versucht, durch die verschiedenen<br />
Therapien das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang<br />
wieder herzustellen und einen gleichmäßigen Qi-Fluss zu<br />
ermöglichen.<br />
Nach chinesischer Vorstellung beruhen die meisten Erkrankungen<br />
auf Störungen des Qi-Flusses.<br />
❙ Eine Schwäche des Qi führt zu einer Mangelfunktion der<br />
entsprechenden Organe.<br />
Typische Schwäche-Symptome sind Müdigkeit, verminderte<br />
Aktivität, Blässe, kalte Hände und Füsse, übermässiges<br />
Frieren, niedriger Blutdruck bis hin zu depressiven<br />
Verstimmungen.<br />
❙ Eine Überfülle der Lebensenergie Qi bewirkt eine überschiessende<br />
Funktion der entsprechenden Organsysteme.<br />
Wichtige Symptome sind Spannungsgefühle, Rötung,<br />
akute stechende oder krampfartige Schmerzen, innere<br />
Unruhe und Nervosität.<br />
❙ Blockaden der Lebensenergie Qi treten meist in der<br />
Peripherie des Körpers auf. Es kommt zu Stauungs- oder<br />
Füllezuständen mit Muskelverspannungen,<br />
Muskelschmerzen, Myogelosen und eingeschränkter<br />
Beweglichkeit.<br />
Fünf Wandlungsphasen – Fünf Elemente<br />
Nach chinesischer Auffassung folgt die Natur im Innern des<br />
menschlichen Körpers einem Muster, genau wie die äussere<br />
Natur einem natürlichen Prozess des Wandels unterliegt.<br />
Auch wir Menschen durchwandern einen Zyklus von Jahreszeiten,<br />
wir durchleben die Stadien der fünf Wandlungsphasen.<br />
Die fünf Wandlungsphasen Frühling, Sommer, Spätsommer,<br />
Herbst und Winter finden ihre Entsprechungen in den<br />
Naturelementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.<br />
Jedem der fünf Elemente wird ein Yin- und ein Yang-Organ,<br />
ein Sinnesorgan, eine Emotion und ein Körpergewebe zugeordnet.<br />
Für die Therapie ist es sehr wichtig, diese Zusammenhänge<br />
zu kennen.<br />
Durch eine genaue Anamnese sowie aufgrund der Untersuchungsbefunde<br />
(allgemeine Erscheinung, Stimme, Zungenbeschaffenheit,<br />
Puls) wird ein sogenanntes Dysharmoniemuster<br />
definiert, das die Störung im Körper beschreibt, welche<br />
die Beschwerden verursacht. Entsprechend dem diagnostizierten<br />
Dysharmoniemuster wird eine individuelle<br />
Behandlung festgelegt, die das Ziel hat, das Gleichgewicht<br />
im Körper wieder herzustellen. Gerade in Bezug auf die<br />
Durchführung von Studien ist zu erwähnen, dass die gleichen<br />
Beschwerden bei verschiedenen Individuen oft verschieden<br />
behandelt werden, das heisst, dass unterschiedliche<br />
Punkte-Kombinationen ausgewählt werden. Normalerweise<br />
wird eine Kombination von 5 bis 15 Punkten mit einer<br />
jeweils genau definierten Wirkung ausgewählt und während<br />
30 bis 45 Minuten mit Nadeln stimuliert. Üblicherweise wird<br />
zyklisch behandelt, das heisst, innerhalb eines Zyklus von<br />
zehn Tagen wird täglich behandelt und vor dem nächsten<br />
Zyklus eine zwei- bis dreiwöchige Pause eingeschaltet. Dies<br />
ist in unserer Gesellschaft jedoch kaum praktikabel, sodass<br />
wir uns meist auf eine bis zwei Behandlungen pro Woche beschränken.<br />
Neurobiologische Grundlagen<br />
Es bestehen Hinweise, dass bei der Akupunktur die Freisetzung<br />
von verschiedenen Hormonen eine Rolle spielen, und<br />
dass Einfluss auf die Gate-Control-Mechanismen genommen<br />
werden kann.<br />
Endogene Opioide<br />
Nachdem Mitte der 70er-Jahre von Pomeranz an Ratten und<br />
von Mayer an Menschen gezeigt werden konnte, dass die<br />
Akupunktur-Analgesie durch den Opiat-Antagonisten<br />
Naloxon antagonisiert werden kann, wurde versucht, diese<br />
Ergebnisse durch direkten und indirekten Nachweis erhöhter<br />
Endorphinspiegel zu bestätigen.<br />
In tierexperimentellen Untersuchungen konnten erhöhte<br />
endogene Opioidkonzentrationen in verschiedenen Hirnarealen,<br />
bei Ratten nach Elektrostimulations-Akupunktur<br />
und nach manueller Akupunktur ohne Elektrostimulation,<br />
gefunden werden. Zwei weitere Gruppen wiesen nach, dass<br />
die Akupunktur-Wirkung verstärkt wird, wenn der enzymatische<br />
Abbau der Endorphine behindert wird.<br />
Weiter konnte gezeigt werden, dass bei nieder-frequenter<br />
Elektrostimulations-Akupunktur (2 bis 15Hz) deutlich niedrigere<br />
Naloxon-Konzentrationen zur Antagonisierung der<br />
Akupunktur-Anästhesie benötigt werden, als bei einer<br />
höher frequenten Stimulation mit 100Hz. Es ist davon auszugehen,<br />
dass eine niedrig frequente Elektrostimulations-<br />
Akupunktur zu einer Ausschüttung von �-Endorphin, Enkephalin<br />
und Endomorphin führt, dass es hingegen bei höherfrequenten<br />
Stimulationen zu Veränderungen an Dynorphin<br />
und Orphanin Q-Spiegeln kommt.<br />
Nicht-opioide Neurotransmittoren<br />
Neben den endogenen Opioidpeptiden sind auch eine Reihe<br />
verschiedener nicht-opioider Neurotransmitter, unter anderem<br />
Noradrenalin und Serotonin, an der endogenen<br />
Schmerzhemmung beteiligt. Komplexe Interaktionen von
Holz<br />
Element Yin/Yang Sinnesorgan Emotion Gewebe<br />
Holz Leber/Gallenblase Augen Wut Sehnen<br />
Feuer Herz/Dünndarm Zunge Freude Blutgefässe<br />
Erde Milz/Magen Mund Meditation Muskulatur<br />
Metall Lunge/Dickdarm Nase Traurigkeit Haut/Haare<br />
Wasser Niere/Harnblase Ohr Angst/Furcht Knochen<br />
Die fünf Elemente und ihre Assoziationen<br />
Wasser<br />
serotonergen Neuronen im periaquäduktalen Grau, im<br />
Nucleus raphe magnus und im Tractus dorsolateralis, von<br />
adrenergen Neuronen des Locus coeruleus und von dopaminergen<br />
Neuronen im Diencephalon, spielen eine Rolle bei<br />
der Aktivierung deszendierender Schmerzhemmsysteme.<br />
Die Beteiligung von Serotonin an der Akupunktur-Analgesie<br />
konnte dadurch gezeigt werden, dass eine supraspinale<br />
Hemmung der Serotonin-Freisetzung zu einer Reduktion<br />
oder Aufhebung der Akupunktur-Analgesie führte. Die<br />
Serotonin-Freisetzung wurde entweder durch chemische<br />
Destruktion der Serotonin-Zellen im Nucleus raphe magnus<br />
oder durch Blockade der 5-HT-Receptoren (5-Hydroxa-<br />
Tryptamin-Rezeptoren) erzielt. Weitere Studien zeigen<br />
Anstiege von Produktion und Verbrauch von 5-HT (Serotonin)<br />
unter Elektrostimulations-Akupunktur.<br />
Auch für Noradrenalin konnte eine Beteiligung an der Akupunktur-Analgesie<br />
gezeigt werden. So konnte durch systemische<br />
Gabe von Yohimbine (� 2-NA-Antagonist) bei Mäusen<br />
die durch Elektrostimulation induzierte Akupunktur-<br />
Feuer<br />
Metall<br />
Erde<br />
Analgesie unterdrückt werden. Zum anderen führte eine<br />
intraventrikuläre Gabe von Phentolamin (� 2-NA-Antagonist)<br />
zu einer Verstärkung der Akupunktur-Analgesie, was<br />
auf die hemmende Wirkung von Noradrenalin in übergeordneten<br />
Zentren bei Vermittlung der Akupunktur hinweist.<br />
Ergebnisse aus der funktionellen Bildgebung<br />
Cho und Mitarbeiter konnten 1998 mittels funktioneller<br />
Magnetresonanztomographie zeigen, dass eine Stimulation<br />
von Akupunktur-Punkten im Bereich der lateralen Fusskante<br />
und des Malleolus lateralis, zum Beispiel Blasenpunkt<br />
67, ein Punkt, welcher gemäss TCM einen Bezug zum Auge<br />
besitzt, zu einer neuronalen Aktivitätssteigerung im visuellen<br />
Cortex führt. Diese Aktivitätssteigerung entsprach Veränderungen,<br />
die auch nach visueller Stimulation durch<br />
Lichtblitze erzeugt werden konnten.<br />
In einer anderen Studie konnte gezeigt werden, dass eine<br />
Stimulation der Punkte Magen 36 und Dickdarm 4 mittels<br />
40–2006<br />
9
10<br />
manueller Akupunktur zu einer Aktivitätssteigerung im<br />
Hypothalamus sowie zu einer Abnahme der Signalintensität<br />
in Teilgebieten des limbischen Systems führten, nicht aber in<br />
der Kontrollgruppe, die mittels oberflächlicher Akupunktur<br />
behandelt wurde.<br />
