Forschungs - Laser- und Medizin-Technologie GmbH
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<strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong> <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Jahresbericht für die Geschäftsjahre 2007/2008 <strong>und</strong> 2008/2009
September 2010<br />
In Kooperation mit den drei Berliner Universitäten<br />
Freie Universität Berlin<br />
Technische Universität Berlin<br />
Humboldt-Universität zu Berlin<br />
im Rahmen des Kooperationsvertrages zwischen<br />
LMTB / FU, HU, TU<br />
vom 26.2.1997<br />
© <strong>Laser</strong>-<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong> <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Fabeckstr. 60 – 62<br />
14195 Berlin<br />
Tel.: +49 (0) 30 844 923 0<br />
Fax: +49 (0) 30 844 923 99<br />
info(at)lmtb.de<br />
www.lmtb.de<br />
ISBN 978-3-86624-507-5<br />
Gestaltung <strong>und</strong> Layout: Dipl.-Phys. Oliver Lux
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Vorwort<br />
25 Jahre LMTB<br />
Dienstleistungen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Applikationslabor <strong>und</strong> laseroptische Komponenten<br />
Biomedizinische Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />
<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />
Biomedizinische Optik<br />
Lichtausbreitung in biologischen Geweben<br />
Optische Reinigungskontrolle<br />
Früherkennung der rheumatoiden Arthritis<br />
Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />
Optisches Screening für die molekulare Wirkstoffforschung<br />
Intraoperative Fluoreszenzbildgebung<br />
CO 2 -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der Chirurgie<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
Mikrobearbeitung spröder <strong>und</strong> transparenter Materialien<br />
Selektiver Abtrag dünner Schichten für die Photovoltaik<br />
Spannungsfreie <strong>und</strong> spannungsarme Innenmarkierung<br />
<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten für die Mikrobearbeitung<br />
Weiterbildungsangebote<br />
Fakten<br />
Organisationsstruktur<br />
Geschäftsführung, Aufsichtsrat <strong>und</strong> Gesellschafter<br />
Laufende öffentlich finanzierte Projekte<br />
Kooperationspartner <strong>und</strong> Netzwerke<br />
Examensarbeiten<br />
Aktive Patente<br />
Umzug <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />
3
4<br />
Vorwort<br />
50 Jahre <strong>Laser</strong> – 25 Jahre LMTB<br />
Auch im fünfzigsten Jahr erschließen sich<br />
<strong>Laser</strong> immer neue Anwendungen in einer<br />
schier unübersehbaren Vielfalt. Zum einen<br />
sinken bei kontinuierlicher Leistungssteigerung<br />
die Kosten, zum anderen eröffnen<br />
sich viele qualitativ völlig neuartige Möglichkeiten.<br />
So durchdringen etwa derzeit<br />
die Ultrakurzpulslaser sowohl die medizinische<br />
Diagnostik wie die Materialbearbeitung.<br />
In jedem Fall müssen aber für einen<br />
erfolgreichen Einsatz passende laseroptische<br />
Komponenten <strong>und</strong> Applikationen<br />
entwickelt werden, <strong>und</strong> dafür ist die LMTB<br />
seit nunmehr 25 Jahren ein hervorragender<br />
Partner für <strong>Medizin</strong> <strong>und</strong> Industrie.<br />
Die LMTB wurde 1985 auf Betreiben von<br />
Industrieunternehmen als erstes deutsches<br />
<strong>Laser</strong>medizinzentrum mit starker<br />
Unterstützung des Landes Berlin gegründet,<br />
um die <strong>Laser</strong>medizin voran zu treiben.<br />
Die heutige LMTB ist 1995 durch Zusam-<br />
Das gemeinnützige Institut LMTB –<br />
<strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong> – ist<br />
Nahtstelle zwischen Kliniken, <strong>Forschungs</strong>instituten<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft. Im breiten Gesellschafterkreis<br />
sind Mittelständler neben<br />
Konzernen … vertreten. Damit ist die<br />
LMTB ein Abbild der Photonikszene in der<br />
Hauptstadt.<br />
Financial Times Deutschland<br />
vom 07.01.2010<br />
menschluss des LMZ mit dem Festkörper-<br />
laserinstitut entstanden, das seit 1987 mit<br />
seinen Forschungen zur führenden Positionierung<br />
deutscher <strong>Laser</strong>hersteller am<br />
Weltmarkt beigetragen hat.<br />
In der Biomedizin erlangt neben den <strong>Laser</strong>therapien<br />
eine Vielzahl möglicher diagnostischer<br />
<strong>Laser</strong>anwendungen immer<br />
stärkere Bedeutung, <strong>und</strong> so ist der Bereich<br />
Biomedizinische Optik / <strong>Medizin</strong>technik<br />
der LMTB heute vor allem mit der Entwicklung<br />
innovativer medizinischer Diagnostik<br />
beschäftigt. Dies wird durch die vorhandene<br />
Wissensbasis über das tiefgreifende<br />
Verständnis der Lichtausbreitung in biologischen<br />
Geweben ermöglicht, wie es für<br />
die Entwicklung der <strong>Laser</strong>therapie <strong>und</strong><br />
der entsprechenden Dosimetrie zentral<br />
war. Zutaten für diese erfolgreiche <strong>Technologie</strong>plattform<br />
sind eine hervorragende<br />
Kompetenz in Spektroskopie verb<strong>und</strong>en
mit der entsprechende Ausstattung, in<br />
Jahrzehnten aufgebaute Datenbanken der<br />
optischen Eigenschaften von Geweben<br />
sowie Erfahrungen in der Fertigung optischer<br />
Standards <strong>und</strong> in der Beherrschung<br />
von Simulationsmethoden. Schließlich<br />
bündelt die LMTB unter einem Dach alle<br />
Fähigkeiten, um Geräte, auch zulassungsfähige<br />
<strong>Medizin</strong>produkte, zu bauen. Die<br />
Kompetenzen reichen dabei von Vorstudien<br />
zu Schutzrechten, Risiken <strong>und</strong> Märkten<br />
bis zur optischen, mechanischen <strong>und</strong> elektronischen<br />
Auslegung <strong>und</strong> Realisierung,<br />
einschließlich der Softwareentwicklung.<br />
In ganz analoger Weise hat der Bereich<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik der LMTB seine<br />
Schwerpunkte von der Entwicklung<br />
der Festkörperlaser zu den laseroptischen<br />
Komponenten <strong>und</strong> Applikationen verlagert.<br />
Ein Schwerpunkt ist hierbei die Bearbeitung<br />
spröder Materialien wie Glas <strong>und</strong><br />
Keramik, vor allem auch von Materialien<br />
für die Photovoltaik.<br />
Schon immer ist die Kernkompetenz der<br />
LMTB die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
in neue Verfahren <strong>und</strong> Demonstratoren,<br />
um besonders mittelständische<br />
Unternehmen zu stärken, Ausgründungen<br />
zu unterstützen <strong>und</strong> so Arbeitsplätze, insbesondere<br />
auch in der Region Berlin-Brandenburg,<br />
zu schaffen. Aber auch überregional<br />
<strong>und</strong> international ist die LMTB in den<br />
Hochtechnologiebranchen <strong>Medizin</strong>technik<br />
Vorwort<br />
<strong>und</strong> <strong>Laser</strong>technologie gut positioniert. Dies<br />
schlägt sich in einer erfolgreichen Zusammenarbeit<br />
mit der Industrie sowohl mit<br />
den Gesellschaftern der LMTB als auch mit<br />
externen Unternehmen nieder. Über 300<br />
Patentanmeldungen, davon über 185 verwertet,<br />
geben einen Hinweis auf Erfolge.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> ihrer Historie wie ihres aktuellen<br />
Leistungsspektrums ist die LMTB einer der<br />
wichtigen Berliner Inkubatoren im Schnittpunkt<br />
von Biotech / Medtech / Pharma einerseits<br />
<strong>und</strong> den Optischen <strong>Technologie</strong>n<br />
andererseits, also dort wo zwei der fünf<br />
Zukunftsfelder für die Innovationsstrategie<br />
der Länder Berlin <strong>und</strong> Brandenburg zusammentreffen.<br />
Die bei der LMTB entwickelte <strong>Laser</strong>bohroptik<br />
ist in verschiedenen Varianten bei führenden<br />
<strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>systemherstellern<br />
im Einsatz, <strong>und</strong> als Nachweis erfolgreichen<br />
<strong>Technologie</strong>transfers konnte in 2010 ein Lizenzvertrag<br />
abgeschlossen werden, der die<br />
weltweite Vermarktung zum Ziel hat.<br />
Als Beispiel aus der Biomedizinischen<br />
Optik sei hier das von der LMTB koordinierte<br />
BMBF-Projekt „Optische Reinigungskontrolle“<br />
genannt, das neben den<br />
akademischen Partnern von der TU Berlin<br />
<strong>Medizin</strong>technikunternehmen, Messgerätehersteller<br />
bis hin zu Anwendern aus der<br />
Nahrungsmittelindustrie umfasst.<br />
Im Vergleich mit anderen FuE-Einrichtungen<br />
stellt die LMTB ein kompaktes <strong>und</strong><br />
5
6<br />
Vorwort<br />
effizientes Institut dar, das flexibel <strong>und</strong><br />
schnell Aufträge ausführen kann, <strong>und</strong><br />
darin Modellcharakter besitzt. Eine der<br />
wesentlichen Stärken ist hierbei das motivierte<br />
Team: Die LMTB beschäftigt mit<br />
Studenten <strong>und</strong> Doktoranden der Berliner<br />
Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten r<strong>und</strong><br />
40 hochqualifizierte Mitarbeiter. Dies<br />
entspricht 27 Vollzeitstellen, von denen<br />
22 dem wissenschaftlich-technischen Bereich<br />
zuzuordnen sind. Vermehrt werden<br />
Kontakte auf europäischer <strong>und</strong> internationaler<br />
Ebene genutzt, etwa zur Columbia<br />
University, New York, um weitere Postdocs<br />
<strong>und</strong> Doktoranden zu gewinnen.<br />
Die räumliche Zusammenlegung der beiden<br />
Geschäftsbereiche in Berlin Dahlem<br />
ist Mitte 2010 erfolgt, so dass die ganze<br />
LMTB mit verbesserter Ausstattung <strong>und</strong><br />
größerer innerer Effizienz an einem Standort<br />
zur Verfügung steht. Mit Unterstützung<br />
des Bezirks Steglitz-Zehlendorf <strong>und</strong> der<br />
umliegenden Wissenschaftseinrichtungen<br />
Dr. Gerd Illing<br />
Sprecher der Geschäftsführung<br />
ist beabsichtigt, an diesem Standort ein<br />
<strong>Technologie</strong>-Center aufzubauen, um Ausgründungen<br />
Raum zu bieten.<br />
Eine aktuelle Umfrage der <strong>Technologie</strong>stiftung<br />
Berlin zur Vernetzung der <strong>Forschungs</strong>institute<br />
<strong>und</strong> <strong>Laser</strong>firmen hat<br />
ergeben, dass die LMTB weit überdurchschnittlich<br />
als gewünschter Kooperationspartner<br />
angegeben wird. Sie steht an<br />
siebter Stelle von insgesamt 64 Instituten<br />
<strong>und</strong> Firmen mit wesentlich höheren Mitarbeiterzahlen,<br />
was die hohe Effektivität<br />
der LMTB belegt.<br />
Die Erfolge der LMTB beruhen auf der<br />
Unterstützung durch die eigenen Gesellschafter,<br />
die wissenschaftlichen Partner,<br />
wesentlich durch geeignete Förderprogramme<br />
des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> vor allem des<br />
Landes Berlin, denen an dieser Stelle für<br />
den zurückgelegten Weg zu danken ist.<br />
Wir schauen angesichts der weiterhin<br />
stürmischen Entwicklung der <strong>Laser</strong> optimistisch<br />
in die Zukunft.<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Eichler<br />
Wissenschaftlicher Geschäftsführer
Henrike Wilms studiert Physik <strong>und</strong><br />
führt bei der LMTB ihre Bachelorarbeit<br />
durch. Sechs Monate lang experimentiert<br />
sie an einem Versuchsaufbau zur<br />
ortsaufgelösten Messung der diffusen<br />
Reflektion von trüben Medien im<br />
infraroten Spektralbereich. Durch den<br />
Vergleich von Messung <strong>und</strong> Monte-<br />
Carlo-Simulation der Lichtausbreitung<br />
können Absorptions- <strong>und</strong> Streukoeffizient<br />
des trüben Mediums getrennt<br />
bestimmt werden. Ziel ihrer Arbeit ist<br />
es, die Voraussetzungen für die Messung<br />
verschiedener physiologischer<br />
Parameter zu schaffen.
Die <strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong><br />
<strong>GmbH</strong>, Berlin blickt auf 25 Jahre erfolgreicher<br />
FuE-Tätigkeit <strong>und</strong> effektiven <strong>Technologie</strong>transfers<br />
zurück. Die starke Stellung<br />
der heutigen LMTB auf zwei der wichtigsten<br />
Anwendungsfelder von <strong>Laser</strong>technologien<br />
spiegelt ihre Entstehung aus der Fusion<br />
von zwei Vorläufer-Instituten wider,<br />
die schon zuvor jedes auf seinem Gebiet<br />
Pionierleistungen erbracht hatten.<br />
Im Herbst 1983 treffen sich Vertreter von<br />
Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Universität auf Einladung<br />
des VDI-<strong>Technologie</strong>zentrums in<br />
Berlin <strong>und</strong> diskutieren die Idee der Gründung<br />
eines <strong>Laser</strong>medizin-Zentrums. Eine<br />
Planungsgruppe aus VDI-TZ Berlin, der<br />
Senatsverwaltung für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit,<br />
dem Universitätsklinikum Steglitz<br />
der FU Berlin <strong>und</strong> den <strong>Medizin</strong>technikfirmen<br />
Carl Zeiss Aesculap AG <strong>und</strong> MBB-<br />
<strong>Medizin</strong>technik entwickelt das Konzept<br />
für die neue Einrichtung. Die Aufgaben<br />
der geplanten <strong>Forschungs</strong>einrichtung sind<br />
die Verbreitung der <strong>Laser</strong>medizin, die Erarbeitung<br />
von therapeutischen Leitlinien<br />
<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen für die Zertifizierung der<br />
Ärzte im Sinne einer Qualitätssicherung<br />
sowie die Durchführung von angewandter<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung als Auftragsforschung.<br />
Der Name der neuen Gesellschaft<br />
ist <strong>Laser</strong>-<strong>Medizin</strong>-Zentrum <strong>GmbH</strong>,<br />
Berlin (LMZ).<br />
25 Jahre LMTB<br />
Am 6. März 1985 wird ein Kooperations-<br />
vertrag zwischen der LMZ <strong>GmbH</strong> in Gründung,<br />
vertreten durch die Industriegesellschafter,<br />
<strong>und</strong> der Freien Universität Berlin<br />
unterzeichnet. Die Firma wird am 21. Mai<br />
in das Handelsregister Berlin eingetragen<br />
<strong>und</strong> Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller am 1.<br />
Juni 1985 zum Gründungsgeschäftsführer<br />
bestellt. Er nimmt mit den ersten Mitarbeitern<br />
in Räumen der Zentralen Tierlaboratorien<br />
der FU Berlin die Arbeit auf.<br />
Am 15. August 1985 wird der Oberarzt Dr.<br />
med. Hans-Peter Berlien als <strong>Medizin</strong>ischer<br />
Leiter eingestellt. Prof. Dr.-Ing. G. Müller<br />
wird zum 1. März 1986 auf eine Professur<br />
(C4) für Biomedizinische Technik<br />
mit Schwerpunkt <strong>Laser</strong>medizin am Universitätsklinikum<br />
Steglitz berufen. Damit<br />
beginnt der Aufbau des Fachgebiets Biomedizinische<br />
Technik <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin.<br />
Im Sommer 1986 wird das <strong>Laser</strong>-Behandlungszentrum<br />
am Universitätsklinikum<br />
Steglitz mit einem chirurgischen CO -<strong>Laser</strong><br />
2<br />
eröffnet.<br />
Das Festkörper-<strong>Laser</strong>-Institut Berlin <strong>GmbH</strong><br />
(FLI) wird am 6. Dezember 1986 gegründet.<br />
Seine Aufgaben sind die angewandte<br />
Forschung auf dem Gebiet der Festkörperlaser<br />
<strong>und</strong> lasertechnischer Komponenten<br />
sowie die Weiterbildung von Physikern<br />
<strong>und</strong> Ingenieuren. Gründungsgesellschafter<br />
sind die Firmen Carl Zeiss, Carl Haas,<br />
9
10<br />
25 Jahre LMTB<br />
Trumpf <strong>Laser</strong>technik, MBB <strong>Medizin</strong>technik,<br />
Schott-Glaswerke, Spektrum, die Fraunhofer-Gesellschaft,<br />
die Wirtschaftsförderung<br />
Berlin, der Verband Deutscher Maschinen-<br />
<strong>und</strong> Anlagenbau e.V. (VDMA) <strong>und</strong><br />
der Verband Feinmechanik <strong>und</strong> Optik e.V.<br />
Gründungsgeschäftsführer ist Prof. Dr.-Ing.<br />
Horst Weber. Der Eintragung ins Handelsregister<br />
Berlin am 5. Februar 1987 folgt am<br />
10. März eine Kooperationsvereinbarung<br />
mit der Technischen Universität Berlin. Die<br />
Geschäftstätigkeit wird am 1. Juni 1987 in<br />
provisorischen Räumen aufgenommen,<br />
am 19. Oktober 1987 können die Institutsräume<br />
im Physik-Altbau der TU Berlin mit<br />
11 Mitarbeitern bezogen werden.<br />
Das LMZ kann nach seiner Gründungs-<br />
phase weitere Industriegesellschafter<br />
gewinnen: Im Februar 1987 kommen die<br />
Firmen B. Braun Melsungen <strong>und</strong> Biotronik<br />
hinzu, im September 1991 die Firma Fritz<br />
Hüttinger. Die Geschäftsanteile der MBB-<br />
<strong>Medizin</strong>technik gehen auf die Firma Dornier<br />
<strong>Medizin</strong>technik über <strong>und</strong> die Firma<br />
CeramOptec übernimmt 1994 die Anteile<br />
des ausscheidenden Gesellschafters Biotronik.<br />
Im April 1988 wird das LMZ durch das B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Arbeit zur Prüfstelle für<br />
medizinische Geräte ernannt <strong>und</strong> im April<br />
1991 für die Homologation nach französischem<br />
Recht zugelassen.<br />
Nach mehr als sechsmonatigen Verhandlungen<br />
schließt das LMZ im November<br />
1988 mit dem Institut für Allgemeine<br />
Physik der Akademie der Wissenschaften<br />
der UdSSR ein Abkommen zur wissenschaftlichen<br />
Zusammenarbeit, das wegen<br />
des besonderen Status von Berlin (West)<br />
im Rahmen des Viermächteabkommens<br />
zunächst nur als Austausch von einseitig<br />
unterschriebenen Absichtserklärungen<br />
zustande kommt. Am 8. November 1989<br />
folgt ein regulärer Kooperationsvertrag<br />
zwischen dem LMZ <strong>und</strong> der Akademie der<br />
Wissenschaften der UdSSR im Rahmen<br />
des Abkommens über die Wissenschaftlich-technische<br />
Zusammenarbeit der B<strong>und</strong>esregierung<br />
mit der UdSSR. 1991 wird<br />
dieser Vertrag mit der Akademie der Wissenschaften<br />
der Russischen Förderation<br />
verlängert.<br />
Im November 1988 wird die unter Federführung<br />
des LMZ gegründete konzertierte<br />
Aktion der Europäischen Gemeinschaft<br />
zur Entwicklung der Mitgliedstaaten der<br />
EG auf dem Gebiet der <strong>Laser</strong>medizin<br />
mit einer Generalversammlung aller Delegierten<br />
in Berlin eröffnet. 1991 wird<br />
das EUREKA-Projekt EU 642 STILMED<br />
„Safety Technology in <strong>Laser</strong> Medicine“ auf<br />
einer Konferenz der <strong>Forschungs</strong>minister in<br />
Den Haag bekannt gegeben. Die Koordination<br />
wird dem <strong>Laser</strong>-<strong>Medizin</strong>-Zentrum<br />
übertragen.
Im Februar 1989 wird der <strong>Medizin</strong>ische<br />
Leiter des LMZ, Prof. Dr. med. H.-P. Berlien,<br />
auf die erste deutsche Professur (C3) für<br />
<strong>Laser</strong>medizin am Universitätsklinikum<br />
Steglitz der Freien Universität Berlin berufen.<br />
Am 13. Juli 1990 beschließt das Kuratorium<br />
der FU Berlin die Einrichtung des<br />
Instituts für <strong>Medizin</strong>isch / Technische Physik<br />
<strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin des UKS.<br />
Das Festkörper-<strong>Laser</strong>-Institut eröffnet<br />
1990 ein Applikationslabor mit einer 1-kW-<br />
Bearbeitungsstation mit Nd:YAG-<strong>Laser</strong>.<br />
1992 wird die Firma Rofin-Sinar weiterer<br />
Gesellschafter. Ein Prüflabor für optische<br />
Schichten nach ISO-Standards, die vom FLI<br />
maßgeblich mit entwickelt wurden, wird<br />
1994 eingerichtet.<br />
Eine gemeinsame Gesellschafterversammlung<br />
der <strong>Laser</strong>-<strong>Medizin</strong>-Zentrum <strong>GmbH</strong>,<br />
Berlin (LMZ) <strong>und</strong> der Festkörper-<strong>Laser</strong>-<br />
Institut Berlin <strong>GmbH</strong> (FLI) beschließt am<br />
21. Februar 1995 die Fusion der beiden<br />
Einrichtungen rückwirkend zum 1. Januar<br />
1995. Die neue Einrichtung führt den<br />
Namen <strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong><br />
<strong>GmbH</strong>, Berlin (LMTB). Als Geschäftsführer<br />
werden Prof. Dr.-Ing. G. Müller <strong>und</strong> Prof.<br />
Dr.-Ing. H. Weber bestellt. Gesellschafter<br />
der LMTB sind nun zehn Industrieunternehmen,<br />
die Fraunhofer-Gesellschaft, der<br />
Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> An-<br />
25 Jahre LMTB<br />
lagenbau e.V., der Verband Feinmechanik<br />
<strong>und</strong> Optik e.V. <strong>und</strong> die Wirtschaftsförderung<br />
Berlin. Im März 1996 beschließt die<br />
Gesellschafterversammlung, die Siemens<br />
AG, <strong>Medizin</strong>ische Technik, Erlangen, als<br />
weiteren Gesellschafter aufzunehmen,<br />
der die Gesellschafteranteile von Rofin-<br />
Sinar übernimmt. 1998 tritt die Dr. Hielscher<br />
<strong>GmbH</strong> als neuer Gesellschafter ein,<br />
2001 kommt die World of Medicine AG<br />
(W.O.M.) hinzu.<br />
Von April bis Juli 1996 ziehen der Geschäftsbereich<br />
<strong>Laser</strong>technik, die Prüfstelle<br />
<strong>und</strong> der Bereich Umweltanalytik des Geschäftsbereichs<br />
Biomedizinische Technik in<br />
das Photonik-Zentrum, Berlin-Adlershof.<br />
Im Februar 1997 schließen die drei Berliner<br />
Universitäten Freie Universität Berlin,<br />
Technische Universität Berlin <strong>und</strong> Humboldt-Universität<br />
zu Berlin mit der LMTB<br />
einen einheitlichen Kooperationsrahmenvertrag,<br />
der die LMTB in gleicher Weise<br />
mit allen drei Universitäten verbindet. Im<br />
gleichen Monat tritt Prof. Dr. med. habil.<br />
Dr.-Ing. Michael Ungethüm, Aesculap AG,<br />
nach 12-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrates <strong>und</strong> der Gesellschafterversammlung<br />
zurück. Als neuer Vorsitzender<br />
wird Dr.-Ing. Frank Frank, Dornier <strong>Medizin</strong>technik,<br />
gewählt, der diese Position<br />
bis heute innehat. Im Februar 2000 scheidet<br />
Prof. Dr.-Ing. H. Weber, Gründungsge-<br />
11
12<br />
25 Jahre LMTB<br />
schäftsführer des FLI <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
der LMTB, aus der Geschäftsleitung aus.<br />
Sein Nachfolger wird Prof. Dr.-Ing. Dr. med.<br />
Holger Kiesewetter, Direktor des Instituts<br />
für Transfusionsmedizin der Charité.<br />
Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für Biomedizinische Technik in St. Ingbert<br />
erhält die LMTB im März 2000 im Wettbewerb<br />
zur Errichtung von Kompetenzzentren<br />
für die <strong>Medizin</strong>technik in Deutschland<br />
den Zuschlag für das überregionale Kompetenzzentrum<br />
für „Miniaturisierte Monitoring-<br />
<strong>und</strong> Interventionssysteme“ (MOTIV).<br />
In einem weiteren Wettbewerb des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Bildung <strong>und</strong> Forschung,<br />
dem Innovationswettbewerb zur<br />
Förderung der <strong>Medizin</strong>technik, gehört das<br />
Institut für <strong>Medizin</strong>ische Physik <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin<br />
zu den zwölf von einer internationalen<br />
Jury ausgewählten Siegern. Im Juni/<br />
Juli 2000 ziehen die LMTB <strong>und</strong> das Institut<br />
für <strong>Medizin</strong>ische Physik <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin<br />
von ihrem bisherigen Standort in den Zentralen<br />
Tierlaboratorien der FU Berlin in ein<br />
eigenes Gebäude auf dem Gelände des<br />
früheren US-Hospitals in Dahlem. Zum 30.<br />
April 2003 scheidet Prof. Dr.-Ing. G. Müller<br />
aus der Geschäftsführung der LMTB<br />
aus. Dr. rer. nat. Hansjörg Albrecht, bisher<br />
Prokurist, wird zum Geschäftsführer <strong>und</strong><br />
Sprecher der Geschäftsleitung bestellt.<br />
Wissenschaftlicher Geschäftsführer wird<br />
der bisherige stellvertretende Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrates, Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim<br />
Eichler vom Optischen Institut der<br />
TU Berlin.<br />
Im November 2003 gewinnt die LMTB<br />
zum dritten Mal nach 1992 <strong>und</strong> 1993 den<br />
Innovationspreis Berlin/Brandenburg. Das<br />
Institut für <strong>Medizin</strong>ische Physik <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>medizin<br />
wird im Rahmen der Neustrukturierung<br />
der Berliner Universitätsmedizin<br />
zum 1. Juni 2003 Institut der Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin, Campus Benjamin<br />
Franklin.<br />
Für die LMTB bringen diese Jahre auch<br />
einschneidende Änderungen in der Finanzierungsstruktur.<br />
Sie entwickelte sich<br />
von einem wissenschaftlichen Institut<br />
mit Teilfinanzierung durch die Industrie-<br />
Gesellschafter zu einem rein projektfinanzierten<br />
Institut mit Auftragsforschung.<br />
Auf die Anfangsjahre mit Zuwendungen<br />
der Firmengesellschafter ohne explizite<br />
Verpflichtungen folgte 2002/2003 eine<br />
Phase mit Mindestauftragsvolumina der<br />
Gesellschafter in Form von Rahmenverträgen<br />
bzw. Spenden für die LMTB. Seit<br />
dem Geschäftsjahr 2003/2004 erfolgen<br />
Aufträge der Gesellschafter nur noch auf<br />
freiwilliger Basis <strong>und</strong> werden ebenso wie<br />
externe Industrieaufträge von Fall zu Fall<br />
aktiv eingeworben. Die LMTB hat diesen<br />
Anpassungsprozess nach erfolgreicher fi
nanzieller Konsolidierung in 2003/2004<br />
bewältigt <strong>und</strong> sich eine ges<strong>und</strong>e Wachstumsperspektive<br />
durch verstärkte Kooperation<br />
mit der Industrie erarbeitet, die bis<br />
heute anhält.<br />
Das Ziel eines vitalen Gesellschafterkreises<br />
mit starker Industrie-Anbindung <strong>und</strong><br />
gemeinsamen Entwicklungszielen geht<br />
auch mit einem Erneuerungsprozess einher.<br />
So konnten Anfang 2009 die beiden<br />
scheidenden Gesellschafter Aesculap <strong>und</strong><br />
Carl Zeiss bruchlos ersetzt werden: Die<br />
MDI Schott Advanced Processing <strong>GmbH</strong><br />
<strong>und</strong> die Sorin Group Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
haben die freiwerdenden Anteile übernommen,<br />
nachdem sie über <strong>Forschungs</strong>aufträge<br />
bereits zu Partnern der LMTB geworden<br />
waren.<br />
25 Jahre LMTB<br />
Zum 1. Oktober 2008 trat Dr. rer. nat. Gerd<br />
Illing in die Geschäftsführung der LMTB<br />
ein, <strong>und</strong> Frau Dipl.-Kff. Kirsten Guthmann-<br />
Scholz wurde Prokura erteilt. Dr. Illing folgte<br />
Dr. Albrecht als Sprecher der Geschäftsführung<br />
nach dessen Ausscheiden zum 28.<br />
Februar 2009. Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim<br />
Eichler bleibt weiterhin wissenschaftlicher<br />
Geschäftsführer der LMTB.<br />
Eine Zusammenlegung der beiden Geschäftsbereiche<br />
in Berlin Dahlem ist Mitte<br />
2010 erfolgt, so dass die ganze LMTB mit<br />
verbesserter Ausstattung <strong>und</strong> größerer<br />
innerer Effizienz an einem Standort zur<br />
Verfügung steht. Mit Unterstützung des<br />
Bezirks Steglitz-Zehlendorf <strong>und</strong> der umliegenden<br />
Wissenschaftseinrichtungen<br />
Dr. Gerd Illing mit Prof. Dr. Martin Neumann (FDP, Ausschuss für Bildung, Forschung <strong>und</strong> Technikfolgenabschätzung)<br />
bei der LMTB-Präsentation in der Parlamentarischen Gesellschaft am 4. Mai 2010.<br />
13
14<br />
25 Jahre LMTB<br />
wie der Freien Universität Berlin <strong>und</strong> dem<br />
Max-Planck-Institut für molekulare Genetik<br />
ist beabsichtigt, an diesem Standort ein<br />
<strong>Technologie</strong>-Center aufzubauen, um Ausgründungen<br />
Raum zu bieten.<br />
Am 4. Mai 2010 gaben Dr. Illing <strong>und</strong> weitere<br />
LMTB-Mitarbeiter auf einem parlamentarischen<br />
Abend des Verbands der<br />
Innovativen Unternehmen e.V. (VIU) interessierten<br />
Mitgliedern des Deutschen<br />
B<strong>und</strong>estages mit einem Vortrag <strong>und</strong> ausgewählten<br />
Exponaten einen Einblick in die<br />
vielfältigen Aktivitäten der LMTB.<br />
In diesem Jahr fällt das 25-jährige Jubiläum<br />
der LMTB mit dem Berliner Wissenschaftsjahr<br />
2010 zusammen. Dies bot die Gelegenheit,<br />
sich durch einen Stand auf dem Forschermarkt<br />
des Bezirks Steglitz-Zehlendorf<br />
einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />
Ein „Stresstest“ mittels Raman-spektroskopischer<br />
Bestimmung von Radikalfängern in<br />
der Haut <strong>und</strong> faszinierende Beispiele für<br />
die <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung von Gläsern<br />
stießen auf großes Interesse <strong>und</strong> waren<br />
einer der Höhepunkte dieser erfolgreichen<br />
Außendarstellung der wissenschaftlichen<br />
Leuchttürme des Berliner Südwestens.<br />
Forschermarkt Steglitz-Zehlendorf: Bezirksbürgermeister Norbert Kopp, Dr. Maxim Darwin<br />
<strong>und</strong> PD Dr. Martina Meinke (beide Charité) sowie Bezirksstadträtin für Wirtschaft, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Verkehr Barbara Loth am 18. Mai 2010 am LMTB-Stand.
Wenn aus anspruchsvollen Messprinzipien am Ende handliche<br />
<strong>und</strong> zuverlässige Geräte, oft <strong>Medizin</strong>produkte, entstehen, dann<br />
hat Reinhard Dietrich seine Hände im Spiel. Er sorgt im Bereich<br />
Elektronik dafür, dass aus Ideen Layouts, Platinen <strong>und</strong> funktionierende<br />
Schaltungen werden, <strong>und</strong> er kümmert sich um die<br />
Programmierung. Reinhard Dietrich ist seit 1999 bei der LMTB.
