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Orte, Wege, Visionen: Aktuelle Ansätze der ^

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Kulturlandschaftspfad Südheide<br />

schaft‘ „ein beson<strong>der</strong>es Interesse am kulturhistorischen Gehalt von Räumen“<br />

aufzeigt, eine Abgrenzung zwischen Natur und Kultur jedoch nicht notwendig ist.<br />

Auch innerhalb des Landschaftspfades Südheide wird deutlich werden, dass<br />

<strong>der</strong> Raum ein Netzwerk ist, in dem sich Natur und Kultur vermischen. Die Bezeichnung<br />

Kulturlandschaftspfad betont, wie von Schenk angeführt, das Interesse<br />

an <strong>der</strong> kulturhistorischen Komponente des Betrachtungsraums.<br />

Die Entwicklung eines Landschaftslehrpfades<br />

Wenn von <strong>der</strong> Vorstellung ausgegangen wird, dass es sich bei Landschaften um<br />

vielschichtige Geoökosysteme handelt, müssen auch bei <strong>der</strong> Entwicklung eines<br />

Landschaftslehrpfades sehr verschiedene wissenschaftliche Bereiche zusammengeführt<br />

werden. Zuerst ist <strong>der</strong> betreffende Raumabschnitt in Bezug auf die verschiedenen,<br />

zuvor genannten Systemkomponenten zu analysieren und die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Untersuchung müssen gedeutet werden. Die Geomorphologie bietet <strong>der</strong><br />

Landschaftsanalyse Erklärungsansätze für die unterschiedlichen physikalischen<br />

Phänomene und ihre Entwicklung im Raum. Dabei werden hydro- und klimageographische<br />

Aspekte mit eingebunden. Mithilfe <strong>der</strong> Historischen Geographie, <strong>der</strong><br />

Kulturgeographie und auch <strong>der</strong> Geschichtswissenschaft können die menschlichen<br />

Einflüsse auf das räumliche Untersuchungsobjekt herausgearbeitet werden.<br />

Wie aber lässt sich ein ganzheitliches, landschaftliches Bild erzeugen? Die bloße<br />

Darstellung <strong>der</strong> Verbreitung und <strong>der</strong> Summe an Einzelelementen allein schafft<br />

schließlich keine Landschaft (vgl. Denecke 2005, S. 243). Im landschaftsbezogenen,<br />

geographischen Ansatz werden die einzelnen Elemente immer in einen räumlich-funktionalen<br />

und genetischen Zusammenhang gebracht. Hierbei handelt es<br />

sich um eine strukturelle, entwicklungsbezogene Betrachtung <strong>der</strong> geschlossenen<br />

Landschaft mit Fokus auf bestimmte herausragende und bedeutungsvolle Epochen<br />

und ihre Strukturen. Neben <strong>der</strong> Darstellung verschiedener epochaler Querschnitte<br />

muss auch gezeigt werden, dass die Landschaftsentwicklung allgemeinen,<br />

genetischen Zusammenhängen folgt, die erklären, warum ein Stadium zum nächsten<br />

und dieses wie<strong>der</strong>um zum darauf folgenden führt. Mithilfe dieser Vorgehensweise<br />

entsteht ein Längsschnitt <strong>der</strong> Landschaftsentwicklung und somit ein ganzheitliches<br />

Landschaftsbild (vgl. Denecke 2005, S. 29, 238, 243). Umstritten ist<br />

dabei die konkrete Vorgehensweise. Die retrogressive, das heißt von <strong>der</strong> heutigen<br />

Gegenwart in die immer älter werdende Vergangenheit rückschreitende, Erschließung<br />

<strong>der</strong> Landschaft wurde vielfach durch eine progressive Entwicklungsbeschreibung<br />

ersetzt. Hier werden prägende historische Epochen chronologisch<br />

analysiert (vgl. Denecke 2005, S. 17 ff.). Als grundlegende Arbeitsmethoden <strong>der</strong><br />

genetischen Landschaftsforschung sind Geländeaufnahmen, Kartenauswertungen,<br />

Luftbildanalysen und Auswertungen vielfältiger schriftlicher Quellen zu nennen,<br />

wobei eine Methodenkombination erstrebenswert ist, „um möglichst viele und<br />

sich gegenseitig stützende Belege zusammenführen zu können“ (Denecke 2005, S.

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