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12 - Ultimo auf draht

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LET ME IN<br />

Gemeinsam einsam<br />

Der beste Vampirfilm der letzten<br />

Jahre ging im Kino ziemlich unter<br />

Der <strong>12</strong>-jährige Owen hat eine christlich<br />

durchgeknallte Mutter (die<br />

wir, wie alle Erwachsene in den Peanuts,<br />

nie richtig zu sehen bekommen)<br />

und leidet unter dem Mobbing<br />

seiner Schulkameraden. Und dann<br />

taucht plötzlich die gleichaltrige<br />

Abby in der Nachbarschaft <strong>auf</strong>, so<br />

verloren und einsam wie Owen, und<br />

sagt ihm: Du musst dich wehren!<br />

Let Me In ist kein pädagogisch<br />

wertvoller Selbstfindungsfilm, sondern<br />

ein knallhart zur Sache kommender<br />

Vampirfilm, den Matt Reeves<br />

(Felicity, Cloverfield)mitgrandioser<br />

Optik und leise schleichendem<br />

Schrecken inszeniert hat. Die beiden<br />

jugendlichen Darsteller sind dabei so<br />

erschreckend perfekt wie die ewig<br />

verschneite Landschaft in New Mexico,<br />

wohin Reeves sein Remake des<br />

schwedischen Vorbildes verlegte.<br />

Die DVD enthält ein ausführliches<br />

Feature zu den Special Effects, einen<br />

Audiokommentar, entfallene Szenen<br />

und ein Feature zu den Dreharbeiten.<br />

-aco-<br />

USA, GB 2010. R: Matt Reeves B: Matt Reeves,<br />

John Ajvide Lindqvist K: Greig Fraser<br />

D: Chloë Grace Moretz, Kodi Smit-<br />

McPhee, Richard Jenkins, Elias Koteas<br />

E: Audiokommentar, Entfallene Szenen,<br />

Making Of, Die Tricks bei Let Me In<br />

GLAUBE, BLUT UND VATERLAND<br />

Heiligenlegende<br />

Roland Joffé feiert die Gründung<br />

des Opus Dei im spanischen<br />

Bürgerkrieg<br />

Chloë Grace Moretz und Kodi Smit-McPhee in „Let Me In“<br />

1992 wurde ein gewisser Josemaria<br />

Escrivá vom Papst heilig gesprochen.<br />

Der spanische Priester hatte<br />

1928 eine Art katholischen Laien-Orden<br />

gegründet, der später wegen seiner<br />

Verstrickungen mit dem Franco-Regime<br />

in die Kritik geriet.<br />

Roland Joffé bleibt bei seiner deutlich<br />

sagenhaften Nacherzählung (Originaltitel:<br />

TherebeDragons) in den<br />

unstrittigen Jugendjahren. Der arme<br />

Josemaria und ein Freund aus gutem<br />

Hause scheinen die Klassenunterschiede<br />

ihrer Familien im Priesterseminar<br />

zu überwinden. Aber als<br />

Spanien scheinbar irgendwie von<br />

Kommunisten überfallen wird, geht<br />

der Nette in den Untergrund und<br />

baut Bibelkreise <strong>auf</strong>, die sich vor marodierenden<br />

Kirchenstürmern verstecken<br />

müssen. Sein Freund wird<br />

ein Ekel und verdingt sich als Spion<br />

für die Rechten bei den Kommunisten.<br />

Zwar sieht das Regime nicht nett<br />

PRIMEVAL (4)<br />

Undewiglocktdas<br />

Monster<br />

Die britische Sci-Fi-Serie hat sich<br />

gut entwickelt.<br />

Natürlich geht es immer noch um<br />

Urzeitwesen, die durch Zeitanomalien<br />

in das England der Gegenwart<br />

gelangen, und um die Spezialisten<br />

vom Anomaly Research Center<br />

(ARC), die die randalierenden Vie-<br />

cher einfangen und unschädlich machen<br />

sollen. Viele Haupt- und Nebenfiguren<br />

starben, aus Amateur Monsterjägern<br />

wurden Profis, und die Story<br />

bekam einen deutlich<br />

erkennbaren roten Faden.<br />

In der gerade erschienenen 4. Staffel<br />

gelingt es Conner und Abby, die<br />

seit einem Jahr in der Kreidezeit festsitzen,<br />

durch eine Anomalie in die Gegenwart<br />

zurückzukehren. Dort stellen<br />

sie fest, dass sich einiges verän-<br />

aus, zwar kommt im Lager der Freiheitskämpfer<br />

ein bisschen internationale<br />