Die Autoren folgerten, dass die Akupunktur zu einer Aktivierung<br />
deszendierender Schmerzhemmsysteme und zu<br />
einer Deaktivierung verschiedener schmerzassoziierter<br />
Bereiche des limbischen Systems führt.<br />
Klinische Akupunktur-Studien<br />
Die Durchführung von guten Akupunktur-Studien bietet<br />
einige Probleme. Eine Voraussetzung für aussagekräftige,<br />
Placebo-kontrollierte Studien in der klinischen Akupunktur-<br />
Forschung fehlt, und zwar ein echtes Placebo-Verfahren für<br />
die klassische Nadelakupunktur, da es unmöglich ist, einen<br />
Nadelakupunkteur zu verblinden.<br />
Studien, in denen die Akupunktur gegenüber Standardbehandlungen<br />
oder gar keiner Behandlung verglichen wurde,<br />
zeigten grössere Unterschiede zugunsten der Akupunktur<br />
als Studien, in denen eine Kontroll-Akupunktur eingesetzt<br />
worden war.<br />
In vielen Studien wurde die Kontrollgruppe an theoretisch<br />
irrelevanten Punkten, weg von den klassischen Akupunktur-<br />
Punkten, genadelt (sogenannte Minimal-Akupunktur), in<br />
der Annahme, über ein gutes Kontrollverfahren zu verfügen.<br />
Viele Untersuchungen haben aber nun gezeigt, dass diese<br />
Technik einige ähnliche Effekte aufweist, wie die richtige<br />
Akupunktur.<br />
Die Gruppe um Streitberger an der Universität Heidelberg<br />
hat 1998 eine sogenannte Placebo-Nadel entwickelt, welche<br />
die Haut nicht penetriert, aber den Eindruck erweckt, dass<br />
sie es tut. Die Nadel ist abgestumpft, berührt beim Vorschieben<br />
die Haut, dringt aber bei weiterem Druck auf das Nadelende<br />
nicht in die Haut ein, sondern schiebt sich teleskopisch<br />
in den Griff am Ende der Nadel.<br />
In der von Streitberger 1998 im Lancet publizierten Arbeit<br />
wurden insgesamt 60 Probanden untersucht. Man sagte den<br />
Probanden, dass man eine neue Akupunktur-Nadel auf ihre<br />
Schmerzhaftigkeit untersuchen wolle. Je 30 Probanden wurden<br />
zunächst entweder mit der richtigen oder der Placebo-<br />
Nadel behandelt, nach einer Woche wurde das Verfahren<br />
gewechselt. Es konnte gezeigt werden, dass 54 der 60 Probanden<br />
mit richtiger Akupunktur eine Hautpenetration<br />
spürten, während bei der Anwendung der Placebo-Nadel 47<br />
von 60 Probanden den Eindruck hatten, die Nadel sei eingedrungen.<br />
Akupunktur bei Periarthropathia humero-scapularis<br />
Die erwähnte Gruppe um Streitberger hat 1999 im Pain eine<br />
randomisierte klinische Studie mit dieser Placebo-Nadel<br />
veröffentlicht, bei der die Wirkung von Akupunktur bei<br />
Schulterperiarthropathien untersucht wurde. Eingeschlossen<br />
wurden Probanden mit mindestens vier Wochen periarthropathischen<br />
Schulterschmerzen ohne sonografischen oder<br />
konventionell-radiologischen Nachweis von Rotatoren-<br />
Manschetten-Rupturen beziehungsweise Verkalkungen.<br />
Nach Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien<br />
wurden 52 Patienten untersucht. Die Hälfte der Patienten<br />
erhielt eine klassische Akupunktur, die andere Hälfte wurde<br />
mit der Placebo-Nadel behandelt. Behandelt wurde während<br />
vier Wochen, zweimal pro Woche für 20 Minuten. Zu Beginn<br />
und nach Abschluss der Behandlung wurde der modifizierte<br />
Constant-Murley-Score erhoben, ein Score, der optimalerweise<br />
100 Punkte ergibt, und der die Faktoren Schmerzen,<br />
Aktivitäten des täglichen Lebens, Schmerzen bei Bewegung<br />
und entsprechende Einschränkung sowie die Kraft berücksichtigt.<br />
Es zeigte sich nach vier Wochen ein signifikanter<br />
Unterschied im Constant-Murley-Score zwischen den zwei<br />
Gruppen (P = 0.014).<br />
Damit konnte gezeigt werden, dass es besser ist, die Nadel zu<br />
stechen, als die Haut nur zu berühren. Es kann aber im Grunde<br />
genommen keine Aussage über die Spezifität der Akupunktur-Punkte<br />
und die Regeln der TCM gemacht werden.<br />
Im Pain wurde 2004 eine Studie zur Akupunktur-Behandlung<br />
von Schulterschmerzen publiziert, die ebenfalls die Placebo-Nadel<br />
anwendete. Es handelt sich auch um eine randomisierte,<br />
Placebo-kontrollierte Studie, in der Elektro-Akupunktur<br />
mit Placebo-Akupunktur verglichen wurde. Es wurde<br />
während sieben Wochen einmal wöchentlich behandelt,<br />
Voltaren-Tabletten 50mg waren bei Bedarf erlaubt. Speziell<br />
am Design war, dass vier fix vorgegebene Punkte behandelt<br />
wurden, zwei Lokalpunkte und zwei periphere Punkte.<br />
Der primäre Endpunkt war der Schmerz, erfasst mit der<br />
Visula analog Scale. Sekundäre Endpunkte waren funktionelle<br />
Einschränkung, Beweglichkeit, Lebensqualität, Schmerzmittelverbrauch<br />
und Patientenzufriedenheit.<br />
Die Interventionsgruppe mit Elektro-Akupunktur schnitt<br />
besser ab. Die Schmerzintensität war ab der sechsten Therapie-Woche<br />
signifikant tiefer (P < 0.001) und hielt bis zu sechs<br />
Monaten nach Therapie-Abschluss an. An sekundären Endpunkten<br />
waren in der Akupunktur-Gruppe auch die Parameter<br />
der Funktion und der Beweglichkeit signifikant besser,<br />
und der Voltaren-Verbrauch war gleichzeitig kleiner. Die<br />
Patientenzufriedenheit war nach sechs Monaten in beiden<br />
Gruppen vergleichbar.
Akupunktur bei Epikondylopathien<br />
Fink und Mitarbeiter publizierten 2002 im <strong>Rheuma</strong>tology<br />
eine Studie, in welcher die Punktespezifität bei der Behandlung<br />
der Epikondylitis untersucht werden sollte. Es wurde<br />
eine korrekt durchgeführte Akupunktur verglichen mit<br />
einer Akupunktur, die im selben Segment (tiefe Stichtechnik<br />
und Stimulation) durchgeführt wurde. Gemessen wurden die<br />
Schmerzintensität (in Ruhe, bei Bewegung, bei Belastung,<br />
Dauer), die isometrische Maximalkraft und die Funktionseinschränkung<br />
(erhoben mit dem DASH, einem Fragebogen,<br />
der die Disability für Arm, Schulter und Hand erfasst).<br />
Zwei Wochen nach Therapie-Ende lag der Gesamtschmerz-<br />
Score in der Verum-Gruppe signifikant niedriger als in der<br />
Kontrollgruppe, die Maximalkraft war mit 128 N signifikant<br />
grösser, die Funktionseinschränkung signifikant geringer.<br />
Zwei Monate nach Therapie-Ende zeigten sich nur noch für<br />
die Funktionseinschränkung signifikante Unterschiede.<br />
Zwei Wochen und zwei Monate nach Therapie-Ende war in<br />
beiden Gruppen der Wert für den Gesamtschmerz-Score signifikant<br />
niedriger im Vergleich zum Ausgangswert. Gruppenunterschiede<br />
gab es, wie erwähnt, nur zwei Wochen nach<br />
Therapie-Ende.<br />
Die isometrische Maximalkraft stieg in beiden Gruppen im<br />
Zeitverlauf signifikant an. Signifikante Gruppenunterschiede<br />
zugunsten der Verum-Akupunktur zeigten sich zwei<br />
Wochen nach Therapie-Ende. Die Funktionseinschränkungen<br />
gingen in beiden Gruppen im Zeitverlauf signifikant<br />
zurück. Gruppenunterschieden zugunsten der Verum-Gruppe<br />
liessen sich zwei Wochen und zwei Monate nach Therapie-Ende<br />
zeigen.<br />
Insgesamt scheint die korrekte Akupunktur schneller einen<br />
Therapie-Erfolg zu erreichen, wenn auch die Nadelung in<br />
den Segmenten eine Wirkung zeigte.<br />
Akupunktur bei Gonarthrose<br />
In einer randomisierten kontrollierten Studie von Berman<br />
(<strong>Rheuma</strong>tology, 1999) wurde bei Patienten mit Gonarthrose<br />
eine Standardtherapie mit einer durch Akupunktur ergänzten<br />
Standardtherapie verglichen. Schmerz und Funktion<br />
wurden mit dem WOMAC gemessen, und zwar nach vier<br />
und acht Wochen Therapie sowie vier Wochen nach<br />
Abschluss der Behandlung. Es wurden sowohl im Schmerz<br />
als auch in der Funktion signifikante Verbesserungen unter<br />
Akupunktur erzielt, und zwar für den gesamten WOMAC<br />
sowie für die Untergruppen «Behinderung» und «Schmerz».<br />
Nebenwirkungen traten keine auf. Der Kritikpunkt an dieser<br />
