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„Kuren“ in Bad Gleichenberg - Kabeg

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ist die<br />

FOTO: BUENOSDIAS g<br />

ediz<strong>in</strong>!<br />

Weg mit sportlichen Modetrends, natürliche Bewegung ist<br />

gefragt. Zum<strong>in</strong>dest für jene, die gesund leben wollen.<br />

H<strong>in</strong>ter sportlichen Modetrends<br />

herzuhecheln ist fürwahr entbehrlich.<br />

Se<strong>in</strong>en Körper aber<br />

überhaupt nicht zu bewegen, führt <strong>in</strong><br />

die nächste gesundheitliche Sackgasse.<br />

„Denn die größten Fe<strong>in</strong>de körperlichen<br />

Wohlbef<strong>in</strong>dens s<strong>in</strong>d jedenfalls<br />

Bewegungsmangel, Alkohol, zu viele<br />

Kalorien und Nikot<strong>in</strong>. Trifft dies alles<br />

geme<strong>in</strong>sam zu, wirkt es wie e<strong>in</strong> Multiplikator<br />

der negativen E<strong>in</strong>flüsse”, beschreibt<br />

Sportmediz<strong>in</strong>er OA Dr. Thomas<br />

Bittighofer e<strong>in</strong>e bedrohliche Entwicklung<br />

<strong>in</strong> unserer Wohlstandsgesellschaft.<br />

Als Anästhesist im LKH Wolfsberg<br />

und seit sechs Jahren Leiter der<br />

sportmediz<strong>in</strong>ischen Untersuchungsstelle<br />

<strong>in</strong> Wolfsberg weiß er genau,<br />

wovon er spricht.<br />

Bewegung ist das Um und Auf für<br />

unsere Gesundheit, für unsere Lebensqualität<br />

schlechth<strong>in</strong>. Sämtliche Organe,<br />

nicht nur Herz und Muskulatur,<br />

verlangen, um gut funktionieren zu<br />

können, regelmäßige körperliche<br />

Aktivität. Wissenschaftliche Studien<br />

belegen e<strong>in</strong>deutig, dass ausreichende<br />

körperliche Bewegung das Risiko für<br />

Herz<strong>in</strong>farkt oder Schlaganfall deutlich<br />

senkt. Gewicht und Blutdruck werden<br />

positiv bee<strong>in</strong>flusst, ebenso die Zusammensetzung<br />

des Blutes.<br />

Die Leistungsreserve des Herzens<br />

wird verbessert, die Sauerstoffaufnahme<br />

gesteigert, die Anfälligkeit des Herzens<br />

gegenüber Rhythmusstörungen<br />

verr<strong>in</strong>gert und das Immunsystem gestärkt.<br />

Ausreichende Bewegung<br />

schützt vor vielen chronischen Krank-<br />

heiten wie Osteoporose und auch vor<br />

Krebs. Überdies hält sie jung. Was <strong>in</strong><br />

der Vergangenheit an Möglichkeiten<br />

erfunden wurde, um schwere körperliche<br />

Arbeit durch Technik zu ersetzen,<br />

hat <strong>in</strong>zwischen dazu geführt, körperliche<br />

Bewegung weitgehend zu vermeiden.<br />

Wenn sich der tägliche Bewegungsumfang<br />

nur noch auf die Wege<br />

vom Auto <strong>in</strong> den Bürosessel, danach<br />

wieder übers Auto <strong>in</strong> den Fernsehsessel,<br />

von dort maximal zum Kühlschrank<br />

und zurück beschränkt, wird’s schlimm.<br />

Sowohl fürs körperliche Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

als auch für die Gesundheit.<br />

Vom Auto aufs Sofa<br />

„Noch vor sechzig Jahren mussten<br />

wir jeden Liter Milch zu Fuß holen –<br />

heute ersparen uns Lifte, Autos und<br />

Computer alle Wege. Wir lümmeln vor<br />

der TV-Kiste, futtern uns mit Chips voll<br />

und treffen uns dann im Fastfood-<br />

Lokal”, beschreibt Dr. Bittighofer die<br />

aktuelle Situation. Was schließlich<br />

dar<strong>in</strong> gipfelt, dass die unbewegte und<br />

oft übergewichtige Jugend <strong>in</strong> spätestens<br />

zehn bis zwölf Jahren zum großen<br />

Problemfall wird.<br />

Wieviel Sport braucht der Mensch?<br />

Braucht er ihn denn überhaupt? „No<br />

sports”, bef<strong>in</strong>det etwa Priv.-Doz. Prim.<br />

Dr. Ernst J. Müller, Vorstand der Unfallchirurgischen<br />

Abteilung im LKH Klagenfurt,<br />

frei nach W<strong>in</strong>ston Churchill:<br />

„Der Mensch braucht ke<strong>in</strong>en Sport,<br />

sondern lediglich regelmäßige, angepasste<br />

körperliche Bewegung und<br />

im Gleichgewicht dazu entspre-<br />

Unbed<strong>in</strong>gt bewegen<br />

Kranke K<strong>in</strong>der durch fehlende<br />

Bewegung.<br />

❑ „Bewegung gehört zu den<br />

Grundbedürfnissen von K<strong>in</strong>dern”,<br />

wissen OA Dr. Andreas Sta<strong>in</strong>er und<br />

Dr. Astrid Hohenau von der<br />

K<strong>in</strong>derabteilung im LKH Villach: „Schon<br />

Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der schulen Beweglichkeit,<br />

Koord<strong>in</strong>ation, Gleichgewicht und<br />

Ausdauer spielerisch <strong>in</strong> natürlicher<br />

Umgebung. Somit kann körperliche<br />

Aktivität Bestandteil des Alltages se<strong>in</strong><br />

und ist nicht zw<strong>in</strong>gend mit Kosten<br />

verbunden. Nach dem Motto „Was<br />

Hänschen nicht lernt, lernt Hans<br />

Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der schulen ihre Beweglichkeit<br />

auf natürliche Weise.<br />

nimmermehr” werden durch diese<br />

Fähigkeiten Grundlagen erworben,<br />

welche für e<strong>in</strong>e spätere spezifische<br />

Sportausübung von basaler<br />

Notwendigkeit s<strong>in</strong>d.<br />

Leider s<strong>in</strong>d heute aufgrund mangelnder<br />

Bewegung Fehlentwicklungen wie<br />

verm<strong>in</strong>derte Körperwahrnehmung und<br />

den daraus resultierenden Krankheitsbildern<br />

(Diabetes, Bluthochdruck,<br />

Übergewicht, Schmerzen im Halte- und<br />

Stützapparat) sowie erhöhte Verletzungsgefahr<br />

(fehlende Koord<strong>in</strong>ation,<br />

erhöhte Knochenbrüchigkeit durch<br />

mangelnden Calciume<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> die<br />

Knochen) immer häufiger zu sehen. Auch<br />

chronisch kranke K<strong>in</strong>der mit Diabetes,<br />

Herz- und Lungenerkrankungen,<br />

Stoffwechseldefekten etc. profitieren<br />

von regelmäßigen Sportausübungen<br />

unter Anleitung e<strong>in</strong>es erfahrenen<br />

K<strong>in</strong>dersportarztes.” ❑<br />

Visite 59 • März 2006 • Seite 13

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