simBa proT.nr. - Wiener Tierschutzverein
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4 | erFoLgsgeschichTen aus dem <strong>Wiener</strong> TierschuTZhaus<br />
erFoLgsgeschichTen aus dem <strong>Wiener</strong> TierschuTZhaus | 5<br />
ende guT, aLLes guT! unser sTar auF drei pFoTen<br />
„Tierschützer jammern nur, sie<br />
wollen immer alles und alle retten!<br />
Sie haben haarsträubende Bilder<br />
und noch heiklere Geschichten<br />
über ihre aktuellen Notfälle<br />
ständig parat und erzählen stundenlang<br />
mit Begeisterung über<br />
irgendwelche Hilfs-Projekte” –<br />
diesen teilweise berechtigten Vorwurf<br />
hören wir Tierfreunde ja oft<br />
Unsere treuen LeserInnen erinnern<br />
sich sicher an die Geschichte<br />
des verletzten Schwanes aus der<br />
vorherigen Tierfreund Ausgabe<br />
(April 2012).<br />
Aufmerksame Passagiere haben<br />
den Schwan, der einen Angelhaken<br />
verschluckt hat am Kaisermühlendamm<br />
entdeckt. Das Tier<br />
hat unter großen Schmerzen versucht<br />
den Fremdkörper aus ihrem<br />
langen Hals raufzuwürgen,<br />
aber vergebens. Der scharfe Haken<br />
hat sich in seine Speiseröhre<br />
gebohrt. Es war klar ersichtlich,<br />
ohne professionelle Hilfe wird das<br />
Tier nicht überleben. Aber selbst<br />
ein verletzter Schwan läßt sich<br />
genug. Wir haben immer was zu<br />
tun, führen die meiste Zeit Hilfsprojekte<br />
im Schilde. In unserem<br />
Engagement und Zeitknappheit<br />
vergessen wir aber oft darauf, auch<br />
die Früchte unserer Tätigkeit, die<br />
„happy ends” zu erzählen. Tiere,<br />
die von ihrem Besitzer wieder<br />
gefunden wurden, oder eben ein<br />
neues Zuhause bekamen, Tiere,<br />
miT Weissen FLÜgeLn<br />
in die FreiheiT<br />
nicht gerne fangen und flüchtet<br />
mit seinen letzten Kräften. Daher<br />
mussten die Feuerwehrleute der<br />
Berufsfeuerwehr Leopoldstadt,<br />
Kaisermühlen sowie die WTV-Tierrettung,<br />
Hermann H. und Stefan<br />
N. viermal hinfahren, bis sie endlich<br />
das verletzte Tier in den Händen<br />
halten konnten. Das Tier wurde<br />
dann in der Uniklinik operiert,<br />
leider war eine größere Operation<br />
notwendig. Zeit für die Genesung<br />
nach den Strapazen hat er dann<br />
im Tierschutzhaus in Vösendorf<br />
bekommen. Ende März ist dann<br />
der große Tag gekommen: der<br />
Schwan wurde in den Wagen der<br />
Tierrettung gepackt und los ging<br />
die bei uns in Sicherheit sind und<br />
sich vor ihren sadistisch veranlagten<br />
Besitzern nicht mehr fürchten<br />
müssen. In Not geratene Wildtiere,<br />
denen wir kompetent und<br />
schnell medizinische Hilfe leisten<br />
und so ihnen ein zweites Leben<br />
schenken können. All das ist eine<br />
wunderschöne Verantwortung –<br />
von Ihnen und von uns!<br />
es Richtung Heimat, Richtung<br />
Kaisermühlendamm! Stefan N, der<br />
damals den verletzen Vogel in das<br />
Auto gehoben hatte, öffnete wieder<br />
die Tür und nahm den gesunden<br />
Schwan raus. Nach einigen<br />
Schritten Richtung Teich stellte er<br />
das Tier vorsichtig auf den Boden.<br />
Der Vogel hat sich umgeschaut,<br />
warf einen dankbaren Blick auf<br />
seine Retter und flog zufrieden<br />
davon. Seine beiden Retter schauten<br />
ihm wortlos nach und wischten<br />
einige Glückstränen aus ihren<br />
Augen.<br />
TierFreund 05|2012 TierFreund 05|2012<br />
© karin nussbaumer<br />
© karin nussbaumer<br />
Die meisten LeserInnen haben<br />
den Brief über Blümchen bekommen,<br />
manche hatten vielleicht sogar<br />
das Vergnügen, sie persönlich<br />
kennenzulernen – sie können sich<br />
wirklich glücklich schätzen, weil<br />
so eine liebe Hündin erlebt man<br />
nicht oft. Blümchen hat große Lebensfreude,<br />
ihre positive Einstellung<br />
steckt alle an - sie ist einfach<br />
„nur“ glücklich – und dies trotz<br />
ihrer Behinderung!<br />
Blümchen wurde im 14. Bezirk<br />
neben den Zuggleisen gefunden.<br />
Ihre linke Vorderpfote ist von einem<br />
Zug schwer verletzt worden.<br />
Der Rettungsfahrer des <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Tierschutzverein</strong>s hatte mit Hilfe<br />
der Feuerwehr das vereltzte Tier<br />
vom Gleis, hob mit geübten Bewegungen<br />
den Hund in den Rettungswagen<br />
und kehrte so schnell<br />
wie möglich ins Tierschutzhaus<br />
zurück. In Vösendorf war bereits<br />
alles vorbereitet und sobald er ankam<br />
konnte die Hündin untersucht<br />
und behandelt werden. Anhand<br />
der Wunden konnten unsere Tierärzte<br />
feststellen, dass die Hündin<br />
mit ihren schmerzhaften Verletzungen<br />
bereits länger, ja vielleicht<br />
sogar ein-zwei Tage dort beim<br />
Gleis gelegen ist! Es gab leider keine<br />
andere Möglichkeit, die Verletzungen<br />
und Zerquetschungen des<br />
Tieres waren derart schlimm, dass<br />
im Interesse seines Lebens die linke<br />
Vorderpfote amputiert werden<br />
musste. Der Eingriff und die Nachbehandlung<br />
verlief sehr gut, auch<br />
die Wunde heilte schön.<br />
Die junge Hündin bekam den Namen<br />
Blümchen. Ihre liebevolle<br />
und positive Art verzauberte alle,<br />
sie wickelte unser ganzes Team<br />
um die Pfote. Deshalb schlug die<br />
Nachricht so blitzartig ein, als<br />
wir erfahren haben, dass Blümchen<br />
uns verlässt, weil sie in ihr<br />
neues liebevolles Zuhause zieht!<br />
Die Dame, ihre zukünftige Besitzerin<br />
hatte es nicht leicht bei der<br />
Abholung – alle kamen, beglückwünschten<br />
Blümchen, verabschiedeten<br />
sich von ihr – und nahmen<br />
dabei die Dame noch genauer als<br />
sonst unter die Lupe. Wir alle versorgten<br />
sie mit vielen sinnvollen<br />
und weniger sinnvollen Ratschlägen….<br />
Blümchen geht es sehr gut, sie<br />
wohnt nicht weit vom WTV entfernt.<br />
Sie spielt und kuschelt viel<br />
und genießt die schöne Zeit mit<br />
Frauli.<br />
das Foto über Blümchen in<br />
ihrem neuen Zuhause wärmt<br />
unser herz und gibt uns kraft<br />
weiterzumachen!<br />
Bitte denken sie daran, ohne<br />
ihre unterstützung hätten auch<br />
wir nicht helfen können!<br />
sie und wir sind ein gutes Team!<br />
© karin nussbaumer