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Abschlussbericht - Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

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1 Zielstellung<br />

Der Kartoffelanbau hat in Thüringen eine lange Tradition. Auf den <strong>Thüringer</strong> Lößstandorten bilden die<br />

Sorten einen besonders “kartoffeligen” Geschmack aus. Außerdem lagern sie in der Regel 1 bis 2%<br />

mehr Stärke ein als auf den leichten Böden und sind so besonders gut geeignet <strong>für</strong> die Herstellung der<br />

echten <strong>Thüringer</strong> Klöße.<br />

Eine ökonomische Kartoffelproduktion war bei den schwankenden Erzeugerpreisen in den vergangenen<br />

Jahren beinahe unmöglich. Die in der Mehrzahl der Jahre sehr niedrigen Preise <strong>für</strong> <strong>Thüringer</strong><br />

Kartoffeln sind bedingt einerseits durch ein hohes Kartoffelaufkommen in Deutschland und der EU,<br />

aber andererseits auch durch Preisabschläge wegen Mängeln in der Qualität der <strong>Thüringer</strong> Kartoffeln.<br />

Hohe Anteile an ergrünten, beschädigten, deformierten und zur Schwarzfleckigkeit neigenden Knollen<br />

in einer Partie führen zu erhöhten Aufbereitungs- und Entsorgungskosten, zu einer geringeren<br />

Marktwareausbeute und damit zu geringeren Erlösen <strong>für</strong> die Anbauer und Abpacker. Die in Tabelle 2<br />

aufgeführten Erzeugerpreise wurden <strong>für</strong> Marktware erlöst. Der Abschöpfungsgrad <strong>für</strong> <strong>Thüringer</strong> Ware<br />

liegt oft unter 80%, abhängig einmal vom Landwirt und der Jahreswitterung, aber auch von der Höhe<br />

des Kartoffelaufkommens insgesamt. Bei niedrigem Aufkommen wird von der abnehmenden Hand<br />

(Abpacker, Verarbeiter) über kleinere Mängel hinweggesehen.....<br />

Die Kartoffel stellt von allen landwirtschaftlichen Pflanzenarten die höchsten Ansprüche an einen<br />

lockeren, im Krumenbereich durchwurzelungsfähigen Boden. Vorraussetzung <strong>für</strong> die Erzeugung<br />

qualitativ hochwertiger Ware mit einem geringen Anteil äußerer Mängel ist die Schaffung eines<br />

lockeren, voluminösen, stein- und klutenfreien Wuchsraumes <strong>für</strong> die Kartoffeln.<br />

Ziel der Arbeit ist das Aufzeigen von Möglichkeiten, den Anteil ergrünter Knollen im Erntegut - unter<br />

anderem mit Hilfe moderner Dammbearbeitungsmaßnahmen - zu verringern.<br />

2 Material und Methodik<br />

Das Thema wurde mit drei methodischen Ansätzen bearbeitet:<br />

1. Zur Ermittlung des gegenwärtigen Standes der Bodenbearbeitung und Dammformung erfolgte eine<br />

Umfrage in den Kartoffelanbauregionen Thüringens.<br />

2. Bodenbearbeitungsverfahren zur Kartoffel, ob langjährig mit Erfolg durchgeführte oder noch wenig<br />

erprobte, werden in der Literatur beschrieben. Eine Recherche der Veröffentlichungen und persönlicher<br />

Erfahrungsaustausch mit Kartoffelanbauern aus anderen Bundesländern wurden durchge<strong>für</strong>t<br />

mit dem Ziel, die Anwendbarkeit unter <strong>Thüringer</strong> Bedingungen zu prüfen.<br />

3. Eigene Beobachtungen in kartoffelanbauenden Betrieben und Versuche zu sortenspezifischen<br />

Legetiefen sollten Möglichkeiten aufzeigen, mit geringem finanziellen Aufwand den Marktwareanteil<br />

zu erhöhen.<br />

3 Ergebnisse<br />

3.1 Kartoffelanbau in Thüringen<br />

Der Kartoffelanbau geht in Thüringen, in der Greizer Gegend, bis in das 17. Jahrhundert zurück<br />

(GEISSLER, 1998). Nachdem sich die Kartoffel in Deutschland als Grundnahrungsmittel durchsetzen<br />

konnte, wurde der Kartoffelanbau auch in Thüringen ausgedehnt und erreichte mit ca. 40.000 ha<br />

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