04.01.2013 Aufrufe

Michael Müller-Camen, Wolfgang Mayrhofer, Johannes Ledolter ...

Michael Müller-Camen, Wolfgang Mayrhofer, Johannes Ledolter ...

Michael Müller-Camen, Wolfgang Mayrhofer, Johannes Ledolter ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

164 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

<strong>Michael</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Wolfgang</strong> <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Johannes</strong> <strong>Ledolter</strong>,<br />

Guido Strunk, Christiane Erten *<br />

Pure Rhetorik? Populäre personalwirtschaftliche Handlungsempfehlungen<br />

der 1990er Jahre und ihre Umsetzung –<br />

Eine international vergleichende empirische Analyse **<br />

Dieser Beitrag analysiert über einen Zeitraum von zehn Jahren die Umsetzung<br />

ausgewählter personalwirtschaftlicher Handlungsempfehlungen: Verlagerung von Personalverantwortung<br />

auf nachgelagerte Einheiten und das Linienmanagement, verstärkt leistungsorientierte<br />

Bezahlung und vermehrte Nutzung von flexiblen Arbeitsformen. Diese<br />

normativen Empfehlungen sind nicht nur seit Ende der 1980er Jahre ein fester Bestandteil<br />

der personalwirtschaftlichen Diskussion, sondern auch wichtige Bausteine in Konzepten<br />

neuer Formen der Organisation. Eine statistische Längsschnittanalyse auf Basis von mehr<br />

als 20.000 ausgewerteten Fragebogen der Cranet-G Umfrage zu Personalmanagement in<br />

Europa zeigt nur für leistungsorientierte Bezahlung eine vermehrte Nutzung über die<br />

1990er Jahre. Dagegen beobachteten wir insbesondere bezüglich der Verlagerung von<br />

Personalverantwortung auf nachgelagerte Einheiten bzw. das Linienmanagement ein<br />

Auseinanderklaffen zwischen der Literatur und den in der Unternehmenspraxis zu beobachtenden<br />

Entwicklungen. Wie eine weitere statistische Analyse zeigt, sind negative<br />

Performanceimplikationen eine mögliche Ursache dafür.<br />

Just Talking the Talk or Actually Walking the Talk too? The Implementation<br />

of Popular Human Resource Management Advice during the 1990s –<br />

an International Comparative Empirical Analysis<br />

Using data from a ten year period, this paper investigates the actual implementation of the<br />

following HRM recommendations: a shift of HR responsibility towards lower units and/or line<br />

management; more performance related pay and greater use of more flexible forms of work.<br />

Since the late 1980’s the importance of these issues has been discussed extensively, and these<br />

recommendations have become important building blocks of new organizational forms. Our<br />

longitudinal analysis of 20,000 questionnaires from the Cranet-E survey of European HRM<br />

shows evidence of a stronger use of performance related pay. However, we find no evidence of<br />

a delegation of HRM responsibility towards lower units and/or line management. Further, statistical<br />

analysis shows that a shift in responsibility towards line management may have negative<br />

performance implications. This could be a reason for the apparent contradiction between the<br />

increasing emphasis in HRM literature on the delegation of HRM responsibility and the observed<br />

decrease in delegation in practice.<br />

Key words: Human Resource Management, comparative management,<br />

performance, convergence, divergence<br />

___________________________________________________________________<br />

* Prof. <strong>Michael</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, Ph.D, Department of International Management an der International<br />

University in Germany, D- 76646 Bruchsal, E-Mail: <strong>Michael</strong>.Muller-<strong>Camen</strong>@i-u.de.<br />

weitere Information zu den Autoren am Ende des Beitrags.<br />

** Das dem Beitrag zugrunde liegende Projekt wurde vom Jubiläumsfonds der Österreichischen<br />

Nationalbank (Projekt Nr. 7978) gefördert. Wir danken auch zwei anonymen Gutachtern/Gutachterinnen<br />

für ihre Hinweise.<br />

Artikel eingegangen: 02.02.2002<br />

revidierte Fassung akzeptiert nach doppelt-blindem Begutachtungsverfahren: 12.2.2004.


Zeitschrift für Personalforschung, 18. Jg., Heft 2, 2004 165<br />

1. Einleitung<br />

Ein wesentliches Ziel betriebswirtschaftlicher Forschung ist die Entwicklung von<br />

Handlungsempfehlungen für die Organisationspraxis (vgl. etwa Heinen 1969, 209 f.;<br />

differenziert das Verhältnis von Theorie und Praxis ausleuchtend Martin 2001, 71 ff.).<br />

Dabei wird im Allgemeinen angenommen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in der<br />

Praxis umgesetzt werden. Diese Annahme liegt z.B. Untersuchungen über „Moden<br />

der Organisation“ zu Grunde, die davon ausgehen, dass es einen Zusammenhang zwischen<br />

der Anzahl von Veröffentlichungen über bestimmte Managementkonzepte und<br />

deren Nutzung in der Praxis gibt (Carson et al. 2000; Kieser 1996).<br />

Dem steht eine umfangreiche Literatur gegenüber, die sich mit Barrieren befasst,<br />

die der Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis entgegenstehen. Darunter<br />

sind Arbeiten über Kommunikationsprobleme zwischen Wissenschaft und Praxis,<br />

dem mangelnden Problembezug wissenschaftlicher Befunde, nicht vorhandene organisationale<br />

Voraussetzungen für die Umsetzung, kognitive Dissonanzen und mikropolitische<br />

Widerstände (für eine Literaturübersicht über die ersten drei Erklärungen und<br />

eine Ausarbeitung der letzten beiden siehe Nienhüser 1998). Eine weitere Erklärung,<br />

die nur teilweise vom mangelnden Problembezug sublimiert wird, ist die Erfolgswirksamkeit<br />

wissenschaftlicher Empfehlungen. Weiterhin sind kulturelle und institutionelle<br />

internationale Unterschiede, die die Nutzung von Managementkonzepten befördern<br />

oder behindern können, möglicherweise wichtige Faktoren. Das Wissenschaftssystem<br />

ist nicht die einzige und oft gar nicht vorrangige Quelle für Anregungen zur Praxisgestaltung.<br />

Hervorzuheben als wesentliche weitere Impulsgeber sind die z.T. länderübergreifend<br />

arbeitenden Beratungsunternehmen sowie das Lernen von anderen Organisationen,<br />

etwa im Rahmen von Benchmarking.<br />

Dabei bilden sich regelmäßig populäre Auffassungen über „richtiges“, „erfolgversprechendes“,<br />

„zeitgemäßes“ etc. (Personal-)Management heraus. Diese im Folgenden<br />

als Handlungsempfehlungen bezeichneten Auffassungen geben vor, wesentliche<br />

organisationale Erfolgsfaktoren identifiziert zu haben. Sie werden über praxisorientierte<br />

Kanäle wie Zeitschriften, Vorträge, Konferenzen, Beratungsleistungen etc.<br />

verbreitet, sind niemals ganz unbestritten, wechseln üblicherweise im Lauf der Zeit<br />

ihren Inhalt und verschwinden häufig wieder. „Trotzdem“ sind sie potenziell relevant<br />

für das Handeln in und von Organisationen, da sie dieses etwa über (Personal-)<br />

Manager oder Erwartungen beeinflussen. Dabei ist es gar nicht notwendig, dass solche<br />

Empfehlungen konkret umgesetzt werden: Bereits die Existenz als Vergleichsmaßstab<br />

lässt organisationales Handeln anders aussehen als ohne solche Handlungsempfehlungen.<br />

Dazu kommt, dass wenigstens zwei Ebenen unterschieden werden müssen. Zum<br />

einen die auf Befragen explizit geäußerten Begründungen für individuelles bzw. organisationales<br />

Handeln, zum anderen die tatsächlich realisierten bzw. durch Handeln<br />

sichtbar werdenden Begründungen. Diese Unterscheidung wird von mehreren Autoren<br />

aufgegriffen und mit unterschiedlichem konzeptionellen Hintergrund bzw. unterschiedlicher<br />

Terminologie belegt: Theories-in-use vs. theories-in-action (Argyris/Schön<br />

1978), logics of action (Karpik 1978), emergente vs. intendierte Strategien<br />

(Mintzberg 1978) oder offizielle vs. operative Ziele (Perrow 1961) sind einige Beispiele<br />

dafür (vgl. ausführlicher dazu <strong>Mayrhofer</strong> 1996, 55 ff.). In unserer Arbeit versuchen wir<br />

nicht nur die „offiziellen“, auf Befragung geäußerten Elemente zu erfassen, sondern


166 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

durch das Abstellen auf realisierte, in Verwendung befindliche Instrumente auch die<br />

„implizite“ Ebene.<br />

Ziel dieses Aufsatzes ist die Beantwortung zweier Fragen:<br />

1. Inwieweit wurden zwischen 1990 und 1999 populäre personalwirtschaftliche<br />

Handlungsempfehlungen in Europa insgesamt und in einzelnen Ländern in die<br />

Praxis umgesetzt?<br />

2. Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Umsetzung solcher Handlungsempfehlungen<br />

und dem Unternehmenserfolg?<br />

2. Normative personalwirtschaftliche Handlungsempfehlungen als<br />

Designer-Outfit neuer Organisationsformen?<br />

Inhaltlicher Bezugspunkt des Aufsatzes ist eine Analyse der Umsetzung von vier<br />

personalwirtschaftlichen Handlungsempfehlungen. Alle diese Empfehlungen sind spätestens<br />

seit dem Ende der 1980er Jahre populär. Sie stammen aus zwei Quellen. Zum<br />

einen handelt es sich um die personalwirtschaftliche Diskussion „neuer Konzepte“<br />

wie Personalmanagement, Human Resource Management oder Strategische Personalarbeit.<br />

