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Versuch 1 Praktikum Optik und Atomphysik Thema „Licht und ...

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<strong>Versuch</strong> 1 Eva Heineke<br />

Andreas Wobig<br />

<strong>Praktikum</strong> <strong>Optik</strong> <strong>und</strong> <strong>Atomphysik</strong><br />

<strong>Thema</strong> <strong>„Licht</strong> <strong>und</strong> Lichtausbreitung“


Inhaltsverzeichnis<br />

1.0 Licht breitet sich in homogenen Medien geradlinig aus<br />

1.1 Theorie<br />

1.2 <strong>Versuch</strong>saufbau, -beschreibung <strong>und</strong> -ablauf<br />

1.3 Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

1.4 Zusammenfassung<br />

1.5 Zusatzfragen<br />

2.0 Licht hat Energie<br />

2.1 Theorie<br />

2.2 <strong>Versuch</strong>saufbau, -beschreibung <strong>und</strong> -ablauf<br />

2.3 Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

2.4 Zusammenfassung<br />

2.5 Zusatzfragen<br />

3.0 Licht im inhomogenen Medium<br />

3.1 Theorie<br />

3.2 <strong>Versuch</strong>saufbau, -beschreibung <strong>und</strong> -ablauf<br />

3.3 Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

3.4 Zusammenfassung<br />

4.0 Quellenverzeichnis<br />

5.0 Anhang


Licht <strong>und</strong> Lichtausbreitung<br />

1.0 Licht breitet sich in homogenen Medien<br />

1.1 Theorie<br />

geradlinig aus<br />

Schon seit der Antike haben Gelehrte <strong>und</strong> Wissenschaftler sich bemüht eine allgemeingültige<br />

Theorie über die Natur des Lichts aufzustellen. Dabei wurden viele gr<strong>und</strong>legende<br />

Erkenntnisse gewonnen, die in die heutige moderne Physik eingeflossen sind.<br />

300 v. Chr. hat Euklid sich in seiner Schrift über die <strong>Optik</strong> darum bemüht, seine<br />

Überlegungen in eine exakte mathematische Form zu bringen. Hierauf gründete sich die<br />

Theorie der geometrischen <strong>Optik</strong>, die besagt, dass Licht sich strahlenförmig auf geradlinigen<br />

Bahnen im Raum ausdehnt. Die Ausbreitung von Licht lässt sich also mit dieser Theorie<br />

geometrisch beschreiben.<br />

Ende des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts kamen mit der Emissions- <strong>und</strong> Wellentheorie zwei einander<br />

widerstreitende Auffassungen über die Beschaffenheit des Lichts auf.<br />

Die geradlinige Ausbreitung des Lichtes führte Isaac Newton dazu, die Emissionstheorie zu<br />

begründen. Danach besteht Licht aus winzigen Partikeln, die von einer Lichtquelle aus<br />

geradlinig durch den Raum geschleudert werden. Die Lichtteilchen können von Hindernissen<br />

abprallen <strong>und</strong> die Richtung ihrer Flugbahn verändern. 1690 entwickelte Christian Huygens<br />

die erste Wellentheorie des Lichtes. Das nach ihm benannte Huygenssche Prinzip besagt, dass<br />

jeder Punkt einer bestehenden Wellenfront ein Ausgangspunkt einer neuen kugelförmigen<br />

Elementarwelle ist, die die Ausgleichsgeschwindigkeit <strong>und</strong> Frequenz der ursprünglichen<br />

Wellenfront hat. Die Einhüllende aller Elementarwellen ergibt die neue Wellenfront.<br />

Die geometrische <strong>Optik</strong> beruht auf dem Modell von geradlinigen Lichtstrahlen, die nur bei so<br />

genannter Brechung (beim Übergang in ein optisch dichteres oder dünneres Medium) oder<br />

Reflexion ihre Richtung ändern. Alle Welleneffekte des Lichtes werden in der Strahlenoptik<br />

vernachlässigt. Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum, oft mit c abgekürzt, beträgt 299.792,5<br />

Kilometer pro Sek<strong>und</strong>e <strong>und</strong> wurde erstmals von dem dänischen Physiker Olaf Römer anhand<br />

von Beobachtungen an den Jupitermonden bestimmt.


In Materie, etwa in Luft, Wasser oder Glas, ist die Lichtgeschwindigkeit hingegen geringer.<br />

Der Faktor n = Lichtgeschwindigkeit im Vakuum/Lichtgeschwindigkeit im Medium ist eine<br />

Materialkonstante <strong>und</strong> heißt die optische Dichte des Mediums.<br />

Die optische Dichte des Vakuums beträgt 1, die von Luft 1,00029. Zu einem geringen Teil<br />

hängt die Lichtgeschwindigkeit in Materie auch von der Farbe des Lichtes ab (siehe <strong>Versuch</strong><br />

Dispersion).<br />

Aus der Geradlinigkeit von Lichtstrahlen ergibt sich die Schattenform eines beliebigen<br />

Gegenstandes: alle diejenigen Punkte eines Projektionsschirmes (etwa einer Wand) liegen im<br />

Schatten, bei denen die direkte Verbindungslinie zur Lichtquelle den <strong>und</strong>urchsichtigen<br />

Gegenstand durchdringt. Es folgt, dass der Rand des Schattens unscharf ist, wenn die<br />

Lichtquelle ausgedehnt ist. Die Unschärfe des Schattens, erhöht sich mit der Ausdehnung der<br />

Lichtquelle, mit der Nähe zur Lichtquelle <strong>und</strong> mit der Entfernung zwischen Gegenstand <strong>und</strong><br />

Schirm.<br />

Um 1800 konnte Thomas Young die Wellennatur des Lichtes nachweisen. Ebenso wie der<br />

Schall kann auch das Licht als ein Wellenphänomen verstanden werden <strong>und</strong> die Ausbreitung<br />

des Lichtes mit allgemeingültigen Gesetzen zur Ausbreitung von Wellen beschrieben werden.<br />

Phänomene wie die Beugung <strong>und</strong> Interferenz des Lichtes sind durch die Wellentheorie<br />

erklärbar. (Vgl. www.led-info.de/gr<strong>und</strong>lagen/licht/was-ist-licht/geschichte.html, Stand 05/06,<br />

vgl. http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761576625/<strong>Optik</strong>.html, Stand 05/06)<br />

1.2 <strong>Versuch</strong>saufbau, -beschreibung <strong>und</strong> - ablauf<br />

Materialien:<br />

Leuchtbox, Halogen 12 V/20 W<br />

mit 3 dicht schließenden Blenden<br />

mit 1 Einspalt/Zweispalt-Blende<br />

mit 1 Dreispalt/Fünfspaltblende<br />

Netzgerät, 3…12 V-/6- V~, 12 V~<br />

weißes Papier Din A4


Aufbau:<br />

Siehe Abb. 1<br />

Legt das Blatt Papier quer vor euch auf den Tisch <strong>und</strong> stelle die Leuchtbox mit der<br />

Lampenseite auf das Blatt, wie es die Abb. 1 zeigt.<br />

Markiert die Stellung der Leuchtbox mit dünnen Bleichstiftstrichen<br />

Abb. 1<br />

Ablauf:<br />

a) Gesetzmäßigkeit der Lichtausbreitung<br />

Beobachtet das Licht <strong>und</strong> markiert durch je 2 Kreuzchen den oberen <strong>und</strong> unteren Rand des<br />

Lichtbündels.<br />

Wie verlaufen die Lichtbündelbegrenzungen? Notiert eure Beobachtungen.<br />

Benutzt nun die Rückseite des Blattpapiers <strong>und</strong> stellt die Leuchtbox wieder an dem Rand des<br />

Blattes (Abb. 1) auf. Markiert die Stellung der Leuchtbox mit dem Bleistift.<br />

Haltet in ca. 2 cm Abstand von der Leuchtbox die Dreispaltblende in das Lichtbündel <strong>und</strong><br />

beobachtet den Verlauf des Lichts vor <strong>und</strong> hinter der Blende.<br />

Markiert jeden Rand der 2 breiten Lichtbündel <strong>und</strong> jedes sichtbare schmale Lichtblende<br />

(jeweils oben <strong>und</strong> unten) mit jeweils 2 Kreuzchen <strong>und</strong> verbindet diese.<br />

Wie verlaufen die Ränder der breiten Lichtbündel <strong>und</strong> die schmalen Lichtbündel?<br />

aa) Visiermethode<br />

Setzt die Dreispaltblende in die Leuchtbox auf der Lampenseite ein <strong>und</strong> stellt die Leuchtbox<br />

am Rand eines Blattes Papier wie in Abb. 2 auf.<br />

Haltet im Abstand von ca. 8 cm von der Leuchtbox die Einspaltblende senkrecht in den<br />

Lichtweg.<br />

<strong>Versuch</strong>t eine Begründung für deine Beobachtungsergebnisse bei der Visiermethode<br />

anzugeben.


Abb. 2<br />

1.3 Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

Gesetzmäßigkeit der Lichtausbreitung<br />

Die Lichtbündelbegrenzungen verlaufen geradlinig auseinanderstrebend. Sowohl die Ränder<br />

der breiten als auch die der schmalen Lichtbündel verlaufen geradlinig.<br />

Abb. 3<br />

Visiermethode<br />

Da das Licht der Lichtquelle zunächst den mittleren Spalt der Dreifachblende <strong>und</strong><br />

anschließend die Öffnung der Einfachblende passiert, müssen beide auf einer Geraden liegen,<br />

wenn sich das Licht geradlinig ausbreitet. Dies wird durch den <strong>Versuch</strong> bestätigt.<br />

Abb. 4


1.4 Zusammenfassung<br />

• Von Lichtquellen breiten sich Lichtstrahlen in allen Richtungen aus.<br />

• Innerhalb eines lichtdurchlässigen Stoffes von gleichartiger Beschaffenheit wie z.B.<br />

Glas breiten sich Lichtstrahlen geradlinig aus. Dies gilt auch für die Lichtausbreitung<br />

im luftleeren Raum.<br />

• Hinter licht<strong>und</strong>urchlässigen Körpern entstehen Schatten.<br />

• Quer zu ihrer Ausbreitungsrichtung haben Lichtstrahlen keine Wirkung. So kann, da<br />

das Licht nicht direkt in unser Auge gelangt, auch nicht von uns wahrgenommen<br />

werden.<br />

• Lichtstrahlen aller Farben können sich ungestört durchkreuzen.<br />

(Vgl.<br />

05/06)<br />

http://www.altenpflegeschueler.de/sonstige/gr<strong>und</strong>lagen-der-physik-1.php, Stand<br />

1.5 Zusatzfragen<br />

Überlegt euch Anwendungen aus der Technik für die von euch gef<strong>und</strong>ene Gesetzmäßigkeit<br />

<strong>und</strong> gebt zwei Beispiele an.


2.1 Theorie<br />

2.0 Licht hat Energie<br />

In der Physik bezeichnet man mit Photon die elementare Anregung (Quant) des<br />

elektromagnetischen Felds. Man kann Photonen auch als „Bausteine“ elektromagnetischer<br />

Strahlung, so etwas wie <strong>„Licht</strong>teilchen“ betrachten. Dabei besitzen alle Elementarteilchen<br />

einschließlich der Photonen auch Welleneigenschaften. Schon die kleinste Menge an<br />

elektromagnetischer Strahlung einer beliebigen Frequenz ist ein Photon. Photonen haben eine<br />

unendliche Lebensdauer, können dennoch bei einer Vielzahl physikalischer Prozesse erzeugt<br />

oder vernichtet werden. Ein freies Photon bewegt sich immer mit der<br />

Vakuumlichtgeschwindigkeit <strong>und</strong> ist somit nie in einer Ruhelage. In optischen Medien ist die<br />

effektive Lichtgeschwindigkeit aufgr<strong>und</strong> von Photonen- <strong>und</strong> Materiewechselwirkung<br />

verringert. (Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Photon, Stand 05/06).<br />

Energieniveauschema<br />

In Atomen befinden sich die Hüllenelektronen auf bestimmten Energieniveaus. Wird einem<br />

Atom nun Energie zugeführt (entweder durch ein Zusammenstoß mit einem Elektron, durch<br />

Heizen oder durch Lichtbestrahlung), befindet es sich im angeregten Zustand. Hierbei werden<br />

Hüllenelektronen auf höhere Energieniveaus gebracht. Da jedes Elektron bestrebt ist, in<br />

seinen Gr<strong>und</strong>zustand zurückzukehren, fällt das Elektron wieder auf sein anfängliches<br />

niedrigeres Energieniveau zurück. Dabei wird Energie in Form von Licht frei: Photonen der<br />

Energie W=h*f (h: Plancksches Wirkungsquantum, f: Frequenz) werden frei.<br />

Solarzelle<br />

Solarzellen werden aus Hableitern hergestellt, dessen Leitfähigkeit durch Energiezufuhr in<br />

Form von Wärme oder Licht erhöht werden kann. Doch wie kann ein Stoff an Leitfähigkeit<br />

gewinnen, wenn man ihm Energie zuführt? Jedes Atom hat im Kristallgitter von Silicium hat<br />

vier unmittelbare Nachbaratome, in denen sich jeweils eines der vier Außenelektronen des Si-<br />

Atoms aufhalten. Auf gleiche Weise liefert jedes der Nachbaratome ein Außenatom für diesen<br />

Nachbarbereich, so dass sich dort zwei Elektronen befinden.


Durch die Anziehungskräfte der Elektronen im Nachbarbereich wird der Kristall<br />

zusammengehalten. Bei sehr tiefen Temperaturen sind die Elektronen fest zusammen.<br />

Wird der Kristall erwärmt, so beginnen die Elektronen zu schwingen <strong>und</strong> werden sozusagen<br />

aus ihren Bindungen quasi freigesetzt. Legt man eine Spannung an, werden die quasi freien<br />

Elektronen zum Pluspol gezogen <strong>und</strong> am Minuspol wieder durch neue Elektronen aus dem<br />

Stromkreis ersetzt. Um die Leitfähigkeit eines Halbleiters zu verbessern, wird die Anzahl der<br />

Elektronen erhöht.<br />

Hierzu werden einige (z. B. jedes millionste) Siliziumatome im Kristallgitter durch<br />

Arsenatome ersetzt. Diesen Vorgang wird als Dotieren bezeichnet. An der Kristallbindung<br />

kann ein Elektron kann sich nicht beteiligen, da Arsen fünf Valenzelektronen besitzt.<br />

Als „freies“ Elektron bleibt es <strong>und</strong> erhöht somit die Leitfähigkeit. Bei dieser Form der<br />

Dotierung, die auf der Zugabe von negativ geladenen Elektronen beruht, wird im Resultat von<br />

n-Halbleitern gesprochen.<br />

Wird Silizium mit Atomen dotiert, die ein Valenzelektron weniger haben, z. B. Aluminium,<br />

nennt man es positiv dotiert <strong>und</strong> es entsteht ein p-Halbleiter. Bei jedem Aluminium-Atom<br />

fehlt ein Elektron in der Bindung, so dass viele Löcher (Defektelektronen) entstehen, die nicht<br />

aufgefüllt werden können. Bei angelegter Spannung können Bindungselektronen von links in<br />

ein rechts von ihrem Gitterplatz liegendes Loch fließen (Abb. 5).<br />

Abb. 5<br />

Dadurch entsteht an ihrem alten Platz ein neues Loch. Auch Elektronen, die aus dem<br />

Minuspol kommen, können dabei Löcher auffüllen. Da der Kristall elektrisch neutral bleiben<br />

muss, müssen eben viele Elektronen zum Pluspol abwandern.<br />

Grenzen ein n- <strong>und</strong> ein p-Halbleiter ohne Störung der Gitterstruktur aneinander, so entsteht an<br />

dieser Stelle der so genannter p-n-Übergang, der eine Sperrschicht darstellt. Diese Schicht<br />

lässt je nach Polung Elektronen durch oder sperrt sie, so dass es zu keinem Elektronenfluss<br />

kommen kann. Dies nennt man eine Halbleiterdiode. Die n-dotierte Seite eines Halbleiters ist<br />

der Sonne zugewandt.


