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Der Landkreis Deggendorf in Lentners Ethnographie von ...

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„Pf<strong>in</strong>gstl he, Pßngstl he!<br />

„ der Pf<strong>in</strong>gstl ist da.<br />

„Nehmt e<strong>in</strong> Krügerl voll Wasser<br />

„ Und schüttet ihn brav ab I: a .7<br />

„Aber e<strong>in</strong> Krügl voll Wasser<br />

„Ist noch nicht genug I: genä:/<br />

„E<strong>in</strong> Brocken Schmalz<br />

„Wie e<strong>in</strong> Roßkopf dazu,<br />

„ Und e<strong>in</strong> Schill<strong>in</strong>g Eier<br />

„ Und e<strong>in</strong> Laib Brod<br />

„So hat der Pf<strong>in</strong>gstl<br />

„Ke<strong>in</strong>e Noth."<br />

Dem zuletzt Reitenden werden <strong>von</strong> den Hausmüttern e<strong>in</strong>ige Eier, Schmalz, Brod oder<br />

etwas Geld übergeben; der arme Pf<strong>in</strong>gstl <strong>in</strong> der Mitte muß es sich gefallen lasen, zu Zeiten<br />

mit Wasser beschüttet zu werden. Das Gesammelte wird gleichheitlich vertheilt,<br />

etliches da<strong>von</strong> oft <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaft verjubelt, der „Mai" ausgeloset.<br />

Am Pf<strong>in</strong>gstabend führen auch die Hirten auf allen Höhen e<strong>in</strong> kunstreiches Geiselgeklatsch<br />

aus, — um die Wetterhexen für den ganzen Sommer zu verscheuchen.<br />

10. Industrie<br />

Sehr viele Kle<strong>in</strong>häusler beschäftigen sich <strong>in</strong> den Ste<strong>in</strong>brüchen als Roharbeiter, andere<br />

als Ste<strong>in</strong>metzen. E<strong>in</strong>e große Anzahl treibt Weberei.<br />

11. Geme<strong>in</strong>dewesen<br />

Bekannt.<br />

12. Mundart<br />

Westbayerisch, — <strong>in</strong> den äußeren Gegenden dem Dialekte des Donaugaues ähnlich,<br />

weiter <strong>in</strong>nen „wäldlerisch", jedoch ohne pfälzische Anklänge.<br />

Vorder-Wald; oestliche Haelfte<br />

Landgerichte: Hengersberg, Vilshofen, Passau<br />

1. Topographisches<br />

Die Gränzen der östlichen Hälfte des Vorderwaldes s<strong>in</strong>d, wie bereits erwähnt wurde,<br />

im Osten und Norden auf topographischem Wege weniger genau zu bestimmen, <strong>in</strong><br />

gleicher Weise ist ethnographisch die Scheidel<strong>in</strong>ie ke<strong>in</strong>e scharfe, sondern an diesen<br />

nordöstlichen Stellen vermischen sich allmählig die Bewohner der beiden Theile, des<br />

Vorderwaldes mit jenen des anstoßenden Passauerwaldes und des obern Ilzgebietes.<br />

Diese E<strong>in</strong>flußnahme der ostbayerischen Bevölkerung der letztgenannten Gebiete auf<br />

die östlichen Bewohner des Vorderwaldes bed<strong>in</strong>gte dessen Trennung <strong>in</strong> zwei Hälften -<br />

der Erlachbach, die Ohe bei Gollmannsdorf , und Auerbach möchten als Gränzlmie<br />

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