Studie ist das Fehlen einer eigentlichen Placebo-Gruppe.<br />
Eine andere ebenfalls randomisierte kontrollierte Studie bei<br />
Gonarthrose (Takeda, Arthritis Care and Research, 1994)<br />
verglich klassische Akupunktur mit einer Minimalakupunk-<br />
tur, wobei Punkte zwei Zentimter neben den klassischen<br />
Punkten oberflächlich genadelt wurden. Endpunkte waren<br />
der McGill-Pain-Fragebogen, der WOMAC und die Schmerzempfindlichkeit<br />
an bestimmten Punkten des Knies. Sowohl<br />
die Verum- als auch die Kontrollgruppe zeigten eine Verbesserung<br />
von Schmerz und Funktion. Die Akunktur-Gruppe<br />
zeigte eine leichte Tendenz besser abzuschneiden, der Unterschied<br />
war aber nicht signifikant. Interessant ist, dass die<br />
Männer sich stärker verbesserten als die Frauen. Die Autoren<br />
postulierten andere Copingstrategien, räumten aber<br />
auch ein, dass es daran liegen könnte, dass sowohl die Akupunkteure<br />
als auch die Untersucher Frauen waren.<br />
Eine gross angelegte Multizenterstudie wurde von Berman<br />
(Annals of Internal Medicine, 2004) bei Gonarthrose-<br />
Patienten durchgeführt. In drei Armen wurden klassische<br />
Akupunktur, Placebo-Akupunktur und eine Schulungsgruppe<br />
zusätzlich zur üblichen medikamentösen Therapie verglichen.<br />
Die Behandlung an den 570 Teilnehmern wurde<br />
durch sieben Akupunkteure mit mindestens zweijähriger<br />
Erfahrung durchgeführt.<br />
Nach 26 Wochen war der WOMAC, der SF-36 und der<br />
Patient global assessment-Score in der Akupunktur-Gruppe<br />
am meisten verbessert. Die Verbesserung war für die Funktion<br />
erst nach acht Wochen und für den Schmerz erst nach 14<br />
Wochen signifikant. Limitierend war die hohe Drop-out-<br />
Rate: Nach 26 Wochen konnten 43 Prozent der Schulungs-<br />
Gruppe und je 25 Prozent der beiden Akupunktur-Gruppen<br />
nicht mehr erfasst werden. Ausserdem wurde die Begleittherapie<br />
nicht genau erfasst. Zusammenfassend scheint eine<br />
gewisse Verbesserung für Funktion und Schmerz bei Gonarthrose-Patienten<br />
eingetreten zu sein, im Vergleich zu Placebo-Akupunktur<br />
und Schulungsgruppe.<br />
Eine Review-Arbeit von Ezzo J. (Arthritis and <strong>Rheuma</strong>tism,<br />
2001) fand sieben Studien mit Akupunktur bei Gonarthrose<br />
mit total 393 Patienten. Die zwei ersten Studien, die<br />
Akupunktur mit Patienten auf einer Warteliste verglichen,<br />
waren von schlechter Qualität. Drei qualitativ gute Studien<br />
verglichen Akupunktur mit Sham-Akupunktur. Zwei davon<br />
zeigten eine Verbesserung für den Schmerz. Die Funktion<br />
war bei keiner Studie besser. Bei der Studie, wo sich kein<br />
Unterschied für den Schmerz zeigte, wurden die Punkte bei<br />
der Sham-Akupunktur sehr nahe an den klassischen Akupunktur-Punkten<br />
genadelt. Insgesamt waren die Studien gut<br />
gemacht, aber die Beobachtungszeit war kurz. Schliesslich<br />
wurden noch zwei Studien erfasst, die Akupunktur mit<br />
Physiotherapie verglichen. Es gab keine Evidenz, dass Akupunktur<br />
besser war als Physiotherapie, weder für den<br />
Schmerz noch die Funktion.<br />
Zusammenfassend kann zur Akupunktur bei Gonarthrose<br />
nur gesagt werden, dass sie für die Gonarthrose, vor allem in<br />
Bezug auf die Schmerzreduktion, eine Rolle spielen kann.<br />
40–2006<br />
11
12<br />
Akupunktur bei Lumbalgien<br />
Meng (<strong>Rheuma</strong>tology, 2003) führte eine Placebo-kontrollierte,<br />
randomisierte Studie bei Leuten über 60 Jahre mit<br />
chronischen Kreuzschmerzen durch. Verglichen wurde<br />
Standardtherapie (Medikamente und Physiotherapie) mit<br />
Standardtherapie plus Akupunktur. Nach sechs Wochen<br />
zeigte der Roland Disability Questionnaire eine signifikante<br />
Abnahme in der Akupunktur-Gruppe, die noch relativ gut in<br />
die neunte Woche anhielt. Die Akupunktur wurde speziell<br />
bei älteren Leuten als gute und nebenwirkungsarme Ergänzung<br />
zur Standardtherapie angesehen.<br />
In einer Arbeit aus dem Jahr 2002, publiziert im Pain von<br />
Molsberger, wurde eine dreiarmige Studie bei 186 Patienten<br />
durchgeführt und eine Standardtherapie mit klassischer<br />
Akupunktur, eine Standardtherapie mit Sham-Akupunktur<br />
und eine Standardtherapie allein verglichen. Um eine genü-<br />
Literatur<br />
1 Pomeranz B, Chiu D, Naloxone blockade of acupuncture<br />
analgesia: endorphin implicated, Life Sci, 1976,<br />
Dec 1;19(11):1757-62<br />
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man by the narcotic antagonist naloxone.<br />
Brain Res, 1977 Feb;121(2):368-72<br />
3 Pert A, Alterations in rat central nervous system endorphins<br />
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in horses subjected to electro-acupuncture for<br />
cutaneous analgesia, Peptides. 1983 Jul-Aug;4(4):501-7<br />
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mechanism of electroacupuncture: effects on neuropeptides<br />
and serotonergic neurons in rat spinal cord,<br />
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7 Wenhe Z, Change in levels of monoamine neurotransmitters<br />
and their main metabolites of rat brain<br />
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1981;15(3):147-9<br />
8 Fan SG, Acupuncture analgesia. Acta Neurochir<br />
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9 Cho ZH, New findings of the correlation between<br />
acupoints and corresponding brain cortices using<br />
functional MRI. Proc Natl Acad Sci U S A. 1998 Mar<br />
3;95(5):2670-3 Wu et al., Radiology, 1999<br />
10 Kleinhenz J., Streitberger K., Randomised clinical<br />
trial comparing the effects of acupuncture and a<br />
newly designed placebo needle in rotator cuff tendinitis.<br />
Pain. 1999 Nov;83(2):235-41<br />
gende Aussagekraft zu erzielen, war geplant, 380 Patienten<br />
zu rekrutieren. Die Rehabilitationsklinik, die diese Studie<br />
durchführte, wurde aber nach 1.5 Jahren geschlossen. Bis<br />
dahin waren 186 Patienten eingeschlossen worden.<br />
Als Standardtherapie galten Physiotherapie, Rückenschule,<br />
Moorpackungen, Infrarotbehandlungen und maximal 150mg<br />
Diclofenac pro Tag. Nach vier Wochen war der Unterschied<br />
zwischen der Verum- und der Sham-Gruppe signifikant,<br />
nicht aber zwischen Verum und Physiotherapie allein. Nach<br />
drei Monaten war die Verum-Gruppe beiden anderen Gruppen<br />
überlegen. Trotz der geringeren Patientenzahl als<br />
geplant, scheint die Akupunktur als Zusatztherapie bei chronischen<br />
Lumbalgien effektiv und besser als Minimal-Akupunktur<br />
zu sein. Nach drei Monaten war allerdings auch die<br />
Sham-Akupunktur besser als die Physiotherapie-Gruppe.<br />
11 Guerra de Hoyos J., Randomised trial of long term<br />
effect of acupuncture for shoulder pain, Pain 2004<br />
Dec;112(3):289-98<br />
12 Fink M, Acupuncture in chronic epicondylitis: a randomized<br />
controlled trial. <strong>Rheuma</strong>tology (Oxford).<br />
2002 Feb;41(2):205-9<br />
13 Streitberger K, Introducing a placebo needle into<br />
acupuncture research. Lancet. 1998 Aug<br />
1;352(9125):364-5<br />
14 Berman BM, A randomized trial of acupuncture as<br />
an adjunctive therapy in osteoarthritis of the knee.<br />
<strong>Rheuma</strong>tology (Oxford). 1999 Apr;38(4):346-54<br />
15 Takeda W, Wessel J, Acupuncture for the treatment of<br />
pain of osteoarthritic knees. Arthritis Care Res. 1994<br />
Sep;7(3):118-22<br />
16 Berman BM, Effectiveness of acupuncture as adjunctive<br />
therapy in osteoarthritis of the knee: a randomized,<br />
controlled trial. Ann Intern Med. 2004 Dec<br />
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17 Ezzo J, Acupuncture for osteoarthritis of the knee: a<br />
systematic review. Arthritis Rheum. 2001<br />
Apr;44(4):819-25. Review<br />
