1 - Mammut
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waS wirD GeteStet<br />
Gebrauchsdehnung<br />
Die Gebrauchsdehnung gibt die Ela sti zität<br />
des Seils bei statischer Be la stung an. Ein<br />
mit 5 kg vorbelastetes Seilstück wird mit 80<br />
kg belastet: Die Dehnung darf bei Einfach‑<br />
und Zwillingsseilen 10% nicht überschrei‑<br />
ten, bei Halbseilen 12%.<br />
Die statische Gebrauchsdehnung charakte‑<br />
risiert vor allem den Komfort beim Top ro‑<br />
pen oder beim Aufziehen von Lasten (Haulen<br />
im Big Wall): Dabei ist es lästig, wenn<br />
geleistete Arbeit als Dehnung verpufft – oder<br />
wenn man beim Topropen eine schwere<br />
Stelle geklettert hat, zum Ru hen ins Seil<br />
sitzt und sich dann wieder unterhalb der<br />
Passage findet. Sicher heits relevanter ist die<br />
Dehnung bei Sturz (siehe unten), weil sie mit<br />
darüber entscheidet, ob der Stürzende etwa<br />
auf einem Band auf schlagen kann. In grober<br />
Näherung be steht eine Beziehung zwischen<br />
den beiden Werten für statische Gebrauchs‑<br />
dehnung und dynamische Fangstoss deh‑<br />
nung.<br />
oundw 28-05-2002<br />
Dehnung im<br />
ersten Sturz<br />
Dieser Parameter misst die Dehnung des<br />
Seils beim ersten Normsturz. Die maximal<br />
zulässige Dehnung bei dieser Prüfung<br />
be trägt 40%. Diese dynamische Sturz deh‑<br />
nung kennzeichnet das Brems verhal ten<br />
eines Seiles besser als der statische Wert<br />
der Gebrauchs deh nung. Bei grösserer Deh‑<br />
nung ist die Gefahr erhöht, beim Sturz<br />
auf Bändern oder ähnlichen Felsstrukturen<br />
aufzuschlagen. Alle <strong>Mammut</strong>‑Seile erfüllen<br />
die Forderungen der EN‑Norm. Mit Werten<br />
von 28 bis zu 32% liegen sie sogar weit<br />
unter den maximal erlaubten 40%.<br />
oundw 28-05-2002<br />
Mantelverschiebung<br />
Für diesen Test wird ein zwei Meter langes<br />
Seilstück fünfmal durch ein Prüfgerät ge‑<br />
zogen, eine Metalltrommel mit zickzackför‑<br />
mig versetzter Seilführung. Darin werden<br />
Mantel und Kern stark hin und her gewalkt.<br />
Dabei darf sich der Mantel um maximal 20<br />
Milli meter verschieben.<br />
Wenn sich beim Gebrauch Mantel und Kern<br />
verschieben, kann das Seil Wülste und<br />
Ver dickungen bekommen; sind die Enden<br />
un sau ber verschweisst, können Mantel<br />
oder Kern lose überstehen. Bei modernen<br />
Berg seilen tritt Mantelverschiebung kaum<br />
noch auf.<br />
oundw 28-05-2002<br />
Knotbarkeit<br />
Ein Überhandknoten wird mit 10 daN<br />
festgezogen und dann auf 1 daN entlastet.<br />
Danach darf der lichte Innendurchmesser<br />
des Kno tens maximal 1,1 mal so gross sein<br />
wie der Seildurchmesser.<br />
Die Knotbarkeit ist ein Anhaltspunkt für die<br />
Steifigkeit des Seiles: bei starren «Stri cken»<br />
lässt sich der Knoten nicht so eng zu ziehen<br />
wie bei geschmeidigeren. Mögli cher weise<br />
ist der Durchlauf durch das Siche rungs gerät<br />
erschwert. Die Aussagekraft dieses Wer tes<br />
darf allerdings nicht überbewertet wer den,<br />
da die Geschmeidigkeit des Seiles auch<br />
durch Pflege und Witterung mit bestimmt<br />
wird.<br />
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