Vor der Belichtung der Solarzelle überschreiten einige Elektronen aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Eigenbewegung schon bei der Herstellung des p-n-Übergangs die Grenzschicht, genauso wie<br />

einige Bindungselektronen in die Löcher des p-Halbleiters rücken. Der n-Halbleiter verliert<br />

dabei einen kleinen Teil seiner frei beweglichen Elektronen. In der direkten Nähe der<br />

Grenzschicht überwiegt bei den n-Halbleitern die positive Ladung der Löcher. Der p-<br />

Halbleiter lädt sich in der Nähe der Grenzschicht durch die hinzu gekommenen Elektronen<br />

leicht negativ auf. Auf diese Weise entsteht ein Gleichgewichtszustand, der verhindert, dass<br />

weitere Elektronen über die Grenzschicht springen.<br />

Wird die Grenzschicht nun durch Sonnenstrahlen belichtet, werden die Elektronen auf ein<br />

höheres energetisches Niveau gehoben <strong>und</strong> es entstehen freie Elektronen <strong>und</strong> Löcher. Jetzt<br />

ziehen am Rande des n-Halbleiters die positiven Ladungen freie Elektronen an, wodurch das<br />

Gleichgewicht gestört wird. Bei diesem Prozess hat der n-Halbleiter Elektronen „zurück<br />

gewonnen“, welche über den äußeren Stromkreis zurück zum p-Halbleiter fließen. Bei<br />

anhaltender Belichtung durch Sonnenstrahlen entsteht so ein kontinuierlicher Stromfluss, den<br />

man als Nutzstrom abgreifen kann.<br />

(Vgl. http://www.diebrennstoffzelle.de/alternativen/sonne/solarzelle.shtml, Stand: 05/06).<br />

2.2 <strong>Versuch</strong>saufbau, -beschreibung <strong>und</strong> - ablauf<br />

Materialien:<br />

Solarzelle (des Typs: ASI-F 2/12 mit folgenden Angaben: Pmpp : 2,6 W (beginnend), Umpp :<br />

16,8 V, UOC : 22,8 V, Impp : 0,127 A ≈ const. (mpp: maximum power point), Isc : 0,165 A (sc:<br />

short cut), Toleranz ± 10%). Auch andere Solarzellen sind möglich.<br />

2 Leitungen,<br />

2 Klemmen<br />

Widerstände <strong>und</strong> ein Multimeter<br />

Aufbau:<br />

Schießt die Solarzelle mit Hilfe der Leitungen, Widerstände <strong>und</strong> den daran befestigten<br />

Klemmen an das Multimeter an.


Ablauf:<br />

Die Solarzelle hat laut Herstellerangabe bei einer Lichtintensität von 1000 W/m 2 (1000 W/m 2<br />

= intensive Sonnenstrahlung bei blauem Himmel ohne Wölkchen = Solarkonstante) einen<br />

Kurzschlussstrom von 0,127 A.<br />

Beschreibt in wenigen Worten die aktuelle Wetterlage.<br />

Schließt das Multimeter im Messbereich 2 A oder 10 A an die Anschlüsse der Solarzelle an.<br />

Ihr messt nun den zur aktuellen Lichtintensität gehörenden Kurzschlussstrom Isc.. Bestimmt<br />

diesen bei a) künstlichem Licht (Overheadprojektor, ca. 2000 W/m 2 ) <strong>und</strong> b) bei Sonnenlicht.<br />

Mit der nachfolgenden Formel könnt ihr die Lichtintensität (Bestrahlungsstärke) S berechnen.<br />

Welchen Zusammenhang zwischen Kurzschlussstrom <strong>und</strong> Lichtintensität vermutet ihr bei<br />

folgender mathematischer Bedingung?<br />

Isc (in A) x 1000 W/m 2<br />

Lichtintensität S (in W/m 2 ) = -------------------------<br />

Impp (in A)<br />

Bestimmt mit dem Multimeter (Messbereich 2 V Gleichstrom) die Leerlaufspannung UOC der<br />

Solarzelle bei a) künstlichem Licht <strong>und</strong> b) bei Sonnenlicht.<br />

Deckt die Fläche der Solarzelle schrittweise in 20er Schritten beginnend bei 20% mit<br />

schwarzer Pappe ab <strong>und</strong> messt die entsprechende Leerlaufspannung in V. Stellt die<br />

Messergebnisse in einer Tabelle zusammen <strong>und</strong> wertet diese aus. Achtung! Die Solarzelle<br />

sollte sich nicht erwärmen, da die Temperaturerhöhung einen Einfluss auf die<br />

Leerlaufspannung hat.<br />

Abgedeckte<br />

Fläche in %<br />

Leerlaufspannung<br />

in V<br />

20 40 60 80 100


2.3 Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

Im Gegensatz zu anderen Stromquellen darf man eine Solarzelle kurzschließen; der<br />

Kurzschlussstrom ist dabei eine wichtige Messgröße. Er ist abhängig von der Fläche der<br />

Solarzelle <strong>und</strong> der Strahlungsleistung des einfallenden Lichts. Die Leerlaufspannung meint<br />

die gemessene Spannung, die sich ergibt, wenn kein Verbraucher zwischengeschaltet ist.<br />

Aus der Formel <strong>und</strong> den Messwerten ergibt sich ein proportionaler Zusammenhang zwischen<br />

Kurzschlussstrom <strong>und</strong> Lichtintensität.<br />

Ob der Kurzschlussstrom drinnen oder draußen größer ist, hängt von der Lichtinstensität<br />

(W/m 2 ) ab.<br />

Aus der Tabelle ergibt sich, dass die Leerlaufspannung abnimmt, je größer die abgedeckte<br />

Fläche der Solarzelle ist.<br />

2.4 Zusammenfassung<br />

Die Solarzelle ist ein elektronisches Bauelement aus dem Halbleiter-Material Silizium. Ihre<br />

Oberseite ist gleichmäßig dunkelblau-schwarz, damit Lichtreflexe verhindert werden <strong>und</strong> das<br />

einfallende Licht in den Siliziumkristall gelangen kann. Die Solarzelle wandelt Sonnen- bzw.<br />

Lichtenergie in elektrische Energie um. Der Wirkungsgrad einer Solarzelle liegt bei etwa<br />

16%.<br />

2.5 Zusatzfragen<br />

Warum darf man Stromquellen (Netzgeräte, Batterien, Akkus) niemals kurzschließen?<br />

Warum kann man Solarzellen problemlos <strong>und</strong> folgenlos kurzschließen?<br />

Was heißt der Index oc bei der Angabe UOC ?


3.1 Theorie<br />

3.0 Licht im inhomogenen Medium<br />

Inhomogenität bedeutet in den Naturwissenschaften eine ungleiche Verteilung von Masse<br />

oder anderen Eigenschaften. Die Atmosphäre ist beispielsweise ein inhomogenes Medium, da<br />

diese aus unterschiedlichen Luftschichten mit unterschiedlichen Dichten besteht. Optische<br />

Effekte können auftreten, wenn Licht von irdischen oder außerirdischen Lichtquellen die<br />

Lufthülle der Erde durchdringt. Solche Effekte werden „Luftspiegelungen“ bezeichnet. Die<br />

Erscheinungen werden durch unstetige oder stetige Brechung des Lichtes an Luftschichten<br />

unterschiedlicher Temperatur <strong>und</strong> damit unterschiedlicher optischer Dichte hervorgerufen.<br />

Ein Beispiel ist das Flimmern der Fixsterne. Beobachtet man solche Fixsterne, lässt sich<br />

häufig eine Zitterbewegung sowie Helligkeitsschwankungen feststellen. Es wird durch<br />

zeitliche Änderung der mechanischen <strong>und</strong> damit auch der optischen Dichte der Luft<br />

verursacht. Da die Brechung des Lichtes ungleichmäßig ist, schwankt in kurzen<br />

Zeitintervallen die Menge des in unser Auge treffenden Lichtes. Bei der Raumfahrt konnte<br />

nachgewiesen werden, dass dieser Effekt nicht außerhalb der Erdatmosphäre auftritt.<br />

Häufig treten Luftspiegelungen am Meer auf. Gelegentlich lässt sich dort das umgekehrte Bild<br />

z. B. eines weit entfernten Schiffes oder einer entfernteren Insel in der Luft schwebend<br />

erkennen. Diese Erscheinung lässt sich durch ein geometrisches Modell erklären.<br />

Abb. 8<br />

Die vom Gegenstand AB ausgehenden Strahlen a <strong>und</strong> b werden durch die kontinuierlich nach<br />

oben hin abnehmende optische Dichte kontinuierlich gebrochen. Dadurch wird der Lichtweg<br />

gekrümmt. Verlängert man die ins Auge des Beobachters treffenden Strahlen geradlinig


ückwärts, ergibt sich mit den Punkten A’B’ die Lage des auf dem Kopf stehenden virtuellen<br />

Bildes.<br />

Sind tiefere Luftschichten optisch dünner als die darüber liegenden (z.B. erhitzte Luft über<br />

einer dunklen Straße), wird ein unter flachem Winkel gegen die Erdoberfläche einfallendes<br />

Lichtbündel nach oben gekrümmt. Diese Krümmung kann so stark sein, dass das Licht über<br />

einen tiefsten Punkt hinaus wieder nach oben verläuft. Somit entsteht der Eindruck einer<br />

vollständigen Reflexion, die sie aber nicht ist. In einiger Entfernung sieht dann ein Beobachter<br />

ein virtuelles Bild des hellen Himmels auf dem Erdboden. Es wird der Eindruck erweckt die<br />

Straße wäre nass.<br />

Abb. 9<br />

In der geometrischen Konstruktion wird die Lage des virtuellen Bildes durch geradlinige,<br />

rückwärtige Verlängerung ins Auge des Beobachters gelangten Strahles gef<strong>und</strong>en.<br />

Die Fata Morgana ist ebenfalls ein Beispiel, bei dem Luft ein inhomogenes Medium<br />

durchdringt <strong>und</strong> es so zu Naturphänomen kommt. Hierbei werden unwirkliche Objekte<br />

sichtbar, wie z. B. Türme, Schlösser oder sogar ganze Städte. Während der Beobachtung<br />

ändern sie ihre Gestalt <strong>und</strong> sind oft nach kurzer Zeit wieder verschw<strong>und</strong>en. Die Fata Morgana<br />

stellt ein kompliziertes optisches Phänomen dar, das in den unteren Schichten der Atmosphäre<br />

unter bestimmten Bedingungen auftritt. Ihr Zustandekommen ist jedoch noch nicht<br />

vollständig geklärt.<br />

Das Phänomen der Fata Morgana wird wahrscheinlich durch thermische Inhomogenitäten in<br />

der Luft verursacht, wobei mit zunehmender Höhe über dem Erdboden ein mehrfacher<br />

Anstieg <strong>und</strong> Abfall der optischen Dichte angenommen wird. Infolge dessen kommt es dann zu<br />

Mehrfachabbildungen <strong>und</strong> Verschmierungen, die zu den oben genannten Eindrücken führen.


Die Entstehung eines gebogenen Lichtbündels durch kontinuierliche Änderung der optischen<br />

Dichte kann mit Hilfe eines graphischen Schichtenmodells erklärt werden.<br />

Abb. 10<br />

Hierbei wird angenommen, dass die optische Dichte von Schicht zu Schicht zunimmt. Das<br />

Lichtbündel würde bei Lichtdurchgang (Lichtbündel fällt jeweils schräg auf die<br />

Grenzflächen) in gleicher Richtung mehrfach gebrochen. Verringert man in Gedanken die<br />

Dicke der Schichten <strong>und</strong> vergrößert man gleichzeitig ihre Anzahl, nimmt das Lichtbündel<br />

immer stärker die Form eines Bogens an.<br />

3.2 <strong>Versuch</strong>saufbau, -beschreibung <strong>und</strong> - ablauf<br />

Materialien:<br />

1 Glastrog mit rechteckigem Querschnitt <strong>und</strong> ebenen Seitenflächen<br />

Zucker,<br />

Leitungswasser<br />

<strong>und</strong> Flourescein<br />

Aufbau:<br />

Der Glastrog wird etwa zu einem Drittel mit Zuckerlösung gefüllt (ca. 50 g Zucker auf 100 ml<br />

Wasser), die zusätzlich mit Flourescein gefärbt ist. Die Zuckerlösung wird mit der gleichen<br />

Menge gefärbten Wassers überschichtet.<br />

Ablauf:<br />

Rührt mit einem senkrecht gehaltenen Glasstab langsam durch beide Flüssigkeitsschichten.<br />

Der Zucker diff<strong>und</strong>iert in das darüber geschichtete Wasser.<br />

Jetzt wird ein schmales Lichtbündel von der Seite her von oben nach unten auf die<br />

Vermischungszone gerichtet.<br />

Schaut nun von der Längsseite in den Trog.


3.3 Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

Von oben nach unten entsteht durch das Diff<strong>und</strong>ieren eine Zone kontinuierlich zunehmender<br />

Zuckerkonzentration <strong>und</strong> somit auch kontinuierlich steigender optischer Dichte. Wenn ein<br />

schmales Lichtbündel von der Seite her flach von unten auf die Vermischungszone gerichtet<br />

wird, wird dieses durch stetige Brechung gekrümmt.<br />

Schaut ein Beobachter von der zur Leuchte gegenüberliegenden Seite in den Trog, sieht er das<br />

Bild der Leuchte in angehobener Position.<br />

Abb. 11: Entstehung eines gekrümmten Lichtbündels bei einer Flüssigkeit mit kontinuierlicher Änderung<br />

der optischen Dichte<br />

3.4 Zusammenfassung<br />

Fällt ein Lichtbündel durch ein inhomogenes Medium, nimmt dieses die Form eines Bogens<br />

an.


4.0 Quellenverzeichnis:<br />

• Microsoft Encarta Enzyklopädie 2005<br />

• Georg Schollmeyer, Ralph Hepp: Phywe Schülerversuche Physik – <strong>Optik</strong>.<br />

• Götz, Rainer. Dahncke, Helmut (Hrsg.): Handbuch des Physikunterrichts.<br />

Sek<strong>und</strong>arbereich I. Band 4/I. <strong>Optik</strong>. Aulis Verlag Deubner &CO KG. Köln. 1995.<br />

• Boysen, Gerd u.a. (Hrsg.): Physik für Gymnasien. Sek<strong>und</strong>arstufe I. Cornelsen Verlag.<br />

Berlin. 2000.<br />

Internetquellen:<br />

• www.wikipedia.de<br />

• http://www.diebrennstoffzelle.de/alternativen/sonne/solarzelle.shtml


5.0 Anhang<br />

Zu 1.5<br />

Überlegt euch Anwendungen aus der Technik für die von euch gef<strong>und</strong>ene Gesetzmäßigkeit<br />

<strong>und</strong> gebt zwei Beispiele an.<br />

Antwort: Tunnelbau, Gebäude- <strong>und</strong> Geländevermessung, Zielen beim Luftgewehrschießen.<br />

Zu 2. 4<br />

Warum darf man Stromquellen (Netzgeräte, Batterien, Akkus) niemals kurzschließen?<br />

Antwort: Die Spannungen steigen stark an, so dass Leitungen überhitzen. Dadurch entsteht<br />

Brandgefahr bzw. Batterien entladen sich.<br />

Warum kann man Solarzellen problemlos <strong>und</strong> folgenlos kurzschließen?<br />

Antwort: Es gibt keine Leistungssteigerung, da die Spannung von der Lichtstärke abhängig<br />

ist.<br />

Was heißt der Index oc bei der Angabe UOC ?<br />

Antwort: Open Circuit / offener Kreis


<strong>Versuch</strong> 2 Christian Dalfuß, J annis Decker<br />

Reflexionsgesetz<br />

Das Reflexionsgesetz beschreibt den Zusammenhang zwischen der Richtung des<br />

einfallenden Strahles, des reflektierten Strahles <strong>und</strong> der Lage des Spiegels. Als Hilfsmittel<br />

dient dabei das sog. Einfallslot. Hierunter versteht man die auf der Spiegeloberfläche im<br />

Auftreffpunkt des einfallenden Strahles errichtete Senkrechte.<br />

Das Reflexionsgesetz lautet:<br />

1.Einfallswinkel <strong>und</strong> Reflexionswinkel sind maßgleich.<br />

2.Einfallender Strahl, Lot <strong>und</strong> reflektierter Strahl liegen in einer Ebene<br />

Der Einfallwinkel wird vom einfallenden Strahl <strong>und</strong> dem Lot, der Reflexionswinkel vom<br />

reflektierten Strahl <strong>und</strong> dem Lot gebildet.<br />

(Abb. 1)<br />

Der Einfallswinkel ist immer gleich dem<br />

Ausfallswinkel, egal in welchem Winkel der<br />

Lichtstrahl auf den Spiegel trifft.


1. <strong>Versuch</strong>: Reflexion am ebenen Spiegel<br />

1. Theorie<br />

Bei einem gerichteten Lichtstrahl gilt das Reflexionsgesetz, das besagt, dass der<br />

Winkel des einfallenden Strahls zum Lot gleich dem Winkel des ausfallenden Strahles zum<br />

Lot ist („Einfallswinkel = Ausfallswinkel“). Die Lichtstrahlen die vom Punkt P (Gegenstand)<br />

ausgesandt werden, laufen nach der Reflexion am Spiegel so auseinander, als kämen sie<br />

vom Punkt P' (Bild). Der Beobachter sieht das Bild des Gegenstandes. Hier spricht man<br />

von einem „virtuellen Bild“, da keine wirklichen Strahlen von ihm ausgehen. (vgl. Abb 1a)<br />

<strong>Versuch</strong> 1:<br />

(Abb. 1a)<br />

1. Equipment <strong>und</strong> Aufbau<br />

(Aufbau 1 Abb. 1b)


Aufbau 1:<br />

Gegeben sind ein ebener Spiegel, eine monochromatische Lichtquelle<br />

(Laserpointer) <strong>und</strong> ein Schienenaufbau. Der Laserpointer <strong>und</strong> der Spiegel werden am<br />

Schienenaufbau befestigt <strong>und</strong> der Lichtstrahl des Laserpointers in verschiedenen Winkeln<br />

auf den Spiegel gestrahlt. Anschließend wird mit Hilfe einer Zigarette Rauch vor den<br />

Spiegel geblasen <strong>und</strong> der Laserstrahl somit sichtbar gemacht. (siehe Abb.1b)<br />

Aufbau 2:<br />

Gegeben sei wieder ein ebener Spiegel <strong>und</strong> eine monochromatische Lichtquelle,<br />

des Weiteren das Arbeitsblatt 1. Stelle den Spiegel nun senkrecht auf die<br />

gekennzeichnete Fläche <strong>und</strong> lasse den Laser aus verschiedenen, auf dem Arbeitsblatt<br />

angegebenen Winkeln auf den Spiegel strahlen. Falls notwendig kann der Lichtstrahl<br />

wieder mit dem Rauch einer Zigarette sichtbar gemacht werden.<br />

2. Aufgaben<br />

Der Einfallswinkel <strong>und</strong> der Ausfallswinkel des Laserstrahles sollen in Aufbau 1<br />

miteinander verglichen werden <strong>und</strong> in Aufbau 2 gemessen werden. Was fällt auf?<br />

3. Fragen<br />

a) Wie verhalten sich Einfallswinkel <strong>und</strong> Ausfallswinkel zueinander?<br />

b) Was geschieht bei Änderung des Einfallwinkels?<br />

c) Was geschieht, wenn der Strahl von schräg oben bzw. nach schräg unten<br />

gerichtet wird?<br />

d) Wo wird das Reflexionsgesetz am ebenen Spiegel technisch angewandt?<br />

e) Gibt es Erscheinungen in der Natur die mit Hilfe des Reflexiongesetzes zu<br />

erklären sind?<br />

4. Protokoll <strong>und</strong> Auswertung<br />

Halte Deine Beobachtungen schriftlich fest, skizziere den Aufbau <strong>und</strong> den<br />

Strahlenverlauf des Lasers mit unterschiedlichen Einfallswinkeln. Gab es Probleme? Wie<br />

wurden sie gelöst? Zu welchem Ergebnis kommst Du?


