DEPESCHE - Die Linke. Hannover
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Februar 2011 | Seite 7<br />
teiligung an allen gesellschaftlichen Prozessen.<br />
<strong>Die</strong> multikulturelle Gesellschaft in der Region<br />
<strong>Hannover</strong> lebt vom gegenseitigen Verständnis.<br />
Sie ist eine gesellschaftliche Bereicherung.<br />
Kulturelle Vielfalt bewahren und fördern<br />
Unser Ziel für 2030: <strong>Die</strong> Region und ihre Mitgliedskommunen<br />
verfügen über ein breit gefächertes<br />
Kulturangebot. Sie fördern insbesondere<br />
das sozio-kulturelle Engagement ihrer Einwohnerinnen<br />
und Einwohner.<br />
Aus der Geschichte lernen<br />
Unser Ziel für 2030: <strong>Die</strong> Region <strong>Hannover</strong> und<br />
ihre Mitgliedsgemeinden arbeiten ihre Historie<br />
selbstkritisch auf. <strong>Die</strong> Erinnerung wird bewahrt<br />
und vermittelt. Neonazistischen und rassistischen<br />
Aktivitäten wird kein Raum gegeben.<br />
Alt werden in Würde<br />
Unser Ziel für 2030: <strong>Die</strong> Städte und Gemeinden<br />
Den Anstoß gibt Clara Zetkin:<br />
Am 26. 8.1910 beschließt die II. Sozialistische<br />
Internationale in Kopenhagen den jährlichen<br />
Kampftag der Frauen für ihre Rechte und eine<br />
bessere Welt. Am 19. März 1911 findet der Internationale<br />
Frauentag zum ersten Mal statt. „<strong>Die</strong><br />
wuchtigste Demonstration für die Gleichberechtigung<br />
der Frau, die die Welt bis jetzt gesehen hat.“<br />
(Clara Zetkin). 1926 wird der 8. März als Datum<br />
des Frauentages festgelegt.<br />
Der Frauenkampftag im zeitlichen Wandel bis<br />
1945:<br />
Hauptanliegen der ersten Jahre ist die Durchsetzung<br />
des Frauenwahlrechts. Während des I. Weltkriegs<br />
entwickelt sich der Frauentag zur Manifestation<br />
gegen den Krieg – für Frieden, Brot und<br />
Freiheit.<br />
In den Jahren der 1. Weltwirtschaftkrise rückt die<br />
soziale Frage ins Zentrum. Unsere Kinder leiden<br />
Not, wir fordern Arbeit und Brot lautet das Motto<br />
etwa 1930. Aber die Spaltung zwischen SPD und<br />
KPD reicht in den Frauentag hinein und schwächt<br />
seine Schlagkraft in der Weimarer Republik.<br />
1933 verbieten die Nazis den Internationalen<br />
Frauentag. Als Form politischen Widerstands begehen<br />
Regimegegnerinnen diesen Tag im Untergrund.<br />
Zwei deutsche Entwicklungen:<br />
1946 führen die Sowjets den 8. März in ihrer<br />
Besatzungszone wieder ein. In der DDR werden<br />
engagierte Frauen regierungsoffiziell geehrt und<br />
Festveranstaltungen in den Betrieben organisiert.<br />
Aus der Partei / Berichte<br />
Kommunalwahlprogramm 2011<br />
der Region <strong>Hannover</strong> ermöglichen älteren Menschen<br />
ein aktives und selbstbestimmtes Leben.<br />
Demokratie in den Betrieben<br />
Unser Ziel für 2030: <strong>Die</strong> privatwirtschaftlichen<br />
und öffentlichen Betriebe werden nach den<br />
Grundsätzen der Wirtschaftsdemokratie geführt,<br />
d. h. die Beschäftigten entscheiden über<br />
Produktion, Produkte und Produktivität ihrer<br />
Betriebe. <strong>Die</strong>se Entscheidungen erfolgen in Abstimmung<br />
mit den kommunalen EntscheidungsträgerInnen.<br />
Gewaltfreie Region <strong>Hannover</strong><br />
Unser Ziel für 2030: 2030 hat sich die Region<br />
