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Juni - CAT-Verlag Blömer GmbH

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High End – Die Formel<br />

Vom 24. bis zum 27. April fand im M,O,C, in München die<br />

Messe „High End“ statt, auf der es um nichts anderes ging<br />

als „Der beste Ton. Das beste Bild“. Wir waren für Sie dort.<br />

Grundig-Legende<br />

Dr. Burghardt<br />

Schwäbe mit seinem<br />

„Eternal Arts“-<br />

Röhrenverstärker.<br />

High Fidelity, dieser Begriff scheint<br />

heute etwas aus der Mode gekommen<br />

zu sein und die Anlage ihren<br />

sozialen Wert eines Statussymbols<br />

eingebüßt zu haben. Dabei<br />

erzeugt ein hochkarätiges Musiksystem<br />

intensive Emotionen, es<br />

fasziniert und berührt den Zuhörer<br />

zutiefst. Die Musikwiedergabe in<br />

hoher, ja höchster Qualität ist<br />

weitgehend unüblich. Und das<br />

nicht etwa, weil man sie nicht<br />

32<br />

6/2008<br />

Es ist angerichtet<br />

bräuchte oder wollte. Sie ist<br />

schlicht unbekannt. Und da zu<br />

allem Überfluss auch klassische<br />

Konzerte nicht gerade<br />

überlaufen sind, fehlt zudem<br />

der Maßstab. Und das ist die<br />

Krux. Denn das, was ein<br />

Mini-Türmchen aus dem<br />

Supermarkt für 69 oder<br />

das 169-Euro-Heimkinopaket<br />

mit fünf Boxen<br />

von der Palette verschweigt<br />

– man hört es<br />

eben doch!<br />

Geiz klingt nicht<br />

Anlässlich der Pressekonferenz<br />

des Messeveranstalters High End<br />

Society brachte es Wilfried Ehrenholz,<br />

Eigentümer des dänischdänischdeutschenLautsprecherherstellers Dynaudio, auf den Punkt:<br />

„Geiz ist blöd.“<br />

Er sieht eine Verpflichtung der<br />

Branche, die High End nicht zur<br />

elitären Veranstaltung für wenige<br />

Musikbegeisterte zu machen, sondern<br />

die Magie hoher Klangqualität<br />

auch für normale Menschen zu<br />

erhalten und verstärkt zu transportieren.<br />

Aber wo kann man noch ein hoch-<br />

D i e H i g h E n d 2 0 0 8 i n Z a h l e n<br />

Die High End 2008 war bereits die 27. Veranstaltung ihrer Art und<br />

fand – nach langjährigem Aufenthalt im Kempinski Neu-Isenburg<br />

nahe Frankfurt – schon zum fünften Mal in Folge im Münchener<br />

M,O,C, statt. Sowohl die Anzahl der Aussteller insgesamt als auch<br />

der Anteil ausländischer Unternehmen (33%) nahm spürbar zu.<br />

Insgesamt 231 Firmen präsentierten auf um knapp 3.000 auf 18.400<br />

Quadratmeter erweiterter Fläche annähernd 800 verschiedene Marken.<br />

Der Donnerstag (24. April) als den Fachbesuchern vorbehaltener<br />

Tag ohne Publikumsverkehr fiel erstmalig nicht auf einen Feiertag.<br />

Nach ersten Verlautbarungen konnte die Gesamtbesucherzahl<br />

gegenüber dem Vorjahr nochmals um knapp acht Prozent gesteigert<br />

werden, was im Ergebnis knapp 14.000 Besucher bedeutet.<br />

Stärkster Messetag war der Samstag, hier kamen 35 Prozent mehr<br />

als im Vorjahr. Der Termin 2009 wird in Kürze bekanntgegeben.<br />

Man möchte zunächst die Zahlen auch im Hinblick auf den ausgefallenen<br />

Feiertag analysieren und dann erneut zum wichtigsten<br />

Branchentreff nach München einladen.<br />

wertiges HiFi-System unmittelbar war ohne Festplattenserver nach auf die Spitzenklasse noch gera- gera-<br />

und beeindruckend erleben? Rich- München gekommen.<br />

dezu wie ein Schnäppchen – und<br />

tig aufgestellt, mit gemessenen Auch wenn wichtige Anbieter wie klingt hervorragend. Sowohl bei<br />

