1 - Mammut
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w 21-05-2002<br />
tiPPS auS Der PraxiS<br />
Seilmanagement am Stand<br />
Vor allem in Wasserfällen, aber auch in<br />
alpinen Felstouren und bei starkem Wind ist<br />
es wichtig, dass das Seil nicht in Schlingen<br />
vom Stand herunter hängt, die sich an Fels ‑<br />
blöcken oder Eiszapfen verhängen können.<br />
Könner le gen das Seil in Schlingen mal<br />
rechts, mal links über den Seilstrang ihrer<br />
Selbst si cherung, über Oberschenkel oder<br />
den Fuss und haben so jederzeit beste<br />
Kon trolle. Steigt der gleiche Vorsteiger die<br />
nächste Länge weiter, so muss das einge‑<br />
zogene Seil zuerst komplett durchgezo‑<br />
gen werden, damit es sauber nach oben<br />
wegläuft.<br />
erholungszeit nach Sturz<br />
Nach Sportkletterstürzen profitiert das Seil<br />
von einer Ruhepause. Nach harter Sturz‑<br />
be la stung sollte man dem Seil Er ho lungs‑<br />
zeit gön nen und wenn möglich das Seil‑<br />
ende wechseln. So können sich die vom<br />
Sturz ge streck ten Kunst stoffasern wieder<br />
‹<br />
Sauberes Seil‑<br />
management am Stand<br />
bei Mehrseillängen‑<br />
Touren erleichter das<br />
Handling.<br />
›<br />
Bei einer Seilver kür‑<br />
zung ist ein korrektes<br />
Abbinden mit Einbezug<br />
des Anseilpunktes<br />
lebenswichtig.<br />
››<br />
In speziellen Situatio‑<br />
nen ist ein Ablassen<br />
des Partners sicherer<br />
als selb ständiges<br />
Abseilen.<br />
regenerieren – die Lebensdauer kann deut‑<br />
lich ansteigen. Das Seil kann auch geschont<br />
werden, wenn man beim Ausbouldern einer<br />
Route nach dem Sturz nicht im Seil hängen<br />
bleibt, sondern sich direkt im Haken fixiert.<br />
Seilführung<br />
Eine geschickte Seilführung vermindert<br />
Rei bung und schont damit auch die Nerven.<br />
Das Seil sollte möglichst nicht über schar‑<br />
fe, rauhe Kanten, durch Risse oder hinter<br />
Blö cken laufen; dort kann es verklemmen,<br />
wird stark verschlissen und kann bei Sturz<br />
abgeschert werden. Geschickt platzierte<br />
Zwi schen si cheru ngen helfen dies zu vermei‑<br />
den. Es em pfiehlt sich, weit aus der Linie<br />
liegende Zwi schen sicherungen mit langen<br />
Band schlin gen einzuhängen. Lässt sich der<br />
Seil verlauf auch dadurch nicht ausreichend<br />
begradigen, kann die Halbseiltechnik an‑<br />
ge wandt werden – besonders bei «natural<br />
protected» Routen, wie sie beispielsweise in<br />
England üblich sind.<br />
oundw 23-05-2002<br />
Das kurze Seil<br />
Für kurze leichte Passagen ohne Absturz‑<br />
ge fahr kann das Seil zum Transport in<br />
Schlingen über die Schulter aufgenommen<br />
werden. Dazu legt sich jeder Seil partner<br />
so viele Schlingen wie angenehm über die<br />
Schul ter und fixiert das komplette Schlin‑<br />
gen bündel mit einer Umwicklung, einem<br />
Kreuz schlag und zusätzlich einem Schraub‑<br />
karabiner im Anseil punkt. Wird dies nicht<br />
gemacht, können sich die Schlingen bei<br />
Sturz zuziehen und oundw den 22-05-2002 Kletterer erwürgen.<br />
Zum Abnehmen wird Schlinge für Schlinge<br />
von der Schulter ge nommen, damit keine<br />
Krangel oder Knoten entstehen. Mit dem<br />
«kurzen Seil» gleichzeitig schwierige Passa‑<br />
gen zu begehen, ist eine Bergführertechnik<br />
mit be grenztem Anwen dungs bereich, die<br />
für Nichtprofis lebensgefährlich ist. Für sie<br />
heisst es: korrekt sichern oder seilfrei gehen.<br />
abseilen<br />
In geblocktem Gelände oder bei Wind be‑<br />
steht beim Abseilen die Gefahr, dass das<br />
komplett ausgeworfene Seil liegenbleibt oder<br />
sich verfängt; wird es zum Auswerfen nicht<br />
sehr exakt aufgenommen, bilden sich leicht<br />
Kno ten. Um dies zu vermeiden, oder auch<br />
bei schrä gem Verlauf der Abseillänge, kann<br />
es gün stiger sein, den Seilpartner ab zu‑<br />
lassen. Wird in Notfällen mit Halb mast wurf<br />
ab ge seilt, sollten die Seilstränge parallel<br />
ge führt werden, damit sie nicht krangeln.<br />
Die Dreierseilschaft<br />
In längeren Touren wird öfters in Dreier seil‑<br />
schaften geklettert, wobei ein Vorsteiger zwei<br />
Nachsteiger gleichzeitig sichert. Be nutzt man<br />
dazu zwei Einfachseile, dürfen vom Vorstei‑<br />
ger nie beide Stränge parallel in den Zwischen‑<br />
si cherungen eingehängt werden. Sonst kann<br />
ein gefährlich hoher Fang stoss entstehen.<br />
Für Dreierseilschaften können auch Halbsei‑<br />
le, aber nie Zwillingsseile eingesetzt werden.<br />
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