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Trouble im "Alten Hof" Komödie in 3 Akten ... - Stueckboerse

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Theaterverlag Kaliolabusto Etienne Meuwly –Bernweg 4 –3254 Messen<br />

Internet: www.theaterstuecke.ch Email: <strong>in</strong>fo@theaterstuecke.ch<br />

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<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> "<strong>Alten</strong> Hof"<br />

<strong>Komödie</strong> <strong>in</strong> 3 <strong>Akten</strong><br />

von Mart<strong>in</strong>a Worms und Kar<strong>in</strong> Münnich<br />

Ansichtsexemplar<br />

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Aufführungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

Inhalt:<br />

Familie Hofstetter-Bocouse wohnt zusammen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus. Unten ist die Gaststätte,<br />

Besitzer ist Bernhard, Gilberd ist se<strong>in</strong> Koch. Bernhard ist der festen Überzeugung, dass er<br />

sehr genau weiß, was für se<strong>in</strong>e Familie das Beste ist. So kommt er e<strong>in</strong>es Tages auf die Idee,<br />

dass se<strong>in</strong>e Tochter Lena endlich e<strong>in</strong>en Mann braucht, und gibt e<strong>in</strong>e Heiratsanzeige auf. Dabei<br />

hilft ihm Klatschreporter<strong>in</strong> Judith Brändli, Stammgast <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Gaststätte, die dah<strong>in</strong>ter<br />

natürlich e<strong>in</strong>e Riesenstory riecht.<br />

Lena selbst ist schon lange der Me<strong>in</strong>ung, endlich e<strong>in</strong>en Mann haben zu wollen, hat aber e<strong>in</strong>en<br />

anderen Weg: sie versucht, auf spiritistischem Wege e<strong>in</strong>en Blick auf ihren Künftigen zu<br />

erhaschen. Opa selber, S<strong>in</strong>a und Phil haben bei der Seance aber ganz schön ihre Hände <strong>im</strong><br />

Spiel. Auf Grund ihrer E<strong>in</strong>mischung ist Lena davon überzeugt, dass Werner Ste<strong>in</strong>,<br />

Polizeikommissar und ebenfalls Stammgast <strong>im</strong> "<strong>Alten</strong> Hof", ihr vom Schicksal best<strong>im</strong>mter<br />

Mann ist und begibt sich auf die Jagd nach ihm - sehr zu dessen Entsetzen.<br />

Natürlich melden sich etliche Herren auf die von Judith und Bernhard so herrlich gestaltete<br />

Anzeige. Und ausgerechnet auf die Antwort des Heiratsschw<strong>in</strong>dlers Hans-Rudolf von<br />

Waldhausen fällt Bernhard here<strong>in</strong>. Er lädt ihn zu e<strong>in</strong>em Treffen mit se<strong>in</strong>er Tochter e<strong>in</strong>. Lena<br />

aber, völlig aus den Fugen, weil Werner absolut nichts von ihr wissen will, ist nicht<br />

aufzuf<strong>in</strong>den. Sie hat sich <strong>in</strong>zwischen Ursula Heutschi anvertraut, der besten Freund<strong>in</strong> ihrer<br />

Schwester, die Kosmetiker<strong>in</strong> ist und es sich zum Ziel gesetzt hat, aus dem hässlichen Entle<strong>in</strong><br />

Lena endlich e<strong>in</strong>en stolzen Schwan zu machen. So muss also der Möchtegern-Rocker Phil <strong>in</strong><br />

Frauenkleider schlüpfen, um den ehewilligen Kandidaten zu bezirzen.<br />

S<strong>in</strong>a, deren Hobby es ist, bei Onkel Werner, wie sie ihn nennt, auf dem Präsidium <strong>in</strong> der<br />

Verbrecherkartei zu stöbern, erkennt Hans-Rudolf nach e<strong>in</strong>em Foto. Und nun geht das<br />

gewaltige Pläneschmieden los: Wie machen wir den Typen d<strong>in</strong>gfest?<br />

Kompliziert wird die ganze Sache durch Gilberd, der so empf<strong>in</strong>dlich ist wie e<strong>in</strong> Soufflee und<br />

sich ständig <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Kreativität gehemmt fühlt. Ganz holperig wird es, als Bernhards<br />

Schwester Annemarie anreist. Sie bekommt die Antworten auf die Anzeige <strong>in</strong> den völlig<br />

falschen Hals und vermutet, dass ihr eigener Bruder e<strong>in</strong>en Mann sucht!<br />

Rollen: 12; 5m; 7w (+1 Statist als Postbote) M<strong>in</strong>destgebühr: SFr. 120.-<br />

Spielzeit: ca. 100 M<strong>in</strong>uten 1 Bühnenbild<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 1 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


Theaterverlag Kaliolabusto Etienne Meuwly –Bernweg 4 –3254 Messen<br />

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Aufführungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

Es gelten die jeweils zum Zeitpunkt der Aufführungsanmeldung gültigen Aufführungsbed<strong>in</strong>gungen und Preise.<br />

Diese Bed<strong>in</strong>gungen gelten auch für Wohltätigkeitsveranstaltungen, Aufführungen <strong>in</strong><br />

geschlossenen Kreisen und Aufführungen ohne E<strong>in</strong>nahmen.<br />

Das Recht zur Aufführung des Stückes <strong>in</strong> der Schweiz erteilt ausschließlich:<br />

Theaterverlag Kaliolabusto Etienne Meuwly<br />

Bernweg 4 3254 Messen<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@theaterstuecke.ch Internet: www.theaterstuecke.ch<br />

Das Ihnen vorliegende Manuskript des Stückes darf nicht kopiert oder auf e<strong>in</strong>e<br />

andere Weise vervielfältigt werden. Auf elektronischem Wege zugesandte Manuskripte<br />

dürfen von Ihnen e<strong>in</strong>malig zum persönlichen Gebrauch ausgedruckt werden.<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong> Stück aufführen möchten, dann senden Sie uns bitte das ausgefüllte<br />

Formular „Anmeldungen von Auführungen“ per Post oder Email zu.<br />

Sie können auswählen, ob Sie bei uns die Textbücher erwerben möchten oder ob<br />

Sie e<strong>in</strong>e Kopiervorlage bei uns anfordern und die Stücke selbst vervielfältigen. Die<br />

Preise für die Textbücher fragen Sie bitte bei uns an.<br />

Für die Kopiervorlage berechnen wir für 1-Akter 8 Schweizer Franken und für<br />

Mehrakter 14 Schweizer Franken. In diesen Preisen ist das Porto enthalten.<br />

Nach E<strong>in</strong>sendung des Formulars erhalten Sie von uns die Textbücher oder die<br />

Kopiervorlage mit der Genehmigung zur Vervielfältigung und zur Aufführung.<br />

Aufführungen des Stückes oder Vervielfältigungen des Manuskriptes dürfen nicht<br />

ohne Genehmigung des Verlages stattf<strong>in</strong>den.<br />

Unabhängig vom Erwerb von Textbüchern oder e<strong>in</strong>er Kopiervorlage zahlen Sie für<br />

jede Aufführung e<strong>in</strong>e Gebühr <strong>in</strong> Höhe von 10% der Bruttoe<strong>in</strong>nahmen (aus<br />

E<strong>in</strong>trittsgeldern, Spenden, Sammlungen, Programmverkäufe etc.), m<strong>in</strong>destens<br />

jedoch die M<strong>in</strong>destgebühr welche für 1-Akter SFr. 80.- und für Mehrakter SFr. 120.beträgt.<br />

Die aufführende Bühne/Theatergruppe erklärt sich gemäß dem Urheberrecht bereit,<br />

dem Verlag auf Anforderung auf nachprüfbare Weise Auskunft über Art, Anzahl und<br />

Ausmaß der Aufführungen, nicht stattgefundene Aufführungen, Zuschauerplätze und<br />

erzielte E<strong>in</strong>nahmen zu geben.<br />

Die Abrechnung der Aufführung durch die aufführende Bühne erfolgt spätestens<br />

e<strong>in</strong>en Monat nach Durchführung.<br />

Aufführungen von Profi-Bühnen, Bühnen mit Berufsschauspielern oder andere<br />

gewerbliche Aufführungen s<strong>in</strong>d nur nach Abschluss e<strong>in</strong>es gesonderten Vertrages mit<br />

dem Verlag zulässig.<br />

Das Recht der Übersetzung, Verfilmung, Funk- und Fernsehsendung vergibt<br />

ausschließlich der Verlag.<br />

Unerlaubte Aufführungen, unerlaubtes Abschreiben, Fotokopieren, Vervielfältigen,<br />

verstoßen gegen das Urheberrecht und s<strong>in</strong>d gesetzlich verboten.<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 2 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


Theaterverlag Kaliolabusto Etienne Meuwly –Bernweg 4 –3254 Messen<br />

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Personen:<br />

Bernhard Hofstetter, Wirt, ca. Mitte 60<br />

Gutmütig, väterlich, aber auch eigens<strong>in</strong>nig und best<strong>im</strong>mend, weiß <strong>im</strong>mer, was das Beste für<br />

se<strong>in</strong>e Familie ist.<br />

Lena Hofstetter, Mitte 40,<br />

Tochter von Bernhard. E<strong>in</strong> spiritistisch angehauchter Öko, will unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Mann und tut<br />

fast alles dafür. Rundlich, unansehnlich, macht überhaupt nichts aus sich.<br />

Lisa Hofstetter-Bocouse, Anfang 40<br />

Tochter von Bernhard, schicke, gepflegte Ersche<strong>in</strong>ung, hat echt Mühe mit ihrem<br />

empf<strong>in</strong>dlichen Mann, dem rockigen Phil und der aufmüpfigen S<strong>in</strong>a.<br />