Arbeitsblatt 1<br />

Aufgaben:<br />

1. Ermittelt zu den vorgegebenen<br />

Einfallswinkeln die dazugehörigen<br />

Ausfallswinkel.<br />

2. Tragt die ermittelten Ausfallswinkel in die<br />

Tabelle ein.<br />

3. Vergleicht die Einfallswinkel <strong>und</strong> die<br />

Ausfallswinkel.<br />

Einfallswinkel Ausfallswinkel<br />

10°<br />

20°<br />

30°<br />

40°<br />

50°<br />

60°


2. <strong>Versuch</strong>: Reflexion am Hohlspiegel<br />

1. Theorie<br />

Fällt Licht parallel zur optischen Achse auf einen Hohlspiegel, so kreuzen sich die<br />

reflektierten Strahlen nicht in einem Punkt wie beim Parabolspiegel. Nach der Reflexion<br />

treffen sich nur die achsennahen Strahlen im Brennpunkt F, während die achsenfernen<br />

Strahlen die optische Achse näher am Scheitelpunkt S schneiden. Diese Abweichung<br />

nennt man sphärische Aberration oder Öffnungsfehler. Die Gesamtheit aller reflektierten<br />

Strahlen wird von einer Brennfläche eingehüllt, deren Schnitt mit einer durch die optische<br />

Achse gelegten Ebene die Katakaustik (Abb. 2b) ergibt. Die Spitze der Katakaustik liegt im<br />

Brennpunkt des Spiegels. (Abb. 2a)<br />

(Parallele Strahlen treffen auf einen Hohlspiegel Abb. 2a)<br />

(Katakaustik Abb. 2b)


Berechnung des Brennpunkts <strong>und</strong> der Brennweite<br />

(Abb. 2c)<br />

Der Lichtstrahl verläuft parallel zur optischen Achse (Strecke CS) <strong>und</strong> trifft in Punkt A auf<br />

den Hohlspiegel. In diesem Punkt A wird der Strahl nach dem Reflexionsgesetz reflektiert,<br />

wobei die Strecke CA das Lot im Punkt A ist <strong>und</strong> gleichzeitig der Radius des Hohlspiegels,<br />

da C ja Mittelpunkt ist. Einfalls- <strong>und</strong> Ausfallswinkel bezeichnen wir als die Winkel α. Da der<br />

Lichtstrahl parallel zur optischen Achse einfällt, ist der eingeschlossene Winkel der<br />

Strecken CA <strong>und</strong> CS ebenfalls α. Daraus ergibt sich ein gleichschenkeliges Dreieck mit<br />

den Eckpunkten CFA, <strong>und</strong> somit kann man schlussfolgern, dass die Strecken CF <strong>und</strong> FA<br />

gleich lang sind. Da beim Hohlspiegel die Strahlen nur nahe der optischen Ebene in den<br />

Brennpunkt gebündelt werden, wird der Winkel α sehr klein <strong>und</strong> somit das Dreieck sehr<br />

flach. Damit gilt: Strecke CF + Strecke FA ist ungefähr Strecke CA.<br />

Da die Strecken CF <strong>und</strong> FA gleich lang sind, <strong>und</strong> die Strecken CA <strong>und</strong> CS beide den<br />

Radius beschreiben, folgt dass der Brennpunkt F auf der optischen Achse genau in der<br />

Mitte des Radius liegt. Die Brennweite f ist also r/2.<br />

Der Hohlspiegel vergrößert<br />

(Abb. 2d)<br />

Die Punkte P1-3 werden im Hohlspiegel gespiegelt, der<br />

Strahlenverlauf ist eingezeichnet. Die virtuellen Bilder<br />

P’1-3 werden durch die Spiegelung an der konkaven<br />

Oberfläche auseinandergerückt. Beschreiben die<br />

Punkte nun Teile eines Gegenstandes, wäre dieser im<br />

Spiegel vergrößert dargestellt.


(Abb. 2d)<br />

2. Equipment <strong>und</strong> Aufbau<br />

Gegeben sind ein Hohlspiegel, ein Laserpointer <strong>und</strong> eine Schienenkonstruktion. Auf<br />

der Schienenkonstruktion werden Laserpointer <strong>und</strong> der Spiegel montiert (vgl. Abb 2d).<br />

3. Aufgaben<br />

Anschließend wird der Laser eingeschaltet <strong>und</strong> parallel <strong>und</strong> nahe der gedachten optischen<br />

Achse auf den Hohlspiegel gerichtet. Die Reflexion wird mittels eines Schirms oder der<br />

Hand gesucht. Nach dem Auffinden wird die Reflexion auf einen dünnen Stift gespiegelt.<br />

Der Stift wird nun von einer Person an exakt derselben Position gehalten, oder besser fest<br />

durch einen Ständer fixiert, während der Schlitten, auf dem der Laser angebracht ist, circa<br />

einen Millimeter zur Seite geschoben wird. Die neue Reflexion wird beobachtet. Zur Hilfe<br />

<strong>und</strong> besserem Verfolgen des Strahlenverlaufs kann Zigarettenrauch eingesetzt werden.<br />

Berechne die Brennweite des Spiegels.<br />

4. Fragen<br />

a) Wie verlaufen die Strahlen?<br />

b) Wie weit darf der Schlitten verschoben werden, wenn sich die Strahlen immer im<br />

Brennpunkt treffen sollen?<br />

c) Wie kann man den Hohlspiegel sinnvoll nutzen?<br />

5. Protokoll <strong>und</strong> Auswertung<br />

Halte Deine Beobachtungen schriftlich fest, skizziere den Aufbau <strong>und</strong> den<br />

Strahlenverlauf des Lasers mit unterschiedlichen Entfernungen von der optischen Achse.


Literaturverzeichnis:<br />

• Dorn/Bader – Physik der Mittelstufe, Schroedel Verlag GmbH, Hannover 1992<br />

• Gerthsen/Vogel – Physik, Springer Verlag, Heidelberg 1993<br />

• http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/geooptik/refl<br />

exion2.vlu/Page/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/geooptik/reflexionsgesetz_gekruemmt<br />

2.vscml.html<br />

• http://de.wikipedia.org/wiki/Reflexionsgesetz<br />

• http://images.google.de/images?q=tbn:NV3YBYG6KK9HTM:http://matheplanet.com<br />

/matheplanet/nuke/html/uploads3/1948_katak.gif


1.Theorie:<br />

<strong>Versuch</strong> 3: Alexander Wamsiedler <strong>und</strong> Michael Helmke<br />

Brechungsgesetz:<br />

Fällt ein Lichtstrahl schräg auf eine Grenzfläche zweier unterschiedlicher Medien (z.B. Luft-<br />

Wasser), so wird ein Teil des Lichtes reflektiert, ein anderer Teil dringt in das Medium ein.<br />

Dabei hat dieser nicht reflektierte Lichtstrahl jedoch seine Ausbreitungsrichtung geändert.<br />

Diese Richtungsänderung wird als Lichtbrechung bezeichnet.<br />

Bild 1: Brechung <strong>und</strong> Reflexion von Licht<br />

Der Niederländer Willebrord Snell van Royen formulierte durch systematische<br />

Untersuchungen 1620 das Brechungsgesetz (es wird daher auch snelliussches<br />

Brechungsgesetz genannt):<br />

sin α1<br />

——– = konstant = n<br />

sin α2<br />

Daraus folgt, dass die Konstante n, die Brechzahl oder Brechungsindex genannt wird, nur von<br />

den beiden angrenzenden Medien 1 <strong>und</strong> 2 abhängig ist. Diese Medien unterteilen sich dabei in<br />

einen optisch dünneren <strong>und</strong> einen optisch dichteren Stoff, von deren Verhältnis die Größe des<br />

Brechungswinkels α2 bei einem bestimmten Einfallswinkel α1 abhängt. Im optisch dünneren<br />

Stoff ist die Lichtgeschwindigkeit größer als im optisch dichteren, sie nimmt im Vakuum<br />

ihren maximal möglichen Wert an.<br />

Der Brechungsindex ist für die <strong>Optik</strong> eine wichtige Materialkonstante. Dieser hängt nicht nur<br />

vom Material, sondern auch von der Wellenlänge des Lichtes ab.


Beispiele für den Brechungsindex verschiedener Materialen:<br />

Tabelle 1: Brechzahlen verschiedener Stoffe. Die Angaben beziehen sich auf eine<br />

Wellenlänge von 589 nm (gelbe Natriumlinie) <strong>und</strong> eine Temperatur von 20 °C.<br />

Die Lichtgeschwindigkeit in einem Stoff ist z. B. auch von der Dichte abhängig. Wenn sich<br />

die Dichte von Luft deutlich ändert, so ändert sich auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit von<br />

Licht. Das ist z. B. in der Atmosphäre der Fall. Da sich dort mit der Höhe die Dichte<br />

kontinuierlich ändert, ist das auch für die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Fall. Damit tritt<br />

eine kontinuierliche Brechung auf. Das ist z. B. zu beachten, wenn man den Ort eines Sterns<br />

genau feststellen will (Bild 2).<br />

Bild 2: scheinbare <strong>und</strong><br />

wahre Position eines Sterns<br />

Wir sehen den Stern dort, von wo das Licht geradlinig herzukommen scheint. Das muss nicht<br />

der Ort sein, an dem sich der Stern tatsächlich befindet, da in der Lufthülle der Erde eine<br />

kontinuierliche Brechung des Lichtes erfolgt, wenn es geneigt einfällt.<br />

Dieser Effekt tritt auch bei der auf- oder untergehenden Sonne auf. Wir sehen die Sonne


aufgr<strong>und</strong> der Brechung des Lichtes in der Lufthülle auch dann noch, wenn sie bereits ein<br />

wenig unter dem Horizont steht. Darüber hinaus sehen wir sie gestaucht, weil sich die<br />

Brechung des Lichtes vom oberen Rand der Sonne von der vom unteren Rand der Sonne<br />

unterscheidet.<br />

Eine solche kontinuierliche Brechung tritt auch an Grenzflächen zwischen kalter <strong>und</strong> warmer<br />

Luft auf. Solche Grenzflächen gibt es manchmal in der Atmosphäre. Man findet sie auch über<br />

von der Sonne stark erhitzten Straßen. Man spricht dann von Luftspiegelungen oder von einer<br />

Fata Morgana.<br />

Totalreflexion:<br />

Geht Licht von einem optisch dichten in einen optisch dünnen Stoff über, dann ist der<br />

Brechungswinkel größer als der Einfallswinkel. Das kann man z. B. beobachten wenn Licht<br />

von Wasser in Luft übergeht<br />

Bei einem Brechungswinkel von 90° gelangt das Licht gar nicht mehr in den zweiten Stoff, es<br />

verläuft entlang der Grenzfläche. Vergrößert man in dieser Situation den Einfallswinkel noch<br />

weiter, dann wird sämtliches Licht an der Grenzfläche reflektiert. Dieser Vorgang wird als<br />

Totalreflexion bezeichnet.<br />

Gesetze der Totalreflexion<br />

Denjenigen Einfallswinkel, ab dem es zur Totalreflexion kommt, kann man mithilfe des<br />

Brechungsgesetzes berechnen. Man nennt ihn Grenzwinkel der Totalreflexion. Im Grenzfall<br />

beträgt der Brechungswinkel 90°. Das gebrochene Licht verläuft in diesem Fall genau in der<br />

Grenzfläche. Dann gilt:<br />

Tabelle 2: Grenzwinkel der Totalreflexion für verschiedene Stoffkombinationen


Bei bestimmten durchsichtigen Medien mit sehr hoher Brechzahl kann das Licht daher<br />

richtiggehend „gefangen“ werden.<br />

Die Totalreflexion wird z.B. bei Lichtleitern (Glasfaserkabel, Lichtleitkabel) für die<br />

Nachrichtenübertragung <strong>und</strong> bei Prismen (Umkehrprismen, Umlenkprismen) genutzt.<br />

In der Natur findet man das Prinzip der Totalreflexion z.B. bei einem Regenbogen.<br />

Brechung an einem Prisma:<br />

Prismen sind meist Körper aus Glas oder Kunststoff. Sie können genutzt werden, um Licht in<br />

seine Bestandteile zu zerlegen, um es in eine andere Richtung zu lenken (Umlenkprismen)<br />

oder um den Lichtweg umzukehren (Umkehrprismen). An Prismen erfolgt Brechung oder<br />

Totalreflexion von Licht.<br />

Umlenkprismen<br />

Prismen, bei denen das Licht in eine andere Richtung gelenkt wird, nennt man<br />

Umlenkprismen (Bild 3). In welche Richtung das auffallende Licht gelenkt wird, hängt von<br />

der Richtung des Lichteinfalls, von der Form der Prismen sowie von ihren optischen<br />

Eigenschaften ab.<br />

Bei solchen Umlenkprismen erfolgt entweder eine zweifache Brechung an den Grenzflächen<br />

Luft-Glas <strong>und</strong> Glas-Luft (Bild 3a) oder eine Totalreflexion an einer Grenzfläche (Bild 3b).<br />

Dabei wird bei einem rechtwinkligen Prisma das Licht um 90° abgelenkt.<br />

Bild 3a <strong>und</strong> 3b: Umlenkprismen<br />

Umkehrprismen<br />

Prismen, bei denen die Lage von einfallenden <strong>und</strong> reflektierten Lichtstrahlen gerade<br />

umgekehrt wird, nennt man Umkehrprismen (Bild 4). Die Umkehrung des Lichtes kann dabei<br />

durch zweifache Totalreflexion (Bild 4a) oder durch zweifache Brechung <strong>und</strong> Totalreflexion<br />

(Bild 4b) erfolgen.


Bild 4a <strong>und</strong> 4b: Umkehrprismen<br />

Betrag der Ablenkung durch ein Prisma<br />

Unter der Ablenkung durch ein Prisma versteht man den Winkel zwischen dem verlängerten<br />

auffallenden Lichtstrahl <strong>und</strong> dem austretenden Lichtstrahl. Geht man von Licht einer<br />

Frequenz (einer Farbe) aus, dann beträgt nach Bild 5 die Ablenkung:<br />

Diese Minimalablenkung kann auch genutzt werden, um die Brechzahl des Prismas zu<br />

ermitteln.<br />

Bild 5: Brechung am gleichseitigen Prisma<br />

Anwendung von Prismen<br />

Prismen werden vor allem genutzt, um Licht in seine Bestandteile zu zerlegen oder um die<br />

Richtung des Lichtes bei optischen Geräten zu verändern. In Spektralapparaten werden sie zur


Lichtzerlegung genutzt. Das so zerlegte Licht wird einer Analyse unterzogen<br />

(Spektralanalyse).<br />

In Ferngläsern verwendet man Prismen, um das Licht umzulenken (Bild 5). Dadurch ist eine<br />

relativ kurze Bauweise möglich. Darüber hinaus erfolgt eine Umkehrung des Lichtes in der<br />

Weise, dass man im Fernglas ein aufrechtes Bild der betrachteten Gegenstände sieht. Auch in<br />

Spiegelreflexkameras werden Prismen eingesetzt.<br />

2.<strong>Versuch</strong>saufbau, -beschreibung <strong>und</strong> -ablauf:<br />

<strong>Versuch</strong> zum Brechungsgesetz:<br />

Material:<br />

- Laserpointer<br />

- Winkelscheibe<br />

- Plexiglasscheibe, Halbkreis (optische Scheibe)<br />

- Stativstangen, Halterungen…<br />

Aufbau: Die optische Scheibe wird mit der flachen Seite in Richtung Laser auf den<br />

Mittelpunkt der Winkelscheibe aufgespannt <strong>und</strong> der Laser auf diesen Mittelpunkt<br />

ausgerichtet.<br />

Bild 6: <strong>Versuch</strong>sanordnung (anstatt der Reuter-<br />

Lampe wird ein Laserpointer verwendet)<br />

Durchführung: Die Winkelscheibe wird so zum Laser ausgerichtet dass ein durchgängiger<br />

Laserstrahl entsteht. Im weiteren Verlauf wird die Winkelscheibe um die in der Tabelle zum<br />

<strong>Versuch</strong> angegebenen Einfallswinkel in eine Richtung gedreht <strong>und</strong> die durch den Laserstrahl<br />

entstandenen Brechungswinkel ermittelt.<br />

Messungen: Die ermittelten Brechungswinkel werden in die unten stehende Tabelle 3 den<br />

gegebenen Einfallswinkeln zugeordnet <strong>und</strong> die Werte in den Diagrammen 1 <strong>und</strong> 2 skizziert.


