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Kultur und mehr
Das Spielzeugmuseum in Solz
Im alten Ortskern von Solz ist in einem dreigeschossigen Fachwerkhaus,
das wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts auf
Resten der Burganlage errichtet wurde, seit 1990 eine Spielzeugsammlung
ausgestellt. Sie enthält vor allem traditionelles Holzspielzeug
aus dem Erzgebirge, aus Thüringen, Berchtesgaden, Gröden,
Ostpreußen und Schlesien.
In der Ausstellung wird der Besucher sowohl über die wichtigsten Herstellungsgebiete
als auch über die Produktionsformen des Spielzeugs
informiert. Hier ist die Rede vom Verlagswesen und den in ärmlichsten
Verhältnissen lebenden Spielzeugmachern, zu denen auch Kinder
gehörten. Die in der Hausindustrie Tätigen waren von Verlegern abhängig,
die ihnen das Arbeitsmaterial zur Verfügung stellten und für
einen geringen Preis die fertigen Produkte wieder abnahmen.
Darüber hinaus wird in der Ausstellung auf den Spielzeughandel und
die industrielle Massenproduktion eingegangen. Für die Formgebung
des Spielzeugs sind die Techniken der Herstellung von Bedeutung,
weshalb auch wichtige Formen der Holzbearbeitung (Schnitzen und
Drechseln) im Museum veranschaulicht werden.
Das ausgestellte Spielzeug ist so präsentiert, dass die mit ihm verknüpften
bürgerlichen Wertvorstellungen zum Ausdruck kommen. Im
ersten Obergeschoss veranschaulichen die Exponate aus der Zeit von
1900 bis 1940 die idyllischen Vorstellungen des Bürgertums vom ländlichen
Leben und Arbeiten.
Im zweiten Obergeschoss ist geschlechtsspezifisches Spielzeug aus
der Zeit um 1900 ausgestellt: Dampfmaschine, Militärspielzeug und
Stabilbaukasten für die Jungen – für die Mädchen vor allem Puppen
und Zubehör, mit denen sie in ihre spätere Rolle als Mutter und Hausfrau
hineinwachsen konnten.
Öffnungszeiten vom 1. April bis zum 31. Oktober jeweils sonntags in
der Zeit von 14.00 bis 17.00 Uhr.
Weitere Infos telefonisch unter (0 66 27) 7 76.
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