18 Meng CF, Acupuncture for chronic low back pain in<br />
older patients: a randomized, controlled trial.<br />
<strong>Rheuma</strong>tology (Oxford). 2003 Dec;42(12):1508-17.<br />
Epub 2003 Jul 30<br />
19 Molsberger AF, Does acupuncture improve the<br />
orthopedic management of chronic low back pain-a<br />
randomized, blinded, controlled trial with 3 months<br />
follow up. Pain. 2002 Oct;99(3):579-87<br />
20 Leibing E, Acupuncture treatment of chronic lowback<br />
pain – a randomized, blinded, placebo-controlled<br />
trial with 9-month follow-up. Pain. 2002 Mar;96(1-<br />
2):189-96
Rezidivierende Osteomyelitis der Finger –<br />
welche Diagnose steckt dahinter?<br />
Rezidivierende Infekte an den Fingerkuppen des Daumens, Zeige- und Mittelfingers beider Hände<br />
sind die seltenen Manifestationen einer häufigen Diagnose.<br />
Fallbeschreibung<br />
Ein 66-jähriger Bauer wurde uns im Jahr 2002 von der Angiologie<br />
zur Abklärung einer Sklerodaktylie mit trophischen<br />
Störungen im Bereich der Fingerkuppen mit Frage nach<br />
systemischer Sklerose zugewiesen. Die angiologische Abklärung<br />
ergab oszillographisch normale Durchblutungsverhältnisse.<br />
Ebenfalls war der Druck in der A. radialis und in der<br />
A. ulnaris entsprechend dem Oberarmblutdruck. Die Kapillarmikroskopie<br />
zeigte bei schlechter Hauttransparenz und<br />
mechanisch manipuliertem Nagelfalz eine regelmässige<br />
Gesamtarchitektur der Kapillaren mit morphologisch unauffälligen<br />
Gefässen.<br />
Anamnese<br />
In der Anamnese des Patienten findet sich kein Raynaud-<br />
Phänomen. Im Jahre 1955, im Alter von 20 Jahren, beschreibt<br />
der Patient Gefühlsstörungen der Finger während des Melkens<br />
der Kühe. Seit dem 30. Lebensjahr wird eine zunehmende<br />
Geschicklichkeitsstörung der feinen manuellen Tätigkeiten<br />
beschrieben, aufgrund einer persistierenden Gefühlsstörung<br />
des Daumens, Zeige- und Mittelfingers beidseits.<br />
Unter tags wurden keine Schmerzen angegeben. Jedoch<br />
nachts erwachte der Patient mehrmals wegen Schmerzen und<br />
eingeschlafenen Händen.<br />
Klinik<br />
Erstmals traten mit etwa 62 Jahren rezidivierende schmerzlose<br />
Finger-Kuppen-Nekrosen, ohne traumatische Einwirkung,<br />
an beiden Händen auf. Der Kleinfinger war davon nie<br />
betroffen. Diese trophischen Störungen heilten schlecht ab.<br />
Es trat intermittierend auch eine Osteomyelitis der Endphalangen<br />
auf, welche mehrere chirurgische Interventionen<br />
erforderten. So mussten in mehreren Operationen die Endphalangen<br />
der Zeige- und Mittelfinger entfernt werden.<br />
Abklärungen<br />
Die Abklärungen in Richtung systemischer Sklerose ergaben<br />
an beiden Händen eine indurierte Hautstruktur, welche<br />
jedoch im Bereich der Vorderarme und auch an den übrigen<br />
Körperpartien nicht vorhanden war. Es fanden sich trophische<br />
Störungen mehrerer Fingerkuppen mit schmerzlosen<br />
Nekrosen (Abbildung 1).<br />
NICOLE SCHNEIDER, PIUS BRÜHLMANN<br />
Abb. 1: Vor Therapie<br />
Trophische Störung mehrerer Fingerkuppen mit schmerzlosen<br />
Nekrosen<br />
Die radiologischen Abklärungen des Handskelettes zeigten<br />
Defekte der Endphalangen nach den bekannten operativen<br />
Eingriffen. Weichteilverkalkungen fehlten.<br />
Die Laboruntersuchungen ergaben grenzwertig erhöhte antinukleäre<br />
Antikörper (1:80) bei normalen anti-Scl 70 und<br />
anti-Centromer Antikörpern.<br />
Trotz fehlender Schluckstörungen und Refluxsymptomatik<br />
erfolgte eine funktionelle radiologische Oesophagusabklärung,<br />
welche normal verlief.<br />
Auch die kardialen und pulmonalen Abklärungen mittels<br />
Ergometrie, Echokardiographie, Thorax-Röntgen-Bild und<br />
Lungenfunktion waren normal.<br />
Beurteilung<br />
Da differenzialdiagnostisch eine Sklerodermie im Vordergrund<br />
stand, folgte eine systemische Glukokortikosteroid-<br />
Therapie (100 mg Prednison), welche über zwei Monate auf<br />
5 mg reduziert wurde. Dies ergab keine Veränderungen der<br />
trophischen Störungen. Jedoch waren die nächtlichen<br />
Schmerzen in beiden Händen sowie die Parästhesien besser.<br />
Anlässlich einer neurologischen Untersuchung zur Abklärung<br />
einer Claudicatio spinalis folgte auch eine Abklärung<br />
der Hände, welche klinisch eine beidseitige Thenar-Atrophie<br />
zeigte, mit Schwäche der Daumenabduktion.<br />
40–2006<br />
KASUISTIK<br />
13
14<br />
Die Oberflächensensibilität im Bereich des N. medianus fehlte<br />
beidseits, so dass die Verdachtsdiagnose eines schweren<br />
Karpaltunnelsyndromes (CTS) gestellt wurde. Dies wurde<br />
durch die Resultate der Elektromyographie bestätigt, indem<br />
keine sensorischen Potentiale im Bereich des Zeige- und<br />
Mittelfingers abgeleitet werden konnten. Ebenso fehlte das<br />
muskuläre Aktionspotential im Bereich beider M. abductor<br />
pollicis brevis. Die entsprechenden Abklärungen des N. ulnaris<br />
ergaben beidseits Normalbefunde. Die weiteren Abklärungen<br />
mittels MRI der Halswirbelsäule ergaben keine spinale<br />
Kompression. Ebenso wurden ein Diabetes mellitus,<br />
eine Schilddrüsenfunktionsstörung, eine Akromegalie und<br />
eine Amyloidose ausgeschlossen. Anamnestisch war ebenfalls<br />
kein traumatisches Ereignis im Bereich der Hand oder<br />
des Vorderarmes im Sinne einer Fraktur vorhanden.<br />
Diagnose<br />
Schweres axonales sensomotorisches Karpaltunnelsyndrom<br />
beidseits mit rezidivierenden akralen Ulzerationen und<br />
Osteomyelitiden der Endphalangen.<br />
Therapie<br />
Trotz Information über den Zusammenhang zwischen der<br />
Kompression des N. medianus im Bereich des Handgelenkes<br />
und der Symptome sowie der rezidivierenden Infekte liess<br />
der Patient sich nicht von einer operativen Dekompression<br />
überzeugen.<br />
Hospitalisation<br />
Im Dezember 2005 wurde der Patient erneut wegen akralen<br />
Fingernekrosen mit Weichteilinfekt und Osteomyelitis des<br />
proximalen Interphalangealgelenkes des Zeigefingers rechts<br />
auf der <strong>Rheuma</strong>tklinik hospitalisiert. Erneut erfolgte eine<br />
handchirurgische Revision mit Débridement mehrerer Finger.<br />
Postoperativ kam es unter peroraler antibiotischer Therapie<br />
und Ilomedin i.v. zu einer vollständigen Abheilung der<br />
Ulzera (Abbildung 2).<br />
Kommentar<br />
Akrale Ulzerationen, Osteolysen und Nagelveränderungen<br />
sind bei schwerem Karpaltunnelsyndrom bekannt. In der<br />
Literatur wurden jedoch nur wenig Fälle beschrieben. 1-3,5<br />
Zu den Risikogruppen gehören Landwirtschaftarbeiter<br />
sowie Personen mit Status nach Handgelenkfrakturen. Die<br />
Ulzerationen oder Osteolysen treten erst Jahrzehnte nach<br />
den ersten Karpaltunnelsymptomen auf. Trotz des fortgeschrittenen<br />
Stadiums ist eine chirurgische CTS-Intervention<br />
gerechtfertig, da die Ulzerationen schneller heilen und mit<br />
einer sofortigen Schmerzreduktion gerechnet werden kann. 4<br />
Abb. 2: Nach Therapie<br />
Nach chirurgischem Débridement und Ilomedin- sowie<br />
Antibiotika-Therapie<br />
Literatur<br />
1 Tosti A, Morelli R, D'Alessandro R: Carpal tunnel<br />
syndrome presenting with ischemic skin lesions,<br />
acroosteolysis and nail changes. J Am Acad Dermatol<br />
29:287-290, 1993.<br />
2 Aratari E, Regesta G, Rebora A: Carpal tunnel syndrome<br />
appearing with prominent skin symptoms.<br />
Arch Dermatol 120:517-519, 1984.<br />
3 Cox NH, Large DM, Paterson WD: Blisters, ulcerations<br />
and autonomic neuropathy in carpal tunnel syndrome.<br />
Br J Dermatol 126:611-613, 1992.<br />
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du syndrome du canal carpien. Revue<br />
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5 Peter Urs, Studer Ansgar: Relapsing osteomyelitis of<br />
hands. Lancet 365:94, 2005.
