Bewegung - KABEG
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Nr. 59 • März – Juni 2006<br />
ZEITUNG DER KÄRNTNER LANDESKRANKENHÄUSER<br />
LKH aktuell<br />
Gütesiegel für medizinisches<br />
Labor im LKH Villach<br />
Gesundheitswesen<br />
Klare Absage von Wolfgang<br />
Schantl an Senkung von<br />
Spitals-Gehältern<br />
Gewinnspiel<br />
Genießen Sie ein<br />
Wochenende im<br />
Almwellnesshotel Tuffbad<br />
Foto: Bildagentur Buenos Dias • P.b.b. • Verlagspostamt 9020 Klagenfurt, 02Z030799M<br />
<strong>Bewegung</strong> – die<br />
beste Medizin!<br />
Weg mit sportlichen<br />
Modetrends,<br />
natürliche <strong>Bewegung</strong> ist<br />
gefragt. Zumindest für<br />
jene, die gesund<br />
leben wollen.
Gewinnspiel<br />
Drei Wohlfühltage für zwei Personen<br />
im Almwellnesshotel Tuffbad<br />
Etwas Einzigartiges bietet Ihnen das 1. Almwellnesshotel Europas im<br />
Tuffbad im Lesachtal auf einem Almboden auf 1.262 m – 3 km abseits der<br />
Hauptstraße. Hier besinnt man sich wieder der alten Werte, der<br />
überlieferten Rezepte der Bergbewohner. Entspannen können Sie sich in<br />
der Wellnessabteilung (800 m 2 ) des Hotels. Angefangen vom bäuerlichen<br />
Brechelbad, Steinbad, Kraxenofen, Brotbad, Licht-Sole-Raum, Fitnessraum<br />
bis hin zu einer Kur- und Beautyabteilung, die Sie von Massagen,<br />
Ayurasan, Heubädern, Bierbädern, Kosmetik, Pediküre und uvm.<br />
verwöhnt. Auch das Mineralschwimmbad (31° Grad) mit toller Sicht auf die<br />
Karnischen Alpen wird Sie begeistern. Verwöhnt werden Sie im alpinen<br />
Ambiente von regionalen Produkten beim Essen wie auch in unserer Kur-<br />
Beautyabteilung. Unser Wochenprogramm bietet Ihnen Wassergymnastik,<br />
Qi Gong, Pilates, Wirbelsäulengymnastik, geführte Wanderungen,<br />
Meditation uvm. Wir freuen uns, Sie verwöhnen zu dürfen.<br />
Mitmachen und gewinnen: Frage beantworten, Postkarte frankieren<br />
und schicken an: Public Affairs, Kardinalplatz 7, 9020 Klagenfurt.<br />
Einsendeschluss: Montag, 22. Mai 2006<br />
Gewinnspielfrage: Welche Abteilungen im LKH Klagenfurt sind<br />
unter neuer Führung?<br />
Die Gewinner der Dezember-Ausgabe sind:<br />
Helmut Treulich aus Klagenfurt und Krista Pignet aus Arnoldstein.<br />
Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern und ein Dankeschön an<br />
„schön & g’sund“ für die Regenerationspakete!<br />
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1. Almwellnesshotel Tuffbad • Tuffbad 3 • 9654 St. Lorenzen • Tel.: 04716-622 • Fax: 04716-622-55 • info@almwellness.com • www.almwellness.com<br />
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Bakkalaureatsstudium. Die Studierenden werden für Spezialaufgaben oder Leitungsund<br />
Führungsaufgaben – zum Beispiel als PflegedienstleiterInnen oder HeimleiterInnen –<br />
qualifiziert. Die berufsbegleitende Ausbildung findet in Wochenblöcken statt, so dass<br />
Interessierte aus ganz Österreich die Möglichkeit zur Teilnahme haben.<br />
Qualifikation<br />
Das Studium vermittelt die Qualifikation i.S. der<br />
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Der Gesundheits- und Pflegesektor ist der am stärksten wachsende<br />
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Seite 2 • Visite 59 • März 2006
7<br />
LKH Villach<br />
bürgt für<br />
Qualität:<br />
Institut für<br />
Labordiagnostik<br />
ausgezeichnet.<br />
Von Kindesbeinen an: Natürliche<br />
<strong>Bewegung</strong> ist die beste Medizin.<br />
12<br />
Inhalt<br />
18<br />
Harn-Inkontinenz betrifft<br />
hautpsächlich Frauen.<br />
Neue Konzepte garantieren<br />
bessere Lebensqualität.<br />
Spektrum<br />
Netzwerker. Höchste Qualität bei<br />
Strahlentherapie. Gratis mit dem Haustaxi.<br />
LKH aktuell<br />
Positives, sinnvolles Erlebnis<br />
Weniger Ängste, rasche Behandlung.<br />
Tagesklinik für Kinder im LKH Klagenfurt.<br />
Gütesiegel ersten Ranges<br />
Qualitätsgütesiegel für Labordiagnostik-<br />
Institut im LKH Villach.<br />
Unter neuer Führung: Geriatrie, Neurologie.<br />
Führungswechsel an der Spitze von Geriatrie<br />
und Neurologie im LKH Klagenfurt.<br />
Alles auf einem Blick & patientenfreundlich.<br />
Neues Therapieplansystem in der<br />
Gailtal-Klinik.<br />
Kompetenzzentrum<br />
LKH Wolfsberg ist ein führendes Kompetenzzentrum<br />
in Sachen Lymphödem.<br />
Höchst effizient und schonend<br />
Im LKH Laas werden Patienten mit Herz-<br />
Kreislauf-Beschwerden schonend untersucht.<br />
Zweibettzimmer für alle<br />
Fix: Zweibettzimmer für alle Patienten auf der<br />
Allgemeinklasse im LKH Klagenfurt NEU.<br />
Weg zum Wir<br />
50. Österreichischer Kongress für<br />
Krankenhausmanagement in Villach.<br />
4<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
16<br />
17<br />
Inkontinenz – keine falsche Scham<br />
Ambulanzen für Kontinenz und Stoma im LKH<br />
Klagenfurt. Neues Konzept, bessere<br />
Lebensqualität.<br />
Rasche Erholung und Genesung<br />
Minimalinvasive Chirurgie wird im LKH<br />
Wolfsberg erfolgreich eingesetzt.<br />
Coverthema<br />
<strong>Bewegung</strong> ist die beste Medizin!<br />
Weg mit sportlichen Modetrends, natürliche<br />
<strong>Bewegung</strong> ist gefragt.<br />
Gesundheitswesen<br />
Brücken bauen<br />
Internationale Fortbildungsakademie für<br />
Gesundheitsberufe auf Erfolgskurs.<br />
Ausdruck für Achtung und Mitgefühl<br />
41 Abschlussdiplome für neue<br />
Krankenschwestern und -pfleger.<br />
<strong>KABEG</strong>/LKH<br />
Alles aus einer Hand<br />
Zentrallabor im LKH Klagenfurt bietet<br />
gesamtes Spektrum an Laboruntersuchungen.<br />
Standards<br />
Gewinnspiel<br />
Genießen Sie ein Wochenende<br />
im Almwellnesshotel Tuffbad<br />
18<br />
19<br />
12<br />
20<br />
21<br />
22<br />
2<br />
Impressum<br />
Medieninhaber: <strong>KABEG</strong> - Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft, St. Veiter Straße 34 • Herausgeber: Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft<br />
(<strong>KABEG</strong>) & Amt der Kärntner Landesregierung, Landesgesundheitsreferat, Arnulfplatz 2, beide 9020 Klagenfurt<br />
• Redaktionsteam: Mag. Nathalie Wurzer / LKH Klagenfurt; Pflegedirektorin Kornelia Fiausch, MAS / LKH Villach; Gertrude Thelian / LKH Wolfsberg; Karin<br />
Schmid / LKH Laas; Prim. Dr. Manfred Freimüller / Gailtal-Klinik; Mag. Bernhard Goldbrunner / Kabeg Management; Dr. Hugo Tschernutter & Mag. Irmgard<br />
Jabornig / Abt. 14 / Amt der Kärntner Landesregierung • Redaktion: Mag. Ina Herzog Kommunikation, Tel. (0463) 51 11 50, E-Mail: ina.herzog@utanet.at<br />
• Anzeigenleitung: Public Affairs, Mag. Andrea Krassnig, Ruth Klauss, Tel. (0463) 50 71 60, E-Mail: office@public-affairs.at • Grafische Konzeption: Sigrid<br />
Raditschnig / VIP Vision Publishers, 1100 Wien • Repro: TextDesign Ges. m. b. H. • Druck: Carinthian GmbH & Co KG • Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />
und nach Bedarf. Die Zeitung dient der Information der MitarbeiterInnen und PatientInnen in den Kärntner Landeskrankenanstalten sowie der Öffentlichkeit<br />
über die Belange des Spitalwesens. Darüber hinaus bringt das Medium Beiträge aus den Themenbereichen Gesundheit und Medizin.<br />
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Spektrum<br />
Mag. Elmar Gruber, Leiter der Organisationsabteilung.<br />
Netzwerker<br />
LKH Villach: Qualität der<br />
Patientenversorgung durch<br />
Know-how-Ausbau steigern.<br />
Qualitätssteigerung in der Patientenversorgung ist<br />
dem LKH Villach ein besonderes Anliegen. Ein<br />
wichtiger Beitrag dazu wird durch den fortwährenden<br />
Ausbau des internen Know-hows geleistet. Dafür<br />
verantwortlich zeichnet die Organisationsabteilung des<br />
Spitals mit den Bereichen Personal- und Organisationsentwicklung,<br />
Qualitäts- und Prozessmanagement sowie<br />
Projektmanagement und -controlling.<br />
„Einer unserer Schwerpunkte ist die Schaffung neuer<br />
Vernetzungen und Netzwerke sowohl innerhalb als<br />
außerhalb des Krankenhauses. Zudem natürlich die<br />
Stärkung und Weiterführung bereits vorhandener<br />
Kommunikationsstrukturen. Mit dem Ziel, internes<br />
Know-how auszubauen und die Qualität der Patientenversorgung<br />
ständig zu steigern”, so Mag. Elmar Gruber,<br />
seit kurzem neuer Leiter der Abteilung. Betreffend<br />
Fortbildungsmaßnahmen, die sehr gerne angenommen<br />
werden, liege der Fokus abseits von fachlichen und<br />
sozialkommunikativen Veranstaltungen auf der<br />
Gesundheitsförderung von MitarbeiterInnen.<br />
Seit Gründung der Abteilung 1997 wird unter Einbeziehung<br />
von Direktorium und Abteilungen stetig weiterentwickelt<br />
und verbessert. Respektable Erfolge geben<br />
dem Konzept recht: Hohe MitarbeiterInnen-Zufriedenheit;<br />
externe Anerkennung von Leistungen z. B. durch<br />
Auszeichnung mit dem Knewledge-Preis des BMWA<br />
sowie Studien und Benchmarks von Hewitt und Price<br />
Waterhouse Coopers. ■<br />
www.lkh-vil.or.at<br />
Seite 4 • Visite 59 • März 2006<br />
Höchste Qualität bei<br />
Strahlentherapie<br />
Neuer CT-Simulator für<br />
Strahlentherapie im LKH Klagenfurt.<br />
Um eine genaue Abgrenzung zwischen den<br />