Zum anderen ist es die Diskussion um neue Organisationsformen. Diese umfasst<br />

Konzepte wie die atomisierte Organisation (Ryf 1993), Business Reengineering<br />

(Hammer/Champy 1993), flexible Firma (Volberda 1998), fraktales Unternehmen<br />

(Warnecke 1993), individualisiertes Unternehmen (Ghoshal/Bartlett 1998), Netzwerkorganisation<br />

(Sydow/Windeler 2000), post-bürokratische (Heckscher/Donellon<br />

1994), post-moderne (Clegg 1990) oder virtuelle Organisation (Davidow/Malone<br />

1993). Um möglichst auszuschließen, dass es sich bei den ausgewählten Handlungsempfehlungen<br />

um kurzfristige Moden handelt, bei denen eine weitgehende Umsetzung<br />

in der betrieblichen Praxis eher unwahrscheinlich ist, haben wir uns auf solche<br />

Empfehlungen konzentriert, die in beiden Diskussionssträngen häufig genannt werden.<br />

In der Folge zeigen wir für jede der vier ausgewählten Handlungsempfehlungen<br />

auf, warum sie in HRM Konzepten bzw. neuen Organisationsformen eine wichtige<br />

Rolle spielen.<br />

Verlagerung von Personalverantwortung auf nachgelagerte Einheiten<br />

Bereits seit den 1980er Jahren wurde gefordert, Managementverantwortung auf<br />

nachgelagerte Einheiten zu übertragen, um Problementstehung und Lösungskompetenz<br />

wieder stärker zu vereinen und die Orientierung der Manager vor Ort an den Unternehmenszielen<br />

zu erhöhen (Drucker 1988). Diese Handlungsempfehlung gilt auch<br />

für die Personalarbeit (<strong>Müller</strong> 1999). Die Dezentralisierung operationaler und strategischer<br />

Entscheidungs- und Ergebnisverantwortung ist ebenfalls eines der wichtigsten<br />

Merkmale neuer Organisationsformen (Drumm 1996; Ghoshal/Bartlett 1998; Picot et<br />

al. 1996, 205). Eine Umsetzung dieser Handlungsempfehlung sollte sich derart niederschlagen,<br />

dass im Vergleich zum Anfang der 1990er Jahre am Ende des Jahrzehnts ein<br />

größerer Prozentsatz an Unternehmen Verantwortung von der Zentrale auf nachgelagerte<br />

Einheiten wie Tochtergesellschaften und Niederlassungen verlagert hat.


Zeitschrift für Personalforschung, 18. Jg., Heft 2, 2004 167<br />

Verlagerung von Personalverantwortung auf das Linienmanagement<br />

Eine weitere wichtige Handlungsimplikation für das Human Resource Management<br />

ist seit Ende der 1980er Jahre die verstärkte Delegation von Personalaufgaben<br />

auf Führungskräfte. Dies soll nicht nur dem systematischen und konsistenten Einsatz<br />

von Personalinstrumenten dienen, sondern die Entscheidungsqualität und -akzeptanz<br />

des Personalmangements verbessern (Ackermann 1992; Beer et al. 1984; Bühner 1992;<br />

Guest 1987, 512). Auch Vertreter neuer Organisationsformen befürworten eine Verlagerung<br />

der Verantwortung von Stabsabteilungen an die Linie. „Front-line Manager„<br />

sollen eine hohe operative Autonomie und Verantwortung in Bezug auf Budget, Marketing,<br />

Personal etc. erhalten (Hamel/Prahalad 1994, 290). Wenn diese Handlungsimplikationen<br />

in der Praxis auf fruchtbaren Boden gefallen sind, ist anzunehmen,<br />

dass es in den 1990er Jahren einen Anstieg der Personalverantwortung von Linienmanagern<br />

gegeben hat.<br />

Verstärkt leistungsorientierte Bezahlung<br />

Handlungsempfehlungen im Rahmen des HRM befürworten in den meisten Fällen<br />

die Einführung oder verstärkte Nutzung leistungsorientierter und die Rückführung<br />

arbeitsplatzbezogener Gehaltssysteme. Für neue Organisationsformen wird wegen der<br />

hohen Komplexität und Variabilität der Aufgaben sowie der höheren Verantwortung<br />

des Einzelnen ebenfalls eine qualifikations- und teamorientierte sowie leistungsbezogene<br />

Bezahlung gefordert (Drumm 1996, 17; Frenkel et al. 1999; Picot/Reichwald/<br />

Wigand 1996, 492-495). Auch wenn die Arbeit in neuen Organisationsformen durch<br />

ganzheitliche Aufgaben, größere Handlungsspielräume und andere intrinsische Anreize<br />

attraktiver als in bürokratisch, hierarchischen Strukturen sein kann, muss „mitunternehmerisches<br />

Commitment“ zumindest teilweise von den Mitarbeitern auch monetär<br />

erkauft werden (Kuhn 1997, 214; Scherm/Süß 2000, 99). Daher untersucht diese<br />

Studie, ob sich der relative Anteil der Mitarbeiter, der Leistungsanreize wie Kapitalbeteiligung,<br />

Erfolgsbeteiligung oder Gruppenzulagen erhält und/oder auf Grundlage einer<br />

Leistungsbeurteilung entlohnt wird, in den 90er Jahren erhöht hat.<br />

Stärkere Nutzung flexibler Arbeitsformen<br />

Flexibilität ist bereits ein wichtiger Bestandteil von HRM Konzeptionen (Guest<br />

1987). Auch neue Organisationsformen bauen auf flexible Arbeitsformen (Drumm<br />

1996, 16 f.; Picot/Reichwald/Wigand 1996, 448 ff.). Beides hieße, dass der Anteil der<br />

Unternehmen, die flexible Jahresstundenverträge, befristete Arbeitsverträge, Heimarbeit<br />

oder die Ausgliederung von Arbeiten (Subunternehmen/Outsourcing) nutzen,<br />

sich in den 90er Jahren signifikant erhöht hat.<br />

3. Methode<br />

Die vorliegende Analyse basiert auf einer vom Cranfield Network On Global<br />

Human Resource Management (Cranet-G) durchgeführten Untersuchung zur Erfassung<br />

des status quo und der Entwicklungen des Personalmanagements in Europa und<br />

einigen außereuropäischen Ländern (vgl. ausführlicher zum Netzwerk, zur Vorgehensweise<br />

und den europaweiten Ergebnissen Brewster/Hegewisch 1994; Brewster et<br />

al. 1996; <strong>Mayrhofer</strong> 1998; Brewster et al. 2000; <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong> et al. 2001). Träger der


168 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

Untersuchung sind universitäre oder universitätsnahe Forschungseinrichtungen in jedem<br />

der beteiligten Länder, die von der Cranfield School of Management, England,<br />

koordiniert werden. Untersucht werden verschiedene Aspekte praktischer Personalarbeit,<br />

v.a. die Felder Struktur und Politik (z.B. Eingliederung der Personalabteilung in die<br />

Organisationsstruktur; Ziele des Personalmanagements), Personalbeschaffung (z.B.<br />

Verwendung verschiedener Personalauswahlverfahren), Personalentwicklung (z.B. Einsatz<br />

bestimmter Personalentwicklungsmaßnahmen), Vergütung und Zusatzleistungen<br />

(z.B. Existenz leistungsabhängiger Entgeltsysteme) sowie Arbeitsbeziehungen (z.B. Zusammenarbeit<br />

mit dem Betriebsrat).<br />

Methodisch werden verschiedene Instrumente eingesetzt. Kernelement ist ein<br />

nach einem Pretest von den lokalen Trägern versandter schriftlicher Fragebogen in<br />

der jeweiligen Landessprache. Dieser Fragebogen ist an den bzw. die Personalverantwortliche(n)<br />

der Organisation gerichtet und mit der Bitte um Rücksendung versehen.<br />

Ergänzend zum Fragebogen werden Personalleiter zu einer Gruppendiskussion im<br />

Sinne eines Expertentreffens eingeladen. Dazu kommen in einzelnen Ländern noch<br />

Fallstudien in ausgewählten Organisationen. Für die einzelnen Länder wird durch die<br />

jeweilige Forschungseinrichtung ein der nationalen Branchen- und Größenstruktur<br />

möglichst entsprechendes Sample ausgewählt (<strong>Mayrhofer</strong> 1999).<br />

Für die vorliegende Auswertung wurden 18 europäische Länder (aus Differenzierungsgründen<br />

werden Deutschland-West und Deutschland-Ost getrennt analysiert)<br />

herangezogen, in denen die Umfrage im Zeitraum zwischen 1990 und 1999 mindestens<br />

zweimal durchgeführt wurde (siehe Tab. 1). Die Analyse beschränkt sich auf den<br />

privatwirtschaftlichen Bereich (For-Profit Organisationen mit mehr als 200 Beschäftigten).<br />