Die Brechzahl n wird, wie in der Theorie beschrieben durch:<br />

sin α1<br />

——– = konstant = n<br />

sin α2<br />

also<br />

sin α Luft / sin α Plexiglas = n L;Pl<br />

ermittelt (Zur Berechnung von n den Taschenrechner auf Grad einstellen).<br />

α Luft 0° 15° 30° 45° 60° 75°<br />

α Plexiglas<br />

sin α Luft<br />

sin α Plexiglas<br />

n L;Pl = sin α Luft /<br />

sin α Plexiglas<br />

Tabelle 3: <strong>Versuch</strong>smessungen zum Brechungsgesetz<br />

α Plexiglas<br />

sin α Plexiglas<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

1<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

α Luft - α Plexiglas - Diagramm<br />

0<br />

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6<br />

α Luft<br />

sin α Luft - sin α Plexiglas - Diagramm<br />

0<br />

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1<br />

sin α Luft<br />

Diagramm 1<br />

Diagramm 2


Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse:<br />

Qualitative <strong>Versuch</strong>sergebnisse:<br />

- An der Grenzfläche Luft-Plexiglas wird der einfallende Strahl sowohl reflektiert als<br />

auch gebrochen<br />

- Bei einem Übergang Luft-Plexiglas erfolgt die Brechung zum Einfallslot hin<br />

- Einfallender Strahl, reflektierter Strahl, gebrochener Strahl liegen in einer Ebene<br />

- Aufgr<strong>und</strong> der Ausrichtung auf den Mittelpunkt der optischen Scheibe, wird der<br />

Lichtstrahl nur einmal gebrochen, weil er senkrecht auf den Übergang Plexiglas-Luft<br />

trifft<br />

Quantitative <strong>Versuch</strong>sergebnisse:<br />

- Die Lichtgeschwindigkeit in Plexiglas ist langsamer als in Luft<br />

- Die Brechungszahl n L;Pl lässt sich mit dem Quotienten sin α Luft / sin α Plexiglas für<br />

mehrere Einzelwerte ermitteln <strong>und</strong> mit dem Theoriewert (siehe Tabelle 1) vergleichen<br />

- Die Steigung aus Diagramm 2 entspricht nahezu dem Brechungsindex n L;Pl<br />

Weitere Fragen zum Nachdenken:<br />

a) Was lässt sich über den Brechungswinkel α2 im Vergleich zum Einfallswinkel α1 sagen,<br />

wenn<br />

1. Medium 1 optisch dünner als Medium 2 ist?<br />

2. Medium 1 optisch dichter als Medium 2 ist?<br />

(vergleiche Abbildung 1)<br />

b) Kann es eine Brechung geben, wenn Licht senkrecht auf eine Grenzfläche trifft?<br />

<strong>Versuch</strong> zur Totalreflexion:<br />

Material:<br />

- Laserpointer<br />

- Winkelscheibe<br />

- Plexiglasscheibe, Halbkreis (optische Scheibe)<br />

- Stativstangen, Halterungen…<br />

Aufbau: Der <strong>Versuch</strong> ist analog zum vorherigen aufgebaut, außer dass die optische Scheibe<br />

mit der konvexen Seite zum Laser hin auf den Nullpunkt der Winkelscheibe aufgespannt<br />

wird. Der Laser bleibt auf den Nullpunkt ausgerichtet.<br />

Durchführung: Die Winkelscheibe wird wiederum senkrecht auf 0° zum Laser ausgerichtet,<br />

so dass ein durchgängiger Laserstrahl entsteht. Im weiteren Ablauf wird die Winkelscheibe<br />

um die in der Tabelle zum <strong>Versuch</strong> angegebenen Einfallswinkel in eine Richtung gedreht <strong>und</strong><br />

die durch den Laserstrahl entstandenen Brechungswinkel bzw. der Grenzwinkel der<br />

Totalreflexion durch Annäherung ermittelt <strong>und</strong> in die Tabelle eingetragen.<br />

Messungen: Die ersten vier Messungen werden analog zum vorherigen durchgeführt. Danach<br />

(ab 40°) findet ein langsames Drehen der Winkelscheibe (ggf. mehrmals probieren) statt, um<br />

den Übergang von der Brechung zur Totalreflexion, also den Grenzwinkel der Totalreflexion


zu ermitteln. Quantitativ wird in die Tabelle eingetragen ob Brechung oder Totalreflexion<br />

vorliegt.<br />

α Plexiglas 0° 10° 20° 30° 40° ____°<br />

α Luft<br />

Brechung oder<br />

Totalreflexion<br />

Tabelle 4: Brechung oder Totalreflexion<br />

Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse:<br />

Qualitative <strong>Versuch</strong>sergebnisse:<br />

- Der einfallende Lichtstrahl trifft immer senkrecht auf die konvexe Fläche der<br />

optischen Scheibe, verläuft also gradlinig weiter bis zur nächsten Grenzfläche<br />

- Totalreflexion kann nur beim Übergang von einem optisch dichteren in ein optisch<br />

dünneres Medium geschehen<br />

- Ist der Grenzwinkel der Totalreflexion erreicht, wird das gesamte Licht an der<br />

Grenzfläche reflektiert<br />

Quantitative <strong>Versuch</strong>sergebnisse:<br />

- Totalreflexion findet genau dann statt, wenn der Brechungswinkel β = 90° ,<br />

also sin β = 1 ist<br />

- Dieser Einfallswinkel α, ab dem der Brechungswinkel β = 90° ist, wird Grenzwinkel<br />

der Totalreflexion αg der beiden Stoffe genannt <strong>und</strong> ist ein konstanter Wert<br />

- Für alle Einfallswinkel α > αg gibt es nur einen reflektierten Strahl<br />

- Der experimentell ermittelte Grenzwinkel lässt sich mit dem theoretischen Wert aus<br />

Tabelle 2 vergleichen<br />

Weitere Fragen zum Nachdenken:<br />

c) Wäre es denkbar, dass Totalreflexion auch an einem Übergang von einem optisch dünneren<br />

zu einem optisch dichteren Stoff geschehen kann?<br />

d) Warum wird Licht zur Datenübertragung genutzt?<br />

<strong>Versuch</strong> zu Prismen:<br />

Material:<br />

- Laserpointer<br />

- Winkelscheibe<br />

- Prisma<br />

- Stativstangen, Halterungen…<br />

Aufbau: Der <strong>Versuch</strong> ist wiederum analog zu den vorherigen angelegt, nur dass die optische<br />

Scheibe durch ein Prisma ersetzt wird. Das Prisma wird in seinem Mittelpunkt auf den der<br />

Winkelscheibe aufgespannt, so dass Gr<strong>und</strong>seite des Prismas <strong>und</strong> Mittellinie der<br />

Winkelscheibe parallel liegen.


Durchführung: Der Laserpointer wird aus mehreren frei gewählten Winkeln (z.B. alle 10°, in<br />

Tabelle eintragen) auf den vordersten Schnittpunkt des Prismas <strong>und</strong> der Mittelpunktslinie der<br />

Winkelscheibe ausgerichtet. Bei den Messungen soll der erste Winkel 0° betragen <strong>und</strong> dann<br />

stufenweise nach unten geändert werden, aber so, dass der Laserpointerstrahl immer auf den<br />

vordersten Schnittpunkt des Prismas ausgerichtet bleibt. Die Entfernung zum Schnittpunkt ist<br />

nicht relevant, sollte aber so nah wie möglich gewählt werden.<br />

Messungen: Der Einfallswinkel α1 <strong>und</strong> der ausgehende Winkel β2 (Benennungen nach Bild 5 /<br />

siehe Theorie) werden abgelesen, sofern möglich, <strong>und</strong> in die Tabelle eingetragen. Durch<br />

systematisches Probieren soll nun der Fall ermittelt werden an dem α1 = β2 ist <strong>und</strong> damit der<br />

Ablenkwinkel υ minimal ist.<br />

α1 0°<br />

β2<br />

Tabelle 5: Einfalls- <strong>und</strong> Ausfallswinkel am Prisma<br />

Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse:<br />

Qualitative <strong>Versuch</strong>sergebnisse:<br />

- Das Prisma wird in diesem <strong>Versuch</strong> genutzt, um das Licht zwei mal in eine Richtung<br />

zu brechen<br />

- Mit Prismen lässt sich Licht auf sehr kurzen Strecken umlenken<br />

Quantitative <strong>Versuch</strong>sergebnisse:<br />

- Beim kleinsten Ablenkwinkel für das Prisma ist der Strahlengang durch das Prisma<br />

symmetrisch<br />

- Mit Hilfe des kleinsten Ablenkwinkels lässt sich der Brechungsindex des Prismas<br />

berechnen (siehe weitere Fragen)<br />

Weitere Fragen zum Überlegen:<br />

sin ((υ+γ)/2)<br />

e) Mit Hilfe der Formel n = ————— lässt sich der Brechungsindex des Prismas für den<br />

sin (γ/2)<br />

Fall α1 = β2 jetzt rechnerisch ermitteln. Welchen Wert hat n (γ lässt sich messen / s. Theorie)?<br />

f) Warum ist es möglich, mit einem Prisma einen weißen Lichtstrahl in seine Farbbestandteile<br />

zu zerlegen (Abhängigkeit von Ablenkwinkel, Brechungsindex, Lichtwellenlänge)?


<strong>Versuch</strong> 4 Uwe Misch, Rainer Handelmann<br />

<strong>Praktikum</strong> <strong>Optik</strong><br />

Brechung mit Linsen, Brennpunkt<br />

Abbildungsgesetze,<br />

Lupe, Mikroskop oder Fernrohr


4.1<br />

Theorie<br />

4.2<br />

Equipment<br />

4.3<br />

<strong>Versuch</strong>sbeschreibung<br />

4.4<br />

Fragestellungen<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

4.5<br />

<strong>Versuch</strong> 1.<br />

Durchgang des Lichts durch Linsen: (2 Varianten)<br />

Durchführung Variante 1<br />

Beobachtung Variante 1<br />

4.5.1<br />

Durchführung Variante 2<br />

Durchführung Variante 2<br />

Beobachtung Variante 2<br />

4.6<br />

<strong>Versuch</strong> 2:<br />

Brechung von Parallel-, Brennpunkt- <strong>und</strong> Mittelpunktstrahlen an<br />

Sammel- <strong>und</strong> Zerstreuungslinsen<br />

<strong>Versuch</strong>sbeschreibung<br />

Beobachtung<br />

Ergebnis<br />

4.7<br />

<strong>Versuch</strong> 3.<br />

Linsengleichung <strong>und</strong> Gleichung für den<br />

Abbildungsmaßstab<br />

<strong>Versuch</strong>sbeschreibung<br />

Auswertung<br />

Ergebnis<br />

Anmerkung<br />

Hinweis<br />

Anhang: Auswertungstabelle für <strong>Versuch</strong> 4.7 <strong>Versuch</strong> 3<br />

2


<strong>Versuch</strong> 4:<br />

Brechung mit Linsen, Brennpunkt<br />

Abbildungsgesetze,<br />

Lupe, Mikroskop oder Fernrohr<br />

4.1 Theorie:<br />

Die Untersuchung der Brechung von Lichtbündeln beim Übergang von einem<br />

durchsichtigen Stoff in einen anderen stellt eine systematische Fortsetzung der<br />

Experimente zu den Eigenschaften des Lichts dar.<br />

Daher soll bei diesen <strong>Versuch</strong>en veranschaulicht werden, wie Lichtstrahlen sich<br />

hinter verschiedenen Linsen ausbreiten.<br />

Durch Messungen an der optischen Bank <strong>und</strong> der Hafttafel soll auf die Abbildungs-<br />

<strong>und</strong> Linsengesetze hergeleitet werden.<br />

4.2 Equipment:<br />

Bei den hier aufgeführten Experimenten soll hauptsächlich mit punktförmigen<br />

Lichtquellen bzw. mit parallelen Lichtbündeln gearbeitet werden, damit der<br />

Lichtverlauf durch unterschiedliche Linsen <strong>und</strong> Linsensysteme erkennbar wird.<br />

Als Experimentiergeräte dienen hier vor allem Experimentierleuchten, eine Hafttafel,<br />

eine optische Bank sowie Laserpointer .<br />

Geräte <strong>und</strong> Anordnungen werden zu den einzelnen <strong>Versuch</strong>en gesondert aufgeführt<br />

<strong>und</strong> beschrieben.<br />

4.3 <strong>Versuch</strong>sbeschreibung:<br />

Es handelt sich hierbei um drei Einzelversuche.<br />

Es werden drei Gruppen gebildet (2x5 Personen <strong>und</strong> 1x4 Personen).<br />

Jede dieser Gruppe baut einen <strong>Versuch</strong> auf führt ihn durch, wertet ihn aus <strong>und</strong> geht<br />

im Anschuss zu einem anderen <strong>Versuch</strong>saufbau, der vorher von einer anderen<br />

Gruppe vorbereitet wurde.<br />

Der Gruppenwechsel verläuft solange, bis jede Gruppe jeden der drei <strong>Versuch</strong>e<br />

durchgeführt hat.<br />

4.4 Fragestellungen:<br />

a. Was ändert sich am Bild, wenn ein Teil der Linse abgedeckt wird?<br />

b. Wie kann man erreichen, dass bei der Abbildung mit einer Sammellinse, dass Bild<br />

genauso groß ist wie der Gegenstand?<br />

c. Wie ändert sich die Bildgröße eines weit entfernten Gegenstands, wenn er<br />

zunächst mit einer Sammellinse mit f = 5cm, dann mit f = 10cm abgebildet wird?<br />

Wo liegen die Bilder ungefähr?<br />

d. Ein Gegenstand bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit aus großer<br />

Entfernung auf eine Konvexlinse zu. Das reelle Bild bewegt sich von der Linse fort.<br />

Wann ist seine Geschwindigkeit a) kleiner, b) größer als die des Gegenstands?<br />

e. Ein weit entfernter Gegenstand (Haus, Baum) wird durch eine Konvexlinse auf<br />

einen Schirm abgebildet. Warum ist der Abstand Linse – Schirm nahezu gleich der<br />

Brennweite f? Für welches optische Gerät ist diese Tatsache unbedingt notwendig ?<br />

3


4.5 <strong>Versuch</strong> 1.<br />

Durchgang des Lichts durch Linsen: (2 Varianten)<br />

Variante 1:<br />

Materialien:<br />

1. Hafttafel<br />

2. Mehrspalthaftleuchte mit Stromquelle<br />

3. Linsenkörper, bikonvex, magnetisch haftend<br />

4. Linsenkörper, bikonkav, magnetisch haftend<br />

Variante 2:<br />

Materialien:<br />

1. Experimentierleuchte mit Kondensor <strong>und</strong> Stromquelle<br />

2. optische Bank<br />

3. große Linse mit Blendscheibe, f = +100mm<br />

4. große Linse mit Blendscheibe, f = - 200mm<br />

5. Mehrfachspaltblende<br />

6. Fadenvorhang<br />

Durchführung Variante 1:<br />

In der Mitte der Hafttafel wird eine horizontale Linie gezogen, die als optische Achse<br />

dient. Auf der linken Seite wird die Mehrspalthaftleuchte auf der Hafttafel befestigt,<br />

sodass nach verbinden mit der Stromquelle die parallelen Lichtbündel teils oberhalb<br />

<strong>und</strong> teils unterhalb der optischen Achse verlaufen. Zunächst wird in etwa 20 cm<br />

Abstand von der Leuchte der bikonvexe Linsenkörper in den Lichtweg gebracht.<br />

Anschließend wird der bikonvexe durch den bikonkaven Linsenkörper ersetzt.<br />

Abb.1<br />

Beobachtung Variante 1<br />

Bei der Bikonvexen Linse werden alle Lichtbündel zur optischen Achse hin<br />

gebrochen, sodass sie sich alle etwa in einem Punkt treffen (Abb. 1).<br />

Die Lichtbündel divergieren von der optischen Achse weg, als ob sie alle von einem<br />

Punkt auf der linken Seite der Linse herkämen (Abb. 2)<br />

4


Abb. 2<br />

4.5.1 Durchführung Variante 2:<br />

Die Experimentierleuchte wird am Ende der optischen Bank aufgestellt <strong>und</strong> mit der<br />

Stromquelle verb<strong>und</strong>en. es wird ein horizontaler, paralleler Lichtverlauf eingestellt.<br />