Bereichen, die eine Strahlentherapie benötigen<br />
und den zu schonenden Nachbarregionen zu ermöglichen,<br />
wird mittels modernster CT-Technologie<br />
ein exaktes Abbild des Patienten gescannt. Die außergewöhnlich<br />
große Öffnung des neuen CT-Simulators<br />
am Institut für Strahlentherpie / Radioonkologie<br />
ermöglicht die Untersuchung von Patienten in genau<br />
gleicher Position wie am Behandlungsgerät selbst.<br />
Durch die Neuanschaffung wird höchste Qualität bei<br />
der Strahlenbehandlung für alle Kärntner<br />
Krebspatienten garantiert.<br />
Notwendig wurde der neue CT, da das alte Gerät<br />
durch einen Kabelbrand schwer beschädigt wurde.<br />
Trotz angespannter Budgetsituation haben die<br />
gemeinsamen Bemühungen von <strong>KABEG</strong>, LKH-<br />
Direktion, Abteilungsvorstand Prim. Dr. Wolfgang<br />
Raunik und Industrie dazu geführt, eine gute<br />
Entscheidung im Sinne der Patienten treffen zu<br />
können. ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
Prim. Dr. Wolfgang Raunik mit neuem CT-Simulator.<br />
FOTOS: MONIKA ZET (2), LKH KLAGENFURT 1)
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massgeschneidert<br />
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dem Haustaxi<br />
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Ein Unternehmen der<br />
Gratis und franko können Patienten wie Besucher<br />
des LKH Klagenfurt seit Jahren das Haustaxi<br />
nutzen. Bequem gelangen sie so von allen Einfahrten<br />
bis zum gewünschten Ziel im Krankenhausareal. Wie<br />
das Taxi gerufen werden kann? Einfach über die<br />
Gegensprechanlage (an der Einfahrt) oder einem<br />
Mitarbeiter der jeweiligen Abteilung zwischen 7 und<br />
15.30 Uhr. Wer also mit dem öffentlichen Bus zum<br />
Spital fährt, wird sofort in der St. Veiter Straße eine<br />
Anbindung an das Haustaxi haben.<br />
Mit Inbetriebnahme des LKH Klagenfurt NEU wird<br />
zusätzlich auch der STW-Bus von der Feschnigstraße<br />
durch das LKH-Gelände zur St. Veiter Straße fahren.<br />
Eine Haltestelle wird sich direkt vor dem Haupteingang<br />
des Chirurgisch-Medizinischen Zentrums befinden.<br />
„Damit bieten wir unseren Patienten und Besuchern ein<br />
bedarfsgerechtes Service, das jederzeit in Anspruch<br />
genommen werden kann”, erklärt DI Herwig<br />
Wetzlinger, Kaufmännischer Direktor des LKH<br />
Klagenfurt. „Dadurch sind eine optimale Auslastung<br />
und ein effizientes Service garantiert.”<br />
Pro Jahr werden im LKH Klagenfurt an die 80.000<br />
Transporte für Patienten durchgeführt. Um diese<br />
Serviceleistung noch besser bekannt zu machen,<br />
werden entsprechende Tafeln an den Einfahrten<br />
aufgestellt und Informationsblätter auf den Abteilungen<br />
aufgelegt werden. ■<br />
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Visite 59 • März 2006 • Seite 5<br />
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LKH aktuell<br />
Positives,<br />
sinnvolles Erlebnis<br />
Mit der neuen internistischen Tagesklinik<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
sind wir in Österreich<br />
Trendsetter”, freut sich der Vorstand<br />
der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde,<br />
Primarius Univ.-Prof.<br />
Dr. Wilhelm Kaulfersch. Er sieht darin<br />
„ein wichtiges zusätzliches Angebot<br />
zur bestehenden Tagesklinik für Kinderchirurgie<br />
und Gynäkologie.”<br />
In drei Räumen, die ebenerdig im direkten<br />
Anschluss an die Ambulanz im<br />
Elki-Gebäude eingerichtet wurden,<br />
warten sechs tagesklinische Betten auf<br />
junge Patienten. Ausgestattet mit modernsten<br />
medizinisch-technischen Apparaten<br />
und eigenen TV-Videomonitoren<br />
wird die internistische Tagesklinik<br />
höchsten Ansprüchen gerecht.<br />
Er rechne mit bis zu 1000 jungen<br />
tagesklinischen Patienten pro Jahr,<br />
prophezeit Primarius Kaulfersch. Das<br />
wäre etwa ein Viertel aller Kinder und<br />
Jugendlichen, die bisher jährlich stationär<br />
aufgenommen werden mussten.<br />
MR und CT-Untersuchungen unter<br />
Narkose oder Katheder-Untersuchungen<br />
bzw. verschiedene Funktionstests<br />
können nunmehr in der Tagesklinik<br />
durchgeführt werden. Sie sollte zur<br />
Entlastung der stationären Bereiche<br />
führen, da die Kinder nach Behandlungen<br />
oder Untersuchungen noch am<br />
selben Tag das Spital wieder verlassen<br />
können.<br />
Menschlichkeit<br />
„Wir erfüllen damit den politischen<br />
Wunsch nach transparenteren Behandlungsformen<br />
bis hin zu menschlicheren<br />
Strukturen”, betont der Abteilungsvorstand.<br />
In der Tagesklinik arbeitet ein<br />
eigenes, speziell geschultes Betreuungsteam.<br />
Vorerst sollen nur planbare<br />
Null-Tage-Patienten aufgenommen<br />
werden. Angedacht sei jedoch, dass<br />
die Tagesklinik bereits in absehbarer<br />
Zeit auch kranken Kindern, die unvor-<br />
Weniger Ängste und rasche Behandlung durch moderne<br />
Strukturen. Internistische Tagesklinik für Kinder und<br />
Jugendliche im LKH Klagenfurt eröffnet.<br />
hersehbare Kurzzeittherapien benötigen,<br />
offen steht. „Für Infusionstherapien<br />
bei Durchfallerkrankungen oder<br />
intravenösen Verabreichungen von Antibiotika<br />
bei entzündlichen Erkrankungen<br />
müssen Kinder nicht unbedingt<br />
stationär aufgenommen werden”, ist<br />
Kaulfersch überzeugt.<br />
Kleine Patienten mit Prim. Prof. Dr.<br />
Wilhelm Kaulfersch auf der Tagesklinik.<br />
Die Terminplanung erfolgt zentral<br />
über die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde.<br />
Dort erfahren die Eltern,<br />
was an welchem Tag und zu welcher<br />
Zeit mit ihren Kindern vorgesehen<br />
ist. Seitens der Abteilung werden dann<br />
– wenn notwendig – Ärzte der Partnerabteilungen<br />
wie Röntgen oder Anästhesie<br />
verständigt und eingebunden.<br />
Wichtig ist dem Professor auch, dass<br />
die betroffenen Eltern sowohl mündlich<br />
als auch schriftlich über alle Untersuchungs-<br />
oder Behandlungsschritte<br />
genauestens informiert werden: „Mein<br />
Ziel ist es, den tagesklinischen Aufenthalt<br />
für unsere kleinen Patienten zu einem<br />
positiven und sinnvollen Erlebnis<br />
werden zu lassen.” ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
FOTOS: MONIKA ZET (2)<br />
Seite 6 • Visite 59 • März 2006
Federführend beim Akkreditierungsprozess:<br />
OA Dr. Margit Striednig.<br />
FOTO: MONIKA ZET (1)<br />
Gütesiegel<br />
ersten Ranges<br />
Qualitäts-Gütesiegel von Joint Commission International<br />
für das Institut für medizinische und chemische<br />
Labordiagnostik (IMCL) im LKH Villach.<br />
Ich bin stolz auf Ihr Team, schade,<br />
dass es nicht meines ist”, mit diesen<br />
viel sagenden Worten und einem<br />
Qualitätsgütesiegel ersten Ranges wurde<br />
das Institut für medizinische und<br />
chemische Labordiagnostik im LKH Villach<br />
von Seiten der Joint Commission<br />
International (JCI) „bedacht”. Die global<br />
tätige Organisation von Weltruf akkreditiert<br />
seit nunmehr acht Jahren<br />
Krankenhäuser, und das LKH Villach ist<br />
Österreichs erstes allgemeines öffentliches<br />
Spital, das allen Qualitätsvorgaben<br />
der JCI entspricht. Demgemäß<br />
bietet es seinen Patienten ein Höchstmaß<br />
an Sicherheit und Güte, denn die<br />
Vorgaben umfassen alle Bereiche, die<br />
am engsten mit der direkten Patientenbetreuung<br />
zu tun haben.<br />
Nach Akkreditierung des gesamten<br />
LKH Villach 2003 unterzog sich nun das<br />
hauseigene Institut für medizinische<br />
und chemische Labordiagnostik einer<br />
zusätzlichen strengen Überprüfung der<br />
JCI speziell für medizinische Labors.<br />
„Der Zertifizierungsprozess dauerte<br />
von Jänner bis November letzten Jahres.<br />
Er war natürlich eine Herausforderung,<br />
die wir alle hier im Labor aber<br />
mit großer Begeisterung und großem<br />
Engagement angenommen haben”,<br />
freuen sich Prim. Dr. Herbert Ziervogel<br />
und Erste Oberärztin Dr. Margit Striednig-Zechner<br />
über die hohe Auszeichnung,<br />
welche erstmals in Europa an ein<br />
klinisches Labor vergeben wurde.<br />
„Mithilfe eines großen Regelwerkes”,<br />
so die Oberärztin weiter, „wurden<br />
sämtliche Prozessabläufe im Labor<br />
sowie die Schnittstellen der Laborleistungen<br />
auf den Stationen bis ins Detail<br />
überprüft und für sehr gut gelöst<br />
beurteilt. Laborleistungen müssen ja<br />
bekanntlich richtig, präzise, zuverlässig<br />
und in einem entsprechenden Zeitrahmen<br />
erbracht werden. Um dies in<br />
der täglichen Routine optimal zu bewältigen,<br />
helfen verstärkte Qualitätskontrolle<br />
sowie Dokumentation und<br />
die klare Kompetenzaufteilung im rund<br />
30-köpfigen Team.”<br />
Die Arbeit im Labor heute ist ein<br />
Zusammenspiel von komplexen hochtechnologischen<br />
Geräten und bestens<br />
ausgebildeten Biomedizinischen AnalythikerInnen.<br />
Wie wichtig ein präziser Laborbefund<br />
für die Qualität der gesamten<br />
Behandlung des Patienten ist, wird<br />
von diesen kaum bewusst wahrgenommen.<br />
Denn Labortätigkeit spielt sich<br />
hinter den Kulissen des nach außen<br />
sichtbaren Krankenhausbetriebes ab.<br />