Insgesamt konnten damit über den gesamten Zeitraum 20.610 Unternehmen<br />

analysiert werden.<br />

Tab. 1: Einbezogene Länder, Untersuchungsjahr<br />

1990 1991 1992 1995 1999<br />

Deutschland (W) � � � � �<br />

Deutschland (O) � � �<br />

England � � � � �<br />

Frankreich � � � � �<br />

Schweden � � � � �<br />

Spanien � � � � �<br />

Dänemark � � � �<br />

Niederlande � � � �<br />

Norwegen � � � �<br />

Schweiz � � �<br />

Finnland � � �<br />

Irland � � �<br />

Portugal � �<br />

Türkei � � �<br />

Griechenland � �<br />

Österreich � �<br />

Tschechien � �<br />

Belgien � �


Zeitschrift für Personalforschung, 18. Jg., Heft 2, 2004 169<br />

Die Entwicklung der Umsetzung der ausgewählten Handlungsempfehlungen<br />

wurde mit Hilfe von multiplen Regressionsmodellen getestet. In allen Modellen gilt<br />

die Zeit als „erklärende“ Größe, so dass auf die durchschnittliche jährliche Veränderung<br />

der zu untersuchenden Merkmale fokussiert wird. Als zusätzliche erklärende<br />

Größen wurden folgende Kontrollvariablen aufgenommen: (a) die Größe der Unternehmen,<br />

eingeteilt in drei Gruppen (weniger als 500 Beschäftigte, 501-1000 Beschäftigte,<br />

mehr als 1000 Beschäftigte), (b) die Zugehörigkeit der Unternehmen zum primären,<br />

sekundären oder tertiären Sektor und (c) der Status der jeweiligen Organisation<br />

als Tochtergesellschaft eines ausländischen Unternehmens oder nicht. Die Regressionsmodelle<br />

wurden separat für jedes der 18 Länder berechnet. Die ermittelte durchschnittliche<br />

jährliche Veränderung der Merkmale wurde mittels t-Test auf Signifikanz<br />

geprüft.<br />

Der Zusammenhang zwischen Unternehmenserfolg und Handlungsempfehlungen<br />

wurde mittels eines logistischen Regressionsmodells überprüft. Seit 1992 bittet<br />

Cranet-G um eine Einschätzung des Unternehmenserfolgs. Aus den Antworten wurde<br />

eine dichotome Variable gebildet, die zwischen den Organisationen unterscheidet, die<br />

ihren Erfolg am positivsten („Erträge waren deutlich über dem Aufwand“) und jenen,<br />

die sich als weniger erfolgreich einschätzen. Wie in den anderen Regressionsmodellen<br />

kontrollierten wir für Unternehmensgröße, Sektor und im Auslandbesitz. In die hier<br />

durchgeführte logistische Regression wurden noch zwei weitere Kontrollvariablen<br />

einbezogen. Der Anteil erfolgreicher Unternehmen liegt bei ca. 50 Prozent, ändert<br />

sich jedoch von Jahr zu Jahr. Da zeitliche Unterschiede im Anteil erfolgreicher Unternehmen<br />

hauptsächlich von der wirtschaftlichen Lage und nicht allein vom Einsatz der<br />

in dieser Arbeit untersuchten Management-Faktoren abhängen, führten wir die logistischen<br />

Regressionsanalysen für die drei Jahre (1992, 1995, 1999) getrennt durch. Des<br />

Weiteren sind Unterschiede zwischen den Erfolgsraten verschiedener Länder zu bemerken.<br />

Da auch diese Unterschiede zum großen Teil von länderspezifischen Faktoren<br />

stammen, entschlossen wir uns, „Land“ als Kontrollvariable in das Modell aufzunehmen.<br />

Die für jedes Jahr (1992, 1995, und 1999) getrennt ausgeführte Analyse<br />

und die Berücksichtigung von „Land“ als Kontrollvariable haben zur Folge, dass etwaige<br />

Zeit- und Länderunterschiede in den Erfolgsraten vernachlässigt werden können.<br />

Die stufenweise mit SPSS durchgeführte logistische Regression sucht nach signifikanten<br />

Faktoren, die Unterschiede im Erfolg von Unternehmen des gleichen Landes<br />

und zur gleichen Zeit erklären können.<br />

4. Resultate<br />

4.1 Umsetzung von Handlungsempfehlungen in Europa<br />

Verlagerung von Personalverantwortung auf nachgelagerte Einheiten<br />

Die erste untersuchte Handlungsempfehlung betrifft die stärkere Verlagerung<br />

personalpolitischer Entscheidungen auf die „lokale“ bzw. „dezentrale“ Ebene, also<br />

etwa in Tochtergesellschaften bzw. Niederlassungen. Auf eine entsprechende Frage in<br />

der Cranet-G Untersuchung konnte für die Entscheidungen Entgelt und Zusatzleistungen,<br />

Personalbeschaffung, Personalentwicklung/Aus- und Weiterbildung, Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen<br />

und Personalbestandsveränderungen jeweils angegeben<br />

werden, ob die Entscheidung durch die Internationale Konzernleitung, das Na-


170 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

tionale Stammhaus/Hauptverwaltung, die Tochtergesellschaft oder die Niederlassung<br />

erfolgt. Für die Analyse wurden Internationale Konzernleitung/Nationales Stammhaus<br />

sowie Tochtergesellschaft/Niederlassung jeweils zusammengefasst, um unterschiedlichen<br />

Unternehmenstypen gerecht zu werden, da Entscheidungen nur bei einem<br />

multinationalen Unternehmen durch die internationale Konzernleitung erfolgen<br />

können. Der Score für ein einzelnes Unternehmen kann sich zwischen 0, d.h. alle Entscheidungen<br />

werden von der nationalen bzw. internationalen Zentrale getroffen und<br />

5, d.h. in allen obigen Fragen wird auf der Ebene Tochtergesellschaft/Niederlassung<br />

entschieden, bewegen.<br />

Die Ergebnisse der Analyse (siehe Tabelle 2) unterstützen die Annahme einer<br />

Entscheidungsverlagerung nicht. Im Gegenteil, im Durchschnitt aller Länder findet im<br />

Zehnjahreszeitraum im Umfang von 0,46 Indexpunkten eine Verlagerung von Entscheidungen<br />

auf die obere Ebene statt. Die einzelnen Länderergebnisse zeigen in 15<br />

Ländern eine Zentralisierung. In sechs dieser Länder ist sie sogar statistisch signifikant.<br />

Nur die Türkei weist eine statistisch signifikante Dezentralisierung auf. Es gibt<br />

also keine Hinweise, dass in Europa einheitliche Personalpolitiken durch eine geschäfts-<br />

bzw. einheitenspezifische Personalarbeit abgelöst würden, und daher kaum<br />

Anzeichen für eine Umsetzung dieser Handlungsempfehlung.<br />

Verlagerung von Personalverantwortung auf das Linienmanagement<br />

Die zweite Handlungsempfehlung, die in diesem Beitrag geprüft wird, ist die Übertragung<br />

personalwirtschaftlicher Agenden auf das Linienmanagement. Cranet-G<br />

untersucht die diesbezügliche Aufgabenverteilung in fünf verschiedenen Bereichen<br />

des Personalmanagements: Entgelt und Zusatzleistungen, Personalbeschaffung, Personalentwicklung/Aus-<br />

und Weiterbildung, Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen<br />

und Personalbestandsveränderungen. Für jeden dieser Bereiche wird festgestellt, wer<br />

die Hauptverantwortung für wichtige Entscheidungen trägt: ausschließlich das Linienmanagement,<br />

das Linienmanagement in Absprache mit der Personalabteilung, die<br />

Personalabteilung in Absprache mit dem Linienmanagement oder die Personalabteilung<br />

alleine. Aus diesen Antworten lässt sich ein Index bilden, der von 5 – in allen<br />

fünf Bereichen entscheidet die Personalabteilung allein – bis 20 – in allen fünf Bereichen<br />

entscheidet allein die Linie – reichen kann. Der Durchschnittswert für alle Länder<br />

zeigt über den Zeitraum von 1990 bis 1999 keine Dezentralisierung, sondern eine<br />

leichte Zentralisierung von 0,15 Indexpunkten (siehe Tabelle 2). In einer Hälfte der<br />

untersuchten Länder ist eine Zentralisierung, in der anderen Hälfte eine Dezentralisierung<br />

zu beobachten. Nur das Ergebnis für Norwegen zeigt eine statistisch signifikante<br />

Unterstützung der Handlungsempfehlung, Personalagenden auf die Linie zu übertragen.<br />

Für Frankreich, Großbritannien und Spanien ist dagegen eine statistisch signifikante<br />

Entwicklung zu beobachten, die den normativen Empfehlungen widerspricht.