Romantik <strong>auf</strong>, zwar wird einmal<br />

angedeutet, dass Escrivá Selbstkasteiung<br />

für einen Weg zu Gott hält,<br />

aber im Wesentlichen streiten hier<br />

liebevolles Raushalten und durch<br />

persönliche Motive vergiftetes unheilvolles<br />

Tun miteinander. So kommt<br />

SERIENTÄTER<br />

dert hat. Es gibt neue Kollegen und<br />

einen zweiten Vorgesetzten, den Milliardär<br />

Phillip Burton, der mit privatwirtschaftlichem<br />

Know How die Leistung<br />

des ARC optimieren soll. Der<br />

verfolgt aber heimlich ganz eigene<br />

Ziele mit den Anomalien. Das Aussehen<br />

der computeranimierten Urzeitmonster<br />

schwankt zwischen schaurig<br />

und possierlich. Der deutsche Verleih<br />

hat bei der Box die Staffel 4 und<br />

5 zu einer zusammengefasst,<br />

weshalb es bei den Extras zwei<br />

Making of gibt. -ok-<br />

UK 2011 4BRs R: Cilla Wave, Mark Everest,<br />

Robert Quinn B: Tim Haines, Adrian<br />

Hodges, Paul Mosley D: Andrew Lee Potts,<br />

Hannah Spearritt, Ciarán McMenamin,<br />

Ben Miller, E: Making of<br />

TITANIC<br />

Legenden unter der<br />

Wasserlinie<br />

Der Untergang des Jahrhunderts<br />

als TV-Spiel und Doku<br />

Dreimal rummst das größte Schiff<br />

der Welt in dieser titanischen<br />

TV-Box gegen einen nahezu unsichtbaren<br />

Eisberg, und zwar in<br />

der 2-teiligen anglo-amerikanisch-ungarische<br />

Mini-Serie, die<br />

das ZDF zum Sinkjubiläum ausstrahlte,<br />

als auch im vom ZDF mit-<br />

DVD<br />

Roland Joffé nicht mal in die Nähe<br />

der Brisanz seiner frühen Arbeiten<br />

wie The Killing Fields oder The<br />

Mission. -w-<br />

There Be Dragons. USA/S 2011. R+B: Roland<br />

Joffé K: Gabriel Beristain D: Charlie<br />

Cox, Wes Bentley, Dougray Scott. Extras:<br />

Featurette, Making Of, Deleted Scenes,<br />

Trailer<br />

Wem die Stunde schlägt: „Glaube, Blut und Vaterland“<br />

produzierte Dokumentar-Spiel,<br />

das sich <strong>auf</strong> die Geschehnisse im<br />

Heizungskeller konzentriert. Sehr<br />

geschickt gehen beide Filme mit ihren<br />

begrenzten Mitteln um. Die Serie<br />

erzählt etwa mit Wieder<strong>auf</strong>nahmen<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

sich teilweise überlappende<br />

Episoden <strong>auf</strong> den verschiedenen<br />

Decks der dem Untergang geweihten<br />

Klassengesellschaft. Das war<br />

als 4-teilige Serie recht spannend,<br />

die Fassung in zwei spielfilmlangen<br />

Teilen ermüdet allerdings.<br />

Da macht die Doku <strong>auf</strong> der beigelegten<br />

dritten Disk ihre Sache besser:<br />

Es geht um die Heizer, die trotz<br />

Wassereinbruch weiter Kohlen<br />

sch<strong>auf</strong>eln, um die Kessel unter<br />

Druck zu halten, und um die Elektriker,<br />

die bis zu den Knien im Wasser<br />

noch Drähte verlegen, um Strom für<br />

Beleuchtung und Rettungsboot-Winden<br />

zu liefern. Es geht aber auch darum,<br />

dass diese Heldensaga von kameradschaftlich<br />

schuftenden Offizieren<br />

und Lohnsklaven, Protestanten<br />

und Katholiken, eine PR-Erfindung<br />

der Reederei war, die eine Gegengeschichte<br />

zur Katastrophe suchte.<br />

Und trotzdem den überlebenden Helden<br />

vier Tage Heuer vom ausgemachten<br />

Lohn abzog, weil die Arbeit ja vor<br />

der geplanten Landung endete. -w-<br />

USA/UK/CAN/U 20<strong>12</strong>. R: Jon Jones B: Julian<br />

Fellowes D: Peter McDonald, Steven<br />

Waddington, Ruth Bradley. Die Helden<br />

der Titanic. Ir20<strong>12</strong>. R: Maurice Sweeney,<br />

Steve Lynch B: Colin Heber-Percy, Lyall<br />

Watson D: David Wilmot, Hugh O’Conor,<br />

Ciarán McMenamin<br />

ULTIMO 15

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