Physiotherapie auf der Intensivstation<br />
Immer wieder werden wir von Bekannten und Angehörigen<br />
gefragt, was eine Physiotherapeutin auf der Intensivstation<br />
denn zu suchen habe. Die Antwort darauf kann nur lauten:<br />
Jede Menge!<br />
Aufgaben<br />
❙ Atemphysiotherapie<br />
❙ Behandlungen des Bewegungsapparates<br />
❙ Behandlung von Patienten mit neurologischen<br />
Defiziten<br />
❙ Lymphologische Physiotherapie<br />
❙ Therapie des fazio-oralen Traktes<br />
Atemphysiotherapie<br />
Auf der Intensivstation wird das Gebiet der Atemtherapie<br />
massiv erweitert, da auch Patienten, die vollständig oder teilweise<br />
vom Respirator abhängig sind, behandelt werden. Dies<br />
bedingt ein solides Grundlagenwissen, das nach der Grundausbildung<br />
Physiotherapie durch vertiefende Kurse (analytische<br />
Atemphysiotherapie, Atemtherapie nach Postiaux,<br />
Atemtherapie nach Chevaillier) erweitert werden muss. Die<br />
Kurse vermitteln aber noch immer keine Kenntnisse über<br />
Beatmungsformen, Respiratoren und ihre Funktionsweise<br />
sowie mögliche physiotherapeutische Behandlungsansätze.<br />
Diese Bedingungen für eine effiziente Behandlung beatmeter<br />
und atemunterstützter Patienten mussten wir uns autodidaktisch<br />
und in Zusammenarbeit mit Pflege und Ärzten<br />
aneignen. Mittlerweile sind wir aber in der Lage, neue Mitarbeiter<br />
teamintern mit der Atemtherapie am Respirator vertraut<br />
zu machen.<br />
Ist Atemtherapie am Respirator nötig?<br />
Ja, unbedingt: Ein Patient, der beatmet wird, und dessen<br />
inspiratorische Atemmuskulatur durch Sedation oder sogar<br />
Relaxation ausgeschaltet ist, hat ein physikalisch komplett<br />
anderes Atemmuster: Seine Lungenfüllung, die Inspiration,<br />
geschieht nicht mehr, indem durch eine Thoraxerweiterung<br />
und den damit entstehenden intrapulmonalen Unterdruck<br />
Luft in die Lungen gesogen wird, sondern der Respirator<br />
bläst die Lungen auf. Da die Luft den Weg des geringsten<br />
Widerstands geht und nicht mehr in die unteren Bereiche<br />
gesogen wird, sind Patienten, deren Atmung komplett vom<br />
Respirator übernommen wird, stark pneumoniegefährdet.<br />
THERESE KROPF<br />
15 PhysiotherapeutInnen und seit kurzem auch eine Ergotherapeutin sind von 07.00 Uhr morgens bis 22.00 Uhr abends ausschliesslich<br />
für die Intensivstationen Unfallchirurgie, Innere Medizin, Viszeral- und Thoraxchirurgie sowie Herz-/Gefässchirurgie<br />
am UniversitätsSpital Zürich zuständig. Hauptziele sind die Entwöhnung vom Respirator, die Vermeidung von pulmonalen<br />
und muskuloskelettalen Komplikationen, Vigilanzförderung und das Wiedererlangen grösstmöglicher Selbständigkeit.<br />
Die Patienten können je nach Sedationstiefe auch nicht mehr<br />
selber husten, und der Respirator kann diese Funktion ebenfalls<br />
nicht übernehmen. Deshalb ist die Mobilisation von<br />
Bronchialsekret neben der Atelektase- und Pneumonie-Prophylaxe<br />
und -Behandlung einer der Schwerpunkte in der<br />
Atemphysiotherapie bei beatmeten Patienten.<br />
Auch Patienten, deren Atmung vom Respirator nicht komplett<br />
übernommen, sondern nur assistiert wird, können durch<br />
Atemphysiotherapie im Entwöhnungsprozess unterstützt<br />
werden. In erster Linie versuchen wir aber immer, eine Intubation<br />
zu vermeiden, indem wir dem Patienten beispielsweise<br />
manuell Hustenunterstützung geben, durch Lagerung<br />
und manuelle Atemvertiefung eine optimale Ventilation<br />
anstreben oder Atemhilfsgeräte wie Acapella, Flutter und<br />
Percussionair zur Sekretmobilisation oder CPAP-Systeme<br />
(Boussignac) einsetzen. Auch mit der Anwendung von NIV<br />
(Non invasive ventilation) sind alle PhysiotherapeutInnen<br />
unseres Teams vertraut.<br />
Behandlung des Bewegungsapparates<br />
Die wohl bekannteste physiotherapeutische Behandlung auf<br />
der Intensivstation ist das Durchbewegen. Mit dieser Massnahme<br />
können verschiedene Ziele verfolgt werden, die aber<br />
ein Anpassen der Massnahme erfordern.<br />
Durchbewegen ist nicht gleich Durchbewegen!<br />
Mögliche Ziele<br />
❙ Kontrakturprophylaxe<br />
❙ Beweglichkeitsverbesserung<br />
❙ Detonisation<br />
❙ Tonusaufbau<br />
❙ Wahrnehmungsförderung<br />
❙ Vigilanzverbesserung<br />
❙ Kreislauftraining<br />
❙ Stoffwechselanregung<br />
❙ Kraftaufbau<br />
❙ Ödemreduktion<br />
❙ Dekubitusprophylaxe<br />
40–2006<br />
SPEZIAL<br />
15
16<br />
Wahrnehmungsförderndes Durchbewegen bei einem<br />
Patienten mit Kunstherz<br />
Folgende Parameter können dem Ziel entsprechend<br />
verändert werden<br />
❙ Ausgangsstellung des Patienten<br />
❙ Geschwindigkeit<br />
❙ Bewegungsausmass<br />
❙ Passiv / assistiv / aktiv / resistiv<br />
❙ Anzahl Wiederholungen<br />
❙ Art der Bewegung (Hand-Mund / Flexion Schulter)<br />
❙ Approximation / Traktion<br />
Ausserdem kann das Durchbewegen zur Ventilationsverbesserung,<br />
zum Beispiel durch Thoraxdehnung, genutzt werden.<br />
Entsprechend den Angaben der Chirurgen beginnen wir<br />
bereits auf der Intensivstation mit der Mobilisation von<br />
Gelenken zur Wiedererlangung der Beweglichkeit nach<br />
einem Trauma und verwenden die bekannten Hilfsmittel wie<br />
Kinetec-Schiene, Theraband usw.<br />
Eine sehr wichtige Bedeutung kommt auf der Intensivstation<br />
der Mobilisation des Patienten an den Bettrand und in den<br />
Lehnstuhl zu. Wir mobilisieren Patienten so früh als möglich,<br />
auch wenn sie noch intubiert sind. Neben den bekannten<br />
positiven Effekten einer Mobilisation kommt auf der Intensivstation<br />
ein wichtiger Punkt dazu:<br />
Patienten werden in Sitzposition viel eher wach, als in liegender<br />
Position. Mit dem Ziel der Vigilanzförderung mobilisieren<br />
wir deshalb auch Patienten nach Schädelhirntrauma<br />
oder mit hypoxischen Hirnschäden, sobald die Sedation<br />
gestoppt werden konnte. Auch das Standing und das Stehbrett<br />
findet bereits auf der Intensivstation Verwendung.<br />
Die Vorstufe der Mobilisation – Die Lagerung<br />
Natürlich werden die meisten Patienten durch die Pflege<br />
gelagert. Kommen aber erschwerende Faktoren, wie instabile<br />
Frakturen, hoher intrakranieller Druck, knapper Kreislauf,<br />
pulmonale Instabilität, starke Schmerzen oder Adipositas per<br />
magna hinzu, werden wir von der Pflege zur Beratung und<br />
Unterstützung hinzugezogen und finden in den meisten Fällen<br />
gemeinsam einen Weg, den Patienten zu lagern.<br />
Aufstehen und aus dem Bett: Auch auf der Intensivstation<br />
möglich!<br />
Behandlung von Patienten mit neurologischen<br />
Defiziten<br />
Die Behandlungsschwerpunkte in diesem Bereich umfassen<br />
alle bekannten neurologischen Problematiken. Oft sind die<br />
Bilder auf der IPS noch lange unklar, da am Anfang vor<br />
allem auch die noch reduzierte Vigilanz aufgrund der Sedativa<br />
eine grosse Rolle spielt. Patienten nach Schädelhirntrauma<br />
zeigen unterschiedlichste und nicht genau vorhersehbare<br />
Defizite, da Shearing injuries anfangs nur erahnt werden<br />
können. Auswirkungen von hypoxischen Hirnschäden, zum<br />
Beispiel nach schweren Herzinfarkten, zeigen sich ebenfalls<br />
erst im Verlauf. Wir arbeiten hauptsächlich nach dem<br />
Bobath-Konzept und fördern den Patienten mit dem Ziel,<br />
baldmöglichst zumindest einfache Aktivitäten des täglichen<br />
Lebens, wie Drehen im Bett, Aufsitzen, Mund abwischen,<br />
Nase kratzen usw., wieder selbständig ausführen zu können.