Entsprechend ihrem Selbstverständnis als<br />
gemeinnützige <strong>Technologie</strong>-Transfer-Einrichtung<br />
bietet die LMTB ein breites Leistungsspektrum<br />
auf dem Weg von der Idee<br />
bis zum neuen Verfahren oder Demonstrator<br />
für ein neues Produkt.<br />
Dabei hilft die LMTB oft bereits, Voraussetzungen<br />
für Innovationen zu schaffen mit<br />
Gutachten, Beratung <strong>und</strong> Studien, etwa<br />
zur technischen Machbarkeit, zu Risiken,<br />
zur Schutzrechtslage oder der Markterwartung.<br />
Die Kompetenzen r<strong>und</strong> um den Bau optischer<br />
Geräte <strong>und</strong> Komponenten reichen<br />
Dienstleistungen<br />
von der Konzeptionierung, dem Optik <strong>und</strong><br />
Elektronik-Design zur mechanischen Konstruktion.<br />
Dabei können gegebenenfalls<br />
von Anfang an die Anforderungen an <strong>Medizin</strong>produkte<br />
berücksichtigt werden. Die<br />
LMTB verfügt mit eigenen Werkstätten<br />
<strong>und</strong> einem Netzwerk von hochspezialisierten<br />
Dienstleistern über alle Möglichkeiten,<br />
Geräte zu bauen <strong>und</strong> zu testen, inklusive<br />
der Hardware-nahen Programmierung<br />
<strong>und</strong> Software-Entwicklung. Im biomedizinischen<br />
Bereich besonders wichtig ist die<br />
enge Zusammenarbeit mit Ärzten <strong>und</strong> Kliniken<br />
bis hin zur Durchführung von Studien.<br />
17
18<br />
Dienstleistungen<br />
Der Endpunkt besteht für die LMTB typischerweise<br />
im Bau von Demonstratoren<br />
oder der Validierung der entwickelten<br />
Verfahren, wobei aber auch Kleinserien<br />
von Geräten <strong>und</strong> laseroptischen Komponenten<br />
bei der LMTB gefertigt werden.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> ihrer Historie wie ihres aktuel-<br />
Dabei sind zwei Querschnittsthemen dieser<br />
Innovationsstrategie – <strong>Technologie</strong>transfer<br />
<strong>und</strong> Fachkräftesicherung – zugleich<br />
auch Kernaufgaben der LMTB, die in<br />
zahlreichen FuE-Projekten sowie mit Beratung,<br />
Kursangeboten, Praktika, Bachelor-,<br />
Master- <strong>und</strong> Doktorarbeiten wesentlich<br />
Innovationsstrategie Berlin Berlin-Brandenburg<br />
Brandenburg<br />
Zukunftsfelder der Region g Berlin-Brandenburgg<br />
Energietechnik<br />
Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommuni-<br />
Biotech/<br />
VVerkehrs k h<br />
kations Medtech/ Optik systemtechnologie/technik<br />
Pharma<br />
Medien<br />
Querschnittsthemen<br />
der Region<br />
9/6/2010<br />
len Leistungsspektrums ist die LMTB ein<br />
wichtiger Inkubator im Schnittpunkt von<br />
zwei ausgewiesenen Zukunftsfeldern der<br />
gemeinsamen Innovationsstrategie der<br />
Länder Berlin <strong>und</strong> Brandenburg: Biotech /<br />
Medtech / Pharma einerseits <strong>und</strong> Optische<br />
<strong>Technologie</strong>n andererseits.<br />
<strong>Technologie</strong>transfer<br />
Fachkräftesicherung<br />
Innovationsfinanzierung<br />
zur weiteren Entwicklung der Berliner<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie beiträgt. Dazu<br />
bestehen Kooperationsrahmenverträge<br />
mit den drei großen Berliner Universitäten<br />
<strong>und</strong> enge Beziehungen zur Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin <strong>und</strong> der Evangelischen<br />
Elisabeth-Klinik Berlin.<br />
1
In einer aktuellen Umfrage der Technolo-<br />
giestiftung Berlin über die Vernetzung der<br />
regionalen <strong>Forschungs</strong>institute <strong>und</strong> <strong>Laser</strong>firmen<br />
wurde die LMTB weit überdurchschnittlich<br />
häufig als gewünschter Kooperationspartner<br />
genannt. Sie steht im<br />
Ranking an siebter Stelle von insgesamt 64<br />
Instituten <strong>und</strong> Firmen mit zumeist vielfach<br />
höheren Mitarbeiterzahlen – ein Beleg für<br />
die hohe Effektivität der LMTB.<br />
Dienstleistungen<br />
Rang Zentrale Akteure im Beziehungsgeflecht der <strong>Laser</strong>akteure<br />
in Berlin-Brandenburg<br />
1 FFerdinand-Braun-Institut di d B I tit t für fü Höchstfrequenztechnik Hö h tf t h ik (FBH)<br />
2 Berliner Glas KGaA Herbert Kubatz <strong>GmbH</strong> & Co.<br />
3 Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik <strong>und</strong> Kurzzeitspektroskopie (MBI)<br />
4 Photon AG<br />
5 IBL Innovative Berlin <strong>Laser</strong> <strong>GmbH</strong><br />
6 Deutsches Zentrum für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt (DLR)<br />
7 <strong>Laser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>-<strong>Technologie</strong> g <strong>GmbH</strong> Berlin ( (LMTB) )<br />
8 Fachhochschule Brandenburg<br />
9 Technische Universität Berlin<br />
10 Frank Optic Products <strong>GmbH</strong><br />
11 Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik (HHI)<br />
12 Newport Spectra-Physics <strong>GmbH</strong><br />
13 eagleyard Photonics <strong>GmbH</strong><br />
14 Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Mikrointegration (IZM)<br />
15 Technische Fachhochschule Wildau<br />
16 Jenoptik Diode Lab <strong>GmbH</strong><br />
… <strong>und</strong> 48 weitere<br />
Quelle: Netzwerkanalyse für BB, TSB Report 2010 „<strong>Laser</strong>technik“<br />
9/2/2010<br />
3<br />
19
20<br />
Dienstleistungen<br />
Applikationslabor <strong>und</strong><br />
laseroptische Komponenten<br />
Application Lab and laser-optical components<br />
The applied laser technology group at<br />
LMTB is dedicated to developing and<br />
testing innovative laser-assisted manufacturing<br />
strategies. The working areas<br />
in the application laboratory using diodepumped<br />
solid-state lasers which generate<br />
high-energy nanosecond and picosecond<br />
pulses are as follows:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Micromachining of metals and semicon<br />
ductive materials<br />
Microprocessing of brittle materials<br />
(glass and ceramics)<br />
Sub-surface modification of transparent<br />
materials<br />
Selective removal of thin layers<br />
Development of optical components<br />
Acting as an interface between industrial<br />
fabrication and laser-optical machinery,<br />
one of our main tasks is a customer-oriented<br />
know-how and technology transfer.<br />
In vielen Bereichen der industriellen Fertigung<br />
ist ein Trend nach kleineren Strukturen<br />
mit anspruchsvolleren Toleranzanforderungen<br />
erkennbar. Als Alternative zu<br />
den „klassischen“ mechanischen Bearbeitungsmethoden<br />
gewinnt die gütegeschaltete<br />
<strong>Laser</strong>technologie zum (möglichst<br />
schonenden) Materialabtrag (Bohren,<br />
Schneiden <strong>und</strong> Strukturieren) von Werkstoffen<br />
mit völlig unterschiedlichen opti-<br />
schen, mechanischen <strong>und</strong> thermischen<br />
Eigenschaften zunehmend an Bedeutung.<br />
Folgende Arbeitsgebiete stehen im Zentrum<br />
der FuE-Tätigkeit im Bereich Angewandte<br />
<strong>Laser</strong>technik:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Mikrobearbeitung von Metallen <strong>und</strong><br />
Halbleitern<br />
Mikroabtrag spröder Materialien (diverse<br />
Glassorten <strong>und</strong> Keramiken)<br />
Innenmodifikation transparenter<br />
Werkstoffe<br />
Selektiver Abtrag dünner Schichten<br />
Entwicklung optischer <strong>Laser</strong>komponenten<br />
Der Geschäftsbereich Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
versteht sich als Schnittstelle<br />
zwischen der industrienahen Anwendung<br />
<strong>und</strong> den optischen „Werkzeugen“: <strong>Laser</strong>systeme,<br />
Bearbeitungsoptiken <strong>und</strong> Verfahrenstechnologien.<br />
„Optical Design and Construction“, 3D-Entwurfsmodell<br />
der LMTB-Trepanieroptik mit motorisierter<br />
Einstellung von Anstellwinkel <strong>und</strong> Durchmesser.
Eine wesentliche Aufgabenstellung der Angewandten<br />
<strong>Laser</strong>technologie ist der Wissens-<br />
<strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>transfer bei Fragestellungen<br />
der <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung.<br />
Neben der Durchführung von <strong>Forschungs</strong>projekten<br />
<strong>und</strong> der Mitwirkung in der Lehre<br />
bzw. Betreuung von Diplomarbeiten,<br />
jeweils in enger Kooperation mit Arbeitsgruppen<br />
aus Universitäten <strong>und</strong> außeruniversitären<br />
Einrichtungen (z.B. TU Berlin,<br />
TFH Berlin, MBI Berlin), bietet die Angewandte<br />
<strong>Laser</strong>technik eine umfangreiche<br />
Palette von Dienstleistungen für Exklusivarbeiten<br />
an – selbstverständlich auf<br />
Wunsch auch unter strenger Beachtung<br />
von Geheimhaltungsvereinbarungen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Beratung <strong>und</strong> Machbarkeitsstudien<br />
Gerätetests<br />
Kleinserienfertigung<br />
Komponentenentwicklung<br />
Verfahrensentwicklung inkl. Patentabsicherung<br />
„Small Batch Production“, Kleinserienfertigung von<br />
Endmaßen aus 2,7 mm starkem B33 Glas (Stegbreite<br />
nur 0,5 mm). Typische Losgrößen liegen hier<br />
bei 10 bis 100.<br />
Applikationslabor <strong>und</strong><br />
laseroptische Komponenten<br />
Kleinere Aufträge zu Machbarkeitsstudien<br />
<strong>und</strong> Kleinserienfertigung sind in der Regel<br />
nach Beauftragung in wenigen Wochen<br />
abgeschlossen.<br />
Außer der <strong>Laser</strong>strahlqualität, Strahlführung<br />
<strong>und</strong> Pulsverteilung auf dem Werkstück<br />
besitzen Pulsdauer <strong>und</strong> Wellenlänge<br />
eine zentrale Bedeutung in der Materialbearbeitung.<br />
Folgende Systeme werden<br />
zur Zeit im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor zur<br />
Durchführung der anwendungsorientierten<br />
FuE eingesetzt:<br />
• Picosek<strong>und</strong>en-Nd:YVO -<strong>Laser</strong> (Herstel-<br />
4<br />
ler: Lumera <strong>Laser</strong>): 8 W @ 1064 nm,<br />
4 W @ 532 nm, 2,5 W @ 355 nm;<br />
10 bis 640 kHz, 6 – 10 ps, TEM00 • Nanosek<strong>und</strong>en-Nd:YVO -<strong>Laser</strong> 4 (Her-<br />
•<br />
steller: Azura <strong>Laser</strong>, Spezialentwicklung):<br />
10 W @ 1064 nm, 4 W @ 532 nm,<br />
2 W @ 355 nm; 10 – 50 kHz, 25 bis<br />
45 ns, TEM00 Nanosek<strong>und</strong>en-Nd:YVO4<br />
/Nd:YAG-<br />
<strong>Laser</strong> (Hersteller: IB-<strong>Laser</strong>): 40 W @<br />
1064 nm, 20 W @ 532 nm, 10 bis<br />
50 kHz, 25 ns, TEM00 • Nanosek<strong>und</strong>en-Nd:YAG-<strong>Laser</strong> mit 2<br />
Verstärkerkavitäten (LMTB-Eigenentwicklung):<br />
35 W @ 1064 nm, 5 bis<br />
20 kHz, 150 – 250 ns, M2 < 2<br />
• Millisek<strong>und</strong>en-Nd:YAG-<strong>Laser</strong> mit Faserauskopplung<br />
(Hersteller: Haas):<br />
600 W @ 1064 nm, < 600 Hz, 0,2 bis<br />
50 ms, Multimode (600-µm-Faser)<br />
Dienstleistungen<br />
21
22<br />
Dienstleistungen<br />
Applikationslabor <strong>und</strong><br />
laseroptische Komponenten<br />
„Picosecond <strong>Laser</strong> Machining of Quartz Capillary<br />
Tubes“, Anfertigung von Mikrobohrungen in filigranen,<br />
1-mm-Quarzkapillaren (Wandstärke 85 µm)<br />
für die Entwicklung von Gassensoren am Fritz-Haber-Institut<br />
der Max-Planck-Gesellschaft.<br />
Im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor werden auch<br />
komplexe Einzelstücke wie z.B. Wolfram-<br />
Masken mit 1.000 Mikrobohrungen, Mikrolöcher<br />
in filigranen Quarzkapillaren<br />
oder Kernbohrungen in Zeroduroptiken<br />
angefertigt. Diese speziellen Fertigungsanfragen<br />
werden häufig für (andere) <strong>Forschungs</strong>einrichtungen,<br />
z.B. dem Fritz-Haber-Institut<br />
der Max-Planck-Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> dem Max-Born-Institut, umgesetzt.<br />
In einem vom BMWi-geförderten Projekt<br />
zur Industriellen Vorlaufforschung (Beginn<br />
Januar 2009) wird die <strong>Laser</strong>-Präzisionsbearbeitung<br />
mit Unterstützung der Plasma-Analyse<br />
verfolgt. In diesem Vorhaben werden<br />
auch neue Konzepte von Trepaniersystemen<br />
entwickelt, umgesetzt <strong>und</strong> erprobt.<br />
Ein AiF/IGF-Vorhaben zur „Spannungsfreien<br />
Innenmarkierung“ konnte 2009 erfolgreich<br />
abgeschlossen werden [1].<br />
Das IGF-Nachfolgeprojekt zur Innenmarkierung<br />
<strong>und</strong> Innenbearbeitung wird voraussichtlich<br />
2011 beginnen. Seit Februar<br />
2010 wird im Rahmen eines neuen AiF/<br />
IGF-Projekts der selektive Abtrag dünner<br />
Schichten (z.B. CIS/CIGS) für die Photovoltaik<br />
untersucht.<br />
„Industry meets Science“, Vorstellung <strong>und</strong> Diskussion<br />
zur „Grünen“ <strong>Laser</strong>-Glasbearbeitung mit Vertretern<br />
aus der Industriesparte Glastechnik.<br />
Der Wissensaustausch <strong>und</strong> -transfer zur<br />
<strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung wird auch auf diversen<br />
Fachmessen <strong>und</strong> Konferenzen verfolgt,<br />
beispielsweise zwischen 2007 <strong>und</strong><br />
2009 auf folgenden Veranstaltungen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
World of Photonics in München, 2007<br />
<strong>und</strong> 2009<br />
World of Photonics China in Shanghai<br />
(gemeinsam mit der TU Berlin), 2009<br />
<strong>Laser</strong> Optics Berlin (gemeinsam mit<br />
OptecBB), 2008<br />
Glasstec in Düsseldorf (zusammen mit<br />
Vitro <strong>Laser</strong> <strong>GmbH</strong> <strong>und</strong> MDI-Schott AP),<br />
2008
•<br />
•<br />
•<br />
WLT-Konferenz <strong>Laser</strong>s in Manufactu-<br />
ring in München, 2007 <strong>und</strong> 2009<br />
SPIE-Konferenz Photonics West in San<br />
Jose, USA, 2007<br />
<strong>Laser</strong> Precision Manufacturing, Konferenz<br />
der Japan <strong>Laser</strong> Processing Society,<br />
in Wien, 2007<br />
Die Einbindung von Studenten aus Fachhochschulen<br />
<strong>und</strong> Universitäten in laufende<br />
FuE-Projekte spielt eine zentrale Rolle.<br />
Im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor wurden 2007<br />
bis 2009 insgesamt neun experimentelle<br />
Diplom- <strong>und</strong> Bachelorarbeiten betreut<br />
<strong>und</strong> erfolgreich fertig gestellt.<br />
Zwei Absolventen, Herr Dipl.-Phys. A. Lemke<br />
<strong>und</strong> Herr Dipl.-Ing. T. Kaszemeikat, verstärken<br />
seit 2007/2008 das Mitarbeiter-<br />
Team der Angewandten <strong>Laser</strong>technik.<br />
Applikationslabor <strong>und</strong><br />
laseroptische Komponenten<br />
LITERATUR<br />
[1] A. Lemke, D. Ashkenasi: „Spannungsfreie Innenmarkierung<br />
von Gläsern durch laserinduzierte<br />
Färbung“, Photonik 42, No. 2-2010, 40-<br />
42 (2010)<br />
[2] J. Eichler, H. J. Eichler: „<strong>Laser</strong> - Bauformen,<br />
Strahlführung, Anwendungen“, 7. Auflage<br />
(2010), Springer-Verlag Berlin, Heidelberg<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />
d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />
„International Trade Fairs and Conferences“, Teilnahme an der <strong>Laser</strong> Optics Berlin (LOB 2010).<br />
Dienstleistungen<br />
23
24<br />
Dienstleistungen<br />
Biomedizinische Optik<br />
<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />
Biomedical optics and medical devices<br />
We offer a broad range of services which<br />
can be used for the development of simple<br />
sensors and highly complex medical<br />
devices. We also offer services along the<br />
whole development chain from ideas and<br />
the proof of concept, to the development,<br />
fabrication and testing of functional prototypes.<br />
Along this chain we use instruments and<br />
competences which fit the special requirements<br />
of biomedical optics. Our focus is<br />
on optics in turbid media. Here we apply<br />
inverse Monte Carlo simulations in order<br />
to obtain the intrinsic optical parameters<br />
absorption coefficient µa, scattering coefficient<br />
µs and the phase function. These<br />
data enable the calculation of the optical<br />
measurement process for a certain device<br />
by forward Monte Carlo simulation on a<br />
computer. This may also be used to optimize<br />
the measurement principle without<br />
building a device, thus saving time and<br />
money for our customers.<br />
We cover the whole process of making<br />
functional prototypes from the optical design<br />
to mechanical and electronic development,<br />
software and assembly of demonstrators<br />
so that they are available for<br />
testing in a short time. During this process<br />
we take into account the criteria of the<br />
German regulations for medical devices,<br />
with which we are very familiar.<br />
For development of commercial products<br />
in the industry, optical or tissue phantoms<br />
are becoming more and more important<br />
as a measure for quality control or calibration.<br />
They can be used during the development,<br />
at the manufacturing site and by<br />
the service technician.<br />
Wir bieten eine sehr breite Palette an<br />
Dienstleistungen für die Biomedizinische<br />
Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik an. Diese kann<br />
genutzt werden, um einfache Sensoren<br />
aber auch hochkomplexe diagnostische<br />
oder therapeutische Geräte zu entwickeln.<br />
Hierbei reicht unser Angebot von der Konzepterstellung<br />
über Machbarkeitsstudien<br />
bis hin zur Entwicklung, zum Bau <strong>und</strong> der<br />
Erprobung von Funktionsmustern.<br />
Auf dem Weg dorthin können wir auf Geräte<br />
<strong>und</strong> Fähigkeiten zurückgreifen, die für<br />
die Aufgabenstellungen in der Biomedizinischen<br />
Optik speziell zugeschnitten sind.<br />
Dies umfasst z.B. Geräte für die Spektroskopie<br />
<strong>und</strong> die Bildgebung. Der Fokus ist<br />
dabei auf die Anwendung in streuenden<br />
Geweben gerichtet, die spezielle Fähigkeiten<br />
wie z.B. die inverse Monte-Carlo-<br />
Simulation erfordern. Dies versetzt uns in<br />
die Lage von Geweben die intrinsischen<br />
optischen Eigenschaften wie Absorptionskoeffizient,<br />
Streukoeffizient <strong>und</strong> Phasenfunktion<br />
in einem weiten Spektralbereich<br />
zu ermitteln.
Mit einer (Vorwärts-) Monte-Carlo-Simu-<br />
lation kann dann jedes beliebige optische<br />
Messgerät oder therapeutische Gerät im<br />
Computer simuliert werden <strong>und</strong> z.B. seine<br />
Empfindlichkeit für die Zielgröße optimiert<br />
werden. Diese Vorgehensweise kann bei<br />
unseren K<strong>und</strong>en sehr viel Zeit <strong>und</strong> Aufwand<br />
sparen.<br />
Die komplette Entwicklung eines Funktionsmusters<br />
von der Elektronik über die<br />
Software, das Optikdesign <strong>und</strong> die Konstruktion<br />
wird von uns abgedeckt, so dass<br />
in kurzer Zeit Funktionsmuster für eine<br />
Erprobung aufgebaut werden können.<br />
Durch sehr große Erfahrungen im Bereich<br />
des <strong>Medizin</strong>produktegesetzes (MPG)<br />
durch den früheren Betrieb einer Prüfstelle<br />
können bereits während der Entwicklung<br />
die Kriterien des MPG mit einfließen<br />
<strong>und</strong> beispielsweise Risikoanalysen erstellt<br />
werden.<br />
In der Entwicklung aber gerade auch beim<br />
Übergang zum Serienprodukt sind Phantome<br />
<strong>und</strong> Gewebemodelle wesentliche<br />
Hilfsmittel. Hiermit kann eine Serie kalibriert<br />
werden oder im Service oder vom<br />
Anwender die Funktion eines Geräts überprüft<br />
werden.<br />
Unser Dienstleistungsangebot in der Bio-<br />
medizinischen Optik umfasst:<br />
Biomedizinische Optik<br />
<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />
Spektroskopie<br />
UV/VIS-IR-Spektroskopie<br />
• Transmissionsspektroskopie<br />
250 nm bis 3.300 nm<br />
von<br />
•<br />
-1 FTIR-Spektroskopie von 1.200 cm bis<br />
15.000 cm-1 – Transmission, Reflexion, ATR, Mikroskopie<br />
• Streulichtspektroskopie mit Ulbrichtkugel<br />
von 250 bis 3.300 nm<br />
– Diffuse Transmission, totale Transmission,<br />
diffuse Reflexion<br />
– Inverse Monte-Carlo-Simulation zur<br />
Ermittlung der optischen Parameter<br />
Absorptionskoeffizient, Streukoeffizient,<br />
Phasenfunktion<br />
– Normgerechte Farbbestimmung<br />
– Datenbank optischer Parameter für<br />
Gewebe <strong>und</strong> Modellsubstanzen<br />
• Ortsabhängige Rückstreuspektroskopie<br />
(spatially resolved reflectance) von<br />
350 nm bis 1.700 nm<br />
– Inverse Monte-Carlo-Simulation zur<br />
Ermittlung der optischen Parameter<br />
Absorptionskoeffizient, reduzierter<br />
Streukoeffizient<br />
Fluoreszenzspektroskopie<br />
• Spektrometer mit Anregung mit monochromatischer<br />
Lichtquelle von 250 nm<br />
bis 800 nm, Detektion von 250 nm bis<br />
900 nm<br />
– Fluoreszenz, Phosphoreszenz, (Bio-)<br />
Lumineszenz<br />
Dienstleistungen<br />
25
26<br />
Dienstleistungen<br />
Biomedizinische Optik<br />
<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />
• Spektrometer mit <strong>Laser</strong>anregung von<br />
365 nm bis 785 nm<br />
Ramanspektroskopie<br />
• Spektrometer mit <strong>Laser</strong>anregung von<br />
365 nm bis 785 nm, variable Ortsauflösung<br />
von Mikrometer bis Millimeter<br />
• FTIR-Spektrometer mit <strong>Laser</strong>anregung<br />
bei 1064 nm<br />
Doppler-Spektroskopie<br />
• <strong>Laser</strong>-Doppler-Spektrometer mit Anregung<br />
bei 655 nm, Messbereich Dopplerfrequenz<br />
0 bis 35 kHz<br />
Bildgebung<br />
Mikroskopie<br />
• Aufrechte <strong>und</strong> inverse Weitfeldmikroskope<br />
mit DIC <strong>und</strong> Phasenkontrast sowie<br />
Fluoreszenz<br />
• <strong>Laser</strong>-Scan-Mikroskop mit Anregungswellenlängen<br />
von 365 nm bis 647 nm<br />
• Rasterelektronenmikroskopie<br />
• FTIR-Mikroskopie<br />
Makroskopische Bildgebung<br />
• Fluoreszenzbildgebung<br />
– Handgehaltene 3-Kanal-Bildgebung<br />
für intraoperativen Einsatz<br />
– Kleintierbildgebung<br />
– jeweils über Operationsmikroskop<br />
oder Endoskop<br />
• 3-dimensionale Topographie mit Streifenprojektion<br />
• Zeitaufgelöste Streulicht- <strong>und</strong> Fluoreszenzbildgebung<br />
bis 300 ps Zeitauflösung<br />
•<br />
•<br />
Photonen-Dichtewellen-, Streulicht<strong>und</strong><br />
Fluoreszenzbildgebung bis 1 GHz<br />
Fluoreszenzlebensdauerbildgebung<br />
(FLI - fluorescence lifetime imaging)<br />
Phantome <strong>und</strong> Gewebemodelle<br />
•<br />
•<br />
Gewebeähnliche Phantome mit definierten<br />
optischen Parametern<br />
Streulichtphantome, Fluoreszenzphantome,<br />
Phantome für die Ramanstreuung<br />
– für die Entwicklung<br />
– für die Kalibration<br />
– für die Funktionsüberprüfung bei<br />
Herstellung <strong>und</strong> Service<br />
Monte-Carlo-Simulationen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Streulichtausbreitung in Gewebe<br />
Elastische Streuung, Fluoreszenz,<br />
FRET, Ramanstreuung, Doppler-Verschiebung<br />
Simulation von kompletten Messvorgängen,<br />
Bildgebung, Spektroskopie<br />
Optimierung von Sensorkonzepten<br />
Funktionsmusterentwicklung <strong>und</strong> –bau<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Optikdesign<br />
Elektronik<br />
Ansteuerungs- <strong>und</strong> Auswertungssoftware<br />
Konstruktion <strong>und</strong> mechanische Fertigung<br />
<strong>Laser</strong>-Messtechnik<br />
•<br />
2-dimensionales Strahlprofil
•<br />
•<br />
•<br />
zeitaufgelöste Messung<br />
Leistungsmessung<br />
Klassifizierung<br />
Generelle Dienstleistungen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Machbarkeitsstudien<br />
Erprobungen<br />
Risikoanalysen<br />
Marktstudien<br />
Literatur- <strong>und</strong> Patentrecherchen<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. Jürgen Helfmann<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter Biomedizinische Optik<br />
j.helfmann(at)LMTB.de<br />
Biomedizinische Optik<br />
<strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />
Dienstleistungen<br />
27
Manuela Schwagmeier ist seit 2004 als technisch-wissenschaftli-<br />
che Mitarbeiterin bei der LMTB. Zu ihren Gebieten gehört auch<br />
die Charakterisierung von Proben, hier im Bild das Rasterelektronenmikroskop.<br />
Dessen Oberflächenanalysen helfen gerade, die<br />
Qualität der <strong>Laser</strong>strukturierung der verschiedenen Schichten<br />
einer Solarzelle zu beurteilen. Verschiedene mikroskopische Verfahren<br />
<strong>und</strong> die entsprechende Ausstattung sind aber für nahezu<br />
alle Bereiche der LMTB von zentraler Bedeutung.
