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Forschungs - Laser- und Medizin-Technologie GmbH

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<strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong> <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Jahresbericht für die Geschäftsjahre 2007/2008 <strong>und</strong> 2008/2009


September 2010<br />

In Kooperation mit den drei Berliner Universitäten<br />

Freie Universität Berlin<br />

Technische Universität Berlin<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

im Rahmen des Kooperationsvertrages zwischen<br />

LMTB / FU, HU, TU<br />

vom 26.2.1997<br />

© <strong>Laser</strong>-<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong> <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Fabeckstr. 60 – 62<br />

14195 Berlin<br />

Tel.: +49 (0) 30 844 923 0<br />

Fax: +49 (0) 30 844 923 99<br />

info(at)lmtb.de<br />

www.lmtb.de<br />

ISBN 978-3-86624-507-5<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Layout: Dipl.-Phys. Oliver Lux


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Vorwort<br />

25 Jahre LMTB<br />

Dienstleistungen<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Applikationslabor <strong>und</strong> laseroptische Komponenten<br />

Biomedizinische Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />

<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />

Biomedizinische Optik<br />

Lichtausbreitung in biologischen Geweben<br />

Optische Reinigungskontrolle<br />

Früherkennung der rheumatoiden Arthritis<br />

Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />

Optisches Screening für die molekulare Wirkstoffforschung<br />

Intraoperative Fluoreszenzbildgebung<br />

CO 2 -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der Chirurgie<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

Mikrobearbeitung spröder <strong>und</strong> transparenter Materialien<br />

Selektiver Abtrag dünner Schichten für die Photovoltaik<br />

Spannungsfreie <strong>und</strong> spannungsarme Innenmarkierung<br />

<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten für die Mikrobearbeitung<br />

Weiterbildungsangebote<br />

Fakten<br />

Organisationsstruktur<br />

Geschäftsführung, Aufsichtsrat <strong>und</strong> Gesellschafter<br />

Laufende öffentlich finanzierte Projekte<br />

Kooperationspartner <strong>und</strong> Netzwerke<br />

Examensarbeiten<br />

Aktive Patente<br />

Umzug <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />

3


4<br />

Vorwort<br />

50 Jahre <strong>Laser</strong> – 25 Jahre LMTB<br />

Auch im fünfzigsten Jahr erschließen sich<br />

<strong>Laser</strong> immer neue Anwendungen in einer<br />

schier unübersehbaren Vielfalt. Zum einen<br />

sinken bei kontinuierlicher Leistungssteigerung<br />

die Kosten, zum anderen eröffnen<br />

sich viele qualitativ völlig neuartige Möglichkeiten.<br />

So durchdringen etwa derzeit<br />

die Ultrakurzpulslaser sowohl die medizinische<br />

Diagnostik wie die Materialbearbeitung.<br />

In jedem Fall müssen aber für einen<br />

erfolgreichen Einsatz passende laseroptische<br />

Komponenten <strong>und</strong> Applikationen<br />

entwickelt werden, <strong>und</strong> dafür ist die LMTB<br />

seit nunmehr 25 Jahren ein hervorragender<br />

Partner für <strong>Medizin</strong> <strong>und</strong> Industrie.<br />

Die LMTB wurde 1985 auf Betreiben von<br />

Industrieunternehmen als erstes deutsches<br />

<strong>Laser</strong>medizinzentrum mit starker<br />

Unterstützung des Landes Berlin gegründet,<br />

um die <strong>Laser</strong>medizin voran zu treiben.<br />

Die heutige LMTB ist 1995 durch Zusam-<br />

Das gemeinnützige Institut LMTB –<br />

<strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong> – ist<br />

Nahtstelle zwischen Kliniken, <strong>Forschungs</strong>instituten<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft. Im breiten Gesellschafterkreis<br />

sind Mittelständler neben<br />

Konzernen … vertreten. Damit ist die<br />

LMTB ein Abbild der Photonikszene in der<br />

Hauptstadt.<br />

Financial Times Deutschland<br />

vom 07.01.2010<br />

menschluss des LMZ mit dem Festkörper-<br />

laserinstitut entstanden, das seit 1987 mit<br />

seinen Forschungen zur führenden Positionierung<br />

deutscher <strong>Laser</strong>hersteller am<br />

Weltmarkt beigetragen hat.<br />

In der Biomedizin erlangt neben den <strong>Laser</strong>therapien<br />

eine Vielzahl möglicher diagnostischer<br />

<strong>Laser</strong>anwendungen immer<br />

stärkere Bedeutung, <strong>und</strong> so ist der Bereich<br />

Biomedizinische Optik / <strong>Medizin</strong>technik<br />

der LMTB heute vor allem mit der Entwicklung<br />

innovativer medizinischer Diagnostik<br />

beschäftigt. Dies wird durch die vorhandene<br />

Wissensbasis über das tiefgreifende<br />

Verständnis der Lichtausbreitung in biologischen<br />

Geweben ermöglicht, wie es für<br />

die Entwicklung der <strong>Laser</strong>therapie <strong>und</strong><br />

der entsprechenden Dosimetrie zentral<br />

war. Zutaten für diese erfolgreiche <strong>Technologie</strong>plattform<br />

sind eine hervorragende<br />

Kompetenz in Spektroskopie verb<strong>und</strong>en


mit der entsprechende Ausstattung, in<br />

Jahrzehnten aufgebaute Datenbanken der<br />

optischen Eigenschaften von Geweben<br />

sowie Erfahrungen in der Fertigung optischer<br />

Standards <strong>und</strong> in der Beherrschung<br />

von Simulationsmethoden. Schließlich<br />

bündelt die LMTB unter einem Dach alle<br />

Fähigkeiten, um Geräte, auch zulassungsfähige<br />

<strong>Medizin</strong>produkte, zu bauen. Die<br />

Kompetenzen reichen dabei von Vorstudien<br />

zu Schutzrechten, Risiken <strong>und</strong> Märkten<br />

bis zur optischen, mechanischen <strong>und</strong> elektronischen<br />

Auslegung <strong>und</strong> Realisierung,<br />

einschließlich der Softwareentwicklung.<br />

In ganz analoger Weise hat der Bereich<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik der LMTB seine<br />

Schwerpunkte von der Entwicklung<br />

der Festkörperlaser zu den laseroptischen<br />

Komponenten <strong>und</strong> Applikationen verlagert.<br />

Ein Schwerpunkt ist hierbei die Bearbeitung<br />

spröder Materialien wie Glas <strong>und</strong><br />

Keramik, vor allem auch von Materialien<br />

für die Photovoltaik.<br />

Schon immer ist die Kernkompetenz der<br />

LMTB die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

in neue Verfahren <strong>und</strong> Demonstratoren,<br />

um besonders mittelständische<br />

Unternehmen zu stärken, Ausgründungen<br />

zu unterstützen <strong>und</strong> so Arbeitsplätze, insbesondere<br />

auch in der Region Berlin-Brandenburg,<br />

zu schaffen. Aber auch überregional<br />

<strong>und</strong> international ist die LMTB in den<br />

Hochtechnologiebranchen <strong>Medizin</strong>technik<br />

Vorwort<br />

<strong>und</strong> <strong>Laser</strong>technologie gut positioniert. Dies<br />

schlägt sich in einer erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

mit der Industrie sowohl mit<br />

den Gesellschaftern der LMTB als auch mit<br />

externen Unternehmen nieder. Über 300<br />

Patentanmeldungen, davon über 185 verwertet,<br />

geben einen Hinweis auf Erfolge.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> ihrer Historie wie ihres aktuellen<br />

Leistungsspektrums ist die LMTB einer der<br />

wichtigen Berliner Inkubatoren im Schnittpunkt<br />

von Biotech / Medtech / Pharma einerseits<br />

<strong>und</strong> den Optischen <strong>Technologie</strong>n<br />

andererseits, also dort wo zwei der fünf<br />

Zukunftsfelder für die Innovationsstrategie<br />

der Länder Berlin <strong>und</strong> Brandenburg zusammentreffen.<br />

Die bei der LMTB entwickelte <strong>Laser</strong>bohroptik<br />

ist in verschiedenen Varianten bei führenden<br />

<strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>systemherstellern<br />

im Einsatz, <strong>und</strong> als Nachweis erfolgreichen<br />

<strong>Technologie</strong>transfers konnte in 2010 ein Lizenzvertrag<br />

abgeschlossen werden, der die<br />

weltweite Vermarktung zum Ziel hat.<br />

Als Beispiel aus der Biomedizinischen<br />

Optik sei hier das von der LMTB koordinierte<br />

BMBF-Projekt „Optische Reinigungskontrolle“<br />

genannt, das neben den<br />

akademischen Partnern von der TU Berlin<br />

<strong>Medizin</strong>technikunternehmen, Messgerätehersteller<br />

bis hin zu Anwendern aus der<br />

Nahrungsmittelindustrie umfasst.<br />

Im Vergleich mit anderen FuE-Einrichtungen<br />

stellt die LMTB ein kompaktes <strong>und</strong><br />

5


6<br />

Vorwort<br />

effizientes Institut dar, das flexibel <strong>und</strong><br />

schnell Aufträge ausführen kann, <strong>und</strong><br />

darin Modellcharakter besitzt. Eine der<br />

wesentlichen Stärken ist hierbei das motivierte<br />

Team: Die LMTB beschäftigt mit<br />

Studenten <strong>und</strong> Doktoranden der Berliner<br />

Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten r<strong>und</strong><br />

40 hochqualifizierte Mitarbeiter. Dies<br />

entspricht 27 Vollzeitstellen, von denen<br />

22 dem wissenschaftlich-technischen Bereich<br />

zuzuordnen sind. Vermehrt werden<br />

Kontakte auf europäischer <strong>und</strong> internationaler<br />

Ebene genutzt, etwa zur Columbia<br />

University, New York, um weitere Postdocs<br />

<strong>und</strong> Doktoranden zu gewinnen.<br />

Die räumliche Zusammenlegung der beiden<br />

Geschäftsbereiche in Berlin Dahlem<br />

ist Mitte 2010 erfolgt, so dass die ganze<br />

LMTB mit verbesserter Ausstattung <strong>und</strong><br />

größerer innerer Effizienz an einem Standort<br />

zur Verfügung steht. Mit Unterstützung<br />

des Bezirks Steglitz-Zehlendorf <strong>und</strong> der<br />

umliegenden Wissenschaftseinrichtungen<br />

Dr. Gerd Illing<br />

Sprecher der Geschäftsführung<br />

ist beabsichtigt, an diesem Standort ein<br />

<strong>Technologie</strong>-Center aufzubauen, um Ausgründungen<br />

Raum zu bieten.<br />

Eine aktuelle Umfrage der <strong>Technologie</strong>stiftung<br />

Berlin zur Vernetzung der <strong>Forschungs</strong>institute<br />

<strong>und</strong> <strong>Laser</strong>firmen hat<br />

ergeben, dass die LMTB weit überdurchschnittlich<br />

als gewünschter Kooperationspartner<br />

angegeben wird. Sie steht an<br />

siebter Stelle von insgesamt 64 Instituten<br />

<strong>und</strong> Firmen mit wesentlich höheren Mitarbeiterzahlen,<br />

was die hohe Effektivität<br />

der LMTB belegt.<br />

Die Erfolge der LMTB beruhen auf der<br />

Unterstützung durch die eigenen Gesellschafter,<br />

die wissenschaftlichen Partner,<br />

wesentlich durch geeignete Förderprogramme<br />

des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> vor allem des<br />

Landes Berlin, denen an dieser Stelle für<br />

den zurückgelegten Weg zu danken ist.<br />

Wir schauen angesichts der weiterhin<br />

stürmischen Entwicklung der <strong>Laser</strong> optimistisch<br />

in die Zukunft.<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Eichler<br />

Wissenschaftlicher Geschäftsführer


Henrike Wilms studiert Physik <strong>und</strong><br />

führt bei der LMTB ihre Bachelorarbeit<br />

durch. Sechs Monate lang experimentiert<br />

sie an einem Versuchsaufbau zur<br />

ortsaufgelösten Messung der diffusen<br />

Reflektion von trüben Medien im<br />

infraroten Spektralbereich. Durch den<br />

Vergleich von Messung <strong>und</strong> Monte-<br />

Carlo-Simulation der Lichtausbreitung<br />

können Absorptions- <strong>und</strong> Streukoeffizient<br />

des trüben Mediums getrennt<br />

bestimmt werden. Ziel ihrer Arbeit ist<br />

es, die Voraussetzungen für die Messung<br />

verschiedener physiologischer<br />

Parameter zu schaffen.


Die <strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong><br />

<strong>GmbH</strong>, Berlin blickt auf 25 Jahre erfolgreicher<br />

FuE-Tätigkeit <strong>und</strong> effektiven <strong>Technologie</strong>transfers<br />

zurück. Die starke Stellung<br />

der heutigen LMTB auf zwei der wichtigsten<br />

Anwendungsfelder von <strong>Laser</strong>technologien<br />

spiegelt ihre Entstehung aus der Fusion<br />

von zwei Vorläufer-Instituten wider,<br />

die schon zuvor jedes auf seinem Gebiet<br />

Pionierleistungen erbracht hatten.<br />

Im Herbst 1983 treffen sich Vertreter von<br />

Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Universität auf Einladung<br />

des VDI-<strong>Technologie</strong>zentrums in<br />

Berlin <strong>und</strong> diskutieren die Idee der Gründung<br />

eines <strong>Laser</strong>medizin-Zentrums. Eine<br />

Planungsgruppe aus VDI-TZ Berlin, der<br />

Senatsverwaltung für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit,<br />

dem Universitätsklinikum Steglitz<br />

der FU Berlin <strong>und</strong> den <strong>Medizin</strong>technikfirmen<br />

Carl Zeiss Aesculap AG <strong>und</strong> MBB-<br />

<strong>Medizin</strong>technik entwickelt das Konzept<br />

für die neue Einrichtung. Die Aufgaben<br />

der geplanten <strong>Forschungs</strong>einrichtung sind<br />

die Verbreitung der <strong>Laser</strong>medizin, die Erarbeitung<br />

von therapeutischen Leitlinien<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen für die Zertifizierung der<br />

Ärzte im Sinne einer Qualitätssicherung<br />

sowie die Durchführung von angewandter<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung als Auftragsforschung.<br />

Der Name der neuen Gesellschaft<br />

ist <strong>Laser</strong>-<strong>Medizin</strong>-Zentrum <strong>GmbH</strong>,<br />

Berlin (LMZ).<br />

25 Jahre LMTB<br />

Am 6. März 1985 wird ein Kooperations-<br />

vertrag zwischen der LMZ <strong>GmbH</strong> in Gründung,<br />

vertreten durch die Industriegesellschafter,<br />

<strong>und</strong> der Freien Universität Berlin<br />

unterzeichnet. Die Firma wird am 21. Mai<br />

in das Handelsregister Berlin eingetragen<br />

<strong>und</strong> Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller am 1.<br />

Juni 1985 zum Gründungsgeschäftsführer<br />

bestellt. Er nimmt mit den ersten Mitarbeitern<br />

in Räumen der Zentralen Tierlaboratorien<br />

der FU Berlin die Arbeit auf.<br />

Am 15. August 1985 wird der Oberarzt Dr.<br />

med. Hans-Peter Berlien als <strong>Medizin</strong>ischer<br />

Leiter eingestellt. Prof. Dr.-Ing. G. Müller<br />

wird zum 1. März 1986 auf eine Professur<br />

(C4) für Biomedizinische Technik<br />

mit Schwerpunkt <strong>Laser</strong>medizin am Universitätsklinikum<br />

Steglitz berufen. Damit<br />

beginnt der Aufbau des Fachgebiets Biomedizinische<br />

Technik <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin.<br />

Im Sommer 1986 wird das <strong>Laser</strong>-Behandlungszentrum<br />

am Universitätsklinikum<br />

Steglitz mit einem chirurgischen CO -<strong>Laser</strong><br />

2<br />

eröffnet.<br />

Das Festkörper-<strong>Laser</strong>-Institut Berlin <strong>GmbH</strong><br />

(FLI) wird am 6. Dezember 1986 gegründet.<br />

Seine Aufgaben sind die angewandte<br />

Forschung auf dem Gebiet der Festkörperlaser<br />

<strong>und</strong> lasertechnischer Komponenten<br />

sowie die Weiterbildung von Physikern<br />

<strong>und</strong> Ingenieuren. Gründungsgesellschafter<br />

sind die Firmen Carl Zeiss, Carl Haas,<br />

9


10<br />

25 Jahre LMTB<br />

Trumpf <strong>Laser</strong>technik, MBB <strong>Medizin</strong>technik,<br />

Schott-Glaswerke, Spektrum, die Fraunhofer-Gesellschaft,<br />

die Wirtschaftsförderung<br />

Berlin, der Verband Deutscher Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbau e.V. (VDMA) <strong>und</strong><br />

der Verband Feinmechanik <strong>und</strong> Optik e.V.<br />

Gründungsgeschäftsführer ist Prof. Dr.-Ing.<br />

Horst Weber. Der Eintragung ins Handelsregister<br />

Berlin am 5. Februar 1987 folgt am<br />

10. März eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit der Technischen Universität Berlin. Die<br />

Geschäftstätigkeit wird am 1. Juni 1987 in<br />

provisorischen Räumen aufgenommen,<br />

am 19. Oktober 1987 können die Institutsräume<br />

im Physik-Altbau der TU Berlin mit<br />

11 Mitarbeitern bezogen werden.<br />

Das LMZ kann nach seiner Gründungs-<br />

phase weitere Industriegesellschafter<br />

gewinnen: Im Februar 1987 kommen die<br />

Firmen B. Braun Melsungen <strong>und</strong> Biotronik<br />

hinzu, im September 1991 die Firma Fritz<br />

Hüttinger. Die Geschäftsanteile der MBB-<br />

<strong>Medizin</strong>technik gehen auf die Firma Dornier<br />

<strong>Medizin</strong>technik über <strong>und</strong> die Firma<br />

CeramOptec übernimmt 1994 die Anteile<br />

des ausscheidenden Gesellschafters Biotronik.<br />

Im April 1988 wird das LMZ durch das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Arbeit zur Prüfstelle für<br />

medizinische Geräte ernannt <strong>und</strong> im April<br />

1991 für die Homologation nach französischem<br />

Recht zugelassen.<br />

Nach mehr als sechsmonatigen Verhandlungen<br />

schließt das LMZ im November<br />

1988 mit dem Institut für Allgemeine<br />

Physik der Akademie der Wissenschaften<br />

der UdSSR ein Abkommen zur wissenschaftlichen<br />

Zusammenarbeit, das wegen<br />

des besonderen Status von Berlin (West)<br />

im Rahmen des Viermächteabkommens<br />

zunächst nur als Austausch von einseitig<br />

unterschriebenen Absichtserklärungen<br />

zustande kommt. Am 8. November 1989<br />

folgt ein regulärer Kooperationsvertrag<br />

zwischen dem LMZ <strong>und</strong> der Akademie der<br />

Wissenschaften der UdSSR im Rahmen<br />

des Abkommens über die Wissenschaftlich-technische<br />

Zusammenarbeit der B<strong>und</strong>esregierung<br />

mit der UdSSR. 1991 wird<br />

dieser Vertrag mit der Akademie der Wissenschaften<br />

der Russischen Förderation<br />

verlängert.<br />

Im November 1988 wird die unter Federführung<br />

des LMZ gegründete konzertierte<br />

Aktion der Europäischen Gemeinschaft<br />

zur Entwicklung der Mitgliedstaaten der<br />

EG auf dem Gebiet der <strong>Laser</strong>medizin<br />

mit einer Generalversammlung aller Delegierten<br />

in Berlin eröffnet. 1991 wird<br />

das EUREKA-Projekt EU 642 STILMED<br />

„Safety Technology in <strong>Laser</strong> Medicine“ auf<br />

einer Konferenz der <strong>Forschungs</strong>minister in<br />

Den Haag bekannt gegeben. Die Koordination<br />

wird dem <strong>Laser</strong>-<strong>Medizin</strong>-Zentrum<br />

übertragen.


Im Februar 1989 wird der <strong>Medizin</strong>ische<br />

Leiter des LMZ, Prof. Dr. med. H.-P. Berlien,<br />

auf die erste deutsche Professur (C3) für<br />

<strong>Laser</strong>medizin am Universitätsklinikum<br />

Steglitz der Freien Universität Berlin berufen.<br />

Am 13. Juli 1990 beschließt das Kuratorium<br />

der FU Berlin die Einrichtung des<br />

Instituts für <strong>Medizin</strong>isch / Technische Physik<br />

<strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin des UKS.<br />

Das Festkörper-<strong>Laser</strong>-Institut eröffnet<br />

1990 ein Applikationslabor mit einer 1-kW-<br />

Bearbeitungsstation mit Nd:YAG-<strong>Laser</strong>.<br />

1992 wird die Firma Rofin-Sinar weiterer<br />

Gesellschafter. Ein Prüflabor für optische<br />

Schichten nach ISO-Standards, die vom FLI<br />

maßgeblich mit entwickelt wurden, wird<br />

1994 eingerichtet.<br />

Eine gemeinsame Gesellschafterversammlung<br />

der <strong>Laser</strong>-<strong>Medizin</strong>-Zentrum <strong>GmbH</strong>,<br />

Berlin (LMZ) <strong>und</strong> der Festkörper-<strong>Laser</strong>-<br />

Institut Berlin <strong>GmbH</strong> (FLI) beschließt am<br />

21. Februar 1995 die Fusion der beiden<br />

Einrichtungen rückwirkend zum 1. Januar<br />

1995. Die neue Einrichtung führt den<br />

Namen <strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong><br />

<strong>GmbH</strong>, Berlin (LMTB). Als Geschäftsführer<br />

werden Prof. Dr.-Ing. G. Müller <strong>und</strong> Prof.<br />

Dr.-Ing. H. Weber bestellt. Gesellschafter<br />

der LMTB sind nun zehn Industrieunternehmen,<br />

die Fraunhofer-Gesellschaft, der<br />

Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> An-<br />

25 Jahre LMTB<br />

lagenbau e.V., der Verband Feinmechanik<br />

<strong>und</strong> Optik e.V. <strong>und</strong> die Wirtschaftsförderung<br />

Berlin. Im März 1996 beschließt die<br />

Gesellschafterversammlung, die Siemens<br />

AG, <strong>Medizin</strong>ische Technik, Erlangen, als<br />

weiteren Gesellschafter aufzunehmen,<br />

der die Gesellschafteranteile von Rofin-<br />

Sinar übernimmt. 1998 tritt die Dr. Hielscher<br />

<strong>GmbH</strong> als neuer Gesellschafter ein,<br />

2001 kommt die World of Medicine AG<br />

(W.O.M.) hinzu.<br />

Von April bis Juli 1996 ziehen der Geschäftsbereich<br />

<strong>Laser</strong>technik, die Prüfstelle<br />

<strong>und</strong> der Bereich Umweltanalytik des Geschäftsbereichs<br />

Biomedizinische Technik in<br />

das Photonik-Zentrum, Berlin-Adlershof.<br />

Im Februar 1997 schließen die drei Berliner<br />

Universitäten Freie Universität Berlin,<br />

Technische Universität Berlin <strong>und</strong> Humboldt-Universität<br />

zu Berlin mit der LMTB<br />

einen einheitlichen Kooperationsrahmenvertrag,<br />

der die LMTB in gleicher Weise<br />

mit allen drei Universitäten verbindet. Im<br />

gleichen Monat tritt Prof. Dr. med. habil.<br />

Dr.-Ing. Michael Ungethüm, Aesculap AG,<br />

nach 12-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates <strong>und</strong> der Gesellschafterversammlung<br />

zurück. Als neuer Vorsitzender<br />

wird Dr.-Ing. Frank Frank, Dornier <strong>Medizin</strong>technik,<br />

gewählt, der diese Position<br />

bis heute innehat. Im Februar 2000 scheidet<br />

Prof. Dr.-Ing. H. Weber, Gründungsge-<br />

11


12<br />

25 Jahre LMTB<br />

schäftsführer des FLI <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

der LMTB, aus der Geschäftsleitung aus.<br />

Sein Nachfolger wird Prof. Dr.-Ing. Dr. med.<br />

Holger Kiesewetter, Direktor des Instituts<br />

für Transfusionsmedizin der Charité.<br />

Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut<br />

für Biomedizinische Technik in St. Ingbert<br />

erhält die LMTB im März 2000 im Wettbewerb<br />

zur Errichtung von Kompetenzzentren<br />

für die <strong>Medizin</strong>technik in Deutschland<br />

den Zuschlag für das überregionale Kompetenzzentrum<br />

für „Miniaturisierte Monitoring-<br />

<strong>und</strong> Interventionssysteme“ (MOTIV).<br />

In einem weiteren Wettbewerb des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Bildung <strong>und</strong> Forschung,<br />

dem Innovationswettbewerb zur<br />

Förderung der <strong>Medizin</strong>technik, gehört das<br />

Institut für <strong>Medizin</strong>ische Physik <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin<br />

zu den zwölf von einer internationalen<br />

Jury ausgewählten Siegern. Im Juni/<br />

Juli 2000 ziehen die LMTB <strong>und</strong> das Institut<br />

für <strong>Medizin</strong>ische Physik <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin<br />

von ihrem bisherigen Standort in den Zentralen<br />

Tierlaboratorien der FU Berlin in ein<br />

eigenes Gebäude auf dem Gelände des<br />

früheren US-Hospitals in Dahlem. Zum 30.<br />

April 2003 scheidet Prof. Dr.-Ing. G. Müller<br />

aus der Geschäftsführung der LMTB<br />

aus. Dr. rer. nat. Hansjörg Albrecht, bisher<br />

Prokurist, wird zum Geschäftsführer <strong>und</strong><br />

Sprecher der Geschäftsleitung bestellt.<br />

Wissenschaftlicher Geschäftsführer wird<br />

der bisherige stellvertretende Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrates, Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim<br />

Eichler vom Optischen Institut der<br />

TU Berlin.<br />

Im November 2003 gewinnt die LMTB<br />

zum dritten Mal nach 1992 <strong>und</strong> 1993 den<br />

Innovationspreis Berlin/Brandenburg. Das<br />

Institut für <strong>Medizin</strong>ische Physik <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin<br />

wird im Rahmen der Neustrukturierung<br />

der Berliner Universitätsmedizin<br />

zum 1. Juni 2003 Institut der Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin, Campus Benjamin<br />

Franklin.<br />

Für die LMTB bringen diese Jahre auch<br />

einschneidende Änderungen in der Finanzierungsstruktur.<br />

Sie entwickelte sich<br />

von einem wissenschaftlichen Institut<br />

mit Teilfinanzierung durch die Industrie-<br />

Gesellschafter zu einem rein projektfinanzierten<br />

Institut mit Auftragsforschung.<br />

Auf die Anfangsjahre mit Zuwendungen<br />

der Firmengesellschafter ohne explizite<br />

Verpflichtungen folgte 2002/2003 eine<br />

Phase mit Mindestauftragsvolumina der<br />

Gesellschafter in Form von Rahmenverträgen<br />

bzw. Spenden für die LMTB. Seit<br />

dem Geschäftsjahr 2003/2004 erfolgen<br />

Aufträge der Gesellschafter nur noch auf<br />

freiwilliger Basis <strong>und</strong> werden ebenso wie<br />

externe Industrieaufträge von Fall zu Fall<br />

aktiv eingeworben. Die LMTB hat diesen<br />

Anpassungsprozess nach erfolgreicher fi


nanzieller Konsolidierung in 2003/2004<br />

bewältigt <strong>und</strong> sich eine ges<strong>und</strong>e Wachstumsperspektive<br />

durch verstärkte Kooperation<br />

mit der Industrie erarbeitet, die bis<br />

heute anhält.<br />

Das Ziel eines vitalen Gesellschafterkreises<br />

mit starker Industrie-Anbindung <strong>und</strong><br />

gemeinsamen Entwicklungszielen geht<br />

auch mit einem Erneuerungsprozess einher.<br />

So konnten Anfang 2009 die beiden<br />

scheidenden Gesellschafter Aesculap <strong>und</strong><br />

Carl Zeiss bruchlos ersetzt werden: Die<br />

MDI Schott Advanced Processing <strong>GmbH</strong><br />

<strong>und</strong> die Sorin Group Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

haben die freiwerdenden Anteile übernommen,<br />

nachdem sie über <strong>Forschungs</strong>aufträge<br />

bereits zu Partnern der LMTB geworden<br />

waren.<br />

25 Jahre LMTB<br />

Zum 1. Oktober 2008 trat Dr. rer. nat. Gerd<br />

Illing in die Geschäftsführung der LMTB<br />

ein, <strong>und</strong> Frau Dipl.-Kff. Kirsten Guthmann-<br />

Scholz wurde Prokura erteilt. Dr. Illing folgte<br />

Dr. Albrecht als Sprecher der Geschäftsführung<br />

nach dessen Ausscheiden zum 28.<br />

Februar 2009. Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim<br />

Eichler bleibt weiterhin wissenschaftlicher<br />

Geschäftsführer der LMTB.<br />

Eine Zusammenlegung der beiden Geschäftsbereiche<br />

in Berlin Dahlem ist Mitte<br />

2010 erfolgt, so dass die ganze LMTB mit<br />

verbesserter Ausstattung <strong>und</strong> größerer<br />

innerer Effizienz an einem Standort zur<br />

Verfügung steht. Mit Unterstützung des<br />

Bezirks Steglitz-Zehlendorf <strong>und</strong> der umliegenden<br />

Wissenschaftseinrichtungen<br />

Dr. Gerd Illing mit Prof. Dr. Martin Neumann (FDP, Ausschuss für Bildung, Forschung <strong>und</strong> Technikfolgenabschätzung)<br />

bei der LMTB-Präsentation in der Parlamentarischen Gesellschaft am 4. Mai 2010.<br />

13


14<br />

25 Jahre LMTB<br />

wie der Freien Universität Berlin <strong>und</strong> dem<br />

Max-Planck-Institut für molekulare Genetik<br />

ist beabsichtigt, an diesem Standort ein<br />

<strong>Technologie</strong>-Center aufzubauen, um Ausgründungen<br />

Raum zu bieten.<br />

Am 4. Mai 2010 gaben Dr. Illing <strong>und</strong> weitere<br />

LMTB-Mitarbeiter auf einem parlamentarischen<br />

Abend des Verbands der<br />

Innovativen Unternehmen e.V. (VIU) interessierten<br />

Mitgliedern des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages mit einem Vortrag <strong>und</strong> ausgewählten<br />

Exponaten einen Einblick in die<br />

vielfältigen Aktivitäten der LMTB.<br />

In diesem Jahr fällt das 25-jährige Jubiläum<br />

der LMTB mit dem Berliner Wissenschaftsjahr<br />

2010 zusammen. Dies bot die Gelegenheit,<br />

sich durch einen Stand auf dem Forschermarkt<br />

des Bezirks Steglitz-Zehlendorf<br />

einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Ein „Stresstest“ mittels Raman-spektroskopischer<br />

Bestimmung von Radikalfängern in<br />

der Haut <strong>und</strong> faszinierende Beispiele für<br />

die <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung von Gläsern<br />

stießen auf großes Interesse <strong>und</strong> waren<br />

einer der Höhepunkte dieser erfolgreichen<br />

Außendarstellung der wissenschaftlichen<br />

Leuchttürme des Berliner Südwestens.<br />

Forschermarkt Steglitz-Zehlendorf: Bezirksbürgermeister Norbert Kopp, Dr. Maxim Darwin<br />

<strong>und</strong> PD Dr. Martina Meinke (beide Charité) sowie Bezirksstadträtin für Wirtschaft, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Verkehr Barbara Loth am 18. Mai 2010 am LMTB-Stand.


Wenn aus anspruchsvollen Messprinzipien am Ende handliche<br />

<strong>und</strong> zuverlässige Geräte, oft <strong>Medizin</strong>produkte, entstehen, dann<br />

hat Reinhard Dietrich seine Hände im Spiel. Er sorgt im Bereich<br />

Elektronik dafür, dass aus Ideen Layouts, Platinen <strong>und</strong> funktionierende<br />

Schaltungen werden, <strong>und</strong> er kümmert sich um die<br />

Programmierung. Reinhard Dietrich ist seit 1999 bei der LMTB.


