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norden - Lions Club Norden-Nordsee

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NORDEN<br />

OSTFRIESISCHER KURIER SONNABEND, 30. DEZEMBER 2006 / SEITE 13<br />

Die Besucher in der Norder Ludgerikirche verfolgten begeistert das diesjährige <strong>Lions</strong>-Weihnachtsk<br />

nachtskonzer onzert. t. FO FOTO TOS: S: ST STRO ROMANN<br />

Beeindruckender Auftritt<br />

von Andreas Liebig an<br />

der Arp-Schnitger-Orgel.<br />

VON MARITA ARITA ARIT L LIEBIG<br />

<strong>Norden</strong> – Eine Kirche, eine<br />

Orgel, ein Weihnachtskonzert.<br />

Das gibt es häufiger, häufiger<br />

und wer es besucht, erfreut<br />

sich in der Regel daran. Aber<br />

dann gibt es noch das Besondere:<br />

Einen Kirchenraum, der<br />

auch noch den letzten feinen<br />

Ton erstrahlen lassen kann,<br />

ein Instrument, das in der<br />

Lage ist, diesen letzten feinen<br />

Ton zu erzeugen und einen<br />

Organisten – einen Zauberkünstler<br />

–, der Instrument<br />

und Klangkörper zu unglaublicher<br />

Harmonie vereinigt. So<br />

geschehen im Weihnachtskonzert<br />

des <strong>Lions</strong> <strong>Club</strong>s <strong>Norden</strong>-<strong>Nordsee</strong><br />

in der Ludgerikirche<br />

mit Andreas Liebig an<br />

der Arp-Schnitger<br />

Arp-Schnitger-Or -Orgel. gel.<br />

Ein Kinderhaus in Antigua/<br />

Guatemala, die „Guarderia<br />

Infantil“, vor 17 Jahren von<br />

Norder <strong>Lions</strong> <strong>Club</strong>-Mitgliedern<br />

ins Leben gerufen, war<br />

der Anlass für das Konzert.<br />

Das machte Vorsitzender Albert<br />

Martens in seiner Begrüßung<br />

deutlich. Die Einrichtung<br />

wurde von der Weltkinderhilfe<br />

UNICEF inzwischen<br />

als beispielgebend für Mittelamerika<br />

hoch gelobt. Geld<br />

floss mit diesem Lob jedoch<br />

nicht in die Einrichtung. Und<br />

so bemüht sich der <strong>Lions</strong><br />

<strong>Club</strong> <strong>Norden</strong>-<strong>Nordsee</strong> mit<br />

Aktivitäten vieler Art, unterstützt<br />

von privaten Spendern,<br />

weiterhin engagiert und Jahr<br />

für Jahr, hr, hr u um<br />

die benötigten<br />

18 000 Euro für Betreuung,<br />

Verpflegung und Kleidung<br />

von 80 Kindern, für sieben<br />

angestellte Betreuer, euer, euer , f ffür<br />

für ärztliche<br />

Versorgung und Säug-<br />

lingsstation zusammenzu-<br />

bringen. Sowohl die Kirchengemeinde<br />

als auch Andreas<br />

Liebig verzichteten für diesen<br />

guten Zweck auf Honorar, ar, ar s so<br />

dass die Einnahmen aus dem<br />

Verkauf der Eintrittskarten<br />

in vollem Umfang dem Kinderhaus<br />

in Antigua zufließen<br />

werden.<br />

Künstler erneut zu Gast<br />

Liebig spielte nicht zum<br />

ersten Mal in der Ludgerikirche.<br />

. Vor V 15 Jahren gestaltete<br />

er sogar schon einmal ein<br />

Benefiz-Konzert des <strong>Lions</strong><br />

<strong>Club</strong>s. Während des Konzertes<br />

am Donnerstag blieb<br />

Liebig bei der Auswahl seiner<br />

Stücke traditionell im Bereich<br />

zwischen dem 16. und 18.<br />

Jahrhundert. Leise und zärtlich<br />

schienen sich die hohen<br />

Tonlagen von „Ballo Ongaro“<br />

von Giovanni Picchi (etwa<br />

1621) bei den Zuhörern ein-<br />

schmeicheln zu wollen, bev bevor or<br />

Der Organist Andreas Liebig zeigte sich erst ganz zum Schluss des Konzertes hinter „seiner“<br />