Jürgen Helfmann<br />
Biomedical Optics<br />
Biomedical optics in LMTB covers the <strong>und</strong>erstanding<br />
and description of the propagation<br />
of light in turbid media such as soft<br />
and hard tissue. It comprises elastic scattering<br />
as well as fluorescence and Raman<br />
scattering in order to develop devices for<br />
diagnostics, therapy and life sciences.<br />
To give an overview of this field, examples<br />
will be presented of tissue optics, spectroscopy,<br />
imaging, molecular medicine and<br />
therapy in the following chapter.<br />
“Tissue optics“ are the basis for all our<br />
work. Using spatially resolved reflectance<br />
spectroscopy, absorption and scattering<br />
properties can be separated in order to determine<br />
in vivo concentrations of substances<br />
of interest, such as antioxidants in skin.<br />
Tissue-like phantoms can be made and optically<br />
characterized for the development<br />
of methods and for calibration purposes.<br />
Based on the <strong>und</strong>erstanding of light propagation,<br />
imaging methods are developed<br />
to allow for three dimensional reconstructions.<br />
All this represents the core competence<br />
of LMTB in biomedical optics.<br />
The article “Sensors for cleaning validation<br />
of surfaces“ is an example of fluorescence<br />
spectroscopic control for the cleaning, for<br />
instance, of medical devices.<br />
Different optical imaging modalities have<br />
been developed for diagnostics.<br />
<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />
Biomedizinische Optik<br />
“Optical imaging of rheumatoid arthritis“<br />
for example, is performed using photon<br />
density waves. The potential for an early<br />
and more sensitive diagnosis has been<br />
demonstrated in a study. The possibilities<br />
for medicine and biotechnology of a “Mobile<br />
in vivo laser scanning microscope“ are<br />
presented by miniaturization of the scanning<br />
head with MEMS-based mirrors. We<br />
meet the challenges of molecular medicine<br />
at different stages – screening of molecules,<br />
small animal imaging for pharmacological<br />
testing and devices for diagnostics, as well<br />
as therapy control in humans.<br />
“Optical screening in drug development“<br />
is presented using a fluorescence reader<br />
and an interferometric reader for labelfree<br />
screening. The support and control<br />
of therapy is carried out using a handheld<br />
device for “Fluorescence imaging“. This<br />
device enables sentinel lymph nodes to<br />
be fo<strong>und</strong> more safely and rapidly during<br />
cancer surgery. Fluorescence imaging can<br />
also be used during photodynamic therapy<br />
to monitor progress. LMTB has been<br />
involved in the evaluation and optimization<br />
of laser therapy and the development<br />
of laser application systems from<br />
the very beginning. New laser sources are<br />
always of interest and solid state lasers<br />
as illustrated by “Alternatives to the CO2 laser in surgery“ are now coming into<br />
focus.<br />
<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />
29
30 <strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />
Biomedizinische Optik<br />
Die Biomedizinische Optik umfasst das<br />
Verständnis <strong>und</strong> die Beschreibung der<br />
Lichtausbreitung in stark streuenden biologischen<br />
Weich- <strong>und</strong> Hartgeweben. Die<br />
elastische Streuung, Fluoreszenz <strong>und</strong> Ramanstreuung<br />
wird beschrieben, um die<br />
Umsetzung in anwendungsorientierte Geräte<br />
<strong>und</strong> Verfahren für Diagnostik, Therapie<br />
<strong>und</strong> Life Science zu betreiben.<br />
Um einen Überblick über dieses Arbeitsfeld<br />
zu geben, werden im folgenden Kapitel<br />
Beispiele von Entwicklungen aus den<br />
Bereichen Gewebeoptik, Spektroskopie,<br />
Bildgebung, molekulare <strong>Medizin</strong> <strong>und</strong> Therapie<br />
vorgestellt.<br />
Die „Lichtausbreitung in biologischen<br />
Geweben“ stellt die Basis für alle Untersuchungen<br />
dar. Durch Trennung von Absorption<br />
<strong>und</strong> Streuung durch abstandsabhängige<br />
Rückstreuspektroskopie ist eine<br />
Bestimmung von Stoffkonzentrationen in<br />
vivo (z.B. Antioxidantien an Haut) möglich.<br />
Bei der Methodenentwicklung <strong>und</strong><br />
zur Kalibration werden optische, gewebeähnliche<br />
Modelle (Phantome) eingesetzt.<br />
Zur Rekonstruktion von Schnittbildern aus<br />
Durchlichtmessungen ist das Verständnis<br />
über die Lichtausbreitung in biologischen<br />
Geweben notwendig, um entsprechende<br />
Rechenverfahren zur entwickeln. Diese<br />
Fähigkeiten stellen eine der Kernkompetenzen<br />
der LMTB dar.<br />
Jürgen Helfmann<br />
Die Erkennung der Belegung der Oberflächen<br />
von z.B. <strong>Medizin</strong>produkten nach Reinigungsprozessen<br />
ist Thema des Artikels<br />
„Optische Reinigungskontrolle“. Hierbei<br />
werden verschiedene spektroskopische<br />
Techniken der Fluoreszenzdetektion genutzt,<br />
um sehr empfindlich Belegungen<br />
über die Eigenfluoreszenz von Protein<br />
(möglich sind auch Kohlenstoff <strong>und</strong> Fette)<br />
zu detektieren.<br />
Im Bereich der Bildgebung wird durch<br />
optisch-tomographische Bildgebung mit<br />
Photonendichtewellen eine Verbesserung<br />
der „Früherkennung der rheumatoiden<br />
Arthritis“ angestrebt. Das optische Verfahren<br />
zeigt Ergebnisse, wenn mit Röntgenbildern<br />
noch keine Veränderungen<br />
detektiert werden können. Desweiteren<br />
ergab unsere Studie, dass optische Methoden<br />
potentiell sensitiver als Kernspintomographie<br />
(mit Kontrastmittelgabe)<br />
oder Arthro-Sonographie sind.<br />
Als mikroskopisches Bildgebungsverfahren<br />
hat sich die konfokale <strong>Laser</strong>scanningmikroskopie<br />
etabliert. Um diese in die<br />
<strong>Medizin</strong> <strong>und</strong> Biotechnologie einzuführen<br />
muss sie jedoch miniaturisiert <strong>und</strong> anwendungsfre<strong>und</strong>licher<br />
gestaltet werden.<br />
Dies ist uns mit dem Aufbau eines „mobilen<br />
In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskops“<br />
gelungen, in welchem das Licht mit einem<br />
MEMS-Mikrospiegel abgelenkt wird. Die<br />
molekulare <strong>Medizin</strong> gehört für die LMTB
Jürgen Helfmann<br />
zu den zukunftsweisenden Richtungen, in<br />
die wir uns in mehreren Ebenen weiter<br />
entwickeln – beim Finden von Molekülen,<br />
bei der Erprobung im Tier <strong>und</strong> beim Humaneinsatz.<br />
Wir entwickeln optische Auslesesysteme<br />
für die Wirkstoffforschung,<br />
stellen Systeme für die Kleintierbildgebung<br />
zur Verfügung <strong>und</strong> sind bereit für die humane<br />
Diagnostik <strong>und</strong> Therapiekontrolle.<br />
Beim Finden von Molekülen für den diagnostischen<br />
<strong>und</strong> therapeutischen Einsatz<br />
werden Methoden der molekularen Evolution<br />
eingesetzt, für die wir Verfahren für<br />
das „optische Screening für die molekulare<br />
Wirkstoffforschung“ bereitstellen. Dies<br />
beinhaltet Fluoreszenzverfahren wie auch<br />
Label-freie Interferenzmethoden.<br />
Mit der „intraoperativen Fluoreszenzbildgebung“<br />
wird der Bereich der Therapie-<br />
Unterstützung angesprochen <strong>und</strong> eine<br />
Methode vorgestellt, um dem Chirurgen<br />
für die Therapiekontrolle ein Hilfsmittel<br />
zum Auffinden von Wächterlymphknoten<br />
bzw. dem Behandler bei der photodynamischen<br />
Therapie ein Hilfsmittel zur Beurteilung<br />
des Therapiefortschrittes zu geben.<br />
Die Erforschung von <strong>Laser</strong>wirkungen <strong>und</strong><br />
die Gestaltung von Applikationssystemen<br />
für neu in den Fokus gerückte <strong>Laser</strong>quellen<br />
ist seit langer Zeit ein Thema für die<br />
LMTB. Die Möglichkeiten von Halbleiterlasern<br />
als „CO -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der<br />
2<br />
Chirurgie“ werden diskutiert.<br />
Biomedizinische Optik<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. Jürgen Helfmann<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter Biomedizinische Optik<br />
j.helfmann(at)LMTB.de<br />
<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />
31
Tissue optics<br />
32 Biomedizinische Optik<br />
Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />
Lichtausbreitung in<br />
biologischen Geweben<br />
In order to determine chromophore concentrations<br />
in turbid media, a spatially resolved<br />
reflectance set-up was developed<br />
and used to determine chromophore concentrations<br />
in skin. Furthermore, a diffuse<br />
optical tomography set-up for the 3D reconstruction<br />
of fluorescing objects in turbid<br />
samples was built. Monte Carlo calculations<br />
of the diffuse reflectance as well as<br />
Raman and fluorescence measurements<br />
were performed for various measurement<br />
geometries and detection. Durable tissue<br />
phantoms, with the optical properties of<br />
skin and fatty tissue, were constructed for<br />
the calibration and evaluation of measurements.<br />
Für Entwicklung neuer Verfahren für die<br />
optische Diagnostik, Sensorik <strong>und</strong> Therapie<br />
sind eine genaue Kenntnis der optischen<br />
Parameter <strong>und</strong> eine Beschreibung<br />
der Lichtausbreitung in Gewebe notwendig.<br />
Die optischen Parameter von Gewebe<br />
sind wellenlängenabhängig <strong>und</strong> umfassen<br />
Absorptionskoeffizient (µ ), Streukoeffi-<br />
a<br />
zient (µ ), Winkelverteilung der Streuung<br />
s<br />
(charakterisiert durch g-Faktor <strong>und</strong> Phasenfunktion)<br />
<strong>und</strong> Brechungsindex (n).<br />
Diese optischen Parameter beeinflussen<br />
auch die Messung inelastischer Prozesse<br />
wie Fluoreszenz oder Ramanstreuung. Für<br />
Diagnostik <strong>und</strong> Sensorik werden Absorp-<br />
tion <strong>und</strong> inelastische Streuung an Biomolekülen<br />
als Signalquelle genutzt, für therapeutische<br />
Zwecke die Absorption <strong>und</strong><br />
induzierte biochemische Prozesse im Zielgewebe.<br />
Die optischen Eigenschaften vieler Gewebetypen<br />
wurden bereits seit Jahren mit<br />
der Ulbrichtkugelmethode gemessen <strong>und</strong><br />
hausintern ein großer Datenpool angelegt,<br />
da nur wenige Daten in der Literatur<br />
verfügbar sind. Da optische Parameter<br />
jedoch intra- <strong>und</strong> interindividuell stark<br />
variieren können <strong>und</strong> diese Variationen<br />
zudem charakteristisch für pathologische<br />
Veränderungen sein können, müssen in<br />
vivo einsetzbare Methoden entwickelt<br />
werden. Für diesen Zweck eignen sich die<br />
abstandsabhängige Rückstreuspektroskopie<br />
<strong>und</strong> die optische Tomographie.<br />
Oben: Abstands- <strong>und</strong> Wellenlängenabhängigkeit<br />
der Rückstreuung. Unten: Beispielmessung an einer<br />
Hand.
Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />
Abstandsabhängige Rückstreuspektroskopie<br />
Durch die ortsaufgelöste Messung der elastischen<br />
Rückstreuung ist die Bestimmung<br />
eines Absorptionsspektrums unabhängig<br />
von den Streueigenschaften möglich [1,2].<br />
Aus den reinen Absorptionsspektren kann<br />
dann die Konzentration der Absorber, wie<br />
z.B. der Biomoleküle β-Karotin, Bilirubin,<br />
Hämoglobin, Desoxyhämoglobin, Melanin<br />
<strong>und</strong> Wasser bestimmt werden.<br />
Innerhalb des laufenden Projekts OptiVivo<br />
soll weiterhin untersucht werden, welche<br />
Detektionslimits erreicht werden <strong>und</strong> unter<br />
welchen Bedingungen eine tiefenabhängige<br />
Konzentrationsverteilung durch<br />
die Verwendung verschiedener Abstandsbereiche<br />
messbar ist. Gleichzeitig wird das<br />
Verfahren durch einen Faserapplikator<br />
mobil gemacht.<br />
Im Fall von Fluoreszenz- oder Ramanspektroskopie<br />
besteht eine gr<strong>und</strong>legende<br />
Schwierigkeit darin, dass die gemessenen<br />
Anpassung der Spektren einiger Absorber an das<br />
Absorptionsspektrum der Haut zur Bestimmung<br />
der Konzentration.<br />
Lichtausbreitung in<br />
biologischen Geweben<br />
Verteilung des Amplitudensignals des Fluoreszenzlichts<br />
am Fettmodell, ICG-Stab 10 -4 mol L -1 ,<br />
Ø 1,5 mm in unterschiedlichen Tiefen.<br />
Spektren von der Absorption <strong>und</strong> Streuung<br />
des Lichts in der Gewebematrix abhängen.<br />
Deshalb wurde das Messprinzip<br />
der abstandsabhängigen Rückstreuspektroskopie<br />
mit der Ramanspektroskopie<br />
in einem gemeinsamen Messkopf kombiniert.<br />
Wie am Beispiel von β-Karotin demonstriert<br />
wurde [3,4], ermöglicht dies<br />
die Konzentrationsbestimmung eines bestimmten<br />
Ramanstreuers unabhängig von<br />
den typischerweise stark variierenden Absorptions-<br />
<strong>und</strong> Streueigenschaften einer<br />
biologischen Probe. Untersuchungen zur<br />
Anwendbarkeit der Methode auf inhomogene<br />
Proben wie der menschlichen Haut<br />
sind im Gange.<br />
Diffus-optische Tomographie<br />
Mit der diffus-optischen Tomographie<br />
kann die dreidimensionale Verteilung optischer<br />
Parameter bestimmt <strong>und</strong> in Schnittbildern<br />
dargestellt werden.<br />
Biomedizinische Optik<br />
33
34 Biomedizinische Optik<br />
Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />
Lichtausbreitung in<br />
biologischen Geweben<br />
Hierfür wurde mit moduliertem <strong>Laser</strong>licht<br />
über die Oberfläche der Probe gescannt<br />
<strong>und</strong> für jede <strong>Laser</strong>position mit einer<br />
schnellen Kamera ein Bild der zurückgestreuten<br />
Licht- bzw. Fluoreszenzlichtintensität<br />
aufgenommen. Aus dieser Bilderserie<br />
wurde mit Hilfe eines speziellen Algorithmus<br />
die 3D-Darstellung eines fluoreszierenden<br />
Objekts innerhalb einer Probe mit<br />
vorher bekannten optischen Eigenschaften<br />
rekonstruiert.<br />
Monte-Carlo-Simulation der Lichtausbreitung<br />
in trüben Medien<br />
Der optische Strahlungstransport durch<br />
stark streuendes Gewebe kann – ähnlich<br />
dem „ray tracing“ im Optikdesign für<br />
nicht-streuende Materialien – mit Hilfe<br />
der Monte-Carlo-Simulation der Lichtpfa-<br />
de berechnet werden. Hiermit können alle<br />
interessierenden Größen wie beispielsweise<br />
Strahlungsverteilung, Absorption<br />
von Strahlung im Gewebe, Abstrahlung<br />
von Signalen an der Oberfläche, Fluoreszenzentstehung<br />
<strong>und</strong> -ausbreitung vorhergesagt<br />
werden.<br />
Somit kann ein optisches Messverfahren<br />
vor dem aufwändigen Bau eines Prototypen<br />
am Rechner in seinen möglichen Konfigurationen<br />
simuliert werden. Aber auch<br />
in der Phase der Optimierung, Fehlersuche<br />
<strong>und</strong> Fehlertoleranzbestimmung stellen<br />
Simulationsrechnungen ein effizientes<br />
Entwicklungswerkzeug dar.<br />
Im Rahmen der hier vorgestellten Projekte<br />
wurde der bisher im Haus verwendete<br />
Simulationsalgorithmus so verbessert,<br />
dass deutlich weniger Rechenzeit be-<br />
Simulierte Trajektorien von detektierten Ramanphotonen für eine spezielle<br />
Kombination von Anregungsspot- (grau) <strong>und</strong> Detektorgröße (grün).<br />
Rekonstruierte Schnittbilder der Fluorophorverteilung von Daten der diffus-optischen Tomographie.<br />
Originalpositionen der Fluoreszenzquellen sind durch rote Punkte markiert.
Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />
nötigt wird, <strong>und</strong> außerdem für variable<br />
Mess- <strong>und</strong> Probengeometrien ergänzt.<br />
Die Simulation wurde unter anderem für<br />
die Auswertung der abstandsabhängigen<br />
Rückstreumessungen verwendet. Der<br />
Code wurde außerdem um die Erzeugung<br />
<strong>und</strong> Propagation von Raman-gestreuten<br />
Photonen erweitert. Diese Methode wurde<br />
verwendet, um den Einfluss der optischen<br />
Eigenschaften <strong>und</strong> der Messgeometrie<br />
auf Raman- oder Fluoreszenzsignale<br />
zu untersuchen. Für die Anwendung in<br />
der diffus-optischen Tomographie wurde<br />
der Einfluss des Mediums auf Intensität<br />
<strong>und</strong> Phase der Photonendichtewellen simuliert<br />
<strong>und</strong> mit Experimenten verglichen.<br />
Außerdem wurden Ergebnisse der Monte-<br />
Carlo-Simulation für das Rekonstruktionsverfahren<br />
verwendet.<br />
Gewebephantome zur Kalibration <strong>und</strong><br />
Evaluation der Messverfahren<br />
Für die Entwicklung von Diagnostik <strong>und</strong><br />
Sensorik ist es sehr wichtig, unter wohldefinierten<br />
Bedingungen die Genauigkeit<br />
<strong>und</strong> die Grenzen der Methoden zu bestimmen.<br />
Zu diesem Zweck werden optische<br />
Phantom benötigt, die stabile, wiederholbare<br />
Bedingungen bieten <strong>und</strong> aus Materialien<br />
bestehen, welche gewebeähnliche<br />
optische Eigenschaften besitzen.<br />
Zur Charakterisierung der oben beschriebenen<br />
Verfahren wurden mehrere speziell<br />
Lichtausbreitung in<br />
biologischen Geweben<br />
Oben: Fettmodell, homogene Matrix mit optischen<br />
Eigenschaften von Fettgewebe mit Bohrungen in<br />
unterschiedlicher Tiefe für zylindrische Tumorphantome<br />
mit verschiedenen ICG-Konzentrationen.<br />
Unten: Phantome mit optischen Eigenschaften<br />
von Haut aus Silikon.<br />
für die jeweilige Messaufgabe optimierte<br />
Phantome entwickelt.<br />
Zum einen wurde basierend auf einer<br />
Matrix aus transparentem Silikon mit<br />
Absorbern <strong>und</strong> Streuern eine Serie von<br />
Phantomen hergestellt, die die optischen<br />
Eigenschaften von Haut imitieren <strong>und</strong> an<br />
denen die abstandsabhängige Rückstreumessung<br />
evaluiert wurde. In eine weitere<br />
Reihe dieser Phantome wurde zusätzlich<br />
β-Karotin eingebracht, um die Veränderung<br />
des Ramansignals aufgr<strong>und</strong> variierender<br />
optischer Eigenschaften zu untersuchen.<br />
Für die diffus-optische Tomographie wurden<br />
für drei relevante klinische Anwendungen<br />
verschiedene Gewebephantome<br />
mit gewebeähnlichen optischen Parametern<br />
im nahinfraroten Spektralbereich<br />
aus Epoxidharz entwickelt: Ein Gefäßmodell<br />
zur Detektion angefärbter Plaques,<br />
Biomedizinische Optik<br />
35
36 Biomedizinische Optik<br />
Carina Reble, Uwe Netz, Jan Toelsner, Ingo Gersonde, Stefan Andree<br />
Lichtausbreitung in<br />
biologischen Geweben<br />
ein Schichtsystems als Hautmodell mit<br />
fluoreszierenden Dysplasien unter der<br />
Oberfläche sowie ein Fettmodell zur Simulation<br />
des humanen Lymphsystems in<br />
Fettgewebe. Das Fettmodell ermöglicht<br />
zudem eine temporäre Applikation von<br />
fluoreszenzmarkierten Phantomen, d.h.<br />
zylindrischen Fettphantomen mit verschiedenen<br />
Konzentrationen des Fluorophors<br />
Indocyangrün (ICG), an verschiedenen<br />
Positionen <strong>und</strong> damit die Simulation<br />
einer tiefenabhängigen Detektion von z.B.<br />
Wächterlymphknoten. Ferner bietet dies<br />
die Möglichkeit, die Genauigkeit der 3D<br />
Rekonstruktion zu bestimmen.<br />
Die Arbeiten wurden mit Unterstützung<br />
durch den Berliner Senat <strong>und</strong> die<br />
EU (EFRE), FKZ 10138595 (OptiVivo) <strong>und</strong><br />
FKZ 10138596 (OptiTOM) durchgeführt.<br />
LITERATUR<br />
[1] S. Andree, C. Reble, J. Helfmann, I. Gersonde,<br />
and G. Illing: “Spatially resolved reflectance to<br />
deduce absorption and reduced scattering coefficients“,<br />
Proc. SPIE 7368, 73680I (2009)<br />
[2] S. Andree, C. Reble, J. Helfmann, I. Gersonde,<br />
and G. Illing: “Spatially resolved reflectance to<br />
deduce absorption and reduced scattering coefficients“,<br />
J. Biomed. Opt. (2010), in revision<br />
[3] C. Reble, I. Gersonde, S. Andree, J. Helfmann,<br />
G. Illing: “Correction of Raman signals for<br />
tissue optical properties“, Proc. SPIE 7368,<br />
73680C (2009)<br />
[4] C. Reble, I. Gersonde, S. Andree, H. J. Eichler,<br />
J. Helfmann: “Quantitative Raman spectroscopy<br />
in turbid media“, J. Biomed. Opt. 15(3),<br />
e-first (2010)<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. Jürgen Helfmann<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter Biomedizinische Optik<br />
j.helfmann(at)LMTB.de
Hans-Joachim Cappius, Franz-Josef Schmitt, Heinrich Südmeyer<br />
Sensor for cleaning validation of surfaces<br />
In this project we developed different optical<br />
sensors for three different scenarios.<br />
The first was for the meat production industry,<br />
where machines are cleaned and<br />
mostly tested for living microbes. The sensor<br />
here incorporates a mini spectrometer<br />
and uses a notebook computer to detect<br />
the fluorescence of proteins down to a<br />
level of 0.5 µg albumin/cm².<br />
The second scenario, pharmaceutical drug<br />
detection, uses absorption spectroscopy<br />
but has yet to be improved for measurements<br />
on rough and topologically varying<br />
surfaces. For this purpose different measurement<br />
heads are required for diffuse<br />
and specular reflection.<br />
Lastly, a long and thin lumen as is fo<strong>und</strong> in<br />
the working channel of endoscopes, can<br />
be inspected using both time-resolved<br />
fluorescence and a specially developed<br />
side-firing fiber.<br />
In den Bereichen der Lebensmittelherstellung<br />
oder Aufbereitung von medizinischen<br />
Instrumenten ist die Überprüfung einer<br />
durchgeführten Reinigung wichtig genug,<br />
um eigene Verfahren zur Reinigungsvalidierung<br />
zu entwickeln. In der Herstellung<br />
pharmakologischer Wirkstoffe ist dies zur<br />
Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung<br />
unumgänglich.<br />
Optische Reinigungskontrolle<br />
Derzeit eingesetzte Verfahren basieren<br />
auf dem Proteinnachweis mit nass-chemischen<br />
Methoden, bzw. der HPLC (high<br />
pressure liquid chromatography). Diese<br />
Verfahren durch optische Methoden zu<br />
ersetzten, die berührungsfrei <strong>und</strong> ohne<br />
Verbrauch von Agentien arbeiten können,<br />
war Ziel dieses Projektes.<br />
• Zum Erzielen der Projektergebnisse<br />
wurden drei verschiedene Ansätze<br />
verfolgt, die einen unterschiedlichen<br />
Branchenbezug aufweisen:<br />
• Lebensmittelverarbeitung - fluoreszenzoptische<br />
Detektion von Proteinen<br />
(auch Kohlenhydrate <strong>und</strong> Fette fluoreszieren)<br />
mit 280 nm Anregungswellenlänge<br />
• Wirkstoffherstellung - Absorptionsspektroskopie<br />
mit UV-Anregung (nicht<br />
fluoreszierende Stoffe absorbieren oft<br />
bei 230–270 nm)<br />
• <strong>Medizin</strong>technik - hier geht es speziell<br />
um die Proteindetektion in langen, engen<br />
Lumen mit Messtechnik analog zu<br />
der in der Lebensmittelverarbeitung<br />
verwendeten<br />
Bisher etablierte Grenzwerte<br />
In der EN ISO 15883 sind für die <strong>Medizin</strong>technik<br />
zu prüfende Anschmutzungen <strong>und</strong><br />
Verfahren zum Proteinnachweis genannt.<br />
Hierbei ist für die empfindlichste OPA-Methode,<br />
einem Eluationsverfahren mit photometrischem<br />
Nachweis, eine als unbe-<br />
Biomedizinische Optik<br />
37
Crile-Klemme, gerade Ausführung.<br />
38 Biomedizinische Optik<br />
Optische Reinigungskontrolle<br />
deutend geltende, konkrete Extinktion in<br />
der prEN ISO 15 883 angegeben worden,<br />
die nach unseren Rechnungen im Bereich<br />
von 0,015 µmol OPA-sensitive Aminogruppen<br />
je Instrument bzw. Prüfkörper liegt.<br />
Hierbei liegt die Nachweisgrenze bezogen<br />
auf 5 mL Elutionsvolumen bei 0,09 µmol<br />
OPA-sensitive Aminogruppen/Instrument<br />
bzw. 96 µg Protein/Instrument (Proteingehalt<br />
in 200 µl Schafblut; 22,6 µmol OPAsensitive<br />
Aminogruppen). Setzt man eine<br />
Fläche einer Crile-Klemme mit 45 cm² an,<br />
so ergibt sich bei Gleichverteilung eine<br />
Belegung von 2,1 µg Protein/cm². Die von<br />
uns entwickelten optischen Verfahren sind<br />
deutlich sensibler (< 0,5 µg Protein/cm²).<br />
Die lebensmittelverarbeitende Industrie<br />
legt ihr Hauptaugenmerk auf lebende Mikroorganismen,<br />
wobei an kritischen Punkten<br />
durch Abklatsch einer 16 cm² großen<br />
Nähragarplatte (oder Abstrich einer definierten<br />
Fläche) eine maximal zulässige<br />
Konzentration von z.B. 200 KBE (kolonie-<br />
Hans-Joachim Cappius, Franz-Josef Schmitt, Heinrich Südmeyer<br />
bildenden Einheiten) jeweils durch den<br />
Betrieb festgelegt wird.<br />
In der Wirkstoffherstellung wird aufgr<strong>und</strong><br />
der unterschiedlichen <strong>und</strong> auch unterschiedlich<br />
potenten Wirkstoffe mit der zulässigen<br />
Restwirkstoffdosis von z.B. 1/100<br />
der Wirkdosis als Grenzwert gearbeitet.<br />
Dies ist in höchstem Maße stoffspezifisch.<br />
Laboraufbauten<br />
Die fluoreszenzoptische Messapparatur<br />
wurde mit Mini-Spektrometer <strong>und</strong> Notebook<br />
für den Einsatz in einem fleischverarbeitenden<br />
Betrieb als Labordemonstrator<br />
gestaltet <strong>und</strong> auch im Feld getestet. Dies<br />
ermöglicht vor der Erstellung des Demonstrators<br />
eine Austestung der Funktionalität<br />
<strong>und</strong> Reduktion auf die im Betrieb<br />
Portabler Messkopf mit UV-LED (unten vorn am<br />
Messkopf mit Kabel zur Stromversorgung) im Einsatz<br />
in einem Trichter eines industriellen Fleischwolfes.
Hans-Joachim Cappius, Franz-Josef Schmitt, Heinrich Südmeyer<br />
benötigen Mess- <strong>und</strong> Anzeigedaten. Der<br />
Demonstrator erreicht eine Detektionsempfindlichkeit<br />
von 0,5 µg Albumin/cm².<br />
Der Test war erfolgreich, <strong>und</strong> es konnte<br />
sowohl gezeigt werden, dass die mikrobiologischen<br />
<strong>und</strong> optischen Messungen<br />
korrelierten, als auch die Eignung zur<br />
empfindlichen Messung unter Normalbeleuchtung.<br />
Mit der optischen Methode wurden selbst<br />
bei vernachlässigbarer Belegung mit Mikroorganismen<br />
(nach der Reinigung) signifikante<br />
Proteinbelegungen detektiert.<br />
Die Laboraufbauten für die UV-Absorptionsmessung<br />
zeigten die Notwendigkeit,<br />
für gerichtet spiegelnde Untergründe (poliertes<br />
Metall) <strong>und</strong> diffus spiegelnde Untergründe<br />
(Fliese, sandgestrahlte Metalle)<br />
unterschiedliche Messköpfe zu verwenden.<br />
Mit einem Faserbündel mit zentraler<br />
Beleuchtungsfaser wird derzeit versucht,<br />
Einsatz des portablen Messkopfes (linke Hand des<br />
Messenden) <strong>und</strong> Fasersonde (in der Maschine) mit<br />
Spektrometer (Umhängetasche) <strong>und</strong> Notebook<br />
(nicht gezeigt).<br />
Optische Reinigungskontrolle<br />
Prinzipskizze für eine Faser zur seitlichen Anregung<br />
<strong>und</strong> Detektion.<br />
die Bedingungen zu untersuchen, unter<br />
denen ein Kratzer auf einem polierten<br />
Untergr<strong>und</strong> kein falsch positives Signal liefert.<br />
Der Aufbau zum Durchfahren der Fasersonde<br />
durch ein enges Lumen z.B.<br />
im Arbeitskanal von Endoskopen sowie<br />
die Fasersonde mit seitlicher, fokussierter<br />
Abstrahlung wurden entwickelt <strong>und</strong><br />
erfolgreich getestet. Die verwendeten<br />
Schlauchmaterialien der Endoskope sind<br />
fluoreszierend, weshalb eine zeitaufgelöste<br />
Fluoreszenzmessung zum Einsatz<br />
kommt, die mit hoch repetitiven kurzen<br />
Messpulsen eine Erkennung von Proteinbelegungen<br />
ermöglicht.<br />
Weiteres Vorgehen<br />
Im weiteren Projektverlauf werden wir<br />
die Laboraufbauten charakterisieren <strong>und</strong><br />
die erzielbaren Grenzkonzentrationen in<br />
anwendungsnahen Szenarien überprüfen.<br />
Der Industriepartner hat einen Demonstrator<br />
entwickelt. Erste Testmessungen<br />
liefen erfolgreich. Die Ergebnisse weiterer<br />
Feldversuche werden mit den Verantwortlichen<br />
für Reinigungskontrolle diskutiert.<br />
Biomedizinische Optik<br />
39
40 Biomedizinische Optik<br />
Die Arbeiten wurden mit Unterstüt-<br />
zung durch das B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Bildung <strong>und</strong> Forschung durchgeführt<br />
(FKZ 01 RI 0645 A).<br />
LITERATUR<br />
[1] H. Südmeyer, F.-J. Schmitt, H.-J. Cappius and<br />
H. J. Eichler: “<strong>Laser</strong> induced fluorescence for<br />
contamination control“, IV. International Conference<br />
on <strong>Laser</strong> Processes and Components,<br />
Shanghai March 17th- 18th 2009<br />
[2] F.-J. Schmitt, H. Südmeyer, K. Reineke, I. Kahlen,<br />
J. Börner, M. Schöngen, P. Hätti, H. J. Eichler,<br />
H.-J. Cappius: “Fast and non-invasive optical<br />
study of protein films on surfaces“, DPG 2010,<br />
Regensburg, 21.3.2010-26.3.2010<br />
Kontakt<br />
Dipl.-Ing. Hans-Joachim Cappius<br />
Technischer Leiter<br />
h.cappius(at)LMTB.de<br />
Dipl.-Phys. Franz-Josef Schmitt<br />
TU Berlin<br />
schmitt(at)physik.tu-berlin.de<br />
Dipl.-Phys. Heinrich Südmeyer<br />
TU Berlin<br />
heinrich.suedmeyer(at)tu-berlin.de<br />
Hans-Joachim Cappius, Franz-Josef Schmitt, Heinrich Südmeyer<br />
Optische Reinigungskontrolle
Uwe Netz<br />
Optical imaging of rheumatoid arthritis<br />
Over a period of more than 10 years, the<br />
optical tomography of small joints with<br />
rheumatoid arthritis has been the focus of<br />
collaboration between the group of Prof.<br />
Beuthan at Charité-Universitätsmedizin<br />
Berlin and Prof. Hielscher at Columbia<br />
University, New York. During this period,<br />
several instruments for clinical use have<br />
been realized and tested in cooperation<br />
with Prof. Müller at the Uniklinikum in<br />
Göttingen. The current project uses GHz<br />
modulation of laser light intensity to monitor<br />
changes in scattering and absorption<br />
more sensitively. First reconstructions<br />
have shown an improved classification of<br />
diseased joints compared to previous instruments.<br />
Die Rheumatoide Arthritis (RA) zerstört<br />
in Entzündungsschüben auf schmerzhafte<br />
Weise Gelenkknorpel <strong>und</strong> -knochen.<br />
Eine Früherkennung ist Voraussetzung<br />
für einen zielgerichteten <strong>und</strong> schnell wirkenden,<br />
kontrollierten Therapieansatz.<br />
Im Frühstadium der RA zeigen entzündete<br />
Gelenke deutliche Veränderungen der<br />
optischen Eigenschaften, also der Lichtabsorption<br />
<strong>und</strong> Lichtstreuung, in den Gelenkbestandteilen.<br />
Mittels nicht-invasiver<br />
optischer Bildgebung ist es somit möglich,<br />
die funktionellen <strong>und</strong> morphologischen<br />
Veränderungen im Gelenk ohne Gabe von<br />
Früherkennung der<br />
rheumatoiden Arthritis<br />
Kontrastmitteln darzustellen. Dies stellt<br />
eine wertvolle Ergänzung in der Diagnose<br />
<strong>und</strong> der Therapiekontrolle bei RA-Patienten<br />
dar.<br />
In einer über zehnjährigen Zusammenarbeit<br />
mit der AG <strong>Medizin</strong>ische Physik <strong>und</strong><br />
Optische Diagnostik von Prof. Beuthan<br />
an der Charité <strong>und</strong> der Gruppe um Prof.<br />
Hielscher, Departments of Biomedical Engineering<br />
and Radiology, Columbia University,<br />
New York, wurde zunächst ein<br />
neues optisch-tomographisches System<br />
entwickelt, welches eine zweidimensionale<br />
Bildgebung der Verteilung der optischen<br />
Parameter in Fingergelenken ermöglicht.<br />
Ein <strong>Laser</strong>-Scanner (SLOT – Sagittal <strong>Laser</strong><br />
Optical Tomography) erfasst orts- <strong>und</strong><br />
winkelabhängig die Streulichtverteilung<br />
an den Gelenken. Diese optischen Signale<br />
werden einem Verfahren zur Rekonstruktion<br />
von tomographischen Schnittbildern<br />
der durchleuchteten Ebene zugeführt.<br />
Der Scanner wurde nach den Bedürfnissen<br />
klinischer Untersuchungen aufgebaut<br />
<strong>und</strong> eine erste klinische Evaluation durchgeführt,<br />
zusammen mit der Abteilung für<br />
Nephrologie <strong>und</strong> Rheumatologie von Prof.<br />
Müller an der Georg-August-Universität<br />
Göttingen. In den Untersuchungen konnten<br />
mit SLOT im Vergleich mit klinischen<br />
<strong>und</strong> Ultraschall-Bef<strong>und</strong>en Gelenke sicher<br />
als entzündet beurteilt werden.<br />
Biomedizinische Optik<br />
41
42 Biomedizinische Optik<br />
Früherkennung der<br />
rheumatoiden Arthritis<br />
Uwe Netz<br />
Klinische Evaluation des optischen GHz-Tomohängig<br />
beim Gelenkdurchtritt verformt<br />
wird <strong>und</strong> mit einem ebenfalls ultraschnell<br />
modulierbaren Flächendetektor <strong>und</strong> intelligenter<br />
Analysetechnik detektiert wird.<br />
Amplituden- <strong>und</strong> Phasenänderung durch<br />
das Gelenk werden nach ortsabhängiger<br />
Messung zum tomographischen Bild umgerechnet.<br />
Zusätzlich wurde mit einem<br />
speziell entwickelten 3D-<strong>Laser</strong>scanner die<br />
Oberflächengeometrie des Fingers erfasst<br />
graphen<br />
<strong>und</strong> für die Rekonstruktion der optischen<br />
Parameter im Gelenk zu einem 3D-Modell<br />
Optische GHz-Tomographie<br />
des Fingers aufbereitet. Wie schon in vor-<br />
Im Anschluss wurden in einer Fortsetzung herigen Projekten arbeitete die Arbeits-<br />
der Kooperation eine Verbesserung des gruppe in New York an der Mathematik<br />
Bildkontrastes sowie der Ortsauflösung zur Rekonstruktion, die klinische Evaluati-<br />
<strong>und</strong> damit eine verbesserte Empfindlichon wurde wieder am Uniklinikum Göttinkeit<br />
gegenüber frühen Gelenkverändegen durchgeführt.<br />
rungen angestrebt. Dazu wurde ein neues Für eine verbesserte Einordnung der Pa-<br />
tomographisches Verfahren eingesetzt, tienten in verschiedene Klassen (Gruppen<br />
welches die Phasenbeziehungen von von Symptomen) wurden sowohl Ultra-<br />
hochfrequent modulierter <strong>Laser</strong>strahlung schall- als auch Kernspintomographiebil-<br />
analysiert <strong>und</strong> dabei sehr empfindlich auf der der untersuchten Finger ausgewertet.<br />
Änderung der Absorptions-<br />
<strong>und</strong> Streuparameter<br />
im Gelenk reagiert. Aus<br />
einem <strong>Laser</strong>strahl wird<br />
dabei durch Modulation<br />
bis in den GHz-Bereich<br />
eine periodisch pulsierendePhotonendichtewelle<br />
(PDW) erzeugt, deren<br />
3D-Fingerscanner <strong>und</strong> Optische Tomogramme eines ges<strong>und</strong>en (oben) <strong>und</strong><br />
Wellenfront gewebeab- arthritischen Fingers (unten), Darstellung des Absorptionskoeffizienten.