Entsprechend ihrem Selbstverständnis als<br />

gemeinnützige <strong>Technologie</strong>-Transfer-Einrichtung<br />

bietet die LMTB ein breites Leistungsspektrum<br />

auf dem Weg von der Idee<br />

bis zum neuen Verfahren oder Demonstrator<br />

für ein neues Produkt.<br />

Dabei hilft die LMTB oft bereits, Voraussetzungen<br />

für Innovationen zu schaffen mit<br />

Gutachten, Beratung <strong>und</strong> Studien, etwa<br />

zur technischen Machbarkeit, zu Risiken,<br />

zur Schutzrechtslage oder der Markterwartung.<br />

Die Kompetenzen r<strong>und</strong> um den Bau optischer<br />

Geräte <strong>und</strong> Komponenten reichen<br />

Dienstleistungen<br />

von der Konzeptionierung, dem Optik <strong>und</strong><br />

Elektronik-Design zur mechanischen Konstruktion.<br />

Dabei können gegebenenfalls<br />

von Anfang an die Anforderungen an <strong>Medizin</strong>produkte<br />

berücksichtigt werden. Die<br />

LMTB verfügt mit eigenen Werkstätten<br />

<strong>und</strong> einem Netzwerk von hochspezialisierten<br />

Dienstleistern über alle Möglichkeiten,<br />

Geräte zu bauen <strong>und</strong> zu testen, inklusive<br />

der Hardware-nahen Programmierung<br />

<strong>und</strong> Software-Entwicklung. Im biomedizinischen<br />

Bereich besonders wichtig ist die<br />

enge Zusammenarbeit mit Ärzten <strong>und</strong> Kliniken<br />

bis hin zur Durchführung von Studien.<br />

17


18<br />

Dienstleistungen<br />

Der Endpunkt besteht für die LMTB typischerweise<br />

im Bau von Demonstratoren<br />

oder der Validierung der entwickelten<br />

Verfahren, wobei aber auch Kleinserien<br />

von Geräten <strong>und</strong> laseroptischen Komponenten<br />

bei der LMTB gefertigt werden.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> ihrer Historie wie ihres aktuel-<br />

Dabei sind zwei Querschnittsthemen dieser<br />

Innovationsstrategie – <strong>Technologie</strong>transfer<br />

<strong>und</strong> Fachkräftesicherung – zugleich<br />

auch Kernaufgaben der LMTB, die in<br />

zahlreichen FuE-Projekten sowie mit Beratung,<br />

Kursangeboten, Praktika, Bachelor-,<br />

Master- <strong>und</strong> Doktorarbeiten wesentlich<br />

Innovationsstrategie Berlin Berlin-Brandenburg<br />

Brandenburg<br />

Zukunftsfelder der Region g Berlin-Brandenburgg<br />

Energietechnik<br />

Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommuni-<br />

Biotech/<br />

VVerkehrs k h<br />

kations Medtech/ Optik systemtechnologie/technik<br />

Pharma<br />

Medien<br />

Querschnittsthemen<br />

der Region<br />

9/6/2010<br />

len Leistungsspektrums ist die LMTB ein<br />

wichtiger Inkubator im Schnittpunkt von<br />

zwei ausgewiesenen Zukunftsfeldern der<br />

gemeinsamen Innovationsstrategie der<br />

Länder Berlin <strong>und</strong> Brandenburg: Biotech /<br />

Medtech / Pharma einerseits <strong>und</strong> Optische<br />

<strong>Technologie</strong>n andererseits.<br />

<strong>Technologie</strong>transfer<br />

Fachkräftesicherung<br />

Innovationsfinanzierung<br />

zur weiteren Entwicklung der Berliner<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie beiträgt. Dazu<br />

bestehen Kooperationsrahmenverträge<br />

mit den drei großen Berliner Universitäten<br />

<strong>und</strong> enge Beziehungen zur Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin <strong>und</strong> der Evangelischen<br />

Elisabeth-Klinik Berlin.<br />

1


In einer aktuellen Umfrage der Technolo-<br />

giestiftung Berlin über die Vernetzung der<br />

regionalen <strong>Forschungs</strong>institute <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>firmen<br />

wurde die LMTB weit überdurchschnittlich<br />

häufig als gewünschter Kooperationspartner<br />

genannt. Sie steht im<br />

Ranking an siebter Stelle von insgesamt 64<br />

Instituten <strong>und</strong> Firmen mit zumeist vielfach<br />

höheren Mitarbeiterzahlen – ein Beleg für<br />

die hohe Effektivität der LMTB.<br />

Dienstleistungen<br />

Rang Zentrale Akteure im Beziehungsgeflecht der <strong>Laser</strong>akteure<br />

in Berlin-Brandenburg<br />

1 FFerdinand-Braun-Institut di d B I tit t für fü Höchstfrequenztechnik Hö h tf t h ik (FBH)<br />

2 Berliner Glas KGaA Herbert Kubatz <strong>GmbH</strong> & Co.<br />

3 Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik <strong>und</strong> Kurzzeitspektroskopie (MBI)<br />

4 Photon AG<br />

5 IBL Innovative Berlin <strong>Laser</strong> <strong>GmbH</strong><br />

6 Deutsches Zentrum für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt (DLR)<br />

7 <strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong> g <strong>GmbH</strong> Berlin ( (LMTB) )<br />

8 Fachhochschule Brandenburg<br />

9 Technische Universität Berlin<br />

10 Frank Optic Products <strong>GmbH</strong><br />

11 Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik (HHI)<br />

12 Newport Spectra-Physics <strong>GmbH</strong><br />

13 eagleyard Photonics <strong>GmbH</strong><br />

14 Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Mikrointegration (IZM)<br />

15 Technische Fachhochschule Wildau<br />

16 Jenoptik Diode Lab <strong>GmbH</strong><br />

… <strong>und</strong> 48 weitere<br />

Quelle: Netzwerkanalyse für BB, TSB Report 2010 „<strong>Laser</strong>technik“<br />

9/2/2010<br />

3<br />

19


20<br />

Dienstleistungen<br />

Applikationslabor <strong>und</strong><br />

laseroptische Komponenten<br />

Application Lab and laser-optical components<br />

The applied laser technology group at<br />

LMTB is dedicated to developing and<br />

testing innovative laser-assisted manufacturing<br />

strategies. The working areas<br />

in the application laboratory using diodepumped<br />

solid-state lasers which generate<br />

high-energy nanosecond and picosecond<br />

pulses are as follows:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Micromachining of metals and semicon<br />

ductive materials<br />

Microprocessing of brittle materials<br />

(glass and ceramics)<br />

Sub-surface modification of transparent<br />

materials<br />

Selective removal of thin layers<br />

Development of optical components<br />

Acting as an interface between industrial<br />

fabrication and laser-optical machinery,<br />

one of our main tasks is a customer-oriented<br />

know-how and technology transfer.<br />

In vielen Bereichen der industriellen Fertigung<br />

ist ein Trend nach kleineren Strukturen<br />

mit anspruchsvolleren Toleranzanforderungen<br />

erkennbar. Als Alternative zu<br />

den „klassischen“ mechanischen Bearbeitungsmethoden<br />

gewinnt die gütegeschaltete<br />

<strong>Laser</strong>technologie zum (möglichst<br />

schonenden) Materialabtrag (Bohren,<br />

Schneiden <strong>und</strong> Strukturieren) von Werkstoffen<br />

mit völlig unterschiedlichen opti-<br />

schen, mechanischen <strong>und</strong> thermischen<br />

Eigenschaften zunehmend an Bedeutung.<br />

Folgende Arbeitsgebiete stehen im Zentrum<br />

der FuE-Tätigkeit im Bereich Angewandte<br />

<strong>Laser</strong>technik:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Mikrobearbeitung von Metallen <strong>und</strong><br />

Halbleitern<br />

Mikroabtrag spröder Materialien (diverse<br />

Glassorten <strong>und</strong> Keramiken)<br />

Innenmodifikation transparenter<br />

Werkstoffe<br />

Selektiver Abtrag dünner Schichten<br />

Entwicklung optischer <strong>Laser</strong>komponenten<br />

Der Geschäftsbereich Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

versteht sich als Schnittstelle<br />

zwischen der industrienahen Anwendung<br />

<strong>und</strong> den optischen „Werkzeugen“: <strong>Laser</strong>systeme,<br />

Bearbeitungsoptiken <strong>und</strong> Verfahrenstechnologien.<br />

„Optical Design and Construction“, 3D-Entwurfsmodell<br />

der LMTB-Trepanieroptik mit motorisierter<br />

Einstellung von Anstellwinkel <strong>und</strong> Durchmesser.


Eine wesentliche Aufgabenstellung der Angewandten<br />

<strong>Laser</strong>technologie ist der Wissens-<br />

<strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>transfer bei Fragestellungen<br />

der <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung.<br />

Neben der Durchführung von <strong>Forschungs</strong>projekten<br />

<strong>und</strong> der Mitwirkung in der Lehre<br />

bzw. Betreuung von Diplomarbeiten,<br />

jeweils in enger Kooperation mit Arbeitsgruppen<br />

aus Universitäten <strong>und</strong> außeruniversitären<br />

Einrichtungen (z.B. TU Berlin,<br />

TFH Berlin, MBI Berlin), bietet die Angewandte<br />

<strong>Laser</strong>technik eine umfangreiche<br />

Palette von Dienstleistungen für Exklusivarbeiten<br />

an – selbstverständlich auf<br />

Wunsch auch unter strenger Beachtung<br />

von Geheimhaltungsvereinbarungen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Beratung <strong>und</strong> Machbarkeitsstudien<br />

Gerätetests<br />

Kleinserienfertigung<br />

Komponentenentwicklung<br />

Verfahrensentwicklung inkl. Patentabsicherung<br />

„Small Batch Production“, Kleinserienfertigung von<br />

Endmaßen aus 2,7 mm starkem B33 Glas (Stegbreite<br />

nur 0,5 mm). Typische Losgrößen liegen hier<br />

bei 10 bis 100.<br />

Applikationslabor <strong>und</strong><br />

laseroptische Komponenten<br />

Kleinere Aufträge zu Machbarkeitsstudien<br />

<strong>und</strong> Kleinserienfertigung sind in der Regel<br />

nach Beauftragung in wenigen Wochen<br />

abgeschlossen.<br />

Außer der <strong>Laser</strong>strahlqualität, Strahlführung<br />

<strong>und</strong> Pulsverteilung auf dem Werkstück<br />

besitzen Pulsdauer <strong>und</strong> Wellenlänge<br />

eine zentrale Bedeutung in der Materialbearbeitung.<br />

Folgende Systeme werden<br />

zur Zeit im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor zur<br />

Durchführung der anwendungsorientierten<br />

FuE eingesetzt:<br />

• Picosek<strong>und</strong>en-Nd:YVO -<strong>Laser</strong> (Herstel-<br />

4<br />

ler: Lumera <strong>Laser</strong>): 8 W @ 1064 nm,<br />

4 W @ 532 nm, 2,5 W @ 355 nm;<br />

10 bis 640 kHz, 6 – 10 ps, TEM00 • Nanosek<strong>und</strong>en-Nd:YVO -<strong>Laser</strong> 4 (Her-<br />

•<br />

steller: Azura <strong>Laser</strong>, Spezialentwicklung):<br />

10 W @ 1064 nm, 4 W @ 532 nm,<br />

2 W @ 355 nm; 10 – 50 kHz, 25 bis<br />

45 ns, TEM00 Nanosek<strong>und</strong>en-Nd:YVO4<br />

/Nd:YAG-<br />

<strong>Laser</strong> (Hersteller: IB-<strong>Laser</strong>): 40 W @<br />

1064 nm, 20 W @ 532 nm, 10 bis<br />

50 kHz, 25 ns, TEM00 • Nanosek<strong>und</strong>en-Nd:YAG-<strong>Laser</strong> mit 2<br />

Verstärkerkavitäten (LMTB-Eigenentwicklung):<br />

35 W @ 1064 nm, 5 bis<br />

20 kHz, 150 – 250 ns, M2 < 2<br />

• Millisek<strong>und</strong>en-Nd:YAG-<strong>Laser</strong> mit Faserauskopplung<br />

(Hersteller: Haas):<br />

600 W @ 1064 nm, < 600 Hz, 0,2 bis<br />

50 ms, Multimode (600-µm-Faser)<br />

Dienstleistungen<br />

21


22<br />

Dienstleistungen<br />

Applikationslabor <strong>und</strong><br />

laseroptische Komponenten<br />

„Picosecond <strong>Laser</strong> Machining of Quartz Capillary<br />

Tubes“, Anfertigung von Mikrobohrungen in filigranen,<br />

1-mm-Quarzkapillaren (Wandstärke 85 µm)<br />

für die Entwicklung von Gassensoren am Fritz-Haber-Institut<br />

der Max-Planck-Gesellschaft.<br />

Im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor werden auch<br />

komplexe Einzelstücke wie z.B. Wolfram-<br />

Masken mit 1.000 Mikrobohrungen, Mikrolöcher<br />

in filigranen Quarzkapillaren<br />

oder Kernbohrungen in Zeroduroptiken<br />

angefertigt. Diese speziellen Fertigungsanfragen<br />

werden häufig für (andere) <strong>Forschungs</strong>einrichtungen,<br />

z.B. dem Fritz-Haber-Institut<br />

der Max-Planck-Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> dem Max-Born-Institut, umgesetzt.<br />

In einem vom BMWi-geförderten Projekt<br />

zur Industriellen Vorlaufforschung (Beginn<br />

Januar 2009) wird die <strong>Laser</strong>-Präzisionsbearbeitung<br />

mit Unterstützung der Plasma-Analyse<br />

verfolgt. In diesem Vorhaben werden<br />

auch neue Konzepte von Trepaniersystemen<br />

entwickelt, umgesetzt <strong>und</strong> erprobt.<br />

Ein AiF/IGF-Vorhaben zur „Spannungsfreien<br />

Innenmarkierung“ konnte 2009 erfolgreich<br />

abgeschlossen werden [1].<br />

Das IGF-Nachfolgeprojekt zur Innenmarkierung<br />

<strong>und</strong> Innenbearbeitung wird voraussichtlich<br />

2011 beginnen. Seit Februar<br />

2010 wird im Rahmen eines neuen AiF/<br />

IGF-Projekts der selektive Abtrag dünner<br />

Schichten (z.B. CIS/CIGS) für die Photovoltaik<br />

untersucht.<br />

„Industry meets Science“, Vorstellung <strong>und</strong> Diskussion<br />

zur „Grünen“ <strong>Laser</strong>-Glasbearbeitung mit Vertretern<br />

aus der Industriesparte Glastechnik.<br />

Der Wissensaustausch <strong>und</strong> -transfer zur<br />

<strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung wird auch auf diversen<br />

Fachmessen <strong>und</strong> Konferenzen verfolgt,<br />

beispielsweise zwischen 2007 <strong>und</strong><br />

2009 auf folgenden Veranstaltungen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

World of Photonics in München, 2007<br />

<strong>und</strong> 2009<br />

World of Photonics China in Shanghai<br />

(gemeinsam mit der TU Berlin), 2009<br />

<strong>Laser</strong> Optics Berlin (gemeinsam mit<br />

OptecBB), 2008<br />

Glasstec in Düsseldorf (zusammen mit<br />

Vitro <strong>Laser</strong> <strong>GmbH</strong> <strong>und</strong> MDI-Schott AP),<br />

2008


•<br />

•<br />

•<br />

WLT-Konferenz <strong>Laser</strong>s in Manufactu-<br />

ring in München, 2007 <strong>und</strong> 2009<br />

SPIE-Konferenz Photonics West in San<br />

Jose, USA, 2007<br />

<strong>Laser</strong> Precision Manufacturing, Konferenz<br />

der Japan <strong>Laser</strong> Processing Society,<br />

in Wien, 2007<br />

Die Einbindung von Studenten aus Fachhochschulen<br />

<strong>und</strong> Universitäten in laufende<br />

FuE-Projekte spielt eine zentrale Rolle.<br />

Im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor wurden 2007<br />

bis 2009 insgesamt neun experimentelle<br />

Diplom- <strong>und</strong> Bachelorarbeiten betreut<br />

<strong>und</strong> erfolgreich fertig gestellt.<br />

Zwei Absolventen, Herr Dipl.-Phys. A. Lemke<br />

<strong>und</strong> Herr Dipl.-Ing. T. Kaszemeikat, verstärken<br />

seit 2007/2008 das Mitarbeiter-<br />

Team der Angewandten <strong>Laser</strong>technik.<br />

Applikationslabor <strong>und</strong><br />

laseroptische Komponenten<br />

LITERATUR<br />

[1] A. Lemke, D. Ashkenasi: „Spannungsfreie Innenmarkierung<br />

von Gläsern durch laserinduzierte<br />

Färbung“, Photonik 42, No. 2-2010, 40-<br />

42 (2010)<br />

[2] J. Eichler, H. J. Eichler: „<strong>Laser</strong> - Bauformen,<br />

Strahlführung, Anwendungen“, 7. Auflage<br />

(2010), Springer-Verlag Berlin, Heidelberg<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />

d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />

„International Trade Fairs and Conferences“, Teilnahme an der <strong>Laser</strong> Optics Berlin (LOB 2010).<br />

Dienstleistungen<br />

23


24<br />

Dienstleistungen<br />

Biomedizinische Optik<br />

<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />

Biomedical optics and medical devices<br />

We offer a broad range of services which<br />

can be used for the development of simple<br />

sensors and highly complex medical<br />

devices. We also offer services along the<br />

whole development chain from ideas and<br />

the proof of concept, to the development,<br />

fabrication and testing of functional prototypes.<br />

Along this chain we use instruments and<br />

competences which fit the special requirements<br />

of biomedical optics. Our focus is<br />

on optics in turbid media. Here we apply<br />

inverse Monte Carlo simulations in order<br />

to obtain the intrinsic optical parameters<br />

absorption coefficient µa, scattering coefficient<br />

µs and the phase function. These<br />

data enable the calculation of the optical<br />

measurement process for a certain device<br />

by forward Monte Carlo simulation on a<br />

computer. This may also be used to optimize<br />

the measurement principle without<br />

building a device, thus saving time and<br />

money for our customers.<br />

We cover the whole process of making<br />

functional prototypes from the optical design<br />

to mechanical and electronic development,<br />

software and assembly of demonstrators<br />

so that they are available for<br />

testing in a short time. During this process<br />

we take into account the criteria of the<br />

German regulations for medical devices,<br />

with which we are very familiar.<br />

For development of commercial products<br />

in the industry, optical or tissue phantoms<br />

are becoming more and more important<br />

as a measure for quality control or calibration.<br />

They can be used during the development,<br />

at the manufacturing site and by<br />

the service technician.<br />

Wir bieten eine sehr breite Palette an<br />

Dienstleistungen für die Biomedizinische<br />

Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik an. Diese kann<br />

genutzt werden, um einfache Sensoren<br />

aber auch hochkomplexe diagnostische<br />

oder therapeutische Geräte zu entwickeln.<br />

Hierbei reicht unser Angebot von der Konzepterstellung<br />

über Machbarkeitsstudien<br />

bis hin zur Entwicklung, zum Bau <strong>und</strong> der<br />

Erprobung von Funktionsmustern.<br />

Auf dem Weg dorthin können wir auf Geräte<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten zurückgreifen, die für<br />

die Aufgabenstellungen in der Biomedizinischen<br />

Optik speziell zugeschnitten sind.<br />

Dies umfasst z.B. Geräte für die Spektroskopie<br />

<strong>und</strong> die Bildgebung. Der Fokus ist<br />

dabei auf die Anwendung in streuenden<br />

Geweben gerichtet, die spezielle Fähigkeiten<br />

wie z.B. die inverse Monte-Carlo-<br />

Simulation erfordern. Dies versetzt uns in<br />

die Lage von Geweben die intrinsischen<br />

optischen Eigenschaften wie Absorptionskoeffizient,<br />

Streukoeffizient <strong>und</strong> Phasenfunktion<br />

in einem weiten Spektralbereich<br />

zu ermitteln.


Mit einer (Vorwärts-) Monte-Carlo-Simu-<br />

lation kann dann jedes beliebige optische<br />

Messgerät oder therapeutische Gerät im<br />

Computer simuliert werden <strong>und</strong> z.B. seine<br />

Empfindlichkeit für die Zielgröße optimiert<br />

werden. Diese Vorgehensweise kann bei<br />

unseren K<strong>und</strong>en sehr viel Zeit <strong>und</strong> Aufwand<br />

sparen.<br />

Die komplette Entwicklung eines Funktionsmusters<br />

von der Elektronik über die<br />

Software, das Optikdesign <strong>und</strong> die Konstruktion<br />

wird von uns abgedeckt, so dass<br />

in kurzer Zeit Funktionsmuster für eine<br />

Erprobung aufgebaut werden können.<br />

Durch sehr große Erfahrungen im Bereich<br />

des <strong>Medizin</strong>produktegesetzes (MPG)<br />

durch den früheren Betrieb einer Prüfstelle<br />

können bereits während der Entwicklung<br />

die Kriterien des MPG mit einfließen<br />

<strong>und</strong> beispielsweise Risikoanalysen erstellt<br />

werden.<br />

In der Entwicklung aber gerade auch beim<br />

Übergang zum Serienprodukt sind Phantome<br />

<strong>und</strong> Gewebemodelle wesentliche<br />

Hilfsmittel. Hiermit kann eine Serie kalibriert<br />

werden oder im Service oder vom<br />

Anwender die Funktion eines Geräts überprüft<br />

werden.<br />

Unser Dienstleistungsangebot in der Bio-<br />

medizinischen Optik umfasst:<br />

Biomedizinische Optik<br />

<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />

Spektroskopie<br />

UV/VIS-IR-Spektroskopie<br />

• Transmissionsspektroskopie<br />

250 nm bis 3.300 nm<br />

von<br />

•<br />

-1 FTIR-Spektroskopie von 1.200 cm bis<br />

15.000 cm-1 – Transmission, Reflexion, ATR, Mikroskopie<br />

• Streulichtspektroskopie mit Ulbrichtkugel<br />

von 250 bis 3.300 nm<br />

– Diffuse Transmission, totale Transmission,<br />

diffuse Reflexion<br />

– Inverse Monte-Carlo-Simulation zur<br />

Ermittlung der optischen Parameter<br />

Absorptionskoeffizient, Streukoeffizient,<br />

Phasenfunktion<br />

– Normgerechte Farbbestimmung<br />

– Datenbank optischer Parameter für<br />

Gewebe <strong>und</strong> Modellsubstanzen<br />

• Ortsabhängige Rückstreuspektroskopie<br />

(spatially resolved reflectance) von<br />

350 nm bis 1.700 nm<br />

– Inverse Monte-Carlo-Simulation zur<br />

Ermittlung der optischen Parameter<br />

Absorptionskoeffizient, reduzierter<br />

Streukoeffizient<br />

Fluoreszenzspektroskopie<br />

• Spektrometer mit Anregung mit monochromatischer<br />

Lichtquelle von 250 nm<br />

bis 800 nm, Detektion von 250 nm bis<br />

900 nm<br />

– Fluoreszenz, Phosphoreszenz, (Bio-)<br />

Lumineszenz<br />

Dienstleistungen<br />

25


26<br />

Dienstleistungen<br />

Biomedizinische Optik<br />

<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />

• Spektrometer mit <strong>Laser</strong>anregung von<br />

365 nm bis 785 nm<br />

Ramanspektroskopie<br />

• Spektrometer mit <strong>Laser</strong>anregung von<br />

365 nm bis 785 nm, variable Ortsauflösung<br />

von Mikrometer bis Millimeter<br />

• FTIR-Spektrometer mit <strong>Laser</strong>anregung<br />

bei 1064 nm<br />

Doppler-Spektroskopie<br />

• <strong>Laser</strong>-Doppler-Spektrometer mit Anregung<br />

bei 655 nm, Messbereich Dopplerfrequenz<br />

0 bis 35 kHz<br />

Bildgebung<br />

Mikroskopie<br />

• Aufrechte <strong>und</strong> inverse Weitfeldmikroskope<br />

mit DIC <strong>und</strong> Phasenkontrast sowie<br />

Fluoreszenz<br />

• <strong>Laser</strong>-Scan-Mikroskop mit Anregungswellenlängen<br />

von 365 nm bis 647 nm<br />

• Rasterelektronenmikroskopie<br />

• FTIR-Mikroskopie<br />

Makroskopische Bildgebung<br />

• Fluoreszenzbildgebung<br />

– Handgehaltene 3-Kanal-Bildgebung<br />

für intraoperativen Einsatz<br />

– Kleintierbildgebung<br />

– jeweils über Operationsmikroskop<br />

oder Endoskop<br />

• 3-dimensionale Topographie mit Streifenprojektion<br />

• Zeitaufgelöste Streulicht- <strong>und</strong> Fluoreszenzbildgebung<br />

bis 300 ps Zeitauflösung<br />

•<br />

•<br />

Photonen-Dichtewellen-, Streulicht<strong>und</strong><br />

Fluoreszenzbildgebung bis 1 GHz<br />

Fluoreszenzlebensdauerbildgebung<br />

(FLI - fluorescence lifetime imaging)<br />

Phantome <strong>und</strong> Gewebemodelle<br />

•<br />

•<br />

Gewebeähnliche Phantome mit definierten<br />

optischen Parametern<br />

Streulichtphantome, Fluoreszenzphantome,<br />

Phantome für die Ramanstreuung<br />

– für die Entwicklung<br />

– für die Kalibration<br />

– für die Funktionsüberprüfung bei<br />

Herstellung <strong>und</strong> Service<br />

Monte-Carlo-Simulationen<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Streulichtausbreitung in Gewebe<br />

Elastische Streuung, Fluoreszenz,<br />

FRET, Ramanstreuung, Doppler-Verschiebung<br />

Simulation von kompletten Messvorgängen,<br />

Bildgebung, Spektroskopie<br />

Optimierung von Sensorkonzepten<br />

Funktionsmusterentwicklung <strong>und</strong> –bau<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Optikdesign<br />

Elektronik<br />

Ansteuerungs- <strong>und</strong> Auswertungssoftware<br />

Konstruktion <strong>und</strong> mechanische Fertigung<br />

<strong>Laser</strong>-Messtechnik<br />

•<br />

2-dimensionales Strahlprofil


•<br />

•<br />

•<br />

zeitaufgelöste Messung<br />

Leistungsmessung<br />

Klassifizierung<br />

Generelle Dienstleistungen<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Machbarkeitsstudien<br />

Erprobungen<br />

Risikoanalysen<br />

Marktstudien<br />

Literatur- <strong>und</strong> Patentrecherchen<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. Jürgen Helfmann<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter Biomedizinische Optik<br />

j.helfmann(at)LMTB.de<br />

Biomedizinische Optik<br />

<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />

Dienstleistungen<br />

27


Manuela Schwagmeier ist seit 2004 als technisch-wissenschaftli-<br />

che Mitarbeiterin bei der LMTB. Zu ihren Gebieten gehört auch<br />

die Charakterisierung von Proben, hier im Bild das Rasterelektronenmikroskop.<br />

Dessen Oberflächenanalysen helfen gerade, die<br />

Qualität der <strong>Laser</strong>strukturierung der verschiedenen Schichten<br />

einer Solarzelle zu beurteilen. Verschiedene mikroskopische Verfahren<br />

<strong>und</strong> die entsprechende Ausstattung sind aber für nahezu<br />

alle Bereiche der LMTB von zentraler Bedeutung.


Jürgen Helfmann<br />

Biomedical Optics<br />

Biomedical optics in LMTB covers the <strong>und</strong>erstanding<br />

and description of the propagation<br />

of light in turbid media such as soft<br />

and hard tissue. It comprises elastic scattering<br />

as well as fluorescence and Raman<br />

scattering in order to develop devices for<br />

diagnostics, therapy and life sciences.<br />

To give an overview of this field, examples<br />

will be presented of tissue optics, spectroscopy,<br />

imaging, molecular medicine and<br />

therapy in the following chapter.<br />

“Tissue optics“ are the basis for all our<br />

work. Using spatially resolved reflectance<br />

spectroscopy, absorption and scattering<br />

properties can be separated in order to determine<br />

in vivo concentrations of substances<br />

of interest, such as antioxidants in skin.<br />

Tissue-like phantoms can be made and optically<br />

characterized for the development<br />

of methods and for calibration purposes.<br />

Based on the <strong>und</strong>erstanding of light propagation,<br />

imaging methods are developed<br />

to allow for three dimensional reconstructions.<br />

All this represents the core competence<br />

of LMTB in biomedical optics.<br />

The article “Sensors for cleaning validation<br />

of surfaces“ is an example of fluorescence<br />

spectroscopic control for the cleaning, for<br />

instance, of medical devices.<br />

Different optical imaging modalities have<br />

been developed for diagnostics.<br />

<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />

Biomedizinische Optik<br />

“Optical imaging of rheumatoid arthritis“<br />

for example, is performed using photon<br />

density waves. The potential for an early<br />

and more sensitive diagnosis has been<br />

demonstrated in a study. The possibilities<br />

for medicine and biotechnology of a “Mobile<br />

in vivo laser scanning microscope“ are<br />

presented by miniaturization of the scanning<br />

head with MEMS-based mirrors. We<br />

meet the challenges of molecular medicine<br />

at different stages – screening of molecules,<br />

small animal imaging for pharmacological<br />

testing and devices for diagnostics, as well<br />

as therapy control in humans.<br />

“Optical screening in drug development“<br />

is presented using a fluorescence reader<br />

and an interferometric reader for labelfree<br />

screening. The support and control<br />

of therapy is carried out using a handheld<br />

device for “Fluorescence imaging“. This<br />

device enables sentinel lymph nodes to<br />

be fo<strong>und</strong> more safely and rapidly during<br />

cancer surgery. Fluorescence imaging can<br />

also be used during photodynamic therapy<br />

to monitor progress. LMTB has been<br />

involved in the evaluation and optimization<br />

of laser therapy and the development<br />

of laser application systems from<br />

the very beginning. New laser sources are<br />

always of interest and solid state lasers<br />

as illustrated by “Alternatives to the CO2 laser in surgery“ are now coming into<br />

focus.<br />

<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />

29


30 <strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />

Biomedizinische Optik<br />

Die Biomedizinische Optik umfasst das<br />

Verständnis <strong>und</strong> die Beschreibung der<br />

Lichtausbreitung in stark streuenden biologischen<br />

Weich- <strong>und</strong> Hartgeweben. Die<br />

elastische Streuung, Fluoreszenz <strong>und</strong> Ramanstreuung<br />

wird beschrieben, um die<br />

Umsetzung in anwendungsorientierte Geräte<br />

<strong>und</strong> Verfahren für Diagnostik, Therapie<br />

<strong>und</strong> Life Science zu betreiben.<br />

Um einen Überblick über dieses Arbeitsfeld<br />

zu geben, werden im folgenden Kapitel<br />

Beispiele von Entwicklungen aus den<br />

Bereichen Gewebeoptik, Spektroskopie,<br />

Bildgebung, molekulare <strong>Medizin</strong> <strong>und</strong> Therapie<br />

vorgestellt.<br />

Die „Lichtausbreitung in biologischen<br />

Geweben“ stellt die Basis für alle Untersuchungen<br />

dar. Durch Trennung von Absorption<br />

<strong>und</strong> Streuung durch abstandsabhängige<br />

Rückstreuspektroskopie ist eine<br />

Bestimmung von Stoffkonzentrationen in<br />

vivo (z.B. Antioxidantien an Haut) möglich.<br />

Bei der Methodenentwicklung <strong>und</strong><br />

zur Kalibration werden optische, gewebeähnliche<br />

Modelle (Phantome) eingesetzt.<br />

Zur Rekonstruktion von Schnittbildern aus<br />

Durchlichtmessungen ist das Verständnis<br />

über die Lichtausbreitung in biologischen<br />

Geweben notwendig, um entsprechende<br />

Rechenverfahren zur entwickeln. Diese<br />

Fähigkeiten stellen eine der Kernkompetenzen<br />

der LMTB dar.<br />

Jürgen Helfmann<br />

Die Erkennung der Belegung der Oberflächen<br />

von z.B. <strong>Medizin</strong>produkten nach Reinigungsprozessen<br />

ist Thema des Artikels<br />

„Optische Reinigungskontrolle“. Hierbei<br />

werden verschiedene spektroskopische<br />

Techniken der Fluoreszenzdetektion genutzt,<br />

um sehr empfindlich Belegungen<br />

über die Eigenfluoreszenz von Protein<br />

(möglich sind auch Kohlenstoff <strong>und</strong> Fette)<br />

zu detektieren.<br />

Im Bereich der Bildgebung wird durch<br />

optisch-tomographische Bildgebung mit<br />

Photonendichtewellen eine Verbesserung<br />

der „Früherkennung der rheumatoiden<br />

Arthritis“ angestrebt. Das optische Verfahren<br />

zeigt Ergebnisse, wenn mit Röntgenbildern<br />

noch keine Veränderungen<br />

detektiert werden können. Desweiteren<br />

ergab unsere Studie, dass optische Methoden<br />

potentiell sensitiver als Kernspintomographie<br />

(mit Kontrastmittelgabe)<br />

oder Arthro-Sonographie sind.<br />

Als mikroskopisches Bildgebungsverfahren<br />

hat sich die konfokale <strong>Laser</strong>scanningmikroskopie<br />

etabliert. Um diese in die<br />

<strong>Medizin</strong> <strong>und</strong> Biotechnologie einzuführen<br />

muss sie jedoch miniaturisiert <strong>und</strong> anwendungsfre<strong>und</strong>licher<br />