Dann bringt man den Fadenvorhang über der optischen Bank an. Nachfolgend stellt<br />

man die Mehrfachspaltblende so vor den Kondensor, dass die Spalte horizontal<br />

verlaufen. In etwa 20 cm Entfernung von der Experimentierleuchte wird die<br />

Sammellinse in die Lichtstrahlen eingeführt.<br />

Abb. 3<br />

Beobachtung:<br />

Am Fadenvorhang sind mehrere parallele Lichtbündel zu beobachten, die nach dem<br />

Durchgang durch die Linse zu einem Punkt hin verlaufen (Abb. 3).<br />

Die Sammellinse wird nun durch eine Zerstreuungslinse ausgetauscht.<br />

Beobachtung:<br />

Nach dem Durchgang durch die Linse verläuft das Lichtbündel divergent. Das Licht<br />

scheint von einem Punkt vor der Linse herzukommen.<br />

5


4.6 <strong>Versuch</strong> 2:<br />

Brechung von Parallel-, Brennpunkt- <strong>und</strong> Mittelpunktstrahlen an<br />

Sammel- <strong>und</strong> Zerstreuungslinsen<br />

Materialien:<br />

1. Hafttafel<br />

2. Haftleuchte mit Stromquelle (eventuell Laserpointer)<br />

3. Linsenkörper bikonvex, magnetisch haftend<br />

4. Linsenkörper bikonkav, magnetisch haftend<br />

Auf einer Hafttafel wird eine optische Achse eingezeichnet <strong>und</strong> eine bikonvexe Linse<br />

genau in der Mitte befestigt. Die einfachen (F <strong>und</strong> F´) sowie die doppelten<br />

Brennweiten (2F <strong>und</strong> 2F´) werden gekennzeichnet. In doppelter Brennweite wird nun<br />

die Leuchte so auf den Linsenkörper gerichtet, dass<br />

a. die Strahlen zur optischen Achse parallel verlaufen<br />

b. die Strahlen die Linse im unteren Drittel, also unterhalb der optischen Achse,<br />

treffen <strong>und</strong><br />

c. die Strahlen genau in der Mitte die Linse durchlaufen<br />

(siehe Abb. 4)<br />

Abb.4 Abb.5<br />

Beobachtung:<br />

a. der Lichtstrahl verläuft hinter der Linse durch den Brennpunkt F´<br />

b. der Lichtstrahl verläuft hinter der Linse parallel zur optischen Achse<br />

c. der Lichtstrahl verläuft hinter der Linse gradlinig weiter ohne gebrochen zu<br />

werden<br />

Nun wird die bikonvexe Linse durch die bikonkave Linse ersetzt <strong>und</strong> der Lichtstrahl<br />

wie folgt zur Linse ausgerichtet:<br />

a. der Lichtstrahl verläuft parallel zur optischen Achse<br />

b. der Lichtstrahl wird so ausgelenkt, als würde er durch den Brennpunkt (F´)<br />

hinter der Linse verlaufen<br />

c. der Lichtstrahl wird auf den Linsenmittelpunkt gerichtet (siehe Abb. 5)<br />

6


Beobachtung:<br />

a. hinter der Linse wird der Lichtstrahl divergent gebrochen <strong>und</strong> verläuft so, als<br />

käme er vom Brennpunkt (F) vor der Linse<br />

b. hinter der Linse verläuft der Lichtstrahl parallel zur optische Achse<br />

c. hinter der Linse verläuft der Lichtstrahl gradlinig weiter ohne gebrochen zu<br />

werden<br />

Ergebnis:<br />

Bei Sammellinsen verlaufen Parallelstrahlen hinter der Linse durch den<br />

Brennpunkt (F´)<strong>und</strong> Brennpunktstrahlen hinter der Linse parallel.<br />

Bei Zerstreuungslinsen verlaufen Parallelstrahlen hinter der Linse so, als wenn sie<br />

vom Brennpunkt (F) vor der Linse kämen.<br />

Auf den Brennpunkt (F´) hinter dem Brennpunkt gerichtete Strahlen verlassen die<br />

Zerstreuungslinse als Parallelstrahlen.<br />

Bei Sammel- <strong>und</strong> Zerstreuungslinsen werden Mittelpunktstrahlen nicht gebrochen.<br />

7


4.7 <strong>Versuch</strong> 3.<br />

Linsengleichung <strong>und</strong> Gleichung für den<br />

Abbildungsmaßstab<br />

Materialien:<br />

1. Experimentierleuchte mit Stromquelle<br />

2. optische Bank, 1,5 m<br />

3. 2 Linsen, f = 120 mm (als Doppelkondensor)<br />

4. Linse, f = 150 mm<br />

5. Dia mit Diahalter<br />

6. Projektionswand (Schirm)<br />

7. Maßstab 1 m<br />

8. Maßstab 20 cm<br />

<strong>Versuch</strong>sbeschreibung:<br />

Zur Vorbereitung des Experiments wird die Lampe eingeschaltet <strong>und</strong> der<br />

Doppelkondensor in einem solchen Abstand zur Lichtquelle gebracht, dass er gut<br />

ausgeleuchtet ist <strong>und</strong> ein schwach divergentes Lichtbündel entsteht (Abb.6).<br />

Man stellt die Gegenstandsweite s (g) zunächst auf 0,37 m ein. Der Schirm wird so<br />

verschoben, dass auf ihm ein scharfes Bild zu sehen ist.<br />

Bildweite s´(b) <strong>und</strong> Bildgröße y´ (B) werden gemessen <strong>und</strong> in eine Tabelle<br />

eingetragen.<br />

Man wiederholt den Vorgang bei 6 weiteren, kleineren Gegenstandsweiten s (g).<br />

Berechnet <strong>und</strong> in die Tabelle eingetragen werden außerdem die reziproken<br />

Gegenstands- <strong>und</strong> Bildweiten, sowie deren Summen, die reziproke<br />

Brennweite (f = 0,15 m), die Gegenstandsgröße y (G) = 0,02 m <strong>und</strong> die<br />

s g y G<br />

Verhältnisse ( ) <strong>und</strong> ( ).<br />

s´<br />

b y´<br />

B<br />

1 1 1 1 1<br />

Man vergleicht die Summen + ( + ) mit <strong>und</strong><br />

s s´<br />

g b f<br />

Abb.6<br />

s g<br />

( ) mit<br />

s´<br />

b<br />

8<br />

y G<br />

( )<br />

y´<br />

B


Auswertung:<br />

Gegen-<br />

stands-<br />

weite s (g)<br />

in m<br />

Bildweite<br />

s´ (b)<br />

in m<br />

1 1<br />

s s´<br />

+<br />

−1<br />

in m<br />

in<br />

1<br />

f<br />

−1<br />

m<br />

9<br />

Gegen-<br />

stands-<br />

große<br />

y (G)<br />

in m<br />

Bildgroße<br />

y´ (B)<br />

in m<br />

s G<br />

( )<br />

s´<br />

B<br />

y g<br />

( )<br />

y´<br />

b<br />

0,37 0,255 6,63 6,67 0,02 0,014 1,45 1,43<br />

0,30 0,30 6,66 6,67 0,02 0,200 1 1<br />

0,28 0,322 6,68 6,67 0,02 0,023 0,87 0,87<br />

0,26 0,35 6,70 6,67 0,02 0,027 0,74 0,74<br />

0,23 0,43 6,67 6,67 0,02 0,037 0,53 0,54<br />

0,20 0,59 6,69 6,67 0,02 0,057 0,34 0,35<br />

0,18 0,93 6,65 6,67 0,02 0,105 0,19 0,19<br />

Ergebnis:<br />

Für Sammellinsen gilt die Linsengleichung<br />

1 1<br />

s s´<br />

+ = 1<br />

f<br />

<strong>und</strong> die Gleichung für den Abbildungsmaßstab<br />

s<br />

=<br />

s´<br />

y<br />

.<br />

y´<br />

Anmerkung:<br />

Die in den Gleichungen verwendeten Formeln sind mit beide<br />

Buchstabenkombinationen angegeben (y = g; y´= b; s = G; s´= B.<br />

Ich persönlich halte mich lieber an die alte Bezeichnung b; g; B; G)<br />

Hinweis:<br />

Man sollte vor dem Experiment prüfen, ob die Brennweite der Linse auch mit dem<br />

Aufdruck übereinstimmt. Falls nötig müssen Korrekturen vorgenommen werden


Gegenstandsweite<br />

(g)<br />

in m<br />

Bildweite<br />

(b)<br />

in m<br />

Anhang<br />

Auswertungstabelle für den <strong>Versuch</strong> 4.7<br />

<strong>Versuch</strong> 3<br />

1 1<br />

+<br />

g b<br />

−1<br />

in m<br />

1<br />

f<br />

−1<br />

in m<br />

0,37 6,67<br />

0,30 6,67<br />

0,28 6,67<br />

0,26 6,67<br />

0,23 6,67<br />

0,20 6,67<br />

0,18 6,67<br />

1 1<br />

1<br />

1. Bitte vergleicht die Spalte 3 ( + ) mit der Spalte 4 ( ).<br />

g b<br />

f<br />

Welche Beziehung könnt ihr feststellen?<br />

g G<br />

2. Vergleicht nun Spalte 7 ( ) mit der Spalte 8 ( ).<br />

b<br />

B<br />

Was stellt ihr fest?<br />

10<br />

Gegen-<br />

stands-<br />

größe<br />

(G)<br />

in m<br />

Bildgröße<br />

(B)<br />

in m<br />

g<br />

b<br />

G<br />

B


<strong>Versuch</strong> 5: Dispersion des Lichtes<br />

Yvonne Pörschke, Anna Schneider<br />

Lichtquelle Prisma Bildschirm<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

1. Historie ................................................................................................................... 2<br />

2. <strong>Versuch</strong>stheorie <strong>und</strong> –aufbau I............................................................................... 2<br />

3. Beschreibung <strong>und</strong> Durchführung ............................................................................ 5<br />

4. Beobachtung .......................................................................................................... 5<br />

5. <strong>Versuch</strong>saufbau II. <strong>und</strong> Durchführung .................................................................... 6<br />

6. Beobachtung .......................................................................................................... 6<br />

7. Auswertung <strong>und</strong> Ergebnisse der <strong>Versuch</strong>e............................................................. 6<br />

8. Zusatzfragen........................................................................................................... 7


1. Historie<br />

J.W. von Goethe: „Die Farben entstehen durch den Einfluss, der dem Glaskörper<br />

hinzugefügt wird, gewissermaßen durch eine Verunreinigung durch das Glas.“<br />

Die Tatsache, dass weißes Licht aus mehreren verschiedenfarbigen Lichtarten<br />

zusammengesetzt ist, wurde erst 1670 durch Newton erkannt <strong>und</strong> bewiesen. Zuvor<br />

glaubte man, dass die Farbenmischung aus bestimmten Verhältnissen von Licht <strong>und</strong><br />

Dunkel entsteht. Newton jedoch zeigte, dass weißes Licht unterschiedliche Farben<br />

enthält <strong>und</strong> umgekehrt weißes Licht aus zwei Komplementärfarben zusammengesetzt<br />

werden kann.<br />

Die Spektroskopie wurde von einem deutschen <strong>Optik</strong>er – Joseph von Fraunhofer –<br />

1814/15 erf<strong>und</strong>en. Das optische Gerät, mit dem Licht in sein Spektrum zerlegt <strong>und</strong><br />

visuell untersucht werden kann, nennt man Spektroskop oder Spektrometer.<br />

Er wollte herausfinden, wie stark verschiedene Glassorten das Licht auffächern. Mit<br />

einem Prisma betrachtete er dazu einen Spalt, der durch eine Öllampe beleuchtete<br />

wurde. Zu sehen war eine gelbe Linie, die senkrecht durch das Spektrum verlief. Bei<br />

seinen weiteren Forschungen fand er viele andere Linien in allem Bereichen des<br />

Spektrums.<br />

Isaac Newton: <strong>„Licht</strong>, das im Auge den Eindruck „weiß“ erzeugt ist aus vielen<br />

Lichtarten zusammengesetzt, die – einzeln betrachtet – die Empfindung<br />

unterschiedlicher Farben hervorrufen.“<br />

2. <strong>Versuch</strong>stheorie <strong>und</strong> –aufbau I.<br />

Die Zerlegung des weißen Mischlichtes im Prisma kommt dadurch zustande, dass<br />

das Prisma für jede Spektralfarbe einen anderen Brechungsindex besitzt. Der<br />

Brechungsindex eines Stoffes ist von der Spektralfarbe (bzw. der Frequenz des<br />

Lichtes) abhängig.<br />

Überschreitet eine Lichtwelle die Grenzfläche zwischen zwei Medien mit<br />

verschiedenen Phasengeschwindigkeiten, so hängt auch die Brechung der Welle von<br />

ihrer Frequenz ab. So wird die Lichtwelle an der Grenzfläche in ihre Farb-<br />

Komponenten aufgefächert.<br />

Die Abhängigkeit des Brechungsindex von der Spektralfarbe beim Übergang vom<br />

Vakuum in ein Medium bezeichnet man als Dispersion. Im sichtbaren Spektrum


nimmt der Brechungsindex vom roten zum violetten Ende hin stetig zu (normale<br />

Dispersion). So wird der rote Teil des Lichtes am wenigsten stark, der blaue/violette<br />

Teil am stärksten gebrochen <strong>und</strong> somit abgelenkt. Selten gibt es auch eine<br />

abnormale Dispersion, bei der der rote Teil des Lichtes am stärksten <strong>und</strong> der blaue<br />

Teil wenig gebrochen wird.<br />

Die Dispersion tritt nicht nur bei der Brechung am Prisma, sondern bei jeder<br />

Brechung von nichtmonochromatischen Licht an einer Grenzfläche zwischen<br />

verschiedenen optischen Medien auf. Sie spielt vor allem in optischen Geräten, in<br />

denen Linsen <strong>und</strong> Prismen verwendet werden, eine häufig unerwünschte Rolle. Die<br />

Dispersion ist die Ursache für die chromatische Abberation, nach der z.B. parallel zur<br />

optischen Achse einfallendes Licht verschiedener Spektralfarben verschiedene<br />

Brennpunkte bei derselben Linse besitzt. Der Fehler wird weitgehend durch<br />

Achromate behoben, das sind Linsen, die aus einer Kombination von Sammel- <strong>und</strong><br />

Zerstreuungslinsen verschiedener Glassorten mit unterschiedlichen Brechungsindizies<br />

bestehen.<br />

Die Dispersion ist neben der Brechung für die Entstehung des Regenbogens<br />

verantwortlich, wie Descartes verständlich machte.<br />

Stammt das Licht aus einer Gasentladungslampe,<br />

so enthält es nur eine<br />

begrenzte Anzahl von Frequenzen<br />

(Farben), z.B. drei. Bei der Brechung an<br />

den beiden Grenzflächen entstehen so<br />

drei verschieden gerichtete Teilwellen.<br />

Die Bilder auf dem Schirm sind drei dünne<br />

farbige Linien. Die Lage der Spaltbilder ist Abb.1 Entstehung eines Spektrums<br />

durch ein Prisma<br />

ein relatives Maß für die Frequenz des a) Brechung am Prisma <strong>und</strong> Aufspaltung<br />

dazugehörigen Lichtes (siehe Abb.1).<br />

b) Spektrallinien am Schirm<br />

So hat jeder Stoff eine bestimmte Anzahl Spektrallinien die er jedes Mal wieder<br />

erzeugt. Er kann so wie ein Mensch am Fingerabdruck, anhand seiner Spektrallinien<br />

erkannt werden. Dieses Verfahren wird speziell auch Spektralanalyse genannt<br />

(Erfinder: Robert Wilhelm Bunsen <strong>und</strong> Gustav Robert Kirchhoff).<br />

Aus dem komplizierten Bau der Spektrallinien, bei denen es sich meist um<br />

dichtbeisammenliegende Linien handelt, sogenannten Dubletts, Tripletts <strong>und</strong>


Quartetts, musste man schließen, dass das Borsche Atommodell zu einfach ist. So<br />

wurden Unterschiede des Energieniveaus von Elektronen innerhalb derselben<br />

Schale festgestellt <strong>und</strong> durch die verschiedenen Aufenthaltswahrscheinlichkeiten der<br />

Elektronen im Atom erklärt. Zu jedem möglichen Aufenthaltsort bzw. Orbital gehört so<br />

eine bestimmte Energie, die als Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge vom Atoms<br />

aus ausgestrahlt werden kann.<br />

Der Aufbau eines einfachen Spektrometers wird in Abb.2 dargestellt <strong>und</strong> besteht aus<br />

unkomplizierten Bestandteilen:<br />

- 1 Lichtquelle<br />

- 1. Linse Das Licht der Quelle wird parallel ausgerichtet<br />

- 2. Linse <strong>und</strong> deutlich gemacht<br />

- 1 Blende Begrenzt den Lichtstrahl in seiner Ausdehnung<br />

- 1 Spalt Lässt nur einen begrenzten Teil des Lichtstrahls hindurch<br />

- 3. Linse bündelt den Lichtstrahl <strong>und</strong> bildet das Spektrum scharf ab<br />

- 1 Prisma Zerlegung des Lichtes<br />

- 1 Schirm<br />

Lichtquelle<br />

1. Linse 2. Linse Blende Spalt 3. Linse Prisma<br />

Schirm<br />

Abb.2 Stark vereinfachter <strong>Versuch</strong>saufbau, der Pfeil stellt den Lichtstrahl ohne Brechung dar.