Zeitschrift für Personalforschung, 18. Jg., Heft 2, 2004 171<br />

Tab. 2: Durchschnittliche jährliche Veränderung ausgewählter<br />

Handlungsempfehlungen zwischen 1990 und 1999<br />

Strukturelle Merkmale<br />

der Personalfunktion<br />

Eckpunkte bzw.<br />

Einheit der Skalen<br />

Mittelwert über<br />

alle Länder und<br />

Zeitpunkte<br />

Ebene, auf der Personalpolitikbestimmt<br />

wird<br />

(Skala: 0-5)<br />

0<br />

für alle fünf untersuchtenEntscheidungsfelder<br />

liegt die<br />

Verantwortung bei<br />

der Internationalen<br />

Konzernleitung bzw.<br />

dem nationalen<br />

Stammhaus<br />

5<br />

für alle fünf untersuchtenEntscheidungsfelder<br />

liegt die<br />

Verantwortung bei<br />

der Tochtergesellschaft<br />

bzw. der<br />

Niederlassung<br />

Skalenpunkte: 2,6<br />

Personalpolitik wird<br />

zunehmend auf unteren<br />

Ebenen bestimmt<br />

Aufteilung der VerantwortungzwischenPersonalabteilung<br />

und Linie<br />

(Skala: 5-20)<br />

5<br />

in allen fünf untersuchten<br />

Bereichen<br />

trägt die Personalabteilung<br />

die Hauptverantwortung<br />

für wichtige<br />

Entscheidungen<br />

20<br />

in allen fünf untersuchten<br />

Bereichen<br />

trägt der direkte Vorgesetzte<br />

die Hauptverantwortung<br />

für<br />

wichtige Entscheidungen<br />

Skalenpunkte: 12,6<br />

Verlagerung personalwirtschaftlicher<br />

Aufgaben von der<br />

Personalabt. an das<br />

Linienmanagement<br />

Bezahlung auf Basis<br />

von Leistungsanreizen<br />

(Skala: 0-16)<br />

0<br />

für keine der<br />

Mitarbeitergruppen<br />

wird einer der vier erfragtenLeistungsanreize<br />

angeboten<br />

16<br />

alle vier<br />

Mitarbeitergruppen<br />

bekommen alle vier<br />

Leistungsanreize<br />

Skalenpunkte: 3,9<br />

Nutzung von flexiblen<br />

Arbeitsformen<br />

(Skala: 0-4)<br />

0<br />

keine der erfragten<br />

vier flexiblen Arbeitsformen<br />

wird angewandt<br />

4<br />

alle vier flexiblen Arbeitsformen<br />

werden<br />

genutzt<br />

Skalenpunkte: 2,1<br />

Handlungsempfehlung<br />

Stärkere Nutzung<br />

von Entlohnungssystemen<br />

auf der<br />

Basis von Leistungs-<br />

Stärkere Nutzung<br />

flexibler Arbeitsformen<br />

+: ‚Dezentralisierung‘<br />

-: ‚Zentralisierung‘<br />

+: ‚Linie‘<br />

-: ‚HR-Abteilung‘<br />

anreizen<br />

Belgien (2) +<br />

-0,028 -0,096 +0,012 +0,054*<br />

Dänemark (4) -0,037 -0,015 +0,032 +0,127*<br />

Deutschland-West<br />

(5)<br />

-0,147* -0,027 +0,103* +0,059*<br />

Deutschland-Ost<br />

(3)<br />

-0,034 +0,038 +0,167* +0,090*<br />

Finnland (3) -0,060 +0,003 +0,218* +0,026<br />

Frankreich (5) -0,062* -0,151* +0,540* +0,044*<br />

Griechenland (2) -0,142* -0,150 +0,220* -0,061<br />

Großbritannien (5) -0,045* -0,039* -0,026 -0,004<br />

Irland (3) 0,000 +0,130 +0,040 -0,016<br />

Niederlande (4) -0,035 +0,029 +0,214* +0,063*<br />

Norwegen (4) -0,041 +0,199* +0,055 +0,045*<br />

Österreich (2) -0,139* +0,045 +0,086 +0,010<br />

Portugal (2) -0,032 -0,077 -0,128 +0,054*<br />

Schweden (5) -0,087* +0,064 +0,010 +0,016<br />

Schweiz (3) -0,019 +0,034 +0,117* +0,070*<br />

Spanien (5) +0,011 -0,175* +0,063* -0,103*<br />

Tschechien (2) -0,077 -0,089 -0,204 -0,045<br />

Türkei (3)<br />

Mittelwert der Ent-<br />

+0,142* +0,005 +0,065 -0,082*<br />

wicklung über alle<br />

Länder<br />

Anteil der Länder,<br />

-0,046 * -0,015 +0,088* +0,019<br />

die sich in die vorhergesagteRichtung<br />

entwickeln<br />

11% 50% 83% 67%<br />

* Signifikanter Regressionskoeffizient auf 0.05 Signifikanzniveau, bei einem zweiseitigen Test der Handlungsempfehlungen<br />

+ Die Angaben in Klammern bezeichnen die Anzahl der Messzeitpunkte


172 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

Verstärkt leistungsorientierte Bezahlung<br />

Die dritte analysierte Handlungsempfehlung betrifft den Stellenwert leistungsbzw.<br />

erfolgsorientierter Komponenten bei der Entlohnung der Beschäftigten. Im<br />

Cranet-G Fragebogen wird – getrennt nach Führungskräften, Angestellten mit Fach-<br />

/Hochschulabschluss, Angestellten und Arbeitern – gefragt, ob Anreizkomponenten<br />

wie Kapitalbeteiligungen, Erfolgsbeteiligungen, Gruppenzulagen oder Entlohnung auf<br />

Grund einer Leistungsbeurteilung existieren. Ein entsprechender Index hat Ausprägungen<br />

zwischen 0 – für keiner der Mitarbeitergruppen wird ein Leistungsanreiz angeboten<br />

– und 16 – alle vier Leistungsanreize werden allen vier Mitarbeitergruppen<br />

angeboten. In fast allen Ländern ist ein Ansteigen dieses Index über den betrachteten<br />

Zeitraum von 10 Jahren zu beobachten; in acht Ländern ist der Anstieg statistisch signifikant.<br />

Der Durchschnittswert aller Länder steigt innerhalb von 10 Jahren um insgesamt<br />

0,88 Punkte. Von den untersuchten Handlungsempfehlungen wird diese von der<br />

Praxis am meisten akzeptiert.<br />

Stärkere Nutzung flexibler Arbeitsformen<br />

Die vierte und letzte hier betrachtete Handlungsimplikation ist die Nutzung flexibler<br />

Arbeitsformen. Im Cranet-G Projekt wird gefragt, inwieweit bestimmte Maßnahmen<br />

der Arbeitsorganisation verwendet werden. Dazu gehören u.a. folgende flexible<br />

Arbeitsformen: Flexible Jahresstundenverträge, Befristete Arbeitsverträge,<br />

Heimarbeit und Ausgliederung von Arbeiten (Subunternehmen/Outsourcing). Als Indikator<br />

dient ein Index mit Werten zwischen 0 – keine der flexiblen Formen wird angewandt<br />

– und 4 – alle obigen flexiblen Arbeitsformen werden angewandt. Bei diesem<br />

Indikator zeigen sich große Länderunterschiede. Während sich in zwei Drittel der einbezogenen<br />

Länder der Index in die vorhergesagte Richtung bewegt, davon in neun<br />

signifikant, werden in einem Drittel der Länder flexible Arbeitsformen weniger genutzt.<br />

Bemerkenswert ist, dass es in Spanien und der Türkei eine negative Entwicklung<br />

gibt, die statistisch signifikant ist. Der Trend zu flexiblen Arbeitsformen ist daher<br />

ebenfalls nicht eindeutig.<br />

4.2 Unternehmenserfolg und Umsetzung von populären<br />

personalwirtschaftlichen Handlungsempfehlungen<br />

Die Hintergrundannahme der hier untersuchten Handlungsempfehlungen ist klar:<br />

Sie sollen positiv zum Erfolg der Organisation beitragen. Mit Hilfe eines logistischen<br />

Regressionsmodells, das für jeden der drei Untersuchungszeitpunkte berechnet wurde<br />

und das die nationale und sektorale Zugehörigkeit kontrolliert, soll der Zusammenhang<br />

zwischen Unternehmenserfolg und der Umsetzung der Handlungsempfehlungen untersucht<br />

werden. Tabelle 3 zeigt für die Untersuchungsjahre 1992, 1995 und 1999 die statistisch<br />

signifikanten Zusammenhänge zwischen den untersuchten vier Handlungsempfehlungen<br />

und dem im Methodenkapitel bereits erläuterten Erfolgsindikator („Ertrag war<br />

deutlich über dem Aufwand“).<br />

In Bezug auf die beiden Dezentralisationsvariablen „Ebene, auf der Personalpolitik<br />

bestimmt wird“ und „Aufteilung der Verantwortung zwischen Personalabteilung<br />

und Linie“ sind in zwei der untersuchten Jahre keine signifikanten Zusammenhänge<br />

mit dem Unternehmenserfolg festzustellen. In jeweils einem Jahr ist sogar eine signifi-


Zeitschrift für Personalforschung, 18. Jg., Heft 2, 2004 173<br />

kant negative Korrelation zu beobachten, mit einer „odds-ratio“ kleiner als 1. 1992 war<br />

die „odds-ratio“ des Regressors „Aufteilung der Verantwortung zwischen Personalabteilung<br />

und Linie“ 0,81. Dies bedeutet, dass eine Verlagerung der Verantwortung von der<br />

Personalabteilung auf die Linie um einen Indexpunkt die Erfolgschancen („odds“) um<br />

19 Prozent verringert. In Bezug auf die „Bestimmung der Personalpolitik“ war 1999 die<br />

Verlagerung auf untere Einheiten um einen Indexpunkt mit einer Verringerung der Erfolgschance<br />