gestaltet werden.<br />

Dies ist uns mit dem Aufbau eines „mobilen<br />

In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskops“<br />

gelungen, in welchem das Licht mit einem<br />

MEMS-Mikrospiegel abgelenkt wird. Die<br />

molekulare <strong>Medizin</strong> gehört für die LMTB


Jürgen Helfmann<br />

zu den zukunftsweisenden Richtungen, in<br />

die wir uns in mehreren Ebenen weiter<br />

entwickeln – beim Finden von Molekülen,<br />

bei der Erprobung im Tier <strong>und</strong> beim Humaneinsatz.<br />

Wir entwickeln optische Auslesesysteme<br />

für die Wirkstoffforschung,<br />

stellen Systeme für die Kleintierbildgebung<br />

zur Verfügung <strong>und</strong> sind bereit für die humane<br />

Diagnostik <strong>und</strong> Therapiekontrolle.<br />

Beim Finden von Molekülen für den diagnostischen<br />

<strong>und</strong> therapeutischen Einsatz<br />

werden Methoden der molekularen Evolution<br />

eingesetzt, für die wir Verfahren für<br />

das „optische Screening für die molekulare<br />

Wirkstoffforschung“ bereitstellen. Dies<br />

beinhaltet Fluoreszenzverfahren wie auch<br />

Label-freie Interferenzmethoden.<br />

Mit der „intraoperativen Fluoreszenzbildgebung“<br />

wird der Bereich der Therapie-<br />

Unterstützung angesprochen <strong>und</strong> eine<br />

Methode vorgestellt, um dem Chirurgen<br />

für die Therapiekontrolle ein Hilfsmittel<br />

zum Auffinden von Wächterlymphknoten<br />

bzw. dem Behandler bei der photodynamischen<br />

Therapie ein Hilfsmittel zur Beurteilung<br />

des Therapiefortschrittes zu geben.<br />

Die Erforschung von <strong>Laser</strong>wirkungen <strong>und</strong><br />

die Gestaltung von Applikationssystemen<br />

für neu in den Fokus gerückte <strong>Laser</strong>quellen<br />

ist seit langer Zeit ein Thema für die<br />

LMTB. Die Möglichkeiten von Halbleiterlasern<br />

als „CO -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der<br />

2<br />

Chirurgie“ werden diskutiert.<br />

Biomedizinische Optik<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. Jürgen Helfmann<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter Biomedizinische Optik<br />

j.helfmann(at)LMTB.de<br />

<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />

31


Tissue optics<br />

32 Biomedizinische Optik<br />

Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />

Lichtausbreitung in<br />

biologischen Geweben<br />

In order to determine chromophore concentrations<br />

in turbid media, a spatially resolved<br />

reflectance set-up was developed<br />

and used to determine chromophore concentrations<br />

in skin. Furthermore, a diffuse<br />

optical tomography set-up for the 3D reconstruction<br />

of fluorescing objects in turbid<br />

samples was built. Monte Carlo calculations<br />

of the diffuse reflectance as well as<br />

Raman and fluorescence measurements<br />

were performed for various measurement<br />

geometries and detection. Durable tissue<br />

phantoms, with the optical properties of<br />

skin and fatty tissue, were constructed for<br />

the calibration and evaluation of measurements.<br />

Für Entwicklung neuer Verfahren für die<br />

optische Diagnostik, Sensorik <strong>und</strong> Therapie<br />

sind eine genaue Kenntnis der optischen<br />

Parameter <strong>und</strong> eine Beschreibung<br />

der Lichtausbreitung in Gewebe notwendig.<br />

Die optischen Parameter von Gewebe<br />

sind wellenlängenabhängig <strong>und</strong> umfassen<br />

Absorptionskoeffizient (µ ), Streukoeffi-<br />

a<br />

zient (µ ), Winkelverteilung der Streuung<br />

s<br />

(charakterisiert durch g-Faktor <strong>und</strong> Phasenfunktion)<br />

<strong>und</strong> Brechungsindex (n).<br />

Diese optischen Parameter beeinflussen<br />

auch die Messung inelastischer Prozesse<br />

wie Fluoreszenz oder Ramanstreuung. Für<br />

Diagnostik <strong>und</strong> Sensorik werden Absorp-<br />

tion <strong>und</strong> inelastische Streuung an Biomolekülen<br />

als Signalquelle genutzt, für therapeutische<br />

Zwecke die Absorption <strong>und</strong><br />

induzierte biochemische Prozesse im Zielgewebe.<br />

Die optischen Eigenschaften vieler Gewebetypen<br />

wurden bereits seit Jahren mit<br />

der Ulbrichtkugelmethode gemessen <strong>und</strong><br />

hausintern ein großer Datenpool angelegt,<br />

da nur wenige Daten in der Literatur<br />

verfügbar sind. Da optische Parameter<br />

jedoch intra- <strong>und</strong> interindividuell stark<br />

variieren können <strong>und</strong> diese Variationen<br />

zudem charakteristisch für pathologische<br />

Veränderungen sein können, müssen in<br />

vivo einsetzbare Methoden entwickelt<br />

werden. Für diesen Zweck eignen sich die<br />

abstandsabhängige Rückstreuspektroskopie<br />

<strong>und</strong> die optische Tomographie.<br />

Oben: Abstands- <strong>und</strong> Wellenlängenabhängigkeit<br />

der Rückstreuung. Unten: Beispielmessung an einer<br />

Hand.


Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />

Abstandsabhängige Rückstreuspektroskopie<br />

Durch die ortsaufgelöste Messung der elastischen<br />

Rückstreuung ist die Bestimmung<br />

eines Absorptionsspektrums unabhängig<br />

von den Streueigenschaften möglich [1,2].<br />

Aus den reinen Absorptionsspektren kann<br />

dann die Konzentration der Absorber, wie<br />

z.B. der Biomoleküle β-Karotin, Bilirubin,<br />

Hämoglobin, Desoxyhämoglobin, Melanin<br />

<strong>und</strong> Wasser bestimmt werden.<br />

Innerhalb des laufenden Projekts OptiVivo<br />

soll weiterhin untersucht werden, welche<br />

Detektionslimits erreicht werden <strong>und</strong> unter<br />

welchen Bedingungen eine tiefenabhängige<br />

Konzentrationsverteilung durch<br />

die Verwendung verschiedener Abstandsbereiche<br />

messbar ist. Gleichzeitig wird das<br />

Verfahren durch einen Faserapplikator<br />

mobil gemacht.<br />

Im Fall von Fluoreszenz- oder Ramanspektroskopie<br />

besteht eine gr<strong>und</strong>legende<br />

Schwierigkeit darin, dass die gemessenen<br />

Anpassung der Spektren einiger Absorber an das<br />

Absorptionsspektrum der Haut zur Bestimmung<br />

der Konzentration.<br />

Lichtausbreitung in<br />

biologischen Geweben<br />

Verteilung des Amplitudensignals des Fluoreszenzlichts<br />

am Fettmodell, ICG-Stab 10 -4 mol L -1 ,<br />

Ø 1,5 mm in unterschiedlichen Tiefen.<br />

Spektren von der Absorption <strong>und</strong> Streuung<br />

des Lichts in der Gewebematrix abhängen.<br />

Deshalb wurde das Messprinzip<br />

der abstandsabhängigen Rückstreuspektroskopie<br />

mit der Ramanspektroskopie<br />

in einem gemeinsamen Messkopf kombiniert.<br />

Wie am Beispiel von β-Karotin demonstriert<br />

wurde [3,4], ermöglicht dies<br />

die Konzentrationsbestimmung eines bestimmten<br />

Ramanstreuers unabhängig von<br />

den typischerweise stark variierenden Absorptions-<br />

<strong>und</strong> Streueigenschaften einer<br />

biologischen Probe. Untersuchungen zur<br />

Anwendbarkeit der Methode auf inhomogene<br />

Proben wie der menschlichen Haut<br />

sind im Gange.<br />

Diffus-optische Tomographie<br />

Mit der diffus-optischen Tomographie<br />

kann die dreidimensionale Verteilung optischer<br />

Parameter bestimmt <strong>und</strong> in Schnittbildern<br />

dargestellt werden.<br />

Biomedizinische Optik<br />

33


34 Biomedizinische Optik<br />

Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />

Lichtausbreitung in<br />

biologischen Geweben<br />

Hierfür wurde mit moduliertem <strong>Laser</strong>licht<br />

über die Oberfläche der Probe gescannt<br />

<strong>und</strong> für jede <strong>Laser</strong>position mit einer<br />

schnellen Kamera ein Bild der zurückgestreuten<br />

Licht- bzw. Fluoreszenzlichtintensität<br />

aufgenommen. Aus dieser Bilderserie<br />

wurde mit Hilfe eines speziellen Algorithmus<br />

die 3D-Darstellung eines fluoreszierenden<br />

Objekts innerhalb einer Probe mit<br />

vorher bekannten optischen Eigenschaften<br />

rekonstruiert.<br />

Monte-Carlo-Simulation der Lichtausbreitung<br />

in trüben Medien<br />

Der optische Strahlungstransport durch<br />

stark streuendes Gewebe kann – ähnlich<br />

dem „ray tracing“ im Optikdesign für<br />

nicht-streuende Materialien – mit Hilfe<br />

der Monte-Carlo-Simulation der Lichtpfa-<br />

de berechnet werden. Hiermit können alle<br />

interessierenden Größen wie beispielsweise<br />

Strahlungsverteilung, Absorption<br />

von Strahlung im Gewebe, Abstrahlung<br />

von Signalen an der Oberfläche, Fluoreszenzentstehung<br />

<strong>und</strong> -ausbreitung vorhergesagt<br />

werden.<br />

Somit kann ein optisches Messverfahren<br />

vor dem aufwändigen Bau eines Prototypen<br />

am Rechner in seinen möglichen Konfigurationen<br />

simuliert werden. Aber auch<br />

in der Phase der Optimierung, Fehlersuche<br />

<strong>und</strong> Fehlertoleranzbestimmung stellen<br />

Simulationsrechnungen ein effizientes<br />

Entwicklungswerkzeug dar.<br />

Im Rahmen der hier vorgestellten Projekte<br />

wurde der bisher im Haus verwendete<br />

Simulationsalgorithmus so verbessert,<br />

dass deutlich weniger Rechenzeit be-<br />

Simulierte Trajektorien von detektierten Ramanphotonen für eine spezielle<br />

Kombination von Anregungsspot- (grau) <strong>und</strong> Detektorgröße (grün).<br />

Rekonstruierte Schnittbilder der Fluorophorverteilung von Daten der diffus-optischen Tomographie.<br />

Originalpositionen der Fluoreszenzquellen sind durch rote Punkte markiert.


Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />

nötigt wird, <strong>und</strong> außerdem für variable<br />

Mess- <strong>und</strong> Probengeometrien ergänzt.<br />

Die Simulation wurde unter anderem für<br />

die Auswertung der abstandsabhängigen<br />

Rückstreumessungen verwendet. Der<br />

Code wurde außerdem um die Erzeugung<br />

<strong>und</strong> Propagation von Raman-gestreuten<br />

Photonen erweitert. Diese Methode wurde<br />

verwendet, um den Einfluss der optischen<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> der Messgeometrie<br />

auf Raman- oder Fluoreszenzsignale<br />

zu untersuchen. Für die Anwendung in<br />

der diffus-optischen Tomographie wurde<br />

der Einfluss des Mediums auf Intensität<br />

<strong>und</strong> Phase der Photonendichtewellen simuliert<br />

<strong>und</strong> mit Experimenten verglichen.<br />

Außerdem wurden Ergebnisse der Monte-<br />

Carlo-Simulation für das Rekonstruktionsverfahren<br />

verwendet.<br />

Gewebephantome zur Kalibration <strong>und</strong><br />

Evaluation der Messverfahren<br />

Für die Entwicklung von Diagnostik <strong>und</strong><br />

Sensorik ist es sehr wichtig, unter wohldefinierten<br />

Bedingungen die Genauigkeit<br />

<strong>und</strong> die Grenzen der Methoden zu bestimmen.<br />

Zu diesem Zweck werden optische<br />

Phantom benötigt, die stabile, wiederholbare<br />

Bedingungen bieten <strong>und</strong> aus Materialien<br />

bestehen, welche gewebeähnliche<br />

optische Eigenschaften besitzen.<br />

Zur Charakterisierung der oben beschriebenen<br />

Verfahren wurden mehrere speziell<br />

Lichtausbreitung in<br />

biologischen Geweben<br />

Oben: Fettmodell, homogene Matrix mit optischen<br />

Eigenschaften von Fettgewebe mit Bohrungen in<br />

unterschiedlicher Tiefe für zylindrische Tumorphantome<br />

mit verschiedenen ICG-Konzentrationen.<br />

Unten: Phantome mit optischen Eigenschaften<br />

von Haut aus Silikon.<br />

für die jeweilige Messaufgabe optimierte<br />

Phantome entwickelt.<br />

Zum einen wurde basierend auf einer<br />

Matrix aus transparentem Silikon mit<br />

Absorbern <strong>und</strong> Streuern eine Serie von<br />

Phantomen hergestellt, die die optischen<br />

Eigenschaften von Haut imitieren <strong>und</strong> an<br />

denen die abstandsabhängige Rückstreumessung<br />

evaluiert wurde. In eine weitere<br />

Reihe dieser Phantome wurde zusätzlich<br />

β-Karotin eingebracht, um die Veränderung<br />

des Ramansignals aufgr<strong>und</strong> variierender<br />

optischer Eigenschaften zu untersuchen.<br />

Für die diffus-optische Tomographie wurden<br />

für drei relevante klinische Anwendungen<br />

verschiedene Gewebephantome<br />

mit gewebeähnlichen optischen Parametern<br />

im nahinfraroten Spektralbereich<br />

aus Epoxidharz entwickelt: Ein Gefäßmodell<br />

zur Detektion angefärbter Plaques,<br />

Biomedizinische Optik<br />

35


36 Biomedizinische Optik<br />

Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />

Lichtausbreitung in<br />

biologischen Geweben<br />

ein Schichtsystems als Hautmodell mit<br />

fluoreszierenden Dysplasien unter der<br />

Oberfläche sowie ein Fettmodell zur Simulation<br />

des humanen Lymphsystems in<br />

Fettgewebe. Das Fettmodell ermöglicht<br />

zudem eine temporäre Applikation von<br />

fluoreszenzmarkierten Phantomen, d.h.<br />

zylindrischen Fettphantomen mit verschiedenen<br />

Konzentrationen des Fluorophors<br />

Indocyangrün (ICG), an verschiedenen<br />

Positionen <strong>und</strong> damit die Simulation<br />

einer tiefenabhängigen Detektion von z.B.<br />

Wächterlymphknoten. Ferner bietet dies<br />

die Möglichkeit, die Genauigkeit der 3D<br />

Rekonstruktion zu bestimmen.<br />

Die Arbeiten wurden mit Unterstützung<br />

durch den Berliner Senat <strong>und</strong> die<br />

EU (EFRE), FKZ 10138595 (OptiVivo) <strong>und</strong><br />

FKZ 10138596 (OptiTOM) durchgeführt.<br />

LITERATUR<br />

[1] S. Andree, C. Reble, J. Helfmann, I. Gersonde,<br />

and G. Illing: “Spatially resolved reflectance to<br />

deduce absorption and reduced scattering coefficients“,<br />

Proc. SPIE 7368, 73680I (2009)<br />

[2] S. Andree, C. Reble, J. Helfmann, I. Gersonde,<br />

and G. Illing: “Spatially resolved reflectance to<br />

deduce absorption and reduced scattering coefficients“,<br />

J. Biomed. Opt. (2010), in revision<br />

[3] C. Reble, I. Gersonde, S. Andree, J. Helfmann,<br />

G. Illing: “Correction of Raman signals for<br />

tissue optical properties“, Proc. SPIE 7368,<br />

73680C (2009)<br />

[4] C. Reble, I. Gersonde, S. Andree, H. J. Eichler,<br />

J. Helfmann: “Quantitative Raman spectroscopy<br />

in turbid media“, J. Biomed. Opt. 15(3),<br />

e-first (2010)<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. Jürgen Helfmann<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter Biomedizinische Optik<br />

j.helfmann(at)LMTB.de


Hans-Joachim Cappius, Franz-Josef Schmitt, Heinrich Südmeyer<br />

Sensor for cleaning validation of surfaces<br />

In this project we developed different optical<br />

sensors for three different scenarios.<br />

The first was for the meat production industry,<br />

where machines are cleaned and<br />

mostly tested for living microbes. The sensor<br />

here incorporates a mini spectrometer<br />

and uses a notebook computer to detect<br />

the fluorescence of proteins down to a<br />

level of 0.5 µg albumin/cm².<br />

The second scenario, pharmaceutical drug<br />

detection, uses absorption spectroscopy<br />

but has yet to be improved for measurements<br />

on rough and topologically varying<br />

surfaces. For this purpose different measurement<br />

heads are required for diffuse<br />

and specular reflection.<br />

Lastly, a long and thin lumen as is fo<strong>und</strong> in<br />

the working channel of endoscopes, can<br />

be inspected using both time-resolved<br />

fluorescence and a specially developed<br />

side-firing fiber.<br />

In den Bereichen der Lebensmittelherstellung<br />

oder Aufbereitung von medizinischen<br />

Instrumenten ist die Überprüfung einer<br />

durchgeführten Reinigung wichtig genug,<br />

um eigene Verfahren zur Reinigungsvalidierung<br />

zu entwickeln. In der Herstellung<br />

pharmakologischer Wirkstoffe ist dies zur<br />

Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung<br />

unumgänglich.<br />

Optische Reinigungskontrolle<br />

Derzeit eingesetzte Verfahren basieren<br />

auf dem Proteinnachweis mit nass-chemischen<br />

Methoden, bzw. der HPLC (high<br />

pressure liquid chromatography). Diese<br />

Verfahren durch optische Methoden zu<br />

ersetzten, die berührungsfrei <strong>und</strong> ohne<br />

Verbrauch von Agentien arbeiten können,<br />

war Ziel dieses Projektes.<br />

• Zum Erzielen der Projektergebnisse<br />

wurden drei verschiedene Ansätze<br />

verfolgt, die einen unterschiedlichen<br />

Branchenbezug aufweisen:<br />

• Lebensmittelverarbeitung - fluoreszenzoptische<br />

Detektion von Proteinen<br />

(auch Kohlenhydrate <strong>und</strong> Fette fluoreszieren)<br />

mit 280 nm Anregungswellenlänge<br />

• Wirkstoffherstellung - Absorptionsspektroskopie<br />

mit UV-Anregung (nicht<br />

fluoreszierende Stoffe absorbieren oft<br />

bei 230–270 nm)<br />

• <strong>Medizin</strong>technik - hier geht es speziell<br />

um die Proteindetektion in langen, engen<br />

Lumen mit Messtechnik analog zu<br />

der in der Lebensmittelverarbeitung<br />

verwendeten<br />

Bisher etablierte Grenzwerte<br />

In der EN ISO 15883 sind für die <strong>Medizin</strong>technik<br />

zu prüfende Anschmutzungen <strong>und</strong><br />

Verfahren zum Proteinnachweis genannt.<br />

Hierbei ist für die empfindlichste OPA-Methode,<br />

einem Eluationsverfahren mit photometrischem<br />

Nachweis, eine als unbe-<br />

Biomedizinische Optik<br />

37


Crile-Klemme, gerade Ausführung.<br />

38 Biomedizinische Optik<br />

Optische Reinigungskontrolle<br />

deutend geltende, konkrete Extinktion in<br />

der prEN ISO 15 883 angegeben worden,<br />

die nach unseren Rechnungen im Bereich<br />

von 0,015 µmol OPA-sensitive Aminogruppen<br />

je Instrument bzw. Prüfkörper liegt.<br />

Hierbei liegt die Nachweisgrenze bezogen<br />

auf 5 mL Elutionsvolumen bei 0,09 µmol<br />

OPA-sensitive Aminogruppen/Instrument<br />

bzw. 96 µg Protein/Instrument (Proteingehalt<br />

in 200 µl Schafblut; 22,6 µmol OPAsensitive<br />

Aminogruppen). Setzt man eine<br />

Fläche einer Crile-Klemme mit 45 cm² an,<br />

so ergibt sich bei Gleichverteilung eine<br />

Belegung von 2,1 µg Protein/cm². Die von<br />

uns entwickelten optischen Verfahren sind<br />

deutlich sensibler (< 0,5 µg Protein/cm²).<br />

Die lebensmittelverarbeitende Industrie<br />

legt ihr Hauptaugenmerk auf lebende Mikroorganismen,<br />

wobei an kritischen Punkten<br />

durch Abklatsch einer 16 cm² großen<br />

Nähragarplatte (oder Abstrich einer definierten<br />

Fläche) eine maximal zulässige<br />

Konzentration von z.B. 200 KBE (kolonie-<br />

Hans-Joachim Cappius, Franz-Josef Schmitt, Heinrich Südmeyer<br />

bildenden Einheiten) jeweils durch den<br />

Betrieb festgelegt wird.<br />

In der Wirkstoffherstellung wird aufgr<strong>und</strong><br />

der unterschiedlichen <strong>und</strong> auch unterschiedlich<br />

potenten Wirkstoffe mit der zulässigen<br />

Restwirkstoffdosis von z.B. 1/100<br />

der Wirkdosis als Grenzwert gearbeitet.<br />

Dies ist in höchstem Maße stoffspezifisch.<br />

Laboraufbauten<br />

Die fluoreszenzoptische Messapparatur<br />

wurde mit Mini-Spektrometer <strong>und</strong> Notebook<br />

für den Einsatz in einem fleischverarbeitenden<br />

Betrieb als Labordemonstrator<br />

gestaltet <strong>und</strong> auch im Feld getestet. Dies<br />

ermöglicht vor der Erstellung des Demonstrators<br />

eine Austestung der Funktionalität<br />

<strong>und</strong> Reduktion auf die im Betrieb<br />

Portabler Messkopf mit UV-LED (unten vorn am<br />

Messkopf mit Kabel zur Stromversorgung) im Einsatz<br />

in einem Trichter eines industriellen Fleischwolfes.


Hans-Joachim Cappius, Franz-Josef Schmitt, Heinrich Südmeyer<br />

benötigen Mess- <strong>und</strong> Anzeigedaten. Der<br />

Demonstrator erreicht eine Detektionsempfindlichkeit<br />

von 0,5 µg Albumin/cm².<br />

Der Test war erfolgreich, <strong>und</strong> es konnte<br />

sowohl gezeigt werden, dass die mikrobiologischen<br />

<strong>und</strong> optischen Messungen<br />

korrelierten, als auch die Eignung zur<br />

empfindlichen Messung unter Normalbeleuchtung.<br />

Mit der optischen Methode wurden selbst<br />

bei vernachlässigbarer Belegung mit Mikroorganismen<br />

(nach der Reinigung) signifikante<br />

Proteinbelegungen detektiert.<br />

Die Laboraufbauten für die UV-Absorptionsmessung<br />

zeigten die Notwendigkeit,<br />

für gerichtet spiegelnde Untergründe (poliertes<br />

Metall) <strong>und</strong> diffus spiegelnde Untergründe<br />

(Fliese, sandgestrahlte Metalle)<br />

unterschiedliche Messköpfe zu verwenden.<br />

Mit einem Faserbündel mit zentraler<br />

Beleuchtungsfaser wird derzeit versucht,<br />

Einsatz des portablen Messkopfes (linke Hand des<br />

Messenden) <strong>und</strong> Fasersonde (in der Maschine) mit<br />

Spektrometer (Umhängetasche) <strong>und</strong> Notebook<br />

(nicht gezeigt).<br />

Optische Reinigungskontrolle<br />

Prinzipskizze für eine Faser zur seitlichen Anregung<br />

<strong>und</strong> Detektion.<br />

die Bedingungen zu untersuchen, unter<br />

denen ein Kratzer auf einem polierten<br />

Untergr<strong>und</strong> kein falsch positives Signal liefert.<br />

Der Aufbau zum Durchfahren der Fasersonde<br />

durch ein enges Lumen z.B.<br />

im Arbeitskanal von Endoskopen sowie<br />

die Fasersonde mit seitlicher, fokussierter<br />

Abstrahlung wurden entwickelt <strong>und</strong><br />

erfolgreich getestet. Die verwendeten<br />

Schlauchmaterialien der Endoskope sind<br />

fluoreszierend, weshalb eine zeitaufgelöste<br />

Fluoreszenzmessung zum Einsatz<br />

kommt, die mit hoch repetitiven kurzen<br />

Messpulsen eine Erkennung von Proteinbelegungen<br />

ermöglicht.<br />

Weiteres Vorgehen<br />

Im weiteren Projektverlauf werden wir<br />

die Laboraufbauten charakterisieren <strong>und</strong><br />

die erzielbaren Grenzkonzentrationen in<br />

anwendungsnahen Szenarien überprüfen.<br />

Der Industriepartner hat einen Demonstrator<br />

entwickelt. Erste Testmessungen<br />

liefen erfolgreich. Die Ergebnisse weiterer<br />

Feldversuche werden mit den Verantwortlichen<br />

für Reinigungskontrolle diskutiert.<br />

Biomedizinische Optik<br />

39


40 Biomedizinische Optik<br />

Die Arbeiten wurden mit Unterstüt-<br />

zung durch das B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Bildung <strong>und</strong> Forschung durchgeführt<br />

(FKZ 01 RI 0645 A).<br />

LITERATUR<br />

[1] H. Südmeyer, F.-J. Schmitt, H.-J. Cappius and<br />

H. J. Eichler: “<strong>Laser</strong> induced fluorescence for<br />

contamination control“, IV. International Conference<br />

on <strong>Laser</strong> Processes and Components,<br />

Shanghai March 17th- 18th 2009<br />

[2] F.-J. Schmitt, H. Südmeyer, K. Reineke, I. Kahlen,<br />

J. Börner, M. Schöngen, P. Hätti, H. J. Eichler,<br />

H.-J. Cappius: “Fast and non-invasive optical<br />

study of protein films on surfaces“, DPG 2010,<br />

Regensburg, 21.3.2010-26.3.2010<br />

Kontakt<br />

Dipl.-Ing. Hans-Joachim Cappius<br />

Technischer Leiter<br />

h.cappius(at)LMTB.de<br />

Dipl.-Phys. Franz-Josef Schmitt<br />

TU Berlin<br />

schmitt(at)physik.tu-berlin.de<br />

Dipl.-Phys. Heinrich Südmeyer<br />

TU Berlin<br />

heinrich.suedmeyer(at)tu-berlin.de<br />

Hans-Joachim Cappius, Franz-Josef Schmitt, Heinrich Südmeyer<br />

Optische Reinigungskontrolle


Uwe Netz<br />

Optical imaging of rheumatoid arthritis<br />

Over a period of more than 10 years, the<br />

optical tomography of small joints with<br />

rheumatoid arthritis has been the focus of<br />

collaboration between the group of Prof.<br />

Beuthan at Charité-Universitätsmedizin<br />

Berlin and Prof. Hielscher at Columbia<br />

University, New York. During this period,<br />

several instruments for clinical use have<br />

been realized and tested in cooperation<br />

with Prof. Müller at the Uniklinikum in<br />

Göttingen. The current project uses GHz<br />

modulation of laser light intensity to monitor<br />

changes in scattering and absorption<br />

more sensitively. First reconstructions<br />

have shown an improved classification of<br />

diseased joints compared to previous instruments.<br />

Die Rheumatoide Arthritis (RA) zerstört<br />

in Entzündungsschüben auf schmerzhafte<br />

Weise Gelenkknorpel <strong>und</strong> -knochen.<br />

Eine Früherkennung ist Voraussetzung<br />

für einen zielgerichteten <strong>und</strong> schnell wirkenden,<br />

kontrollierten Therapieansatz.<br />

Im Frühstadium der RA zeigen entzündete<br />

Gelenke deutliche Veränderungen der<br />

optischen Eigenschaften, also der Lichtabsorption<br />

<strong>und</strong> Lichtstreuung, in den Gelenkbestandteilen.<br />

Mittels nicht-invasiver<br />

optischer Bildgebung ist es somit möglich,<br />

die funktionellen <strong>und</strong> morphologischen<br />

Veränderungen im Gelenk ohne Gabe von<br />

Früherkennung der<br />

rheumatoiden Arthritis<br />

Kontrastmitteln darzustellen. Dies stellt<br />

eine wertvolle Ergänzung in der Diagnose<br />

<strong>und</strong> der Therapiekontrolle bei RA-Patienten<br />

dar.<br />

In einer über zehnjährigen Zusammenarbeit<br />

mit der AG <strong>Medizin</strong>ische Physik <strong>und</strong><br />

Optische Diagnostik von Prof. Beuthan<br />

an der Charité <strong>und</strong> der Gruppe um Prof.<br />

Hielscher, Departments of Biomedical Engineering<br />

and Radiology, Columbia University,<br />

New York, wurde zunächst ein<br />

neues optisch-tomographisches System<br />

entwickelt, welches eine zweidimensionale<br />

Bildgebung der Verteilung der optischen<br />

Parameter in Fingergelenken ermöglicht.<br />

Ein <strong>Laser</strong>-Scanner (SLOT – Sagittal <strong>Laser</strong><br />

Optical Tomography) erfasst orts- <strong>und</strong><br />

winkelabhängig die Streulichtverteilung<br />

an den Gelenken. Diese optischen Signale<br />

werden einem Verfahren zur Rekonstruktion<br />

von tomographischen Schnittbildern<br />

der durchleuchteten Ebene zugeführt.<br />

Der Scanner wurde nach den Bedürfnissen<br />

klinischer Untersuchungen aufgebaut<br />

<strong>und</strong> eine erste klinische Evaluation durchgeführt,<br />

zusammen mit der Abteilung für<br />

Nephrologie <strong>und</strong> Rheumatologie von Prof.<br />

Müller an der Georg-August-Universität<br />

Göttingen. In den Untersuchungen konnten<br />

mit SLOT im Vergleich mit klinischen<br />

<strong>und</strong> Ultraschall-Bef<strong>und</strong>en Gelenke sicher<br />

als entzündet beurteilt werden.<br />

Biomedizinische Optik<br />

41


42 Biomedizinische Optik<br />

Früherkennung der<br />

rheumatoiden Arthritis<br />

Uwe Netz<br />

Klinische Evaluation des optischen GHz-Tomohängig<br />

beim Gelenkdurchtritt verformt<br />

wird <strong>und</strong> mit einem ebenfalls ultraschnell<br />

modulierbaren Flächendetektor <strong>und</strong> intelligenter<br />

Analysetechnik detektiert wird.<br />

Amplituden- <strong>und</strong> Phasenänderung durch<br />

das Gelenk werden nach ortsabhängiger<br />

Messung zum tomographischen Bild umgerechnet.<br />

Zusätzlich wurde mit einem<br />

speziell entwickelten 3D-<strong>Laser</strong>scanner die<br />

Oberflächengeometrie des Fingers erfasst<br />

graphen<br />

<strong>und</strong> für die Rekonstruktion der optischen<br />

Parameter im Gelenk zu einem 3D-Modell<br />

Optische GHz-Tomographie<br />

des Fingers aufbereitet. Wie schon in vor-<br />

Im Anschluss wurden in einer Fortsetzung herigen Projekten arbeitete die Arbeits-<br />

der Kooperation eine Verbesserung des gruppe in New York an der Mathematik<br />

Bildkontrastes sowie der Ortsauflösung zur Rekonstruktion, die klinische Evaluati-<br />

<strong>und</strong> damit eine verbesserte Empfindlichon wurde wieder am Uniklinikum Göttinkeit<br />

gegenüber frühen Gelenkverändegen durchgeführt.<br />

rungen angestrebt. Dazu wurde ein neues Für eine verbesserte Einordnung der Pa-<br />

tomographisches Verfahren eingesetzt, tienten in verschiedene Klassen (Gruppen<br />

welches die Phasenbeziehungen von von Symptomen) wurden sowohl Ultra-<br />

hochfrequent modulierter <strong>Laser</strong>strahlung schall- als auch Kernspintomographiebil-<br />

analysiert <strong>und</strong> dabei sehr empfindlich auf der der untersuchten Finger ausgewertet.<br />

Änderung der Absorptions-<br />

<strong>und</strong> Streuparameter<br />

im Gelenk reagiert. Aus<br />

einem <strong>Laser</strong>strahl wird<br />

dabei durch Modulation<br />

bis in den GHz-Bereich<br />

eine periodisch pulsierendePhotonendichtewelle<br />

(PDW) erzeugt, deren<br />

3D-Fingerscanner <strong>und</strong> Optische Tomogramme eines ges<strong>und</strong>en (oben) <strong>und</strong><br />

Wellenfront gewebeab- arthritischen Fingers (unten), Darstellung des Absorptionskoeffizienten.