Zusatz:<br />

Weißes Licht kann auch zusammengesetzt werden.<br />

Wird eine Farbe aus dem Spektrum des weißen Lichtes (s. Abb.3)<br />

herausgenommen, nennt man das restliches Mischlicht <strong>und</strong> die Spektralfarbe<br />

Komplementärfarben (lat. Ergänzung). Bei Komplementärfarben ist demnach eines<br />

der Lichter ein Mischlicht <strong>und</strong> das andere eine Spektralfarbe, die zusammen weißes<br />

Licht ergeben.<br />

Dieses Mischen farbiger Lichter wird<br />

Farbaddition genannt. Bei einer<br />

Farbsubtraktion werden einzelne Farben<br />

durch einen Farbfilter absorbiert <strong>und</strong> nicht<br />

mehr auf dem Schirm angezeigt. Werden<br />

mehrere Farbfilter hintereinander<br />

aufgestellt, so wird immer die jeweils<br />

Abb.3 Spektrum des weißen Lichts.<br />

zugehörige Farbe aus dem Spektrum absorbiert.<br />

3. Beschreibung <strong>und</strong> Durchführung<br />

Mit den Materialien <strong>und</strong> in der angegebenen Reihenfolge aus 2. wird der <strong>Versuch</strong> auf<br />

einer Schiene <strong>und</strong> Halterungen für die einzelnen Teile aufgebaut. Die Abstände<br />

zwischen den Linsen etc. müssen selbst eingestellt <strong>und</strong> ausprobiert werden. Der<br />

Schirm, auf den das aufgefächerte Licht nachher auftreffen soll, muss dabei durch<br />

die Lichtbrechung des Prismas nicht in einer waagrechten Linie <strong>und</strong> nicht in<br />

geradliniger Ausrichtung stehen, sondern seitlich versetzt, um etwas sehen zu<br />

können.<br />

4. Beobachtung


5. <strong>Versuch</strong>saufbau II. <strong>und</strong> Durchführung<br />

Der <strong>Versuch</strong>saufbau erfolgt wie in 2., es aber wird statt der Glühlampe eine Gasentladungslampe<br />

(Energiesparlampe) verwendet <strong>und</strong> dessen Spektrum untersucht.<br />

6. Beobachtung<br />

7. Auswertung <strong>und</strong> Ergebnisse der <strong>Versuch</strong>e<br />

Zeichne die jeweils abgebildeten Spektren im richtigen Verhältnis dreimal so groß auf<br />

ein Blatt <strong>und</strong> beschrifte die Enden mit der dazugehörigen Wellenlänge (ca. 380-<br />

700nm).<br />

Inwiefern unterscheidet sich das Spektrum der Gasentladungslampe von dem des<br />

weißen Lichtes <strong>und</strong> wieso?<br />

- Für das Auge sind nur Wellenlängen von etwa 380-700nm sichtbar, andere<br />

Wellenlängen sind z.B. Ultraviolett, Röntgenstrahlen (unter 380nm), Infrarot,<br />

Mikrowellen (über 700nm)<br />

- Unterschiedliche beschaffene Medien haben unterschiedliche<br />

-<br />

Brechungsindizes <strong>und</strong> können so das weiße Licht in seine Spektralfarben<br />

auffächern<br />

Das Spektrum von weißem Licht hat Wellenlängen von 380-700nm<br />

- Es gibt Spektren 1.,2... Ordnung <strong>und</strong> haben unterschiedliche Winkel <strong>und</strong><br />

Abbildungspunkte<br />

- Abhängig von der Qualität des Prismas erscheint das Spektrum mehr oder<br />

weniger scharf


8. Zusatzfragen<br />

8.1. Warum ist der Himmel blau?<br />

Der Gr<strong>und</strong> für die Farbe des Himmels ist die nach dem englischen Physiker Baron<br />

John William Strutt Rayleigh benannte Rayleigh-Streuung des Sonnenlichts an<br />

Luftmolekülen. Sobald ein Sonnenstrahl auf ein Luftmoleküls trifft, regt es dieses zu<br />

Schwingungen an. Das nun schwingende Luftmolekül kann seinerseits wieder einen<br />

Lichtstrahl in eine bestimmte Richtung ausstrahlen. So ist das Licht in eine bestimmte<br />

Richtung abgelenkt worden. Rayleigh konnte im Jahre 1899 zeigen, dass das<br />

Ausmaß der Streuung von der jeweiligen Wellenlänge abhängt: Je kleiner die<br />

Wellenlänge ist, desto stärker ist die Streuung. Das heißt, blaues Licht wird viel<br />

stärker gestreut als rotes Licht. Diese Erkenntnis ist der Schlüssel für die Erklärung<br />

der Himmelsfarbe. Das ganze indirekte Sonnenlicht, das unsere Augen erreicht, ist<br />

Streulicht. Da Blau im sichtbaren Spektrum am besten gestreut wird, erscheint uns<br />

der Himmel blau. Natürlich ist das kein reines Blau, da auch noch andere<br />

Farbkomponenten im Streulicht vorhanden sind – allerdings in geringen Ausmaße.<br />

8.2. Wie entsteht ein Regenbogen?<br />

Das Sonnenlicht wird bei beim Eintritt in die Wassertröpfchen durch Brechung <strong>und</strong><br />

Dispersion zerlegt <strong>und</strong> tritt nach einmaliger oder zweimaliger Reflexion an der<br />

Grenzfläche zwischen Wasser <strong>und</strong> Luft <strong>und</strong> nochmaliger Brechung aus dem<br />

Wassertröpfchen heraus. Im ersten Fall bildet der einfallende Sonnenstrahl mit dem<br />

ausfallenden einen Winkel von 42°(Hauptregenbogen), im zweiten einen Winkel von<br />

51°(Nebenregenbogen), so dass das Auge die beiden Regenbogen an<br />

verschiedenen Stellen des Himmels sieht.<br />

8.3. Farbaddition (siehe oben) <strong>und</strong> additive Farbmischung haben unterschiedliche<br />

Bedeutung. Was ist eine additive (1) <strong>und</strong> was eine subtraktive (2) Farbmischung.<br />

Denke dabei an die Farben des Fernsehers <strong>und</strong> im Malkasten.<br />

(1) Ist die Farbmischung z.B. beim Fernseher, es gibt die Farben Rot, Blau, Grün<br />

(RGB) mit denen alle anderen Farben darstellbar sind.<br />

(2) Mit den Farben im Malkasten - Magenta, Cyan <strong>und</strong> Gelb - können die<br />

anderen Farben hergestellt werden.


Abbildungsverzeichnis:<br />

Abb.1 Entstehung eines Spektrums durch ein Prisma a) Brechung am Prisma<br />

<strong>und</strong> Aufspaltung, b) Spektrallinien am Schirm.<br />

Abb.2 Stark vereinfachter <strong>Versuch</strong>saufbau, der Pfeil stellt den Lichtstrahl ohne<br />

Brechung dar.<br />

Abb.3 Spektrum des weißen Lichts.<br />

Literaturverzeichnis:<br />

Dorn (1972): Physik. 16. Auflage, Hermann Schroedel Verlag: Hannover.<br />

Kuchling, H. (2004): Taschenbuch der Physik. 18. neu bearb. Aufl., Carl Hanser<br />

Verlag: Leipzig<br />

Szallies, B. (2000): Physik 1. 2. neubearb. Aufl., Auer Verlag: Donauwörth.<br />

Szallies, B. (2002): Physik 2. 2. neubearb. Aufl., Auer Verlag: Donauwörth.<br />

Physik für Gymnasien (2000). 1. Auflage, Cornelsen Verlag: Berlin.


<strong>Versuch</strong> 6 Tobias Pavek/ Steffen Engel<br />

Das Huygenssche Prinzip<br />

Christian Huygens (1629 – 1695) war seinerzeit ein bedeutender Mathematiker <strong>und</strong><br />

Physiker. Er gilt als Entdecker der Saturnringe <strong>und</strong> des Saturnmondes <strong>und</strong> als<br />

Erfinder der Pendeluhr. Als seine größte Leistung aber gilt das nach ihm benannte<br />

Huygenssche Prinzip. Das Huygenssche Prinzip ist die Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Wellentheorie des Lichtes.<br />

1. Theorie:<br />

Spricht man von Wellen, so werden die meisten Menschen zunächst an Wellen im<br />

Meer bzw. im Wasser denken. Es ist ohne weiteres möglich, auch in unserem Fall<br />

diese Wellen zu nutzen.<br />

Am Anfang aber steht zunächst die Frage: „Wie entstehen Wellen überhaupt?“ Wir<br />

können dies sehr anschaulich darstellen, indem wir einfach ein Meer oder See<br />

simulieren <strong>und</strong> zwar mit Hilfe einer Wellenwanne. Zur Erzeugung einer Welle<br />

benötigen wir zwei Dinge: Erstens einen Erreger, dieser simuliert eine Schwingung,<br />

indem er periodisch in das Wasser eintaucht. Zweitens benötigen wir ein Medium in<br />

dem sich die von uns erzeugten Wellen ausbreiten können <strong>und</strong> in dem wir sie<br />

beobachten können. Dazu dient uns das Wasser in der Wellenwanne. Wir haben uns<br />

so nun zunächst ein Modell hergestellt.<br />

Das Huygenssche Prinzip:<br />

Es beinhaltet zwei gr<strong>und</strong>legende Aussagen:<br />

1. Jeder Punkt einer Wellenfront kann als Ausgangspunkt von Elementarwellen<br />

angesehen werden, die sich mit gleicher Geschwindigkeit <strong>und</strong> gleicher<br />

Wellenlänge, wie die ursprüngliche Welle, ausbreitet.<br />

2. Jede Wellenfront kann man sich als Einhüllende aller Elementarwellen<br />

vorstellen.<br />

Seite 1 von 1


Wie kann man sich dieses Prinzip veranschaulichen?<br />

Für die Betrachtung wollen wir die Laola – Welle heranziehen. Diese Wellenfront<br />

setzt sich aus vielen verschiedenen Menschen zusammen, die eine bestimmte<br />

Bewegung an ihrem Platz ausführen, sobald ihr Nachbar mit der Bewegung beginnt.<br />

Theoretisch wäre es möglich, dass irgendeiner dieser Menschen die Welle an einem<br />

beliebigen Punkt startet. Er ist damit ebenfalls Ausgangspunkt einer Elementarwelle.<br />

Es gibt nun jedoch noch den Fall, dass die Welle auf ein anderes Medium trifft <strong>und</strong> so<br />

entsprechend „gebrochen“ werden kann (Snelliussches Brechungsgesetz).<br />

Die Brechung lässt sich durch den „Brechungsindex“ beschreiben.<br />

Wellenfront<br />

s2 = c2⋅ t<br />

A B<br />

Seite 2 von 2<br />

s1 = c1⋅ t<br />

Brechungsindex:<br />

n =<br />

sin ( α)<br />

sin ( β )


Die Formel vom Brechungsindex lässt sich wie folgt herleiten:<br />

s1 c1⋅t sin ( α)<br />

= =<br />

AB AB<br />

s2 c2⋅t sin ( β ) = =<br />

AB AB<br />

c1⋅t AB c1<br />

λ1<br />

n = = =<br />

c2⋅t c2<br />

λ2<br />

AB<br />

Es lässt sich hierbei feststellen, dass sich die Wellenlänge <strong>und</strong><br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit nach dem folgenden Gr<strong>und</strong>satz verändern:<br />

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit <strong>und</strong> die Wellenlänge werden kleiner, wenn gilt:<br />

c1 > c2<br />

Also für n > 1<br />

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit <strong>und</strong> die Wellenlänge werden größer, wenn gilt:<br />

c1 < c2<br />

Also für n < 1<br />

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit, als auch die Wellenlänge bleiben erhalten, wenn<br />

gilt:<br />

c1 = c2<br />

Also für n = 1<br />

Das Huygenssche Prinzip in unserem <strong>Versuch</strong>:<br />

Mittels eines Wellenerregers wird in der Wellenwanne eine gradlinige Wellenfront<br />

erzeugt. Um einen Ausgangspunkt für eine Elementarwelle herzustellen, fügt man<br />

senkrecht ein Brett (mit einem Spalt) in die Wellenwanne ein. Die Wellenfront trifft im<br />

90° Winkel auf <strong>und</strong> wird vom restlichen Brett reflektiert. Am Spalt entsteht ein neues<br />

Wellenzentrum <strong>und</strong> man kann die Entstehung einer Elementarwelle beobachten. Der<br />

Spalt kann an einer beliebigen Stelle angebracht werden.<br />

Seite 3 von 3


2. <strong>Versuch</strong>saufbau, -beschreibung <strong>und</strong> -ablauf (inklusive durchzuführende<br />

Messungen)<br />

2.1 <strong>Versuch</strong> 1<br />

Erzeugung einer Wellenfront in der Wellenwanne<br />

Durchführung:<br />

Befülle zunächst die Wellenwanne mit dem Medium Wasser. Richte nun den Erreger<br />

(Motor) aus. Der Motor darf maximal mit 12V betrieben werden. Nutze dazu ein<br />

regulierbares Netzgerät. Die Eintauchgeschwindigkeit des Erregers lässt sich durch<br />

Variation der Spannung verändern.<br />

Notiere Beobachtungen <strong>und</strong> beschreibe wie sich eine Welle erzeugen lässt.<br />

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2.2 <strong>Versuch</strong> 2<br />

Das Huygenssche Prinzip<br />

Durchführung:<br />

Erweitere den Aufbau aus <strong>Versuch</strong> 1 dadurch, dass du in die Wellenwanne ein<br />

Hindernis mit einer Öffnung (Spalt) einfügst. Schalte nun wieder den Motor ein.<br />

Beobachte vor allem das Auftreffen der Wellenfront auf den Spalt <strong>und</strong> die<br />

Veränderungen die dabei auftreten. Beschreibe diese.<br />

Eine gerade Wellenfront erzeugt an einem<br />

Spalt eine Kreiswelle.<br />

Diese Kreiswellen werden auch von einem<br />

einzelnen Erregerzentrum erzeugt.<br />

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2.3 <strong>Versuch</strong> 3<br />

Überlagerung am Doppelspalt<br />

Durchführung:<br />

Nutze wieder den aus <strong>Versuch</strong> 1 bekannten Basisaufbau <strong>und</strong> vertausche das<br />

Hindernis mit einem Spalt gegen eines mit zwei Spalten.<br />

Beobachte die von den Spalten ausgehenden Elementarwellen. Dabei sind vor allem<br />

die Bereiche interessant, in denen sich die Wellen überschneiden.<br />

Fertige eine Zeichnung an <strong>und</strong> suche markante Linien. Beschreibe diese.<br />

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3. Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

Hier wird der Verlauf des Experimentes beschrieben <strong>und</strong> die daraus ableitbaren<br />

Erkenntnisse näher betrachtet <strong>und</strong> ausgewertet.<br />

Besonderheiten sollen notiert <strong>und</strong> in den theoretischen Zusammenhang gebracht<br />

werden.<br />

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4. Diskussion der Ergebnisse, Kommentare, Zusammenfassung<br />

Hier sollen die Ergebnisse kritisch betrachtet/diskutiert, wichtige Kommentare<br />

aufgeführt <strong>und</strong> die gr<strong>und</strong>legenden Erkenntnisse zusammengefasst werden.<br />

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5. Zusatzfragen<br />

a) Was ist das Huygenssche Prinzip?<br />

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b) Man stelle sich folgenden Sachverhalt vor:<br />

Man hat eine Uhr, die deutlich hörbar klingelt. Diese stecke man unter eine<br />

Glasglocke <strong>und</strong> erzeuge in dieser ein Vakuum. Wird das Klingeln der Uhr lauter<br />

oder leiser als bei dem <strong>Versuch</strong> im normalen Luftdruck?<br />

Begründe deine Antwort.<br />

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c) Was passiert mit der Welle, wenn es keine Erreger für eine weitere Welle gibt<br />

(Bsp.: Vakuum)?<br />

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d) Welche Fälle kann es geben, wenn sich zwei Wellen treffen? Wie könnte die neue<br />

Welle aussehen?<br />

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e) Was versteht man unter dem (Snelliusschen) Brechungsindex?<br />

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<strong>Versuch</strong> Nr. 7 Kirsten Kulp <strong>und</strong> Sarah Henze<br />

<strong>Thema</strong>: Beugung <strong>und</strong> Interferenz<br />

<strong>Versuch</strong>e:<br />

1. Einzelspalt – <strong>Versuch</strong><br />

2. Doppelspalt – <strong>Versuch</strong><br />

3. Gitter – <strong>Versuch</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Theorie<br />

2. <strong>Versuch</strong>e <strong>und</strong> Messungen<br />

2.1 <strong>Versuch</strong> 1: Einzelspalt<br />

2.2 <strong>Versuch</strong> 2: Doppelspalt nach Thomas Young<br />

2.3 <strong>Versuch</strong> 3: Gitter<br />

3. Zusatzfragen<br />

4. Quellenverzeichnis


1. Theorie<br />

Die Erkenntnis, dass Licht neben Teilchen- auch Welleneigenschaften besitzt, wurde bereits<br />

durch die Darstellung des Huygenschen Prinzips bewiesen. Anhand der folgenden <strong>Versuch</strong>e<br />

soll gezeigt werden, dass diese Erkenntnisse der Welleneigenschaften Phänomene aufweisen,<br />

die auch nur dadurch zu erklären sind.<br />

Fällt monochromatisches Licht 1 durch eine kleine Öffnung, einen Spalt oder passiert es eine<br />