(„odds“) um 7 Prozent verbunden. Diese Ergebnisse unterstützen die These,<br />

dass eine Dezentralisierung der Personalarbeit nicht unbedingt einen positiven Einfluss<br />

auf den Unternehmenserfolg hat.<br />

Tab. 3: Resultate der logistischen Regressionen. Signifikante Regressionsvariablen<br />

mit Schätzwerten der odds-ratio, exp(�) 1<br />

Regressionsvariablen 1992 1995 1999<br />

Land X 1 X X<br />

Sektor X X<br />

Bezahlung auf Basis von Leistungsanreizen 1,13 1,13<br />

Aufteilung der Verantwortung zwischen Personalabteilung<br />

und Linie<br />

Ebene, auf der Personalpolitik bestimmt wird 0,93<br />

Nutzung von flexiblen Arbeitsformen<br />

0,81<br />

1 Für die Kontrollvariablen (Land und Sektor) wird nur angegeben, ob eine Signifikanz vorlag<br />

1 Die logistische Regression verwendet man zur Modellierung einer binären abhängigen Variablen Y,<br />

wobei die Wertausprägung 1 das Zutreffen einer Eigenschaft und die Wertausprägung 0 das Nichteintreffen<br />

dieser Eigenschaft darstellt. Bei der logistischen Regression wird die Wahrscheinlichkeit<br />

P(Y = 1) = � als Funktion von Regressionsvariablen, X = {X1, ..., Xk}, dargestellt. Die logistische<br />

Regression modelliert die „log-odds” (auch „logit” genannt), ln [�/(1-�)], als lineare Funktion der<br />

Regressions Variablen: ln [�/(1-�)] = �0 + �1X1 + ... + �kXk. Der Regressionskoeffizient � beschreibt<br />

die Änderung in den „log-odds”, wenn sich die Regressionsvariable um eine Einheit ändert.<br />

Mit „odds”, [�/(1-�)], vergleicht man die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Ereignisses mit<br />

der Wahrscheinlichkeit des Nichteintretens.<br />

Der Koeffizient exp(�) wird als „odds-ratio” interpretiert. Die ‚odds-ratio” ergibt sich als das Verhältnis<br />

der „odds” vor und nach Änderung der Regressionsvariablen X um eine Einheit. Ein negativer<br />

Regressionskoeffizient � = -0.21 und die „odds-ratio” exp(�) = exp(-0.21) = 0.81 [wie in der<br />

Tabelle für Aufteilung der Verantwortung zwischen Personalabteilung und Linie] drücken aus, dass<br />

eine Änderung in X um eine Einheit die „odds” eines Eintretens um den (multiplikativen) Faktor<br />

0.81 ändert – also um 19 Prozent verringert. Der Wert � = 0 und exp(�) = exp(0) = 1.0 drücken<br />

aus, dass eine Änderung in X keine Auswirkung auf die „odds” hat. Ein positiver Wert � = 0.12 und<br />

exp(�) = exp(0.12) = 1.13 [wie in der Tabelle für Bezahlung auf Basis von Leistungsanreizen] drücken<br />

aus, dass eine Änderung in X um eine Einheit die „odds” des Eintretens um den Faktor 1.13<br />

(oder 13 Prozent) vergrößert.<br />

Unsere Erfolgswahrscheinlichkeit liegt bei ca. 50 Prozent und „odds” von 0.5/0.5 = 1. Eine Vergrößerung<br />

der „odds” um 13 Prozent führt zu neuen „odds” von (1)(1.13) = 1.13. Die Lösung der<br />

„odds” Gleichung �/(1 – �) = 1.13 führt zu � = 0.53. Eine Änderung in X um eine Einheit erhöht<br />

also die Erfolgswahrscheinlichkeit von 0.50 auf 0.53.<br />

Eine detailierte Beschreibung der logistischen Regression findet man u.a. bei Hosmer/Lemeshow<br />

(1989).


174 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

Im Gegensatz zu den Dezentralisierungsvariablen zeigen die beiden weiteren untersuchten<br />

Handlungsempfehlungen einen stärkeren positiven Zusammenhang mit<br />

dem Unternehmenserfolg. Während die Nutzung flexibler Arbeitsformen in den untersuchten<br />

Jahren in keinem signifikanten Zusammenhang mit Erfolg steht, ist dieser<br />

bei der Bezahlung auf Basis von Leistungsanreizen vorhanden (siehe Tabelle 3). Sowohl<br />

für 1995 als auch für 1999 zeigen unsere Ergebnisse einen statistisch signifikanten<br />

positiven Zusammenhang zwischen dem verstärkten Einsatz leistungsorientierter<br />

Entlohnungssysteme und dem Unternehmenserfolg.<br />

Der in der Regressionsgleichung modellierte Zusammenhang geht von einer<br />

Kausalität aus, wie sie in den untersuchten Handlungsempfehlungen ausgedrückt wird:<br />

Eine bestimmte Maßnahme führt zu organisationalem Erfolg. Statistisch allerdings<br />

lässt sich mit der verwendeten Methode lediglich ein Zusammenhang, nicht jedoch die<br />

Wirkungsrichtung bestimmen (vgl. genauer dazu 5.2).<br />

5. Diskussion der Ergebnisse<br />

Die Resultate unserer Analysen zeigen sowohl hinsichtlich der Verbreitung als<br />

auch des Zusammenhangs zwischen der Umsetzung von Handlungsempfehlungen<br />

und betrieblichem Erfolg durchaus unerwartete Ergebnisse. Dies gilt besonders für<br />

die beiden Dezentralisationsvariablen.<br />

5.1 Umsetzung der Handlungsempfehlungen<br />

Die Resultate bzgl. der Verlagerung der Personalverantwortung auf das Linienmanagement<br />

und insbesondere diejenigen zur Verlagerung von Personalverantwortung<br />

auf nachgelagerte Einheiten zeigen, dass es in den 1990er Jahren in Europa keinen<br />

einheitlichen Trend zur Dezentralisierung der Personalarbeit gab. Wenn in Personalfragen<br />

keine Dezentralisation erfolgt, ist dies noch weniger bei Entscheidungen über<br />

Geschäftsstrategien, Investitionen oder Kapitalallokation zu erwarten. Diese Vermutung<br />

wird durch eine Studie der Universität Warwick unterstützt. Ruigrok et al.<br />

stellen für die Jahre 1992 und 1996 eine hohe Dezentralisation von operativen Geschäftsentscheidungen<br />

in europäischen Unternehmen fest, jedoch nur eine begrenzte<br />

Dezentralisation bei strategischen Entscheidungen (Ruigrok et al. 1999, 51-52). Die<br />

Ergebnisse unterstützen auch eine kritische Analyse des Dezentralisierungsparadigmas<br />

von Drumm (1996) und Nienhüser (1998). Drumm argumentiert, dass bis heute<br />

schlecht gelöste Grundprobleme der Organisation zu einer mangelnden Umsetzung<br />

von Dezentralisierungskonzeptionen führen. Zu diesen Problemen zählt Drumm das<br />

Bestreben der Unternehmensleitung, strategische Entscheidungen selbst zu treffen,<br />

die Ausrichtung dezentraler Einheiten auf die Unternehmensziele, eine mangelnde<br />

Substitutionalität von Leistungen dezentraler Organisationseinheiten sowie Schnittstellenprobleme.<br />

Eine über die Gesamtbetrachtung der Verbreitung hinausgehende detaillierte<br />

Analyse der länderspezifischen Besonderheiten in der Umsetzung der untersuchten<br />

Handlungsempfehlungen bringt weitere Einsichten. Die Abbildungen 1 bis 4 zeigen,<br />

dass es mit Ausnahme der leistungsorientierten Bezahlung bei allen untersuchten Variablen<br />

sowohl Länder gibt, die sich statistisch signifikant entsprechend den Handlungsempfehlungen<br />

entwickeln als auch solche, die sich in die entgegengesetzte Rich-


Zeitschrift für Personalforschung, 18. Jg., Heft 2, 2004 175<br />

tung bewegen. Diese Resultate unterstreichen, dass nicht ohne weiteres von einer universellen<br />

Gültigkeit betriebswirtschaftlicher normativer Modelle auszugehen ist (vgl.<br />

dazu auch grundsätzlicher Hofstede 1993). Sowohl kulturelle Ansätze in der Tradition<br />

von Hofstede (1980) als auch institutionelle wie der Business Systems Ansatz von<br />

Whitley (1994) legen nahe, nationale Unterschiede im Management stärker als bisher<br />

zu beachten. Allerdings steht eine solche Annahme nicht nur hinter vielen Aussagen<br />

der HRM-Debatte, sondern insbesondere auch hinter Konzepten neuer Formen der<br />

Organisation.<br />

Bei quantitativen Multi-Länder Studien wie dieser haben die Autoren nicht unbedingt<br />

ein Detailwissen über die zentralen kulturellen oder institutionellen Faktoren in<br />

den untersuchten Ländern. Für drei der von den durchschnittlichen Ergebnissen abweichenden<br />

statistisch signifikanten Resultate lassen sich dennoch erste Erklärungen<br />

versuchen.<br />

Abb. 1: Dotplot der jährlichen Veränderung „Ebene, auf der Personalpolitik bestimmt<br />

wird“ (statistisch signifikante Veränderungen)<br />

D(w)<br />

Gr<br />

A<br />

S F Gb<br />

Tr<br />

-0,2 -0,15 -0,1 -0,05 0 0,05 0,1 0,15 0,2<br />

Abb. 2: Dotplot der jährlichen Veränderung „Aufteilung der Verantwortung zwischen<br />