Uwe Netz<br />
Im Ergebnis konnte eine im Vergleich zur<br />
vorherigen Studie verbesserte dreidimensionale<br />
Darstellung der optischen Parameter<br />
sowie eine erhöhte Sensitivität <strong>und</strong><br />
Spezifität des Verfahrens erreicht werden.<br />
Die Arbeiten zur optischen Tomographie<br />
an Fingergelenken werden zusammen mit<br />
der Charité <strong>und</strong> der Columbia University<br />
mit Unterstützung durch das „National<br />
Institute of Arthritis and Musculoskeletal<br />
and Skin Diseases“ (NIAMS), USA, durchgeführt<br />
(Grant-Nr. R01-AR-46255).<br />
LITERATUR<br />
[1] A. K. Scheel, M. Backhaus, A. D. Klose, B. Moa-<br />
Anderson, U. J. Netz, K.-G. A. Hermann, J. Beuthan,<br />
G. A. Müller, G. R. Burmester, A. H. Hielscher:<br />
“First clinical evaluation of sagittal laser<br />
optical tomography for detection of synovitis<br />
in arthritic finger joints”, Ann. Rheum. Dis. 64,<br />
239-245 (2005)<br />
[2] U. J. Netz, J. Beuthan, A. H. Hielscher: “Multipixel<br />
system for gigahertz frequency-domain<br />
optical imaging of finger joints”, Rev. Sci. Instrum.<br />
79 (3), 034301 (2008)<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. medic. Uwe Netz, Dipl.-Phys.<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
u.netz(at)LMTB.de<br />
Früherkennung der<br />
rheumatoiden Arthritis<br />
Biomedizinische Optik<br />
43
44 Biomedizinische Optik<br />
Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />
Mobile in vivo laser scanning microscope<br />
Confocal laser scanning microscopy (cLSM)<br />
is a powerful tool for in vivo imaging of tissue<br />
to depths of about 150 μm. However<br />
the requirements for in vivo use cannot be<br />
met with table top microscopes. Therefore<br />
a cLSM was designed which can excite<br />
indocyanine green (ICG) at a wavelength<br />
of 682 nm with an emission wavelength<br />
between 730 nm and 850 nm. The excitation<br />
light is used in parallel for the acquisition<br />
of reflectance images.<br />
Die konfokale <strong>Laser</strong>-Scanning-Mikroskopie<br />
(cLSM) ist ein leistungsfähiges Verfahren<br />
zur Darstellung kompakter Gewebestrukturen.<br />
Dabei werden mit konventionellen<br />
Tischmikroskopen Darstellungen von Gewebebereichen<br />
bis zu etwa 150 µm Tiefe<br />
erzielt.<br />
Konfokale Mikroskope in der In-vivo-<br />
Diagnostik<br />
Neben der unbestrittenen Leistungsfähigkeit<br />
dieser Mikroskope sind die Anforderungen<br />
für einen In-vivo-Einsatz häufig<br />
nur ungenügend erfüllt. Dies betrifft insbesondere<br />
die Fragen der Zugänglichkeit<br />
des Untersuchungsfeldes <strong>und</strong> der Handhabung<br />
der Geräte. Daher gib es seit einiger<br />
Zeit Bemühungen, das leistungsfähige Verfahren<br />
der konfokalen Mikroskopie durch<br />
Miniaturisierung <strong>und</strong> Flexibilisierung auch<br />
Rijk Schütz, Ingo Gersonde, Jürgen Helfmann<br />
Schematische Darstellung des Prinzips der konfokalen<br />
<strong>Laser</strong>-Scanning-Mikroskopie.<br />
in einem breiteren Umfang für die In-vivo-<br />
Diagnostik verfügbar zu machen [1].<br />
Das Spektrum dieser Bemühungen reicht<br />
von der Miniaturisierung konventioneller<br />
Komponenten über den Einsatz distal angeordneter<br />
Faserbündel in Endoskopen<br />
oder piezoelektrisch bewegten Single-Mode-Fasern<br />
zum Scannen bis hin zu MEMSbasierten,<br />
elektrostatisch getriebenen<br />
Mikroscannern. Letzteres stellt einen Ansatz<br />
dar, der in der LMTB über Jahre hinweg<br />
verfolgt wurde [2]. In diesem Bereich<br />
wurde von der LMTB mit verschiedenen<br />
Partnern ein umfangreiches Know-how<br />
gewonnen.<br />
Das zum Einsatz kommende Verfahren<br />
für die mikroskopische Bildgebung ist das<br />
oben gezeigte Prinzip der konfokalen <strong>Laser</strong>-Scanning-Mikroskopie.<br />
Das von einem<br />
<strong>Laser</strong> stammende Beleuchtungslicht wird<br />
über eine Single-Mode-Faser zu einer in
Rijk Schütz, Ingo Gersonde, Jürgen Helfmann<br />
Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />
zwei Achsen ablenkenden Scannereinheit<br />
geführt. Der abgelenkte Strahl wird über<br />
ein Mikroskopobjektiv auf das zu untersuchende<br />
Areal abgebildet. Das entstehende<br />
Fluoreszenz- <strong>und</strong> Reflexionslicht wird<br />
auf dem umgekehrten Weg in die Faser<br />
eingekoppelt <strong>und</strong> durch entsprechende<br />
Strahlteiler jeweils einem Detektor zugeführt.<br />
Durch die Ortszuordnung der Signale<br />
entstehen schließlich ein Fluoreszenz<strong>und</strong><br />
ein Reflexionsbild.<br />
Die Faser fungiert in diesem Prinzip als<br />
konfokale Blende, wodurch sowohl in lateraler,<br />
als auch in axialer Richtung eine<br />
erhöhte Auflösung erzielt wird <strong>und</strong> Licht<br />
von außerhalb der Beobachtungsebene<br />
effizient unterdrückt wird.<br />
Das für das oben beschriebene Prinzip erforderliche<br />
Miniaturobjektiv ist von der<br />
LMTB entwickelt <strong>und</strong> anschließend gefertigt<br />
worden. Damit sind bei einer Baugröße<br />
von 5 mm Durchmesser <strong>und</strong> 7 mm Länge<br />
Lissajous-Pattern infolge der harmonischen Auslenkung<br />
des zweiachsigen Mikrospiegels.<br />
beugungsbegrenzte Abbildungen in einem<br />
Bildfeld von 300 µm x 300 µm mit<br />
einer lateralen Auflösung von besser als<br />
1 µm erzielbar. Die realisierte Tiefenauflösung,<br />
also in axialer Richtung, liegt unter<br />
10 µm. Durch Veränderung der Faserposition<br />
kann das Bildfeld innerhalb des Gewebes<br />
in verschiedene Tiefen verschoben<br />
werden, womit dreidimensionale Bildinformation<br />
gewonnen wird.<br />
Das Herzstück der Scannereinheit bildet<br />
ein kardanisch aufgehängter, elektrostatisch<br />
angetriebener Mikrospiegel (IPMS<br />
Dresden), welcher um beide Achsen resonant<br />
schwingt. Die daraus resultierende<br />
Lissajous-Trajektorie (vgl. Abbildung)<br />
rastert in einem Durchlauf (ca. 1–2 s) das<br />
gesamte Bildfeld in hoher Auflösung ab.<br />
Die aus dem Antriebsprinzip des Spiegels<br />
resultierende Bewegung stellt im Gegensatz<br />
zu klassischen Zeilenscannern eine<br />
Besonderheit unseres Ansatzes dar. Die<br />
2D-Bildinformation ist nach der Datenerfassung<br />
für die Darstellung zu rekonstruieren,<br />
<strong>und</strong> es sind besondere Anforderungen<br />
an die Steuerelektronik bzgl. verschiedener<br />
Phasenlagen zu beachten.<br />
Das skizzierte System ist weitestgehend<br />
variabel in seinen gr<strong>und</strong>sätzlichen Einsatzparametern.<br />
Für spezielle Anwendungen<br />
im dermatologischen Bereich wurde neben<br />
den genannten optischen Auflösun-<br />
Biomedizinische Optik<br />
45
46 Biomedizinische Optik<br />
Rijk Schütz, Ingo Gersonde, Jürgen Helfmann<br />
Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />
gen Wert auf die Anregbarkeit von Indo-<br />
cyangrün (ICG) bzw. der Detektierbarkeit<br />
von dessen Fluoreszenz im Bereich zwischen<br />
730–850 nm gelegt. Das Objektiv<br />
wurde für eine Gewebetiefe von 100 µm<br />
optimiert, wobei eine geringe Bildfeldkrümmung<br />
(Positionsabweichung nur wenige<br />
µm) für den Einsatz in kompaktem<br />
Gewebe zugelassen wurde.<br />
Die Miniaturisierung <strong>und</strong> Umsetzung des<br />
beschriebenen Ansatzes stellte eine Reihe<br />
technologischer <strong>und</strong> interdisziplinärer Herausforderungen<br />
dar, insbesondere beim<br />
Anschwingen des Spiegels <strong>und</strong> der Bilddarstellung.<br />
Im Ergebnis ist eine vielseitig<br />
einsetzbare Scannerplattform entstanden.<br />
Eine erste Umsetzung dieses MiniaturcLSM<br />
für spezielle dermatologische Fragestellungen<br />
zeigt folgende Abbildung als<br />
Prototyp.<br />
Prototyp eines miniaturisierten konfokalen LSM<br />
für dermatologische Anwendungen.<br />
Die nachfolgende Abbildung zeigt einen<br />
optischen Schnitt von massiver, kompakter<br />
Schweinehaut in 50 µm Tiefe als Fluoreszenzbild<br />
nach ICG-Färbung <strong>und</strong> Anregung<br />
mit 682 nm. Die Fluoreszenz wurde<br />
oberhalb von 730 nm erfasst.<br />
Fluoreszenzdarstellung intakter Schweinehaut<br />
nach ICG-Färbung (200 µm x 200 µm) in 50 µm<br />
Tiefe.<br />
Die folgenden Abbildungen zeigen exem-<br />
plarisch Zellkulturen auf planen Trägern<br />
abgebildet durch das miniLSM.<br />
Remissionsdarstellung von CHO-Zellen auf planem<br />
Träger, Bildfeld 200 µm x 200 µm.<br />
Die erzielten Ergebnisse zeigen die Möglichkeiten<br />
der Miniaturisierung des konfokalen<br />
bildgebenden Verfahrens <strong>und</strong> der<br />
dadurch erreichbaren Mobilität <strong>und</strong> Flexibilität.<br />
Die hier gezeigten Aufnahmen aus
Rijk Schütz, Ingo Gersonde, Jürgen Helfmann<br />
Mobiles In-vivo-<strong>Laser</strong>scanningmikroskop<br />
Fluoreszenzdarstellung von CHO-Zellen auf planem<br />
Träger, Bildfeld 370 µm x 370 µm.<br />
den Bereichen der Dermatologie <strong>und</strong> der<br />
Zelluntersuchungen stellen nur einen kleinen<br />
Ausschnitt der möglichen zukünftigen<br />
Einsätze dar. Die Integration einer automatisierten<br />
Faserverschiebung lässt neben<br />
der Erfassung eines „optischen Schnittes“<br />
auch die automatisierte Generierung von<br />
Bildstapeln <strong>und</strong> damit eine dreidimensionale<br />
Bildgebung zu.<br />
Angepasste Objektive oder Strahlungsquellen<br />
ermöglichen neben dem biologischen<br />
Einsatz auch eine Vielzahl technischer<br />
Anwendungen, z.B. im Bereich der<br />
Prozesskontrolle.<br />
Die Arbeiten wurden mit Unterstützung<br />
durch den Berliner Senat, kofinanziert<br />
mit Mitteln der EU (EFRE), durchgeführt<br />
(FKZ 10129002 <strong>und</strong> 10129003).<br />
LITERATUR<br />
[1] J. Helfmann, R. Schütz, I. Gersonde, G. Illing:<br />
“MEMS-based confocal laser scanning microscope<br />
for in vivo imaging”, in Photonic Materials,<br />
Devices, and Applications III. Proc. SPIE<br />
7366, pp. 73671P-73671P-6, 2009<br />
[2] U. Hofmann, S. Mühlmann, M. Witt, K. Dörschel,<br />
R. Schütz, and B. Wagner: “Electrostatically<br />
driven micromirrors for a miniaturized<br />
confocal laser scanning microscope” in Miniaturized<br />
Systems with Micro-Optics and MEMS,<br />
Proc. SPIE 3878, pp. 29–38, (Santa Clara),<br />
1999.<br />
Kontakt<br />
Dipl.-Ing. Rijk Schütz<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
r.schuetz(at)LMTB.de<br />
Biomedizinische Optik<br />
47
48 Biomedizinische Optik<br />
Optical Screening in Drug Development<br />
Optisches Screening für die<br />
molekulare Wirkstoffforschung<br />
Molecular drugs for diagnostics and therapy<br />
have to fulfill many criteria among<br />
which are certain properties of affinity,<br />
chemical resistance and binding kinetics.<br />
The most common technology for finding<br />
suitable molecules is high throughput<br />
screening. In a different approach we use<br />
molecular evolution of peptides in order<br />
to save time in the development of new<br />
molecules with optimized properties.<br />
For this purpose optical readout devices<br />
are required that are capable of measuring<br />
the kinetics of whole peptide libraries,<br />
are highly sensitive and are able to measure<br />
label free.<br />
The highly sensitive measurement of kinetics<br />
uses total internal reflection fluorescence<br />
excitation and detection (TIRF).<br />
When certain affinities are looked after,<br />
label free detection of the kinetics based<br />
on interference spectroscopy can be used<br />
preferentially.<br />
Bei der Suche nach geeigneten Molekülen<br />
zum Einsatz für die Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />
müssen in der Wirkstoffforschung Eigenschaften<br />
wie Bindekonstante, chemische<br />
Beständigkeit <strong>und</strong> Reaktionsgeschwindigkeit<br />
quantitativ ermittelt werden. Diese<br />
Größen müssen hochempfindlich <strong>und</strong> parallel<br />
an mehreren Messspots gleichzeitig<br />
erfasst werden. Das Standardverfahren<br />
Jürgen Helfmann, Rijk Schütz, Ihar Shchatsinin<br />
hierfür ist die Fluoreszenzmarkierung eines<br />
Reaktionspartners <strong>und</strong> der Nachweis<br />
dieser Fluoreszenz. Der Vorteil ist die einfache<br />
Handhabung <strong>und</strong> die hohe Empfindlichkeit.<br />
Der Nachteil ist die Notwendigkeit<br />
der chemischen Kopplung eines Fluorophors<br />
an das gesuchte Molekül, welche<br />
das chemische Verhalten des Wirkstoffs<br />
beeinflusst <strong>und</strong> damit zu falschen Ergebnissen<br />
führen kann. Deshalb strebt man<br />
einen Label-freien Nachweis an, der diesen<br />
Nachteil nicht aufweist. Dafür muss<br />
in der Regel in Kauf genommen werden,<br />
dass die Empfindlichkeit nicht so hoch ist,<br />
wie bei der Detektion per Fluoreszenz.<br />
Die LMTB arbeitet in einem Verb<strong>und</strong> (Ver-<br />
b<strong>und</strong> PLOMS sowie Nachfolgeverb<strong>und</strong><br />
OPTOPROBE) an der Etablierung einer<br />
Plattform zur Wirkstoffforschung auf der<br />
Basis von Peptiden - unser Beitrag hierbei<br />
ist der optische Nachweis beim Screening<br />
von Bibliotheken. Für den hochempfindlichen<br />
Nachweis bei geringer Affinität wird<br />
die Fluoreszenz genutzt. In Epifluoreszenzanordnung<br />
werden Endpunktbestimmungen<br />
von Reaktionen durchgeführt<br />
<strong>und</strong> in evaneszenter Anregung können<br />
Kinetiken erfasst werden. Bei geringerer<br />
Empfindlichkeit, aber dafür ohne Fluoreszenzlabel,<br />
kann durch interferometrischen<br />
Nachweis im Bereich größerer Affinität gemessen<br />
werden (Projekt LAFA).
Jürgen Helfmann, Rijk Schütz, Ihar Shchatsinin<br />
Peptidchip-Plattform<br />
Durch die „SPOT Synthese“ können aus<br />
Aminosäuren ortsabhängig auf einem<br />
Substrat Peptidbibliotheken unterschiedlicher<br />
Sequenz aufgebaut werden. In der<br />
Peptidchip-Plattform geschieht dies in<br />
Glas-Kapillarplatten, die eine große innere<br />
Oberfläche <strong>und</strong> damit eine große Empfindlichkeit<br />
aufweisen. Weitere Vorteile<br />
gegenüber der herkömmlichen Synthese<br />
auf Zellulose bestehen in einem geringen<br />
Fluoreszenzuntergr<strong>und</strong>, geringer Verdunstung,<br />
guter Homogenität <strong>und</strong> günstigen<br />
mikrofluidischen Eigenschaften.<br />
Ziel eines Screenings ist das schnelle Auffinden<br />
von Molekülen mit gewünschten<br />
Eigenschaften. Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Ansätzen des „High Throughput<br />
Screening“, das das Synthetisieren <strong>und</strong><br />
Untersuchen von vielen zufälligen Mole-<br />
Molekulare Evolution von Peptiden zur Optimierung<br />
der Eigenschaften einer Molekülbibliothek<br />
(Abbildung mit Genehmigung der Laborgruppe<br />
Mukosaimmunologie, <strong>Forschungs</strong>zentrum Borstel).<br />
Optisches Screening für die<br />
molekulare Wirkstoffforschung<br />
külen bedeutet, gehen wir in Anlehnung<br />
an die molekulare Evolution des Immunsystems<br />
zielgerichtet vor. Ausgehend von<br />
einer Bibliothek von Leitsubstanzen werden<br />
durch Kreuzung <strong>und</strong> Mutation der<br />
besten Peptide von Generation zu Generation<br />
die gewünschten Eigenschaften<br />
verbessert. Insgesamt wird dadurch die<br />
Anzahl der notwendigen synthetisierten<br />
Peptide drastisch verringert <strong>und</strong> das Auffinden<br />
von Peptiden mit gewünschten Eigenschaften<br />
deutlich beschleunigt [1,2].<br />
Für einen effizienten Evolutionsprozess ist<br />
ein empfindliches <strong>und</strong> möglichst auch Label-freies<br />
Nachweisverfahren notwendig.<br />
Fluoreszenznachweis<br />
Der Nachweis einer Gleichgewichtsbindekonstante<br />
geschieht durch die Kopplung<br />
eines Fluoreszenzlabels an ein Zielmolekül.<br />
Das gelöste Zielmolekül wird bei definierten<br />
Konzentrationen mit der Peptidbibliothek<br />
in Kontakt gebracht <strong>und</strong> nachfolgend<br />
wird mit einer Waschlösung gespült. Durch<br />
eine einfache Fluoreszenzmessung mit einer<br />
Kamera in Epifluoreszenzanordnung<br />
wird der Gleichgewichtszustand der Bindung<br />
an der Bibliothek quantitativ erfasst<br />
<strong>und</strong> kann für die molekulare Evolution als<br />
Qualitätskriterium genutzt werden.<br />
Soll auch die Reaktionskinetik, also die<br />
Hin- <strong>und</strong> Rückreaktionskonstante erfasst<br />
werden, so muss zeitabhängig während<br />
der Inkubation mit Ziellösung <strong>und</strong> während<br />
Biomedizinische Optik<br />
49
variable<br />
Konzentration<br />
Zielmolekül<br />
Waschlösung<br />
<strong>Laser</strong> <strong>Laser</strong> <strong>Laser</strong><br />
50 Biomedizinische Optik<br />
Jürgen Helfmann, Rijk Schütz, Ihar Shchatsinin<br />
Optisches Screening für die<br />
molekulare Wirkstoffforschung<br />
Kamera<br />
Durchflussküvette<br />
Waste<br />
Molekulare Evolution von Peptiden zur Optimierung<br />
der Eigenschaften einer Molekülbibliothek<br />
(Abbildung mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung von<br />
B. Frey <strong>und</strong> A. Frey, FZ Borstel).<br />
des Ablösens der Zielmoleküle durch Spülen<br />
mit Waschlösung, gemessen werden.<br />
Da bei der Inkubation fluoreszenzmarkierte<br />
Zielmoleküle in der Lösung (über den<br />
an der Bibliothek geb<strong>und</strong>enen Zielmolekülen)<br />
durch eine Fluoreszenzmessung<br />
mit erfasst werden, würde eine fehlerhafte<br />
Messung mit sehr großem Untergr<strong>und</strong><br />
resultieren. Deshalb wird in diesem<br />
Fall die Fluoreszenz evaneszent über ein<br />
Koppelprisma durchgeführt (TIRF), wie in<br />
obiger Abbildung gezeigt. Die Anregungsintensität<br />
klingt hierbei exponentiell mit<br />
der Eindringtiefe von nur ca. 200 nm in<br />
die Zielmoleküllösung über der Peptidbibliothek<br />
ein <strong>und</strong> regt dabei nur einen sehr<br />
geringen Anteil gelöster Zielmoleküle an,<br />
deren Fluoreszenz als Untergr<strong>und</strong> abgezogen<br />
werden kann.<br />
Label-freier Nachweis<br />
Während der molekularen Evolution von<br />
Peptiden besteht das Risiko, dass die Fluoreszenzmarkierung<br />
die Bindungseigenschaften<br />
beeinflusst. Deshalb wird bei<br />
ausreichender Affinität auf einen Labelfreien<br />
Nachweis gewechselt. Hierfür kann<br />
als Eigenschaft der Brechungsindex der<br />
Moleküle genutzt werden, die sich an<br />
die Peptidbibliothek anlagern, der sich<br />
von dem des verdrängten Lösungsmittels<br />
unterscheidet. Es wird Weißlicht in einer<br />
Reflexionsanordnung bestehend aus Peptidbibliothek<br />
<strong>und</strong> Durchflusszelle eingestrahlt.<br />
Das resultierende reflektierte Licht<br />
wird über einen Bandpassfilter von einer<br />
Kamera erfasst.<br />
Kamera<br />
Reflexion<br />
Filter<br />
Ventile<br />
Ziel-<br />
Molekül<br />
Brechungsindex 1,33<br />
Brechungsindex 1,3301<br />
700 700.2 700.4 700.6<br />
Wellenlänge / nm<br />
Durchflusszelle<br />
Lichtquelle<br />
z.B. LED<br />
Strahlteiler<br />
Kapillarplatte<br />
Schematischer Aufbau für die interferometrische<br />
Detektion sowie beispielhafte berechnete Reflexionsspektren<br />
bei unterschiedlicher Bindung.
Jürgen Helfmann, Rijk Schütz, Ihar Shchatsinin<br />
Durch eine schnelle Variation der Durchlasswellenlänge<br />
des Filters können ortsabhängige<br />
Spektren aufgezeichnet werden,<br />
aus denen die Anlagerung von Zielmolekülen<br />
an die Peptidspots ermittelt werden<br />
kann.<br />
Die Arbeiten wurden mit Unterstützung<br />
durch das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung<br />
<strong>und</strong> Forschung (FKZ 13N10501, 13N8471)<br />
<strong>und</strong> durch das B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> <strong>Technologie</strong> (FKZ VF090032)<br />
durchgeführt.<br />
LITERATUR<br />
[1] N. Rockendorf, J. Helfmann, N. Fujimoto, K.<br />
Wehry, M. Bürger, A. Frey: “Peptide-based optical<br />
contrast agents for targeting of intestinal<br />
malignancies“, in: J. Popp, G. von Bally, (Ed)<br />
Biophotonics 2007: Optics in Life Science. Munich,<br />
Germany: SPIE; 2007 p. 66332A-9.<br />
[2] J. Helfmann, U. Bindig, B. Meckelein, K. Wehry,<br />
N. Röckendorf, D. Schädel, M. Schmidt, M.<br />
Bürger, A. Frey: “Early Diagnosis of Cancer“,<br />
in: J. Popp, M. Strehle: Biophotonics: visions<br />
for better health care. Weinheim: Wiley-VCH;<br />
2006 p. 231-300.<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. Jürgen Helfmann<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter Biomedizinische Optik<br />
j.helfmann(at)LMTB.de<br />
Optisches Screening für die<br />
molekulare Wirkstoffforschung<br />
Biomedizinische Optik<br />
51
Fluorescence imaging<br />
52 Biomedizinische Optik<br />
Intraoperative Fluoreszenzbildgebung<br />
Molecular imaging indicates a paradigmatic<br />
change in modern medical imaging.<br />
Target specific contrast media and sensors<br />
are used to demonstrate functional<br />
and biochemical changes in tissue, in addition<br />
to the morphological image of a<br />
selected region. Fluorescence imaging, as<br />
an example of Optical Molecular Imaging,<br />
is used for the pre-clinical investigation of<br />
molecular medical processes in small animal<br />
imaging, and the development of new<br />
fluorescence contrast media, particularly<br />
in the near infrared spectral region (NIRF).<br />
These indicators, which mark pathological<br />
tissue regions, also aid intra-operative<br />
orientation; they allow the surgeon to<br />
remove as little tissue as necessary, but<br />
enough to prevent a relapse.<br />
Imaging modalities, developed at the<br />
LMTB for small animal imaging i.e. surgical<br />
microscopy, endoscopy and handheld<br />
cameras, cover the entire spectrum of relevant<br />
fluorophores (the body’s own fluorophores,<br />
fluorescent proteins, photosensitizers,<br />
and contrast media).<br />
One example is intraoperative sentinel<br />
lymph node detection in gastroenterological<br />
surgery. A compact NIRF handheld device<br />
was developed for simultaneous fluorescence<br />
and native imaging.<br />
A system is currently being developed for<br />
the tomographic imaging of fluorophores<br />
Uwe Netz, Tilmann Häupl<br />
in surface-near tissue regions for use in<br />
the detection of skin cancer.<br />
Der Begriff Molecular Imaging steht für<br />
einen Paradigmenwechsel in der modernen<br />
medizinischen Bildgebung: Über das<br />
morphologische Abbild des Situs hinaus<br />
werden unter Einsatz targetspezifischer<br />
Kontrastmittel <strong>und</strong> Sensoren auch funktionelle,<br />
biochemische Veränderungen in<br />
Geweben darstellbar.<br />
Die Fluoreszenzbildgebung als optische<br />
Methode der molekularen Bildgebung ist<br />
zum einen ein effektives Mittel der vorklinischen<br />
Erforschung molekularer Prozesse<br />
auf Zellebene <strong>und</strong> der Entwicklung neuer<br />
spezifischer Kontrastmittel. Zum anderen<br />
ist über Nahinfrarot-Fluoreszenz (NIRF)<br />
die selektive Anfärbung pathologischer<br />
Gewebeareale möglich, die dem Chirurgen<br />
durch Einsatz intraoperativer Bildgebung<br />
eine schnelle Orientierung im Operationsfeld<br />
gestattet. Dadurch können z.B.<br />
Tumorexzisionen patientenschonend auf<br />
das nötige Maß beschränkt werden.<br />
Von der LMTB entwickelte Bildgebungsmodalitäten<br />
für Kleintierbildgebung,<br />
Operationsmikroskopie, Endoskopie <strong>und</strong><br />
Handkameras decken das gesamte Spektrum<br />
der relevanten Fluorophore ab (körpereigene<br />
Fluorophore, fluoreszierende<br />
Proteine, Photosensibilisatoren <strong>und</strong> Kontrastmittel).
