Orte, Wege, Visionen: Aktuelle Ansätze der ^
Orte, Wege, Visionen: Aktuelle Ansätze der ^
Orte, Wege, Visionen: Aktuelle Ansätze der ^
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
144<br />
Kulturlandschaftspfad Südheide<br />
schaft‘ „ein beson<strong>der</strong>es Interesse am kulturhistorischen Gehalt von Räumen“<br />
aufzeigt, eine Abgrenzung zwischen Natur und Kultur jedoch nicht notwendig ist.<br />
Auch innerhalb des Landschaftspfades Südheide wird deutlich werden, dass<br />
<strong>der</strong> Raum ein Netzwerk ist, in dem sich Natur und Kultur vermischen. Die Bezeichnung<br />
Kulturlandschaftspfad betont, wie von Schenk angeführt, das Interesse<br />
an <strong>der</strong> kulturhistorischen Komponente des Betrachtungsraums.<br />
Die Entwicklung eines Landschaftslehrpfades<br />
Wenn von <strong>der</strong> Vorstellung ausgegangen wird, dass es sich bei Landschaften um<br />
vielschichtige Geoökosysteme handelt, müssen auch bei <strong>der</strong> Entwicklung eines<br />
Landschaftslehrpfades sehr verschiedene wissenschaftliche Bereiche zusammengeführt<br />
werden. Zuerst ist <strong>der</strong> betreffende Raumabschnitt in Bezug auf die verschiedenen,<br />
zuvor genannten Systemkomponenten zu analysieren und die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Untersuchung müssen gedeutet werden. Die Geomorphologie bietet <strong>der</strong><br />
Landschaftsanalyse Erklärungsansätze für die unterschiedlichen physikalischen<br />
Phänomene und ihre Entwicklung im Raum. Dabei werden hydro- und klimageographische<br />
Aspekte mit eingebunden. Mithilfe <strong>der</strong> Historischen Geographie, <strong>der</strong><br />
Kulturgeographie und auch <strong>der</strong> Geschichtswissenschaft können die menschlichen<br />
Einflüsse auf das räumliche Untersuchungsobjekt herausgearbeitet werden.<br />
Wie aber lässt sich ein ganzheitliches, landschaftliches Bild erzeugen? Die bloße<br />
Darstellung <strong>der</strong> Verbreitung und <strong>der</strong> Summe an Einzelelementen allein schafft<br />
schließlich keine Landschaft (vgl. Denecke 2005, S. 243). Im landschaftsbezogenen,<br />
geographischen Ansatz werden die einzelnen Elemente immer in einen räumlich-funktionalen<br />
und genetischen Zusammenhang gebracht. Hierbei handelt es<br />
sich um eine strukturelle, entwicklungsbezogene Betrachtung <strong>der</strong> geschlossenen<br />
Landschaft mit Fokus auf bestimmte herausragende und bedeutungsvolle Epochen<br />
und ihre Strukturen. Neben <strong>der</strong> Darstellung verschiedener epochaler Querschnitte<br />
muss auch gezeigt werden, dass die Landschaftsentwicklung allgemeinen,<br />
genetischen Zusammenhängen folgt, die erklären, warum ein Stadium zum nächsten<br />
und dieses wie<strong>der</strong>um zum darauf folgenden führt. Mithilfe dieser Vorgehensweise<br />
entsteht ein Längsschnitt <strong>der</strong> Landschaftsentwicklung und somit ein ganzheitliches<br />
Landschaftsbild (vgl. Denecke 2005, S. 29, 238, 243). Umstritten ist<br />
dabei die konkrete Vorgehensweise. Die retrogressive, das heißt von <strong>der</strong> heutigen<br />
Gegenwart in die immer älter werdende Vergangenheit rückschreitende, Erschließung<br />
<strong>der</strong> Landschaft wurde vielfach durch eine progressive Entwicklungsbeschreibung<br />
ersetzt. Hier werden prägende historische Epochen chronologisch<br />
analysiert (vgl. Denecke 2005, S. 17 ff.). Als grundlegende Arbeitsmethoden <strong>der</strong><br />
genetischen Landschaftsforschung sind Geländeaufnahmen, Kartenauswertungen,<br />
Luftbildanalysen und Auswertungen vielfältiger schriftlicher Quellen zu nennen,<br />
wobei eine Methodenkombination erstrebenswert ist, „um möglichst viele und<br />
sich gegenseitig stützende Belege zusammenführen zu können“ (Denecke 2005, S.