Chronologie zur Geschichte der Fotografie - AWO-Mettmann
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1871 Richard Learch Maddox (1816-1902) veröffentlicht eine Beschreibung seiner Erfindung <strong>der</strong><br />
Gelatinetrockenplatte mit einer Bromsilber-Gelatine-Schicht. Er steigert die Empfindlichkeit damit gegenüber <strong>der</strong><br />
Kollodium-Nassplatte von 1851 nochmals um den Faktor 100 und erreicht damit eine Empfindlichkeit von ca. 5 ISO<br />
(Trockenplattenprozeß).<br />
Gründung des Zweiten Deutschen Reiches.<br />
William Henry Jackson: <strong>Fotografie</strong>n vom Yellowstone-Nationalpark im nassen Kollodiumverfahren.<br />
Herrschaft <strong>der</strong> Pariser Commune.<br />
Giuseppe Verdi: »Aida«.<br />
1873 Hermann Wilhelm Vogel (1834-1898), Professor für Photochemie in Berlin, stellt die<br />
orthochromatische Sensibilisierung des Negativmaterials vor (»optische Sensibilisierung« des<br />
Negativmaterials) und erweitert dadurch die spektrale Empfindlichkeit Silberhalogenide bis in den<br />
Grünbereich des sichtbaren Spektrums (bis ca. 600nm); so werden blau gefärbte Platten<br />
gelbempfindlich. Diese Eigenschaft <strong>der</strong> Silberhalogenidkristalle hatte er zufällig bei Experimenten <strong>zur</strong><br />
Vermeidung des »Lichthofs« <strong>der</strong> Fotoplatten entdeckt.<br />
1873/<br />
1874<br />
Louis Ducos du Hauron konstruiert die ersten Spezialkameras für Farbfotografie.<br />
Étienne-Jules Marey: »La machine animale. Locomotion terrestre et aérienne« – die Chronofotografien<br />
inspirierten Gouverneur Leland Stanford zu seinem Auftrag an Eadweard Muybridge von 1878, mit<br />
chronographischen Spezialfotoapparaten Studien von tierischen Bewegungen anzufertigen.<br />
Der Kunsthistoriker Bruno Meyer führt in Deutschland die Bildprojektion ein und begründet damit die<br />
kunsthistorischen Methoden <strong>der</strong> Doppelprojektion und des vergleichenden Sehens.<br />
Richard Wagner: »Götterdämmerung«.<br />
Eadweard Muybrigde (eigtl. Edward James Muggeridge, 1830-1904) erhält von Leland Stanford den Auftrag, ein<br />
trabendes Pferd in voller Bewegung zu fotografieren; er konstruiert einen Springverschluß, mit dem er<br />
Verschlußzeiten von 1/500 Sekunde erzielen kann.<br />
1874 Konstruktion fotografischer Fahrrä<strong>der</strong> und eines fotografischen Schubkarrens zum Transport <strong>der</strong> für das nasse<br />
Kollodiumverfahrens notwendigen Utensilien (Kamera, Dunkelkammerzelt, Salze und Säuren)<br />
Jules Janssen entwickelt den astronomischen Revolver (Weiterentwicklung durch Étienne-Jules Mareys<br />
chronofotografischen Flinte von 1893).<br />
Warren De la Rue und Joseph Beck: »The Moon: Consi<strong>der</strong>ed as a Planet, a World, and a Satellite« – die ersten<br />
erfolgreichen <strong>Fotografie</strong>n des Mondes.<br />
1875 Werner Siemens entwickelt Selenzellen für fotometrische Messungen.<br />
John Kerr: Entdeckung des elektrooptischen Effekts bei Flüssigkeiten (Kerr-Effekt bzw. Pockels-Effekt) –<br />
Grundlage für die Lichtmodulation durch Spannungs- und Magnetfeldvariationen.<br />
1876 Gewährung des urheberrechtlichen Schutzes für <strong>Fotografie</strong>n.<br />
1877 Eadweard Muybrigde (1830-1904) fertigt die ersten Reihenaufnahmen von beweglichen Motiven an; Anfertigung<br />
von Serienfotos mit 12, 24 und 36 durch Fäden synchronisierten Fotoapparaten (»The Horse in Motion«);<br />
Präsentation als bewegte Bil<strong>der</strong> im Zoopraxiskop 1880.<br />
Charles Emile Reynaud: Praxinoskop – klare Darstellung von bewegten Bil<strong>der</strong>n (kommerzielle Verwertung ab<br />
1892 unter <strong>der</strong> Bezeichnung »optisches Theater« in Paris).<br />
Alexan<strong>der</strong> Graham Bell beschreibt das Telectroskop, einen Apparat <strong>zur</strong> Übertragung von Bil<strong>der</strong>n über Distanzen<br />
(Bericht von Figuier in »L'Année Scientifique et Industriuelle«) – erste Beschreibung eines Mehrdraht-Apparats für<br />
die simultane Übertragung von Lichtbil<strong>der</strong>n.<br />
Robert Koch lässt durch die Firma Seibert und Krafft eine Kamera für Mikrofotografie entwickeln. Er fasst seine<br />
Erkenntnisse in dem Artikel »Verfahren <strong>zur</strong> Untersuchung, zum Conservieren und Photographiren <strong>der</strong> Bacterien«<br />
zusammen, dem er drei Tafeln mit insgesamt 24 <strong>Fotografie</strong>n beifügt. »Mit dem hervorragenden Ergebnis <strong>der</strong><br />
<strong>Fotografie</strong> rückten die Abbildungen ins Zentrum <strong>der</strong> wissenschaftlichen Beiträge und waren nicht mehr illustratives<br />
Beiwerk« (Bredekamp/Brons 2004).<br />
01-1aFoto1-<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Fotografie</strong>.doc 14