Uwe Netz<br />

Im Ergebnis konnte eine im Vergleich zur<br />

vorherigen Studie verbesserte dreidimensionale<br />

Darstellung der optischen Parameter<br />

sowie eine erhöhte Sensitivität <strong>und</strong><br />

Spezifität des Verfahrens erreicht werden.<br />

Die Arbeiten zur optischen Tomographie<br />

an Fingergelenken werden zusammen mit<br />

der Charité <strong>und</strong> der Columbia University<br />

mit Unterstützung durch das „National<br />

Institute of Arthritis and Musculoskeletal<br />

and Skin Diseases“ (NIAMS), USA, durchgeführt<br />

(Grant-Nr. R01-AR-46255).<br />

LITERATUR<br />

[1] A. K. Scheel, M. Backhaus, A. D. Klose, B. Moa-<br />

Anderson, U. J. Netz, K.-G. A. Hermann, J. Beuthan,<br />

G. A. Müller, G. R. Burmester, A. H. Hielscher:<br />

“First clinical evaluation of sagittal laser<br />

optical tomography for detection of synovitis<br />

in arthritic finger joints”, Ann. Rheum. Dis. 64,<br />

239-245 (2005)<br />

[2] U. J. Netz, J. Beuthan, A. H. Hielscher: “Multipixel<br />

system for gigahertz frequency-domain<br />

optical imaging of finger joints”, Rev. Sci. Instrum.<br />

79 (3), 034301 (2008)<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. medic. Uwe Netz, Dipl.-Phys.<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

u.netz(at)LMTB.de<br />

Früherkennung der<br />

rheumatoiden Arthritis<br />

Biomedizinische Optik<br />

43


44 Biomedizinische Optik<br />

Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />

Mobile in vivo laser scanning microscope<br />

Confocal laser scanning microscopy (cLSM)<br />

is a powerful tool for in vivo imaging of tissue<br />

to depths of about 150 μm. However<br />

the requirements for in vivo use cannot be<br />

met with table top microscopes. Therefore<br />

a cLSM was designed which can excite<br />

indocyanine green (ICG) at a wavelength<br />

of 682 nm with an emission wavelength<br />

between 730 nm and 850 nm. The excitation<br />

light is used in parallel for the acquisition<br />

of reflectance images.<br />

Die konfokale <strong>Laser</strong>-Scanning-Mikroskopie<br />

(cLSM) ist ein leistungsfähiges Verfahren<br />

zur Darstellung kompakter Gewebestrukturen.<br />

Dabei werden mit konventionellen<br />

Tischmikroskopen Darstellungen von Gewebebereichen<br />

bis zu etwa 150 µm Tiefe<br />

erzielt.<br />

Konfokale Mikroskope in der In-vivo-<br />

Diagnostik<br />

Neben der unbestrittenen Leistungsfähigkeit<br />

dieser Mikroskope sind die Anforderungen<br />

für einen In-vivo-Einsatz häufig<br />

nur ungenügend erfüllt. Dies betrifft insbesondere<br />

die Fragen der Zugänglichkeit<br />

des Untersuchungsfeldes <strong>und</strong> der Handhabung<br />

der Geräte. Daher gib es seit einiger<br />

Zeit Bemühungen, das leistungsfähige Verfahren<br />

der konfokalen Mikroskopie durch<br />

Miniaturisierung <strong>und</strong> Flexibilisierung auch<br />

Rijk Schütz, Ingo Gersonde, Jürgen Helfmann<br />

Schematische Darstellung des Prinzips der konfokalen<br />

<strong>Laser</strong>-Scanning-Mikroskopie.<br />

in einem breiteren Umfang für die In-vivo-<br />

Diagnostik verfügbar zu machen [1].<br />

Das Spektrum dieser Bemühungen reicht<br />

von der Miniaturisierung konventioneller<br />

Komponenten über den Einsatz distal angeordneter<br />

Faserbündel in Endoskopen<br />

oder piezoelektrisch bewegten Single-Mode-Fasern<br />

zum Scannen bis hin zu MEMSbasierten,<br />

elektrostatisch getriebenen<br />

Mikroscannern. Letzteres stellt einen Ansatz<br />

dar, der in der LMTB über Jahre hinweg<br />

verfolgt wurde [2]. In diesem Bereich<br />

wurde von der LMTB mit verschiedenen<br />

Partnern ein umfangreiches Know-how<br />

gewonnen.<br />

Das zum Einsatz kommende Verfahren<br />

für die mikroskopische Bildgebung ist das<br />

oben gezeigte Prinzip der konfokalen <strong>Laser</strong>-Scanning-Mikroskopie.<br />

Das von einem<br />

<strong>Laser</strong> stammende Beleuchtungslicht wird<br />

über eine Single-Mode-Faser zu einer in


Rijk Schütz, Ingo Gersonde, Jürgen Helfmann<br />

Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />

zwei Achsen ablenkenden Scannereinheit<br />

geführt. Der abgelenkte Strahl wird über<br />

ein Mikroskopobjektiv auf das zu untersuchende<br />

Areal abgebildet. Das entstehende<br />

Fluoreszenz- <strong>und</strong> Reflexionslicht wird<br />

auf dem umgekehrten Weg in die Faser<br />

eingekoppelt <strong>und</strong> durch entsprechende<br />

Strahlteiler jeweils einem Detektor zugeführt.<br />

Durch die Ortszuordnung der Signale<br />

entstehen schließlich ein Fluoreszenz<strong>und</strong><br />

ein Reflexionsbild.<br />

Die Faser fungiert in diesem Prinzip als<br />

konfokale Blende, wodurch sowohl in lateraler,<br />

als auch in axialer Richtung eine<br />

erhöhte Auflösung erzielt wird <strong>und</strong> Licht<br />

von außerhalb der Beobachtungsebene<br />

effizient unterdrückt wird.<br />

Das für das oben beschriebene Prinzip erforderliche<br />

Miniaturobjektiv ist von der<br />

LMTB entwickelt <strong>und</strong> anschließend gefertigt<br />

worden. Damit sind bei einer Baugröße<br />

von 5 mm Durchmesser <strong>und</strong> 7 mm Länge<br />

Lissajous-Pattern infolge der harmonischen Auslenkung<br />

des zweiachsigen Mikrospiegels.<br />

beugungsbegrenzte Abbildungen in einem<br />

Bildfeld von 300 µm x 300 µm mit<br />

einer lateralen Auflösung von besser als<br />

1 µm erzielbar. Die realisierte Tiefenauflösung,<br />

also in axialer Richtung, liegt unter<br />

10 µm. Durch Veränderung der Faserposition<br />

kann das Bildfeld innerhalb des Gewebes<br />

in verschiedene Tiefen verschoben<br />

werden, womit dreidimensionale Bildinformation<br />

gewonnen wird.<br />

Das Herzstück der Scannereinheit bildet<br />

ein kardanisch aufgehängter, elektrostatisch<br />

angetriebener Mikrospiegel (IPMS<br />

Dresden), welcher um beide Achsen resonant<br />

schwingt. Die daraus resultierende<br />

Lissajous-Trajektorie (vgl. Abbildung)<br />

rastert in einem Durchlauf (ca. 1–2 s) das<br />

gesamte Bildfeld in hoher Auflösung ab.<br />

Die aus dem Antriebsprinzip des Spiegels<br />

resultierende Bewegung stellt im Gegensatz<br />

zu klassischen Zeilenscannern eine<br />

Besonderheit unseres Ansatzes dar. Die<br />

2D-Bildinformation ist nach der Datenerfassung<br />

für die Darstellung zu rekonstruieren,<br />

<strong>und</strong> es sind besondere Anforderungen<br />

an die Steuerelektronik bzgl. verschiedener<br />

Phasenlagen zu beachten.<br />

Das skizzierte System ist weitestgehend<br />

variabel in seinen gr<strong>und</strong>sätzlichen Einsatzparametern.<br />

Für spezielle Anwendungen<br />

im dermatologischen Bereich wurde neben<br />

den genannten optischen Auflösun-<br />

Biomedizinische Optik<br />

45


46 Biomedizinische Optik<br />

Rijk Schütz, Ingo Gersonde, Jürgen Helfmann<br />

Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />

gen Wert auf die Anregbarkeit von Indo-<br />

cyangrün (ICG) bzw. der Detektierbarkeit<br />

von dessen Fluoreszenz im Bereich zwischen<br />

730–850 nm gelegt. Das Objektiv<br />

wurde für eine Gewebetiefe von 100 µm<br />

optimiert, wobei eine geringe Bildfeldkrümmung<br />

(Positionsabweichung nur wenige<br />

µm) für den Einsatz in kompaktem<br />

Gewebe zugelassen wurde.<br />

Die Miniaturisierung <strong>und</strong> Umsetzung des<br />

beschriebenen Ansatzes stellte eine Reihe<br />

technologischer <strong>und</strong> interdisziplinärer Herausforderungen<br />

dar, insbesondere beim<br />

Anschwingen des Spiegels <strong>und</strong> der Bilddarstellung.<br />

Im Ergebnis ist eine vielseitig<br />

einsetzbare Scannerplattform entstanden.<br />

Eine erste Umsetzung dieses MiniaturcLSM<br />

für spezielle dermatologische Fragestellungen<br />

zeigt folgende Abbildung als<br />

Prototyp.<br />

Prototyp eines miniaturisierten konfokalen LSM<br />

für dermatologische Anwendungen.<br />

Die nachfolgende Abbildung zeigt einen<br />

optischen Schnitt von massiver, kompakter<br />

Schweinehaut in 50 µm Tiefe als Fluoreszenzbild<br />

nach ICG-Färbung <strong>und</strong> Anregung<br />

mit 682 nm. Die Fluoreszenz wurde<br />

oberhalb von 730 nm erfasst.<br />

Fluoreszenzdarstellung intakter Schweinehaut<br />

nach ICG-Färbung (200 µm x 200 µm) in 50 µm<br />

Tiefe.<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen exem-<br />

plarisch Zellkulturen auf planen Trägern<br />

abgebildet durch das miniLSM.<br />

Remissionsdarstellung von CHO-Zellen auf planem<br />

Träger, Bildfeld 200 µm x 200 µm.<br />

Die erzielten Ergebnisse zeigen die Möglichkeiten<br />

der Miniaturisierung des konfokalen<br />

bildgebenden Verfahrens <strong>und</strong> der<br />

dadurch erreichbaren Mobilität <strong>und</strong> Flexibilität.<br />

Die hier gezeigten Aufnahmen aus


Rijk Schütz, Ingo Gersonde, Jürgen Helfmann<br />

Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />

Fluoreszenzdarstellung von CHO-Zellen auf planem<br />

Träger, Bildfeld 370 µm x 370 µm.<br />

den Bereichen der Dermatologie <strong>und</strong> der<br />

Zelluntersuchungen stellen nur einen kleinen<br />

Ausschnitt der möglichen zukünftigen<br />

Einsätze dar. Die Integration einer automatisierten<br />

Faserverschiebung lässt neben<br />

der Erfassung eines „optischen Schnittes“<br />

auch die automatisierte Generierung von<br />

Bildstapeln <strong>und</strong> damit eine dreidimensionale<br />

Bildgebung zu.<br />

Angepasste Objektive oder Strahlungsquellen<br />

ermöglichen neben dem biologischen<br />

Einsatz auch eine Vielzahl technischer<br />

Anwendungen, z.B. im Bereich der<br />

Prozesskontrolle.<br />

Die Arbeiten wurden mit Unterstützung<br />

durch den Berliner Senat, kofinanziert<br />

mit Mitteln der EU (EFRE), durchgeführt<br />

(FKZ 10129002 <strong>und</strong> 10129003).<br />

LITERATUR<br />

[1] J. Helfmann, R. Schütz, I. Gersonde, G. Illing:<br />

“MEMS-based confocal laser scanning microscope<br />

for in vivo imaging”, in Photonic Materials,<br />

Devices, and Applications III. Proc. SPIE<br />

7366, pp. 73671P-73671P-6, 2009<br />

[2] U. Hofmann, S. Mühlmann, M. Witt, K. Dörschel,<br />

R. Schütz, and B. Wagner: “Electrostatically<br />

driven micromirrors for a miniaturized<br />

confocal laser scanning microscope” in Miniaturized<br />

Systems with Micro-Optics and MEMS,<br />

Proc. SPIE 3878, pp. 29–38, (Santa Clara),<br />

1999.<br />

Kontakt<br />

Dipl.-Ing. Rijk Schütz<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

r.schuetz(at)LMTB.de<br />

Biomedizinische Optik<br />

47


48 Biomedizinische Optik<br />

Optical Screening in Drug Development<br />

Optisches Screening für die<br />

molekulare Wirkstoffforschung<br />

Molecular drugs for diagnostics and therapy<br />

have to fulfill many criteria among<br />

which are certain properties of affinity,<br />

chemical resistance and binding kinetics.<br />

The most common technology for finding<br />

suitable molecules is high throughput<br />

screening. In a different approach we use<br />

molecular evolution of peptides in order<br />

to save time in the development of new<br />

molecules with optimized properties.<br />

For this purpose optical readout devices<br />

are required that are capable of measuring<br />

the kinetics of whole peptide libraries,<br />

are highly sensitive and are able to measure<br />

label free.<br />

The highly sensitive measurement of kinetics<br />

uses total internal reflection fluorescence<br />

excitation and detection (TIRF).<br />

When certain affinities are looked after,<br />

label free detection of the kinetics based<br />

on interference spectroscopy can be used<br />

preferentially.<br />

Bei der Suche nach geeigneten Molekülen<br />

zum Einsatz für die Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

müssen in der Wirkstoffforschung Eigenschaften<br />

wie Bindekonstante, chemische<br />

Beständigkeit <strong>und</strong> Reaktionsgeschwindigkeit<br />

quantitativ ermittelt werden. Diese<br />

Größen müssen hochempfindlich <strong>und</strong> parallel<br />

an mehreren Messspots gleichzeitig<br />

erfasst werden. Das Standardverfahren<br />

Jürgen Helfmann, Rijk Schütz, Ihar Shchatsinin<br />

hierfür ist die Fluoreszenzmarkierung eines<br />

Reaktionspartners <strong>und</strong> der Nachweis<br />

dieser Fluoreszenz. Der Vorteil ist die einfache<br />

Handhabung <strong>und</strong> die hohe Empfindlichkeit.<br />

Der Nachteil ist die Notwendigkeit<br />

der chemischen Kopplung eines Fluorophors<br />

an das gesuchte Molekül, welche<br />

das chemische Verhalten des Wirkstoffs<br />

beeinflusst <strong>und</strong> damit zu falschen Ergebnissen<br />

führen kann. Deshalb strebt man<br />

einen Label-freien Nachweis an, der diesen<br />

Nachteil nicht aufweist. Dafür muss<br />

in der Regel in Kauf genommen werden,<br />

dass die Empfindlichkeit nicht so hoch ist,<br />

wie bei der Detektion per Fluoreszenz.<br />

Die LMTB arbeitet in einem Verb<strong>und</strong> (Ver-<br />

b<strong>und</strong> PLOMS sowie Nachfolgeverb<strong>und</strong><br />

OPTOPROBE) an der Etablierung einer<br />

Plattform zur Wirkstoffforschung auf der<br />

Basis von Peptiden - unser Beitrag hierbei<br />

ist der optische Nachweis beim Screening<br />

von Bibliotheken. Für den hochempfindlichen<br />

Nachweis bei geringer Affinität wird<br />

die Fluoreszenz genutzt. In Epifluoreszenzanordnung<br />

werden Endpunktbestimmungen<br />

von Reaktionen durchgeführt<br />

<strong>und</strong> in evaneszenter Anregung können<br />

Kinetiken erfasst werden. Bei geringerer<br />

Empfindlichkeit, aber dafür ohne Fluoreszenzlabel,<br />

kann durch interferometrischen<br />

Nachweis im Bereich größerer Affinität gemessen<br />

werden (Projekt LAFA).


Jürgen Helfmann, Rijk Schütz, Ihar Shchatsinin<br />

Peptidchip-Plattform<br />

Durch die „SPOT Synthese“ können aus<br />

Aminosäuren ortsabhängig auf einem<br />

Substrat Peptidbibliotheken unterschiedlicher<br />

Sequenz aufgebaut werden. In der<br />

Peptidchip-Plattform geschieht dies in<br />

Glas-Kapillarplatten, die eine große innere<br />

Oberfläche <strong>und</strong> damit eine große Empfindlichkeit<br />

aufweisen. Weitere Vorteile<br />

gegenüber der herkömmlichen Synthese<br />

auf Zellulose bestehen in einem geringen<br />

Fluoreszenzuntergr<strong>und</strong>, geringer Verdunstung,<br />

guter Homogenität <strong>und</strong> günstigen<br />

mikrofluidischen Eigenschaften.<br />

Ziel eines Screenings ist das schnelle Auffinden<br />

von Molekülen mit gewünschten<br />

Eigenschaften. Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Ansätzen des „High Throughput<br />

Screening“, das das Synthetisieren <strong>und</strong><br />

Untersuchen von vielen zufälligen Mole-<br />

Molekulare Evolution von Peptiden zur Optimierung<br />

der Eigenschaften einer Molekülbibliothek<br />

(Abbildung mit Genehmigung der Laborgruppe<br />

Mukosaimmunologie, <strong>Forschungs</strong>zentrum Borstel).<br />

Optisches Screening für die<br />

molekulare Wirkstoffforschung<br />

külen bedeutet, gehen wir in Anlehnung<br />

an die molekulare Evolution des Immunsystems<br />

zielgerichtet vor. Ausgehend von<br />

einer Bibliothek von Leitsubstanzen werden<br />

durch Kreuzung <strong>und</strong> Mutation der<br />

besten Peptide von Generation zu Generation<br />

die gewünschten Eigenschaften<br />

verbessert. Insgesamt wird dadurch die<br />

Anzahl der notwendigen synthetisierten<br />

Peptide drastisch verringert <strong>und</strong> das Auffinden<br />

von Peptiden mit gewünschten Eigenschaften<br />

deutlich beschleunigt [1,2].<br />

Für einen effizienten Evolutionsprozess ist<br />

ein empfindliches <strong>und</strong> möglichst auch Label-freies<br />

Nachweisverfahren notwendig.<br />

Fluoreszenznachweis<br />

Der Nachweis einer Gleichgewichtsbindekonstante<br />

geschieht durch die Kopplung<br />

eines Fluoreszenzlabels an ein Zielmolekül.<br />

Das gelöste Zielmolekül wird bei definierten<br />

Konzentrationen mit der Peptidbibliothek<br />

in Kontakt gebracht <strong>und</strong> nachfolgend<br />

wird mit einer Waschlösung gespült. Durch<br />

eine einfache Fluoreszenzmessung mit einer<br />

Kamera in Epifluoreszenzanordnung<br />

wird der Gleichgewichtszustand der Bindung<br />

an der Bibliothek quantitativ erfasst<br />

<strong>und</strong> kann für die molekulare Evolution als<br />

Qualitätskriterium genutzt werden.<br />

Soll auch die Reaktionskinetik, also die<br />

Hin- <strong>und</strong> Rückreaktionskonstante erfasst<br />

werden, so muss zeitabhängig während<br />

der Inkubation mit Ziellösung <strong>und</strong> während<br />

Biomedizinische Optik<br />

49


variable<br />

Konzentration<br />

Zielmolekül<br />

Waschlösung<br />

<strong>Laser</strong> <strong>Laser</strong> <strong>Laser</strong><br />

50 Biomedizinische Optik<br />

Jürgen Helfmann, Rijk Schütz, Ihar Shchatsinin<br />

Optisches Screening für die<br />

molekulare Wirkstoffforschung<br />

Kamera<br />

Durchflussküvette<br />

Waste<br />

Molekulare Evolution von Peptiden zur Optimierung<br />

der Eigenschaften einer Molekülbibliothek<br />

(Abbildung mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung von<br />

B. Frey <strong>und</strong> A. Frey, FZ Borstel).<br />

des Ablösens der Zielmoleküle durch Spülen<br />

mit Waschlösung, gemessen werden.<br />

Da bei der Inkubation fluoreszenzmarkierte<br />

Zielmoleküle in der Lösung (über den<br />

an der Bibliothek geb<strong>und</strong>enen Zielmolekülen)<br />

durch eine Fluoreszenzmessung<br />

mit erfasst werden, würde eine fehlerhafte<br />

Messung mit sehr großem Untergr<strong>und</strong><br />

resultieren. Deshalb wird in diesem<br />

Fall die Fluoreszenz evaneszent über ein<br />

Koppelprisma durchgeführt (TIRF), wie in<br />

obiger Abbildung gezeigt. Die Anregungsintensität<br />

klingt hierbei exponentiell mit<br />

der Eindringtiefe von nur ca. 200 nm in<br />

die Zielmoleküllösung über der Peptidbibliothek<br />

ein <strong>und</strong> regt dabei nur einen sehr<br />

geringen Anteil gelöster Zielmoleküle an,<br />

deren Fluoreszenz als Untergr<strong>und</strong> abgezogen<br />

werden kann.<br />

Label-freier Nachweis<br />

Während der molekularen Evolution von<br />

Peptiden besteht das Risiko, dass die Fluoreszenzmarkierung<br />

die Bindungseigenschaften<br />

beeinflusst. Deshalb wird bei<br />

ausreichender Affinität auf einen Labelfreien<br />

Nachweis gewechselt. Hierfür kann<br />

als Eigenschaft der Brechungsindex der<br />

Moleküle genutzt werden, die sich an<br />

die Peptidbibliothek anlagern, der sich<br />

von dem des verdrängten Lösungsmittels<br />

unterscheidet. Es wird Weißlicht in einer<br />

Reflexionsanordnung bestehend aus Peptidbibliothek<br />

<strong>und</strong> Durchflusszelle eingestrahlt.<br />

Das resultierende reflektierte Licht<br />

wird über einen Bandpassfilter von einer<br />

Kamera erfasst.<br />

Kamera<br />

Reflexion<br />

Filter<br />

Ventile<br />

Ziel-<br />

Molekül<br />

Brechungsindex 1,33<br />

Brechungsindex 1,3301<br />

700 700.2 700.4 700.6<br />

Wellenlänge / nm<br />

Durchflusszelle<br />

Lichtquelle<br />

z.B. LED<br />

Strahlteiler<br />

Kapillarplatte<br />

Schematischer Aufbau für die interferometrische<br />

Detektion sowie beispielhafte berechnete Reflexionsspektren<br />

bei unterschiedlicher Bindung.


Jürgen Helfmann, Rijk Schütz, Ihar Shchatsinin<br />

Durch eine schnelle Variation der Durchlasswellenlänge<br />

des Filters können ortsabhängige<br />

Spektren aufgezeichnet werden,<br />

aus denen die Anlagerung von Zielmolekülen<br />

an die Peptidspots ermittelt werden<br />

kann.<br />

Die Arbeiten wurden mit Unterstützung<br />

durch das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung<br />

<strong>und</strong> Forschung (FKZ 13N10501, 13N8471)<br />

<strong>und</strong> durch das B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> <strong>Technologie</strong> (FKZ VF090032)<br />

durchgeführt.<br />

LITERATUR<br />

[1] N. Rockendorf, J. Helfmann, N. Fujimoto, K.<br />

Wehry, M. Bürger, A. Frey: “Peptide-based optical<br />

contrast agents for targeting of intestinal<br />

malignancies“, in: J. Popp, G. von Bally, (Ed)<br />

Biophotonics 2007: Optics in Life Science. Munich,<br />

Germany: SPIE; 2007 p. 66332A-9.<br />

[2] J. Helfmann, U. Bindig, B. Meckelein, K. Wehry,<br />

N. Röckendorf, D. Schädel, M. Schmidt, M.<br />

Bürger, A. Frey: “Early Diagnosis of Cancer“,<br />

in: J. Popp, M. Strehle: Biophotonics: visions<br />

for better health care. Weinheim: Wiley-VCH;<br />

2006 p. 231-300.<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. Jürgen Helfmann<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter Biomedizinische Optik<br />

j.helfmann(at)LMTB.de<br />

Optisches Screening für die<br />

molekulare Wirkstoffforschung<br />

Biomedizinische Optik<br />

51


Fluorescence imaging<br />

52 Biomedizinische Optik<br />

Intraoperative Fluoreszenzbildgebung<br />

Molecular imaging indicates a paradigmatic<br />

change in modern medical imaging.<br />

Target specific contrast media and sensors<br />

are used to demonstrate functional<br />

and biochemical changes in tissue, in addition<br />

to the morphological image of a<br />

selected region. Fluorescence imaging, as<br />

an example of Optical Molecular Imaging,<br />

is used for the pre-clinical investigation of<br />

molecular medical processes in small animal<br />

imaging, and the development of new<br />

fluorescence contrast media, particularly<br />

in the near infrared spectral region (NIRF).<br />

These indicators, which mark pathological<br />

tissue regions, also aid intra-operative<br />

orientation; they allow the surgeon to<br />

remove as little tissue as necessary, but<br />

enough to prevent a relapse.<br />

Imaging modalities, developed at the<br />

LMTB for small animal imaging i.e. surgical<br />

microscopy, endoscopy and handheld<br />

cameras, cover the entire spectrum of relevant<br />

fluorophores (the body’s own fluorophores,<br />

fluorescent proteins, photosensitizers,<br />

and contrast media).<br />

One example is intraoperative sentinel<br />

lymph node detection in gastroenterological<br />

surgery. A compact NIRF handheld device<br />

was developed for simultaneous fluorescence<br />

and native imaging.<br />

A system is currently being developed for<br />

the tomographic imaging of fluorophores<br />

Uwe Netz, Tilmann Häupl<br />

in surface-near tissue regions for use in<br />

the detection of skin cancer.<br />

Der Begriff Molecular Imaging steht für<br />

einen Paradigmenwechsel in der modernen<br />

medizinischen Bildgebung: Über das<br />

morphologische Abbild des Situs hinaus<br />

werden unter Einsatz targetspezifischer<br />

Kontrastmittel <strong>und</strong> Sensoren auch funktionelle,<br />

biochemische Veränderungen in<br />

Geweben darstellbar.<br />

Die Fluoreszenzbildgebung als optische<br />

Methode der molekularen Bildgebung ist<br />

zum einen ein effektives Mittel der vorklinischen<br />

Erforschung molekularer Prozesse<br />

auf Zellebene <strong>und</strong> der Entwicklung neuer<br />

spezifischer Kontrastmittel. Zum anderen<br />

ist über Nahinfrarot-Fluoreszenz (NIRF)<br />

die selektive Anfärbung pathologischer<br />

Gewebeareale möglich, die dem Chirurgen<br />

durch Einsatz intraoperativer Bildgebung<br />

eine schnelle Orientierung im Operationsfeld<br />

gestattet. Dadurch können z.B.<br />

Tumorexzisionen patientenschonend auf<br />

das nötige Maß beschränkt werden.<br />

Von der LMTB entwickelte Bildgebungsmodalitäten<br />

für Kleintierbildgebung,<br />

Operationsmikroskopie, Endoskopie <strong>und</strong><br />

Handkameras decken das gesamte Spektrum<br />

der relevanten Fluorophore ab (körpereigene<br />

Fluorophore, fluoreszierende<br />

Proteine, Photosensibilisatoren <strong>und</strong> Kontrastmittel).


