PDF mit schwulem Schwerpunkt - Löwenherz
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Rainer Hörmann:<br />
Immer wieder samstags.<br />
Was die schwule Welt zusammenhält.<br />
D 2011, 191 S., Broschur, € 15.32<br />
Was ist nur aus der<br />
schwulen Welt geworden?<br />
Dem schwulen<br />
Regierenden Bürgermeister<br />
von Berlin bereitet<br />
es keine großen Bauchschmerzen,<br />
dem homophoben<br />
Papst Benedikt<br />
XVI. bei seinem Besuch<br />
in Berlin freundlich die<br />
Hand zu schütteln. Ist<br />
das nicht ein bissl zu viel<br />
Toleranz gegenüber Intoleranten? Und ist das<br />
Altenheim für Homosexuelle die einzige Zielvision,<br />
die der schwulen Welt noch geblieben<br />
ist? Eine gewisse Selbstvergessenheit ist unter<br />
Homosexuellen eingezogen, als wäre alles<br />
Friede, Freude, Eierkuchen. Und die Konsumindustrie<br />
<strong>mit</strong> ihren halbgaren Mythen und<br />
Geschichtchen sorgt dafür, dass sich daran<br />
auch ja nichts ändert. Den Jungschwulen geht<br />
die eigene Geschichte allmählich verloren.<br />
Für Rainer Hörmann ist eine Hinterfragung<br />
dieser Mechanismen der ignoranten Eventkultur<br />
längst überfällig.<br />
Dirk Leibfried & Andreas Erb:<br />
Das Schweigen der Männer.<br />
Homosexualität im deutschen Fußball.<br />
D 2011, 176 S. <strong>mit</strong> zahlreichen SW-Abb.,<br />
Broschur, € 13.26<br />
Weiterhin gilt Fußball als<br />
Heteromännersport, als<br />
reine Machowelt, als<br />
letzte Domäne echter<br />
Kerle. Homosexuelle<br />
passen da nicht richtig<br />
ins Bild und bleiben<br />
außen vor. Weil es sie<br />
im Fußball einfach nicht<br />
geben darf. Die schwulen<br />
Fußballer, die es gibt,<br />
verstecken sich hinter<br />
23<br />
sachbuch<br />
einem Doppelleben. Sie leben <strong>mit</strong> Selbstzweifeln,<br />
Scham und der permanenten Angst vor<br />
Entdeckung. Zwischen dem Tabu »Homosexuelle<br />
im Fußball« und gesellschaftlicher Akzeptanz<br />
tut sich inzwischen ein Spannungsfeld<br />
auf, das dieses Buch thematisiert. Es wirbt<br />
dabei für Offenheit und Toleranz und übt<br />
Kritik am weit verbreiteten Dilettantismus im<br />
Umgang <strong>mit</strong> dem Thema. Das Schweigen der<br />
Männer zu diesem Thema wird häufig als Ausdruck<br />
von Scheinheiligkeit und Homophobie<br />
interpretiert. Was wenn sich morgen der erste<br />
deutsche Fußballprofi outet? Das Buch versucht<br />
zu diesem ebenso beliebten wie wichtigen<br />
Modethema umfassend zu informieren.<br />
Jürgen Oelkers: Eros und Herrschaft.<br />
Die dunklen Seiten der Reformpädagogik.<br />
D/CH 2011, 340 S., geb., € 23.59<br />
Als die Missbrauchsfälle<br />
an der Odenwaldschule<br />
2010 öffentlich wurden,<br />
repräsentierten sie<br />
keinen punktuellen<br />
Lapsus - und insofern<br />
das bedauerliche Versagen<br />
einzelner Personen.<br />
Vielmehr stellt sich<br />
das Problem aus der<br />
Sicht des Pädagogikprofessors<br />
Jürgen Oelkers an der Uni Zürich als<br />
ein systemischer Fehler der Reformpädagogik<br />
dar. Um dies nachzuweisen, greift der Gegner<br />
der Reformpädagogik die Entstehungsgeschichte<br />
und da<strong>mit</strong> die Konstruktionsfehler<br />
dieser selbststilisierten pädagogischen Avantgarde<br />
auf. Eine in seinen Augen zweifelhafte<br />
Person wie der Gründervater Gustav Wyneken<br />
wird komplett demontiert. Politisch fusste<br />
die Reformpädagogik über die deutsche<br />
Jugend- und Wandervogelbewegung im völkisch-chauvinistischen<br />
Milieu und brachte<br />
<strong>mit</strong>unter sogar Personen rassistischen Einschlags<br />
hervor. Die Ideologie der Modernität<br />
hält Oelkers für aufgesetzt. Und so getarnt<br />
konnten von Anfang an sexuelle Übergriffe<br />
gegen Schüler Platz greifen.