Personalabteilung und Linie“ (statistisch signifikante Veränderungen)<br />

E<br />

F GB N<br />

-0,2 -0,15 -0,1 -0,05 0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25


176 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

Abb. 3: Dotplot der jährlichen Veränderung „Bezahlung auf Basis von Leistungsanreizen“<br />

(statistisch signifikante Veränderungen)<br />

E<br />

D(w) D(o)<br />

CH<br />

NL<br />

FIN<br />

GR<br />

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6<br />

Abb. 4: Dotplot der jährlichen Veränderung „Nutzung von flexiblen Arbeitsformen“<br />

(statistisch signifikante Veränderungen)<br />

E TR<br />

F B NL D(o) DK<br />

N P CH<br />

D(w)<br />

-0,15 -0,1 -0,05 0 0,05 0,1 0,15<br />

Während es in Europa in den 1990er Jahren eine Tendenz zur Zentralisierung<br />

personalpolitischer Entscheidungen gab, hat es in der Türkei eine statistisch signifikante<br />

Dezentralisierung gegeben. Wenn man sich nicht nur die Entwicklung, sondern<br />

auch den Startpunkt ansieht, waren personalpolitische Entscheidungen in diesem<br />

Land Anfang der 1990er Jahre relativ zentralisiert. Integrieren wir des Weiteren auch<br />

Variablen der Makroebene wie z.B. Direktinvestitionen anderer Länder in die Betrachtung,<br />

so zeigt die Türkei in diesem Bereich eine deutliche Steigerung im Zeitraum<br />

1980 bis 1999. Besonders Deutschland, USA, England, Frankreich und die Niederlande<br />

haben in der Türkei ein starkes wirtschaftliches Engagement bewiesen (Erten<br />

1999). Hier liegt die Vermutung nahe, dass sich die Steigerung ausländischer Einflüsse<br />

auch im Bereich der Geschäftspraktiken niederschlägt und sich in dem Ergebnis einer<br />

Dezentralisierung von Entscheidungsstrukturen widerspiegelt. Von einem kulturtheoretischen<br />

Standpunkt aus ist das Ergebnis allerdings kaum verständlich. Hofstede<br />

(1980) oder auch Trompenaars (1994) folgend hat die Türkei einen relativ hohen<br />

Machtdistanzwert, der üblicherweise auf eine Zentralisation von wichtigen Entscheidungen<br />

auf den höheren Ebenen eines Unternehmens hinweist. In diesem Sinne kann<br />

F


Zeitschrift für Personalforschung, 18. Jg., Heft 2, 2004 177<br />

die Türkei als gutes Beispiel dafür herangezogen werden, dass eine Verknüpfung von<br />

kulturellen Erklärungsmustern mit Wirtschaftsdaten ein vollständigeres Bild und eine<br />

fundiertere Basis für Interpretationen bietet, als es eine einseitige Fokussierung auf<br />

entweder harte oder weiche Erklärungsfaktoren ermöglicht.<br />

Großbritannien und Frankreich sind die beiden Länder, die in den 1990er Jahren<br />

nicht nur die Personalarbeit statistisch signifikant zentralisiert haben, sondern in denen<br />

auch eine signifikante Rückverlagerung von Verantwortung von der Linie an die<br />

Personalabteilung stattgefunden hat. Eine Erklärungsvariante für das britische Ergebnis<br />

ist möglicherweise die Schwäche des institutionellen Umfeldes. Wie Kirkpatrick/<br />

Davies/Oliver (1992) bereits Anfang der 1990er Jahre herausgestellt haben, widerspricht<br />

eine Dezentralisierung in britischen Unternehmen dem eher langfristig und<br />

entwicklungsorientiert angelegten HRM Konzept, denn Linienmanager sind in Großbritannien<br />

eher kurzfristig orientiert. Möglicherweise hat diese Dysfunktionalität zu<br />

einer Rückverlagerung von Personalagenden an zentrale Personalabteilungen geführt.<br />

In Bezug auf flexible Arbeitsformen, deren Nutzung im europäischen Durchschnitt<br />

angestiegen ist, fallen die Ergebnisse für die Türkei und Spanien aus dem<br />

Rahmen. In beiden Ländern ist eine signifikante Entwicklung in Richtung einer geringeren<br />

Nutzung der abgefragten flexiblen Arbeitsformen zu beobachten. Ergebnisse<br />

anderer Studien weisen darauf hin, dass Entwicklungen in Richtung einer verstärkten<br />

Flexibilisierung tendenziell aus Nordeuropa kommen. So stellt z.B. Papalexandris<br />

(2000, 134) fest, dass in Ländern mit höherem Lohnniveau offenbar ein größerer<br />

Spielraum für Teilzeitarbeitsmodelle besteht als in Ländern, wo die mit Teilzeit verbundene<br />

Gehaltskürzung sich drastisch auf die Existenzsicherung der betroffenen<br />

Personen auswirkt. Diese Beobachtung wird auch durch die Ergebnisse unserer Studie<br />

untermauert.<br />

5.2 Zusammenhang zwischen Unternehmenserfolg und Umsetzung von<br />

populären personalwirtschaftlichen Handlungsempfehlungen<br />

Die vorliegenden Daten erlauben nicht nur eine empirische Fundierung skeptischer<br />

Aussagen über den Grad der Umsetzung dezentraler Modelle der Personalarbeit.<br />

Auch für den Zusammenhang zwischen Unternehmenserfolg und der Umsetzung solcher<br />

Maßnahmen lassen sich Aussagen treffen. Nienhüser (1998) arbeitet die Vorteile<br />

zentraler Modelle der Personalarbeit heraus. Dabei stellt er die These auf, dass zentrale<br />

Modelle egoistische Bedürfnisse dezentraler Einheiten besser ignorieren können, Entlastungs-<br />

und Komplexitätsreduktionsfunktion für die Linie haben, die Erreichung<br />

von Gesamtaufgaben erleichtern und Konfliktpotenzial reduzieren. Auf Basis dieser<br />

Analyse kommt Nienhüser zu dem Schluss, dass abhängig von den situativen Bedingungen<br />

zentrale oder dezentrale Modelle erfolgreich sind.<br />

Die vorgestellten empirischen Ergebnisse zeigen keinen eindeutigen Zusammenhang<br />

zwischen dem Unternehmenserfolg und den untersuchten Gestaltungsempfehlungen.<br />

Dabei bleibt grundsätzlich festzuhalten, dass die verwendeten statistischen<br />

Methoden empirisch keine Aussage auf die Richtung der Kausalität zulassen.<br />

Weiterhin ist der Zusammenhang zwischen Unternehmenserfolg und den untersuchten<br />

Handlungsempfehlungen theoretisch nicht eindeutig geklärt.


178 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

Das gilt insbesondere für den Bereich der Anreizgestaltung. Ob und inwieweit es<br />

einen – vielfach angenommenen – „Kausalzusammenhang“, dass nämlich der Einsatz<br />

leistungsorientierter Entgeltformen zu besseren Unternehmensergebnissen führe, gibt,<br />

bleibt umstritten. Argumentiert wird auch in die umgekehrte Richtung: Erst ein ausreichender<br />

finanzieller Erfolg ermögliche es den Unternehmen, bestimmte Formen<br />

der Entgeltgestaltung einzusetzen. Die vorliegenden Ergebnisse weisen für die Jahre<br />

1995 und 1999 jeweils auf einen signifikanten Zusammenhang hin (odds-ratio exp(�)<br />

= 1,13). Auch wenn hinsichtlich der Kausalität des Zusammenhangs auf empirischer<br />

Basis keine Aussagen gemacht werden können, so bleibt doch festzuhalten, dass die<br />

Richtung des Zusammenhangs „positiv“ ist, d.h. dass der Einsatz von leistungsorientierten<br />

Entgeltelementen eher in erfolgreichen Unternehmen stattfindet. Das ist insofern<br />

bemerkenswert, als es in den letzten Jahren zunehmend Untersuchungen gibt,<br />

welche die Erfolgswirksamkeit leistungsorientierter Bezahlung kritisch hinterfragen<br />

(Kessler und Purcell 1992; Pfeffer 1998). Allerdings gibt es Hinweise aus neueren Untersuchungen,<br />

welche die Kausalitätsannahmen der hier diskutierten Handlungsempfehlungen<br />

unterstützen. Wolf und Zwick zeigen die Produktivitätswirkungen von Mitarbeiterbeteiligungen<br />

anhand eines deutschen Samples (Wolf und Zwick 2002). Cunha<br />

et al. zeigen unter Verwendung eines „structural equation modeling Design“ an einem<br />

mit dieser Untersuchung vergleichbaren Sample die Wirkungen verschiedener personalwirtschaftlicher<br />

Elemente. Sie können zeigen, dass auf verstärkte Flexibilität abzielende<br />

Maßnahmen wie etwa ein höherer Anteil an Teilzeitverträgen und Maßnahmen<br />

im Bereich „performance management“ wie etwa unterschiedliche Anreizsysteme für<br />

verschiedene Mitarbeitergruppen sich positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken<br />

(Cunha et al. 2003 ).<br />

Für die anderen Gestaltungsempfehlungen ist nur vereinzelt ein signifikanter Zusammenhang<br />

mit dem Unternehmenserfolg feststellbar. Die Nutzung der in diese Analyse<br />

einbezogenen flexiblen Formen der Arbeitsgestaltung bleibt ohne Verbindung<br />

zum Unternehmenserfolg. Das ist überraschend, da etwa die Heranziehung von Subunternehmungen,<br />

