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mag4you 04/2006
BIN ICH BEI BIG BROTHER?
Ein Leben ohne Internet ist in unserer modernen Industriegesellschaft kaum mehr vorstellbar. Mit diesem, in alle Bereiche des Lebens
eingedrungenen Kommunikationssystem, muss auch mal der Frage nach Datenschutz und Möglichkeit über Demokratie im
Netz nachgegangen werden. mag4you hat immer wieder gelesene Begriffe, die aber kaum geläufig sind, mit Beate Zechmeister,
Internetpädagogin des Landes Oö., für dich erläutert.
„BIG BROTHER“ DURCH INTERNET
Seit Dezember 2005 ist es europäisches
Recht, dass Telekommunikationsanbieter
zwischen 6 und 24 Monate lang speichern
müssen, unter welcher IP-Adresse ein EU-
Bürger wann was gemacht hat. In Österreich
soll diese Richtlinie ab Sommer 2007 umgesetzt
werden. In Telefonnetzen wird das
schon seit langer Zeit mitprotokolliert und
niemand regt sich heute mehr darüber auf.
Fakt ist, man hinterlässt Spuren, wenn man
sich im Internet bewegt. Diese Spuren sind
nicht immer sofort einer bestimmten Person
zuzuordnen, sie können aber – wenn z.B.
die Polizei eine Anzeige erhält – miteinander
verknüpft werden und führen dann zum
Computer bzw. zur Telefonnummer des/der
entsprechenden User/in. Diese Maßnahmen
haben auch positive Seiten. Es ist so einfacher,
illegale Inhalte, Terroristennetzwerke
oder Extremismus im Internet zu bekämpfen.
Natürlich ist es aber oft so, dass man nur
Personen überwachen kann, die sich im
Netz nicht gut auskennen. Ähnlich wie bei
einer Videoüberwachung: Wer weiß, wo
Kameras stehen, wickelt seine Geschäfte
dort ab, wo die elektronischen Augen nicht
hinreichen. Im Großen und Ganzen ist es
im Internet so wie im wirklichen Leben –
was im realen Leben erlaubt ist, ist auch im
Internet erlaubt, was dort verboten ist, ist
auch im Netz illegal.
INTERNETDEMOKRATIE
Das Internet hat sich in den vergangenen
zehn Jahren als eines der wichtigsten Informations-
und Kommunikationsmittel für Beruf,
Schule und Freizeit etabliert. Auch die
Politik setzt sich inzwischen mit den vielfältigen
Möglichkeiten dieses Mediums auseinander.
Schlagworte wie „E-Democracy“ (elektronische
Demokratie) und „E-Government"
(virtuelle Verwaltung) charakterisieren den
Begriff Internetdemokratie, doch kaum einer
weiß genaueres damit anzufangen.
E-DEMOCRACY
Vielfach wird auch über elektronische Demokratie
diskutiert. Ein großer Vorteil des
Internets ist dabei die Interaktivität. Für die
Teilnahme an politischer Kommunikation
gibt es im Netz beinahe unbegrenzte Möglichkeiten
der Flexibilität, der Mitbestimmung
und auch der Überwindung sozialer und
räumlicher Grenzen. Darüber hinaus bietet
dieses neue Medium innovative Möglichkeiten
zur Bürgerbeteiligung z.B. Chats, Online-
Foren, E-Votings, Mailinglisten u.v.m. Zukünftig
wird es vielleicht auch virtuelle Parteitage,
Online Mitgliederversammlungen
via Video-Conferencing, Online-Wahlen und
Abstimmungen geben. Zum Beispiel hat der
Oö. Landtag seine Sitzungen in einem Pilotprojekt
live im Internet übertragen.
SICHERER UMGANG IM NETZ
Wichtig ist es, so wenig wie möglich private
Daten im Netz preiszugeben und wenn, nur
auf seriösen Seiten. Gratis-Software aus
dem Netz hat oft „Spione“ im Schlepptau.
Ihre Surfgewohnheiten werden protokolliert
und diese Infos werden dann oft an Firmen
weiterverkauft. Das Programm Ad-aware 6
blockt die Spione und entfernt sie vom PC.
MEHR INFOS
• www.e-media.at/workshop/tipps/sicherheit/main_sicherheit.asp
• www.saferinternet.at
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