Uwe Netz, Tilmann Häupl<br />

Intraoperative Fluoreszenzbildgebung<br />

Ein Beispiel für die intraoperative Bildgebung<br />

ist die Detektion von Wächterlymphknoten<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

eines Tumors. Das schnelle Auffinden der<br />

Lymphknoten durch die Bildgebung eines<br />

NIR-Fluoreszenzfarbstoffes beschleunigt<br />

die Erstellung eines pathologischen Bef<strong>und</strong>es<br />

zum Status des Tumors <strong>und</strong> kann<br />

eine Entscheidung über das Ausmaß des<br />

Eingriffs noch während der laufenden<br />

Operation ermöglichen.<br />

3-Kanal-Fluoreszenz-Handkamera<br />

Hierzu wurde eine kompakte Kamera als<br />

NIRF Handheld Device entwickelt. Die<br />

gleichzeitige Aufnahme von Nativbild<br />

<strong>und</strong> zwei spektral getrennten NIR-Fluoreszenzbildern<br />

ermöglicht die überlagerte<br />

Darstellung von Nativbild <strong>und</strong> farblich<br />

kodierter Fluoreszenz in Echtzeit. Damit<br />

steht dem Anwender in einem Livebild<br />

die morphologische <strong>und</strong> funktionelle In-<br />

Kompakte Handkamera mit Weißlichtkanal (RGB) <strong>und</strong> zwei NIR-Kanälen.<br />

Erfolgreiche Resektion von Wächterlymphknoten,<br />

oben links: Weißlichtbild, oben rechts: Überlagerungsbild,<br />

unten links: Fluoreszenz von Indocyaningrün<br />

(ICG) im NIR-Kanal 2, unten rechts: NIR-Kanal 1,<br />

hier Anregungslicht für ICG-Fluoreszenz.<br />

formation zur gleichzeitig Verfügung. Die<br />

Empfindlichkeit der Fluoreszenzdetektion<br />

liegt für alle relevanten Farbstoffe im Bereich<br />

weniger nmol/L.<br />

Ein weiterer Anwendungsbereich ist das<br />

Monitoring der Photodynamischen Therapie<br />

(PDT) z.B. von Tumoren der Haut. Die<br />

meist über die Haut verabreichte Vorstufe<br />

des Photosensibilisators<br />

reichert sich im<br />

Tumorgewebe an,<br />

wandelt sich um <strong>und</strong><br />

führt bei Bestrahlung<br />

mit intensivem <strong>Laser</strong>licht<br />

durch Erzeugung<br />

von reaktiven Sauerstoffverbindungen<br />

im Gewebe zur Zerstörung<br />

des Tumors.<br />

Biomedizinische Optik<br />

53


54 Biomedizinische Optik<br />

Die gleichzeitig vom Photosensibilisator<br />

abgestrahlte NIR-Fluoreszenz lässt sich<br />

intraoperativ ebenfalls über einen Fluoreszenzkanal<br />

des Handheld Devices darstellen<br />

<strong>und</strong> erlaubt so eine Einschätzung<br />

des Abbaus des Photosensibilisators <strong>und</strong><br />

damit des Therapiefortschritts.<br />

Im Projekt OptiTom (Diffus-optische Fluoreszenz-Tomographie<br />

zur funktionellen<br />

Gewebediagnostik in der minimal-invasiven<br />

<strong>und</strong> interventionellen <strong>Medizin</strong>), das<br />

im Rahmen des Programms zur Förderung<br />

von Forschung, Innovationen <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>n<br />

(ProFIT) der Investitionsbank Berlin<br />

durchgeführt <strong>und</strong> von der Europäischen<br />

Union (EFRE) kofinanziert wird, sollen<br />

gr<strong>und</strong>legende Möglichkeiten der dreidimensionalen<br />

Darstellung von oberflächennahen<br />

Fluoreszenzquellen beispielsweise<br />

zur Erkennung von Hautkrebs auch im<br />

Hinblick auf die Entwicklung <strong>und</strong> zukünftige<br />

Verfügbarkeit spezifischer Marker untersucht<br />

werden.<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. medic. Uwe Netz, Dipl.-Phys.<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

u.netz(at)LMTB.de<br />

Uwe Netz, Tilmann Häupl<br />

Intraoperative Fluoreszenzbildgebung


Karsten Liebold, Jürgen Helfmann<br />

CO 2 -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der Chirurgie<br />

Alternatives to the CO 2 laser in surgery<br />

As CO 2 lasers (10.6 µm), which are usu-<br />

ally used for tissue cutting and ablation,<br />

cannot make use of fibers for beam guidance,<br />

investigation of the wavelengths in<br />

the range of the high water absorption<br />

(aro<strong>und</strong> 1,500 nm) is important for new<br />

laser systems. To this end, tissue effects<br />

have been simulated for the development<br />

of new high power long-wave lasers and<br />

drafts have also been made for applicators<br />

for various applications.<br />

Das Schneiden <strong>und</strong> Abtragen von biologischem<br />

Gewebe mit dem <strong>Laser</strong> erfordert<br />

eine hohe Absorption der Strahlung im<br />

Gewebe. Mit ihrer sehr hohen Absorption<br />

in dem im Gewebe enthaltenen Wasser<br />

sind deshalb langwellige CO -<strong>Laser</strong> die<br />

2<br />

etablierten Systeme. Von großem Nachteil<br />

ist jedoch, dass für ihre Wellenlänge von<br />

10,6 µm keine für die medizinische Anwendung<br />

brauchbaren Lichtleitfasern existieren.<br />

Es muss mit relativ unhandlichen<br />

Spiegelgelenkarmen gearbeitet werden,<br />

was insbesondere die minimal-invasiven<br />

Anwendungsmöglichkeiten fast vollständig<br />

ausschließt. Für die Entwicklung neuer<br />

<strong>Laser</strong>systeme ist daher das Absorptionsmaximum<br />

des Wassers bei Wellenlängen<br />

um 1.500 nm sehr interessant, für die es<br />

geeignete Fasern gibt.<br />

Innerhalb eines Verb<strong>und</strong>projektes zur Entwicklung<br />

fasergekoppelter Diodenlaser in<br />

diesem Wellenlängenbereich ist es die<br />

Aufgabe der LMTB, anhand von Gewebemessungen<br />

<strong>und</strong> Simulationen die optimalen<br />

Zielparameter für ein solches System<br />

zu ermitteln, Applikatoren, unter anderem<br />

auch für die minimal-invasive Anwendung,<br />

zu entwerfen, aufzubauen <strong>und</strong> abschließend<br />

medizinisch zu validieren.<br />

Simulation der Gewebewirkung<br />

Ausgangsdaten für die Simulation zur Bestimmung<br />

der Zielparameter liefern an<br />

der LMTB durchgeführte Messungen der<br />

optischen Eigenschaften von für die Anwendung<br />

typischen Geweben. Die Monte-<br />

Carlo-Simulation liefert die Lichtausbreitung<br />

im Gewebe <strong>und</strong> wird in Verbindung<br />

mit einem Model zur Wärmeleitung <strong>und</strong><br />

temperaturabhängigen Gewebeschädigung<br />

zur Ermittlung der <strong>Laser</strong>wirkung genutzt.<br />

Von vorrangigem Interesse für den Entwickler<br />

ist vor allem die Bestimmung der<br />

<strong>Laser</strong>parameter, die eine bestimmte Größe<br />

<strong>und</strong> Form des Gewebeabtrags erzeugen<br />

(flache Form für flächigen Abtrag,<br />

tiefe, sehr schmale Form zum Trennen /<br />

Schneiden) <strong>und</strong> die Ausbildung <strong>und</strong> Breite<br />

des Koagulationssaumes beeinflussen, in<br />

dem durch die thermisch induzierte Kontraktion<br />

eine Blutung aus Gefäßen unterb<strong>und</strong>en<br />

wird.<br />

Biomedizinische Optik<br />

55


0,6<br />

0,4<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

56 Biomedizinische Optik<br />

Karsten Liebold, Jürgen Helfmann<br />

CO 2 -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der Chirurgie<br />

mm 3<br />

Abtragsvolumen in mm<br />

Abtragsdurchmesser in mm<br />

3<br />

Abtragsvolumen in<br />

Abtragsdurchmesser in mm<br />

Abtragstiefe in mm<br />

Abtragstiefe in mm<br />

80 40 20 10 5 2,5<br />

Leistung in W<br />

Abhängigkeit von Abtragsvolumens <strong>und</strong> -geometrie<br />

von der Leistung bei einer Applikationszeit von 0,03 s<br />

<strong>und</strong> einem Spotdurchmesser von 600 µm. Einfluss einer Kühlung der Gewebeoberfläche<br />

auf die Applikation: oben Oberfläche an Luft, un-<br />

0,6<br />

Koagulationssaum radial radial in mm in mm<br />

Koagulationssaum axial in mm<br />

Koagulationssaum axial in mm<br />

ten Oberfläche auf 20 °C gekühlt (20 W, 0,03 s,<br />

200 µm); hellrot: Koagulation, dunkelrot: Desikkation,<br />

grau: Karbonisation/Vaporisation.<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0 40 20 80 40 10 20 10 5 5 2,5 2,5<br />

Leistung in W<br />

Leistung in W<br />

0,2<br />

0,0<br />

Dicke des Koagulationssaumes seitlich <strong>und</strong> in der<br />

Tiefe in Abhängigkeit von der Leistung (Applikationszeit<br />

0,03 s, Spotdurchmesser 600 µm).<br />

mm 3<br />

größeren Durchmesser besser zum flächigen<br />

Abtragen, während zum Schneiden<br />

Durchmesser unter 300 µm anzustreben<br />

sind. Die Kühlung der Oberfläche bewirkt<br />

eine deutliche Verkleinerung des Abtragsvolumens,<br />

die für das Schneiden relevante<br />

Eingangsdaten der Simulation waren die<br />

Abtragtiefe bleibt aber nahezu gleich.<br />

80 Leistungs-, 40 respektive 20 Energiedichte, 10 die<br />

Applikatoren<br />

5 2,5<br />

Spotgröße sowie der Leistung Einfluss in einer W Küh- Hinsichtlich der Applikation ist es üblich,<br />

lung der Gewebeoberfläche durch eine die Faserspitze direkt als Applikator zu<br />

Flüssigkeitsspülung, wie sie bei endosko- verwenden (Bare-Fiber) oder aber ein<br />

pischen Anwendungen verwendet wird. Handstück mit einer zusätzlichen Optik<br />

Im Ergebnis der Simulation zeigte sich, für das Gewebeschneiden einzusetzen.<br />

dass für eine relevante Abtrags- <strong>und</strong> Während die Bare-Fiber einen divergen-<br />

Schneidwirkung mittlere <strong>Laser</strong>leistungen ten Strahl abgibt, so dass sich der kleinste<br />

von 20 W für eine Spotgröße von 600 µm Spotdurchmesser <strong>und</strong> damit die höchste<br />

Durchmesser bis herunter zu 5 W bei Energiedichte beim Arbeiten im Kontakt-<br />

200 µm Spotgröße notwendig sind. Hinverfahren ergibt, erlaubt es ein optisches<br />

sichtlich der Spotgröße eigenen sich die Handstück, die Energie in einem gegebe-


Karsten Liebold, Jürgen Helfmann<br />

CO 2 -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der Chirurgie<br />

nenfalls noch kleineren Spot zu konzent-<br />

rieren, der sich in einem gewissen Abstand<br />

von der Applikatorspitze befindet.<br />

Für die Applikatorentwicklung wurden<br />

deshalb für unterschiedliche Anwendungen<br />

mehrere Optiken mit unterschiedlicher<br />

Abbildung <strong>und</strong> Fokuslage entworfen.<br />

Optikdesign mit drei Achromaten für ein Handstück<br />

mit Abbildung 0,75:1, Faserdurchmesser<br />

600 µm, NA = 0,22.<br />

Nach Vorliegen der Spezifikationen der<br />

von den Projektpartnern zu realisierenden<br />

fasergekoppelten Dioden werden Handstücke<br />

sowohl für die offene Chirurgie, als<br />

auch für endoskopische Anwendung aufgebaut<br />

<strong>und</strong> unter anwendungsnahen Bedingungen<br />

getestet.<br />

Die Arbeiten wurden im Rahmen des Programms<br />

ProFIT durch das Land Berlin gefördert<br />

(Projektnummer 10142248).<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. medic. Karsten Liebold<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

k.liebold(at)LMTB.de<br />

Biomedizinische Optik<br />

57


58<br />

Applied <strong>Laser</strong> Technology<br />

The division Applied <strong>Laser</strong> Technology is<br />

devoted to identifying and developing<br />

laser processing solutions to demanding<br />

problems. In this context, there is a clear<br />

<strong>und</strong>erstanding that the Applied <strong>Laser</strong><br />

Technology group is required to operate<br />

as an interface between (university) research<br />

and (industrial) application in order<br />

to successfully fulfill its mission. The following<br />

working topics are presently on the<br />

agenda at LMTB:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Microprocessing of brittle and transparent<br />

materials<br />

Selective removal of thin layers for the<br />

solar industry<br />

<strong>Laser</strong> bulk coding, either based on color<br />

center or micro-dot formation<br />

Development of optical components<br />

for laser micro processing<br />

Der Geschäftsbereich Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

verfolgt die Entwicklung <strong>und</strong> Implementierung<br />

von neuen Konzepten zur<br />

lasergestützten Mikrobearbeitung. Die<br />

Tätigkeiten orientieren sich an der Aufgabe<br />

einer Schnittstelle zwischen Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft zur erfolgreichen<br />

Umsetzung von <strong>Forschungs</strong>ergebnissen<br />

für die <strong>Laser</strong>bearbeitung. Eine wichtige<br />

Herausforderung ist dabei die Identifizierung<br />

bestehender Fertigungsprobleme<br />

<strong>und</strong> eine angepasste Entwicklung alter-<br />

<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

nativer <strong>Laser</strong>-Anwendungen. In engem<br />

Kontakt mit Herstellern optischer <strong>Technologie</strong>n<br />

<strong>und</strong> Anwendern in den Bereichen<br />

Anlagenbau, Systemintegration <strong>und</strong><br />

Produktion wird an einer marktgerechten<br />

Umsetzung der von der LMTB entwickelten<br />

laserbasierten Fertigungsverfahren<br />

gearbeitet.<br />

Folgende Themenschwerpunkte werden<br />

anwenderorientiert in der Angewandten<br />

<strong>Laser</strong>technik bearbeitet:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

David Ashkenasi<br />

Mikrobearbeitung spröder <strong>und</strong> transparenter<br />

Materialien<br />

Selektiver Abtrag dünner Schichten für<br />

die Solarbranche<br />

Spannungsfreie <strong>und</strong> spannungsarme<br />

Innenmarkierung<br />

Entwicklung von laseroptischen Systemkomponenten<br />

für die Mikrobear-<br />

„Micro processing of brittle and transparent materials“<br />

Aufnahme von Ring-Ausschnitten unterschiedlichen<br />

Durchmessers (1–10 mm) in 3 mm<br />

starkem Floatglas mittels gepulster grüner <strong>Laser</strong>strahlung.<br />

Zwischenergebnisse einer laufenden<br />

<strong>Technologie</strong>studie zur Maximierung der Bearbeitungsgeschwindigkeit.


David Ashkenasi<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

„Selective removal of thin layers for the solar industry“<br />

Mikroskopaufnahme von zwei Abtragsspuren<br />

(30 µm Breite) in der 2 µm dünnen CIS-Schicht<br />

auf Molybdän (Mo) <strong>und</strong> dem Glasträger. Zwischenergebnisse<br />

einer laufenden FuE-Studie zum selektiven<br />

Abtrag für die Photovoltaik.<br />

beitung<br />

In der Mikrobearbeitung spröder <strong>und</strong><br />

transparenter Materialien werden Lösungen<br />

zur präzisen Herstellung von Mikrobohrungen<br />

<strong>und</strong> (Innen-)Konturschnitten<br />

in Flachglas erarbeitet. Gegenwärtig wird<br />

eine weitere Minimierung der Taktzeiten<br />

bei Einhaltung der Präzision in der <strong>Laser</strong>-<br />

Glasbearbeitung verfolgt.<br />

Der selektive <strong>Laser</strong>abtrag dünner Schichten<br />

für die Solarbranche wird an Schichtsystemen<br />

verfolgt, an denen Isolationskanäle<br />

derzeit noch mechanisch mittels<br />

Nadelritzung realisiert werden. Der Einsatz<br />

ultrakurzer <strong>Laser</strong>pulse hat aufgr<strong>und</strong><br />

der minimalen thermischen Eindringtiefe<br />

ein hohes Potential für verbesserte Präzision,<br />

kleinere <strong>und</strong> enger liegende Isolationskanäle,<br />

<strong>und</strong> daraus folgend für den<br />

dringend benötigten Effizienzgewinn in<br />

der Dünnschicht-Photovoltaik.<br />

Die Untersuchungen zur laserinduzierten<br />

spannungsfreien bzw. spannungsarmen<br />

Innenmarkierung sind gegenwärtig<br />

vergleichsweise stärker wissenschaftlich<br />

geprägt, ohne jedoch relevante industrienahe<br />

Umsetzungsziele wie beispielsweise<br />

fälschungssichere Innenmarkierung oder<br />

die Herstellung von medizinischen Applikatoren<br />

zu vernachlässigen.<br />

Die Entwicklung von Systemkomponenten<br />

für die <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung, insbesondere<br />

die Konstruktion <strong>und</strong> Implementierung<br />

der Eigenentwicklung von<br />

<strong>Laser</strong>-Trepaniersystemen hat durch das<br />

zunehmende Anwenderinteresse von<br />

Systemintegratoren im Berichtzeitraum<br />

2007–2009 einen signifikanten Schub bekommen.<br />

Für tiefe Bohrungen mit hohem<br />

Aspektverhältnis, d.h. Mikrobohrungen in<br />

einem relativ dicken Werkstück, muss der<br />

<strong>Laser</strong>strahl zusätzlich unter einem definierten<br />

Anstellwinkel auf das Werkstück<br />

gelenkt werden. Der Anstellwinkel des<br />

<strong>Laser</strong>strahls wird insbesondere dann benötigt,<br />

wenn beispielsweise zylindrische<br />

„<strong>Laser</strong> bulk coding, micro-dot formation“ Aufnahme<br />

des distalen Ende eines 400-µm-Quarzlichtleiters,<br />

in den mittels ultrakurzer <strong>Laser</strong>pulse auf einer<br />

Länge von 10 mm über 1 Mio. Streuzentren eingebracht<br />

wurden. Das rote Licht stammt von einem<br />

Diodenlaser, der in den Wellenleiter geführt wurde<br />

<strong>und</strong> (zusätzlich) an den Streuzentren aus der Faser<br />

ausgekoppelt wird.<br />

<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />

59


60 <strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

„Optical components for laser microprocessing“<br />

Aufnahme eines LMTB-<strong>Laser</strong>-Trepaniersystems<br />

inkl. Bearbeitungsdüse (Stand Juli 2010) mit motorisierbarer<br />

Einstellung des Bohrdurchmessers <strong>und</strong><br />

des <strong>Laser</strong>strahl-Anstellwinkels auch im Betrieb.<br />

Abmessungen: 185 x 245 x 120 mm 3 , Gewicht:<br />

5,5 kg.<br />

Bohrungen verlangt sind.<br />

Die LMTB hat zu diesem Zweck <strong>Laser</strong>-Trepaniersysteme<br />

entwickelt, die im vorgenannten<br />

Sinne eine Schlüsselkomponente<br />

für den effektiven Einsatz von <strong>Laser</strong>n in<br />

der Präzisionsbearbeitung von Materialien<br />

darstellen.<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />

d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />

ALLGEMEINE LITERATUR<br />

David Ashkenasi<br />

J. Eichler, H. J. Eichler:<br />

„<strong>Laser</strong> - Bauformen, Strahlführung,<br />

Anwendungen“<br />

7. Auflage (2010)<br />

Springer-Verlag Berlin, Heidelberg<br />

ISBN 978-3-642-10461-9


David Ashkenasi, Tristan Kaszemeikat<br />

<strong>Laser</strong> processing of brittle and transpar-<br />

ent materials<br />

Processing of optical materials via laserinduced<br />

microablation is becoming increasingly<br />

attractive and may be considered<br />

a genuine alternative to standard<br />

mechanical and ultrasonic techniques.<br />

We have succeeded in laser machining<br />

different glass materials (float, soda-lime,<br />

duran, borosilicate and optical n-BK7<br />

glass, quartz, sapphire) utilizing versatile<br />

diode-pumped solid state laser systems<br />

which generate nanosecond laser pulses<br />

at 532 nm. The laser ablation rate for<br />

glass can exceed 100 µm per pulse yielding<br />

surprisingly efficient processing feed<br />

rates. For thin transparent substrates and/<br />

or very precise processing requirements,<br />

processing strategies using 1,000 times<br />

shorter and less energetic picosecond laser<br />

pulses are shifting into focus.<br />

„Green <strong>Laser</strong> Drilling of Glass“, Bearbeitung von<br />

3-mm-Flachglas zur Herstellung von 10-mm-Bohrung<br />

mit gepulster <strong>Laser</strong>strahlung bei 532 nm.<br />

Mikrobearbeitung spröder<br />

<strong>und</strong> transparenter Materialien<br />

„High-Aspect <strong>Laser</strong> Drilling of Glass“, Einbringung<br />

einer Durchgangsbohrung in einem 48 mm K9-<br />

Glasblock. Die Bohrung wurde extra im Zentrum<br />

aufgeweitet, um das besondere Potential dieses<br />

Verfahrens zu unterstreichen.<br />

Die Herstellung von Mikrobohrungen oder<br />

Konturschnitten an Flachgläsern erfolgt im<br />

Applikationslabor in der Regel mit kurzgepulster<br />

<strong>Laser</strong>strahlung bei einer Wellenlänge<br />

von 532 nm.<br />

Besonderer Vorteil der Bearbeitung mit<br />

der grünen <strong>Laser</strong>wellenlänge ist es, Glas<br />

von der rückseitigen Grenzfläche aus zu<br />

bearbeiten, da die meisten Glassorten für<br />

grüne <strong>Laser</strong> transparent sind. Die Abtragsraten<br />

sind im Vergleich zur konventionellen<br />

vorderseitigen Einkopplung um eine<br />

Größenordnung höher. Zudem lassen sich<br />

fast beliebig hohe Aspektverhältnisse realisieren,<br />

da im Gegensatz zum <strong>Laser</strong>abtrag<br />

an der Vorderseite keine Verjüngung<br />

der Bohrung auftritt. Auch schräge Bohrungen<br />

lassen sich realisieren. Im <strong>Laser</strong>-<br />

Applikationslabor konnten beispielsweise<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

61


62<br />

„<strong>Laser</strong> Machining of Quartz“, Einbringung von insgesamt<br />

12 angewinkelten 1 mm Durchgangsbohrungen<br />

(45°) in einem 10 mm starkem Quarzsubstrat.<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

Mikrobearbeitung spröder<br />

<strong>und</strong> transparenter Materialien<br />

Winkelbohrungen mit 0,6 mm Durchmesser<br />

in Kalk-Natron-Glas unter Winkeln von über<br />

60° realisieren (0° = senkrechte Bohrung).<br />

Aber auch in härteren Werkstoffen wie<br />

Quarz können mit diesem Verfahren auch<br />

komplexere Strukturen realisiert werden.<br />

Das an der LMTB entwickelte <strong>Laser</strong>ver-<br />

fahren bietet ein weites Spektrum an Vor-<br />

teilen, die zunehmend von der Industrie<br />

erkannt <strong>und</strong> mit unserer Unterstützung<br />

umgesetzt werden:<br />

<strong>Laser</strong>bohren<br />

• Verschiedenste Formen<br />

• Keine Begrenzung der bearbeitbaren<br />

Glasdicke bei minimalem Durchmesser<br />

• Minimale Randaufwölbung<br />

• Hohe Flexibilität hinsichtlich der Kontur<br />

• Keine Masken notwendig<br />

David Ashkenasi, Tristan Kaszemeikat<br />

<strong>Laser</strong>schneiden<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Geschlossene Innenkonturen möglich<br />

Maximale Ausbeute bei minimalem<br />

Ausschuss<br />

auch Dünnstglas (z.B. 100 µm) mit geringem<br />

Ausschuss bearbeitbar<br />

Zusätzliche Möglichkeiten<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Partielles Abtragen<br />

Markieren<br />

Entfernen von Beschichtungen<br />

Die wirtschaftliche Umsetzung <strong>und</strong> Verwertung<br />

wird eng mit Industriepartnern<br />

aus dem Bereich Maschinenbau <strong>und</strong> Anlagenherstellung<br />

verfolgt. Als Meilenstein<br />

unseres erfolgreichen Know-how- <strong>und</strong><br />

<strong>Technologie</strong>transfers kann die erstmalige<br />

Präsentation einer „Grünen <strong>Laser</strong>“-Glasbearbeitungsanlage<br />

auf der für die Glastechnik<br />

bedeutenden Messe Glasstec 2008<br />

in Düsseldorf durch unseren Gesellschafter<br />

MDI-Schott AP [1] bezeichnet werden.<br />

Das Interesse an diesem Verfahren für die<br />

Fertigung optischer Bauelementen nimmt<br />

erkennbar zu.<br />

Eine wichtige Komponente der erfolgreichen<br />

Umsetzung der Glasbearbeitung mit<br />

kurzgepulster <strong>Laser</strong>strahlung (532 nm) ist<br />

der Einsatz des von der LMTB entwickelten,<br />

industrietauglichen Trepaniersystems,<br />

das eine schnelle Verteilung von <strong>Laser</strong>pulsen<br />

entlang einer festgelegten Kreisbahn<br />

ermöglicht.


David Ashkenasi, Tristan Kaszemeikat<br />

Ein Applikationsbeispiel, das intern bereits<br />

intensiv genutzt wird, ist das <strong>Laser</strong>-<br />

Zuschneiden optischer Komponenten, wie<br />

z.B. Linsen oder Schutzgläsern, die in der<br />

Regel eine dielektrische Schicht besitzen.<br />

Die Beschichtung bleibt bis zur Schnittfuge<br />

vollständig erhalten, sowohl im Kernausschnitt<br />

als auch auf dem Ausgangssubstrat.<br />

Im AiF-Vorhaben VF081026 „<strong>Laser</strong>-Präzisionsbearbeitung<br />

mit Plasma-Analyse“<br />

(LAPPA) werden seit Januar 2009 die Untersuchungen<br />

zur <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />

von harten <strong>und</strong> spröden Werkstoffen (Glas<br />

<strong>und</strong> Keramiken) intensiviert. Folgende Ziele<br />

werden in diesem Vorhaben verfolgt:<br />

• Realisierung zylindrischer Mikroboh-<br />

•<br />

rungen <strong>und</strong> -gräben (in nicht-transpa-<br />

renten Werkstoffen).<br />

Entwicklung einer neuen, kompakten<br />

Trepanieroptik mit Anstellwinkel.<br />

„<strong>Laser</strong> Processing of Optical Components“, Antireflex<br />

beschichtetes, 1,6 mm starkes BK7 Substrat<br />

nach dem <strong>Laser</strong>schneiden von drei ½“ Schutzgläsern.<br />

Mikrobearbeitung spröder<br />

<strong>und</strong> transparenter Materialien<br />

•<br />

Wissenschaftlich-technische Analyse<br />

der spektralen Information<br />

in laserinduziertem Plasma (beim<br />

Materialabtrag) für eine zukünftige<br />

Online-Kontrolle <strong>und</strong> -Steuerung der<br />

<strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung.<br />

NÄCHSTE SCHRITTE<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Maximierung der Taktrate ohne Beeinträchtigung<br />

der Bearbeitungsqualität<br />

durch Optimierung der <strong>Laser</strong>parameter,<br />

Prozessumgebung <strong>und</strong> der Bearbeitungsoptik<br />

Übertragbarkeit der <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />

auf andere, „problematische“<br />

Werkstoffe prüfen, z.B. extrem spröde<br />

Gläser, Verb<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Sicherheitsglas,<br />

Gorilla Glas, etc.<br />

Übertragbarkeit der <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />

auf Rohrglas <strong>und</strong> kleine Kapillargläsern<br />

prüfen<br />

Minimierung der Mikrorauigkeit bei<br />

der Strukturierung von harten <strong>und</strong><br />

spröden Werkstoffen, z.B. bei der Herstellung<br />

von Sacklöchern oder Mikrogräben<br />

LITERATUR<br />

[1] http://www.mdischott-ap.de/<br />

[2] D. Ashkenasi and M. Schwagmeier: “<strong>Laser</strong> micro-drilling<br />

and contour cutting of glass”, The<br />

<strong>Laser</strong> User Issue 49, Winter 2007<br />

[3] D. Ashkenasi and A. Lemke: “Exploiting internal<br />

material reactions in glass using ultra short<br />

laser pulses”, The <strong>Laser</strong> User Issue 55, Summer<br />

2009, page 26-28<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

63


64<br />

[4] M. Schwagmeier, N. Müller, D. Ashkenasi:<br />

“<strong>Laser</strong> micro machining of metal foils, ceramics<br />

and silicon substrates”, <strong>Laser</strong>s in Manufacturing,<br />

WLT Conf. Proc. 2009, 541-547.<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />

d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

Mikrobearbeitung spröder<br />

<strong>und</strong> transparenter Materialien<br />

David Ashkenasi, Tristan Kaszemeikat


Selective removal of thin films<br />

Direct-write laser ablation patterning of<br />

thin functional film such as ITO on glass<br />

and other substrates is needed for repair<br />

applications and also, in lieu of conventional<br />

photolithography, for device manufacturing<br />

and in thin-film photovoltaic applications.<br />

Thermally induced defects are<br />

minimized in the residual material by using<br />

picosecond (or sub-ps) laser technology.<br />

The recent development of high repetition<br />

rate amplified ultrafast lasers presents<br />

interesting possibilities for thin film patterning.<br />

A research project on selective<br />

removal of thermally sensitive layers, such<br />

as CIS/CIGS was started in February 2009.<br />

In addition, industrial feasibility studies in<br />

thin film patterning are being conducted<br />

at the LMTB laser application laboratory.<br />

Die Texturierung dünner Funktionsschichten<br />

besitzt in vielen Bereichen der Industrie<br />

eine herausragende Bedeutung. Einige Anwendungsbeispiele<br />

sind:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

David Ashkenasi, Andreas Lemke, Manuela Schwagmeier<br />

Herstellung von Abisolierungskanälen<br />

Geometrisch vordefinierter Abtrag<br />

transparenter Halbeiterschichten<br />

Gezielte Bearbeitung von Leiterbahnen<br />

Abtrag dünner „low-K“-Schichten auf<br />

thermisch <strong>und</strong>/oder mechanisch sensiblen<br />

Trägermaterialien<br />

Hochpräziser Abtrag dielektrischer Schichtsysteme<br />

auf optischen Komponenten<br />

Selektiver Abtrag dünner<br />

Schichten für die Photovoltaik<br />

Für eine nachhaltige wirtschaftliche Umsetzung<br />

der technischen Vorteile von <strong>Laser</strong>bearbeitungsverfahren<br />

an thermisch<br />

<strong>und</strong> mechanisch „sensiblen“ Schichten<br />

bzw. Schichtsystemen ist insbesondere<br />

eine Minimierung der Wärme-Einflusszone<br />

von großer Bedeutung.<br />

Bei dem in der Dünnschicht-Photovoltaik<br />

noch häufig genutzten mechanischen Verfahren<br />

der Nadelritzung treten Kräfte auf,<br />

die - ähnlich wie beim Ozean-Eisbrecher -<br />

eine starke Ausschälung der Schichten an<br />

den Rändern bewirkt. Ein optisch initiierter<br />

Abtrag unter Einsatz der Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>technologie<br />

hat das Potential,<br />

Isolationsgräben schichtselektiv mit einer<br />

deutlich höheren Präzision zu generieren,<br />

was potentiell die Moduleffizienz verbessert<br />

<strong>und</strong> so einen Kostenvorteil bei der<br />

Herstellung liefert.<br />

In dem seit Februar 2010 laufenden FuE-<br />

Vorhaben Untersuchungen zum selekti-<br />

Abtrag einer Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid<br />

(CIS) Schicht von 1 µm Dicke auf Molybdän durch<br />

Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulse.<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

65


66<br />

Selektiver Abtrag dünner<br />

Schichten für die Photovoltaik<br />

<strong>Laser</strong>induzierte Generierung von periodischen<br />

Mikrostrukturen auf Quarz (links) <strong>und</strong> Molybdän<br />

(rechts).<br />

ven <strong>Laser</strong>abtrag dünner Funktionsschichten<br />

für die Photovoltaik (AiF/IGF 16376)<br />

stehen folgende technischen Ziele im Vordergr<strong>und</strong>:<br />

• Minimierung der notwendigen Isolationsbreite<br />

(< 50 µm)<br />

• Minimierung der Deposition von Abtragsprodukten<br />

auf den Funktionsfeldern<br />

• Hohe <strong>Laser</strong>-Prozessgeschwindigkeit<br />

(> 1 m/s pro Isolationsspur)<br />

Folgende wissenschaftlich-technische Fragestellung<br />

werden im Vorhaben bearbeitet:<br />

• Einfluss der Spitzenintensität <strong>und</strong><br />

Strahlgeometrie auf Zerstör- <strong>und</strong> Abtragsschwelle<br />

• Einfluss von Pulsanzahl <strong>und</strong> Pulsabstand<br />

auf Abtragsraten <strong>und</strong> Bearbeitungsqualität<br />

Neben dem selektiven Abtrag von dünnen<br />

Schichten ist die Oberflächen-Mikrostrukturierung,<br />

beispielsweise die präzise<br />

Ausbildung von periodischen Strukturen<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

David Ashkenasi, Andreas Lemke, Manuela Schwagmeier<br />

bis in den Sub-Mikrometerbereich, ein<br />

äußerst spannendes Anwendungsfeld,<br />

das zunehmend an Bedeutung gewinnen<br />

wird. Dieser „ripple“-Effekt ist sowohl für<br />

die Gr<strong>und</strong>lagenforschung als auch für eine<br />

zukünftige industrienahe Umsetzung hoch<br />

interessant.<br />

Beispielsweise lassen sich mit geeigneten<br />

<strong>Laser</strong>parametern <strong>und</strong> Bearbeitungsoptiken<br />

attraktive optische Eigenschaften realisieren.<br />

Aber auch ein Engineering der<br />

physikalisch-chemischen Oberflächen-<br />

Merkmale ist praktizierbar.<br />

NÄCHSTE SCHRITTE<br />

Das am 01.02.2010 gestartete <strong>Forschungs</strong>vorhaben<br />

„16376 N/1 - Abtrag<br />

dünner Schichten“ der <strong>Forschungs</strong>vereinigung<br />

Feinmechanik Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />

e.V. wird über die AiF im Rahmen<br />

des Programms zur Förderung der<br />

Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

Kameraaufnahmen einer laserstrukturierten<br />

Stahloberfläche, die schräg oben von einer Glühlampe<br />

beleuchtet wird. Links: Stahlplatte zur Kamera<br />

leicht verkippt → „Blautöne“ werden reflektiert;<br />

Rechts: Stahlplatte wurde stärker verkippt<br />

→ Sichtbarmachung eines „Farbspektrums“. Der<br />

schwarze Rand wird von unbearbeiteten Zonen<br />

der Stahlplatte gebildet.