Gilberd Bocouse, ca. Mitte 40<br />

Genialer Koch, hektisch, ständig <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Kreativität gehemmt. Schwiegersohn von<br />

Bernhard, Franzose.<br />

Philipp Bocouse, Mitte 20, Sohn von Lisa und Gilberd<br />

Macht se<strong>in</strong>en Eltern ziemlich Probleme, weil er ständig mit Opa unter e<strong>in</strong>er Decke steckt,<br />

alles nur cool f<strong>in</strong>det und sich e<strong>in</strong>er Rocker-Gang angeschlossen hat. Gutes Herz.<br />

S<strong>in</strong>a Bocouse, 10- 14, Tochter von Lisa und Gilberd<br />

E<strong>in</strong>e wirklich aufmüpfiges Mädchen mit scharfem Blick und losem Mundwerk.<br />

Annemarie Gasser, Mitte 50, Schwester von Bernhard<br />

Kommt ständig überraschend zu Besuch, mischt sich <strong>in</strong> alles e<strong>in</strong>, steht auf ständigem<br />

Kriegsfuß mit ihrem Bruder.<br />

Ursula Heutschi, Ende 30, Kosmetiker<strong>in</strong>.<br />

Burschikos, männerfe<strong>in</strong>dlich, beste Freund<strong>in</strong> von Lisa.<br />

Car<strong>in</strong>a Heutschi, Anfang 20<br />

Ursulas Tochter. Hübsches junges Mädchen, das sich zwar <strong>in</strong> Phil verliebt, aber auf ke<strong>in</strong>en<br />

Fall was von e<strong>in</strong>em Rocker will und ihm das auch sehr klar macht.<br />

Werner Ste<strong>in</strong>, ca. 50, Kr<strong>im</strong><strong>in</strong>alkomissar<br />

Bärbeißig, aber gutes Herz.<br />

Hans-Rudolf von Waldhausen, eigentlich Ruedi Wald, Anfang 40<br />

E<strong>in</strong> Heiratsschw<strong>in</strong>dler. Sehr gepflegt, übertrieben vornehm, e<strong>in</strong> echter Ganove.<br />

Judith Brändli, Ende 20, Klatschreporter<strong>in</strong><br />

Affektiert, sieht <strong>in</strong> allem nur die Story, sehr von sich e<strong>in</strong>genommen. Hübsch und sexy.<br />

Postbote (nicht unbed<strong>in</strong>gt erforderlich)<br />

Hat weiter ke<strong>in</strong>e Funktion als zu ersche<strong>in</strong>en, Briefe auf die Theke zu legen, "Guten Morgen"<br />

zu sagen, e<strong>in</strong>en Schnaps zu tr<strong>in</strong>ken und wieder zu gehen<br />

Handlungsort:<br />

Gaststätte "Zum <strong>Alten</strong> Hof". E<strong>in</strong>gangstür, Tür mit der Aufschrift "Privat", Tür mit der<br />

Aufschrift "Küche".<br />

Theke, e<strong>in</strong> paar Tische, Dartscheibe, Garderobenständer<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 3 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


Theaterverlag Kaliolabusto Etienne Meuwly –Bernweg 4 –3254 Messen<br />

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1. Akt<br />

(Bernhard steht h<strong>in</strong>ter der Theke, poliert Gläser und s<strong>in</strong>gt dabei: Nasdrowje won.<br />

Guckt nach e<strong>in</strong> paar Takten <strong>in</strong>s Publikum und sagt: „Gäscht wo mits<strong>in</strong>ge, hani am Liebschte.<br />

Dene spändier ig ou e Rundi.)<br />

(Wenn es sofort klappt, ok., wenn nicht, soll Bernhard das mit dem Publikum mal "üben".)<br />

(Von draußen hört man St<strong>im</strong>men, Philipp und S<strong>in</strong>a. Tür Privat geht auf, Philipp stürmt auf die<br />

Bühne, zerrt S<strong>in</strong>a am Arm h<strong>in</strong>ter sich her)<br />

Philipp:<br />

Jetz bis ändlech still, du läschtige Knirps!<br />

Bernhard:<br />

Philipp, S<strong>in</strong>a, was isch scho wieder los?<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Grossvätu, dä tuet mir weh!<br />

Bernhard:<br />

Rueh, beidi zäme. Was isch los?<br />

Philipp: (Gummi kauend)<br />

D Mam isch mit dr Lena und dr Frau Heutschi id Stadt gange. Und IG muess uf d S<strong>in</strong>a<br />

ufpasse!<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Dä schleppt mi ab, wie dr Unggle Werner e Verbrächer! So wie dr Phil uf mi ufpasst, hani<br />

morn e megablaue Arm. Usserdäm muess niemer uf mi ufpasse, das chani scho säuber.<br />

Bernhard:<br />

Ha ha, du chasch uf di säuber ufpasse? Das bezwifli. Lah se los, Philipp.<br />

S<strong>in</strong>a: (reibt sich den Arm )<br />

Grossvätu, chani nit bi dir blibe? Ig chönnt doch am Papi ir Chuchi hälfe.<br />

Bernhard:<br />

Schöni Hilf! Dä wird sech richtig freue! Aber bitte! Hilf em eifach nit z vil, hüt Aabe si alli<br />

Tische reserviert und di Vater muess ds ganze Ässe vorbereite. Und jetz verschw<strong>in</strong>d, ig muess<br />

öbbis mit em Phil bespräche.<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Öbbis Wichtigs? De wot ig’s ou wüse!<br />

Philipp:<br />

Het hie öbber vo Chueche gredt, dass sech d Brösmeli zu Wort mälde?<br />

S<strong>in</strong>a: (beleidigt )<br />

Auso… Brüedere si doch würklech ds h<strong>in</strong>gerletschte. (ab Tür Küche)<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 4 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Philipp:<br />

Grosvätu, du weisch gar nit, wie guet du’s hesch! Kei Schwöschter wo di duurend närvt…<br />

Bernhard:<br />

Was du nit seisch! Hesch nit irgendöbber vergässe?<br />

Philipp: (schaudernd)<br />

St<strong>im</strong>mt, d Tante Annemarie! Eigentlech bisch du mit dire Schwöschter no meh gschtraft als ig<br />

mit mire. Wenn d Tante Annemarie uftoucht, weisch, was die de macht? Die fallt mir völlig<br />

uncool ume Hals und knutscht mi ab. Und de seit sie jedes Mal: „Läck bisch du gwachse!“ Jä,<br />

was erwartet sie de. Dass ig schrumpfe, oder was??<br />

Bernhard:<br />

Und vo mir erwartet sie, dass ig <strong>im</strong>mer und ewig ihre chli Brueder blibe. Dass ig scho e alte<br />

Maa bi, <strong>in</strong>tressiert se nit. Jedes Mal wenn sie chunnt… hofentlech geits no lang, lang bis es<br />

wieder so wyt isch… bechum ig e Gallekolik.<br />

Philipp:<br />

Oje. Suufsch wäge däm <strong>im</strong>mer Appezäller, wenn d Tante Annemarie da isch? Hilft das Züüg<br />

gäge Gallekolik?<br />

Bernhard:<br />

Nei, aber d Annemarie br<strong>in</strong>gt sogar e Stei zum Suufe.<br />

Philipp:<br />

Säg e<strong>in</strong>isch Grossvätu, wie isch das vori gsi. Muesch du würklech öbbis mit mir bespräche,<br />

oder isch das nume e Trick gsi für d S<strong>in</strong>a loszwärde?<br />

Bernhard:<br />

Nei, kei Trick. Übrigens: N<strong>im</strong>m dä blöd Chätschgummi us em Muul, wenn mit mer redsch.<br />

Und was hesch de da scho wieder fürne Frack a?<br />

Philipp:<br />

Das kapiersch du nümm i d<strong>im</strong> Alter. Das hei mir doch alli a i üsere Gang!<br />

Bernhard:<br />

Doof!<br />

Philipp:<br />

Hör uf. Es längt wenn d Muetter duurend am Chädere isch. Was wottsch de jetz vo mir?<br />

Bernhard:<br />

D Lisa und d Lena si ir Stadt?<br />

Philipp:<br />

Ja, mit dr Frau Heutschi. Ig weiss zwar nit, was d Mam a dere f<strong>in</strong>gt, aber bite… Froue äbe!<br />

Bernhard:<br />

Chum, chum, d Frau Heutschi isch scho rächt!<br />

Philipp:<br />

Scho rächt? Die Männerfi<strong>in</strong>d<strong>in</strong>??? Dere söte me mal so richtig…<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 5 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Bernhard:<br />

PHIL!!! Sie het öbbis gäge Manne, das weiss ig. D<strong>in</strong>i Muetter het mer da e<strong>in</strong>iges verzellt. D<br />

Frau Heutschi isch 38gi, ihri Tochter isch 22gi, und dä Typ het se vermuetlech anno dazumal<br />

la hocke. Und glich het sie es eigets Kosmetikstudio, vil Erfolg und ihri Tochter söll e klasse<br />

Frau si. (äußerst skeptischer Blick von Phil) Aber über das hani nit mit dir wölle rede, Phil.<br />