Uwe Netz, Tilmann Häupl<br />
Intraoperative Fluoreszenzbildgebung<br />
Ein Beispiel für die intraoperative Bildgebung<br />
ist die Detektion von Wächterlymphknoten<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
eines Tumors. Das schnelle Auffinden der<br />
Lymphknoten durch die Bildgebung eines<br />
NIR-Fluoreszenzfarbstoffes beschleunigt<br />
die Erstellung eines pathologischen Bef<strong>und</strong>es<br />
zum Status des Tumors <strong>und</strong> kann<br />
eine Entscheidung über das Ausmaß des<br />
Eingriffs noch während der laufenden<br />
Operation ermöglichen.<br />
3-Kanal-Fluoreszenz-Handkamera<br />
Hierzu wurde eine kompakte Kamera als<br />
NIRF Handheld Device entwickelt. Die<br />
gleichzeitige Aufnahme von Nativbild<br />
<strong>und</strong> zwei spektral getrennten NIR-Fluoreszenzbildern<br />
ermöglicht die überlagerte<br />
Darstellung von Nativbild <strong>und</strong> farblich<br />
kodierter Fluoreszenz in Echtzeit. Damit<br />
steht dem Anwender in einem Livebild<br />
die morphologische <strong>und</strong> funktionelle In-<br />
Kompakte Handkamera mit Weißlichtkanal (RGB) <strong>und</strong> zwei NIR-Kanälen.<br />
Erfolgreiche Resektion von Wächterlymphknoten,<br />
oben links: Weißlichtbild, oben rechts: Überlagerungsbild,<br />
unten links: Fluoreszenz von Indocyaningrün<br />
(ICG) im NIR-Kanal 2, unten rechts: NIR-Kanal 1,<br />
hier Anregungslicht für ICG-Fluoreszenz.<br />
formation zur gleichzeitig Verfügung. Die<br />
Empfindlichkeit der Fluoreszenzdetektion<br />
liegt für alle relevanten Farbstoffe im Bereich<br />
weniger nmol/L.<br />
Ein weiterer Anwendungsbereich ist das<br />
Monitoring der Photodynamischen Therapie<br />
(PDT) z.B. von Tumoren der Haut. Die<br />
meist über die Haut verabreichte Vorstufe<br />
des Photosensibilisators<br />
reichert sich im<br />
Tumorgewebe an,<br />
wandelt sich um <strong>und</strong><br />
führt bei Bestrahlung<br />
mit intensivem <strong>Laser</strong>licht<br />
durch Erzeugung<br />
von reaktiven Sauerstoffverbindungen<br />
im Gewebe zur Zerstörung<br />
des Tumors.<br />
Biomedizinische Optik<br />
53
54 Biomedizinische Optik<br />
Die gleichzeitig vom Photosensibilisator<br />
abgestrahlte NIR-Fluoreszenz lässt sich<br />
intraoperativ ebenfalls über einen Fluoreszenzkanal<br />
des Handheld Devices darstellen<br />
<strong>und</strong> erlaubt so eine Einschätzung<br />
des Abbaus des Photosensibilisators <strong>und</strong><br />
damit des Therapiefortschritts.<br />
Im Projekt OptiTom (Diffus-optische Fluoreszenz-Tomographie<br />
zur funktionellen<br />
Gewebediagnostik in der minimal-invasiven<br />
<strong>und</strong> interventionellen <strong>Medizin</strong>), das<br />
im Rahmen des Programms zur Förderung<br />
von Forschung, Innovationen <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>n<br />
(ProFIT) der Investitionsbank Berlin<br />
durchgeführt <strong>und</strong> von der Europäischen<br />
Union (EFRE) kofinanziert wird, sollen<br />
gr<strong>und</strong>legende Möglichkeiten der dreidimensionalen<br />
Darstellung von oberflächennahen<br />
Fluoreszenzquellen beispielsweise<br />
zur Erkennung von Hautkrebs auch im<br />
Hinblick auf die Entwicklung <strong>und</strong> zukünftige<br />
Verfügbarkeit spezifischer Marker untersucht<br />
werden.<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. medic. Uwe Netz, Dipl.-Phys.<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
u.netz(at)LMTB.de<br />
Uwe Netz, Tilmann Häupl<br />
Intraoperative Fluoreszenzbildgebung
Karsten Liebold, Jürgen Helfmann<br />
CO 2 -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der Chirurgie<br />
Alternatives to the CO 2 laser in surgery<br />
As CO 2 lasers (10.6 µm), which are usu-<br />
ally used for tissue cutting and ablation,<br />
cannot make use of fibers for beam guidance,<br />
investigation of the wavelengths in<br />
the range of the high water absorption<br />
(aro<strong>und</strong> 1,500 nm) is important for new<br />
laser systems. To this end, tissue effects<br />
have been simulated for the development<br />
of new high power long-wave lasers and<br />
drafts have also been made for applicators<br />
for various applications.<br />
Das Schneiden <strong>und</strong> Abtragen von biologischem<br />
Gewebe mit dem <strong>Laser</strong> erfordert<br />
eine hohe Absorption der Strahlung im<br />
Gewebe. Mit ihrer sehr hohen Absorption<br />
in dem im Gewebe enthaltenen Wasser<br />
sind deshalb langwellige CO -<strong>Laser</strong> die<br />
2<br />
etablierten Systeme. Von großem Nachteil<br />
ist jedoch, dass für ihre Wellenlänge von<br />
10,6 µm keine für die medizinische Anwendung<br />
brauchbaren Lichtleitfasern existieren.<br />
Es muss mit relativ unhandlichen<br />
Spiegelgelenkarmen gearbeitet werden,<br />
was insbesondere die minimal-invasiven<br />
Anwendungsmöglichkeiten fast vollständig<br />
ausschließt. Für die Entwicklung neuer<br />
<strong>Laser</strong>systeme ist daher das Absorptionsmaximum<br />
des Wassers bei Wellenlängen<br />
um 1.500 nm sehr interessant, für die es<br />
geeignete Fasern gibt.<br />
Innerhalb eines Verb<strong>und</strong>projektes zur Entwicklung<br />
fasergekoppelter Diodenlaser in<br />
diesem Wellenlängenbereich ist es die<br />
Aufgabe der LMTB, anhand von Gewebemessungen<br />
<strong>und</strong> Simulationen die optimalen<br />
Zielparameter für ein solches System<br />
zu ermitteln, Applikatoren, unter anderem<br />
auch für die minimal-invasive Anwendung,<br />
zu entwerfen, aufzubauen <strong>und</strong> abschließend<br />
medizinisch zu validieren.<br />
Simulation der Gewebewirkung<br />
Ausgangsdaten für die Simulation zur Bestimmung<br />
der Zielparameter liefern an<br />
der LMTB durchgeführte Messungen der<br />
optischen Eigenschaften von für die Anwendung<br />
typischen Geweben. Die Monte-<br />
Carlo-Simulation liefert die Lichtausbreitung<br />
im Gewebe <strong>und</strong> wird in Verbindung<br />
mit einem Model zur Wärmeleitung <strong>und</strong><br />
temperaturabhängigen Gewebeschädigung<br />
zur Ermittlung der <strong>Laser</strong>wirkung genutzt.<br />
Von vorrangigem Interesse für den Entwickler<br />
ist vor allem die Bestimmung der<br />
<strong>Laser</strong>parameter, die eine bestimmte Größe<br />
<strong>und</strong> Form des Gewebeabtrags erzeugen<br />
(flache Form für flächigen Abtrag,<br />
tiefe, sehr schmale Form zum Trennen /<br />
Schneiden) <strong>und</strong> die Ausbildung <strong>und</strong> Breite<br />
des Koagulationssaumes beeinflussen, in<br />
dem durch die thermisch induzierte Kontraktion<br />
eine Blutung aus Gefäßen unterb<strong>und</strong>en<br />
wird.<br />
Biomedizinische Optik<br />
55
0,6<br />
0,4<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
56 Biomedizinische Optik<br />
Karsten Liebold, Jürgen Helfmann<br />
CO 2 -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der Chirurgie<br />
mm 3<br />
Abtragsvolumen in mm<br />
Abtragsdurchmesser in mm<br />
3<br />
Abtragsvolumen in<br />
Abtragsdurchmesser in mm<br />
Abtragstiefe in mm<br />
Abtragstiefe in mm<br />
80 40 20 10 5 2,5<br />
Leistung in W<br />
Abhängigkeit von Abtragsvolumens <strong>und</strong> -geometrie<br />
von der Leistung bei einer Applikationszeit von 0,03 s<br />
<strong>und</strong> einem Spotdurchmesser von 600 µm. Einfluss einer Kühlung der Gewebeoberfläche<br />
auf die Applikation: oben Oberfläche an Luft, un-<br />
0,6<br />
Koagulationssaum radial radial in mm in mm<br />
Koagulationssaum axial in mm<br />
Koagulationssaum axial in mm<br />
ten Oberfläche auf 20 °C gekühlt (20 W, 0,03 s,<br />
200 µm); hellrot: Koagulation, dunkelrot: Desikkation,<br />
grau: Karbonisation/Vaporisation.<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,0 40 20 80 40 10 20 10 5 5 2,5 2,5<br />
Leistung in W<br />
Leistung in W<br />
0,2<br />
0,0<br />
Dicke des Koagulationssaumes seitlich <strong>und</strong> in der<br />
Tiefe in Abhängigkeit von der Leistung (Applikationszeit<br />
0,03 s, Spotdurchmesser 600 µm).<br />
mm 3<br />
größeren Durchmesser besser zum flächigen<br />
Abtragen, während zum Schneiden<br />
Durchmesser unter 300 µm anzustreben<br />
sind. Die Kühlung der Oberfläche bewirkt<br />
eine deutliche Verkleinerung des Abtragsvolumens,<br />
die für das Schneiden relevante<br />
Eingangsdaten der Simulation waren die<br />
Abtragtiefe bleibt aber nahezu gleich.<br />
80 Leistungs-, 40 respektive 20 Energiedichte, 10 die<br />
Applikatoren<br />
5 2,5<br />
Spotgröße sowie der Leistung Einfluss in einer W Küh- Hinsichtlich der Applikation ist es üblich,<br />
lung der Gewebeoberfläche durch eine die Faserspitze direkt als Applikator zu<br />
Flüssigkeitsspülung, wie sie bei endosko- verwenden (Bare-Fiber) oder aber ein<br />
pischen Anwendungen verwendet wird. Handstück mit einer zusätzlichen Optik<br />
Im Ergebnis der Simulation zeigte sich, für das Gewebeschneiden einzusetzen.<br />
dass für eine relevante Abtrags- <strong>und</strong> Während die Bare-Fiber einen divergen-<br />
Schneidwirkung mittlere <strong>Laser</strong>leistungen ten Strahl abgibt, so dass sich der kleinste<br />
von 20 W für eine Spotgröße von 600 µm Spotdurchmesser <strong>und</strong> damit die höchste<br />
Durchmesser bis herunter zu 5 W bei Energiedichte beim Arbeiten im Kontakt-<br />
200 µm Spotgröße notwendig sind. Hinverfahren ergibt, erlaubt es ein optisches<br />
sichtlich der Spotgröße eigenen sich die Handstück, die Energie in einem gegebe-
Karsten Liebold, Jürgen Helfmann<br />
CO 2 -<strong>Laser</strong>-Alternativen in der Chirurgie<br />
nenfalls noch kleineren Spot zu konzent-<br />
rieren, der sich in einem gewissen Abstand<br />
von der Applikatorspitze befindet.<br />
Für die Applikatorentwicklung wurden<br />
deshalb für unterschiedliche Anwendungen<br />
mehrere Optiken mit unterschiedlicher<br />
Abbildung <strong>und</strong> Fokuslage entworfen.<br />
Optikdesign mit drei Achromaten für ein Handstück<br />
mit Abbildung 0,75:1, Faserdurchmesser<br />
600 µm, NA = 0,22.<br />
Nach Vorliegen der Spezifikationen der<br />
von den Projektpartnern zu realisierenden<br />
fasergekoppelten Dioden werden Handstücke<br />
sowohl für die offene Chirurgie, als<br />
auch für endoskopische Anwendung aufgebaut<br />
<strong>und</strong> unter anwendungsnahen Bedingungen<br />
getestet.<br />
Die Arbeiten wurden im Rahmen des Programms<br />
ProFIT durch das Land Berlin gefördert<br />
(Projektnummer 10142248).<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. medic. Karsten Liebold<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
k.liebold(at)LMTB.de<br />
Biomedizinische Optik<br />
57
58<br />
Applied <strong>Laser</strong> Technology<br />
The division Applied <strong>Laser</strong> Technology is<br />
devoted to identifying and developing<br />
laser processing solutions to demanding<br />
problems. In this context, there is a clear<br />
<strong>und</strong>erstanding that the Applied <strong>Laser</strong><br />
Technology group is required to operate<br />
as an interface between (university) research<br />
and (industrial) application in order<br />
to successfully fulfill its mission. The following<br />
working topics are presently on the<br />
agenda at LMTB:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Microprocessing of brittle and transparent<br />
materials<br />
Selective removal of thin layers for the<br />
solar industry<br />
<strong>Laser</strong> bulk coding, either based on color<br />
center or micro-dot formation<br />
Development of optical components<br />
for laser micro processing<br />
Der Geschäftsbereich Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
verfolgt die Entwicklung <strong>und</strong> Implementierung<br />
von neuen Konzepten zur<br />
lasergestützten Mikrobearbeitung. Die<br />
Tätigkeiten orientieren sich an der Aufgabe<br />
einer Schnittstelle zwischen Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft zur erfolgreichen<br />
Umsetzung von <strong>Forschungs</strong>ergebnissen<br />
für die <strong>Laser</strong>bearbeitung. Eine wichtige<br />
Herausforderung ist dabei die Identifizierung<br />
bestehender Fertigungsprobleme<br />
<strong>und</strong> eine angepasste Entwicklung alter-<br />
<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
nativer <strong>Laser</strong>-Anwendungen. In engem<br />
Kontakt mit Herstellern optischer <strong>Technologie</strong>n<br />
<strong>und</strong> Anwendern in den Bereichen<br />
Anlagenbau, Systemintegration <strong>und</strong><br />
Produktion wird an einer marktgerechten<br />
Umsetzung der von der LMTB entwickelten<br />
laserbasierten Fertigungsverfahren<br />
gearbeitet.<br />
Folgende Themenschwerpunkte werden<br />
anwenderorientiert in der Angewandten<br />
<strong>Laser</strong>technik bearbeitet:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
David Ashkenasi<br />
Mikrobearbeitung spröder <strong>und</strong> transparenter<br />
Materialien<br />
Selektiver Abtrag dünner Schichten für<br />
die Solarbranche<br />
Spannungsfreie <strong>und</strong> spannungsarme<br />
Innenmarkierung<br />
Entwicklung von laseroptischen Systemkomponenten<br />
für die Mikrobear-<br />
„Micro processing of brittle and transparent materials“<br />
Aufnahme von Ring-Ausschnitten unterschiedlichen<br />
Durchmessers (1–10 mm) in 3 mm<br />
starkem Floatglas mittels gepulster grüner <strong>Laser</strong>strahlung.<br />
Zwischenergebnisse einer laufenden<br />
<strong>Technologie</strong>studie zur Maximierung der Bearbeitungsgeschwindigkeit.
David Ashkenasi<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
„Selective removal of thin layers for the solar industry“<br />
Mikroskopaufnahme von zwei Abtragsspuren<br />
(30 µm Breite) in der 2 µm dünnen CIS-Schicht<br />
auf Molybdän (Mo) <strong>und</strong> dem Glasträger. Zwischenergebnisse<br />
einer laufenden FuE-Studie zum selektiven<br />
Abtrag für die Photovoltaik.<br />
beitung<br />
In der Mikrobearbeitung spröder <strong>und</strong><br />
transparenter Materialien werden Lösungen<br />
zur präzisen Herstellung von Mikrobohrungen<br />
<strong>und</strong> (Innen-)Konturschnitten<br />
in Flachglas erarbeitet. Gegenwärtig wird<br />
eine weitere Minimierung der Taktzeiten<br />
bei Einhaltung der Präzision in der <strong>Laser</strong>-<br />
Glasbearbeitung verfolgt.<br />
Der selektive <strong>Laser</strong>abtrag dünner Schichten<br />
für die Solarbranche wird an Schichtsystemen<br />
verfolgt, an denen Isolationskanäle<br />
derzeit noch mechanisch mittels<br />
Nadelritzung realisiert werden. Der Einsatz<br />
ultrakurzer <strong>Laser</strong>pulse hat aufgr<strong>und</strong><br />
der minimalen thermischen Eindringtiefe<br />
ein hohes Potential für verbesserte Präzision,<br />
kleinere <strong>und</strong> enger liegende Isolationskanäle,<br />
<strong>und</strong> daraus folgend für den<br />
dringend benötigten Effizienzgewinn in<br />
der Dünnschicht-Photovoltaik.<br />
Die Untersuchungen zur laserinduzierten<br />
spannungsfreien bzw. spannungsarmen<br />
Innenmarkierung sind gegenwärtig<br />
vergleichsweise stärker wissenschaftlich<br />
geprägt, ohne jedoch relevante industrienahe<br />
Umsetzungsziele wie beispielsweise<br />
fälschungssichere Innenmarkierung oder<br />
die Herstellung von medizinischen Applikatoren<br />
zu vernachlässigen.<br />
Die Entwicklung von Systemkomponenten<br />
für die <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung, insbesondere<br />
die Konstruktion <strong>und</strong> Implementierung<br />
der Eigenentwicklung von<br />
<strong>Laser</strong>-Trepaniersystemen hat durch das<br />
zunehmende Anwenderinteresse von<br />
Systemintegratoren im Berichtzeitraum<br />
2007–2009 einen signifikanten Schub bekommen.<br />
Für tiefe Bohrungen mit hohem<br />
Aspektverhältnis, d.h. Mikrobohrungen in<br />
einem relativ dicken Werkstück, muss der<br />
<strong>Laser</strong>strahl zusätzlich unter einem definierten<br />
Anstellwinkel auf das Werkstück<br />
gelenkt werden. Der Anstellwinkel des<br />
<strong>Laser</strong>strahls wird insbesondere dann benötigt,<br />
wenn beispielsweise zylindrische<br />
„<strong>Laser</strong> bulk coding, micro-dot formation“ Aufnahme<br />
des distalen Ende eines 400-µm-Quarzlichtleiters,<br />
in den mittels ultrakurzer <strong>Laser</strong>pulse auf einer<br />
Länge von 10 mm über 1 Mio. Streuzentren eingebracht<br />
wurden. Das rote Licht stammt von einem<br />
Diodenlaser, der in den Wellenleiter geführt wurde<br />
<strong>und</strong> (zusätzlich) an den Streuzentren aus der Faser<br />
ausgekoppelt wird.<br />
<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />
59
60 <strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
„Optical components for laser microprocessing“<br />
Aufnahme eines LMTB-<strong>Laser</strong>-Trepaniersystems<br />
inkl. Bearbeitungsdüse (Stand Juli 2010) mit motorisierbarer<br />
Einstellung des Bohrdurchmessers <strong>und</strong><br />
des <strong>Laser</strong>strahl-Anstellwinkels auch im Betrieb.<br />
Abmessungen: 185 x 245 x 120 mm 3 , Gewicht:<br />
5,5 kg.<br />
Bohrungen verlangt sind.<br />
Die LMTB hat zu diesem Zweck <strong>Laser</strong>-Trepaniersysteme<br />
entwickelt, die im vorgenannten<br />
Sinne eine Schlüsselkomponente<br />
für den effektiven Einsatz von <strong>Laser</strong>n in<br />
der Präzisionsbearbeitung von Materialien<br />
darstellen.<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />
d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />
ALLGEMEINE LITERATUR<br />
David Ashkenasi<br />
J. Eichler, H. J. Eichler:<br />
„<strong>Laser</strong> - Bauformen, Strahlführung,<br />
Anwendungen“<br />
7. Auflage (2010)<br />
Springer-Verlag Berlin, Heidelberg<br />
ISBN 978-3-642-10461-9
David Ashkenasi, Tristan Kaszemeikat<br />
<strong>Laser</strong> processing of brittle and transpar-<br />
ent materials<br />
Processing of optical materials via laserinduced<br />
microablation is becoming increasingly<br />
attractive and may be considered<br />
a genuine alternative to standard<br />
mechanical and ultrasonic techniques.<br />
We have succeeded in laser machining<br />
different glass materials (float, soda-lime,<br />
duran, borosilicate and optical n-BK7<br />
glass, quartz, sapphire) utilizing versatile<br />
diode-pumped solid state laser systems<br />
which generate nanosecond laser pulses<br />
at 532 nm. The laser ablation rate for<br />
glass can exceed 100 µm per pulse yielding<br />
surprisingly efficient processing feed<br />
rates. For thin transparent substrates and/<br />
or very precise processing requirements,<br />
processing strategies using 1,000 times<br />
shorter and less energetic picosecond laser<br />
pulses are shifting into focus.<br />
„Green <strong>Laser</strong> Drilling of Glass“, Bearbeitung von<br />
3-mm-Flachglas zur Herstellung von 10-mm-Bohrung<br />
mit gepulster <strong>Laser</strong>strahlung bei 532 nm.<br />
Mikrobearbeitung spröder<br />
<strong>und</strong> transparenter Materialien<br />
„High-Aspect <strong>Laser</strong> Drilling of Glass“, Einbringung<br />
einer Durchgangsbohrung in einem 48 mm K9-<br />
Glasblock. Die Bohrung wurde extra im Zentrum<br />
aufgeweitet, um das besondere Potential dieses<br />
Verfahrens zu unterstreichen.<br />
Die Herstellung von Mikrobohrungen oder<br />
Konturschnitten an Flachgläsern erfolgt im<br />
Applikationslabor in der Regel mit kurzgepulster<br />
<strong>Laser</strong>strahlung bei einer Wellenlänge<br />
von 532 nm.<br />
Besonderer Vorteil der Bearbeitung mit<br />
der grünen <strong>Laser</strong>wellenlänge ist es, Glas<br />
von der rückseitigen Grenzfläche aus zu<br />
bearbeiten, da die meisten Glassorten für<br />
grüne <strong>Laser</strong> transparent sind. Die Abtragsraten<br />
sind im Vergleich zur konventionellen<br />
vorderseitigen Einkopplung um eine<br />
Größenordnung höher. Zudem lassen sich<br />
fast beliebig hohe Aspektverhältnisse realisieren,<br />
da im Gegensatz zum <strong>Laser</strong>abtrag<br />
an der Vorderseite keine Verjüngung<br />
der Bohrung auftritt. Auch schräge Bohrungen<br />
lassen sich realisieren. Im <strong>Laser</strong>-<br />
Applikationslabor konnten beispielsweise<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
61
62<br />
„<strong>Laser</strong> Machining of Quartz“, Einbringung von insgesamt<br />
12 angewinkelten 1 mm Durchgangsbohrungen<br />
(45°) in einem 10 mm starkem Quarzsubstrat.<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
Mikrobearbeitung spröder<br />
<strong>und</strong> transparenter Materialien<br />
Winkelbohrungen mit 0,6 mm Durchmesser<br />
in Kalk-Natron-Glas unter Winkeln von über<br />
60° realisieren (0° = senkrechte Bohrung).<br />
Aber auch in härteren Werkstoffen wie<br />
Quarz können mit diesem Verfahren auch<br />
komplexere Strukturen realisiert werden.<br />
Das an der LMTB entwickelte <strong>Laser</strong>ver-<br />
fahren bietet ein weites Spektrum an Vor-<br />
teilen, die zunehmend von der Industrie<br />
erkannt <strong>und</strong> mit unserer Unterstützung<br />
umgesetzt werden:<br />
<strong>Laser</strong>bohren<br />
• Verschiedenste Formen<br />
• Keine Begrenzung der bearbeitbaren<br />
Glasdicke bei minimalem Durchmesser<br />
• Minimale Randaufwölbung<br />
• Hohe Flexibilität hinsichtlich der Kontur<br />
• Keine Masken notwendig<br />
David Ashkenasi, Tristan Kaszemeikat<br />
<strong>Laser</strong>schneiden<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Geschlossene Innenkonturen möglich<br />
Maximale Ausbeute bei minimalem<br />
Ausschuss<br />
auch Dünnstglas (z.B. 100 µm) mit geringem<br />
Ausschuss bearbeitbar<br />
Zusätzliche Möglichkeiten<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Partielles Abtragen<br />
Markieren<br />
Entfernen von Beschichtungen<br />
Die wirtschaftliche Umsetzung <strong>und</strong> Verwertung<br />
wird eng mit Industriepartnern<br />
aus dem Bereich Maschinenbau <strong>und</strong> Anlagenherstellung<br />
verfolgt. Als Meilenstein<br />
unseres erfolgreichen Know-how- <strong>und</strong><br />
<strong>Technologie</strong>transfers kann die erstmalige<br />
Präsentation einer „Grünen <strong>Laser</strong>“-Glasbearbeitungsanlage<br />
auf der für die Glastechnik<br />
bedeutenden Messe Glasstec 2008<br />
in Düsseldorf durch unseren Gesellschafter<br />
MDI-Schott AP [1] bezeichnet werden.<br />
Das Interesse an diesem Verfahren für die<br />
Fertigung optischer Bauelementen nimmt<br />
erkennbar zu.<br />
Eine wichtige Komponente der erfolgreichen<br />
Umsetzung der Glasbearbeitung mit<br />
kurzgepulster <strong>Laser</strong>strahlung (532 nm) ist<br />
der Einsatz des von der LMTB entwickelten,<br />
industrietauglichen Trepaniersystems,<br />
das eine schnelle Verteilung von <strong>Laser</strong>pulsen<br />
entlang einer festgelegten Kreisbahn<br />
ermöglicht.
David Ashkenasi, Tristan Kaszemeikat<br />
Ein Applikationsbeispiel, das intern bereits<br />
intensiv genutzt wird, ist das <strong>Laser</strong>-<br />
Zuschneiden optischer Komponenten, wie<br />
z.B. Linsen oder Schutzgläsern, die in der<br />
Regel eine dielektrische Schicht besitzen.<br />
Die Beschichtung bleibt bis zur Schnittfuge<br />
vollständig erhalten, sowohl im Kernausschnitt<br />
als auch auf dem Ausgangssubstrat.<br />
Im AiF-Vorhaben VF081026 „<strong>Laser</strong>-Präzisionsbearbeitung<br />
mit Plasma-Analyse“<br />
(LAPPA) werden seit Januar 2009 die Untersuchungen<br />
zur <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />
von harten <strong>und</strong> spröden Werkstoffen (Glas<br />
<strong>und</strong> Keramiken) intensiviert. Folgende Ziele<br />
werden in diesem Vorhaben verfolgt:<br />
• Realisierung zylindrischer Mikroboh-<br />
•<br />
rungen <strong>und</strong> -gräben (in nicht-transpa-<br />
renten Werkstoffen).<br />
Entwicklung einer neuen, kompakten<br />
Trepanieroptik mit Anstellwinkel.<br />
„<strong>Laser</strong> Processing of Optical Components“, Antireflex<br />
beschichtetes, 1,6 mm starkes BK7 Substrat<br />
nach dem <strong>Laser</strong>schneiden von drei ½“ Schutzgläsern.<br />
Mikrobearbeitung spröder<br />
<strong>und</strong> transparenter Materialien<br />
•<br />
Wissenschaftlich-technische Analyse<br />
der spektralen Information<br />
in laserinduziertem Plasma (beim<br />
Materialabtrag) für eine zukünftige<br />
Online-Kontrolle <strong>und</strong> -Steuerung der<br />
<strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung.<br />
NÄCHSTE SCHRITTE<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Maximierung der Taktrate ohne Beeinträchtigung<br />
der Bearbeitungsqualität<br />
durch Optimierung der <strong>Laser</strong>parameter,<br />
Prozessumgebung <strong>und</strong> der Bearbeitungsoptik<br />
Übertragbarkeit der <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />
auf andere, „problematische“<br />
Werkstoffe prüfen, z.B. extrem spröde<br />
Gläser, Verb<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Sicherheitsglas,<br />
Gorilla Glas, etc.<br />
Übertragbarkeit der <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />
auf Rohrglas <strong>und</strong> kleine Kapillargläsern<br />
prüfen<br />
Minimierung der Mikrorauigkeit bei<br />
der Strukturierung von harten <strong>und</strong><br />
spröden Werkstoffen, z.B. bei der Herstellung<br />
von Sacklöchern oder Mikrogräben<br />
LITERATUR<br />
[1] http://www.mdischott-ap.de/<br />
[2] D. Ashkenasi and M. Schwagmeier: “<strong>Laser</strong> micro-drilling<br />
and contour cutting of glass”, The<br />
<strong>Laser</strong> User Issue 49, Winter 2007<br />
[3] D. Ashkenasi and A. Lemke: “Exploiting internal<br />
material reactions in glass using ultra short<br />
laser pulses”, The <strong>Laser</strong> User Issue 55, Summer<br />
2009, page 26-28<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
63
64<br />
[4] M. Schwagmeier, N. Müller, D. Ashkenasi:<br />
“<strong>Laser</strong> micro machining of metal foils, ceramics<br />
and silicon substrates”, <strong>Laser</strong>s in Manufacturing,<br />
WLT Conf. Proc. 2009, 541-547.<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />
d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
Mikrobearbeitung spröder<br />
<strong>und</strong> transparenter Materialien<br />
David Ashkenasi, Tristan Kaszemeikat
Selective removal of thin films<br />
Direct-write laser ablation patterning of<br />
thin functional film such as ITO on glass<br />
and other substrates is needed for repair<br />
applications and also, in lieu of conventional<br />
photolithography, for device manufacturing<br />
and in thin-film photovoltaic applications.<br />
Thermally induced defects are<br />
minimized in the residual material by using<br />
picosecond (or sub-ps) laser technology.<br />
The recent development of high repetition<br />
rate amplified ultrafast lasers presents<br />
interesting possibilities for thin film patterning.<br />
A research project on selective<br />
removal of thermally sensitive layers, such<br />
as CIS/CIGS was started in February 2009.<br />
In addition, industrial feasibility studies in<br />
thin film patterning are being conducted<br />
at the LMTB laser application laboratory.<br />
Die Texturierung dünner Funktionsschichten<br />
besitzt in vielen Bereichen der Industrie<br />
eine herausragende Bedeutung. Einige Anwendungsbeispiele<br />
sind:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
David Ashkenasi, Andreas Lemke, Manuela Schwagmeier<br />
Herstellung von Abisolierungskanälen<br />
Geometrisch vordefinierter Abtrag<br />
transparenter Halbeiterschichten<br />
Gezielte Bearbeitung von Leiterbahnen<br />
Abtrag dünner „low-K“-Schichten auf<br />
thermisch <strong>und</strong>/oder mechanisch sensiblen<br />
Trägermaterialien<br />
Hochpräziser Abtrag dielektrischer Schichtsysteme<br />
auf optischen Komponenten<br />
Selektiver Abtrag dünner<br />
Schichten für die Photovoltaik<br />
Für eine nachhaltige wirtschaftliche Umsetzung<br />
der technischen Vorteile von <strong>Laser</strong>bearbeitungsverfahren<br />
an thermisch<br />
<strong>und</strong> mechanisch „sensiblen“ Schichten<br />
bzw. Schichtsystemen ist insbesondere<br />
eine Minimierung der Wärme-Einflusszone<br />
von großer Bedeutung.<br />
Bei dem in der Dünnschicht-Photovoltaik<br />
noch häufig genutzten mechanischen Verfahren<br />
der Nadelritzung treten Kräfte auf,<br />
die - ähnlich wie beim Ozean-Eisbrecher -<br />
eine starke Ausschälung der Schichten an<br />
den Rändern bewirkt. Ein optisch initiierter<br />
Abtrag unter Einsatz der Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>technologie<br />
hat das Potential,<br />
Isolationsgräben schichtselektiv mit einer<br />
deutlich höheren Präzision zu generieren,<br />
was potentiell die Moduleffizienz verbessert<br />
<strong>und</strong> so einen Kostenvorteil bei der<br />
Herstellung liefert.<br />
In dem seit Februar 2010 laufenden FuE-<br />
Vorhaben Untersuchungen zum selekti-<br />
Abtrag einer Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid<br />
(CIS) Schicht von 1 µm Dicke auf Molybdän durch<br />
Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulse.<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
65
66<br />
Selektiver Abtrag dünner<br />
Schichten für die Photovoltaik<br />
<strong>Laser</strong>induzierte Generierung von periodischen<br />
Mikrostrukturen auf Quarz (links) <strong>und</strong> Molybdän<br />
(rechts).<br />
ven <strong>Laser</strong>abtrag dünner Funktionsschichten<br />
für die Photovoltaik (AiF/IGF 16376)<br />
stehen folgende technischen Ziele im Vordergr<strong>und</strong>:<br />
• Minimierung der notwendigen Isolationsbreite<br />
(< 50 µm)<br />
• Minimierung der Deposition von Abtragsprodukten<br />
auf den Funktionsfeldern<br />
• Hohe <strong>Laser</strong>-Prozessgeschwindigkeit<br />
(> 1 m/s pro Isolationsspur)<br />
Folgende wissenschaftlich-technische Fragestellung<br />
werden im Vorhaben bearbeitet:<br />
• Einfluss der Spitzenintensität <strong>und</strong><br />
Strahlgeometrie auf Zerstör- <strong>und</strong> Abtragsschwelle<br />
• Einfluss von Pulsanzahl <strong>und</strong> Pulsabstand<br />
auf Abtragsraten <strong>und</strong> Bearbeitungsqualität<br />
Neben dem selektiven Abtrag von dünnen<br />
Schichten ist die Oberflächen-Mikrostrukturierung,<br />
beispielsweise die präzise<br />
Ausbildung von periodischen Strukturen<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
David Ashkenasi, Andreas Lemke, Manuela Schwagmeier<br />
bis in den Sub-Mikrometerbereich, ein<br />
äußerst spannendes Anwendungsfeld,<br />
das zunehmend an Bedeutung gewinnen<br />
wird. Dieser „ripple“-Effekt ist sowohl für<br />
die Gr<strong>und</strong>lagenforschung als auch für eine<br />
zukünftige industrienahe Umsetzung hoch<br />
interessant.<br />
Beispielsweise lassen sich mit geeigneten<br />
<strong>Laser</strong>parametern <strong>und</strong> Bearbeitungsoptiken<br />
attraktive optische Eigenschaften realisieren.<br />
Aber auch ein Engineering der<br />
physikalisch-chemischen Oberflächen-<br />
Merkmale ist praktizierbar.<br />
NÄCHSTE SCHRITTE<br />
Das am 01.02.2010 gestartete <strong>Forschungs</strong>vorhaben<br />
„16376 N/1 - Abtrag<br />
dünner Schichten“ der <strong>Forschungs</strong>vereinigung<br />
Feinmechanik Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik<br />
e.V. wird über die AiF im Rahmen<br />
des Programms zur Förderung der<br />
Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />
Kameraaufnahmen einer laserstrukturierten<br />
Stahloberfläche, die schräg oben von einer Glühlampe<br />
beleuchtet wird. Links: Stahlplatte zur Kamera<br />
leicht verkippt → „Blautöne“ werden reflektiert;<br />
Rechts: Stahlplatte wurde stärker verkippt<br />
→ Sichtbarmachung eines „Farbspektrums“. Der<br />
schwarze Rand wird von unbearbeiteten Zonen<br />
der Stahlplatte gebildet.