David Ashkenasi, Andreas Lemke, Manuela Schwagmeier<br />

<strong>und</strong> -entwicklung (IGF) vom B<strong>und</strong>esmi-<br />

nisterium für Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong><br />

aufgr<strong>und</strong> eines Beschlusses des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages gefördert. Nach der ersten<br />

Datenbewertung zum Abtragsverhalten<br />

werden sich die Untersuchungen im zweiten<br />

Vorhabensjahr auf Fragestellungen<br />

zur Umsetzung einer effizienten <strong>und</strong> präzisen<br />

Realisierung von Isolationskanten<br />

konzentrieren. Ein Industriekonsortium<br />

von ungefähr zehn innovativen deutschen<br />

Unternehmen aus den Bereichen <strong>Laser</strong>optik,<br />

Maschinenbau <strong>und</strong> Dünnschicht-<br />

Photovoltaik begleiten <strong>und</strong> unterstützen<br />

dieses Vorhaben. Weitere Unternehmen<br />

sind auch nach dem Start des Vorhabens<br />

eingeladen, sich dem Industriekonsortium<br />

anzuschließen.<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />

d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />

Selektiver Abtrag dünner<br />

Schichten für die Photovoltaik<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

67


68<br />

David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />

Spannungsfreie <strong>und</strong><br />

spannungsarme Innenmarkierung<br />

Stress-free and stress-reduced bulk marking<br />

Ionizing radiation (X-ray, gamma rays, electrons)<br />

can induce numerous changes in the<br />

physical properties of glass. The most obvious<br />

effect is visible coloration, which is<br />

caused by the accumulation of color centers<br />

(defects). The application of induced<br />

color centers has prompted renewed interest<br />

since these can be generated and<br />

bleached reversibly. Ultra-short lasers at<br />

elevated peak powers combined with fairly<br />

moderate single pulse energies are able to<br />

induce surprising material reactions inside<br />

the bulk of optical dielectrics. The material<br />

reaction can be controlled and optimized<br />

to generate internal markings practically<br />

stress-free based on the browning effect.<br />

The transmission changes in many samples<br />

of glass obtained after laser-induced<br />

browning using picosecond pulses were<br />

quite significant, even at 1064 nm and<br />

exceptionally effective at 355 nm. In addition,<br />

the processing parameters can be<br />

optimized to transfer the material reaction<br />

into a more persistent modification: the<br />

development of localized density changes,<br />

micro-dots, for applications utilizing an arrangement<br />

of stress-reduced spots inside<br />

the bulk material.<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

Ausbildung von Farbzentren<br />

Das Interesse an Verfahren, die eine<br />

Kennzeichnung von Glaswerkstoffen ermöglichen,<br />

ohne die Stabilität zu beeinträchtigen,<br />

ist hoch. Seit einigen Jahren<br />

ist bekannt, dass mit Femtosek<strong>und</strong>en-<br />

<strong>Laser</strong>pulsen in bestimmten Glassorten<br />

eine Verfärbung im Volumen erzielbar ist,<br />

die bisher nur bei radioaktiver Bestrahlung<br />

eintrat. Neuerdings gelingt eine laserinduzierte<br />

Verfärbung auch mit industrietauglichen<br />

Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>n. In Verbindung<br />

mit Scannersystemen können nun in<br />

Glassorten wie Kalk-Natron-Glas oder BK7<br />

sehr schnell spannungsfreie Innenmarkierungen<br />

eingebracht werden.<br />

Schwellenbetrachtung<br />

Durch die Einwirkung der ultrakurzen <strong>Laser</strong>pulse<br />

können Farbzentren entstehen,<br />

d.h. Elektronen <strong>und</strong> Lochladungen, die an<br />

2D-Barcode (ca. 20 x 20 x 4 mm 3 ) im Inneren eines<br />

12 mm starken Kalk-Natron-Glases (Optiwhite)<br />

durch laserinduzierte (spannungsfreie) Verfärbung<br />

im Volumen. Links: Vorderansicht, rechts: Seitenansicht<br />

(Tiefenausdehnung). Prozessparameter:<br />

532 nm, 7 ps, 50 kHz, 10 µJ.


David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />

Spannungsfreie <strong>und</strong><br />

spannungsarme Innenmarkierung<br />

Leerstellen oder Punktdefekte von Kristalliten<br />

innerhalb des Glases geb<strong>und</strong>en sind.<br />

Diese Störstellen besitzen charakteristische<br />

Absorptionsbanden <strong>und</strong> liefern daher unter<br />

Tageslichtbedingung einen optischen<br />

Farbeindruck. Das so gefärbte Glas behält<br />

insgesamt seine physikalisch-chemischen<br />

Eigenschaften. Das Umsetzungspotential<br />

dieser laserbasierten Methode wurde nun<br />

im Rahmen eines AiF-IGF-<strong>Forschungs</strong>projekts<br />

deutlich verbessert, indem gezeigt<br />

wurde [1-3], dass sich mit Pikosek<strong>und</strong>en-<br />

<strong>Laser</strong>pulsen alle gängigen Kennzeichnungen<br />

praktisch spannungsfrei in die meisten<br />

Gläser schnell <strong>und</strong> direkt einschreiben<br />

lassen.<br />

Beim Einsatz von Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulsen<br />

bei 1064 <strong>und</strong> 532 nm ist ein Schwellenwert<br />

bezüglich der eingesetzten Einzelpulsenergie<br />

identifizierbar, unterhalb dessen<br />

keine Verfärbung im Material beobachtet<br />

wird. Dieser Schwellenwert zur sichtbaren<br />

Glasfärbung ist sowohl wellenlängen- als<br />

auch materialabhängig. Da die laserinduzierte<br />

Verfärbung ein Volumeneffekt ist,<br />

<strong>Laser</strong>wellenlänge <strong>und</strong><br />

Pulsbreite<br />

Schwelle: Pulsenergie<br />

(µJ)<br />

wurden zur Schwellenbestimmung Linienstrukturen<br />

quer in die geschliffenen Glasproben<br />

eingebracht, um diese dann von<br />

der Seite aus, also senkrecht zur <strong>Laser</strong>bearbeitung,<br />

hinsichtlich ihrer Verfärbung<br />

besser auswerten zu können. Bei den UV-<br />

Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulsen (355 nm) ist in<br />

vielen Gläsern eine Färbung mit großer<br />

Tiefenausdehnung bereits bei Einzelpulsenergien<br />

deutlich unter 1 µJ zu beobachten.<br />

Transmissionsänderung<br />

In der nachfolgenden Abbildung ist das<br />

Transmissionsverhalten der erzeugten<br />

Verfärbungen im Bereich von 300 bis<br />

1000 nm für Kalk-Natron-Glas <strong>und</strong> BK7<br />

dargestellt. Die Verfärbungen wurden mit<br />

der Wellenlängen-Pulsdauer-Kombination<br />

532 nm / 7 ps erzeugt. Die Einzelpulsenergie<br />

lag bei 14 µJ, was ungefähr dem dreifachen<br />

der benötigten Schwellenenergie zur<br />

Erzeugung von Verfärbungen in diesem<br />

Material entspricht. „Weißes“ Licht wird<br />

insbesondere im kurzwelligen Bereich<br />

Schwelle: Spitzenleistung<br />

(MW)<br />

Schwelle: Spitzenintensität im<br />

Fokus (10 12 MW/cm 2 )<br />

1064 nm <strong>und</strong> 10 ps (a): 19,5 (b): 13,5 (a): 1,9 (b): 1,3 (a): 0,30 (b): 0,25<br />

532 nm <strong>und</strong> 7 ps (a): 6 (b): 3,5 (a): 0,7 (b): 0,4 (a): 0,15 (b): 0,08<br />

355 nm <strong>und</strong> 6 ps (a): < 0,5 (b): < 0,3 (a): < 0,1 (b): < 0,05 (a): < 0,030 (b): < 0,015<br />

800 nm <strong>und</strong> 0,1 ps (a): 2,0 (b): 1,0 (a): 20 (b): 10 (a): 2,0 (b): 1,0<br />

Schwellenwerte für die laserinduzierte Verfärbung mit Pikosek<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Femtosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulsen für<br />

Kalk-Natron- (Optiwhite) <strong>und</strong> BK7-Glas (Schott). Die mittlere Anregungsdichte liegt in allen Fällen bei 5.000<br />

<strong>Laser</strong>pulsen pro mm 2 .<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

69


70<br />

Transmission in %<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Vor der Verfärbung<br />

40<br />

300 400 500 600 700 800 900<br />

Wellenlänge in nm<br />

abgeschwächt. Die starke Absorption im<br />

blauen Spektralbereich erklärt auch den<br />

beobachteten rötlich-braunen Farbton<br />

der Verfärbungen. Charakteristisch für<br />

Kalk-Natron-Glas sind die beiden Absorptionsstufen<br />

bei 400 <strong>und</strong> 600 nm, die bestimmten<br />

Farbzentren zugeordnet werden<br />

können. Das Transmissionsverhalten<br />

der laserinduzierten Verfärbungen im BK7<br />

besitzt einen gleichmäßigeren Kurvenverlauf,<br />

der bei ca. 850 nm das ursprüngliche<br />

Niveau ungestörter Transmission erreicht,<br />

so wie auch beim Kalk-Natron-Glas.<br />

Langzeitstabilität<br />

BK7 Glas<br />

Kalk-Natron Glas<br />

Nach der Verfärbung<br />

Transmissionsverhalten der laserinduzierten Verfärbung<br />

für jeweils 4 mm starkes Kalk-Natron- (Optiwhite)<br />

<strong>und</strong> BK7-Glas (Schott) nach Einwirkung<br />

von 7-ps-<strong>Laser</strong>pulsen bei 532 nm, 50 kHz, 14 µJ<br />

Einzelpulsenergie, einem Linienabstand von 25 μm<br />

<strong>und</strong> Schreibgeschwindigkeit von 250 mm/s.<br />

Die in den Gläsern induzierten Verfärbungen<br />

werden bei Zimmertemperatur mit<br />

der Zeit schwächer, d.h. diese Form der<br />

Innenmodifikation ist nicht dauerhaft.<br />

Nebenstehende Abbildung zeigt die Änderungen<br />

im Transmissionsverhalten kurz<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />

Spannungsfreie <strong>und</strong><br />

spannungsarme Innenmarkierung<br />

nach der Bearbeitung sowie ca. 100 Tage<br />

später. Dieses Phänomen ist bekannt für<br />

Defekte im Glas, die auf einer Akkumulierung<br />

von Farbzentren beruhen. Die Beobachtungen<br />

zur Stabilität laserinduzierter<br />

Verfärbungen in Gläsern entsprechen<br />

den Ergebnissen der Farbzentrenbildung<br />

nach ionisierender Bestrahlung. Die materialabhängige<br />

Ausbleichung folgt einem<br />

annähernd logarithmischen Zeitverhalten,<br />

so dass in einigen Glassorten auch nach<br />

Jahren noch eine schwache Verfärbung<br />

feststellbar ist.<br />

Die laserinduzierten Verfärbungen sind<br />

gegenüber Umwelteinflüssen relativ stabil.<br />

Trotz Ausbleichungstendenz verbleibt<br />

die Verfärbung bei üblichen Temperaturen<br />

<strong>und</strong> Tageslichtverhältnissen über Jahre<br />

hinweg sichtbar <strong>und</strong> auslesbar. Sie lässt<br />

sich aber auch durch Erwärmung bei Bedarf<br />

wieder löschen. Dieses Ausbleichen<br />

ist bei gegebener Anfangsfärbungsinten-<br />

Transmission in %<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

unbearbeitet<br />

A: wenige Tage nach der Bearbeitung<br />

B: 100 Tage nach der Bearbeitung<br />

(Lagerung bei Raumtemperatur)<br />

C: B + 10 min. bei 100°C<br />

D: C + 40 min. bei 130°C<br />

300 400 500 600 700 800 900<br />

Wellenlänge in nm<br />

Transmissionsverhalten einer laserinduzierten Verfärbung<br />

in Kalk-Natron-Glas (Optiwhite) wenige<br />

Tage nach der <strong>Laser</strong>generierung; A: nach ca. 100<br />

Tagen, B: wie A, aber nach Erwärmung auf 100 °C,<br />

C: wie B, aber nach Erwärmung auf 130 °C.


David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />

sität für jedes Material spezifisch <strong>und</strong><br />

reproduzierbar. Somit kann die zeitliche<br />

Veränderung der Transmission einer laserinduzierten<br />

Verfärbung z.B. als Indikator<br />

für die korrekte Lagerung bzw. eine erfolgte<br />

Heißdampfsterilisation medizinischer<br />

Produkte dienen.<br />

Bei der Wahl von Glasoptiken zur Strahlführung<br />

von Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulsen,<br />

z.B. Objektiven aus BK7, sollte man bereits<br />

bei einer Wellenlänge von 1064 nm mit einer<br />

Braunfärbung dieser Optiken rechnen,<br />

insbesondere bei geringem Strahlquerschnitt<br />

<strong>und</strong> stationärer Dauerbestrahlung<br />

mit hohen Einzelpulsenergien von einigen<br />

100 µJ.<br />

Ausbildung von Streuzentren<br />

Spannungsfreie <strong>und</strong><br />

spannungsarme Innenmarkierung<br />

Durch die Wahl von Pulsenergie, Pulsdichte<br />

<strong>und</strong> Zyklenzahl lässt sich die Intensität<br />

der Verfärbungen variieren, um z.B. die<br />

Lesbarkeit über einen längeren Zeitraum<br />

zu erhöhen. Neben der unteren Modifikationsschwelle<br />

wird auch eine obere Grenze<br />

beobachtet, ab der mit der Entstehung<br />

kleiner Streuzentren zusätzliche Eigenspannungen<br />

im Material induziert werden<br />

können. Dieser Übergang zur Ausbildung<br />

von „microdots“ kann für viele Anwendungen<br />

von großem Vorteil sein. Auf Gr<strong>und</strong><br />

der bisherigen Beobachtungen wird angenommen,<br />

dass ein laserinduzierter „microdot“<br />

durch eine Veränderung des Brechungsindexes<br />

des Materials definiert ist.<br />

Diese Brechungsindexänderung führt zu<br />

einer Beugung des das Glas durchlaufenden<br />

Lichts.<br />

Bei einer Matrixanordnung der „microdots“<br />

wirken diese somit wie ein Beugungsgitter,<br />

das bei einer geeigneten<br />

Gitterkonstante, also entsprechendem<br />

„microdot“-Abstand, in Transmission wie<br />

Reflexion zu einer Spektralzerlegung des<br />

Lichts führt. Das Farbspektrum im Beispiel<br />

unten wurde durch Beleuchtung mit einer<br />

einfachen Glühlampe erzeugt.<br />

Streuzentren in Quarzfasern<br />

Die Einbringung von Streuzentren in<br />

Quarzfasern besitzt für medizintechnische<br />

Anwendungen eine große Bedeutung. Ein<br />

Ziel ist die Weiterentwicklung einer neuen<br />

Fertigungsmethode für medizinische<br />

Fasern.<br />

Aufnahme von Gitterlinien, die mit Pikosek<strong>und</strong>en-<br />

<strong>Laser</strong>pulsen von oben nach unten in einem K9-<br />

Glasblock eingeschrieben wurden. Prozesszeit ca.<br />

30 min. für die Ausbildung von ca. 1,5 Millionen<br />

„microdots“ auf einer Fläche von 40 x 40 mm 2 .<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

71


72<br />

Die hohe Spitzenintensität von ultrakurzen<br />

fokussierten <strong>Laser</strong>pulsen ruft eine gezielte<br />

<strong>und</strong> lokal begrenzbare Materialreaktion<br />

hervor, beispielsweise im Innern einer<br />

400-µm-Quarzfaser mit Buffer. Es können<br />

ohne Rissbildung gezielt Mikrometer große<br />

Gefügeänderung induziert werden, die<br />

in der Quarzfaser als Streuzentren fungieren.<br />

In der Faser geführte <strong>Laser</strong>strahlung<br />

kann so – praktisch absorptionsfrei –<br />

seitlich aus der Faser diffus abgestrahlt<br />

werden. Der Herstellungsprozess ist automatisierbar,<br />

so dass der bisherige hohe<br />

manuelle Aufwand bei der Fertigung flexibler<br />

Applikatoren mit einer Silikonmatrix<br />

entfällt. Die Bearbeitung kann online<br />

Oben: Prinzipskizze zur Einbringung von Streuzentren<br />

in eine Quarzfaser mittels ultrakurz gepulster<br />

<strong>Laser</strong>strahlung. Unten: Beispiel einer 400-µm-<br />

Quarzfaser nach der Einbringung von Streuzentren<br />

mit zunehmender Tiefe (die Verteilung der<br />

Streuzentren erfolgt entlang einer Spiralbahn, die<br />

im Durchmesser von links nach rechts abnimmt).<br />

Ein in der bearbeiteten Quarzfaser geführter roter<br />

Lichtstrahl eines Diodenlasers wird rotationssymmetrisch<br />

seitlich ausgekoppelt.<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

verfolgt <strong>und</strong> gesteuert werden <strong>und</strong> theoretisch<br />

mit dem Fasermaterial „von der<br />

Rolle“ durchgeführt werden. Der wesentliche<br />

Schritt zur Herstellung eines Applikators<br />

könnte in weniger als einer Minute<br />

erfolgen. Bei Einhaltung der relevanten<br />

Prozessparameter werden besser reproduzierbare<br />

Herstellungsergebnisse mit<br />

deutlich geringerer Ausschussrate erwartet.<br />

NÄCHSTE SCHRITTE<br />

In einem AiF-IGF-<strong>Forschungs</strong>vorhaben mit<br />

voraussichtlichen Starttermin Januar 2011<br />

wird in Kooperation mit dem Max-Born-Institut,<br />

Berlin, die präzise, reproduzierbare<br />

Einbringung <strong>und</strong> Verteilung von Mikromodifikationen<br />

in das Innere eines Werkstoffs<br />

mittels ultrakurzer Pulse untersucht. Die<br />

wissenschaftlich-technischen Projektziele<br />

in diesem Vorhaben sind:<br />

•<br />

David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />

Spannungsfreie <strong>und</strong><br />

spannungsarme Innenmarkierung<br />

Charakterisierung der laserinduzierten<br />

Mikromodifikationen:<br />

– Außenstruktur (Durchmesser, Tiefenausdehnung)<br />

– Struktur im Inneren (Nano-Cracks,<br />

Kavitäten)<br />

– Dichteverteilung<br />

– Brechungsindexänderung<br />

– Materialabhängigkeiten (Quarz, Kalk-<br />

Natron-Glas, n-BK7, Polycarbonat)<br />

– Zeitaufgelöste Untersuchungen zur<br />

Entstehung<br />

– Möglichkeiten einer Online-Kontrolle


•<br />

•<br />

•<br />

David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />

Spannungsfreie <strong>und</strong><br />

spannungsarme Innenmarkierung<br />

Potentielle Steuerung bei der Herstel-<br />

lung von Mikromodifikationen:<br />

– Einfluss der Wellenlängen-Pulsdau-<br />

er-Kombination<br />

– Einfluss der Strahlführung<br />

– Einfluss der Pulsanzahl (Einzel- <strong>und</strong><br />

Mehrfachanregung)<br />

– Einfluss der Materialtiefe (3D-Option)<br />

– Einfluss von Zuschlagstoffen (z.B.<br />

Nano-Cluster in der Glasmatrix)<br />

Untersuchung der kollektiven Wirkung<br />

der Mikromodifikationen:<br />

– Erzielbare Mikromodifikationsdichte<br />

(DPI)<br />

– Erzielbare Spannungsverteilung<br />

– Erzielbare diffraktive Wirkung (Beugungseffizienz)<br />

– Einfluss der 3D-Verteilung (Tiefenwirkung)<br />

– Einfluss der Beleuchtungsanordnung<br />

Prüfung potentieller Anwendungen:<br />

– Einsatz von am Markt befindlichen<br />

Markierungsstandards (auslesbar)<br />

– Unsichtbare bzw. verborgene Markierung<br />

in Gläsern <strong>und</strong> Polymeren<br />

(Brillenoptiken)<br />

– Markierungen im Glas, die (nur) unter<br />

bestimmten Lichtverhältnissen<br />

sichtbar werden<br />

– Ablenkung von Licht, z.B. in Lichtleitfasern<br />

(Diffusorenherstellung)<br />

– Gitterwirkung, z.B. in Lichtleitfasern<br />

(Bragg-Gitter) oder in Flachmaterialien<br />

(„Farb“-Markierung)<br />

– Herstellung photonischer Kristalle<br />

– Generierung einer Spannungsverteilung<br />

in ausgewählten Gläsern.<br />

– Umsetzung holografischer Strukturen<br />

im Inneren (DOE)<br />

– Datenspeicher mit extrem langer Lebensdauer<br />

(CD/DVD aus Quarzglas)<br />

DANKSAGUNG<br />

Das <strong>Forschungs</strong>vorhaben „14982 – Generierung<br />

spannungsfreier Innenmarkierungen“<br />

der <strong>Forschungs</strong>vereinigung Feinmechanik,<br />

Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik e.V.<br />

wurde vom 01.12.2006 bis zum 31.05.2009<br />

über die AiF im Rahmen des Programms<br />

zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

<strong>und</strong> -entwicklung (IGF)<br />

vom B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> <strong>Technologie</strong> aufgr<strong>und</strong> eines Beschlusses<br />

des Deutschen B<strong>und</strong>estages BMBF gefördert.<br />

LITERATUR<br />

[1] D. Ashkenasi: “Non-linear response in optical<br />

material using ultra-short laser technology”,<br />

SPIE Proc. 6458, 2007 (in print)<br />

[2] Abschlussbericht im AiF-IGF Projekt 14982,<br />

http://www.lmtb.de/lasertechnik/index_<br />

de.php<br />

[3] D. Ashkenasi, A. Lemke: “Exploiting internal<br />

material reactions in glass using ultra short laser<br />

pulses“, The <strong>Laser</strong> User Issue 55, Summer<br />

2009, 26-28 (2009)<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

73


74<br />

[4] D. Ashkenasi: “<strong>Laser</strong> induced color centers in<br />

glasses, similarities to X-ray excitation and<br />

possible implications for optics“, <strong>Laser</strong>s in<br />

Manufacturing WLT, Conf. Proc. 2009, 799-805<br />

(2009)<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />

d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />

Spannungsfreie <strong>und</strong><br />

spannungsarme Innenmarkierung


David Ashkenasi, Norbert Müller, Tristan Kaszemeikat, Reinhard Dietrich<br />

<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten<br />

für die Mikrobearbeitung<br />

Trepanning Systems for <strong>Laser</strong> Micromachining<br />

Within the framework of application orientated<br />

research and in the context of<br />

the development of new laser processing<br />

schemes, an implementation of optimal<br />

laser beam guiding and distribution tools<br />

is of utmost importance. With respect to<br />

the challenges in laser micromachining,<br />

we have succeeded in realizing innovative<br />

opto-mechanical components to support<br />

laser beam monitoring and alignment<br />

requirements in applied laser technology.<br />

For example, the development of a<br />

trepanning system involves a complete<br />

work flow pattern of setting implementation<br />

goals, patenting new ideas, conducting<br />

optical ray-tracing, designing the<br />

opto-mechanical construction, and the<br />

construction of “simple” laboratory setups<br />

for the proof-of-principle demonstration.<br />

The new trepanning optics represent<br />

an important milestone in the technology<br />

transfer for applied laser technology.<br />

Im Rahmen der an der LMTB verfolgten<br />

Anwendungsforschung <strong>und</strong> Verfahrensentwicklung<br />

zu Fragestellungen in der<br />

<strong>Laser</strong>-Materialbearbeitung werden Komponenten<br />

zur Strahlkontrolle, Strahlführung<br />

<strong>und</strong> motorischen Strahlablenkung<br />

entwickelt, konstruiert, erfindungsgemäß<br />

abgesichert, für verschiedene Anwendun-<br />

gen erprobt <strong>und</strong> häufig als „einfache“ Laborversion<br />

umgesetzt. Die optischen Komponenten<br />

für die angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

werden zum Teil bereits als OEM-Bauteil<br />

in kommerziellen Geräten eingesetzt bzw.<br />

sind für unsere Endk<strong>und</strong>en im Bereich<br />

Anlagenbau ein wichtiger Bestandteil<br />

eines erfolgreichen <strong>Technologie</strong>transfers.<br />

Ein Beispiel hierfür ist „Mr. Power Beam”,<br />

ein online-fähiges Leistungsmessgerät.<br />

Messeinheit <strong>und</strong> Elektronik (inkl. PC-<br />

Anbindung) sind eigene Entwicklungen.<br />

Mehrere OEM-Komponenten zur präzisen<br />

Langzeit-Leistungsmessung <strong>und</strong> -kontrolle<br />

sind erfolgreich im Einsatz.<br />

In zahllosen technischen Fertigungsprozessen<br />

werden hochpräzise, kreisr<strong>und</strong>e<br />

Öffnungen mit Durchmessern von einigen<br />

Millimetern bis zu wenigen Mikrometern<br />

benötigt. Oft ist die Qualität dieser Öffnungen<br />

entscheidend für das Produkt, z.B. in<br />

der Automobilindustrie (Einspritzdüsen),<br />

Konstruktionsbilder, Beispiele zur Leistungskontrolle<br />

<strong>und</strong> –regelung. Oben: Sehr kompakter Messkopf<br />

für ½ Zoll-Optiken; unten: Messkopf für Bearbeitungsoptiken<br />

mit einer <strong>Laser</strong>leistung bis 5 kW.<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

75


76<br />

David Ashkenasi, Norbert Müller, Tristan Kaszemeikat, Reinhard Dietrich<br />

<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten<br />

für die Mikrobearbeitung<br />

im Kraftwerksbereich (Kühlbohrungen in<br />

Turbinenschaufeln), in der Solarbranche<br />

(Emitter-Wrap-Through-Zellen), in der<br />

Displaytechnologie (Touchscreen-Glasabdeckungen)<br />

<strong>und</strong> in der Textilindustrie<br />

(Spinndüsen).<br />

Konstruktionsbilder, Beispiele zur Trepanieroptik.<br />

Links: Trepaniersystem für die (rückseitige) Glasbearbeitung;<br />

rechts: Trepaniersystem zur Realisierung<br />

von Unterschneidungen <strong>und</strong>/oder zylindrischen<br />

Mikrolöchern in nicht transparenten Werkstoffen<br />

(Metall, Halbleiter, Keramik).<br />

Der Bereich Angewandte <strong>Laser</strong>technik der<br />

LMTB hat zu diesem Zweck Trepaniersysteme<br />

entwickelt, die im vorgenannten<br />

Sinne eine Schlüsselkomponente für den<br />

effektiven Einsatz von <strong>Laser</strong>n für die Präzisionsbearbeitung<br />

von Materialien darstellen.<br />

Diese Trepanieroptiken weisen<br />

erhebliche Vorteile gegenüber dem Stand<br />

der Technik auf:<br />

• Optimale Strahlfokussierung auf dem<br />

Werkstück: Beim LMTB-System kann<br />

der <strong>Laser</strong>stahl die Fokussieroptik optimal<br />

zentral ausleuchten.<br />

• Sehr hohe Drehgeschwindigkeiten:<br />

LMTB-Trepaniersysteme wurden bereits<br />

mit Drehgeschwindigkeiten bis<br />

40.000 U/min realisiert (1/4-Zoll-Optiken).<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

• Stufenlose schnelle Einstellung des<br />

Trepanierdurchmessers von 0 bis<br />

•<br />

600 µm: Die Einstellung erfolgt in weniger<br />

als 1 s. Größere Durchmesser bis<br />

2 mm sind möglich.<br />

Stufenlose schnelle Einstellung des<br />

Ablenkwinkels: Unter- <strong>und</strong> Über-<br />

•<br />

schneidungen können in weniger als<br />

1 s im Bereich 5°…0…+5° eingestellt<br />

werden.<br />

Geringeres Gewicht: Abhängig von der<br />

Version liegt das Gewicht der LMTB-<br />

Trepanieroptiken zwischen 3 kg <strong>und</strong><br />

< 10 kg.<br />

• Kompakte Abmessungen: Das LMTB-<br />

Trepaniersystem beansprucht weniger<br />

als die Hälfte des Volumens, verglichen<br />

mit der Konkurrenz.<br />

• Konkurrenzfähige Kosten: Das LMTB-<br />

Trepaniersystem kann deutlich<br />

preiswerter angeboten werden <strong>und</strong><br />

erlaubt so, neue Anwendungen zu<br />

erschließen.<br />

Im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor werden die<br />

Umsetzungsversionen der Trepaniersysteme<br />

mit gütegeschalteten Festkörper-<br />

<strong>Laser</strong>systemen (Pulsbreiten im Nano- <strong>und</strong><br />

Pikosek<strong>und</strong>enbereich) eingesetzt <strong>und</strong> erprobt.<br />

In einem Bearbeitungsbeispiel zur<br />

Testung konischer Bohrungen wurde in<br />

der Mikrobohrung bei einem 800 µm starken<br />

Aluminiumblech ein Anstellwinkel von<br />

4,5° realisiert. Die <strong>Laser</strong>austrittsöffnung


David Ashkenasi, Norbert Müller, Tristan Kaszemeikat, Reinhard Dietrich<br />

<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten<br />

für die Mikrobearbeitung<br />

von ca. 280 µm ist deutlich größer als das<br />

Eintrittsloch von ca. 180 µm.<br />

Solche konischen Bohrgeometrien sind<br />

beispielsweise eine wesentliche Forderung<br />

der Autoindustrie bei der <strong>Laser</strong>-Trepanierung<br />

zur Düsenherstellung (verbesserte<br />

Einspritzdüsen zur Verringerung der<br />

CO -Abgaswerte).<br />

2<br />

Links: Trepaniersystem mit motorisierbarer Einstellung<br />

von Durchmesser <strong>und</strong> Einstellwinkel im<br />

Betrieb; Rechts: Schliffbild eines Bearbeitungsbeispiels<br />

in 800 µm starkem Aluminium mit einem Anstellwinkel<br />

von 4,5°.<br />

Das neue LMTB-Trepaniersystem (siehe<br />

Umsetzungsbeispiel oben) kann zur <strong>Laser</strong>-Präzisionsbearbeitung<br />

(Mikrobohren,<br />

Konturschneiden <strong>und</strong> Fräsen) von beliebigen<br />

Werkstoffen verwendet werden. Die<br />

verschiedensten Facetten folgender Anwendungsfelder<br />

werden im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor<br />

untersucht:<br />

• Präzisionsbearbeitung transparenter<br />

•<br />

Werkstoffen (Glas, Quarz, Zerodur)<br />

Mikrobohrungen in Metallfolien <strong>und</strong><br />

blechen, Keramiksubstraten <strong>und</strong> Silizium-Wafern<br />

• Schonender Abtrag dünner Schichten<br />

für die Mikroelektronik <strong>und</strong> Photovoltaik<br />

Eine in der <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung häufig<br />

formulierte Forderung ist die Realisierung<br />

von Mikrogräben <strong>und</strong> Mikrobohrungen<br />

ohne Konizität. Das neue LMTB-Trepaniersystem<br />

erfüllt auch diese Voraussetzung.<br />

Unten stehende Abbildung zeigt eine<br />

1 mm lange Durchgangsbohrung mit einem<br />

Bohrdurchmesser von 117 µm, sowohl<br />

eintritts- wie austrittsseitig.<br />

Die zugr<strong>und</strong>e liegenden Entwicklungen<br />

sind Gegenstand mehrerer Patentanmeldungen<br />

der LMTB. Lizenzvertragsverhandlungen<br />

mit mehreren Unternehmen, die<br />

sich mit dem Thema <strong>Laser</strong>bohren jahrelang<br />

beschäftigt haben, belegen Originalität<br />

<strong>und</strong> innovativen Charakter unserer<br />

Trepanieroptik.<br />

entrance<br />

117 µm<br />

exit<br />

117 µm<br />

Links: Querschliff einer 1 mm starken AlN-Scheibe<br />

nach <strong>Laser</strong>-Trepanierbohrung; rechts: Mikroskopaufnahmen<br />

der Mikrobohrung auf der Eintritts-<br />

<strong>und</strong> Austrittsfläche.<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

77


78<br />

NÄCHSTE SCHRITTE<br />

David Ashkenasi, Norbert Müller, Tristan Kaszemeikat, Reinhard Dietrich<br />

Die Weiterentwicklung der LMTB-Trepaniersysteme<br />

für die Mikrobearbeitung<br />

nicht-transparenter Werkstoffe orientiert<br />

sich verstärkt an marktrelevanten Umsetzungszielen:<br />

• Entwicklung einer aktiven Regelung<br />

der optischen Komponenten des Trepaniersystems<br />

• Schnittstellen-Anbindung an übliche<br />

CNC-Achsensteuerungssysteme<br />

• Robuster 24/7-Betrieb in der Produktion<br />

• Applikationsuntersuchungen mit unterschiedlichen<br />

<strong>Laser</strong>parametern<br />

(Wellenlänge <strong>und</strong> Pulsdauer)<br />

• Festlegung von Standard-Trepaniersystemen<br />

für die vordringlich benötigten<br />

Lochgeometrien <strong>und</strong> Toleranzanforderungen<br />

Die Entwicklung der LMTB-Trepaniersysteme<br />

wird seit dem 01.01.2009 durch das<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong><br />