Kante, ist zu erkennen, dass das Licht nicht wie erwartet gradlinig daran vorbei verläuft<br />

(Abb.7. 1), sondern, dass es von seiner ursprünglichen Richtung abgelenkt wird (Abb. 7.2).<br />

Dieses Phänomen nennt man Beugung.<br />

Abb. 7.1<br />

Theoretisch: ohne Beugung<br />

Hindernis<br />

Wellenberg<br />

Abb. 7.2<br />

Realität: mit Beugung<br />

Hindernis<br />

Wellenberg<br />

Die Ursache der Beugungserscheinung lässt sich durch das bereits erarbeitete Huygensche<br />

Prinzip erklären.<br />

Es ist bekannt, …<br />

- dass Licht- genauso wie Wasserwellen aus sehr vielen schwingenden Wellen<br />

bestehen.<br />

(Licht ist eine elektromagnetische Welle � horizontale, sowie vertikale Schwingung)<br />

- dass jeder Punkt einer Welle Ausgangspunkt einer neuen, identischen Welle ist.<br />

Das bedeutet, dass Wellen, wenn sie die Kante eines Hindernisses passieren (siehe dazu<br />

Abb.7.3), neu angeregt werden zu schwingen. So entstehen die Beugungserscheinungen.<br />

- dass im Bereich zwischen zwei Hindernissen (z.B. Spalt) zusätzlich neue, identische<br />

Wellen zum Schwingen angeregt werden, wenn der Abstand zwischen den<br />

Hindernissen größer ist, als die Wellenlänge. Es entsteht eine neue einhüllende<br />

Wellenfront (siehe Abb. 7.2).<br />

Das ist der Gr<strong>und</strong> dafür, dass nicht nur am Rand eines Hindernisses Beugungserscheinungen<br />

auftreten, sondern dass auch, wenn es sich um eine spaltähnliche Öffnung handelt, zwischen<br />

den Hindernissen (Abstand > λ 2 ) neue Wellen entstehen.<br />

1 monochromatisches Licht entsteht bei einer Lichtquelle (z.B. Laser), bei der das Licht in einer immer gleich<br />

bleibenden Wellenlänge <strong>und</strong> Frequenz erzeugt wird <strong>und</strong> sich ausbreitet.<br />

2 λ bezeichnet die Wellenlänge<br />

neue<br />

Wellenfront


Bei der Abbildung 7.3 ist zu erkennen, dass am Rand <strong>und</strong> zwischen dem Einzelspalt, dessen<br />

Breite größer als die Wellenlänge des verwendeten monochromatischen Lichtes ist, neue<br />

Wellen angeregt werden, zu schwingen.<br />

Diese neu entstehenden Wellen sind kohärent 3 <strong>und</strong> breiten sich so aus, dass sie an vielen<br />

Raumpunkten zusammentreffen <strong>und</strong> sich überlagern. Dieses Phänomen nennt man<br />

Interferenz.<br />

Bei den entstehenden Überlagerungen addieren sich die kohärenten Wellen <strong>und</strong> es bilden sich<br />

neue Wellen. Dabei ist zu beachten, dass sich Teile der Wellen je nach Phasenverschiebung<br />

verstärken (konstruktive Interferenz) oder auslöschen (destruktive Interferenz).<br />

Besteht zwischen den Wellen ein Phasenunterschied von einem ganzen Vielfachen der<br />

Wellenlänge (n•λ), so addieren sich die Amplituden, <strong>und</strong> es entsteht an dieser Stelle eine<br />

Verstärkung. Man nennt diese Stellen dann Maxima.<br />

λ<br />

Besteht zwischen den Wellen ein Phasenunterschied von einer halben Wellenlänge ( ), so<br />

2<br />

löschen sich diese gegenseitig aus. Man nennt diese Stellen auch Minima.<br />

Betrachtet man diese Erscheinungen auf einem Schirm, so wären an den Stellen der Maxima<br />

farbige Punkte bzw. Striche <strong>und</strong> an den Stellen der Minima Auslöschungen bzw. nichts zu<br />

erkennen. Das ist das Interferenzmuster. Das Interferenzmuster eines Einzelspalts ist auf der<br />

Titelseite des 7. <strong>Versuch</strong>s zu erkennen.<br />

Die Lichtwellen an sich, wie auf Abb. 7.2, lassen sich graphisch nicht darstellen. Diese kann<br />

man mit Hilfe einer Wanne mit Wasser <strong>und</strong> einem bzw. mehrerer Schwingungserregern<br />

simulieren <strong>und</strong> sichtbar machen.<br />

3 Kohärent: phasengleich<br />

Beugungsmuster eines<br />

breiten Einzelspalts<br />

Abb. 7.3


2. <strong>Versuch</strong>e <strong>und</strong> Messungen<br />

Bei den folgenden <strong>Versuch</strong>en sollen die Beugungserscheinung sowie die daraus folgende<br />

Interferenz an Spaltöffnungen untersucht werden.<br />

Bei allen <strong>Versuch</strong>en wird die Beugung <strong>und</strong> Interferenz durch monochromatisches Licht eines<br />

Lasers <strong>und</strong> verschiedene Blenden erzeugt.<br />

2.1. <strong>Versuch</strong> 1: Einzelspalt<br />

2.1.1. Materialien:<br />

Optische Bank, Laser, Halterung für Laser, weißer Schirm, Halterung für den Schirm,<br />

Halterung für die Blenden, Blende mit Einzelspalt mit verschiedenen Spaltbreiten,<br />

Zollstock, Lineal<br />

2.1.2. <strong>Versuch</strong>saufbau<br />

Auf der optischen Bank sind der Laser, der Schirm mit Halterung <strong>und</strong> die Einzelspaltblende<br />

mit Halterung so zu befestigen, dass sie sich auf einer Höhe befinden. Die Blende mit den 3<br />

unterschiedlichen Einzelspalten ist so zu montieren, dass das Laserlicht auf den ersten<br />

senkrechten Spalt trifft (0,4 mm). Der Abstand l = Blende – Schirm <strong>und</strong> der Abstand Laser –<br />

Blende mit Einzelspalt müssen selbst eingestellt werden. Beachtet dabei, dass der Abstand l<br />

möglichst groß gewählt werden sollte.<br />

2.1.2.1.Skizze zu <strong>Versuch</strong> 2.1<br />

2.1.3. <strong>Versuch</strong>sdurchführung<br />

Das Laserlicht trifft auf die Blende mit dem 0,4 mm breiten Einzelspalt. <strong>Versuch</strong>t den<br />

Abstand so zu wählen, dass ihr ein möglichst gutes Bild auf dem Schirm erhaltet.<br />

Beachtet jetzt dazu die Aufgabe 2.1.4 a). Betrachtet dazu das Interferenzmuster auf dem<br />

weißen Schirm <strong>und</strong> messt dazu die folgenden Abstände:<br />

a ist die Spaltbreite<br />

l ist der Abstand zwischen Blende <strong>und</strong> Schirm<br />

x1 ist der Abstand zwischen dem Hauptmaximum (0. Ordnung) <strong>und</strong> dem 1.Maximum<br />

(1. Ordnung)


Notiert eure Werte in der Tabelle 7.1. Führt diese <strong>Versuch</strong>sdurchführung ebenfalls mit den<br />

weiteren Einzelspalten mit den Spaltabständen 0,15 mm <strong>und</strong> 0,075 mm durch.<br />

Tabelle 7.1: Vergleich zwischen verschiedenen Einzelspaltbreiten<br />

Messwerte 1. Spalt 2. Spalt 3. Spalt<br />

a =<br />

l =<br />

x1 =<br />

0,4 mm 0,15 mm 0,075 mm<br />

2.1.4. Aufgaben<br />

a) Was erkennt ihr auf dem Schirm?<br />

b) Welche Unterschiede sind bei den Mustern der verschiedenen Spaltbreiten<br />

festzustellen?<br />

c) Warum sind diese Muster zu erkennen <strong>und</strong> wie kommt es zu den Unterschieden bei<br />

den verschiedenen Spaltbreiten?<br />

d) Ist es möglich, mit dieser <strong>Versuch</strong>sanordnung nur das Beugungsmuster zu betrachten?<br />

Warum?<br />

2.1.5. Ergebnisse<br />

zu a) Am weit entfernten Schirm ist das Interferenzmuster durch die Beugungs- <strong>und</strong><br />

Interferenzerscheinungen zu sehen. Es sind ein helles, zentrales Hauptmaximum,<br />

sowie weitere Maxima 1. bis n. Ordnung festzustellen. Zwischen den Maxima mit<br />

verschiedenen Ordnungen sind Bereiche zu erkennen, an denen das Licht durch<br />

destruktive Interferenz ausgelöscht wurde (Minima).<br />

Zu b) Es ist zu erkennen, dass der Spaltabstand umgekehrt proportional zum gemessenen<br />

Abstand zwischen den Maxima ist. Das bedeutet, je kleiner der Spaltabstand, umso<br />

größer der Abstand zwischen den Maxima. Es ist ebenfalls zu erkennen, dass der<br />

Spaltabstand umgekehrt proportional zur Maximabreite ist. Das bedeutet, je schmaler<br />

der Spaltabstand, umso breiter sind die Maxima auf dem Schirm. Auf Abb. 7.4 ist der<br />

Zusammenhang zwischen Maximabreite <strong>und</strong> Helligkeitsintensität zu erkennen.<br />

Darstellung der Helligkeitsintensität <strong>und</strong> Maximabreite<br />

bei verschiednen Spaltabständen<br />

Abb. 7.4<br />

breiter Spalt<br />

schmaler Spalt<br />

Helligkeitsintensität<br />

Maximabreite


Zu c) Siehe dazu 1. Theorie: Huygensche Prinzip, Beugung <strong>und</strong> Interferenz.<br />

Wäre der verwendete Einzelspalt kleiner als die Wellenlänge des verwendeten Lichts,<br />

würde am Schirm nur die Beugungserscheinung zu sehen sein. Je breiter der Spalt<br />

wird, umso mehr Kreiswellen entstehen am Spalt, die sich überlagern können.<br />

Zu d) Nein, mit den durchgeführten <strong>Versuch</strong>en ist es nicht möglich, nur die<br />

Beugungserscheinung sichtbar zu machen, da die Spaltbreite bei allen 3<br />

<strong>Versuch</strong>steilen zu groß war. Um ausschließlich die Beugungserscheinung sichtbar zu<br />

machen, muss man einen Spalt wählen, dessen Breite kleiner ist, als die Wellenlänge<br />

des verwendeten Lichts.


2.2. <strong>Versuch</strong> 2: Doppelspalt nach Thomas Young<br />

2.2.1. Materialien<br />

Optische Bank, Laser, Halterung für Laser, weißer Schirm, Halterung für den Schirm,<br />

Halterung für die Blende, Blende mit Doppelspalt (Spaltabstand von Mittelpunkt zu<br />

Mittelpunkt 0,4 mm), Zollstock, Lineal<br />

2.2.2. <strong>Versuch</strong>saufbau<br />

Auf der optischen Bank sind der Laser, der Schirm mit Halterung <strong>und</strong> die Doppelspaltblende<br />

mit Halterung so zu befestigen, dass sie sich auf einer Höhe befinden. Der Abstand l sollte<br />

möglichst groß gewählt werden <strong>und</strong> der Abstand zwischen Laser <strong>und</strong> Blende mit Doppelspalt<br />

kann ca. 20 - 30 cm betragen. Der Doppelspalt ist so in der Blende zu befestigen, dass das<br />

Laserlicht gerade auf den Doppelspalt trifft.<br />

2.2.2.1.Skizze zu <strong>Versuch</strong> 2.2<br />

2.2.3. <strong>Versuch</strong>sdurchführung<br />

Ihr wollt die Wellenlänge des Laserlichts bestimmen.<br />

Messt dafür zuerst den Abstand x (der Abstand zwischen zwei benachbarten Maxima,<br />

gemessen von Mittelpunkt zu Mittelpunkt) <strong>und</strong> notiert den Wert in der Tabelle 7.2. Schaltet<br />

dann den Laser wieder aus <strong>und</strong> messt den Abstand l zwischen Blende <strong>und</strong> Schirm. Notiert<br />

diesen Wert sowie den Abstand d, das ist der Spaltabstand zwischen den Mittelpunkten der<br />

Spalte des Doppelspaltes, ebenfalls in der Tabelle 7.2. Berechnet mit der Formel die<br />

Wellenlänge.<br />

Formel zur Berechnung der ungefähren Wellenlänge: λ ≈ (d•x)<br />

/l<br />

Tabelle 7.2: Messwerte des Doppelspaltversuches nach Thomas Young<br />

Messwerte Doppelspalt<br />

x =<br />

l =<br />

d =


2.2.4. Aufgaben<br />

a) Notiert die Messwerte <strong>und</strong> berechnet mit der Formel die Wellenlänge des Laserlichtes.<br />

b) Was ist euch beim Bestimmen des x Wertes aufgefallen?<br />

c) Warum ist dieses Muster zu erkennen <strong>und</strong> was würde zu sehen sein, wenn der Abstand<br />

zwischen den Doppelspalten anders gewählt wäre?<br />

d) Warum sollte der Abstand zwischen Blende <strong>und</strong> Schirm möglichst groß gewählt<br />

werden?<br />

2.2.5. Ergebnisse<br />

Zu a) In der Literatur wird für den Helium-Neon-Laser die Wellenlänge 632,8 nm<br />

angegeben. Bei einigen Lasern ist zusätzlich angegeben, welche Wellenlänge sie<br />

ausstrahlen.<br />

Zu b) Bei der Bestimmung vom Wert x erkennt man bei dem Interferenzbild, dass die<br />

Abstände zwischen benachbarten Maxima genauso groß sind, wie die zwischen<br />

benachbarten Minima <strong>und</strong> dass diese Abstände für alle Ordnungen gleich sind.<br />

Zu c) Die Muster entstehen durch die Interferenz der durch Beugung entstandenen Wellen.<br />

An den farbigen Stellen (Maxima) überlagern sich Wellen, deren Phasenunterschied<br />

ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge (n*λ) ergibt <strong>und</strong> an den farblosen Stellen<br />

(Minima) treffen Wellen aufeinander, deren Phasenunterschied n • λ /2 ist. Zusätzlich<br />

kann man dieses Phänomen bei der Abbildung 7.5 erkennen. An den Stellen, wo sich<br />

zwei gleiche Wellen überschneiden, entsteht ein Maximum (graphisch dargestellt<br />

durch schwarze Punkte). An den Stellen, wo sich ein Wellenberg <strong>und</strong> ein Wellental<br />

überschneiden würden, entsteht ein Minimum (graphisch dargestellt durch graue<br />

Punkte).<br />

Wellenberg<br />

Wellental<br />

Doppelspalt-<br />

blende<br />

Darstellung der Interferenz an einem<br />

Doppelspalt<br />

Abb. 7.5<br />

Min<br />

Min<br />

1. Max<br />

0. Max<br />

1. Max<br />

Schirm<br />

Schirm mit<br />

Interferenzmuster


Würde man den Spaltabstand zwischen den Spalten vergrößern, würden sich die<br />

Minima <strong>und</strong> Maxima auf dem Schirm mehr zu Mitte hin verschieben, da sich die<br />

Wellen früher überlagern. Eine gute graphische Darstellung <strong>und</strong> Simulation dazu befindet<br />

sich bei Lit.: 4.2 b).<br />

Zu d) Eigentlich müsste der Winkel zwischen Doppelspalt <strong>und</strong> den unterschiedlich weit<br />

entfernten Maxima errechnet <strong>und</strong> in der Betrachtung der Wellenlänge berücksichtig<br />

werden. Da diese Winkel jedoch sehr klein sind, wenn der Abstand zwischen Blende<br />

<strong>und</strong> Schirm sehr groß gewählt wird, kann dieser Fehler vernachlässigt werden.