Tatsache ist jedoch, dass ein Laborbefund<br />
bis zu 70 Prozent zur Erstellung der<br />
medizinischen Diagnose beiträgt. ■<br />
www.lkh-vil.or.at<br />
Europas Vorzeigelabor<br />
Europas erstes JCI-zertifiziertes<br />
medizinisches Labor ist das IMCL im<br />
LKH Villach.<br />
Das renommierte Institut Joint<br />
Commission International prüfte<br />
streng, das Institut für medizinische<br />
und chemische Labordiagnostik hat<br />
mit Bravour bestanden. Somit erhielt<br />
das LKH Villach neuerlich eine Bestätigung<br />
für hochwertige Qualität<br />
erbrachter Leistungen.<br />
Im IMCL werden überwiegend Untersuchungen<br />
des Blutes, aber auch<br />
Analysen aus Liquor-, Harn- und<br />
Stuhlproben sowie Punktaten<br />
(z. B. Knochenmark) durchgeführt.<br />
Ebenso wird hier das Blutdepot des<br />
LKH verwaltet. ❑<br />
Visite 59 • März 2006 • Seite 7
LKH aktuell<br />
Geriatrie und Neurologie<br />
unter neuer Führung<br />
Für uns zählt, was der Mensch noch<br />
kann”, formuliert der neue Vorstand<br />
des Hauses der Geriatrie im<br />
LKH Klagenfurt, Primarius Dr. Georg<br />
Pinter (44), den positiven Ansatz, mit<br />
dem älteren und chronisch kranken<br />
Menschen geholfen werden soll. Exakt<br />
am Neujahrstag 2006 hat er offiziell die<br />
Leitung des Hauses von seinem Vorgänger<br />
Primarius Dr. Hans Wieltschnig<br />
übernommen.<br />
„Im Rahmen einer ganzheitlichen Betreuung<br />
soll für jeden Patienten ein individuelles<br />
Therapiekonzept erstellt<br />
werden”, erklärt Dr. Pinter. Die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit in einem<br />
Team aus Ärzten, Pflegern und Therapeuten<br />
soll für die alten und kranken<br />
Menschen größtmögliche Lebensqualität<br />
sichern. Neben einer auch international<br />
als Vorzeigemodell geltenden<br />
Tagesklinik sind in dem modernen,<br />
Führungswechsel an der Spitze des Hauses der Geriatrie und<br />
der Abteilung für Neurologie im LKH Klagenfurt.<br />
Univ.-Prof. Dr. Jörg R. Weber ist neuer<br />
Vorstand auf der Neurologie.<br />
weitgehend neu ausgebauten<br />
Gebäudekomplex eine medizinisch-geriatrische<br />
Abteilung sowie<br />
eine Krankenanstalt für chronisch<br />
Kranke untergebracht.<br />
Prim. Dr. Georg Pinter, gebürtiger<br />
Gailtaler, ist verheiratet, Vater<br />
zweier Söhne und seit 1994 in der<br />
Klagenfurter Geriatrie tätig. Ein<br />
großer Wunsch: die Anerkennung<br />
des „Facharztes für Geriatrie” in<br />
Österreich.<br />
Referenzzentrum<br />
Die Entwicklung und der Ausbau<br />
der neurologischen Intensivmedizin<br />
sowie der Frührehabilitation in<br />
der Abteilung für Neurologie im<br />
LKH Klagenfurt ist eines der Ziele,<br />
die sich der neue Abteilungsvorstand<br />
Primarius Univ.-Prof. Dr.<br />
Jörg R. Weber (46) gesetzt hat. Als<br />
Nachfolger von Primarius Univ.-Prof.<br />
Dr. Erik Rumpl will Dr. Weber die Kla-<br />
Bei seinen Patienten sehr beliebt ist<br />
der neue Prim. Dr. Georg Pinter.<br />
genfurter Neurologie als Referenzzentrum<br />
für akute, schwere neurologische<br />
Erkrankungen etablieren.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt soll in der<br />
Akut-Neurologie z. B. in der Behandlung<br />
von Schlaganfällen gesetzt werden.<br />
Univ.-Prof. Dr. Weber hat seine<br />
neue Führungsaufgabe am 15. Februar<br />
dieses Jahres übernommen, war zuvor<br />
13 Jahre hindurch an der Charité,<br />
der Universitätsmedizin in Berlin, zuletzt<br />
als stellvertretender Klinikdirektor<br />
und Vorstand der Abteilung für Neurologische<br />
Intensivmedizin, tätig.<br />
Der aus Oberösterreich stammende<br />
Mediziner hat seine ärztliche Ausbildung<br />
in Linz und München absolviert,<br />
ist verheiratet und Vater zweier Töchter.<br />
Sein Motto: Behandlungsqualität<br />
vor Quantität. ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
FOTOS: MONIKA ZET (2), GAILTAL-KLINIK (1)<br />
Seite 8 • Visite 59 • März 2006
Alles auf einem Blick<br />
und patientenfreundlich<br />
Die Tage des seit 1992 existierenden<br />
Therapiepasses sind gezählt.<br />
Ein gut durchdachtes<br />
elektronisches Therapieplansystem<br />
(TPS) wird schon in Kürze die manuelle<br />
Terminverwaltung ablösen. „Unsere<br />
bisherige Praxis hält den heutigen Anforderungen<br />
nicht mehr stand. In die<br />
Jahre gekommen, ist das alte Modell<br />
zu aufwändig und fehleranfällig. Der<br />
Planungsaufwand ist zu hoch”, erklärt<br />
Veronika Kilzer, zuständige TPS-Projektkoordinatorin.<br />
Als solche ist sie<br />
nicht nur für die Systembetreuung verantwortlich,<br />
sondern auch für die Benutzerschulung.<br />
In bisher 26 Trainingseinheiten<br />
hat sie dafür gesorgt,<br />
zukünftige Anwender des elektronischen<br />
Therapieplansystemes bestmöglich<br />
auf den Tag X vorzubereiten.<br />
Welche Ziele mit dem neuen TPS gesteckt<br />
worden sind, formuliert Projektleiter<br />
OA Dr. Klemens Fheodoroff:<br />
„Erreicht werden soll unter anderem<br />
eine dezentrale Terminplanung des<br />
Therapeuten mit dem Patienten. Weiters<br />
die zentrale Verfügbarkeit bzw.<br />
Übersicht der Terminbelegung. Ein<br />
ebenso großes Anliegen ist die Schaffung<br />
von Möglichkeiten zur Optimierung<br />
der Therapiedichte.”<br />
Für eine patientenfreundliche Koordination der Termine wird<br />
in der Gailtal-Klinik an einem elektronischen<br />
Therapieplansystem gefeilt.<br />
„Alles auf einem Blick und vieles um<br />
einiges effizienter” wird jedoch nicht<br />
nur auf die Therapieplanung zutreffen.<br />
Denn im Rahmen des TPS ist ebenfalls<br />
eine vollständige Leistungsverbuchung<br />
möglich, die Erleichterung und Transparenz<br />
auch in diesen Bereich bringen<br />
soll. All das soll unter anderem zu besserer<br />
Abstimmung der Belegungen<br />
und patientenfreundlicher Terminkoordination<br />
führen.<br />
Parallel zu bereits genannten Aktivitäten<br />
wird noch an einem elektronischen<br />
Bettenmanagement gearbeitet,<br />
das eventuellen Planungsdefiziten<br />
bei<br />
der Bettendisposition<br />
keine Chance<br />
mehr lassen soll.<br />
Therapieplan-<br />
Entwickler Veronika<br />
Kilzer und OA Dr.<br />
Klemens<br />
Fheodoroff.<br />
Das TPS-Projekt befindet sich bereits<br />
in der Zielgeraden. Alle Mitarbeiter der<br />
Bereiche Physio- und Ergotherapie, Rekreation,<br />
Logopädie, Kommunikationstherapie,<br />
Orthoptik, Neuropsychologie<br />
sowie Pflege waren von Anbeginn<br />
intensiv in das Vorhaben mit eingebunden.<br />
Sie sind also fit für Kommendes.<br />
Mit Installierung der dringend<br />
benötigten Computerstationen sollte<br />
dem endgültigen Start für das neue<br />
Therapieplansystem nichts mehr im<br />
Wege stehen. ■<br />
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Visite 59 • März 2006 • Seite 9
LKH aktuell<br />
Prim. Dr. Walter Döller<br />
betreut Menschen mit<br />
Lymphödemen.<br />
Höchst e<br />
und scho<br />
Dank aktuellster A<br />
Personal können im LKH<br />
Beschwerden rasch, u<br />
Kompetentes<br />
Zentrum<br />
Das LKH Wolfsberg ist ein führendes Kompetenzzentrum in<br />
Sachen Lymphödem. Geboten werden rasche wie genaue<br />
Abklärung und erfolgreiche Therapie.<br />
Die Wartezeit für Lymphpatienten,<br />
die sich im LKH Wolfsberg<br />
behandeln lassen wollen, kann<br />
nun deutlich verringert werden”, zeigt<br />
sich Abteilungsvorstand Primarius Dr.<br />
Walter Döller erfreut. Mit zehn zusätzlichen<br />
Betten stehen der Rehabstation<br />
nun dreißig Betten zur Verfügung, zehn<br />
weitere im Akutbereich. Das bedeute,<br />
dass ab heuer 500 Patienten jährlich<br />
behandelt werden können, um 150<br />
mehr als zuvor. Die Lymphologie in<br />
Wolfsberg ist mit Diagnostik und Therapie<br />
von Lymphödemen und allen in<br />
diesem Zusammenhang auftretenden<br />
Begleiterscheinungen befasst. „Rasche<br />
und genaue Abklärung der Ursachen<br />
für Schäden am Lymphsystem sowie<br />
Info<br />
❑ Eine Spezialambulanz für Lymphologie<br />
gibt es im LKH Klagenfurt am<br />
Institut für Physikalische Medizin<br />
(Vorstand Prim. Dr. Friedrich<br />
Grumeth) im Chirurgiegebäude.<br />
❑ Ambulanz: Mo bis Fr, 8 bis 11 Uhr<br />
❑ Tel. 0463 - 538-24803<br />
Seite 10 • Visite 59 • März 2006<br />
gezielte Lymphbehandlung sind wichtige<br />
Voraussetzungen für den Erfolg einer<br />
Therapie”, so Dr. Döller. Im Laufe<br />
der rund drei Wochen dauernden Behandlung<br />
werde nicht nur medizinisch<br />
und psychisch geholfen, sondern auch<br />
Anleitung zur Selbsthilfe und Basis für<br />
neue Verhaltensweisen gegeben.<br />
Lymphödeme entstehen durch<br />
Störungen des Lymphgefäßsystems,<br />
das für den Abtransport von Flüssigkeit<br />
und Eiweiß aus dem Gewebe verantwortlich<br />
ist. Sichtbare Schwellungen,<br />
vorwiegend im Bereich der Arme<br />
oder/und Beine, können zu Schweregefühl,<br />
<strong>Bewegung</strong>s- und Leistungseinschränkung,<br />
Spannungsschmerzen,<br />
starken psychischen Belastungen und<br />
weiteren Komplikationen führen.<br />
Primäre Lymphödeme werden durch<br />
angeborene Fehler im Lymphsystem<br />
verursacht. Bei Schädigungen des<br />
