AktuelleS - Evangelische Kirche in Mannheim
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kirchGelD<br />
Andersse<strong>in</strong> als Normalzustand<br />
Nach der Premiere im Jahr 2011 war auch das zweite Kirchgeldprojekt<br />
der „evangelischen geme<strong>in</strong>de käfertal und im rott“ e<strong>in</strong> voller<br />
Erfolg. „Wir haben e<strong>in</strong>e Punktlandung h<strong>in</strong>gelegt“, vermeldete<br />
jetzt Pfarrer<strong>in</strong> Kyra Seufert voller Dankbarkeit für die vielen e<strong>in</strong>gegangenen<br />
freiwilligen Spenden. Alle drei Projekte können realisiert<br />
werden. Erst vor kurzem fand e<strong>in</strong> Ausflug von Beh<strong>in</strong>derten und<br />
Nicht-Beh<strong>in</strong>derten <strong>in</strong>s Biosphärenhaus nach Fischbach statt. „Das<br />
war für alle e<strong>in</strong> tolles Erlebnis“, berichtet die Pfarrer<strong>in</strong> und ist sehr<br />
glücklich, dass die Käfertaler auch für e<strong>in</strong> soziales Projekt gespendet<br />
haben, das über die Ortsgrenzen h<strong>in</strong>ausgeht.<br />
„Wir waren uns nicht so sicher, ob das funktioniert“, gibt Kyra Seufert<br />
zu. Doch e<strong>in</strong>gegangene Spenden <strong>in</strong> Höhe von 2.310,83 für den<br />
<strong>in</strong>klusiven Ausflug sprechen e<strong>in</strong>e deutliche Sprache. „Es war schon<br />
berührend, dass Leute Geld geben, damit andere e<strong>in</strong>en Ausflug<br />
machen können – das f<strong>in</strong>de ich genial“, ist die Pfarrer<strong>in</strong> begeistert.<br />
„Das ist e<strong>in</strong> Luxus, der da f<strong>in</strong>anziert worden ist, und der <strong>in</strong> absoluter<br />
Normalität stattf<strong>in</strong>den konnte.“ Senioren, junge Familien, Konfirmanden<br />
von vor zwei Jahren und zum Teil Schwerbeh<strong>in</strong>derte machten<br />
sich im voll besetzten Reisebus auf die Fahrt <strong>in</strong> die Pfalz.<br />
Organisiert hatte die Fahrt Ruth Benders, die stellvertretende Leiter<strong>in</strong><br />
von b.i.f. ambulante Dienste, e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung der Geme<strong>in</strong>dediakonie,<br />
die <strong>in</strong> Käfertal untergebracht ist. Ganz bewusst habe man<br />
sich dafür entschieden, e<strong>in</strong>en Ausflug für Menschen mit und ohne<br />
Beh<strong>in</strong>derung zu organisieren. „Wir wollten mit dieser Idee e<strong>in</strong><br />
Zeichen setzen, dass sich e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de aus Jung und Alt, mit und<br />
ohne E<strong>in</strong>schränkung, zusammensetzt und geme<strong>in</strong>same Interessen<br />
26 | Rückblick: Kirchgeld 2012<br />
Geme<strong>in</strong>debrief 4 | 2012<br />
vorhanden s<strong>in</strong>d“, me<strong>in</strong>t Ruth Benders.<br />
Für Kyra Seufert und ihren Mann Gerd Frey-Seufert zeigen die<br />
zahlreichen e<strong>in</strong>gezahlten Spenden, dass Inklusion vielen Menschen<br />
am Herzen liegt und dass sie etwas dazu beitragen wollen, dass<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung mitten <strong>in</strong> unserer Gesellschaft leben<br />
können. „Andersse<strong>in</strong> muss Normalität werden“ – für die beiden<br />
Pfarrer ist dieses Postulat e<strong>in</strong> wesentlicher Grundsatz christlichen<br />
Glaubens. <strong>Kirche</strong> als Garant e<strong>in</strong>er anderen Lebenswirklichkeit:<br />
„Unsere Aufgabe als Christen ist es, Bed<strong>in</strong>gungen zu schaffen, dass<br />
wir mite<strong>in</strong>ander leben können.“<br />
Kyra Seufert betont: „Es geht nicht um Mitleid oder Duldung der<br />
beh<strong>in</strong>derten Menschen, sondern um Teilhabe und Integration als<br />
ganz normaler Bestandteil des Stadtteillebens.“ Aus diesem Selbstverständnis<br />
heraus habe sich der Schwerpunkt „Diakonie <strong>in</strong> Käfertal“<br />
als Profil der Geme<strong>in</strong>dearbeit entwickelt. Seit vier Jahren ist das<br />
Thema Inklusion Bestandteil der Konfirmandenarbeit. Diese bereiten<br />
e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>klusiven Gottesdienst vor und feiern ihn geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Beh<strong>in</strong>derten. Klar, dass sie auch beim ersten „all <strong>in</strong>clusive“-Ausflug<br />
als Begleitpersonen mit dabei waren. Seufert ist sich sicher: „Nur<br />
wenn man mite<strong>in</strong>ander erlebt, bauen sich Hemmschwellen und<br />
Beh<strong>in</strong>derungen ab.“<br />
Der Ältestenkreisvorsitzende Wolfgang Mentzel war ebenfalls mit<br />
von der Partie und empfand den Ausflug als <strong>in</strong>teressant und spannend:<br />
„Wie die sich gefreut und mitgemacht haben, hat mich schon<br />
bee<strong>in</strong>druckt.“ Alle hätten sich aktiv beteiligt. Im Biosphärenhaus<br />
konnten sich die rund 50 Teilnehmer auf vielfältige Weise e<strong>in</strong>en