Outsourcing oder eine stärkere Verwendung von befristeten Arbeitsverträgen<br />

immer wieder als Elemente für eine Steigerung des monetären Erfolgs<br />

von Unternehmen bezeichnet werden. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass es sich<br />

hier nicht um die wesentlichen Formen von Flexibilität handelt. Eine weitere Erklärung<br />

könnte sein, dass das verwendete Erfolgsmaß – eine Selbsteinschätzung des Erfolgs<br />

– zu grob und durch verzerrte Wahrnehmung bestimmt ist, und damit nicht als<br />

verlässlicher Maßstab dienen kann.<br />

Die in der Analyse verwendeten Aspekte von Dezentralisierung – Entscheidungsverlagerung<br />

auf nachgeordnete Einheiten und Überführung von mehr Personalaufgaben<br />

an die Linie – führen jeweils nur in einer der drei Untersuchungsrunden zu<br />

einem statistisch signifikanten Ergebnis. Der dann auftretende „negative“ Zusammenhang<br />

– erfolgreiche Unternehmen sind tendenziell „zentralisierter“ strukturiert –<br />

entspricht nicht dem „Lehrbuchwissen“. Damit ist aber eine wesentliche Grundprämisse<br />

des „modernen“ HRM – nämlich die Überlegenheit „dezentraler“ Personalarbeit<br />

– in Frage gestellt. Auch wenn das caveat möglicher methodischer Mängel gilt, so<br />

ist doch bemerkenswert, dass die hier festgestellten Zusammenhänge die populäre<br />

These, dass eine stärkere Übertragung von Verantwortung an die Linie bzw. nachgela-


Zeitschrift für Personalforschung, 18. Jg., Heft 2, 2004 179<br />

gerte Einheiten positiv mit dem finanziellen Unternehmenserfolg zusammenhänge,<br />

nicht stützen. Freilich heißt das nicht, dass solche Maßnahmen nicht etwa aus anderen,<br />

nicht direkt mit dem finanziellen Unternehmenserfolg verbunden Gründen wünschenswert<br />

wären. Zu nennen sind hier etwa „weiche“ Maße der Mitarbeiterzufriedenheit.<br />

6. Schlussbemerkung<br />

Die vorliegende Analyse zeigt ein deutliches Auseinanderklaffen zwischen der<br />

Rhetorik der praxisorientierten und wissenschaftlichen Literatur und den in der Unternehmenspraxis<br />

zu beobachtenden Entwicklungen. Besonders für die beiden Dezentralisationsvariablen<br />

weichen unsere Ergebnisse von den betrachteten Handlungsempfehlungen<br />

ab. Dazu sind wenigstens zwei einschränkende Bemerkungen zu machen.<br />

Erstens erlauben das verwendete Untersuchungsinstrumentarium und die formulierten<br />

Fragen keine Erfassung fein differenzierter Unterschiede, sondern verwenden<br />

– durchaus absichtsvoll – „gröbere“ Kategorien. Daher bedeuten etwa fehlende<br />

Veränderungen in den Daten keineswegs, dass „wirklich“ alles beim Alten geblieben<br />

ist. Sehr wohl aber kann gesagt werden, dass es keine „deutlichen“ Veränderungen gegeben<br />

hat. Zweitens sind durchaus unterschiedliche Ausgangsniveaus in den Organisationen<br />

verschiedener Größe, Sektoren und Länder zu beachten. Wo etwa bereits Anfang<br />

der 1990er Jahre ein hohes Maß an Einbindung des Linienmanagements in die<br />

Personalarbeit bestand, dort ist eine weitere Dezentralisierung deutlich unwahrscheinlicher<br />

als in Organisationen, in denen die Personalabteilung viele Aufgaben übernimmt.<br />

Allerdings scheint gerade die Entwicklung und Popularität dieser Handlungsempfehlungen<br />

darauf hinzudeuten, dass der „gewünschte“ Zustand am Beginn der<br />

1990er Jahre nicht bestanden hat.<br />

Insgesamt sind die als „modern“, erfolgsrelevant etc. angesehenen Handlungsempfehlungen<br />

weit weniger – und auch weniger einheitlich – verbreitet als es aufgrund<br />

der entsprechenden Rhetorik zu erwarten wäre. Dazu kommt, dass auch der Zusammenhang<br />

zum Unternehmenserfolg weniger stark ausgeprägt ist. Einschränkend muss<br />

allerdings auf die bereits in der Einleitung adressierte Mehrschichtigkeit der Wirkung<br />

von Handlungsempfehlungen hingewiesen werden. Nicht nur explizit genannte oder<br />

erschließbare Handlungsempfehlungen entfalten ihre Wirkung. Bereits ihre Existenz,<br />

etwa in der einschlägigen Fachdiskussion, und damit ihre Verfügbarkeit als Referenzpunkt<br />

verändert organisationale Realität. In diesem Sinne ist daher das fehlende Vorhandensein<br />

einschlägiger Handlungsempfehlungen nicht gleichzusetzen mit Wirkungslosigkeit.<br />

Unsere Ergebnisse sind aus zumindest zwei Gründen wenig überraschend. Zum<br />

einen ist die stark gebrochene Verwendung von im Wissenschaftssystem entwickelten<br />

Handlungsempfehlungen wohl eher die Regel, denn die Ausnahme. Zum anderen<br />

impliziert eine solche Sichtweise ein tendenzielles Wissensgefälle zwischen Wissenschaft<br />

und Praxis. Dieses ist zwar – hoffentlich – im Hinblick auf die Rekonstruktion<br />

und die Reflexion organisationalen Geschehens tatsächlich vorhanden. Hinsichtlich<br />

erfolgsrelevanten praktischen Handelns ist das aber zumindest in betriebswirtschaftlichen<br />

Teilbereichen nicht mehr selbstverständlich. Dazu kommt, dass die sich in der<br />

Praxis formenden Handlungsmuster und scheinbaren oder tatsächlichen Erfolgsrezep-


180 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

te i.d.R. quer zu den stärker systematisierten, voneinander analytisch abgegrenzten Instrumenten<br />

und Vorschlägen des Wissenschafts- und auch des Beratungssystems liegen.<br />

Gleichfalls gibt es unterschiedliche Beratungsmärkte mit ihren je eigenen Vorstellungen,<br />

die zur Diffusion ähnlicher, aber eben auch teilweise voneinander unterschiedener<br />

Empfehlungen beitragen. Es entstehen „Mischformen“ und „bunte“ Konfigurationen<br />

bzw. Muster, die sich schlecht in entsprechende Kategorien einer empirischquantitativen<br />

Erhebung einordnen lassen. Andere Untersuchungsdesigns, welche stärker<br />

auf die tatsächlich auftretende Vielfalt und latent vorhandene Erscheinungsformen<br />

eingehen können, sind daher auch in diesem Bereich erforderlich.<br />

Literatur<br />

Ackermann, K.-F. (1992): Auf der Suche nach kundenorientierten Organisationsformen des Personalmanagements.<br />

In: Kienbaum, J. (Hg.). Visionäres Personalmanagement. Stuttgart, Poeschel.<br />

Argyris, C./Schön, D. (1978): Organizational Learning: A Theory of Action Perspective. Reading, Mass.<br />

Beer, M./Spector, B./Lawrence, P. R./Mills, D. Q./Walton, R. E. (1984): Managing Human Assets. New<br />

York, The Free Press.<br />

Brewster, C./Hegewisch, A. (Hg.) (1994): Policy and Practice in European Human Resource Management.<br />

The Price Waterhouse Cranfield Survey. London, New York, Routledge.<br />

Brewster, C./<strong>Mayrhofer</strong>, W./Morley, M. (Hg.) (2000): New Challenges in European Human Resource<br />

Management. London, Macmillan.<br />

Brewster, C./Tregaskis, O./Hegewisch, A./Mayne, L. (1996): Comparative Research in Human Resource<br />

Management: A Review and an Example. In: The International Journal of Human Resource Management<br />

7, 585-604.<br />

Bühner, R. (1992): Effiziente Organisationsstrukturen in der Personalarbeit. In: Kienbaum, J. (Hg.): Visionäres<br />

Personalmanagement. Stuttgart, Poeschel.<br />

Carson, P. P./Lanier, P. A./Carson, K. D./Guidry, B. N. (2000): Clearing a Path Through the Management<br />

Fashion Jungle: Some Prelimenary Trailblazing. In: Academy of Management Journal 43,<br />

1143-1158.<br />

Clegg, S. R. (1990): Modern Organizations: Organizational Studies in the Post Modern World. London,<br />

Sage.<br />

Cunha, R. C. E./Cunha, M. P. E./Morgado, A./Brewster, C. (2003): Market Forces, Strategic Management,<br />

HRM Practices and Organizational Performance: A Model Based in a European Sample. In:<br />

Journal of Management Research. Im Druck.<br />

Davidow, W. H./Malone, M. S. (1993): Das virtuelle Unternehmen. Der Kunde als Co-Produzent. Frankfurt<br />

a. M.<br />

Drucker, P. F. (1988): The Coming of the New Organization. In: Harvard Business Review (Jan-Feb), 45-<br />

53.<br />

Drumm, H.-J. (1996): Das Paradigma der Neuen Dezentralisation. In: Die Betriebswirtschaft 56, 7-20.<br />

Erten, C. (1999): Die Türkei als Investitionsland – Chancen und Risiken. Diplomarbeit, Wien, WU Wien.<br />

Frenkel, S. J./Korczynski, M./Shire, K. A./Tarn, M. (1999): On the Front Line: Organization and Work<br />

in the Information Economy. Ithaca, NY, Cornell University Press.<br />

Ghoshal, S./Bartlett, C. A. (1998): The Individualised Coorporation. London, Heinemann.<br />

Guest, D. E. (1987): Human Resource Management and Industrial Relations. In: Journal of Management<br />

Studies 24, 503-521.<br />

Hamel, G./Prahalad, C. K. (1994): Competing for the Future. Boston, Harvard Business Press.<br />

Hammer, M./Champy, J. (1993): Re-Engineering the Corporation. A Manifesto for Business Revolution.<br />

London, Nicholas Brealey.<br />

Heckscher, C./Donellon, A. (Hg.) (1994): The Post-Bureaucratic Organization: New Perspectives on Organizational<br />

Change. Thousand Oaks, CA, Sage.<br />

Heinen, E. (1969): Zum Wissenschaftsprogramm der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre.<br />

In: Zeitschrift für Betriebswirtschaftslehre 39, 207-220.