Lymphsystems, hervorgerufen durch<br />
Operationen und Bestrahlungen nach<br />
Krebserkrankungen, Unfällen oder<br />
chirurgischen Eingriffen, handelt es<br />
sich um sekundäre Lymphödeme. ■<br />
www.lkh-wo.at<br />
Als höchst effizient und schonend<br />
für Patienten erweist sich der<br />
Task Force ® Monitor, der seit<br />
drei Monaten dem LKH Laas zur<br />
Verfügung steht. Die ursprünglich vor<br />
etwas mehr als sechs Jahren für die<br />
Raumfahrt entwickelte medizinische<br />
Technik des „nicht invasiven hämodynamischen<br />
Monitorings” ermöglicht,<br />
dass wichtige Biovitalwerte unkompliziert,<br />
vor allem aber schmerzfrei und<br />
unblutig erfasst werden können, sind<br />
der Medizinische Direktor des LKH<br />
Laas Prim. Dr. Johannes Hörmann und<br />
OA Dr. Roman Kleindienst von der<br />
österreichischen Erfindung beeindruckt.<br />
Mit dem Task Force ® Monitor und<br />
Diagnostiksystem in Verbindung mit<br />
dem Kipptisch sei im Spital das bestehende<br />
Spektrum an Möglichkeiten der<br />
Herz-Kreislauf-Abklärungen deutlich<br />
erweitert worden, so Kleindienst. Im<br />
Kampf gegen den plötzlichen Herztod,<br />
Herzinfarkt oder Schlaganfall und<br />
andere Gesundheitsrisiken habe mit<br />
dieser Gerätekombination eine neue<br />
Qualität der Diagnostik und Therapie<br />
Einzug gehalten.<br />
Ohne Arteriennadel oder Herzkatheter<br />
erfasst das Monitoringsystem alle<br />
relevanten und wichtigen Herz-Kreislauf-Parameter<br />
wie zum Beispiel Herzfrequenz,<br />
die Menge an Blut, die das<br />
Herz pro Herzschlag bzw. pro Minute<br />
auswirft, den Blutdruck oder auch den<br />
peripheren Gefäßwiderstand als Indiz<br />
für eine Gefäßerweiterung oder Verengung.<br />
Gemessen werden ebenfalls<br />
Puls- und Blutdruckregulation sowie<br />
mögliche Störungen im vegetativen<br />
Nervensystem. Sämtliche Daten werden<br />
für jeden Herzschlag (beat-to-<br />
FOTOS: R. POLSINGER (1), LKH LAAS (1)
ffizient<br />
nend<br />
usstattung und hoch qualifiziertem<br />
Laas Patienten mit Herz-Kreislaufmfassend,<br />
vor allem auch schmerzund<br />
risikolos untersucht werden.<br />
beat) in Echtzeit ermittelt, geringste<br />
Veränderungen sofort angezeigt. Das<br />
Kipptischsystem unterstützt den Arzt<br />
aber auch bei der Therapie und Rehabilitation<br />
kranker Menschen.<br />
Mit dem Task Force ® Monitor kann<br />
unter anderem relativ rasch die Ursache<br />
für Schwindelgefühl oder kurzfristige<br />
Bewusstlosigkeit (Synkope) bei<br />
Patienten festgestellt werden, es dient<br />
zur Abklärung von Nervenschädigungen<br />
etwa bei Diabetes Mellitus-Patienten<br />
und werde auch zur Kreislaufüberwachung<br />
in der Intensivmedizin<br />
eingesetzt, ergänzt Dr. Kleindienst.<br />
Die Kipptischuntersuchung – Standardmethode<br />
zur synkopen Abklärung<br />
– findet in einem ruhigen, abgedunkelten<br />
Raum statt. Der Patient wird in<br />
Rückenlage auf dem Tisch gesichert,<br />
nach fünf bis zehn Minuten in eine<br />
nahezu aufrechte Position gebracht.<br />
Nach weiteren 20 bis 45 Minuten ist<br />
die Prozedur beendet. Dabei werden<br />
neben einem 6-Kanal-EKG für jeden<br />
einzelnen Herzschlag Blutdruck und<br />
Patient in nahezu aufrechter Position<br />
bei der Kipptischuntersuchung.<br />
Schlagvolumen erfasst. Der Blutdruck<br />
wird dabei mithilfe einer Fingermanschette<br />
gemessen. Die aus den Daten<br />
ermittelten umfassenden Auswertungen<br />
ermöglichen dem Arzt eine<br />
präzise wie schnelle Diagnose und den<br />
Patienten auf schonende Weise rasche<br />
Hilfe. ■<br />
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Visite 59 • März 2006 • Seite 11
este M<br />
Coverthema<br />
Bewegun<br />
<strong>Bewegung</strong> ist für einen<br />
gesunden Körper unerlässlich.<br />
Seite 12 • Visite 59 • März 2006
g ist die<br />
edizin!<br />
Weg mit sportlichen Modetrends, natürliche <strong>Bewegung</strong> ist<br />
gefragt. Zumindest für jene, die gesund leben wollen.<br />
Unbedingt bewegen<br />
Kranke Kinder durch fehlende<br />
<strong>Bewegung</strong>.<br />
❑ „<strong>Bewegung</strong> gehört zu den<br />
Grundbedürfnissen von Kindern”,<br />
wissen OA Dr. Andreas Stainer und<br />
Dr. Astrid Hohenau von der<br />
Kinderabteilung im LKH Villach: „Schon<br />
Kleinkinder schulen Beweglichkeit,<br />
Koordination, Gleichgewicht und<br />
Ausdauer spielerisch in natürlicher<br />
Umgebung. Somit kann körperliche<br />
Aktivität Bestandteil des Alltages sein<br />
und ist nicht zwingend mit Kosten<br />
verbunden. Nach dem Motto „Was<br />
Hänschen nicht lernt, lernt Hans<br />
FOTO: BUENOSDIAS<br />
Hinter sportlichen Modetrends<br />
herzuhecheln ist fürwahr entbehrlich.<br />
Seinen Körper aber<br />
überhaupt nicht zu bewegen, führt in<br />
die nächste gesundheitliche Sackgasse.<br />
„Denn die größten Feinde körperlichen<br />
Wohlbefindens sind jedenfalls<br />
<strong>Bewegung</strong>smangel, Alkohol, zu viele<br />
Kalorien und Nikotin. Trifft dies alles<br />
gemeinsam zu, wirkt es wie ein Multiplikator<br />
der negativen Einflüsse”, beschreibt<br />
Sportmediziner OA Dr. Thomas<br />
Bittighofer eine bedrohliche Entwicklung<br />
in unserer Wohlstandsgesellschaft.<br />
Als Anästhesist im LKH Wolfsberg<br />
und seit sechs Jahren Leiter der<br />
sportmedizinischen Untersuchungsstelle<br />
in Wolfsberg weiß er genau,<br />
wovon er spricht.<br />
<strong>Bewegung</strong> ist das Um und Auf für<br />
unsere Gesundheit, für unsere Lebensqualität<br />
schlechthin. Sämtliche Organe,<br />
nicht nur Herz und Muskulatur,<br />
verlangen, um gut funktionieren zu<br />
können, regelmäßige körperliche<br />
Aktivität. Wissenschaftliche Studien<br />
belegen eindeutig, dass ausreichende<br />
körperliche <strong>Bewegung</strong> das Risiko für<br />
Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich<br />
senkt. Gewicht und Blutdruck werden<br />
positiv beeinflusst, ebenso die Zusammensetzung<br />
des Blutes.<br />
Die Leistungsreserve des Herzens<br />
wird verbessert, die Sauerstoffaufnahme<br />
gesteigert, die Anfälligkeit des Herzens<br />
gegenüber Rhythmusstörungen<br />
verringert und das Immunsystem gestärkt.<br />
Ausreichende <strong>Bewegung</strong><br />
schützt vor vielen chronischen Krankheiten<br />
wie Osteoporose und auch vor<br />
Krebs. Überdies hält sie jung. Was in<br />
der Vergangenheit an Möglichkeiten<br />
erfunden wurde, um schwere körperliche<br />
Arbeit durch Technik zu ersetzen,<br />
hat inzwischen dazu geführt, körperliche<br />
<strong>Bewegung</strong> weitgehend zu vermeiden.<br />
Wenn sich der tägliche <strong>Bewegung</strong>sumfang<br />
nur noch auf die Wege<br />
vom Auto in den Bürosessel, danach<br />
wieder übers Auto in den Fernsehsessel,<br />
von dort maximal zum Kühlschrank<br />
und zurück beschränkt, wird’s schlimm.<br />
Sowohl fürs körperliche Wohlbefinden<br />
als auch für die Gesundheit.<br />
Vom Auto aufs Sofa<br />
„Noch vor sechzig Jahren mussten<br />
wir jeden Liter Milch zu Fuß holen –<br />
heute ersparen uns Lifte, Autos und<br />
Computer alle Wege. Wir lümmeln vor<br />
der TV-Kiste, futtern uns mit Chips voll<br />
und treffen uns dann im Fastfood-<br />
Lokal”, beschreibt Dr. Bittighofer die<br />
aktuelle Situation. Was schließlich<br />
darin gipfelt, dass die unbewegte und<br />
oft übergewichtige Jugend in spätestens<br />
zehn bis zwölf Jahren zum großen<br />
Problemfall wird.<br />
Wieviel Sport braucht der Mensch?<br />
Braucht er ihn denn überhaupt? „No<br />
sports”, befindet etwa Priv.-Doz. Prim.<br />
Dr. Ernst J. Müller, Vorstand der Unfallchirurgischen<br />
Abteilung im LKH Klagenfurt,<br />
frei nach Winston Churchill:<br />
„Der Mensch braucht keinen Sport,<br />
sondern lediglich regelmäßige, angepasste<br />
körperliche <strong>Bewegung</strong> und<br />
im Gleichgewicht dazu entspre-<br />
Kleinkinder schulen ihre Beweglichkeit<br />
auf natürliche Weise.<br />
nimmermehr” werden durch diese<br />
Fähigkeiten Grundlagen erworben,<br />
welche für eine spätere spezifische<br />
Sportausübung von basaler<br />
Notwendigkeit sind.<br />
Leider sind heute aufgrund mangelnder<br />
<strong>Bewegung</strong> Fehlentwicklungen wie<br />
verminderte Körperwahrnehmung und<br />
den daraus resultierenden Krankheitsbildern<br />
(Diabetes, Bluthochdruck,<br />
Übergewicht, Schmerzen im Halte- und<br />
Stützapparat) sowie erhöhte Verletzungsgefahr<br />
(fehlende Koordination,<br />
erhöhte Knochenbrüchigkeit durch<br />
mangelnden Calciumeinbau in die<br />
Knochen) immer häufiger zu sehen. Auch<br />
chronisch kranke Kinder mit Diabetes,<br />
Herz- und Lungenerkrankungen,<br />
Stoffwechseldefekten etc. profitieren<br />
von regelmäßigen Sportausübungen<br />
unter Anleitung eines erfahrenen<br />
Kindersportarztes.” ❑<br />
Visite 59 • März 2006 • Seite 13
Coverthema<br />
chende intellektuelle Tätigkeiten. Mit<br />
,no sports’ war lediglich Spitzensport<br />
gemeint, denn selbst Churchill soll ja<br />
begeisterter Bergsteiger und Polospieler<br />
gewesen sein. Zuviel Sport,<br />
noch dazu in Kombination mit starker<br />
beruflicher Belastung, kann tatsächlich<br />