Wär mir sehr vil meh Sorge macht, isch d<strong>in</strong>i Tante!<br />

Philipp:<br />

D Lena???<br />

Bernhard:<br />

Ja, d Lena.<br />

Philipp:<br />

Jä wieso de? Sie isch 45gi, füehrt di Huushalt, gseht us wienes Landei, f<strong>in</strong>gt d<strong>in</strong>i Beiz<br />

schrecklech, geit e<strong>in</strong>isch ir Wuche i dä Spiritischte-Club und… äh, o.k Grossvätu, ig n<strong>im</strong>me<br />

die Frag zrügg.<br />

Bernhard:<br />

Isch gschider. Und ig weiss a was das ligt: d Lena brucht e Maa! Und zwar am beschte grad<br />

sofort. Dä tribt ihre die Sp<strong>in</strong>nereie scho us. Und villech geit är mit ihre mal zum Coiffeur!<br />

Auso: für d Lena muess e Maa häre!<br />

Philipp:<br />

Maa?? Grossvätu, es git drei Arte vo Fraue: Die Schöne, die Intelligänte und d Mehrheit. Und<br />

d Lena ghört zwifelsfrei zur Mehrheit! Wie wottsch du da e Maa für sie uftriibe?<br />

Bernhard:<br />

Ig gibe e Hüüratsaazeig uf für m<strong>in</strong>i Tochter. Und du muesch mer derbi hälfe!<br />

Philipp:<br />

Was söll ig?? Ig ha doch no nie e Hüüratsaazeig ufgäh! Ig ha das ou gar nit nötig!<br />

Bernhard:<br />

Gsehsch! Genau für das bruch ig di. Du chasch viu besser Sprüch chlopfe als ig. Du geisch<br />

jetz ufe i m<strong>in</strong>i Wohnig und setzisch mir e Aazeig uf.<br />

Philipp:<br />

Das wird nüt, cha der scho jetz säge… (beide ab Tür privat)<br />

(Auftritt von E<strong>in</strong>gangstür Lisa, Lena und Ursula, schwer bepackt. Lisa und Ursula mit<br />

Modetüten, Lena mit E<strong>in</strong>kaufskorb mit Möhren, Lauch u. ä. Lassen sich auf die Stühle fallen,<br />

ziehen vielleicht noch die Schuhe aus)<br />

Lisa:<br />

Mann, b<strong>in</strong> ig kaputt.<br />

Ursula:<br />

Ja, sone Stadtbummel isch aasträngend. Oh Mann, m<strong>in</strong>i Füess! Tuet das weh!<br />

Lisa:<br />

D Hüehnerouge?<br />

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Ursula:<br />

Nei, m<strong>in</strong>i Iibildig.<br />

Lena:<br />

Wie bitte?<br />

Ursula:<br />

Eh ja… ig bilde mir ii, ig heig Schuehgrössi 36!<br />

Lena:<br />

Mit m<strong>in</strong>e Schueh wär dir das nit passiert!<br />

Ursula:<br />

Mit d<strong>in</strong>e Schueh chönnt ig <strong>im</strong> Zirkus ufträtte!<br />

Gilberd: guckt aus der Küche, sieht se<strong>in</strong>e Frau, stürmt auf sie los und redet hektisch auf sie<br />

e<strong>in</strong> (mit französischem Akzent)<br />

Lisa, so geit das nit! Ig choche hie nume dir z lieb. Aber ig sött für die lächerlechi Arbeit, wo<br />

fürne Choch mit m<strong>im</strong> Könne vil z s<strong>im</strong>pel isch, wenigschtens Rueh ha! Ig hätt i jedem 5-Stärn-<br />

Restaurant chönne schaffe. Ig chönnt es eigets 5-Stärn-Restaurant eröffne. M<strong>in</strong>i Inspiratione<br />

wärde hie untergrabe. M<strong>in</strong>i Kreativität wird unterdrückt. (meckert leise weiter).<br />

Lisa:<br />

Gil, mi Schatz, was isch de jetz scho wieder los?<br />

Gilberd:<br />

Was isch? Was isch???? Ig kreiere grad es luftig gschlagnigs Maishüendli-Ei are Schlagrahm-<br />

Blatsp<strong>in</strong>at…<br />

Lisa: (zu Lena und Ursula) Rührei mit Sp<strong>in</strong>at… aber für das "are" zahle d Gescht glatt 5<br />

Stutz meh…<br />

Gilberd:<br />

…und wirde ständig unterbroche! M<strong>in</strong>i Kreativität wird ghemmt! M<strong>in</strong>i geniale Ideene wärde<br />

unterwanderet…<br />

Lisa:<br />

Gilberd!!!! Was isch de jetz los?!<br />

Gilberd (kommt langsam auf die Erde zurück) DINI Tochter hocket ir Chuchi, frisst mer alli<br />

H<strong>im</strong>beeri wäg, wo ig für ds Soufflee bruche, und närvt mi mit blöde Frage!<br />

Lisa:<br />

Und was fragt sie de so?<br />

Gilberd Werum das sie nit die Älteri isch. De wär sie nämlech die grossi Schwöschter und<br />

chönnt am Phil säge är sig es munzigs Chuechebrösmeli. Versteisch du das?<br />

Lisa:<br />

Wie sött ig?<br />

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Lena:<br />

E Chueche? Das chönnt es Zeiche si us em Universum! Villech redt ihre Urgrossvater zuere,<br />

dä isch ja Bäcker gsi! Ig muess se grad frage, ob är ou öbbis über mi zuekünftig Maa het<br />

gseit. Ig gschpüre, das i dere Nacht d Geischter günschtig gs<strong>in</strong>nt si…<br />

Ursula:<br />

Lena, red kei Blöds<strong>in</strong>n. Liebe Gilberd, däm seit me <strong>im</strong> allgeme<strong>in</strong>e Pubertät. Aber so öbbis<br />

kapiert e Maa ja nit! Du wirsch luege, wenn d S<strong>in</strong>a mal <strong>im</strong> Alter vor Car<strong>in</strong>a isch…<br />

Gilberd:<br />

Luege! Richtig, ig mues unbed<strong>in</strong>gt zu m<strong>in</strong>e luftig gschlagne Eier luege… und natürlech zu<br />

MIRE Tochter! Mon petit chou! Sie verletzt sech süsch no a de Mäser… (ab Richtung<br />

Küche)<br />

Ursula:<br />

Manne!<br />

Lisa:<br />

Väter!!!!<br />

Lena: (verzückt)<br />

Ja, gärn, beides!<br />

Ursula:<br />

Lena!<br />

Lena:<br />

Was? Ig bi überzügt, irgendwo <strong>im</strong> Universum wartet dr perfekt Maa uf mi! Und ig warte uf<br />

ihn! Und de wird sech dr H<strong>im</strong>mel uftue und mir wärde zäme ids Universum entschwäbe…<br />

(ab Richtung Privat)<br />

Lisa:<br />

Ou du liebi Zyt, ig bechume Mirgäne! Dr perfekt Maa wartet uf sie… hanget bi ihre<br />

eigentlech kei Spiegel <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer????<br />

Ursula:<br />

Ig ha ihre scho mängisch gseit, sie söll mal i mi Salon cho! Ig chönnt e stolze Schwan us ihre<br />

mache!<br />

Lisa:<br />

Us DÄM hässleche Änteli?<br />

Ursula:<br />

Ja klar! D Lena het alles, wo sie brucht. Sie nützt nume nit, was sie het. Ig bi Kosmetiker<strong>in</strong> vo<br />

Bruef. Ig gseh so öbbis! Ig wünschti, ig hätt mal d Glägeheit, Hand a dire Schwöschter<br />

azlegge! Dir würdet alli euches blaue Wunder erläbe!<br />

Lisa:<br />

Träum witer! Sit sie’s jetz ou no mit dere Spiritistik het, liebt sie Schlabbergwänder und<br />

kl<strong>im</strong>perndi Armreife. Und derzue Birkestöck. Vo Frisur kei Spur… Und so öbbis wot e Maa<br />

f<strong>in</strong>de! Was wottsch DU da no mache? Du bisch e Kosmetiker<strong>in</strong>, und kei Häx!<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 8 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Ursula:<br />

Kosmetik isch d Kunscht, us dr Not Jugend z mache…<br />

Lena: (kommt zurück)<br />

Ig gschpüre ganz starchi Vibratione, d Geischter si hie, sie wärde mir Uskunft gäh. Ig muess<br />

hüt znacht mis Schicksal befrage! Mis Innere seit mir, dass ig hüt muess e Seance abhalte. Ig<br />

wirde ds Gsicht vom für mi bescht<strong>im</strong>mte Maa <strong>im</strong> Liecht vor Zuekunft gseh. (abrupt) Sit dir<br />

derbi?<br />

Ursula:<br />

Was muesch abhalte?<br />

Lena:<br />

E Seance!!! Jetz säg aber nit, du weisch nit was das isch!<br />

Lisa:<br />

Mir wüsse beidi, was das isch. Und für was söll dä Zouber si?<br />

Lena:<br />

Ig weiss, dass mir hüt zeigt wird, wie mis Schicksal usgseht! Aber dir müesst mir hälfe. Mir<br />

müesse für sone wichtigi Seance m<strong>in</strong>deschtens z Dritt si.<br />

(In diesem Moment kommt S<strong>in</strong>a unbemerkt dazu, schleicht he<strong>im</strong>lich h<strong>in</strong>ter die Bar und<br />

lauscht).<br />

Lisa:<br />

Du bisch würklech so hohl, dass ir Milch chönntsch schwümme! Du gloubsch doch nit <strong>im</strong><br />

Ärnscht, dass ds Bild vome Maa vom H<strong>im</strong>mel gschwebt chunnt?<br />

Ursula:<br />

Und wenn doch, was wottsch de mache? Fessle, chneble und vore Traualtar schleipfe? Ig<br />

würd lieber schreiend furt spr<strong>in</strong>ge!<br />

Lena:<br />

Töif i m<strong>im</strong> Innere weis ig, das ne git, und hüt wird mir sis Bild ofebart wärde. Auso… dir<br />

müesst mitmache!<br />

Ursula:<br />

Auso halt, auso guet… süsch gischja bis nächscht Wuche kei Rueh! Wenn?<br />

Lisa:<br />

Ursula, natürlech churz vor Mitternacht. Wenn sie de Geischter wott rüefe, de ou zur<br />