<strong>Technologie</strong> unterstützt (VF 081026).<br />

LITERATUR<br />

[1] M. Schwagmeier, N. Müller, D. Ashkenasi:<br />

“<strong>Laser</strong> micro machining of metal foils, ceramics<br />

and silicon substrates”, Proc. of the Fifth<br />

International WLT-Conference on <strong>Laser</strong>s in<br />

Manufacturing 2009<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten<br />

für die Mikrobearbeitung<br />

Kontakt<br />

Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter<br />

Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />

d.ashkenasi(at)LMTB.de


<strong>Laser</strong>kurse<br />

Weiterbildungsangebote<br />

Die LMTB bietet seit ihrer Gründung als<br />

LMZ regelmäßig <strong>Laser</strong>kurse für <strong>Medizin</strong>er,<br />

Zahnmediziner <strong>und</strong> später in Zusammenarbeit<br />

mit der Handwerkskammer Berlin,<br />

der Photon AG sowie der Unfallkasse Berlin<br />

auch für technische <strong>Laser</strong>anwender<br />

an.<br />

Der firmenunabhängige Kurs „<strong>Laser</strong>medizin<br />

von A-Z“ vermittelt die für den Umgang<br />

mit dem <strong>Laser</strong> notwendige Sachk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> bietet zugleich die Qualifikation<br />

zum „<strong>Laser</strong>schutzbeauftragten“. Er wird in<br />

immer wieder überarbeiteter <strong>und</strong> aktualisierter<br />

Form seit nunmehr über 20 Jahren<br />

gemeinsam mit Prof. Dr. med. Hans-Peter<br />

Berlien <strong>und</strong> der jeweils von ihm geleiteten<br />

<strong>Laser</strong>klinik veranstaltet.<br />

Als interdisziplinäre <strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Ausbildungseinrichtung<br />

stellt die LMTB in dieser<br />

Partnerschaft anerkannte Spezialisten<br />

für die Betreuung der Kursteilnehmer:<br />

Physiker übernehmen die Vermittlung<br />

der physikalischen <strong>und</strong> lasertechnischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Sicherheitsexperten das<br />

Sicherheitstraining. Die klinischen Kursteile<br />

werden in Theorie <strong>und</strong> Praxis von den<br />

Ärzten der Abteilung <strong>Laser</strong>medizin der Ev.<br />

Elisabeth-Klinik vermittelt, die über langjährige<br />

Erfahrung in Praxis <strong>und</strong> Forschung<br />

verfügen.<br />

Der Kurs richtet sich sowohl an interessierte<br />

<strong>Medizin</strong>er, die sich einen Überblick<br />

über die verschiedenen Einsatzgebiete<br />

von <strong>Laser</strong>n in der <strong>Medizin</strong> verschaffen<br />

möchten, wie an diejenigen, die bereits<br />

über einen <strong>Laser</strong> verfügen. Vor einer Kaufentscheidung<br />

stehende Ärzte erhalten das<br />

nötige Basiswissen, um Herstellerangaben<br />

bewerten zu können <strong>und</strong> den für ihr Anwendungsspektrum<br />

passenden <strong>Laser</strong>typ<br />

zu finden.<br />

Auch formale Aspekte, deren Berücksichtigung<br />

eine Voraussetzung für die rechtssichere<br />

Anwendung von <strong>Laser</strong>n an Menschen<br />

bildet, kommen in den Kursen nicht<br />

zu kurz: <strong>Medizin</strong>ische <strong>Laser</strong>systeme gehören<br />

zu den aktiven <strong>Medizin</strong>produkten, die<br />

nach der <strong>Medizin</strong>produkte-Betreiberverordnung<br />

nur von Personen betrieben <strong>und</strong><br />

angewendet werden dürfen, die dafür<br />

die erforderliche Ausbildung oder Kenntnis<br />

<strong>und</strong> Erfahrung besitzen. Beim Betrieb<br />

von <strong>Laser</strong>einrichtungen der Klassen 3R, 3B<br />

<strong>und</strong> 4 in den Behandlungsräumen ist ferner<br />

laut Unfallverhütungsvorschrift BGV<br />

B2 „<strong>Laser</strong>strahlung“ die Bestellung eines<br />

<strong>Laser</strong>schutzbeauftragten nötig, falls der<br />

Betreiber diese Qualifikation nicht selbst<br />

hat. In Zukunft sind verschärfte Anforderungen<br />

zu erwarten, die sich aus einer in<br />

Bearbeitung befindlichen Verordnung auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage des Gesetzes zum Schutz vor<br />

nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung<br />

am Menschen (NiSG) ergeben<br />

werden.<br />

79


80<br />

Weiterbildungsangebote<br />

Sicherheitskurse für <strong>Laser</strong>anwender in<br />

Laboren <strong>und</strong> mit diesem Thema befasste<br />

Sicherheitsfachkräfte werden von der<br />

LMTB seit einigen Jahren in Zusammenarbeit<br />

mit der Unfallkasse Berlin veranstaltet.<br />

Die <strong>Laser</strong>kurse im technischen Bereich für<br />

Zahntechniker <strong>und</strong> Goldschmiede sowie<br />

Facharbeiter wurden vom Bereich Angewandte<br />

<strong>Laser</strong>technologie koordiniert.<br />

Zusammenarbeit mit Hochschulen<br />

Die LMTB vermittelt in Zusammenarbeit<br />

mit Industriebetrieben der Region <strong>und</strong><br />

Gesellschaftern Angebote für Studien-,<br />

Bachelor- <strong>und</strong> Diplomarbeiten an Studenten<br />

der Berliner <strong>und</strong> auswärtigen Hochschulen,<br />

führt eigene Praktika, Diplom<strong>und</strong><br />

Studienarbeiten durch <strong>und</strong> betreut<br />

Dissertationen <strong>und</strong> Habilitationsarbeiten.<br />

Ein Vorteil liegt hierbei für die Gastwissenschaftler<br />

darin, die hochwertige Ausstattung<br />

der LMTB nutzen zu können. Die<br />

industriellen Kontakte zu unseren Gesellschaftern<br />

<strong>und</strong> weiteren kooperierenden<br />

Unternehmen sind nützlich für gemeinsame<br />

<strong>Forschungs</strong>vorhaben <strong>und</strong> künftige<br />

Arbeitsplätze der wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> betreuten Studenten.<br />

Gemeinsame <strong>Forschungs</strong>projekte der<br />

LMTB mit Hochschul-Instituten führen zu<br />

einem Austausch von Diplomanden <strong>und</strong><br />

Doktoranden auf Basis einer späteren Zu-<br />

sammenarbeit in <strong>Forschungs</strong>projekten.<br />

Dabei bietet die Zusammenarbeit auch<br />

die Möglichkeit der zeitweisen Übernahme<br />

von wissenschaftlichen Mitarbeitern<br />

in die LMTB bis zur Bewilligung von <strong>Forschungs</strong>stellen<br />

in Hochschul-Instituten.<br />

Die vernetzte Kompetenz der LMTB wird<br />

zur Identifikation gemeinsam zu bearbeitender<br />

<strong>Forschungs</strong>fragestellungen genutzt<br />

sowie zur schnellen Abklärung der Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> Randbedingungen,<br />

insbesondere auch in Hinblick auf Anwenderkreise<br />

in Industrie <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>.<br />

Damit erweitert die LMTB die Kompetenzen<br />

der Partner <strong>und</strong> wird dem <strong>Technologie</strong>-Transfergedanken<br />

der LMTB gerecht.<br />

Mitarbeiter der LMTB stehen für Lehr-<br />

veranstaltungen zur Verfügung, was seit<br />

Jahren mit der TU Berlin in der Vorlesung<br />

<strong>Medizin</strong>elektronik (Prof. Orglmeister)<br />

durch Behandlung des Themas „Einführung<br />

in die <strong>Laser</strong>medizin <strong>und</strong> Hochfrequenzchirurgie“<br />

sowie der Experimentellen Übungen<br />

zur <strong>Medizin</strong>ischen Gerätetechnik II<br />

(Prof. Kraft) mit dem Thema „<strong>Medizin</strong>ische<br />

<strong>Laser</strong>“ praktiziert wird. Weiterhin wurden<br />

die Physikalischen Übungen für Physiker II<br />

betreut.<br />

Ebenfalls werden Weiterbildungsveranstaltungen<br />

der TU Berlin unter Nutzung


Weiterbildungsangebote<br />

der messtechnischen <strong>und</strong> gerätetechni-<br />

schen Ausstattung der LMTB durchgeführt<br />

<strong>und</strong> Praktika für Studenten im Rahmen<br />

des Europtics-Kurs (European Master of<br />

Science in Optics) bereitgestellt. Ein praktisches<br />

Beispiel für solche Weiterbildungsveranstaltungen<br />

ist die <strong>Laser</strong>schutzbelehrung<br />

am Institut für Optik <strong>und</strong> Atomare<br />

Physik (IOAP) der TU Berlin mit Lehrmaterialien<br />

der LMTB sowie die Beteiligung am<br />

Seminar für Optik <strong>und</strong> Photonik.<br />

Wissenschaftskommunikation<br />

Auch Publikumsveranstaltungen zur Förderung<br />

der Interaktion zwischen Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft wurden <strong>und</strong><br />

werden von der LMTB regelmäßig zur<br />

Außendarstellung genutzt. Hier sind z.B.<br />

bezirkliche Veranstaltungen zum Wissenschaftsjahr<br />

2010, mehrere Lange Nächte<br />

der Wissenschaft <strong>und</strong> die der Berufsorientierung<br />

dienenden TU–SchülerInnen-Info-<br />

Tage zu nennen.<br />

Kontakt<br />

Dipl.-Ing. Hans-Joachim Cappius<br />

Technischer Leiter<br />

h.cappius(at)LMTB.de<br />

81


Norbert Müller steht für<br />

mechanische wie optische<br />

Konstruktion <strong>und</strong> Entwicklung<br />

bei der LMTB seit 1995, davor<br />

beim Festkörper-<strong>Laser</strong>-Institut<br />

(FLI). Sein besonderes Augenmerk<br />

gilt der Entwicklung<br />

laseroptischer Komponenten.


<strong>Medizin</strong>technik/<br />

Biomedizinische Optik<br />

Dr. J. Helfmann<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter<br />

Gewebeoptik <strong>und</strong><br />

Spektroskopie<br />

Dr. J. Helfmann<br />

Streulicht‐<br />

Tomographie<br />

Dr. U. Netz<br />

Bildgebende<br />

Verfahren<br />

R. Schütz<br />

Molekulare<br />

Diagnostik<br />

Dr. J. Helfmann<br />

Weiterbildung<br />

F. Zgoda<br />

Fakten<br />

Organisationsstruktur<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. G. Illing<br />

Prof. H. J. Eichler<br />

Dipl.‐Kff. K. Guthmann‐Scholz<br />

IT<br />

R. Klein<br />

Angewandte<br />

<strong>Laser</strong>technik<br />

Dr. D. Ashkenasi<br />

<strong>Forschungs</strong>leiter<br />

Innenmarkierung<br />

T. Kaszemeikat<br />

Bearbeitung<br />

spröder<br />

Materialien<br />

N. Müller<br />

Dünnschichtabtrag<br />

A. Lemke<br />

<strong>Laser</strong>optische<br />

Komponenten<br />

N. Müller<br />

Applikationslabor/<br />

Service<br />

Dr. D. Ashkenasi<br />

Technischer<br />

Betrieb<br />

H.‐J. Cappius<br />

Technischer Leiter<br />

Mechanische<br />

Werkstatt<br />

L. Krebs<br />

Elektronische<br />

Werkstatt<br />

R. Dietrich, E. Ott<br />

Gerätebeschaffung<br />

<strong>und</strong> ‐wartung<br />

Raum‐ <strong>und</strong><br />

Haustechnik<br />

Finanzen<br />

Verwaltung<br />

K. Guthmann‐Scholz<br />

Prokurisitin<br />

Personalwesen,<br />

Reisen, Messen<br />

G. Beckmann<br />

Sekretariat<br />

Kursassistenz<br />

M. Schöppe<br />

Fibu, Einkauf,<br />

Rechnung<br />

B. Gröbel<br />

Fakten<br />

83


84<br />

Fakten<br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsführung,<br />

Aufsichtsrat <strong>und</strong> Gesellschaftler<br />

Dr. rer. nat. Hansjörg Albrecht<br />

Sprecher der Geschäftsführung bis 30. September 2008<br />

Geschäftsführer bis 28. Februar 2009<br />

Dr. rer. nat. Gerd Illing<br />

Sprecher der Geschäftsführung ab 1. Oktober 2008<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Eichler<br />

Wissenschaftlicher Geschäftsführer<br />

Dipl.-Kff. Kirsten Guthmann-Scholz<br />

Prokuristin ab 1. Oktober 2008<br />

Aufsichtsrat<br />

Vorsitzender<br />

Dr. rer. nat. Frank Frank<br />

Ebersberg<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Prof. Dr. med. Manfred Gross<br />

Charité - Universitätsmedizin Berlin<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Petermann<br />

Technische Universität Berlin<br />

Prof. Dr. Dr. Michael Ungethüm (bis 11. Februar 2009)<br />

Aesculap AG, Tuttlingen<br />

Dr.-Ing. Andreas Hahn (ab 11. Februar 2009)<br />

Sorin Group Deutschland <strong>GmbH</strong>, München<br />

Dr. Augustin Siegel (bis 13. Februar 2009)<br />

Carl Zeiss AG, Oberkochen<br />

Dr. Christoph Hermanns (ab 11. Februar 2009)<br />

MDI Schott Advanced Processing <strong>GmbH</strong>, Mainz<br />

Michael Martin<br />

KLS Martin <strong>GmbH</strong> + Co. KG, Umkirch<br />

Dr. Wolfgang Neuberger<br />

biolitec AG, Jena


Wolfgang W<strong>und</strong>erl<br />

Dornier MedTech <strong>Laser</strong> <strong>GmbH</strong>, Weßling<br />

Dr. Stefan Schaller (bis 13. Februar 2008)<br />

Siemens AG, Erlangen<br />

Dr. Jürgen Simon (ab 13. Februar 2008)<br />

Siemens AG, Erlangen<br />

Dr. Clemens Scholz<br />

W.O.M. World of Medicine AG, Berlin<br />

Geschäftsführung,<br />

Aufsichtsrat <strong>und</strong> Gesellschafter<br />

Prof. Dr. med. Bernd Hamm (ab 13. Februar 2008)<br />

Charité - Universitätsmedizin Berlin<br />

Dr. rer. nat. Hansjörg Albrecht (ab 16. September 2009)<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller (bis 9. September 2008)<br />

Charité - Universitätsmedizin Berlin<br />

Prof. Dr. Günter Fuhr (bis 7. März 2008)<br />

Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik, St. Ingbert<br />

Gesellschafter<br />

Aesculab AG, Tuttlingen (bis 11. Februar 2009)<br />

Sorin Group Deutschland <strong>GmbH</strong>, München (ab 11. Februar 2009)<br />

Carl Zeiss AG, Oberkochen (bis 13. Februar 2009)<br />

MDI-Schott Advanced Processing <strong>GmbH</strong>, Mainz (ab 11. Februar 2009)<br />

KLS Martin <strong>GmbH</strong> + Co. KG, Umkirch<br />

biolitec AG, Jena<br />

Dornier MedTech Systems <strong>GmbH</strong>, Weßling<br />

Siemens AG, Berlin <strong>und</strong> München<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München<br />

(bis 13. Dezember 2007, Verkauf der Anteile an <strong>Forschungs</strong>vereinigung Feinmechanik,<br />

Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik e.V., Berlin)<br />

<strong>Forschungs</strong>vereinigung Feinmechanik, Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik e.V., Berlin<br />

W.O.M. - World of Medicine AG, Berlin<br />

Dr. Hielscher <strong>GmbH</strong>, Teltow<br />

Fakten<br />

85


86<br />

Fakten<br />

Laufende öffentlich finanzierte Projekte<br />

Projekttitel Thema Laufzeit<br />

bis<br />

Optische Methoden zur<br />

Reinigungs- <strong>und</strong> KontaminationskontrolleTeilvorhaben:<br />

Datenerfassung <strong>und</strong><br />

Umsetzung optischer Messprinzipien,Verb<strong>und</strong>koordination<br />

OptiVivo – Einsatz spektral<br />

<strong>und</strong> radial aufgelöster<br />

Rückstreumessungen zur<br />

nicht invasiven optischen<br />

In-vivo-Gewebecharakterisierung<br />

OptiTom – Diffus-optische<br />

Fluoreszenztomographie<br />

zur funktionellen Gewebediagnostik<br />

in der minimalinvasiven<br />

<strong>und</strong> interventionellen<br />

<strong>Medizin</strong><br />

Nicht-invasive Messung<br />

der Hb-Konzentration im<br />

Blut durch Multispektral-<br />

Analyse - NIKOMA<br />

Etablierung einer Plattform<br />

zur Wirkstoffforschung<br />

auf der Basis von<br />

Peptiden (OPTOPROBE)<br />

Langwellige Hochleistungslaser<br />

für die <strong>Medizin</strong>- <strong>und</strong><br />

Umweltmesstechnik<br />

(LaPoLas)<br />

<strong>Laser</strong> Präzisionsbearbeitung<br />

mit Plasma-Analyse<br />

(LAPPA)<br />

Untersuchungen zum<br />

selektiven <strong>Laser</strong>abtrag<br />

dünner Funktionsschichten<br />

für die Photovoltaik<br />

Label-freies interferometrisches<br />

Affinitätsscreening<br />

(LafA)<br />

Verb<strong>und</strong>projekt zur Entwicklung von optischen<br />

<strong>und</strong> spektroskopischen Verfahren zur Bestimmung<br />

der Restkontamination <strong>und</strong> Verschmutzung<br />

nach einer Reinigung für die Einsatzgebiete<br />

Lebensmittel verarbeitende Industrie,<br />

Pharmazeutik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnologie<br />

Entwicklung eines Verfahrens zur In-vivo-<br />

Bestimmung der wellenabhängigen optischen<br />

Parameter ohne Probenpräparation anhand<br />

von Rückstreumessungen<br />

Dreidimensionale Erfassung eines oberflächennahen<br />

Gewebevolumens, wodurch die in<br />

Rückstreugeometrie erzeugten Schnittbilder<br />

der Streu-, Absorptions- <strong>und</strong> Fluoreszenzeigenschaften<br />

das Auffinden <strong>und</strong> die Interpretation<br />

pathologischer Areale ermöglichen<br />

Verb<strong>und</strong>projekt zur Messung <strong>und</strong> Simulationen<br />

zur Hämoglobinbestimmung bei der Pulsspektroskopie<br />

Verb<strong>und</strong>projekt zur Etablierung einer Plattform<br />

zur Wirkstoffforschung auf der Basis von<br />

Peptiden, Teilprojekt der LMTB zur Entwicklung<br />

eines optischen Auslesesystems für die Bestimmung<br />

der Bindungskinetik von Peptidbibliotheken<br />

in Kapillarplatten<br />

<strong>Medizin</strong>ische Anwendung der <strong>Laser</strong>strahlung<br />

im Bereich starker Wasserabsorption (MedLas),<br />

im Verb<strong>und</strong> LaPoLas<br />

Untersuchungen zur <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />

von harten <strong>und</strong> spröden Werkstoffen (Glas<br />

<strong>und</strong> Keramiken), Ziele: Zylindrische Mikrobohrungen<br />

<strong>und</strong> -gräben in nicht-transparenten<br />

Werkstoffen, Entwicklung einer neuen, kompakten<br />

Trepanieroptik, Analyse der spektralen<br />

Information in laserinduziertem Plasma beim<br />

Materialabtrag<br />

Untersuchungen zum selektiven <strong>Laser</strong>abtrag<br />

dünner Funktionsschichten für die Photovoltaik<br />

mit einem projektbegleitenden Industriekonsortium<br />

aus <strong>Laser</strong>-, <strong>Laser</strong>anlagen- <strong>und</strong> Photovoltaikherstellern<br />

Entwicklung zuverlässiger optischer Detektionsverfahren<br />

für die Bindung eines Peptids an das<br />

gewünschte Zielprotein ohne Fluoreszenzlabel,<br />

um einerseits ein entsprechendes Gerät für das<br />

molekulare Screening <strong>und</strong> andererseits potentielle<br />

Diagnostika zu entwickeln.<br />

30.06.2010<br />

30.09.2010<br />

31.12.2010<br />

31.03.2011<br />

30.04.2012<br />

31.05.2011<br />

30.09.2011<br />

31.01.2012<br />

30.09.2012<br />

Zuwendungsgeber/<br />

Programm<br />

BMBF<br />

Innovationen als<br />

Schlüssel für die<br />

Nachhaltigkeit in der<br />

Wirtschaft<br />

EFRE + Land Berlin<br />

Programm zur Förderung<br />

von Forschung,<br />

Innovation <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>n<br />

(ProFIT)<br />

EFRE + Land Berlin<br />

Programm zur Förderung<br />

von Forschung,<br />

Innovation <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>n<br />

(ProFIT)<br />

BMWi<br />

Förderung von innovativen<br />

Netzwerken,<br />

InnoNet<br />

BMBF<br />

Optische <strong>Technologie</strong>n<br />

in den Lebenswissenschaften<br />

- Gr<strong>und</strong>lagen<br />

zellulärer Funktionen<br />

EFRE + Land Berlin<br />

Programm zur Förderung<br />

von Forschung,<br />

Innovation <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>n<br />

(ProFIT)<br />

BMWi<br />

Industrielle Vorlaufforschung<br />

der AiF<br />

BMWi<br />

Industrielle Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF)<br />

BMWi<br />

INNO-KOM-Ost, Modul:<br />

Vorlaufforschung


Kooperationspartner <strong>und</strong> Netzwerke<br />

Langfristige Kooperationspartner<br />

Partner Bereich Kooperation<br />

Charité –<br />

Universitätsmedizin Berlin<br />

Universitätsmedizin<br />

CBF em. Prof. Beuthan Optische Diagnostik Bildgebung, Photonendichtewellen-Detektion<br />

Dr. Minet<br />

vaskuläre Diagnostik, Molekulare Bildgebung<br />

CCM PD Dr. Meinke Dermatologie Hautdiagnostik<br />

Prof. Lademann<br />

<strong>und</strong> Pharmakokinetik<br />

Prof. Stockfleth<br />

Dermatologisches Tumorzentrum<br />

CC17 Prof. Kühn<br />

Prof. A. Schneider<br />

PD Dr. G. Cichon<br />

Elisabeth-Klinik Berlin<br />

Prof. Berlien<br />

Dr. Philipp<br />

TU Berlin<br />

Inst. für Optik <strong>und</strong> Atom. Physik<br />

Prof. Eichler<br />

PD Dr. Kronfeldt<br />

TU Berlin<br />

Zentrum für innovative Ges<strong>und</strong>heitsforschung<br />

(ZIG)<br />

Prof. Kraft<br />

Prof. Knorr<br />

Max-Born-Institut, Berlin<br />

Dr. Rosenfeld<br />

W.O.M. AG; Berlin<br />

Dr. Schönborn<br />

Dr. Scholz<br />

Siemens AG, Berlin<br />

Dr. Schultz<br />

O.U.T. e.V.<br />

Dr. Mahlkow<br />

<strong>Forschungs</strong>zentrum Borstel<br />

PD Dr. Frey<br />

GeSiM mbH<br />

Dr. Bürger<br />

Heinrich-Hertz-Institut<br />

Dr. Schell<br />

Dr. Grote<br />

Columbia University,<br />

Dept. of Biomedical Engineering<br />

Prof. Hielscher<br />

Gynäkologie<br />

Klinik<br />

<strong>Laser</strong>medizin<br />

Universität<br />

Spektroskopie,<br />

Optik, <strong>Laser</strong>technologie<br />

Universität<br />

<strong>Medizin</strong>technik<br />

Lebensmitteltechnologie<br />

<strong>Forschungs</strong>institut<br />

Kurzzeitspektroskopie,<br />

Optik<br />

Industrie<br />

<strong>Laser</strong>entwicklung<br />

Minimal-invasive<br />

Chirurgie<br />

Industrie<br />

Bildgebungsverfahren<br />

Telekolposkopieplattform, Tumordiagnostik<br />

<strong>Laser</strong>therapie, Photodynamische Therapie, Diagnostik<br />

von Hautläsionen u. Therapiemonitoring<br />

Ausbildung von medizinischem Personal<br />

Optimierung von Lichtquellen, <strong>Laser</strong>entwicklung,<br />

Biophotonik, Absorptions-, Fluoreszenz-,<br />

<strong>und</strong> Ramanspektroskopie<br />

Entwicklung von Geräten zur Kontaminationskontrolle<br />

Kurz gepulste Lichtquellen<br />

Optische Diagnostik<br />

<strong>Laser</strong>therapieanwendungen<br />

Bildgebung für Endoskopie/ Laparoskopie<br />

Optimierung von Fluoreszenzbildgebung,<br />

Rheumadiagnostik<br />

<strong>Forschungs</strong>institut<br />

Leuchtdioden hochfrequent modulierbare LEDs<br />

<strong>Forschungs</strong>institut<br />

Leibniz- Zentrum für<br />

<strong>Medizin</strong> <strong>und</strong> Biowissenschaften<br />

KMU<br />

Pipettierroboter <strong>und</strong><br />

Mikrofluidik<br />

Fraunhofer-Institut<br />

Diodenlaserentwicklung<br />

Universität<br />

Tomographische<br />

Rekonstruktionsverfahren<br />

Molekulare Diagnostik, Fluoreszenznachweis<br />

molekularer Bindungen<br />

Durchflussküvetten, Molekülbibliotheken<br />

Anwendung langwelliger Diodenlaser in der<br />

<strong>Medizin</strong><br />

Optische Tomographie zur<br />

Rheumafrüherkennung<br />

Fakten<br />

87


88<br />

Fakten<br />

Projektbezogene aktuelle<br />

Kooperationen<br />

Kooperationspartner <strong>und</strong> Netzwerke<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihrer Struktur <strong>und</strong> ihres Zweck<br />

kooperiert die LMTB dauerhaft eng, oft in<br />

mehreren Projekten parallel mit den meisten<br />

ihrer Gesellschafter, dazu Arbeitsgruppen<br />

aus der Technischen Universität Berlin,<br />

der Freien Universität Berlin <strong>und</strong> der<br />

Humboldt-Universität zu Berlin, ebenso<br />

mit mehreren Zentren der Universitätsmedizin<br />

Charité <strong>und</strong> der Abteilung <strong>Laser</strong>medizin<br />

der Evangelischen Elisabeth-<br />

Klinik Berlin.<br />

Des Weiteren sind die meisten Förderprojekte<br />

entweder Verbünde, zumeist<br />

mit wissenschaftlichen Einrichtungen <strong>und</strong><br />

Firmen als Partner, <strong>und</strong> es bestehen eine<br />

Vielzahl proprietärer Entwicklungsprojekte<br />

mit Unternehmen:<br />

Im Bereich <strong>Laser</strong>-Präzisionsbearbeitung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung laseroptische Komponenten<br />

bestehen enge Kooperationen mit<br />

führenden Herstellern von <strong>Laser</strong>systemen<br />

(Rofin Sinar <strong>GmbH</strong> Hamburg, Trumpf<br />

<strong>GmbH</strong> + Co. KG Ditzingen, Lumera <strong>GmbH</strong><br />

Kaiserslautern, IB-<strong>Laser</strong> <strong>GmbH</strong> Berlin)<br />

<strong>und</strong> Unternehmen aus dem Maschinenbau<br />

(MDI-Schott AP <strong>GmbH</strong> Mainz, 3D-<br />

Micromac <strong>GmbH</strong> Chemnitz, Rofin Baasel<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG Starnberg). Applikationsorientierte<br />

Zusammenarbeiten bestehen<br />

mit Anwendern <strong>und</strong> Endk<strong>und</strong>en wie dem<br />

Paul-Scherrer-Institut Villigen Schweiz,<br />

dem Fritz-Haber-Institut Berlin, Rhode<br />

<strong>und</strong> Schwarz <strong>GmbH</strong> & Co. KG München,<br />

Osram Opto Semiconductors <strong>GmbH</strong> Regensburg,<br />

Dr. Kieburg <strong>GmbH</strong> Berlin, Fisba<br />

Optik St. Gallen Schweiz <strong>und</strong> anderen.<br />

Untersuchungen zum selektiven <strong>Laser</strong>abtrag<br />

dünner Funktionsschichten für die<br />

Photovoltaik finden in enger Kooperation<br />

mit dem Industriekonsortium aus <strong>Laser</strong><strong>und</strong><br />

Optikherstellern, Integratoren <strong>und</strong><br />

potentiellen Anwendern der Dünnschicht-<br />

Photovoltaik statt. Zu nennen sind hier<br />

die Edgewave <strong>GmbH</strong> Würselen, die Lumera<br />

<strong>GmbH</strong> Kaiserslautern, die IB-<strong>Laser</strong><br />

<strong>GmbH</strong> Berlin, die LIMO <strong>GmbH</strong> Dortm<strong>und</strong>,<br />

die Rofin Baasel <strong>GmbH</strong> & Co. KG Starnberg,<br />

die MDI-Schott AP <strong>GmbH</strong> Mainz,<br />

die LPKF Solarquipment <strong>GmbH</strong> Suhl, die<br />

Sulfurcell <strong>GmbH</strong> Berlin <strong>und</strong> die Solarion<br />

AG Dresden. Ein weiterer wichtiger Industriepartner<br />

auf dem Gebiet der <strong>Laser</strong>-<br />

Dünnschichtbearbeitung ist ALSI N.V. Beuningen,<br />

NL.<br />

Im Bereich der Biomedizinischen Optik<br />

werden Methoden zur optischen Kontaminationskontrolle<br />

im Verb<strong>und</strong> entwickelt<br />

mit der Bruker Optik <strong>GmbH</strong> Ettlingen, der<br />

Inofex <strong>GmbH</strong> Halle, der Vanguard AG Berlin<br />

<strong>und</strong> dem Institut für Optik <strong>und</strong> Atomare<br />

Physik (IOAP) der Technischen Universität<br />

Berlin.<br />

Im Bereich der Blutsensorik bestehen Zusammenarbeiten<br />

mit der Weinmann Di-


Kooperationspartner <strong>und</strong> Netzwerke<br />

agnostics <strong>GmbH</strong> & Co KG Hamburg, der<br />

Medisynthana Diagnostics <strong>GmbH</strong> & Co<br />

KG Ulm, der MCC <strong>GmbH</strong> & Co KG Karlsruhe,<br />

der weptech <strong>GmbH</strong> Landau, Elbau<br />

<strong>GmbH</strong> Berlin <strong>und</strong> dem Institut für Automatisierung<br />

<strong>und</strong> Qualitätssicherung an<br />

der Fachhochschule Heidelberg (iAQ).<br />

Im Umfeld der Entwicklung eines optischen<br />

Screening-Systems zur Entwicklung<br />

peptidischer Diagnostika bestehen Zusammenarbeiten<br />

mit der Atto-Tec <strong>GmbH</strong> Siegen,<br />

der GeSiM mbH Großerkmannsdorf,<br />

der Karl Storz <strong>GmbH</strong> & Co KG Tuttlingen,<br />

der R-Biopharm AG Darmstadt <strong>und</strong> der<br />

Arbeitsgruppe von PD Andreas Frey am<br />

<strong>Forschungs</strong>zentrum Borstel (FZB).<br />

Bei der Entwicklung von Alternativen zum<br />

medizinischen Einsatz des CO -<strong>Laser</strong>s wird<br />

2<br />

mit dem Heinrich-Hertz-Institut (HHI)<br />

Berlin <strong>und</strong> dem Institut für Optik <strong>und</strong> Atomare<br />

Physik (IOAP) der Technischen Universität<br />

Berlin zusammen gearbeitet.<br />

Netzwerke<br />

Die LMTB engagiert sich u.a. in den folgenden<br />

Netzwerken:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Deutsche Gesellschaft für <strong>Laser</strong>medizin<br />