krank machen.” Es gebe, so der Unfallchirurg,<br />
eine kleine Gruppe Menschen,<br />
die deutlich zuviel Sport<br />
betreibe. Umgekehrt eine größere, die<br />
nichts tue und darunter leide. Sowie<br />
eine weitere große, die unter den<br />
Folgen des Freizeitsportes laboriere.<br />
Sportliche Tätigkeiten unterliegen<br />
Modeerscheinungen. Was da alles<br />
dem jeweiligen Modetrend entsprechend<br />
erfunden und propagiert werde,<br />
diene weniger der Gesundheit als<br />
vielmehr der Freizeitindustrie.<br />
Unvernunft pur<br />
„Aus gesundheitlicher Sicht ist die<br />
Hinwendung zum Leistungssport<br />
Unvernunft pur”, meint auch Oberarzt<br />
Dr. Harald Wilfing von der Unfallchirurgischen<br />
Abteilung im LKH Villach.<br />
Anforderungen an Athleten seien<br />
extrem hoch, die Aufklärung über<br />
Folgeschäden eher mangelhaft.<br />
Ein Manko sieht der Chirurg und<br />
Sportmediziner unter anderem in der<br />
ärztlichen Begleitung in den Sportvereinen.<br />
Sie lasse noch sehr zu wünschen<br />
übrig. Wilfing verweist ebenfalls auf<br />
den oft falschen Ehrgeiz von Eltern,<br />
welche auf die körperliche Eignung ihrer<br />
Sprösslinge für Leistungssport – oft<br />
aus Nichtwissen – zuwenig Rücksicht<br />
nehmen. Da könne sehr viel nachhaltig<br />
kaputt gemacht werden. Im Übrigen<br />
stellen alle Mediziner fest, dass auf<br />
Grund der technischen Entwicklungen<br />
die Rasanz im Sport insgesamt zugenommen<br />
hat. Verletzungen werden<br />
schwerer, vor allem im Freizeitsportbereich.<br />
Besser geworden ist hingegen<br />
die Sportausrüstung. Sicherheit ist den<br />
Menschen was wert, verleitet jedoch<br />
auch dazu, mehr zu riskieren.<br />
„Die meisten Verletzten fordert<br />
definitiv der alpine Schisport. Zur<br />
Winterzeit quellen die Krankenhäuser<br />
förmlich über”, zeigt Oberarzt Dr. Andreas<br />
Wibmer vom LKH Laas auf.<br />
Ursache sei meist Selbstüberschätzung.<br />
Ausrüstung und technischen<br />
Möglichkeiten verleiten, eigene Grenzen<br />
zu überschreiten. Überfüllte Pisten<br />
tun das ihre dazu. Von Schi fahrenden<br />
Anfängern über rasante Carver bis zum<br />
flippigen Snowboarder: alles bewegt<br />
sich auf denselben Flächen. Eine Trennung<br />
wäre möglicherweise sinnvoll.<br />
„Unser Körper ist unser Kapital und<br />
durch nichts zu ersetzen”, will Sportmediziner<br />
Dr. Bittighofer bewusst<br />
machen.<br />
Bevor man sich für eine Sportart<br />
entscheidet ist ein Check beim Arzt<br />
wichtig.<br />
Falsche <strong>Bewegung</strong><br />
Wir müssen bereit sein etwas zu investieren,<br />
um Alltag und Berufsleben<br />
verkraften zu können. Damit gemeint<br />
sind <strong>Bewegung</strong> und vernünftiger<br />
Sport. Als eines der größten Probleme<br />
stellt sich immer wieder das Unvermögen<br />
vieler Menschen dar, ihre Leistungsfähigkeit<br />
richtig einzuschätzen.<br />
„80 bis 90 Prozent der Freizeitsportler<br />
betreiben Sport falsch oder den<br />
falschen Sport”, weiß Dr. Bittighofer.<br />
So wirke sich etwa Billardspielen nicht<br />
unbedingt positiv auf den Herz-Kreislauf<br />
aus. Oder Läufer, die mit Gelenksund<br />
Knieproblemen zu kämpfen hätten,<br />
sollten besser andere Sportarten<br />
wie Radfahren oder Rudern praktizieren.<br />
„Sportliche Aktivitäten müssen der<br />
persönlichen Leistungsfähigkeit individuell<br />
angepasst sein. Damit können<br />
nicht nur gesundheitliche Schäden<br />
vermieden, sondern auch bessere<br />
Trainingseffekte erzielt werden”, so der<br />
Sportmediziner.<br />
„<strong>Bewegung</strong> ist die beste Medizin”,<br />
ergänzt OA Dr. Wibmer. Umso mehr<br />
natürliche <strong>Bewegung</strong>, umso weniger<br />
medikamentöser Einsatz sei notwendig.<br />
Besonders bei Bluthochdruck oder<br />
zu hohem Blutzucker habe man dahingehend<br />
äußerst positive Erfahrungen<br />
gemacht. „Ja, es könnte sogar beides<br />
weitgehend vermieden werden”, zeigt<br />
Wibmer auf. Es gäbe deutlich weniger<br />
Zuckerkranke und wesentlich weniger<br />
Bluthochdruckpatienten, wenn diese<br />
Menschen sich regelmäßig körperlich<br />
betätigen würden. Das Sporterlebnis –<br />
FOTOS: MONIKA ZET (2)<br />
Seite 14 • Visite 59 • März 2006
Übliche Praxis: Vor der TV-Kiste hängen.<br />
Mit Chips, Alkohol, Zigaratte.<br />
Ausdauersport im aeroben Bereich –<br />
sorge auch für eine stabile Psyche, was<br />
wiederum dazu führe, dass Schlaftabletten<br />
unnotwendig werden.<br />
„Auch der tägliche Zwang, Bier oder<br />
Rotwein trinken zu müssen, um schlafen<br />
zu können, fällt dann weg”, ist Dr.<br />
Bittighofer überzeugt. Gesundheitssport<br />
sei dann sinnvoll, wenn dieser 53<br />
Wochen im Jahr im Umfang von etwa<br />
vier bis fünf Stunden wöchentlich stattfindet.<br />
1200 bis 1500 Kilokalorien gilt<br />
es dabei in idealer Weise abzubauen,<br />
aufgeteilt auf zumindest drei Tage. In<br />
Verbindung mit Sport spiele laut<br />
Bittighofer ebenfalls der Ernährungsfaktor<br />
für die Gesundheit eine große<br />
Aktiver Lebensstil<br />
❑ Wer den für die Gesundheit<br />
empfohlenen Schwellenwert von<br />
etwa 1500 Kilokalorien wöchentlich in<br />
<strong>Bewegung</strong> umsetzen will, sollte sich<br />
für einen aktiven Lebensstil entscheiden:<br />
Treppen anstelle Aufzug,<br />
Auto bewusst weiter vom Arbeitsplatz<br />
parken, kleine Einkäufe zu Fuß<br />
erledigen, im Garten arbeiten etc.<br />
Kurz: alle Möglichkeiten zur <strong>Bewegung</strong><br />
im Alltag nützen. So kommt<br />
man in den Bereich von rund 1000<br />
Kilokalorien. Was noch fehlt, kann<br />
durch Änderung des Freizeitverhaltens<br />
eingebracht werden. Und: jeden<br />
oder zumindest jeden zweiten Tag<br />
eine halbe Stunde zügig gehen.<br />
Rolle. Die Kalorienzufuhr müsse unbedingt<br />
auf ein vernünftiges Maß (1200<br />
bis 1500 Kalorien täglich) beschränkt<br />
werden. Aber: Keine Diät machen!!!<br />
Übergewichtige sollten sich einfach<br />
mehr Zeit lassen. „Die Kalorienzahl unbedingt<br />
halten, damit die Fettschicht<br />
abgebaut und Muskeln aufgebaut werden<br />
können”, rät Dr. Bittighofer. Wer<br />
kontinuierlich Sport betreibe und seine<br />
Ernährung entsprechend umstelle,<br />
könne innerhalb von ein bis zwei Jahren<br />
deutliche Erfolge feststellen.<br />
Mit sportlicher <strong>Bewegung</strong> zu beginnen<br />
sei nie zu spät, meinen die Sportmediziner.<br />
Wer allerdings jahrelang<br />
sportlich nichts gemacht hat, kennt<br />
seinen Köper nicht. Der Start in ein<br />
neues „bewegteres” Leben sollte idealerweise<br />
ärztlich begleitet beginnen;<br />
Falsche Sportart<br />
❑ „Viele der Patienten, die ich<br />
behandle, leiden unter den Folgen<br />
von so genannten Trendsportarten”,<br />
erklärt Physiotherapeut Wilhelm<br />
Fässlacher von der Gailtal-Klinik in<br />
Hermagor. Wenn beispielsweise<br />
Nordic-Walker mit Schulterproblemen<br />
zu ihm kommen, sei immer wieder<br />
ersichtlich, dass übertriebener<br />
Ehrgeiz, eine falsche Technik oder<br />
mögliche Vorschäden zu diesen<br />
Beschwerden geführt haben. Das sei<br />
in vielen anderen Modesportarten<br />
ähnlich. Sein Vorschlag: Vorher zum<br />
Arzt oder/und zum Physiotherapeuten<br />
gehen und sich checken und<br />
beraten lassen.<br />
nach genauesten Untersuchungen. Da<br />
wird präzise vorgegeben, welcher und<br />
in was für einem Umfang Sport betrieben<br />
werden soll. Optimale Belastungswerte<br />
müssten für jeden individuell<br />
errechnet werden; mittels EKG, Blutkontrolle<br />
und Laktat-Ergometrie. Wichtig<br />
sei jedenfalls zu ergründen, welcher<br />
Sport für jeden Einzelnen geeignet ist<br />
und wie man sich darauf vorbereitet.<br />
Auch oder sogar vor allem Spitzensportler<br />
werden regelmäßig in den<br />
Untersuchungsstellen des Landes<br />
getestet.<br />
„Körperliche Aktivität ist selbstverständlich<br />
auch für ältere Menschen<br />
wichtig”, unterstreicht Doz. Dr. Müller.<br />
„Erfolge liegen in der Regelmäßigkeit.<br />
Angepasst an individuellen Möglichkeiten<br />
hält regelmäßige <strong>Bewegung</strong> selbst<br />
im fortgeschrittenen Alter körperlich<br />
und mental fit. „Dafür genügen<br />
Spaziergänge, Holzhacken oder viele<br />
andere sinnvolle Tätigkeiten, die<br />
angepassten körperlichen Einsatz<br />
abverlangen”, rät Dr. Müller. Nicht<br />
zuletzt sorge ein aktives Leben auch für<br />
die Knochenstabilität und sei damit ein<br />
probates Mittel gegen Osteoporose.<br />
Jedoch sollte man im fortgeschritteneren<br />
Alter nicht mehr beginnen, neue<br />
Sportarten zu entdecken. „Als 65-<br />
Jährige/r etwa mit Eislaufen oder Paragleiten<br />
anzufangen ist nicht ratsam.”<br />
Umso mehr gilt: Je früher man sich<br />
auf einen aktiven Lebensstil einschwört,<br />
desto besser. Wer regelmäßige<br />
<strong>Bewegung</strong> für sich entdeckt, wird<br />
intensiver und mit mehr Freude leben<br />
und bleibt länger leistungsfähig. ■<br />
Trainiertes Herz<br />
❑ Ein trainiertes Herz benötigt<br />
weniger Sauerstoff, wodurch<br />
sich die Gefahr eines Infarktes<br />
verringert.<br />
Die Fließeigenschaften des Blutes<br />