Geischterstund. Au Mann, es git Mönsche Mönsche, die verlüre der Verstand ou nume drum<br />

nit, wil sie ke<strong>in</strong>e hei. Aber guet, bisse mer ir suur Öpfel. De tue mal alles vorbereite, Lena.<br />

Lena:<br />

Ja, ig flüüge… chöit dir bite es paar Cherze gah choufe?<br />

Ursula:<br />

Ja klar! Was hättsch gärn fürtigi? Längi oder churzi? Dicki oder dünni? Mit Duft oder ohni?<br />

Roti oder schwarzi??? Ig muess doch völlig sp<strong>in</strong>ne, mi wieder i das Folterwärchzüüg z quäle<br />

nume für Cherze fürne Seance z choufe!<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 9 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


Theaterverlag Kaliolabusto Etienne Meuwly –Bernweg 4 –3254 Messen<br />

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(Alle drei ab, Lena Richtung Privat, Lisa und Ursula nach draußen Opa und Philipp von<br />

Privat)<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Grosvätu, Philipp… d Mam, d Lena und d Frau Heutschi wei e Seance mache!<br />

(Phillip und Opa prusten los)<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Grossvätu, was isch das überhoupt?<br />

Bernhard:<br />

Die wei ume Tisch sitze, OMMMM mache und de Geischter rüefe. Und werum? Hei sie das<br />

ou gseit?<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

D Lena wott ihre zuekünftig Maa gseh.<br />

(Erneutes Gepruste von Philipp und Bernhard)<br />

Bernhard:<br />

Ch<strong>in</strong>der, ig ha e Idee. Chömet mal mit use, ig erkläres euch dusse. (Ab <strong>in</strong> Richtung Privat)<br />

(Auftritt Werner von draußen. Zieht sich <strong>in</strong> Ruhe den Mantel aus, sucht e<strong>in</strong>en Platz, setzt sich,<br />

liest Speisekarte, guckt sich <strong>im</strong>mer wieder suchend um, wirft e<strong>in</strong> paar Dartpfeile)<br />

Werner:<br />

H<strong>im</strong>mel no e<strong>in</strong>isch, isch de hüt überhoupt niemer da? M<strong>in</strong>i Mittagspouse isch begränzt. Ig<br />

muess no öbbis ässe, bevor ig dr nächscht Verbrächer i Knascht br<strong>in</strong>ge! BERNHARD!!!!!<br />

Bernhard:<br />

Ja, ja, ja, <strong>im</strong>mer mit dr Rueh… aaah, du bisch es Werner. Was wot de dasAuge des Gesetzes<br />

vo mir?<br />

Werner:<br />

Es Zmittagässe und es Bier.<br />

Bernhard:<br />

Bier? Ig ha gme<strong>in</strong>t du sigsch <strong>im</strong> Dienscht!<br />

Werner:<br />

Ja, aber das weiss ds Bier ja nit!<br />

Bernhard:<br />

Aues klar, chunnt grad. Und was wottsch z Ässe? Ds Tagesmenu?<br />

Werner:<br />

Wenn du mir erklärsch, was es luftig gschlagnigs Maishüendli-Ei are Schlagrahm-Blattsp<strong>in</strong>at-<br />

Sauce söl si…<br />

Bernhard:<br />

Sp<strong>in</strong>at mit Rüehrei.<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 10 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Werner:<br />

Du liebi Zyt, söll ig dr Gilberd wäge Hochstapelei Hops näh? Klar, das n<strong>im</strong>mi, tönt guet.<br />

(Bernhard ruft kurz die Bestellung <strong>in</strong> Richtung Küche und geht dann e<strong>in</strong> Bier zapfen)<br />

(S<strong>in</strong>a kommt)<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Hoi Unggle Werner!<br />

Werner:<br />

Halo S<strong>in</strong>a! Git’s öbbis Neus?<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Nüt. Unggle Werner, chani nächär mit dir uf ds Revier cho Verbrächerföteli aluege? Hie isch<br />

es soooo längwillig! Da darf me nit mal i aller Rueh Krach mache.<br />

Werner:<br />

Mit mir mitcho??? Uf ds Revier! D Verbrächerföteli kennsch doch langsam uswendig! Wieso<br />

wottsch de die scho wieder cho aluege???<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Wils ke<strong>in</strong>i H<strong>im</strong>beeri meh het!<br />

Werner:<br />

Da hört doch aber alles uf.<br />

S<strong>in</strong>a: (guckt nur sehr traurig)<br />

Werner:<br />

Jetz lueg nit so! Ig bi doch kei Mönschefrässer! Chum haut mit vo mir us. Muesch nume<br />

gschnäll frage, wenn wieder muesch zrügg si.<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Super, bi scho wäg. (S<strong>in</strong>a ab Richtung Küche)<br />

(Bernhard kommt mit dem Bier, stellt es auf den Tisch und verschw<strong>in</strong>det wieder h<strong>in</strong>ter der<br />

Theke, wo er Gläser spült)<br />

Gilberd: (kommt)<br />

Hallo Werner. Bitte, hie isch dis Mittagässe. Ig hoffe, du wüssisch das Mal m<strong>in</strong>i Kreation z<br />

schätze. Eigentlech b<strong>in</strong> ig als Choch für dä Lade ja vil z guet. Niemer versteit mi hie! M<strong>in</strong>i<br />

ganzi Kreativität ligt lahm. (zu Werner, der angefangen hat <strong>in</strong> wildem Tempo zu futtern)<br />

Langsam Äse, 30 Mal bise…<br />

Werner:<br />

Wenn ig Vegetarier wär, de wär ds Ässe i dere Zyt scho verdoret.<br />

Gilberd: (Leicht beleidigt: )<br />

Ig n<strong>im</strong>e nächschtens doch no ds Aagebot us em Ritz a! Hie s<strong>in</strong>kt mis Niveau <strong>im</strong>mer töifer!!! -<br />

Wie isch das gsi, d S<strong>in</strong>a darf mit ufs Revier cho?<br />

Werner:<br />

Ja, ig n<strong>im</strong>e se mit. De isch sie hie us em Wäg.<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 11 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Gilberd:<br />

O.k, 15 Mal bisse längt. (Ab Richtung Küche )<br />

(S<strong>in</strong>a kommt wieder re<strong>in</strong>, baut sich vor Werners Tisch auf und guckt ihm starr be<strong>im</strong> Essen zu)<br />

Werner:<br />

WAS???<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Unggle Werner, mach doch chlei! Ig wott Verbrächerföteli aluege.<br />

Werner:<br />

Auso, guet, 2 Mal bisse. Alles klar. Chum, göh mer. Wenn muesch wieder da si?<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Am Achti het dr Päpu gseit.<br />

Werner:<br />

De los. Tschüss Bernhard.<br />

Bernhard:<br />

Tschüss Werner. Bis när S<strong>in</strong>a.<br />

(Werner und S<strong>in</strong>a ab)<br />

(Philipp kommt dazu, sieht Opa kaugummikauend bei der Arbeit zu.<br />

Bernhard schmeißt ihm e<strong>in</strong> Geschirrtuch an den Kopf. Phil fängt sehr umständlich und<br />

unlustig an, Gläser abzutrocknen)<br />

Bernhard:<br />

Hesch die Aazeig fertig? Gib e<strong>in</strong>isch. (Liest vor) Weibl., 45 J....??? Meh chunnt dir nit i S<strong>in</strong>n?<br />

Philipp:<br />

Mischt! Mir chöi doch nit schribe: Mittelalterlicher esoterischer Trampel <strong>im</strong> Rubensformat<br />

sucht Idioten zum Heiraten. Chunnt dir öbbis bessers i S<strong>in</strong>n?<br />

(Auftritt Judith)<br />

Judith: (leicht übertrieben, affektiert) Guguseli, Guguseli…<br />

Bernhard:<br />

Frau Brändli, dir chömet grad zur rächte Zyt! Dir sit doch Reporter<strong>in</strong>. Gäbet üs doch e<strong>in</strong>isch e<br />

guete Tipp, wie me am beschte e Hüüratsaazeig ufgit!<br />

Judith:<br />

Wär wott hüürate?? DIR???<br />

Philipp:<br />

Nei, dr Grossvätu wott d Tante Lena unter d Hube br<strong>in</strong>ge!<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 12 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Judith:<br />

Ach Herr Hofstetter, ig mache das scho für euch. Überhoupt keis Problem. Bezaubernde<br />

Dame <strong>im</strong> besten Alter, wunderschöne Figur, elegantes Ersche<strong>in</strong>ungsbild, gebildet, vielseitig<br />

<strong>in</strong>teressiert, wohlhabend, (Philipp und Bernhard tauschen ungläubige Blicke) sucht...<br />

Herr Hofstetter, ig tue die Suechi redaktionell begleite! Natürlech mit em Hiiwis druf, dass<br />

das grosse Glück säubverständlech nume üsere Zytig z verdanke isch! Me chönnt exzellänti<br />

Fotone mache vom erschte Kennelehre bis…<br />

Bernhard:<br />

Vergässet das ganz schnäll wieder! M<strong>in</strong>i Tochter weiss nüt vo dere Aazeig. So Philipp, ab mit<br />

dir, du muesch doch no gah iichoufe für hüt am Aabe… du weisch ja… (Philipp gr<strong>in</strong>send ab)<br />