David Ashkenasi, Andreas Lemke, Manuela Schwagmeier<br />
<strong>und</strong> -entwicklung (IGF) vom B<strong>und</strong>esmi-<br />
nisterium für Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong><br />
aufgr<strong>und</strong> eines Beschlusses des Deutschen<br />
B<strong>und</strong>estages gefördert. Nach der ersten<br />
Datenbewertung zum Abtragsverhalten<br />
werden sich die Untersuchungen im zweiten<br />
Vorhabensjahr auf Fragestellungen<br />
zur Umsetzung einer effizienten <strong>und</strong> präzisen<br />
Realisierung von Isolationskanten<br />
konzentrieren. Ein Industriekonsortium<br />
von ungefähr zehn innovativen deutschen<br />
Unternehmen aus den Bereichen <strong>Laser</strong>optik,<br />
Maschinenbau <strong>und</strong> Dünnschicht-<br />
Photovoltaik begleiten <strong>und</strong> unterstützen<br />
dieses Vorhaben. Weitere Unternehmen<br />
sind auch nach dem Start des Vorhabens<br />
eingeladen, sich dem Industriekonsortium<br />
anzuschließen.<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />
d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />
Selektiver Abtrag dünner<br />
Schichten für die Photovoltaik<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
67
68<br />
David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />
Spannungsfreie <strong>und</strong><br />
spannungsarme Innenmarkierung<br />
Stress-free and stress-reduced bulk marking<br />
Ionizing radiation (X-ray, gamma rays, electrons)<br />
can induce numerous changes in the<br />
physical properties of glass. The most obvious<br />
effect is visible coloration, which is<br />
caused by the accumulation of color centers<br />
(defects). The application of induced<br />
color centers has prompted renewed interest<br />
since these can be generated and<br />
bleached reversibly. Ultra-short lasers at<br />
elevated peak powers combined with fairly<br />
moderate single pulse energies are able to<br />
induce surprising material reactions inside<br />
the bulk of optical dielectrics. The material<br />
reaction can be controlled and optimized<br />
to generate internal markings practically<br />
stress-free based on the browning effect.<br />
The transmission changes in many samples<br />
of glass obtained after laser-induced<br />
browning using picosecond pulses were<br />
quite significant, even at 1064 nm and<br />
exceptionally effective at 355 nm. In addition,<br />
the processing parameters can be<br />
optimized to transfer the material reaction<br />
into a more persistent modification: the<br />
development of localized density changes,<br />
micro-dots, for applications utilizing an arrangement<br />
of stress-reduced spots inside<br />
the bulk material.<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
Ausbildung von Farbzentren<br />
Das Interesse an Verfahren, die eine<br />
Kennzeichnung von Glaswerkstoffen ermöglichen,<br />
ohne die Stabilität zu beeinträchtigen,<br />
ist hoch. Seit einigen Jahren<br />
ist bekannt, dass mit Femtosek<strong>und</strong>en-<br />
<strong>Laser</strong>pulsen in bestimmten Glassorten<br />
eine Verfärbung im Volumen erzielbar ist,<br />
die bisher nur bei radioaktiver Bestrahlung<br />
eintrat. Neuerdings gelingt eine laserinduzierte<br />
Verfärbung auch mit industrietauglichen<br />
Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>n. In Verbindung<br />
mit Scannersystemen können nun in<br />
Glassorten wie Kalk-Natron-Glas oder BK7<br />
sehr schnell spannungsfreie Innenmarkierungen<br />
eingebracht werden.<br />
Schwellenbetrachtung<br />
Durch die Einwirkung der ultrakurzen <strong>Laser</strong>pulse<br />
können Farbzentren entstehen,<br />
d.h. Elektronen <strong>und</strong> Lochladungen, die an<br />
2D-Barcode (ca. 20 x 20 x 4 mm 3 ) im Inneren eines<br />
12 mm starken Kalk-Natron-Glases (Optiwhite)<br />
durch laserinduzierte (spannungsfreie) Verfärbung<br />
im Volumen. Links: Vorderansicht, rechts: Seitenansicht<br />
(Tiefenausdehnung). Prozessparameter:<br />
532 nm, 7 ps, 50 kHz, 10 µJ.
David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />
Spannungsfreie <strong>und</strong><br />
spannungsarme Innenmarkierung<br />
Leerstellen oder Punktdefekte von Kristalliten<br />
innerhalb des Glases geb<strong>und</strong>en sind.<br />
Diese Störstellen besitzen charakteristische<br />
Absorptionsbanden <strong>und</strong> liefern daher unter<br />
Tageslichtbedingung einen optischen<br />
Farbeindruck. Das so gefärbte Glas behält<br />
insgesamt seine physikalisch-chemischen<br />
Eigenschaften. Das Umsetzungspotential<br />
dieser laserbasierten Methode wurde nun<br />
im Rahmen eines AiF-IGF-<strong>Forschungs</strong>projekts<br />
deutlich verbessert, indem gezeigt<br />
wurde [1-3], dass sich mit Pikosek<strong>und</strong>en-<br />
<strong>Laser</strong>pulsen alle gängigen Kennzeichnungen<br />
praktisch spannungsfrei in die meisten<br />
Gläser schnell <strong>und</strong> direkt einschreiben<br />
lassen.<br />
Beim Einsatz von Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulsen<br />
bei 1064 <strong>und</strong> 532 nm ist ein Schwellenwert<br />
bezüglich der eingesetzten Einzelpulsenergie<br />
identifizierbar, unterhalb dessen<br />
keine Verfärbung im Material beobachtet<br />
wird. Dieser Schwellenwert zur sichtbaren<br />
Glasfärbung ist sowohl wellenlängen- als<br />
auch materialabhängig. Da die laserinduzierte<br />
Verfärbung ein Volumeneffekt ist,<br />
<strong>Laser</strong>wellenlänge <strong>und</strong><br />
Pulsbreite<br />
Schwelle: Pulsenergie<br />
(µJ)<br />
wurden zur Schwellenbestimmung Linienstrukturen<br />
quer in die geschliffenen Glasproben<br />
eingebracht, um diese dann von<br />
der Seite aus, also senkrecht zur <strong>Laser</strong>bearbeitung,<br />
hinsichtlich ihrer Verfärbung<br />
besser auswerten zu können. Bei den UV-<br />
Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulsen (355 nm) ist in<br />
vielen Gläsern eine Färbung mit großer<br />
Tiefenausdehnung bereits bei Einzelpulsenergien<br />
deutlich unter 1 µJ zu beobachten.<br />
Transmissionsänderung<br />
In der nachfolgenden Abbildung ist das<br />
Transmissionsverhalten der erzeugten<br />
Verfärbungen im Bereich von 300 bis<br />
1000 nm für Kalk-Natron-Glas <strong>und</strong> BK7<br />
dargestellt. Die Verfärbungen wurden mit<br />
der Wellenlängen-Pulsdauer-Kombination<br />
532 nm / 7 ps erzeugt. Die Einzelpulsenergie<br />
lag bei 14 µJ, was ungefähr dem dreifachen<br />
der benötigten Schwellenenergie zur<br />
Erzeugung von Verfärbungen in diesem<br />
Material entspricht. „Weißes“ Licht wird<br />
insbesondere im kurzwelligen Bereich<br />
Schwelle: Spitzenleistung<br />
(MW)<br />
Schwelle: Spitzenintensität im<br />
Fokus (10 12 MW/cm 2 )<br />
1064 nm <strong>und</strong> 10 ps (a): 19,5 (b): 13,5 (a): 1,9 (b): 1,3 (a): 0,30 (b): 0,25<br />
532 nm <strong>und</strong> 7 ps (a): 6 (b): 3,5 (a): 0,7 (b): 0,4 (a): 0,15 (b): 0,08<br />
355 nm <strong>und</strong> 6 ps (a): < 0,5 (b): < 0,3 (a): < 0,1 (b): < 0,05 (a): < 0,030 (b): < 0,015<br />
800 nm <strong>und</strong> 0,1 ps (a): 2,0 (b): 1,0 (a): 20 (b): 10 (a): 2,0 (b): 1,0<br />
Schwellenwerte für die laserinduzierte Verfärbung mit Pikosek<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Femtosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulsen für<br />
Kalk-Natron- (Optiwhite) <strong>und</strong> BK7-Glas (Schott). Die mittlere Anregungsdichte liegt in allen Fällen bei 5.000<br />
<strong>Laser</strong>pulsen pro mm 2 .<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
69
70<br />
Transmission in %<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
Vor der Verfärbung<br />
40<br />
300 400 500 600 700 800 900<br />
Wellenlänge in nm<br />
abgeschwächt. Die starke Absorption im<br />
blauen Spektralbereich erklärt auch den<br />
beobachteten rötlich-braunen Farbton<br />
der Verfärbungen. Charakteristisch für<br />
Kalk-Natron-Glas sind die beiden Absorptionsstufen<br />
bei 400 <strong>und</strong> 600 nm, die bestimmten<br />
Farbzentren zugeordnet werden<br />
können. Das Transmissionsverhalten<br />
der laserinduzierten Verfärbungen im BK7<br />
besitzt einen gleichmäßigeren Kurvenverlauf,<br />
der bei ca. 850 nm das ursprüngliche<br />
Niveau ungestörter Transmission erreicht,<br />
so wie auch beim Kalk-Natron-Glas.<br />
Langzeitstabilität<br />
BK7 Glas<br />
Kalk-Natron Glas<br />
Nach der Verfärbung<br />
Transmissionsverhalten der laserinduzierten Verfärbung<br />
für jeweils 4 mm starkes Kalk-Natron- (Optiwhite)<br />
<strong>und</strong> BK7-Glas (Schott) nach Einwirkung<br />
von 7-ps-<strong>Laser</strong>pulsen bei 532 nm, 50 kHz, 14 µJ<br />
Einzelpulsenergie, einem Linienabstand von 25 μm<br />
<strong>und</strong> Schreibgeschwindigkeit von 250 mm/s.<br />
Die in den Gläsern induzierten Verfärbungen<br />
werden bei Zimmertemperatur mit<br />
der Zeit schwächer, d.h. diese Form der<br />
Innenmodifikation ist nicht dauerhaft.<br />
Nebenstehende Abbildung zeigt die Änderungen<br />
im Transmissionsverhalten kurz<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />
Spannungsfreie <strong>und</strong><br />
spannungsarme Innenmarkierung<br />
nach der Bearbeitung sowie ca. 100 Tage<br />
später. Dieses Phänomen ist bekannt für<br />
Defekte im Glas, die auf einer Akkumulierung<br />
von Farbzentren beruhen. Die Beobachtungen<br />
zur Stabilität laserinduzierter<br />
Verfärbungen in Gläsern entsprechen<br />
den Ergebnissen der Farbzentrenbildung<br />
nach ionisierender Bestrahlung. Die materialabhängige<br />
Ausbleichung folgt einem<br />
annähernd logarithmischen Zeitverhalten,<br />
so dass in einigen Glassorten auch nach<br />
Jahren noch eine schwache Verfärbung<br />
feststellbar ist.<br />
Die laserinduzierten Verfärbungen sind<br />
gegenüber Umwelteinflüssen relativ stabil.<br />
Trotz Ausbleichungstendenz verbleibt<br />
die Verfärbung bei üblichen Temperaturen<br />
<strong>und</strong> Tageslichtverhältnissen über Jahre<br />
hinweg sichtbar <strong>und</strong> auslesbar. Sie lässt<br />
sich aber auch durch Erwärmung bei Bedarf<br />
wieder löschen. Dieses Ausbleichen<br />
ist bei gegebener Anfangsfärbungsinten-<br />
Transmission in %<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
unbearbeitet<br />
A: wenige Tage nach der Bearbeitung<br />
B: 100 Tage nach der Bearbeitung<br />
(Lagerung bei Raumtemperatur)<br />
C: B + 10 min. bei 100°C<br />
D: C + 40 min. bei 130°C<br />
300 400 500 600 700 800 900<br />
Wellenlänge in nm<br />
Transmissionsverhalten einer laserinduzierten Verfärbung<br />
in Kalk-Natron-Glas (Optiwhite) wenige<br />
Tage nach der <strong>Laser</strong>generierung; A: nach ca. 100<br />
Tagen, B: wie A, aber nach Erwärmung auf 100 °C,<br />
C: wie B, aber nach Erwärmung auf 130 °C.
David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />
sität für jedes Material spezifisch <strong>und</strong><br />
reproduzierbar. Somit kann die zeitliche<br />
Veränderung der Transmission einer laserinduzierten<br />
Verfärbung z.B. als Indikator<br />
für die korrekte Lagerung bzw. eine erfolgte<br />
Heißdampfsterilisation medizinischer<br />
Produkte dienen.<br />
Bei der Wahl von Glasoptiken zur Strahlführung<br />
von Pikosek<strong>und</strong>en-<strong>Laser</strong>pulsen,<br />
z.B. Objektiven aus BK7, sollte man bereits<br />
bei einer Wellenlänge von 1064 nm mit einer<br />
Braunfärbung dieser Optiken rechnen,<br />
insbesondere bei geringem Strahlquerschnitt<br />
<strong>und</strong> stationärer Dauerbestrahlung<br />
mit hohen Einzelpulsenergien von einigen<br />
100 µJ.<br />
Ausbildung von Streuzentren<br />
Spannungsfreie <strong>und</strong><br />
spannungsarme Innenmarkierung<br />
Durch die Wahl von Pulsenergie, Pulsdichte<br />
<strong>und</strong> Zyklenzahl lässt sich die Intensität<br />
der Verfärbungen variieren, um z.B. die<br />
Lesbarkeit über einen längeren Zeitraum<br />
zu erhöhen. Neben der unteren Modifikationsschwelle<br />
wird auch eine obere Grenze<br />
beobachtet, ab der mit der Entstehung<br />
kleiner Streuzentren zusätzliche Eigenspannungen<br />
im Material induziert werden<br />
können. Dieser Übergang zur Ausbildung<br />
von „microdots“ kann für viele Anwendungen<br />
von großem Vorteil sein. Auf Gr<strong>und</strong><br />
der bisherigen Beobachtungen wird angenommen,<br />
dass ein laserinduzierter „microdot“<br />
durch eine Veränderung des Brechungsindexes<br />
des Materials definiert ist.<br />
Diese Brechungsindexänderung führt zu<br />
einer Beugung des das Glas durchlaufenden<br />
Lichts.<br />
Bei einer Matrixanordnung der „microdots“<br />
wirken diese somit wie ein Beugungsgitter,<br />
das bei einer geeigneten<br />
Gitterkonstante, also entsprechendem<br />
„microdot“-Abstand, in Transmission wie<br />
Reflexion zu einer Spektralzerlegung des<br />
Lichts führt. Das Farbspektrum im Beispiel<br />
unten wurde durch Beleuchtung mit einer<br />
einfachen Glühlampe erzeugt.<br />
Streuzentren in Quarzfasern<br />
Die Einbringung von Streuzentren in<br />
Quarzfasern besitzt für medizintechnische<br />
Anwendungen eine große Bedeutung. Ein<br />
Ziel ist die Weiterentwicklung einer neuen<br />
Fertigungsmethode für medizinische<br />
Fasern.<br />
Aufnahme von Gitterlinien, die mit Pikosek<strong>und</strong>en-<br />
<strong>Laser</strong>pulsen von oben nach unten in einem K9-<br />
Glasblock eingeschrieben wurden. Prozesszeit ca.<br />
30 min. für die Ausbildung von ca. 1,5 Millionen<br />
„microdots“ auf einer Fläche von 40 x 40 mm 2 .<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
71
72<br />
Die hohe Spitzenintensität von ultrakurzen<br />
fokussierten <strong>Laser</strong>pulsen ruft eine gezielte<br />
<strong>und</strong> lokal begrenzbare Materialreaktion<br />
hervor, beispielsweise im Innern einer<br />
400-µm-Quarzfaser mit Buffer. Es können<br />
ohne Rissbildung gezielt Mikrometer große<br />
Gefügeänderung induziert werden, die<br />
in der Quarzfaser als Streuzentren fungieren.<br />
In der Faser geführte <strong>Laser</strong>strahlung<br />
kann so – praktisch absorptionsfrei –<br />
seitlich aus der Faser diffus abgestrahlt<br />
werden. Der Herstellungsprozess ist automatisierbar,<br />
so dass der bisherige hohe<br />
manuelle Aufwand bei der Fertigung flexibler<br />
Applikatoren mit einer Silikonmatrix<br />
entfällt. Die Bearbeitung kann online<br />
Oben: Prinzipskizze zur Einbringung von Streuzentren<br />
in eine Quarzfaser mittels ultrakurz gepulster<br />
<strong>Laser</strong>strahlung. Unten: Beispiel einer 400-µm-<br />
Quarzfaser nach der Einbringung von Streuzentren<br />
mit zunehmender Tiefe (die Verteilung der<br />
Streuzentren erfolgt entlang einer Spiralbahn, die<br />
im Durchmesser von links nach rechts abnimmt).<br />
Ein in der bearbeiteten Quarzfaser geführter roter<br />
Lichtstrahl eines Diodenlasers wird rotationssymmetrisch<br />
seitlich ausgekoppelt.<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
verfolgt <strong>und</strong> gesteuert werden <strong>und</strong> theoretisch<br />
mit dem Fasermaterial „von der<br />
Rolle“ durchgeführt werden. Der wesentliche<br />
Schritt zur Herstellung eines Applikators<br />
könnte in weniger als einer Minute<br />
erfolgen. Bei Einhaltung der relevanten<br />
Prozessparameter werden besser reproduzierbare<br />
Herstellungsergebnisse mit<br />
deutlich geringerer Ausschussrate erwartet.<br />
NÄCHSTE SCHRITTE<br />
In einem AiF-IGF-<strong>Forschungs</strong>vorhaben mit<br />
voraussichtlichen Starttermin Januar 2011<br />
wird in Kooperation mit dem Max-Born-Institut,<br />
Berlin, die präzise, reproduzierbare<br />
Einbringung <strong>und</strong> Verteilung von Mikromodifikationen<br />
in das Innere eines Werkstoffs<br />
mittels ultrakurzer Pulse untersucht. Die<br />
wissenschaftlich-technischen Projektziele<br />
in diesem Vorhaben sind:<br />
•<br />
David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />
Spannungsfreie <strong>und</strong><br />
spannungsarme Innenmarkierung<br />
Charakterisierung der laserinduzierten<br />
Mikromodifikationen:<br />
– Außenstruktur (Durchmesser, Tiefenausdehnung)<br />
– Struktur im Inneren (Nano-Cracks,<br />
Kavitäten)<br />
– Dichteverteilung<br />
– Brechungsindexänderung<br />
– Materialabhängigkeiten (Quarz, Kalk-<br />
Natron-Glas, n-BK7, Polycarbonat)<br />
– Zeitaufgelöste Untersuchungen zur<br />
Entstehung<br />
– Möglichkeiten einer Online-Kontrolle
•<br />
•<br />
•<br />
David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />
Spannungsfreie <strong>und</strong><br />
spannungsarme Innenmarkierung<br />
Potentielle Steuerung bei der Herstel-<br />
lung von Mikromodifikationen:<br />
– Einfluss der Wellenlängen-Pulsdau-<br />
er-Kombination<br />
– Einfluss der Strahlführung<br />
– Einfluss der Pulsanzahl (Einzel- <strong>und</strong><br />
Mehrfachanregung)<br />
– Einfluss der Materialtiefe (3D-Option)<br />
– Einfluss von Zuschlagstoffen (z.B.<br />
Nano-Cluster in der Glasmatrix)<br />
Untersuchung der kollektiven Wirkung<br />
der Mikromodifikationen:<br />
– Erzielbare Mikromodifikationsdichte<br />
(DPI)<br />
– Erzielbare Spannungsverteilung<br />
– Erzielbare diffraktive Wirkung (Beugungseffizienz)<br />
– Einfluss der 3D-Verteilung (Tiefenwirkung)<br />
– Einfluss der Beleuchtungsanordnung<br />
Prüfung potentieller Anwendungen:<br />
– Einsatz von am Markt befindlichen<br />
Markierungsstandards (auslesbar)<br />
– Unsichtbare bzw. verborgene Markierung<br />
in Gläsern <strong>und</strong> Polymeren<br />
(Brillenoptiken)<br />
– Markierungen im Glas, die (nur) unter<br />
bestimmten Lichtverhältnissen<br />
sichtbar werden<br />
– Ablenkung von Licht, z.B. in Lichtleitfasern<br />
(Diffusorenherstellung)<br />
– Gitterwirkung, z.B. in Lichtleitfasern<br />
(Bragg-Gitter) oder in Flachmaterialien<br />
(„Farb“-Markierung)<br />
– Herstellung photonischer Kristalle<br />
– Generierung einer Spannungsverteilung<br />
in ausgewählten Gläsern.<br />
– Umsetzung holografischer Strukturen<br />
im Inneren (DOE)<br />
– Datenspeicher mit extrem langer Lebensdauer<br />
(CD/DVD aus Quarzglas)<br />
DANKSAGUNG<br />
Das <strong>Forschungs</strong>vorhaben „14982 – Generierung<br />
spannungsfreier Innenmarkierungen“<br />
der <strong>Forschungs</strong>vereinigung Feinmechanik,<br />
Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik e.V.<br />
wurde vom 01.12.2006 bis zum 31.05.2009<br />
über die AiF im Rahmen des Programms<br />
zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />
<strong>und</strong> -entwicklung (IGF)<br />
vom B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> <strong>Technologie</strong> aufgr<strong>und</strong> eines Beschlusses<br />
des Deutschen B<strong>und</strong>estages BMBF gefördert.<br />
LITERATUR<br />
[1] D. Ashkenasi: “Non-linear response in optical<br />
material using ultra-short laser technology”,<br />
SPIE Proc. 6458, 2007 (in print)<br />
[2] Abschlussbericht im AiF-IGF Projekt 14982,<br />
http://www.lmtb.de/lasertechnik/index_<br />
de.php<br />
[3] D. Ashkenasi, A. Lemke: “Exploiting internal<br />
material reactions in glass using ultra short laser<br />
pulses“, The <strong>Laser</strong> User Issue 55, Summer<br />
2009, 26-28 (2009)<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
73
74<br />
[4] D. Ashkenasi: “<strong>Laser</strong> induced color centers in<br />
glasses, similarities to X-ray excitation and<br />
possible implications for optics“, <strong>Laser</strong>s in<br />
Manufacturing WLT, Conf. Proc. 2009, 799-805<br />
(2009)<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />
d.ashkenasi(at)LMTB.de<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
David Ashkenasi, Andreas Lemke<br />
Spannungsfreie <strong>und</strong><br />
spannungsarme Innenmarkierung
David Ashkenasi, Norbert Müller, Tristan Kaszemeikat, Reinhard Dietrich<br />
<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten<br />
für die Mikrobearbeitung<br />
Trepanning Systems for <strong>Laser</strong> Micromachining<br />
Within the framework of application orientated<br />
research and in the context of<br />
the development of new laser processing<br />
schemes, an implementation of optimal<br />
laser beam guiding and distribution tools<br />
is of utmost importance. With respect to<br />
the challenges in laser micromachining,<br />
we have succeeded in realizing innovative<br />
opto-mechanical components to support<br />
laser beam monitoring and alignment<br />
requirements in applied laser technology.<br />
For example, the development of a<br />
trepanning system involves a complete<br />
work flow pattern of setting implementation<br />
goals, patenting new ideas, conducting<br />
optical ray-tracing, designing the<br />
opto-mechanical construction, and the<br />
construction of “simple” laboratory setups<br />
for the proof-of-principle demonstration.<br />
The new trepanning optics represent<br />
an important milestone in the technology<br />
transfer for applied laser technology.<br />
Im Rahmen der an der LMTB verfolgten<br />
Anwendungsforschung <strong>und</strong> Verfahrensentwicklung<br />
zu Fragestellungen in der<br />
<strong>Laser</strong>-Materialbearbeitung werden Komponenten<br />
zur Strahlkontrolle, Strahlführung<br />
<strong>und</strong> motorischen Strahlablenkung<br />
entwickelt, konstruiert, erfindungsgemäß<br />
abgesichert, für verschiedene Anwendun-<br />
gen erprobt <strong>und</strong> häufig als „einfache“ Laborversion<br />
umgesetzt. Die optischen Komponenten<br />
für die angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
werden zum Teil bereits als OEM-Bauteil<br />
in kommerziellen Geräten eingesetzt bzw.<br />
sind für unsere Endk<strong>und</strong>en im Bereich<br />
Anlagenbau ein wichtiger Bestandteil<br />
eines erfolgreichen <strong>Technologie</strong>transfers.<br />
Ein Beispiel hierfür ist „Mr. Power Beam”,<br />
ein online-fähiges Leistungsmessgerät.<br />
Messeinheit <strong>und</strong> Elektronik (inkl. PC-<br />
Anbindung) sind eigene Entwicklungen.<br />
Mehrere OEM-Komponenten zur präzisen<br />
Langzeit-Leistungsmessung <strong>und</strong> -kontrolle<br />
sind erfolgreich im Einsatz.<br />
In zahllosen technischen Fertigungsprozessen<br />
werden hochpräzise, kreisr<strong>und</strong>e<br />
Öffnungen mit Durchmessern von einigen<br />
Millimetern bis zu wenigen Mikrometern<br />
benötigt. Oft ist die Qualität dieser Öffnungen<br />
entscheidend für das Produkt, z.B. in<br />
der Automobilindustrie (Einspritzdüsen),<br />
Konstruktionsbilder, Beispiele zur Leistungskontrolle<br />
<strong>und</strong> –regelung. Oben: Sehr kompakter Messkopf<br />
für ½ Zoll-Optiken; unten: Messkopf für Bearbeitungsoptiken<br />
mit einer <strong>Laser</strong>leistung bis 5 kW.<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
75
76<br />
David Ashkenasi, Norbert Müller, Tristan Kaszemeikat, Reinhard Dietrich<br />
<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten<br />
für die Mikrobearbeitung<br />
im Kraftwerksbereich (Kühlbohrungen in<br />
Turbinenschaufeln), in der Solarbranche<br />
(Emitter-Wrap-Through-Zellen), in der<br />
Displaytechnologie (Touchscreen-Glasabdeckungen)<br />
<strong>und</strong> in der Textilindustrie<br />
(Spinndüsen).<br />
Konstruktionsbilder, Beispiele zur Trepanieroptik.<br />
Links: Trepaniersystem für die (rückseitige) Glasbearbeitung;<br />
rechts: Trepaniersystem zur Realisierung<br />
von Unterschneidungen <strong>und</strong>/oder zylindrischen<br />
Mikrolöchern in nicht transparenten Werkstoffen<br />
(Metall, Halbleiter, Keramik).<br />
Der Bereich Angewandte <strong>Laser</strong>technik der<br />
LMTB hat zu diesem Zweck Trepaniersysteme<br />
entwickelt, die im vorgenannten<br />
Sinne eine Schlüsselkomponente für den<br />
effektiven Einsatz von <strong>Laser</strong>n für die Präzisionsbearbeitung<br />
von Materialien darstellen.<br />
Diese Trepanieroptiken weisen<br />
erhebliche Vorteile gegenüber dem Stand<br />
der Technik auf:<br />
• Optimale Strahlfokussierung auf dem<br />
Werkstück: Beim LMTB-System kann<br />
der <strong>Laser</strong>stahl die Fokussieroptik optimal<br />
zentral ausleuchten.<br />
• Sehr hohe Drehgeschwindigkeiten:<br />
LMTB-Trepaniersysteme wurden bereits<br />
mit Drehgeschwindigkeiten bis<br />
40.000 U/min realisiert (1/4-Zoll-Optiken).<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
• Stufenlose schnelle Einstellung des<br />
Trepanierdurchmessers von 0 bis<br />
•<br />
600 µm: Die Einstellung erfolgt in weniger<br />
als 1 s. Größere Durchmesser bis<br />
2 mm sind möglich.<br />
Stufenlose schnelle Einstellung des<br />
Ablenkwinkels: Unter- <strong>und</strong> Über-<br />
•<br />
schneidungen können in weniger als<br />
1 s im Bereich 5°…0…+5° eingestellt<br />
werden.<br />
Geringeres Gewicht: Abhängig von der<br />
Version liegt das Gewicht der LMTB-<br />
Trepanieroptiken zwischen 3 kg <strong>und</strong><br />
< 10 kg.<br />
• Kompakte Abmessungen: Das LMTB-<br />
Trepaniersystem beansprucht weniger<br />
als die Hälfte des Volumens, verglichen<br />
mit der Konkurrenz.<br />
• Konkurrenzfähige Kosten: Das LMTB-<br />
Trepaniersystem kann deutlich<br />
preiswerter angeboten werden <strong>und</strong><br />
erlaubt so, neue Anwendungen zu<br />
erschließen.<br />
Im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor werden die<br />
Umsetzungsversionen der Trepaniersysteme<br />
mit gütegeschalteten Festkörper-<br />
<strong>Laser</strong>systemen (Pulsbreiten im Nano- <strong>und</strong><br />
Pikosek<strong>und</strong>enbereich) eingesetzt <strong>und</strong> erprobt.<br />
In einem Bearbeitungsbeispiel zur<br />
Testung konischer Bohrungen wurde in<br />
der Mikrobohrung bei einem 800 µm starken<br />
Aluminiumblech ein Anstellwinkel von<br />
4,5° realisiert. Die <strong>Laser</strong>austrittsöffnung
David Ashkenasi, Norbert Müller, Tristan Kaszemeikat, Reinhard Dietrich<br />
<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten<br />
für die Mikrobearbeitung<br />
von ca. 280 µm ist deutlich größer als das<br />
Eintrittsloch von ca. 180 µm.<br />
Solche konischen Bohrgeometrien sind<br />
beispielsweise eine wesentliche Forderung<br />
der Autoindustrie bei der <strong>Laser</strong>-Trepanierung<br />
zur Düsenherstellung (verbesserte<br />
Einspritzdüsen zur Verringerung der<br />
CO -Abgaswerte).<br />
2<br />
Links: Trepaniersystem mit motorisierbarer Einstellung<br />
von Durchmesser <strong>und</strong> Einstellwinkel im<br />
Betrieb; Rechts: Schliffbild eines Bearbeitungsbeispiels<br />
in 800 µm starkem Aluminium mit einem Anstellwinkel<br />
von 4,5°.<br />
Das neue LMTB-Trepaniersystem (siehe<br />
Umsetzungsbeispiel oben) kann zur <strong>Laser</strong>-Präzisionsbearbeitung<br />
(Mikrobohren,<br />
Konturschneiden <strong>und</strong> Fräsen) von beliebigen<br />
Werkstoffen verwendet werden. Die<br />
verschiedensten Facetten folgender Anwendungsfelder<br />
werden im <strong>Laser</strong>-Applikationslabor<br />
untersucht:<br />
• Präzisionsbearbeitung transparenter<br />
•<br />
Werkstoffen (Glas, Quarz, Zerodur)<br />
Mikrobohrungen in Metallfolien <strong>und</strong><br />
blechen, Keramiksubstraten <strong>und</strong> Silizium-Wafern<br />
• Schonender Abtrag dünner Schichten<br />
für die Mikroelektronik <strong>und</strong> Photovoltaik<br />
Eine in der <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung häufig<br />
formulierte Forderung ist die Realisierung<br />
von Mikrogräben <strong>und</strong> Mikrobohrungen<br />
ohne Konizität. Das neue LMTB-Trepaniersystem<br />
erfüllt auch diese Voraussetzung.<br />
Unten stehende Abbildung zeigt eine<br />
1 mm lange Durchgangsbohrung mit einem<br />
Bohrdurchmesser von 117 µm, sowohl<br />
eintritts- wie austrittsseitig.<br />
Die zugr<strong>und</strong>e liegenden Entwicklungen<br />
sind Gegenstand mehrerer Patentanmeldungen<br />
der LMTB. Lizenzvertragsverhandlungen<br />
mit mehreren Unternehmen, die<br />
sich mit dem Thema <strong>Laser</strong>bohren jahrelang<br />
beschäftigt haben, belegen Originalität<br />
<strong>und</strong> innovativen Charakter unserer<br />
Trepanieroptik.<br />
entrance<br />
117 µm<br />
exit<br />
117 µm<br />
Links: Querschliff einer 1 mm starken AlN-Scheibe<br />
nach <strong>Laser</strong>-Trepanierbohrung; rechts: Mikroskopaufnahmen<br />
der Mikrobohrung auf der Eintritts-<br />
<strong>und</strong> Austrittsfläche.<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
77
78<br />
NÄCHSTE SCHRITTE<br />
David Ashkenasi, Norbert Müller, Tristan Kaszemeikat, Reinhard Dietrich<br />
Die Weiterentwicklung der LMTB-Trepaniersysteme<br />
für die Mikrobearbeitung<br />
nicht-transparenter Werkstoffe orientiert<br />
sich verstärkt an marktrelevanten Umsetzungszielen:<br />
• Entwicklung einer aktiven Regelung<br />
der optischen Komponenten des Trepaniersystems<br />
• Schnittstellen-Anbindung an übliche<br />
CNC-Achsensteuerungssysteme<br />
• Robuster 24/7-Betrieb in der Produktion<br />
• Applikationsuntersuchungen mit unterschiedlichen<br />
<strong>Laser</strong>parametern<br />
(Wellenlänge <strong>und</strong> Pulsdauer)<br />
• Festlegung von Standard-Trepaniersystemen<br />
für die vordringlich benötigten<br />
Lochgeometrien <strong>und</strong> Toleranzanforderungen<br />
Die Entwicklung der LMTB-Trepaniersysteme<br />
wird seit dem 01.01.2009 durch das<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
<strong>Technologie</strong> unterstützt (VF 081026).<br />
LITERATUR<br />
[1] M. Schwagmeier, N. Müller, D. Ashkenasi:<br />
“<strong>Laser</strong> micro machining of metal foils, ceramics<br />
and silicon substrates”, Proc. of the Fifth<br />
International WLT-Conference on <strong>Laser</strong>s in<br />
Manufacturing 2009<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
<strong>Laser</strong>optische Systemkomponenten<br />
für die Mikrobearbeitung<br />
Kontakt<br />
Dr. rer. nat. David Ashkenasi<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter<br />
Angewandte <strong>Laser</strong>technologie<br />
d.ashkenasi(at)LMTB.de
<strong>Laser</strong>kurse<br />
Weiterbildungsangebote<br />
Die LMTB bietet seit ihrer Gründung als<br />
LMZ regelmäßig <strong>Laser</strong>kurse für <strong>Medizin</strong>er,<br />
Zahnmediziner <strong>und</strong> später in Zusammenarbeit<br />
mit der Handwerkskammer Berlin,<br />
der Photon AG sowie der Unfallkasse Berlin<br />
auch für technische <strong>Laser</strong>anwender<br />
an.<br />
Der firmenunabhängige Kurs „<strong>Laser</strong>medizin<br />
von A-Z“ vermittelt die für den Umgang<br />
mit dem <strong>Laser</strong> notwendige Sachk<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> bietet zugleich die Qualifikation<br />
zum „<strong>Laser</strong>schutzbeauftragten“. Er wird in<br />
immer wieder überarbeiteter <strong>und</strong> aktualisierter<br />
Form seit nunmehr über 20 Jahren<br />
gemeinsam mit Prof. Dr. med. Hans-Peter<br />
Berlien <strong>und</strong> der jeweils von ihm geleiteten<br />
<strong>Laser</strong>klinik veranstaltet.<br />
Als interdisziplinäre <strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Ausbildungseinrichtung<br />
stellt die LMTB in dieser<br />
Partnerschaft anerkannte Spezialisten<br />
für die Betreuung der Kursteilnehmer:<br />
Physiker übernehmen die Vermittlung<br />
der physikalischen <strong>und</strong> lasertechnischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Sicherheitsexperten das<br />
Sicherheitstraining. Die klinischen Kursteile<br />
werden in Theorie <strong>und</strong> Praxis von den<br />
Ärzten der Abteilung <strong>Laser</strong>medizin der Ev.<br />
Elisabeth-Klinik vermittelt, die über langjährige<br />
Erfahrung in Praxis <strong>und</strong> Forschung<br />
verfügen.<br />
Der Kurs richtet sich sowohl an interessierte<br />
<strong>Medizin</strong>er, die sich einen Überblick<br />
über die verschiedenen Einsatzgebiete<br />
