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Mit Privatklasse AKTIV. Dem lebensbegleitenden - LKH Stolzalpe

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6<br />

Physiotherapie<br />

Chronischer Schmerz<br />

Behandlungsmöglichkeiten und Grenzen für<br />

Körpertherapeuten (Physiotherapeuten, Masseure)<br />

Dies war das Th ema einer 2-tägigen<br />

Fortbildungsveranstaltung im November<br />

am <strong>LKH</strong> <strong>Stolzalpe</strong> für das Team<br />

der Physiotherapie, an dem Th erapeuten<br />

und Masseure teilnahmen.<br />

Vortragender war Rainer Simader,<br />

Lehrtherapeut an der Physioakademie<br />

in Wels und ausgebildeter Tanz und<br />

Ausdruckstherapeut.<br />

Neben den rein organischen Veränderungen<br />

und den Veränderungen des<br />

Nervensystems, die bei chronischen<br />

Schmerzpatienten (bedingt) eine Rolle<br />

spielen, kommen vor allem auch psychosoziale<br />

Ursachen, Veränderungen<br />

oder Auswirkungen zum Tragen. Inhalt<br />

dieses Kurses war es, die Zusammenhänge<br />

zu erläutern und uns Körpertherapeuten<br />

einen Leitfaden zu geben,<br />

wie wir mit diesen Umständen besser<br />

umgehen können.<br />

Im theoretischen Vortrag ging es vorwiegend<br />

um die Entstehung von chronischen<br />

Schmerzen, weniger von der<br />

somatischen (körperlichen) Ebene,<br />

sondern mehr von der psychosozialen<br />

Seite aus betrachtet .Der wichtigste<br />

Faktor, chronische Schmerzkrankheit<br />

verstehen zu können (sowohl für den<br />

Th erapeuten, als auch für den Patienten)<br />

ist, das Verständnis aufzubringen,<br />

dass an diesem Prozess der Chronifi<br />

zierung körperliche (biologische),<br />

psychische und soziale Faktoren eine<br />

erhebliche Rolle spielen. Dieses Zusammenspiel<br />

der drei Bereiche kann<br />

man unter dem Begriff „Bio – psycho<br />

– soziales Modell“ zusammenfassen.<br />

Auf Grund dieser Erkenntnisse ist es<br />

klar, dass dieses Krankheitsbild nur<br />

multidisziplinär erfolgreich behandelt<br />

werden kann.<br />

Die Quintessenz dieses Kurses für uns<br />

Th erapeuten ein besseres Verständnis<br />

und einen besseren Umgang mit diesem<br />

Patientengut zu bekommen, war:<br />

· Wir können den Patienten nicht heilen<br />

sondern begleiten.<br />

· Ganz wichtig ist aktives Zuhören<br />

· Es ist unsere Aufgabe, sich auf die<br />

Körperarbeit zu konzentrieren und<br />

dabei trotzdem den Schmerz zum<br />

Th ema zu machen.<br />

· Der Patient muss sein Problem verstehen<br />

und bereit sein, aktiv zu werden.<br />

Patienten zum Experten machen.<br />

· Besonders wichtig in der Schmerztherapie<br />

ist es, nicht defi ztorientiert<br />

(sieht alles was der Patient nicht machen<br />

bzw. bewegen kann), sondern<br />

ressourcenorientiert, zu arbeiten.<br />

· Um die aktive <strong>Mit</strong>arbeit vom Patienten<br />

zu fordern, ist es wichtig ein<br />

gemeinsames, erreichbares Ziel am<br />

Beginn der Th erapie zu formulieren.<br />

Neben der Th eorie gab es auch einige<br />

praktische Einheiten:<br />

Übungen aus Tai Chi, Entspannungsübungen<br />

nach Jakobson, Gefühle über<br />

Bewegung wahrnehmen und in Worte<br />

fassen. Beeindruckt waren wir von der<br />

Gruppenbild der Teilnehmer.<br />

Übung, dass man Emotionen (Angst,<br />

Freude Ekel, Zorn, u.v.m.) nur über<br />

Berührung und Bewegung, ohne zu<br />

sprechen, vom Behandler an den Behandelten<br />

weitergeben kann.<br />

Es waren zwei lehrreiche und interessante<br />

Tage die uns einige neue Erkenntnisse<br />

und Sichtweisen vermittelt<br />

haben.<br />

Zum Schluss möchte ich mich noch<br />

bei PT Angelika Duller für die Organisation<br />

dieser Fortbildung bedanken.<br />

PT Elisabeth Stöger<br />

Foto: KK Foto: KK<br />

<strong>Mit</strong> geschlossenen Augen durch den Raum gehen Vortragender Rainer Simader bei einer Th ai Chi-<br />

(Selbstwahrnehmung).<br />

Übung.<br />

Foto: KK

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