Und für euch Frau Brändli, was darfs hüt Schöns si? E wundervolli Kreation vo üsem<br />

phantasievolle Choch?<br />

Judith:<br />

Für mi nume öbbis Chlises. Dir wüsst ja, d L<strong>in</strong>ie… momänt… (studiert Speisekarte) ja, das<br />

isch ds Richtige: E Spargelcremesuppe mit Schlagrahmtupfer, de hätti gärn die Filetspitzen<br />

ire Pfäffer-Rahmsauce, derzue e gmischti Gmüesplatte, e grossi Portion Pommes-Frites und<br />

de no e grose Desertäler…<br />

Bernhard: (kommt mit dem Aufschreiben nicht nach)<br />

E grosse Pommes Frites-Täller und zum Dessert e Spargelcremesuppe mit<br />

Pfäferahmsauce… (verschw<strong>in</strong>det Richtung Küche)<br />

Judith:<br />

So, so… das guete Ch<strong>in</strong>d Lena weis nüt dervo, das se dr Papi wot loswärde. Was seit me<br />

de da derzue! Das isch ja wohl e exzellänti Glägeheit e<strong>in</strong>e vo m<strong>in</strong>e geniale, sensationelle<br />

Brichte z schribe. Dr "Alt Hof" het doch Gäschtez<strong>im</strong>mer. Ig n<strong>im</strong>e mer eis vo dene, wägeme<br />

Rohrbruch dehe<strong>im</strong>e oder so… de b<strong>in</strong> ig zmits <strong>im</strong> Brönnpunkt vom Gscheh… de wei mer<br />

doch mau luege, liebe Herr Hofstetter, ob ig nit doch zu mire Story chume… Ah, da chunnt ja<br />

m<strong>in</strong>i Suppe.<br />

Bernhard:<br />

So, Frau Brändli, zersch mal d Suppe. Bitte sehr.<br />

Judith:<br />

Liebe Herr Hofstetter, ig ha es chlises hüslechs Problem, e Wasserrohrbruch. Chönnt ig<br />

vorübergehend eis vo euchne hübsche Z<strong>im</strong>mer miete? Dir wüsst ja, was fürnes Chaos d<br />

Handwärcher <strong>im</strong>mer mache.<br />

Bernhard:<br />

Ja klar, Frau Brändli. Gärn. Ig hole euch sofort e Schlüsel… ei Momänt… so… bite sehr.<br />

Z<strong>im</strong>mer Nummer 2.<br />

Judith:<br />

Wunderbar, Herr Hofstetter. Ds räschtleche Ässe n<strong>im</strong>m ig de hüt Aabe zue mer. D Suppe isch<br />

köschtlech gsi. Bis när…<br />

Bernhard:<br />

Auso de.<br />

(Kurzauftritt Postbote, er sagt kurz guten Tag, br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Brief, tr<strong>in</strong>kt e<strong>in</strong>en Schnaps und<br />

geht wieder)<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 13 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Bernhard:<br />

Ou du liebe Gott, vo mire Schwöschter. Was wott de die? (Liest) … Nei! Sie bsuecht mi! Sie<br />

chunnt jetz de grad a! Das darf ja wohl nit wahr si! Die fragt gar nit, die best<strong>im</strong>mt eifach.<br />

Aber so isch die ja scho <strong>im</strong>mer gsi. Jetz geit das wieder los! Überall steckt sie ihri Nase dri,<br />

kontrolliert m<strong>in</strong>i Gläser öb sie suber si, putzt m<strong>in</strong>i Zapfhäne nache, macht Ornig uf m<strong>im</strong><br />

Schribtisch… derbi isch mis Pult perfekt organisiert und gordnet: d Poscht wo z letscht isch<br />

cho, ligt zoberscht. M<strong>in</strong>i Närve, usgrächnet d Annemarie… ig lah mi la begrabe (ab Richtung<br />

Privat)<br />

(Auftritt Annemarie mit Koffer, Regenschirm und Vogelkäfig...).<br />

Annemarie:<br />

So, liebe Hansli, jetz stelle mir di schön Chäfig zersch mal hie uf em Tisch ab. M<strong>in</strong>i Güeti,<br />

wie das hie wieder usgseht! Die Zapfhäne müesse dr<strong>in</strong>gendscht mau wieder putzt wärde. Und<br />

die Gläser? Die sölle poliert si? Guet chumi mau wieder zum Rächte cho luege hie. D Laag<br />

isch ärnscht! Wie <strong>im</strong>mer!<br />

Bernhard: (Schleicht vorsichtig re<strong>in</strong>) Ou, du liebi Zyt, das isch sie ja scho. Äh… halo<br />

Annemarie! Schön die ou wieder e<strong>in</strong>isch z gseh. Hesch e gueti Reis gha? Wie lang chasch<br />

blibe? Hoffentlech bis morn. Das wär sehr schön.<br />

Annemarie:<br />

Sehr schön? Liebe Bernhard, ig blibe so lang bis d Zapfhäne putzt si, d Gläser poliert und dis<br />

Pult wieder mal ufgrummt isch. Chasch öbbe mit guet 14 Tag rächne… oder no beser drei<br />

Wuche. Ig mache doch nit die witi Reis dahäre, nume für Morn wieder abzfahre!<br />

Bernhard:<br />

Annemarie, du wohnsch z Burgdorf!!!<br />

Annemarie:<br />

Ja, äbe.<br />

Bernhard:<br />

Drei Wuche? Jä, chasch de di Maa so lang ellei lah? Dä Arm het doch sicher furchtbari<br />

Sehnsucht nach dir! Und vor allem di dämlech Kanarievogel, wo <strong>im</strong>mer am morge am siebni<br />

s<strong>in</strong>gt! Dä wird di rächt vermisse!<br />

Annemarie:<br />

Gar nit! Dr Hansli hani mitbracht, damit är dir am morge öbbis cha vorpfiife. Das macht<br />

fröhlech. Und was dr Hugo betrift; dä isch natürlech mit m<strong>im</strong> Urloub iverstande…<br />

Bernhard: ( leise)<br />

Das chani mer dänke! Freudesprüng wird dä mache…<br />

Annemarie:<br />

Dr Hugo wott <strong>im</strong>mer genau ds gliche wie ig. Es het nume 25 Jahr duuret, bis är das kapiert<br />

het.<br />

Gilberd (kommt voller Elan aus der Küche, sieht Annemarie, erstarrt).... :<br />

Potzliebgottdonner, Tante Annemarie! Was wottsch de du hie? Da erstickt ja m<strong>in</strong>i Kreativität<br />

völlig! Zu meh als Hamburger touge doch d<strong>in</strong>i Gschmacksnärve gar nit!<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 14 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Annemarie:<br />

Tuet mer leid, die letschte Gschmacksnärve hani verlore, woni d<strong>in</strong>i Knoblauchsuppe probiert<br />

ha!<br />

Gilberd:<br />

Gschmacksnärve verlore????!!! Du hesch no gar nie gha. Wenn Gschmacklosigkeit chönnt<br />

rolle, müesstisch du no dr Bärg uf brämse!!! Du verdiensch es ja gar nit, vo somene begnadete<br />

Choch wie mir versorgt z’wärde! Übrigens, Schwigervater: lueg mal das Hüendli a, wo du uf<br />

em Märet kouft hesch! Mager, zäch und alt! Oder hesch du das mitbracht, Annemarie? Hesch<br />

du di Hansli z Tod gärgeret?? Wie söll ig us däm öbbis Aaständigs mache? Im Ritz würd so<br />

öbbis nie vorcho. (Ab Richtung Küche)<br />

Annemarie:<br />

Geit dä dir <strong>im</strong>mer no mit s<strong>im</strong> Ritz-Geplapper uf d Närve? Auso ig hätt dä scho längschtens<br />

usegschosse. Da hätt sech di Tochter aber ou e Bessere chönne ussueche! Ig hare ja scho denn<br />

gseit, sie söl dr Ste<strong>in</strong> näh. Dä isch Beamte, de hät sie usgsorget. Aber sie het ja müese dä…<br />

dä… Franzos näh.<br />

Bernhard:<br />

Ja genau. Und är isch e erschtklassige Choch. Dä lockt mir e grosse Teil vo üsne<br />

Stammgäscht ids Huus.<br />

Annemarie:<br />

Ja klar, sicher, ig weiss. (gibt Hut, Käfig, Regenschirm, Koffer etc. an Bernhard) Hie, br<strong>in</strong>g<br />

das scho mal i mis Z<strong>im</strong>mer. Ig gah zersch mal id Chuchi gah Ornig mache… (krempelt Ärmel<br />

auf und ab <strong>in</strong> Richtung Küche, hier hört man sehr schnell zwei Menschen sehr laut zetern,<br />

Töpfe klirren und ähnliches. Bernhard mit Gepäck ab).<br />

(Philipp kommt mit großen, vollen E<strong>in</strong>kaufstüten, hört das Gezanke, lauscht an der<br />

Küchentür. Die fliegt auf, trifft Philipp fast noch)<br />

Gilberd: (schwenkt wütend das Hühnchen) Merde, ig mache das nümme mit. Ig gah ids Ritz!<br />

Zersch es alts Huehn und de e dummi Gans. Ich habe fertig. (knallt das Hühnchen auf die<br />

Theke und verschw<strong>in</strong>det Richtung Privat. Philipp perplex.)<br />

(Annemarie kommt aus der Küche gestürmt, sieht Philipp, drückt ihn kräftig ans Herz, küsst<br />

ihn ab)<br />

Annemarie:<br />

Philipp! Läck bisch du gwachse! Schön, di wieder e<strong>in</strong>isch z gseh! Ha, di Vater isch <strong>im</strong>mer no<br />

empf<strong>in</strong>dlech wienes Soufflee! Jede guet gme<strong>in</strong>t Ratschlag n<strong>im</strong>mt är e<strong>im</strong> grad übel! Söll doch<br />

froh si, dass är vo m<strong>im</strong> riiche Erfahrigsschatz cha profitiere! Jedi Huusfrau isch doch däm<br />

