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Abschlussbericht - Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

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Niederschläge unmöglich wird. Eine langfristige Unkrautminimierung im Rahmen der Fruchtfolge<br />

ermöglicht auch bei später Enddammformung saubere Bestände.<br />

Die angestrebte späte Enddammformung verbietet den Einsatz von Legemaschinen mit Fräseinrichtung,<br />

die seit einiger Zeit auf dem Markt sind. Mit diesen Maschinen können zwar ein Arbeitsgang<br />

und damit Kosten eingespart werden, <strong>für</strong> die <strong>Thüringer</strong> Böden ist solche Technik aus den<br />

oben beschriebenen Gründen nicht zu empfehlen.<br />

< Phase 2: Zeitraum zwischen Bestandesschluss und Krautabtötung bzw. natürlicher Reife<br />

Während der Vegetation zählt die Kartoffel zu den pflanzenschutzintensiven Kulturen. Je nach<br />

Jahreswitterung werden 3 bis 6 Behandlungen mit Fungiziden bzw. Insektiziden nötig. Mit der erhöhten<br />

Schlagkraft der modernen Pflanzenschutztechnik steigt der Zugkraftbedarf der Maschinen und damit<br />

die Belastung <strong>für</strong> den Boden. Verletzungen an Blättern und Stängeln, die beim Durchfahren der<br />

Bestände entstehen, verursachen eine Verringerung der Assimilationsfläche und einen teilweisen<br />

Verlust des schützenden Blattdaches. Zerstört werden aber auch die Dammflanken links und rechts<br />

der Fahrspur, und das gerade in der Höhe, in der sich das Knollennest gebildet hat. Der Einsatz von<br />

Pflegereifen ist nur bedingt möglich und kann das Zerfahren der Dämme nicht ganz verhindern.<br />

| Als Lösung bietet sich das Anlegen von Fahrgassen an. Dieses Verfahren wird in Punkt 3.4.2<br />

beschrieben.<br />

< Phase 3: Zeitraum zwischen Krautminderung und Ernte<br />

Der Erntetermin hängt in hohem Maße von der Absatzrichtung der Kartoffeln ab. Entscheidend ist<br />

immer weniger die natürliche Abreife, sondern der Zeitpunkt, zu dem man mit den Kartoffeln am Markt<br />

präsent sein will und muss. Das heißt, eine mechanische, chemische oder mechanisch/chemische<br />

Krautabtötung ist unerlässlich. Beim Krautschlagen ist darauf zu achten, dass die Messer noch 20 bis<br />

30 cm Stängel stehen lassen. Zu tief eingestellte Arbeitsgeräte können Erde von den Kartoffeln<br />

wegschleudern oder diese beschädigen. Außerdem ist <strong>für</strong> den erfolgreichen Einsatz von Sikkationsmitteln<br />

eine gewisse Reststängellänge zur Aufnahme des Wirkstoffs erforderlich.<br />

Um gut ausgereifte, schalenfeste Knollen zu ernten, müssen in der Regel zwischen Krautminderung<br />

und Rodung 3 Wochen vergehen. In dieser Zeit sind die Dämme erneut der Sonneneinstrahlung<br />

ausgesetzt.<br />

| Eine sorgfältige Bodenvorbereitung im Herbst und der Aufbau stabiler und voluminöser Dämme im<br />

Frühjahr sind neben der exakten Arbeit des Krautschlägers die einzige Möglichkeit, ein Ergrünen<br />

der Kartoffeln kurz vor der Ernte noch zu verhindern.<br />

3.4 Möglichkeiten zur Vermeidung des Ergrünens der Kartoffelknollen<br />

3.4.1 Kartoffelanbau mit 90 cm Reihenweite<br />

Hohe und stabile Erträge sind das Ziel jedes Kartoffelanbauers. Dieses Ziel ist durch agrotechnische<br />

Maßnahmen und den Anbau neuer, leistungsfähiger Sorten erreichbar. Dabei scheint das Dammvolumen<br />

beim herkömmlichen 75-cm-Reihenabstand nicht ausreichend zu sein. Durch unzureichende<br />

Bodenbedeckung kommt es zum Ergrünen der Kartoffeln. Außerdem können durch das Befahren die<br />

an den Dammflanken wachsenden Knollen beschädigt werden.<br />

Bei einem Reihenabstand von 90 cm steht mehr Boden <strong>für</strong> den Dammaufbau zur Verfügung. Selbst<br />

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