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Vereine und Verbände - Stadt Bebra

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Der Wasserturm von <strong>Bebra</strong><br />

Technisches Denkmal, Wahrzeichen der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Bebra</strong> <strong>und</strong> Eisenbahnmuseum<br />

Im Jahr 1985 hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Bebra</strong> das kegelstumpfförmige Bauwerk<br />

mit Kugelbehälter, das seit 1984 nutzlos vom „Solzer Berg“ auf die<br />

Gleise des Bahnhofes <strong>Bebra</strong> herabschaute, für den symbolischen Betrag<br />

von 1,00 DM samt der ihn umliegenden keilförmigen Parzelle an<br />

der Oststraße von der Deutschen B<strong>und</strong>esbahn übernommen. Andernfalls<br />

wäre der Wasserturm früher oder später dem Bagger zum Opfer<br />

gefallen, denn er war in seiner gesamten Substanz baufällig.<br />

Seit die Lokomotiv-Wasserkräne im Bahnhof <strong>Bebra</strong> aus der 500 m³<br />

Wasser fassenden Stahlkugel kein Wasser mehr erhielten, hatte die<br />

Deutsche B<strong>und</strong>esbahn keine Verwendung <strong>und</strong> auch kein Interesse<br />

mehr an dem Erhalt des Wasserturms.<br />

Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde das Wasser von der Fulda mittels<br />

Dampfmaschinen auf den Solzer Berg in den auch heute noch vorhandenen<br />

Rasenbehälter mit 1200 m³ Fassungsvermögen gepumpt.<br />

Die stärkste Pumpe hatte eine Leistung von 180 m³ pro St<strong>und</strong>e. Um<br />

das Leistungsvermögen der Wasserkräne zu erhöhen, wurde 1910 der<br />

Wasserturm erbaut. Der Rasenbehälter wurde als Reservebehälter<br />

für den Fall genutzt, dass es zu einer Unterbrechung zwischen der<br />

Pumpstation <strong>und</strong> dem 2,5 km entfernten Wasserturm am Solzer Berg<br />

kam. Neben 15 Wasserkränen im Bahnhof <strong>Bebra</strong> waren 3 dampfbetriebene<br />

Feuerlöschhydranten, 2 oberirdischer <strong>und</strong> 1 unterirdischer<br />

Feuerlöschteich, WC-Anlagen des Bahnhofes, 1 Waschküche <strong>und</strong> die<br />

Heiz- <strong>und</strong> Gasanstalt an den Wasserturm angeschlossen. So wurden<br />

z.B. vom 01.10.1956 bis 30.09.1957 gleich 1.797.690 m³ Wasser verbraucht.<br />

Das entspricht einem Wasserverbrauch von 4.900 m³ am<br />

Tag. Für die Wasserentnahme aus der Fulda musste die Eisenbahn<br />

nach einem Erlass aus dem Jahre 1939 Gebühren entrichten.<br />

1952 übernahmen Elektropumpen die Arbeit, das Wasser aus der Fulda<br />

zum Turm zu befördern. Nachdem die Lokomotiven auf Elektrizität<br />

<strong>und</strong> Dieselkraftstoff umgestellt worden waren, verlor der Wasserturm<br />

an Bedeutung <strong>und</strong> wurde 1984 stillgelegt.<br />

Dank intensiver Bemühungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Bebra</strong>, des Landeskonservators<br />

<strong>und</strong> eines Bad Hersfelder Architekten konnte im Herbst 1984 mit<br />

den umfangreichen Sanierungsarbeiten am Wasserturm begonnen<br />

werden.<br />

Die Kosten wurden durch B<strong>und</strong>es-, Landes- <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>mittel aufgebracht.<br />

Das komplette Bauwerk wurde gr<strong>und</strong>legend renoviert <strong>und</strong> im<br />

Inneren ausgebaut.<br />

Anlässlich des <strong>Bebra</strong>er <strong>Stadt</strong>festes wurde der restaurierte Wasserturm<br />

als Industriedenkmal am 04. Juni 1988 für die Bevölkerung geöffnet<br />

<strong>und</strong> an die Eisenbahnfre<strong>und</strong>e <strong>Bebra</strong> e.V. übergeben.<br />

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