Zeitschrift für Personalforschung, 18. Jg., Heft 2, 2004 181<br />

Hofstede, G. (1980): Culture's Consequences. Beverly Hills, CA, Sage.<br />

Hofstede, G. (1993). Cultural Constraints in Management Theories. In: Academy of Management Executive<br />

7, 81-94.<br />

Hosmer, D.W./Lemeshow, S. (1989): Applied Logistic Regression. Chichester et al.,John Wiley & Sons<br />

Karpik, L. (1978): Organizations, Institutions and History. In L. Karpik (Ed.), Organization and Environment:<br />

Theory, Issues and Reality: 15-68. London, Sage.<br />

Kessler, I./Purcell, J. (1992): Performance Related Pay: Objectives and Application. In: Human Resource<br />

Management Journal 2, 16-33.<br />

Kieser, A. (1996): Moden und Mythen des Organisierens. In: Die Betriebswirtschaft 56, 21-31.<br />

Kuhn, T. (1997): Vom Arbeitnehmer zum Mitunternehmer. Anmerkungen zur Intention, Begründung<br />

und Umsetzung eines Transformationsvorhabens. In: Zeitschrift für Personalforschung 11, 195-<br />

220.<br />

Martin, A. (2001): Personal – Theorie, Politik, Gestaltung. Stuttgart et al., Kohlhammer.<br />

<strong>Mayrhofer</strong>, W. (1996): Mobilität und Steuerung in international tätigen Unternehmen. Stuttgart, Schäffer-<br />

Poeschel.<br />

<strong>Mayrhofer</strong>, W. (1998): Between Market, Bureaucracy, and Clan – Coordination and Control Mechanisms<br />

in the Cranfield Network on European Human Resource Management (Cranet-E). In: Journal of<br />

Managerial Psychology 13, 241-258.<br />

<strong>Mayrhofer</strong>, W. (1999): Personalpolitiken und -strategien im internationalen Vergleich. In: Elsik, W./<strong>Mayrhofer</strong>,<br />

W. (Hg.). Strategische Personalpolitik. München, Mering, Hampp.<br />

Mintzberg, H. (1978): Patterns in Strategy Formation. Management Science, 24(9): 934-948.<br />

<strong>Müller</strong>, <strong>Michael</strong> (1999): Enthusiastic Embrace or Critical Reception? –The German HRM Debate-. In:<br />

Journal of Management Studies 35, 465-482.<br />

<strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, M./<strong>Mayrhofer</strong>, W./<strong>Ledolter</strong>, J./Erten, C./Strunk, G. (2001): Neue Formen der Arbeitsorganisation<br />

in Europa. Eine empirische Studie. In: Journal für Betriebswirtschaft 51, 265-267.<br />

Nienhüser, W. (1998): Zentrale Personalarbeit – Lob der Zentrale. In: Scholz, C. (Hg.). Innovative Personalorganisation.<br />

Center-Modelle für Wertschöpfung, Strategie, Intelligenz und Virtualisierung.<br />

Neuwied, Kriftel, Luchterhand.<br />

Papalexandris, N. (2000): Flexible Working Patterns. Towards Reconciliation of Family and Work. In:<br />

Brewster, C./<strong>Mayrhofer</strong>, W./Morley, M. (Hg.): New Challenges for European Human Resource<br />

Management. London, Macmillan.<br />

Pfeffer, J. (1998): The Human Equation: Building Profits by Putting People First. Harvard, Harvard Business<br />

School Press.<br />

Picot, A./Reichwald, R./Wigand, R. T. (1996): Die grenzenlose Unternehmung. Wiesbaden, Gabler.<br />

Ruigrok, W./Pettigrew, A./Peck, S. I./Whittington, R. (1999): Corporate Restructuring and New Forms<br />

of Organizing: Evidence from Europe. In: Management International Review, Special Issue 2, 41-<br />

64.<br />

Ryf, B. (1993): Die atomisierte Organisation: Ein Konzept zur Ausschöpfung von Humanpotential.<br />

Wiesbaden, Gabler.<br />

Scherm, E./Süß, S. (2000): Personalführung in virtuellen Unternehmen: Eine Analyse diskutierter Instrumente<br />

und Substitute der Führung. In: Zeitschrift für Personalforschung 14, 79-103.<br />

Sydow, J./Windeler, A. (2000): Steuerung von und in Netzwerken – Perspektiven, Konzepte, vor allem<br />

aber offene Fragen. In: Sydow, J./Windeler, A. (Hg.): Steuerung von Netzwerken. Opladen, Wiesbaden,<br />

Westdeutscher Verlag.<br />

Trompenaars, F. (1994): Riding the Waves of Culture. Understanding Diversity in Global Business. Chicago,<br />

Ill. et al., Irwin.<br />

Volberda, H. W. (1998): Building the Flexible Firm. Oxford, Oxford University Press.<br />

Warnecke, H. J. (1993): Revolution der Unternehmenskultur. Das Fraktale Unternehmen. Berlin.<br />

Whitley, R. D. (1994): Dominant Forms of Economic Organization in Market Economics. In: Organization<br />

Studies 15, 153-182.<br />

Wolf, E./Zwick, T. (2002): Produktivitätswirkung von Mitarbeiterbeteiligung: Der Einfluss von unbeobachteter<br />

Heterogenität. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 35, 123-132.


182 <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, <strong>Mayrhofer</strong>, <strong>Ledolter</strong>, Strunk, Erten: Pure Rhetorik?<br />

Autoren<br />

Prof. <strong>Michael</strong> <strong>Müller</strong>-<strong>Camen</strong>, Ph.D, Department of International Management an der<br />

International University in Germany, D – 76646 Bruchsal, E-Mail: <strong>Michael</strong>.Muller-<br />

<strong>Camen</strong>@i-u.de<br />

Arbeitsschwerpunkte: Vergleichendes Personalmanagement, Human Resource Management<br />

in multinationalen Unternehmen, Akademische Karrieren im internationalen<br />

Vergleich, Diversity Management.<br />

Prof. Dr. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Mayrhofer</strong>, Interdisziplinäre Abteilung für Verhaltenswissenschaftlich<br />

Orientiertes Management, Wirtschaftsuniversität Wien, A – 1090 Wien, E-<br />

Mail: <strong>Wolfgang</strong>.<strong>Mayrhofer</strong>@wu-wien.ac.at<br />

Arbeitsschwerpunkte: Karriere- und Laufbahnforschung, internationale Personal-<br />

und Unternehmensführung, Systemtheorie und Betriebswirtschaft.<br />

Prof. Dr. <strong>Johannes</strong> <strong>Ledolter</strong>, John F. Murray Research Professor, Department of<br />

Management Sciences, University of Iowa, Iowa City, USA 52242, E-Mail:<br />

johannes.ledolter@uiowa.edu<br />

Arbeitschwerpunkte: Statistische Modelle in den Wirtschaftswissenschaften, Zeitreihenanalyse<br />

und Vorhersagemodelle, Prozesskontrolle und statistische Versuchspläne.<br />

Guido Strunk, Dipl. Psychologe, Interdisziplinäre Abteilung für Verhaltenswissenschaftlich<br />

Orientiertes Management, Wirtschaftsuniversität Wien, A – 1090 Wien, E-<br />

Mail: Guido.Strunk@wu-wien.ac.at<br />

Arbeitsschwerpunkte: Selbstorganisationsforschung und die Anwendung der Theorie<br />

nichtlinearer dynamischer Systeme in den Sozialwissenschaften, Psychotherapieprozessforschung,<br />

Karrieren im 3. Jahrtausend.<br />

Christiane Erten, Dr.phil., Mag.rer.soc.oec, Interdisziplinäre Abteilung für Verhaltenswissenschaftlich<br />

Orientiertes Management, Wirtschaftsuniversität Wien, A –1090<br />

Wien, E-Mail: Christiane.Erten-Buch@wu-wien.ac.at<br />

Arbeitsschwerpunkte: Internationale Personal- und Unternehmensführung, Interkulturelles<br />

Management – Schwerpunkt asiatische Länder.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!