verbessern sich, rote Blutkörperchen<br />
werden elastischer. Blutplättchen<br />
verklumpen weniger leicht,<br />
lebensgefährliche Blutgerinnsel<br />
werden seltener.<br />
Der Anteil des „guten” HDL-<br />
Cholesterins wächst.<br />
Moderater Sport kann auch den<br />
Blutdruck senken. Die Wände der<br />
Adern bleiben elastischer, und<br />
geschmeidige Gefäße senken den<br />
Kraftaufwand des Herzens.<br />
Visite 59 • März 2006 • Seite 15
LKH aktuell<br />
Zweibettzimmer für alle<br />
Nun ist es fix: Zweibettzimmer<br />
für alle Patienten auf der<br />
Allgemeinklasse im<br />
LKH Klagenfurt NEU.<br />
Gesamtprojekt in der<br />
Ausführungsphase.<br />
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„Kuren“ in<br />
Bad Gleichenberg<br />
Bad Gleichenberg liegt im Südosten der Steiermark und ist geprägt durch eine<br />
hügelige Landschaft, ein mildes Klima und seine warmen Quellen. Bereits seit<br />
über 170 Jahren werden die kohlensäurehältigen Wässer als natürliche Heilvorkommen<br />
für die Therapie genutzt. Wie die meisten Kurzentren in Österreich<br />
bieten wir neben den balneologischen<br />
Anwendungen unseres Heilwassers alle<br />
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obere und untere Atemwege<br />
Herz-Kreislauf<br />
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Hauterkrankungen<br />
(Neurodermitis, Psoriasis)<br />
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Mit großer Spannung wurde das<br />
Okay des Aufsichtsrates der<br />
Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft<br />
(<strong>KABEG</strong>) zur Ausführungsgenehmigung<br />
für das LKH Klagenfurt<br />
NEU erwartet. Noch vor Jahreswechsel<br />
fiel der einstimmige Beschluss, und<br />
somit konnte das nächste Kapitel um<br />
das Jahrhundert-Projekt aufgeschlagen<br />
werden.<br />
„Da die entscheidende Weichenstellung<br />
bereits Ende 2005 erfolgte,<br />
konnte gleich Anfang 2006 die Ausführungsphase<br />
gestartet werden. Und<br />
zwar mit den aufwändigen Vorbereitungen<br />
für die Ausschreibung”, zeigt<br />
sich Dipl.-Ing. Herwig Wetzlinger, Kaufmännischer<br />
Direktor<br />
des LKH Klagenfurt,<br />
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einer Vergabesumme<br />
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Projektleiter<br />
von LKH Klagenfurt<br />
NEU. Parallel<br />
dazu wird auch an<br />
den Ausführungsplanungen<br />
(Haustechnik,<br />
Einrichtungen<br />
etc.) weitergearbeitet.<br />
Das LKH Klagenfurt<br />
NEU wird bis<br />
2010 fertig gestellt und eines der modernsten<br />
Gesundheitszentren Europas<br />
sein. „Eine Klinik von höchstem Standard,<br />
die sich über die Folgekosteneinsparung<br />
selbst finanzieren wird.<br />
Das Vorhaben ist nicht nur für Patienten,<br />
Medizin und Pflege, sondern auch<br />
für die Kärntner Wirtschaft und damit<br />
verbundenen Arbeitsplätzen als Jahrhundert-Projekt<br />
anzusehen. Denn der<br />
größte Teil der Wertschöpfung wird<br />
hier in Kärnten bleiben”, garantiert<br />
Dipl.-Ing. Herwig Wetzlinger.<br />
Die zukünftigen Aufgaben und Inhalte<br />
des LKH Klagenfurt NEU formuliert<br />
der Kaufmännische Direktor folgend:<br />
„Patientenorientierte und leistungsfähige<br />
Krankenhäuser benötigen<br />
fächerübergreifende Schwerpunkte, in<br />
denen verwandte Fächer oder Fächergruppen<br />
zu Zentren zusammengeschlossen<br />
sind. Unser LKH Klagenfurt<br />
NEU wird sowohl über organbezogene<br />
als auch methodenbezogene Zentren<br />
verfügen. Das Ziel ist ein neues System<br />
durchgehender Patientenbetreuung<br />
und Ablaufgestaltung. Adäquate<br />
Funktionskonzepte werden bisher gültige<br />
ersetzen.”<br />
Für Top-Medizin in einem Top-Haus<br />
mit ausschließlich Zweibettzimmern<br />
auch auf der Allgemeinen Klasse wird<br />
also gesorgt sein. ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
Seite 16 • Visite 59 • März 2006
Physiotherapie bewegt<br />
Physiotherapie:<br />
„Nur“ Massage oder<br />
doch mehr?<br />
Physiotherapeuten arbeiten mit verschiedenen<br />
bewegungstherapeutischen und manuellen<br />
Behandlungskonzepten und -techniken.<br />
Massagen und physikalische Maßnahmen wie<br />
Fango und Elektrotherapie können ergänzend<br />
eingesetzt werden.<br />
Physiotherapeuten beschäftigen sich mit jenen<br />
Teilen und Funktionen des menschlichen Organismus,<br />
die mit <strong>Bewegung</strong> in Zusammenhang stehen<br />
– dazu zählen zum Beispiel unsere Muskulatur, die<br />
Gelenke, das Nervensystem, das Herz-Kreislaufsystem,<br />
der Atmungstrakt aber auch unsere<br />
Organe und die Psyche.<br />
Weg zum Wir<br />
50. Österreichischer Kongress für Krankenhausmanagement<br />
vom 29. bis 31. Mai in Villach.<br />
Namhafte Experten, großartiges Programm.<br />
Gesundheitsvorsorge grenzenlos<br />
– Kooperation und Internationalisierung<br />
im Gesundheitssektor”<br />
heißt das Generalthema des<br />
50. Österreichischen Kongresses für<br />
Krankenhausmanagement. Mit den<br />
breit gestreuten Inhalten soll vor allem<br />
aufgezeigt werden, welche Chancen<br />
und Potenziale ein Europa ohne Grenzen<br />
birgt und wie am besten mit den<br />
geänderten Rahmenbedingungen umgegangen<br />
werden soll.<br />
„In Zeiten erhöhten Kostendrucks<br />
und immer schnelleren Veränderungen,<br />
in denen die Schlagworte Globalisierung<br />
und Internationalisierung im<br />
Gesundheitssektor immer mehr an Gewicht<br />
gewinnen, stellt sich die Frage,<br />
ob wir diese Entwicklung nur auf uns<br />
zukommen lassen, oder ob wir sie aktiv<br />
mitgestalten wollen. Eine gute<br />
Möglichkeit dazu stellt die Nutzung<br />
von Synergien grenzübergreifender<br />
und internationaler Kooperationen<br />
durch die einzelnen Gesundheitsleister<br />
dar, um so die Potenziale der einzelnen<br />
Regionen – über alle Grenzen hinweg<br />
– auszuschöpfen”, ist Mag. Karl<br />
Wulz, Kaufmännischer Direktor des<br />
LKH Villach und Tagungsbeauftragter,<br />
überzeugt.<br />
Deshalb hat man sich bemüht, namhafte<br />
Experten sowie Beispiele erfolgreicher<br />
europäischer Zusammenarbeit<br />
für den Kongress zu gewinnen. „Bei<br />
der Auswahl der Referenten haben wir<br />
auch über den sprichwörtlichen Tellerrand<br />
hinausgeschaut, denn auch andere<br />
Wirtschaftssektoren haben sehr<br />
zukunftsträchtige Modelle für ein Miteinander<br />
in einer globalen Welt neuer<br />
Märkte entwickelt, welche sicher auf<br />
das Gesundheitswesen übertragbar<br />
wären”, so Mag. Wulz.<br />
Insgesamt 26 Vortragende werden<br />
sich im Rahmen des dreitägigen Jubiläumskongress<br />
im Congress Center<br />
Villach einbringen. Tag eins beginnt mit<br />
Fachausstellung, feierlicher Eröffnung<br />
sowie politischen Impuls- und Eröffnungsreferaten.<br />
Unter dem Motto „Der Weg zum<br />
Wir” stehen tags darauf Themen zu<br />
grenzüberschreitender Zusammenarbeit,<br />
Spezialisierung und Versorgungsauftrag,<br />
Kooperation mit Qualität sowie<br />
Mobilität der Patienten und Mitarbeiter<br />
auf dem Programm. Am dritten<br />
Tag wird schlussendlich über „Neue<br />
Perspektiven – Neue Märkte – Neue<br />
Chancen” gesprochen. ■<br />
www.kh-management.at<br />
Therapie bei instabilem Schultergelenk<br />
In den letzten Jahren hat die Physiotherapie sehr<br />
viel an Bedeutung gewonnen und ist nach Operationen<br />
(Knochenbrüchen, Tumoren etc.), bei akuten<br />
und chronischen Schmerzzuständen (Schulterschmerzen,<br />
Migräne, Bandscheibenvorfall etc.), in<br />
der Rehabilitation (Schlaganfall, Querschnittslähmung<br />
etc.), Prävention (Rückenschule, Ergonomie<br />
etc.) sowie in vielen anderen Bereichen nicht mehr<br />
wegzudenken.<br />
Großes Ziel ist es, die Patienten zu aktiver und<br />
eigenverantwortlicher Auseinandersetzung mit<br />
ihrem Problem zu führen. Kompetente Unterstützung<br />
erhalten sie dabei von Physiotherapeuten.<br />
Wegweiser zur Physiotherapie:<br />
1. Ausstellung einer Zuweisung zur Physiotherapie<br />
durch den Allgemeinmediziner oder Facharzt<br />
2. Bestätigung der Zuweisung bei der zuständigen<br />
Krankenkasse<br />
3. Einreichen der Honorarnote beim Versicherungsträger<br />
nach erfolgter Behandlung (jeweiliger<br />
Kassentarif wird rückerstattet, private<br />
Zusatzversicherungen refundieren eventuell den<br />
restlichen Betrag)<br />
Physiotherapeutin Martina Kordasch,<br />
Klagenfurt<br />
Infos unter:<br />
0650/4606706<br />
Visite 59 • März 2006 • Seite 17
LKH aktuell<br />
Kompetente Beraterinnen DGKS Karin<br />
Meyer (li.) und Elvira Habermann.<br />
genannt, ist weiter verbreitet als man<br />
vermuten möchte. Wie viele tatsächlich<br />
darunter leiden ist nicht genau<br />
bekannt, da zahlreiche Inkontinenz-<br />
Betroffene nicht in Statistiken erfasst<br />
sind. Einigermaßen verlässliche Zahlen<br />
liefert die Medizinische Gesellschaft für<br />
Kontinenz Österreich (MKÖ). Dabei<br />
zeigt sich, dass immer mehr Menschen<br />
– jede vierte Frau und jeder zehnte<br />
Mann – von Inkontinenz betroffen sind.<br />
Wobei diese Schwäche weder eine<br />
Frage des Alters noch des Geschlechtes<br />
ist.<br />