Orgel.<br />

Gemeinde und Künstler verzichten auf Honorar<br />

Weihnachtskonzert des <strong>Lions</strong> <strong>Club</strong>s <strong>Norden</strong>-<strong>Nordsee</strong> in der Ludgerikirche – Erlös kommt Kindern in Guatemala zugute<br />

selbstbewusster das „Capriccio<br />

fatto sopra la Pastorale“<br />

von Girolamo Frescobaldi<br />

(1637) daherkam.<br />

„Ons is gheboren een kindekijn“,<br />

in deutschen Kirchen<br />

bekannt als Gemeindelied<br />

„Uns ist ein Kindlein heut<br />

geborn von einer Jungfrau<br />

auserkorn“, inspirierte Jan<br />

Pieterszoon Sweelinck (1562-<br />

1621) zu hellen, lieblichenVariationen,<br />

während John Bull<br />

(1563-1628) das Lied „Een<br />

Kindeken is uns geboren“<br />

zum Ausdruck lauter festlicher<br />

Freude machte. Ganz<br />

anders präsentierte sich dagegen<br />

Bulls „Dorick Musique,<br />

A Prellude“: Helle, aufperlende<br />

Töne werden getragen<br />

von dunklen, sanften.<br />

Einen großen Part widmete<br />

Andreas Liebig Dietrich Buxtehude<br />

(1637-1707) mit dem<br />

„Praeludium in C“ und seinen<br />

kanonhaften To Tonfolgen, nfolgen, mit<br />

den bekannten Liedern „Gelobet<br />

seist du, Jesu Christ“,<br />

„Lobt Gott, ihr Christen allzugleich“<br />

und „In dulci jubilo“,<br />

der „Canzona in C“ mit ihren<br />

spielerischen Läufen und den<br />

Liedern „Puer natus in Bethlehem“<br />

sowie „Herr Christ,<br />

der einig Gottes Sohn“.<br />

Nicht vielen bekannt dürfte<br />

die „Chaconne in F“ von Johann<br />

Caspar Ferdinand Fischer<br />

(etwa 1665-1746) gewesen<br />

sein. Sie beeindruckte<br />

durch das Temperament,<br />

mit denen sich die einzelnen<br />

Stimmen zuspielten, bis<br />

sie ganz sanft ausklangen.<br />

Teilweise schreitend, liedhaft<br />

und Spannung erzeugend<br />

durch hoch aufsteigendeTonfolgen<br />

betörte das „Elavazione“<br />

(adagio) aus der „Messa<br />

in quinto tono dell’ archivo<br />

capitolare della cathedrale<br />

di Pistoia“, komponiert von<br />

einem Ano Anoymus ymus.<br />

Unverwechselbar perlend<br />

und verspielt folgte das „Andante<br />

F-Dur“, KV 616, von<br />

Wolfgang Amadeus Mozart.<br />

„Canonische Veränderungen<br />

über das Weynachts-Lied“<br />

nannte Johann Sebastian<br />

Bach seine ebenso strengen<br />

wie lebhaften Variationen<br />

„In Canone all’Ottava“, „Alio<br />

modo in Canone alla Quinta“,<br />

„In Canone alla Settima“, „In<br />

Canone all’Ottava per aug-<br />

mentationem“ und „L’altr „L a<br />

sollte del canone al rovescio:<br />

1) alla Sesta, 2) alle Terza, 3)<br />

alla Seconda, e 4) alla Nona“<br />

zum Lied „Vom „V Himmel hoch<br />

da komm ich her“.<br />

Erst am Ende des Konzertes<br />

ließ sich der Künstler Andreas<br />

Liebig vor „seiner“ Orgel<br />

sehen, freute sich über den<br />

lang anhaltenden, begeisterten<br />

Beifall der Zuschauer<br />

und bedankte sich mit einer<br />

Zu Zugabe gabe.

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