Neurologische Behandlung nach Bobath bei einem Patienten<br />
in Bodenpflege<br />
Wir behandeln Patienten zum Teil auch im Gehbad, was<br />
zwar mit einem grossen personellen Aufwand verbunden ist,<br />
sich aber meist in grossen Fortschritten der Patienten auszahlt.<br />
Aufwändig aber lohnend – Behandlung im Gehbad<br />
Lymphologische Physiotherapie<br />
Lymphologische Massnahmen werden auf der Intensivstation<br />
sowohl zur posttraumatischen als auch postoperativen<br />
Ödembehandlung angewendet. Häufig leiden die Patienten<br />
auch unter massiven Ödemen am ganzen Körper, weil sie zur<br />
Kreislaufstabilisierung eine grosse Flüssigkeitszufuhr bekamen.<br />
Plusbilanzen von 10 bis 20 Liter sind keine Seltenheit.<br />
Vom Zeitpunkt an, ab dem die Patienten kreislaufmässig<br />
wieder stabil sind und genügend ausscheiden (oder über ein<br />
Nierenersatzverfahren minusbilanziert werden können),<br />
kann mit lymphologischer Physiotherapie die Ödemreduktion<br />
angeregt und beschleunigt werden.<br />
Therapie des fazio-oralen Traktes<br />
Als Folge einer längeren oralen Intubation, aufgrund von<br />
neurologischen Ausfällen oder wegen Behinderung der<br />
Kehlkopfmobilität durch eine Trachealkanüle, treten auf der<br />
Intensivstation häufig Probleme mit dem Schluckakt auf.<br />
Durch rechtzeitige Abklärung und Behandlung und ein<br />
kompetentes Kanülenmanagement können Aspirationen<br />
vermieden werden. Aus diesem Grund verfügen die meisten<br />
PhysiotherapeutInnen und die Ergotherapeutin über eine<br />
Weiterbildung in der Abklärung und Behandlung des faziooralen<br />
Traktes sowie im Kanülenmanagement.<br />
Die Aufgaben der Physio- und Ergotherapie auf der Intensivstation<br />
sind vielseitig und setzen ein grosses Engagement<br />
für die Patienten und zum selbständigen Ausbau des eigenen<br />
Wissens voraus. Die Arbeit verlangt eine grosse Flexibilität,<br />
da sich die Situation eines Patienten in kurzer Zeit stark verändern<br />
kann, und da verschiedene Berufsgruppen um eine<br />
optimale Versorgung der Patienten bemüht sind.<br />
Am UniversitätsSpital Zürich besteht das Team Therapie<br />
Intensivstationen aus 15 PhysiotherapeutInnen und einer<br />
Ergotherapeutin sowie zwei Studierenden der Schule für<br />
Physiotherapie. Als einziges Therapie-Team arbeiten wir in<br />
zwei Schichten und sind damit von morgens 7 Uhr bis<br />
abends 22 Uhr von Montag bis Sonntag auf den Intensivstationen<br />
anwesend. Damit können wir vor allem bei einer pulmonalen<br />
Verschlechterung frühzeitig eingreifen.<br />
Durch unser Engagement, die Physiotherapie auf der Intensivstation<br />
vom Stiefkind zu einer eigenständigen, kompetenten<br />
Fachrichtung auszubauen, wurde in vielen Spitälern die<br />
Zeit, die einer Physiotherapeutin auf der Intensivstation zur<br />
Verfügung steht, ausgebaut.<br />
Zum vierten Mal organisieren wir dieses Jahr auch eine<br />
Tagung für Physiotherapie auf der Intensivstation und können<br />
so hoffentlich noch viele PhysiotherapeutInnen für<br />
unsere Arbeit begeistern!<br />
40–2006<br />
17
18<br />
KLININK-<br />
INFORMATION<br />
Das <strong>Rheuma</strong>portal – Die Bilddatenbank<br />
In der letzten Ausgabe vom Dezember 2005 stellten wir Ihnen ausführlich das <strong>Rheuma</strong>portal<br />
als eine Informationsplattform über rheumatische Erkrankungen und themenspezifische Dienstleistungen vor.<br />
In diesem Artikel dürfen wir Ihnen spezifisch die Bilddatenbank vorstellen.<br />
Was ist die Bilddatenbank?<br />
Da das <strong>Rheuma</strong>portal keine statische Sache ist, sondern sich<br />
ständig weiterentwickelt, ergeben sich immer wieder Ergänzungen<br />
und Verbesserungen zu Ihrem Nutzen. Neu stellen<br />
wir Ihnen auf dem <strong>Rheuma</strong>portal Bildmaterial zum Thema<br />
<strong>Rheuma</strong> zur Verfügung. Die Bilder können Sie von der Website<br />
herunter laden und nutzen, beispielsweise für Ihre Vorträge.<br />
Wie funktioniert die Bilddatenbank?<br />
Zuerst müssen Sie sich im geschützten Bereich anmelden.<br />
Besitzen Sie noch keinen Zugang, fordern Sie einen an. Sie<br />
können auf der Grundseite des Portals rechts oben beim<br />
Login eine Account anfordern.<br />
Wenn Sie sich eingeloggt haben, dann können Sie mit einer<br />
Suchhilfe gewünschte Bilder suchen. Geben Sie dazu den<br />
Suchbegriff ein und/oder wählen Sie die Bildart: Foto oder<br />
Röntgenbild. Auf diese effiziente Weise finden Sie das<br />
gewünschte Bildmaterial.<br />
HANS ZWAHLEN<br />
Was liefert Ihnen die Bilddatenbank?<br />
Das <strong>Rheuma</strong>portal stellt Ihnen Röntgenbilder und Fotos von<br />
rheumaspezifischen Krankheiten zur Verfügung. In Form<br />
eines JPEGs können Sie die Bilder vom <strong>Rheuma</strong>portal herunterladen.<br />
Beispiele:<br />
Psoriasisarthropathie Fingerpolyarthrose Fangokneten<br />
Stetiger Ausbau der Bilddatenbank<br />
Die Bilder in unserer Datenbank sollen Sie bei der Visualisierung<br />
von Informationen bei der täglichen Arbeit, bei Vorträgen<br />
und bei Berichten unterstützen.<br />
Um dies zu erreichen, wird es unser Ziel sein, das Angebot<br />
ständig auszubauen.
Gratulationen<br />
Neue Leitende Ärzte<br />
PD Dr. med.Diego Kyburz ist seit 2001 Oberarzt<br />
an unserer Klink. Neben einer internistischen<br />
und rheumatologischen Ausbildung in<br />
Basel und Zürich hat er mehrere Jahre in der<br />
Grundlagenforschung verbracht, davon zwei<br />
Jahre im Institut für Experimentelle Immunologie bei Professor<br />
Rolf Zinkernagel und Professor Hans Hengartner und von 1997<br />
bis 1999 als Postdoctoral fellow an der University of California,<br />
San Diego, im Labor von Professor Dennis Carson. Auch nach<br />
dem Wechsel an die <strong>Rheuma</strong>klinik des UniversitätsSpitals<br />
Zürich hat er seine Forschungstätigkeit in der Experimentellen<br />
<strong>Rheuma</strong>togie weitergeführt. Klinisch befasst er sich schwerpunktmässig<br />
mit der Diagnostik und Therapie entzündlich<br />
rheumatischer Erkrankungen. Nach der Berufung von Dr.med.<br />
Adrian Forster als Chefarzt an die Thurgauer Klinik St. Katharinental<br />
hat er die Führung des Schwerpunkts entzündlichrheumatische<br />
Erkrankungen in unserer Klinik übernommen<br />
und wurde per 1.1.2006 zum Leitenden Arzt befördert. Herzliche<br />
Gratulation.<br />
PD Dr. med. Haiko Sprott ist seit 1999 als<br />
Oberarzt an unserer Klinik tätig. Seine klinischen<br />
Schwerpunkte bestehen einerseits in<br />
der Diagnostik und Therapie von Patienten<br />
mit chronischen Schmerzerkrankungen und<br />
andererseits in der Abklärung und Behandlung von Muskelerkrankungen.<br />
Daneben beschäftigt sich sein Forschungsteam<br />
am Zentrum für Experimentelle <strong>Rheuma</strong>tologie mit den molekularen<br />
Grundlagen der Schmerzkrankheit. Die daraus resultierenden<br />
Arbeiten wurden in den vergangenen Jahren mit verschieden<br />
Preisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Nationalen<br />
Forschungsprogrammes 53 des <strong>Schweiz</strong>erischen Nationalfonds<br />
leitet er gemeinsam mit Frau PD Dr. Anne Frances Mannion<br />
eine Studie, die sich mit einer neuen Ultraschallmethode bei<br />
chronischen Rückenschmerz-Patienten beschäftigt. Im April<br />
dieses Jahres wurde Haiko Sprott zum Leitenden Arzt befördert.<br />
Wir gratulieren herzlich.<br />
Neue Oberärzte<br />
PD Dr. med. Oliver Distler hat nach einer internistischen<br />
Ausbildung in Bamberg und an<br />
der Universitätsklinik Regensburg mehrere<br />
Jahre als Research fellow im Zentrum für<br />
Experimentelle <strong>Rheuma</strong>tologie bei Professor<br />
Steffen Gay gearbeitet und sich vorwiegend mit der Pathogenese<br />
der Systemischen Sklerose befasst. Die klinische Ausbildung<br />
setzte er im Departement für Innere Medizin am UniversitätsSpital<br />
Zürich bei Herrn Professor Follath und an der Klinik<br />
für Immunologie bei Herrn Professor Fontana fort. Seit<br />
Januar 2004 ist Oliver Distler als Assistenzarzt an unserer Klinik<br />
tätig gewesen und hat daneben immer seine Forschungstätigkeit<br />
in der Experimentellen <strong>Rheuma</strong>tologie fortgesetzt und<br />
so die Verbindung zwischen Klinik und Basisforschung optimal<br />
kombiniert. Im August 2005 erfolgte die Habilitation mit dem<br />
Thema «Molekulare Grundlagen der gehemmten Angiogenese<br />
in der Pathogenese der systemischen Sklerose».Wir gratulieren<br />
ganz herzlich.<br />
Dr. med. Andrea Stärkle-Bär ist seit Januar<br />
2006 Oberärztin an unserer Klinik. Nach einer<br />
medizinischen Ausbildung in Männedorf und<br />
an der Medizinischen Poliklinik des UniversitätsSpitals<br />
Zürich sowie in <strong>Rheuma</strong>tologie<br />
und Physikalischer Medizin an der Rehabilitationsklinik in<br />
Zurzach ist sie seit 2002 bei uns tätig, zuletzt in der Funktion als<br />
Oberärztin i.V. Ihre breite klinische Erfahrung hat sie zusätzlich<br />
mit einer Ausbildung in Akupunktur in Peking, einer Ausbildung<br />
in Manueller Medizin sowie in der Sonografie des<br />
Bewegungsapparates ergänzt. Das Angebot an Akupunktur<br />
entspricht einem immer grösseren Bedürfnis unserer Patienten<br />
und auch Zuweiser. Herzliche Gratulation.<br />
Erfolgreicher Abschluss<br />
Dr. med. Diana Frey hat das berufsbegleitende<br />
Studium University Professional of Advanced<br />
Studies in Pharmaceutical Medicine der<br />
ECPM (European Center of Pharmaceutical<br />
Medicine) erfolgreich abgeschlossen. Dieses<br />
Studium beinhaltet alle Aspekte der Pharmazeutischen Medizin,<br />
wie sie durch die International Federation of Associations<br />
of Pharmaceutical Physicians (IFAPP) definiert sind, insbesondere<br />
Entdeckung und Entwicklung neuer Substanzen, Methodologie<br />
klinischer Studien, Biostatistik, Regulatory Affairs,<br />
Gesundheitsökonomie, Projektmanagement, Marketing und<br />
neue therapeutische Ansätze. Wir gratulieren herzlich.<br />
40–2006<br />
PERSÖNLICH<br />
19
20<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Nachdiplomstudium<br />
Inge-Marie Velstra, stv. Cheftherapeutin Handtherapie,<br />
hat das universitäre Nachdiplomstudium<br />
in Health Services Research der Erasmus<br />
Universität Rotterdam mit dem Master<br />
of Science in Health Services Research erfolgreich<br />
beendet. Der Titel der Masterdissertation war: «Applicability<br />
of the willingness-to-pay method, to evaluate health<br />
effects in hand injury rehabilitation».Wir gratulieren ganz herzlich<br />
und wünschen ihr für die Zukunft viel Erfolg.<br />
Auszeichnung mit erstem Preis<br />
Auf dem Kongress der <strong>Schweiz</strong>erische Gesellschaft<br />
für Gerontologie «Gepflegtes Altern/<br />
Prendre soin du vieillissement», am 3. bis<br />
4.11.2005 in Bern, wurde Dr. Eling D. de Bruin<br />
für das Poster «Quantifizierung von Bewegungsfunktion in der<br />
Original- und Übersichtsartikel<br />
Dezember 2005 bis März 2006<br />
Originalartikel<br />
1. Hummel A, Läubli T, Pozzo M, Schenk P, Spillmann S,<br />
Klipstein A: Relationship between perceived exertion<br />
and mean power frequency of the EMG signal from the<br />
upper trapezius muscle during isometric shoulder elevation.<br />
Eur J Appl Physiol 95:231–236, 2005.<br />
2. Salemi S, Aeschlimann A, Reisch N, Jüngel A, Gay RE,<br />
Heppner FL, Michel BA, Gay S, Sprott H: Detection of<br />
Kappa and Delta Opioid Receptors in Skin – Outside<br />
the Nervous System. Biochem Biophys Res Commun<br />
338, 1012–1017, 2005.<br />
3. Neidhart M, Jüngel A, Ospelt C, Michel BA, Gay RE,<br />
Gay S: Deficient expression of interleukin-10 receptor a<br />
chain in rheumatoid arthritis synovium: limitation of<br />
animal models of inflammation. Arthritis Rheum<br />
52:3315–3321, 2005.<br />
4. Kowal–Bielecka O, Kowal K, Distler O, Rojevska J,<br />
Bodzenta–Lukaszyk A. Michel BA, Gay RE, Gay S,<br />
Sierakowski S: Cyclooxygenase- and lipoxygenase-derived<br />
eicosanoids in bronchoalveolar lavage fluid from<br />
patients with scleroderma lung disease.Arthritis Rheum<br />
52:3783–3791, 2005.<br />
Geriatrie» (Autoren: Eling de Bruin, Bijan Najafi, Kurt Murer,<br />
Daniel Uebelhart, Kamiar Aminian) mit dem ersten Preis in<br />
der Kategorie wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet. Herzliche<br />
Gratulation.<br />
Korrigenda<br />
<strong><strong>Rheuma</strong>Nachrichten</strong>, Vol. 38, Seite 5.<br />
In der Fallbeschreibung des TRAPS-Syndroms von<br />
Dr. med. Oliver Distler wurde versehentlich eine falsche<br />
Dosierung von Colchizin angegeben (1. Absatz).<br />
Colchizin, das zur Therapie des familiären Mittelmeerfiebers<br />
eingesetzt wird, wurde in einer Dosierung von<br />
1 mg/d (nicht 1 g/d) verabreicht.<br />
Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.<br />
5. Görres G, Häuselmann HJ, Seifert B, Michel BA,<br />
Uebelhart D: Patients with knee osteoarthritis have<br />
lower total hipbone mineral density in the symptomatic<br />
leg than in the contralateral hip. J Clin Dens 8:484–487,<br />
2005.<br />
6. Grob D, Bremerich FH, Dvorak J, Mannion AF: Transarticular<br />
screw fixation for osteoarthritis of the atlanto<br />
axial segment. Eur Spine J 15:283–291, 2005.<br />
7. Mannion AF, Elfering A, Staerkle R, Junge A, Grob D,<br />
Semmer N, Jacobshagen N, Dvorak J, Boos N: Outcome<br />
assessment in low back pain: how low can you go? Eur<br />
Spine J 14:1014–1026, 2005.<br />
8. Mannion AF, Junge A, Fairbank JCT, Dvorak J, Grob D.<br />
Development of a German version of the Oswestry Low<br />
Back Index. Part 1: cross-cultural adaptation, reliability,<br />
and validity. Eur Spine J 15:55–65, 2005.<br />
9. Mannion AF, Junge A, Grob D, Dvorak J, Fairbank JCT.<br />
Development of a German version of the Oswestry Low<br />
Back Index. Part 2: sensitivity to change after spinal surgery.<br />
Eur Spine J 15:66–73, 2005.