(DGLM)<br />

Fachverband Biomedizinische Technik<br />

(FBMT)<br />

The Society of Photo-Optical Instrumentation<br />

Engineers (SPIE)<br />

Optical Society of America (OSA)<br />

Institute of Electrical and Electronics<br />

Engineers (IEEE)<br />

OptecBB, Netzwerk Optische <strong>Technologie</strong>n<br />

Berlin-Brandenburg<br />

Verband innovativer Unternehmen<br />

(VIU)<br />

Förderverein der <strong>Technologie</strong>stiftung<br />

Berlin (TSB)<br />

Fakten<br />

89


90<br />

Fakten<br />

Promotionen<br />

Wissenschaftler<br />

Matthias Bastian<br />

Uwe Netz<br />

Oliver Pernell<br />

David Diego Vallejo<br />

Christian Eichendorff<br />

Carina Reble<br />

Stefan Andree<br />

Wissenschaftler<br />

Yuske Kobayashi<br />

(D)<br />

Thomas Kerl<br />

(D)<br />

Eric Freier<br />

(S)<br />

Jaber Irantalab<br />

(D)<br />

Examensarbeiten<br />

Thema<br />

Bestimmung der physiologischen Parameter strömenden<br />

Blutes mittels ortsaufgelöster Streulichtmessungen<br />

Diffuse optische Tomographie an Fingergelenken für die<br />

Diagnose der rheumatoiden Arthritis<br />

Optische Eigenschaften <strong>und</strong> Farbwirkung von 2-Schicht-<br />

Kompositsystemen<br />

Spectroscopic plasma investigation to control laser material<br />

processing<br />

Qualitätskontrolle von Erythrozytenkonzentraten durch nichtinvasive<br />

Messung der freien Hämoglobinkonzentration<br />

Untersuchungen zu quantitativen Raman Messungen in<br />

biologischem Gewebe<br />

Ortsaufgelöste Rückstreumessungen an trüben Medien<br />

zur Bestimmung von Absorptions- <strong>und</strong> Streukoeffizienten<br />

Diplom-, Master-, Bachelor- <strong>und</strong> Studienarbeiten<br />

Thema<br />

Optisches Monitoring der Sauerstoffkonzentration <strong>und</strong><br />

Dosimetrie für Photodynamische Therapie<br />

Untersuchungen zu Form <strong>und</strong> Größe von Innenmodifikationen<br />

transparenter Werkstoffe nach Pikosek<strong>und</strong>en-<br />

<strong>Laser</strong>anregung<br />

Einsatz einer Trepanieroptik für die <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />

von AIN<br />

Untersuchungen zum laserinduzierten, rückseitigen Mikroabtrag<br />

von Flachgläsern<br />

Abschluss<br />

2008<br />

2008<br />

2009<br />

laufend<br />

laufend<br />

laufend<br />

laufend<br />

Diplomarbeiten sind mit (D), Masterarbeiten sind mit (M), Bachelorarbeiten sind mit (B)<br />

<strong>und</strong> Studienarbeiten sind mit (S) gekennzeichnet.<br />

Abschluss<br />

2008<br />

2008<br />

2008<br />

2009


Wissenschaftler<br />

Ghassan Al-Khalidi<br />

(B)<br />

Wazim Zaza<br />

(D)<br />

Johannes Grimm<br />

(B)<br />

Nathalie Krause<br />

(D)<br />

Oliver Jahn<br />

(B)<br />

Daniel Schwandt<br />

(B)<br />

Dennis Stang<br />

(D)<br />

Liri Kalanderi<br />

(D)<br />

Heiko Luckmann<br />

(D)<br />

Henrike Wilms<br />

(B)<br />

Thema<br />

Examensarbeiten<br />

Untersuchungen zum laserinduzierten Abtrag bei der<br />

Glas-Mikrobearbeitung<br />

Untersuchungen zum <strong>Laser</strong>abtrag dünner Schichten bzw.<br />

Schichtsysteme<br />

Entwicklung eines µC-basierten Messgerätes zur Bestimmung<br />

der Strahlstärke von LEDs für technische Anwendungen<br />

Evaluation eines Faserapplikators zur ortsaufgelösten<br />

Messung der Rückstreuung von Haut<br />

Aufbau einer Messeinrichtung für die Erfassung <strong>und</strong> Untersuchung<br />

winkelabhängiger Transmission durch den<br />

menschlichen Finger<br />

Spektroskopische Differenzierung von Tumorgewebeeigenschaften<br />

verschiedener Spezies unter Einfluss hyperthermischer<br />

Temperaturen<br />

Entwicklung einer Methode zur gezielten <strong>und</strong> reproduzierbaren<br />

Herstellung von Testobjekten mit definierten<br />

optischen Eigenschaften - für medizintechnische Geräte -<br />

auf Gr<strong>und</strong>lage der optischen Eigenschaften der System-<br />

Einzelkomponenten<br />

Herstellung von Mikrobohrungen unter Verwendung eines<br />

neu entwickelten Trepaniersystems<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung eines Mess- <strong>und</strong> Auswahlverfahrens<br />

von ortsaufgelösten, Remissionsmessungen<br />

zur in vivo Bestimmung der Pigmentkonzentrationen<br />

Ortaufgelöste Rückstreumessung im nahinfraroten Spektralbereich<br />

zur Quantifizierung des Wassergehalts in Haut<br />

<strong>und</strong> hautähnlichen Phantomen<br />

Abschluss<br />

2009<br />

2009<br />

2009<br />

2009<br />

2009<br />

2009<br />

2009<br />

2010<br />

laufend<br />

laufend<br />

Fakten<br />

91


92<br />

Fakten<br />

Lfd. Nr.<br />

LMTB<br />

MT 60a<br />

MT 60b<br />

MT 60c<br />

MT 60d<br />

MT 60e<br />

MT 60f<br />

MT 60g<br />

MT 60h<br />

MT 73<br />

Aktive Patente<br />

Stand: 13.August 2010<br />

Aktive Patentanmeldungen der LMTB (teilweise aus gemeinsamen <strong>Forschungs</strong>projekten mit den<br />

Kooperationspartnern)<br />

Titel, Erfinder (alphabetisch), Aktenzeichen, Anmeldedatum, Zusammenfassung<br />

Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur Untersuchung der molekularen Wechselwirkung von löslichen<br />

oder suspendierbaren Wirkstoffen mit festphasen-geb<strong>und</strong>enen peptidischen oder peptidoiden<br />

Zielmolekülen durch Kapillarplatten mit einer großen inneren Oberfläche<br />

J. Helfmann, G. Müller, A. Frey, M.A. Schmidt<br />

DE 100 15 391.7<br />

Priorität: 28. März 2000<br />

Zur Untersuchung der Bindung von Substanzen an Zielmoleküle wird eine dichtgepackte Anordnung<br />

gesucht, bei der in vielen Probenarealen jeweils unterschiedliche Zielmoleküle geb<strong>und</strong>en<br />

sind. Eine Kreuzkontamination sowie die Verdunstung ist zu minimieren, die aktive Oberfläche<br />

der Probenareale zu maximieren. Die erfindungsgemäße Lösung besteht in der Verwendung<br />

von Trägerplatten, die eine dichte Packung von Kapillarstrukturen enthalten <strong>und</strong> somit eine sehr<br />

große innere Oberfläche bei kleinen äußeren Abmessungen besitzen. Hiermit können 1000-fach<br />

mehr Moleküle geb<strong>und</strong>en werden als an einer flachen äußeren Oberfläche vergleichbarer Größe.<br />

Die Kreuzkontamination wird durch das Fehlen von Querverbindungen zwischen den Kapillaren<br />

verhindert, die Verdunstung durch eine kleine äußere Oberfläche minimiert. Nach der Silanisierung<br />

der inneren Kapillaroberflächen werden darauf ortsgerichtet Peptide <strong>und</strong> Peptidomimetika<br />

synthetisiert. Die Untersuchung der molekularen Wechselwirkungen von Komponenten der Substanzbibliothek<br />

mit in Lösung oder Suspension befindlichen Wirkstoffen erfolgt durch ortsauflösende<br />

optische Detektionsverfahren. Die Handhabung, insbesondere Reinigung <strong>und</strong> Belegung<br />

mit Substanzen, geschieht einfach durch Durchspülen von Flüssigkeiten durch die Kapillarplatte.<br />

DE G 200 05 738.3<br />

PCT/EP01/03530 = WO 01/72412<br />

EP 1 296 756<br />

US 2003 01 65 998<br />

GB / EP 1 296 756<br />

IT / EP 1 296 756<br />

FR / EP 1 296 756<br />

Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur Messung von Streulichtverteilungen für optische Rekonstruktionsverfahren<br />

J. Beuthan, H.-J. Cappius, U. Netz, G. Müller<br />

DE 101 47 449.0<br />

Priorität: 18. September 2001<br />

Optisches Verfahren zur ortsaufgelösten Durchleuchtung von biologischem Gewebe für die optische<br />

Tomographie mit bestmöglichem Gewebekontrast. Das Gewebe ist in ein Medium eingebettet,<br />

welches eine bestmögliche optische Kopplung zwischen Quelle, Gewebe <strong>und</strong> Detektor<br />

gewährleistet.


MT 83<br />

MT 86<br />

MT 87<br />

Aktive Patente<br />

Stand: 13. August 2010<br />

Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur nichtinvasiven Bestimmung des Hämoglobingehaltes mit Sedimentationsunterstützung<br />

M. Friebel, J. Helfmann, M. Meinke, G. Müller<br />

DE 10 2004 013 960.1<br />

Priorität: 9. Januar 2004 (Priorität geändert)<br />

Die Erfindung betrifft ein Verfahren <strong>und</strong> eine Vorrichtung zur Qualitätssicherung von Erythrozytenkonzentraten<br />

mittels nichtinvasiver, optischer Bestimmung des extrazellulären Hämoglobingehalts<br />

am Blutbeutelsystem mit Hilfe der Sedimentation zellulärer Blutbestandteile, ohne<br />

den sterilen geschlossenen Blutbeutel öffnen zu müssen. Dabei werden zur Sedimentation von<br />

Erythrozyten geeignete Vorrichtungen genutzt, wie z.B. stehende oder langsam laufende Ultraschallwellen<br />

<strong>und</strong>/oder ein inhomogenes Magnetfeld oder eine mechanische Vorrichtung zur<br />

Beschleunigung der Blutbestandteile.<br />

Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur quantitativen Bestimmung von Blutmerkmalen durch optische<br />

Messung<br />

J. Helfmann, M. Meinke, G. Müller<br />

DE 10 2004 010 788.2<br />

Priorität: 4. März 2004<br />

Zur Bestimmung der Blutgruppe <strong>und</strong> auch seltener Blutmerkmale wird eine Blutprobe auf ein<br />

Substrat gegeben, das aus einer Vielzahl geordneter Kapillaren besteht. Diese Kapillaren bilden<br />

zusammen mit den Stegen dazwischen eine Kapillarplatte, in der die Kapillaren zu beiden Seiten<br />

der Platte hin offen sind. Die Bestimmung der Blutgruppe wird durch einen optischen Nachweis<br />

der Bindung von Blutgruppenmerkmalen an die entsprechend stark bindenden Nachweismoleküle<br />

an der Kapillarwandung durchgeführt. Es kann eine Vielzahl von Blutmerkmalen gleichzeitig<br />

auf einem Substrat an unterschiedlichen Orten getestet werden, ohne dass eine Agglutination<br />

oder Zentrifugation notwendig ist.<br />

Applikationskatheter für <strong>Laser</strong>licht<br />

V. Knappe, D. Schädel,<br />

TRUMPF <strong>Medizin</strong> Systeme <strong>GmbH</strong> & Co. KG: M. Glotz, M. Martin<br />

DE 102 39 950.6 (Anmelder: TRUMPF <strong>Medizin</strong> Systeme <strong>GmbH</strong> & Co. KG)<br />

Priorität: 30. August 2002<br />

Ein Applikationskatheter zum Behandeln von Tumoren mit <strong>Laser</strong>licht weist einen Lichtleiter für<br />

dieses <strong>Laser</strong>licht auf, der an seinem distalen Ende über einen Teil der Länge lichtabgebend ist.<br />

Dieser Lichtwellenleiter ist in einem flüssigkeitsdichten oder Flüssigkeit abgebenden Hüllkatheter<br />

angeordnet, welcher zumindest in dem lichtabgebenden Bereich des Lichtleiters lichtdurchlässig<br />

ist. Der Hüllkatheter wird während des Gebrauchs mit Kühlflüssigkeit innenseitig durchströmt<br />

<strong>und</strong> deshalb ist zwischen dem distalen Ende des Lichtleiters <strong>und</strong> dem Hüllkatheter innenseitig ein<br />

diese Kühlflüssigkeit durchlassender Abstand vorhanden. Ferner ist dieser Lichtleiter innerhalb<br />

des Hüllkatheter geführten <strong>und</strong> verschiebbaren Schiebers axial verstellbar <strong>und</strong> der Hüllkatheter<br />

an seinem Ende zumindest über eine solche Länge lichtdurchlässig, dass der lichtabgebenden<br />

Endbereich des Lichtleiters in seinen verschiedenen axialen Positionen, auch in der am weitesten<br />

zurückgezogenen Position, noch innerhalb dieses lichtdurchlässigen Bereiches angeordnet bleibt,<br />

also zur Wirkung kommen kann, so dass eine längere Koagulationsnekrose erzeugt werden kann,<br />

als es der Länge des lichtabgebenden Endes des Lichtleiters entspricht.<br />

Fakten<br />

93


94<br />

Fakten<br />

MT 88a<br />

MT 88b<br />

MT 89<br />

MT 90<br />

Aktive Patente<br />

Stand: 13.August 2010<br />

Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung<br />

in einem Medium<br />

H. Albrecht, H.-J. Cappius, T. Häupl,<br />

Charite: J. Beuthan, F. Wacker,<br />

Inst. f. Gerätebau: M. Haschke<br />

DE 10 2006 043 551.6<br />

Priorität: 12.09.2006<br />

Die Erfindung zielt auf eine vollständigen Durchdringung eines Zielvolumens mit einer vorbestimmten<br />

Strahlungsdosis durch eine Röntgenstrahlung streuende oder unter Röntgenstrahlung<br />

fluoreszierende Substanz oder ein Substanzgemisch in Form kleiner röntgenstrahlungsablenkender<br />

Partikel in einer röntgenstrahlungsdurchlässigen oder definiert röntgenstrahlungsschwächenden<br />

Matrix verteilt, so dass eine rotationssymmetrische Strahlungsverteilung um die Achse<br />

der auf diesen Streukörper (Diffusor) gerichteten Röntgenstrahlung erfolgt.<br />

PCT/EP2007/059595<br />

Optische Anordnung zur Erhöhung der Wechselwirkungslänge in stark streuender Matrix<br />

H. Albrecht, H.-J. Cappius, J. Helfmann<br />

DE 10 2007 054 309.5<br />

Priorität: 08.11.2007<br />

Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur hochempfindlichen Detektion einer auf einem optisch stark streuenden<br />

Festkörpersubstrat befindlichen Substanz, die ihre optischen Eigenschaften bei Hinzukommen<br />

einer zweiten zu analysierenden Substanz verändert. Um auch geringste Konzentrationen<br />

dieser Substanz noch zu quantifizieren, wird als erfindungsgemäße Lösung die Empfindlichkeit<br />

durch Maximierung der Weglänge erhöht. Damit wird die Interaktionslänge durch den geeigneten<br />

Abstand von Einstrahlort <strong>und</strong> Detektionsort erfindungsgemäß bestimmt unter den Nebenbedingungen,<br />

dass die Strahlung nicht das Medium verlässt <strong>und</strong> die detektierte Strahlungsmenge<br />

am Detektor ausreichend hoch ist für eine rauscharme Detektion.<br />

Anordnung zur Bestimmung optischer Eigenschaften bei mehreren Wellenlängen<br />

H.-J. Cappius, J. Helfmann, K. Liebold<br />

DE 10 2008 061 695.8<br />

Priorität: 10.12.2008<br />

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Detektion <strong>und</strong> Konzentrationsbestimmung von<br />

Stoffen in inhomogenen Gemischen mit optischen Sensoren <strong>und</strong> betrifft insbesondere eine spezielle<br />

Anordnung zur Transmissionsmessung mit mehreren schmalbandigen Lichtquellen, mit der<br />

eine hohe Messgenauigkeit bei geringem Aufwand <strong>und</strong> hoher Zuverlässigkeit erreicht werden<br />

kann. Erfindungsgemäß sind dabei die Lichtquellen, die über eine an die Messaufgabe angepasste<br />

Wellenlänge verfügen, derart rotationssymmetrisch dicht an der optischen Achse eines<br />

entsprechend breitbandigen Detektors angeordnet, dass die sich überdeckenden Strahlen in der<br />

dazwischenliegenden Probe weitestgehend deckungsgleich verlaufen. Die Reduzierung der notwendigen<br />

optischen Bauteile <strong>und</strong> die Verwendung von Licht emittierenden Dioden oder <strong>Laser</strong>dioden<br />

gewährleisten dabei geringe Kosten bei hoher Zuverlässigkeit, ohne dass die Messgenauigkeit<br />

stark abnimmt.


MT 91<br />

MT 92<br />

LT 42<br />

Aktive Patente<br />

Stand: 13. August 2010<br />

Korrektur von Raman- oder Fluoreszenzmessungen bezüglich des Einflusses der optischen Eigenschaften<br />

des untersuchten Mediums<br />

H.-J. Cappius. J. Helfmann, G. Illing, C. Reble<br />

DE 10 2009 007 398.1<br />

Priorität: 30.01.2009<br />

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Korrektur von Raman- oder Fluoreszenzmessungen<br />

in biologischem Gewebe bezüglich des Einflusses der Absorptions- <strong>und</strong> Streueigenschaften<br />

des Gewebes auf die spektrale Charakteristik <strong>und</strong> die Intensität des erhaltenen Signals.<br />

Das Verfahren basiert auf der Kombination von Raman- oder Fluoreszenzspektroskopie mit einer<br />

abstandsabhängigen Remissionsmessung. Das Verfahren ermöglicht simultane <strong>und</strong> unabhängige<br />

Änderungen von Absorptions- (µa) <strong>und</strong> reduziertem Streukoeffizient (µs’) am Ort der spektroskopischen<br />

Messung zu bestimmen. Eine Korrekturfunktion wird abhängig von Proben- <strong>und</strong> Detektionsgeometrie<br />

bestimmt. Das Verfahren verbessert die Quantifizierung <strong>und</strong> erhöht somit den<br />

Informationsgehalt des Signals.<br />

Funktionseinheit aus selektiver optischer Beleuchtung <strong>und</strong> mehrerer synchronisierbarer, spektral<br />

getrennter Bildaufnahmen ein <strong>und</strong> derselben Objektebene sowie Verfahren zur Herstellung<br />

H.-J. Cappius, T. Häupl, N. Müller<br />

DE 10 2009 009 610.8<br />

Priorität: 17.02.2009<br />

Kamera mit mindestens zwei Bildsensoren zur synchronisierbaren Erfassung von Abbildern eines<br />

Objektfeldes bzw. Objektes vermittelt durch ein einziges Objektiv bzw. Bildleiter in mindestens<br />

zwei verschiedenen Spektralbereichen. Die Vorrichtung schließt eine Lichtquelle ein, die derart<br />

eingekoppelt ist, dass ihr Licht durch dieselbe Abbildungsoptik (Objektiv, endoskopischer Bildleiter),<br />

also auf derselben optischen Achse zum Objektfeld gelangt, auf der die Bildaufnahme der<br />

optischen Streu-, Absorptions- <strong>und</strong> Emissionseigenschaften erfolgt. Die Aufteilung der Lichtwege<br />

für Objektfeldbeleuchtung <strong>und</strong> Bildaufnahme vermittelt ein Polarisationsteilermodul.<br />

Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur aktiven Langzeitstabilisierung der Strahlungsintensität<br />

D. Ashkenasi, R. Dietrich, N. Müller<br />

DE 10 2004 020 043.2<br />

Priorität: 21.April 2004<br />

In vielen <strong>Laser</strong>anwendungen ist zur Prozessüberwachung die Kontrolle der mittleren <strong>Laser</strong>leistung<br />

erforderlich. Diese soll möglichst zeitgleich zur Applikation der <strong>Laser</strong>strahlung erfolgen. In der <strong>Laser</strong>präzisionsbearbeitung<br />

spielt die Langzeitstabilität der <strong>Laser</strong>leistung eine besonders wichtige<br />

Rolle. Eine Regelung innerhalb der <strong>Laser</strong>kavität greift in deren empfindliches dynamisches Gleichgewicht<br />

ein <strong>und</strong> ist daher abzulehnen. Durch eine laserexterne kombinierte Online-Messung <strong>und</strong><br />

aktive Abwärtsregelung der <strong>Laser</strong>strahlung wird eine Stabilisierung der mittleren <strong>Laser</strong>leistung<br />

unabhängig von der Art <strong>und</strong> Weise der <strong>Laser</strong>erzeugung gewährleistet.<br />

Fakten<br />

95


96<br />

Fakten<br />

LT 43<br />

LT 44<br />

LT 45<br />

Aktive Patente<br />

Stand: 13.August 2010<br />

Vorrichtung zur online Messung <strong>und</strong> Protokollierung der Strahlungsintensität<br />

D. Ashkenasi, R. Dietrich, N. Müller<br />

DE 20 2005 011 047.7<br />

Priorität: 07. Juli 2005<br />

In vielen <strong>Laser</strong>anwendungen ist zur Prozessüberwachung die Kontrolle der mittleren <strong>Laser</strong>leistung<br />

bzw. Energie erforderlich. Diese soll möglichst zeitgleich zur Applikation der eingestrahlten Lichtleistung<br />

erfolgen. In der <strong>Laser</strong>materialbearbeitung spielt die Überwachung <strong>und</strong> Dokumentierung<br />

der jeweiligen Prozesse im industriellen Umfeld hinsichtlich der Qualitätskontrolle eine besonders<br />

wichtige Rolle. Bei einer Messung vor oder nach der Applikation kann der jeweilige Prozess<br />

nicht ausreichend dokumentiert werden. Diese Vorgehensweise erhöht außerdem die Taktzeiten<br />

erheblich <strong>und</strong> ist daher abzulehnen. Durch eine laserexterne Online-Messung im Strahlengang<br />

nahe der Applikation wird eine lückenlose Prozessüberwachung erreicht <strong>und</strong> dokumentiert. Die<br />

Überwachung ist einsetzbar unabhängig von der Art <strong>und</strong> Weise der Lichterzeugung.<br />

Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur schnellen Ablenkung eines Lichtstrahles auf eine einstellbare<br />

Kreisbahn<br />

D. Ashkenasi, N. Müller<br />

DE 10 2007 012 695.8<br />

Priorität: 13.3.2007<br />

Es werden ein Verfahren <strong>und</strong> eine Vorrichtung zur schnellen <strong>und</strong> präzisen, kreisförmigen Ablenkung<br />

von Lichtstrahlung beschrieben. Als Lichtstrahlung dient z.B. ein gebündelter <strong>Laser</strong>strahl,<br />

der mittels Sammellinse auf ein Werkstück zum Mikroabtrag oder zur Kreisschweißung fokussiert<br />

wird <strong>und</strong> dieser Fokus dann fortlaufend mit hoher Geschwindigkeit in einer einstellbaren Kreisbahn<br />

um die optische Achse auf dem genannten Werkstück rotiert.<br />

Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur schnellen Ablenkung eines Lichtstrahles auf eine einstellbare<br />

Längsbahn<br />

D. Ashkenasi, N. Müller<br />

DE 10 2007 014 933.8<br />

Priorität: 22.3.2007<br />

Es werden ein Verfahren <strong>und</strong> eine Vorrichtung zur schnellen <strong>und</strong> präzisen, geradlinigen Ablenkung<br />

von Lichtstrahlung mit kurzbrennweitigen Objektiven beschrieben. Als Lichtstrahlung<br />

dient z.B. ein <strong>Laser</strong>strahl, der mittels Objektiv auf ein Werkstück zum Mikroabtrag oder zur Linearschweißung<br />

fokussiert wird <strong>und</strong> dieser Fokus dann fortlaufend mit hoher Geschwindigkeit in<br />

einer einstellbaren Längsbahn orthogonal zur optischen Achse auf der Oberfläche des genannten<br />

Werkstücks oszilliert.<br />

Mit der beschriebenen Erfindung können zur Erzielung einer schonenden Materialbearbeitung<br />

kurze <strong>und</strong> ultrakurze <strong>Laser</strong>impulse mit sehr hoher Repetitionsrate auf einer definierten geradlinigen<br />

Bahn auf dem zu bearbeiteten Werkstück geführt werden. Die Erfindung erlaubt Anwendungen,<br />

bei der die wirksame <strong>Laser</strong>energie über eine kurze Strecke mit möglichst hoher Geschwindigkeit<br />

auf einem Werkstück verteilt werden soll.


LT 46a<br />

LT 46b<br />

LT 46c<br />

Vorrichtung <strong>und</strong> Verfahren zum Führen eines Lichtstrahls<br />

D. Ashkenasi, N. Müller<br />

PCT/EP 2008/053042<br />

Priorität: 13.3.2007 (LT44) / 22.3.2007 (LT45) / 13.3.2008<br />

Es werden ein Verfahren <strong>und</strong> eine Vorrichtung zur schnellen <strong>und</strong> präzisen, kreisförmigen Ablenkung<br />

von Lichtstrahlung in einem definierten Winkel zur Strahlungsrichtung beschrieben. Als<br />

Lichtstrahlung dient z.B. ein <strong>Laser</strong>strahl, der mittels Sammellinse auf ein Werkstück zu Materialbearbeitungszwecken<br />

fokussiert wird <strong>und</strong> dieser Fokus dann fortlaufend mit hoher Geschwindigkeit<br />

in einer einstellbaren, konzentrischen Kreisbahn mit einstellbarem Winkel um die optische<br />

Achse auf dem genannten Werkstück rotiert.<br />

Mit der beschriebenen Erfindung können zur Erzielung einer schonenden Materialbearbeitung<br />

kurze <strong>und</strong> ultrakurze <strong>Laser</strong>impulse mit sehr hoher Repetitionsrate auf einer definierten Bahn zur<br />

Erzeugung von gewinkelten Bearbeitungsrändern auf dem zu bearbeiteten Werkstück geführt<br />

werden.<br />

DE 11 2008 000 681<br />

DE 20 2008 017 745<br />

Aktive Patente<br />

Stand: 13. August 2010<br />

Fakten<br />

97


98<br />

Fakten<br />

Die gesamte LMTB in Dahlem<br />

Umzug <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />

Seit Mitte 2010 befindet sich die gesamte<br />

LMTB in der Fabeckstraße in Berlin Dahlem.<br />

Unter anderem hatten freiwerdende<br />

Räume dort dazu geführt, die Situation<br />

neu zu bewerten. In der Folge wurde der<br />

kleinere Adlershofer Unternehmensteil<br />

nach Dahlem überführt. Dies ist dank<br />

des großen Engagements der Mitarbeiter<br />

ohne größere Störungen des laufenden<br />

Betriebs gelungen, <strong>und</strong> der Umzug konnte<br />

Ende Juni 2010 erfolgreich abgeschlossen<br />

werden.<br />

Neben allgemeinen Renovierungs- <strong>und</strong><br />

Anpassungsarbeiten in Folge des Umzugs<br />

wurden in der Fabeckstraße im Untergeschoß<br />

<strong>Laser</strong>labore für die Mikromaterialbearbeitung<br />

eingerichtet, einschließlich<br />

der notwendigen Be- <strong>und</strong> Entlüftungssowie<br />

Klimaanlagen. In der ersten Etage<br />

wurden entsprechend Büros renoviert,<br />

eine Elektronikwerkstatt etabliert <strong>und</strong> Besprechungsräume<br />

angepasst. Dazu wurde<br />

die Ausstattung des gesamten Hauses im<br />

technischen Bereich, aber auch bezüglich<br />

der Möblierung, optimiert.<br />

Mit dem Umzug sind für das Applikationslabor<br />

des Bereichs Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />

beste Voraussetzungen geschaffen<br />

worden, um in einer Vielzahl von Projekten<br />

die Arbeiten an verschiedenen <strong>Laser</strong>systemen<br />

mit Probencharakterisierung,<br />

Meetings <strong>und</strong> Präsentationen zu kombinieren,<br />

dies in einem vitalen Umfeld mit<br />

Praktika, Studienarbeiten <strong>und</strong> Kooperationspartnern.<br />

Entsprechend der Anforderungen des neu<br />

konzipierten Kurses „<strong>Laser</strong>medizin von<br />

A-Z – Von der Sach- <strong>und</strong> Fachk<strong>und</strong>e zur<br />

klinischen Anwendung“ wurden die zugehörigen<br />

<strong>Laser</strong>arbeitsplätze entsprechend<br />

überarbeitet <strong>und</strong> die Räume renoviert,<br />

so dass bei geringerem Raumbedarf eine<br />

wesentlich verbesserte Lage entstanden ist.<br />

Die LMTB verfügt nun fast über das<br />

gesamte Gebäude in der Fabeckstraße,<br />

wobei die Universitätsmedizin Charité bis<br />

voraussichtlich Ende des Jahres noch in<br />

einigen Räumen präsent ist.<br />

Nach den Mühen <strong>und</strong> Kosten des Umzugs<br />

macht sich nun eine deutlich verbesserte<br />

interne Zusammenarbeit positiv bemerkbar,<br />

wenn etwa bei der Geräteentwicklung<br />

Konstruktion, Optikdesign, mechanische<br />

Werkstatt, Elektronik- <strong>und</strong> Softwareentwicklung<br />

wesentlich besser ineinander<br />

greifen.<br />

Der Standort in Berlin Dahlem bietet wegen<br />

der Nähe zur Freien Universität, dem<br />

Klinikum Benjamin Franklin der Charité,<br />

der B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung<br />

<strong>und</strong> -prüfung, dem MPI für Molekulare


Umzug <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />

Genetik, dem Fritz-Haber-Institut der MPG<br />

<strong>und</strong> anderen Einrichtungen, nicht zuletzt<br />

wegen der vitalen Tradition eines der großen<br />

Wissenschaftsstandorte der Welt, ein<br />

fruchtbares Umfeld für die LMTB.<br />

In diesem Kontext hat unter aktiver Beteiligung<br />

der LMTB eine Initiative zur Schaffung<br />

eines <strong>Technologie</strong>-Centers am Standort der<br />

LMTB Fahrt aufgenommen. Die Zeit ist reif<br />

dafür, da es einerseits im Berliner Südwesten<br />

kein Gründerzentrum oder ähnliches<br />

gibt, andererseits aber ein beträchtliches<br />

<strong>und</strong> wachsendes Ausgründungspotential<br />

der umliegenden <strong>Forschungs</strong>einrichtungen<br />

(Freie Universität, B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung, MPI für<br />

Molekulare Genetik, u.a.) besteht. Dies hat<br />

in der Vergangenheit immer wieder dazu<br />

geführt, dass Ausgründungen in einem<br />

sehr frühen Stadium abwandern mussten.<br />

Die aus der LMTB ausgegründete Celon AG<br />

(heute Teil von Olympus Deutschland)<br />

ist ein Beispiel hierfür.<br />

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf ist an der<br />

Initiative zur Schaffung eines <strong>Technologie</strong>-<br />

Centers maßgeblich beteiligt <strong>und</strong> nach<br />

einer Vorevaluierung wurde das Gelände<br />

Fabeckstraße als einziger Standort in die<br />

weitere Planung aufgenommen. Zur Konzepterstellung<br />

konnten Planungsmittel<br />

beschafft werden, <strong>und</strong> die Innovations-<br />

Zentrum Berlin Management <strong>GmbH</strong><br />

(IZBM) als erfahrener <strong>Technologie</strong>parkbetreiber<br />

hat die Ausarbeitung übernommen.<br />

Noch in 2010 dürfte eine belastbare<br />

Planung vorliegen, die die Möglichkeiten<br />

des Standorts <strong>und</strong> eine Einschätzung der<br />

Nachfrage für einen dauerhaft wirtschaftlichen<br />

Betrieb aufzeigt.<br />

Für die LMTB als <strong>Technologie</strong>-Tansfereinrichtung<br />

besteht somit die Perspektive,<br />

Teil eines <strong>Technologie</strong>-Centers zu werden,<br />

dies in einem biomedizinisch-optisch<br />

starken Umfeld.<br />

Fakten<br />

99

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