Wand- und Hörabständen und Linn und Yamaha fehlten, wurde Lautsprechern als auch Geräten<br />

ohne die übliche Menge Unrat die Bresche von den deutschen drängt „Weiß“ als „Trendfarbe“ in<br />

zwischen den Boxen, nicht Unternehmen TePax (Arcus) aus die Wohnstuben.<br />

irgendwo lieblos in der Ecke<br />

auf einem Stapel, sondern<br />

Paderborn und T+A aus Herford<br />

bravourös gefüllt. Der PC oder Bildsprache<br />

exakt auf einem Rack positio- zumindest die mit Musik ange- Und das „beste Bild“? Es gehört<br />

niert, mit sinnvollem Zubehör füllte Harddisk erfährt – oftmals mittlerweile zum guten Ton. Unge-<br />

angereichert und möglichst drahtlos über W-LAN – die Anbinachtet des Zurückruderns privater<br />

mit der sogenannten „Single dung an die HiFi-Welt. Die Music- TV-Sender in Sachen HDTV und<br />

Speaker Demonstration“, bei Station von Arcus etwa beinhaltet der abwartenden Haltung der<br />

der nicht neben der angetrie- für rund 1.500 Euro neben der öffentlich-rechtlichen Anstalten<br />

benen Box noch zehn passiv 160-GB-Festplatte und dem CD- bis zu größeren Sportereignissen<br />

mitangeregte Lautsprecher Laufwerk noch einen 2 x 60 Watt in der Zukunft erfreuen sich LCD<br />

ihren ungewollten Beitrag zum kräftigen Digitalverstärker, ersetzt und Plasma großer Beliebtheit.<br />

Vortrag leisten. Und genau das somit eine herkömmliche Mini- Vor allem bei Panasonic und<br />

muss wieder erlebbar werden, Anlage.<br />

Pioneer, wo es künftig eine Teilwenn<br />

man mehr als MP3-Portis Dass der Flash- oder Plattenspei- Kooperation geben wird, gab es<br />

und LCD-Panels verkaufen will. cher oftmals sogar besser klingt phantastische Bildqualitäten zu<br />

Denn die laufen fast von selbst, als das mechanisch komplexere<br />

HiFi dagegen erfordert erlebnis- und für digitale Zeitfehler (Jitter)<br />

orientiertes Engagement. anfälligere CD-Laufwerk, sei hier<br />

Wissen die Leute in Ihrem Bekann- nur am Rande bemerkt. Ein am<br />

tenkreis, dass die gute, alte Lang- B+T-Stand demonstrierter CDspielplatte<br />

mit wenig Aufwand Player des US-Herstellers Boulder<br />

besser klingt als die CD? Gut, wir puffert gar einige Minuten der<br />

Panasonic DMP-BD50-3-EG<br />

wollen nicht missionarisch wer- abgespielten CD in einem Fest- sehen. Beide Unternehmen liefern<br />

den, der bequeme Silberling wird speicher und liest die – mehrfach auch Blu-ray-Zuspieler (Panasonic<br />

sicherlich nicht von Vinyl beerbt. ausgelesenen und von Jitter DMP-BD50, Pioneer BDP-LX70A)<br />

Aber die Platte, ohne Kopierschutz befreiten – Musikdaten erst aus und A/V-Peripherie hoher Quali-<br />

und Datenratenbeschränkung, hat diesem aus. Kostenpunkt dieses tät sowie DVD/HD-Recorder der<br />

immerhin bereits die angeblichen überragenden Spielers: 24.900 absoluten Topklasse (Panasonic<br />

Nachfolgeformate der CD, DVD- Euro. Dass es auch preiswerter – DMR-EX98V inklusive VHS-Recor-<br />