von <strong>Laser</strong>n in der <strong>Medizin</strong> verschaffen<br />
möchten, wie an diejenigen, die bereits<br />
über einen <strong>Laser</strong> verfügen. Vor einer Kaufentscheidung<br />
stehende Ärzte erhalten das<br />
nötige Basiswissen, um Herstellerangaben<br />
bewerten zu können <strong>und</strong> den für ihr Anwendungsspektrum<br />
passenden <strong>Laser</strong>typ<br />
zu finden.<br />
Auch formale Aspekte, deren Berücksichtigung<br />
eine Voraussetzung für die rechtssichere<br />
Anwendung von <strong>Laser</strong>n an Menschen<br />
bildet, kommen in den Kursen nicht<br />
zu kurz: <strong>Medizin</strong>ische <strong>Laser</strong>systeme gehören<br />
zu den aktiven <strong>Medizin</strong>produkten, die<br />
nach der <strong>Medizin</strong>produkte-Betreiberverordnung<br />
nur von Personen betrieben <strong>und</strong><br />
angewendet werden dürfen, die dafür<br />
die erforderliche Ausbildung oder Kenntnis<br />
<strong>und</strong> Erfahrung besitzen. Beim Betrieb<br />
von <strong>Laser</strong>einrichtungen der Klassen 3R, 3B<br />
<strong>und</strong> 4 in den Behandlungsräumen ist ferner<br />
laut Unfallverhütungsvorschrift BGV<br />
B2 „<strong>Laser</strong>strahlung“ die Bestellung eines<br />
<strong>Laser</strong>schutzbeauftragten nötig, falls der<br />
Betreiber diese Qualifikation nicht selbst<br />
hat. In Zukunft sind verschärfte Anforderungen<br />
zu erwarten, die sich aus einer in<br />
Bearbeitung befindlichen Verordnung auf<br />
Gr<strong>und</strong>lage des Gesetzes zum Schutz vor<br />
nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung<br />
am Menschen (NiSG) ergeben<br />
werden.<br />
79
80<br />
Weiterbildungsangebote<br />
Sicherheitskurse für <strong>Laser</strong>anwender in<br />
Laboren <strong>und</strong> mit diesem Thema befasste<br />
Sicherheitsfachkräfte werden von der<br />
LMTB seit einigen Jahren in Zusammenarbeit<br />
mit der Unfallkasse Berlin veranstaltet.<br />
Die <strong>Laser</strong>kurse im technischen Bereich für<br />
Zahntechniker <strong>und</strong> Goldschmiede sowie<br />
Facharbeiter wurden vom Bereich Angewandte<br />
<strong>Laser</strong>technologie koordiniert.<br />
Zusammenarbeit mit Hochschulen<br />
Die LMTB vermittelt in Zusammenarbeit<br />
mit Industriebetrieben der Region <strong>und</strong><br />
Gesellschaftern Angebote für Studien-,<br />
Bachelor- <strong>und</strong> Diplomarbeiten an Studenten<br />
der Berliner <strong>und</strong> auswärtigen Hochschulen,<br />
führt eigene Praktika, Diplom<strong>und</strong><br />
Studienarbeiten durch <strong>und</strong> betreut<br />
Dissertationen <strong>und</strong> Habilitationsarbeiten.<br />
Ein Vorteil liegt hierbei für die Gastwissenschaftler<br />
darin, die hochwertige Ausstattung<br />
der LMTB nutzen zu können. Die<br />
industriellen Kontakte zu unseren Gesellschaftern<br />
<strong>und</strong> weiteren kooperierenden<br />
Unternehmen sind nützlich für gemeinsame<br />
<strong>Forschungs</strong>vorhaben <strong>und</strong> künftige<br />
Arbeitsplätze der wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> betreuten Studenten.<br />
Gemeinsame <strong>Forschungs</strong>projekte der<br />
LMTB mit Hochschul-Instituten führen zu<br />
einem Austausch von Diplomanden <strong>und</strong><br />
Doktoranden auf Basis einer späteren Zu-<br />
sammenarbeit in <strong>Forschungs</strong>projekten.<br />
Dabei bietet die Zusammenarbeit auch<br />
die Möglichkeit der zeitweisen Übernahme<br />
von wissenschaftlichen Mitarbeitern<br />
in die LMTB bis zur Bewilligung von <strong>Forschungs</strong>stellen<br />
in Hochschul-Instituten.<br />
Die vernetzte Kompetenz der LMTB wird<br />
zur Identifikation gemeinsam zu bearbeitender<br />
<strong>Forschungs</strong>fragestellungen genutzt<br />
sowie zur schnellen Abklärung der Herausforderungen<br />
<strong>und</strong> Randbedingungen,<br />
insbesondere auch in Hinblick auf Anwenderkreise<br />
in Industrie <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>.<br />
Damit erweitert die LMTB die Kompetenzen<br />
der Partner <strong>und</strong> wird dem <strong>Technologie</strong>-Transfergedanken<br />
der LMTB gerecht.<br />
Mitarbeiter der LMTB stehen für Lehr-<br />
veranstaltungen zur Verfügung, was seit<br />
Jahren mit der TU Berlin in der Vorlesung<br />
<strong>Medizin</strong>elektronik (Prof. Orglmeister)<br />
durch Behandlung des Themas „Einführung<br />
in die <strong>Laser</strong>medizin <strong>und</strong> Hochfrequenzchirurgie“<br />
sowie der Experimentellen Übungen<br />
zur <strong>Medizin</strong>ischen Gerätetechnik II<br />
(Prof. Kraft) mit dem Thema „<strong>Medizin</strong>ische<br />
<strong>Laser</strong>“ praktiziert wird. Weiterhin wurden<br />
die Physikalischen Übungen für Physiker II<br />
betreut.<br />
Ebenfalls werden Weiterbildungsveranstaltungen<br />
der TU Berlin unter Nutzung
Weiterbildungsangebote<br />
der messtechnischen <strong>und</strong> gerätetechni-<br />
schen Ausstattung der LMTB durchgeführt<br />
<strong>und</strong> Praktika für Studenten im Rahmen<br />
des Europtics-Kurs (European Master of<br />
Science in Optics) bereitgestellt. Ein praktisches<br />
Beispiel für solche Weiterbildungsveranstaltungen<br />
ist die <strong>Laser</strong>schutzbelehrung<br />
am Institut für Optik <strong>und</strong> Atomare<br />
Physik (IOAP) der TU Berlin mit Lehrmaterialien<br />
der LMTB sowie die Beteiligung am<br />
Seminar für Optik <strong>und</strong> Photonik.<br />
Wissenschaftskommunikation<br />
Auch Publikumsveranstaltungen zur Förderung<br />
der Interaktion zwischen Öffentlichkeit<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft wurden <strong>und</strong><br />
werden von der LMTB regelmäßig zur<br />
Außendarstellung genutzt. Hier sind z.B.<br />
bezirkliche Veranstaltungen zum Wissenschaftsjahr<br />
2010, mehrere Lange Nächte<br />
der Wissenschaft <strong>und</strong> die der Berufsorientierung<br />
dienenden TU–SchülerInnen-Info-<br />
Tage zu nennen.<br />
Kontakt<br />
Dipl.-Ing. Hans-Joachim Cappius<br />
Technischer Leiter<br />
h.cappius(at)LMTB.de<br />
81
Norbert Müller steht für<br />
mechanische wie optische<br />
Konstruktion <strong>und</strong> Entwicklung<br />
bei der LMTB seit 1995, davor<br />
beim Festkörper-<strong>Laser</strong>-Institut<br />
(FLI). Sein besonderes Augenmerk<br />
gilt der Entwicklung<br />
laseroptischer Komponenten.
<strong>Medizin</strong>technik/<br />
Biomedizinische Optik<br />
Dr. J. Helfmann<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter<br />
Gewebeoptik <strong>und</strong><br />
Spektroskopie<br />
Dr. J. Helfmann<br />
Streulicht‐<br />
Tomographie<br />
Dr. U. Netz<br />
Bildgebende<br />
Verfahren<br />
R. Schütz<br />
Molekulare<br />
Diagnostik<br />
Dr. J. Helfmann<br />
Weiterbildung<br />
F. Zgoda<br />
Fakten<br />
Organisationsstruktur<br />
Geschäftsführung<br />
Dr. G. Illing<br />
Prof. H. J. Eichler<br />
Dipl.‐Kff. K. Guthmann‐Scholz<br />
IT<br />
R. Klein<br />
Angewandte<br />
<strong>Laser</strong>technik<br />
Dr. D. Ashkenasi<br />
<strong>Forschungs</strong>leiter<br />
Innenmarkierung<br />
T. Kaszemeikat<br />
Bearbeitung<br />
spröder<br />
Materialien<br />
N. Müller<br />
Dünnschichtabtrag<br />
A. Lemke<br />
<strong>Laser</strong>optische<br />
Komponenten<br />
N. Müller<br />
Applikationslabor/<br />
Service<br />
Dr. D. Ashkenasi<br />
Technischer<br />
Betrieb<br />
H.‐J. Cappius<br />
Technischer Leiter<br />
Mechanische<br />
Werkstatt<br />
L. Krebs<br />
Elektronische<br />
Werkstatt<br />
R. Dietrich, E. Ott<br />
Gerätebeschaffung<br />
<strong>und</strong> ‐wartung<br />
Raum‐ <strong>und</strong><br />
Haustechnik<br />
Finanzen<br />
Verwaltung<br />
K. Guthmann‐Scholz<br />
Prokurisitin<br />
Personalwesen,<br />
Reisen, Messen<br />
G. Beckmann<br />
Sekretariat<br />
Kursassistenz<br />
M. Schöppe<br />
Fibu, Einkauf,<br />
Rechnung<br />
B. Gröbel<br />
Fakten<br />
83
84<br />
Fakten<br />
Geschäftsführung<br />
Geschäftsführung,<br />
Aufsichtsrat <strong>und</strong> Gesellschaftler<br />
Dr. rer. nat. Hansjörg Albrecht<br />
Sprecher der Geschäftsführung bis 30. September 2008<br />
Geschäftsführer bis 28. Februar 2009<br />
Dr. rer. nat. Gerd Illing<br />
Sprecher der Geschäftsführung ab 1. Oktober 2008<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Eichler<br />
Wissenschaftlicher Geschäftsführer<br />
Dipl.-Kff. Kirsten Guthmann-Scholz<br />
Prokuristin ab 1. Oktober 2008<br />
Aufsichtsrat<br />
Vorsitzender<br />
Dr. rer. nat. Frank Frank<br />
Ebersberg<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Prof. Dr. med. Manfred Gross<br />
Charité - Universitätsmedizin Berlin<br />
Prof. Dr.-Ing. Klaus Petermann<br />
Technische Universität Berlin<br />
Prof. Dr. Dr. Michael Ungethüm (bis 11. Februar 2009)<br />
Aesculap AG, Tuttlingen<br />
Dr.-Ing. Andreas Hahn (ab 11. Februar 2009)<br />
Sorin Group Deutschland <strong>GmbH</strong>, München<br />
Dr. Augustin Siegel (bis 13. Februar 2009)<br />
Carl Zeiss AG, Oberkochen<br />
Dr. Christoph Hermanns (ab 11. Februar 2009)<br />
MDI Schott Advanced Processing <strong>GmbH</strong>, Mainz<br />
Michael Martin<br />
KLS Martin <strong>GmbH</strong> + Co. KG, Umkirch<br />
Dr. Wolfgang Neuberger<br />
biolitec AG, Jena
Wolfgang W<strong>und</strong>erl<br />
Dornier MedTech <strong>Laser</strong> <strong>GmbH</strong>, Weßling<br />
Dr. Stefan Schaller (bis 13. Februar 2008)<br />
Siemens AG, Erlangen<br />
Dr. Jürgen Simon (ab 13. Februar 2008)<br />
Siemens AG, Erlangen<br />
Dr. Clemens Scholz<br />
W.O.M. World of Medicine AG, Berlin<br />
Geschäftsführung,<br />
Aufsichtsrat <strong>und</strong> Gesellschafter<br />
Prof. Dr. med. Bernd Hamm (ab 13. Februar 2008)<br />
Charité - Universitätsmedizin Berlin<br />
Dr. rer. nat. Hansjörg Albrecht (ab 16. September 2009)<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller (bis 9. September 2008)<br />
Charité - Universitätsmedizin Berlin<br />
Prof. Dr. Günter Fuhr (bis 7. März 2008)<br />
Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik, St. Ingbert<br />
Gesellschafter<br />
Aesculab AG, Tuttlingen (bis 11. Februar 2009)<br />
Sorin Group Deutschland <strong>GmbH</strong>, München (ab 11. Februar 2009)<br />
Carl Zeiss AG, Oberkochen (bis 13. Februar 2009)<br />
MDI-Schott Advanced Processing <strong>GmbH</strong>, Mainz (ab 11. Februar 2009)<br />
KLS Martin <strong>GmbH</strong> + Co. KG, Umkirch<br />
biolitec AG, Jena<br />
Dornier MedTech Systems <strong>GmbH</strong>, Weßling<br />
Siemens AG, Berlin <strong>und</strong> München<br />
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München<br />
(bis 13. Dezember 2007, Verkauf der Anteile an <strong>Forschungs</strong>vereinigung Feinmechanik,<br />
Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik e.V., Berlin)<br />
<strong>Forschungs</strong>vereinigung Feinmechanik, Optik <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>technik e.V., Berlin<br />
W.O.M. - World of Medicine AG, Berlin<br />
Dr. Hielscher <strong>GmbH</strong>, Teltow<br />
Fakten<br />
85
86<br />
Fakten<br />
Laufende öffentlich finanzierte Projekte<br />
Projekttitel Thema Laufzeit<br />
bis<br />
Optische Methoden zur<br />
Reinigungs- <strong>und</strong> KontaminationskontrolleTeilvorhaben:<br />
Datenerfassung <strong>und</strong><br />
Umsetzung optischer Messprinzipien,Verb<strong>und</strong>koordination<br />
OptiVivo – Einsatz spektral<br />
<strong>und</strong> radial aufgelöster<br />
Rückstreumessungen zur<br />
nicht invasiven optischen<br />
In-vivo-Gewebecharakterisierung<br />
OptiTom – Diffus-optische<br />
Fluoreszenztomographie<br />
zur funktionellen Gewebediagnostik<br />
in der minimalinvasiven<br />
<strong>und</strong> interventionellen<br />
<strong>Medizin</strong><br />
Nicht-invasive Messung<br />
der Hb-Konzentration im<br />
Blut durch Multispektral-<br />
Analyse - NIKOMA<br />
Etablierung einer Plattform<br />
zur Wirkstoffforschung<br />
auf der Basis von<br />
Peptiden (OPTOPROBE)<br />
Langwellige Hochleistungslaser<br />
für die <strong>Medizin</strong>- <strong>und</strong><br />
Umweltmesstechnik<br />
(LaPoLas)<br />
<strong>Laser</strong> Präzisionsbearbeitung<br />
mit Plasma-Analyse<br />
(LAPPA)<br />
Untersuchungen zum<br />
selektiven <strong>Laser</strong>abtrag<br />
dünner Funktionsschichten<br />
für die Photovoltaik<br />
Label-freies interferometrisches<br />
Affinitätsscreening<br />
(LafA)<br />
Verb<strong>und</strong>projekt zur Entwicklung von optischen<br />
<strong>und</strong> spektroskopischen Verfahren zur Bestimmung<br />
der Restkontamination <strong>und</strong> Verschmutzung<br />
nach einer Reinigung für die Einsatzgebiete<br />
Lebensmittel verarbeitende Industrie,<br />
Pharmazeutik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnologie<br />
Entwicklung eines Verfahrens zur In-vivo-<br />
Bestimmung der wellenabhängigen optischen<br />
Parameter ohne Probenpräparation anhand<br />
von Rückstreumessungen<br />
Dreidimensionale Erfassung eines oberflächennahen<br />
Gewebevolumens, wodurch die in<br />
Rückstreugeometrie erzeugten Schnittbilder<br />
der Streu-, Absorptions- <strong>und</strong> Fluoreszenzeigenschaften<br />
das Auffinden <strong>und</strong> die Interpretation<br />
pathologischer Areale ermöglichen<br />
Verb<strong>und</strong>projekt zur Messung <strong>und</strong> Simulationen<br />
zur Hämoglobinbestimmung bei der Pulsspektroskopie<br />
Verb<strong>und</strong>projekt zur Etablierung einer Plattform<br />
zur Wirkstoffforschung auf der Basis von<br />
Peptiden, Teilprojekt der LMTB zur Entwicklung<br />
eines optischen Auslesesystems für die Bestimmung<br />
der Bindungskinetik von Peptidbibliotheken<br />
in Kapillarplatten<br />
<strong>Medizin</strong>ische Anwendung der <strong>Laser</strong>strahlung<br />
im Bereich starker Wasserabsorption (MedLas),<br />
im Verb<strong>und</strong> LaPoLas<br />
Untersuchungen zur <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />
von harten <strong>und</strong> spröden Werkstoffen (Glas<br />
<strong>und</strong> Keramiken), Ziele: Zylindrische Mikrobohrungen<br />
<strong>und</strong> -gräben in nicht-transparenten<br />
Werkstoffen, Entwicklung einer neuen, kompakten<br />
Trepanieroptik, Analyse der spektralen<br />
Information in laserinduziertem Plasma beim<br />
Materialabtrag<br />
Untersuchungen zum selektiven <strong>Laser</strong>abtrag<br />
dünner Funktionsschichten für die Photovoltaik<br />
mit einem projektbegleitenden Industriekonsortium<br />
aus <strong>Laser</strong>-, <strong>Laser</strong>anlagen- <strong>und</strong> Photovoltaikherstellern<br />
Entwicklung zuverlässiger optischer Detektionsverfahren<br />
für die Bindung eines Peptids an das<br />
gewünschte Zielprotein ohne Fluoreszenzlabel,<br />
um einerseits ein entsprechendes Gerät für das<br />
molekulare Screening <strong>und</strong> andererseits potentielle<br />
Diagnostika zu entwickeln.<br />
30.06.2010<br />
30.09.2010<br />
31.12.2010<br />
31.03.2011<br />
30.04.2012<br />
31.05.2011<br />
30.09.2011<br />
31.01.2012<br />
30.09.2012<br />
Zuwendungsgeber/<br />
Programm<br />
BMBF<br />
Innovationen als<br />
Schlüssel für die<br />
Nachhaltigkeit in der<br />
Wirtschaft<br />
EFRE + Land Berlin<br />
Programm zur Förderung<br />
von Forschung,<br />
Innovation <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>n<br />
(ProFIT)<br />
EFRE + Land Berlin<br />
Programm zur Förderung<br />
von Forschung,<br />
Innovation <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>n<br />
(ProFIT)<br />
BMWi<br />
Förderung von innovativen<br />
Netzwerken,<br />
InnoNet<br />
BMBF<br />
Optische <strong>Technologie</strong>n<br />
in den Lebenswissenschaften<br />
- Gr<strong>und</strong>lagen<br />
zellulärer Funktionen<br />
EFRE + Land Berlin<br />
Programm zur Förderung<br />
von Forschung,<br />
Innovation <strong>und</strong> <strong>Technologie</strong>n<br />
(ProFIT)<br />
BMWi<br />
Industrielle Vorlaufforschung<br />
der AiF<br />
BMWi<br />
Industrielle Gemeinschaftsforschung<br />
(IGF)<br />
BMWi<br />
INNO-KOM-Ost, Modul:<br />
Vorlaufforschung
Kooperationspartner <strong>und</strong> Netzwerke<br />
Langfristige Kooperationspartner<br />
Partner Bereich Kooperation<br />
Charité –<br />
Universitätsmedizin Berlin<br />
Universitätsmedizin<br />
CBF em. Prof. Beuthan Optische Diagnostik Bildgebung, Photonendichtewellen-Detektion<br />
Dr. Minet<br />
vaskuläre Diagnostik, Molekulare Bildgebung<br />
CCM PD Dr. Meinke Dermatologie Hautdiagnostik<br />
Prof. Lademann<br />
<strong>und</strong> Pharmakokinetik<br />
Prof. Stockfleth<br />
Dermatologisches Tumorzentrum<br />
CC17 Prof. Kühn<br />
Prof. A. Schneider<br />
PD Dr. G. Cichon<br />
Elisabeth-Klinik Berlin<br />
Prof. Berlien<br />
Dr. Philipp<br />
TU Berlin<br />
Inst. für Optik <strong>und</strong> Atom. Physik<br />
Prof. Eichler<br />
PD Dr. Kronfeldt<br />
TU Berlin<br />
Zentrum für innovative Ges<strong>und</strong>heitsforschung<br />
(ZIG)<br />
Prof. Kraft<br />
Prof. Knorr<br />
Max-Born-Institut, Berlin<br />
Dr. Rosenfeld<br />
W.O.M. AG; Berlin<br />
Dr. Schönborn<br />
Dr. Scholz<br />
Siemens AG, Berlin<br />
Dr. Schultz<br />
O.U.T. e.V.<br />
Dr. Mahlkow<br />
<strong>Forschungs</strong>zentrum Borstel<br />
PD Dr. Frey<br />
GeSiM mbH<br />
Dr. Bürger<br />
Heinrich-Hertz-Institut<br />
Dr. Schell<br />
Dr. Grote<br />
Columbia University,<br />
Dept. of Biomedical Engineering<br />
Prof. Hielscher<br />
Gynäkologie<br />
Klinik<br />
<strong>Laser</strong>medizin<br />
Universität<br />
Spektroskopie,<br />
Optik, <strong>Laser</strong>technologie<br />
Universität<br />
<strong>Medizin</strong>technik<br />
Lebensmitteltechnologie<br />
<strong>Forschungs</strong>institut<br />
Kurzzeitspektroskopie,<br />
Optik<br />
Industrie<br />
<strong>Laser</strong>entwicklung<br />
Minimal-invasive<br />
Chirurgie<br />
Industrie<br />
Bildgebungsverfahren<br />
Telekolposkopieplattform, Tumordiagnostik<br />
<strong>Laser</strong>therapie, Photodynamische Therapie, Diagnostik<br />
von Hautläsionen u. Therapiemonitoring<br />
Ausbildung von medizinischem Personal<br />
Optimierung von Lichtquellen, <strong>Laser</strong>entwicklung,<br />
Biophotonik, Absorptions-, Fluoreszenz-,<br />
<strong>und</strong> Ramanspektroskopie<br />
Entwicklung von Geräten zur Kontaminationskontrolle<br />
Kurz gepulste Lichtquellen<br />
Optische Diagnostik<br />
<strong>Laser</strong>therapieanwendungen<br />
Bildgebung für Endoskopie/ Laparoskopie<br />
Optimierung von Fluoreszenzbildgebung,<br />
Rheumadiagnostik<br />
<strong>Forschungs</strong>institut<br />
Leuchtdioden hochfrequent modulierbare LEDs<br />
<strong>Forschungs</strong>institut<br />
Leibniz- Zentrum für<br />
<strong>Medizin</strong> <strong>und</strong> Biowissenschaften<br />
KMU<br />
Pipettierroboter <strong>und</strong><br />
Mikrofluidik<br />
Fraunhofer-Institut<br />
Diodenlaserentwicklung<br />
Universität<br />
Tomographische<br />
Rekonstruktionsverfahren<br />
Molekulare Diagnostik, Fluoreszenznachweis<br />
molekularer Bindungen<br />
Durchflussküvetten, Molekülbibliotheken<br />
Anwendung langwelliger Diodenlaser in der<br />
<strong>Medizin</strong><br />
Optische Tomographie zur<br />
Rheumafrüherkennung<br />
Fakten<br />
87
88<br />
Fakten<br />
Projektbezogene aktuelle<br />
Kooperationen<br />
Kooperationspartner <strong>und</strong> Netzwerke<br />
Aufgr<strong>und</strong> ihrer Struktur <strong>und</strong> ihres Zweck<br />
kooperiert die LMTB dauerhaft eng, oft in<br />
mehreren Projekten parallel mit den meisten<br />
ihrer Gesellschafter, dazu Arbeitsgruppen<br />
aus der Technischen Universität Berlin,<br />
der Freien Universität Berlin <strong>und</strong> der<br />
Humboldt-Universität zu Berlin, ebenso<br />
mit mehreren Zentren der Universitätsmedizin<br />
Charité <strong>und</strong> der Abteilung <strong>Laser</strong>medizin<br />
der Evangelischen Elisabeth-<br />
Klinik Berlin.<br />
Des Weiteren sind die meisten Förderprojekte<br />
entweder Verbünde, zumeist<br />
mit wissenschaftlichen Einrichtungen <strong>und</strong><br />
Firmen als Partner, <strong>und</strong> es bestehen eine<br />
Vielzahl proprietärer Entwicklungsprojekte<br />
mit Unternehmen:<br />
Im Bereich <strong>Laser</strong>-Präzisionsbearbeitung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung laseroptische Komponenten<br />
bestehen enge Kooperationen mit<br />
führenden Herstellern von <strong>Laser</strong>systemen<br />
(Rofin Sinar <strong>GmbH</strong> Hamburg, Trumpf<br />
<strong>GmbH</strong> + Co. KG Ditzingen, Lumera <strong>GmbH</strong><br />
Kaiserslautern, IB-<strong>Laser</strong> <strong>GmbH</strong> Berlin)<br />
<strong>und</strong> Unternehmen aus dem Maschinenbau<br />
(MDI-Schott AP <strong>GmbH</strong> Mainz, 3D-<br />
Micromac <strong>GmbH</strong> Chemnitz, Rofin Baasel<br />
<strong>GmbH</strong> & Co. KG Starnberg). Applikationsorientierte<br />
Zusammenarbeiten bestehen<br />
mit Anwendern <strong>und</strong> Endk<strong>und</strong>en wie dem<br />
Paul-Scherrer-Institut Villigen Schweiz,<br />
dem Fritz-Haber-Institut Berlin, Rhode<br />
<strong>und</strong> Schwarz <strong>GmbH</strong> & Co. KG München,<br />
Osram Opto Semiconductors <strong>GmbH</strong> Regensburg,<br />
Dr. Kieburg <strong>GmbH</strong> Berlin, Fisba<br />
Optik St. Gallen Schweiz <strong>und</strong> anderen.<br />
Untersuchungen zum selektiven <strong>Laser</strong>abtrag<br />
dünner Funktionsschichten für die<br />
Photovoltaik finden in enger Kooperation<br />
mit dem Industriekonsortium aus <strong>Laser</strong><strong>und</strong><br />
Optikherstellern, Integratoren <strong>und</strong><br />
potentiellen Anwendern der Dünnschicht-<br />
Photovoltaik statt. Zu nennen sind hier<br />
die Edgewave <strong>GmbH</strong> Würselen, die Lumera<br />
<strong>GmbH</strong> Kaiserslautern, die IB-<strong>Laser</strong><br />
<strong>GmbH</strong> Berlin, die LIMO <strong>GmbH</strong> Dortm<strong>und</strong>,<br />
die Rofin Baasel <strong>GmbH</strong> & Co. KG Starnberg,<br />
die MDI-Schott AP <strong>GmbH</strong> Mainz,<br />
die LPKF Solarquipment <strong>GmbH</strong> Suhl, die<br />
Sulfurcell <strong>GmbH</strong> Berlin <strong>und</strong> die Solarion<br />
AG Dresden. Ein weiterer wichtiger Industriepartner<br />
auf dem Gebiet der <strong>Laser</strong>-<br />
Dünnschichtbearbeitung ist ALSI N.V. Beuningen,<br />
NL.<br />
Im Bereich der Biomedizinischen Optik<br />
werden Methoden zur optischen Kontaminationskontrolle<br />
im Verb<strong>und</strong> entwickelt<br />
mit der Bruker Optik <strong>GmbH</strong> Ettlingen, der<br />
Inofex <strong>GmbH</strong> Halle, der Vanguard AG Berlin<br />
<strong>und</strong> dem Institut für Optik <strong>und</strong> Atomare<br />
Physik (IOAP) der Technischen Universität<br />
Berlin.<br />
Im Bereich der Blutsensorik bestehen Zusammenarbeiten<br />
mit der Weinmann Di-
Kooperationspartner <strong>und</strong> Netzwerke<br />
agnostics <strong>GmbH</strong> & Co KG Hamburg, der<br />
Medisynthana Diagnostics <strong>GmbH</strong> & Co<br />
KG Ulm, der MCC <strong>GmbH</strong> & Co KG Karlsruhe,<br />
der weptech <strong>GmbH</strong> Landau, Elbau<br />
<strong>GmbH</strong> Berlin <strong>und</strong> dem Institut für Automatisierung<br />
<strong>und</strong> Qualitätssicherung an<br />
der Fachhochschule Heidelberg (iAQ).<br />
Im Umfeld der Entwicklung eines optischen<br />
Screening-Systems zur Entwicklung<br />
peptidischer Diagnostika bestehen Zusammenarbeiten<br />
mit der Atto-Tec <strong>GmbH</strong> Siegen,<br />
der GeSiM mbH Großerkmannsdorf,<br />
der Karl Storz <strong>GmbH</strong> & Co KG Tuttlingen,<br />
der R-Biopharm AG Darmstadt <strong>und</strong> der<br />
Arbeitsgruppe von PD Andreas Frey am<br />
<strong>Forschungs</strong>zentrum Borstel (FZB).<br />
Bei der Entwicklung von Alternativen zum<br />
medizinischen Einsatz des CO -<strong>Laser</strong>s wird<br />
2<br />
mit dem Heinrich-Hertz-Institut (HHI)<br />
Berlin <strong>und</strong> dem Institut für Optik <strong>und</strong> Atomare<br />
Physik (IOAP) der Technischen Universität<br />
Berlin zusammen gearbeitet.<br />
Netzwerke<br />
Die LMTB engagiert sich u.a. in den folgenden<br />
Netzwerken:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Deutsche Gesellschaft für <strong>Laser</strong>medizin<br />
(DGLM)<br />
Fachverband Biomedizinische Technik<br />
(FBMT)<br />
The Society of Photo-Optical Instrumentation<br />
Engineers (SPIE)<br />
Optical Society of America (OSA)<br />
Institute of Electrical and Electronics<br />
Engineers (IEEE)<br />
OptecBB, Netzwerk Optische <strong>Technologie</strong>n<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Verband innovativer Unternehmen<br />
(VIU)<br />
Förderverein der <strong>Technologie</strong>stiftung<br />
Berlin (TSB)<br />
Fakten<br />
89
90<br />
Fakten<br />
Promotionen<br />
Wissenschaftler<br />
Matthias Bastian<br />
Uwe Netz<br />
Oliver Pernell<br />
David Diego Vallejo<br />
Christian Eichendorff<br />
Carina Reble<br />
Stefan Andree<br />
Wissenschaftler<br />
Yuske Kobayashi<br />
(D)<br />
Thomas Kerl<br />
(D)<br />
Eric Freier<br />
(S)<br />
Jaber Irantalab<br />
(D)<br />
Examensarbeiten<br />
Thema<br />
Bestimmung der physiologischen Parameter strömenden<br />
Blutes mittels ortsaufgelöster Streulichtmessungen<br />
Diffuse optische Tomographie an Fingergelenken für die<br />
Diagnose der rheumatoiden Arthritis<br />
Optische Eigenschaften <strong>und</strong> Farbwirkung von 2-Schicht-<br />
Kompositsystemen<br />
Spectroscopic plasma investigation to control laser material<br />
processing<br />
Qualitätskontrolle von Erythrozytenkonzentraten durch nichtinvasive<br />
Messung der freien Hämoglobinkonzentration<br />
Untersuchungen zu quantitativen Raman Messungen in<br />
biologischem Gewebe<br />
Ortsaufgelöste Rückstreumessungen an trüben Medien<br />
zur Bestimmung von Absorptions- <strong>und</strong> Streukoeffizienten<br />
Diplom-, Master-, Bachelor- <strong>und</strong> Studienarbeiten<br />
Thema<br />
Optisches Monitoring der Sauerstoffkonzentration <strong>und</strong><br />
Dosimetrie für Photodynamische Therapie<br />
Untersuchungen zu Form <strong>und</strong> Größe von Innenmodifikationen<br />
transparenter Werkstoffe nach Pikosek<strong>und</strong>en-<br />
<strong>Laser</strong>anregung<br />
Einsatz einer Trepanieroptik für die <strong>Laser</strong>-Mikrobearbeitung<br />
von AIN<br />
Untersuchungen zum laserinduzierten, rückseitigen Mikroabtrag<br />
von Flachgläsern<br />
Abschluss<br />
2008<br />
2008<br />
2009<br />
laufend<br />
laufend<br />
laufend<br />
laufend<br />
Diplomarbeiten sind mit (D), Masterarbeiten sind mit (M), Bachelorarbeiten sind mit (B)<br />
<strong>und</strong> Studienarbeiten sind mit (S) gekennzeichnet.<br />
Abschluss<br />
2008<br />
2008<br />
2008<br />
2009
Wissenschaftler<br />
Ghassan Al-Khalidi<br />
(B)<br />
Wazim Zaza<br />
(D)<br />
Johannes Grimm<br />
(B)<br />
Nathalie Krause<br />
(D)<br />
Oliver Jahn<br />
(B)<br />
Daniel Schwandt<br />
(B)<br />
Dennis Stang<br />
(D)<br />
Liri Kalanderi<br />
(D)<br />
Heiko Luckmann<br />
(D)<br />
Henrike Wilms<br />
(B)<br />
Thema<br />
Examensarbeiten<br />
Untersuchungen zum laserinduzierten Abtrag bei der<br />
Glas-Mikrobearbeitung<br />
Untersuchungen zum <strong>Laser</strong>abtrag dünner Schichten bzw.<br />
Schichtsysteme<br />
Entwicklung eines µC-basierten Messgerätes zur Bestimmung<br />
der Strahlstärke von LEDs für technische Anwendungen<br />
Evaluation eines Faserapplikators zur ortsaufgelösten<br />
Messung der Rückstreuung von Haut<br />
Aufbau einer Messeinrichtung für die Erfassung <strong>und</strong> Untersuchung<br />
winkelabhängiger Transmission durch den<br />
menschlichen Finger<br />
Spektroskopische Differenzierung von Tumorgewebeeigenschaften<br />
verschiedener Spezies unter Einfluss hyperthermischer<br />
Temperaturen<br />
Entwicklung einer Methode zur gezielten <strong>und</strong> reproduzierbaren<br />
Herstellung von Testobjekten mit definierten<br />
optischen Eigenschaften - für medizintechnische Geräte -<br />
auf Gr<strong>und</strong>lage der optischen Eigenschaften der System-<br />
Einzelkomponenten<br />
Herstellung von Mikrobohrungen unter Verwendung eines<br />
neu entwickelten Trepaniersystems<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung eines Mess- <strong>und</strong> Auswahlverfahrens<br />
von ortsaufgelösten, Remissionsmessungen<br />
zur in vivo Bestimmung der Pigmentkonzentrationen<br />
Ortaufgelöste Rückstreumessung im nahinfraroten Spektralbereich<br />
zur Quantifizierung des Wassergehalts in Haut<br />
<strong>und</strong> hautähnlichen Phantomen<br />
Abschluss<br />
2009<br />
2009<br />
2009<br />
2009<br />
2009<br />
2009<br />
2009<br />
2010<br />
laufend<br />
laufend<br />
Fakten<br />
91
92<br />
Fakten<br />
Lfd. Nr.<br />
LMTB<br />
MT 60a<br />
MT 60b<br />
MT 60c<br />
MT 60d<br />
MT 60e<br />
MT 60f<br />
MT 60g<br />
MT 60h<br />
MT 73<br />
Aktive Patente<br />
Stand: 13.August 2010<br />
Aktive Patentanmeldungen der LMTB (teilweise aus gemeinsamen <strong>Forschungs</strong>projekten mit den<br />
Kooperationspartnern)<br />
Titel, Erfinder (alphabetisch), Aktenzeichen, Anmeldedatum, Zusammenfassung<br />
Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur Untersuchung der molekularen Wechselwirkung von löslichen<br />
oder suspendierbaren Wirkstoffen mit festphasen-geb<strong>und</strong>enen peptidischen oder peptidoiden<br />
Zielmolekülen durch Kapillarplatten mit einer großen inneren Oberfläche<br />
J. Helfmann, G. Müller, A. Frey, M.A. Schmidt<br />
DE 100 15 391.7<br />
Priorität: 28. März 2000<br />
Zur Untersuchung der Bindung von Substanzen an Zielmoleküle wird eine dichtgepackte Anordnung<br />
gesucht, bei der in vielen Probenarealen jeweils unterschiedliche Zielmoleküle geb<strong>und</strong>en<br />
sind. Eine Kreuzkontamination sowie die Verdunstung ist zu minimieren, die aktive Oberfläche<br />
der Probenareale zu maximieren. Die erfindungsgemäße Lösung besteht in der Verwendung<br />
von Trägerplatten, die eine dichte Packung von Kapillarstrukturen enthalten <strong>und</strong> somit eine sehr<br />
große innere Oberfläche bei kleinen äußeren Abmessungen besitzen. Hiermit können 1000-fach<br />
mehr Moleküle geb<strong>und</strong>en werden als an einer flachen äußeren Oberfläche vergleichbarer Größe.<br />
Die Kreuzkontamination wird durch das Fehlen von Querverbindungen zwischen den Kapillaren<br />
verhindert, die Verdunstung durch eine kleine äußere Oberfläche minimiert. Nach der Silanisierung<br />
der inneren Kapillaroberflächen werden darauf ortsgerichtet Peptide <strong>und</strong> Peptidomimetika<br />
synthetisiert. Die Untersuchung der molekularen Wechselwirkungen von Komponenten der Substanzbibliothek<br />
mit in Lösung oder Suspension befindlichen Wirkstoffen erfolgt durch ortsauflösende<br />
optische Detektionsverfahren. Die Handhabung, insbesondere Reinigung <strong>und</strong> Belegung<br />
mit Substanzen, geschieht einfach durch Durchspülen von Flüssigkeiten durch die Kapillarplatte.<br />
DE G 200 05 738.3<br />
PCT/EP01/03530 = WO 01/72412<br />
EP 1 296 756<br />
US 2003 01 65 998<br />
GB / EP 1 296 756<br />
IT / EP 1 296 756<br />
FR / EP 1 296 756<br />
Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur Messung von Streulichtverteilungen für optische Rekonstruktionsverfahren<br />
J. Beuthan, H.-J. Cappius, U. Netz, G. Müller<br />
DE 101 47 449.0<br />
Priorität: 18. September 2001<br />
Optisches Verfahren zur ortsaufgelösten Durchleuchtung von biologischem Gewebe für die optische<br />
Tomographie mit bestmöglichem Gewebekontrast. Das Gewebe ist in ein Medium eingebettet,<br />
welches eine bestmögliche optische Kopplung zwischen Quelle, Gewebe <strong>und</strong> Detektor<br />
gewährleistet.