Amateur vo Choch überläge! Tja, de muess ig vermuetlech hüt am Aabe mal ran und öbbis<br />

Aaständigs uf d Spiischarte br<strong>in</strong>ge. Maishüendli-Ei… ig lache mi kaput. Ig mache das scho,<br />

kei Angscht. Ig hole nume gschnäl mi Schurz… (ab Richtung Privat)<br />

Philipp:<br />

Ey, cool, ey! M<strong>in</strong>i Tante Ännele het dr Vadder wieder voll <strong>im</strong> Griff! Ob är das Mal dr Wäg<br />

zum Ritz f<strong>in</strong>gt? Wahrschi<strong>in</strong>lech suuft är sech e<strong>in</strong>e a und morn hei mer de dr Salat. Momänt<br />

e<strong>in</strong>isch… ds Huehn! Brucht är jetz sowiso nümm. Das chönnte mir pr<strong>im</strong>a bruche für hüt<br />

Aabe. Stelet euch vor… dunkel… Cherze… d Mueter, d Lena und d Frau Heutschi….<br />

Ommmmmmmm... und de bambelet es Huehn vor Dieli obe abe…<br />

(Auftritt Car<strong>in</strong>a von draußen)<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 15 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Car<strong>in</strong>a:<br />

Hi.<br />

Philipp:<br />

Wow! (Starrt sie längere Zeit e<strong>in</strong>fach nur an. Man merkt: Der Blitz hat e<strong>in</strong>geschlagen)<br />

(bisschen stotternd )Was chani für euch… di… äh… (h<strong>im</strong>melt sie verliebt an).<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Hallo! Ig bi d Car<strong>in</strong>a Heutschi und sueche mi Muetter! Isch die eventuell no hie? Ig sött se<br />

cho abhole!<br />

Philipp:<br />

Die Emanze het sooone Tochter? Wow. (Zu Car<strong>in</strong>a) Tuet mer leid, d<strong>in</strong>i Muetter isch nümm<br />

hie. Sie wott aber hüt Aabe am zähni wieder cho, das weiss ig sicher.<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Was wott de die hie um die Zyt? Normalerwiis het sie doch denn scho dr erscht<br />

Schönheitsschlaf h<strong>in</strong>ter sich!<br />

Philipp:(gehe<strong>im</strong>nisvoll)<br />

Ommmmm<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Hä?<br />

Philipp:<br />

Auso, pass uf. Du kennsch doch m<strong>in</strong>i Tante Lena, oder?<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Ähä.<br />

Philipp:<br />

Weisch was e Seance isch?<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Ähä.<br />

Philipp:<br />

Dert macht me doch Ooommmm, oder?<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Ähä.<br />

Philipp:<br />

Und das wei die drü hüt am Aabe mache!<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Ähä!<br />

Philipp:<br />

Chasch ou no öbbis anders säge?<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 16 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Car<strong>in</strong>a:<br />

Ähä. Ähhh. Ja klar chani. Du wottsch mir ärnschthaft verzelle, dass m<strong>in</strong>i Muetter mit dire<br />

Tante Lena Oooommm macht… e Seance???<br />

Philipp:<br />

Ähä.<br />

(Schallendes Gelächter von beiden)<br />

Philipp:<br />

Würklech, es isch ne völlig Ärnscht! Nit nume d<strong>in</strong>i Muetter und m<strong>in</strong>i Tante, sondern ou m<strong>in</strong>i<br />

Muetter. Und mir wei ihne ihres Ommmm gründlech vermassle. Wie cha me nume so blöd si,<br />

a so öbbis z gloube?<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Auso, MINI Muetter isch best<strong>im</strong>mt nit so blöd.<br />

Philipp:<br />

M<strong>in</strong>i ou nit!!!<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Auso ig weis nit! Wär e Sohne het, wo sooo umelouft…<br />

Philipp:<br />

Wie? Was isch de nit guet??? Öbbis uszsetze, hä? Ig bi äbe cool. Das chöit dir Wiiber halt<br />

eifach nit kapiere!<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Würdsch bite mal sachlech blibe…<br />

Philipp:<br />

Wieso? Ig rede doch vo Sache! (Kommt aber sichtlich <strong>in</strong>s Grübeln)<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Was isch de jetz mit dere Seance? Du hesch doch öbbis vor, oder?<br />

Philipp:<br />

Chumm mit übere ids Wohnz<strong>im</strong>mer, dert erklär ig dir das i aller Rueh. Mi Grossvater macht<br />

mit und m<strong>in</strong>i chl<strong>in</strong>i Schwöschter ou. Für so öbbis cha me sech guet bruche.<br />

(Beide ab Richtung privat)<br />

Judith: ( Auftritt mit Kosmetikköfferchen, Fototasche, Hartschalenkoffer, Hutschachtel etc)<br />

Hali Halo…Guguseli! Herr Hofstetter…<br />

Bernhard: (aus Richtung privat, stutzt)<br />

Potz liebe Gott, Frau Brändli! Ig ha gme<strong>in</strong>t es handli sech nume um es paar Täg. Vo hie iizieh<br />

isch doch nit d Red gsi, oder????<br />

Judith:<br />

Wieso? Leit me sech i euchem Huus nit vier Mal am Tag andersch a? - Isch nume e Witz,<br />

Herr Hofstetter. Als Frau het me s<strong>im</strong> Ussehe gägeüber doch e gwüssi Verantwortig, oder öbbe<br />

nit?<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 17 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Bernhard:<br />

Ig ha m<strong>in</strong>e Chleiderschränk gägeüber ou e gwüssi Verantwortig. Wär zahlts de, wenn d<br />

Rückwänd useflüge?<br />

Judith: (affektiertes Lachen).<br />

De bschtelet’er e Mulde und leischtet euch ändlech mal öbbis Gediegnigs. Villech passts de<br />

wenigschtens ou zu euchem wunderbare Choch, wo eigentlech ids Ritz ghört!<br />

(Beide ab Richtung privat. Es vergehen e<strong>in</strong> paar Sekunden. Auftritt Lena. Bereitet den Tisch<br />

vor (schwarzes Tischtuch, Kerzenleuchter, zieht e<strong>in</strong>en gehe<strong>im</strong>nisvollen Kreis um den Tisch<br />

mit Mehl, Kreide o. ä.) und spricht dabei vor sich h<strong>in</strong>.)<br />

Lena:<br />

Oh, alli Gäscht si furt, d Luft isch re<strong>in</strong>, de chan ig ales vorbereite. Es presiert… es chribelet<br />

scho so i mir. Ig gschpüres, hüt wird öbbis passiere. D Spannig stigt so starch, ig muess es hüt<br />

wüsse. Mis Horoskop isch ou sehr günschtig. D Stärne woni hüt ha am H<strong>im</strong>mel gseh, stöh alli<br />

zu m<strong>in</strong>e Gunschte. Oh, mi gliebte Maa, gli ghöri dir.<br />

(Abgang Richtung privat. Auftritt Bernhard, Philipp, Car<strong>in</strong>a und S<strong>in</strong>a. Stellen - so weit wie<br />

möglich, ohne dass das Publikum sieht, was da genau gemacht wird, den Kürbis mit der<br />

Polize<strong>im</strong>ütze <strong>in</strong>s Fenster, b<strong>in</strong>den das Huhn, das mit e<strong>in</strong>em weißen Schleier verziert ist, an die<br />

Teleskopstange und verstecken S<strong>in</strong>a unter dem Tisch und das Tischfeuerwerk h<strong>in</strong>ter der<br />

Theke)<br />

Philipp:<br />

So, hie isch das Hüendli beschtens ufghobe. Wenn dr Vätu das hüt Aabe ame Gascht serviert<br />

hätt, de wär är vermuetlech <strong>im</strong> Knascht glandet.<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Wo chunnt dä häre? (Kürbis)<br />

Bernhard:<br />

Ids Fänschter, aber mach zersch d Vorhäng guet zue. Ig gloubes nit. M<strong>in</strong>i Töchter wei<br />

Geischter beschwöre. Wie wenn d Annemarie bi üs <strong>im</strong> Huus nit scho gnue wär. Hoffentlech<br />

blibt die <strong>im</strong> Bett. Die chönnt znacht am zwölfi übere Friedhof wandere, da würd no ds<br />

schl<strong>im</strong>mschte Gschpängscht lut schreiend flüchte!<br />

Philipp:<br />

Grossvätu, d Tante Annemarie isch gar nit so schl<strong>im</strong>m. Übrigens seit sie ds gliche vo dir!<br />

Bernhard:<br />

Wie bitte????<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Sie seit <strong>im</strong>mer; dis Gsicht uf ere Briefmarke und d Poscht geit konkurs.<br />

Bernhard: (platzt fast vor Wut, will den Kürbis durch die Gegend schmeißen) Ig… ig…<br />

(stottert e<strong>in</strong> bisschen) -<br />

Philipp:<br />

Grossvätu hör uf, dä Chürbis bruche mer no. Mach das mit dire Schwöschter ab und lah üs hie<br />

witermache. Hie Car<strong>in</strong>a, stell ne ids Fänschter und setz ihm dä uf. (Gibt ihr die Polize<strong>im</strong>ütze)<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 18 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Car<strong>in</strong>a:<br />