2.3. <strong>Versuch</strong> 3: Gitter<br />

2.3.1. Materialien:<br />

Optische Bank, Laser, Halterung für Laser, weißer Schirm, Halterung für den Schirm,<br />

Halterung für die Blenden, Blenden mit unterschiedlichen Gittern (20, 40, 80, 100 Spalte<br />

pro cm), Zollstock, Lineal<br />

2.3.2. <strong>Versuch</strong>saufbau<br />

Auf der optischen Bank sind der Laser, der Schirm mit Halterung <strong>und</strong> eine Blende mit<br />

Halterung so zu befestigen, dass sie sich auf einer Höhe befinden. Der Laser ist so zu<br />

montieren, dass er direkt auf das Gitter trifft. Der Abstand l = Blende – Schirm <strong>und</strong> der<br />

Abstand Laser – Blende müssen selbst eingestellt werden.<br />

2.3.2.1.Skizze zu <strong>Versuch</strong> 2.3<br />

Betrachtet dazu die Skizze 2.2.2.1 von <strong>Versuch</strong> 2.2 <strong>und</strong> verändert den Spalt durch die<br />

verschiedenen Gitter.<br />

2.3.3. <strong>Versuch</strong>sdurchführung<br />

Befestigt nacheinander die verschiedenen Gitter in der Blende <strong>und</strong> beobachtet das<br />

Interferenzmuster auf dem Schirm. Notiert die folgenden Werte in der Tabelle 7.3:<br />

Gitterkonstante g, l <strong>und</strong> x. Notiert ebenfalls in der Tabelle, was euch besonderes aufgefallen<br />

ist.<br />

1cm<br />

Gitterkonstante: g =<br />

Striche<br />

Tabelle 7.3: Messwerte der Gitter (n-fach-Spalt)<br />

Messwerte 20 S. pro cm 40 S. pro cm 80 S. pro cm 100 S. pro cm<br />

g =<br />

x =<br />

l =<br />

Besonderheit:<br />

2.3.4. Aufgaben<br />

a) Berechnet die jeweiligen Gitterkonstanten.<br />

b) Führt die Messungen durch <strong>und</strong> notiert eure Ergebnisse in der Tabelle.<br />

c) Welche Unterschiede könnt ihr bei den Interferenzmustern der verschiedenen Gitter<br />

erkennen?<br />

d) Wie kommt es zu den Unterschieden in der Intensität <strong>und</strong> Schärfe der Maxima?


2.3.5. Ergebnisse<br />

Zu a) 20 Striche pro cm: g = 0,05 cm<br />

40 Striche pro cm: g = 0,025 cm<br />

60 Striche pro cm: g = 0,01 6 cm<br />

80 Striche pro cm: g = 0,0125 cm<br />

100 Striche pro cm: g = 0,01 cm<br />

Zu c) Anhand der Beobachtungen <strong>und</strong> Messungen kann man erkennen, dass sich die Lage<br />

der Maxima bei den verschiedenen Gitterkonstanten proportional verändert. Je mehr<br />

Spalte pro cm, umso größer sind die Abstände zwischen den Maxima. Es ist ebenfalls<br />

zu beobachten, dass die Maxima mit zunehmender Spaltanzahl immer schmaler <strong>und</strong><br />

intensiver werden.<br />

Zu d) Je mehr Spalte das Gitter pro cm besitzt, umso mehr Nebenmaxima (die nicht zu sehen<br />

sind) befinden sich zwischen den Hauptmaxima. Nebenmaxima entstehen, wenn<br />

Teilbündel einzelner, nicht benachbarter Spalte miteinander konstruktiv interferieren.<br />

Zwischen zwei Hauptmaxima befinden sich immer 2 Maxima weniger als Spalte<br />

pro cm vorhanden sind (bei einem Gitter mit 20 Spalten beträgt das 18<br />

Nebenmaxima). Je mehr Nebenmaxima sich zwischen den Hauptmaxima befinden,<br />

umso schmaler <strong>und</strong> intensiver werden also die Hauptmaxima. Vergleicht dazu<br />

Abb. 7.6.<br />

Beugungserscheinung am Gitter<br />

a) 4 Spalte pro cm b) 8 Spalte pro cm<br />

a)<br />

b)<br />

Abb. 7.6<br />

Hauptmaxima <br />

Nebenmaxima


3. Zusatzfragen<br />

a) Hättet ihr keinen Laser, wie könntet ihr trotzdem mit Hilfe einer Glühlampe<br />

monochromatisches Licht erzeugen?<br />

b) Wo kann man ebenfalls Beugungs- <strong>und</strong> Interferenzerscheinungen beobachten?<br />

c) Wo treffen wir in der Natur auf Beugungs- <strong>und</strong> Interferenzerscheinungen?<br />

4. Quellenverzeichnis<br />

4.1. Literaturverzeichnis<br />

a) Physik, Paul A. Tipler. - Korr. Nachdr. der 1. Aufl. 1994. - Heidelberg [u.a.]: Spektrum Akad.<br />

Verl., 1995<br />

b) Experimentalphysik Bd. 2, Elektrizität <strong>und</strong> <strong>Optik</strong>: mit 17 Tabellen, zahlreichen<br />

durchgerechneten Beispielen <strong>und</strong> 132 Übungsaufgaben mit ausführlichen Lösungen, Wolfgang<br />

Demtröder. – 1995<br />

c) Metzler Physik : Gesamtband, Joachim Grehn. - 2., durchges. Aufl. - Hannover: Schroedel<br />

Schulbuchverl., 1992<br />

4.2. Internetquellen <strong>und</strong> Bilderverzeichnis<br />

a) Universität Heidelberg (Stand: 2006) Licht als Wellenphänomen. URL: http://www.tphys.uniheidelberg.de/~huefner/Li+Mat/V04-Licht%20als%20Wellenphaenom.pdf.<br />

(Abfrage: Juli 2006)<br />

b) Fendt, Walter (Stand 2006) Interferenz von Licht am Doppelspalt. URL: http://www.walterfendt.de/ph14d/doppelspalt.htm.<br />

(Abfrage: Juli 2006)<br />

c) Zabel, H. (Stand: 2006) 37 Lektion Beugung <strong>und</strong> Interferenz. URL:<br />

http://www.ep4.rub.de/imperia/md/content/skripte/ws03-04/mediziener/37_lektion.pdf. (Abfrage: Juli 2006)<br />

d) Grüninger, Klaus-Dieter, Landesbildungsserver Baden-Württemberg (Stand: 2006) Simulation zum<br />

Doppelspalt / Zwei Erreger. URL: http://www.schulebw.de/unterricht/faecher/physik/online_material/wellen/interferenz/dspalt.htm.<br />

(Abfrage: Juli 2006)<br />

e) Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte<br />

vorbehalten.<br />

f) Wikipedia - Die freie Enzyklopädie (Stand: 2006) URL. http://de.wikipedia.org. (Abfrage: Juli 2006)


<strong>Versuch</strong> 8 Marthe Simon, Alexander Grote<br />

Polarisation<br />

1. Theorie<br />

Licht als<br />

elektromagnetische<br />

Welle<br />

- Licht wird u.a. als elektromagnetische Welle betrachtet, wobei das elektrische <strong>und</strong><br />

ein magnetisches Feld senkrecht zur Ausbreitungsrichtung schwingen.<br />

- Wellen heißen transversal, wenn sie senkrecht zur Richtung ihrer Ausbreitung<br />

schwingen.<br />

- Man nennt zwei Lichtstrahlen, bei denen die elektrischen bzw. die magnetischen<br />

Felder jeweils in der gleichen Richtung schwingen, gleich polarisiert.<br />

- „Natürliches“ Licht ist unpolarisiert, aber für das menschliche Auge sehen<br />

polarisiertes <strong>und</strong> unpolarisiertes Licht gleich aus<br />

- Es gibt verschiedene Arten von polarisiertem Licht: Linear polarisiert, zirkular<br />

polarisiert <strong>und</strong> elliptisch polarisiert. Für den <strong>Versuch</strong> ist linear polarisiertes Licht von<br />

Bedeutung. Es schwingt nur noch in einer ganz bestimmten, zur Ausbreitungsrichtung<br />

senkrechten Ebene.<br />

1


- Zur Erzeugung von polarisiertem Licht werden Polarisationsfilter aus Kristallen <strong>und</strong><br />

aus Kunststoffen verwendet. Infolge der Doppelbrechung spaltet sich der einfallende<br />

Lichtstrahl im Polarisationsfilter in zwei senkrecht zueinander polarisierten Teilstrahlen<br />

auf, die im ersten Fall meist räumlich getrennt werden. Im zweiten Fall wird einer von<br />

ihnen durch Absorption unterdrückt.<br />

Hinter der Polarisationsfolie tritt linear polarisiertes Licht aus. Um totale Auslöschung<br />

hinter dem Polarisationsfilter zu erreichen, muss man einen 2. Polfilter hinter den 1.<br />

einfügen. Hierbei muss die durchgelassene Schwingungsrichtung des 1. Filters<br />

senkrecht auf die des 2. Filters stehen (um 90° verdreht). Es kommt keine<br />

Schwingungsrichtung des unpolarisierten Lichtes in Frage, das durch beide Polfilter<br />

hindurchdringen könnte, wenn der Drehwinkel 90° beträgt.<br />

2. <strong>Versuch</strong>sbeschreibung<br />

Material:<br />

- Lichtquelle<br />

-zwei Polarisationsfilter<br />

- Schirm<br />

- Halterung<br />

2


<strong>Versuch</strong>sdurchführung:<br />

Die Filter werden gedreht, so dass verschiedene Lichtintensitäten auf dem Schirm zu<br />

beobachten sind.<br />

3. Beobachtung<br />

Durch das Drehen der Filter kann man die Lichtintensität auf dem Schirm bis Null<br />

regeln. (Bei einem Drehwinkel von 90°)<br />

4. Auswertungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

Polarisation:<br />

Licht ist polarisierbar. Es verhält sich also wie eine Transversalwelle. Seinem<br />

Charakter nach ist es eine elektromagnetische Welle.<br />

(siehe Theorie)<br />

5. Diskussion der Ergebnisse, Kommentare, Zusammenfassung<br />

(zusammen mit der Gruppe)<br />

6. Zusatzfragen<br />

Einsatzmöglichkeiten in der Technik <strong>und</strong> der Umwelt?<br />

- Polarisationsfilter werden in der Fotografie <strong>und</strong> in manchen Sonnenbrillen<br />

eingesetzt. Unter anderem wird die Polarisation auch bei Digitaluhren <strong>und</strong><br />

Laptop-Bildschirmen ausgenutzt.<br />

- Polarisation kann durch Reflexion des Lichtes an Oberflächen erfolgen. Die<br />

Abbildung zeigt eine Schrankwand ohne <strong>und</strong> mit Polarisationsfilter. Es ist<br />

erkennbar, dass ein erheblicher Teil des reflektierten Lichtes polarisiert ist. Es<br />

wird durch den Polarisationsfilter ausgeblendet.<br />

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Warum ist das natürliche Licht unpolarisiert?<br />

- Natürliches Licht wird von vielen in beliebigen Richtungen schwingenden<br />

Elektronen erzeugt. Atome senden in einem Emissionsakt zwar polarisiertes<br />

Licht aus, jedoch mit keiner bevorzugten Schwingungsebene. Es heißt daher<br />

natürliches Licht <strong>und</strong> ist unpolarisiert, da statistisch gesehen alle Ebenen<br />

vorkommen.<br />

Wodurch kann Polarisation noch hervorgerufen werden?<br />

Polarisation des Lichtes kann durch Streuung, Doppelbrechung <strong>und</strong><br />

Reflexion hervorgerufen werden.<br />

Kann in diesem <strong>Versuch</strong> auch ein Laser verwendet werden?<br />

- Nein! Das Licht eines Lasers ist schon polarisiert.<br />

4


Doppelbrechung<br />

1. Theorie:<br />

Als Doppelbrechung (auch Birefringenz, von Erasmus Bartholin 1669 entdeckt)<br />

bezeichnet man in der <strong>Optik</strong> die Aufteilung eines Lichtstrahls in zwei Teilstrahlen (den<br />

ordentlichen <strong>und</strong> den außerordentlichen Strahl), wenn er durch ein optisch<br />

anisotropes (Anisotropie [griech.: "an(ti)” gegen/nicht "isos” gleich, "tropos” Drehung,<br />

Richtung] bezeichnet die Richtungsabhängigkeit einer Eigenschaft.), meistens<br />

kristallines Material wie z. B. Kalzit läuft.<br />

Verursacht wird die Doppelbrechung durch den<br />

unterschiedlichen Brechungsindex des Lichts,<br />

wenn es Materialien unterschiedlicher Dichte<br />

durchquert. Normalerweise ändert sich nur die<br />

Wellenlänge des Lichts beim Eintritt in ein anderes Medium. Bei der Doppelbrechung<br />

geschieht das in 2 Graden, je nach Winkel des auftreffenden Lichtes. Es teilt sich in<br />

zwei Lichtstrahlen mit unterschiedlichem Winkel <strong>und</strong> Wellenlänge. Der ordentliche<br />

Strahl, dessen elektrisches Feld immer senkrecht zur optischen Achse (die gerade<br />

Linie, die mit der Symmetrieachse eines reflektierenden oder brechenden optischen<br />

Elements übereinstimmt, wird als optische Achse bezeichnet) des Kristalls steht,<br />

breitet sich wie in einem nicht doppelbrechenden Material aus. Das elektrische Feld<br />

des außerordentlichen Strahls, der senkrecht zum ordentlichen polarisiert ist, hat eine<br />

Komponente parallel zur optischen Achse. Beide Komponenten haben eine<br />

unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeit bzw. , was dazu führt, dass der<br />

außerordentliche Strahl sich im Material etwas geneigt bzgl. des ordentlichen Strahls<br />

ausbreitet.<br />

Die Differenz der Brechungsindices ∆n = ne − n0 ist ein Maß für die Doppelbrechung,<br />

das Vorzeichen wird als optischer Charakter (oder optische Orientierung) bezeichnet.<br />

Für Kalkspat ist ∆n = − 0,172, man nennt ihn auch optisch negativ.<br />

5


2. <strong>Versuch</strong>sbeschreibung:<br />

Durchführung:<br />

Aufbau nach Skizze zunächst ohne Kristall <strong>und</strong> Polarisationsfilter. Die Lochblende<br />

wird scharf auf die Zimmerdecke abgebildet. Der Kalkspat wird vorsichtig, wie skizziert<br />

eingespannt. Anschließend wird das Polarisationsfilter in den Strahlengang gebracht.<br />

Darauf folgend wird er um 90° um die optische Achse gedreht.<br />

Skizze: <strong>Versuch</strong>saufbau<br />

3. Beobachtung:<br />

Ohne Polfilter sieht man an der Decke zwei Lichtflecke. Mit Polfilter kann man einen<br />

der Flecke zum Verschwinden bringen, der andere ist dann relativ hell.<br />

Dreht man den Polfilter um 90°, so verschwindet der zuerst helle Fleck <strong>und</strong> der vorher<br />

dunklere wird sehr hell.<br />

6


4. Deutung:<br />

Das Lichtbündel wird durch den Kalkspat in einen ordentlichen <strong>und</strong> einen<br />

außerordentlichen Strahl aufgespalten, die senkrecht zueinander polarisiert sind.<br />

Optisch anisotrope Kristalle haben die Eigenschaft, einen auffallenden Strahl in zwei<br />

senkrecht zueinander polarisierte Lichtbündel, den ordentlichen <strong>und</strong> den<br />

außerordentlichen Stahl, aufzuspalten. Hierzu gehört insbesondere der Kalkspat. Für<br />

den ordentlichen Strahl ist der Brechungsindex unabhängig von der Einfallsrichtung,<br />

für den außerordentlichen gilt dieses nicht. Es gibt eine Einfallsrichtung, für die der<br />

Brechungsindex für beide Strahlen gleich ist. Man nennt diese Richtung auch die<br />

optische Hauptachse.<br />

Fällt der Strahl unter einem beliebigen Winkel zur Hauptachse auf den Kristall so<br />

spaltet er sich wegen der unterschiedlichen Brechungsindizes auf in einen Strahl<br />

(ordentlicher Strahl), der senkrecht zu der Ebene polarisiert ist, die von der<br />

Einfallsrichtung <strong>und</strong> der optischen Hauptachse aufgespannt wird, <strong>und</strong> in einen Strahl<br />

(außerordentlicher Strahl), der in dieser Ebene polarisiert ist (siehe Abb. 5).<br />

Nach dem Austritt aus dem Kristall haben beide Strahlen einen Gangunterschied:<br />

¢ = d(n0 – na0) (13)<br />

Hierin bezeichnet d die Dicke des Kristalls <strong>und</strong> n0 <strong>und</strong> na0 die beiden Brechungsindizes.<br />

Solange die Dicke des Kristalls klein ist, überlappen sich die beiden Strahlen<br />

vollständig. Infolge des Gangunterschiedes setzen sie sich jedoch zu einem elliptisch<br />

polarisierten Strahl zusammen.<br />

5. Fragen:<br />

Frage (1): Wo ist im Alltag oder in der Technik das Phänomen der Doppelbrechung<br />

auffindbar?<br />

Doppelbrechung kann auch beim Spritzpressen von CDs auftreten.<br />

Frage (2): Kann das Phänomen der Doppelbrechung in der Wissenschaft genutzt<br />

werden?<br />

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Das Phänomen kann zur Mineralienbestimmung benutzt werden. Geologen<br />

nehmen dünne Scheiben eines Minerals oder eines Gesteins <strong>und</strong> untersuchen<br />

es in polarisiertem Licht. Anhand der auftretenden Farben können sie das<br />

Mineral oder die Bestandteile im Gestein bestimmen.<br />

Frage (3): Berechnung der Doppelbrechung aus der Differenz der Brechungsindices<br />

des ordentlichen Strahl (ordinärer Strahl) <strong>und</strong> des außerordentlichen Strahls<br />

(extraordinärer Strahl). Der Brechungsindex für den ordinären Strahl ist bei<br />

Calcit no=1,4864 <strong>und</strong> für den extraordinären Strahl ne=1,6583. Die Stärke<br />

der Doppelbrechung ergibt sich aus der Differenz no - ne.<br />

no - ne → 1,4864 - 1,6583 = -0,1719 (optisch negativ). Die beiden Strahlen<br />

durchlaufen den Kristall mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.<br />

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