02.01.2013 Aufrufe

TABLET PC TABLET PC - hasler.tv

TABLET PC TABLET PC - hasler.tv

TABLET PC TABLET PC - hasler.tv

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LIFESTYLE PIMENT D`ESPELETTE<br />

FETE DU PIMENT –<br />

DAS PEPPER-FESTIVAL<br />

In Espelette wird die Ernte der wer<strong>tv</strong>ollen Chili-Schoten alljährlich<br />

kräftig gefeiert, und zwar jeweils am letzten Oktober-Wochenende.<br />

Fast alle Strassen und Gassen sind dann von Ständen gesäumt, an<br />

denen die Bauern der Region ihre Produkte präsentieren und verkaufen.<br />

Ausserdem gibt es Spiele, Musik und jede Menge lokale Leckereien zu<br />

probieren – das Fest ist eine Unterhaltung für die ganze Familie. Im<br />

Mittelpunkt steht dabei natürlich Piment d`Espelette. Hat die Stadt<br />

normalerweise um die 2.000 Einwohner, so steigt die Zahl durch die<br />

Besucher zum Festival auf das Zehnfache. Keiner möchte die Ernte und<br />

das ausgiebige Feiern verpassen.<br />

Am Sonntagmorgen findet ein spezieller Gottesdienst statt, bei dem<br />

die Ernte des Jahres gesegnet wird. Im Schloss in Espelette wird die<br />

„Persönlichkeit des Jahres“ gekürt. Nachdem diese etwas des frischen<br />

Chili probiert hat, muss sie geloben, den berühmten Piment d`Espelette<br />

für alle Zeiten zu verteidigen.<br />

Die grösste Attraktion sind aber zweifellos die vielen Verkaufsstände,<br />

und fast überall gibt es etwas zu probieren. Hektik und Panik sind hier<br />

völlig unbekannt. Jeder geniesst die Idylle des Ortes und freut sich<br />

an den schönen und bunt gestalteten Produkten. Rechtzeitig zum Fest<br />

werden jede Menge frische Stränge mit den roten Schoten fertiggestellt.<br />

Sie prägen an diesem Wochenende das Bild in den Strassen<br />

von Espelette. Vom 29.-30. Oktober 2011 öffnet Espelette das nächste<br />

Mal seine Tore.<br />

Die Pflanzen, aus denen Piment d`Espelette ursprünglich hervorgingen,<br />

gelangten aus Mexiko ins französische Baskenland. Es<br />

wird angenommen, dass ein Seemann, der hier bereits regelmässig<br />

Mais eingeführt hatte, eines Tages auch eine Ladung Chilischoten<br />

mitgebracht hat. Das Klima im Baskenland war ideal für die Pflanze,<br />

und einige Bauern begannen mit dem Anbau der Chili-Pflanze.<br />

Doch zunächst wurden die feurigen Früchte rein zu medizinischen<br />

Zwecken genutzt. Erst mit der Zeit hat man herausgefunden, dass<br />

die Pflanze sehr vielseitig ist und viele Verwendungsmöglichkeiten<br />

bietet. Man erkannte, dass sich die scharfen Schoten auch hervorragend<br />

zum Würzen und als schmackhafte Beilage eignen. Zudem<br />

sind sie bei der Konservierung von Fleisch, insbesondere Schinken<br />

und Wurst, sehr hilfreich. Schinken, der mit dem roten Chilipulver<br />

eingerieben ist, findet man auch heute noch überall rund um Espelette,<br />

ebenso pikante luftgetrocknete Wurst.<br />

VON DER SAAT BIS ZUM PULVER<br />

Bereits im Februar werden die ersten Samen gesät und im Gewächshaus<br />

vorgezogen. Denn auch in Espelette ist es zu dieser Jahreszeit<br />

zu kalt für die Anpflanzung im Freien. Ab Mai erfolgt dann langsam<br />

das Auspflanzen in die Felder. Die ersten Blüten zeigen sich Mitte<br />

Juni. Bis dahin waren die Chili-Bauern fleissig, in der Regel per Hand<br />

haben sie das Unkraut zwischen den Pflanzen entfernt und Stützpfosten<br />

eingeschlagen. Die Schoten sind zunächst grün. Haben sie ihre<br />

endgültige Länge von 7 bis 14 cm erreicht, bekommen sie allmählich<br />

ihre signalrote Farbe, für die Piment d`Espelette weithin bekannt ist.<br />

Im August, wenn die Oberfläche der Schoten zu ca. 80% rot ist,<br />

beginnen die Bauern mit der Ernte. Diese geschieht ebenfalls grundsätzlich<br />

von Hand und zieht sich vom Spätsommer bis zu den ersten<br />

Herbstfrösten hin. Nach der Ernte werden die Chilis vorsortiert. Die<br />

hinsichtlich Form und Farbe perfekten Schoten werden für Stränge<br />

verwendet, die in der Gegend um Espelette „cordes“ heissen oder<br />

auch „tresse de piments“. Die übrigen werden zu Pulver verarbeitet.<br />

Gemäss AOC-Vorgabe müssen die Stränge mindestens 20 Schoten<br />

enthalten. Sie werden an den Stielen durchbohrt und aufgefädelt.<br />

Verkauft werden dürfen sie allerdings erst, wenn sie dann noch das<br />

AOC-Siegel verpasst bekommen haben.<br />

Um die verbleibenden Chilis auf die Pulver-Herstellung vorzubereiten,<br />

werden sie zunächst an der Luft getrocknet. Dazu hängen<br />

sie an den Häusern, wie man es in Espelette im Herbst überall bestaunen<br />

kann. Beim Trocknen an der frischen Luft entwickeln die<br />

Schoten nach ca. 20 Tagen das für Piment d`Espelette typische<br />

köstliche Aroma. Nachdem im heissen Ofen die Restfeuchtigkeit<br />

aus den Schoten entfernt wurde, werden sie gemahlen und in Beutel<br />

verpackt. Nach einer offiziellen Qualitätsprüfung erhält das Pulver<br />

ein Zertifikat und darf unter dem geschützten Namen „Piment<br />

d`Espelette“ verkauft werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!