Rächt so?<br />

Philipp:<br />

Ja, wunderbar. Du bisch die beschti Huetufsetzer<strong>in</strong> woni kenne. Du bisch eifach super.<br />

(Kurzes Zwischenspiel mit verliebten Blicken von Phils Seite und eher kühlen Blicken von<br />

Car<strong>in</strong>a.)<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Überdänk mal d<strong>in</strong>i Chleidig, de chaschs no mau probiere… villech h<strong>im</strong>mleni de sogar chlei<br />

zrügg!<br />

Philipp:<br />

Würklech?<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Hey Grossvätu, dr Phil wird ganz rot, lueg e<strong>in</strong>isch!<br />

Philipp:<br />

Ab ungere Tisch mit dir, du Chrot!<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Ja, ja, ig bi scho wäg. Philipp?!? Bisch verliebt???<br />

Philipp:<br />

Ig doch nit!<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Und du, Car<strong>in</strong>a?<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

I sone Möchtegern-Rocker???<br />

Philipp:<br />

Ja, und wenn jetz…???<br />

Car<strong>in</strong>a:<br />

Ja… auso… de… äh… möglecherwis…<br />

Bernhard:<br />

Fertig jetz mit däm Züüg. Jede a si Platz. S<strong>in</strong>a untere Tisch, Philipp und Car<strong>in</strong>a h<strong>in</strong>ter d<br />

Theke. Ig bi dusse vor em Fänschter.<br />

(Auftritt Lisa und Ursula)<br />

Lisa:<br />

So, da wäre mer. Hie si d Cherze. Wo blibt d Lena? LENA!!!! LEEENNAAAA!<br />

(Auftritt Lena <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em extrem wallenden Gewand etc... )<br />

Ursula:<br />

Me<strong>in</strong> Gott!<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 19 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Lena:<br />

Wieso? Für sones epochals Ereignis muess me passend aagleit si!<br />

Lisa:<br />

Hesch das ufeme Zältplatz gschtohle?<br />

Lena:<br />

Dir armseelige Ignorante! Das isch es extrem spirituells Gwand! I dere Robe hani scho mängs<br />

Erläbnis gha!<br />

Ursula:<br />

Ah ja. Erläbnis? Weli Art? Manne si doch z blöd zum Sueche. Dene muess me doch alles<br />

ufem silbrige Tablett serviere. I däm Teil f<strong>in</strong>gt dich doch ke Typ meh!<br />

Lena:<br />

M<strong>in</strong>i Erläbniss si bislang ou nume geischtiger Art gsi.<br />

Ursula:<br />

Ja, das isch sowieso besser. Werum du dir i d<strong>im</strong> Alter no e Maa wottsch atue, das wissen die<br />

Götter. Ig chäm <strong>im</strong> Läbe nie uf d Idee, irgend ame frömde Kärli d Unterhose z wäsche… Los<br />

uf mi; „Lebensgefährte“chunnt vo „Lebensgefahr“…<br />

Lena:<br />

Ig bi jetz langsam gnue alt, für die fleischlechi Site vor geischtige Ebeni lah nachezfolge.<br />

Ursula:<br />

Möge die Macht mir dir se<strong>in</strong>! Du sp<strong>in</strong>nsch ja würklech total.<br />

Lisa:<br />

Los, mir wei aafah, damit mer dä Seich h<strong>in</strong>ger üs hei. Lena, git’s irgendwelchi Regle? Uf was<br />

sölle mer luege? Müese mir üs verbeuge, d Auge verb<strong>in</strong>de, d Schueh abzieh…<br />

Ursula:<br />

Bi däm Wunsch, wo sie het, zieh mir am beschte d Unterwösch ab…<br />

Lena:<br />

Dir sit ja so geme<strong>in</strong>! Ig zeige euch jetz, wie das geit!<br />

Lisa:<br />

Du ziehsch aber jetz nit d<strong>in</strong>i wullige Unterhose ab, oder?<br />

Ursula:<br />

Het sie scho. Und dr ganz Kalk isch hie ufe Bode brösmelet!<br />

Lena:<br />

Wenn dir so witermachet, de weigere ig mi, euch i die töife Ghe<strong>im</strong>nis iizweihe.<br />

Ursula:<br />

Gott sei Dank. Lisa, schnäll no e Spruch!<br />

(Lena ist offensichtlich kurz vorm Platzen)<br />

Lisa:<br />

Äh ... (gr<strong>in</strong>st) Isch ja guet, Lena. Auso, müesse mir uf öbbis Best<strong>im</strong>mts achte?<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 20 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Lena:<br />

Auso: Dir stöht i dä wyss Kreis, sitzet ufne Stuehl. Momänt… zersch müese mer no d Cherze<br />

azünde. (macht dies) Und jetz los. (setzt sich dazu) Mir gäbe üs d Händ, häbe üs ganz fescht<br />

und löh nümme los. Und uf kei Fall darf öbber vo euch ufstah und dr Kreis verlah.<br />

Ursula:<br />

Und wenn ig muess ga bisle?<br />

Lena:<br />

Ufezieh und usespeuze.<br />

Lisa:<br />

I Kreis oder…<br />

Lena:<br />

N<strong>im</strong>m die Sach hie doch bitte mit em nötige Ärnscht, gäll! Es geit schliesslech um m<strong>in</strong>i<br />

Zuekunft. Auso, Auge zue und id Flamme luege!<br />

Lisa:<br />

Mit zuene Auge?<br />

Lena:<br />

Verdammi no mal, dänk der se halt. Und jetz d Schnorre zue und mitmache, süsch roukt’s!<br />

Lena:<br />

Ommm.......<br />

Ursula und Lisa:<br />

eleteeee…<br />

Lena (spr<strong>in</strong>gt auf)<br />

Wenn dir weit, dass ig ändlech unter d Huube chume und euch mit m<strong>in</strong>e Wünsch nümm<br />

läschtig bi, de nähmet bitte eis zur Kenntnis: Entweder jetz und hie oder ig stirbe als alti<br />

Jungfere und ligge euch bis zum Ändi vo m<strong>in</strong>e Tage mit m<strong>in</strong>e Männerwünsch i de Ohre.<br />

Ursula und Lisa:<br />

Ommmmm.............Ommmmmmmmmmmmmmmmmmm......<br />

(Tischdecke hebt sich, man sieht S<strong>in</strong>a, die sich halb kaputt lacht. H<strong>in</strong>ter der Theke tauchen<br />

Phil und Car<strong>in</strong>a auf, h<strong>in</strong>ter dem Fenster Bernhard. Die drei am Tisch lassen sich nicht<br />

stören)<br />

Lena:<br />

Ommmmm....... (<strong>in</strong> leichtem S<strong>in</strong>gsang) Geist dieser Stunde, ersche<strong>in</strong>e, zeige dich, offenbare<br />

mir, wie me<strong>in</strong> zukünftiger Gatte aussehen wird.<br />

Ursula und Lisa:<br />

Ommmmmmm.........<br />

(S<strong>in</strong>a klopft unter dem Tisch auf den Boden. Phil lässt das verschleierte Huhn langsam über<br />

dem Tisch runter)<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 21 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Lena:<br />

Achtung! Das isch dr Geischt vor Stund! Är mäldet sech! Bitte nit drirede! Ig muess mi voll<br />

konzentriere! Geliebter, gib mir e<strong>in</strong> Zeichen, wie wirst du aussehen???<br />

(Vor dem Fenster schiebt sich e<strong>in</strong> erleuchteter Kürbis mit e<strong>in</strong>em Polize<strong>im</strong>ützchen auf <strong>in</strong>s Bild)<br />

Ursula und Lisa:<br />

Ommm. Ommm.<br />

Lisa:<br />

Lueg e<strong>in</strong>isch. D Lena hüratet e Chürbis!!!!<br />

Ursula:<br />

Mit Huet!<br />

Beide:<br />

Om-Om-Om......<br />

Lena:<br />

E Polizischt! Ig weiss!! (kreischt:) WERNER!!!!! Wo bisch? Werum hesch nie öbbis gseit?<br />

Lisa:<br />

Bisch jetz völlig düre bi rot?<br />

Lena: (hysterisch)<br />

Rueh! Häbet sofort alli dr Schnabel! Werner! Schatz! Wo bisch? Was wottsch mer säge, mi<br />

Schatz???? Mäld di doch! Gib mer e Antwort!<br />

(Jetzt geschieht alles auf e<strong>in</strong>mal: S<strong>in</strong>a klopft unter dem Tisch auf den Boden. Phil entzündet<br />

auf der Theke das Tischfeuerwerk, Car<strong>in</strong>a drückt wie wild auf e<strong>in</strong>e Hupe, am Fenster schwebt<br />

der Kürbis mit Polize<strong>im</strong>ütze wild auf und ab. Lautes Geschrei und umstürzende Stühle von<br />

Lena, Lisa und Ursula. Der Rest kommt aus allen Verstecken und krümmt sich vor Lachen)<br />

Ende 1. Akt<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 22 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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2. Akt<br />

(Man hört wildes Vogelzwitschern. E<strong>in</strong>ige Sekunden später taucht Judith auf, <strong>im</strong> schicken,<br />

sexy Neglige etc.)<br />

Judith:<br />

Was isch de hie los? Das darf doch nit wahr si? So früeh gweckt wärde schadt mire Samethut!<br />

Es isch ersch grad halbi Achti gsi!<br />

(N<strong>im</strong>mt e<strong>in</strong> Pantöffelchen und hämmert an die Wand. Kurze Zeit später kommt Annemarie,<br />