Inkontinenz – keine<br />
falsche Scham<br />
Ambulanzen für Kontinenz und Stoma im LKH Klagenfurt:<br />
Neues Konzept soll höchstmögliche Lebensqualität<br />
der Betroffenen sichern.<br />
Inkontinenz ist kein Schicksal, das einfach<br />
hingenommen werden muss.<br />
Den meisten Betroffenen kann durch<br />
fachgerechte Behandlung geholfen<br />
werden”, sind sich die Fachschwestern<br />
für Kontinenz- und Stomaberatung<br />
DGKS Elvira Habermann und DGKS<br />
Karin Meyer einig.<br />
Was vielfach aus falscher Scham<br />
verschwiegen wird, soll in den neuen<br />
Ambulanzen, die nun sowohl für Kontinenz-<br />
als auch Stomaberatung zuständig<br />
sind, spätestens ab Frühsommer<br />
dieses Jahres zum Thema gemacht<br />
werden. Harn- und Stuhlinkontinenz,<br />
auch Blasen- und Darmschwäche<br />
Inkontinenz trifft hauptsächlich Frauen.<br />
Neue Konzepte für mehr Lebensqualität.<br />
Individuelle Betreuung<br />
Eine der Hauptursachen für Harninkontinenz,<br />
von der meistens Frauen<br />
betroffen sind, ist beispielsweise die<br />
Beckenbodenschwäche nach vorangegangenen<br />
Geburten. Weitere Ursachen<br />
sind hormonelle<br />
Veränderungen,<br />
Übergewicht, Operationen<br />
im kleinen<br />
Becken, neurologische<br />
Erkrankungen,<br />
Diabetes und bei Männern vor allem<br />
eine vergrößerte Prostata. In den<br />
neuen Ambulanzen für Kontinenz und<br />
Stoma werden die individuellen Probleme<br />
betroffener Menschen gewissenhaft<br />
medizinisch abgeklärt. Nach<br />
eingehender Beratung wird dann auch<br />
die jeweils notwendige Therapieform<br />
angeboten, über Inkontinenzprodukte<br />
informiert bzw. deren korrekte<br />
Anwendung trainiert. Der umfangreiche<br />
Leistungskatalog umfasst unter<br />
anderem auch die prä- und postoperative<br />
Betreuung von Stomapatienten sowie<br />
deren ambulante Versorgung.<br />
„Unser Ziel ist, durch individuelle Betreuung<br />
der Betroffenen und deren<br />
Vertrauenspersonen die vorhandenen<br />
Ressourcen auf Seiten der Patienten<br />
und Angehörigen auszubauen und somit<br />
die höchstmögliche Lebensqualität<br />
zu sichern”, versichern Elvira Habermann<br />
und Karin Meyer. Die Stomaambulanz<br />
befindet sich derzeit im vierten<br />
Obergeschoss der Chirurgie West,<br />
Kontinenzberatung und Therapie im<br />
ersten Obergeschoss. ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
FOTOS: MONIKA ZET (2), LKH WOLFSBERG (2)<br />
Seite 18 • Visite 59 • März 2006
Rasche Erholung<br />
und Genesung<br />
Minimalinvasive Chirurgie – auch Knopflochchirurgie<br />
genannt – wird im LKH Wolfsberg erfolgreich eingesetzt.<br />
Knopflochchirurg im LKH Wolfsberg:<br />
OA Dr. Alexander Pertl.<br />
Ein wesentlicher Vorteil dieser<br />
Operationsmethode liegt darin,<br />
dass die Eingriffe für die Patienten<br />
deutlich weniger belastend sind”,<br />
hebt OA Dr. Alexander Pertl hervor.<br />
Die Technik der minimalinvasiven Chirurgie<br />
– auch Knopflochchirurgie genannt<br />
– ermöglicht eine raschere Erholung<br />
und Genesung der operierten<br />
Menschen, was wiederum zur Folge<br />
hat, dass diese das Krankenhaus früher<br />
verlassen können.<br />
„Bis zu 20 Prozent der Bauchoperationen<br />
werden bei uns bereits laparoskopisch<br />
durchgeführt”, ergänzt Dr.<br />
Pertl. Und der Trend ist steigend. Insbesondere<br />
in der Dickdarmchirurgie<br />
bewährt sich diese Operationstechnik.<br />
So können beispielsweise Divertikulose,<br />
Mastdarmvorfall, Polypen, Karzinome<br />
im Frühstadium oder auch<br />
chronische Darmentzündungen minimalinvasiv<br />
operiert werden.<br />
Die minimalinvasive Chirurgie der<br />
Gallenblase gehört heute bereits zu<br />
den Standardeingriffen. Aber auch andere<br />
Interventionen im Bauchraum, etwa<br />
die Lösung von Verwachsungen,<br />
Blinddarm- oder auch Leistenbruchoperationen<br />
sowie Eingriffe bei krankhafter<br />
Fettsucht sind laparoskopisch<br />
durchführbar.<br />
Millimeter-Schnitte<br />
Die endoskopische Chirurgie kommt<br />
ohne große, schmerzhafte Schnitte<br />
aus. Der Zugang zum Operationsgebiet<br />
ist über mehrere kleine, fünf bis<br />
zehn Millimeter lange Einschnitte möglich.<br />
Mit Mikroinstrumenten und einer<br />
Miniaturkamera mit optimaler Sicht<br />
werden chirurgische Eingriffe in geschlossenen<br />
Körperhöhlen durchgeführt.<br />
Der Chirurg arbeitet über den<br />
Bildschirm, wobei jede <strong>Bewegung</strong> der<br />
Instrumente millimetergenau auf dem<br />
Bildschirm sichtbar ist.<br />
Das gesamte Operationsteam hat<br />
das gleiche Bild vor Augen. „Jeder Eingriff<br />
wird per Video aufgezeichnet und<br />
ist damit dokumentiert”, erklärt Dr.<br />
Pertl. Bereits in absehbarer Zeit sollte<br />
Endoskopischer Eingriff – geringere<br />
Belastung, raschere Erholung.<br />
eine lückenlose OP-Dokumentation<br />
EDV-gestützt möglich sein.<br />
Im LKH Wolfsberg wird die Knopflochchirurgie<br />
bereits seit 1990 praktiziert.<br />
In dieser Zeit erworbene Kompetenzen<br />
führen unter anderem dazu,<br />
dass im Unterkärntner Spital alljährlich<br />
zweimal Workshops veranstaltet werden,<br />
an denen jeweils sechs bis acht<br />
chirurgische Fachärzte aus allen Bundesländern<br />
teilnehmen. In einem theoretischen<br />
und einem praktischen Teil –<br />
zwei bis drei Operationen – werden<br />
standardisierte Operationstechniken in<br />
der minimalinvasiven Dickdarmchirurgie<br />
vorgestellt. Ein Erfahrungsaustausch,<br />
der für die Weiterentwicklung<br />
der Knopflochchirurgie unerlässlich sei,<br />
so Dr. Pertl. ■<br />
www.lkh-wo.at<br />
Visite 59 • März 2006 • Seite 19
Gesundheitswesen<br />
Brücken bauen<br />
de eine Patientenbefragung<br />
durchgeführt<br />
die zu Tage förderte,<br />
dass bessere Fremdsprachenkenntnisse<br />
der<br />
Krankenhausmitarbeiter<br />
wünschenswert wären.<br />
Darauf reagierte man mit<br />
Italienisch-, Deutsch- und<br />
Slowenischkursen, die mit<br />
großer Begeisterung angenommen<br />
wurden. Wichtig<br />
war in diesem Zusammenhang<br />
ebenfalls das Verfassen<br />
von dreisprachigem Sprachmaterial.<br />
Auch das Austauschprogramm<br />
lief bestens, Tagungen<br />
und Kongresse in allen drei<br />
Regionen waren und sind große Renner.<br />
Interdisziplinär, international und<br />
interkulturell ausgerichtet sein, lautet<br />
Internationale Fortbildungsakademie für<br />
Gesundheitsberufe – ein Projekt auf Erfolgskurs.<br />
Über den sprichwörtlichen Tellerrand<br />
hinausschaun, miteinander<br />
und voneinander lernen, Synergien<br />
suchen und nützen. Das und vieles<br />
mehr ist angesagt seit Herbst 2005,<br />
als die Internationale Fortbildungsakademie<br />
für Gesundheitsberufe gegründet<br />
wurde. Seither ist das Vorhaben,<br />
welches von den Regionen Kärnten,<br />
Friaul-Julisch Venetien und Veneto<br />
gemeinsam getragen wird, eines der<br />
erfolgreichsten Interreg-Projekte.<br />
Grenzüberschreitend<br />
„In dem von der EU und dem Land<br />
Kärnten kofinanzierten Projekt geht es<br />
darum, Brücken zwischen den Gesundheitssystemen<br />
der beteiligten Regionen<br />
zu bauen. Um die Wichtigkeit<br />
dieses Schrittes besser vor Augen zu<br />
führen, hier ein paar Zahlen: In diesem<br />
Zusammenhang sprechen wir von nicht<br />
weniger als insgesamt 6,5 Millionen<br />
Menschen, für die adäquate medizinische<br />
Versorgung gewährleistet werden<br />
muss. Weiters von insgesamt 125 Krankenanstalten<br />
mit über 30.000 Betten<br />
und über 75.000 Beschäftige hüben<br />
und drüben der Grenzen,” erklärt Dr.<br />
Hugo Tschernutter, Leiter der Abteilung<br />
14 - Sozial- und Gesundheitsrecht<br />
sowie Krankenanstalten des Landes<br />
Kärnten.<br />
Weiter segeln<br />
Nimmt man es ganz genau, so reichen<br />
die Wurzeln der Akademie zurück<br />
ins Jahr 2004. Denn aufgrund der umfangreichen<br />
Maßnahmen der damals<br />
bereits bestehenden Arbeitsgruppen<br />
des Projekts „Grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit in der Patientenversorgung”,<br />
die unter anderem gemeinsam<br />
erarbeitete Sprachkurse, Austauschprogramm,<br />
Tagungen und Seminare<br />
umfassen, wurde bereits über<br />
eine mögliche Weiterführung und Verankerung<br />
in Form einer internationalen<br />
Akademie im Gesundheitswesen<br />
diskutiert. In der Zwischenzeit ist viel<br />
geschehen, und das Projekt segelt weiter<br />
auf Erfolgskurs. Beispielsweise wur-<br />
Fortbildungsakademie auf Erfolgskurs<br />
durch Dr. Hugo Tschernutter.<br />
die Philosophie der Internationalen<br />
Fortbildungsakademie für Gesundheitsberufe.<br />
„Unser Kernziel wird weiterhin<br />
sein, am Aufbau eines internationalen<br />
interdisziplinären Zentrums zur<br />
Schaffung eines Leistungsangebotes<br />
sowie an der Durchführung von Projekten<br />
in den Bereichen Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung, des Erfahrungsaustausches<br />
und der Beratung zu arbeiten,”<br />
versichert Dr. Hugo Tschernutter abschließend.<br />
■<br />
FOTOS: AKL (4)<br />
Seite 20 • Visite 59 • März 2006
Ausdruck für Achtung<br />
und Mitgefühl<br />