10. Meyer K, Fransen J, Huwiler H, Uebelhart D, Klipstein<br />
A: Feasibility and results of a randomised pilot-study of<br />
a work rehabilitation programme. J Back and Musculoskeletal<br />
Reha 18:67–78, 2005.<br />
11. Sjogaard G, Sogaard K, Hermens HJ, Sandsjö L, Läubli<br />
T, Thorn S, Vollenbroek–Hutten MM, Sell L, Christensen<br />
H, Klipstein A, Kadefors R, Merletti R: Neuromuscular<br />
assessment in elderly workers with and<br />
without work related shoulder/neck trouble: the NEWstudy<br />
design and physiological findings. Eur J Appl<br />
Physiol 96:110–121, 2006.<br />
12. Sandsjö L, Larsman P, Vollenbroek–Hutten MM, Läubli<br />
T, Juul–Kristensen B, Klipstein A, Hermens H, Sogaard<br />
K: Comparative assessment of study groups of elderly<br />
female computer users from four European countries:<br />
questionnaires used in the NEW study. Eur J Appl<br />
Physiol 96:122–126, 2006.<br />
13. Larsman P, Sandsjö L, Klipstein A, Vollenbroek–Hutten<br />
M, Christensen H: Perceived work demands, felt stress,<br />
and musculoskeletal neck/shoulder symptoms among<br />
elderly female computer users. The NEW study. Eur J<br />
Appl Physiol 96:127–135, 2006.<br />
14. Schenk P, Klipstein A, Spillmann S, Stroyer J, Läubli T:<br />
The role of back muscle endurance, maximum force,<br />
balance and trunk rotation control regarding lifting<br />
capacity. Eur J Appl Physiol 96:146–156, 2006.<br />
Reviews<br />
15. Theiler R, Brühlmann P: Overall tolerability and analgesic<br />
activity of intra-articular sodium hyaluronate in<br />
the treatment of knee osteoarthritis. Curr Med Res Opin<br />
21:1727–1733, 2005.<br />
16. Reisch N, Aeschlimann A, Gay S, Sprott H: The<br />
DREAM of pain relief. Curr Rheum Rev 2:69–82, 2006.<br />
Andere<br />
17. Sprott H: Chronischer Schmerz und die Bedeutung von<br />
Rehabilitationsprogrammen. paineurope 3:8, 2005.<br />
18. Uebelhart B, Uebelhart D: Adhérence aux traitements<br />
de l’Ostéoporose. Rev Med Suisse 45:2916–2917, 2005.<br />
19. Uebelhart D, Uebelhart B: Therapietreue bei der Osteoporosebehandlung.<br />
Ars Medici 25/26:1198–1199, 2005.<br />
Fort- und Weiterbildung in<br />
<strong>Rheuma</strong>tologie und Physikalischer Medizin (USZ)<br />
18. Mai bis 5. September 2006<br />
Datum Thema Zeit Ort<br />
Donnerstag Kolloquium – New Insights in the Pathogenesis of Ankylosing 15.00 bis Kleiner Hörsaal B Ost<br />
18. Mai 2006 Spondylitis 17.00 Uhr Gloriastrasse 29<br />
– PD Dr. Michel Neidhart, <strong>Rheuma</strong>klinik, USZ<br />
Catabolic Enzymes in Ankylosing Spondylitis and Degenerative<br />
Spinal Diseases<br />
– Prof. Dr. Jürgen Braun, <strong>Rheuma</strong>zentr. Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Herne, D<br />
Novel Aspects in Diagnosis and Therapy in Spondylarthropathies<br />
– Dr. med. Heinrich Böhm, Zentralklinik Bad Berka, D<br />
Wirbensäulenchirurgie bei Ankylosing Spondylitis<br />
anschliessend Apéro (Sponsor: Wyeth)<br />
Freitag Special Seminar 12.00 bis Kursraum U Ost 157<br />
19. Mai 2006 Prof. Henry G. Bone, Michigan Bone and Mineral Clinic, Detroit, USA 13.00 Uhr (gross)<br />
Bisphosphonates – are they all acting the same?<br />
Dienstag Experimentelle <strong>Rheuma</strong>tologie 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />
23. Mai 2006 Dr. Michel Le Hir, Institute of Anatomy, USZ 14.10 Uhr (gross)<br />
Origin of fibroblasts and myofibroblasts in inflammatory renal diseases<br />
40–2006<br />
21<br />
FORT- UND<br />
WEITERBILDUNG
22<br />
Datum Thema Zeit Ort<br />
Dienstag Experimentelle <strong>Rheuma</strong>tologie 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />
6. Juni 2006 Dr. med. Aurel A. Perren, Institut f. Klinische Pathologie, USZ 14.10 Uhr (gross)<br />
Morphological and genetic aspects of MEN1-associated pancreatic<br />
endocrine tumors<br />
Dienstag Experimentelle <strong>Rheuma</strong>tologie 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />
20. Juni 2006 Prof. Dr. Josef Jiricny, Institut für Molekulare Krebsforschung, USZ 14.10 Uhr (gross)<br />
Mismatch repair and response to cancer chemotherapy<br />
Donnerstag EULAR 21. bis 24. Juni 2006 Amsterdam, NL<br />
22. Juni 2006 Weitere Informationen unter: www.eular.org<br />
Donnerstag <strong>Rheuma</strong>-Highlights 2006 14.00 bis Convention Point<br />
29. Juni 2006 Prof. Dr. Beat A. Michel Begrüssung und Einleitung 17.00 Uhr Selnaustrasse 30<br />
Prof. Dr. Steffen Gay Blick in die Pipeline: Neues für morgen 8021 Zürich<br />
Dr. Adrian Ciurea M. Bechterew – Stellenwert der anti-TNF-Therapie<br />
PD Dr. Diego Kyburz Die therapieresistente RA im Zeitalter der Biologika<br />
Dr. Pius Brühlmann Fälle aus der Praxis<br />
PD Dr. Haiko Sprott Behandlung der Algodystrophie (CRPS)<br />
PD Dr. Daniel Uebelhart Osteoporose – Bewährtes und Neues<br />
Prof. Dr. Beat A. Michel Arthrose – was wirkt denn jetzt?<br />
Prof. Dr. Beat A. Michel Schlussdiskussion<br />
Dienstag Experimentelle <strong>Rheuma</strong>tologie 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />
4. Juli 2006 Prof. Dr. med. Gerd-Achim Kullak-Ublick 14.10 Uhr (gross)<br />
Genetic regulation of drug and bile acid transporters:<br />
role of nuclear receptors<br />
Donnerstag Zürcher Schmerzgespräche 14.00 bis Grosser Hörsaal Ost<br />
13. Juli 2006 Thema: Medikamentöse Schmerztherapie 17.00 Uhr Gloriastrasse 29<br />
– Prof. Dr. Thomas Pasch, Direktor des Institutes für Anästhesiologie und<br />
Schirmherr der Veranstaltung, USZ 14.00 bis<br />
Einführung 14.10 Uhr<br />
– Prof. Dr. Jürgen Sandkühler, Center for Brain Research, Wien (A) 14.10 bis<br />
Neurobiologische Grundlagen der modernen Schmerztherapie 14.50 Uhr<br />
– Prof. Dr. Dr. h.c. Kay Brune, Department of Experimental and Clinical Pharmacology<br />
and Toxicology, Friedrich-Alexander-University Erlangen-Nuremberg (D) 14.50 bis<br />
Medikamentöse Therapie der Schmerzkrankheit 15.30 Uhr<br />
Kaffee-Pause<br />
15.30 bis<br />
16.00 Uhr<br />
– Prof. Dr. Stephan Krähenbühl, Klinik für Pharmakologie & Toxikologie<br />
Universitätsspital Basel 16.00 bis<br />
Plazebo in der Schmerztherapie 16.30 Uhr<br />
– Dr. Peter Felleiter, Paraplegikerzentrum Nottwil, PD Dr. Haiko Sprott, <strong>Rheuma</strong>klinik<br />
und Institut für Physikalische Medizin, USZ 16.30 bis<br />
Fallvorstellung 17.00 Uhr<br />
Apéro 17.15 Uhr
Datum Thema Zeit Ort<br />
Dienstag Experimentelle <strong>Rheuma</strong>tologie 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />
22. August 2006 PD Dr. Maries van den Broek, Experimentelle Immunologie, USZ 14.10 Uhr (gross)<br />
Induction of immunity or tolerance: A major function of dendritic cells<br />
DO/FR <strong>Rheuma</strong> Top Zürich Seedammcenter Plaza<br />
24./25. August Für Internisten, Allgemeinmediziner und <strong>Rheuma</strong>tologen mit Vorträgen, Pfäffikon<br />
2006 parallelen Workshops und Fallvorstellungen<br />
http://www.rheumaportal.ch/downloads/<strong>Rheuma</strong>_Top_2006.pdf<br />
Dienstag Experimentelle <strong>Rheuma</strong>tologie 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />
5. September Dr. Ulrich Feige, ESBATech 14.10 Uhr (gross)<br />
2006 David Urech, Peter Lichtlen and Ulrich Feige<br />
Development of single chain antibodies towards biomedical applications<br />
Aktualisierte Informationen finden Sie auf der Website http://www.rheumaportal.ch/?site=fachwelt&menu=fortbildungskalender&sub=ruz<br />
Sponsoren «Fort- und Weiterbildung»<br />
Folgende Firmen haben unsere Weiterbildungsveranstaltungen unterstützt, wofür wir uns herzlich bedanken!<br />
Essex Chemie AG<br />
40–2006<br />
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Actonel ® schützt Ihre Patienten an all diesen<br />
Stellen vor osteoporotischen Frakturen<br />
Kurzinformation Actonel ® : 5 mg, 30 mg Tabletten, 35 mg Wochentabletten<br />
Zusammensetzung: Na-Risedronat, Filmtabl. 5 mg, 30 mg, 35 mg. Liste B. Indikationen: Behandlung und Prävention der Osteoporose bei Frauen nach der<br />
Menopause; Behandlung und Prävention der corticosteroid-induzierten Osteoporose bei Männern und Frauen; Behandlung der Paget-Krankheit. Dosierung:<br />
Osteoporose: 1 Tabl. 5 mg/Tag oder 1 Tabl. 35 mg jede Woche; Paget: 1 Tabl. 30 mg/Tag während 2 Mt. Absorption wird durch Nahrungsaufnahme beeinflusst.<br />
Kontraindikationen: Überempfindlichkeit; Hypokalzämie; Unvermögen während 30 Minuten eine aufrechte Körperhaltung einzunehmen; schwere Niereninsuffizienz.<br />
Vorsichtsmassnahmen: Bei Oesophagusreaktionen Actonel ® absetzen und sich an den Arzt wenden; Störungen des Knochen- und Mineralstoffwechsels müssen<br />
behandelt werden. Unerwünschte Wirkungen: Schmerzen im Bereich der Gelenke, Knochen und Muskeln; selten Duodenitis, Glossitis und Iritis; Verminderung der<br />
Ca-, Mg- und P-Spiegel; selten abnorme Leberfunktionswerte. Interaktionen: Die Absorption wird durch z. B. Ca, Mg, Fe, Al reduziert. Packungen: 5 mg 28 und<br />
84 Tabl.; 30 mg 28 Tabl.; 35 mg 4 und 12 Tabl. Kassenzulässig. Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-Kompendium der <strong>Schweiz</strong>.<br />
Referenzen<br />
1. J.-Y. Reginster et al. Randomized trial of the effects of risedronate on vertebral fractures in women with established postmenopausal osteoporosis. Vertebral<br />
Efficacy with Risedronate Therapy (VERT) Study Group. Osteoporos Int 2000; 11: 83-91. 2. S.T. Harris et al. Effects of risedronate treatment on vertebral and nonvertebral<br />
fractures in women with postmenopausal osteoporosis. JAMA 1999; 282 (14): 1344-1352. 3. M. McClung et al. Effect of risedronate on the risk of hip fracture<br />
in elderly women. N Engl J Med 2001; 344 (5): 333-340.<br />
Vertrieb: sanofi-aventis (schweiz) ag, 11, rue de Veyrot, 1217 Meyrin<br />
Wirbel 1,2<br />
Nicht-Wirbel 2<br />
Hüfte 3<br />
CH-RIS.06.01.01