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JazzFest Berlin 2006 - Berliner Festspiele

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Babylon <strong>Berlin</strong>:Mitte<br />

Do 2. November | 22:00 Uhr<br />

FILMKONZERT<br />

Peter Vermeersch & FES<br />

‘Die Austernprinzessin’<br />

Peter Vermeersch<br />

clarinet, binding lyrics<br />

Stefaan Blancke, Marc<br />

Wenn es im Jazz so etwas wie Trendsportar-<br />

Meeuwissen trombones<br />

ten gäbe, dann würden Stummfilm-Sound- Benjamin Boutreur,<br />

tracks bestimmt dazugehören. Mal mehr im- Michel Mast, Bruno<br />

provisiert, mal stärker komponiert, ist hier ein Vansina saxes<br />

wundervolles, weltweit attraktives Betätigungsfeld<br />

entstanden.<br />

Anlässlich des Flanders International Film Festival 2005 in<br />

Gent nahm sich der flämische Komponist und Bandleader<br />

61 Minuten<br />

D 1919, Stummfilm, Regie Ernst Lubitsch,<br />

Peter Vermeersch mit seiner Flat Earth Society Ernst<br />

Lubitschs Die Austernprinzessin von 1919 an. Der Film<br />

nimmt in skurrilen Bildern das frühe Klischee des American<br />

Way of Life auf die Schippe: Die Tochter (Ossi<br />

Oswalda) des mit seinen Schalentieren stinkreich<br />

gewordenen Austern-Königs (Victor Jansen)<br />

möchte einen Prinzen ehelichen. Arm aber adlig,<br />

ist Prinz Nucki der Auserwählte, der allerdings<br />

seinen Kumpan vorschickt. Die Missverständnisse<br />

nehmen ihren zu erwartenden Verlauf<br />

bis zum Happyend mit stummgeschaltetem<br />

Leinwand Jazzkonzert – mit Curt Bois als<br />

Bandleader.<br />

Vermeersch übersetzt das Geflecht aus<br />

Satire und schnellem Slapstick kongenial<br />

in eine gleichermaßen kommentierende<br />

wie pointierende Musik, die<br />

den Bildern zusätzliche Tiefe und<br />

Schärfe gibt.<br />

16<br />

Flat Earth Society mit<br />

Unterstützung der<br />

Flämischen Gemeinschaft<br />

Die Austernprinzessin ist<br />

eine Koproduktion von Vooruit<br />

Arts Centre, De Singel,<br />

dem Festival of Flanders, dem<br />

Flanders International Film Festival<br />

– Ghent, Motives Festival und der<br />

Non-Profit-Organisation BONK<br />

Fotos: Giannina Urmeneta Ottiker<br />

Die Besetzung erinnert an eine Jazz Big Band, ihrem<br />

Selbstverständnis nach sind sie aber eher ein facettenreiches<br />

Rock-Orchester, das sich die kompakten Sounds<br />

des Big Band-Jazz zueigen macht. Die von Klarinettist<br />

Peter Vermeersch geleitete Flat Earth Society gehört seit<br />

Ende der neunziger Jahre zu den eigenwilligsten Formationen<br />

Belgiens. Die Band vermittelt zwischen stilistischen<br />

Vorlagen von Henry Mancini bis Sun Ra, von den Residents<br />

bis John Zorn und zelebriert Swing und Mambo mit ebensolcher<br />

Hingabe wie Chanson und kraftstrotzenden<br />

Free Rock. Das Spektrum der Band reicht von<br />

Tom Wouters clarinet,<br />

percussion<br />

Bart Maris, Luc van<br />

Lieshout trumpets<br />

Wim Willaert accordion<br />

Peter Vandenberghe<br />

keyboards<br />

<strong>Berlin</strong>de Deman tuba<br />

Kristof Roseeuw bass<br />

Teun Verbruggen<br />

percussion<br />

schrulligen Coverversionen über Hörspiele<br />

und Soundtracks bis zu einem passionierten<br />

Louis Armstrong Tribute. 2002 repräsentierten<br />

sie als Stadtorchester die<br />

europäische Kulturhauptstadt Brügge.<br />

Mit ihren skurrilen Collagen erweist sich<br />

die Flat Earth Society als ein Bündnis<br />

enthusiastischer Klang-Dadaisten.<br />

FES –<br />

Flat Earth Society<br />

’Psychoscout’<br />

17

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