Erfreulich: 41 Abschlussdiplome an neue Krankenschwestern und -pfleger wurden<br />
von Gesundheitsreferent LR Wolfgang Schantl überreicht.<br />
Wolfgang Schantl überreichte<br />
Abschlussdiplome.<br />
Die Pflege ist ein Ausdruck für<br />
Achtung, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft<br />
gegenüber den<br />
Mitmenschen”, hob Gesundheitsreferent<br />
LR Dr. Wolfgang Schantl die zunehmende<br />
und besondere Bedeutung<br />
dieses Berufsstandes in unserer Gesellschaft<br />
hervor. Mit großer Hochachtung<br />
überreichte er 41 jungen Krankenschwestern<br />
und -pflegern der Schulen<br />
für Gesundheits- und Krankenpflege<br />
des Landes Kärnten Klagenfurt und<br />
Villach vor kurzem ihre Diplome.<br />
„Gute und effiziente Pflegequalität<br />
setzt qualifizierte MitarbeiterInnen voraus.<br />
Kärnten verfügt über hervorragende<br />
Krankenpflegeschulen und engagiertes<br />
Lehrpersonal, die diesem Anforderungsprofil<br />
während der Ausbildung<br />
hundertprozentig Rechnung tragen<br />
und über die Landesgrenzen hinaus<br />
hohes Ansehen genießen”,<br />
würdigte Schantl die heimischen<br />
Ausbildungseinrichtungen.<br />
Diplome für Villacher<br />
AbsolventInnen:<br />
Julia Florentine Fengler, Marietta Daniela<br />
Gasser, Rainer Gotthardt, Eva-<br />
Maria-Guggenberger, Karin Haberl,<br />
Katharina Hassler, Tamara Jug, Peter<br />
Othmar Friedrich Kainig, Natascha<br />
Kresse, Rene Roland Michalic, Mila<br />
Milojevic, Sandra Müller, Daniela<br />
Prevorcic, Teresa Reichhold, Alexandra<br />
Mercedes Richter, Christoph<br />
Schwarz, Manuel Ulbing, Ulrike Anneliese<br />
Unterkofler, Selma Veladzic,<br />
Markus Vogel, Christina Walker,<br />
Martina Weyrer, Markus Zoppoth.<br />
Diplome für Klagenfurter<br />
AbsolventInnen:<br />
Irmgard Edler, Alexandra Hofstätter,<br />
Konrad Jernej, Brigitte Joun, Karin<br />
Maria Kropp, Walburga Dorothea Kuttnig,<br />
Miroslava Mikl, Anton Michael<br />
Nuck, Melitta Oitzinger, Margit Plahsnig,<br />
Hildegard Reiner, Waltraud Schönberg,<br />
Anke Susanne Schriefl, Birgit<br />
Schweiger, Karin Josefine Unterlerchner,<br />
Jutta Wurzer, Waltraud Zenkl,<br />
Sigrid Zoppoth. ■<br />
Gehaltsschema unantastbar<br />
❑ Gesundheitsreferent Wolfgang Schantl erteilt eine klare<br />
Absage an die Senkung von Spitals-Gehältern.<br />
Die Mitarbeiter der Kärntner Spitäler nimmt Gesundheitslandesrat<br />
Wolfgang Schantl gegenüber dem Bundesrechnungshof<br />
in Schutz, welcher die Senkung der Gehälter<br />
fordert: „Unser so genanntes K-Schema ist vorbildlich und<br />
unantastbar.<br />
Die großartigen Leistungen der Kärntner Spitalsmitarbeiter<br />
verdienen eine angemessene Bezahlung.”<br />
Schantl bekannte sich darüber hinaus einmal mehr zur<br />
Bestandsgarantie für alle Kärntner Spitäler und erteilte<br />
damit Forderungen des Bundesrechnungshofes nach der<br />
Schließung von Standorten ebenfalls eine klare Absage.<br />
Den Patienten und Mitarbeitern zumutbare Einsparungspotenziale<br />
würden in Zukunft durch einen<br />
sinnvollen Ausbau von Kooperationen genützt werden.<br />
Visite 59 • März 2006 • Seite 21
Kabeg/LKH Klagenfurt<br />
Alles aus einer Hand<br />
Das Zentrallabor des LKH Klagenfurt bietet nun gesamtes Spektrum der<br />
Laboruntersuchungen an.<br />
Niedergelassene Ärzte, sämtliche<br />
Spitäler Kärntens und alle Abteilungen<br />
des LKH Klagenfurt<br />
können nun ein erweitertes Serviceangebot<br />
des Zentrallabors nutzen. Denn<br />
seit Neujahr verfügt das Institut für Medizinische<br />
und Chemische Labordiagnostik<br />
im LKH auch über eine eigene<br />
Bakteriologie: „Das bedeutet, dass sowohl<br />
der gesamte Bereich der Mikrobiologie<br />
als auch der Bakteriologie von<br />
uns abgedeckt wird. Dadurch kommt<br />
es zu einer effizienteren Bearbeitung<br />
von Proben”, freut sich der Vorstand<br />
der Abteilung, Univ.-Prof. DDr. Pranav<br />
Sinha, über die sinnvolle Zusammenlegung.<br />
Servicestelle für alle<br />
Die Servicestelle mit allem Drum und<br />
Dran wurde erst möglich, als die<br />
<strong>KABEG</strong> (Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft)<br />
mit Jahresbeginn den<br />
humanmedizinischen Bereich der<br />
BBSUA (Bundesstaatliche bakteriologisch-serologische<br />
Untersuchungsanstalt)<br />
übernahm.<br />
„Daraus haben sich unter anderem<br />
Synergien in der Leistungserstellung<br />
und im Verwaltungsbereich ergeben.<br />
Von unserer Seite laufen auch<br />
Bemühungen, mit der GKK einen Vertrag<br />
auszuhandeln, der die Übernahme<br />
der bakteriologisch-serologischen<br />
Zentrallabor<br />
Im Zentrallabor des LKH Klagenfurt<br />
arbeiten auf 1300 Quadratmetern<br />
etwa 95 MitarbeiterInnen an<br />
modernen leistungsstarken Geräten:<br />
schichtweise, 365 Tage bzw. Nächte<br />
im Jahr. Sie erstellen Analysen von<br />
Blut- und Gewebsproben nicht nur<br />
für das LKH Klagenfurt, sondern für<br />
sämtliche Spitäler Kärntens und<br />
niedergelassene Ärzte. Insgesamt<br />
sind es an die drei Millionen Proben<br />
pro Jahr, die untersucht werden. ❑<br />
Leistungen für niedergelassene Ärzte<br />
in Kärnten garantiert. An dieser Stelle<br />
möchten wir unseren Kunden noch einmal<br />
versichern, dass die Erbringung<br />
aller Leistungen weiterhin in bisher<br />
gewohnter Qualität und Zeitnähe<br />
erfolgt”, so Mag. Manfred Ferch vom<br />
Kabeg-Management.<br />
Kontrollierte Qualität<br />
Das Institut für Medizinische und<br />
Chemische Labordiagnostik im LKH<br />
Klagenfurt zählt zu den größten Labors<br />
Österreichs und bietet eine der umfassendsten<br />
Angebotspaletten aus<br />
dem Bereich der Laboratoriumsmedi-<br />
Prof. DDr. Pranav Sinhas Zentrallbor<br />
ist auch Servicestelle für<br />
niedergelassene Ärzte.<br />
zin. „Durch die Verbindung labordiagnostischer<br />
und mikrobiologischer Diagnostik<br />
vor Ort können wir Ressourcen<br />
gemeinsam nutzen. In unserem Labor<br />
werden täglich an die 13.000 Untersuchungen<br />
aus 1000 verschiedenen<br />
Parametern durchgeführt. Sie werden<br />
kontinuierlich mit entsprechenden<br />
internen und externen Qualitätskontrollprogrammen<br />
kontrolliert”, berichtet<br />
Prof. Sinha. ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
FOTO: MONIKA ZET (1)<br />
Seite 22 • Visite 59 • März 2006
Stellenausschreibung<br />
Promotion<br />
Internationale Einsätze des<br />
Österreichischen Bundesheeres<br />
Das Österreichische Bundesheer stellt im Rahmen internationaler Einsätze auch medizinische Betreuung zur Verfügung.<br />
Da diese medizinische Versorgung derzeit aus dem aktuellen Personalstand des Österreichischen Bundesheeres<br />
nicht gedeckt werden kann, wurde die <strong>KABEG</strong> vom Heerespersonalamt um Unterstützung gebeten.<br />
Das Bundesheer sucht vorerst für die Sanitätsgruppe<br />
Klagenfurt zwei Ärzte/Ärztinnen mit jus practicandi, welche<br />
sich für mindestens drei Jahre verpflichten. Während dieser<br />
Verpflichtungsdauer ist ein Auslandseinsatz im Ausmaß von<br />
mindestens sechs Monaten vorgesehen.<br />
Die Aufgabe besteht darin, die eingesetzten Truppen<br />
im Einsatzgebiet (Ausland) medizinisch zu betreuen. Um<br />
diesen Anforderungen gerecht werden zu können, erhalten<br />
Sie seitens des Bundesheeres eine einsatzspezifische organisatorische<br />
Ausbildung.<br />
Für Informationen Die Entlohnung erfolgt über einen<br />
steht Ihnen<br />
Sondervertrag gemäß Vertragsbedienstetengesetz<br />
1948. Für<br />
Oberleutnant Mag. (FH)<br />
Alexander Lubas unter Auslandseinsätze gebührt eine<br />
Tel. 0316/5993-44280 bzw. spezielle Auslandsvergütung.<br />
0664/622 12 74<br />
Weiters bietet Ihnen das Bundesheer<br />
für Ihre Bereitschaft, diese<br />
gerne zur Verfügung.<br />
❑ Ihre schriftliche<br />
Aufgabe wahr zu nehmen, nach<br />
Bewerbung richten Sie<br />
Beendigung der Verpflichtung<br />
ebenfalls direkt an das<br />
eine Berufsweiterbildung Ihrer<br />
Heerespersonalamt<br />
Wahl in der Dauer von einem<br />
z. Hd.<br />
Drittel der Verpflichtungsdauer<br />
Oberleutnant Mag. (FH)<br />
Alexander Lubas<br />
(1 Jahr) an sowie eine Entgeltfortzahlung<br />
für diesen Zeitraum.<br />
Straßganger Straße 171<br />
8052 Graz<br />
Sollten Sie in einem unbefristeten<br />
Dienstverhältnis zum Land Kärnten<br />
stehen, so hat der Vorstand der <strong>KABEG</strong> die Empfehlung an<br />
die Med. Direktoren ausgesprochen, Ihnen nach gegebener<br />
carinthian<br />
www.bogendruck.at<br />
dienstlicher Möglichkeit für diese Verwendung im Rahmen einer<br />
Kaderpräsenzeinheit einen Karenzurlaub zu gewähren.<br />
Carinthian Bogendruck GmbH | Liberogasse 6 | 9020 Klagenfurt | Telefon 0463.5880.0 | office@carinthian.co.at<br />
■<br />
Grafik | Alexander Klünsner<br />
Visite 59 • März 2006 • Seite 23
Die Schönheit der Bergwelt.<br />
Die Reinheit des Wassers.<br />
www.gasteiner.at<br />
Unser Quellgebiet ist uns wichtig: Gasteiner Mineralwasser kommt direkt aus den Quellen von<br />
Europas größtem Naturschutzgebiet, dem Nationalpark Hohe Tauern. Gefiltert durch kristallines<br />
Urgestein ist Gasteiner von besonderer Reinheit und steht für kristallklaren Genuss.