MT 83<br />
MT 86<br />
MT 87<br />
Aktive Patente<br />
Stand: 13. August 2010<br />
Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur nichtinvasiven Bestimmung des Hämoglobingehaltes mit Sedimentationsunterstützung<br />
M. Friebel, J. Helfmann, M. Meinke, G. Müller<br />
DE 10 2004 013 960.1<br />
Priorität: 9. Januar 2004 (Priorität geändert)<br />
Die Erfindung betrifft ein Verfahren <strong>und</strong> eine Vorrichtung zur Qualitätssicherung von Erythrozytenkonzentraten<br />
mittels nichtinvasiver, optischer Bestimmung des extrazellulären Hämoglobingehalts<br />
am Blutbeutelsystem mit Hilfe der Sedimentation zellulärer Blutbestandteile, ohne<br />
den sterilen geschlossenen Blutbeutel öffnen zu müssen. Dabei werden zur Sedimentation von<br />
Erythrozyten geeignete Vorrichtungen genutzt, wie z.B. stehende oder langsam laufende Ultraschallwellen<br />
<strong>und</strong>/oder ein inhomogenes Magnetfeld oder eine mechanische Vorrichtung zur<br />
Beschleunigung der Blutbestandteile.<br />
Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur quantitativen Bestimmung von Blutmerkmalen durch optische<br />
Messung<br />
J. Helfmann, M. Meinke, G. Müller<br />
DE 10 2004 010 788.2<br />
Priorität: 4. März 2004<br />
Zur Bestimmung der Blutgruppe <strong>und</strong> auch seltener Blutmerkmale wird eine Blutprobe auf ein<br />
Substrat gegeben, das aus einer Vielzahl geordneter Kapillaren besteht. Diese Kapillaren bilden<br />
zusammen mit den Stegen dazwischen eine Kapillarplatte, in der die Kapillaren zu beiden Seiten<br />
der Platte hin offen sind. Die Bestimmung der Blutgruppe wird durch einen optischen Nachweis<br />
der Bindung von Blutgruppenmerkmalen an die entsprechend stark bindenden Nachweismoleküle<br />
an der Kapillarwandung durchgeführt. Es kann eine Vielzahl von Blutmerkmalen gleichzeitig<br />
auf einem Substrat an unterschiedlichen Orten getestet werden, ohne dass eine Agglutination<br />
oder Zentrifugation notwendig ist.<br />
Applikationskatheter für <strong>Laser</strong>licht<br />
V. Knappe, D. Schädel,<br />
TRUMPF <strong>Medizin</strong> Systeme <strong>GmbH</strong> & Co. KG: M. Glotz, M. Martin<br />
DE 102 39 950.6 (Anmelder: TRUMPF <strong>Medizin</strong> Systeme <strong>GmbH</strong> & Co. KG)<br />
Priorität: 30. August 2002<br />
Ein Applikationskatheter zum Behandeln von Tumoren mit <strong>Laser</strong>licht weist einen Lichtleiter für<br />
dieses <strong>Laser</strong>licht auf, der an seinem distalen Ende über einen Teil der Länge lichtabgebend ist.<br />
Dieser Lichtwellenleiter ist in einem flüssigkeitsdichten oder Flüssigkeit abgebenden Hüllkatheter<br />
angeordnet, welcher zumindest in dem lichtabgebenden Bereich des Lichtleiters lichtdurchlässig<br />
ist. Der Hüllkatheter wird während des Gebrauchs mit Kühlflüssigkeit innenseitig durchströmt<br />
<strong>und</strong> deshalb ist zwischen dem distalen Ende des Lichtleiters <strong>und</strong> dem Hüllkatheter innenseitig ein<br />
diese Kühlflüssigkeit durchlassender Abstand vorhanden. Ferner ist dieser Lichtleiter innerhalb<br />
des Hüllkatheter geführten <strong>und</strong> verschiebbaren Schiebers axial verstellbar <strong>und</strong> der Hüllkatheter<br />
an seinem Ende zumindest über eine solche Länge lichtdurchlässig, dass der lichtabgebenden<br />
Endbereich des Lichtleiters in seinen verschiedenen axialen Positionen, auch in der am weitesten<br />
zurückgezogenen Position, noch innerhalb dieses lichtdurchlässigen Bereiches angeordnet bleibt,<br />
also zur Wirkung kommen kann, so dass eine längere Koagulationsnekrose erzeugt werden kann,<br />
als es der Länge des lichtabgebenden Endes des Lichtleiters entspricht.<br />
Fakten<br />
93
94<br />
Fakten<br />
MT 88a<br />
MT 88b<br />
MT 89<br />
MT 90<br />
Aktive Patente<br />
Stand: 13.August 2010<br />
Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung<br />
in einem Medium<br />
H. Albrecht, H.-J. Cappius, T. Häupl,<br />
Charite: J. Beuthan, F. Wacker,<br />
Inst. f. Gerätebau: M. Haschke<br />
DE 10 2006 043 551.6<br />
Priorität: 12.09.2006<br />
Die Erfindung zielt auf eine vollständigen Durchdringung eines Zielvolumens mit einer vorbestimmten<br />
Strahlungsdosis durch eine Röntgenstrahlung streuende oder unter Röntgenstrahlung<br />
fluoreszierende Substanz oder ein Substanzgemisch in Form kleiner röntgenstrahlungsablenkender<br />
Partikel in einer röntgenstrahlungsdurchlässigen oder definiert röntgenstrahlungsschwächenden<br />
Matrix verteilt, so dass eine rotationssymmetrische Strahlungsverteilung um die Achse<br />
der auf diesen Streukörper (Diffusor) gerichteten Röntgenstrahlung erfolgt.<br />
PCT/EP2007/059595<br />
Optische Anordnung zur Erhöhung der Wechselwirkungslänge in stark streuender Matrix<br />
H. Albrecht, H.-J. Cappius, J. Helfmann<br />
DE 10 2007 054 309.5<br />
Priorität: 08.11.2007<br />
Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur hochempfindlichen Detektion einer auf einem optisch stark streuenden<br />
Festkörpersubstrat befindlichen Substanz, die ihre optischen Eigenschaften bei Hinzukommen<br />
einer zweiten zu analysierenden Substanz verändert. Um auch geringste Konzentrationen<br />
dieser Substanz noch zu quantifizieren, wird als erfindungsgemäße Lösung die Empfindlichkeit<br />
durch Maximierung der Weglänge erhöht. Damit wird die Interaktionslänge durch den geeigneten<br />
Abstand von Einstrahlort <strong>und</strong> Detektionsort erfindungsgemäß bestimmt unter den Nebenbedingungen,<br />
dass die Strahlung nicht das Medium verlässt <strong>und</strong> die detektierte Strahlungsmenge<br />
am Detektor ausreichend hoch ist für eine rauscharme Detektion.<br />
Anordnung zur Bestimmung optischer Eigenschaften bei mehreren Wellenlängen<br />
H.-J. Cappius, J. Helfmann, K. Liebold<br />
DE 10 2008 061 695.8<br />
Priorität: 10.12.2008<br />
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Detektion <strong>und</strong> Konzentrationsbestimmung von<br />
Stoffen in inhomogenen Gemischen mit optischen Sensoren <strong>und</strong> betrifft insbesondere eine spezielle<br />
Anordnung zur Transmissionsmessung mit mehreren schmalbandigen Lichtquellen, mit der<br />
eine hohe Messgenauigkeit bei geringem Aufwand <strong>und</strong> hoher Zuverlässigkeit erreicht werden<br />
kann. Erfindungsgemäß sind dabei die Lichtquellen, die über eine an die Messaufgabe angepasste<br />
Wellenlänge verfügen, derart rotationssymmetrisch dicht an der optischen Achse eines<br />
entsprechend breitbandigen Detektors angeordnet, dass die sich überdeckenden Strahlen in der<br />
dazwischenliegenden Probe weitestgehend deckungsgleich verlaufen. Die Reduzierung der notwendigen<br />
optischen Bauteile <strong>und</strong> die Verwendung von Licht emittierenden Dioden oder <strong>Laser</strong>dioden<br />
gewährleisten dabei geringe Kosten bei hoher Zuverlässigkeit, ohne dass die Messgenauigkeit<br />
stark abnimmt.
MT 91<br />
MT 92<br />
LT 42<br />
Aktive Patente<br />
Stand: 13. August 2010<br />
Korrektur von Raman- oder Fluoreszenzmessungen bezüglich des Einflusses der optischen Eigenschaften<br />
des untersuchten Mediums<br />
H.-J. Cappius. J. Helfmann, G. Illing, C. Reble<br />
DE 10 2009 007 398.1<br />
Priorität: 30.01.2009<br />
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Korrektur von Raman- oder Fluoreszenzmessungen<br />
in biologischem Gewebe bezüglich des Einflusses der Absorptions- <strong>und</strong> Streueigenschaften<br />
des Gewebes auf die spektrale Charakteristik <strong>und</strong> die Intensität des erhaltenen Signals.<br />
Das Verfahren basiert auf der Kombination von Raman- oder Fluoreszenzspektroskopie mit einer<br />
abstandsabhängigen Remissionsmessung. Das Verfahren ermöglicht simultane <strong>und</strong> unabhängige<br />
Änderungen von Absorptions- (µa) <strong>und</strong> reduziertem Streukoeffizient (µs’) am Ort der spektroskopischen<br />
Messung zu bestimmen. Eine Korrekturfunktion wird abhängig von Proben- <strong>und</strong> Detektionsgeometrie<br />
bestimmt. Das Verfahren verbessert die Quantifizierung <strong>und</strong> erhöht somit den<br />
Informationsgehalt des Signals.<br />
Funktionseinheit aus selektiver optischer Beleuchtung <strong>und</strong> mehrerer synchronisierbarer, spektral<br />
getrennter Bildaufnahmen ein <strong>und</strong> derselben Objektebene sowie Verfahren zur Herstellung<br />
H.-J. Cappius, T. Häupl, N. Müller<br />
DE 10 2009 009 610.8<br />
Priorität: 17.02.2009<br />
Kamera mit mindestens zwei Bildsensoren zur synchronisierbaren Erfassung von Abbildern eines<br />
Objektfeldes bzw. Objektes vermittelt durch ein einziges Objektiv bzw. Bildleiter in mindestens<br />
zwei verschiedenen Spektralbereichen. Die Vorrichtung schließt eine Lichtquelle ein, die derart<br />
eingekoppelt ist, dass ihr Licht durch dieselbe Abbildungsoptik (Objektiv, endoskopischer Bildleiter),<br />
also auf derselben optischen Achse zum Objektfeld gelangt, auf der die Bildaufnahme der<br />
optischen Streu-, Absorptions- <strong>und</strong> Emissionseigenschaften erfolgt. Die Aufteilung der Lichtwege<br />
für Objektfeldbeleuchtung <strong>und</strong> Bildaufnahme vermittelt ein Polarisationsteilermodul.<br />
Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur aktiven Langzeitstabilisierung der Strahlungsintensität<br />
D. Ashkenasi, R. Dietrich, N. Müller<br />
DE 10 2004 020 043.2<br />
Priorität: 21.April 2004<br />
In vielen <strong>Laser</strong>anwendungen ist zur Prozessüberwachung die Kontrolle der mittleren <strong>Laser</strong>leistung<br />
erforderlich. Diese soll möglichst zeitgleich zur Applikation der <strong>Laser</strong>strahlung erfolgen. In der <strong>Laser</strong>präzisionsbearbeitung<br />
spielt die Langzeitstabilität der <strong>Laser</strong>leistung eine besonders wichtige<br />
Rolle. Eine Regelung innerhalb der <strong>Laser</strong>kavität greift in deren empfindliches dynamisches Gleichgewicht<br />
ein <strong>und</strong> ist daher abzulehnen. Durch eine laserexterne kombinierte Online-Messung <strong>und</strong><br />
aktive Abwärtsregelung der <strong>Laser</strong>strahlung wird eine Stabilisierung der mittleren <strong>Laser</strong>leistung<br />
unabhängig von der Art <strong>und</strong> Weise der <strong>Laser</strong>erzeugung gewährleistet.<br />
Fakten<br />
95
96<br />
Fakten<br />
LT 43<br />
LT 44<br />
LT 45<br />
Aktive Patente<br />
Stand: 13.August 2010<br />
Vorrichtung zur online Messung <strong>und</strong> Protokollierung der Strahlungsintensität<br />
D. Ashkenasi, R. Dietrich, N. Müller<br />
DE 20 2005 011 047.7<br />
Priorität: 07. Juli 2005<br />
In vielen <strong>Laser</strong>anwendungen ist zur Prozessüberwachung die Kontrolle der mittleren <strong>Laser</strong>leistung<br />
bzw. Energie erforderlich. Diese soll möglichst zeitgleich zur Applikation der eingestrahlten Lichtleistung<br />
erfolgen. In der <strong>Laser</strong>materialbearbeitung spielt die Überwachung <strong>und</strong> Dokumentierung<br />
der jeweiligen Prozesse im industriellen Umfeld hinsichtlich der Qualitätskontrolle eine besonders<br />
wichtige Rolle. Bei einer Messung vor oder nach der Applikation kann der jeweilige Prozess<br />
nicht ausreichend dokumentiert werden. Diese Vorgehensweise erhöht außerdem die Taktzeiten<br />
erheblich <strong>und</strong> ist daher abzulehnen. Durch eine laserexterne Online-Messung im Strahlengang<br />
nahe der Applikation wird eine lückenlose Prozessüberwachung erreicht <strong>und</strong> dokumentiert. Die<br />
Überwachung ist einsetzbar unabhängig von der Art <strong>und</strong> Weise der Lichterzeugung.<br />
Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur schnellen Ablenkung eines Lichtstrahles auf eine einstellbare<br />
Kreisbahn<br />
D. Ashkenasi, N. Müller<br />
DE 10 2007 012 695.8<br />
Priorität: 13.3.2007<br />
Es werden ein Verfahren <strong>und</strong> eine Vorrichtung zur schnellen <strong>und</strong> präzisen, kreisförmigen Ablenkung<br />
von Lichtstrahlung beschrieben. Als Lichtstrahlung dient z.B. ein gebündelter <strong>Laser</strong>strahl,<br />
der mittels Sammellinse auf ein Werkstück zum Mikroabtrag oder zur Kreisschweißung fokussiert<br />
wird <strong>und</strong> dieser Fokus dann fortlaufend mit hoher Geschwindigkeit in einer einstellbaren Kreisbahn<br />
um die optische Achse auf dem genannten Werkstück rotiert.<br />
Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zur schnellen Ablenkung eines Lichtstrahles auf eine einstellbare<br />
Längsbahn<br />
D. Ashkenasi, N. Müller<br />
DE 10 2007 014 933.8<br />
Priorität: 22.3.2007<br />
Es werden ein Verfahren <strong>und</strong> eine Vorrichtung zur schnellen <strong>und</strong> präzisen, geradlinigen Ablenkung<br />
von Lichtstrahlung mit kurzbrennweitigen Objektiven beschrieben. Als Lichtstrahlung<br />
dient z.B. ein <strong>Laser</strong>strahl, der mittels Objektiv auf ein Werkstück zum Mikroabtrag oder zur Linearschweißung<br />
fokussiert wird <strong>und</strong> dieser Fokus dann fortlaufend mit hoher Geschwindigkeit in<br />
einer einstellbaren Längsbahn orthogonal zur optischen Achse auf der Oberfläche des genannten<br />
Werkstücks oszilliert.<br />
Mit der beschriebenen Erfindung können zur Erzielung einer schonenden Materialbearbeitung<br />
kurze <strong>und</strong> ultrakurze <strong>Laser</strong>impulse mit sehr hoher Repetitionsrate auf einer definierten geradlinigen<br />
Bahn auf dem zu bearbeiteten Werkstück geführt werden. Die Erfindung erlaubt Anwendungen,<br />
bei der die wirksame <strong>Laser</strong>energie über eine kurze Strecke mit möglichst hoher Geschwindigkeit<br />
auf einem Werkstück verteilt werden soll.
LT 46a<br />
LT 46b<br />
LT 46c<br />
Vorrichtung <strong>und</strong> Verfahren zum Führen eines Lichtstrahls<br />
D. Ashkenasi, N. Müller<br />
PCT/EP 2008/053042<br />
Priorität: 13.3.2007 (LT44) / 22.3.2007 (LT45) / 13.3.2008<br />
Es werden ein Verfahren <strong>und</strong> eine Vorrichtung zur schnellen <strong>und</strong> präzisen, kreisförmigen Ablenkung<br />
von Lichtstrahlung in einem definierten Winkel zur Strahlungsrichtung beschrieben. Als<br />
Lichtstrahlung dient z.B. ein <strong>Laser</strong>strahl, der mittels Sammellinse auf ein Werkstück zu Materialbearbeitungszwecken<br />
fokussiert wird <strong>und</strong> dieser Fokus dann fortlaufend mit hoher Geschwindigkeit<br />
in einer einstellbaren, konzentrischen Kreisbahn mit einstellbarem Winkel um die optische<br />
Achse auf dem genannten Werkstück rotiert.<br />
Mit der beschriebenen Erfindung können zur Erzielung einer schonenden Materialbearbeitung<br />
kurze <strong>und</strong> ultrakurze <strong>Laser</strong>impulse mit sehr hoher Repetitionsrate auf einer definierten Bahn zur<br />
Erzeugung von gewinkelten Bearbeitungsrändern auf dem zu bearbeiteten Werkstück geführt<br />
werden.<br />
DE 11 2008 000 681<br />
DE 20 2008 017 745<br />
Aktive Patente<br />
Stand: 13. August 2010<br />
Fakten<br />
97
98<br />
Fakten<br />
Die gesamte LMTB in Dahlem<br />
Umzug <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />
Seit Mitte 2010 befindet sich die gesamte<br />
LMTB in der Fabeckstraße in Berlin Dahlem.<br />
Unter anderem hatten freiwerdende<br />
Räume dort dazu geführt, die Situation<br />
neu zu bewerten. In der Folge wurde der<br />
kleinere Adlershofer Unternehmensteil<br />
nach Dahlem überführt. Dies ist dank<br />
des großen Engagements der Mitarbeiter<br />
ohne größere Störungen des laufenden<br />
Betriebs gelungen, <strong>und</strong> der Umzug konnte<br />
Ende Juni 2010 erfolgreich abgeschlossen<br />
werden.<br />
Neben allgemeinen Renovierungs- <strong>und</strong><br />
Anpassungsarbeiten in Folge des Umzugs<br />
wurden in der Fabeckstraße im Untergeschoß<br />
<strong>Laser</strong>labore für die Mikromaterialbearbeitung<br />
eingerichtet, einschließlich<br />
der notwendigen Be- <strong>und</strong> Entlüftungssowie<br />
Klimaanlagen. In der ersten Etage<br />
wurden entsprechend Büros renoviert,<br />
eine Elektronikwerkstatt etabliert <strong>und</strong> Besprechungsräume<br />
angepasst. Dazu wurde<br />
die Ausstattung des gesamten Hauses im<br />
technischen Bereich, aber auch bezüglich<br />
der Möblierung, optimiert.<br />
Mit dem Umzug sind für das Applikationslabor<br />
des Bereichs Angewandte <strong>Laser</strong>technik<br />
beste Voraussetzungen geschaffen<br />
worden, um in einer Vielzahl von Projekten<br />
die Arbeiten an verschiedenen <strong>Laser</strong>systemen<br />
mit Probencharakterisierung,<br />
Meetings <strong>und</strong> Präsentationen zu kombinieren,<br />
dies in einem vitalen Umfeld mit<br />
Praktika, Studienarbeiten <strong>und</strong> Kooperationspartnern.<br />
Entsprechend der Anforderungen des neu<br />
konzipierten Kurses „<strong>Laser</strong>medizin von<br />
A-Z – Von der Sach- <strong>und</strong> Fachk<strong>und</strong>e zur<br />
klinischen Anwendung“ wurden die zugehörigen<br />
<strong>Laser</strong>arbeitsplätze entsprechend<br />
überarbeitet <strong>und</strong> die Räume renoviert,<br />
so dass bei geringerem Raumbedarf eine<br />
wesentlich verbesserte Lage entstanden ist.<br />
Die LMTB verfügt nun fast über das<br />
gesamte Gebäude in der Fabeckstraße,<br />
wobei die Universitätsmedizin Charité bis<br />
voraussichtlich Ende des Jahres noch in<br />
einigen Räumen präsent ist.<br />
Nach den Mühen <strong>und</strong> Kosten des Umzugs<br />
macht sich nun eine deutlich verbesserte<br />
interne Zusammenarbeit positiv bemerkbar,<br />
wenn etwa bei der Geräteentwicklung<br />
Konstruktion, Optikdesign, mechanische<br />
Werkstatt, Elektronik- <strong>und</strong> Softwareentwicklung<br />
wesentlich besser ineinander<br />
greifen.<br />
Der Standort in Berlin Dahlem bietet wegen<br />
der Nähe zur Freien Universität, dem<br />
Klinikum Benjamin Franklin der Charité,<br />
der B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung<br />
<strong>und</strong> -prüfung, dem MPI für Molekulare
Umzug <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />
Genetik, dem Fritz-Haber-Institut der MPG<br />
<strong>und</strong> anderen Einrichtungen, nicht zuletzt<br />
wegen der vitalen Tradition eines der großen<br />
Wissenschaftsstandorte der Welt, ein<br />
fruchtbares Umfeld für die LMTB.<br />
In diesem Kontext hat unter aktiver Beteiligung<br />
der LMTB eine Initiative zur Schaffung<br />
eines <strong>Technologie</strong>-Centers am Standort der<br />
LMTB Fahrt aufgenommen. Die Zeit ist reif<br />
dafür, da es einerseits im Berliner Südwesten<br />
kein Gründerzentrum oder ähnliches<br />
gibt, andererseits aber ein beträchtliches<br />
<strong>und</strong> wachsendes Ausgründungspotential<br />
der umliegenden <strong>Forschungs</strong>einrichtungen<br />
(Freie Universität, B<strong>und</strong>esanstalt für<br />
Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung, MPI für<br />
Molekulare Genetik, u.a.) besteht. Dies hat<br />
in der Vergangenheit immer wieder dazu<br />
geführt, dass Ausgründungen in einem<br />
sehr frühen Stadium abwandern mussten.<br />
Die aus der LMTB ausgegründete Celon AG<br />
(heute Teil von Olympus Deutschland)<br />
ist ein Beispiel hierfür.<br />
Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf ist an der<br />
Initiative zur Schaffung eines <strong>Technologie</strong>-<br />
Centers maßgeblich beteiligt <strong>und</strong> nach<br />
einer Vorevaluierung wurde das Gelände<br />
Fabeckstraße als einziger Standort in die<br />
weitere Planung aufgenommen. Zur Konzepterstellung<br />
konnten Planungsmittel<br />
beschafft werden, <strong>und</strong> die Innovations-<br />
Zentrum Berlin Management <strong>GmbH</strong><br />
(IZBM) als erfahrener <strong>Technologie</strong>parkbetreiber<br />
hat die Ausarbeitung übernommen.<br />
Noch in 2010 dürfte eine belastbare<br />
Planung vorliegen, die die Möglichkeiten<br />
des Standorts <strong>und</strong> eine Einschätzung der<br />
Nachfrage für einen dauerhaft wirtschaftlichen<br />
Betrieb aufzeigt.<br />
Für die LMTB als <strong>Technologie</strong>-Tansfereinrichtung<br />
besteht somit die Perspektive,<br />
Teil eines <strong>Technologie</strong>-Centers zu werden,<br />
dies in einem biomedizinisch-optisch<br />
starken Umfeld.<br />
Fakten<br />
99