<strong>Hannover</strong> zu einem Raum entwickelt, in dem alle<br />
Menschen physische und sonstige Gewaltformen<br />
ablehnen und aktiv dagegen vorgehen. Insbesondere<br />
Gewalt gegen Frauen – auch die gegen<br />
Kinder und als schwach angesehene schutzbedürftige<br />
Personen – hat sich in der solidarischen<br />
Kommune drastisch reduziert. Aber Gewalt, die<br />
100 Jahre Internationaler Frauentag<br />
In der BRD spielt der Frauentag zunächst keine<br />
relevante Rolle, mit Ausnahme der Proteste gegen<br />
die Wiederbewaffnung. Statt Stahlhelme für<br />
die Söhne, höhere Löhne – so das Motto 1952.<br />
Ende der 1960er-Jahre belebt die „neue Frauenbewegung“<br />
den 8. März. Frauen in Gewerkschaften,<br />
Parteien und autonomen Gruppen nutzen den Tag<br />
für Veranstaltungen und bunte Aktionen. <strong>Die</strong> Themen<br />
sind vielfältig und kontrovers diskutiert: Gleicher<br />
Lohn für gleiche Arbeit, § 218, Frauen im Beruf,<br />
Frauen in Forschung und Lehre, Gewalt gegen<br />
Frauen, die Situation lesbischer Frauen uvm. In<br />
den 1980ern rücken zunehmend Friedenspolitik<br />
und Antiatomproteste ins Zentrum der Aktivitäten<br />
zum 8. März.<br />
Nach dem Beitritt der DDR zur BRD 1990…<br />
…treffen die unterschiedlichen Erfahrungen der<br />
Frauen aus Ost und West aufeinander. Es begin-<br />
Frauen nur aufgrund ihres Geschlechts erfahren<br />
und die von der häuslichen Gewalt bis zu Gewaltformen<br />
in der käuflichen Liebe reicht, ist nicht<br />
allein durch die soziale Frage lösbar.<br />
Finanzierung der kommunalen Aufgaben sichern<br />
Unser Ziel 2030: Der grundgesetzlich garantierte<br />
Selbstverwaltungsauftrag ist durch eine<br />
aufgabengerechte Finanzierung gesichert.<br />
Region <strong>Hannover</strong> – militärfrei<br />
Unser Ziel für 2030: Ab dem Jahr 2030 ist die Region<br />
<strong>Hannover</strong> frei von Militär und deren Standorten,<br />
damit von hier aus keine internationalen<br />
Militäreinsätze mehr geplant, gesteuert und<br />
unterstützt werden können. <strong>Die</strong> frei werdenden<br />
Mittel und Kapazitäten werden für die Gefahrenabwehr,<br />
den Katastrophenschutz, die Konversion<br />
sowie für den öffentlichen Beschäftigungssektor<br />
eingesetzt.<br />
100 Jahre<br />
Internationaler Frauentag<br />
Veranstaltung und Empfang 2011<br />
07. März / 18:30<br />
Altes Rathaus <strong>Hannover</strong><br />
Begrüßung: Tina Flauger, frauenpolitische Sprecherin und<br />
Fraktionsvorsitzende<br />
Hauptreferentin: Florence Hervé liest aus ihrem Buch<br />
über Clara Zetkin<br />
nt eine Phase der Annäherung. Einen Höhepunkt<br />
stellen die Aktionen des bundesweiten Frauen-<br />
StreikTags zum 8. März 1994 dar.<br />
Heute ist das Spektrum der Veranstaltungen zum<br />
Internationalen Frauentag am 8. März genauso<br />
vielfältig wie deren Themen.<br />
Viel ist erreicht, die rechtliche Emanzipation<br />
der Frauen ist fortgeschritten. Wenig ist erreicht,<br />
Frauen haben nicht teil an der Gestaltung<br />
der Gesellschaften in den Schaltstellen<br />
der Macht.<br />
Grund genug, den 8. März als Kampftag wiederzugewinnen:<br />
Für eine Welt, in der nicht<br />
Profit, sondern die Entwicklung der Menschen<br />
Zweck gesellschaftlichen Handelns ist.<br />
Christiane Berger, Frauke Grieger, Jutta Meyer-<br />
Siebert (AG Frauenpolitischer Ratschlag)