Audio und SACD, so gut wie über- und dennoch gut – geht, beweisen der, Pioneer DVR-LX70D). Pioneer<br />

lebt.<br />

Marken wie Arcam (jüngst als meldete sich jüngst auch mit<br />

Strömungen<br />

Elektronikschwester bei KEF/GP<br />

Acoustics gelandet), Cambridge<br />

hochwertiger Zweikanal-Elektronik<br />

zurück.<br />

Ein ganz klarer Trend, notwendig (Taurus High End, mit neuer Mitbewerber Denon rundete seine<br />

auch im Hinblick auf den iPod- Vor-/Endverstärkerkombi), System Blu-ray-Player DVD-2500BT (999<br />

Erfolg und das gefühlte Nach- Fidelity (im IAD-Vertrieb, ab 225 Euro) und DVD-3800BD (1.999<br />

wuchsproblem der Branche, ist<br />

Euro) Euro) derweil mit einer ultimativen<br />

die Einbindung der portab- portab-<br />

A/V-Prozessor/Endstufen-Kombilen<br />

MP3-Geräte in die<br />

nation (AVP/POA-A1HD) ab. So<br />

heimische HiFi-Umge-<br />

wächst zusammen, was – für<br />

bung. Amerikanische<br />

manche - zusammengehört.<br />

Herstellerlegenden wie<br />

Krell (Vertrieb Audio Reference)<br />

Wachsende Bedeutung<br />

mit der High End-Docking Station<br />

B & W-Zeppelin, iPod Lautsprecher-System Die Messe war geprägt von<br />

„KID“ für 1.500 Euro oder Copu-<br />

Wachstum. Die Ausstellungsflälare<br />

aus Bayern mit der mecha- Euro je Komponente), NAD (Dynche konnte gegenüber 2007 um<br />

nisch optimierten Kunstkorallen- audio) und Vincent (Geko). Letz- etwa 20 Prozent gesteigert wer-<br />

Basis (ab 2.500 Euro) für das tere liefert mittlerweile Wunschden, ebenso die Zahl der Ausstel-<br />

Apple-Kultprodukt, die sogar im lackierungen für die Geräte. Ergänzt ler. Auffallend war aber vor allem<br />

„Focus“ wohlwollend besprochen wird die Elektronik etwa durch die der Zuwachs an ausländischen<br />

wurde, glauben die Antwort gefun- preiswerten ProJect-Plattenspieler Fachbesuchern und Journalisten.<br />

den zu haben.<br />

(ATR) oder die neuen Lautspre- Das bedeutet, dass die High End<br />

Anbindungen gab es aber auch bei cherreihen Dynaudio Excite und unter den Branchenfachmessen<br />

noch bodenständigeren Herstel- Quadral Rhodium (ab 800/400 zur internationalen Institution<br />

lern wie B&W, Denon, NAD, Euro). Die Boxenhersteller achten geworden ist. Während auf der IFA<br />

Panasonic und Pioneer. Ein weite- zunehmend darauf, dass ihre in Berlin ab diesem Jahr neben<br />

rer Trend, neben den Dauerläufern Schöpfungen auch mit kleinerer Multimedia auch „Weiße Ware“ –<br />

des elitären Branchensegments Elektronik anzutreiben sind. Hier hier aber nun im Sinne von Haus-<br />

wie Plattenspieler – Neuheiten in ist auch für schmalere Geldbeutel haltsgeräten gemeint – zu sehen<br />

klassisch-zeitloser Form gab es Wohlklang drin. Angesichts der sein wird, hat sich München in<br />

hier etwa von Acoustic Solid, mitunter sechsstelligen Lautspre- seinem ureigenen Element spe-<br />

Music Hall und Project – und Röhcherpreise in München wirkt die zialisiert, unersetzbar gemacht,<br />

renverstärker, zeichnet sich beim neue Canton Vento Reference 3 seine Themen fokussiert. Diese<br />

Thema Server ab. Kaum ein zeit- aus heimischen Gefilden mit 8.000 Art von „Reinheitsgebot“ kommt<br />

gemäß operierender Hersteller Euro Paarpreis und dem Anspruch an.

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