Baumwollnachthemd, Lockenwickler <strong>im</strong> Haar etc.)<br />

Judith:<br />

M<strong>in</strong>i Närve, hie geits ja zue und här wie ame beläbte Tag uf dr Arche Noah! Letscht Wuche,<br />

das Getrampel wie vore Büffelherde, hüt morge e wildgwordne Geier, wo kreischt! Und jetz<br />

ou no e Elefant!<br />

Annemarie:<br />

Geier?? Das isch mi süess chli Hanslil! Dä zwitscheret däm junge Tag zue!<br />

Judith:<br />

Junge Tag? Keis Wunder, dass dir usgseht, wie dir usgseht, wenn das für euch dr jung Tag<br />

isch! Für jede e<strong>in</strong>igermasse schigg, pflegt Mönsch isch das die richtigi Zyt füre<br />

Gsundheitsschlaf!<br />

Annemarie:<br />

Klar, die halbi Nacht suufe und was weiss ig. Kei Wunder, dass öbber wie dir bis weiss nit<br />

wenn muess penne! Früsch uf am Morge, fröhlech ds Tagwärch aapacke, am Aabe früeh ids<br />

Bett und dir füehlet euch wie neu gebore. Und was heisst hie überhoupt Elefant, bitteschön?<br />

Judith:<br />

Aah, jetz heit dirs ändlech gschnallt! Und ig ha scho dänkt, dir heigets chlei mit de Ohre.<br />

Altersschwärhörigkeit oder so. Wenn dir ufne Waag stiget, de seit d Waag: Nume für ei<br />

Person… nume für ei Person…<br />

Annemarie: (kriegt e<strong>in</strong>en mittleren Wutanfall, keucht e<strong>in</strong> bisschen etc)<br />

Immer no lieber ufregendi wiiblechi Rundige weder so öbbis wie dir! Dir gseht doch us wiene<br />

Hundehütte! I jedem Egge e Chnoche!!!!!<br />

(Judith wird ebenfalls wütend, beide sch<strong>im</strong>pfen kurzzeitig <strong>in</strong> voller Lautstärke auf e<strong>in</strong>ander<br />

e<strong>in</strong>, ohne e<strong>in</strong>ander zuzuhören)<br />

(Gilberd von Restwohnung)<br />

Gilberd:<br />

Was isch de hie scho wieder los? Ig cha nit choche, wenn d Umgäbig nit harmonisch isch!<br />

Annemarie:<br />

Du chasch nit mal choche, wenn <strong>im</strong> Paradies bisch!<br />

Judith:<br />

Dir heit ja kei Ahnig! Dä Maa chocht geradezu göttlech!<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 23 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Gilberd: (gr<strong>in</strong>st verschämt mustert jetzt erst Judith <strong>in</strong> ihrem Outfit sehr anerkennend)<br />

Frau Brändli, ig ha’s scho <strong>im</strong>mer gwüst, euche Gschmack isch vom Alerbeschte. Ig mache<br />

euch es exquisits Zmorge und br<strong>in</strong>ges ufs Z<strong>im</strong>mer (Gibt ihr e<strong>in</strong>en Handkuss - zu Annemarie)-<br />

Du bechunnsch es Glas Milch! Aber bitte zieh di vorhär um, süsch wird si suur. Dir, Frau<br />

Brändli, chöit natürlech so blibe!<br />

Judith:<br />

Ne-nei, Herr Bocouse, doch nit <strong>im</strong> Nachthemmli! Euches Zmorge muess <strong>im</strong> passende Outfit<br />

gnose wärde… (ab)<br />

Annemarie:<br />

Im passende Outfit gnosse wärde!!! Was me<strong>in</strong>t die eigentlech wo sie isch?<br />

Gilberd:<br />

Natürlech <strong>im</strong> Ritz, wie sech’sfür m<strong>in</strong>i Chochkünscht ghört!<br />

(Auftritt S<strong>in</strong>a)<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Hey Päpu, ig muess id Schuel. Hesch mis Zmorge fertig?<br />

Annemarie:<br />

Läck mir, isch das Ch<strong>in</strong>d schlächt erzoge, Gilberd! Het ihre nie öbber gseit, dass me älteri<br />

Mönsche grüesst? (betont:) Guete Morge, liebs Ch<strong>in</strong>d!<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Dä Morge isch nit guet! Und dr Päpu het gseit, me darf nit lüge!<br />

Annemarie:<br />

Ig gseh scho, liebe Gilberd, es het kei S<strong>in</strong>n, dass du d<strong>in</strong>i Ch<strong>in</strong>d erziehsch. Sie mache glich<br />

alles dir nache.<br />

(Wirft noch e<strong>in</strong>en tödlichen Blick <strong>in</strong> die Runde und rauscht beleidigt ab)<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Pressier chlei Päpu, bevor d Mam uftoucht!<br />

Gilberd:<br />

Wieso? Was hesch scho wieder aagschtellt?<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Äh… ja weisch, Papi… eigentlech gar nüt!<br />

Gilberd:<br />

Dis „gar nüt“ kenn ig! Das isch meischtens e Katastrophe! Auso los, red scho.<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

D Mam isch sicher geng no hässig wäge letscht Wuche! Drbi ha IG nume ufe Bode klopfet!<br />

Gilberd:<br />

Ja, und eigentlech het sie sech über euchi Vorstellig ganz gewaltig amüsiert nach em erschte<br />

Schrecke. Het sie mir emu verzellt. (Gedankenverloren) Ds Schl<strong>im</strong>me isch nume, dass d Lena<br />

jetz völlig wild isch ufe Unggle Werner!<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 24 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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S<strong>in</strong>a:<br />

Wow, das muess ig ihm hüt Mittag grad verzelle!<br />

Gilberd:<br />

Um Gotts Wille, jaaa nit!<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Werum nit???<br />

Gilberd:<br />

Länk nit ab. Ig wott <strong>im</strong>mer no wüsse wieso d<strong>in</strong>i Muetter hässig isch uf di.<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Tja Papi, weisch… auso eigentlech… hmmm…<br />

Lisa:<br />

Aha, hie bisch!!!!<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Mischt…<br />

Gilberd:<br />

Seit mir jetz villech e<strong>in</strong>isch öbber, was hie los isch?<br />

Lisa:<br />

Frag d<strong>in</strong>i Tochter!<br />

Gilberd:<br />

Hani probiert. Aber die seit gar nüt. Auso bitte, ig wott jetz e Antwort!<br />

Lisa:<br />

DINI Tochter het über ÜSES Telefon i de letschte 14 Tag so ungefähr 20 Mal am Tag dr<br />

Fanuskunft vor Christ<strong>in</strong>a Aguilera aaglüte. Z AMERIKA!!!<br />

Gilberd:<br />

Wie bitte????? SINA!!!!<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Ja, ig ha doch nit gwüst, das das z Amerika isch! Het mer niemer gseit! Und wohär söl ig’s<br />

de wüsse?<br />

Lisa:<br />

Sone saudummi Usreed!<br />

S<strong>in</strong>a:<br />

Äh… ig mues jetz id Schuel! Tuet mer leid. (ab mit e<strong>in</strong>em Affenzahn)<br />

Gilberd: (nachsichtig)<br />

Tja… so Mischt hei mir doch ali o e<strong>in</strong>isch gmacht, wo mirsi jung gsi!<br />

Lisa: (bissig) Hesch du? De möcht ig m<strong>in</strong>i Schwigermuetter mal erläbt ha. Dä „Mischt“ het<br />

grad mal 450 Franke koschtet!<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 25 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044


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Gilberd:<br />

Wie bite! Isch die wahns<strong>in</strong>nig! Wart nume, wenn die hei chunnt, de… (schüttelt die Fäuste<br />

gegen die Ausgangstür und sch<strong>im</strong>pft vor sich h<strong>in</strong>)<br />

Lisa:<br />

Widersprich nie amne Maa. Wart zwe M<strong>in</strong>ute, und är macht’s sälber…<br />

Annemarie: (mit Schürze, normal angezogen)<br />

Ig gah mir jetz id Chuchi gah es Zmorge parat mache… was isch de mit euch los?<br />

Gilberd:<br />

Das geit di e füechte Dräck a!<br />

Lisa:<br />

Gilberd! Bitte chlei meh Höflechkeit mire Tante gägenüber!<br />

Gilberd:<br />

Wieso? Wär het de geschter Aabe gseit, Bsuecher wie d Tante Annemarie mache <strong>im</strong>mer<br />

grosi Freud… wenn sie wieder göh!<br />

Lisa:<br />

GILBERD!!!<br />

Gilberd:<br />

Isch doch wahr!<br />

Lisa: (leise und unterdrückt, sodass Annemarie es nicht hört)..<br />

Natürlech isch das wahr! Aber das isch kei Grund, das jetz hie derewäg luut usezposuune!<br />

(Laut) Gilberd, das hesch du völlig falsch verstande!<br />

Gilberd:<br />

Ja klar, das chasch e<strong>im</strong> verzelle wo d Hose mit dr Hilf vore Zange aleit!<br />

Annemarie:<br />

Mit ere Zange! Lisa, ig ha dir scho mängisch gseit, dass me Jeans nit mit 90 Grad wäscht. Dä<br />

arm Gilberd! Guet, dass dir scho zwöi Ch<strong>in</strong>d heit!<br />

Gilberd:<br />

Vo dir bruch ig kei Mitleid! Auso Lisa, ig wott dir jetz öbbis säge. Du hesch das ersch grad<br />

geschter gseit vo wäge: D Tante Annemarie macht Freud, wenn sie…<br />

Lisa:<br />

GILBERD!!!!!!!!!!<br />

ETC ETC<br />

M. Worms/K. Münnich – „<strong>Trouble</strong> <strong>im</strong> alten Hof“ - 26 - Theaterverlag Kaliolabusto S0044

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